Gipfeltreffen in Uetendorf - Abteilung Nünenen

Diese beiden aus dem alltäglichen Leben gegriffenen Situationenkennen wir alle. Normalerweise hören die Geschichten genauda auf – Rettung, Jubel, Happy End. Und unsere Helden? Sieziehen sich zurück. In einer ruhigen Ecke sammeln sie ihreGedanken, atmen tief durch, fragen sich, wieso sie das immerwieder machen. Dann trinken sie einen Schluck Wasser,schälen sich aus dem Heldenkostüm und ziehen sich um - einerzieht seine Skatekleider an, ein anderer seineStrassenbauerkluft, eine dritte ihr Deuxpiece. Wer weiss, einigevon ihnen vielleicht auch eine Pfadiuniform. Als unscheinbare,ganz gewöhnliche Menschen mischen sie sich wieder unter die Leute.Wir kennen sie alle, diese grossen Superhelden. Superman,Batman, Spiderman und Ironman, Catwoman, Wonderwomanund Black Widow. Ich wage zu behaupten, dass in uns allenirgendwo ein kleiner Superheld oder eine kleine Superheldinsitzt. Sich vielleicht langweilt und nur auf eine Gelegenheitwartet, sich zu zeigen. Denn Helden brauchen nicht immerübermenschliche Kräfte oder herausragende Intelligenz undretten nicht nur in spektakulären Aktionen Menschenleben. Nein.Ein grosses Herz, gute Absichten, Einsatz, manchmal einenFingerhut voll Mut, um die eigene Angst oder den innerenSchweinehund zu überwinden, Fairness. Und vor allem die Kraft und die Stärke, sichfür andere einzusetzen. Ein aufmunterndes Wort, wenn’s einem Mitmenschenschlecht geht. Anderen ungefragt unsere Hilfe anbieten. Uns abgrenzen können. Dasreicht aus, mehr braucht es nicht. Zwar wird uns kein Jubel und Applaus geschenktdafür. Aber das wohlig gute Gefühl, das wir dadurch kennen lernen ist wohlunbezahlbar und lässt uns wachsen.Und vielleicht, wenn wir die Augen offen halten, sehen wir ja doch beim Einkaufen inder Migros, bei der Arbeit oder in der Schule unter dem Pulli eines Arbeitskollegenoder einer -kollegin einen Zipfel des Heldenkostüms hervorblitzen. Dann wissen wirBescheid.eure Alberne Lebensphilosophin