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<strong>OSI</strong> extraFamilie ohne HeiligenscheinDie Homo-Ehe bedeutet ein Mehr an Familie - nicht derenEnde. Die katholische Kirche muss endlich Verantwortungfür die Ungleichbehandlung Homosexueller übernehmenund ihre Rückständigkeit überwinden.Von Carsten SpandauTraditionell ist von der fürsorglichenMutter die Rede. Der Vaterhingegen sei fordernd und fördernd.Jeder und jede nehmebitte brav seine Rolle ein undfalle bloß nicht aus ihr heraus,sonst geht im Vatikan ein Lichtleinaus und das bedeutet hundertverlorene Seelen. Stereotypensind zum Gähnen langweilig.Niemand braucht sie. Ich willEuch sehen: Papis, die gerneKekse backen – Mamis, die„Heule nicht! Ein Indianer kenntkein' Schmerz!” rufen, wenn dasKind vom Fahrradplumpst. Versteckt euchnicht und seid, wie ihrseid. Setzt eure geschlechtslosenPersönlichkeitsmerkmalefürein gemeinsames Aufwachsenund Entwickelnein. Seid eine Familie!Die Kirche siehtdarin ein Zweckbündnis.Eine moderne Gesellschaftdenkt aber weiter,Gott sei Dank. Ichkorrigiere: Zum GLÜCK!Das Verständnis vonFamilie modernisiertsich. Die Lebensrealitätvieler Menschen passtsich endlich der Lebensvielfaltan. Und die Eheist dabei kein Auslaufmodell.Sie liegt sogar im Trend.Homosexuelle Paare wollenschließlich auch heiraten – sichbinden, füreinander da sein,Fürsorge tragen. Und wenn esnicht läuft, machen sie es wiedie Heteros und lassen sichscheiden. Die Scheidungsratezeigt: Hängt der Haussegenschief, ist ohnehin nichts mehrheilig. Die sexuelle Orientierungist nicht ausschlaggebend fürErfolg oder Misserfolg einer Beziehung.Das wird Schwulen undLesben dennoch von homophobenKräften nachgesagt. Das isteinen Aufschrei wert: AH!Die Ehe, laut Kirche das Fundamenteiner Familie, hat sich invielerlei Hinsicht säkularisiertund ist dennoch Gegenstandmoralinsaurer Debatten. Gehtes um das Kindeswohl, um dendemografischen Wandel, um dieBeliebigkeit von Werten? Kirchenvertreterund Familienschützerübertreffen sich mitabsurden Begründungszusammenhängen.Die tief religionsideologischenAnsichten einerErika Steinbach, die wohlgemerkteine Sprecherin fürMenschrechte im Bundestag ist,sind unerträglich und beschämend.Ihr Familienbegriff definiertsich über die Reproduktionvon Nachkommen. Lebensmodelle,die der Gesellschaft keinenNachwuchs bringen, verdienenihrer Meinung nach keinestaatlichen Aufwendungen. Damitwerden kinderlose Ehen undPartnerschaften, egal ob hetero-Das Duma-Gesetz gegen sogenannte "Homosexuellen-Propaganda" in Russland wurde aufdem CSD demonstrativ mit Liebe bekämpft.30 <strong>OSI</strong>-<strong>Zeitung</strong> Ausgabe 14, Sommersemester 2013

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