Jesu Idealbild fürdas Leben seines VolksIn seinem wunderbaren Gebet in Johannes 17 hat der Herr Jesus uns Richtliniengegeben, daran wir erkennen können, ob wir auf dem rechten Wege sind oder nicht.Wir sollen unser Leben an diesem Maßstab prüfen.Wir müssen Gott persönlich erkennen und erleben„Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, der duallein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, JesusChristus, erkennen“ (Johannes 17,3).Jesus ist auf diese Erde gekommen, um den Menschen,der durch die Sünde Gott entfremdet ist,wieder in das rechte Verhältnis zu Gott zu bringen.Die Grundlage der Nachfolge Christi ist ein persönlichesErkennen und Erleben Gottes. Erst wenn wirdurch Jesus Christus in die persönliche und lebendigeGemeinschaft mit Gott getreten sind, sind wir Nachfolgerdes Herrn Jesus. Es gibt viele Wunder und Sehenswürdigkeitenin der Natur, und viele haben versucht,andern diese zu beschreiben. Wer sie aber mit eigenenAugen gesehen hat, der hat einen viel besseren Begriffdavon als der, der die Beschreibung gelesen oder dieSchilderung eines Redners gehört hat. Es war auchnicht die Absicht Jesu, Nachfolger zu haben, die nurüber das, was er gelehrt hat, lesen und reden oder garargumentieren, sondern sie sollen eine persönliche Erfahrungmachen und Gott in ihrem Herzen und Lebenhaben. Diese sollen dann ausgehen und es mit Freudenkundtun: „Schmecket und sehet, wie freundlich derHerr ist“, so wie es der Psalmist bezeugt. Dieses ist dieSprache der persönlichen Erfahrung. Und nur der,der eine solche persönliche Erfahrung gemacht hat,kann ein wahrer und lebendiger Zeuge für ihn sein.Das Wissen allein genügt nicht. Fast ein jeder Menschglaubt, dass es einen Gott gibt. Das Wesentliche an derReligion aber ist die persönliche Erfahrung, die unsmit Gott in Verbindung und Gemeinschaft gebrachthat, so dass das Herz erneuert und das ganze Leben einanderes geworden ist. Diese persönliche Erfahrung, dieein Mensch machen muss, um in das rechte VerhältnisGott gegenüber zu kommen, wird als Wiedergeburt,Rechtfertigung, neue Geburt, Erlösung oder Versöhnungbezeichnet.1. Wiedergeburt. Durch diese Bezeichnung wirdhervorgehoben, dass neues Leben hervorgebrachtworden ist, göttliches oder geistliches Leben. DerMensch, der nicht wiedergeboren ist, ist tot in seinenÜbertretungen und Sünden. In der Wiedergeburtempfängt der Mensch Leben aus Gott; er wirdgeistlich lebendig gemacht.2. Rechtfertigung. Die Rechtfertigung ist dieFreisprechung des Menschen von der Schuld undder Strafe für die Sünde.3. Die neue Geburt. Diese Bezeichnung legtden Nachdruck auf das neue Leben, das uns zuteilwird. Der Mensch wird zu einer neuen Kreatur inChristus Jesus. Das Alte ist dann vergangen, und esist alles neu geworden.4. Erlösung. Darunter versteht man die Vergebungder Sünden um Jesu willen, der sein Blut fürunsere Erlösung vergossen hat. Durch sein Blut hater uns erkauft, erlöst, und zwar nicht nur von derSchuld und Strafe der Sünde, sondern auch von derSünde selbst.5. Versöhnung. Darunter versteht man die Wiederherstellungeiner zerbrochenen Freundschaft.Durch Jesus Christus kommt die Versöhnung zwischenGott und dem Menschen zustande (siehe2. Korinther 5,18-21).Diese Ausdrücke sind allen Christenbekennernbekannt, aber solange dieses nicht erfahren ist, istder Mensch Gott entfremdet, und er kennt ihn nichtwirklich.26 <strong>Evangeliums</strong> <strong>Posaune</strong> | <strong>09</strong> / <strong>2013</strong>
Wir müssen bereit sein zu lernen.„Denn die Worte, die du mir gegeben hast, habe ich ihnengegeben; und sie haben’s angenommen und erkanntwahrhaftig, dass ich von dir ausgegangen bin und glauben,dass du mich gesandt hast“ (Johannes 17,8). Jesusist in die Welt gekommen, um uns Gott, sein Wesen,seine Stellungnahme den Menschen gegenüber und denHeilsweg zu offenbaren. Es war Jesu Absicht und seinWunsch, dass alle, die seine Botschaft hören, diese mitFreuden annehmen und im Herzen bewahren, so dassihr ganzes Leben dadurch beeinflusst und in die richtigeBahn geleitet wird. Es war Jesu Wille, dass seine Nachfolgeralle Worte, die der Vater ihm aufgetragen hat, mitfreudigem Herzen befolgen. Der Herr Jesus hat sich dasRecht vorbehalten, sein Volk zu führen und zu leiten. Eswar nicht sein Wille, dass die Seinen plan- und ziellosumherwandern und von Furcht und Zweifel geplagt seinsollen. Er will, dass alle in ihrer Erfahrung mit Gott festgegründet und ihres Heils gewiss sind. Gott hat wunderbareVorkehrungen getroffen, so dass wir unserer Erfahrungdes Heils sicher sein können und wissen, dass wirauf dem rechten Weg sind. So lesen wir in Sprüche 3,5-6:„Verlass dich auf den Herrn von ganzem Herzen undverlass dich nicht auf deinen Verstand; sondern gedenkean ihn in allen deinen Wegen, so wird er dich rechtführen.“ Der Mensch, der dieses befolgt und sich vonganzem Herzen auf den Herrn verlässt, seiner gedenktin allen seinen Wegen, was auch all sein Tun einschließt,kann sicher sein, dass Gott ihn recht führen wird. Wirkönnen uns selbst im Wort Gottes überzeugen, was Gottvon uns erwartet. Wenn wir diesem Wort mit einemwilligen Herzen folgen, werden wir das Bewusstseinhaben, dass sein göttliches Wohlgefallen auf uns ruht,und er wird uns dann selbst die nötige Kraft und Gnadeverleihen, seinen Willen allezeit und unter allen Umständenzu tun. Bereitwilligkeit, den Willen Gottes zutun und von Gott geführt und geleitet zu werden, ist diewichtigste Voraussetzung für ein erfolgreiches christlichesLeben. Wenn wir unseren eigenen Weg und Willenhaben wollen, dann kann Gott uns nicht führen undleiten, wie er es gerne möchte.Einheit in des Vaters Namen„Heiliger Vater, erhalte sie in deinem Namen, die du mirgegeben hast, dass sie eins seien gleichwie wir“ (Johannes17,11). Nun kommen wir zu einem überaus wichtigenund doch viel vernachlässigten Idealbild Jesu fürdas Leben seiner Kinder. Er wollte, dass sie alle eins seinsollen und nicht durch menschliche Schranken getrennt.Und wenn das Wort Gottes befolgt und als Richtschnurgenommen wird - wenn man nicht einen eigenen Weg,sondern den Weg des Wortes Gottes geht, - so wird auchEinheit die Folge sein. Und alle, die eine persönlicheHeilserfahrung gemacht haben und dem Wort Gottesin allen Dingen gehorsam geworden sind, können dazubeitragen, dass andere aufrichtige Seelen die Wahrheithinsichtlich der einen wahren Gemeinde erkennen. DasNeue Testament offenbart uns sehr deutlich das Wesender Gemeinde. Unsere Botschaften müssen klar unddeutlich zeigen, wie man in die Gemeinde gelangenkann, nämlich nur durch die neue Geburt kann man zuder Gemeinde, die Jesus Christus erbaut hat, hinzugetanwerden. Wir müssen es immer wieder betonen, dass diepersönliche Heilserfahrung und nichts anderes uns indie Gemeinde hineinversetzt. Gemeindezugehörigkeit,richtig verstanden und im Licht der Heiligen Schriftgesehen, ist eine eins machende Erfahrung und nichtetwas, das die Kinder Gottes voneinander trennt undspaltet, wie es der Fall ist, wenn man sich irgendeinerkirchlichen Benennung anschließt.Ein reines und tätiges Volk„Heilige sie in deiner Wahrheit; dein Wort ist die Wahrheit“(Johannes 17,17). Es war ein weiteres Idealbilddes Sohnes Gottes, dass sein Volk ein heiliges und ihmgänzlich ergebenes Volk sein soll, ein Volk, das bereit ist,seinen Willen in jeder Hinsicht zu tun. Er möchte einVolk haben, das sich von allem Bösen und Unreinen absondertund ihm dient in Heiligkeit und Gerechtigkeit,die vor Gott wohlgefällig ist. Es war Jesu Plan, dass seineKinder durch die Erfahrung der Heiligung mit dem HeiligenGeist erfüllt und mit Kraft angetan und ausgerüstetwerden sollen, so dass sie ihn auf Erden verherrlichenkönnen.Die Liebe muss die Triebfeder sein„Ich habe ihnen deinen Namen kundgetan und will ihnkundtun, auf dass die Liebe, damit du mich liebst, sei inihnen und ich in ihnen“ (Johannes 17,26). An einer anderenStelle sagt Jesus, dass eben daran, dass die SeinenLiebe untereinander haben, sie als seine Kinder erkanntwerden sollen. Auch die Welt kann dieses Kennzeichender wahren Liebe unterscheiden und verstehen. Undwenn sie diese Liebe bei den Nachfolgern Jesu sieht undvernimmt, dann wird sie auch überzeugend auf sie einwirken.Es war Jesu Wille, dass alle Menschen Gott auspersönlicher Erfahrung kennen und willig sind, seinerLeitung und Führung zu folgen und seinem Wort gehorsamzu sein. Er will, dass die Seinen eins sind und indes Vaters Namen erhalten bleiben. Sie sollen ein reines,heiliges Volk sein, fleißig zu allem guten Werk, und dieim Herzen wohnende Liebe Gottes soll der Beweggrundaller ihrer Handlungen und die Triebfeder ihres ganzenLebens sein.H. L. Phillips<strong>09</strong> / <strong>2013</strong> | <strong>Evangeliums</strong> <strong>Posaune</strong>27