Erlebnisse mit Gott„Opfere Gott Dank und bezahle dem Höchsten deine Gelübde.“ (Psalm 50,14)Wie oft haben wir in unseren Gebeten oder GedankenGott angerufen und gesagt: „Herr, wenn du meine Gebetein dieser Lage erhörst, dann will ich dich öffentlichloben, dir danken oder davon zeugen!“ Wie ist uns dasgelungen? Haben wir es gehalten, oder kam uns etwasdazwischen, oder ist uns der Mut entfallen? Ich habeschon öfters gesagt: „Herr, ich will dich loben in der großenGemeinde, denn du hast mich oder uns erhört!“ Sowill ich hiermit meinen Herrn und Heiland von Grundmeiner Seele preisen, denn er hat Großes an mir getan!Erstens: Er zog mich heraus aus der Grube der Sünde!Er machte mich neu und führte mich wunderbar. MeineEltern lebten in der Welt und kannten den Weg zumHeiland nicht. Doch sie waren gottesfürchtig und hattenein Verlangen, Gott zu gefallen. Sie beteten und suchtennach mehr, und Jesus sah ihr Verlangen. Wir lebtendamals in Deutschland und Gott hatte seine Kinder inNürnberg, die er gebrauchen konnte, um uns den Wegzu zeigen. Der Bruder, der dort lebte, war nur zwei oderdrei Mal bei uns und meine Eltern und ihre Freundebekehrten sich zu Gott, sodass eine Stubenversammlungmit zwei Familien begann. Diese Geschwister, die unsden Weg zeigten, waren von der Gemeinde Gottes.Unser ganzes Familienleben nahm eine ganz neue Richtung.Der Bruder predigte und lehrte das Wort und auchmanche Lieder aus „Zions Loblieder“. Ich war damals16 Jahre alt; mir gefiel dieses gar nicht! Das brachte einegroße Not für mich und unsere ganze Familie. Ich warin der Welt und liebte das weltliche Leben. Ich lebte wiedamals die jungen Leute lebten. Jetzt sollte ich nirgendsmehr mitmachen! Wie konnte ich das?! Ich war tiefunglücklich und hatte immer ein böses, anklagendesGewissen. Die Gebete meiner Lieben und ihr Wandelließen mich bald erkennen, dass sie glücklicher warenals ich. Der Geist Gottes arbeitete an mir und weckte einVerlangen in mir. „Ich will mich bekehren; aber nichtjetzt, sondern wenn ich älter bin. Wenn ich mich jetztbekehre, was werden meine Freunde sagen? Sie werdensich von mir abwenden, und dann bin ich alleine!“Da aber führte Gott es wunderbar. Er gab Gnade, dasswir die Genehmigung bekamen, nach Kanada auszuwandern.Ich nahm mir fest vor: In dem neuen Land willich keine weltlichen Freunde mehr haben. Ich will michauch bekehren. Wir kamen im Jahr 1953 in Wetaskiwin,Alberta an und nach kurzer Zeit zogen wir nach Edmonton.Auch hier bestand die Gemeinde Gottes undGeschwister Sonnenberg waren damals die Prediger. Ichkam zur Versammlung. Die jungen Leute waren sehr liebund freundlich, und ich erkannte gleich: Die sind ganzanders als meine Freunde in Deutschland. Ich sah dengroßen Unterschied zwischen der Welt und den KindernGottes auch unter der Jugend. Der Heilige Geist wirktein mir; es dauerte nicht lange, und ich durfte mich zuGott bekehren. Ein ganz neues, ein herrliches Lebenbegann. Der Herr schenkte mir immer mehr Licht undErkenntnis und führte mich tiefer in seine Wahrheit.Ich durfte auch eine völlige Übergabe in meinen jungenJahren machen. Der Herr segnete mich und ich durfteihm mit frohem Herzen dienen.Rückblickend auf mein Leben muss ich sagen: Es warnicht ohne Sorgen und Mühe, es gab manche Tiefenund Höhen zu durchwandern. Aber seine Güte undGnade halfen mir immer wieder hindurch. O, welch einHeiland! Er ließ mich nie versinken! Ihm sei Preis undEhre! Vor einem halben Jahr war ich wieder in einersehr schweren Situation. Mein Mann wurde sehr krank;es ging um Sekunden, und er wäre in der Ewigkeit.Meine Lieben und ich schrien zu Gott, dem Herrn, umErbarmen, er möchte ihn doch noch nicht heimnehmen.Und wieder gelobte ich und betete: „Herr, bitteerhalte ihn doch noch ein Weilchen!“ Auch die Geschwisterder Gemeinde Gottes hier in Edmonton undviele andere beteten für uns. Nach zweieinhalb Wochenkam er aus dem Krankenhaus. In dieser Zeit betete ichund versprach: „Ich will es in der <strong>Evangeliums</strong> <strong>Posaune</strong>bezeugen, was du, Herr, an uns getan hast!“ Da es aberlangsam aufwärts ging, wollte ich noch etwas warten.Vor einigen Tagen kam plötzlich der Bibelvers in meinenSinn: „Opfere Gott Dank und bezahle dem Höchstendeine Gelübde!“ – Was hast du gelobt?So möchte ich hiermit unsern Herrn Jesus Christuspreisen und loben, ihm danken, dass er uns soweiterhört hat. Mein Mann ist nicht gesund, aber wir dankenGott täglich, dass er soweit geholfen hat und wollen ihmweiter vertrauen. Ich will ihn preisen, solange ich lebeund „lobsingen deinem heiligen Namen, du Höchster!“Er lasse es mir gelingen!Eure Schwester im Herrn,Lilly Hohenstein28 <strong>Evangeliums</strong> <strong>Posaune</strong> | <strong>09</strong> / <strong>2013</strong>
NachrufeArnold KrebsToronto (CA)„Der Herr ist mein Hirte, mir wirdnichts mangeln.“ (Psalm 23,1)Am 25. Mai <strong>2013</strong> wurde mein Opa ArnoldKrebs aus diesem Leben abgerufen.Er hinterlässt seine geliebte GattinHilde Krebs, drei Kinder mit ihrenEhegatten, Anne, Betty and Iris, fünfEnkel und ein Urenkelkind.Mein Großvater wurde dem EhepaarAdolf und Maria Krebs als ältestes vonzwölf Kindern am 19. Juli 1930 imdeutschen Dorf Grüntal im polnischenWolhynien geboren. Als er zehn Jahrezählte, brach der 2. Weltkrieg über dieFamilie ein, was Verwirrung, Fluchtund Armut brachte. Viele erschütterndeVorfälle zählen zu dieser schwerenZeit im Leben des Verstorbenen. Zumanchen Zeiten zweifelte man, ob manals Familie noch einmal vereint werdenwürde. Doch gab der Herr das Gelingendazu in Kanada.Die Familie wanderte im Jahre 1952hier in Toronto, Kanada ein. Zuvorhatte Opa seine geliebte Hilde Grenke,meine Oma, gefunden. Wie viele anderejunge Männer arbeitete Opa zuerstals Handlanger auf dem Bau, dann alsMaurer und zuletzt als Bauaufseher.Das Bauen lag in den Adern meinesGroßvaters. Mehrere Kirchengebäude,Predigerhäuser im Osten Kanadas, jasogar in Seminole, Texas, zeugen vonseiner fachkundigen Leistung.Mit ganzer Hingabe war mein Opaauch in der Gemeindearbeit dabei.Schon in seinen Jugendjahren hatteer sich bekehrt und nahm treu seinenPlatz in der Gemeinde Gottes zu Torontoein. Mit einer guten Bassstimmesang er in den Chören mit, solange esseine Gesundheit erlaubte. Er hatte einenfesten Glauben und mied religiöseKonflikte. Er entschärfte sie mit heiteremSinn und wohlwollendem Wort.Sein Leben zeichnete sich im willigenHelfen aus. Welch ein Vorbild auch fürmich!Wegen einer Rückenverletzung mussteOpa 1984 die aktive Bauarbeit aufgeben,was er am Anfang schwer fand. Er gabsich aber damit zufrieden, dass er nunmehr für seine Familie, einschließlichEnkelkinder, da sein konnte. Vor etwazehn Jahren machte sich die Alzheimer-Krankheit bei ihm bemerkbar, die immermehr zunahm. Aber bei jedem Besuchüber die Jahre, konnte Opa doch ab undzu flüchtig sein heiteres Wesen durchblickenlassen, was für uns eine Freude war.Ich werde ihn immer in meinem Herzentragen und ihn nie vergessen.Verfasst von einem EnkelSein Schwiegersohn, PredigerbruderMartin Kehler, sprach in der Trauerbotschaftüber den oben angeführten Psalm.<strong>09</strong> / <strong>2013</strong> | <strong>Evangeliums</strong> <strong>Posaune</strong>29