<strong>Sicherungsrichtlinien</strong> <strong>für</strong> <strong>Haushalte</strong> <strong>VdS</strong> 691 : 2010-06 (06)Bild 3‐28: Kastenschlossmit SperrbügelBild 3‐28 zeigt die Ausführungeines Kastenschlossesmit Sperrbügel,das von innen übereinen Drehgriff und vonaußen (im Bild nicht sichtbar)über einen Schließzylinderzu betätigen ist.Querriegelschlösser bieten einen besserenSchutz. Sie stabilisieren das Türblatt über die gesamteBreite und die Tür wird an beiden Seitengleichzeitig verriegelt. Die Riegel schließen dabeiin stabile Schließkästen ein, die seitlich neben derTür im Mauerwerk verankert werden.Hangschlössern gesichert werden (im Bild 3‐30nicht dargestellt). Der Fachmann wird hier Lösungenfinden, die dem Einzelfall angemessensind.3.1.7 Einbruchhemmende TürenBei Neu-, Um- oder Erweiterungsbauten und beimAustausch alter oder beschädigter Haus- undWohnungsabschlusstüren bietet sich grundsätzlichder Einbau geprüfter einbruchhemmenderTüren an. Die Sicherheitsmerkmale einbruchhemmenderTüren sind äußerlich im Normalfall nichterkennbar (siehe Bild 3‐31). Sie werden in allengängigen Materialien, wie Holz, Kunststoff, Metallund in verschiedensten Ausführungen, z.B. mitoder ohne Glaseinsatz, angeboten.Einbruchhemmende Türen erschweren Einbrüche,bei denen Werkzeuge und/oder körperlicheGewalt zum Einsatz kommen, deutlich. Auch andereAnforderungsprofile, z.B. Feuerhemmungoder Schalldämmung, sind umsetzbar.<strong>VdS</strong>-anerkannte einbruchhemmende Türen werdenin die Widerstandsklassen N, A, B und Ceingestuft. Bereits Türen der niedrigsten KlasseN sind sehr viel stabiler als herkömmliche Türelementeund die Stabilität nimmt in den Klassen A,B und C weiter zu.Bild 3‐29: Querriegelschloss mit SperrbügelTüren, die selten benutzt werden und bei denenkein hoher Anspruch an das Design zum Tragenkommt, können auch durch einfache Vorlegestangengesichert werden. Aber auch hier ist, umden größtmöglichen Erfolg der Sicherungsmaßnahmezu gewährleisten, darauf zu achten, dassdieBild 3‐30: Tür mit Vorlegestangen• Montage der tragendenBauteile stabilerfolgt und• Vorlegestangen gegenHerausdrücken gesichertsind.Gegen das Herausdrückenkönnen Vorlegestangenz.B. mittelsZu den wesentlichen Merkmalen einer geprüftenund anerkannten, einbruchhemmenden Tür gehörtneben einem stabilen Türaufbau der Einsatz• hochwertiger Bänder, ggf. unterstützt durchzusätzliche Bandseitensicherung (besonderserforderlich bei außenliegenden Bändern)• einer hochwertigen Verschlusseinrichtung(i.d.R. Mehrpunktverriegelung)• eines einbruchhemmenden Türschildes• eines Schließzylinders, der gegen Nachschließen,Bohren und Ziehen geschützt ist.Eventuell vorhandene Ausfachungen (z.B. Verglasungen)sind ebenso stabil wie das gesamteTürelement, z.B. durch den Einsatz durchwurfhemmenderVerglasungen.Vorzugsweise sollte eine einbruchhemmende Türgewählt werden, die zudem über einen Sperrbügelund einen Spion verfügt. Sofern die Überwachungdurch eine Einbruchmeldeanlage vorgesehenist, ist es wichtig zu wissen, dass <strong>VdS</strong>anerkannteeinbruchhemmende Türen oft bereits<strong>für</strong> die Anschaltung an eine Einbruchmeldeanlagevorgerüstet sind.14
<strong>VdS</strong> 691 : 2010-06 (06)<strong>Sicherungsrichtlinien</strong> <strong>für</strong> <strong>Haushalte</strong>Bild 3‐32: Bestandteile eines FenstersBevorzugte Täterarbeitsweisen sind bei Einbrüchendurch Fenster (s. Bild 3‐32) das Aufhebeln der Fensterflügel mit Werkzeugen Einsteigen durch gekippte Fenster Öffnen des Fenstergriffs, nachdem eine Durchgriffmöglichkeitgeschaffen wurde, z.B. indemdas Glas eingeschlagen wurde.2Bild 3‐31: Einbruchhemmende Wohnungstür3Die Anschaffung einer geprüften und <strong>VdS</strong>-anerkannteneinbruchhemmenden Tür ist besonderszu empfehlen, da alle Bestandteile einer solchenTür aufeinander abgestimmt sind und somit eineninnerhalb ihrer Klasse definierten Einbruchschutzgewährleisten.11 113.2 Fenster und FenstertürenPolizeistatistiken belegen, dass bei ca. 80 % derEinbrüche in Einfamilienhäuser und bei ca. 50 %der Einbrüche in Mehrfamilienhäuser Fenster undTerrassen- oder Balkontüren (Fenstertüren) angegriffenwerden. Täter scheuen sich auch nicht, mitHilfe von Steighilfen, wie Garagen, Mülltonnen,Gartenmöbel, Leitern o.ä. in Obergeschosse einzudringen.Bild 3‐33: Schwachstellen bei FensternZu beachten ist:• Abschließbare Fenstergriffe bieten bei Standardbeschlägenkeinen Schutz gegen dieHauptarbeitsweise von Einbrechern: Dasschnelle und geräuscharme Aufhebeln desFensterflügels mit einfachen Werkzeugen bereitetauch bei verschlossenem Fenstergriffkeinerlei Schwierigkeiten.• Der Durchstieg durch eingeschlagene Fensterscheibenwird von Einbrechern selten praktiziert.Die Lärmentwicklung, das Verletzungsrisikound auch das Entdeckungsrisiko sindhoch.15