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4. Symphoniekonzert - Staatskapelle Dresden

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Konzert (Nr. 5) beginnt gleich mit einer Improvisation. Der Spieler setztsich in Positur. Zwischen breitgehaltenen Orchesterharmonien erklingenrauschende Passagen. Dann erst setzt das machtvolle Tuttivorspiel ein.«Solche vielfach überraschenden improvisatorischen Züge in den drei letztenKonzerten zeigen an, dass sich Beethoven bei aller Anlehnung an die traditionelleKonzertform bereits auf neuen Wegen befand. Am deutlichsten hat erdas Prinzip der Improvisation jedoch in einem anderen konzertanten Werkverwirklicht, dessen freie Form ihm für solche Neuerungen am geeignetstenerschien: der Fantasie für Klavier, Orchester und Chor op. 80, einem Stückin freier Variationenform, das mit einem sehr ausgedehnten Klaviervorspielbeginnt, in das allmählich erst die Orchesterinstrumente einfallen.Eine konzertante »Eroica«?Mit der Komposition seines fünften und letzten Klavierkonzertes begannBeethoven 1809 unmittelbar nach der Fertigstellung der Fantasie für Klavier,Chor und Orchester. Das Konzert ist zugleich Beethovens letztes Werkfür Soloinstrument und Orchester. Es steht in Es-Dur, einer Tonart, für dieder Komponist in diesem Jahr eine besondere Vorliebe hatte. Zwei anderegewichtige Werke, das Streichquartett op. 74 und die Klaviersonate op. 81a»Les Adieux«, stehen in der gleichen Tonart. Es-Dur ist außerdem die Tonartder »Eroica«. Zwischen der »heroischen« Symphonie und dem fünften Klavierkonzertbesteht eine innere Verbindung. Beiden Kompositionen ist derlange symphonische Atem, die Größe der Anlage und der Gestaltung eigen.Der dem Konzert nicht vom Komponisten hinzugefügte Beiname »Imperator«(»Kaiser«) mag auf gewisse heroische Züge gemünzt sein, könnte sichebenso aber auf die Verwandtschaft zur damals modischen Militärmusikbeziehen. Paul Bekker schreibt dazu: »Man hat in diesem Konzert eineNachbildung der damals üblichen Militärkonzerte erblicken wollen. Dasheroische Gepräge der Themen, das Vorherrschen lebhaft kriegerischerRhythmen, das Zurücktreten der lyrischen Episoden (im Gegensatz zu demvorwiegend in lyrischen Stimmungen sich bewegenden G-Dur-Konzert) gibteiner solchen Annahme wohl Anspruch auf Beachtung.«Das Es-Dur-Konzert hat noch eine weitere Besonderheit. Die herkömmlicheKadenz, sonst der Ort zum freien Improvisieren des Solisten,hat hier keinen Platz mehr, weil sie bereits in die Komposition integriert ist.Dies wird gleich am Beginn des ersten Satzes deutlich. Nach drei einleitendenOrchesterakkorden setzt der Solist mit einer großen Kadenz (»senzatempo«) ein. Erst im zehnten Takt wird das Hauptthema in den Geigen exponiert.Das zweite Thema erscheint zuerst in Moll, dann in Dur. Das Klavierverarbeitet den Hauptgedanken im Fortissimo. Die Durchführung beginntmit einem großen Solo in G-Dur. In der Reprise erscheint eine Kurzfassung Ludwig van BEETHOvEN, ÖlPORTRät vON ISIdOR NeugaSS (1806)14 15 <strong>4.</strong> SYMPHONIEKONZERT

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