Weihnachtliche ErfindungenDer AdventskalenderGerade Kinder können es meist gar nicht erwarten, dass ihr fein säuberlich geschriebenerWunschzettel erfüllt wird. Als ein kleiner Junge Ende des 19. Jahrhunderts seine Mutter immerund immer wieder mit der Frage „Wann es denn endlich soweit sei“ bedrängte, bastelte sieihm schließlich 24 Schächtelchen, in die sie kleine Bildchen hineinlegte. Jahre später, 1904, derJunge war mittlerweile erwachsen und Lithograf geworden, brachte er den ersten gedrucktenAdventskalender auf den Markt. Heute ist selbst unter Erwachsenen das erwartungsfroheÖffnen eines Adventskalenders eine beliebte Vorweihnachtsfreude.Der AdventskranzAls Johann Heinrich Wichern im Jahr 1839 den ersten Adventskranz aufstellte, damals nochein einfacher Holzkranz mit vier weißen Kerzen <strong>für</strong> die Sonntage und rote Kerzen dazwischen<strong>für</strong> die Tage der Woche, ahnte er wohl noch nicht, welche dekorative Rolle der Kranz einmalspielen sollte. Selbst in weltlichen Haushalten, in Büros, Geschäften, auf öffentlichen Plätzenwie Flugplätzen, Rathäusern, Schulen, Krankenhäusern und sogar Polizeistationen findensich heute in der Vorweihnachtszeit Kränze in traditionellem Rot und Grün, dann auch wiedersehr fantasievoll aus Designmaterialien oder in bunten Farben. Kaum jemand kann sichdem Brauch entziehen, mit immer einer Kerze mehr sich dem Weihnachtsfest zu nähern. DerTheologe Wichern nutzte den Kranz im Zuge seiner Reformpädagogik und bei der Erziehungbedürftiger Kinder, die er in seiner Einrichtung Rauhes Haus aufnahm und in kleinen Familienstrukturenerzog. Nur der Weihnachtsbaum hat vielleicht eine ähnliche Karriere gemacht.Der WeihnachtsbaumBäume waren schon in vorchristlicher Zeit Gegenstände kultischer Handlungen. Die Römerhängten Lorbeerzweige in ihre Häuser zur Abwehr von bösen Geistern. In den USA ist esüblich, sich unter Mistelzweigen zu küssen, was seinen Ursprung in keltischen Mythen hat, dieirische Einwanderer mit in die Neue Welt brachten. Der Weihnachtsbaum, wie wir ihn kennenist erstmals im 16. Jahrhundert amtlich belegt in einem elsässischen Dokument – im StrassburgerMünster wurde ein weihnachtlicher Baum aufgestellt. Bereits im 17. Jahrhundert häufensich Erwähnungen geschmückter Bäume. Bei Goethe und Schiller finden sie Eingang in dieLiteratur. Doch erst die Romantik und die Salons der adligen Damen, und auch der jüdischenund katholischen Kreise beflügelten die Mode um das schmucke Wintergrün. So sehr, dass<strong>Weihnachtszeit</strong> | 14
mancherorts Baumfällverbote ausgesprochenwurden, denn Tannenanbauwar in Deutschland damals nichtdie Regel. Durch die Holzschnitzermanufakturenund Glasbläserindustrieim 19. Jahrhundert hielt auch derWeihnachtsschmuck Einzug in diebürgerlichen Wohnzimmer. Seit dem20. Jahrhundert ist der Verbrauch vonWeihnachtsbäumen kontinuierlichgestiegen, bis zu 30 Millionen Weihnachtsbäumewerden jährlich alleinin Deutschland gekauft. In einer Welt,die immer schnelllebiger wird, istdies ein deutliches Zeichen, <strong>für</strong> dasBedürfnis nach Tradition.Zunächst war er schlicht undergreifend eine Zählhilfe: Vielenagelten sich 24 Bilder an dieWand oder steckten Tag <strong>für</strong>Tag Strohhalme in eine kleineKrippe. Erst das Industriezeitaltersollte den Siegeszug desAdventskalenders einläuten.Heute ist er Dekogegenstand,Liebesgruß, Familienmittelpunktoder ganz einfach eineNaschhilfe im Dezember.<strong>Weihnachtszeit</strong> | 15
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