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Vergleich verschiedener Kleegrasmischungen in ... - Dottenfelderhof

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herausgefunden werden ob artenreiche, vielseitige Mischungen tatsächlich weniger Erträge erbr<strong>in</strong>gen oder obsie mit den Hochleistungsmischungen mithalten können. Die verschiedenen Mischungen sollen auf ihreErtrags- und Verdrängungstendenzen untersucht werden.9


4.2 Darstellung der Mischungen4.2.1 <strong>Dottenfelderhof</strong> StandardDie Mischung wurde auf Grund von mehrjähriger Erfahrung zusammengestellt. Da der <strong>Dottenfelderhof</strong> e<strong>in</strong>Standort ist an dem Futterknappheit, speziell <strong>in</strong> der Vergangenheit aber auch noch heute e<strong>in</strong> Thema ist,wurden Sorten ausgewählt die <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie e<strong>in</strong>en zuverlässigen Ertrag liefern. Die wüchsigen Rotkleesortenwurden mit konkurrenzstarken Gräsern komb<strong>in</strong>iert, sodass sowohl <strong>in</strong> warmen trockenen als auch <strong>in</strong> kühlenniederschlagsreicheren Jahren mit zuverlässigen Erträgen gerechnet werden kann. Außerdem wurden guteErfahrungen mit tetraploiden Rotkleesorten gemacht da sich diese durch e<strong>in</strong>e höhere Kleekrebsresistenzauszeichneten. Die Mischung wurde aus den e<strong>in</strong>zelnen Komponenten zusammengestellt und <strong>in</strong> 25 kg Säckeabgefüllt. Damit die Mischung jederzeit <strong>in</strong> der selben Zusammensetzung hergestellt werden kann, s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> derunten liegenden Tabelle die Kilogramm Angaben der verschiedenen Komponenten dargestellt.<strong>Dottenfelderhof</strong> StandardMischung(84,7% Bioanteil)PflanzenartLegum<strong>in</strong>osenRotklee 7Weißklee 8GräserDeutsches Weidelgras 8Lieschgras 8Knaulgras 7Wiesenschweidel 8Wiesenschw<strong>in</strong>gel 8KräuterSpitzwegerich 6FutterwertName Aussaat kgGewichtsanteilTaifun (T, B) 20,2 % 5Titus (T, B) 10,1 % 2,5Tempus (T, K) 10,1 % 2,5Jura (K) 4,0 % 1Calibra (T,B) 16,1 % 4Maritim (T,B) 8,1 % 2Lischka (B) 8,1 % 2Comer (B) 4,0 % 1Lidacta (B) 2,0 % 0,5Luxor (B) 2,0 % 0,5Perun (B) 8,1 % 2Preval (B) 3,0 % 0,75Cosmopolit (B) 3,0 % 0,751,2 % 0,3Summe 100,0 % 24,8Tabelle: Artenzusammensetzung der <strong>Dottenfelderhof</strong> Standard Mischung14


4.2.2 <strong>Dottenfelderhof</strong> DiploidWogegen die „<strong>Dottenfelderhof</strong> Standard Mischung“, tetraploide Rotklee- und Weidelgrassorten be<strong>in</strong>haltet,wurde bei dieser leicht abgeänderten Form der oben erwähnten Mischung darauf Wert gelegt, dass alleMischungspartner e<strong>in</strong>en diploiden Chromosomensatz haben und aus re<strong>in</strong> biologischer Vermehrung stammen.Durch Tetraploidie wird mittels züchterischen Methoden, <strong>in</strong>sbesondere durch die Behandlung vonSp<strong>in</strong>delgiften wie Colchic<strong>in</strong>, bei Kulturpflanzen Ertragssteigerung gezielt bewirkt. Dies geschieht durch e<strong>in</strong>eVerdopplung bzw. Vervielfachung des Chromosomensatzes welches e<strong>in</strong>e Veränderung des Kern- und ZellVolumens und somit häufig e<strong>in</strong>e Vergrößerung der Organe bed<strong>in</strong>gt. Jedoch ist bei der „<strong>Dottenfelderhof</strong> DiploidMischung“ das Bestreben auf tetraploide Sorten möglichst zu verzichten, da zum e<strong>in</strong>en der Züchtungsvorgange<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>griff <strong>in</strong> die Natur darstellt, und zum anderen die Pflanzen e<strong>in</strong>en aufgequollenen, wässrigen E<strong>in</strong>druckmachen und weniger hoch gezüchtete Pflanzensorten eher verdrängen. Da es im S<strong>in</strong>ne des <strong>Dottenfelderhof</strong>sist, die biologische Züchtung bzw. Vermehrung zu fördern, werden <strong>in</strong> diesem Kleegrasgemenge nurMischungspartner aus biologischer Vermehrung verwendet.<strong>Dottenfelderhof</strong> Diploid(95% Bioanteil)PflanzenartLegum<strong>in</strong>osenRotklee 7Wiesenrotklee 7Weißklee 8GräserDeutsches Weidelgras 8Lieschgras 8Knaulgras 7Wiesenschweidel 8Wiesenschw<strong>in</strong>gel 8KräuterSpitzwegerich 6Name Aussaat kgGewichtsanteilReichersberger (D,B) 13,3 % 3,5Harmonie (D, B) 15,2 % 4Montana (D,B) 15,2 % 4Jura (K) 3,8 % 1Licarta (B) 22,8 % 6Lischka (B) 7,6 % 2Comer (B) 3,8 % 1Lidacta (B) 1,9 % 0,5Luxor (B) 1,9 % 0,5Perun (B) 7,6 % 2Preval (B) 2,9 % 0,75Cosmopolit (B) 2,9 % 0,751,1 % 0,3Summe 100,0 % 26,3Tabelle: Artenzusammensetzung der <strong>Dottenfelderhof</strong> Diploid Mischung15


4.2.4 Luftenste<strong>in</strong>ermischungDer Bio-Bauer Josef Luftenste<strong>in</strong>er erkannte bereits vor 25 Jahren, dass nicht nur auf der Wiese e<strong>in</strong> vielseitigerPflanzenbestand wichtig war sondern dass auch im Feldfutteranbau die wertvollen Kräuter mite<strong>in</strong>gesät werdensollten um die Tiergesundheit zu unterstützen. Seit er die kräuterreiche Mischung im Feldfutter verwendete,musste er ke<strong>in</strong>e M<strong>in</strong>eralstoffmischungen mehr dazu kaufen, erlebte jedoch hohe Milchleistungen,Langlebigkeit und Fruchtbarkeit. Außerdem erkannte er den Nutzen der tiefwurzelnden Kräuter als wichtigenBestandteil der Futterproduktion <strong>in</strong> Dürrejahren. Da sich die Firma Hesa, welche die Luftenste<strong>in</strong>ermischungherstellt <strong>in</strong> Österreich sitzt und nicht bereit war die ger<strong>in</strong>gen Mengen, welche für den Versuch angefragtwurden nach Deutschland zu schicken, wurde das Saatgut von der Firma Appels Wilde Samen GmbHbezogen. Bedauerlicherweise vertreibt diese Firma ke<strong>in</strong> biologisches Saatgut. Da es im Rahmen dieser Arbeitzu teuer und aufwendig gewesen wäre die E<strong>in</strong>zelkomponenten zu bestellen wurde der Kompromisse<strong>in</strong>gegangen. Jedoch ist darauf h<strong>in</strong>zuweisen, dass wenn sich die Mischung als geeignet herausstellen sollte,zukünftig unbed<strong>in</strong>gt Wert auf biologisches Saatgut gelegt werden sollte.Luftenste<strong>in</strong>er Mischung(0 % Bioanteil)PflanzenartLegum<strong>in</strong>osenLuzerne 8Rotklee 7Hornklee 7Weißklee 8Esparsette 7GräserKnaulgras 7Wiesenlieschgras 8Deutsches Weidelgras 8FutterwertGlatthafer 7Wiesenschw<strong>in</strong>gel 8Wiesenrispe 8Goldhafer 7Rotschw<strong>in</strong>gel 4/5KräuterKümmel 5Fenchel -Zichorium -Petersilie -Kle<strong>in</strong>er Wiesenknopf 5Geme<strong>in</strong>e Past<strong>in</strong>ake 3NameAussaatGewichtsanteilSusi (K) 11,0 %Rozeta (K) 9,0 %Leo (K) 9,0 %Lirepa (K) 6,0 %(K) 6,0 %(K) 11,0 %Alma (K) 8,0 %Presidio (K) 6,0 %Arone (K) 6,0 %Lipanther (K) 6,0 %Evora(K) 6,0 %Trisett 51 (K) 3,0 %Roland (K) 3,0 %3,0 %3,0 %1,0 %1,0 %1,0 %1,0 %17


Tabelle: Artenzusammensetzung der Luftenste<strong>in</strong>er MischungSumme 100,0 %4.2.5 Holland MischungHerr Dr. Edmund Leisen, Mitarbeiter der Landwirtschaftskammer Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen arbeitet seit vielenJahren mit verschiedenen Versuchsbetrieben zusammen um Untersuchungsergebnisse zur Futterqualität vonGrünland- und Kleegrasbeständen zu erheben. Die Mischung kommt ursprünglich aus Holland von Betriebendie nach Alternativen zu den gras- und kleebetonten Kurzrasenweiden gesucht haben. Die Mischung wirdderzeit am Weiderand als Streifen angelegt und wird den Kühen als Ergänzung angeboten.Holland Mischung(79,5% Bioanteil)PflanzenartLegum<strong>in</strong>osenRotklee 7Weißklee 8Luzerne 8Bokharaklee, gelb 7Alexandr<strong>in</strong>er Klee 7Schwedenklee 7GräserDeutsches Weidelgras 8Knaulgras 7Wiesenlieschgras 8Wiesenschw<strong>in</strong>gel 8Rohrschw<strong>in</strong>gel 77Wiesenrispe 8KräuterLöwenzahn 5Wegwarte -Wilde Petersilie -Kle<strong>in</strong>er Wiesenknopf 5Spitzwegerich 6Kümmel 5Schafgarbe 5FutterwertNameAussaatGewichts-AnteilLucrum (B) 5,0 %Jura (K) 5,0 %Hunter River (B) 4,0 %(B) 4,0 %Marmemma (B) 4,0 %Aurora 3,0 %C<strong>in</strong>quale (B) 22,5 %Lyra (B) 10,0 %Climax (B) 9,0 %Roznovska (B) 5,0 %Carm<strong>in</strong>e (B) 5,0 %Hykor (B) 5,0 %Bal<strong>in</strong> 2,0 %0,5 %5,0 %2,5 %2,5 %2,0 %2,0 %2,0 %Summe 100,0 %Tabelle: Artenzusammensetzung der Holland Mischung18


4.2.7 KräutermischungDie Kräutermischung besteht aus acht verschiedenen Kräutern. Diese Mischung ist <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em ger<strong>in</strong>gen Anteil <strong>in</strong>der „<strong>Dottenfelderhof</strong> Diploid & Kräutern“ Mischung enthalten. Da diese Mischung weder Legum<strong>in</strong>osen nochGräser enthält ist sie nicht als vollwertiges Ackerfutter zu bewerten. Jedoch könnten die Kräuter ergänzend alsStreifen am Rand e<strong>in</strong>er Weide e<strong>in</strong>gesät werden oder am Futtertisch den Kühen als „Kräuterapotheke“zugefüttert werden. Außerdem soll beobachtet werden wie sich die Kräuter frei von Konkurrenten sowie denGräsern und den Legum<strong>in</strong>osen entwickeln, um den Aufgang mit dem im Kleegrasgemenge vergleichen zukönnen.Kräuterzussatz(40% Bioanteil)PflanzenartKle<strong>in</strong>er Wiesenknopf 5Geme<strong>in</strong>e Past<strong>in</strong>ake 3Wilde Petersilie -Spitzwegerich 6Wiesenkümmel 5Wegwarte -Schafgarbe 5Kle<strong>in</strong>e Bibernelle 5NameAussaatGewichtsanteil(K) 22,0 %(K) 9,0 %(K) 10,0 %(K) 8,0 %(B) 40,0 %(K) 4,5 %(K) 6,0 %(K) 0,5 %100,0 %Tabelle: Artenzusammenstellung des Kräuterzusatzes20


4.3 <strong>Vergleich</strong> der ZusammesetzungIn der folgende Abbildung werden die verschiedenen Mischungen <strong>in</strong> Bezug auf ihre Zusammensetzungenverglichen. Die Abbildung bezieht sich auf die Zahlen der oben dargestellten Tabellen derArtenzusammenstellungen. Die Pflanzen wurden <strong>in</strong> drei verschiedene Gruppen zusammengefasst:Legum<strong>in</strong>osen, Gräser und Kräuter. Die Werte ergeben sich aus dem Aussaatsgewichtsanteil. Obwohl dieseBemessung nicht ganz genau ist und eigentlich vom Tausendkorngewicht bzw. von der prozentualenKörnermenge pro Quadratmeter ausgegangen werde müsste, ist diese Bemessung für den Rahmen dieserArbeit ausreichend, da beim Sähen die Aussaatsstärke berücksichtigt wurde und somit die Mischungenvergleichbar s<strong>in</strong>d. (Die genaue Beschreibung des Aussähens wird im nächsten Kapitel „Material undMethoden“ erläutert.) Es geht also nicht darum die schweren Körner der Legum<strong>in</strong>osen mit den leichterenGrassamen zu vergleichen, sondern e<strong>in</strong> Gefühl für die Zusammenstellung der gesamten Mischung zubekommen.Aus der Darstellung wird erkennbar, dass die bisherige Mischung, „<strong>Dottenfelderhof</strong> Standard“, den ger<strong>in</strong>gstenKräuteranteil hat. Ganz anders ist dies bei der Holland Mischung, die e<strong>in</strong>en Kräuteranteil von 16,6 % hat undsomit auch die kräuterreichste Mischung ist. Weiterh<strong>in</strong> fällt auf, dass die „Meliorationsmischung“ e<strong>in</strong>en sehrhohen Legum<strong>in</strong>osenanteil von fast 77 % hat, wogegen der Gräseranteil im <strong>Vergleich</strong> zu den anderenMischungen nur e<strong>in</strong> Bruchteil beträgt.100,00 %75,00 %50,00 %25,00 %0 %DS DD DDK LS HM MBLegum<strong>in</strong>osen Gräser KräuterAbbildung: Artenzusammensetzung der Mischungen21


Da nicht nur der relative Anteil der Pflanzengruppen e<strong>in</strong>e Rolle spielt, sondern besonders auf die Artenvielfaltwertgelegt werden soll, zeigt folgende Abbildung die Anzahl der verschiedenen Pflanzenarten. Wogegen die„<strong>Dottenfelderhof</strong> Standard“ Mischung nur aus acht verschiedenen Pflanzenarten zusammengestellt ist, ist die„Luftenste<strong>in</strong>ermischung“ mit ihren 19 Pflanzenarten die vielfältigste Mischung. Aber auch die Mischungen„<strong>Dottenfelderhof</strong> Diploid & Kräuter“ und die „Holland Mischung“ s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Ihrer Zusammenstellung vielseitig.DSDDDDKLSHMMM0 5 10 15 20Legum<strong>in</strong>osen Gräser KräuterAbbildung: Artenvielfalt der Mischungen4.4 Standortvorraussetzungen4.4.1 Geographische LageDer Versuchsstandort liegt <strong>in</strong> der südlichen Wetterau, nördlich von Frankfurt an der Nidda, e<strong>in</strong>en Nebenflussdas Ma<strong>in</strong>s auf 106 m über NN. Der Grundwasserstand ist durch die Niddaregulierung von 1964 auf ca. 2 mabgesunken. Die Landwirtschaftlichen Flächen wurden anhand von Gräben entwässert. In der Niddaaue s<strong>in</strong>dSchwemmlandböden als tiefgründiger Auenlehm vorhanden.4.4.2 Sähbed<strong>in</strong>gungenDie Größe von der für den Versuch zur Verfügung stehenden Fläche beträgt 2,41 ha. Es handelt sich um dasAcker „vor Dortelweil l<strong>in</strong>ks“ und liegt <strong>in</strong> der Niddaaue, unweit vom Hof entfernt. Letztes Jahr wurden auf demAcker Futterrüben und Futtermöhren Ende Oktober geerntet. (Auf Testwiederholung I & II standenFutterrüben und auf Testwiederholung III & standen Futtermöhren). Nach der Ernte wurde gepflügt und dasAcker als W<strong>in</strong>terfurche belassen. Anfang April, kurz vor der Testaussaat wurde das Acker e<strong>in</strong>mal mit der22


Wiesenschleppe abgezogen um zum e<strong>in</strong>en das Unkraut zu bekämpfen und zum anderen das Pflugbilde<strong>in</strong>zuebnen. Daraufh<strong>in</strong> wurden die Mischungen als Blanksaat ausgesät.4.4.3 WetterDer W<strong>in</strong>ter 2012/2013 galt als e<strong>in</strong> Rekordw<strong>in</strong>ter. Abgesehen von wenigen wärmeren Tagen musste man bisEnde März mit Bodenfrost rechnen und es wehte e<strong>in</strong> eisiger Ostw<strong>in</strong>d über mehrere Wochen h<strong>in</strong>weg, der zurAustrocknung der Böden beitrug. Die w<strong>in</strong>terlichen Bed<strong>in</strong>gungen verzögerten die phänologische Entwicklung.Auch die Landwirte und Obstgärtner am <strong>Dottenfelderhof</strong> sprachen von e<strong>in</strong>er Verzögerung der Natur von 3-4Wochen. Die Aussaat des Ackerfutteranversuchs erfolgte am 4. März. Die ersten warmen Tage des Jahreshatten die oberste Erdschicht erwärmt. Jedoch war der Acker unter der Krume noch feucht und kühl. Nach derW<strong>in</strong>terfurche wurde der Oberboden e<strong>in</strong>malig abgeschleppt und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em grobkrümeligen Zustand h<strong>in</strong>terlassen.Die steigenden Temperaturen und das reichliche Wasserangebot im April lösten e<strong>in</strong>e rasante, explosionsartigeEntwicklung <strong>in</strong> der Natur aus. Die Legum<strong>in</strong>osen und Gräser wiesen e<strong>in</strong>en guten Feldaufgang und e<strong>in</strong> raschesAnfangswachstum auf und die Pflanzen bildeten ausreichend lange Wurzeln um an an die feuchteBodenschicht anzuschließen. Am 19. April wurden die E<strong>in</strong>zelstreifen für die Kräuter ausgesät. Der Oberbodenwar zu dem Zeitpunkt zwar trocken, bot jedoch e<strong>in</strong>en guten Wasserverdampfungsschutz, sodass derUnterboden noch feucht war. Der Mai dagegen zeigte sich kühl, trüb und nass, die Sonnensche<strong>in</strong>dauer betrugnur 60% des vieljährigen Mittelwerts. Die Pflanzenentwicklung verlief zögerlich. Der Juni war e<strong>in</strong> Monat mitgegensätzlichen Witterungsperioden. Nach e<strong>in</strong>em durchwachsenen Start folgte nach der Monatsmitte e<strong>in</strong>eHitzeperiode die von heftigen Gewitter mit starkregen, mitunter Hagel endete und zu <strong>in</strong>sgesamt kühlerenTemperaturen führte. Die Pflanzenentwicklung verlief <strong>in</strong> Schüben, lag aber am Monatsende immer noch e<strong>in</strong>eWoche h<strong>in</strong>ter e<strong>in</strong>em Durchschnittsjahr zurück. 204.5 Versuchsdurchführung4.5.1 Anlage der VersuchsparzellenUm Randeffekte auszuschießen, die von Boden- oder Lichtverhältnissen ausgehen könnten, z.B. Verdichtungdurch das Vorgewende oder Beschattung durch Sträucher, wurde e<strong>in</strong> 9 Meter breiter Streifen am vorderen undh<strong>in</strong>teren Ende der Testfläche gesät, welcher im Versuch nicht berücksichtigt wird. Mit dem Ziel auf e<strong>in</strong>repräsentatives Testergebnis zu kommen, wurden von jeder Mischung drei Wiederholungen <strong>in</strong> ause<strong>in</strong>anderliegenden Reihen ausgesät, damit Eigenschaften des Ackers, sowie ungleiche Bodenbed<strong>in</strong>gungen wegenVorfrucht, Bodenstruktur oder Mäusebefall möglichst nicht der Entwicklungs- und Ertragsfähigkeit derMischung zugeschrieben werden. Die erste Wiederholung wurde jeweils mit e<strong>in</strong>er Aussaatsbreite von 6Metern ausgesät. Dies gilt für alle Mischungen außer für die „<strong>Dottenfelderhof</strong> Standard“ Mischung. Diese20 Monatliches Wetterfax vom Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen23


wurde wegen ihrer ungünstigeren Lage, mit Angrenzung an die Hecke, mit e<strong>in</strong>er Aussaatbreite von 9 Meternausgesät um den Randeffekt zu verr<strong>in</strong>gern. In der zweiten Wiederholung, wurde wie bei der erstenWiederholung mit e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Aussaatbreite von 6 Metern ausgesät, mit Ausnahme der „Meliorationsmischung“die mit e<strong>in</strong>er Breite von nur 3 Metern ausgesät wurde. Dies wurde gemacht, um die keilförmige Form desAckers auzugleichen. Um dies zu erreichen wurden zwei überlappende Sähbreiten, also 6 Meter, mit derKräutermischung gesät. Bei der dritten Wiederholung war die Aussaatbreite jeweils halb so breit, nämlich 3Meter. Die verschiedenen Aussaatbreiten wurden so gewählt, dass auf der vorhandenen Fläche dreiWiederholungen zuzüglich der Kräuterstreifen untergebracht werden konnte.Abbildung: Darstellung des VersuchsackersGesät wurde mit e<strong>in</strong>er Drillkomb<strong>in</strong>ation Kreiselgrubber und e<strong>in</strong>er aufgesatteltern Sähmaschiene ausgestattetmit Scheibenscharen. Ziel war es e<strong>in</strong>e Sähtiefe von 1-2 cm Tiefe e<strong>in</strong>zuhalten. Nach dem Sähen wurde derSchlag mit e<strong>in</strong>er Cambridge Walze angewalzt sodass der Samen möglichst direkten Bodenanschluss an diefeuchten Erdschichten hatte. Die Sähe<strong>in</strong>stellungen wurden den Komponenten der Mischungen angepasst. DieMischungen „<strong>Dottenfelderhof</strong> Standard“, „<strong>Dottenfelderhof</strong> Diploid“ und „<strong>Dottenfelderhof</strong> Diploid & Kräuter“haben e<strong>in</strong>e ähnliche Zusammenstellung, bezogen auf den Gewichtsanteil von leichten Grassamen im<strong>Vergleich</strong> zu den schwereren Legum<strong>in</strong>osen und Kräutersamen. Es wurde bei der E<strong>in</strong>stellung derSähmaschiene e<strong>in</strong>e Aussaatsstärke von 34 kg/ha angestrebt.24


Die „Luftenste<strong>in</strong>ermischung“, „Hollandmischung“ und „Meliorationsmischung“ haben dagegen e<strong>in</strong>enger<strong>in</strong>geren Grasanteil und höheren Legum<strong>in</strong>osen- und Kräuteranteil und wurden daher mit e<strong>in</strong>e angepasstenSähmaschienene<strong>in</strong>stellung ausgebracht.Um zu berechnen, wie viel Kilogram pro Hektar tatsächlich ausgesät wurden, wurde von der am Anfang zurVerfügungstehenden Menge des Saatguts die nach der Aussat verbleibende Menge abgezogen. Somit erhieltman die Menge des ausgesähten Saatguts <strong>in</strong> Kilogramm. Die jeweiligen Fläche wurden anhand von denperipheren Flächenangaben des Schlages und anhand von e<strong>in</strong>er Aufzeichnung berechnet. Diese Rechnungist jedoch e<strong>in</strong>e Schätzung, da die Flächen nicht e<strong>in</strong>zeln ausgemessen wurden. Von den Ergebnissen derdarunter liegenden Tabelle, ist zu erkennen, dass die Aussaatsstärken der verschiedenen Mischungenerheblich schwanken. Zum e<strong>in</strong>en könnten diese Schwankungen an den unterschiedlichen Komponentenliegen und zum anderen den ungenauen E<strong>in</strong>stellung der Sähmaschiene.Ausgesähte Fläche <strong>in</strong> AussaatstärkeMenge (kg) m2 kg/haDottenfelder Standard 17,45 5373 32,48Dottenfelder Diploid 10,61 3330 31,86Dottenfelder Diploid & Kräuter 11,22 3249 34,53Luftenste<strong>in</strong>er Mischung 7,02 3204 21,91Holland Mischung 8,23 3159 26,05Meliorationsmischung 8,91 2511 35,48Kräuterzusatz 2,20 3078 7,15Tabelle: Ermittlung der AussaatstärkeIn den letzen drei Metern des Anbauversuchs wurden Reihen von e<strong>in</strong>zelnen Kräutern ausgesät. Die Kräuterwaren größtenteils Komponenten der Mischungen. Die e<strong>in</strong>zelnen Kräuterreihen sollten <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie alsAnschauungsmaterial, so zu sagen als e<strong>in</strong>e Art Hilfestellung bei der Beobachtung der Pflanzenentwicklungdienen. Da es sich bei den meisten Samen um Fe<strong>in</strong>sämereien handelt, wurden die Samen mit Sandvermischt. Der Sand verh<strong>in</strong>derte das zu schnelle durchrieseln der Samen und sorgte für e<strong>in</strong>e bessere, nicht zudichte Verteilung auf dem Acker. Bei der Aussaat wurde e<strong>in</strong>e spezielle Technik angewendet, die von e<strong>in</strong>emLandbauschüler im Vorjahr entwickelt wurde. Diese Technik ermöglichte, durch die Unterteilung desSaatgutbehälters der Sähmaschiene <strong>in</strong> nur e<strong>in</strong>em Sähvorgang die unterschiedlichen Samensorten gleichzeitigauszubr<strong>in</strong>gen. Als vorbereitende Maßnahme wurden passende Pappestücke als Trennwände zwischen dieKlappen geklebt, durch welche das Saatgut währende der Aussaat rieselte.25


Abbildung: Vorbereitungen für die KräuterstreifenAbbildung: Die e<strong>in</strong>zelnen KomponentenPflanzenartWiesenluzerne LuzelleWiesenschweidel PerunRotkleeHornkleeKümmel (aus eigenerVermehrung)BibernelleRotklee MontanaWegwarteEsparsetteKle<strong>in</strong>er WiesenknopfLuzerneWiesenkümmelRotklee MarsAnzahl1x1x1x1x1x1x1x1x1x1x1x1x4xAbbildung: Komponenten der Kräutere<strong>in</strong>zelstreifen26


4.5.2 Entwicklung der MischungenEs ist auffallend, dass sich die verschiedenen Mischungen sehr unterschiedlich entwickelten:„<strong>Dottenfelderhof</strong> Standard“, „<strong>Dottenfelderhof</strong> Diploid“, „<strong>Dottenfelderhof</strong> Diploid & Kräuter“ wiesen e<strong>in</strong>enähnlichen Aufwuchs auf: durchgängiger Bestand, ke<strong>in</strong>e großen Lücken, die Pflanzen waren gut durchmischt,die Sähreihen waren gut zu erkennen. Die „Luftenste<strong>in</strong>er Mischung“ und die „Holland Mischung“ hatten e<strong>in</strong>enerheblich schlechteren Aufwuchs. Der Bestand war lückig mit vere<strong>in</strong>zelten Pflanzen, kaum Gräsern, dieSähreihen waren kaum erkennbar. Die „Meliorationsmischung“ lag vom Ergebnis dazwischen. Die „CamenaKräuter Mischung“ zeigte mit Abstand die schwächste Entwicklung. Neben der unterschiedlichen Entwicklungim Aufwuchs war zu erkennen, dass viele Pflanzenblätter angestochen und angefressen waren. Dies ließ aufden Befall von Parasiten unter anderen den Blattrandkäfer schließen. Außerdem wurde das Acker stets vonTaubenschwärmen und e<strong>in</strong>zelnen Hasen belagert, die sich gerne im jungen Klee aufhielten. Der Unkrautdruckwuchs stätig, sodass am 11. Juni e<strong>in</strong> Schröpfschnitt durchgeführt wurde. Auf die Gründe und Auswirkungendes Schröpfschnitts soll im folgenden Absatz e<strong>in</strong>gegangen werden.4.5.3 SchröpfschnittDer Schröpfschnitt ist e<strong>in</strong>e gängige Maßnahme um Unkraut zu regulieren. Die Verunkrautung bei neue<strong>in</strong>gesäten Flächen ist e<strong>in</strong> natürlicher Vorgang, da durch die Bodenbearbeitung viele Unkrautsamen zurKeimung und zum Auflaufen gelangen. Normalerweise wird auf dem <strong>Dottenfelderhof</strong> das Kleegrasgemenge imersten Jahr als Untersaat <strong>in</strong> dem Sommergetreide e<strong>in</strong>gesät und dient darauf zwei Hauptnutzungsjahre. DiesesVerfahren hat mehrere Vorteile gegenüber der Blanksaat <strong>in</strong> Bezug auf die Entwicklung des Gemenges:• Die Untersaat wächst im Schutz der Deckfrucht und kann sich so ohne starke Unkrautkonkurrenzmit e<strong>in</strong>er langsamen Jugendentwicklung wachsen.• Bei guter Entwicklung der Untersaat wird der Boden früh von Pflanzenwuchs beschattet, wenigerWasser verdunstet und darüber h<strong>in</strong>aus wird die Aufnahmefähigkeit des Bodens erhöht.• Es entfällt jegliche Bodenbearbeitung sowie das Pflügen, sodass nicht nur Arbeit und Kostene<strong>in</strong>gespart werden sondern auch die Bodenstruktur gefördert wird.27


Abbildung: Kleegrasgemenge als UntersaatAbbildung: Kleegrasgemenge als BlanksaatIm dem Versuch wurden jedoch die Mischungen im Frühjahr als Blanksaat ausgebracht, welches zu e<strong>in</strong>erwesentlich höheren Verunkrautung führte. Durch die Blanklegung des Bodens konnte sich dasUnkrautpotential welches <strong>in</strong> den Böden vorhanden war entfalten. Da die meisten Unkräuter e<strong>in</strong>en rascherenAufwuchs und e<strong>in</strong>e höhere Konkurrenzfähigkeit als die Kleegrasgemenge haben, wurden die Kulturpflanzenvon den Unkräutern überwuchert. Auf den ersten der beiden oberen Abbildungen wurde dasKleegrasgemenge unter Sommerhafer gesät. Im <strong>Vergleich</strong> zu der zweiten Abbildung erkennt man, dass imHafer wesentlich weniger Unkraut vertreten war, jedoch der Hafer die Untersaat beschattete. In der zweitenAbbildung dagegen, wuchs der Klee üppiger, konnte sich jedoch gegen das wüchsige Unkraut nichtbehaupten. E<strong>in</strong> Phänomen welches die Unkräuter begünstigte war, dass die Jugendwntwicklung derverschiedenen Varianten sehr unterschiedlich ausfielen und die Bodendeckung, das heißt wie hoch derPflanzenanteil relativ zum sichtbaren Boden ist, nur zwischen ca. 30 - 80% lag. In der folgenden Abbildung wirder Unterschied <strong>in</strong> der Bodendedeckungs<strong>in</strong>tensität dargestellt. Bei den exemplarischen Mischungen handeltes sich l<strong>in</strong>ks um den „Camena Kräuterzusatz“ um rechts um die „<strong>Dottenfelderhof</strong> Standard“ Mischung.28


Abbbildung: Unterschiedliche Bodenbedeckungs<strong>in</strong>tensitäten zweier VariantenDieser teils spärliche Aufwuchs bedeutet, dass Unkräuter ohne Konkurrenzdruck wachsen und sich vermehrenkönnnen. Um diesen Zustand <strong>in</strong> den Griff zu bekommen, wurde e<strong>in</strong> Schröpf- oder auch Re<strong>in</strong>igungsschnittvorgenommen um Unkräuter, die meistens über die Kulturpflanzen ragen, zu beschneiden und somit zuregulieren. Indem beim Schröpfschnitt e<strong>in</strong> Zeitpunkt abgepasst wird, an welchem sich das Unkraut <strong>in</strong> der Blütebef<strong>in</strong>det, wird das Unkraut durch den Schnitt nachhaltig geschwächt. Der Kleegrasbestand dagegen, wirddurch die Maht zur Bestockung bzw. zum Wachstum angeregt. Beim Schröpfschnitt wurde mit e<strong>in</strong>erSchnitthöhe von ca. 10-12 cm die gesamte Testfläche gemäht und die Grünmasse abgefahren. Obwohl mite<strong>in</strong>er Entwicklungsverzögerung der Kleegrasgemenge gerechnet werden konnte, war anschließend e<strong>in</strong>kräftiger und unkrautschwächerer zweiter Aufwuchs zu erwarten.29


Abbildung: Schröpfschnitt auf der gesamten Testfläche30


5. Ergebnisse5.1 Schätzung der Bestandsentwicklung anhand vom Bonitieren5.1.1 Durchfürhrung der BoniturDurch die Bonitur, also mit der Bestandsaufnahme, soll e<strong>in</strong> Überblick geschaffen werden welche Pflanzen <strong>in</strong>den Mischungen tatsächlich aufgelaufen s<strong>in</strong>d und <strong>in</strong> welchem Umfang sie vertreten s<strong>in</strong>d. Hierbei geht es nichtdarum die e<strong>in</strong>zelnen Pflanzen auszuzählen, vielmehr durch Schätzung e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>druck von demWuchsverhalten e<strong>in</strong>zelner Pflanzen und den Mischungszusammenstellungen zu bekommen. Ziel dabei ist esPflanzen herauszuf<strong>in</strong>den die zum E<strong>in</strong>en mit den Standortbed<strong>in</strong>gungen zurecht kommen und zum anderen sichbei den Mischungspartnern durchsetzten können. Obwohl zu erwarten ist, dass sich diePflanzengewichtungen <strong>in</strong> den nächsten beiden Nutzungsjahren noch verändern werden, kann bereits jetztfestgehalten werden welche Pflanzen kaum bzw. gar nicht vorhanden s<strong>in</strong>d und mit denen <strong>in</strong> den nächstenVegetationsperioden daher auch nicht gerechnet werden kann. In Bezug auf den Unkrautdruck ist zu sagen,dass dieser seit dem Schröpfschnitt, welcher genau e<strong>in</strong>en Monat vor der Bonitur durchgeführt wurde, sichdeutlich verr<strong>in</strong>gert hat. Trotzdem s<strong>in</strong>d Ackerbeikräuter <strong>in</strong>sbesondere die Hundskamille und die Kornblumenoch im Schlag vertreten.Die Bonitur wurde mit der Unterstützung von Herrn Dr. Edmund Leisen, Mitarbeiter derLandwirtschaftskammer Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen, durchgeführt. Er hat während se<strong>in</strong>er Laufbahn, im Rahmen derlandwirtschaftlichen Beratung, unzählige Schläge bonitiert und hat Interesse bekundet auch <strong>in</strong> denkommenden Jahren den Versuch zu betreuen. Die verwendete Methode wurde wie folgend durchgeführt: Umauf e<strong>in</strong> möglichst repräsentatives Ergebnis zu kommen, wurde jeweils bei jeder der drei Wiederholungen dersieben Mischungen die Pflanzenzusammenstellung geschätzt. Zu dritt, Dr. Edmund Leisen, Matthias Königund ich nahmen pro Wiederholung e<strong>in</strong>e Probe von jeweils 1-2 Händen die bodentief rausgerissen wurde.Dann wurde das Gemenge nach Pflanzensorten sortiert um anschließend den prozentualen Anteil dere<strong>in</strong>zelnen Sorten <strong>in</strong> dem Gemenge zu schätzen. Der Anteil wurde nach dem Masse- bzw. nach demErtragsanteil beurteilt.5.1.2 Ergebnisse der BoniturIn der folgenden Tabelle wurden die Auswertungsergebnisse zusammengefasst. Dabei ist es wichtig zuerwähnen, dass die verschiedenen Typen derselben Sorte nicht unterschieden werden konnten und somitzusammengefasst e<strong>in</strong>getragen wurden. In anderen Worten, wurde z.B. bei der „DottenfelderStandard„ Mischung die Rotkleetypen „Taifun“, „Titus“ und „Tempus“ <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Ergebnis zusammengefasst.Dies wurde auch bei den Gräserarten <strong>in</strong> dieser Weise gehandhabt. Es sollte auch darauf h<strong>in</strong>gewiesen werden,31


dass e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>getragene „0“ nicht bedeutet, dass etwas gar nicht vorhanden war, sondern weniger als 1% derMischung ausmachte.5.1.2.1 <strong>Dottenfelderhof</strong> StandardPflanzenart Name Aussaat kg Ertragsanteil e<strong>in</strong>zelner Arten <strong>in</strong> %l<strong>in</strong>ks mittig rechts MittelLegum<strong>in</strong>osen 85 86 75 82Rotklee Taifun (T, B) 20,2 % 5 82 85 60 76Titus (T, B) 10,1 % 2,5Tempus (T, K) 10,1 % 2,5Weißklee Jura (K) 4,0 % 1 3 1 15 6Gräser 15 14 25 18Dt. Weidelgras Calibra (T,B) 16,1 % 4 1 0 19 7Maritim (T,B) 8,1 % 2Lieschgras Lischka (B) 8,1 % 2 0 0 0 0Comer (B) 4,0 % 1Knaulgras Lidacta (B) 2,0 % 0,5 0Luxor (B) 2,0 % 0,5Wiesenschweidel Perun (B) 8,1 % 2 14 14 6 11Wiesenschw<strong>in</strong>gel Preval (B) 3,0 % 0,75 0 0 0 0Cosmopolit (B) 3,0 % 0,75KräuterSpitzwegerich 1,2 % 0,3 0 0Summe 100,0 % 24,8 100 100 100 100Die Mischung ist deutlich durch den großblättrigen Rotklee dom<strong>in</strong>iert welcher mit se<strong>in</strong>en flächigen fettenBlättern den Hauptanteil des Gemenges ausmacht. Die Rotkleedecke ist dicht und lässt kaum Unkräuter zumVorsche<strong>in</strong> kommen. Außer e<strong>in</strong>igen Gräsern die über den Rotklee ragen, bildet der Rotklee e<strong>in</strong>e tiefgrüne, imAufwuchs gleichmäßig hohe Ebene. Unter dem Rotklee entwickeln sich nur zaghaft kle<strong>in</strong>e Weißklee Blättchen,welche völlig beschattet werden. Überraschend ist es, dass ke<strong>in</strong> Spitzwegerich zu f<strong>in</strong>den ist. Dies könntedaran liegen, dass die Mischung nur e<strong>in</strong>en sehr ger<strong>in</strong>gen Anteil (ca. 1%) an Spitzwegerich Samen be<strong>in</strong>haltet.Außerdem stammt das Saatgut aus eigener Vermehrung und könnte wegen se<strong>in</strong>es Alters auch anKeimfähigkeit e<strong>in</strong>gebüßt haben.32


5.1.2.2 <strong>Dottenfelderhof</strong> DiploidPflanzenart Name Aussaat kg Ertragsanteil e<strong>in</strong>zelner Arten <strong>in</strong> %l<strong>in</strong>ks mittig rechts MittelLegum<strong>in</strong>osen 93 79 65 79RotkleeReichersberger (D,B) 13,3 % 3,5 92 78 60 77Harmonie (D, B) 15,2 % 4Wiesenrotklee Montana (D,B) 15,2 % 4Weißklee Jura (K) 3,8 % 1 1 1 5 2Gräser 7 21 35 21Dt. Weidelgras Licarta (B) 22,8 % 6 7 20 20 16Lieschgras Lischka (B) 7,6 % 2 0 1 0 0Comer (B) 3,8 % 1Knaulgras Lidacta (B) 1,9 % 0,5 0 0 0 0Luxor (B) 1,9 % 0,5Wiesenschweidel Perun (B) 7,6 % 2 0 0 12 4Wiesenschw<strong>in</strong>gel Preval (B) 2,9 % 0,75 0 0 3 1Cosmopolit (B) 2,9 % 0,75KräuterSpitzwegerich 1,1 % 0,3 0 0Summe 100,0 % 26,3 100 100 100 100Obwohl der Unterschied <strong>in</strong> der Zusammenstellung zum oben beschriebenen Gemenge nicht groß ist, ist esdeutlich zu erkennen dass die Form der Rotkleeblätter sich unterscheiden. Die Blätter s<strong>in</strong>d etwas kle<strong>in</strong>er,spitzer und nicht so massig. Die Beobachtungen bezüglich des Weißklees und des Spitzwegerichs s<strong>in</strong>dähnlich.33


5.1.2.3 <strong>Dottenfelderhof</strong> Diploid & KräuterPflanzenart Name Aussaat kg Ertragsanteil e<strong>in</strong>zelner Arten <strong>in</strong> %Legum<strong>in</strong>osen 90 60 75 75Rotklee Harmonie (D, B) 9,2 % 2,5 67 57 60 61Reichersberger (D,B)7,3 % 2,0Wiesenrotklee Montana (D,B) 9,2 % 2,5Esparsette Zeus (B) 9,2 % 2,5Hornklee Oberhaunstädter (B) 7,3 % 2,0 3 2 10 5Weißklee Jura (K) 3,7 % 1,0 20 1 5 9Gräser 10 40 25 25Dt. Weidelgras Licarta (B) 22,0 % 6,0 7 30 20 19Lieschgras Lischka (B) 7,3 % 2,0 0 0 1 0Comer (B) 3,7 % 1,0Knaulgras Lidacta (B) 1,8 % 0,5 0 0 1 0Luxor (B) 1,8 % 0,5Wiesenschweidel Perun (B) 7,3 % 2,0 3 10 1 5Wiesenschw<strong>in</strong>gel Preval (B) 2,7 % 0,75 0 0 2 1Cosmopolit (B) 2,7 % 0,75KräuterKl. Wiesenknopf (K) 1,06 % 0Geme<strong>in</strong>e Past<strong>in</strong>ake (K) 0,43 % 0Wilde Petersilie (K) 0,48 % 0Spitzwegerich (K) 0,38 % 0Wiesenkümmel (B) 1,92 % 0Wegwarte (K) 0,22 % 0Schafgarbe (K) 0,29 %Kle<strong>in</strong>e Bibernelle (K) 0,02 %Summe Kräuter 4,80 % 1,3Summe 100,0 % 27,3 100 100 100 100Der Rotkleebestand macht e<strong>in</strong>en lockereren E<strong>in</strong>druck. Das Gemenge ist vielseitiger und es s<strong>in</strong>d außer Rotkleeund Gräser vor allem der Hornklee erkennbar der auf der selben Ebene wächst. Jedoch auch die noch nichtso hochgewachsenen Kräuter kommen zur Geltung, selbst der Spitzwegerich, auch wenn der Anteilschätzungsweise nicht mehr als 1% beträgt.34


5.1.2.4 Luftenste<strong>in</strong>er MischungPflanzenart Name Aussaat kg Ertragsanteil e<strong>in</strong>zelner Arten <strong>in</strong> %Legum<strong>in</strong>osen 93 99 80 91Luzerne Susi (K) 11,0 % 3,5 10 0 10 7Rotklee Rozeta (K) 9,0 % 2,9 28 39 52 40Hornklee Leo (K) 9,0 % 2,9 20 30 10 20Weißklee Lirepa (K) 6,0 % 1,9 35 30 8 24Esparsette (K) 6,0 % 1,9Gräser 7 1 20 9Knaulgras (K) 11,0 % 3,5Wiesenlieschgras Alma (K) 8,0 % 2,6 7 1 8 5Dt. Weidelgras Presidio (K) 6,0 % 1,9Glatthafer Arone (K) 6,0 % 1,9 0 0Wiesenschw<strong>in</strong>gel Lipanther (K) 6,0 % 1,9 0 0 12 4Wiesenrispe Evora(K) 6,0 % 1,9Goldhafer Trisett 51 (K) 3,0 % 1,0 0 0Rotschw<strong>in</strong>gel Roland (K) 3,0 % 1,0 0 0 0KräuterKümmel 3,0 % 1,0 0 0 1 0Fenchel 3,0 % 1,0 0Zichorium 1,0 % 0,3 0Petersilie 1,0 % 0,3 0Kl. Wiesenknopf 1,0 % 0,3Geme<strong>in</strong>e Past<strong>in</strong>ake 1,0 % 0,3 0Summe 100,0 % 32,0 100 100 101 100Die Bodenbedeckung der Kulturpflanzen <strong>in</strong> dieser Mischung ist nicht so dicht wie bei den <strong>Dottenfelderhof</strong>Varianten. Dies könnte auch e<strong>in</strong>e Erklärung für den höheren Unkrautbestand se<strong>in</strong>. Ansonsten s<strong>in</strong>d alleangesäten Legum<strong>in</strong>osen- und Kräuterarten außer dem kle<strong>in</strong>en Wiesenknopf erkennbar.35


5.1.2.4 Holland MischungPflanzenart Name Aussaat kg Ertragsanteil e<strong>in</strong>zelner Arten <strong>in</strong> %Legum<strong>in</strong>osen 85 90 51 75Rotklee Lucrum (B) 5,0 % 35 17 11 21Weißklee Jura (K) 5,0 % 17 7 11 12Luzerne Hunter River (B) 4,0 % 5 0 2 2Bokharaklee, gelb (B) 4,0 % 2 17 1 7Alexandr<strong>in</strong>er Klee Marmemma (B) 4,0 % 8 39 5 17Schwedenklee Aurora 3,0 % 18 10 21 16Gräser 15 10 42 22Dt. Weidelgras C<strong>in</strong>quale (B) 22,5 % 15 8 24 16Knaulgras Lyra (B) 10,0 % 0 0 2 1Wiesenlieschgras Climax (B) 9,0 % 0 0 1 0Wiesenschw<strong>in</strong>gel Roznovska (B) 5,0 % 0 2 15 6Rohrschw<strong>in</strong>gel Carm<strong>in</strong>e (B) 5,0 % 0 0 0Hykor (B) 5,0 %Wiesenrispe Bal<strong>in</strong> 2,0 %KräuterLöwenzahn 0,5 % 0Wegwarte 5,0 % 0 0 3 1Wilde Petersilie 2,5 %Kl. Wiesenknopf 2,5 % 0Spitzwegerich 2,0 % 0 0 4 1Kümmel 2,0 %Schafgarbe 2,0 %Summe 100,0 % 10 100 100 100 100Wogegen die anderen Mischungen mit Außnahme von e<strong>in</strong> paar „Außreißern“ auf e<strong>in</strong>er Ebene wachsen,verteilt sich diese Mischung mehrschichtig. Es wäre denkbar, dass durch die Ausnutzung der zwei Ebenenmehr Pflanzen sich entwickeln können ohne sich zu sehr zu konkurrieren.36


5.1.2.5 MeliorationsmischungPflanzenart Name Aussaat kg Ertragsanteil e<strong>in</strong>zelner Arten <strong>in</strong> %Legum<strong>in</strong>osen 92 95 80 89Luzerne Luzelle (K) 32,8 % 11,5 35 35 27 32Esparsette Zeus (B) 27,3 % 9,56 0 0 1 0Wiesenrotklee Montana (D,B) 8,2 % 2,9 30 35 23 29Weißklee Klondike (K) 5,5 % 1,93 25 20 13 19Gelbklee Virgo (K) 5,5 % 1,93 0 1 14 5Hornklee Leo (K) 2,7 % 0,95 2 4 2 3Gräser 8 5 10 8Lieschgras Lischka (B) 5,5 % 1,93 8 5 10 8Wiesenrispe Oxford (K) 5,5 % 1,93KräuterKümmel (B) 2,7 % 0,95 0Wilde Möhre (K) 1,4 % 0,5 0Spitzwegerich (K) 1,4 % 0,5 0 0 10 3Kle<strong>in</strong>e Bibernelle (K) 1,0 % 0,4Schafgarbe (K) 0,5 % 0,18Summe 100,0 % 35 100 100 100 100Die Meliorationsmischung zeichnet sich deutlich durch die Legum<strong>in</strong>osenvielfalt und den ger<strong>in</strong>gen Gräseranteilaus. In dieser Mischung entwickelt sich die größte Vielfalt an Pflanzen sowie die verschiedenen Kräuter undsogar die Esparsette, die <strong>in</strong> den meisten Mischungen trotz E<strong>in</strong>saat nicht vorzuf<strong>in</strong>den war.5.1.2.6 Camena KräutermischungDa gänzlich auf Legum<strong>in</strong>osen und Gräser verzichtet wurde, entwickeln sich die Kräuter deutlich besser als imkokurrenzstarken Gemenge. Der lückige Boden wird von Ackerunkräutern besiedelt.Pflanzenart Name Aussaat kg Ertragsanteil e<strong>in</strong>zelner Arten <strong>in</strong> %Kl. Wiesenknopf (K) 22,0 % 2 9 8 6Geme<strong>in</strong>e Past<strong>in</strong>ake (K) 9,0 % 5 6 4 5Wilde Petersilie (K) 10,0 %Spitzwegerich (K) 8,0 % 80 70 75 75Wiesenkümmel (B) 40,0 % 8 8 5 7Wegwarte (K) 4,5 % 5 7 8 7Schafgarbe (K) 6,0 %Kle<strong>in</strong>e Bibernelle (K) 0,5 %100,0 % 100 100 100 10037


5.2 Quantitative Auswertung der Mischungen5.2.1 Erhebung des Trockenmasseertrags durch SchnittprobenAbbildung: Selbstgebauter „Schlitten“ fürdie elektrische RasenschereAbbildung: Das Ernten e<strong>in</strong>es Quadratmeters mitmit Hilfe e<strong>in</strong>es RahmensZiel der Auswertung soll es se<strong>in</strong>, den Ertrag der verschiedenen Mischungen zu vergleichen. Da neben derArtenvielfalt für den Landwirt auch das Ertragsiveuau von großer Bedeutung ist, soll dieser anhand derFrisch-, und der Trockenmasse errechnet werden.Vor der Ernte wurden noch e<strong>in</strong>ige Vorbereitungen getroffen: Es wurde e<strong>in</strong> elektrischer Rasenschneiderbesorgt. Damit gewährleistet werden konnte, dass die Pflanzen auf der gleichen Höhe geschnitten werdenwürden, wurde e<strong>in</strong> Schlitten mit e<strong>in</strong>em Bodenabstand von 6 cm angefertigt, an welchen der Rasenschneiderbefestigt wurde. Außerdem wurde e<strong>in</strong> 1 Quadratmeter großer Rahmen geschweißt der nach e<strong>in</strong>er Seite h<strong>in</strong>offen war, damit der Rahmen leicht unter die Pflanzen geschoben werden konnte ohne die Halmeabzuknicken.Um auf e<strong>in</strong> repräsentatives Ergebnis zu kommen, wurde für jede Mischung, bei allen drei Wiederholungen,drei mal 1 Quadratmeter große Parzellen geerntet. Das heißt für jede Mischung wurden 9 Quadratmeter38


geerntet. Um mögliche Bodenunterschiede zu berücksichtigen, wurden die Parzellen aus drei verschiedenenStellen den Ackers geschnitten und zwar auf die Länge des Ackers bezogen, jeweils im ersten, zweiten unddritten Drittel. Alle Parzellen wurden separat geerntet und <strong>in</strong> getrennte Tüten verpackt und diese wurdenbeschriftet. Die Tüten wurden noch auf dem Acker gewogen und das Frischmasse Gewicht pro Quadratmeterfestgehalten. Um das Ergebnis möglichst genau zu dokumentieren, wurde anschließend das Leergewicht derPlastiktüten, also 53 Gramm, abgezogen. Während der Ernte wurden die Tüten <strong>in</strong> den Kühlraum gebrachtdamit die Pflanzen nicht unverhältnismäßig viel Feuchtigkeit verlieren würden.Abbildung: Mischen der ProbenAbbildung: Abwiegen der MischprobenVon jeder Parzelle wurde e<strong>in</strong>e Mischprobe gemacht. Dazu wurde von jeden der drei Tüten jeweils e<strong>in</strong> Anteilentnommen und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Topf gemischt um davon e<strong>in</strong> Kilogramm Frischmasse e<strong>in</strong>zuwiegen.39


Abbildung: E<strong>in</strong>wiegen der Frischmasse Abbildung: Abfülllen <strong>in</strong> Luftdurchlässige KistenDas abgewogene Ackerfutter wurde daraufh<strong>in</strong> <strong>in</strong> luftdurchlässige Holzkisten umgefüllt um diese <strong>in</strong> e<strong>in</strong>emtrockenen Raum antrocknen zu lassen. Nachdem das Ackerfutter e<strong>in</strong>en Tag Zeit hatte <strong>in</strong> den Kistenanzutrocknen, wurde der Inhalt der e<strong>in</strong>zelnen Holzkisten <strong>in</strong> Papiertüten gefüllt um diese im Trockenschrank bei105 Grad Celsius nachtrocknen zu lassen. Nach zwei und halb Tagen wurden die Papiertüten aus demTrockenschrank entnommen und gewogen. Da die getrocknete Masse schnell Feuchtigkeit aus der Luftanzieht, und daher rasch an Gewicht zunimmt, mussten die Proben nache<strong>in</strong>ander aus dem Trockenschrankentnommen werden und das Ergebnis möglichst schnell abgelesen werden. Nach dieser beschriebenenDokumentation wurde das Gewicht e<strong>in</strong>er getrockneten Tüte von 53 Gramm abgezogen um auf das genaueTrockenmasse Gewicht des zuvor e<strong>in</strong>gewogenen Kilogramms Frischmasse zu kommen.40


Abbildung: Umfüllen des angetrockneten Ackerfutters <strong>in</strong> Papiertüten41


5.2.2 Trockenmasseerträge der verschiednen MischungenFM kg/m² 1 kg FM <strong>in</strong> TM gr/m² Trocken- TM dt/haTM <strong>in</strong> grmasseD. Standard I 2,23 185 413 18,5 % 41II 2,17 200 434 20,0 % 43III 2,37 191 453 19,1 % 45Ø 2,26 192 433 19,2 % 43D.Diploid I 2,24 197 441 19,7 % 44II 2,09 214 447 21,4 % 45III 1,99 210 418 21,0 % 42Ø 2,11 207 436 20,7 % 44D. Diploid K. I 2,56 197 504 19,7 % 50II 2,18 215 469 21,5 % 47III 1,99 216 430 21,6 % 43Ø 2,24 209 470 20,9 % 47Luftenste<strong>in</strong>er I 1,92 220 422 22,0 % 42II 1,91 235 449 23,5 % 45III 1,94 221 429 22,1 % 43Ø 1,92 225 433 22,5 % 43Holland I 2,21 193 427 19,3 % 43II 1,78 218 288 21,8 % 39III 2,28 198 451 19,8 % 45Ø 2,09 203 424 20,3 % 42Melioration I 1,88 240 451 24,0 % 45II 1,56 232 362 23,2 % 36III 1,72 220 378 22,0 % 38Ø 1,72 231 397 23,1 % 40Abbildung: Quantitative Auswertung der ProbenDie erste Spalte der oberen Abbildung beschreibt die jeweils <strong>in</strong> den Wiederholung geerntete Frischmasse anKleegras. Die Zahlen ergeben sich aus den errechneten Durchschnitt. Die Ergebnisse jeder e<strong>in</strong>zelnen Probe,können aus der Tabelle im Anhang entnommen werden. Die Auswertung ergaben, dass sowohl die„<strong>Dottenfelderhof</strong> Standard“ Mischung als auch die „<strong>Dottenfelderhof</strong> Diploid & Kräuter“ mit jeweils 2,26 kg und2,24 kg pro Quadratmeter die ertragreichsten Mischungen s<strong>in</strong>d. Mögliche Gründe dafür könnten se<strong>in</strong>, dass die„<strong>Dottenfelderhof</strong> Variationen“ über e<strong>in</strong>en großen Rotkleeanteil verfügen, die bis zu das vierfache als bei denanderen Mischungen ausmachen. Da der Rotklee, <strong>in</strong>sbesondere der tetraploide Rotklee, große undgroßflächige Blätter hat ist es anzunehmen, dass viel Feuchtigkeit <strong>in</strong> diesen e<strong>in</strong>gespeichert ist und diese zumFrischmassegewicht erheblich beitragen. Außerdem wurden die „Dottenfelder Hof Varianten“ mit e<strong>in</strong>erhöheren Aussaatstärke ausgebracht. Obwohl versucht wurde, die Aussaatsstärke an die Eigenschaften der42


Komponenten der anderen Mischungen anzupassen, ist es durchaus möglich, dass mehr Pflanzen proQuadratmeter gesät wurden als bei den anderen Mischungen und somit mehr Ertrag pro Quadratmetergeerntet wurde. Somit ist e<strong>in</strong> direkter Frischmasseertragvergleich nur e<strong>in</strong>geschränkt möglich.In der zweiten Spalte wurde gemessen, wie viel Trockensubstanz von dem e<strong>in</strong>gewogenen Kilogramm anFrischmasse übrig geblieben ist, nachdem die Proben aus dem Trockenschrank entnommen wurden. DieErgebnisse s<strong>in</strong>d überraschend: Bei der Trockenmasseanalyse schnitten die „Meliorations Mischung“ und die„Luftenste<strong>in</strong>er Mischung“ mit jeweils 231 Gramm und 225 Gramm am besten ab, obwohl diese beidenMischungen beim Frischmasse Ertrag dagegen am schlechtesten abschnitten. Mögliche Gründe dafürkönnten se<strong>in</strong>, dass beide Mischungen e<strong>in</strong>en relativ hohen Luzerneanteil haben. Dazu sollte erwähnt werden,dass der Luzernestengel im <strong>Vergleich</strong> zum Kleestengel nicht hohl und wesentlich härter s<strong>in</strong>d. Auch ist derStengelanteil im <strong>Vergleich</strong> zum Blattanteil höher als bei den „<strong>Dottenfelderhof</strong> Varianten“.Die Dritte Spalte der oberliegenden Tabelle ist e<strong>in</strong>e Zwischenrechnung. Es wurden die ersten beiden Zeilenmultipliziert um zu berechnen wie viel Gramm Trockenmasse auf dem Quadratmeter wachsen. Mit diesemErgebnis konnte nun der Trockenmasseanteil von Quadratmeter auf Deci Tonne hochgerechnet werden (sieheletzte Zeile der Tabelle).Die Trockenmasse wurde <strong>in</strong> der vierten Spalte ermittelt. Die Trockenmasse ist der Bestandteil e<strong>in</strong>er Substanz,der nach Abzug des Wassergehalts übrig bleibt. Um die Trockenmasse zu ermitteln wurde das TrockenmasseGewicht aus der zweiten Zeile durch das Gesamtgewicht der Probe, also 1000 g, geteilt um auf denprozentualen Anteil der Trockenmasse zu kommen.Die Ertrag wurde <strong>in</strong> der fünften Spalte <strong>in</strong> Trockenmassegewicht <strong>in</strong> Dezitonnen pro Hektar dargestellt, welchesals übliches Maß für vergleichbare landwirtschaftliche Erträge gilt. Das Ergebnis zeigt, dass die„<strong>Dottenfelderhof</strong> Diploid & Kräuter Mischung“ mit 47 dt/ha Trockenmasse die ertragstärkste Mischung ist.<strong>Vergleich</strong>t man die „<strong>Dottenfelderhof</strong> Varianten“ kann man zu folgenden Aussagen kommen: Der Unterschiedzwischen der „Standard“ und den „Diploiden“ Sorten ist, dass die tetraploiden Klee- und Grassorten gegenDiploide ausgetauscht wurden. Bereits auf dem Acker konnte der Unterschied festgestellt werden. DerTetraploide Klee wuchs massiger mit großen, flächigen dunkelgrünen Blättern. Die Blätter des Diploiden Kleesdagegen waren etwas kle<strong>in</strong>er, spitzer und ausgeformter. E<strong>in</strong> Grund für den höheren Trockenanteil derDiploiden Sorten könnte se<strong>in</strong>, dass der Diploide Klee mehr Substanz und Struktur als die Tetraploiden Sortenliefert und somit mehr Gewicht übrig bleibt. Darüber h<strong>in</strong>aus ist davon auszugehen, dass der wüchsigeTetrapolide Klee eher dazu neigt andere Pflanzen zu unterdrücken die sich bei der Diploiden Mischung besserentwickeln können. Von e<strong>in</strong>en ähnlichen Phänomen könnte man auch bei dem <strong>Vergleich</strong> der Tetraploiden vs.43


der Diploiden Grassorten ausgehen. Insgesamt lieferte die „<strong>Dottenfelderhof</strong> Diploid & Kräuter“ e<strong>in</strong>e vielseitigeund ausgeglichene Mischung: Die ertragreichen Rotkleesorten wurden von dem strukturreicheren Hornkleeund Kräuterarten ergänzt, sodass der Gesamtertrag am höchsten ausgefallen ist.44


5.3 FutterprobeWährend den Fütterungszeiten im Stall sollen den Kühen die unterschiedlichen Mischungen auf demFuttertisch angeboten werden. Das Fressverhalten kann nicht nur während der Futteraufnahme beobachtetwerden, sondern die Krippenre<strong>in</strong>igung ist auch e<strong>in</strong>e günstige Gelegenheit das Restfutter zu beurteilen. DaKühe selektiv fressen, soll beobachtet werden ob die Zusammensetzung und Struktur der ursprünglichvorgelegten Ausgangsration ähneln oder bestimmte Komponenten übrig geblieben s<strong>in</strong>d.Abbildung: Durchführung der Futterprobe im KuhstallBei der Futterprobe wurden 12 ausgewählten Kühen morgens, nachdem Sie zum Melken von der Weidere<strong>in</strong>getrieben worden s<strong>in</strong>d, die Mischungen vorgelegt. Der Futtertisch wurde so vorbereitet, dass jeder Kuhalle Mischungen zur Verfügung standen. Es konnten e<strong>in</strong>ige Beobachtungen bezüglich des Fressverhaltensgemacht werden: Generell ist zu sagen, dass die Kuh <strong>in</strong> das Futter h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> schnaubt und dann den Dufte<strong>in</strong>atmet der zurück kommt, anschließend wird das Futter mit der Zunge aufgenommen. Da das Futter bereitsgeschnitten und gestapelt auf dem Futtertisch lag, wurde wahrsche<strong>in</strong>lich weniger selektiert als beim Ziehenauf der Weide, jedoch gab es e<strong>in</strong>ige Kühe die das Futter h<strong>in</strong> und her schoben und vom Nachbarn naschten,um an bevorzugte Pflanzen zu gelangen. Die Kühe hatten e<strong>in</strong>en guten Appetit und fraßen das Futter anfangs45


noch gierig. Da die Mischungen über den idealen Schnittzeitpunkt h<strong>in</strong>aus gewachsen waren, wurden oft diejüngeren Pflanzenteile sowie Kleeblätter gefressen, wobei die holzigen Stängel oft liegen blieben. Anders alserwartet, wurden bittere Pflanzen sowie Wegwarte, Löwenzahn und Hornklee gerne gefressen und sogar diejungen Disteln wurden teilweise verzehrt. Nachdem die ersten Kühe das Fressen e<strong>in</strong>stellten, wurde dasliegengebliebene Futter analysiert. Zurück blieben vor allem Distel-, Hundskamillen-, und Kleestängel die zumTeil verholzt waren und braune gammlige Kleeblätter die am Boden wuchsen. Außerdem hatte der Hornkleezum Teil Schoten ausgebildet die ungern gefressen wurden. Aus dieser Beobachtung ist hervorgegangen,dass die Pflanzen <strong>in</strong> den Gemengen generell gerne gefressen werden, und dass neben derPflanzenzusammenstellung auch der Schnittzeitpunkt e<strong>in</strong> wichtiger Faktor für die Fütterung ist.46


6. ZusammenfassungDer theoretische Teil der Arbeit bestand dar<strong>in</strong>, Alternativen zu dem derzeitig angebauten Rotkleegemengeausf<strong>in</strong>dig zu machen. Das Ziel im praktischen Feldversuch dagegen bestand dar<strong>in</strong> die Zusammensetzungender verschiedenen <strong>Kleegrasmischungen</strong> zu bestimmen und den Ertrag zu ermitteln.Dazu wurden folgende Schritte durchlaufen:1. In der Jahresarbeit wurden Kräuter,- Legum<strong>in</strong>osen,- und Grasarten recherchiert, die sich für e<strong>in</strong> qualitativhochwertiges und artenreiches Ackerfutter eignen.2. Es wurde Informationen und Auskünfte von ökologischen Landwirten e<strong>in</strong>geholt, die nach langjährigerErfahrung kräuterreiche Mischungen entwickelt haben.3. Nach Anlage des Versuchs, wurde der Pflanzenbestand bonitiert um zu ermitteln welche Pflanzenüberhaupt auf dem Standort wachsen und wie sie sich als Mischungspartner etablieren.4. Repräsentative Proben wurden genommen um die Mischungen anhand der Trockenmasseerträgemite<strong>in</strong>ander zu vergleichen.5. Anhand von Futterproben wurde das Fressverhalten von Kühen beobachtet und das übrig gebliebene Futteranalysiert.Der Versuch zeigte folgende Ergebnisse:• Die Ergebnisse der Bonitur ergaben, dass außer Rot- und Weißklee sich durchaus noch andereLegum<strong>in</strong>osenarten auf dem Standort etablieren lassen. Beispiele dafür s<strong>in</strong>d: Bokharaklee,Hornklee, Alexandr<strong>in</strong>er Klee, Gelbklee und Schwedenklee. Die Esparsette zeigte nur e<strong>in</strong>en sehrger<strong>in</strong>gen Aufwuchs. Bei den Gräsern dom<strong>in</strong>ierte bei der Bonitur der Wiesenschw<strong>in</strong>gel,Wiesenschweidel, und das Deutsche Weidelgras wogegen die anderen Gräserarten nur spärlichauftraten. Die Kräuter, welche sich <strong>in</strong> den die Mischungen am besten etablierten waren:Spitzwegerich, Wegwarte, Löwenzahn, Past<strong>in</strong>ake, Kle<strong>in</strong>er Wiesenknopf und Wiesenkümmel.Dagegen waren Schafgarbe, Kle<strong>in</strong>e Bibernelle und wilde Petersilie so gut wie gar nicht vorhanden.• Diploide Klee- und Grassorten können ertraglich mit tetraploiden Sorten mithalten. DieTrockenmasseerträge der Diploiden Varianten fielen sogar höher als der Ertrag der TetraploidenMischung aus.• Durch die Anreicherung von Kräutern kann e<strong>in</strong> höherer Gesamtertrag erzielt werden. DieMischung „<strong>Dottenfelderhof</strong> Diploid & Kräuter“ hatte 3 dt/ha mehr Trockenmasseertrag als die„<strong>Dottenfelderhof</strong> Diploid“ Mischung.• Obwohl die Sähmaschienene<strong>in</strong>stellungen zu gunsten der „<strong>Dottenfelderhof</strong> Varianten“ ausgefallens<strong>in</strong>d, zeigen die Ergebnisse dass kräuterreiche Mischungen sowie die „Luftenste<strong>in</strong>er Mischung“,47


„Holland Mischung“ und „Meliorationsmischung“ ertraglich mit der „<strong>Dottenfelderhof</strong> Standard“Mischung mithalten können.• Bei der Futterprobe stellte sich heraus, dass neben der Pflanzenzusammenstellung auch derSchnittzeitpunkt e<strong>in</strong> wichtiger Faktor für die Fütterung ist.48


7. Diskussion7.1 Fortführung des VersuchsEs ist wichtig darauf h<strong>in</strong>zuweisen dass, da <strong>in</strong> der Praxis das Ackerfutter mehrjährig genutzt wird, diese Studie<strong>in</strong> den nächsten zwei Jahren, welche auch die Hauptnutzungsjahre s<strong>in</strong>d, fortgeführt werden sollte. Es istnämlich davon auszugehen, dass der Ertrag im ersten Jahr ger<strong>in</strong>ger ausfällt und somit die Ergebnisse derAuswertung nicht repräsentativ s<strong>in</strong>d. Außerdem ist es wahrsche<strong>in</strong>lich, dass sich die Pflanzenanteile derMischungen noch verändern. Grund dafür könnten unter anderen Ausw<strong>in</strong>terung oder Verdrängung se<strong>in</strong>. In derAckerbaulichen Praxis wird regelmäßig beobachtet, dass der Unkrautdruck nach dem ersten Jahr deutlichnachlässt.Da aufgrund des Schröpfschnitts, der erste Aufwuchs erst Ende Juli geerntet werden konnte und somit die Zeitfür die Auswertungen beschränkt war, wurde der Rahmen dieser Arbeit auf e<strong>in</strong>e quantitative Analysebeschränkt. Um die Mischungspartner besser beurteilen zu können, wäre es jedoch wichtig <strong>in</strong> denkommenden Jahren zusätzlich e<strong>in</strong>e qualitative Analyse durchzuführen. Um die optimale Kuhfütterung zugewährleisten könnten Calcium - Magnesium Verhältnisse ermittelt werden, speziell um Milchfiebervorzubeugen. Darüber besteht das Bedürfnis im Stall die Rum<strong>in</strong>ale Stickstoff Bilanz der Futterrationen zuberechnen um Kuhgesundheit zu fördern. Da es sich bei Futter auch immer um Parameter handelt, die nichtmessbar s<strong>in</strong>d könnten zusätzlich auch Futterversuche durchgeführt werden um festzustellen welches Futterdie Kühe vorziehen und welche eventuellen Auswirkungen es auf die Tiere hat.Um den Gedanken der artgerechten Fütterung weiterzuführen, könnte auch an das Thema Beweidung vonAckerfutterflächen angeknüpft werden. Anstatt den Aufwand zu betreiben bei jedem Wetter auf das Acker zufahren um Frischfutter e<strong>in</strong>zuholen, könnten die Arbeitsstunden und der Maschienenaufwand e<strong>in</strong>gespartwerden <strong>in</strong>dem man die Kühe zum Weiden auf die Kleegras Flächen lässt. E<strong>in</strong> weiterer positiver Effekt davonwäre, dass die Kühe das Futter <strong>in</strong> Form von Mist wiederum auf die Flächen ausbr<strong>in</strong>gen und gleichzeitige<strong>in</strong>arbeiten. Fraglich dabei ist welche Pflanzen den Tritt der Kühe vertragen und <strong>in</strong> wie fern die Artenvielfalterhalten bleiben würde.E<strong>in</strong>e weitere Methode um den Kühen Heilkräuter zur Verfügung zu stellen wäre am Weiderand Kräuterstreifenzu etablieren sodass die Tiere ihre <strong>in</strong>dividuellen Mängel unter dem Motto „Selbst Medikation“ selberausgleichen könnten.49


7.2 Persönliches FazitFür mich war es e<strong>in</strong>e spannender Prozess aus e<strong>in</strong>er praktischen Problemstellung des Betriebs, nämlich derunbefriedigenden Kuhgesundheit, zu e<strong>in</strong>em Lösungsansatz <strong>in</strong> der Form e<strong>in</strong>es Anbauversuchs zu kommen.Obwohl Ackerfutteranbau, besonders <strong>in</strong> biologischen Betrieben e<strong>in</strong> essentielles Thema se<strong>in</strong> sollte, da es nichtnur zur Verbesserung der Futterqualität beiträgt, sondern auch e<strong>in</strong> wichtiger Teil der Fruchtfolge darstellt undunter anderen zur Bodenfruchtbarkeit beiträgt, wird das Thema auf vielen Betrieben vernachlässigt. Außerwenigen engagierten Landwirten, so wie J. Braun und J. Luftenset<strong>in</strong>er, die als <strong>in</strong>novative Spezialisten zumThema Kuhgerechte Fütterung und Bodenverbesserungen gelten, gab es nur wenig Informationen zumThema kräuterreiche Mischungen.Obwohl die Vorteile von von vielseitigen kräuterreichen <strong>Kleegrasmischungen</strong> auf der Hand liegen so wie zumBeispiel:• verbesserte Anbausicherheit wegen ger<strong>in</strong>geren Ausfallrisikos e<strong>in</strong>zelner Arten• Gestaltung e<strong>in</strong>er ackerbaulichen Biodiversität statt Monokultur• Vielschichtigere Durchwurzelung• Geschmackliche Vielseitigkeit und gesundheitlicher Nutzen der Heilpflanzensche<strong>in</strong>en Landwirte den erprobten Hochleistungsmischungen mehr Vertrauen zu schenken, da befürchtet wird,dass die Alternativen Mischungen mit den Erträgen nicht mithalten können. Diese Annahme wurde jedoch <strong>in</strong>dieser Arbeit widerlegt.Die Jahresarbeit soll dazu ermutigen weiter an artenreichen Mischungen zu forschen und dieAckerfutterflächen nicht nur als Fruchtfolgeglieder e<strong>in</strong>zubeziehen, sondern sie auch als e<strong>in</strong> essentiellen Teildes Hoforganismus zu betrachten. Denn wenn man davon ausgeht, dass die Kuh bei der Futteraufnahmebesondere Lust daran verspürt, von e<strong>in</strong>em Futter zu selektieren welches vielseitig an Struktur, Geschmackund aromatischen Gerüchen ist, werden sich diese anregenden und heilsamen E<strong>in</strong>drücke durch dieAusbr<strong>in</strong>gung des Mists auf den gesamten Hoforganismus verteilen.50


8. LiteraturverzeichnisBecker, E., Klett,M., Bellmann P.G. (1999): Geisteswissenschaftliche Grundlagen zum Gedeihen derLandwirtschaft; Rudolf Ste<strong>in</strong>er Verlag Dornach/ SchweizBraun, M., Schmid H., Grundler T. (2009): <strong>Vergleich</strong> <strong>verschiedener</strong> Klee-Gras-Mischungen anhand der Wurzel-und SprossleistungFreyer, B., G. Pietscg, R. Herbek, S. W<strong>in</strong>ter (2005): Futter- und Körnerlegum<strong>in</strong>osen im biologischen LandbauGeisler, G. (1988): Pflanzenbau Lehrbuch – Biologische Grundlagen und Technik der Pflanzenproduktion 2.Auflage – Berl<strong>in</strong>; Hamburg;PareyKlapp E. Wiesen und Weiden (1971) - Berl<strong>in</strong>; Hamburg; Parey S. 108 Lippert, F. (1953): Vom Nutzen derKräuter im Landbau, Forschungsr<strong>in</strong>g für biolog.- dynam. Wirtschaftsweise, DarmstadtLüddecke, F. (1990): Ackerfutter. Berl<strong>in</strong>; VEB Deutscher LandwirtschaftsverlagSchumacher, U. (2002): Milchviehfütterung im ökologischen Landbau. Bioland Verlag GmbH Ma<strong>in</strong>zOehm<strong>in</strong>, J.(1986): Pflanzenproduktion Band 2: Produktionstechnik – Berl<strong>in</strong>; Hamburg; PareyReichl<strong>in</strong>g, J. et al (2005): Heilpflanzenkunde für Tierärzte, Spr<strong>in</strong>ger Verlag, Berl<strong>in</strong>, Heidelberg51


8. Anhang8.1 VersuchskalenderDatum2013Maßnahme1. April Bodenbearbeitung mit e<strong>in</strong>er Wiesenschleppe4. April Aussaat der Mischungen mit anschließender Bearbeitung mit der Cambridge Walze19. April Aussaat der Kräutere<strong>in</strong>zelstreifen11. Juni Schröpfschnitt11. & 13. Juli Durchführung der Bonitur30. Juli Ernten der Schnittproben von der I. Wiederholung31. Juli Ernten der Schnittproben von der II. & III. WiederholungE<strong>in</strong>wiegen von 1 Kg FrischmasseVortrocknen der Proben2. August Verlegung der Proben <strong>in</strong> den Trockenschrank5. August Entnahme der Proben und Wiegen der Trockenmasse52


8.2 Frischmasse Erträge der verschiedenen MischungenFrischmasse <strong>in</strong> kgI II III ØD. Standard a. 1,99 1,87 2,34b. 2,59 2,40 2,58c. 2,12 2,25 2,19Ø 2,23 2,17 2,37 2,26D. Diploid a. 2,35 2,10 1,84b. 2,12 2,08 2,18c. 2,27 2,09 1,97Ø 2,24 2,09 1,99 2,11D. Diploid & K. a. 2,76 2,18 1,84b. 2,15 2,02 2,28c. 2,78 2,35 1,85Ø 2,56 2,18 1,99 2,24Luftenste<strong>in</strong>er a. 1,88 1,92 2,10b. 1,69 1,81 1,84c. 2,21 2,00 1,90Ø 1,92 1,91 1,94 1,92Holland a. 2,27 1,99 2,01b. 1,69 2,03 2,58c. 2,68 1,34 2,25Ø 2,21 1,78 2,28 2,09Melioration a. 1,75 1,75 1,56b. 1,76 1,44 1,88c. 2,14 1,49 1,73Ø 1,88 1,56 1,72 1,7253

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