Johannisburger Heimatbrief 2004. - Familienforschung Sczuka
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Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
Kreis<br />
'I-<br />
Kapelle Johannisburg Stadtfriedhof nach der Restauration, 6. November 2003<br />
Denke, dass es ein Leben gibt<br />
und dass es einen Tod gibt.<br />
Denke, dass es Seligkeit gibt<br />
und dass es Gräber gibt.<br />
Sei nicht vergesslich,<br />
sondern denke daran. ßobert Walser<br />
www.Kreis-Johannisburg.de
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
INHALTSVERZEICHNIS<br />
1 . Grußworte<br />
Grußwort des Palenkreises ................................. . ................................................................................................... 01<br />
Grußwort des Kreisvertreters ...................................................................................................................................... 04<br />
Grußwort- und Dankesworte aus der Heimat .......................................................................................................... 06<br />
2 . Wechsel in den Amtern der Kreisvertreter ..................................................................................................... 14<br />
3 . Treffen der <strong>Johannisburger</strong> 2004, Rückblick auf 2003 .......................................................................................... 20<br />
4 . Einweihung der wiederhergestellten Friedhofskapelle<br />
Der Friedhof lebt auf ............................... . ............................................................................................................... 30<br />
Reden bei der Einweihung von G . Wippich, W . Reck . M . Kreska, H . Linke ............................................................ 35<br />
Besuch zur Einweihung der Friedhofskapelle ................................................................................................... 42<br />
5 . Aus der Arbeit der Kreisgemelnschaft<br />
Neue Mitarbeiter für die Kreisgemeinschaft ............................................................................................................ 44<br />
Die Kreisgemeinschaft Johannisburg mit eigener Internet-Präsenz ...................................................................... 46<br />
Bericht über die Berliner Gruppe .......................... . ...................................................................................... 48<br />
Bericht über die 13 . Betreuungsaktion im Kreis Johannisburg .................................................................................. 50<br />
6 . Aus der Arbeit unseres Patenkreises Schleswig-Flensburg<br />
Polnische Schülerinnen verabschiedet .................................................................................................................... 52<br />
Polnische Jugendliche für ein Jahr im Kreis Schleswig-Flensburg .......................................................................... 53<br />
Besuch bei polnischer Partner-Wehr ..................... . ............................................................................................... 54<br />
Gemeinsame Kultur- und Wirtschaftsprojekte .................................... .... ..................................................................... 56<br />
Abschied und Neubeginn in der Kreisgemeinschaft Johannisburg ............................. . .................................... 58<br />
Rede des Kreisvertreters W . Reck beim Empfang des Patenkreises ..................................................................... 59<br />
Deutsch-polnische Kontakte sollen vertieft werden ...................................... .................................................. 60<br />
7 . Würdigungen<br />
Würdigung der Herren Wippich und Bock ........................ . ............................................................................. 61<br />
Wilhelm Czypul! - Ehrenmitglied des Kreistages ......................................................................................................... 63<br />
Glückwünsche zu besonderen Geburtstagen .............................................................................................................. 64<br />
Ehrung für Frau Mira Kreska ....................... . ................................................................................................ 65<br />
Goldenes Ehrenzeichen für Kurt Zwikla .................................... . ............................................................................ 66<br />
Ottmar-Schreiber-Plakette für Hans Linke .................................................................................................................. 67<br />
lmmanuel Kant - Zur 200 . Wiederkehr seines Todestages ............................... . ................................................. 69<br />
Nachrufe: Wilhelm Czypull und Gerhard Wippich ....................................................................................................... 74<br />
Dortmunder Treffen 2004 ...................................... . .... .... ....................................................................................... 77<br />
8 . Das sollten wir nicht vergessen<br />
Von dem Wissen um die Heimat ................... . ......................................................................................................... 78<br />
Kurt Zwikla: Vater in Russland ..................... . .......................................................................................................... 79<br />
9 . Erinnerungen<br />
Johannisburg ................................................................................................................................................................. 83<br />
Margarete Schramma: Lebenserinnerungen .......................................................................................................... 89<br />
Die Einweihung der neuen Seulzerbrücke in Arys ....................................................................................................... 94<br />
Gehlenburg . Hammergehsen ........................................................................................................................................ 98<br />
Misken: K . Zwikla . Mutter auf dem Pferdemarkt ................................................................................................. 99<br />
K . Zwikla, Mein Großvater und der Wolf ..................................................................................................................... 100<br />
Mittenheide, Sadunen ........................ . ................................................................................................................. 101<br />
Morgen ....................................................................................................................................................................... 105<br />
Ruhden ....................... . .......................................................................................................................................... 106<br />
10 . Verschiedenes<br />
Was ist und wie betreibt man <strong>Familienforschung</strong>? ................................................................................................... 109<br />
Bremerhavener Schüler als Gäste in Johannisburg ........................... . ............................................................. 111<br />
H . Mattke, Kaddig .............................. . ...................................................................................................................... 112<br />
So zärtlich ist Masuren ...................... . ................................................................................................................... 113<br />
11 . Informationen<br />
Bevökerungszahlen der masurischen Städte ....................... . .............................................................................. 117<br />
Geplante Busreisen ................................................................................................................................................. 117<br />
Einwohnerverzeichnis der Stadt Johannisburg .......................................................................................................... 118<br />
Was brachten die Heirnatbriefe? ............................................................................................................................... 132<br />
Übernachten Sie bei Landsleuten in der Heimat! ...................... . ..................................................................... 138<br />
Ostpreußisches Landesmuseum Lüneburg ............................................................................................................... 140<br />
Kulturzentrum Ostpreußen, Ellingen ............................. . ................................................................................ 141<br />
142<br />
Neuanmeldung . Anschriftenänderung . Sterbefälle ....................................................................................................<br />
Titelfoto: (Aufnahme Gerhard Bosk)<br />
www.Kreis-Johannisburg.de
Johannes Petersen<br />
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
Jörg-Dietrich Kamischke<br />
GRUSSWORT<br />
DES PATENKREISES<br />
SCHLESWIG-FLENSBURG<br />
Liebe <strong>Johannisburger</strong>innen,<br />
liebe <strong>Johannisburger</strong>,<br />
das bevorstehende Jahr 2004 steht für<br />
unser Miteinander im Zeichen eines überaus<br />
erfreulichen Jubiläums: 50 Jahre Patenschaft<br />
zwischen dem Kreis Schleswig-<br />
Flensburg und der Kreisgemeinschaft Jo-<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
hannisburg. Für dieses besondere Jahr mit<br />
dem Höhepunkt der großen Jubiläumsfeier<br />
am 5. September in Dortmund übermitteln<br />
wir Ihnen unsere besten Grüße und alle<br />
guten Wünsche.<br />
Im zurückliegenden Jahr prägte für Sie<br />
sicher der personelle Wechsel der Kreisvertreter<br />
das Geschehen Ihrer Kreisgemeinschaft.<br />
Mit der Verabschiedung der<br />
Herren Wippich und Bosk endete eine lange<br />
und erfolgreiche Ära. Wir haben uns<br />
sehr gefreut, Herrn Wippich und Herrn<br />
Bosk bei einem Empfang im Oktober im<br />
Schleswiger Kreishaus unseren herzlichen<br />
Dank für deren einzigartiges Engagement<br />
im Dienste der Landsleute aus Masuren<br />
persönlich auszusprechen. In vorbildlicher<br />
Kontinuität haben die Führungspersönlichkeiten<br />
die Gemeinschaft der ehemaligen<br />
<strong>Johannisburger</strong> gefördert und gleichzeitig<br />
in zunehmendem Maße Brücken zu<br />
der polnischen Bevölkerung geschlagen,<br />
die heute im Kreis Johannisburg lebt.<br />
Den neuen Kreisvertretern, Herrn Reck und<br />
Herrn Soyka, sprachen wir zu ihrer Wahl<br />
herzliche Glückwünsche aus und sagten<br />
ihnen namens des Kreises Schleswig-<br />
Flensburg gern die Fortsetzung unserer<br />
Solidarität zu. Ermutigende Ansätze, im<br />
Rahmen der Patenschaft die Versöhnung<br />
zwischen Deutschen und Polen zu vertiefen,<br />
wurden schon beim Empfang im Kreishaus<br />
deutlich, als Herr Reck den in Schleswig<br />
ebenfalls anwesenden kommunalen<br />
Repräsentanten des Kreises Johannisburg<br />
wertvolle historische Ausarbeitungen über<br />
den Tourismus im früheren Masuren überreichte.<br />
Herr Reck versäumte bei dieser<br />
Gelegenheit nicht, der polnischen Delegation<br />
Iegitime Anliegen um Unterstützung<br />
der Kreisgemeinschaft Johannisburg vorzutragen,<br />
etwa bei der Pflege und musealen<br />
Präsentation deutschen Kulturgutes<br />
oder der Herrichtung weiterer historischer<br />
Grabstätten.<br />
Johannes Petersen,<br />
Kreispräsident<br />
Jörg-Dietrich Kamischke,<br />
Landrat<br />
1
2<br />
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
Kreisgemeinschaft<br />
Johannisburg e.V.<br />
in der Land#mannschaft Ostpreußen<br />
Wir feiern ein besonderes Jahr<br />
50 Jahre Patenschaft<br />
50 Jahre <strong>Heimatbrief</strong><br />
25 Jahre Masurenhilfe<br />
Sie zu lieben, ihr zu dienen<br />
ist uns die Heimat wert!<br />
Kreis<br />
Johannisburg<br />
www.Kreis-Johannisburg.de
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
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4<br />
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
LIEBE LANDSLEUTE AUS DEM<br />
KREIS JOHANNISBURG!<br />
Nach 32 Jahren grüßt und informiert Sie<br />
der neu gewählte Kreisvertreter. Die vertrauten<br />
Vorstände, Gerhard Wippich und<br />
Gerhard Bosk, haben am 30. August auf<br />
der Kreistagssitzung in Unna ihre Ämter als<br />
Kreisvorsitzender und als stellvertretender<br />
Kreisvorsitzender niedergelegt. Einstimmigkeit<br />
herrschte danach im Kreistag bei<br />
den anschließenden Beschlüssen.<br />
Willi Reck wurde zum Kreisvertreter und<br />
Herbert Soyka zum stellvertretenden Kreisvertreter<br />
gewählt. Anschließend wurden die<br />
bisherigen Vorstandsmitglieder Gerhard<br />
Wippich zum Ehrenvorsitzenden und Gerhard<br />
Bosk zum Ehrenvorstand vom Kreistag<br />
ernannt.<br />
Diese Ehrenbezeichnung haben sich beide<br />
durch jahrelanges Wirken für unsere<br />
Gemeinschaft selbst erarbeitet und sich<br />
um unsere Heimat verdient gemacht.<br />
Eine Ehrung und Würdigung ihrer Arbeit für<br />
die Kreisgemeinschaft wurde von dem<br />
neuen Kreisvertreter auf dem Hauptkreistreffen<br />
in Dortmund vorgetragen.<br />
Rückblickend war die Einweihung der Kapelle<br />
auf dem Stadtfriedhof in Johannisburg<br />
im Mai 2003 eine würdevolle Feier,<br />
die besonders hervorzuheben ist und in<br />
diesem <strong>Heimatbrief</strong> einen inhaltlichen<br />
Schwerpunkt einnehmen wird.<br />
Die am Tag geöffnete „Friedenskapelle”<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
wird von <strong>Johannisburger</strong>n und Touristen<br />
gut angenommen und viel besucht.<br />
Bei der Betreuungsfahrt im November habe<br />
ich beobachten können, wie eine<br />
Kindergartengruppe von 20 Kindern mit 2<br />
Betreuerinnen in der Kapelle vor dem mit<br />
Blumen geschmückten Kreuz einen Halbkreis<br />
einnahm, von den Betreuern eine<br />
kurze Information erhielt und anschließend<br />
gemeinsam ein Gebet sprach. Danach<br />
verließ die Gruppe geordnet angetreten<br />
wieder die Kapelle.<br />
Ein ganz besonderer Dank gilt allen, die<br />
zum Gelingen der Renovierung der Kapelle<br />
mit Verhandlungen, Planungen und Ausführungen<br />
beigetragen haben. Frau Mira<br />
Kreska und unser Ehrenmitglied Wilhelm<br />
Czypull haben bei der Erneuerung der<br />
Kapelle die Hauptarbeit geleistet. Hierbei<br />
schließe ich auch die Teilnehmer der Einweihungsfeier<br />
mit ein, die sich mit Reden,<br />
Vorträgen und der Veranstaltung „Der Vergessenheit<br />
entreißen” im Kulturhaus engagierten.<br />
Gern haben die Vertreter der Kreisgemeinschaft<br />
Johannisburg die Einladung<br />
durch Herrn Kreispräsidenten Petersen<br />
und Herrn Landrat Kamischke zu Gesprächen<br />
mit anschließendem Empfang in<br />
Schleswig im Oktober angenommen.<br />
Bei dem Meinungsaustausch stand das<br />
50-jährige Patenschaftsjubiläum 2004 im<br />
Mittelpunkt. Zu dieser Jubiläumsfeier wurden<br />
die Kreisvertreter des Patenkreises<br />
herzlich eingeladen. Gute Kontakte entwickelten<br />
sich in einer harmonischen Atmosphäre<br />
zwischen den Delegationen der<br />
Kreisgemeinschaft und den gleichzeitig<br />
anwesenden polnischen Repräsentanten<br />
des Kreises und der Stadt Johannisburg .<br />
Die Zusammenarbeit der Kreisgemeinschaft<br />
Johannisburg entwickelt sich nun in<br />
einem Vierecks- Arbeitsverhältnis.<br />
Der Kreis Schleswig-Flensburg und die<br />
Stadt und der Kreis Johannisburg sowie<br />
der Deutsche Verein „Rosch” und die<br />
Kreisgemeinschaft nehmen 4 Eckpunkte<br />
ein.<br />
Die Betreuung unserer hilfsbedürftigen
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
Landsleute in der Heimat konnte aus Mitteln<br />
der Bruderhilfe und der Kreisgemeinschaft<br />
weiter durchgeführt werden. LM<br />
Gerhard Bosk hat trotz angeschlagener<br />
Gesundheit 2 Fahrten mit Hilfsgütern in<br />
den Kreis Johannisburg unternommen. Die<br />
Betreuungsgruppe war Anfang November<br />
im Kreisgebiet unterwegs und konnte<br />
mit Geldbeträgen und Sachspenden bedürftigen<br />
Landsleuten helfen.<br />
Aufhorchen ließen uns die vielen negativen<br />
Fernseh- und Presseberichte über die angestrebte<br />
Einrichtung eines Zentrums gegen<br />
Vertreibungen in Berlin. Von der Sache<br />
her kann ein Zentrum, vor allem auf<br />
Grund der enormen Zahl von rund 13 Millionen<br />
Betroffenen, nur in Deutschland<br />
und dort sinnvollerweise in der Hauptstadt<br />
Berlin errichtet werden. Bei dem<br />
vielleicht letzten großen Kraftakt der Vertriebenen<br />
sind ein Zusammenhalt und eine<br />
Unterstützung für dieses Vorhaben erforderlich.<br />
Im Mai 2004 wird Polen der Europäischen<br />
Union beitreten. Wir werden genau beobachten,<br />
wie sich die Verhältnisse auch für<br />
unsere deutsche Minderheit verändern.<br />
Viele erwarten hierdurch Verbesserungen,<br />
jedoch lauern auch in vielen Nischen Gefahren,<br />
die keine Vorteile erwarten lassen.<br />
Seit November ist die Kreisgemeinschaft<br />
Johannisburg unter www. Kreis-Johan-<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
nisburg.de im Internet präsent. Die junge<br />
Generation unter den vielen Internetnutzern<br />
kann sich über unsere Arbeit schnell informieren<br />
und Kontakte zu uns aufnehmen.<br />
Unser LM Günter Schiwy hat der Kreisgemeinschaft<br />
seine gesamten heimatkundlichen<br />
Werke überlassen, dafür sind<br />
wir ihm sehr dankbar.<br />
Das Ehepaar Fischer hat zum Jahresende<br />
die Kassenverwaltung niedergelegt. Für<br />
die vorbildliche Kassenführung wird ein<br />
besonderer Dank ausgesprochen.<br />
Für den Kreistag suchen wir dringend jüngere<br />
Mitarbeiter. Herr Werner Schuka aus<br />
Minden ist für uns ein willkommenes Mitglied<br />
für unsere Internet-Präsenz. Ebenso<br />
hat sich Herr Günter Woyzechowski aus<br />
Sarstedt zur Übernahme der Kassenführung<br />
bereit erklärt.<br />
Abschließend danke ich allen, die sich im<br />
Kreistag und innerhalb unserer Gemeinschaft<br />
auf vielfältige Weise einbringen. Vielen<br />
herzlichen Dank an alle Spender, die<br />
unsere Arbeit erst ermöglichen. Der Vorstand<br />
und die Kreistagsmitglieder freuen<br />
sich auf ein Wiedersehen mit vielen Landsleuten<br />
am 5. September 2004 im Goldsaal<br />
der Westfalenhalle in Dortmund zu unserem<br />
50. Patenschaftsjubiläum.<br />
Ich verbleibe in heimatlicher Verbundenheit<br />
Willi Reck<br />
Kreisvertreter<br />
Liebe Empfänger des <strong>Heimatbrief</strong>es,<br />
bitte helfen Sie uns,<br />
unnötige Kosten zu ersparen.<br />
Informieren Sie uns über eine<br />
eventuell erfolgte Anschriftenänderung.<br />
Danke<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
5
6<br />
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
GRÜSSE UND DANKSAGUNG<br />
AUS DEM HEIMATKREIS<br />
Mit herzlichen Worten berichtet Frau Mira<br />
Kreska, die unermüdliche Vorsitzende des<br />
Deutschen Freundeskreises (DFK) Rosch<br />
aus der Heimatkreisstadt über das Vereinsleben<br />
des Jahres 2003 und sagt allen Freunden<br />
und Spendern in Deutschland, die den<br />
DFK mannigfaltig unterstützt haben, einen<br />
ebenso herzlichen Dank.<br />
Diese großartige Frau steht im 77sten Lebensjahr,<br />
ist verwitwet und lebt allein. Ihre<br />
Gesundheit ist nicht zum Besten bestellt,<br />
und manch anderer in einem solchen verantwortungsvollen<br />
Ehrenamt hätte sicher<br />
längst resigniert und sich zur Ruhe gesetzt.<br />
Nicht so unsere Mira Kreska! Sie steht seit<br />
Gründung im Jahre 1993 dem DFK vor und<br />
hat großartige Arbeit geleistet. Sie ist der<br />
DFK - vom dem sie scherzhaft sagt, er sei<br />
ihre Familie; dafür zu arbeiten brächte ihr<br />
Freude.<br />
Mira Kreska schreibt:<br />
Liebe Freunde, meine Damen und Herren<br />
in Deutschland! Im Namen des Vorstandes<br />
und der gesamten Mitgliederschaft<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
des Deutschen Freundeskreises Rosch<br />
im Heimatkreis grüße ich Sie alle und sage<br />
herzlich Dank für die großartigen Unterstützungen,<br />
die uns in die Lage versetzt<br />
haben, die speziell für das vergangene<br />
Jahr angestandenen besonderen Aufgaben<br />
zu erfüllen.<br />
Die erste stellte sich mir bereits im Oktober<br />
2002 mit dem Ergebnis der hiesigen Kommunalwahl.<br />
Sie brachte uns nach 9 Jahren<br />
guter, auf gegenseitigem Vertrauen gründender<br />
Zusammenarbeit mit den politisch<br />
Verantwortlichen neue Amtsinhaber in der<br />
Kreisstadt und im Landkreis. Nun kannte<br />
ich bis dato keinen der neuen Amtsinhaber<br />
und wusste sie auch nicht nach ihrem Standpunkt<br />
zum DFK einzuschätzen. Das erste<br />
recht offene Gespräch mit Herrn Szymborski,<br />
als Nachfolger des Bürgermeisters<br />
J. Puchalski, und Herrn Wlodkowski,<br />
als Nachfolger des Landrates<br />
Konopka, zerstreute meine anfängliche<br />
Zurückhaltung. Beide Herren sicherten mir<br />
ohne Einschränkung ihre Unterstützungen<br />
für den DFK zu, und ich konnte sogar die<br />
erste davon befriedigt vernehmen: Die dem<br />
DFK auferlegten Mietkosten wurden um<br />
die Hälfte reduziert. Können Sie sich, liebe<br />
Freunde, den Luftsprung meines Herzens<br />
vorstellen!?<br />
Ohne die Unterstützung durch viele Freunde<br />
könnte der DFK in der Heimat auf Dauer<br />
nicht überleben und nicht die Arbeit leisten,<br />
für die er gegründet worden ist. Deshalb<br />
sage ich allen lieben Freunden, die<br />
uns mit Spenden und Zuwendungen jeder<br />
Art unterstützt haben, ein aus unser aller<br />
Herzen kommendes Dankeschön!<br />
Dies gilt Herrn Gerhard Wippich und dem<br />
Vorstand der Kreisgemeinschaft Johannisburg,<br />
dem Patenkreis Schleswig-Flensburg<br />
unter Herrn Kreispräsidenten Johannes<br />
Petersen und Herrn Landrat Jörg-Dietrich<br />
Kamischke, dem Kreisausschuss, Herrn<br />
Dr. Bachmann und dem Lions-Club aus<br />
Flensburg. Die dankenswerterweise vielen<br />
Einzelspender hier namentlich aufzuführen,<br />
würde den Umfang dieses Arbeitsberichtes<br />
sprengen. Dazu die herzliche Bitte:
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
Wer hier nicht namentlich erwähnt wird,<br />
sollte uns deshalb seine weitere Zuneigung<br />
nicht entziehen.<br />
Es fällt uns gewiss nicht leicht, immer wieder<br />
um Spenden zu bitten. Wir tun dies<br />
nicht zum Selbstzweck des Deutschen<br />
Vereins in der Heimat. Und wir sind sehr<br />
dankbar dafür, dass uns immer wieder<br />
geholfen wird. Jede Spende vermittelt uns<br />
das Gefühl, zur großen Familie der Kreisgemeinschaft<br />
Johannisburg zu gehören<br />
und auf dem ehrwürdigen Boden unserer<br />
gemeinsamen Heimat nicht vergessen<br />
zu sein.<br />
Dieses starke Gefühl der Zusammengehörigkeit<br />
ist der Motor unserer Arbeit im Sinne<br />
der von Ulrich Haffke formulierten Worte:<br />
Sie zu lieben, ihr zu dienen, ist uns die<br />
Heimat wert!<br />
Eine recht große Aufgabe stellte sich uns<br />
im vergangenen Jahr, als es darum ging,<br />
die Planungen für die Umgestaltung des<br />
Areals des ehemals städtischen evangelischen<br />
Friedhofes in einen Friedenspark<br />
praktisch umzusetzen. Das Areal war mit<br />
Mitteln der Deutsch-Polnischen Stiftung als<br />
Teil des Planes bereits eingezäunt worden.<br />
Die Aufräumarbeiten besorgte die Stadt<br />
Johannisburg. Dabei waren neben polnischem<br />
Militär auch hiesige Pfadfinder eingesetzt.<br />
Freiwillige Helfer aus unserer Mitgliederschaft<br />
beteiligten sich ehrenamtlich<br />
ebenfalls daran. Die Wiederherstellung der<br />
sehr maroden alten Friedhofskapelle war<br />
ein Schwerpunkt der Arbeit.<br />
Hier hat sich Herr Wilhelm Czypull von der<br />
Kreisgemeinschaft Johannisburg in besonderer<br />
Weise eingesetzt. Trotz seiner erheblichen<br />
gesundheitlichen Beschwernisse<br />
reiste er mehrmals an, vergab Arbeitsaufträge<br />
an entsprechende Handwerker<br />
und überwachte deren Arbeiten.<br />
So entstand eine sehr würdige und sehenswerte<br />
Gedenkstätte, die in unserem<br />
weiteren Umfeld ihresgleichen sucht.<br />
Die Einweihungsfeier der Kapelle fand am<br />
10. Mai statt. Dazu waren über zweihundert<br />
Gäste gekommen. Wir konnten den<br />
deutschen Generalkonsul aus Danzig,<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
Herrn v. Berg, begrüßen, den Sprecher<br />
der Landsmannschaft Ostpreußen, Herrn<br />
W. v. Gottberg, Herrn Kreispräsidenten<br />
Johannes Petersen und Herrn Willi Reck<br />
mit der Delegation der Kreisgemeinschaft<br />
Johannisburg. Unser Willkommensgruß<br />
galt ebenso Herrn Hans Linke, der für<br />
den Volksbund deutsche Kriegsgräberfürsorge<br />
mit einer Jugendgruppe gekommen<br />
war. Herr Linke hat bereits bei den Planungen<br />
der Gedenkstätte in seiner Heimatstadt<br />
vielseitig mitgewirkt.<br />
Unser Landrat, Herr Wlodkowski, war anwesend,<br />
gefolgt von Bürgermeister Szymborski<br />
und dessen Amtskollegen aus allen<br />
Orten des Kreisgebietes. Die Teilnahme<br />
hoher Offiziere der polnischen Armee fand<br />
große Beachtung als Zeichen der Würdigung<br />
der Gedenkstätte von dieser Seite.<br />
Die endgültige Fertigstellung des Friedensparkes<br />
wird noch etwas Zeit in Ansruch<br />
nehmen. Die Kapelle ist schon jetzt ein<br />
besonderer Anziehunspunkt für Menschen<br />
aller Altersstufen der Bevölkerung, die sie<br />
täglich zum stillen Gebet aufsuchen, ganz<br />
im Sinne dessen, was die Gedenktafel an<br />
der Außenseite der Kapelle zum Ausdruck<br />
bringt.<br />
Bürger der Stadt Johannisburg,<br />
Besucher dieser Kapelle.<br />
Diese Gedenkstätte, der sie umgebende<br />
Park und der Ehrenfriedhof gefallener<br />
Soldaten ist als Kulturstätte unter Denkmalsschutz<br />
gestellt. Die Fläche dieses<br />
Parkes diente in der preußischen, deutschen<br />
und polnischen Zeit den Bewohnern<br />
der Stadt Johannisburg als Begräbnisstätte.<br />
Bewahrt dieser Stätte die angemessene<br />
Würde.<br />
Sie möge ein sichtbares Zeichen dafür<br />
sein, dass die Nationen in einem freien<br />
Europa miteinander in Frieden leben wollen.<br />
Erweist der Geschichte ihre gebührende<br />
Achtung.<br />
Auf meine Bitte veranstaltete der Johanniterorden<br />
seinen traditionellen Johannistag<br />
am Sonnabend, dem 5. Juli, in unserer<br />
Kreisstadt. Anlass zu meiner Bitte war, dass<br />
7
8<br />
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
an diesem Tage unsere Sozialstation ihren<br />
10-jährigen Geburtstag begehen konnte.<br />
Die war mit der im benachbartem Sensburg<br />
die erste in Ostpreußen eingerichtete<br />
Hilfsstation. Inzwischen gibt es hier deren<br />
11!<br />
Der Johannistag begann mit einem feierlichen<br />
Gottesdienst in der Kirche zu<br />
Weißuhnen, die als einziges Gotteshaus<br />
nach dem Kriege im Heimatkreis evangelisch<br />
geblieben ist.<br />
Wir freuten uns über 200 Gäste. Viele waren<br />
aus Deutschland gekommen: Herr<br />
Kreispräsident J. Petersen und eine Delegation<br />
aus dem Patenkreis wie auch, als<br />
Vertreter der Kreisgemeinschaft Johannisburg,<br />
Gerhard Bosk.<br />
Zahlreiche Heimatbesucher nutzten die Gelegenheit<br />
eines Heimaturlaubes, den Ehrentag<br />
des Johanniter-Ordens und unserer<br />
Sozialstation hier vor Ort zu erleben.<br />
Den großen Gästekreis schlossen alle Landräte<br />
und Bürgermeister aus den Landkreisen,<br />
in denen ebenfalls Sozialstationen eingerichtet<br />
sind. Dass deren Krankenschwestern<br />
ebenfalls unsere Gäste waren, freute<br />
uns besonders. Und von unserer Seite nahmen<br />
viele Rosch-Mitglieder an den Feierlichkeiten<br />
teil.<br />
Nach der Feier in der Kirche und dem<br />
anschließenden Mittagstisch im <strong>Johannisburger</strong><br />
Hotel am Pissa-Fluß wurde des 10jährigen<br />
Bestehens unserer Sozialstation<br />
würdigend gedacht und die vorbildliche<br />
Arbeit der Krankenschwestern lobend erwähnt.<br />
Sie betreuen rund 180 arme, teils Schwerstkranke<br />
im gesamten Kreisgebiet. Die<br />
Schwestern arbeiten mit den Hausärzten<br />
der Kranken zusammen und geben nach<br />
deren Verschreibungen kostenlos Medikamente<br />
aus, sorgen daneben auch für leihweise<br />
überlassene Gerätschaften.<br />
Derzeit sind es 62 Rollstühle, 19 Toilettenstühle,<br />
25 Krankenmatratzen, 49 Krankenbetten<br />
und 106 Gehhilfen.<br />
Solche Gerätschaften und die benötigten<br />
Medikamente liefert die JUH monatlich per<br />
LKW hier an.<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
Die Schwestern werden auch von Ärzten<br />
aus Deutschland unterstützt, z. B. vom<br />
Ärzteehepaar Dr. Seithe. Beide Doktoren<br />
besuchen uns mindestens zwei bis drei<br />
Male im Jahr und begleiten die Schwestern<br />
auf den Versorgungs- und Pflegefahrten.<br />
Immer wieder erfahren wir von den Patienten,<br />
wie wertvoll sie die Arbeit der Schwestern<br />
empfinden, und sie heben besonders<br />
die wohltuende, menschliche Zuneigung<br />
hervor.<br />
Auch Herr Dr. Meyl von dem mit Frau I.<br />
Wandhoff gegründeten Förderverein kommt<br />
mehrmals im Jahr zu uns und kümmert sich<br />
um kinderreiche Familien. Seine Hilfe ist<br />
bei diesen Familien hoch angesehen.<br />
Sie, liebe Freunde, wissen, dass wir in<br />
unseren Vereinsräumen dank Ihrer Sachspenden<br />
eine ansehnliche Bibliothek deutscher<br />
Literatur sowie eine Kleiderkammer<br />
eingerichtet haben. Für die Bibliothek stellen<br />
wir fest, dass sich auch polnische Bürger<br />
deutschen Lesestoff ausleihen. Die<br />
Kleiderkammer dagegen steht ausschließlich<br />
unseren Mitgliedern offen.<br />
Die große Arbeitslosigkeit im Landkreis<br />
bringt zu den ohnehin vorhandenen Nöten<br />
noch größere in die Familien. Hier können<br />
wir wenigstens notlindernd Hilfe geben.<br />
In erster Linie verdanken wir das unserem<br />
Freund Gerhard Bosk. Er reist mehrmals<br />
im Jahr per Pkw mit vollgepaktem Anhänger<br />
an und füllt die Kleiderkammer auf.<br />
Weiteren Dank richten wir an unsere Berliner<br />
Freunde, Frau Christel Koslowski<br />
und Frau Traute Ziegelowski, die uns<br />
immer wieder auch Bekleidung für Groß<br />
und Klein zukommen lassen. Ein weiteres<br />
Dankeschön richten wir an die Familie<br />
Wondsack aus Lahr und Frau Inge<br />
Lunding aus Hasloh.<br />
Herrn Wernfried Lange aus Eutin sagen<br />
wir herzlichen Dank für die schon jahrelang<br />
gelieferten Sachspenden für die Kleiderkammer.<br />
Unseren Dank richten wir auch an Herrn<br />
Hans Linke aus Kamen für die gute Zusammenarbeit<br />
mit dem DFK Rosch im Hinblick<br />
auf die internationalen Jugendgrup
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
pen für Restaurierungsarbeiten an Kriegsgräberstätten<br />
und die Jugendseminare,<br />
die vorwiegend in Bad Pyrmont stattfinden.<br />
Die Jugendlichen aus unserem Landkreis<br />
sind begeistert und kommen stets mit neuen<br />
Eindrücken nach Hause.<br />
Anschließend berichte ich Ihnen noch, dass<br />
wir dank der großherzigen Spende der<br />
Kreisgemeinschaft in der Lage waren,<br />
auch im Jahr 2003 für unsere Senioren und<br />
für die Kinder unserer Mitglieder Weihnachtsfeiern<br />
auszurichten. Es ist für unsere<br />
Senioren, die meist allein und in den entlegensten<br />
Ortschaften wohnen, die einzige<br />
Möglichkeit, sich mit anderen Landsleuten<br />
zu treffen, deutsch zu sprechen und unsere<br />
Lieder zu singen. Ihre Freude dabei zu<br />
sehen, bleibt unvergessen.<br />
Ende November war die Betreuungsgruppe<br />
der Kreisgemeinschaft mit Frau<br />
Ilse Kruyk, Herrn Willi Reck als neuem<br />
Kreisvertreter, seinem Stellvertreter,<br />
Herrn Herbert Soyka, und Herrn Berndt<br />
Warda bei uns. Sie brachten unseren ärmsten<br />
Mitgliedern - wie in jedem Jahr - finan-<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
Vergesst unsere Freunde<br />
in der Heimat nicht<br />
zielle Zuwendungen zum Weihnachtsfest.<br />
Wir begleiteten sie zu den Beschenkten.<br />
Zu sehen, dass einigen durch Tränen der<br />
Rührung oft die Stimme für ein Dankeswort<br />
versagte, ist schon beklemmend.<br />
Liebe Freunde in Deutschland, meine<br />
Damen und Herren,<br />
nehmen Sie bitte aus vollen Herzen kommenden<br />
Dank für Ihre Hilfen und Zuwendungen<br />
für das vergangene Jahr entgegen.<br />
Ich versichere Ihnen, dass der Vorstand<br />
des Deutschen Freundeskreises Rosch und<br />
ich alles das, was Sie für uns tun, sehr zu<br />
schätzen wissen. Wir werden auch im neuen<br />
Jahr bemüht sein, uns Ihrer Hilfen durch<br />
gute Arbeit in der Heimat würdig zu erweisen.<br />
Für das Jahr 2004 wünschen wir einem<br />
jeden von Ihnen eine friedvolle, gesegnete<br />
Zeit, Zufriedenheit und Wohlbefinden.<br />
Herzlichst Ihre Mira Kreska.<br />
Vorsitzende des Deutschen Freundeskreises<br />
„Rosch” in Johannisburg<br />
Ihren Jahresmitgliedsbeitrag zahlen die in der Bundesrepublik<br />
wohnenden Mitglieder des Freundschaftskreises<br />
„Rosch” auf ein Sonderkonto:<br />
Kreisgemeinschaft Johannisburg – Sonderkonto „Rosch”,<br />
Konto-Nr. 4 832 99-501 beim Postgiroamt Köln, BLZ 370 100 50.<br />
Der Mindestbeitrag kostet 6,50 Euro pro Jahr<br />
(Aufnahmegebühr 3 Euro). Spenden, die Sie dem deutschen<br />
Verein direkt zukommen lassen wollen,<br />
zahlen Sie bitte auf dieses Konto.<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
9
10<br />
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
Johannisburg, 26.12.2003<br />
LIEBER ULRICH HAFFKE!<br />
Nun ist wirklich die höchste Zeit, dass ich<br />
den Rest Bilder für den <strong>Heimatbrief</strong> schikke.<br />
Das hat alles länger gedauert, als ich<br />
mir vorgestellt habe, für das Kinderfest<br />
konnte ich den richtigen Raum nicht so<br />
Die Kindergruppe wurde auch beschenkt<br />
schnell bekommen. Es sind 130 Kinder, die<br />
gekommen sind. Nach langen Bemühungen<br />
hat auch das geklappt, ich bin so froh,<br />
dass alles vorbei ist und alle Vorhaben<br />
gelungen sind. Es ist nicht immer so ganz<br />
Die Kindergruppe hat auf dem Seniorentreffen<br />
musiziert und deutsche Lieder gesungen<br />
Seniorentreffen im Hotel<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
einfach und selbstverständlich. Ich hatte<br />
viele Probleme und auch Ärger. Das Jahr<br />
ist mit den Vorhaben abgeschlossen, nur<br />
kommen noch alle Berichte, alle Abrechnungen,<br />
ich habe aber einen guten Buch-<br />
Die Senioren wurden mit Weihnachtspäckchen<br />
beschenkt. Die Geschenke haben<br />
uns die Johanniter aus Eutin gebracht. 98<br />
Senioren waren dabei<br />
halter, der das auch fertig bekommt. Ula<br />
macht das immer gut.
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
Vorstandssitzung am 20.12.2003. Ich habe<br />
mich bedankt für die gute Arbeit. Die Geschenke<br />
hat auch wieder Familie Wonsak aus<br />
Lahr gespendet, persönlich für den Vorstand<br />
Lieber Uli, ich werde Dir so kurz beschreiben,<br />
was die Bilder bedeuten. Ein Bild ist<br />
vom 7.11.03. Wir hatten eine Vorstandssitzung,<br />
als die Betreuungsgruppe in Johannisburg<br />
war, das kann in den <strong>Heimatbrief</strong><br />
passen zu den Berichten.<br />
Vorstandssitzung mit der Betreuungs-Delegation<br />
der Kreisgemeinschaft Johannisburg<br />
Den 12.12.03 hatten wir das Seniorentreffen,<br />
es war eine würdige Begegnung.<br />
Nach meiner Begrüßung sprach Pastor Rej<br />
das Wort Gottes, ich habe auch einen Jahresbericht<br />
vorgetragen. Eine Kindergruppe<br />
hat musiziert und in deutscher Sprache<br />
gesungen und Gedichte vorgetragen. Es<br />
gab Kaffee und Kuchen, Obst und Süßigkeiten.<br />
Jede Person hat auch ein schönes<br />
reiches Weihnachtspaket erhalten, ein Ge-<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
schenk der Johanniter- Unfall-Hilfe aus Eutin.<br />
Die Freude war riesengroß, von 125<br />
Senioren waren 98 alte Leute zusammen<br />
gekommen, den Senioren, die nicht dabei<br />
sein konnten, haben wir Besuche abge-<br />
Die Kinder haben gesungen und auch Gedichte<br />
in deutscher Sprache vorgetragen. 130<br />
Kinder waren dabei<br />
stattet und die Weihnachtspäckchen hingebracht.<br />
Ich war mit Herta und den beiden<br />
Krankenschwestern drei Tage unterwegs,<br />
das war sehr anstrengend.<br />
Kinder-Weihnachtsfeier am 20.12.2003. 130<br />
Kinder waren gekommen<br />
11
12<br />
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
Kinder-Weihnachtsfeier am 20.12.2003<br />
Das Weihnachtsfest für die Kinder konnten<br />
wir erst am 20.12.03 organisieren. Im Kulturhaus<br />
hatte ich einen Raum bekommen. Wir<br />
haben es wieder geschafft, den Kindern<br />
eine große Freude zu bereiten. Dank der<br />
Kreisgemeinschaft konnten die Kinder auch<br />
Seniorentreffen im Hotel am Pissek<br />
in diesem Jahr wieder reiche bunte Tüten<br />
erhalten; mit Tannenbaum, Weihnachtsmann,<br />
Süßigkeiten und Spielsachen wurden<br />
die Kinder beschenkt.<br />
Der Bürgermeister hat uns auch im Kulturhaus<br />
besucht, hat sich gefreut, dass so viel<br />
für unsere Kinder getan wird.<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
Die Zusammenarbeit Deutscher Verein<br />
„Rosch” mit Stadt und Kreisverwaltung ist<br />
gut.<br />
Nach dem Kinderfest hatten wir noch die<br />
Vorstandssitzung organisiert. Ich habe allen<br />
meinen Mitstreitern herzlichen Dank<br />
ausgesprochen, die mir immer beistanden,<br />
wenn ich sie gebraucht habe.<br />
Für die Tischdekoration und die Geschenke<br />
möchten wir Familie Wonsak aus Lahr<br />
sehr herzlich danken. Sie denken jedes<br />
Jahr auch an den Vorstand. Das sind Bekannte<br />
von Herrn Herbert Soyka. Ich möchte<br />
auch Frau Margarete Allewohl ein herzliches<br />
Dankeschön aussprechen, die uns<br />
auch Sachspenden schickt.<br />
Lieber Uli, das wäre so in Kürze, vielleicht<br />
habe ich da keinen vergessen? Wie habt<br />
Ihr die Weihnachtstage überstanden? Ich<br />
war Heiligabend zu Hause. Heute ist der<br />
zweite Feiertag, so will ich am Nachmittag<br />
zur Ula auf die Siedlung gehen. Das Wetter<br />
ist nicht schön, -8°C, aber Schnee haben<br />
wir keinen.<br />
Ich habe das Jahr 2003 noch nicht abgeschlossen<br />
jetzt; die Zeit läuft zu schnell<br />
davon, und die Arbeit vor den Weihnachtstagen<br />
wuchs mir schon über den Kopf,<br />
habe mir fest vorgenommen, im nächsten<br />
Jahr meinen Vorsitz in jüngere Hände zu<br />
übergeben. Es könnte aber nur die Ulla<br />
diesen Verein übernehmen, wenn alles so<br />
weiter laufen könnte, keine andere ist bei<br />
uns für diesen Vorsitz geeignet. Ich mache<br />
mir große Sorgen.<br />
Im November 2004 sind die Wahlen vorgesehen,<br />
ich kann beim besten Willen nicht<br />
mehr weiter, alle sind stark hinter meinem<br />
Rücken, keiner will die Verantwortung übernehmen.<br />
Lieber Uli, ich bin Dir von tiefem Herzen<br />
dankbar, dass Du den Bericht für den<br />
<strong>Heimatbrief</strong> fertigstellst, hoffentlich kannst<br />
du das noch gesundheitlich.<br />
Liebe Lilo, lieber Uli, ich wünsche Euch<br />
noch alles Liebe, gute Gesundheit und<br />
Gottes reichen Segen für das Jahr <strong>2004.</strong><br />
Viele liebe Grüße immer in großer Dankbarkeit<br />
Eure Mira
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
SEHR GEEHRTE DAMEN UND<br />
HERREN, SEHR GEEHRTER,<br />
LIEBER HERR RECK!<br />
Der Vorstand des Deutschen Freundeskreises<br />
„Rosch” in Johannisburg möchte<br />
sich sehr herzlich bei Ihnen für das Weihnachtsgeld<br />
zum Seniorentreffen und der<br />
Weihnachtsfeier für unsere Vereinskinder<br />
bedanken.<br />
Wir freuen uns, dass wir als Deutsche jetzt<br />
hier in der Öffentlichkeit unsere Treffen in<br />
Würde und Zufriedenheit begehen können.<br />
So konnten wir unser Seniorentreffen<br />
am 12.12.2003 im Hotel an der Pissa in der<br />
Adventszeit feierlich begehen. In dem<br />
schön geschmückten Saal sind von 126<br />
Senioren 98 zum Adventtreffen gekommen.<br />
Eine Kindergruppe hat diese Feier mit<br />
Musik, Gesang und Gedichtvorträgen begleitet.<br />
Nach der Begrüßung von der Vorsitzenden<br />
des Deutschen Vereins sprach der evangelische<br />
Pastor das Wort Gottes zu den<br />
Versammelten.<br />
Danach hat die Vorsitzende den Jahresbericht<br />
von der Arbeit und den Erfolgen im<br />
Deutschen Verein vorgetragen. Sie brachte<br />
auch zum Ausdruck, sie freute sich sehr,<br />
dass zu diesem schönen Treffen so viele<br />
alte Leute gekommen seien.<br />
Es wurden viele Advents- und Weihnachtslieder<br />
gesungen. Es wurden Kaffee, Kuchen,<br />
Obst und Süßigkeiten serviert, alle<br />
Senioren haben auch ein reichhaltiges<br />
Weihnachtspäckchen erhalten, der Spender<br />
ist die Johanniter-Unfall-Hilfe aus Eutin.<br />
Bei den Senioren, die zu dieser Begegnung<br />
aus gesundheitlichen Gründen nicht<br />
kommen konnten, haben wir gleich in der<br />
Woche Krankenbesuche gemacht und diese<br />
Leute zu Hause beschenkt. Ich war<br />
wieder bis ins Tiefste berührt, über das<br />
viele Leid und die Not, die ich da zu sehen<br />
bekommen habe. Mit Tränen in den Augen<br />
dankten die alten, kranken Leute und sagten,<br />
es sei ein Gottesgeschenk, dass wir<br />
hier aus Deutschland nicht vergessen sind.<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
Nach diesen Besuchen hatte ich wieder<br />
viele schlaflose Nächte.<br />
Die Kindergruppe, die das Seniorentreffen<br />
mit Musik und Gesang begleitet hat, wurde<br />
mit Süßigkeiten beschenkt.<br />
Das Weihnachtfest der Vereinskinder konnte<br />
erst am 20.12.2003 im Kulturhaus stattfinden,<br />
ich hatte viele Probleme einen geeigneten<br />
Raum zu finden, es waren 130<br />
Kinder, dazu kommen als Begleiter die<br />
Eltern. Mit Hilfe des Bürgermeisters habe<br />
ich den schönen warmen, geschmückten<br />
Raum im Kulturhaus bekommen. Die Kinder<br />
haben viel Freude erlebt. Eine Kindergärtnerin<br />
hat mit Tänzen, Spielen, Gesang<br />
und Gedichten die Kinder begleitet. Der<br />
Tannenbaum und der Weihnachtsmann<br />
fehlten auch nicht, jedes Kind hat eine<br />
reiche bunte Tüte mit Süßigkeiten und Spielzeug<br />
geschenkt bekommen. Das war wieder<br />
ein wunderbarer Tag mit viel Spaß und<br />
Freude. Die Kinder, die nicht zu der Feier<br />
kommen konnten, haben ihre Päckchen<br />
nach Haus gebracht bekommen.<br />
Zum späten Nachmittag, dem 20.12.2003,<br />
hatte ich noch die letzte Vorstandssitzung<br />
in diesem Jahr vorbereitet. Ich habe allen<br />
Vorstandsmitgliedern gedankt für die gute<br />
Zusammenarbeit, für das Verständnis, es<br />
wurde auch jedes Vorstandsmitglied mit<br />
einem kleinen Weihnachtsgeschenk bedacht.<br />
Jetzt sind Ruhetage, nur Ulla und<br />
ich müssen die Abrechnungen und Berichte<br />
für das Jahr 2003 schreiben. Ich bin sehr<br />
froh, dass wir das Jahr 2003 gleich hinter<br />
uns haben.<br />
Ich habe noch das große Bedürfnis, meinen<br />
sehr, sehr herzlichen Dank an die<br />
Kreisgemeinschaft auszusprechen für die<br />
große Unterstützung und Hilfe, die wir von<br />
Ihnen, lieber Herr Reck, in den letzten Jahren<br />
empfangen haben. Ohne Ihre Hilfe und<br />
Unterstützung könnten wir das alles nicht<br />
schaffen, der Deutsche Verein könnte nicht<br />
so wachsen und seine Vorhaben und Aufgaben<br />
erfüllen.<br />
In großer Dankbarkeit Ihre treuen <strong>Johannisburger</strong><br />
– Mira Kreska, Ulla Grabowski,<br />
Sabine Kadlubowski, Grazyna Wittowskie<br />
13
14<br />
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
WECHSEL IN DEN ÄMTERN<br />
DER KREISVERTRETER<br />
Bis zur Niederlegung meines Amtes als<br />
Vertreter unserer Gemeinschaft am<br />
31.8.2003 war es ein weiter Weg, den ich<br />
über 30 Jahre in Begleitung von Gerhard<br />
Bosk als meinem Stellvertreter gegangen<br />
war, der gleichzeitig für sich dieselbe<br />
Entscheidung getroffen hatte.<br />
Bereits im Jahre 1948 hatte der erste Kreisvertreter<br />
von Johannisburg, Fritz-Walter<br />
Kautz, von anderen Persönlichkeiten unterstützt,<br />
die Landsleute nach der Vertreibung<br />
aus der Heimat zu sammeln begonnen.<br />
Unser letzter Landrat in Johannisburg,<br />
Herr Herbert Ziemer, war bei Kriegsende<br />
Landrat im Landkreis Flensburg. So<br />
wurde 1953 durch dessen Landrat. Dr.<br />
Schlegelberger die Patenschaft für den<br />
Kreis Johannisburg eingeleitet und durch<br />
den Kreistag 1954 beschlossen, Durch die<br />
Vertreibung war die Funktion der Verwaltungseinrichtungen<br />
der Gemeinden, der<br />
Städte und der Kreise zusammengebrochen.<br />
Gerade in dieser wichtigen Phase<br />
unserer Sammlung fehlte uns ein gemeinsamer<br />
Anlaufpunkt für benötigte Hilfe. Wir<br />
sahen in der 1954 gegründeten Kreisgemeinschaft<br />
keinen Ersatz, auch nicht in<br />
einer „ideellen”, d. h. in Wirklichkeit nur<br />
gedachten Form.<br />
So folgten wir auch nicht dem Irrweg, uns<br />
Gedanken über den Status unserer Kreisgemeinschaft<br />
zu machen. Wir konnten als<br />
gemeinnütziger, eingetragener Verein aus<br />
eigenem Recht unser Anliegen durchsetzen.<br />
Darüber hinausgehende Anliegen fanden<br />
in dem gelebten Patenschaftsverhältnis<br />
ihre Wirkungsstätte und dies klappt bis in<br />
unsere Tage.<br />
Eines der wichtigsten Anliegen war die<br />
karteimäßige Erfassung unserer Landsleute<br />
im Zeitpunkt der Vertreibung, die auf<br />
40.000 Karteikarten festgehalten wurde.<br />
Noch heute bildet diese Kartei eine wichtige<br />
Quelle unserer Identität, zumal uns die<br />
Kirchen- und Standesamtsbücher fehlen.<br />
Die Patenschaft ist nach der kommunalen<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
Neuordnung in Schleswig-Holstein nahtlos<br />
von dem neuen Kreis Schleswig-Flensburg<br />
übernommen worden. Dessen Partnerschaft<br />
zum jetzigen Kreis „Stadt und Land<br />
Johannisburg” bewahrt unseren Verein vor<br />
unwürdigen Schaustellungen. Er bleibt in<br />
Würde gegen jedermann frei handlungsfähig.<br />
Die Kreisgemeinschaft wählte mich am 29.<br />
August 1971 zum Kreisvertreter, nachdem<br />
ich bereits seit 10 Jahren stellvertretender<br />
Vorsitzender gewesen war. Am selben<br />
Tag wurde Gerhard Bosk zu meinem<br />
Stellvertreter gewählt. Es wurde eine Zeit<br />
beispielloser Zusammenarbeit in vielerlei<br />
Formen. Die gemeinsame Entscheidung<br />
zur Abgabe dieser Ämter war folgerichtig.<br />
Unsere Nachfolger, Willi Reck im<br />
Amt des Kreisvertreters und Herbert<br />
Soyka als dessen Stellvertreter, haben<br />
einstimmig das volle Vertrauen des Kreistages<br />
erhalten.<br />
Wir wissen unsere Aufgaben in besten<br />
Händen.<br />
Möge ihrer Arbeit die Unterstützung aller<br />
Kräfte der Kreisgemeinschaft zufallen, so<br />
wie wir sie erhalten haben und ohne die<br />
unsere Arbeit nicht möglich gewesen wäre.<br />
An dieser Stelle muss berichtet werden,<br />
dass auch Klaus Beyer seit 1971 stellvertretender<br />
Kreisvertreter war, bis er 1993<br />
nach einer eigenen Entscheidung sein Amt<br />
aufgab. Er hat bei uns vieles entscheidend<br />
bewegt, worauf zurückzukommen sein wird.<br />
Diese Ausführungen können für die lange<br />
Zeit nur eine stark geraffte Zusammenfassung<br />
sein. Einzelheiten finden sie in den<br />
früheren <strong>Heimatbrief</strong>en.<br />
Hofften wir in den Jahren nach dem Kriegsende<br />
noch, in die Heimat zurückkehren zu<br />
dürfen, ist dieser Wunsch unerfüllt geblieben.<br />
Die politischen Gremien haben anders<br />
entschieden. Die Bundesrepublik hat<br />
ihren in der Anfangsfassung des Grundgesetzes<br />
festgeschriebenen Wiedervereinigungsauftrag<br />
Deutschlands nach dem<br />
Zusammenschluss Mitteldeutschlands mit<br />
der Bundesrepublik als erfüllt angesehen.<br />
Eine Wiedervereinigung mit unserer Heimat<br />
wurde nicht einmal angesprochen,
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
so als hätte es Ostdeutschland nie gegeben.<br />
Nach der Sammlung unserer Kreisangehörigen<br />
in unserer Gemeinschaft erstreckte<br />
sich die Arbeit zunehmend auf die<br />
Sammlung noch vorhandener Kulturgüter,<br />
die Fürsorge für die in der Heimat verbliebenen<br />
Kreisangehörigen und die Stärkung<br />
unseres Selbstverständnisses als einem<br />
gleichwerten Teil unseres Volkes in unserer<br />
Geschichte.<br />
Die früher als selbstverständlich angesehene<br />
Fürsorgepflicht für die deutsche Restbevölkerung<br />
in Ostpreußen wurde durch<br />
die Bundesrepublik weitgehend aufgegeben.<br />
Nur noch ein an die offizielle Politik<br />
angepasstes Handeln ist förderungswürdig<br />
geblieben. Wir können aber stolz darauf<br />
sein, dass wir dank Ihrer Spenden unsere<br />
Unabhängigkeit bewahren konnten.<br />
Die von Klaus Beyer eingeleitete Zusammenarbeit<br />
mit der Johanniter-Unfallhilfe hat<br />
zur Gründung einer Sozialstation in Johannisburg<br />
geführt. Sie dient segensreich<br />
alten, hilflosen Menschen.<br />
Die Spenden ermöglichen auch die von<br />
Gerhard Bosk getragene Masurenhilfe<br />
mit der Kleiderkammer in Johannisburg.<br />
Wir konnten den Zusammenhalt der in der<br />
Heimat verbliebenen Deutschen im Kulturverein<br />
Rosch stärken. Hier haben sich die<br />
im Amt des Stellvertreters Nachfolgenden<br />
Ulrich Haffke und Wilhelm Czypull besonders<br />
eingesetzt.<br />
Die Deutschen im Heimatkreis waren nach<br />
Jahren der Unterdrückung ihrer ethnischen<br />
Identität auch materiell im Armenhaus eines<br />
Staates gelandet. Zu einem kulturmäßigen<br />
Status einer ethnischen Minderheit<br />
langt es nur in Ansätzen, wenn man<br />
darunter eine in sich geschlossene Volksgruppe<br />
versteht. Die jahrzehntelange Unterdrückung<br />
zeigte ihre Spätfolgen. Die<br />
Persönlichkeit von Mira Kreska ist ein Rettungsanker.<br />
Ob angesichts der äußeren Umstände eines<br />
übermächtigen konfessionellen und<br />
nationalistischen Umfeldes eine Veränderung<br />
angestrebt werden sollte, haben ausschließlich<br />
die unmittelbar Betroffenen zu<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
entscheiden. Hilfestellungen hierzu sollten<br />
sich im Rahmen konkreter Wünsche halten.<br />
Einen besonderen Stellenwert in der Arbeit<br />
der Kreisgemeinschaft hat unsere Berliner<br />
Gruppe. Sie hatte sich innerhalb der<br />
Berliner Landesgruppe der Ostpreußen<br />
unter ihrem ersten Leiter Willi Skock aus<br />
Kölmerfelde zusammengefunden. Ihm folgten<br />
im Amt Heinrich Wischnewski aus<br />
Ruhden und der aus Baden stammende<br />
August Breig. Letzterer war mit Hildegard<br />
Schulz aus Woinen verheiratet.<br />
Seit mehr als 10 Jahren ist Christel<br />
Koslowski, geb. Boslk die Vorsitzende,<br />
der als Geldverwalterin Edeltraud<br />
Ziegelowski, geb. Joswig aus Gehlenburg,<br />
zur Seite steht.<br />
Zu der Berliner Gruppe fanden viele Landsleute<br />
aus unserem Kreis, die bereits nach<br />
dem 1. Weltkrieg nach Berlin gezogen<br />
waren.<br />
Diese Berliner Gruppe hat sich besonders<br />
beispielhaft bei der Betreuung der in der<br />
Heimat verbliebenen Deutschen eingesetzt.<br />
Nun verstärkt sie auch die Mühen um den<br />
Zusammenschluss der in Mitteldeutschland<br />
wohnenden <strong>Johannisburger</strong>.<br />
Unsere Gemeinschaft hat auch sehr wirksame<br />
Unterstützung der Deutschen in der<br />
Heimat durch nicht in der Kreisgemeinschaft<br />
organisierte Landsleute erfahren<br />
dürfen.<br />
In dem hier zum Rückblick anstehenden<br />
Zeitraum waren wir bemüht, unser Kulturgut<br />
aus unserer Sicht zu dokumentieren<br />
und damit greifbar in unserem Bewusstsein<br />
zu erhalten.<br />
Nach dem Heimatbuch von Emil Johannes<br />
Gutzeit „Der Kreis Johannisburg” folgten<br />
das Buch „Heimat umgeben von Wäldern<br />
und Seen”, dann „Heimat Masuren,<br />
ein Naturparadies”, und zuletzt der Dokumentarband<br />
„Im Lichte der Erinnerung”,<br />
herausgegeben von der Kreisgemeinschaft.<br />
Mit zwei großen, weit über den Kreisrahmen<br />
hinausgehenden Ausstellungen zeigten wir<br />
unsere Einbindung in die preußisch-deutsche<br />
Geschichte. Klaus Beyer und Prof.<br />
15
16<br />
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
Dr. Stribny gestalteten die Ausstellungen<br />
„Ostpreußen - Preußen - Deutschland” im<br />
Jahre 1984 und „Menschen unterwegs, am<br />
Beispiel Ostpreußen” im Jahre 1991. Letztere<br />
wurde außer in Flensburg auch in<br />
Memel, in Königsberg und in Johannisburg<br />
gezeigt.<br />
Den Grundstein für 165 Ortsskizzen trug<br />
nach den Vorlagen der Bewohner der jeweiligen<br />
Dörfer Gerhard Wydra zusammen.<br />
Bewegte Bilder unserer Heimat gestaltete<br />
Herbert Wallner in vielen Videofilmen.<br />
Unserem Ostpreußischen Landesmuseum<br />
in Lüneburg konnten wir die Erstellung des<br />
Glockengestühls für gerettete ostpreußische<br />
Glocken wie den Erwerb einmaliger<br />
Kunsterzeugnisse sichern. Alle diese Ergebnisse<br />
sind nicht nur dem Verdienst<br />
Einzelner zuzuschreiben. Sie alle erforderten<br />
einen erheblichen finanziellen Aufwand.<br />
Diesen haben alle die Kreisangehörigen<br />
getragen, die uns treu mit ihren Spenden<br />
unterstützt haben. Damit haben sie nicht<br />
nur die nicht unerheblichen Kosten für den<br />
Heimatbund erbracht, sondern uns auch<br />
die anderen Leistungen ermöglicht. Wir<br />
hingen nie an Geldquellen, die unsere<br />
Unabhängigkeit gefährdet hatten.<br />
Unsere von Gerhard Bosk erstellten und<br />
gesammelten Bilder aus unserer Heimat<br />
fanden eine qualitativ wertvolle Ergänzung<br />
durch den Ankauf der Bilder des verstorbenen<br />
mitteldeutschen Künstlers Klaus-<br />
Jürgen Hofer, die er in Masuren aufgenommen<br />
hatte.<br />
Wir unterstützten die von den Eheleuten<br />
Waltraud Timman geb. Skorzik und Hans<br />
Heinrich Timmann herausgegebene Chronik<br />
des Dorfes Gutten J als dem Beispiel<br />
der Entstehung eines Dorfes in Masuren.<br />
Die Aufarbeitung der Geschichte der Juden<br />
im Kreis Johannisburg ist noch nicht<br />
vollendet. In unser Eigentum ist die umfangreiche<br />
Sammlung der Baugeschichte<br />
der Stadt Johannisburg übergegangen, die<br />
Wolfgang Lotz nach dem Krieg aus vielen<br />
Quellen zusammengetragen hat.<br />
Letztlich hat uns jetzt unser Heimatdichter<br />
und -forscher Güntzer Schiwy seine Ar-<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
beiten übergeben, die sich überwiegend<br />
mit der Lebensweise und den Bräuchen<br />
der Menschen in der Heide befassen. Mit<br />
seinen Arbeiten kommt er dem Leben der<br />
Menschen in Masuren sehr nahe. Die Verbindung<br />
zur Heimat ist mit ungezählten<br />
Busfahrten gepflegt worden. Hier haben<br />
Gerhard Bosk, Wilhelm Czypull, Ulrich<br />
Haffke, Gustav Dzewas, Berndt Warda,<br />
Kurt Zwickla und auch andere die Fahrten<br />
sachkundig organisiert und begleitet. Durch<br />
sie wurde der Zusammenhalt der Ortsund<br />
Kirchspielgemeinschaften ausgebaut<br />
und gepflegt. Hier reisten überschaubare<br />
Erlebnis- und Schicksalsgemeinschaften<br />
zusammen. Jede Fahrt war eine Bereicherung,<br />
verstärkte jedoch mit jeder erneuten<br />
Trennung am Ende der Fahrten das Bewusstsein,<br />
ein Vertriebener zu sein. Man<br />
ließ die Heimat zurück, um in der Zerstreuung<br />
zu landen.<br />
Dieser Rückblick über Jahrzehnte hinweg<br />
muss auch die Persönlichkeiten erfassen,<br />
die unseren Weg mit der Patenschaft<br />
begleitet haben. Beginnend mit den Mitbegründern<br />
der Patenschaft, dem Landrat<br />
Herrn Dr. Schlegelberger und Herrn<br />
Kreispräsidenten Jensen, haben uns als<br />
Landräte die Herren Gerd Lausen, Dr.<br />
Korthals und Dr. Kamischke begleitet.<br />
Mehr als zwei Jahrzehnte war uns der<br />
Ehrenkreispräsident, Herr Andreas Franzen,<br />
ein guter Freund. Ihm folgte als Kreispräsident<br />
Herr Johannes Petersen, bei<br />
dem wir unser Anliegen in guten Händen<br />
wissen.<br />
Den verwaltungsmäßigen Bezug erledigte<br />
Herr Oberamtsrat Autzen. Nun betreut<br />
uns seit vielen Jahren und über seine beamtenrechtliche<br />
Dienstzeit hinaus der<br />
Amtsleiter Herr Helmut Thomsen. Ohne<br />
diese Persönlichkeiten hätte die Patenschaft<br />
nicht diese persönlichen und auch<br />
erfolgreichen Bindungen entstehen lassen.<br />
Aus unseren Reihen möchte ich auch mit<br />
Freude die Kreisangehörigen nennen, die<br />
selbstlos tätig waren. Es war zuerst der<br />
Oberförster Oswald Vogel, dessen Einsatz<br />
in der Organisation beispiellos war.
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
Um unsere Finanzen kümmerten sich die<br />
Kreisangehörigen Willy Christofzik, Rudolf<br />
Niederhausen, Walter Sagorski, Frau<br />
Ellen Wallner, Karl Goerke, Günther<br />
Boettcher und jetzt Kurt Fischer. Frau<br />
Gertrud Michelmann erstellte unsere große<br />
Kartei, die Schriftführung besorgte über<br />
Jahrzehnte hinweg Roswitha Thomsen.<br />
Sie wird nunmehr von Sieglinde Falkenstein<br />
betreut. Frau Christa Krüger, Max<br />
Maseizik und Kurt Zwikla bereiteten unsere<br />
Treffen in Hannover, Dortmund und<br />
Düsseldorf vor und leiteten sie. Es wurden<br />
Eckpunkte unsere Zusammenhalts. Um die<br />
Arbeit am <strong>Heimatbrief</strong> machten sich neben<br />
Gerhard Bosk Frau Eva Klischewski und<br />
Doris Woytewitz verdient.<br />
Letztlich haben unsere Stellvertreter Klaus<br />
Beyer, Ulrich Haffke und Wilhelm Czypull<br />
die Arbeit der Gemeinschaft richtungsweisend<br />
mitbestimmt. Ihnen war gemeinsam<br />
die Fürsorge für die Menschen im Kulturverein<br />
Rosch. Hierbei hatte Wilhelm Czypull,<br />
zuletzt begleitet von Willi Reck, entscheidenden<br />
Anteil an dem Wiederaufbau der<br />
Kapelle auf dem <strong>Johannisburger</strong> Friedhof.<br />
Möge dieser Kapelle die große Bindungswirkung<br />
zwischen der Geschichte unserer<br />
Heimat und den aus ihr stammenden Menschen<br />
zuwachsen. Sie kann als Friedenskapelle<br />
ihrer Bestimmung gerecht werden.<br />
Wir sind sicher, dass das Prinzip der Eigenverantwortung<br />
der vielen Mitarbeiter<br />
aus der Kreisgemeinschaft, eingebunden<br />
in das Gesamtanliegen der Kreisangehörigen,<br />
unserer Arbeit Erfolg gebracht hat.<br />
So bleibt der Wechsel in der Kreisvertretung<br />
im natürlichen Ergänzungsprozess und wird<br />
diese fortsetzen lassen.<br />
Im Rückblick können wir feststellen, dass<br />
wir unseren Aufgaben zumeist gerecht zu<br />
werden suchten. Wir haben nicht erreichen<br />
können, dass wir in unsere Heimat zurückkehren<br />
durften. Die Besuchsreisen haben<br />
einerseits unseren Zusammenhalt gestärkt,<br />
andererseits uns auch bewusst gemacht,<br />
dass die heutigen Verhältnisse nicht unserem<br />
Bild der Heimat entsprechen. Der grau-<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
same Willkürakt der Vertreibung ist weder<br />
aufgearbeitet worden noch von den<br />
nicht direkt Betroffenen dauerhaft als Verbrechen<br />
gegen die Menschheit wahrgenommen<br />
worden. Ansonsten gäbe es nicht<br />
den Streit um das Zentrum gegen Vertreibungen.<br />
Wir haben versucht, und wir werden es<br />
weiter tun, den Abschnitt unserer ostpreußischen<br />
Geschichte, unter welcher Obrigkeit<br />
auch immer, unseren Nachfahren zusammenfassend<br />
zu überliefern.<br />
Wir wollten nicht dem Zeitgeist des Gutmenschen<br />
erliegen. Wir wollen nicht zur<br />
Tagesordnung übergehen, ohne dass die<br />
Akte unserer Vertreibung als Lehrstück<br />
menschlicher Verirrung geöffnet bleibt.<br />
Ohne Verinnerlichung der Fehlentwicklung<br />
im Zusammenleben der Völker bleibt der<br />
Frieden gefährdet.<br />
Auch der Zusammenschluss der Völker<br />
Europas kann dauerhaft nicht auf brüchigen<br />
Fundamenten gegründet werden. In<br />
den auch für die heutige Zeit noch immer<br />
auf die Zukunft gerichteten Aussagen unseres<br />
Königsberger Philosophen Immanuel<br />
Kant, hier in seiner Schrift „Vom ewigen<br />
Frieden”, hätten wir beachtenswertes<br />
Gedankengut aufzunehmen. Das stünde<br />
uns besser an, als dem Phantom einer<br />
glorreichen Geschichte nachzulaufen, die<br />
immer auf ihre Zeit und die darin lebenden<br />
Menschen bezogen gewertet werden muss<br />
und die sich nicht wieder herstellen lässt.<br />
In unserer Gemeinschaft haben wir versucht,<br />
uns im Zusammenhalt unser Selbstwertgefühl<br />
zu erhalten. Auch außerhalb<br />
unserer Heimat haben wir den Boden für<br />
ein lebenswertes Leben geschaffen.<br />
Einen billigen Ausgleich für den Verlust<br />
unserer Heimat gibt es nicht. Nach den<br />
langen Jahren eines gemeinsamen Weges<br />
habe ich allen Kreisangehörigen zu danken.<br />
Die Gemeinschaft wird den Weg in<br />
Würde fortsetzen. Ich wünsche unseren<br />
Nachfolgern im Amt mit Ihrer Unterstützung<br />
viele gute Jahre der Arbeit für<br />
Ostpreußen. Gerhard Wippich<br />
17
18<br />
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
UNNA / SITZUNG DER KREISGEMEINSCHAFT<br />
WECHSEL IM AMT<br />
DES<br />
KREISVERTRETERS<br />
EHRUNGEN<br />
FÜR<br />
GERHARD WIPPICH<br />
UND<br />
GERHARD BOSK<br />
G. Wippich (li) und G. Bosk (re) haben ihre<br />
Ämter W. Reck und H. Soyka (Mitte li) übergeben<br />
Hauptkreistreffen Dortmnd: G. Wippich (li), G. Bosk (re) mit ihren Ehrenurkunden. In der Mitte<br />
W. Reck (neuer Kreisvertreter)<br />
www.Kreis-Johannisburg.de
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
WILLI RECK<br />
AUS KREUZOFEN DER NEUE<br />
KREISVERTRETER<br />
Anlässlich der Tagung des Kreistages in<br />
Unna und Dortmund, dem 29. und 30.<br />
August 2003, übergaben der bisherige<br />
Kreisvertreter Gerhard Wippich und sein<br />
langjähriger Stellvertreter<br />
Gerhard<br />
Bosk ihre verantwortlichen<br />
Ämter in<br />
jüngere Hände.<br />
In Bad Bevensen<br />
trafen sich die beiden<br />
Freunde und<br />
entschlossen sich<br />
in einem gemeinsamen<br />
Gespräch<br />
zu diesem Schritt.<br />
Nach einer umfassenden<br />
Laudatio von Gerhard Bosk für<br />
Gerhard Wippich und einer ebenso herzlichen<br />
Gegenlaudatio von Wippich für<br />
Bosk wählte der Kreistag den neuen Kreisvertreter<br />
und den Nachfolger von Gerhard<br />
Bosk.<br />
Das Ergebnis der Wahl war einstimmig,<br />
ebenso der Beschluss des Kreistages,<br />
Gerhard Wippich zum Ehrenvorsitzenden<br />
und Gerhard Bosk zum Ehrenvorstand<br />
zu berufen. (Lang anhaltender Beifall<br />
der 25 Abgeordneten des Kreistages).<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
Der neue Kreisvertreter dankte beiden in<br />
bewegenden Worten und hob deren Verdienste<br />
besonders hervor. Er versprach,<br />
sein Amt als Kreisvertreter im Sinne dieser<br />
beiden langjährigen Weggefährten zu führen.<br />
Willi Reck stammt aus Kreuzofen, Kreis<br />
Johannisburg. Dort wurde er am 1. 10.<br />
1935 als 3. Kind des Sattler- und Polstermeisters<br />
Jakob Reck und seiner Ehefrau<br />
Auguste, geb. Blöhs, geboren.<br />
Nach dem Schulabschluß und einer Lehre<br />
als Maschinenschlosser wurde seine Weiterbildung<br />
mit einem Maschinenbaustudium<br />
1959 erfolgreich abgeschlossen.<br />
Als Diplomingenieur war er in verschiedenen<br />
Betriebsabteilungen 35 Jahre lang in<br />
der Stahlindustrie beruflich tätig. Nebenberuflich<br />
hat er Lehrtätigkeiten in der Erwachsenen-,<br />
Meister- u. Technikerausbildung<br />
ausgeübt.<br />
Willi Reck ist verheiratet und Vater von zwei<br />
Töchtern (1967 und 1972).<br />
Die Kreisgemeinschaft Johannisburg kann<br />
sich glücklich preisen, diesen Heimatfreund<br />
entdeckt und für dieses verantwortliche<br />
hohe Amt gewonnen zu haben.<br />
Willi Reck hat seine „Feuertaufe” beim Treffen<br />
in Dortmund (450 Teilnehmer) mit „sehr<br />
gut” bestanden. Seine kurz und prägnant<br />
gefasste „Antrittsrede” fand allgemeinen<br />
Zuspruch. (Langanhaltende stehende Ovationen<br />
in der Westfalenhalle!)<br />
G. Bosk<br />
Unterstützt<br />
den<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong><br />
druch Eure Spenden<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
19
20<br />
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
Treffen<br />
Gruppe Ort Zeit<br />
Gemeinschaft Arys Stadt/Land Schieder -Glashütte<br />
Hotel Herlingsburg<br />
23. – 25.04.04<br />
<strong>Johannisburger</strong> Kreistreffen Düsseldorf, Burgplatz 21,<br />
„Goldener Ring“, s. S. 77<br />
1.5.04, 09 Uhr<br />
Ehemalige der Graf-Yorck- Wenningsen, Johanniterhaus, 04 .– 06.05.04<br />
Schule Johannisburg<br />
Ortsgemeinschaften:<br />
Klosteranlage<br />
Kurwien, Kreuzofen, Hamm 08.05.04, 10 Uhr<br />
Erdmannen, Heidig Zentralhallen<br />
Ehemalige Schüler der Hilchenbach/Rothaargebirge, 03. – 07.06.04<br />
Pestalozzischule Johannisburg Richard-Martin-Heim<br />
<strong>Johannisburger</strong> Hauptkreis- Dortmund, Westfalenhalle, 05.09.04<br />
treffen Goldsaal Einlaß 09 Uhr<br />
Eröffnung 11 Uhr<br />
Ostpreußentreffen Rostock, Stadthalle, 18.09.04,<br />
Mecklenburg-Vorpommern Südring 90 10 – 17 Uhr<br />
Misker Treffen Garbsen, Waldhotel 19.09., 07 – 17 Uhr<br />
Drigelsdorfer Holzhausen b. Pr. Oldendorf<br />
Haus Annelie<br />
16. – 23.10.04<br />
Liebe <strong>Heimatbrief</strong>empfänger<br />
Wir bitten Sie, uns weiterhin mit Ihren Spenden für die Sicherung<br />
der Herausgabe unseres traditionellen <strong>Heimatbrief</strong>es zu helfen.<br />
Seit Einführung des Euro haben die Spendenbeträge<br />
bedauerlicherweise einen Tiefstand erreicht, der uns einige<br />
Sorgen bereitet.<br />
Sicher wollen Sie doch, dass wir unsere ehrenamtliche Arbeit für<br />
die Herstellung des <strong>Heimatbrief</strong>es weiterführen.<br />
Bitte, warten Sie mit Ihrer Spende nicht bis zum Ende des Jahres.<br />
Wir danken und versichern Ihnen, dass wir für Sie diese Arbeit für<br />
den <strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> weiterhin gern tun.<br />
Das Redaktionsteam<br />
www.Kreis-Johannisburg.de
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
MAITREFFEN DER KREIS-<br />
GEMEINSCHAFT<br />
Es ist zur Tradition geworden, dass die<br />
Kreisgemeinschaft Johannisburg sich<br />
schon seit Anfang der 50er Jahre am 1. Mai<br />
in Düsseldorf trifft, um mit Freunden, Nachbarn<br />
und Bekannten einen schönen Tag in<br />
heimatlicher Atmosphäre zu verleben.<br />
So konnte auch in diesem Jahr Landsmann<br />
Kurt Zwikla eine große Anzahl <strong>Johannisburger</strong><br />
Landsleute willkommen heißen. Mit viel<br />
Beifall wurde der langjährige Kreisvorsitzende<br />
Gerhard Wippich begrüßt. Ein besonderer<br />
Gruß galt den Drigelsdorfern, die<br />
in großer Zahl erschienen waren. Die Feierstunde<br />
begann mit der Totenehrung. Dann<br />
folgte ein Gedicht über Masuren, vorgetragen<br />
von Traute Ivanczik, geb. Willutzki.<br />
Das Sänger-Ehepaar erfreute die Landsleute<br />
mit Frühlingsliedern und einem Gedicht,<br />
so wurde man auf den schönsten<br />
Monat des Jahres eingestimmt. Gerhard<br />
Wippich gab in seiner Ansprache unter<br />
anderem einen ausführlichen Bericht über<br />
die Aktivitäten des Deutschen Vereins in<br />
Johannisburg und von der Einweihung der<br />
restaurierten Friedhofskapelle, was die<br />
Landsleute natürlich sehr interessierte. Zum<br />
Schluss der Feierstunde wurde gemeinsam<br />
gesungen. Nach dem Mittagessen<br />
blieb man noch lange in geselliger Runde<br />
zusammen, es wurden viele Erinnerungen<br />
an die Jugendzeit in der Heimat ausgetauscht.<br />
Am 1. Mai 2004<br />
Kreistreffen der <strong>Johannisburger</strong> in<br />
Düsseldorf:<br />
Im Gasthof „Goldener Ring”, Burgplatz<br />
21 (Altstadt, direkt am Rhein)<br />
Einlass: 9.00 Uhr, alle Landsleute sind<br />
herzlich willkommen!<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
Kloster Wennigsen:<br />
TREFFPUNKT DER „EHEMALIGEN“<br />
DER GRAF-YORCK-OBERSCHULE.<br />
Das Johanniterhaus in der Klosteranlage<br />
von Wennigsen war erneut Begegnungsstätte<br />
für die ehemaligen Schüler der Graf-<br />
Yorck-Oberschule zu Johannisburg. Das<br />
traditionelle Schülertreffen fand bei strahlendem<br />
Frühlingswetter in der ersten Maiwoche<br />
2003 statt.<br />
Die Tage in Wennigsen sind wie im Fluge<br />
verstrichen. Sie waren wie immer von nicht<br />
enden wollenden Gesprächen bestimmt.<br />
Naturgemäß wird der Teilnehmerkreis leider<br />
stetig kleiner, die Begegnungen aber<br />
sind umso herzlicher. Erinnerungen an die<br />
Kindheit, an die gemeinsame Schulzeit<br />
wurden wach, als Bilder aus jener Zeit die<br />
Runde machten. Auf geschichtsträchtigen<br />
Wegen führte uns Berndt Warda durch<br />
„sein“ Wennigsen bis zum Heimatmuseum,<br />
das von engagierten Bürgern gepflegt<br />
und betreut wird.<br />
Auf ein starres Programm wurde wiederum<br />
verzichtet, um jedermann zu Wort kommen<br />
zu lassen, sei es mit besinnlichen oder mit<br />
humorvollen Beiträgen. Das professionell<br />
geführte Haus mit guter Küche in historischem<br />
Gemäuer verleiht diesem Treffen<br />
eine wohlige Atmosphäre.<br />
Das nächste Schülertreffen ist für Dienstag,<br />
den 4. bis Donnerstag, den 6. Mai<br />
2004 vereinbart, in der guten Absicht, eventuelle<br />
Wochenendverpflichtungen familiärer<br />
Art nicht zu durchkreuzen.<br />
Alle Schüler, ebenso Freunde und Sympathisanten<br />
der ehemaligen Oberschule sind<br />
wie immer herzlich willkommen.<br />
Sigrid Thomczyk-Schifferdecker übernimmt<br />
wiederum die organisatorische Vorbereitung.<br />
Dafür gebührt ihr besonders<br />
Dank! Wir hoffen, dass möglichst viele in<br />
das wunderschöne Wennigsen kommen<br />
werden. Termin 4. bis 6. Mai 2004<br />
Anmeldung Sigrid Thomczyk,<br />
Markelstr. 40, 70193 Stuttgart, Telefon 07<br />
11 / 65 19 91<br />
21
22<br />
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
HEIMATTREFFEN DER ORTS-<br />
GEMEINSCHAFTEN KURWIEN,<br />
KREUZOFEN, ERDMANNEN,<br />
HEIDIG<br />
AM 04.10.2003 IN HAMM<br />
Und wieder war es ein gut besuchtes Heimattreffen,<br />
harmonisch, locker, mit viel Gesprächsstoff<br />
und vielen Informationen, mit<br />
aktuellen Berichten, internen Angelegenheiten,<br />
mit viel Gesang und kleinen Vorträgen.<br />
Eine einfühlsame Morgenandacht zu<br />
Beginn unseres Treffens war der Auftakt für<br />
schöne Stunden, so richtig zum Zusammensitzen,<br />
zum Erzählen, die Vergangenheit<br />
und Zukunft zu betrachten und zu<br />
vergleichen. Gedacht haben wir auch an<br />
unsere Landsleute, die nicht kommen konnten,<br />
sich aber gemeldet und Grüße haben<br />
bestellen lassen. Auch von hier einen herzlichen<br />
Gruß und alles Gute den Landsleuten<br />
zu Hause.<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
Eingehend wurde die Busfahrt nach Johannisburg<br />
besprochen, Programme und<br />
Anmeldescheine wurden ausgegeben. Zwischen<br />
den Tagesordnungspunkten dann<br />
wieder interessante Gespräche zur Auflokkerung,<br />
Gruppenaufnahmen folgten. Ein<br />
Termin für das nächste Heimattreffen 2004<br />
wurde festgelegt, alle Landsleute mit ihren<br />
Angehörigen sind herzlich eingeladen. So<br />
sagen wir ein Dankeschön allen, die zum<br />
Gelingen des Treffens beitrugen, und auch<br />
denen, die trotz gesundheitlicher Beschwerden<br />
gekommen waren, ein Dank<br />
auch dem Team der Zentralhallen für die<br />
gute und exakte Bedienung und Bewirtung.<br />
Und so war es wieder ein schöner Tag, der<br />
zu Ende ging, in Erinnerung bleiben wird<br />
und wovon zu Hause noch gesprochen<br />
wird. Doch schauen wir in die Zukunft und<br />
freuen uns schon jetzt auf das nächste<br />
Treffen am Samstag, 8. Mai 2004, in<br />
Hamm.<br />
Günter Woyzechowski,<br />
Postanschrift: Röntgenstr. 14,<br />
31157 Sarstedt, Tel. 0 50 66 / 6 34 38<br />
Gruppenfoto der Teilnehmer aus Kurwien am 4. Oktober 2003 in Hamm: Heimattreffen<br />
www.Kreis-Johannisburg.de
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
23
24<br />
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
KREISGEMEINSCHAFT<br />
JOHANNISBURG<br />
HAUPTKREISTREFFEN<br />
DORTMUND<br />
Das 48. Hauptkreistreffen der Kreisgemeinschaft<br />
Johannisburg fand am 31.<br />
August 2003 im Goldsaal und Foyer der<br />
Westfalenhalle statt. Knapp 400 Teilnehmer<br />
und Teilnehmerinnen haben sich zum<br />
Treffen eingefunden. Die Feierstunde stand<br />
unter dem Leitwort: „ Mit Menschenrechten<br />
Europa vollenden“ und wurde mit einem<br />
Musikstück, vorgetragen vom Instrumentalkreis<br />
Familie Oleg Zhuchenko, begonnen.<br />
In seiner Begrüßung hieß Herbert Soyka<br />
die Anwesenden herzlich willkommen, unter<br />
ihnen wiederum eine kleine Delegation<br />
des Deutschen Vereins „Rosch“ aus Johannisburg<br />
und einige Gäste aus dem regionalen<br />
Umfeld.<br />
An den im Foyer aufgestellten Ständen der<br />
Kreisgemeinschaft und der Kreisgruppe<br />
Köln in der Landsmannschaft Ostpreußen<br />
gab es Literatur, Bildmaterial, Bernstein<br />
und andere ostpreußische Artikel. Zum<br />
Arno-Holz-Förderkreis Deutschland 2001 -<br />
ostpreußische Schriftsteller - gesellte sich<br />
erstmalig der Bund Junges Ostpreußen;<br />
Regionalverband West, mit einer Präsentation.<br />
Im Ablauf des Programms folgten ein ökumenisches<br />
Kirchenlied „Sonne der Gerechtigkeit“<br />
und eine Andacht. Ihr lag ein Bibeltext,<br />
Psalm 8, zugrunde, der Gottes Größe<br />
in der Schöpfung sowie des Menschen<br />
Niedrigkeit und Hoheit zum Inhalt hat. Die<br />
Andacht wurde von Doris Woytewitz gehalten.<br />
In dieser Auslegung wird ein weiter Bogen<br />
gespannt von Himmel, Mond und Sternen,<br />
kurz vom Universum mit seinen unvorstellbaren<br />
Dimensionen, bis zur Erde, die wie<br />
ein Staubkorn im weiten Weltall anmutet.<br />
Wie klein und unbedeutend der Mensch<br />
als Bewohner dieser Erde ist! Und doch ist<br />
ihm von Gott eine hohe Würde verliehen,<br />
eine Verantwortung für die Schöpfung über-<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
tragen worden. Wir haben die Aufgabe, sie<br />
zu bewahren und zu erhalten.<br />
Die Verantwortung hat der Mensch aber<br />
auch für sich selbst, dabei berücksichtigt,<br />
dass auch der Nächste, der Mitmensch;<br />
ein Recht auf Entfaltung und Freiheit hat<br />
wie er selbst.<br />
Wir sollten uns aber stets bewusst sein,<br />
dass wir Gottes Freundlichkeit, seine Gnade,<br />
seinen Segen brauchen; dann auch ein<br />
Segen für andere sein können.<br />
„Ännchen von Tharau“ und „Im schönsten<br />
Wiesengrunde“ waren Gesangsstücke des<br />
Dortmunder Chores der „Deutschen aus<br />
Rußland“ unter Leitung von Boris Kuferstein<br />
vor und nach der Totenehrung, die Eva<br />
Klischewski sprach.<br />
Willi Reck rezitierte aus dem Gedichtband<br />
„Unvergessene Heimat“ (von G. Bosk) das<br />
Gedicht „Heimatlos“.<br />
Frau Jörder, Vorsitzende des Ausschusses<br />
für Kultur und Freizeit, übermittelte<br />
Grüße von Herrn Dr. Langemeyer, Oberbürgermeister<br />
der Stadt Dortmund, zum<br />
Heimatkreistreffen der <strong>Johannisburger</strong> und<br />
wünschte der Kreisgemeinschaft eine erfolgreiche<br />
zukünftige Arbeit und für das<br />
Treffen eine angenehme Atmosphäre.<br />
In ihrer Grußbotschaft hob sie hervor, dass<br />
ein Großteil der Vertriebenen im Nachkriegsdeutschland<br />
auch im Dortmunder<br />
Gebiet eine zweite Heimat gefunden hat.<br />
Für die Stadt Dortmund war es immer schon<br />
eine Selbstverständlichkeit, den Heimatvertriebenen<br />
Unterstützung und Aufgeschlossenheit<br />
entgegenzubringen, eine<br />
langjährig unterhaltene Partnerschaftsbeziehung<br />
zum Stadt- und Landkreis Waldenburg<br />
bringe das deutlich zum Ausdruck.<br />
Durch Veränderung der politischen<br />
Gegebenheiten hat sich Europa auf friedlichem<br />
Wege grundlegend gewandelt. In<br />
den Zeiten des Zusammenwachsens übernehmen<br />
Regionen Mittlerfunktionen zwischen<br />
Völkern und Menschen im Kleinen,<br />
um ein Miteinander in Europa auf politischer<br />
Ebene im Großen anzustreben.<br />
Im Ergebnis wird alte und neue Heimat<br />
eins, nämlich unsere Heimat in einem offe
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
nen und partnerschaftlichen Europa.<br />
Grüße und gute Wünsche vom BdV, Kreisverband<br />
Dortmund, sprach dessen Vorsitzender,<br />
Herr Helfried Glawe, aus. Er betonte,<br />
dass das Leitwort des Treffens für<br />
uns Vertriebene und die Europäische Gemeinschaft<br />
gleichermaßen gelten sollte.<br />
Wenn man das Gerangel um die Realisierung<br />
bzw. den Aufstellungsort des Mahnmals<br />
„Zentrum gegen Vertreibungen“ verfolgte,<br />
könnte man daran jedoch zweifeln.<br />
Nicht nur wir Heimatvertriebenen oder der<br />
BdV, sondern das ganze deutsche Volk<br />
sollten hinter der Absicht stehen, die Gedenk-<br />
und Mahnstätte in Berlin zu errichten.<br />
Frau Mira Kreska, Vorsitzende des Deutschen<br />
Freundekreises „Rosch“ aus Johannisburg,<br />
führte in ihrem Grußwort aus,<br />
dass es für sie eine große Ehre sei, den<br />
Teilnehmern des Treffens herzliche Grüße<br />
von den Mitgliedern des Vereins aus der<br />
Heimat zu übermitteln. Sie bedankte sich<br />
für die erfahrene Hilfe und Unterstützung,<br />
die es ermöglicht habe, alle Vorhaben und<br />
Aufgaben erfüllen zu können.<br />
Ohne diese Zuwendung der Landsleute<br />
wäre der Verein „Rosch“ nicht funktionsfähig.<br />
Den Spendern und Unterstützern versicherte<br />
sie, dass jegliche Hilfe für einen<br />
guten Zweck gerecht und ehrlich verwendet<br />
würde. Den Anwesenden wünschte sie<br />
abschließend alles Gute, Wohlergehen und<br />
Glück.<br />
„Am Brunnen vor dem Tore“ war ein folgender<br />
Liedervortrag des Chores.<br />
Der langjährige Kreisvertreter der Gemeinschaft,<br />
Gerhard Wippich, zeichnete<br />
vor Beginn seiner Ansprache vor dem Forum<br />
des Kreistreffens einige Mitglieder der<br />
Kreisgemeinschaft in Würdigung ehrenamtlicher<br />
Tätigkeit für die Gemeinschaft<br />
und Heimat mit Ehrenurkunde und -<br />
spange aus: Ursula Grabowska, Doris<br />
Woytewitz, Ditmar Leymanczyk, Herbert<br />
Soyka und Willi Reck.<br />
Die Aussage des gesungenen Liedes: „Sonne<br />
der Gerechtigkeit, gehe auf zu unsrer<br />
Zeit.“ trifft für den Anlass des Treffens, für<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
die Versammelten hier und heute nur als<br />
Wunsch zu. Mit dieser Anmerkung beginnt<br />
der Festredner seine Ansprache. Nach der<br />
Vertreibung haben die Betroffenen in einer<br />
neuen Umgebung wieder Boden unter die<br />
Füße bekommen, dabei erfahren müssen,<br />
dass sich der ursprüngliche Sinn des Tages<br />
der Heimat als Gedenktag aller Deutschen<br />
zum Tag derjenigen gewandelt hat,<br />
die ihre Heimat verloren hatten.<br />
Aus eigenem Erlebnis ist die Erkenntnis<br />
gekommen, dass Heimat nicht nur ein geographischer<br />
Begriff ist, sondern dass auch<br />
die Menschen dazu gehören, die dort sind,<br />
die dort leben, die dort aufgewachsen sind.<br />
Auf die heutigen Verhältnisse bezogen,<br />
fällt es schwer, von einer Volksgruppe in<br />
der Heimat zu sprechen, wenn man feststellt,<br />
dass im deutschen Verein „Rosch“ in<br />
Johannisburg von etwa 350 Mitgliedern<br />
nur eine erschreckend kleine Anzahl in der<br />
kleinsten Zelle einer Kulturgemeinschaft,<br />
in einer rein deutschen Familie zusammenlebt.<br />
Der Normalfall ist heute die nationale<br />
Mischehe.<br />
Vor 48 Jahren, bei den ersten Treffen, glaubte<br />
man noch, gemeinsam in die Heimat<br />
zurückzukehren. Die Realität ist heute ganz<br />
anders! Aus dieser Tatsache heraus hat<br />
die Kreisgemeinschaft in den letzten Jahren<br />
ihr Augenmerk darauf gerichtet,<br />
Erinnerungsstätten herzurichten. Gemeinsam<br />
mit polnischen Stadt- und Gebietsrepräsentanten<br />
sind Kriegsgräberstätten<br />
in Frankreich, Belgien, Holland und Flüchtlingsgräber<br />
in Dänemark aufgesucht worden.<br />
Folgende Zielvorstellungen haben<br />
Früchte getragen: Menschen sollten begreifen,<br />
dass Tote, wenn sie in fremder<br />
Erde ruhen, aus anderen Ländern und<br />
Nationen sind, eine würdige Ruhestätte<br />
verdient haben.<br />
Viele deutsche Friedhöfe in Ostpreußen<br />
wurden zu Kulturdenkmälern erklärt, so<br />
auch der alte <strong>Johannisburger</strong> Stadtfriedhof.<br />
Dank finanzieller und anderer Voraussetzungen,<br />
einem Spezialfond, Spendengeldern<br />
und wohlwollender Unterstützung<br />
25
26<br />
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
örtlicher Organe ist nach viel Arbeit die<br />
Friedhofskapelle in Johannisburg als<br />
Erinnerungs- und Begegnungsstätte hergerichtet<br />
worden.<br />
In einer sehr würdigen Feier fand die Einweihung<br />
im Mai 2003 statt. Hierbei ist im<br />
Kreise der Teilnehmer eine schöne, passende<br />
Bezeichnung gefunden worden:<br />
„Friedenskapelle“<br />
Die Kapelle soll als Symbol für einen dauerhaften<br />
Frieden zwischen den Völkern stehen.<br />
Das Ende des Friedens bedeute immer<br />
Krieg.<br />
Weitere Ausführungen gab es zum Streit<br />
über den Standort des vom BdV initiierten<br />
nationalen Mahnmals „Zentrum gegen Vertreibungen“.<br />
Der Standort gehöre nach<br />
Berlin, so wie die Holocaust-Gedenkstätte<br />
dort gebaut werde. Allein die Orts- und<br />
Zeitnähe kann die Gesamtansicht aller Formen<br />
der Verbrechen gegen die Menschlichkeit<br />
aufzeigen, die Völker zur Einsicht<br />
und zum friedlichen Nebeneinander bringen.<br />
Diesbezüglich hat der Kreistag der Kreisgemeinschaft<br />
Johannisburg beschlossen,<br />
die finanziellen Rückstellungen für das<br />
Vertriebenen-Mahnmal auf den Standort<br />
Berlin festzulegen.<br />
Abschließend bat Gerhard Wippich seinen<br />
alten Weggefährten Gerhard Bosk<br />
auf die Bühne. Er würdigte ihn und sein<br />
Werk. Dabei gab er bekannt, dass sich<br />
beide entschlossen haben, ihre Ämter niederzulegen!<br />
Das zuständige Gremium hat<br />
als Nachfolger für ihn den Landsmann Willi<br />
Reck und Herbert Soyka als Nachfolger<br />
für Gerhard Bosk gewählt.<br />
Mit Worten des Danks für die vielen Jahre<br />
Unterstützung und Anerkennung, für die<br />
finanzielle Hilfe, die es möglich gemacht<br />
hat, vieles zu bewegen, was ohne Geld<br />
nicht zu machen sei, verabschiedete sich<br />
der Kreisvertreter vom anwesenden Auditorium<br />
mit dem Hinweis, der Kreisgemeinschaft<br />
Johannisburg noch erhalten<br />
zu bleiben. Er habe die Hauptarbeit abgegeben<br />
und sei entlastet worden.<br />
Gerhard Bosk war es ein Bedürfnis, aus<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
dem gegebenen Anlass einige Worte zu<br />
sagen:<br />
31 Jahre an der Seite Gerhard Wippichs für<br />
die ostpreußische Heimat zu arbeiten, hatte<br />
sein Leben bereichert. Besonders beglückte<br />
es ihn, mit G. Wippich und U.<br />
Haffke den Bildband „Im Lichte der Erinnerung“<br />
mit Ansichtskarten und Ortslegenden<br />
des Kreises Johannisburg fertiggestellt<br />
zu haben.<br />
Mit einem persönlichen herzlichen Dank<br />
für Unterstützung und Verständnis und der<br />
Bitte um Schutz und Obhut durch den Allmächtigen<br />
für seinen langjährigen Wegbegleiter<br />
Gerhard Wippich und liebe Freunde<br />
im Saal schloss er seine kurze Rede.<br />
In einer weiteren Änderung des Programms<br />
stellte sich Willi Reck als gewählter neuer<br />
Kreisvertreter persönlich vor. Er bedankte<br />
sich und erhoffte sich die gleiche Unterstützung<br />
für das neue Amt, wie sie sein<br />
Vorgänger erhalten hat.<br />
In einer Laudatio werden die Persönlichkeiten<br />
der Kreisgemeinschaft, G. Wippich<br />
und G. Bosk, gewürdigt und geehrt.<br />
Auszugsweise einige herausragende Fakten:<br />
G. Wippich: 41 Jahre tätig im Kreisvorsitz<br />
der Kreisgemeinschaft Johannisburg, davon<br />
32 Jahre bis Ende August 2003 Kreisvertreter.<br />
Fast 20 Jahre gewähltes Mitglied<br />
im Bundesvorstand der LM Ostpreußen,<br />
zuletzt als dienstältester Kreisvertreter<br />
in der Landsvertretung.<br />
Hohe Auszeichnung u. a. mit dem Bundesverdienstkreuz,<br />
der Ottomar-Schreiber-Plakette<br />
und dem Goldenen Ehrenzeichen.<br />
Der Kreistag ernannte ihm zum Ehrenvorsitzenden!<br />
G. Bosk: Seit 1972 in der Vorstandsarbeit<br />
als stellvertretender Kreisvertreter tätig. 31<br />
Jahre mit dem Erstellen des <strong>Johannisburger</strong><br />
<strong>Heimatbrief</strong>es befasst. Über 150 Versorgungsfahrten<br />
in die ostpreußische Heimat,<br />
nach Masuren, trotz angegriffener Gesundheit.<br />
Er wird dafür als „Engel von Masuren“<br />
bezeichnet. Er ist Verfasser vieler<br />
Bildbände und Fotoserien. Für seine Diavorträge<br />
über die Heimat kann er auf mehr
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
als 5000 Farbdias zurückgreifen.<br />
Auszeichnungen wie auch sein Mitgeehrter:<br />
Bundesverdienstkreuz, Ottomar-Schreiber-<br />
Plakette und Goldenes Ehrenzeichen.<br />
Der Kreistag ernennt Gerhard Bosk zum<br />
Ehrenvorstand!<br />
Das Lied „Treu zur Heimat“, wurde als<br />
Zugabe vom Chor gesungen.<br />
Der Organisator des Dortmunder Hauptkreistreffens,<br />
Herbert Soyka, hielt das<br />
Schlusswort. Er informierte vorab, dass das<br />
nächste Hauptkreistreffen wieder zum normalen<br />
Termin, am 1. Sonntag im September,<br />
dem 5.9.2004, im Goldsaal der West-<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
falenhalle in Dortmund stattfinden werde.<br />
Mit dem gemeinsamen Singen des Ostpreußen-<br />
und der 3. Strophe des Deutschlandliedes<br />
klang die Feier aus.<br />
H. Soyka<br />
Landsmannschaft Ostpreußen, Landesgruppe M-V<br />
Vors.: Manfred F. Schukat, Hirtenstr. 7a, 17389 Anklam, Tel. 0 39 71 - 24 56 88<br />
Herzliche Einladung<br />
zum<br />
9. Ostpreußentreffen<br />
-Mecklenburg-Vorpommern -<br />
ROSTOCK<br />
Sonnabend, 18. September 2004; 10 -17 Uhr<br />
Stadthalle Rostock, Südring 90 (direkt am Hauptbahnhof + ZOB)<br />
Alle 40 ostpr. Heimatkreise sind an Extra-Tischen ausgeschildert.<br />
Verwandte und Freunde bitte mitbringen.<br />
Für das leibliche Wohl und ein schönes Kulturprogramm ist gesorgt.<br />
Die Kreisgemeinschaft Johannisburg wird<br />
auf einem Info-Stand vertreten sein.<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
27
28<br />
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
DRIGELSDORFER TREFFEN<br />
IM OKTOBER 2003<br />
Auch in diesem Jahr hat Landsmann Reiner<br />
Kruklinski uns aus dem Kirchspiel<br />
Drigelsdorf zum jährlichen Ortstreffen nach<br />
Holzhausen bei Preußisch Oldendorf eingeladen.<br />
Zu den immer anwesenden Drigelsdorfern<br />
sind diesmal auch Teilnehmer aus dem<br />
Kirchspiel und Freunde zum Treffen gekommen,<br />
alle wurden herzlichst begrüßt.<br />
Erstmalig ist auch der Bürgermeister der<br />
Großgemeinde Preußisch Oldendorf, Herr<br />
Wünsch, zu unserem Treffen erschienen,<br />
der von den Drigelsdorfern und Gästen<br />
sowie von Landsmann Reiner Kruklinski<br />
herzlichst willkommen geheißen wurde.<br />
Zum Motto unseres Treffens „Freundschaft“<br />
hat Landsmann Kruklinski die Freundschaft<br />
zu den hier lebenden Menschen und zu<br />
den jetzt in unserer Heimat wohnenden<br />
Menschen genannt. Für alle Menschen ist<br />
Freundschaft ein hohes Ziel, das Ehrlichkeit,<br />
Aufrichtigkeit und Menschlichkeit er-<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
fordert. Landsmann Kruklinski bedankte<br />
sich für das Entgegenkommen und die<br />
Hilfe von beiden Bürgermeistern und erhofft<br />
sich auch weiterhin gute Zusammenarbeit<br />
und viel Verständnis. Unser Treffen<br />
bedeutet Verpflichtung für und Treue zu<br />
unserer Heimat, zur Heimat unserer Vorfahren.<br />
Wir wünschen uns, noch lange in heimatlicher<br />
Verbundenheit zusammenzukommen,<br />
und glauben voller Zuversicht an ein Vereintes<br />
Europa, wie Reiner Kruklinski ausführte.<br />
Er versicherte, dass die Konzerte<br />
und Liederabende der Großgemeinde Pr.<br />
Oldendorf gern angenommen werden. Die<br />
Fahrt nach Hannover sei ein Erlebnis gewesen.<br />
Bei allen Teilnehmern bedankte<br />
sich Landsmann Kruklinski für ihr Kommen<br />
und wünschte ihnen sowie allen Angehörigen<br />
und Freunden alles Gute, Gesundheit<br />
und ein Wiedersehen beim Treffen 2004,<br />
das vom 16. bis 23. Oktober im Haus<br />
Annelie, Holzhausen bei Pr. Oldendorf,<br />
stattfindet, wozu alle ehemaligen Bewohner<br />
des Kirchspiels Drigelsdorf herzlich<br />
eingeladen sind.<br />
Anmeldungen an D. G.Reiner Kruklinski,<br />
Kaiserstr.52, 24143 Kiel.
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
SPARKER TREFFEN 10.09. BIS 21.09. IN GOSLAR<br />
SPARKER<br />
TREFFEN<br />
HEIMATTREFFEN LOCKTE<br />
TEILNEHMER AUS PORTUGAL<br />
UND DEN USA<br />
Unter dem Titel "Sparker Treffen" fand am<br />
Wochenende im Hotel „Goldener Stern" ein<br />
Heimattreffen für die Ortschaften Sparken,<br />
Wilkenhof, Reinersdorf und Balkfelde in<br />
Ostpreußen statt. Die Veranstaltung findet<br />
alle zwei Jahre statt und beinhaltet neben<br />
dem Austausch vieler Erinnerungen und<br />
Erfahrungen auch eine Führung durch<br />
Goslar. Neben einem Ehrenbürger aus Portugal<br />
kam ein Teilnehmer für die Wiedersehensfreude<br />
sogar aus dem fernen Kalifornien<br />
angereist.<br />
ses/Foto: Sowa, Goslarer Zeitung, 23.09.03<br />
MORGENER TREFFEN<br />
Zu ihrem 15. 0rtstreffen sind am 24. Mai<br />
2003 in Kassel-Lohfelden 18 Teilnehmer<br />
zusammengekommen. Nach einem gemeinsam<br />
eingenommenen Mittagessen<br />
eröffnete Artur Stomber das Treffen und<br />
begrüßte die Angereisten von nah und fern.<br />
Totenehrung, von Alfred Rattay vorgetragen,<br />
Grußworte und Ostpreußenlied folgten<br />
im Programmablauf. Neu in der Runde<br />
Je schöner<br />
und voller<br />
die Erinnerung,<br />
desto<br />
schwerer die<br />
Trennung<br />
war Werner Schuka, dessen Eltern aus<br />
dem zum Kirchspiel Morgen gehörenden<br />
Brödau/Bogumillen kamen. Er stellte den<br />
Anwesenden sein Forschungsobjekt mit<br />
dem Kurztitel „Kirchspiel Kumilsko“ vor und<br />
bat um Unterstützung und Hilfestellung,<br />
indem ihm leihweise Fotos, Ansichtskarten,<br />
Chroniken, Urkunden, Dokumente u.<br />
a. überlassen würden. Dabei sollten natürlich<br />
alle 20 Orte des Kirchspiels Morgen<br />
inbegriffen sein. Beim gemütlichen Teil,<br />
bei Kaffee und Kuchen, ergab sich ein<br />
lebhafter Austausch von Meinungen, Erfahrungen,<br />
Erinnerungen und neuen Fakten.<br />
So machten Fotos von der letzten verbliebenen<br />
Glocke der Morgener Kirche -<br />
ursprünglich waren noch 2 weitere kleinere<br />
Glocken im Turm angebracht - laut Inschrift<br />
1873 von einer Bochumer Gußstahlfabrik<br />
hergestellt, die Runde und fanden reges<br />
Interesse. Der eingeprägte Bibeltext nach<br />
Psalm 150,1 u. 6; die Namen des Pfarrers<br />
und der Kirchenvorsteher waren sehr gut<br />
zu lesen, was natürlich wertvoll ist.<br />
Misker Treffen<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
am Sonntag, dem 19. Sept. 2004,<br />
in Garbsen, Waldhotel<br />
9 bis 17 Uhr<br />
29
30<br />
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
EIWEIHUNG DER WIEDERHERGESTELLTEN FRIEDHOFSKAPELLE<br />
DER FRIEDHOF LEBT AUF -<br />
ES ERSTEHT EIN „PARK DES<br />
FRIEDENS”<br />
So überschrieb Marek Truszkowski von der<br />
Gazeta Olsztynska seinen Bericht vom<br />
12.5.2003 über die Einweihung der alten<br />
deutschen Friedhofskapelle auf dem Areal<br />
des Friedhofs.<br />
Wer sich am Sonnabend, dem 10. Mai<br />
2003, gegen halb elf Uhr dem ehemaligen<br />
deutschen Stadtfriedhof in Johannisburg/<br />
Pisz näherte, konnte von dort ungewöhnliche<br />
Klänge hören: Aus Lautsprechern empfing<br />
ihn Gospelmusik in polnischer Sprache.<br />
Zudem hatten polnische Jugendliche<br />
der Pfadfinder, Gruppe Pisz, die seit 1994<br />
die Möglichkeit haben, in Jugendlagern<br />
bei der Arbeit an Kriegsgräbern mitzuarbeiten,<br />
zusammen mit deutschen Jugendlichen<br />
der Deutschen Kriegsgräberfürsorge<br />
unter Hans Linke nochmals das Areal<br />
gesäubert und standen nun bei den Ehrenkreuzen<br />
in kleinen Gruppen Ehrenwache.<br />
Während der Feier setzten sie bei diesen<br />
und mehreren verbliebenen zivilen Gräbern<br />
buntfarbige Grablichter auf und schufen<br />
so einen feierlichen Rahmen. Mehr und<br />
mehr setzte sich die Sonne durch, was<br />
viele Gäste in ihrem Empfinden für diesen<br />
Tag symbolisch zu verstehen meinten.<br />
Versammelt hatten sich gut 200 Personen:<br />
die meisten kamen aus der einheimischen<br />
Bevölkerung; aus dem ganzen Kreis hatten<br />
sich Teilnehmer eingefunden, u. a. der<br />
jetzige Landrat und die vorigen Landräte,<br />
ebenso alle Bürgermeister des Kreises.<br />
Von der Presse waren die „Gazeta Pisca”,<br />
die o. g. „Gazeta Olsztynska” / Allenstein<br />
und das „Mitteilungsblatt der deutschen<br />
Minderheit, Dachverband Allenstein”,<br />
vertreten. Die zahlreichen Ehrengäste<br />
waren der Einladung von Mira<br />
Kreska, der Vorsitzenden des deutschen<br />
Freundeskreises Rosch, und dem Bürger-<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
meister der Stadt, Andreij Szymborski, gefolgt;<br />
letztere hatten auch gemeinsam das<br />
Programm abgesprochen. Als Dolmetscher<br />
fungierten Irene Wesolowski und Dietmar<br />
Serafin, der mit einer kurzen Begrüßung<br />
den Auftakt zu dieser Feierstunde gab.<br />
Bürgermeister Szymborski hieß alle im<br />
Namen der Stadtverwaltung willkommen und<br />
würdigte dieses Ereignis als herausragendes<br />
Zeichen einer guten Entwicklung der<br />
Beziehungen zwischen Deutschland und<br />
Polen. Als Beispiele nannte er die Arbeit des<br />
Freundeskreises Rosch mit der Stadtverwaltung,<br />
Ausstellungen im Museum, Stipendien<br />
für polnische Schüler im Patenkreis Schleswig-Flensburg,<br />
ebenso Kontakte, Austausch<br />
und Zusammenarbeit von Sportlern, Feuerwehren,<br />
Lehrern und Mitarbeitern in der<br />
Kriegsgräberfürsorge.<br />
Auch Landrat Wlutkowski unterstrich in<br />
seinen Worten die Genugtuung darüber,<br />
dass es im Laufe der Jahre doch gelungen<br />
ist, sich anzunähern und heute diesen „Park<br />
des Friedens” hier mitten in der Stadt als<br />
Symbol der Verständigung und des<br />
Friedenswillens der Bevölkerung erstehen<br />
zu lassen.<br />
Anschließend umriss Hans Linke, der hier<br />
in Johannisburg seine Wurzeln hat und,<br />
eingedenk der furchtbaren Auswirkungen<br />
der Kriege auf Menschen und Völker, seit<br />
50 Jahren nationale und internationale<br />
Jugendlager für den Volksbund Deutsche<br />
Kriegsgräberfürsorge durchführt,<br />
als Initiator dieses Vorhabens die Idee,<br />
Durchführung und Fertigstellung dieses<br />
Projekts. Er sprach seinen und auch den<br />
seiner jungen deutschen und polnischen<br />
Freunde Wunsch aus, „…dass sich in diesem<br />
Park des Friedens verwirklichen möge<br />
der Glaube an die Versöhnung von Deutschen<br />
und Polen, die gemeinsam die Vergangenheit<br />
durch eine bessere Zukunft in<br />
einem geeinten Europa überwinden werden.<br />
- Herr, gib und erhalte uns den Frieden.”
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
Da der Attaché der Deutschen Botschaft<br />
aus Danzig noch nicht eingetroffen war,<br />
sprach nun Kreispräsident Johannes Petersen<br />
vom Patenkreis von der Partnerstadt<br />
Schleswig-Flensburg seine Grußworte. Erfreut<br />
über die bisherige Zusammenarbeit<br />
zwischen den Städten ermunterte er die<br />
Verantwortlichen, weiter an einem regen<br />
Austausch verschiedenster Gruppen zu<br />
arbeiten.<br />
Der Sprecher der Landsmannschaft Ostpreußen,<br />
Wilhelm von Gottberg, würdigte<br />
dieses Beispiel gelungener Verständigung<br />
als Basis für eine gedeihliche Zusammenarbeit<br />
der beiden Völker für die Zukunft.<br />
Willi Reck von der Kreisgemeinschaft<br />
Johannisburg verlas die<br />
Grußadresse des Kreisvertreters Gerhard<br />
Wippich, in der es u. a. heißt:<br />
„Das Kreuz in dieser Kapelle soll die<br />
Erinnerung daran wachhalten, was Menschen<br />
einander an Leid zufügen können<br />
und auch zugefügt haben. Machtgelüste<br />
und auch das Herrschaftsstreben über<br />
andere Menschen und Völker, ausgeübt<br />
von Regierenden und deren allzu willigen<br />
Helfern, von Deutschen und von<br />
Polen - haben niemandem Segen bringen<br />
können, weder den Siegern noch<br />
den Besiegten.<br />
Möge die Zeit auch Wunden vernarben<br />
lassen, die sie bewirkenden Handlungen<br />
sollten nie vergessen werden. Nur<br />
die wachhaltende Erinnerung an<br />
menschenverachtende Taten und ihre<br />
schlimmen Folgen kann vor Nachahmung<br />
und Wiederholung schützen. Es<br />
gibt keine Kollektivschuld, jedoch hier<br />
eine kollektive Verantwortung. Auch als<br />
Christen, wie wir es in Europa sein wollen,<br />
sollten uns die Worte Versöhnung<br />
und Vergebung nicht leichtfertig über<br />
die Lippen kommen. Bevor wir sie gebrauchen<br />
wollen, sollte davor die Zeit<br />
der Reue, der Buße und der Besserung<br />
liegen. Der Anfang dafür ist gemacht. In<br />
einer angestrebten europäischen Völkergemeinschaft<br />
wäre sonst kein gemeinsamer<br />
Platz für uns vorhanden. -<br />
Möge diese Kapelle und deren Erhal-<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
tung stets ein Sinnbild für den erstrebten<br />
Frieden unter den Völkern sein. Hier<br />
kann er sein Zeichen finden.”<br />
Danach dankte Willi Reck allen Heimatfreunden,<br />
die dieses Projekt finanziell unterstützt<br />
haben. Besonders hob er das<br />
Engagement und die Leistung Wilhelm<br />
Czypulls hervor, der die Vollmacht der<br />
Kreisgemeinschaft hatte, aber aus gesundheitlichen<br />
Gründen zu diesem besonderen<br />
Tag nicht kommen konnte. Er ging auch auf<br />
das Alter der Kapelle ein. Unter der Dachhaut<br />
eingefügte Zeitungsexemplare weisen<br />
auf eine Restaurierung im Jahr 1935<br />
hin. Das Baujahr liege aufgrund des Baustils<br />
etwa 100 Jahre zurück. Das Bauwerk<br />
sei ein Kleinod unter den Kulturgütern. Er<br />
sprach den Wunsch aus, „…dass nie wieder<br />
die Furie des Krieges dieses schöne<br />
Land durchtoben möge”.<br />
Die darauf folgenden Gedichtvorträge von<br />
Rem Sobolewski (J. W. von Goethe: „Das<br />
Göttliche“ und J. Jacobi: „Die Linde auf<br />
dem Kirchhofe”) und von Kaia Karwowska<br />
(H. Hesse: „Im Nebel”) wirkten durch ihren<br />
eindringlichen klaren Ausdruck und den<br />
Textinhalt in dieser Feierstunde sehr bewegend.<br />
Nun nahmen Mira Kreska, Bürgermeister<br />
Szymborski und Willi Reck neben<br />
der verhüllten Inschrift-Tafel an der Seitenwand<br />
der Kapelle ihren Platz ein. Das mit in<br />
den beiden Nationalfarben gehaltene Tuch<br />
fiel und gab die zweisprachige Inschrift der<br />
Bedeutung der Kapelle frei, sicher ein tief<br />
empfundener Augenblick für alle Beteiligten.<br />
Nach feierlichen Kranzniederlegungen<br />
(auch am Hochkreuz auf dem Ehrenfriedhof)<br />
sprach zuerst der evangelische<br />
Pfarrer K. Rej zum Bibelwort Offenbarung<br />
21,5: „Und sagte der Herr, der auf dem<br />
Thron saß: So mache ich alles neu.“ Er<br />
erinnerte an die Bedeutung, die eine Stätte<br />
dieser Art für alle Menschen hat, unabhängig<br />
von Nation, Glaube oder Denken, ebenso<br />
an das Schicksal dieser Stätte und ihre<br />
Verbindung zum Leben der früheren und<br />
jetzigen Bewohner: „Gott überzeugt uns,<br />
dass bei ihm nichts unmöglich ist und dass<br />
31
32<br />
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
alles für Glaubende möglich ist. Lasst diese<br />
Stelle für uns alle ein Zeichen der Liebe<br />
Gottes sein.”<br />
Der katholische Geistliche der Stadt, Pfarrer<br />
Jan Kartowsky, weihte die Kapelle und<br />
auch das Hochkreuz mit der Gedenktafel<br />
in feierlichem Ritus ein.<br />
Da die Zeit nun sehr fortgeschritten war,<br />
lud Mira Kreska in das Kulturhaus der Stadt<br />
zu Kaffee und Kuchen und der anschließenden<br />
Veranstaltung „Der Vergessenheit<br />
entreißen“ ein. Für das leibliche Wohl sorgten<br />
Herta und Sabine Chadlubowska,<br />
Christine, Ulla Grabowska und ihre Helferinnen.<br />
Die verantwortlichen Lehrer(innen)<br />
für den kulturellen Beitrag waren Adam<br />
Sobolewski, Margorzata Babka, Maria<br />
Zabielska, Lucyna Sokotowska, Urzula<br />
Gromadzka und Jaroslav Szumowski. Sie<br />
hatten mit den beteiligten Schülern und<br />
Schülerinnen in einem Projekt über zwei<br />
Jahre an der Geschichte der Friedhöfe und<br />
Gräber gearbeitet.<br />
Diese Jugendlichen aus Bialla-Pisca<br />
(Gehlenburg) ließen in ihrem Gedenken<br />
die Teilnehmer durch die besondere Gestaltung<br />
der Bühne mit Kreuzen, Tüchern,<br />
Lichtern und Kerzen, mit unterlegter getragener<br />
und klassischer Musik und den eindringlich<br />
und sanft gesprochenen Texten<br />
und Gedichten - in polnischer und deutscher<br />
Sprache - in eine ganz besonders<br />
besinnliche Atmosphäre eintauchen. An<br />
den Seiten waren auf dunkelgründigen<br />
Schautafeln Fotos von alten deutschen<br />
Friedhöfen / Gräbern zu sehen mit entsprechenden<br />
Erläuterungen. Die 14- bis 17jährigen<br />
Jugendlichen in weiß-schwarzer<br />
Kleidung trugen oder lasen ihre ausgearbeiteten<br />
Texte vor. Ein Beispiel:<br />
„Vor dem Dorf Konopki auf der Anhöhe<br />
rechts von der Straße befindet sich der alte<br />
deutsche Friedhof. Die menschliche Hand<br />
hat den schmalen Pfad geformt. Die Sargträger<br />
haben hier ihre Golgatha und Everest<br />
gehabt. So wollten die es haben, die<br />
romantischen Bewohner dieser Gegend.<br />
Kann sein, dass es auch darum ging, dass<br />
der Tote auf seinem letzten Lebensweg<br />
von oben die ganze Umgebung sehen<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
konnte. Es gibt was zu sehen, breite Felder,<br />
weite Hügel, Häuser und Wald. Alles<br />
wie auf der Handfläche. Heute ist leider der<br />
Pfad verwachsen, keiner klettert hoch. Stille,<br />
die Zeit des Vergessens. Das alte Metallkreuz<br />
sagt auch nicht, auf welches Grab es<br />
gestellt wurde. Nebel hat alles umschlungen.<br />
23 Gräber bleiben anonym.” (Übersetzt<br />
von Irene Wesolowski.)<br />
Dieses Projekt hatten die Lehrer mit ihren<br />
Schülern ohne Absicht, es bei dieser Einweihung<br />
vorzustellen, bearbeitet. 24 Jugendliche<br />
waren beteiligt und bewegten<br />
mit ihrem Vortrag die Gemüter der Teilnehmer<br />
sehr. Mira Kreska hatte sie zur Mitwirkung<br />
gewinnen können.<br />
Bevor die Kinder und Jugendlichen der<br />
städtischen Musikschule ihre folkloristischen<br />
und musikalischen Darbietungen<br />
gekonnt und fröhlich einbrachten, richtete<br />
der Attaché der Deutschen Botschaft in<br />
Danzig, von Berg, seine Worte der Freude<br />
über das heutige Ereignis an die Zuhörer.<br />
Auch er nahm die Einweihung der alten<br />
Friedhofskapelle als Zeichen einer gelungenen<br />
und hoffnungsvollen Zusammenarbeit<br />
zwischen Deutschen und Polen.<br />
Zuletzt wurde Mira Kreska mit einem<br />
großen Blumenstrauß durch Bürgermeister<br />
Szymborski geehrt.<br />
In ihrer Ansprache sprach sie vom langen<br />
Warten auf dieses Ereignis und allen damit<br />
verbundenen Arbeiten und Mühen, aber<br />
auch von Freude und Dankbarkeit, dass<br />
das Werk nun verwirklicht sei, und dankte<br />
allen Beteiligten, auch dem vorigen Bürgermeister<br />
Puchalski, für ihr Wirken. Mit<br />
dem Satz „An uns wird es liegen, unsere<br />
deutschen Landsleute und unsere polnischen<br />
Mitbürgerinnen und Mitbürger aus<br />
Johannisburg an das Kreuz der Gedenkstätte<br />
zu führen, um mit ihnen gemeinsam<br />
um Versöhnung und die Erhaltung des Friedens<br />
zu beten.“ beendete Mira Kreska ihre<br />
Ansprache und auch die Feierlichkeiten<br />
zur Einweihung der alten, nun renovierten<br />
Friedhofskapelle als Teil des Friedensparkes<br />
inmitten der Stadt Johannisburg/<br />
Pisz.<br />
Sieglinde Falkenstein
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
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34<br />
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
www.Kreis-Johannisburg.de
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
Gerhard Wippich, Kreisvertreter<br />
Sehr geehrte Gäste dieser Veranstaltung,<br />
liebe Bewohner dieses Landes und der Stadt Johannisburg,<br />
alle, die Sie hier Ihre Heimat haben,<br />
Sie haben sich hier zur Einweihung dieser neu hergestellten Kapelle<br />
versammelt. Inmitten des als erhaltenswertes Kulturgut bestimmten<br />
früheren Friedhofs von Johannisburg soll ein Sammelpunkt und eine<br />
Besinnungsstätte für jetzige und frühere Einwohner und seine Besucher<br />
entstehen.<br />
Wir wollen den heutigen Tag festlich begehen. Wir danken allen, die<br />
uns geholfen haben, den Grundstein für ein symbolisches Haus zu<br />
errichten, in welchem die Völker friedlich miteinander leben können.<br />
Das Kreuz in dieser Kapelle soll die Erinnerung daran wachhalten,<br />
was Menschen einander an Leid und Schmerz zufügen können und auch<br />
zugefügt haben.<br />
Machtgelüste und auch Herrschaftsbestreben über andere Menschen und<br />
Völker, ausgeübt von Regierenden und deren allzu willigen Helfern, -<br />
von Deutschen und von Polen -, haben niemandem Segen bringen können,<br />
weder den Siegern noch den Besiegten.<br />
Möge die Zeit auch Wunden vernarben lassen, die sie bewirkenden<br />
Handlungen sollten nie vergessen werden. Nur die wachhaltende Erinnerung<br />
an menschenverachtende Taten und ihre schlimmen Folgen kann<br />
vor Nachahmung und Wiederholung schützen. Es gibt keine Kollektivschuld,<br />
jedoch hier eine kollektive Verantwortung. Auch als Christen,<br />
wie wir es in Europa sein wollen, sollten uns die Worte Versöhnung<br />
und Vergebung nicht leichtfertig über die Lippen kommen.<br />
Bevor wir sie gebrauchen wollen, sollte davor die Zeit der Reue, der<br />
Buße und der Besserung liegen. Der Anfang dafür ist gemacht. In<br />
einer angestrebten europäischen Völkergemeinschaft wäre sonst kein<br />
gemeinsamer Platz für uns vorhanden.<br />
Mögen diese Kapelle und deren Erhaltung stets ein Sinnbild für den<br />
erstrebten Frieden unter den Völkern sein. Hier kann er sein Zeichen<br />
finden.<br />
Ich bedaure an dieser Veranstaltung aus persönlichen Gründen nicht<br />
teilnehmen zu können. Unsere Gemeinschaft ist vertreten. Ich wünsche<br />
ein gutes Gelingen. Meine Gedanken werden in meiner Heimat weilen.<br />
Gerhard Wippich, Kreisvertreter<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
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36<br />
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
SEHR GEEHRTE FRAU<br />
KRESKA,<br />
SEHR GEEHRTER HERR BÜR-<br />
GERMEISTER SZYMBORSKI,<br />
MEINE SEHR GEEHRTEN<br />
DAMEN UND HERREN!<br />
Die Delegation der Kreisgemeinschaft Johannisburg<br />
grüßt Sie herzlich und bedankt<br />
sich für die Einladung zu der Einweihungsfeier<br />
der renovierten Friedhofskapelle. Der<br />
Vorstand und die Gesamtheit der Kreisgemeinschaft<br />
standen fest hinter diesem<br />
Projekt. Alle, die heute hier nicht teilnehmen<br />
können, weilen mit Ihren Gedanken<br />
bei dieser Feier. Von unserem Kreisvertreter,<br />
Herrn Gerhard Wippich, den Herren<br />
Bosk und Czypull und den Kreistagsmitgliedern<br />
soll ich Ihnen die herzlichsten<br />
Grüße überbringen. Die Herren sind aus<br />
gesundheitlichen Gründen verhindert, heute<br />
hier anwesend zu sein.<br />
Die Kreisgemeinschaft hat dieses Projekt<br />
von Anfang an über viele Jahre unterstützt,<br />
mit beantragt und die Kapellenrenovierung<br />
auch finanziert. Allen Heimatfreunden, die<br />
mit Ihren Geldspenden dieses Projekt unterstützt<br />
haben, möchte ich von hier, aus<br />
Johannisburg, ein herzliches Dankeschön<br />
zurufen. Unser Heimatfreund Wilhelm Czypull,<br />
der die Vollmacht der Kreisgemeinschaft<br />
für den Kapellenausbau hatte, hat<br />
weite Wege zurückgelegt und viele Verhandlungen<br />
geführt. In allen Einzelheiten<br />
hat er den Ablauf bis zur Vollendung im<br />
letzten <strong>Heimatbrief</strong> 2003 beschrieben. Wie<br />
gerne wäre er heute bei dieser Abschluss-<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
feier unter uns gewesen.<br />
Die Kapelle einweihen heißt, sie segnen<br />
und sie der Stadt, dem deutschen Kulturverein<br />
und vor allem den Menschen zurückzugeben,<br />
damit sie sich hier begegnen<br />
und treffen können. Die Jahreszahl der<br />
Errichtung der Kapelle, die ehemals als<br />
Leichenhalle diente, konnten wir in keinem<br />
Schriftstück finden, aber wie ein Wunder,<br />
fanden Bauarbeiter bei den Erneuerungsarbeiten<br />
unter der Dachhaut eingefügte<br />
Zeitungsexemplare, die aus dem Jahre<br />
1935 stammten. Das ist, so nimmt man an,<br />
eine erste Renovierung der Kapelle. Das<br />
Errichtungsjahr liegt aufgrund des Baustils<br />
ca. 100 Jahre zurück.<br />
Viele Behörden, Institutionen und Personen<br />
sowie Jugendliche beider Völker haben<br />
an dem Gesamtobjekt gearbeitet und<br />
sind schon genannt worden. Dazu möchte<br />
ich die Versworte eines Dichters abgewandelt<br />
gebrauchen: „Soll das Werk die vielen<br />
Meister loben, doch der Segen dazu kommt<br />
von oben.“ Die gesamte zentral gelegene<br />
Anlage mit dem Ehrenfeld für gefallene<br />
Soldaten, zivilen Grabstätten und der kleinen<br />
Kapelle ist ein Kleinod unter den Kulturgütern.<br />
Viele Städte werden Sie, Herr<br />
Bürgermeister, und Sie, liebe Frau Kreska,<br />
um diese Einrichtung beneiden. Das gesamte<br />
Areal lädt geradezu zu einem Besuch<br />
ein und wird völkerverbindende Impulse<br />
auslösen. Die Ehrung unserer Toten<br />
sollte ein Anliegen aller Menschen und<br />
Völker sein. Möge nie wieder die Furie<br />
eines Krieges dieses schöne Land durchtoben.<br />
Friedrich Schiller drückt es folgendermaßen<br />
aus:<br />
Holder Friede, süße Eintracht weilet,<br />
weilet freundlich über dieser Stadt. Möge<br />
nie der Tag erscheinen, wo des rauhen<br />
Krieges Horden dieses stille Tal durchtoben,<br />
wo der Himmel, der des Abends<br />
sanfte Röte lieblich malt, von der Dörfer,<br />
von der Städte wildem Brande schrecklich<br />
strahlt. Holder Friede, süße Eintracht<br />
weilet freundlich über dieser Stadt.<br />
W. Reck
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
REDE ZUR EINWEIHUNG DER<br />
FRIEDHOFKAPELLE AUF DEM<br />
ALTEN DEUTSCHEN STADT-<br />
FRIEDHOF IN JOHANNIS-<br />
BURG AM 10. MAI 2003<br />
Von Mira Kreska, Vorsitzende<br />
des Freundeskreises<br />
„Rosch” Johannisburg<br />
Sehr geehrten Damen und Herren,<br />
liebe Gäste, liebe Freunde!<br />
Im Namen aller Mitglieder des deutschen<br />
Freundeskreises „Rosch” in Johannisburg<br />
sowie in meinem persönlichen Namen<br />
grüße ich Sie sehr herzlich und freue mich,<br />
dass Sie unser Einladung gefolgt sind.<br />
Gemeinsam haben wir an der Einweihung<br />
der deutschen Gedenkstätte für die früheren<br />
deutschen Bewohner der Stadt Johannisburg<br />
teilnehmen dürfen, auf die unser<br />
deutscher Verein schon lange gewartet<br />
hat.<br />
Wir sind dankbar, das erleben zu dürfen!<br />
Hier zeigt sich dem Besucher die räumliche<br />
Verbindung zueinander, zu der Kriegsgräberstätte<br />
und der zivilen Gedenkstätte,<br />
im Gedenken an die deutschen und russischen<br />
gefallenen Soldaten aus der Winterschlacht<br />
in Masuren im Februar 1915 und<br />
die Erinnerung an die Generationen verstorbener<br />
deutscher Bewohner der Stadt<br />
Johannisburg.<br />
Über die Geburt der Idee zu dem Friedenspark<br />
mit dem Soldatenfriedhof und der<br />
Gedenkstätte und den langen Weg bis zur<br />
Verwirklichung haben wir in der Rede von<br />
Herrn Linke gehört.<br />
Es hat sieben Jahre gedauert , bis alle<br />
Vorbereitungen zu Ende gebracht werden<br />
konnten.<br />
Mir oblag die Aufgabe, vor Ort alles Notwendige<br />
zu koordinieren, die Gespräche<br />
zwischen den Deutschen und Polen zu<br />
führen wie auch die Verhandlungen mit<br />
den Handwerkern.<br />
Nun ist alles erfolgreich überstanden, und<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
ich habe das Bedürfnis, Dank zu sagen im<br />
Namen des deutschen Vereins und auch<br />
von mir:<br />
- der katholischen und evangelischen<br />
Geistlichkeit für die Einsegnung der Gedenkstätte.<br />
Der deutsch-polnischen Zusammenarbeit:<br />
- der Stadt Johannisburg mit ihren Repräsentanten,<br />
dem jetzigen Bürgermeister<br />
Szymborski und seinem rührigen Vorgänger<br />
Puchalski,<br />
- der Kreisgemeinschaft Johannisburg mit<br />
den Herren Wippich und Czypull,<br />
- dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge,<br />
der es den jungen Ostpreußen<br />
ermöglichte, mit ihrem deutsch-polnischen<br />
„Jugendlager” den deutsch-russischen<br />
Friedhof auf dem „alten deutschen<br />
Stadtfriedhof Johannisburg” wieder<br />
aufzubauen.<br />
Wie bedauern sehr, dass es dem Volksbund<br />
Deutsche Kriegsgräberfürsorge nicht<br />
möglich oder wert war, einen Vertreter zu<br />
unserer Einweihungsfeier zu entsenden.<br />
Weil wir einige Repräsentanten des Volksbundes<br />
kennen lernen durften, hätten wir<br />
ihnen gerne gezeigt, wie der deutsche<br />
Verein in Pisz auch eine gute Friedensarbeit<br />
leistet und das nicht unter einfachen<br />
Verhältnissen.<br />
Danken möchten wir auch den jungen Ostpreußen,<br />
die unseren polnischen Jugendlichen<br />
seit 1994 die Möglichkeit geben, in<br />
ihren Jugendlagern an der Arbeit an den<br />
Kriegsgräbern mitzuarbeiten.<br />
Wir haben sie bewundert, wie sie den Soldatenfriedhof<br />
wieder „in Schuss” gebracht<br />
haben .<br />
Was ich besonders beachtenswert finde,<br />
ist die Tatsache, dass sich unter dem Dach<br />
der jungen Ostpreußen seit elf Jahren schon<br />
unsere polnischen Jugendlichen gemeinsam<br />
mit jungen Deutschen, Litauern und<br />
Russen in staatspolitischen Friedensseminaren<br />
zusammenfinden.<br />
Danken will ich auch meinen Helferinnen<br />
und Helfern aus dem deutschen Verein.<br />
Danken möchte ich allen, die die weiteren<br />
Anreisen in Kauf nahmen und keine Mühe<br />
37
38<br />
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
scheuten, uns die Ehre der Teilnahme an<br />
dieser denkwürdigen Feierstunde zu geben.<br />
An uns wird es liegen, unsere deutschen<br />
Landsleute und polnischen Mitbürgerinnen<br />
und Mitbürger aus Johannisburg an<br />
das Kreuz in der Gedenkstätte zu führen,<br />
um mit ihnen gemeinsam um Versöhnung<br />
und um die Erhaltung der Friedens zu beten.<br />
Ich danke Ihnen - Mira Kreska<br />
MEIN KLEINES DORF<br />
von Waldtraud Fabisch-Rynek<br />
Mein kleines Dorf, das war die<br />
Sommerwiese,<br />
der Teich, der Lindenbaum,<br />
die klaren Brunnen,<br />
die schlichten Leute,<br />
die weißen Birken am Straßensaum.<br />
Daheim -<br />
das war die alter Scheune,<br />
der schiefe Sägebock;<br />
Reseda im Garten, Holunder und<br />
Flieder,<br />
der alte Rosenstock.<br />
Daheim -<br />
das war der Storch auf dem Dach,.<br />
der Hahn, der den Tag wachrief.<br />
Der Hund auf dem Hof,<br />
auf der Treppe die Katze -<br />
das Haus, das am Waldrand schlief.<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
Danke!<br />
Kreis<br />
Dieses Lesezeichen soll ein kleines<br />
Dankeschön für Ihre Spende sein.<br />
Unser <strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> –<br />
seit 1955 das Band zwischen den Kreisangehörigen<br />
und die Brücke zur Heimat –<br />
kann nur mit Ihrer Spende weiterhin herausgegeben<br />
werden.<br />
Mit ihr werden auch andere im<br />
Bescheid des Finanzamtes Flensburg<br />
St-Nr. 15290 K33 vom 8.11.2001 anerkannten<br />
gemeinnützigen Zwecke erfüllt.<br />
Es ist die Zusammenarbeit mit den in der<br />
Heimat verbliebenen Landsleuten und den im<br />
„Deutschen Kulturverein Rosch” wirkenden<br />
Mitgliedern.<br />
Sie sichert die Unterstützung der noch in<br />
großer Armut lebenden Landsleute. Sie<br />
ermöglicht die segensreiche Arbeit der<br />
Sozialstation der Johanniter Unfallhilfe.<br />
Die Wahrung heimatlicher Kultur und viele<br />
andere Aufgaben können erledigt werden.<br />
Ihre Spende können Sie bei Ihrem<br />
Finanzamt bis 100,– Euro mit dem<br />
Einzahlungsbeleg und bei einer Spende<br />
über 100,– Euro<br />
mit einer von uns unaufgefordert ausgestellten<br />
Zuwendungsbestätigung geltend machen.<br />
Unser Spendenkonto:<br />
Stadtsparkasse Köln<br />
Kto.-Nr. 29 992 088<br />
Bankleitzahl: 370 501 98<br />
für die Kreisgemeinschaft<br />
Johannisburg e.V., Köln
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
REDE<br />
VON HANS LINKE ZUR FEIER-<br />
STUNDE AM 10. MAI 2003<br />
Es ist mir eine Freude, aus dem feierlichen<br />
Anlass der Einweihung der Gedenkstätte<br />
zu ihnen sprechen zu dürfen.<br />
In gewissem Sinne war der Auslöser für die<br />
Neugestaltung des alten Friedhofs und der<br />
Leichenhalle unser deutsch-polnisches<br />
Jugendlager, das an den Kriegsgräbern<br />
auf diesem Friedhof gearbeitet hat.<br />
Meine ostpreußische Jugend arbeitete von<br />
1953 bis 1990 mit nationalen und internationalen<br />
Jugendlagern für den Volksbund<br />
Deutsche Kriegsgräberfürsorge auf Kriegsgräberstätten,<br />
insbesondere in Dänemark<br />
und in der Bundesrepublik Deutschland.<br />
Erst ab Sommer 1991 konnten wir unsere<br />
Arbeit an Kriegsgräberstätten aus beiden<br />
Weltkriegen in alle Teile des ehemaligen<br />
Ostpreußen, heute Litauen, Polen, Oblast<br />
Kaliningrad (Russland) verlegen.<br />
Bis zum letzten Jahr hatten wir in diesen<br />
Regionen mit 25 Jugendlagern und 990<br />
Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus<br />
Deutschland, Litauen und der Oblast<br />
Kaliningrad auf 25 Kriegsgräberstätten gearbeitet.<br />
Zum besseren Verständnis dessen, was<br />
ich Ihnen nun zum „Alten Stadtfriedhof Johannisburg”<br />
sagen möchte, will ich Informationen<br />
vorrausschicken, die mich persönlich<br />
betreffen.<br />
In der ehemals deutschen Stadt Johannisburg<br />
bin ich 1923 geboren, in der alten<br />
ehrwürdigen evangelischen Kirche getauft<br />
und eingesegnet worden und habe in dieser<br />
Stadt, die eingebettet in der wundersamen<br />
masurischen Landschaft liegt, eine<br />
unbeschwerte Kindheit und Jugendzeit<br />
erlebt, bis der Krieg mich Soldat werden<br />
ließ.<br />
Dieser Krieg mit seinen furchtbaren Auswirkungen<br />
für die betroffenen Menschen<br />
und Völker und, dass die Ostpreußen ihre<br />
Heimat durch Flucht und Vertreibung verlassen<br />
mussten, nahmen mich in die Pflicht,<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
gegen Kriege und die sinnlosen Menschenopfer<br />
anzugehen.<br />
Diese Aufgabe fand ich an den Gräbern<br />
der Kriegstoten und das in der Gemeinschaft<br />
mit jungen Menschen aus vielen<br />
europäischen Ländern.<br />
Im Rahmen meines deutsch-polnischen<br />
Jugendlagers kam ich 1996 zum ersten<br />
Mal nach meinem letzten Heimaturlaub im<br />
Sommer 1994 wieder in meine Vaterstadt,<br />
die, infolge des Krieges, das heutige Pisz<br />
geworden ist.<br />
Hier auf dem alten Stadtfriedhof sah ich<br />
eine gemeinsame Aufgabe für Deutsche<br />
und Polen.<br />
Durch die Vermittlung von Mira Kreska, der<br />
Vorsitzenden des deutschen Kulturvereins<br />
„Rosch“, konnte ich auf dem Friedhof, noch<br />
während das Jugendlager arbeitete, die<br />
Denkmalpfleger aus Suwalki, Stanislaw<br />
Tumidajewicz und Janusz Mackiewicz und<br />
Bürgermeister Janusz Puchalski aus Pisz<br />
sprechen. In einem langen Gespräch konnte<br />
ich sie von meinem Plan überzeugen,<br />
den gesamten alten Stadtfriedhof in eine<br />
Parkanlage umzugestalten und die alte Leichenhalle<br />
zu erneuern, zu konservieren<br />
und in eine Gedenkstätte zur Erinnerung<br />
an die Generation deutscher Bürger dieser<br />
Stadt, die bis Anfang 1945 in diese Erde<br />
zur letzten Ruhe gebettet wurden, umzuwandeln.<br />
Mit der Umgestaltung in einen Park wollte<br />
ich erreichen, dass der deutsch-russische<br />
Soldatenfriedhof in einer würdigen Umgebung<br />
verbleibt.<br />
Meine große Hoffnung aber war, dass sich<br />
Deutsche und Polen an dieser Gedenkstätte<br />
treffen, um gemeinsam der Toten zu<br />
gedenken und für die Erhaltung des Friedens<br />
in der Welt zu beten.<br />
Das Denkmalschutzamt und die Stadt Pisz<br />
stimmten dem Plan zu und schufen die<br />
Voraussetzungen, ihn zu verwirklichen.<br />
Die Finanzierung der Umgestaltung des<br />
Geländes in den Park und für die Erhaltung<br />
und Umwandlung der Leichenhalle in die<br />
Gedenkstätte stellten Polen und Deutsche<br />
sicher.<br />
39
40<br />
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
Die Stadt Pisz finanziert die Gestaltung des<br />
Parks, die Kreisgemeinschaft Johannisburg,<br />
als Vertretung der früheren deutschen<br />
Bewohner dieser Stadt, die Gedenkstätte,<br />
und der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge<br />
setzte 2001 mein deutschpolnisches<br />
Jugendlager zur Neugestaltung<br />
des deutsch-russischen Soldatenfriedhofs<br />
ein.<br />
Gemeinsam haben Deutsche und Polen<br />
eine Anlage geschaffen, die an die deutsche<br />
Vergangenheit dieser Stadt erinnert,<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
die polnische Gegenwart erlebt und den<br />
Weg in das gemeinsame Europa eröffnet.<br />
Mein Wunsch und auch der meiner jungen<br />
deutschen und polnischen Freunde ist,<br />
dass sich in diesem Park des Friedens<br />
verwirklichen möge der Glaube an die Versöhnung<br />
von Deutschen und Polen, die<br />
gemeinsam die Vergangenheit durch eine<br />
bessere Zukunft in einem geeinten Europa<br />
überwinden werden.<br />
Herr, gib und erhalte uns den Frieden.
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
41
42<br />
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
MAI 2003. BESUCH IN JOHAN-<br />
NISBURG ZUR EINWEIHUNG<br />
DER RENOVIERTEN FRIED-<br />
HOFSKAPELLE<br />
Der Hinweis auf die bevorstehende Einweihung<br />
der renovierten Friedhofskapelle auf<br />
dem alten Friedhof von Johannisburg im<br />
„<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2003“ ließ ein<br />
plötzliches Heimweh und den Wunsch nach<br />
einem Besuch aufkommen.<br />
Kurz entschlossen buchten wir zwei Buskarten,<br />
ich war dankbar, dass meine Frau<br />
mich begleitete, und wir machten uns auf<br />
die 30-stündige Reise.<br />
Ich will hier nicht über meine Eindrücke<br />
dieses Besuches erzählen, Eindrücke, die<br />
schön waren, aber auch Eindrücke, die<br />
traurig, unendlich traurig machten.<br />
Vielmehr will ich über eine Beobachtung<br />
am Rande der Feierlichkeiten der Einweihung<br />
berichten, die ich mit einer Frage<br />
verbinde.<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
Mein erster Besuch in Johannisburg fand<br />
1985 statt. Fassungslos stand ich damals<br />
auf dem verwüsteten Friedhof inmitten der<br />
Stadt. Auch jetzt, im Mai 2003, war unser<br />
alter deutscher Friedhof immer noch ein<br />
Ort unwürdiger Verwüstung. Mir ist es unbegreiflich,<br />
wie man über 5 Jahrzehnte so<br />
einen Platz in seiner Stadt dulden kann, in<br />
der man lebt! Ich frage mich, wie es aussehen<br />
würde, wenn nicht fleißige, aktive und<br />
zupackende ehemalige <strong>Johannisburger</strong> da<br />
gewesen wären und den alten Friedhof,<br />
seine Kapelle und den Soldatenfriedhof zu<br />
dem gemacht hätten, was wir am 10. Mai<br />
2003 anschauen durften.<br />
Bei all diesen Menschen bedanke ich mich<br />
voller Hochachtung!<br />
Es war eine gute Idee der Restaurateure, 6<br />
noch unzerstörte Grabsteine aus deutscher<br />
Zeit in die Umfassung an der Kapelle zu<br />
stellen. Damit wird Vergangenheit dokumentiert.<br />
Es ist schön, dass dieser Ort<br />
unter Denkmalschutz gestellt wurde. Aber<br />
es gibt noch einen unzerstörten Stein. Er
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
steht, man hält es in dieser Trümmerwüste<br />
kaum für möglich, allein, stark verwittert<br />
zwar, aber die Inschrift noch lesbar. Unser<br />
Bild zeigt die überraschende Situation. Mit<br />
ein bisschen eingeriebener Erde konnten<br />
wir die Schrift entziffern:<br />
Hier ruhen unsere Lieblinge<br />
Klaus und Hans-Jürgen Nietschulat<br />
Ihr wart uns lieb<br />
und bleibt uns unvergessen<br />
Kein Hinweis weiter, keine Jahreszahl. Ist<br />
es dieser rührende Text, der den Stein vor<br />
der Zerstörung rettete? Welches traurige<br />
Ereignis hatte sich (wann) abgespielt? Wir<br />
nahmen uns vor, diese Beobachtung mit<br />
nach Hause zu nehmen und an den <strong>Johannisburger</strong><br />
<strong>Heimatbrief</strong> zu senden. Vielleicht<br />
gibt es in dem nächsten Brief einen Leser,<br />
der noch darüber berichten kann, was damals<br />
mit Klaus und Hans-Jürgen Nietschulat<br />
geschah!<br />
Peter M. und Hilde Krause<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
Grenzpfähle<br />
Von Eckhard Piotrowski<br />
(früher Lipnicken), 69 Heidelberg,<br />
Untere Straße 13<br />
Die zeigerlosen Uhren<br />
meiner Kindheit<br />
verweigern mir von neuem<br />
jeden Glockenschlag.<br />
Die schattenlosen Freuden<br />
jener Tage<br />
aus Sand und Meer und Schnee<br />
durchpulsen meine Haut.<br />
Die grenzenlose Sinnlichkeit<br />
der Jugend<br />
aus Rausch und Duft und Licht<br />
zerschmilzt die vielen Jahre<br />
Bilder der Jugend<br />
- Grenzpfähle zwischen Traum<br />
und Wirklichkeit.<br />
Noch einmal<br />
erstarren wie die<br />
Rohrdommel im Schilf,<br />
geschaukelt werden<br />
auf Feldern aus Raps,<br />
verschlungen sein<br />
von kristallenen Seen,<br />
schweben auf Wolken<br />
von Holunderduft!<br />
43
44<br />
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
WIR STELLEN VOR:<br />
NEUE MITARBEITER<br />
FÜR DEN KREISTAG<br />
DER KREISGEMEINSCHAFT<br />
WERNER SCZUKA<br />
Mein Name ist Werner <strong>Sczuka</strong>, ich wurde<br />
nach Kriegsende im Jahre 1947 in Barkhausen,<br />
heute Porta Westfalica, (bei Minden/Westf.)<br />
geboren.<br />
Die Wurzeln der Familien <strong>Sczuka</strong> in<br />
Bogumillen (ab 1938 Brödau) können heute<br />
bis in das Jahr 1656 zurückverfolgt werden.<br />
Mein Großvater Ludwig <strong>Sczuka</strong> I (*1875<br />
Bogumillen, †1945 Johannisburg) hat<br />
meiner Mutter Hildegard <strong>Sczuka</strong> (*1912<br />
Bogumillen, +2003 Minden/Westf.) mit Stolz<br />
erzählt, dass der Hof in Bogumillen seit 300<br />
Jahren im Familienbesitz gewesen ist.<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
Mein Vater (*1899 Bogumillen, †1961 Minden)<br />
war bis zur Flucht ebenfalls in Bogumillen<br />
als Landwirt ansässig.<br />
Von Beruf bin ich Groß- und Außenhandelskaufmann,<br />
später folgte ein zusätzliches<br />
Studium als Betriebswirt EDV. Der<br />
Schwerpunkt meiner Tätigkeit ist seitdem<br />
die Elektronische Datenverarbeitung.<br />
Im Jahre 1999 begann ich mit der Erforschung<br />
unserer Familiengeschichte. Im<br />
Jahre 2000 wurde ich Mitglied im VFFOW<br />
(Verein für <strong>Familienforschung</strong> in Ost- und<br />
Westpreußen). Über die Familiengeschichte<br />
hinaus entstand auch ein Interesse an<br />
der ostpreußischen Geschichte mit Schwerpunkt<br />
Kreis Johannisburg und Masuren.<br />
Der Umfang der Forschungsarbeit ist im<br />
Laufe der Zeit erheblich gewachsen. Wurde<br />
zu Beginn der Tätigkeit nur die Familiengeschichte<br />
mit dem Heimatort Bogumillen<br />
(Brödau) ausgeleuchtet, erweiterte sich die<br />
Sichtweise im Laufe der Zeit auch auf das<br />
gesamte Kirchspiel Kumilsko (ab 1938<br />
Morgen).<br />
Meine Mitarbeit in der Kreisgemeinschaft<br />
hat folgende Schwerpunkte: <strong>Familienforschung</strong><br />
(Anlaufstelle für Familienforscher<br />
im Kreis Johannisburg, Forschungshinweise<br />
und Auskünfte), Betreuung des Archivs<br />
der Kreisgemeinschaft (Erstellung<br />
von Findmitteln und Archivsicherung bzw.<br />
Dokumentation auf CD-ROM), Neue Medien<br />
(Internet-Präsenz der Kreisgemeinschaft,<br />
Auswertung des Archivs für mögliche<br />
Veröffentlichungen).<br />
Weitere Informationen über mich, meine<br />
Familie und die Heimat meiner Eltern und<br />
Großeltern finden Sie auch im Internet unter<br />
http://www.sczuka.de.vu oder<br />
http://www.<strong>Familienforschung</strong>-<strong>Sczuka</strong>.de.
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
GÜNTER WOYZECHOWSKI<br />
Röntgenstraße 14, 31157 Sarstedt<br />
Am 14.2.1935 wurde ich in Kurwien/Johannisburg<br />
geboren, flüchtete im Janaur 1945<br />
von dort und wurde in Sarstedt sesshaft,<br />
begann dann alsbald meinen Dienst bei<br />
der Deutschen Post, blieb dabei, war in<br />
vielen Bereichen eingesetzt und wurde<br />
nach 46 Jahren Dienstzeit mit 61 Jahren<br />
aus dem gehobenen Dienst der Deutschen<br />
Bundespost in den Vorruhestandt verabschiedet.<br />
Außerdienstlich war und bin ich mehr oder<br />
weniger in Vereinen tätig und habe viele<br />
Interessengebiete.<br />
Ich habe mich bereit erklärt, die Kassenverwaltung<br />
für die Kreisgemeinschaft Johannisburg<br />
verantwortlich zu führen.<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
MARLENE GESK<br />
Unewattfeld 9, 24977 Langballig<br />
Geboren am 30. 09. 1942 in Tönning/<br />
Schleswig-Holstein, seit dem 11. 3. 2003<br />
verwitwet. Mein verstorbener Ehemann<br />
Ewald Gesk wurde am 5. 9. 1942 in Johannisburg<br />
geboren. Bis November 1944 wohnte<br />
er mit seiner Familie in Schwallen (Zwalinnen)<br />
und fand nach der Vertreibung eine<br />
neue Heimat in Flensburg. Im März 1964<br />
heirateten wir, wir haben zwei erwachsene<br />
Söhne. Seine Heimat Ostpreußen und seinen<br />
Geburtsort zeigte mir mein Mann und<br />
ich war sehr beeindruckt von dieser wunderschönen<br />
Landschaft.<br />
Ich bin berufstätig als Verwaltungsangestellte<br />
in der Amtsverwaltung Langballig<br />
und befinde mich zur Zeit in der Freistellungsphase<br />
der Altersteilzeit und gehe im<br />
Juli 2005 in Rente.<br />
In meiner Freizeit bin ich ehrenamtlich im<br />
Kirchenvorstand der Kirchengemeinde<br />
Grundhof und als Gleichstellungsbeauftragte<br />
des Amtes Langballig tätig und würde<br />
mich freuen über die Möglichkeit einer<br />
Mitarbeit in der Kreisgemeinschaft Johannisburg.<br />
45
46<br />
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
DIE KREISGEMEINSCHAFT<br />
JOHANNISBURG<br />
JETZT MIT EIGENER<br />
INTERNET-PRÄSENZ<br />
Seit dem 1.11.2003 ist auch die Kreisgemeinschaft<br />
Johannisburg mit einem eigenen<br />
umfangreichen Web-Auftritt im Weltnetz<br />
vertreten.<br />
Dieses neue Angebot enthält auf bisher<br />
über 190 Internetseiten Informationen zur<br />
Kreisgemeinschaft, zur Kreisgruppe Berlin<br />
und zu den Ortsgemeinschaften, nennt<br />
Ansprechpartner, gibt Termine bekannt und<br />
berichtet über geplante und durchgeführte<br />
Aktionen.<br />
Informationen zur Kreisgeschichte und zu<br />
den Kirchspielen sind ebenso selbstverständlich<br />
wie die Rubrik „Unsere Heimat<br />
heute“, in der über die Aktivitäten des Vereins<br />
Rosch und der Masurenhilfe sowie<br />
über aktuelle Entwicklungen im heutigen<br />
Kreisgebiet berichtet wird.<br />
Das Thema <strong>Familienforschung</strong> findet ebenfalls<br />
Berücksichtigung mit Hinweisen zu<br />
Quellen, Archiven und Bibliotheken, die<br />
Informationen zum Kreis Johannisburg<br />
enthalten.<br />
Unseren Patenkreis Schleswig-Flensburg<br />
haben wir ebenfalls in dieses Angebot einbezogen.<br />
Ergänzt werden die Artikel und Berichte mit<br />
vielen Bildern und Kartenmaterial.<br />
Dieses neue Informationsangebot stellt also<br />
eine ideale und stets aktuelle Ergänzung<br />
zum <strong>Heimatbrief</strong> dar und soll keinesfalls<br />
Konkurrenz dazu sein. Denn gerade die<br />
„Bekenntnis- bzw. Enkel-Generation“ ist<br />
inzwischen nicht nur stark unter den<br />
Familienforschern vertreten, sondern genauso<br />
interessiert im Internet zu Hause.<br />
Die Kreisgemeinschaft möchte sich diesen<br />
Internet-Nutzern öffnen, um auf diese Wei-<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
se eine engere Verbindung zwischen der<br />
Bekenntnis/Enkel- und der Erlebnis-Generation<br />
herzustellen.<br />
In den ersten 4 Wochen nach Freigabe der<br />
Internet-Präsenz haben sich fast 500 Besucher<br />
die neuen Seiten angeschaut. Mit<br />
Hilfe von automatisch geführten Statistiken<br />
lässt sich ermitteln, dass das Interesse an<br />
unseren neuen Seiten weltweit vorhanden<br />
ist, denn die Besucher kommen nicht nur<br />
aus Deutschland, sondern auch aus Belgien,<br />
Finnland, Kanada, USA, Polen, Schweiz,<br />
Neuseeland, Südafrika, Australien und<br />
Österreich.<br />
Im Gästebuch der Internetseite finden sich<br />
u. a. folgende Einträge von Besuchern:<br />
Ralf Nisch: Eure Homepage ist gelungen.<br />
schön, daß der Kreis Johannisburg nun<br />
auch im Netz ist. Ich bin ein Wattenscheider,<br />
aber meine (Ur)-Großeltern, Nisch, Staschik<br />
und Grzegorzewski sind aus Bilitzen und<br />
Valenzinnen am Roschsee, Kreis Johannisburg.<br />
Ernst Nikulski: meinen Respekt für die informative<br />
Darstellung des Kreises Johannisburg<br />
im Internet, besonders auch für die<br />
umfangreichen Hinweise für Familienforscher.<br />
Ich bin in Dimussen geboren,<br />
wenn auch meine Vorfahren aus dem Kreis<br />
Lyck kommen.<br />
Jürgen Damm: Endlich können wir in Worten<br />
und Bildern die geliebte Heimat unseres<br />
Großvaters Heinz Krebs sehen. Wir<br />
sind diesbezüglich für jeden Hinweis auf<br />
seinen Heimatort Wilkenhof und Adl. Borken<br />
und auf seine Vorfahren Markowski,<br />
Giezewski, Krebs dankbar. Dem Gestalter<br />
dieser hervorragend gelungenen Homepage<br />
sei herzlichst gedankt. Alles Gute für<br />
die Zukunft.<br />
Hartmut Passauer: Ich suche nach Nachfahren<br />
des Albert Passauer aus Krussewen<br />
(Erztal) und nach Nachfahren des Hans<br />
Otto Leopold Prellwitz, geb: Arys (Kr. Johannesburg)<br />
11.6.1854.<br />
Wolfgang Brozio: Erfreulich, dass es zusätzlich<br />
zu der seit Jahren bestehenden<br />
umfangreichen Homepage des Kreises
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
Pisz/Johannisburg (www.galindia.hg.pl)<br />
nun auch eine Internetpräsenz der Kreisgemeinschaft<br />
Johannisburg gibt. Mit den<br />
besten Wünschen für eine erfolgreiche<br />
Zukunft.<br />
Horst Krosta: mit großem Interesse studiere<br />
ich seit einer Weile die Seiten vom Kreis<br />
Johannisburg. Die Homepage ist sowohl<br />
was den Inhalt als auch die Aufmachung<br />
betrifft sehr gelungen.<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
Und für alle, die jetzt richtig neugierig geworden<br />
sind, hier nun die Internet-Adresse:<br />
http://www.Kreis-Johannisburg.de.<br />
Wir wollen unsere Internetseiten stets aktuell<br />
halten. Die Kontaktpersonen der Kreisgruppe<br />
und der Ortsgemeinschaften werden<br />
daher gebeten, Berichte und Terminbekanntmachungen<br />
auch an den Betreuer<br />
unserer Internetseiten, Werner Schuka, Alte<br />
Poststraße 37, 32429 Minden, zu senden.<br />
Majolika-Kaffeegeschirr, in Cadinen hergestellt, Wert: 7500 Euro. Die Geldsumme wurde von<br />
Frau Gertrud Walpuski der Kreisgemeinschaft Johannisburg gespendet, die das Geschirr dem<br />
Ostpr. Landesmuseum Lüneburg als Leihgabe für Ausstellungszwecke zur Verfügung gestellt<br />
hat. Aufnahme: Christel Koslowski<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
47
Christel Koslowski<br />
10709 Berlin<br />
Mansfelder Str. 47<br />
Tel.: 030/861 38 87<br />
48<br />
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
BERICHT ÜBER DIE<br />
JOHANNISBURGER GRUPPE<br />
IN BERLIN<br />
Die Gruppe trifft sich fünfmal im Jahr in<br />
ihrem Vereinslokal in den Schöneberger<br />
Ratsstuben - im Juli/August machen wir<br />
eine Fahrt ins Blaue.<br />
Da wir eine kleine Erbschaft gemacht haben,<br />
fuhren wir von diesem Geld im Juni in<br />
die Heimat; verlebten dort bei herrlichem<br />
ostpreußischen Wetter sechs schöne Tage.<br />
Wir wohnten in Johannisburg im Hotel und<br />
machten unter der Reiseführung unserer<br />
lieben Mira Kreska Fahrten durch die <strong>Johannisburger</strong><br />
Heide, eine Schiffsfahrt von<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
Niedersee nach Nikolaiken, ein Fischessen<br />
in Kruttinen mit anschließendem Staken<br />
auf der Kruttina und machten Besuch<br />
in den einzelnen Heimatorten bzw. einen<br />
Kaffeebesuch bei unseren lieben Freunden<br />
im Verein „Rosch”.<br />
Die Mitglieder, die nicht mitfahren konnten,<br />
verlebten einen schönen Tag im Ausflugslokal<br />
Nikolskoe in Berlin mit einem guten<br />
Mittagessen, Besuch der Kirche „Peter und<br />
Paul” und anschließendem Kaffee und<br />
Kuchen.<br />
Zum Regionaltreffen von Mecklenburg-Vorpommern<br />
in Neubrandenburg waren wir<br />
mit 10 Personen angetreten.<br />
Unsere Landsleute in der Heimat und den<br />
Verein „Rosch” bedenken wir nach wie vor<br />
mit vielen Paketen und Geldspenden.<br />
Unsere Treffen sind immer gut besucht,<br />
auch haben wir stets einige Gäste; wir sind<br />
noch 33 Mitglieder.<br />
Kreisbetreuerin Christel Koslowski
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
ERNTEZEIT IN MEINER HEIMAT<br />
Wie war die Erntezeit so schwer - und doch so schön!<br />
Wir konnten die gold’nen Ähren in der Sonne reifen sehen.<br />
Wie hat doch Gott die Welt für uns so schön gemacht,<br />
wenn alles grünt und blüht - welch’ wunderbare Pracht!<br />
Im Juli und August - so war es Jahr für Jahr -<br />
die heiße - aber schöne, reiche Erntezeit war da!<br />
Gelb und schwer hingen die Ähren, das Feld war reif,<br />
mit der Sense wurde der erste Schnitt um das Feld gemacht.<br />
Die Pferde zogen schnaufend den Selbstbinder hinter sich her,<br />
und Garbe um Garbe - gebunden - aber ach, so groß und schwer,<br />
für uns Kinder nicht leicht, sie in „Hocken“ zu stellen,<br />
sie mussten ja ein paar Tage trocknen - auf alle Fälle.<br />
Des Morgens früh bis spät in den dunkelnden Abend hinein,<br />
manchmal auch bei flackerndem Laternenschein.<br />
Wir mussten ran - am Himmel zogen dunkle Wolken auf,<br />
die Ernte musste unter Dach, sonst fällt der Regen drauf.<br />
Nach vollbrachter Arbeit - des Tages schweren Lasten<br />
durften müd‘ und matt - wir dennoch etwas rasten.<br />
Wir lauschten im Abenddämmerschein dem Kuckuck von fern.<br />
Wir schauten zum Mond und zu den leuchtenden Stern‘!<br />
Wir atmeten den Duft der blühenden Blumenpracht,<br />
die ihre Häupter neigten zur Ruhe - in der stillen Nacht.<br />
Die Vöglein wollten lehren uns, froh zu sein wie sie,<br />
die zwitschernd, trillernd musizieren wie noch nie.<br />
Nun ist die Ernte - in der Heimat - für immer eingebracht.<br />
Wir haben gesät, geerntet, nun ein anderer die Arbeit macht.<br />
Nun sind wir weit entfemt - von unserer lieben Heimat mein<br />
zerstreut in alle Lande - können nicht mehr zusammen sein!<br />
Doch unsere Herzen bleiben heimatlich und treu verbunden;<br />
das wollen wir „ Ostpreusser“ immer froh und frei bekunden.<br />
Wir halten den Glauben, den Gott uns in Liebe geschenkt,<br />
der auch unser - ach so weit der Heimat entfernt -<br />
in Liebe gedenkt!<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
Lydia Arnold geb. Oldach<br />
früher Mothalen<br />
1357 Bernard<br />
Ave. Kelowna, B.C./Canada<br />
Vl Y 6R6<br />
Tel. (250) 76 23181<br />
49
50<br />
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
BERICHT ÜBER DIE 13.<br />
BETREUUNGSAKTION IM<br />
KREIS JOHANNISBURG<br />
VOM 02.11.-09.11.2003<br />
Am 2. November startete die Betreuungsgruppe<br />
der Kreisgemeinschaft Johannisburg,<br />
Ilse Kruyk, Willi Reck, Berndt Warda<br />
und Herbert Soyka, ihre Fahrt von Peine<br />
aus. Nach einer Zwischenübernachtung in<br />
Herzberg bei Fürstenwalde, sie war aus<br />
organisatorischen Gründen notwendig<br />
geworden, ging es morgens zeitig weiter in<br />
Richtung Masuren.<br />
04.11.2003, Links Frau Helena Bruzio, rechts<br />
ihre Nichte von außerhalb, die sie betreut und<br />
versorgt, im Gespräch miteinander, im Zimmer<br />
der Seniorin.<br />
Am Montagabend war man wohlbehalten<br />
in Johannisburg angekommen. Von Mira<br />
Kreska und Herta Kadlubowska, der Vorsitzenden<br />
bzw. dem Vorstandsmitglied des<br />
Deutschen Vereins „Rosch“, wurde die<br />
Gruppe wie immer herzlich begrüßt und<br />
willkommen geheißen. Nach einer kleinen<br />
Stärkung wurden noch aktuelle Veränderungen<br />
und Einzelheiten für die Betreuungs-<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
aktion abgesprochen, denn für Dienstag<br />
war die Überbringung der Spendengelder<br />
festgelegt und bekannt gemacht worden.<br />
In bewährter Art ist der Kreis in 4 Bereiche<br />
aufgeteilt worden:<br />
Johannisburg: Ilse Kruyk<br />
Arys und Umland: Berndt Warda<br />
Niedersee und Heidedörfer: Willi Reck<br />
Gehlenburg, Drigelsdorf und Umland:<br />
Herbert Soyka. Unterstützt wurden wir wiederum<br />
von Vorstandsmitgliedern des Vereins<br />
„Rosch“ vor Ort, auch mobil, um einige<br />
Bedürftige auch zu Hause aufsuchen zu<br />
können.<br />
220 Familien oder Einzelpersonen konnten<br />
aus Mitteln der Bruderhilfe der Landsmannschaft<br />
Ostpreußen und der Kreisgemeinschaft<br />
Johannisburg mit Beträgen zwischen<br />
50 und 60 EUR bedacht werden!<br />
Wie im Vorjahr war es uns möglich, einigen<br />
Personen für übermäßigen Medikamentenbedarf<br />
und einen sozialen Notfall zusätzliche<br />
finanzielle Hilfe zu gewähren. Gegenüber<br />
dem Jahr 2002 gab es auch wieder<br />
Veränderungen in personellen Betreuungsfällen.<br />
2 Personen waren verzogen, 1 Person<br />
nicht mehr bedürftig und leider 5 Menschen<br />
verstorben. Diese vorgesehenen<br />
Zuwendungen sind verwendet worden, um<br />
neue Fälle von Bedürftigkeit zu berücksichtigen.<br />
Für die Ausgestaltung der Kinderweihnachtsfeier<br />
und des Seniorentreffens<br />
im Dezember konnten Förderbeiträge in<br />
Höhe von 850.- bzw. 200 EUR dem Verein<br />
„Rosch“ überreicht werden.<br />
Die Spenden- und Fördergelder sind sehr<br />
dankbar und hocherfreut angenommen<br />
worden. Allen, die in der Aktion mitgeholfen<br />
haben, sie erfolgreich durchzuführen,<br />
sei auf diesem Wege ein herzliches Danke<br />
gesagt!<br />
Die älteste zu Betreuende im Stadt- und<br />
Kreisgebiet Johannisburg ist mit 91 Jahren<br />
Frau Helena Bruzio. Sie wurde am<br />
08.09.1912 in Drygallen geboren und lebt<br />
auch heute noch in ihrem Geburtsort. Unter<br />
der Last der Jahre, des Alters, eines arbeitsreichen<br />
Lebens ist sie heute körperlich<br />
sehr gebeugt, so dass sie auf ständige
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
verwandtschaftliche Hilfe und solche im<br />
Haus angewiesen ist. Sie macht jedoch für<br />
ihr Alter geistig noch einen munteren und<br />
klaren Eindruck, für die Geldspende und<br />
Süßigkeiten zum Weihnachtsfest bedankte<br />
sie sich persönlich freudig und gab ihren<br />
Betreuern alle guten Wünsche „auf den<br />
Weg“.<br />
Im Nachhinein gab es die Erkenntnis, daß<br />
das Morgener Treffen 2003 im Jahre des<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
575-jährigen Bestehen des Ortes stattfand,<br />
und kaum jemand hatte das wahrgenommen!<br />
1428 ist das amtliche Gründungsjahr<br />
von Kumilsko, wie es vor der Namensänderung<br />
1938 in Morgen hieß. Zuvor wurde<br />
bereits 1350 in den Akten des Deutschen<br />
Ritterordens der Name Komelichten erwähnt<br />
und bezeichnete eine altpruzzische<br />
Siedlung.<br />
H. Soyka<br />
Impressum:<br />
Der „<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong>” ist eine gemeinschaftliche Publikation für<br />
die vertriebenen Ostpreußen aus dem Kreis Johannisburg sowie alle, die<br />
sich mit dem Kreis verbunden fühlen.<br />
Herausgeber: Kreisgemeinschaft Johannisburg in der Landsmannschaft<br />
Ostpreußen e. V. Er erscheint einmal im Jahr, etwa im 1. Viertel des Jahres.<br />
Er wird allen Interessenten zugesandt.<br />
Zur Deckung der durch Druck und Versand entstandenen Kosten wird um<br />
freiwillige Spenden gebeten. Bitte Spendennummer angeben!<br />
Das Konto der Kreisgemeinschaft Johannisburg:<br />
Konto 29 992 088 , BLZ 370 501 98.<br />
Jedem <strong>Heimatbrief</strong> liegt ein Spendenzahlschein / Überweisungsformular<br />
bei.<br />
Dieser <strong>Heimatbrief</strong> wurde zusammengestellt und gestaltet in Teamarbeit<br />
von Doris Woytewitz, Eva Klischewski, Roswitha Thomsen, Sieglinde<br />
Falkenstein und Gerhard Bosk.<br />
Druck: Evert-Druck, Neumünster, Haart 224, Tel. 0 43 21 / 97 03-0.<br />
Redaktionsschluss jeweils der 15. Oktober des vorausgegangenen Jahres.<br />
Für die mit Namen gezeichneten Artikel wird keine Haftung übernommen.<br />
Die KG vertritt nicht in jedem Falle die Meinung des Einsenders. Die Arbeit<br />
für die Zusammenstellung des <strong>Heimatbrief</strong>es ist ehrenamtliche Tätigkeit und<br />
wird nicht honoriert. Die Redaktion behält sich Kürzungen bzw. Änderungen<br />
der Berichte vor. Einsendungen von Berichten und Bildern an Eva<br />
Klischewski, Haynstraße 34, 20249 Hamburg. Alle eingereichten Fotos<br />
und Dokumente müssen mit Namen und Anschrift versehen sein (Druckschrift),<br />
Auflage: z. Zt. 7000.<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
51
52<br />
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
POLNISCHE SCHÜLERINNEN<br />
VERABSCHIEDET<br />
Für die polnischen Schülerinnen Joanna<br />
Paulina Grala und Anna Polujanska aus<br />
dem Kreis Johannisburg geht der vom Kreis<br />
Schleswig-Flensburg gestiftete einjährige<br />
Aufenthalt im Kreisgebiet mit Ablauf des<br />
Schuljahres zu Ende.<br />
Kreispräsident Johannes Petersen und<br />
Landrat Jörg-Dietrich Kamischke verabschiedeten<br />
die beiden 17-Jährigen aus<br />
dem Partnerkreis im Schleswiger Kreishaus.<br />
Joanna Paulina Grala hat das Jahr<br />
bei Familie Christel und Thomas Petersen<br />
in Eggebek verbracht und besuchte die<br />
Schleswiger Lornsenschule. Anna Polujanska<br />
fand bei verschiedenen Familien Aufnahme,<br />
zuletzt bei Angela und Rüdiger<br />
Stock in Kappeln, und nahm dort am Unterricht<br />
der Klaus-Harms-Schule teil.<br />
Kreispräsident und Landrat stellten den<br />
Wert internationaler Jugendbegegnungen<br />
für die Verständigung zwischen Nachbarvölkern<br />
heraus. Europa könne sich nur entwickeln,<br />
wenn es über eine tragfähige Basis<br />
für ein vertrauensvolles Miteinander der<br />
Völker verfüge, sagten Petersen und Kamischke.<br />
Dies setze voraus, dass nicht nur<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
Aus der Arbeit des Patenkreises<br />
die Regierungen, sondern jeder einzelne<br />
Bürger Europa zu seinem Anliegen mache<br />
und für den Fortschritt selbst Verantwortung<br />
übernehme. In diesem Zusammenhang<br />
würdigten Kreispräsident Petersen<br />
und Landrat Kamischke den Mut von<br />
Joanna und Anna, für ein Jahr die vertraute<br />
Umgebung, Familie und Freunde zu verlassen,<br />
um fernab der Heimat ein unbekanntes<br />
Land und eine fremde Kultur kennen<br />
zu lernen. „lhr seid gern gesehene<br />
Gäste und gute Botschafterinnen eures<br />
Landes gewesen”, gaben die Kreisvertreter<br />
den Schülerinnen mit auf den Heimweg.<br />
Beide treten die lange Reise nach Johannisburg<br />
in den nächsten Tagen an. Zuvor<br />
stellen sie sich noch der Prüfung für das<br />
Deutsch-Zertifikat an der Volkshochschule<br />
in Flensburg.<br />
Dank und Anerkennung sprachen Kreispräsident<br />
und Landrat auch den Gasteltern<br />
und den Schulen für ihr Engagement zugunsten<br />
der polnischen Schülerinnen und<br />
damit auch zur Förderung der Partnerschaft<br />
des Kreises Schleswig-Flensburg<br />
mit dem Kreis Johannisburg aus.<br />
In einer Neuauflage des Stipendiums erwartet<br />
der Kreis zu Beginn des neuen Schuljahres<br />
2 weitere Gymnasiasten aus Polen.<br />
Joanna Paulina Grala und Anna Polujanska wurden nach einjährigem Aufenthalt im Kreis<br />
Schleswig-Flensburg von Kreispräsident Petersen und Landrat Kamischke verabschiedet.<br />
www.Kreis-Johannisburg.de
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
POLNISCHE JUGENDLICHE<br />
FÜR EIN JAHR IM KREIS<br />
SCHLESWIG-FLENSBURG<br />
Der Kreis Schleswig-Flensburg unterhält<br />
seit Jahren freundschaftliche Kontakte zur<br />
Region Johannisburg/Pisz, Masuren, die in<br />
offizielle Partnerschaften mit dem Kreis und<br />
der Stadt Pisz mündeten. Eine besondere<br />
Rolle für die Völkerverständigung zwischen<br />
Deutschen und Polen kommt der Einbindung<br />
junger Menschen zu. Aus diesem<br />
Grund vergibt der Kreis Schleswig-Flensburg<br />
seit acht Jahren Stipendien für jeweils<br />
zwei Jugendliche aus Pisz zum Besuch<br />
eines Gymnasiums im Kreis für ein Schuljahr.<br />
Diesmal haben die 17-jährigen Natalia<br />
Niedzwiecka und Robert Siwik aus Pisz die<br />
Einladung angenommen, im Partnerkreis<br />
Schleswig-Flensburg Land und Leute kennen<br />
zu lernen und sich in der deutschen<br />
Sprache zu üben.<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
Die persönliche Betreuung übernehmen<br />
Gastfamilien. Natalia wohnt bei Monika Dirk<br />
in Fahrdorf und Robert hat bei Ulrike<br />
Schwarz-Nissen in Dollrottfeld ein vorübergehendes<br />
Zuhause gefunden. Während<br />
Natalia die Domschule in Schleswig besucht,<br />
nimmt Robert am Unterricht der<br />
Klaus-Harms-Schule in Kappeln teil.<br />
„Die Erfahrungen zeigen, dass der Aufenthalt<br />
und der Schulbesuch der Stipendiaten<br />
dann am erfolgreichsten sind, wenn die<br />
jungen Menschen aus Polen in einer deutschen<br />
Familie aufgenommen und betreut<br />
werden“, betonten Kreispräsident Johannes<br />
Petersen und Landrat Jörg-Dietrich<br />
Kamischke beim Antrittsbesuch der Gymnasiasten<br />
im Schleswiger Kreishaus. Sie<br />
würdigten die Bereitschaft der Schüler, die<br />
vertraute Umgebung sowie die Angehörigen<br />
und Freunde zu verlassen, um ein<br />
fremdes Land persönlich kennen zu lernen.<br />
Den Gasteltern sowie den Oberstudiendirektoren<br />
Reinhard Jatzkowski (Klaus-<br />
Harms-Schule) und Georg Reußner (Domschule)<br />
sprachen Petersen und Kamischke<br />
Dank für die Bereitschaft aus, die verantwortungsvolle<br />
Betreuung der Jugendlichen<br />
zu übernehmen. Die Aufnahme eines fremden<br />
Schülers für einen längeren Zeitraum -<br />
so Petersen und Kamischke - führten zwar<br />
zu einer gewissen Umstellung. Andererseits<br />
könnten alle Beteiligten von dem Besuch<br />
profitieren, insbesondere dann, wenn<br />
sich aus diesem Aufenthalt neue Freundschaften<br />
entwickelten. Gasteltern und -<br />
schulen beteiligten sich aktiv an der Kreispartnerschaft<br />
und trügen zur Völkerverständigung<br />
zwischen Deutschen und Polen<br />
bei, stellten die Kreisrepräsentanten<br />
dankbar heraus.<br />
Natalia Niedzwiecka und Robert Siwik statteten<br />
dem Kreispräsidenten und dem Landrat<br />
in Begleitung der Gasteltern und -lehrer ihren<br />
Antrittsbesuch in Schleswig ab. Die Stipendiaten,<br />
eingerahmt von Kreispräsident und<br />
Landrat (rechts) sowie Schulleitern und Gasteltern<br />
53
54<br />
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
BESUCH BEI POLNISCHER<br />
PARTNER-WEHR:<br />
Feuerwehr-Nachwuchs des Kreises<br />
Schleswig-Flensburg schlug Zeltlager<br />
in Johannisburg (Pisz) auf / Gegenbesuch<br />
im kommenden Jahr<br />
Unter Leitung von Kreisjugendfeuerwehrwart<br />
Peter Lach verbrachten 20 Feuerwehrjugendliche<br />
und 20 polnische Jugendliche<br />
in einem gemeinsamen Zeltlager an der<br />
Pisa acht Tage im Partnerkreis Pisz (früher<br />
Johannisburg).<br />
Fasziniert waren die Schleswig-Flensburger<br />
von den Naturschönheiten der masurischen<br />
Landschaft. Bootsausflüge auf dem<br />
Rosch-See, ein dreistündiger Segeltörn auf<br />
einem 40 Meter langen Zweimaster auf<br />
dem Spirding-See und eine Stakbootfahrt<br />
auf der Krutinna beeindruckten die jungen<br />
Leute. Ein Besuch bei der polnischen Berufsfeuerwehr<br />
gab Einblicke in das polnische<br />
Feuerwehrwesen und dessen spezielle<br />
Ausrüstung für die Bekämpfung von<br />
Waldbränden.<br />
Einen Tag waren die Jugendlichen zu Gast<br />
bei der polnischen Armee. Zum ersten Mal<br />
durften deutsche Jugendliche den 20.000<br />
Hektar großen Truppenübungsplatz Bemowo-Piskie<br />
(WoIfsheide) besichtigen. Das<br />
Museum in Pisz, die Wallfahrtskirche Heiligelinde<br />
und die Reste der ehemaligen<br />
Wolfsschanze besuchten sie ebenfalls.<br />
Ordnungsarbeiten auf den deutsch-polnischen<br />
Friedhöfen in Snopki und Pisz standen<br />
zudem auf dem Programm.<br />
Sehr viel Wert hatten die Organisatoren auf<br />
die Begegnungen zwischen den polnischen<br />
und deutschen Jugendlichen gelegt. Ballspiele,<br />
Diskobesuche in der Halle an der<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
Pisa und Gespräche am Lagerfeuer erleichterten<br />
das gegenseitige Kennenlernen.<br />
„Für mich waren die gemeinsamen<br />
Aktivitäten das Wichtigste, ich komme auf<br />
jeden Fall wieder”, so der 17-jährige Fabian<br />
Vatke aus Schleswig. „Ich habe viele<br />
nette Gespräche in englischer Sprache<br />
geführt” erzählte der 14-jährige Henning<br />
Schacht aus Erfde. Freundschaften sind<br />
entstanden und Adressen wurden ausgetauscht.<br />
Landrat Zbigniew Wladkowski und die stellvertretende<br />
Bürgermeisterin Maria Sokoll<br />
betonten die Bedeutung des Kulturaustausches.<br />
„Deutsch-polnische Begegnungen<br />
dürften nicht nur unter Kommunalpolitikern<br />
stattfinden, vor allem Jugendliche<br />
sollten sie gestalten”, so der Landrat. Übrigens:<br />
Ab dem Schuljahr 2004 / 2005 ist ein<br />
Schüleraustausch zwischen der Zespok<br />
Szkol Nummer 1 in Pisz und der Stapelholm-Schule<br />
in Erfde geplant.<br />
Kreisjugendfeuerwehrwart Peter Lach<br />
dankte den polnischen Gastgebern für die<br />
herzliche Aufnahme und der Feuerwehr in<br />
Pisz für deren Unterstützung.<br />
In Anerkennung dieser Leistung zeichnete<br />
Lach den Feuerwehrkommandanten Miroslaw<br />
Czyz mit der „Bronzenen Leistungsspange<br />
der Jugendfeuerwehr” aus. Im Jahre<br />
2005 findet ein Gegenbesuch der Polen<br />
im Kreisgebiet statt.<br />
KREISDELEGATION ZU GAST<br />
IN JOHANNISBURG<br />
Eine Delegation des Kreises Schleswig-<br />
Flensburg unter Leitung von Kreispräsident<br />
Johannes Petersen unternahm<br />
in der vergangenen Woche eine fünftägige<br />
Reise nach Johannisburg in Polen. Anlass<br />
der Fahrt nach Masuren, an der auch Vertreter<br />
aller Kreistagsfraktionen teilnahmen,<br />
war die Vertiefung der seit 1998 zwischen<br />
dem Kreis Schleswig-Flensburg und der
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
Stadt Pisz (Johannisburg) offiziell bestehenden<br />
Partnerschaft.<br />
In einem intensiven Gespräch mit Vertretern<br />
des Stadtrates wurden die Perspektiven<br />
der partnerschaftlichen Zusammenarbeit<br />
der Gebietskörperschaften erörtert.<br />
Kreispräsident Petersen betonte, dass sich<br />
die seit nunmehr fünf Jahren bestehende<br />
Partnerschaft sehr gut entwickelt habe. Besonders<br />
herausgestellt wurden die Beziehungen<br />
der verschiedenen Gruppen und<br />
Organisationen. Als sehr erfolgreich habe<br />
sich der jährliche Aufenthalt zweier polnischer<br />
Schüler mit Schulbesuch im Kreis<br />
Schleswig-Flensburg im Rahmen eines Stipendiums<br />
erwiesen. Das trage nicht nur<br />
zur besseren Kenntnis Deutschlands bei<br />
polnischen jungen Menschen bei, sondern<br />
habe auch zu dauerhaften Freundschaften<br />
zwischen Familien geführt. Ein schöneres<br />
Ergebnis der Bemühungen um deutschpolnische<br />
Völkerverständigung könne man<br />
sich kaum vorstellen. Daneben gäbe es<br />
gemeinsame Schulprojekte, Partnerschaften<br />
der Feuerwehren und der Jugendfeuerwehren<br />
und Ausbildung in Erster Hilfe<br />
durch das Deutsche Rote Kreuz - so der<br />
Kreispräsident. Im kommenden Frühjahr<br />
wird eine Delegation des Kreisjugendringes<br />
nach Johannisburg reisen, um Kontakte<br />
mit polnischen Jugendorganisationen aufzunehmen.<br />
Bürgermeister Szymborski bestätigte<br />
die Bewertung der Partnerschaft<br />
und hob das Interesse seiner Stadt an<br />
wirtschaftlichen Beziehungen und einem<br />
Erfahrungsaustausch auf dem touristischen<br />
Sektor hervor. Es wurde vereinbart, die<br />
Zusammenarbeit auch auf diesen Gebieten<br />
zu vertiefen. Durch gegenseitige Besuche<br />
sollen die freundschaftlichen Beziehungen<br />
auch in Zukunft weiter gefördert<br />
werden. Die deutsche Delegation, bestehend<br />
aus dem Vorsitzenden der SPD-<br />
Kreistagsfraktion, Ingo Degner, der ersten<br />
stellvertretenden Kreispräsidentin, Barbara<br />
Scheufler-Lembcke, Heiner Tramsen<br />
(CDU), Gerd Voß (SSW) und Herbert Jensen<br />
vom Schulverwaltungsamt erhielt gemeinsam<br />
mit Johannes Petersen am letzten Tag<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
Pisz' Bürgermeister Szymborski und Kreispräsident<br />
Johannes Petersen (re) versicherten<br />
sich ihrer Freundschaft<br />
ihres Besuches die Gelegenheit, an der<br />
Jubiläumsfeier zum zehnjährigen Bestehen<br />
der dortigen deutschen Johanniter<br />
Sozialstation teilzunehmen. Man war beeindruckt<br />
von der großartigen Einrichtung<br />
für alte und kranke Menschen aus dem<br />
gesamten Kreis Johannisburg. Dabei wird<br />
wegen der Nationalität der zu betreuenden<br />
Menschen kein Unterschied gemacht. Die<br />
Vorsitzende des Deutschen Vereins<br />
„Rosch“ bedankte sich bei den Vertretern<br />
des Kreises Schleswig-Flensburg für die<br />
stets gewährte Unterstützung, ohne die die<br />
Arbeit der deutschen Minderheit kaum<br />
möglich wäre.<br />
Am Tage der Abreise der Delegation traf<br />
eine Gruppe der Jugendfeuerwehren aus<br />
dem Kreis Schleswig-Flensburg in Johannisburg<br />
ein. Sie wird dort an einem einwöchigen<br />
Sommerlager der dortigen Jugendfeuerwehren<br />
teilnehmen. Dieser schon traditionelle<br />
Austausch ist ein weiterer wichtiger<br />
Bestandteil der insgesamt sehr guten<br />
Verbindungen.<br />
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56<br />
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
GEMEINSAME KULTUR- UND<br />
WIRTSCHAFTSPROJEKTE<br />
Vier Tage besuchte eine Delegation der<br />
polnischen Stadt Ruciane Nida (ehemals<br />
deutsche Stadt Niedersee) die Ämter Langballig<br />
und Steinbergkirche sowie die Gemeinde<br />
Sörup. „Ihre Gemeinden und unsere<br />
Stadt, eine der schönsten in Masuren,<br />
haben viel Gemeinsames und Verbindendes”,<br />
zog Bürgermeister Leszet Gryciuk<br />
das Fazit der Gespräche und der Rundfahrt<br />
durch Angeln. Er bekräftige den<br />
Wunsch nach einer Partnerschaft auf<br />
freundschaftlicher Basis, die neben kulturellen<br />
und wirtschaftlichen Kontakten seiner<br />
Stadt auch den Weg in die Europäische<br />
Gemeinschaft erleichtern wird.<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
Empfang der Gäste vor der Amtsverwaltung Langballig. Foto: hma<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
Wie groß das Interesse von Bürgermeister<br />
Leszet Gryciuk und Bürgervorsteher Bogdan<br />
Slabek an einer Partnerschaft ist, wurde<br />
deutlich, als beide mit dem Dolmetscher<br />
Dietmar Lange bereits zwei Stunden<br />
vor der anvisierten Ankunft vor dem Amtshaus<br />
in Langballig standen. Amtsvorsteher<br />
Jürgen Bachmann betonte bei der Begrüßung<br />
den Aspekt der Völkerverständigung:<br />
„Wir wollen Vorbehalte ausräumen und vor<br />
allem den Polen das Gefühl geben, keinen<br />
Anspruch auf ihre Heimat zu hegen”. In der<br />
europäischen Gemeinschaft sei die Grenze<br />
zwischen Dänemark und Deutschland<br />
in den Hintergrund getreten. „Das ist die<br />
Zukunft zwischen Polen und Deutschland.<br />
Wir wollen diesen Weg mit Ruciane Nida<br />
gemeinsam gehen”, sagte Bachmann.<br />
Langballig sei ein kleines Amt. Um der<br />
Partnerschaft mehr Gehalt zu geben, habe<br />
man das Amt Steinbergkirche und die Gemeinde<br />
Sörup mit ins Boot geholt.
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
Er sei dankbar für jede Hilfe, entgegnete<br />
Leszet Giryciuk, der sich allerdings vorstellen<br />
konnte, dass neben der Kultur auch<br />
die Wirtschaft den Weg in seine Stadt findet.<br />
„Wir brauchen ihre Hilfe und ihre Unterstützung”,<br />
appellierte er an Jürgen Bachmann.<br />
Amtsvorsteher Thomas Johannsen<br />
vom Amt Steinbergkirche und der Söruper<br />
Bürgermeister Friedrich Martens betonten<br />
ihre Bereitschaft zu einer Partnerschaft...,<br />
„die es gelte jetzt mit Leben zu erfüllen”, so<br />
Thomas Johannsen. Der leitende Verwaltungsbeamte<br />
hatte ein Besuchsprogramm<br />
ausgearbeitet, zu dem eine Rundfahrt durch<br />
das Amt Langballig, ein Kennenlernabend<br />
in der Westerholzer-Mühle, ein Spaziergang<br />
durch die Gemeinde Sörup und durch<br />
die Flensburger Fußgängerzone, der Besuch<br />
der Amtsverwaltung Steinbergkirche,<br />
des Bismarck-Turmes, eine Kutschfahrt<br />
durch das Dorf, ein Abend in Bockholmwik<br />
und die Besichtigung des Landschaftsmuseums<br />
Angeln gehörten. „Schöner, als<br />
wir es uns vorgestellt haben, vor allem so<br />
sauber - eine Landschaft wie gezeichnet”,<br />
lautete das Urteil der begeisterten Gäste.<br />
Bürgermeister Leszet Gryciuk sah vor allem<br />
die touristische Erfahrung der Ämter<br />
als eine Gemeinsamkeit, die es zu nutzen<br />
gelte. Vor ihrer Abreise wurden die polnischen<br />
Gäste vom Kreispräsidenten im<br />
Kreishaus empfangen. Der Besuch der Delegation<br />
aus Ruciane Nida sei ein weiterer<br />
Meilenstein auf dem Weg zu einer lebendigen<br />
Partnerschaft mit polnischen Gemeinden,<br />
betonte Johannes Petersen.<br />
Ausschlaggebend für den ersten offiziellen<br />
Kontakt des Amtes in Ruciane Nida war<br />
der Besuch der Grundhofer Bürgermeisterin<br />
Silke Schreiber in der Stadt. Ihre Begeisterung,<br />
aber auch ihre Erkenntnis, dass<br />
Hilfe gebraucht werde, übertrug sich auf<br />
den Amtsausschuss. Weder das Amt Steinbergkirche<br />
noch Sörup verschlossen sich<br />
dem Wunsch von Langballig, die Partnerschaft<br />
mit zu tragen. Der Bürgermeister<br />
von Ruciane Nida versprach zum Abschied:<br />
„Nächstes Mal sprechen wir besser<br />
Deutsch.“<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
JOHANNISBURGER<br />
HEIMATSTUBE<br />
Die Heimatstube soll mit Fotografien, Dokumenten,<br />
einigen Alltagsgeräten und einer<br />
kleinen Bernsteinsammlung an das ostpreußische<br />
Johannisburg vor 1945 erinnern.<br />
<strong>Johannisburger</strong> Heimatstube<br />
Kreishaus<br />
Waitzstraße 13, 24937 Flensburg<br />
Tel.: 04 61 / 8 11 50 und 0 46 04 / 23 65<br />
Öffnungszeiten:<br />
Mo-Fr: 9-12.30Uhr nach Vereinbarung<br />
Stationen<br />
Die Bahnhöfe meiner Kindheit -<br />
Stationen des Glücks -<br />
verschlungen vom Schlund der<br />
Geschichte,<br />
der Geleise beraubt,<br />
die in der Ferne sich einstmals<br />
vereinten.<br />
Kein Zurück in die Kindheit.<br />
Auch ich bin ein anderer<br />
geworden<br />
Eckhard Piotrowski<br />
(Peitschendorf 1985)<br />
57
58<br />
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
ABSCHIED UND NEUBEGINN<br />
IN DER KREISGEMEINSCHAFT<br />
JOHANNISBURG<br />
Die Kreisgemeinschaft Johannisburg, zu<br />
der der Kreis Schleswig-Flensburg seit fast<br />
50 Jahren eine Patenschaft unterhält, hat<br />
einen neuen Vorstand.<br />
Die Jahreshauptversammlung der Kreisgemeinschaft<br />
wählte als Nachfolger für den<br />
langjährigen Vorsitzenden Gerhard Wippich<br />
aus Köln Willi Reck aus Peine in das<br />
Führungsamt. Als stellvertretender Vorsitzender<br />
löst Herbert Soyka Osnabrück den<br />
Oersdorfer Gerhard Bosk ab.<br />
Die Kreisgemeinschaft ist ein Zusammenschluss<br />
von rund 6.500 Familien heimatvertriebener<br />
<strong>Johannisburger</strong>, die heute in<br />
ganz Deutschland leben.<br />
Kreispräsident Johannes Petersen und<br />
Landrat Jörg-Dietrich Kamischke empfingen<br />
die <strong>Johannisburger</strong> aus Anlass des<br />
pesonellen Wechsels im Schleswiger Kreis-<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
haus. Sie verabschiedeten Gerhard<br />
Wippich und Gerhard Bosk mit einem<br />
herzlichen Dank für deren einzigartiges<br />
Engagement im Dienste ihrer Landsleute<br />
aus Masuren. In vorbildlicher Kontinuität<br />
hätten die Vorstandsmitglieder das Miteinander<br />
der <strong>Johannisburger</strong> gefördert und<br />
zugleich humanitäre Brücken zu der polnischen<br />
Bevölkerung geschlagen, die heute<br />
in Masuren lebt.<br />
Dem neuen Vorstand der Patenschaft Johannisburg<br />
versicherten Petersen und<br />
Kamischke die Solidarität des Kreises<br />
Schleswig-Flensburg. Sie baten Willi Reck<br />
und Herbert Soyka, im Rahmen der Patenschaft<br />
weiterhin zur Versöhnung zwischen<br />
Deutschen und Polen beizutragen. Nur die<br />
gemeinsame Aufarbeitung der Vergangenheit<br />
und eine vertrauensvolle Perspektive<br />
für die Zukunft garantiere den wahren Erfolg<br />
für alle Beteiligten.<br />
Während ihres Aufenthaltes nahmen die<br />
<strong>Johannisburger</strong> auch am Empfang des<br />
Kreises für eine polnische Delegation aus<br />
Pisz, dem früheren Johannisburg, teil.<br />
Empfang in Schleswig am 23. Oktober 2003.<br />
Von links: Herbert Soyka, neuer stellvertretender Kreisvertreter; Kreispräsident Joh. Pestersen/Schleswig-Flensburg;<br />
Willi Reck, neuer Kreisvertreter; Landrat Kamische, Helmut Thomsen,<br />
Ehrenvorsitzender Gerhard Wippich und Ehrenvorstand Gerhard Bosk<br />
www.Kreis-Johannisburg.de
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
REDE DES KREISVERTRETERS<br />
WILLI RECK BEIM EMPFANG<br />
DES PATENKREISES IN<br />
SCHLESWIG<br />
AM 23. OKTOBER 2003<br />
Sehr geehrter Herr Kreispräsident Petersen,<br />
Sehr geehrter Herr Landrat Kamischke,<br />
meine sehr geehrten Damen und Herren,<br />
die Kreisgemeinschaft Johannisburg bedankt<br />
sich herzlich für die Einladung, für<br />
die Gespräche, den Austausch von Informationen<br />
und Absprachen. Diese wurden<br />
mit den Gebietsvertretern Ihres Landkreises<br />
und den polnischen Repräsentanten<br />
von Stadt und Landkreis Johannisburg in<br />
einer harmonischen Atmosphäre geführt.<br />
Wir sind aber auch dankbar für die jahrzehntelange<br />
patenschaftliche Verbindung<br />
zwischen Ihrem Landkreis und unserer<br />
Kreisgemeinschaft. Im nächsten Jahr können<br />
wir auf das fünfzigjährige Bestehen<br />
dieser Patenschaft zurückblicken.<br />
Nun hat sich vor kurzem ein Wechsel an<br />
der Führungsspitze der Kreisgemeinschaft<br />
vollzogen. Nach über 30 Jahren sind der<br />
Kreisvertreter Gerhard Wippich und der<br />
Stellvertreter Gerhard Bosk von ihren bisherigen<br />
Ämtern zurückgetreten. Zu deren<br />
Nachfolgern wurden vom Kreistag Willi<br />
Reck zum Kreisvertreter und als Stellvertreter<br />
Herbert Soyka einstimmig gewählt.<br />
Die Zurückgetretenen wurden in Dortmund<br />
beim Hauptkreistreffen am 31. August d. J.<br />
für ihre hervorragenden Leistungen geehrt<br />
und gewürdigt. Sie bleiben weiterhin im<br />
Kreistag, als Ehrenvorsitzender Gerhard<br />
Wippich und als Ehrenvorstand Gerhard<br />
Bosk.<br />
Beim Führungswechsel beobachten die<br />
Mitglieder, unsere Landsleute und alle, mit<br />
denen eine Gemeinschaft zusammen arbeitet,<br />
folgendes:<br />
Wird die gleiche Arbeitsweise fortgeführt,<br />
oder verändert der Vorstand radikal die<br />
Führung und damit die Gemeinschaft.<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
Dazu hat der italienische Schriftsteller, Fürst<br />
von Lampedusa, folgendes ausgesagt:<br />
Wenn wir wollen, dass alles so bleibt, wie<br />
es ist, müssen wir zulassen, dass sich alles<br />
verändert.<br />
Dies gilt nicht nur für uns, sondern für alle<br />
Gesellschaften und Gemeinschaften. Wir<br />
müssen uns der Zeit stellen; wenn nicht,<br />
werden wir von anderen äußeren Umständen<br />
und Zwängen eingenommen und verändert.<br />
Das bedeutet nicht, daß wir wesentliche<br />
Festpunkte unseres Denkens und<br />
Handelns für uns aufgeben. Wir wünschen,<br />
dass die Patenschaft auch nach 50 Jahren<br />
erhalten bleibt.<br />
Wir stehen als Patenkinder in einem besonderen,<br />
sehr dankbaren Verhältnis zu unserem<br />
Patenkreis. Eine Patenschaft, die aus<br />
dem christlichen Mittelalter herstammt, wird<br />
nicht aufgelöst, solange der Pate oder die<br />
Patin und das Patenkind leben.<br />
Unsere Zusammenarbeit erstreckt sich in<br />
einem besonderen Viereck mit den vier<br />
Eckpunkten. Zwei Eckpunkte sind der Kreis<br />
Schleswig - Flensburg, die Stadt und das<br />
Land Johannisburg. Zwei weitere Eckpunkte<br />
in diesem Viereck sind: Der Deutsche<br />
Verein Rosch nach polnischem Recht und<br />
die Kreisgemeinschaft Johannisburg nach<br />
deutschem Vereinsrecht.<br />
Diese Konstellation ist innerhalb der vielen<br />
bestehenden Paten- und Partnerschaftsverhältnisse<br />
einmalig und besonders wertvoll<br />
für alle, die in diesem Verbund zusammen<br />
arbeiten, sich austauschen und begegnen.<br />
Die jährlichen <strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong>e<br />
sind das Hauptbindeglied zwischen den<br />
Landsleuten, Freunden und Förderern. In<br />
dem <strong>Heimatbrief</strong> lebten unsere Geschichte<br />
und unser Kulturgut fort. Die Betreuung<br />
von in Not und Armut geratenen Menschen<br />
ist mit ein Hauptanliegen unserer Gemeinschaft.<br />
Tun wir es jetzt und heute, ehe es zu spät<br />
ist, denn wir werden den gleichen Weg auf<br />
Erden nicht noch einmal gehen dürfen.<br />
Diese humane Spur wird von uns eines<br />
Tages auch in Erinnerung der folgenden<br />
59
60<br />
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
Generationen bleiben.<br />
Immanuel Kant<br />
sagt über Reichtum und Armut:<br />
Reich<br />
Reich ist man nicht durch dass, was<br />
man besitzt, sondern noch mehr<br />
durch das, was man mit Würde zu<br />
entbehren weiß, und es könnte sein,<br />
dass die Menschheit reicher wird,<br />
indem sie ärmer wird, und gewinnt,<br />
indem sie verliert. Immanuel Kant<br />
PARTNER EINIG:<br />
DEUTSCH-POLNISCHE<br />
KONTAKTE SOLLEN VERTIEFT<br />
WERDEN<br />
Höhepunkt des Besuchsprogramms der offiziellen<br />
Delegation aus dem polnischen<br />
Partnerkreis Johannisburg (Pisz) vom 22. bis<br />
25. Oktober im Kreis Schleswig-Flensburg<br />
war ein Empfang im Schleswiger Kreishaus.<br />
Kreispräsident Johannes Petersen und<br />
Landrat Jörg-Dietrich Kamischke begrüßten<br />
im Bürgersaal neben den polnischen<br />
Gästen mit Landrat Zbigniew Wlodkowski<br />
und Bürgermeister Andrzej Szymborski an<br />
der Spitze auch zahlreiche Persönlichkeiten,<br />
die mit der Partnerschaftsarbeit in Verbindung<br />
stehen, unter ihnen die Mitglieder<br />
des Hauptausschusses und der alte und<br />
neue Vorstand der Kreisgemeinschaft Johannisburg.<br />
In seiner Ansprache stellte Kreispräsident<br />
Petersen das Ziel der Partnerschaft heraus,<br />
dort einen Beitrag zur Versöhnung<br />
zwischen den Völkern zu leisten, wo sich<br />
die Menschen am nächsten seien, auf der<br />
kommunalen Ebene. „Das heißt dort, wo<br />
die Vereine, die Feuerwehren, die Jugend<br />
und die Schulen ihre unmittelbaren Bezüge<br />
haben. Ich finde, wir haben hier schon<br />
sehr viel Vorzeigbares geleistet und sollten<br />
auf diesem Weg fortsetzen”, sagte Peter-<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
sen. Weiter bekräftigte er, dass der Kreis<br />
im Einvernehmen mit der polnischen Seite<br />
die Flüchtlinge und Heimatvertriebenen<br />
ebenso wie die in Polen lebende deutsche<br />
Minderheit intensiv in die Partnerschaft einbeziehe.<br />
Der neu gewählte <strong>Johannisburger</strong> Landrat<br />
Zbigniew Wlodkowski überbrachte die Grüße<br />
seines Amtsvorgängers und äußerte sich<br />
anerkennend über das Miteinander der<br />
Kreise. Er regte an, den kulturellen Bereich<br />
stärker einzubinden, um die Bürger beider<br />
Kreise auf diese Weise einander näher zu<br />
bringen.<br />
In wirtschaftlicher Hinsicht könne er sich<br />
eine direkte Zusammenarbeit gewerblicher<br />
Betriebe zum beiderseitigen Nutzen vorstellen,<br />
sagte Wlodkowski. Zudem sollten<br />
Gemeinschaftsaktivitäten im Tourismus genutzt<br />
werden, um die Bürger mit den Gegebenheiten<br />
im jeweiligen Partnerkreis besser<br />
vertraut zu machen.<br />
Eine interessante Zukunftsvision brachte<br />
der <strong>Johannisburger</strong> Bürgermeister Andrzej<br />
Szymborski ein. Er schlug vor, nach Möglichkeiten<br />
zu suchen, eine deutsch-polnische<br />
Hochschule für „Unternehmensgeist<br />
und Entwicklung” in Johannisburg zu errichten.<br />
Kreispräsident Petersen wies in<br />
diesem Zusammenhang darauf hin, dass<br />
der Beitritt Polens zur Europäischen Union<br />
neue Chancen eröffne. Man werde unter<br />
Einbeziehung der Flensburger Universität<br />
und Fachhochschule ausloten, ob das Projekt<br />
einer deutsch-polnischen Hochschule<br />
in ein EU-Förderprogramm passe.<br />
Der Vorsitzende der Kreisgemeinschaft<br />
Johannisburg, Willi Reck, dankte dem Kreis<br />
Schleswig-Flensburg für die vielfältige Unterstützung<br />
im Rahmen der fast 50-jährigen<br />
Patenschaft. Er sagte zu, dass sich die<br />
ehemaligen <strong>Johannisburger</strong> weiterhin mit<br />
humanitären und kulturellen Initiativen in<br />
die Völker verbindende Partnerschaft der<br />
Kreise einbringen werden. An die polnische<br />
Delegation richtete Reck die Bitte, die<br />
Heimatvertriebenen bei Anliegen in Johannisburg,<br />
wie der Pflege deutscher Friedhöfe,<br />
zu unterstützen.
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
Gerhard Wippich und Gerhard<br />
Bosk sind echte Söhne Ostpreußens<br />
in ihrem Wirken und Handeln<br />
für Ostpreußen und für die Kreisgemeinschaft.<br />
Ihre Liebe zur Heimat ist unerschütterlich.<br />
Sie haben für ihre verantwortungsvollen<br />
und ehrenamtlichen Tätigkeiten<br />
vielseitigen Dank, Anerkennung<br />
und Ehrerweisung erhalten.<br />
Als äußeres Zeichen dafür wurden<br />
ihnen das Bundesverdienstkreuz,<br />
das goldene Ehrenzeichen und<br />
die Ottomar-Schreiber-Plakette<br />
der Landsmannschaft Ostpreußen<br />
verliehen.<br />
Sie sind Träger der Ehrenspange<br />
der Kreisgemeinschaft Johannisburg.<br />
Gerhard Wippich und Gerhard<br />
Bosk haben sich um die ostpreußische<br />
Heimat verdient gemacht und<br />
sich mit ihrem Wirken in die Herzen<br />
der Landsleute auf Dauer eingeschrieben.<br />
Der Kreistag ernennt beide auf<br />
Grund ihrer herausragenden Verdienste<br />
zu Ehrenmitgliedern:<br />
Herrn Gerhard Wippich zum Ehrenvorsitzenden<br />
und Herrn Gerhard<br />
Bosk zum Ehrenvorstand.<br />
Dortmund/Unna, den 30.8.03<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
Willi Reck<br />
Würdigungen<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
WÜRDIGUNG, EHRUNG UND<br />
RÜCKBLICK DER<br />
KREISGEMEINSCHAFT<br />
JOHANNISBURG FÜR HERRN<br />
GERHARD WIPPICH ALS<br />
EHRENVORSITZENDEN<br />
Als Ortsvertreter von Gehlenburg wurde<br />
Gerhard Wippich bereits 1961 zum stellvertretenden<br />
Kreisvertreter seines Heimatkreises<br />
gewählt.<br />
Zehn Jahre später, 1971, wählten ihn die<br />
Kreistagsmitglieder zum Kreisvertreter. Dieses<br />
Amt hat er bis zum heutigen Tage<br />
nunmehr 31 Jahre ausgefüllt.<br />
Fast 20 Jahre, von 1970 bis 1989, war<br />
Gerhard Wippich von der Ostpreußischen<br />
Landesvertretung gewähltes Mitglied des<br />
Bundesvorstandes der Landsmannschaft<br />
Ostpreußen, davon 9 Jahre im Amt des<br />
stellvertretenden Sprechers.<br />
Viele Jahre war er ein routinierter und anerkannter<br />
Versammlungsleiter der Ostpreußischen<br />
Landesvertretung.<br />
Bei Heimattreffen tritt Gerhard Wippich als<br />
brillanter Redner auf. Er versteht es, seine<br />
Zuhörer mit aus dem Herzen kommenden<br />
Worten zu fesseln und zu begeistern. Sein<br />
fundiertes und umfangreiches Wissen, seine<br />
exakten Erinnerungen und Kenntnisse<br />
über die Heimat und ihre Geschichte sind<br />
und bleiben einmalig und bewunderungswürdig.<br />
Gerhard Wippich ist der dienstälteste Kreisvertreter<br />
in unserer Landsmannschaft. Un-<br />
61
62<br />
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
ter seiner Führung wurde die Pflege und<br />
Fortentwicklung der Patenschaft des Kreises<br />
Schleswig-Flensburg für den ostpreußischen<br />
Heimatkreis Johannisburg vertieft.<br />
Diese Patenschaft besteht im nächsten Jahr<br />
50 Jahre.<br />
Sein Verdienst ist es, dass seit der Wende<br />
in den letzten Jahren in zunehmendem<br />
Maße die Hilfe für die heute noch in der<br />
ostpreußischen Heimat lebenden bedürftigen<br />
deutschen Landsleute aufgenommen<br />
und fortgesetzt wurde. Die guten Kontakte,<br />
die Zusammenarbeit mit dem Deutschen<br />
Verein „Rosch” und die Unterstützung der<br />
Sozialstation in Johannisburg liegen ihm<br />
besonders am Herzen.<br />
Gerhard Wippich ist es sicher schwer gefallen,<br />
von seinem Lebenswerk als Kreisvertreter<br />
Johannisburgs Abschied zu nehmen.<br />
Wir, die Kreisgemeinschaft, werden<br />
ihn weiterhin in unserem Gremium behalten<br />
und noch manchen Ratschlag von ihm<br />
annehmen.<br />
WÜRDIGUNG, EHRUNG UND<br />
RÜCKBLICK DER<br />
KREISGEMEINSCHAFT FÜR<br />
HERRN GERHARD BOSK ALS<br />
EHRENVORSTAND<br />
Als Kirchspielvertreter für Gehsen ist Gerhard<br />
Bosk seit 1969 Mitglied des Kreistages<br />
und wurde 1972 zum stellvertretenden<br />
Kreisvertreter gewählt. Dieses Vorstandsamt<br />
hat er bis zum heutigen Tage<br />
mit großem Arbeitseinsatz gestaltet. Seit<br />
31 Jahren erstellt er verantwortlich den<br />
<strong>Heimatbrief</strong>. Aus einem kleinen Mitteilungsblatt<br />
wurde „ein Geschichtsbuch mit laufenden<br />
Fortsetzungen” über unseren<br />
Heimatkreis. Die jährlichen <strong>Heimatbrief</strong>e<br />
beinhalten Geschichte, Gegenwart und<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
Zukunft unseres Heimatkreises und sind<br />
das Hauptbindeglied zu unseren Landsleuten.<br />
Mit zahlreichen Farbbildern versehen, wird<br />
dieser <strong>Heimatbrief</strong> in der heutigen Form für<br />
andere Heimatkreise richtungsweisend.<br />
Gerhard Bosk stellt Bildbände und Fotoserien<br />
zusammen und zeigt auf Ausstellungen<br />
und Diavorträgen die Schönheit<br />
Masurens.<br />
Viele der gezeigten Bilder hat er von seinen<br />
ersten Fahrten nach Ostpreußen mitgebracht.<br />
Heute stehen über 5000 Farbdias<br />
in seinem Archiv.<br />
Sein Spruch: „In Masuren schläft man nicht”<br />
ließ den passionierten Jäger die schönsten<br />
Aufnahmen im Morgen- und Abendlicht<br />
machen.<br />
Busreisen in seine Heimat mit Schiffstouren,<br />
Wanderungen, Besichtigungen und<br />
menschlichen Begegnungen gehören zu<br />
seinem Reiseprogramm.<br />
Seine größten Leistungen hat er mit über<br />
150 Versorgungsfahrten nach Masuren<br />
vollbracht. Die dabei zurückgelegte Strekke<br />
entspricht 10 mal der Erdumkreisung.<br />
Die „Masurenhilfe” mit Sachspenden jeglicher<br />
Art, Arzneimitteln und medizinischen<br />
Geräten, die er zu bedürftigen deutschen<br />
Landsleuten transportiert und verteilt<br />
hat, ist einmalig und bewundernswert.<br />
Für seinen nimmer endenden Einsatz ist<br />
sein Ehrentitel bei Deutschen und Polen in<br />
der Heimat „Engel von Masuren”.<br />
Keine Strapazen, wie Grenzschikanen,<br />
schlechte Wetterverhältnisse, Unfälle und<br />
selbt der Verlust seines Transportfahrzeuges<br />
mit persönlicher Habe sowie seine<br />
angegriffene Gesundheit, halten ihn von<br />
seinen Transportfahrten zurück.<br />
Die Dankbarkeit der hilfsbedürftigen Menschen<br />
entschädigt ihn immer wieder für<br />
seine Anstrengungen.<br />
Hilfe für andere ist sein Lebenswerk. Er<br />
wird auch in Zukunft nicht ruhen und sich<br />
für seine Ostpreußen einsetzen.<br />
Zur Wahrung des Ansehens unserer<br />
Kreisgemeinschaft wird Gerhard Bosk<br />
weiterhin dem Kreistag angehören.
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
WILHELM CZYPULL<br />
Ehrenmitglied des Kreistages<br />
Johannisburg.<br />
Ohne großes Aufheben hat Wilhelm Czypull<br />
stets seine Pflicht getan. Unsere mit ihren<br />
Angehörigen über die gesamte Bundesrepublik<br />
zerstreute Gemeinschaft bedarf solcher<br />
Persönlichkeiten. Er hat sich seines<br />
Kirchspiels Gr. Rosen besonders angenommen.<br />
Dieses hatte ihn bereits 1973, vor<br />
nun 30 Jahren, als Vertreter für 19 Gemeinden<br />
in den Kreistag gewählt. Mit den von<br />
Wilhelm Czypull gesammelten Daten, nach<br />
Gemeindelisten geordnet, hat er eine Chronik<br />
herausgegeben, die das Einzelschicksal<br />
eines jeden Bewohners seit den ersten<br />
Kriegstagen aufzeichnet. Mit der personenbezogenen<br />
Feststellung, ob jemand die<br />
Flucht und Vertreibung überlebt hat, wohin<br />
er verschleppt wurde, einen gewaltsamen<br />
Tod erlitten hat, wird uns das Gesamtschicksal<br />
einer einst überschaubaren Region<br />
unserer Heimat vor Augen geführt.<br />
Betroffenheit bedarf da keiner weiteren<br />
Wertung.<br />
Wilhelm Czypull ist am 29. April 1926 in<br />
Heldenhöh geboren. Sehr jung Soldat geworden,<br />
hat er das Kriegsende als Leutnant<br />
erlebt. Bereits 1948 sammelte er in<br />
Höxter vertriebene Jugend um sich. Er<br />
engagierte sich für die Belange seiner<br />
Heimat im Bund der Vertriebenen. Neben<br />
der Arbeit für sein Kirchspiel war er im<br />
Vorstand des Landesverbandes des BdV<br />
und der Ostpreußischen Landesgruppe in<br />
Niedersachsen tätig. Er war Mitbegründer<br />
des Landesverbandes des BdV in Sachsen-Anhalt.<br />
Er organisierte die ersten Treffen<br />
der <strong>Johannisburger</strong> in Mitteldeutschland.<br />
Dort ging er auch mit großem Einsatz<br />
den Spuren der Ostpreußenhilfe der Provinz<br />
Sachsen nach, die unserem Kreis nach<br />
den Zerstörungen durch den ersten Weltkrieg<br />
zuteil wurde. Sein besonderes Anliegen<br />
war gleichfalls die Betreuung der Angehörigen<br />
des Deutschen Vereins in Johannisburg.<br />
Die von ihm durchgeführten<br />
Busreisen verband er stets mit der Unter-<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
bringung der Reisenden in verbliebenen<br />
deutschen Familien. Besonders verdient<br />
gemacht hat er sich im Zusammenhang mit<br />
der Wiederherrichtung der Friedhofskapelle<br />
in Johannisburg zu einer Gedenkstätte. Mit<br />
Geschick, Umsicht und Sachverstand leitete<br />
er Planung und Ausführung.<br />
Er wurde 1996 Nachfolger von Ulrich Haffke<br />
im Amt des stellvertretenden Kreisvertreters.<br />
Aus gesundheitlichen Gründen<br />
und dem Grund der Einarbeitung eines<br />
Jüngeren in unsere Arbeit gab er 2002<br />
dieses Amt ab. Im Jahr 2001 verlieh ihm die<br />
Landsmannschaft der Ostpreußen ihr Goldenes<br />
Ehrenzeichen. Er ist einstimmig zum<br />
Ehrenmitglied des Kreistages gewählt worden.<br />
Sehr bald traf ihn eine schwere Krankheit.<br />
Wir danken ihm für seinen Einsatz und der<br />
Kreistag des Kreises Johannisburg wünscht<br />
ihm alles erdenklich Gute.<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
Die Ehrung und Übergabe der Urkunde<br />
durch den Kreisvertreter erfolgten am<br />
23.01.04 in Lehrte.<br />
JOHANISBURGER HEIDE<br />
Ich wandere durch Feld und Flur,<br />
nur zögernd ist mein Schritt,<br />
Vergangeheit ist meine Spur,<br />
Erinnrung wandert mit.<br />
Die stillen Seen - der tiefe Wald,<br />
vertraut und altbekannt,<br />
und dennoch, meine Heimat ist<br />
für mich nun fremdes Land.<br />
Grün wogt der Wald um mich herum,<br />
ich schaue, lausche, träume -<br />
mich macht des Waldes Schönheit stumm,<br />
leis' raunen nur die Bäume<br />
von Waldtraud Fabisch-Rynek<br />
(Gedichtband)<br />
63
64<br />
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
HERZLICHE<br />
GLÜCKWÜNSCHE<br />
ZUM 80. LEBENSJAHR<br />
Wir gratulieren Gerhard Bosk zu diesem<br />
hohen Geburtstag.<br />
Er wurde am 19. Februar 1924 in Saffronken<br />
im Kreis Neidenburg geboren. Sein Vater<br />
kam durch Versetzung als Lehrer zunächst<br />
nach Gehsen, bald darauf nach Gutten J in<br />
unseren Kreis.<br />
So wurde die Lebensbeziehung von Gerhard<br />
Bosk auch durch seinen Schulbesuch<br />
und, damit verbunden durch viele<br />
Freundschaften, auf den Kreis Johannisburg<br />
ausgerichtet.<br />
Seinen Lebensweg haben wir eingehend<br />
in vielen Berichten des <strong>Heimatbrief</strong>es gewürdigt.<br />
Er hatte seinen Beruf dem Lehramt<br />
verschrieben. Zuletzt war er Rektor der<br />
Schule in Kaltenkirchen.<br />
Seine Hauptberufung sah er jedoch im<br />
Einsatz für Ostpreußen und seine Menschen.<br />
Wir kennen seine Heimatbilder und<br />
die Mitwirkung an der Erstellung unserer<br />
Heimatbücher. Er organisierte und leitete<br />
Busfahrten nach Ostpreußen. Seine Fahrten<br />
mit Hilfsgütern nach Masuren sind<br />
beispiellos. Er half über ein Vierteljahrhundert<br />
hinweg menschliche Not zu lindern.<br />
So wurde er eine herausragende<br />
Persönlichkeit unserer Kreisgemeinschaft.<br />
Neben dem persönlichen Dank der Bedachten<br />
erhielt er höchste Ehrungen: das<br />
Bundesverdienstkreuz, das silberne und<br />
goldene Ehrenzeichen, die Ottomar-<br />
Schreiber-Plakette der Landsmannschaft<br />
der Ostpreußen, das Ehrenzeichen<br />
unseres Kreises.<br />
Nach Rückgabe seines Amtes als stellvertretender<br />
Kreisvertreter arbeitete er weiter<br />
für unsere Gemeinschaft an dem <strong>Heimatbrief</strong>,<br />
dem Symbol unseres Zusammenhalts.<br />
Wir wünschen Gerhard Bosk eine stabile<br />
Gesundheit, Zufriedenheit im Rückblick<br />
auf sein Lebenswerk im Dienste<br />
einer Gemeinschaft.<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
Gerhard Bosk<br />
Wir alle haben ihm viel zu verdanken.<br />
HERTA KADLUBOWSKA<br />
ZUM 70. GEBURTSTAG.<br />
Am 14. Oktober 2003 feierte Herta Kadlubowska<br />
im Kreise der Familie und mit treuen<br />
Heimatfreunden ihren 70. Geburtstag.<br />
Sie wurde in Soldanen, Kreis Johannisburg,<br />
geboren und hat drei Geschwister.<br />
Aus ihrer Ehe mit ihrem Mann Jan sind 3<br />
Kinder hervorgegangen, sieben Enkelkinder<br />
gehören auch zur Familie.<br />
Herta Kadlubowska ist Gründungsmitglied<br />
des Deutschen Vereins „Rosch” und stellvertretendes<br />
Vorstandsmitglied. Sie ist eine<br />
stets hilfsbereite, schnelle und sichere<br />
Autofahrerin. Trotz gesundheitlicher Probleme<br />
begleitet sie Frau Kreska auf vielen<br />
Wegen, die innerhalb der Vereinsarbeit<br />
erforderlich sind. Bei unseren jährlichen<br />
Betreuungseinsätzen begleitet sie den<br />
Bereichsbetreuer in die Heidedörfer rund<br />
um den Niedersee auf kilometerlangen,<br />
sandigen Wald- und Feldwegen.
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
Im April 2002 zeichnete die Kreisgemeinschaft<br />
sie mit der Ehrenspange für ihre<br />
Verdienste aus.<br />
Die Kreisgemeinschaft überbrachte herzliche<br />
Glückwünsche und überreichte ihr einen<br />
Blumenstrauß. W. R.<br />
GROSSE EHRUNG FÜR FRAU<br />
MIRA KRESKA<br />
Die Vorsitzende des Deutschen Freundeskreises<br />
Rosch wurde am 14. Februar 2003<br />
mit dem polnischen Verdienstkreuz in<br />
Silber geehrt und ausgezeichnet. Frau<br />
Kreska hat bisher schon viele Ehrungen<br />
erhalten. Über diesen Orden des Präsidenten<br />
der Republik Polen hat sie sich<br />
besonders gefreut. Hiermit werden ihre<br />
kulturellen und sozialen Verdienste gewürdigt<br />
und bestätigt. Hervorgehoben wird mit<br />
dieser Auszeichnung auch das Ansehen<br />
des Deutschen Freundeskreises Rosch .<br />
Die Kreisgemeinschaft gratuliert ihr sehr<br />
herzlich zu dieser ehrenvollen und hohen<br />
Auszeichnung und wünscht ihr weiterhin<br />
gute Gesundheit und noch viel Schaffenskraft<br />
in ihrem bisherigen Wirkungskreis.<br />
W.R.<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
Republik Polen<br />
LEGITIMATION<br />
Nr. 5 - 2003 - 91<br />
Für kulturelle und<br />
soziale Verdienste<br />
Warschau<br />
den 14. Februar 2003<br />
RZECZPOSPOLITA POLSKA<br />
LEGITYMACJA<br />
Nr. 5-2003-91<br />
Warzawa<br />
dnia 14 lutego 2003 r.<br />
Bestimmung / Erlaß<br />
14. Februar 2003<br />
Frau Mira KRESKA<br />
wurde ausgezeichnet mit dem<br />
SILBERNEN VERDIENSTKREUZ<br />
Präsident<br />
der Republik Polen<br />
- Unterschrift -<br />
Alexander Kwasniewski<br />
POSTANOWIENIEM<br />
z dnia 14 lutego 2003 r.<br />
Pani Mira<br />
KRESKA<br />
odznaczona zostala<br />
SERBRNYM KREZYZEM ZASLUGI<br />
PREZYDENT<br />
RZECZYPOSPOLITEJ POLSKIEJ<br />
Aleksander Kwasniewski<br />
65
66<br />
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
GOLDENES EHRENZEICHEN<br />
KURT ZWIKLA<br />
Kurt Zwikla erblickte am 13. Februar 1925<br />
in Misken/Kreis Johannisburg das Licht<br />
der Welt. Auch ihm blieb das Schicksal so<br />
vieler ostdeutscher Menschen nicht erspart.<br />
Die Eltern starben auf der Flucht vor der<br />
Roten Armee, er selbst wurde als Soldat<br />
auf der Krim schwer verwundet. Nach dem<br />
Krieg erlernte Kurt Zwikla im Westen das<br />
Maurerhandwerk und war später als Polier<br />
tätig. In Geldern lernte er seine Frau kennen,<br />
mit der er sich in Neuss niederließ.<br />
1952 begann Kurt Zwikla mit der Arbeit für<br />
die Kreisgemeinschaft Johannisburg. Er<br />
organisiert die Treffen seines Heimatdorfes<br />
Misken und ist maßgeblich an der Vorbereitung<br />
und Durchführung der jährlichen<br />
Hauptkreistreffen beteiligt. Seit 1978 führt<br />
er regelmäßig Busfahrten nach Masuren<br />
durch. Seiner Beharrlichkeit ist es zu danken,<br />
daß in Misken und in den umliegenden<br />
Dörfern im Einvernehmen mit den polnischen<br />
Behörden zweisprachige Gedenksteine<br />
aufgestellt werden konnten. Zur 550-<br />
Jahrfeier seines Heimatortes erstellte der<br />
rührige Ostpreuße eine Chronik, die auch<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
in die polnische Sprache übersetzt wurde.<br />
1983 übernahm Kurt Zwikla den Vorsitz der<br />
LO-Gruppe Neuss. Es gelang ihm, den<br />
Mitgliederbestand dieser Gruppe und die<br />
Aktivitäten stetig zu steigern. Aus ihr sind<br />
eine Frauen- und Jugendgruppe, ein<br />
Mundartkreis, eine ostpreußische Spinnund<br />
Webstube sowie eine Dreschflegelgruppe<br />
hervorgegangen. Zu dem Kreis<br />
Neuss und seinen kommunalen Vertretern<br />
unterhält Kurt Zwikla fruchtbare Beziehungen.<br />
Sichtbarer Ausdruck hierfür ist der<br />
1988 auf seine Initiative hin in der Neusser<br />
Innenstadt errichtete ostdeutsche Gedenkstein,<br />
der die Inschrift „Vergesst euren deutschen<br />
Osten nicht” trägt.<br />
Auch um die Spätaussiedler<br />
und Rußlanddeutschen mit<br />
ihren zahlreichen Problemen<br />
kümmert er sich mit großer<br />
Hingabe und gibt Hilfestellungen<br />
bei der Wohnungssuche<br />
oder bei der Arbeitsplatzbeschaffung.<br />
An den Vorbereitungen und<br />
der Durchführung sämtlicher<br />
Deutschlandtreffen der Bundeslandsmannschaft<br />
seit<br />
1985 ist er mit seiner Gruppe<br />
beteiligt gewesen. Als „Mann<br />
vor Ort” hat er maßgeblichen<br />
Anteil an dem Gelingen der<br />
Bundestreffen in Düsseldorf<br />
und Leipzig. 2002, zum 50-jährigen Bestehen<br />
der Neusser Gruppe in der Landsmannschaft<br />
Ostpreußen, hat er dafür gesorgt,<br />
dass zum Tag der Heimat ein Glokkenspiel<br />
installiert worden ist. Zweimal täglich<br />
erklingen dort die Heimatlieder der<br />
verschiedenen ortsansässigen Landsmannschaften.<br />
Seine besonderen Verdienste<br />
würdigte der Bundespräsident bereits<br />
1990 durch die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes.<br />
In Würdigung seiner außergewöhnlichen<br />
Leistungen und seines Einsatzes für Ostpreußen<br />
verleiht die Landsmannschaft<br />
Ostpreußen Herrn Kurt Zwikla das Goldene<br />
Ehrenzeichen.
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
OTTOMAR-SCHREIBER-<br />
PLAKETTE FÜR<br />
HANS LINKE<br />
Hans Linke wurde am 20. November 1920<br />
in Johannisburg als Sohn eines Landwirts<br />
geboren. Nach der Schulzeit begann er<br />
eine Ausbildung beim Katasteramt in seiner<br />
Heimatstadt. Die Lehrzeit wurde durch<br />
die Einberufung zum RAD und zur Wehrmacht<br />
unterbrochen. Die Fronterfahrung<br />
als junger Offizier ließ in Hans Linke die<br />
Erkenntnis reifen, dass der Schlüssel für<br />
eine Versöhnung der Völker in einer aktiven<br />
Jugendarbeit liegt. Kaum aus der amerikanischen<br />
Kriegsgefangenschaft entlassen,<br />
begann er 1948 mit der Jugendarbeit. 1953<br />
gründete er im westfälischen Kamen die<br />
ostpreußische Jugendgruppe „Kant“ und<br />
begann ohne Unterstützung von offizieller<br />
Seite mit der Pflege von deutschen<br />
Flüchtlingsfriedhöfen in Dänemark. Dort<br />
waren, als die letzten internierten Deutschen<br />
1949 Dänemark verlassen durften,<br />
über 20.000 Tote zurückgeblieben. Diesen<br />
verstorbenen ostdeutschen Landsleuten<br />
eine würdige Ruhestätte zu verschaffen,<br />
war das besondere Anliegen der Arbeit<br />
von Hans Linke. 1960 wurde die Arbeit auf<br />
Soldatengräber in allen Teilen Dänemarks<br />
ausgeweitet. Hierbei handelte es sich um<br />
eine Pionierleistung, da der Volksbund<br />
Deutsche Kriegsgräberfürsorge aufgrund<br />
des Misstrauens gegen alles Deutsche bis<br />
1963 in Dänemark nicht offiziell tätig werden<br />
durfte.<br />
Ebenfalls 1953 rief Hans Linke am Gymnasium<br />
in Kamen einen Wettbewerb ins Leben.<br />
Es handelt sich um den Schülerwettbewerb<br />
„Die Deutschen und ihre östlichen<br />
Nachbarn”, der später in die Obhut<br />
des Landes NRW übernommen wurde und<br />
bis heute existiert. Auch die Länder Rhein-<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
land-Pfalz, Hessen und Bayern haben dem<br />
Vorbild nachgeeifert und die Konzeption<br />
übernommen. Allein in NRW haben über<br />
die Jahrezehnte hinweg 2,4 Millionen Schüler<br />
an dem Wettbewerb teilgenommen und<br />
sich mit den deutschen Ostgebieten, ihrer<br />
Geschichte und ihren Menschen beschäftigt.<br />
Auch in der Bundesführung der Landsmannschaft<br />
Ostpreußen war man auf die<br />
besonderen Fähigkeiten Hans Linkes aufmerksam<br />
geworden. Als in den 60er Jahren<br />
die Neuorganisation der Jugendarbeit<br />
anstand, war es Hans Linke, der die ostpreußischen<br />
Gruppen in der Deutschen<br />
Jugend des Ostens und in den Heimatkreisgemeinschaften<br />
in der neuen „Gemeinschaft<br />
Jugend Ostpreußen” zusammenführte.<br />
Dadurch wurde der Grundstein<br />
für eine erfolgreiche Nachwuchsarbeit in<br />
der LO gelegt, die Hans Linke als Vorsitzender<br />
der GJO und Vertreter der Jugend<br />
im Bundesvorstand rund 25 Jahre wie kein<br />
zweiter geprägt hat. Diesen herausragenden<br />
Einsatz für das Allgemeinwohl hat der<br />
Major der Reserve neben seiner verantwortlichen<br />
beruflichen Tätigkeit als Leiter<br />
des Katastrophenschutzamtes beim Oberkreisdirektor<br />
in Unna erbracht.<br />
Nach 124 Jungendlagern auf 102 Kriegsgräberstätten<br />
mit 2.625 Teilnehmern beendete<br />
die Jugendgruppe Kant nach 38<br />
Jahren 1990 ihre Arbeit in Dänemark, um<br />
ihre Aktivitäten nach der Öffnung der<br />
Grenzen nach Ostpreußen zu verlagern.<br />
1990 bildete sich unter der Leitung von<br />
Hans Linke aus ehemaligen Mitarbeitern<br />
der Jugendlager in Dänemark und aus den<br />
ostpreußischen Heimatkreisgemeinschaften<br />
die „Arbeitsgemeinschaft für die<br />
Kriegsgräberarbeit der ostpreußischen<br />
Jugend”. Sie setzt die Kriegsgräberarbeit<br />
der Gruppe „Kant” fort und verfolgt das Ziel<br />
der Wiederherrichtung und Pflege der<br />
Kriegsgräber der beiden Weltkriege in den<br />
heute polnischen, russischen und litauischen<br />
Teilen von Ostpreußen. Für den<br />
Volksbund hat die Arbeitsgemeinschaft seit<br />
1991 24 Jugendlager mit fast 1000 Teilneh-<br />
67
68<br />
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
mern durchgeführt. Die Gruppen sind jeweils<br />
zur Hälfte mit deutschen, polnischen,<br />
russischen und litauischen Jugendlichen<br />
besetzt und leisten somit einen wichtigen<br />
Beitrag für das friedliche Miteinander der<br />
Völker in einem zusammenwachsenden<br />
Europa. Ergänzend führt die Arbeitsgemeinschaft<br />
für die Teilnehmer an den<br />
Jugendlagern staatspolitische Seminare in<br />
der Jugend- und Bildungstagesstätte der<br />
Landsmannschaft Ostpreußen in Bad Pyrmont<br />
durch, die sich mit der Vergangenheit<br />
und Gegenwart Ostpreußens, dieses geschichtsträchtigen<br />
Landes zwischen<br />
Weichsel und Memel, beschäftigen. Das<br />
letzte Seminar hat erst vor wenigen Wochen<br />
in diesen Räumen unter der Leitung<br />
von Hans Linke stattgefunden.<br />
Das einzigartige Lebenswerk Hans Linkes<br />
ist vielfach gewürdigt worden. Bereits<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
1973 wurde er mit dem Goldenen Ehrenzeichen<br />
der LO ausgezeichnet. 1974 erhielt<br />
er das Bundesverdienstkreuz am<br />
Bande und 1986 das Bundesverdienstkreuz<br />
1. Klasse. 1999 ehrte ihn der BdV-<br />
Landesverband NRW mit seiner höchsten<br />
Auszeichnung, der Ernst-Moritz-Arndt-<br />
Plakette. Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge<br />
verlieh 2002 für 50 Jahre<br />
ununterbrochene Kriegsgräberarbeit eine<br />
speziell für den Jubilar geschaffene silberne<br />
Plakette.<br />
In Würdigung seiner außergewöhnlichen<br />
Leistungen und seines überragenden Einsatzes<br />
für Ostpreußen und seine Menschen<br />
verleiht die Landsmannschaft Ostpreußen<br />
Herrn Hans Linke die Ottomar-Schreiber-<br />
Plakette.<br />
Die Kreisgemeinschaft freut sich über diese<br />
hohe Ehrung und gratuliert herzlich!<br />
Ostpreußischer Volksreim<br />
Ein Preuße nach der alten Art<br />
trägt seinen Pelz bis Himmelfahrt,<br />
und zu Johann (24. Juni)<br />
zieht er ihn wieder an.<br />
Und tut ihm dann der Leib noch weh,<br />
so trägt er ihn bis Bartholomä, (24. August)<br />
und kommt ihn dann das Frieren an,<br />
so zieht er ihn von neuem an.<br />
Aus dem „Treuburger <strong>Heimatbrief</strong>” Nr.45, S.100<br />
www.Kreis-Johannisburg.de
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
IMMANUEL KANT<br />
Persönlichkeit - Werk - Wirkung<br />
Zur 200. Wiederkehr seines Todestages<br />
Als Kant am 12. Februar 1804 im Alter von<br />
fast 80 Jahren starb und in seinem Haus<br />
aufgebahrt wurde, schien ganz Königsberg<br />
von Trauer überwältigt zu sein. Einer<br />
seiner Freunde berichtet, daß eine Reihe<br />
von Tagen hindurch „eine förmliche Wallfahrt<br />
von Vornehm und Gering stattfand,<br />
vom frühen Morgen bis zum Abenddunkel:<br />
jeder wollte den berühmten Philosophen<br />
noch einmal sehen, manche kamen sogar<br />
mehrmals wieder“. Und „ein so großartiges<br />
Leichenbegängnis“, wie es dann am 28.<br />
Februar sich vollzog,<br />
„hatte Königsberg noch<br />
nicht gesehen.“ „Der<br />
Trauerzug nahm, unter<br />
dem Geläute sämtlicher<br />
Glocken der Stadt, seinen<br />
Anfang vom Sterbehause…“<br />
Es schlossen<br />
sich „die höheren Beamten,<br />
die Geistlichen,<br />
viele Offiziere, Deputierte<br />
der Kaufmannschaft<br />
und zahlreiche<br />
andere angesehene<br />
Männer an: jedoch alle,<br />
dem demokratischen<br />
Sinne des Verstorbenen<br />
entsprechend, ohne<br />
alle Rangordnung.“<br />
Zwölf Studenten trugen<br />
den Sarg zu der traditionellenBegräbnisstätte<br />
der Professoren, einem<br />
gotischen Gewölbe an der Nordseite<br />
des Domchors; dort wurde er „dem Sinne<br />
des Verstorbenen gemäß - ohne weitere<br />
kirchliche Zeremonien in die ihm bestimmte<br />
Gruft gesenkt“.<br />
Der Verstorbene war lebenslang Bürger<br />
dieser um ihn trauernden Stadt gewesen;<br />
er hatte sie nicht nur als seine Heimatstadt<br />
geschätzt, sondern auch als ein weltoffe-<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
nes Zentrum von Handel und Kultur. Ihre<br />
Vorzüge hat er in einer seiner späten Schriften<br />
einmal aufgezählt: „Eine große Stadt,<br />
die eine Universität (zur Kultur der Wissenschaften)<br />
und dabei noch die Lage zum<br />
Seehandel hat, welche durch Flüsse aus<br />
dem Inneren des Landes sowohl, als auch<br />
mit angrenzenden entlegenen Ländern von<br />
verschiedenen Sprachen und Sitten, einen<br />
Verkehr begünstigt- eine solche Stadt, wie<br />
etwa Königsberg am Pregelflusse kann<br />
schon für einen schicklichen Platz zu Erweiterung<br />
sowohl der Menschenkenntnis<br />
als auch der Weltkenntnis genommen werden;<br />
wo diese, auch ohne zu reisen, erworben<br />
werden kann.“<br />
An diesem „schicklichen Platz“ war Immanuel<br />
Kant am 22. April<br />
1724 zur Welt gekommen,<br />
er wuchs als 4.<br />
Kind einer ehrsamen<br />
Handwerkerfamilie<br />
auf, in einer häuslichen<br />
Atmosphäre, die<br />
von Arbeitsamkeit,<br />
Rechtschaffenheit<br />
und pietistischer<br />
Frömmigkeit geprägt<br />
war. Von letzterer, wie<br />
überhaupt von jeglicher<br />
kirchlichen Gläubigkeit,<br />
wandte er sich<br />
allerdings schon in frühen<br />
Jahren ab. Nach<br />
dem Besuch des<br />
Friedrichskollegs begann<br />
er 1740 an der<br />
Immanuel Kant<br />
philosophischen Fa-<br />
Stich von Meno Haas (um 1796) kultät der Albertina<br />
das Studium der Naturwissenschaften,<br />
Mathematik und Philosophie.<br />
Damit verfolgte er einen Bildungsweg,<br />
der- anders als Theologie oder Rechtswissenschaft-<br />
nicht unmittelbar in einen<br />
Beruf führte, sondern auf eine akademische<br />
Laufbahn abzielte. Nach dem Abschluß<br />
des Studiums (1746) ging er, wie es<br />
üblich war, zunächst für einige Jahre als<br />
Hauslehrer zu adligen oder wohlhabenden<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
69
70<br />
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
ostpreußischen Familien ins Königsberger<br />
Umland, wobei er seine Studien fortsetzen<br />
und erweitem konnte. Im Jahre 1755 wurde<br />
er zum Magister ernannt und erhielt die<br />
Venia legendi, d.h. die Erlaubnis, Vorlesungen<br />
an der Universität zu halten.<br />
Seine Stellung entsprach in etwa der eines<br />
heutigen Privatdozenten, wobei seine Einkünfte<br />
bescheiden waren: sie beschränkten<br />
sich auf Hörergelder und Honorare für<br />
Publikationen. Schon dies gab ihm Anlaß,<br />
eine umfangreiche Vorlesungstätigkeit auszuüben,<br />
die etwa 20 Stunden in der Woche<br />
umfaßte und sich auf ein breites Fächerspektrum<br />
- Geographie, Anthropologie,<br />
Philosophie, Pädagogik erstreckte. Kant<br />
erwies sich als ein begabter und erfolgreicher<br />
Lehrer. Seine Vorträge waren - was<br />
die Hörer bestätigen - flüssig und geistvoll,<br />
gelegentlich sogar witzig. Wenn er über<br />
fremde Länder und Städte sprach, glaubte<br />
man, daß er dies alles aus eigener Anschauung<br />
schildere. Außer den Studenten<br />
kamen bald auch städtische Bürger, Offiziere<br />
und Durchreisende, um seine Vorlesungen<br />
zu hören.<br />
Neben den Vorlesungen gehörte zu seinem<br />
Arbeitspensum eine umfangreiche und<br />
vielseitige wissenschaftlich-schriftstellerische<br />
Tätigkeit. Bereits 1746 hatte er beim<br />
Abschluß seines Studiums eine physikalische<br />
Abhandlung verfaßt über „Gedanken<br />
von der wahren Schätzung der lebendigen<br />
Kräfte“, in der es, in einer Auseinandersetzung<br />
mit Leibniz, um die „Kraft“ bewegter<br />
Körper in Abhängigkeit von Masse und<br />
Geschwindigkeit ging. Besondere Beachtung<br />
fand 1755 die „Allgemeine Naturgeschichte<br />
und Theorie des Himmels“, in der<br />
er seine Ansichten über den „Ursprung<br />
des ganzen Weltgebäudes“ und die Entstehung<br />
des Sonnensystems darlegte und<br />
deren Grundgedanken später zusammen<br />
mit denen des französischen Forschers<br />
Laplace als „Kant-Laplacesche Theorie“ in<br />
die Geschichte der Astronomie eingingen.<br />
Eine Schrift aus dem Jahre 1763 „Der einzig<br />
mögliche Beweisgrund zu einer Demonstration<br />
des Daseins Gottes“ behan-<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
delte die philosophischen Grundlagen der<br />
Theologie. Diesem Themenkreis verwandt<br />
war 1764 die „Untersuchung über die Deutlichkeit<br />
der Grundsätze der natürlichen<br />
Theologie und Moral“.<br />
Kant gewann aber nicht nur als akademischer<br />
Lehrer und Wissenschaftler hohes<br />
Ansehen, sondern man schätzte ihn auch<br />
als gern gesehenen Gast in der besseren<br />
Königsberger Gesellschaft, wo er, stets<br />
elegant gekleidet, mit Charme, Humor und<br />
geistvoller Beredsamkeit die Unterhaltung<br />
der Tischrunde zu bereichern verstand.<br />
Einen eigenen Haushalt hat er damals nicht<br />
geführt, und er hat auch nie versucht, eine<br />
Familie zu gründen.<br />
Nach 15 Jahren der Lehrtätigkeit und der<br />
Ablehnung zweier Berufungen an andere<br />
Universitäten erhielt er endlich im Jahre<br />
1770 an der Albertina die erwünschte Professur<br />
für Logik und Metaphysik, die er bis<br />
an sein Lebensende innehatte. Als Wissenschaftler<br />
vollzog Kant um diese Zeit<br />
eine grundlegende Wende, die ihn etwa 10<br />
Jahre lang in der literarischen Öffentlichkeit<br />
verstummen ließ, bis in der Zeit von<br />
1781 bis 1790 die drei großen „Kritiken“
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
erschienen, die gleichsam eine „kopernikanische<br />
Wende“ in der Philosophie bedeuteten.<br />
Das erste der drei Werke, die<br />
„Kritik der reinen Vernunft“, stellte das bis<br />
dahin vorherrschende System der rationalistischen<br />
Philosophie in Frage, indem es<br />
die Grundlagen aller Erkenntnis einer radikalen<br />
Analyse unterzog. Die „Kritik der praktischen<br />
Vernunft“ verkündete Kants Ethik,<br />
den Gedanken der Pflicht in den Mittelpunkt<br />
rückend. Die „Kritik der Urteilskraft“<br />
schließlich erörterte die Probleme der Ästhetik<br />
und Wertsetzung.<br />
Diese Werke, insbesondere die „Kritik der<br />
reinen Vernunft“, bewirkten eine geistige<br />
Revolution und forderten zu Zustimmung<br />
oder Widerspruch heraus. An fast allen<br />
deutschen Universitäten wurde die<br />
Kantische Philosophie gelehrt und in ganz<br />
Europa unter Gelehrten und Schriftstellern<br />
diskutiert. Schiller gewann aus Kants Lehre<br />
das philosophische Fundament für seine<br />
Weltanschauung und Dichtung. Goethe<br />
schätzte besonders die „Kritik der Urteilskraft“<br />
und die naturwissenschaftlichen<br />
Schriften „unseres herrlichen Kants“. Der<br />
25 jährige Dichter Jean Paul schrieb am<br />
13. Juli 1788 an einen befreundeten Pfarrer:<br />
„Kant ist kein Licht der Welt, sondern<br />
ein ganzes strahlendes Sonnensystem auf<br />
einmal“ und empfahl ihm, sich unverzüglich<br />
Kants neu erschienene Bücher zu kaufen.<br />
Man interessierte sich nun auch für<br />
das Äußere des zu Ruhm gelangten Philosophen:<br />
So wurden Portrait-Stiche in Publikationen<br />
für die gebildete Leserschaft verbreitet,<br />
wie etwa 1789 im 39. Band der<br />
„Neuen Bibliothek der schönen Wissenschaften“<br />
(Stich von C. Townley nach einer<br />
Miniatur von Johann Michael Siegfried<br />
Lowe) oder im Zweiten Band der „Jahrbücher<br />
der Preußischen Monarchie unter der<br />
Regierung Friedrich Wilhelms III“, 1799<br />
(Stich des Berliners Meno Haas nach einer<br />
Zeichnung von Elisabeth Stägemann).<br />
Wer allerdings dem Gelehrten persönlich<br />
begegnen wollte, mußte schon eine Reise<br />
ins ferne Ostpreußen unternehmen. Kant<br />
hat Besucher, die ihn zu sprechen wünsch-<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
ten, stets liebenswürdig empfangen. Sehr<br />
anschaulich berichtet über seinen Besuch<br />
der russische Schriftsteller Nikolai<br />
Karamsin, der am 18. Juni 1789, aus St.<br />
Petersburg kommend, in Königsberg eintraf,<br />
das für ihn eine der „größten Städte<br />
Europas“ war; schon am Nachmittag dieses<br />
Tages machte er einen Besuch „bei<br />
dem berühmten Kant, einem scharfsinnigen<br />
und feinen Metaphysiker ..., den einst<br />
der verstorbene (Philosoph) Mendelssohn<br />
den alles zermalmenden Kant nannte“. Der<br />
„kleine hagere Greis, von einer außerordentlichen<br />
Zartheit und Blässe“, ‚ führte<br />
drei Stunden lang mit dem fremden jungen<br />
Mann ein lebhaftes Gespräch, dessen<br />
Gehalt dieser in seinem Reisebericht wiederzugeben<br />
versuchte.<br />
Zu Kants damaliger Häuslichkeit bemerkt<br />
Karamsin: „Er bewohnt ein kleines, unansehnliches<br />
Haus. Überhaupt ist alles bei<br />
ihm einfach, ausgenommen seine Metaphysik“.<br />
Das „unansehnliche“ Haus lag in<br />
der Prinzessin-Straße, nicht weit entfernt<br />
von Schloss und Universität. Kant hatte es<br />
im Jahre 1787 bezogen und damit zum<br />
erstenmal einen eigenen Haushalt begründet.<br />
Es bot genügend Raum für den Hausbesitzer,<br />
einen Diener und eine Köchin<br />
(nebst Hund und Katze). Im Untergeschoss<br />
war ein Hörsaal eingerichtet; der Speiseraum<br />
lag im Obergeschoß. Dort empfing<br />
Kant die Gäste seiner mittäglichen Tafelrunde,<br />
zu der er jeweils einige seiner Freunde<br />
einlud. Das Mahl und die Gespräche<br />
dauerten von 1 bis 4 (oder 5) Uhr. Danach<br />
machte Kant einen Spaziergang. Er hielt<br />
sich in seinem Tageslauf an eine genau<br />
festgelegte Ordnung und hat es dadurch<br />
geschafft, trotz seiner schwächlichen Konstitution<br />
bis ins hohe Alter gesund zu bleiben.<br />
In den späten Jahren veröffentlichte Kant<br />
noch weitere bedeutende Schriften, so etwa<br />
1793 „Die Religion innerhalb der Grenzen<br />
der bloßen Vernunft“, in welcher er „Religion“<br />
vom „Kirchenglauben“ unterschied und<br />
dadurch einen Konflikt mit dem preußischen<br />
Ministerium heraufbeschwor, das<br />
71
72<br />
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
unter König Friedrich Wilhelm II., dem Nachfolger<br />
des großen Friedrich, eine engherzige<br />
Zensur ausübte. Viel Beachtung fand<br />
die Schrift „Zum ewigen Frieden“, 1795,<br />
die unter dem Eindruck der ersten<br />
Revolutionskriege entstand und in der Kant<br />
- ohne in pazifistische Illusionen zu verfallen<br />
- für den Zusammenschluß<br />
der Staaten in einem<br />
Völkerbund plädierte.<br />
Im Jahre 1796 mußte er aber<br />
doch wegen zunehmenden<br />
Kräfteverfalls seine Vorlesungen<br />
aufgeben, einige<br />
Jahre später auch jegliche<br />
wissenschaftliche Tätigkeit.<br />
Die Anhänglichkeit treuer<br />
Freunde begleitete ihn in<br />
seiner letzten, stillen Lebensphase.<br />
Kants Freunde kümmerten<br />
sich auch um seine Grabstätte<br />
und ließen einen<br />
schlichten Gedenkraum errichten.<br />
Aus ihrer Gemeinschaft<br />
erwuchs die „Gesellschaft<br />
der Freunde Kants“,<br />
die 1880/81 eine Umbettung<br />
des Toten und den Bau einer<br />
Kapelle anregte. Auf<br />
dem Paradeplatz erinnerte<br />
an Kant das von Christian<br />
Daniel Rauch geschaffene<br />
Denkmal, das bis 1885 in<br />
der Prinzessinstraße gestanden<br />
hatte. Zum 100. Todestage<br />
wurde an der westlichen<br />
Schloßmauer eine Tafel<br />
mit dem berühmten Ausspruch<br />
aus der „Kritik der<br />
praktischen Vernunft“ angebracht:<br />
„Zwei Dinge erfüllen<br />
das Gemüt mit immer neuer<br />
und zunehmender Bewunderung und Ehrfurcht…<br />
der bestirnte Himmel über mir und<br />
das moralische Gesetz in mir“. Im Kant-<br />
Gedenkjahr 1924 ließ die Stadt das von<br />
Friedrich Lahrs entworfene Grabmal an<br />
der Nordostecke des Doms errichten, das<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
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seitdem zu den Wahrzeichen Königsbergs<br />
zählte.<br />
Auch in der Wissenschaft blieb Kant aktuell.<br />
Die Philosophie des 19. und 20. Jahrhunderts<br />
setzte sich auf verschiedenen<br />
Wegen mit seiner Ideenwelt auseinander.<br />
1904 wurde in Halle/S. die - noch heute<br />
bestehende - internationale Kant-Gesellschaft<br />
gegründet, die in den „Kant-Studien“<br />
zahllose Untersuchungen zu Kants<br />
Leben und Lehre veröffentlichte.<br />
An der Königsberger Universität war das<br />
geistige Erbe Kants bis in die letzte Phase
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
ihres Bestehens gegenwärtig geblieben.<br />
Professor Kowalewski leitete im Sommer<br />
1944 eine Lesegemeinschaft über Kants<br />
„Metaphysik der Sitten“, die Schrift, in der<br />
Kant seinen Grundsatz einer allgemeinen<br />
Ethik, den „kategorischen Imperativ“, formuliert<br />
hatte. Bei den Feiern zum 400jährigen<br />
Bestehen der Albertina trug ein<br />
Student diesen „Imperativ“ in der Version<br />
vor: „Handle so, daß du die Menschheit<br />
sowohl in deiner Person als in der Person<br />
eines jeden anderen jederzeit zugleich als<br />
Zweck, niemals bloß als Mittel brauchest“.<br />
Der Historiker Grundmann erinnerte daran,<br />
daß führende Männer des Preußischen<br />
Staats sich zu Kant als ihrem Lehrmeister<br />
bekannten, „der ihnen das Sittengesetz<br />
unbedingter Pflichterfüllung als Vorrecht<br />
echter Freiheit und Menschenwürde ins<br />
Bewußtsein geprägt hatte“. - 1945, am Todestag<br />
Kants, dem 12. Februar, legten<br />
Mitglieder der „Gesellschaft der Freunde<br />
Kants“, unter persönlicher Gefährdung<br />
durch Artilleriebeschuß, einen Kranz am<br />
Grabmal nieder, das wie durch ein Wunder<br />
bei dem Bombenangriffen im August 1944<br />
unzerstört geblieben war.<br />
Mit der Eroberung der Stadt durch die Rote<br />
Armee im April 1945 endete die deutsche<br />
Geschichte Königsbergs, und es begann<br />
die Umwandlung der Stadt in „Kaliningrad“,<br />
eine Ansiedlung sowjetischen Typs. Es<br />
dauerte einige Jahrzehnte, bis sich aufgeschlossene<br />
Bewohner für die Geschichte<br />
der Stadt und die Traditionen des alten<br />
Königsberg zu interessieren begannen.<br />
Einige beherzte Wissenschaftler setzten<br />
es durch, daß im Kant-Gedenkjahr 1974 an<br />
der russischen Universität Königsberg/<br />
Kaliningrad ein erster Kant-Kongreß zugelassen<br />
wurde. Kant-Forschung konnte sich<br />
dort allerdings erst nach dem Zerfall der<br />
Sowjetunion (und dem Ende der ideologischen<br />
Bevormundung) frei entfalten. Seit<br />
jenem Beginn werden Kant-Lesungen mit<br />
internationaler Beteiligung veranstaltet und<br />
Kant-Jahrbücher ediert. 1990 entstand eine<br />
russische Kant-Gesellschaft, deren Vorsitz<br />
Professor Leonard A. Kalinnikow in Kö-<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
nigsberg innehat. Das Kant-Grabmal am<br />
weitgehend restaurierten Dom wird von<br />
Einheimischen und Touristen gern besucht;<br />
im Nordturm des Domes ist ein Kant-Museum<br />
eingerichtet, das sich über mehrere<br />
Stockwerke erstreckt. Seit Mai 1992 steht<br />
eine Nachbildung des Kant-Denkmals von<br />
Christian Rauch auf dem alten Sockel; eine<br />
zweisprachige Tafel mit dem Ausspruch<br />
aus der „Kritik der praktischen Vernunft“<br />
wurde im September 1993 in der Nähe der<br />
früheren Stelle angebracht.<br />
Das Engagement für Kant und seine Philosophie<br />
ließ neue Verbindungen zwischen<br />
0st und West aufkommen. An der Akademie<br />
der Wissenschaften in Moskau arbeiten<br />
Experten - mit deutscher Unterstützung<br />
- an einer zweisprachigen Kant-Edition in 6<br />
Bänden. Russische Forscher werden zu<br />
internationalen Treffen geladen; an den<br />
Universitäts-Jubiläumsfeiern in Königsberg<br />
im Jahre 1994 nahmen deutsche Kant-<br />
Experten teil, und seitdem sind die Kontakte<br />
nicht abgerissen.<br />
ln der Begegnung mit der deutschen Kant-<br />
Forschung stellt sich den russischen Wissenschaftlern<br />
aber auch die Frage, welche<br />
Bedeutung die Lehre Kants für ihren eigenen<br />
Kulturkreis hat und welchen Einfluß sie<br />
auf dessen große Denker ausübte. Leonard<br />
Kalinnikow nannte Kant einmal den<br />
„russischsten“ der deutschen Philosophen,<br />
weil seine Denkweise, die nicht so einfach<br />
zu interpretieren sei wie etwa die Fichtes<br />
oder Hegels, der russischen „Seele“ besonders<br />
nahestehe. Auch hätten die russischen<br />
Philosophen des 19. und frühen 20.<br />
Jahrhunderts ihre Gedanken immer in der<br />
Auseinandersetzung mit Kant entwickelt,<br />
was etwa bei Wladimir Solovjew, Nikolaj<br />
Berdjajev und Pawel Florenskij besonders<br />
deutlich werde. - Noch universeller sieht es<br />
J. E. Golosovker, ein Autor, der wie durch<br />
ein Wunder Stalins GULAG überlebte. Er<br />
bekennt in seinem Werk „Dostojewskij und<br />
Kant“: „Woher und wohin auch ein Denker<br />
auf dem philosophischen Wege schreitet,<br />
er muß über die Brücke, deren Name Kant<br />
ist“. Dr. Waltraud Loos<br />
73
74<br />
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
Wilhelm Czypull<br />
Inhaber des Goldenen Ehrenzeichens<br />
der Landsmannschaft der Ostpreußen und weiterer<br />
hoher Auszeichnungen<br />
geboren am 29. April 1926 in Heldenhöh,<br />
Kreis Johannisburg<br />
gestorben am 13. Februar 2002 in Lehrte<br />
Wir begleiten das Ableben unseres Ehrenmitgliedes Wilhelm Czypull auf<br />
seinem letzten Weg. Die Kreisgemeinschaft der <strong>Johannisburger</strong> hat eine<br />
ihrer ausgeprägtesten Persönlichkeiten verloren. Seine Liebe zu der angestammten<br />
Heimat war uns Vorbild und Ansporn. In seiner klaren Denkweise<br />
gab es keine Umschreibung für die Vertreibung und ihre Unrechtsfolgen.<br />
Seine Bodenständigkeit hatte ihn alle Anfechtungen des Zeitgeistes widerstehen<br />
lassen. So war sein Lebenswerk gekrönt von der Aufklärung jedes<br />
Einzelschicksals der Bewohner seines heimatlichen Kirchspiels. Sehr bald<br />
nach dem Krieg führte er die Überlebenden zusammen.<br />
Er war Kirchspielvertreter, Landesvorsitzender der Vertriebenen in Niedersachsen.<br />
Er war unser stellvertretender Kreisvorsitzender. Wo er seine<br />
Kräfte zur Verfügung stellte, war ihm niemals das Amt, sondern immer die<br />
Aufgabe das Herzensanliegen.<br />
Ausgeprägt war sein Einsatz für die in der Heimat verbliebenen Deutschen<br />
und die in Mitteldeutschland lebenden Landsleute. Für ihn heilte nicht die<br />
Zeit die geschlagenen Wunden. Er sah den Weg zu einer besseren Welt im<br />
Zusammenleben der Völker in der steten Erinnerung an die abschreckenden<br />
Untaten.<br />
Wir haben Wilhelm Czypull viel zu verdanken. Er wird seinen Ehrenplatz in<br />
unseren Reihen immer behalten.<br />
Unsere Anteilnahme am Tod dieses aufrichtigen Ostpreußen gilt seiner ihn<br />
stets unterstützenden Frau und seiner Familie.<br />
Wilhelm Czypull hat sich um die Heimat verdient gemacht.<br />
G. Wippich, W. Reck, H. Soyka und B. Worda haben für die Kreisgemeinschaft<br />
an der Trauerfeier am 20. Februar 2004 in Lehrte teilgenommen.<br />
www.Kreis-Johannisburg.de
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
In tiefer Trauer<br />
geben wir unseren Landsleuten<br />
folgende Nachricht:<br />
Ehrenvorsitzender<br />
Gerhard Wippich<br />
ist in den Morgenstunden des 25. Februar<br />
friedlich für immer von uns gegangen.<br />
Die Kreisgemeinschaft trauert um ihren ehemaligen Kreisvertreter und<br />
Ehrenvorsitzenden.<br />
Noch wenige Stunden vor seinem so plötzlichen Tod, saßen Gerhard<br />
Wippich und Gerhard Bosk anlässlich eines Kurzurlaubs in Bad Bevensen<br />
zusammen, um Pläne für das 50-jährige Patenschaftsbestehen zu beraten.<br />
Die unermüdliche Arbeit für Heimat und Landsleute wurde nach 43 Jahren<br />
durch seinen plötzlichen Tod beendet.<br />
Gerhard Wippich wurde am 29. September 1919 in Gehlenburg / Ostpreußen<br />
geboren.<br />
Gerhard Wippich hat unsere Kreisgemeinschaft 32 Jahre als Kreisvertreter<br />
geführt, entscheidend geprägt und gestaltet. Die unbeugsame Liebe zur<br />
Heimat und seine gerade politische Einstellung bleiben für uns alle Vorbild<br />
und werden in unsere Geschichte eingehen.<br />
Viele Stationen seines bewegten Lebens wurden in einer großen Anzahl von<br />
Veröffentlichungen im <strong>Heimatbrief</strong> und im Ostpreußenblatt gewürdigt.<br />
Seine Kenntniss über die Kultur und die Menschen seiner masurischen<br />
Heimat waren überwältigend und einmalig. Für sein hervorragendes Wirken<br />
für Ostpreußen wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz, der Ottomar -<br />
Schreiber Plakette und dem goldenen Ehrenzeichen der Landsmannschaft<br />
Ostpreußen ausgezeichnet.<br />
Unserem Ehrenvorsitzenden haben wir viel zu verdanken. In unsrem Herzen<br />
und innerhalb unserer Gemeinschaft wird Gerhard Wippich seinen besonderen<br />
Ehrenplatz für immer behalten. Unser aufrichtiges Mitgefühl gilt<br />
seiner Familie und seinen Enkelkindern, die er sehr liebte.<br />
Gerhard Wippich hat sich um die Heimat verdient gemacht.<br />
Eine 16 Mitglieder starke Delegation der Kreisgemeinschaft nahm an der<br />
Trauerfeier am 4.März 2004 in Köln teil und begleitete unseren Ehrenvorsitzenden<br />
fern seiner geliebten Heimat auf seinem letzten Weg zur Ruhestätte.<br />
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75
76<br />
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
BEILEIDSBEKUNDUNG<br />
des Kreises Schleswig-Flensburg für den<br />
verstorbenen Ehrenvorsitzenden der<br />
Kreisgemeinschaft Johannisburg, Herrn<br />
Gerhard Wippich<br />
Der Kreis Schleswig-Flensburg nimmt voller<br />
Trauer Abschied vom Ehrenvorsitzenden<br />
der Kreisgemeinschaft Johannisburg,<br />
Gerhard Wippich. Er war einer der heimatvertriebenen<br />
Bürger, die sich ganz besonders<br />
um das Gemeinwohl verdient gemacht<br />
haben. Der Patenkreis Schleswig-Flensburg<br />
hat ihm viel zu verdanken.<br />
Die Kreisgemeinschaft Johannisburg zu<br />
leiten, wie das Gerhard Wippich jahrzehntelang<br />
engagiert, zielstrebig und mit großem<br />
Erfolg getan hat, heißt ein besonders<br />
wichtiges Ehrenamt auszufüllen. Es hält<br />
die Herausforderung bereit, neben dem<br />
Einsatz für die heimatvertriebenen Landsleute<br />
aus Masuren und neben der Pflege<br />
des heimatlichen Kulturgutes zugleich in<br />
Anerkennung der politischen Realität humanitäre<br />
Brücken zu der Bevölkerung zu<br />
bauen, die heute im Kreis Johannisburg in<br />
Polen lebt.<br />
In dem Bewusstsein, dass Partnerschaft<br />
auf regionaler Ebene den besten Nährboden<br />
für vertrauensstiftende Begegnungen<br />
von Bürgern, Vereinen und Organisationen<br />
über Grenzen hinweg bieten, hat der Kreis<br />
Schleswig-Flensburg eine Partnerschaft mit<br />
dem Kreis Pisz gegründet, die – nicht zuletzt<br />
dank der vielfältigen Unterstützung<br />
durch die Kreisgemeinschaft Johannisburg<br />
– zahlreiche Lebensbereiche umfasst.<br />
Gemeinsam haben wir es nach der Öffnung<br />
der Grenzen in den zurückliegenden<br />
Jahren geschafft, die Lebensverhältnisse<br />
in der Region Pisz im sozialen, kulturellen<br />
und wirtschaftlichen Bereich nachhaltig zu<br />
verbessern. Maßgeblichen Anteil an der<br />
erfolgreichen Entwicklung hat die Kreisgemeinschaft<br />
Johannisburg mit ihrem langjährigen<br />
Vorsitzenden Gerhard Wippich an<br />
der Spitze Ein großer Teil der partnerschaftlichen<br />
Hilfe kommt der deutschen Bevölkerung<br />
in Masuren zugute.<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
Das 50-jährige Jubiläum der Partenschaft<br />
des Kreises Schleswig-Flensburg mit der<br />
Kreisgemeinschaft Johannisburg hätten wir<br />
im September in Dortmund sehr gern mit<br />
dem Ehrenvorsitzenden Gerhard Wippich<br />
gefeiert. Er hat sich in dem langjährigen<br />
und engen Kontakt mit dem Kreis Schleswig-Flensburg<br />
immer als kompetenter und<br />
fairer Gesprächspartner erwiesen. Es war<br />
angenehm, mit ihm zusammenzuarbeiten,<br />
weil er wusste, was er wollte, und daran<br />
auch keinen Zweifel ließ.<br />
Gerhard Wippich wird vielen Menschen<br />
fehlen, auch uns. Mit seinem Leben hat er<br />
der Patenschaft ungemein viel gegeben,<br />
über seinen Tod hinaus. Wir werden seiner<br />
gedenken, in Trauer, aber auch voller Dankbarkeit.<br />
Johannes Petersen<br />
Kreispräsident<br />
Jörg-Dietrich Kamischke<br />
Landrat<br />
Die Vorsitzende des Deutschen Freundeskreises<br />
„Rosch” in Johannisburg sowie<br />
Bürgermeister der jetzigen Stadt Johannisburg<br />
haben Betroffenheit und Trauer unserer<br />
deutschen Landsleute in der Heimat<br />
bekundet.<br />
Sehr geehrter Herr Reck!<br />
Zum Tode Ihres Ehrenvorsitzenden Gerhard<br />
Wippich möchte ich Ihnen und der<br />
Kreisgemeinschaft mein aufrichtiges Beileid<br />
aussprechen. Herr Wippich gehörte zu<br />
den letzten Ostpreußen, die ich aus der<br />
Zeit der Arbeit meines Mannes für unser<br />
Ostpreußen kannte und zu dem ich daher<br />
stets eine besondere Verbindung hatte.<br />
Herr Wippich hat sich jahrzehntelang aufopferungsvoll<br />
für Ostpreußen, für das Land<br />
und seine Menschen, eingesetzt. Dafür<br />
sind wir ihm zu Dank verpflichtet.<br />
Herr Wippich wird mir, nicht zuletzt aufgrund<br />
der Gespräche, die ich mit ihm führen<br />
konnte, unvergessen bleiben.<br />
In stiller Anteilnahme!<br />
Dr. Barbara Loefke<br />
Landmannschaft Ostpreußen<br />
Landesgruppe Niedersachsen<br />
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Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
<strong>Johannisburger</strong> Haupt-Kreistreffen wieder in Dortmund<br />
In diesem Jahr findet das 49. Heimatkreistreffen am Sonntag, dem 5. September 2004,<br />
im Goldsaal der Westfalenhalle statt.<br />
50 Jahre Patenschaft Kreis Schleswig-Flensburg - Kreis Johannesburg<br />
Diesmal wieder der erste Sonntag im September!<br />
Der Goldsaal ist ab 9.00 Uhr geöffnet!<br />
Die Gedenkstunde beginnt um 11.00 Uhr.<br />
Die Festrede wird Herr Kreispräsident Johannes Petersen, Kreis Schleswig-Flensburg,<br />
halten.<br />
Eine Ausstellung von Masuren mit Großfotos von Gerhard Bosk wird diese Feierstunde<br />
begleiten.<br />
Alle <strong>Johannisburger</strong> aus Stadt und Kreis sind herzlich eingeladen.<br />
PKW-Fahrer erreichen die Westfalenhalle über die B1-Rheinlanddamm.<br />
Der Weg ist ausgeschildert. Parkplätze sind in der Nähe vorhanden.<br />
Bundesbahn-Reisende fahren ab Dortmund Hauptbahnhof mit der U 45 bis Haltestelle<br />
Westfalenhalle. Von hier ca. 5 Minuten Fußweg zum Goldsaal der Westfalenhalle.<br />
Die U-Bahn-Haltestelle befindet sich im Hauptbahnhof. Fahrzeit 10 Minuten.<br />
Abfahrt viertelstündlich.<br />
Außerdem verkehrt die Bundesbahn ab Hauptbahnhof in Richtung Lüdenscheid, Soest,<br />
Iserlohn stündlich im Nahverkehr bis Haltepunkt Westfalenhalle. Von hier ca. 7 Minuten zum<br />
Versammlungsort. Wir wünschen allen Teilnehmern eine angenehme Anreise!<br />
Vergesst unsere Freunde in der Heimat nicht<br />
Ihren Jahresmitgliedsbeitrag zahlen die in der Bundesrepublik wohnenden<br />
Mitglieder des Freundschaftskreises „Rosch” auf ein Sonderkonto:<br />
Kreisgemeinschaft Johannisburg – Sonderkonto „Rosch”, Konto-Nr. 4 832 99-<br />
501 beim Postgiroamt Köln, BLZ 370 100 50. Der Mindestbeitrag kostet 6,50<br />
Euro pro Jahr (Aufnahmegebühr 3 Euro). Spenden, die Sie dem deutschen<br />
Verein direkt zukommen lassen wollen, zahlen Sie bitte auf dieses Konto.<br />
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Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
VON DEM WISSEN<br />
UM DIE HEIMAT<br />
Ostpreußen! Ihr wisst, wie Ihr Hals über<br />
Kopf die Heimat verlassen musstet? Nur<br />
was Euch besonders wichtig erschien,<br />
konntet Ihr schnell noch einpacken, um es<br />
oft nach einigen Tagen irgendwo stehen zu<br />
lassen, weil Euch einfach die Kräfte fehlten,<br />
es noch weiter mitzuschleppen. So<br />
ging auch dies Wenige noch verloren.<br />
Was aber hattet Ihr zurücklassen müssen?<br />
Euer gesamtes Hab und Gut und, was<br />
Euch niemand ersetzen konnte, - die Heimat.<br />
Es ist wohl verständlich, dass Euch der<br />
Verlust Eurer Habe zunächst am meisten<br />
bedrückte, fehlte es doch an all den einfachen<br />
Dingen, deren Benutzung Euch so<br />
zur Gewohnheit geworden war, dass Ihr<br />
erst jetzt ihren Wert ermessen lerntet.<br />
Heute aber, - Jahre sind inzwischen vergangen,<br />
manches konnte vielleicht auch<br />
ersetzt werden, - bedrückt Euch stärker<br />
noch als in der ersten Zeit der Verlust der<br />
Heimat. Keiner wohl, der den großen Treck<br />
nach dem Westen mitmachte, wird Mühsal,<br />
Not und Tod dieser Tage je vergessen, und<br />
es wird ihm scheinen, dass er nichts mehr<br />
verlieren kann; denn er hat ja buchstäblich<br />
alles verloren.<br />
Und doch könnt Ihr noch mehr verlieren,<br />
das Wissen um die Heimat und um Eure<br />
Familie, die beide für Euch zu einem Begriff<br />
geworden waren. In stillen Stunden<br />
werdet Ihr in Gedanken oft an den Gräbern<br />
Eurer Lieben weilen, die früher gehegt und<br />
gepflegt, heute verlassen und verwahrlost<br />
liegen. Wie mag es dort jetzt aussehen?<br />
Heute noch stehen die Stätten, die Euch<br />
Jugend und Kindheit lebendig machten,<br />
vor Euren Augen, wie Ihr sie verlassen<br />
habt. Heute noch ist Euch vieles so nah. An<br />
wie vieles könnt Ihr Euch erinnern, an manche<br />
schweren Stunden, aber auch an die<br />
Stunden der Arbeit und der Freude. Heute<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
Das sollten wir nicht vergessen<br />
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noch wisst Ihr von den Eltern, den Großeltern<br />
und all den lieben Verwandten und<br />
den Nachbarn. Bald aber wird auch dieses<br />
verloren sein; denn jeder von uns nimmt<br />
einen Teil mit in das Grab, das vielleicht<br />
morgen schon für ihn bereitet wird.<br />
Habt Ihr schon darüber nachgedacht, wie<br />
wenig Ihr bisher dafür getan habt, dass<br />
Eure Kinder und Enkel, die kaum noch<br />
wissen, dass Ihr aus dem schönen Grenzland<br />
Ostpreußen stammt, sich weiter als<br />
Ostpreußen fühlen, damit sie den Kampf<br />
um die Heimat weiterführen können? Soll<br />
dieses lebendige Wissen auch noch verloren<br />
gehen? Nein, das wollt Ihr nicht!<br />
Was aber, werdet Ihr fragen, sollen wir<br />
denn tun, um unseren Kindern dieses Wissen<br />
mit auf den Weg zu geben?<br />
Keine ostpreußische Familie sollte versäumen,<br />
das, was sie weiß, niederzuschreiben.<br />
Es genügt nicht, Geburts-, Trau- und<br />
Sterbedaten festzuhalten und die Orte, an<br />
denen die Großeltern, die Eltern und wir<br />
wirkten. Alles, was wir aus ihrem Leben<br />
noch wissen, soll kurz notiert werden, um<br />
den Kindern Heimat und Familie lebendig<br />
zu erhalten. Die Bilder unserer Angehörigen<br />
beschriften wir am besten mit Namen,<br />
Geburtsort und Datum des Dargestellten;<br />
denn schon die nächste Generation weiß<br />
nicht mehr, wer es ist, und vernichtet achtlos<br />
die Bilder der nächsten Angehörigen.<br />
Um alle diese Arbeiten, die immer dringender<br />
werden, zu fördern und zu erleichtern,<br />
hat sich eine Arbeitsgemeinschaft für <strong>Familienforschung</strong><br />
in Ost- und Westpreußen<br />
gebildet, welche die an der ostpreußischen<br />
Heimat interessierten Forscher sammelt,<br />
das vorhandene Material registriert, den<br />
Austausch fördert und alles Erdenkliche<br />
tut, um die Weiterforschung zu ermöglichen<br />
oder mit dem Neuaufbau zu beginnen.<br />
Zahlreiche Kirchenbücher, Standesregister,<br />
Archivbestände usw. blieben erhalten.<br />
Sie sollen nicht ungenutzt bleiben,<br />
wenn auch vieles verloren ging.
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
VATER IN RUSSLAND<br />
Erzählt von Kurt Zwikla, Neuss<br />
(früher Misken)<br />
Als am 1. August 1914 der 1. Weltkrieg<br />
ausbrach, wurden die Grenzdörfer bei uns<br />
in Masuren von russischen Truppen überfallen.<br />
Die Zivilbevölkerung hatte darunter<br />
sehr zu leiden. Unser Dorf Misken lag 9 km<br />
von der damaligen russisch-polnischen<br />
Grenze entfernt und war starken Plünderungen<br />
ausgesetzt. Einige Familien flüchteten<br />
in die Festungsstadt Lötzen, kehrten<br />
aber bald wieder zurück.<br />
Polnische Zivilisten hatten russische Uniformen<br />
angezogen und sich beim Plündern<br />
beteiligt. Sie nahmen alles mit, was<br />
sie brauchen konnten: Haushaltsgeräte,<br />
Federbetten, aber vor allem Pferde. So<br />
haben alle Misker Männer beschlossen,<br />
sich dagegen zu wehren und diese Plünderer<br />
nicht mehr ins Dorf zu lassen. Sie<br />
besorgten sich Gewehre und Jagdflinten.<br />
Eines Tages beobachteten einige Misker,<br />
wie zwei fremde Fuhrwerke in Richtung<br />
Dorf kamen. Die Männer dachten, es wären<br />
Plünderer, und legten sich auf die Lauer.<br />
Als die Fuhrwerke näher kamen, schossen<br />
einige mit ihren Flinten, obwohl vereinbart<br />
war, nicht gezielt auf die Plünderer zu<br />
schießen, sondern sie nur abzuschrecken.<br />
Es wurde einer getroffen und fiel vom Wagen.<br />
Man konnte beobachten, wie der Mann<br />
auf den Wagen geladen wurde. Die Fuhrwerke<br />
drehten und fuhren im Galopp wieder<br />
zurück.<br />
Die Misker waren froh, die Plünderer verjagt<br />
zu haben. Doch es waren keine Polen,<br />
sondern russische Soldaten, die Heu für<br />
ihre Pferde holen wollten. Als die Bewohner<br />
am nächsten Morgen erwachten, war das<br />
ganze Dorf von russischem Militär umstellt.<br />
Es wurden alle Häuser nach Männern<br />
durchsucht, und die sie gefunden haben,<br />
wurden weit nach Russland verschleppt.<br />
Aus Misken waren es: Andreas Jakubowski,<br />
Julius Fabrizius, Wilhelm Bahlo mit Sohn<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
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Richard und mein Vater August Zwikla. Die<br />
anderen Männer hatten sie nicht gefunden,<br />
die hatten sich gut versteckt. Sie wurden<br />
dann unter Bewachung bis nach Mazedonien<br />
gebracht und das alles zu Fuß<br />
und zum Teil bei grimmiger Kälte. Am Ziel<br />
angekommen, wurden sie in ein großes<br />
Zuchthaus für schwere Fälle gesteckt. Die<br />
Zellen waren sehr klein und wurden mit<br />
mehreren Männern geteilt. Das Essen war<br />
sehr bescheiden. Es gab nur eine dünne<br />
Wassersuppe mit ein paar Kohlblättern.<br />
Doch die dort lebende Bevölkerung durfte<br />
zweimal in der Woche das Gefängnis besuchen<br />
und den Gefangenen etwas zu<br />
essen und warme Bekleidung bringen.<br />
Besonders die Kaufleute der russischen<br />
Juden unterstützten die Deutschen sehr,<br />
und dadurch haben sie die schwere Zeit<br />
überstanden. Der starke Winter machte<br />
ihnen sehr zu schaffen, 40 bis 45 Grad<br />
Kälte waren keine Seltenheit.<br />
Inzwischen wurden sie verhört und eine<br />
Anklageschrift gegen sie vorbereitet. Sie<br />
lautete: Anschlag auf russisches Militär und<br />
Töten eines russischen Soldaten. Als sie<br />
das hörten, wussten sie, dass sie mit dem<br />
Schlimmsten rechnen mussten. Der<br />
Prozess war kurz und verlief nur in russischer<br />
Sprache. Sie wurden alle zum Tode<br />
verurteilt und gefragt, ob sie das Urteil<br />
annehmen. Aber sie sagten Nein, weil sie<br />
kaum etwas verstanden hatten.<br />
Sie verlangten einen deutschsprachigen<br />
Verteidiger, und nach kurzer Beratung der<br />
Richter wurde ihnen ein Verteidiger zugesagt.<br />
Der Prozess wurde vertagt und alle waren<br />
erst einmal erleichtert. Nach ca. 14 Tagen<br />
kam ein russischer Offizier in ihre Zelle. Er<br />
sprach gut deutsch und fragte sie, warum<br />
sie auf die russischen Soldaten geschossen<br />
hätten. Sie erzählten ihm, dass sie<br />
nicht vorhatten, auf die Soldaten zu schießen,<br />
sie wollten nur die polnischen Plünderer,<br />
die in russischer Uniform über die Grenze<br />
kamen, Frauen vergewaltigten und plünderten,<br />
verjagen. Der Offizier war entsetzt<br />
über diese Geschehnisse, die an der ost-<br />
79
80<br />
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
preußischen Grenze passiert waren, und<br />
sagte, er könne es gut verstehen, dass die<br />
Männer ihre Familie und ihr Hab und Gut<br />
verteidigen mussten, und sagte zum Richter,<br />
Soldaten sollen gegen Soldaten kämpfen<br />
und die Bevölkerung in Ruhe lassen. So<br />
hat der Prozess eine Wende genommen,<br />
und der Richter gab dem Verteidiger Recht.<br />
Nun hofften die Angeklagten, dass die Todesstrafe<br />
erlassen würde. Die Richter zogen<br />
sich zur Beratung zurück. Dann wurde<br />
folgendes Urteil verkündet: Alle Angeklagten<br />
wurden freigesprochen und sollten aus<br />
dem Gefängnis entlassen werden. Sie konnten<br />
sich in diesem Bezirk frei bewegen,<br />
wurden aber bei den Bauern zur Arbeit<br />
eingesetzt. Also war, solange der Krieg<br />
dauerte, an eine Heimkehr nicht zu denken.<br />
Sie kamen dann in ein Dorf und wurden den<br />
Bauern zugeteilt. Sie hatten es gut getroffen,<br />
machten sich an die Arbeit und zeigten,<br />
wie gründlich in Deutschland die Felder<br />
bestellt wurden. Die Russen ließen ihre<br />
Gefangenen ruhig gewähren. Schon bald<br />
merkten sie, dass die Erträge um das Vielfache<br />
gestiegen waren. Obwohl es den<br />
Männern einigermaßen gut ging, machten<br />
sie sich Sorgen um ihre Familien zu Hause,<br />
denn es gab keine Gelegenheit zu schreiben,<br />
so wussten ihre Angehörigen auch<br />
nicht, wo ihre Männer geblieben waren und<br />
ob sie noch lebten.<br />
Inzwischen hatte sich in Russland so einiges<br />
geändert. 1917 brach die Oktober-<br />
Revolution aus, der Zar wurde gestürzt und<br />
die Bolschewisten übernahmen die Macht.<br />
Die Bauern wurden enteignet, und es wurden<br />
große Staatskolchosen gegründet. Es<br />
begann eine sehr unruhige Zeit. Die Männer<br />
überlegten, ob es nicht ratsam wäre, an<br />
die Flucht nach Hause zu denken. Es war ja<br />
ein weiter Weg, aber trotzdem wurden Pläne<br />
geschmiedet. Einige Bauern haben ihnen<br />
dabei geholfen. Mein Vater arbeitete<br />
bei einer verarmten Gräfin, auch sie unterstützte<br />
den Plan. Ihr Mann war Offizier und<br />
konnte ihnen russische Uniformen besorgen.<br />
Er meinte, als Zivilisten hätten sie<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
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keine Chance, als russische Soldaten verkleidet<br />
könnten sie herauskommen.<br />
Mein Vater bekam eine Sergeanten-Uniform<br />
und einige Dokumente, auf denen<br />
Wehrmachtsstempel zu sehen waren, das<br />
war sehr wichtig in Russland. Die Gräfin<br />
hatte auch eine gute Landkarte für sie<br />
besorgt, auch mussten sie russisch lernen.<br />
Es wurde an alles gedacht. So hat die<br />
Gräfin folgenden Plan ausgearbeitet: Mein<br />
Vater als Sergeant sollte die Soldaten an<br />
die Front bringen. Somit waren sie auch<br />
berechtigt, per Bahn mit Truppentransporten<br />
zu fahren. Es war ein gewagter Plan.<br />
Nun konnte die Flucht aus Mazedonien bis<br />
nach Ostpreußen beginnen.<br />
Eines Morgens brachte die Gräfin die Männer<br />
zum Bahnhof, wo der Zug nach Moskau<br />
abfuhr. Sie mussten einige Male umsteigen<br />
und hatten Glück, denn auf einem<br />
Bahnhof stand ein Militärzug. Es waren<br />
Viehwaggons ohne Licht, auf dem Boden<br />
lag Stroh, wo die Soldaten schlafen konnten.<br />
Das war das Richtige für sie. Sie verkrochen<br />
sich in eine Ecke, sprachen kein<br />
Wort und stellten sich schlafend. Ab und zu<br />
gab es etwas zu essen.<br />
Als sie in Moskau ankamen, herrschte reger<br />
Betrieb auf den Bahnsteigen, überwiegend<br />
Militär, das zur Front unterwegs war.<br />
Sie konnten sich frei bewegen, wurden<br />
auch von niemandem kontrolliert. Jetzt galt<br />
es, den richtigen Zug zu finden, der zur<br />
Front fuhr. Sie stellten sich etwas abseits<br />
und studierten die Skizze, die sie von der<br />
Gräfin bekommen hatten, wie sie am besten<br />
weiter kämen. Sie stellten fest, dass<br />
die Frontzüge von einem anderen Bahnhof<br />
abfuhren. Also gingen sie zur Straßenbahn<br />
und fuhren mit dieser zum nächsten Bahnhof.<br />
Als sie bezahlen wollten, winkte die<br />
Schaffnerin ab. Die Zivilisten, meist Frauen,<br />
waren sehr freundlich, sie machten<br />
ihnen Platz und boten ihnen zu essen an,<br />
denn sie wussten wohl, dass die Soldaten<br />
zur Front mussten.<br />
Als sie am Bahnhof ankamen, sahen sie,<br />
dass es ein Militärbahnhof war. Die einen<br />
kamen von der Front und waren guten
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
Mutes, die anderen fuhren zur Front und<br />
waren weniger erfreut. Nach langem Suchen<br />
fanden sie einen Zug, der in Richtung<br />
Front fuhr. Wieder suchten sie sich eine<br />
stille Ecke aus, und so begann die letzte<br />
Wegstrecke in die erhoffte Freiheit.<br />
Als sie an der Endstation vor der Front<br />
ausstiegen, suchten sie sich im Gelände<br />
nahe eines Dorfes in einem Granattrichter<br />
ein Versteck, um die Gegend auszukundschaften.<br />
Sie mussten eine Lücke in der<br />
russischen Front ausfindig machen, um<br />
dadurch an die deutsche Front zu kommen.<br />
Auf beiden Seiten war es sehr ruhig,<br />
und nachts konnten sie durch die abgeschossene<br />
Leuchtspurmunition den Verlauf<br />
der deutschen und russischen Linie<br />
beobachten und sehen, wo die Lücken<br />
waren. Nach drei Tagen beschlossen sie,<br />
in der nächsten Nacht ihr Glück zu versuchen.<br />
Sie wussten, wie groß ihr Risiko war,<br />
wenn sie hier als Deutsche erkannt würden,<br />
dann würden sie ihre Heimat und ihre<br />
Familien niemals wieder sehen. Doch sie<br />
waren voller Hoffnung, dass bei dieser<br />
intensiven Vorbereitung alles klappen<br />
müsste. Die letzte Nacht vor dem Aufbruch<br />
wollten sie noch etwas schlafen, aber die<br />
Anspannung war zu groß, sie waren mit<br />
ihren Gedanken bei ihrem gewagten Unternehmen.<br />
Der Aufbruch<br />
Der Himmel war bewölkt, aber es war trokken,<br />
ganz gut für ihr Vorhaben. Sie machten<br />
sich auf den so lange ersehnten Weg in<br />
die Freiheit und steuerten in gebückter<br />
Haltung auf die größere Lücke in der russischen<br />
Front zu.<br />
Das Herz raste, und die Füße waren schwer<br />
wie Blei. Zum Glück sahen sie niemanden<br />
und hörten auch keine russischen Laute.<br />
Die saßen wohl alle in ihren notdürftigen<br />
Stellungen. Auf Posten sind sie nicht gestoßen,<br />
es war eine ruhige Nacht. So hatten<br />
sie die russische Front gut hinter sich gebracht.<br />
Jetzt war die Frage, was werden wohl die<br />
deutschen Soldaten mit ihnen machen,<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
wenn da plötzlich „russische” Soldaten vor<br />
ihrer Stellung auftauchen? Als sie noch<br />
ca.80 m gegangen waren, rief plötzlich ein<br />
deutscher Posten: „Halt, wer da, Parole?“<br />
Mein Vater rief zurück: „Nicht schießen, wir<br />
sind deutsche Kriegsgefangene”. Der Posten<br />
wusste wohl nicht, was er antworten<br />
sollte, und fragte bei seinem Vorgesetzten,<br />
was man da tun könnte. Nach einer Weile<br />
kam die erlösende Antwort: „Kommt mit<br />
erhobenen Händen langsam zu uns herüber.”<br />
Das war der schönste Augenblick<br />
seit der ganzen Gefangenschaft.<br />
In der deutschen Stellung angekommen,<br />
wurden sie freundlich aufgenommen, nach<br />
einiger Zeit hieß es: Der Hauptmann erwartet<br />
euch zum Verhör. Sie wurden zuerst für<br />
russische Spione gehalten, und es wurden<br />
auch in diese Richtung Fragen gestellt. Die<br />
erste Frage: „Wie kommt ihr an die russischen<br />
Uniformen? Wer hat euch Karten<br />
und Skizzen besorgt?“ Und natürlich noch<br />
viele andere Fragen. Das Verhör dauerte<br />
sehr lange, auch nach ihren Familien wurden<br />
sie befragt. Als der Hauptmann merkte,<br />
dass sie auf jede Frage eine glaubhafte<br />
Antwort geben konnten, versprach er ihnen,<br />
dass sie so bald wie möglich mit<br />
einem Truppentransport nach Ostpreußen<br />
reisen dürften. Sie mussten aber zur weiteren<br />
Überprüfung zuerst zu ihrem Wehrbezirkskommando<br />
nach Lötzen. Da würde<br />
entschieden, was mit ihnen geschieht.<br />
Nach einigen Tagen kamen sie in Lötzen<br />
an und wurden nochmals verhört. Man<br />
wollte ganz sicher sein. Also bestellte man<br />
die Frauen aus Misken schriftlich dort hin.<br />
Die Frauen staunten, warum sie nach Lötzen<br />
mussten, den Grund hatte man ihnen nicht<br />
mitgeteilt. Denn von ihren Männern hatten<br />
sie die ganzen Jahre kein Lebenszeichen<br />
erhalten. Sie wussten nicht, ob sie noch<br />
lebten. Man war auf das Schlimmste gefasst.<br />
Das ganze Dorf war in Aufruhr.<br />
Als die Frauen nach zwei Tagen in Lötzen<br />
ankamen, wurden sie sehr merkwürdig<br />
behandelt, sie mussten in einem leeren<br />
Zimmer Platz nehmen, und sie wussten<br />
nicht, was das zu bedeuten hatte. Dann<br />
81
ging die Tür, auf und drei bärtige Männer<br />
und ein Offizier kamen herein. Die Frauen<br />
erkannten gleich ihre Männer und fielen<br />
ihnen um den Hals. Somit war auch der<br />
Offizier überzeugt, dass alles seine Richtigkeit<br />
hatte.<br />
Doch leider sind der Sohn von Wilhelm<br />
Bahlo und Andreas Jakubowski an Typhus<br />
erkrankt, in Minsk gestorben und auch dort<br />
beerdigt. Nach dem Krieg haben Frau<br />
Jakubowski und Frau Bahlo dort die Grä-<br />
82<br />
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
ber besucht. Auf der Fahrt nach Hause<br />
hatte man sich nach der langen Trennung<br />
viel zu erzählen.<br />
Meine Eltern haben uns diese Geschichte<br />
so oft erzählt, besonders an langen Winterabenden,<br />
und wir Kinder hörten gerne zu,<br />
weil alles noch ein gutes Ende genommen<br />
hat.<br />
Liebe Landsleute, während ich diese Zeilen<br />
schreibe, denke ich oft an die Tränen<br />
meiner Eltern.<br />
Die verlorene Heimat<br />
Erzähle deinen Kindern, wie die Heimat war,<br />
die dir in Kriegeswirren ging verloren;<br />
erzähl von deiner Ahnen Art,<br />
die sie als wertvoll hatten sich erkoren.<br />
Erzähl von Bergen, Wäldern, Seen,<br />
wo Garben reif auf ihren Äckern standen,<br />
dass sie empfinden, wie sie schön,<br />
die leider jetzt nicht mehr für sie vorhanden.<br />
Und so wie Mütter es mit Kindern tun,<br />
wenn sie die ihren für die schönsten halten,<br />
so soll das Bild der Heimat immerzu<br />
für sie ein kleines Paradies entfalten.<br />
Sing deinen Kindern Heimatlieder,<br />
Gedichte, Verse lehre sie;<br />
erkennen Heimatklang in deiner Stimme wieder,<br />
vergessen nicht der Heimat Poesie!<br />
Und auch, wenn neue Heimat sie gefunden,<br />
die sie nun lieben; ihnen ist vertraut;<br />
mit deiner alten bleiben sie verbunden,<br />
obwohl sie diese niemals je geschaut!<br />
Gertrud Becker, Langenhagen<br />
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Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
BILDER AUS JOHANNISBURG<br />
von Klaus Beyer<br />
Wer kann Auskunft darüber geben, wann und wo dieser Umzug stattfand?<br />
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83
84<br />
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
Die geschmückte Fischerstraße<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
Ecke Bahnhofstraße / Königsberger Straße, Eingang zu<br />
Fleischer Skrodzki<br />
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Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
Blick vom Ruderbootshauszur Steinbrücke<br />
Blick von der Steinbrücke zurEisenbahnbrücke<br />
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85
86<br />
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
Der Marktplatz im Winter<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
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Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
Die jungen Herren von der Tanzstunde…<br />
…und ihre Lehrerin Studienrätin Felicitas<br />
Würfel, geb. Lüdtke. In der Schule streng, in<br />
der Freizeit ein „Kumpel”<br />
Wer kennt sich wieder?<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
Kartoffelernte 1941 in Lupken<br />
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Wer kennt den jungen Mann aus der Fischerstraße?<br />
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88<br />
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
Badestelle von Kreuzofen am Niedersee im Mai 2003 Foto: G. Woyzechowski<br />
Abgedrehter Baumriese als Zeuge der Sturmkatastrophe am 4. Juli 2002 in der <strong>Johannisburger</strong><br />
Heide, Hirschwalde Foto: Willi Reck<br />
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Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
Die folgenden Lebenserinnerungen (im<br />
Auszug) stammen von Margarete Schramma,<br />
geb. Rüdiger, inzwischen verstorben.<br />
Sie gewähren einen Einblick in die Verhältnisse<br />
der Stadt Johannisburg von etwa<br />
1911-1941. Rev. Heide A. Harris, 12909<br />
New Sweden Church Rd, Manor, TX 78653,<br />
USA, die Tochter, schickte das Manuskript<br />
an Ilse Kruyk, Reginharstr.4, 51429 Berg.-<br />
Gladbch, eine Nichte der Verfasserin, Mitglied<br />
unseres Kreistages. Frau Kruyk stellte<br />
uns den Text für die Veröffentlichung zur<br />
Verfügung.<br />
Als drittältestes von sieben Kindern bin ich<br />
am 8.5.1911 in Wartendorf, der Heimat<br />
meines Vaters, geboren. Ich erinnere mich<br />
an die Kindergartenzeit und die Lehrertochter,<br />
die wie ich den Kindergarten besuchte.<br />
Wir durften auf dem Hof unseres<br />
Onkels Karl spielen, nachdem das Haus<br />
unserer Eltern einem Großfeuer zum Opfer<br />
gefallen war. Der Großvater väterlicherseits<br />
hatte in Wartendorf eine Schmiede.<br />
Die Großmutter väterlicherseits war bis zu<br />
ihrem Tode bei uns. Mein Vater hatte bei<br />
der Bahn im benachbarten Johannisburg<br />
eine Anstellung gefunden, wo er es bis<br />
zum Eisenbahnwerkführer geschafft hatte.<br />
1914, beim Ausbruch des ersten Weltkrieges,<br />
war ich drei Jahre alt. Als die Russen<br />
in und um Johannisburg kämpften, waren<br />
wir für eine Zeit in Pr. Eylau evakuiert. Wir<br />
durften bald wieder nach Wartendorf zurück.<br />
Bis 1917 wohnten wir bei Onkel Karl,<br />
bis das Haus in Johannisburg (Aryser Str.),<br />
mit dessen Bau die Eltern vor dem Kriege<br />
begonnen hatten, fertig war, Der Rohbau<br />
hatte durch die Kriegseinwirkungen sehr<br />
gelitten. Ein Massengrab in der Nähe, an<br />
der Grenadierstraße, erinnerte uns an die<br />
Gefallenen des Krieges.<br />
Besonders meine Mutter war sehr froh, als<br />
wir in das fertige Haus einziehen durften.<br />
Natürlich gab es noch manches anzuschaffen,<br />
aber zu kaufen gab es kaum etwas, so<br />
dass mein Vater, der handwerklich sehr<br />
begabt war, die Betten für das Elternschlafzimmer<br />
selbst zimmerte. Da meine<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
Mutter von Hause aus gewöhnt war Geflügel<br />
zu halten, tat sie es auch jetzt. Es gab<br />
einen großen Hühnerhof, auf dem auch<br />
Gänse, Enten und Perlhühner Platz hatten.<br />
Die Futter- und Wasserbehälter für das<br />
Geflügel fertigte mein Vater selbst an. Auch<br />
die Schuhe besohlte er für uns alle. Gleich<br />
nach dem Kriege fertigte er Holzschuhe<br />
an. Meist hatten wir zwei Katzen sowie<br />
einen Wachhund auf dem Hof. Die Hundebude<br />
war auch vom Vater angefertigt.<br />
Als unsere Mutter vom Großvater ihr Erbteil<br />
bekommen hatte, kauften die Eltern 10<br />
Morgen = 2 1 / 2 ha Land, angrenzend an das<br />
Haus. Auch ein Stall gehörte zum Haus, in<br />
dem eine Kuh, ein paar Schweine und das<br />
Geflügel untergebracht waren. Wenn ein<br />
Schwein geschlachtet wurde, kam tags<br />
zuvor Onkel Fritz, ein Bruder unserer Mutter,<br />
und früh morgens ging es ans Schlachten.<br />
In einem großen Kupferkessel wurde<br />
die Wurst gekocht, und es gab eine schöne<br />
Wurstsuppe.<br />
1917 kam ich in die Schule. In diesem Jahr,<br />
am Heiligabend, wurde mein Bruder Willi<br />
geboren. Tante Martha, die jüngste, noch<br />
unverheiratete Schwester meiner Mutter ,<br />
war einige Tage bei uns, um zu helfen. Willi<br />
wurde ein kräftiger Junge. Darüber freute<br />
sich Mutter sehr, da unsere Schwester<br />
Friedchen, die in der Zeit des Krieges geboren<br />
wurde, die englische Krankheit hatte.<br />
Sie konnte nicht laufen. Gott hat sie im<br />
Alter von 4 Jahren heimgeholt.<br />
Als 1919 unsere Großmutter im Alter von 94<br />
Jahren gestorben war, wurde sie im Wohnzimmer<br />
aufgebahrt. Der Sarg wurde mit<br />
Hilfe eines Pferdegespanns zum Friedhof<br />
gebracht.<br />
In Johannisburg waren die Kaufleute meist<br />
Juden. Wir kauften Stoff und Kleider bei<br />
Scheinmann, der am Markt ein großes Manufakturgeschäft<br />
hatte. Während des Krieges,<br />
als viele Juden emigrierten, übernahm<br />
Kaufmann Konopatzki das Geschäft. Andere<br />
Geschäftsinhaber waren Wronkow und<br />
Rawraway. Meine Mutter kaufte oft eine<br />
große Lage Stoff. Es kam dann eine Schneiderin<br />
ins Haus, die uns Kleider nähte. Sie<br />
89
90<br />
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
schlief im Gästezimmer. lm Winter, wenn<br />
es sehr kalt war, wurde der Kachelofen<br />
geheizt. Mein Vater hatte im Wald meterweise<br />
Holz gekauft, das dann gesägt und<br />
gehackt werden musste. Alle Öfen, auch<br />
der Küchenherd, wurden mit Holz und Kohle<br />
geheizt.<br />
Meine Mutter backte wöchentlich sieben<br />
große Brote in dem großen Backofen in der<br />
Küche. Zu einem Festtag wurde einmal<br />
Kuchen von 30 Pfd. Mehl gebacken. Zu<br />
Fastnacht gab es Krapfen. Auch Raderkuchen<br />
und später mit einem Waffeleisen<br />
Waffeln wurden gebacken.<br />
Meine Schularbeiten machte ich gleich<br />
nach der Schule. Danach halfen wir im<br />
Garten beim Harken oder im Sommer auf<br />
der Wiese beim Heuwenden. In der Schule<br />
saß ich eine Zeit lang mit einem Mädchen<br />
aus dem Waisenhaus zusammen, zwischen<br />
deren Fingern ich rote, entzündete Flecken<br />
entdeckte. Nach einiger Zeit hatte auch ich<br />
juckende Pickel am Körper, ebenso meine<br />
Geschwister. Wir hatten die Krätze. Vater<br />
machte sich auf den Weg zur Apotheke<br />
und kaufte ein Mittel dagegen. Zu diesem<br />
Gang zog er seinen guten Anzug an. Am<br />
Wochenende wurden wir eingerieben. Am<br />
nächsten Tag stiegen wir nacheinander in<br />
einen Holzbottich mit warmem Wasser und<br />
wurden abgewaschen. Bald waren wir die<br />
Krätze los.<br />
Von unserer Anlegestelle am Pissekfluss<br />
konnten wir bis Nikolaiken fahren, wo es<br />
die gut schmeckenden Maränen gab. Auch<br />
auf dem <strong>Johannisburger</strong> Marktplatz boten<br />
an Markttagen Frauen geräucherte Maränen<br />
an. Auf dem Platz stand bis zum zweiten<br />
Weltkrieg ein Bismarck-Denkmal.<br />
Am 13.9.1920 wurden unsere jüngsten Brüder,<br />
Alfred und Sigfried, die Zwillinge, geboren.<br />
Nun waren wir 7 Kinder. Zur Erledigung<br />
der Hausarbeiten hatten wir eine Hilfe,<br />
denn meine Mutter war danach lange<br />
krank. Wenn die Zwillinge ihr Fläschchen<br />
bekommen sollten, waren meine Schwester<br />
und ich, damals 9 Jahre alt, dafür<br />
zuständig. Unser ältester Bruder Heinrich,<br />
Jg. 1907, durfte nur zugucken.<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
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In der Zeit nach dem ersten Weltkrieg besuchte<br />
uns oft unser Großvater, der mit<br />
dem Pferdewagen aus Bagensken kam. Er<br />
brachte uns manches Essbare mit, denn<br />
wir bekamen Brot und alles andere auf<br />
Karten. Ich weiß noch, wie ich nach Milch<br />
angestanden habe, denn immer bekamen<br />
wir keine Milch von der Kuh. Einmal kam<br />
uns Tante Ida besuchen. Sie brachte uns,<br />
versteckt unterm Mantel, Butter mit. Ihr<br />
schwarzsamtener Mantel hatte leider durch<br />
die aufgetaute Butter sehr gelitten. Tante<br />
Ida wohnte mit ihrer Familie in Kallenzinnen.<br />
Wir Kinder besuchten sie manchmal. Sehr<br />
gern war ich auch bei den Großeltern in<br />
Bagensken. Der Ort lag in einer schönen<br />
bergigen Gegend.<br />
Wir erhielten als Kinder eine strenge Erziehung.<br />
Der 1. Feiertag, Ostern oder Pfingsten,<br />
war für uns ein großer Feiertag. Wenn<br />
wir nicht in der Kirche oder in der Sonntagsschule<br />
waren, las Vater uns aus dem<br />
Andachtsbuch ,„Arndts wahres Christentum”<br />
vor. Am Nachmittag durften wir dann<br />
draußen spielen, nur nicht am Vormittag.<br />
Am Gründonnerstag gingen wir konfirmierten<br />
Kinder mit den Eltern zum Abendmahl.<br />
Wir besuchten auch die Sonntagsschule<br />
der landeskirchlichen Gemeinschaft. Für<br />
Erwachsene gab es dort Bibel- und Evangelisationsstunden.<br />
Als ich 14 Jahre alt war, wurde ich von<br />
Pfarrer Eichel konfirmiert. Meine Cousine<br />
Elfriede aus Wartendorf hatte mir dazu ein<br />
weißes Kleid genäht. Ich bin dann noch bis<br />
zum Herbst 1925 zur Schule gegangen,<br />
um den Anschluss an die einjährige Handelsschule<br />
in Lyck zu haben. Ich bin täglich<br />
von Oktober 1925 bis Ende September<br />
1926 morgens früh, Abfahrt 6 Uhr, nach<br />
Lyck gefahren. Agnes Wieczorek fuhr auch<br />
zu derselben Handelsschule. Wir wohnten<br />
beide gegenüber der Bahn.<br />
Mit meiner Mutter fuhren wir oft im Sommer<br />
zu unseren Verwandten Sach nach Gehlenburg.<br />
Dort wurden wir von der Bahn mit<br />
dem Landauer abgeholt und auch wieder<br />
zur Bahn gebracht. Es war immer ein Erlebnis.
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
Gern erinnere ich mich an meine Tätigkeit<br />
bei der <strong>Johannisburger</strong> Zeitung: Als ich im<br />
Herbst 1926 die Handelsschule absolviert<br />
hatte, konnte ich am 1. Oktober 1926 im<br />
Kontor bei der <strong>Johannisburger</strong> Zeitung<br />
anfangen. Trotz des Jahres auf der Handelsschule,<br />
wo ich die Prüfung mit „sehr<br />
gut” bestanden hatte, wurde ich in der<br />
ersten Zeit auch zu Lehrlingsarbeiten herangezogen,<br />
z. B. morgens Staub wischen,<br />
Bücher und andere Sachen, die beim Verkauf<br />
liegen geblieben waren, einordnen u.<br />
ä. Wenn der Chef, Herr Bauer, und seine<br />
Schwägerin, die Buchhalterin, weg waren,<br />
machten wir es uns gemütlich. Mit Frl. Nisch,<br />
der Verkäuferin, hatte ich ein gutes Verhältnis.<br />
„Kleine”, das war ich, rief sie: „hol’<br />
doch mal von Czudrochowski Würstchen,<br />
aber nicht vergessen, dazu Mostrich!”<br />
Nachdem meine Probezeit in der <strong>Johannisburger</strong><br />
Zeitung zu Ende gegangen war,<br />
wurde ich von Frau Dzobek, der Buchhalterin,<br />
zu Büroarbeiten herangezogen, z. B.<br />
Rechnungen anmahnen, Nachnahmen an<br />
säumige Zahler schreiben und Radiosendungen<br />
für die Zeitung aufnehmen. Letzteres<br />
war besonders im Sommer bei Gewitter<br />
sehr schwierig. Wenn ich zum Mittag nach<br />
Hause ging, musste ich an der Gärtnerei<br />
Sanio vorbeigehen. Frl. Nisch beauftragte<br />
mich oft, ihrem Freund Ferdinand S., genannt<br />
Nanti, heimlich Briefe zu überbringen.<br />
„Nur dass der Alte es nicht sieht”,<br />
sagte sie mir. Ich erfüllte treulich diesen<br />
Auftrag. Ferdinand S. wurde später Kreisleiter<br />
unserer Stadt.<br />
Seine Schwester Friedel, zu der wir uns alle<br />
sehr hingezogen fühlten, leitete unseren<br />
Jungmädchenkreis, wenn Frau Pfarrer<br />
Rosenhahn nicht da war. Friedel war in<br />
einer Bibelschule in Berlin ausgebildet<br />
worden. Oft waren wir, die Kindergottesdiensthelfer,<br />
von Pfarrer Rosenhahn zum<br />
Abend eingeladen. Bei schönem Wetter<br />
machten wir, besonders am Sonntag nachmittags,<br />
Ausflüge mit Fahrrädern an den<br />
Brzosolassek- und Roschsee. Auch der<br />
erste Mai war ein schöner Tag dafür. Mit<br />
Volksliedersingen und Volkstanz erfreuten<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
wir uns im Freien. Das war ein guter Ausgleich<br />
für meine manchmal sehr schwere<br />
Büroarbeit. An einem zweiten Weihnachtsfeiertag<br />
hielten wir eine Weihnachtsfeier im<br />
nahe gelegenen Wald, zündeten an einem<br />
Tannenbaum unsere mitgebrachten Lichter<br />
an und sangen Lieder. An den Adventssonntagen<br />
sangen wir an den Straßenekken<br />
des <strong>Johannisburger</strong> Marktplatzes unsere<br />
Adventslieder. Solche Zusammenkünfte<br />
gaben mir immer wieder Kraft für die<br />
langen Bürostunden, denn wir haben damals<br />
auch an Sonnabenden bis 13 Uhr<br />
Dienst gehabt. Ich erinnere mich gern an<br />
diese schöne Jungmädchenzeit.<br />
Als ich 17 Jahre alt war, wechselte ich<br />
meine Stelle. Rechtsanwalt von Lojewski,<br />
der Schriftleiter der <strong>Johannisburger</strong> Zeitung,<br />
fragte mich eines Tages, ob ich nicht<br />
eine Stelle in seinem Anwaltsbüro annehmen<br />
würde. Ich sagte zu und trat im Oktober<br />
1928 den neuen Dienst an. Gehaltsaufbesserung<br />
von 70 auf 90 Mark. Ich war die<br />
Kraft, die stenografieren konnte. Der Anwalt<br />
hatte eine Zeit lang auch Schmuggelfälle<br />
zu bearbeiten, die an der 20 km entfernten<br />
Grenze nach Polen vorkamen, oft<br />
ging es um Schmuggel mit Pferden. Meistens<br />
habe ich für den Anwalt Diktate aufgenommen,<br />
dann schrieb ich den Text mit<br />
der Maschine.<br />
Als Hitler an die Regierung kam, ging es<br />
den Anwälten und Notaren nicht mehr so<br />
gut wie früher. Die Gebührenordnung für<br />
Überlassungsverträge der Bauern wurde<br />
geändert, so dass die Einnahmen für diese<br />
Verträge bedeutend geringer waren als<br />
bisher. Es war mir nicht wohl zumute, wenn<br />
der Chef fragte , wieviel Einnahmen da<br />
waren, und nichts an Bargeld vorhanden<br />
war. Unser Gehalt musste der Anwalt mit<br />
einem Sparkassenvorschuss bezahlen. Er<br />
hatte eine Grundschuld aufgenommen.<br />
Trotzdem schenkte er mir, als ich im Oktober<br />
1938 10 Jahre bei ihm beschäftigt war,<br />
einen großen silbernen Löffel.<br />
Die Verfasserin wurde später Bürovorsteherin<br />
und arbeitete im ganzen zehneinhalb<br />
Jahre bei Rechtsanwalt von Lojewski, von<br />
91
92<br />
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
1939 bis 1941 im Staatshochbauamt.<br />
Zum Thema: Juden in Johannisburg<br />
ln der Nazizeit starb Herr Toller, Inhaber<br />
eines großen Eisenwarengeschäftes am<br />
Marktplatz. Er hatte alle Notariatsgeschäfte<br />
von Herrn von Lojewski erledigen lassen,<br />
weshalb dieser an dem jüdischen Begräbnis<br />
teilnahm. Auf offener Straße wurde er<br />
geknipst, und er bekam nach einigen Tagen<br />
ein Schreiben von der Anwaltskammer<br />
in Königsberg, er möge zu dieser unerlaubten<br />
Handlung Stellung nehmen. Er diktierte<br />
mir einen Brief an die Anwaltskammer<br />
mit dem Inhalb, dass er sich als Notar des<br />
Verstorbenen verpflichtet gefühlt habe, am<br />
Begräbnis teilzunehmen. Der jüdische<br />
Friedhof lag weit vor der Stadt, Richtung<br />
Johannishöhe.<br />
Am 9.11.1938 war der Tag der Verbrennung<br />
der Synagoge. Vorher waren die Inventarien,<br />
z. B. Stühle, aus dem Haus entfernt<br />
worden. Später wurden sie vernichtet.<br />
Unserem Kreisleiter Sanio fiel es sehr<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
Masuren<br />
Du bist an Deutschlands Kleid nur Saum,<br />
nicht prunkvoll und nicht schmuckbeladen,<br />
des Reiches Stämme kennen dich kaum<br />
und bist doch Zweig am deutschen Baum,<br />
du Land der Ordensrittertaten.<br />
Ich liebe deine sanften Höhen,<br />
der Felder ährenschweres Gold,<br />
der Himmel blaut in deinen Seen,<br />
mit weißen Wolkenschiffen wehen<br />
Unendlichkeiten gottgewollt.<br />
Hier leben Menschen erdverbunden<br />
mit blauen Augen, hellem Haar.<br />
Ich hab sie etwas herb gefunden,<br />
doch dank ich ihnen schöne Stunden<br />
und komme wieder.<br />
Wird es wahr?<br />
Walter Nickel<br />
schwer, diesen Auftrag auszuführen. Er<br />
dachte dabei an seine Mutter, die eine<br />
gläubige Frau war.<br />
Auch wagten die Menschen nicht, in den<br />
jüdischen Geschäften einzukaufen. In dieser<br />
Zeit sah ich im Schaufenster bei<br />
Wronkow einen Pelzschal, der mir gefiel.<br />
Ich guckte mich überall um, sah keinen<br />
diensthabenden Nazi und erledigte den<br />
Kauf. Den Schal habe ich noch bei der<br />
Flucht getragen. Wo die Inhaber der jüdischen<br />
Geschäfte verblieben sind, wusste<br />
niemand. Ich erinnere mich, dass Familie<br />
Hirschfeld, Hausbesitzer des Rechtsanwaltsbüros,<br />
plötzlich nicht mehr da war.<br />
Frau Hirschfeld hatte den Chef beauftragt,<br />
ihre Forderungen aus ihrem Geschäft einzuziehen.<br />
Wir zahlten das eingegangene<br />
Geld auf ihr Konto bei der <strong>Johannisburger</strong><br />
Sparkasse ein.<br />
Die Verfasserin berichtet am Schluss ihrer<br />
„Erinnerungen” von ihrer Hochzeit im Juni<br />
1941.<br />
Einsenderin des Gedichtes: E. Liedtke, Holsteiner Straße 24, 71040 Ludwigsburg<br />
www.Kreis-Johannisburg.de
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
93
94<br />
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
DIE EINWEIHUNG DER NEUEN<br />
SEUFZERBRÜCKE IN ARYS<br />
Die Einweihung der neuen Seufzerbrücke<br />
fand im Rahmen eines Stadtfestes statt,<br />
der „Aryser Tage”, vom 12. bis 14. Juli<br />
2002. Gefeiert wurde vor allem auf dem<br />
großen Platz an der ehemaligen Gartenstraße.<br />
In seiner Eröffnungsansprache begrüßte<br />
Bürgermeister Aleszczyk die jetzigen<br />
Aryser, besonders Persönlichkeiten,<br />
die in Arys und seiner Umgebung heute<br />
besondere Ämter innehaben. Begrüßt wurden<br />
ebenso eine Delegation aus Kropp mit<br />
ihrem Bürgervertreter und wir, die Reisegruppe,<br />
bestehend aus Mitgliedern der<br />
Gemeinschaft „Arys Stadt und Land” mit<br />
ihrem Reiseleiter, Herrn Waldemar<br />
Wyludda.<br />
Die Kropper Kommunalpolitiker, so sagte<br />
der Bürgermeister, seien angereist, um die<br />
Stadt kennen zu lernen, vor allem jedoch,<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
um eine Partnerschaftsvereinbarung zu<br />
unterzeichnen, auf deren Grundlage eine<br />
Verbindung zwischen Arys und Kropp in<br />
Zukunft gepflegt werden soll. Gedacht ist<br />
an Kontakte zwischen den Jugendlichen<br />
auf kulturellem Gebiet, z. B. dem Sport,<br />
ebenso an Kontakte zwischen den Bürgern<br />
und Organisationen verschiedener Art. Auf<br />
diese Weise wolle man einen Beitrag für<br />
die Völkerverständigung und die Schaffung<br />
eines vereinten, friedlichen Europas<br />
leisten. Erwähnt wurden Kreispräsident<br />
Petersen und Landrat Kamischke vom Kreis<br />
Schleswig-Flensburg, die den Weg für die<br />
Partnerschaft geebnet haben.<br />
Es folgte dann die Einweihung der neuen<br />
Seufzerbrücke, zu der, von der Gartenstraße<br />
aus gesehen, ein neu angelegter<br />
Plattenweg führt. Der Bürgermeister, mit<br />
einer Übersetzerin auf der Brücke stehend,<br />
erinnerte an ein Treffen zwischen alten und<br />
neuen Arysern im Sommer 2000, bei dem<br />
Aryser Reisegruppe auf der neu erbauten Seufzerbrücke Foto: Siegfried Reisenauer<br />
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Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
einige Aryser gefragt haben, ob die Errichtung<br />
einer neuen Seufzerbrücke möglich<br />
sei. Er habe damals den Bau zugesichert:<br />
mit Hilfe der Pioniere könne die Brücke<br />
errichtet werden. Der Bürgermeister äußerte<br />
dann ähnliche Gedanken wie bei der<br />
Beschreibung der Zielsetzung der Partnerschaft<br />
zwischen Arys und Kropp: Es gehe<br />
um Begegnung im weitesten Sinn. Das am<br />
Anfang der Brücke befestigte Band wurde<br />
durchschnitten. Wir konnten nun über die<br />
Brücke gehen. Unsere alte Aryserin, Frau<br />
Agnes Neumann, warf von der Mitte der<br />
Brücke aus in den Kanal einen Strauß gelber<br />
Blumen, der unter der Brücke durch<br />
die Strömung weiter schwamm. Dazu sagte<br />
sie: „Seufzerbrücke, die II., eingeweiht<br />
im Jahr 2002. Mögen alle Menschen in<br />
Frieden und Eintracht über diese Brücke<br />
gehen! Gott segne diese Stunde”.<br />
Wir besuchten im Anschluss mit der Delegation<br />
aus Kropp und heutigen Aryser Bürgern<br />
einen katholischen Gottesdienst in<br />
unserer ehemals evangelischen Kirche. Sie<br />
war voll besetzt, die Gesänge wirkten beeindruckend.<br />
Leider wurde in diesem Gottesdienst<br />
kaum Deutsch gesprochen. Der<br />
ehemalige Pfarrer aus Arys, jetzt in Lyck<br />
tätig, las einen neutestamentlichen Abschnitt<br />
auf Deutsch vor und wies auf die<br />
Einweihung der Brücke hin. Im übrigen war<br />
Polnisch die Gottesdienstsprache, auch<br />
die Predigt wurde leider nicht ins Deutsche<br />
übersetzt.<br />
Zur Einweihung der Brücke gehörte auch<br />
eine Einladung ins Haus Anna, früher<br />
Budda, zu einem Fest am Abend. Ein polnischer<br />
Frauenchor in Trachtenkleidern trug<br />
Gesänge vor. Es folgte die Unterzeichnung<br />
der Partnerschaftsurkunde Arys -<br />
Kropp, Geschenke wurden ausgetauscht.<br />
Die Gäste durften sich dann an einem kalten<br />
Buffet bedienen. Den Rest des Abends<br />
verbrachten wir mit Unterhaltung und Tanz.<br />
Auch am nächsten Nachmittag war die<br />
Aryser Gruppe noch zu einem kleinen<br />
Imbiss mit Wildschweinbraten auf dem Platz<br />
an der Gartenstraße eingeladen. Wir erlebten<br />
östliche Gastfreundschaft.<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
Zu erwähnen wäre noch das schöne Sommerwetter<br />
während des Festes und der<br />
Zeit unserer Reise, obwohl vorher in Arys<br />
und Umgebung ein gewaltiger Sturm gewütet<br />
und viel Schaden angerichtet hatte.<br />
D. Woytewitz<br />
EINE GLOCKE DER KIRCHE<br />
IN MORGEN (KUMILSKO)<br />
AUS DEM JAHRE 1873<br />
Die Glockeninschrift<br />
Bochumer Verein · Gussstahlfabrik<br />
Lobet den Herrn in seinem Heiligtum<br />
Alles was Odem hat, lobe den Herren<br />
Ps. 150,1 und 6<br />
im Jahre 1873<br />
Pfarrer Mendrzyk<br />
Kirchenvorsteher<br />
Graffenberger und Braun<br />
95
96<br />
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<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
Von der Sonne durchflutet. Wald und Wege, frisches Maigrün am Wegesrand zwischen<br />
Kurwien und Kreuzofen Foto: G. Woyzechowski<br />
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Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
Konfirmation am 14. 4. 1941 in Gehlenburg durch Pfarrer Heldt<br />
Einsender: Emmi Kruschinski, geb. Rutkowski, aus Erztal, Amselstraße 3d, 45772 Marl<br />
Pilchen-Fischer auf dem Roschsee im Herbst 1949. Von li. nach re.: Max Salamon, Wilhelm<br />
Chroszewski, Kurt Worroch und Gustav Chroszewski<br />
Einsender: Siegfried Salamon, Im Püllenkamp 17, 41462 Neuss<br />
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98<br />
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
HAMMERGEHSEN (ABBAU GEHSEN)<br />
Einsenderin: Betty Richter, geb. Ober, Berliner Straße 56, 84478 Waldkraiburg<br />
Frau Ober (in Tracht) mit Sohn und Helferinnen<br />
bei der Heuernte<br />
Frau Ober mit Sohn und Tochter auf ihrem<br />
Hof<br />
Das ist alles, was übrig blieb! Die Einsenderin<br />
auf der Treppe ihres zerstörten Hauses in<br />
Hammergehsen<br />
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Die Einsenderin mit 10 Jahren auf der Wiese<br />
des Anwesens ihrer Eltern<br />
Die Eltern Gustav und Martha Ober mit Tochter<br />
Betty und Tante Gertrud Joswig aus Morgen
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
MUTTER<br />
AUF DEM PFERDEMARKT<br />
Von Kurt Zwikla<br />
Meine Eltern wohnten in dem schönen masurischen<br />
Dorf Misken, Kreis Johannisburg,<br />
nahe der polnischen Grenze. Als der Krieg<br />
im September 1914 begann, kamen russische<br />
Einheiten in die masurischen<br />
Grenzdörfer, wo sie alles mitnahmen, was<br />
ihnen gefiel. Sehr begehrt waren bei ihnen<br />
die Pferde, die sie den Bauern wegnahmen,<br />
so auch das einzige Pferd meiner<br />
Eltern. Einige Männer aus unserem Dorf<br />
wurden nach Russland verschleppt, auch<br />
mein Vater, sie kamen erst nach rund vier<br />
Jahren zurück. Nun stand meine Mutter mit<br />
ihren Eltern, drei kleinen Kindern und dem<br />
Bauernhof allein da. Sie machte sich große<br />
Sorgen, wie sie alles schaffen sollte. Dann<br />
kam das Frühjahr 1915, und die Felder<br />
mussten bestellt werden. Aber wie? Ohne<br />
Pferd war das unmöglich.<br />
Eines Tages erfuhr meine Mutter, dass in<br />
Bialla ausrangierte Militärpferde an die<br />
Bauern verkauft wurden. Sie beschloss mit<br />
ihrem Vater dort ein Pferd zu kaufen, um mit<br />
der Frühjahrsbestellung zu beginnen. Doch<br />
mein Großvater weigerte sich, mit einer<br />
Frau zum Pferdemarkt zu gehen. Er meinte,<br />
das sei Männersache. „Ich lass’ mich doch<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
von den anderen Männern nicht auslachen.”<br />
Aber für meine Mutter war ein Pferd wichtig,<br />
also machte sie sich am nächsten Morgen<br />
in aller Frühe auf. Es war ein Fußweg<br />
von neun Kilometern. Kaum war meine<br />
Mutter weg, entschloss sich mein Großvater,<br />
ihr in einem gewissen Abstand zu folgen.<br />
In Bialla angekommen, sah sie schon<br />
von weitem eine große Anzahl Menschen<br />
stehen - nur Männer. Sie wurde mit abschätzigen<br />
Bemerkungen empfangen, aber<br />
sie ließ sich nicht einschüchtern und versuchte<br />
herauszufinden, wo die Pferde standen.<br />
In einer Seitenstraße fand sie die Pferde<br />
schließlich. Sie stellte sich in die Nähe und<br />
tat so, als gehöre sie dazu. Als das erste<br />
Pferd von einem Soldaten am Halfter zum<br />
Verkauf vorgeführt wurde, fasste meine<br />
Mutter das Pferd an der anderen Seite des<br />
Halfters und ging zu dem Tisch, an dem<br />
zwei Offiziere saßen, den Preis festlegten<br />
und das Geld annahmen. Natürlich protestierten<br />
einige Männer, aber meine Mutter<br />
sagte, dass sie drei kleine Kinder habe, ihr<br />
Mann in russischer Kriegsgefangenschaft<br />
sei, sie nicht wisse, wie sie das Land ohne<br />
Pferde bestellen solle, um die Kinder zu<br />
ernähren. Die Offiziere sahen die Notlage<br />
ein und überließen ihr das Pferd zu einem<br />
günstigen Preis. Sie bedankte sich und<br />
machte sich voller Stolz auf den Heimweg.<br />
Als sie aus dem Trubel heraus war, empfing<br />
sie mein Großvater mit den Worten:<br />
„Da hast du aber einen mageren Klepper<br />
gekauft! Ja, ja, so ist das, wenn Frauen zum<br />
Pferdekauf gehen.” Zu Hause angekommen,<br />
wurde das Pferd mit Hafer und Heu<br />
aufgepäppelt, und die Frühjahrsbestellung<br />
konnte beginnen. Nach einigen Wochen<br />
hatte sich das Pferd von den Strapazen<br />
erholt und war ein wahres Prachtexemplar<br />
geworden.<br />
Als mein Vater 1918 aus der Gefangenschaft<br />
kam, hat er den guten Pferdekauf<br />
meiner Mutter bewundert. Einige Händler<br />
wollten ihnen das Pferd abkaufen, doch für<br />
meine Mutter blieb es unverkäuflich.<br />
99
100<br />
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
MEIN GROSSVATER<br />
UND DER WOLF<br />
Mein Großvater ging im November des<br />
Jahres 1900 nach Bialla zum Markt, um<br />
dort einzukaufen. Es war ein Fußweg von<br />
etwa 9 Kilometern, der überwiegend durch<br />
den Wald führte. Auf dem Markt traf er<br />
einige Bekannte, und das Wiedersehen<br />
wurde mit einigen Körnchen im Krug begossen.<br />
Als er sich dann auf den Heimweg<br />
machte, war es schon schummrig, und als<br />
er das Dorf Konopken (Mühlengrund) hinter<br />
sich hatte, war es inzwischen stockfinster<br />
geworden. In Kruzewen (Erztal) begann<br />
der Sandweg nach Misken. Kaum<br />
ging er den Weg einige Meter, sah er plötzlich<br />
am Wegrand einen Wolf stehen, so als<br />
ob der schon auf meinen Großvater gewartet<br />
hätte. Was machen? Weglaufen nützte<br />
nichts, der Wolf hätte ihn gleich eingeholt.<br />
Also setzte er seinen Weg ruhig fort.<br />
Der Wolf lief gemächlich neben ihm her bis<br />
nach Misken. Natürlich hatte der Großvater<br />
Angst; die Haare standen ihm zu Berge. Er<br />
überlegte, wie er den Wolf loswerden könne,<br />
aber es fiel ihm nichts ein. Als er nun<br />
aus dem Wald kam und die ersten Häuser<br />
von Misken sah, versuchte er ganz nahe an<br />
den Gebäuden entlangzugehen. Der Wolf<br />
trabte so zwei, drei Schritte mal neben, mal<br />
vor dem Großvater. Als er an seinem Haus<br />
war, ging er ganz nahe am Staketenzaun<br />
entlang, um bei günstiger Gelegenheit ins<br />
Haus zu kommen.<br />
Am Hauseingang angekommen, war der<br />
Wolf zum Glück etwa zwei Schritte vor ihm,<br />
das nutzte der Großvater aus und sprang<br />
zur Tür, öffnete sie blitzschnell, sprang<br />
hinein und warf die Tür zu. Damit hatte der<br />
Wolf nicht gerechnet. Er sprang schnell zur<br />
Tür und wollte ebenfalls hinein. Als es ihm<br />
nicht gelang, wurde er wütend, stellte sich<br />
auf die Hinterfüße, heulte laut und kratzte<br />
mit den Vorderpfoten an der Haustür. Als er<br />
merkte, dass er nicht hineinkam, versuchte<br />
er in den daneben liegenden Pferdestall zu<br />
kommen und wollte unter dem Fundament<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
in den Stall gelangen. Er versuchte an zwei<br />
Stellen mit den Pfoten Löcher zu buddeln,<br />
aber auch das gelang ihm nicht. So trottete<br />
er denselben Weg, den er gekommen war,<br />
in den Wald zurück.<br />
Vor einigen Jahren erzählte ich diese Geschichte<br />
meinem jüngsten Enkel Kai, der<br />
aufmerksam zuhörte. Als wir dann vor zwei<br />
Jahren mit unseren Kindern und Enkeln<br />
unsere ostpreußische Heimat besuchten,<br />
gingen wir auch den Weg von Kruzewen<br />
nach Misken. Plötzlich fragte Kai: „Opa, ist<br />
das derselbe Weg, den dein Großvater mit<br />
dem Wolf gegangen ist?“ Da merkte ich,<br />
dass unsere Kinder und Enkel gerne unsere<br />
Geschichten von früher hören und sicher<br />
auch ihren Kindern weiter erzählen.<br />
Denn wir, als die letzte Erlebnisgeneration,<br />
sollten alles tun, damit unsere Heimat nicht<br />
vergessen wird.<br />
K. Zwikla<br />
DENKE,<br />
DASS ES EIN LEBEN GIBT<br />
UND DASS ES EINEN TOD<br />
GIBT.<br />
DENKE,<br />
DASS ES SELIGKEIT GIBT<br />
UND DASS ES GRÄBER<br />
GIBT.<br />
SEI NICHT VERGESSLICH,<br />
SONDERN DENKE DARAN.<br />
Robert Walser
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
MITTENHEIDE (TUROSCHELN) UND UMGEBUNG<br />
Einsender: Annemarie Hartwig, Hackelbergstraße 15, 37194 Bodenfelde<br />
Erinnert sich jemand daran, was hier wohl gefeiert wurde?<br />
1932 Blick vom Kirchturm Das Pfarrhaus<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
101
Schnee am 1. Mai<br />
Erntezeit<br />
102<br />
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
www.Kreis-Johannisburg.de
Holzablage am See<br />
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
So schön war die Umgebung von Mittenheide<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
103
104<br />
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
Ortseingang vonSadunen (Sdnunowen)<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
www.Kreis-Johannisburg.de
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
KIRCHSPIEL KUMILSKO<br />
(AB 1938 MORGEN),<br />
KR. JOHANNISBURG<br />
Für mein Forschungsprojekt „Kirchspielchronik<br />
Kumilsko“benötige ich zur leihweisen<br />
Überlassung Bücher, Chroniken, Bilder,<br />
Ansichtskarten, Urkunden, Dokumente,<br />
Briefe, usw., die einen Bezug zu den<br />
unten aufgeführten Orten des Kirchspiels<br />
Kumilsko haben.<br />
Die Original-Unterlagen erhalten Sie nach<br />
Anfertigung von Kopien schnellstens zurück.<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
MORGEN<br />
Gasthaus Richard Nitsch Molkerei und Mühle<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
Das Kirchspiel Kumilsko umfasst nach dem<br />
Stand von 1912 die folgenden Orte (die<br />
Namensänderungen ab 1938 in Klammern):<br />
Kumilsko (Morgen), Bagensken (Lehmannsdorf),<br />
Bogumillen (Brödau), Groß und<br />
Klein Cwalinnen /Zwalinnen (Schwallen),<br />
Grodzisko (Burgdorf), Gruhsen, Gusken,<br />
Jakubben, Kosken mit Itzken und Niegossen,<br />
Klarheim (oo Mikutten), Kossaken<br />
(Wächtershausen), Kowalewen (Richtwalde),<br />
Kuckeln, Lissaken (Drugen), Lisken,<br />
Mykutten (Mikutten), Poseggen, Adlig Rakowen<br />
Dorf und Gut (Raken), Sokollen<br />
(Falkendorf), Soldahnen, Adlig Symken<br />
Dorf und Gut (Simken).<br />
Für Ihre Unterstützung möchte ich mich<br />
schon heute bedanken.<br />
Werner Schuka, Alte Poststraße 37, 32429<br />
Minden, Telefon 0571 / 55848<br />
105
Einsender: Dorothea Reinhold<br />
Max-Reger-Weg 1<br />
Helmstedt<br />
Die Ruhdener sind stolz<br />
auf das Hirschgeweih<br />
106<br />
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
ERINNERUNGEN AN RUHDEN<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
Jugend von Ruhden<br />
bei einem Sommerfest
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
Haus Lukat<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
RUHDEN 1991<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
Haus der früheren<br />
Gastwirtschaft Sparka<br />
Grundstück gegenüber<br />
Sparka, im Hintergrund<br />
Haus Lukat<br />
Einsender: Gotthold Brozio<br />
Weserstraße 32<br />
76437 Rastatt<br />
107
108<br />
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
UND ES GEHT WEITER MIT RUHDEN<br />
Aufnahmen, die uns Herr Siegfried Razum, Karlsbader Straße 15 in 35396 Gießen, vor<br />
längerer Zeit überlassen hat.<br />
Anwesen - Wohnhaus und<br />
Wirtschaftsgebäude<br />
von Jakob Greinus, 1950<br />
Konfirmation von Ruth Greinus, Ostern 1944. Konfirmandin hinten Fenstermitte<br />
www.Kreis-Johannisburg.de
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
WAS IST UND WIE BETREIBT<br />
MAN FAMILIENFORSCHUNG?<br />
<strong>Familienforschung</strong>, auch als Familiengeschichtsforschung<br />
oder Genealogie bezeichnet,<br />
geht den Spuren der Vorfahren in<br />
gedruckten und ungedruckten Quellen<br />
nach. Sie versucht, Namen, Lebensdaten<br />
und -umstände möglichst umfassend zu<br />
erforschen. Alle Schichten der Bevölkerung<br />
haben nachlesbare Angaben in den<br />
Quellen hinterlassen. <strong>Familienforschung</strong> ist<br />
also keine Angelegenheit privilegierter Kreise.<br />
Ausgangspunkt der Forschung sind die<br />
Register der Standesämter, in Ost- und<br />
Westpreußen ab 1874 geführt, und die Kirchenbücher,<br />
die Ende des 16. Jhs., oft<br />
aber erst im 17. Jh. einsetzen. Aus diesen<br />
Quellen ergeben sich die Namen und die<br />
Eckdaten zu den einzelnen Familienmitgliedern<br />
und die Familienzusammenhänge.<br />
Richtig lebendig und interessant wird <strong>Familienforschung</strong><br />
aber erst, wenn sie auf die<br />
wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse<br />
der Vorfahren und auf ihr gesamtes Lebensumfeld<br />
ausgedehnt wird. Dazu ist es notwendig,<br />
in weiteren archivalischen Quellen<br />
(Grundbücher, Bürgerverzeichnisse, Zunftrollen,<br />
Steuer- und Schadenlisten, Mühlenund<br />
Gesindelisten, Huldigungs- und<br />
Musterungslisten, Erbteilungen und Testamente,<br />
Kirchenrechnungen und -strafen,<br />
Grundstücksgeschäfte, Schulakten und<br />
anderes mehr) und in gedruckten Quellen<br />
(Urkunden- und Bürgerbücher, Dorf- und<br />
Stadtchroniken, Verkündungsblätter, Geschlechterbücher,<br />
Ahnenlisten usw.) zu<br />
suchen. Oft entdeckt man bei dieser Arbeit<br />
völlig unvermutete Zusammenhänge und<br />
verblüffende Details, oft auch das ganz<br />
unmittelbare Einwirken der großen Geschichte<br />
auf das Leben Einzelner. So vermittelt<br />
<strong>Familienforschung</strong> den Blick für geschichtliche<br />
Auswirkungen und die Erfahrung<br />
persönlicher Betroffenheit. Sie wird<br />
darüber hinaus zu einem Teil der Heimatund<br />
Landesforschung.<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
Derart betriebene Familiengeschichtsforschung<br />
erfordert Wissen über die Forschungsmethoden,<br />
über die verfügbaren<br />
Quellen und deren Benutzung und, je nach<br />
persönlichen Forschungsschwerpunkten,<br />
Kenntnisse in den historischen Hilfswissenschaften<br />
(Schriftkunde, Maße und Gewichte,<br />
Zeitrechnung und Kalenderangaben,<br />
lateinische Bezeichnungen für<br />
Krankheiten und Berufe, Namenkunde und<br />
vieles andere), aber auch zu bestimmten<br />
historischen Fachgebieten (Steuerwesen,<br />
Agrarstruktur, Gemeindeordnung, Bildungswesen<br />
usw.).<br />
Das hört sich alles im ersten Augenblick<br />
gewaltig an. Das Wissen lässt sich aber im<br />
Laufe der Jahre entsprechend den eigenen<br />
Forschungsneigungen nach und nach<br />
erarbeiten.<br />
Zunächst gibt es dafür eine spezielle Literatur.<br />
Für den Einstieg empfiehlt sich das<br />
preisgünstige Buch von Wolfgang Ribbe /<br />
Eckart Henning, Taschenbuch für Familiengeschichtsforschung,<br />
12. Auflage, Verlag<br />
Degener & Co., Neustadt a. d. Aisch 2001.<br />
Dieses Werk enthält eine Fülle von weiterführenden<br />
Hinweisen und Angaben zur<br />
wichtigsten Literatur.<br />
Ferner wird die <strong>Familienforschung</strong> durch<br />
Mitgliedschaft in einem familienkundlichen<br />
Verein erleichtert. Deren gibt es zahlreiche,<br />
sie sind meist auf bestimmte Landschaften<br />
ausgerichtet. Ihre Leistung für die<br />
Mitglieder besteht überwiegend in Veröffentlichungen,<br />
in Informations-Veranstaltungen,<br />
im Erteilen von Auskünften und im<br />
Vermitteln von gegenseitigen Informationen<br />
unter den Mitgliedern. Sie geben so<br />
Hilfe zur Selbsthilfe. Der Rat erfahrener<br />
Mitglieder hilft nicht nur Anfängern, ihre<br />
eigene Forschung zielgerichteter durchzuführen<br />
und dadurch Zeit und Geld zu<br />
sparen.<br />
<strong>Familienforschung</strong> von anderen als Auftragsarbeit<br />
durchführen zu lassen, ist kaum<br />
möglich. Wirklich gute und umfangreiche<br />
professionelle Arbeit ist fast nicht bezahlbar.<br />
Leider tummeln sich auf diesem Gebiet<br />
auch unseriöse Firmen.<br />
109
110<br />
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
Für den Interessierten wird <strong>Familienforschung</strong><br />
zu einer lebenslangen und erfüllenden<br />
Beschäftigung, mit der man zwar<br />
jederzeit beginnen, aber nicht früh genug<br />
anfangen kann. <strong>Familienforschung</strong> ist deshalb<br />
keineswegs nur etwas für Rentner und<br />
Pensionäre. Im Gegenteil, erst die langjährige<br />
Forschung, je nach individuell verfügbarer<br />
Zeit in Angriff genommen, schafft<br />
auch langjährige Freude. Nicht verschwiegen<br />
sein soll, dass <strong>Familienforschung</strong> auch<br />
den Reiz kriminalistischer Spürarbeit in sich<br />
birgt.<br />
Lage der ost- und westpreußischen <strong>Familienforschung</strong><br />
Die Möglichkeiten zur Erforschung ost- und<br />
westpreußischer Familien sind entgegen<br />
weit verbreiteter Meinung gut bis sehr gut,<br />
jedenfalls sehr viel besser als für alle anderen<br />
ostdeutschen Gebiete.<br />
Die wichtigsten Bestände befinden sich im<br />
Original oder als Verfilmung in Deutschland.<br />
Bestände im heutigen Polen sind<br />
wieder benutzbar. Die Bedingungen sind<br />
nicht sehr viel schwieriger als in Deutschland.<br />
Dagegen sind die erhaltenen Bestände<br />
im heutigen Rußland gering und kaum<br />
geordnet. Ihre Benutzung ist fast nicht<br />
möglich.<br />
Große Bestände an Kirchenbüchern sind<br />
bei Kriegsende mitgenommen worden. Die<br />
evangelischen Kirchenbücher lagern zentral<br />
im „Evangelischen Zentralarchiv“ in<br />
Berlin, die katholischen Kirchenbücher im<br />
„Bischöflichen Zentralarchiv“ in Regensburg.<br />
Beide Archive sind der privaten Forschung<br />
zugänglich. Das Berliner Archiv<br />
hat einen käuflichen Bestandskatalog herausgegeben.<br />
Die Masse der Kirchenbücher<br />
wurde jedoch bereits vor dem Krieg<br />
verfilmt. Die Filme lagern in der „Deutschen<br />
Zentralstelle für Genealogie“ in Leipzig und<br />
sind dort einsehbar. Ein Katalog ist im<br />
Handel erhältlich.<br />
Die im Forschungsgebiet verbliebenen Kirchenbücher<br />
und Kirchenakten wurden in<br />
Polen, soweit es am Ort eine Kirchengemeinde<br />
gleicher Konfession gibt, und das<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
trifft meist nur für die katholischen Kirchenbücher<br />
zu, vielfach bei der dortigen Pfarrei<br />
belassen, ältere Bestände auch an die<br />
Diözesanarchive abgegeben. Die übrigen<br />
Kirchenbücher lagern in den staatlichen<br />
Wojewodschaftsarchiven. In Rußland ist<br />
die Lagerung dem Zufall überlassen. Das<br />
gilt auch für die übrigen dortigen Archivbestände.<br />
Standesamtsunterlagen sind überwiegend<br />
vor Ort geblieben. Sie werden in Polen,<br />
soweit erhalten, bei den Nachfolgebehörden<br />
der deutschen Standesämter<br />
aufbewahrt. Nur die über einhundert Jahre<br />
alten Bestände befinden sich in den Staatsarchiven.<br />
Das „Geheime Staatsarchiv Preußischer<br />
Kulturbesitz“ in Berlin als das zentrale Archiv<br />
des preußischen Staates enthält eine<br />
Fülle von Beständen zu Ost- und Westpreußen.<br />
Das ehemalige „Königsberger Staatsarchiv“<br />
ist in seinen wesentlichen Teilen nach<br />
Deutschland gebracht worden und bildet<br />
heute die Hauptabteilung XX des erwähnten<br />
Geheimen Staatsarchivs in Berlin. Zu<br />
den Beständen sind mehrere Aufsätze erschienen,<br />
so auch im 30. Jahrg. (1982),<br />
Bd. 13 der VFFOW-Vereinszeitschrift.<br />
Die sonstigen in Polen erhaltenen Archivbestände<br />
wurden in die nach 1945 neu<br />
eingerichteten staatlichen Wojewodschaftsarchive<br />
entsprechend der räumlichen<br />
Entstehung verlagert. Dort liegen<br />
heute nicht nur die Bestände ehemaliger<br />
deutscher Staatsarchive, so des Danziger<br />
und des Allensteiner Archivs, sondern auch<br />
die Akten weiterer Behörden wie der Kreisverwaltungen,<br />
der Städte, der Justizbehörden,<br />
der Forstverwaltung, dazu die Privatarchive<br />
begüterter Familien.<br />
Eine große Erleichterung bei der Arbeit mit<br />
den Quellen bilden die Verfilmungen der<br />
„Genealogischen Gesellschaft von Utah“,<br />
die von der Religionsgemeinschaft der<br />
„Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten<br />
Tage“ (sog. Mormonen) getragen wird.<br />
Die Sammlung umfasst für das Forschungsgebiet<br />
fast alle noch in Deutschland und in
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
Polen vorhandenen Kirchenbücher und<br />
Kirchenbuchverfilmungen, dazu eine große<br />
Zahl weiterer personenkundlicher Quellen<br />
und einige Dateien. Die Gesellschaft<br />
hat in Deutschland eine Reihe von Genealogie-Archiven<br />
eingerichtet, in denen auch<br />
Nichtmitglieder gegen geringes Entgelt das<br />
Material auswerten können.<br />
Die gesamte historische und damit auch<br />
die familienkundlich wichtige Literatur bis<br />
einschließlich 1974 wird in der „Bibliographie<br />
der Geschichte Ost- und Westpreußens“<br />
von Ernst Wermke, einem in dieser<br />
Form in Deutschland einmaligen Werk,<br />
nachgewiesen. Eine Fortsetzung ist in Arbeit.<br />
Bei der Suche nach Literatur empfehlen<br />
sich neben den großen wissenschaftlichen<br />
Bibliotheken besonders als Spezialbibliotheken<br />
die „Martin Opitz-Bibliothek“<br />
in Herne, die „Nordost Bibliothek“ des<br />
„Nordostdeutschen Kulturwerks“ in Lüneburg<br />
und das „Gerhart-Hauptmann-Haus“<br />
in Düsseldorf.<br />
Quelle: Verein für <strong>Familienforschung</strong> in Ostund<br />
Westpreußen, Kleines Informationsblatt,<br />
2001.<br />
BREMERHAVENER SCHÜLER<br />
ALS GÄSTE<br />
IN JOHANNISBURG<br />
Ein kleines Stückchen zum Bauwerk Europa<br />
haben Schüler der Edith-Stein-Schule<br />
(Bremerhaven) beim Besuch im ehemaligen<br />
Johannisburg / Ostpreußen beigetragen.<br />
Sie folgten einer Einladung der Grundschule<br />
II, die heute in den Räumen der<br />
ehemaligen Graf-Yorck-Schule untergebracht<br />
ist.<br />
Seit 1998 besteht zwischen den Bremerhavenern<br />
und der Skola Podstawowa Nr. 2<br />
eine freundschaftliche Beziehung, die<br />
durch den ehemaligen Oberschüler Wernfried<br />
Lange angebahnt worden war.<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
Rolf Stinde, Orientierungsstufenleiter der<br />
Edith-Stein-Schule, war von der Idee, Kinder<br />
beider Länder als „Baumeister” für ein<br />
friedfertiges Miteinander in einem vereinten<br />
Europa zu gewinnen, begeistert und<br />
bot vorbehaltlos seine Mitarbeit an.<br />
Dreimal schon haben polnische Schüler in<br />
Begleitung ihrer Lehrer eine Woche lang<br />
Bremerhaven besucht. Nun waren erneut<br />
Steinschüler aus den Klassen 5 bis 7 an der<br />
Reihe.<br />
Viele Mädchen und Jungen kommen aus<br />
Aussiedlerfamilien und besitzen polnische<br />
Sprachkenntnisse, so dass das Leben in<br />
den sehr herzlichen Gastfamilien fast problemlos<br />
verlaufen ist.<br />
Auf große Begeisterung stieß das umfangreiche<br />
Aufenthaltsprogramm: Schulbesuch<br />
mit polnisch / deutschen Aktivitäten, Betriebsbesichtigung<br />
des „Holzwerk” (Möbelfertigung<br />
für Ikea), Staken auf der Krutinna,<br />
Schwimmen im Spaßbad von Nikolaiken<br />
und nicht zuletzt das Bummeln in der Stadt<br />
Johannisburg. Beim Abschied flossen Tränen.<br />
Zum ersten Mal durfte ich erleben, dass<br />
sich ein polnischer Repräsentant zur deutschen<br />
Vergangenheit bekennt, die Geschichte<br />
nicht zu verfälschen, sie vielmehr<br />
fortzuentwickeln gelobt im Sinne eines friedlichen<br />
Miteinanders. Der Besuch deutscher<br />
Kinder sei ein willkommenes Zeichen und<br />
der richtige Weg nach Europa.<br />
Die versöhnlichen Worte des <strong>Johannisburger</strong><br />
Landrats auf dem neu gestalteten Gräberfeld<br />
des Stadtfriedhofes haben mich<br />
tief berührt. Wir haben symbolisch einen<br />
Friedensbaum gepflanzt, uns im Kreis die<br />
Hände gereicht, während der Landrat einen<br />
Friedensimpuls in die Runde schickte.<br />
Ich hatte mir zuvor geschworen, den vor<br />
Jahren geschändeten, verwahrlosten Gottesacker<br />
nicht mehr zu betreten. Die Geste<br />
der Gutwilligen hat mich versöhnt.<br />
Die ersten Kontakte zu meiner ehemaligen<br />
Schule reichen zurück in das Jahr 1987.<br />
Der erste Besuch, ein freundlicher Empfang<br />
wurde mir zusammen mit einer von mir begleiteten<br />
Reisegruppe im Mai 1991 zuteil.<br />
111
112<br />
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
Gemeinsam mit Mira Kreska wurden dann<br />
die Beziehungen behutsam, aber zielstrebig<br />
auf eine dauerhafte Basis gestellt. Sie<br />
mögen auch in Zukunft dazu beitragen,<br />
Vorurteile abzubauen und die gegenseitige<br />
Achtung zu festigen.<br />
Nicht zuletzt ist der engagierte Einsatz der<br />
Vizedirektorin Krystyna Kranka zu loben,<br />
deren vorurteilsloses Bemühen, nicht nur<br />
den Schülern, sondern auch den begleitenden<br />
Erziehern einen unvergesslichen<br />
Aufenthalt zu bescheren. Sonst wären diese<br />
Länder übergreifenden Kontakte längst<br />
versiegt. 2004 werden die polnischen Schüler<br />
wieder in Bremerhaven zu Gast sein. Ich<br />
freue mich darauf.<br />
Wernfried Lange<br />
KADDIG<br />
Eine forstwissenschaftliche Betrachtung<br />
von Forstmeister i. R. Hellmut Mattke.<br />
Unter dem Namen „Kaddig” vermuten die<br />
wenigsten Deutschen den Wacholder (Juniperus<br />
communis). Jedoch den aus Ostpreußen<br />
stammenden Landsleuten gibt<br />
diese Bezeichnung ein Gefühl der alten<br />
Heimat. Der Wacholder hat landschaftlich<br />
bedingt noch weitere Namen. Als Maßholder,<br />
Rauchholder, Kranawitt, Krawendel<br />
und Machholder wird er noch bezeichnet.<br />
Botanisch gehört er zu den Nadelhölzern,<br />
zu der Gruppe der Zypressengewächse.<br />
Als naher Verwandter wäre der in Nordamerika<br />
vorkommende Virginische Wacholder<br />
zu nennen, der eine Höhe bis zu 30<br />
Meter erreicht und gerne zur Bleistiftherstellung<br />
verwandt wird. Unser gewöhnlicher<br />
Wacholder, der Kaddig, ist eine immergrüne<br />
Pflanze, die bis zu 15 Meter hoch<br />
werden kann. Meist wächst er mehrstämmig<br />
und bildet einen markanten, säulenartigen<br />
Wuchs. Der verbissfeste Wacholder ist ein<br />
typisches Lichtholz, das keine besonderen<br />
Ansprüche an den Boden stellt, gedeiht<br />
aber gut auf sandigen Heiden, auf Kalkfels,<br />
in lichten Kiefernwäldern sowie auf Matten<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
im Gebirge (Zwergwacholder). Als zweihäusige<br />
Pflanze trägt der Wacholder entweder<br />
nur männliche oder weibliche Blüten.<br />
Im Laufe von drei Jahren entwickeln<br />
sich die dunkelblauen, weißbereiften Beerenzapfen.<br />
Der Wacholder erreicht ein Alter<br />
von bis zu 800 Jahren. Im Wuchs ist er<br />
sehr langsam, deshalb für eine intensive<br />
Forstwirtschaft von geringer Bedeutung.<br />
Die Weidewirtschaft bis Mitte des 19. Jahrhunderts<br />
erfolgte vielfach durch Vieheintrieb<br />
in den Wald. Rinder, Schafe, Ziegen<br />
und Schweine ernährten sich von den im<br />
Wald wachsenden Pflanzen, aber auch von<br />
Früchten wie z. B. Eicheln und Buchekkern.<br />
Infolge dieser Weidewirtschaft<br />
entstanden auf nährstoffarmen Sandböden<br />
typische Heidelandschaften. Die bekanntesten<br />
sind die Lüneburger, die <strong>Johannisburger</strong><br />
und die Rominter Heide. Vergesellschaftet<br />
mit Kiefer (Pinus sylvestris),<br />
Birke (Betula pendula) kam reichlich Wacholder<br />
(Juniperus communis) vor. Den<br />
Boden verdeckte großflächig das Heidekraut<br />
(Cullna vulgaris).<br />
Mit dem Beginn einer geordneten Forstwirtschaft,<br />
vor etwa 200 Jahren, verringerte<br />
sich in zunehmendem Maße der Vieheintrieb.<br />
Verordnungen verboten bzw. hoben<br />
für den Wald schädlichen Weideeintrieb<br />
(Weidegerechtigkeit) und die Waldstreunutzung<br />
auf. Die vorhandenen Blößen und<br />
unproduktiven Flächen forstete man entweder<br />
mit Kiefer oder Fichte auf. Infolge<br />
der großflächigen Aufforstungen entstand<br />
der Kahlschlagbetrieb. Diese Wirtschaftsweise<br />
wirkte sich vor- bzw. nachteilig aus.<br />
Großer Rückgang machte sich bei einigen<br />
heimischen Baumarten bemerkbar.<br />
Seit dem Mittelalter hatten Eibe (1994 Baum<br />
des Jahres) und Wacholder eine vielfältige<br />
wirtschaftliche Bedeutung. Zur Fertigung<br />
von Schießbögen und Armbrüsten stand<br />
an erster Stelle die Eibe, gefolgt vom Wacholder.<br />
Lange vor unserer Zeitrechnung,<br />
im Altertum um 1550 v. Chr., wurden im<br />
altägyptischen „Papyrus Ebers“ über 700<br />
ägyptische Medikamente aufgeführt. Die<br />
Wacholderbeeren finden in der Überliefe
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
rung Anwendung bei Nieren- und Harnerkrankungen.<br />
Wachholder wird auch als<br />
Räucherholz verwendet, daher „Raucholder“.<br />
Das aromatisch duftende Holz war bei<br />
Drechslern und Schnitzern sehr beliebt.<br />
Hieraus fertigten sie Spinnräder, Haspeln,<br />
Winden, auch für besondere Verzierungen<br />
bei der Möbelherstellung kam Wacholderholz<br />
zum Einsatz. Berühmt war einst das<br />
Drechslergewerbe in Heiligenbeil (Ostpreußen).<br />
Um 1800 begannen dort Drechslermeister<br />
künstlerisch wertvolle Schachspiele<br />
herzustellen. Der letzte hochtalentierte<br />
Drechslermeister Fritz Dieck († 1941) fertigte<br />
außerdem noch viele niedliche Spielsachen<br />
an. Nach seinem Tode und der<br />
Vertreibung aus Ostpreußen ist das Handwerk<br />
dort erloschen.<br />
Die Wacholderbeeren bzw. der Extrakt findet<br />
in der Pharmaindustrie vielfache Verwendung.<br />
Die hieraus hergestellten Medikamente<br />
geben Linderung unter anderen<br />
bei rheumatischen Beschwerden, chronischer<br />
Arthritis, Harnwegsentzündungen<br />
und fördern im Besonderen den Stoffwechsel.<br />
Als Gewürz und bei Herstellung von<br />
Nahrungs- und Genussmitteln sind Wacholderbeeren<br />
sehr wertvoll. Besonders<br />
für Wildgerichte, Fischmarinaden und für<br />
ein schmackhaftes Sauerkraut sind Wacholderbeeren<br />
unentbehrlich. Gleiches gilt<br />
beim Räuchern von Wurst und Schinken,<br />
hier finden die Wacholderzweige Verwendung.<br />
Großen Absatz finden die Früchte bei der<br />
Alkoholherstellung. Die wichtigsten Erzeugnisse<br />
und sehr beliebt sind die hochprozentigen<br />
Getränke wie Gin, Genever und<br />
Steinhäger.<br />
Die vielfältige Verwendung des Wacholders<br />
eingeschätzt ergibt, dass er ein wichtiges<br />
Holzgewächs, eine wertvolle Heilpflanze<br />
ist und letztendlich wirtschaftliche<br />
Bedeutung in der Nahrungsmittel- und<br />
Genussmittelindustrie erlangt hat. Auf die<br />
Heilwirkung eingehend, hieß es schon im<br />
Mittelalter: „Esst Kranerwitt (Wacholder) und<br />
Bibernell (Doldengewächs), dann sterbt<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
ihr nit so schnell!“ Außerdem sei noch darauf<br />
hingewiesen, dass die bedeutende Rolle<br />
des Wacholders durch die in Deutschland<br />
zuständigen Gremien gewürdigt und<br />
er zum „Baum des Jahres 2002“ gewählt<br />
wurde.<br />
Helmut Mattke<br />
Forstmeister i. R.<br />
Heiligendamm<br />
SO ZÄRTLICH IST MASUREN<br />
Land der 3000 Seen ist eines der letzten<br />
Naturparadiese Europas – Text von<br />
Martin Dziersk<br />
Ein Frühlingssonntag in Masuren: Hoch<br />
aufgerichtet steht der Pfarrer unter den<br />
alten Linden des Kirchenplatzes - eine unübersehbare<br />
Autorität in schwarzem Ornat.<br />
Um ihn herum ein Gewimmel wie aus<br />
riesigen Schneeflocken: zehn- bis zwölfjährige<br />
Mädchen in weißen Spitzenkleidern,<br />
weißen Schuhen und weißen Tüllkronen auf<br />
dem Kopf. Kommunionsfeier in Pasym, einer<br />
Kleinstadt zwischen Allenstein (Olstyn)<br />
und Ortelsburg (Szczytno) im nordöstlichen<br />
Teil Polens, dem einstigen Ostpreußen.<br />
Auf dem Dach des Bauernhauses<br />
gegenüber haben sich gleich zwei Storchenfamilien<br />
einquartiert, und unten auf<br />
dem Kirchplatz warten blank geputzte<br />
Pferdekutschen auf die Eltern und Verwandten<br />
der kleinen Kommunikantinnen.<br />
Masuren. Schon der Name klingt weich<br />
und verlockend. Weckt Bilder an Dörfer, in<br />
denen die Zeit stehen geblieben scheint -<br />
vertraut wie ein Kindheitstraum. In seinem<br />
Buch „So zärtlich war Suleyken” ersann der<br />
Schriftsteller Siegfried Lenz ein „ostpreußisches<br />
Arkadien”. Suleyken, dieser Ort ist<br />
nirgendwo und doch überall in dieser Landschaft,<br />
die Sehnsüchte weckt. Sehnsüchte<br />
nach Ruhe und unverbrauchter Natur, nach<br />
stillen Dörfern und endlosen Alleen, nach<br />
bunten Sommerwiesen und Wäldern mit<br />
klaren, fischreichen Seen.<br />
„Vom Weltenrande ließ Gott seine Perlen<br />
113
114<br />
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
rollen”, schrieb der ostpreußische Heimatdichter<br />
Hansgeorg Buchholtz. Mehr als<br />
3000 dieser „Perlen” gibt es in Masuren auf<br />
einer Fläche von 15 000 Quadratkilometern<br />
- kleine, von dichten Schilfgürteln gesäumte<br />
Gewässer und große Seen wie den<br />
Jezioro Sniardwy, den Spirdingsee bei der<br />
Stadt Mikolajki - mit rund 115 Quadratkilometern<br />
Wasserfläche der größte See<br />
Polens. Ein Dorado für Segler und Wassersportler.<br />
Überall verbinden Kanäle und kleine<br />
Wasserläufe die einzelnen Seen miteinander,<br />
ideal für Paddler und Kanuten, die<br />
hier eine noch unberührte Wasserlandschaft<br />
entdecken können.<br />
Die endlosen Waldgebiete Masurens sind<br />
die „grüne Lunge” Polens. Verständlich,<br />
dass die Woiwodschaft Olstyn, die oberste<br />
Verwaltungsbehörde Masurens in Allenstein,<br />
das ökologische Gleichgewicht dieser<br />
Landschaft für den sanften Tourismus<br />
erhalten möchte. Noch immer gilt diese<br />
Region als industriearm und soll es auch<br />
bleiben - durch die Einrichtung neuer Naturschutzgebiete<br />
und die Entwicklung einer<br />
ökologischen Landwirtschaft, die die<br />
Ressourcen der Natur nicht gefährdet. Denn<br />
die masurischen Seen bilden die Brutreviere<br />
unzähliger Vogelarten: In den Schilfgürteln<br />
nisten Seeadler, Reiher und Kormorane.<br />
Weiß- und Schwarzstörche sind so zahlreich,<br />
dass sie oft gleich gruppenweise die<br />
Niederungen und Wiesen nach Fröschen<br />
absuchen.<br />
Masuren steckt voller Überraschungen. Wer<br />
zum ersten Mal kommt, reist vielleicht mit<br />
Vorurteilen ins Land. „Pass auf, dass dein<br />
Auto nicht geklaut wird!”, hatten mich Freunde<br />
vor der Reise gewarnt. Und dann überall<br />
Herzlichkeit und aufrichtige Gastfreundschaft.<br />
Und: keine hektische Geschäftigkeit,<br />
kein Drang des Verdienenwollens. Die<br />
Preise sind niedrig - immer noch. Für ein<br />
Fischgericht (frischer Hecht oder Zander)<br />
zahle ich kaum mehr als 14 Mark, für Getränke<br />
wie Bier oder Limonade selten mehr<br />
als eine Mark.<br />
Allenstein (180.000 Einwohner), größte<br />
Stadt und Eingangstor zur masurischen<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
Seenplatte: Gotische Giebelhäuser mit<br />
Arkadengängen säumen den Marktplatz,<br />
Backsteinkirchen überragen die Hausdächer.<br />
Das Schloss, eine mächtige Wehrburg<br />
der Ordensritter aus dem 14. Jahrhundert,<br />
birgt heute das wichtigste Museum<br />
Masurens - mit Exponaten aus dem<br />
Leben des berühmten Astronomen Nikolaus<br />
Kopernikus (1473-1543). der sechs<br />
Jahre lang in der Burg residierte.<br />
„Und sie bewegt sich doch!” Seine Beobachtungen<br />
vom Umlauf der Erde um die<br />
Sonne machte Kopernikus allerdings in<br />
der kleinen Stadt Frauenburg am Weichselhaff.<br />
Dort, an der Grenze zum einstigen<br />
Nordostpreußen, das heute zu Russland<br />
gehört, sind die Straßen noch stiller und<br />
einsamer. Pferdefuhrwerke kommen mir<br />
entgegen, über dem Wagen schließen sich<br />
die Zweige zu einem grünen Tunnel zusammen.<br />
Fast unvorstellbar, dass in dieser<br />
Weltferne die neue Zeit begann, aber verständlich<br />
auch, dass die römische Inquisition<br />
den „Ketzer” aus Frauenburg nie richtig<br />
zur Kenntnis nahm. Szenenwechsel:<br />
Auf dem Parkplatz - In Mikolajki stehen<br />
Reisebusse aus Deutschland, die Urlauber<br />
drängen sich vor den zahlreichen<br />
Schaufenstern voller Bernstein-Schmuck.<br />
Unter dem Namen Nikolaiken war der Ort<br />
zwischen den größten masurischen Seen<br />
schon vor dem Zweiten Weltkrieg das touristische<br />
Zentrum Ostpreußens, und auch<br />
heute reihen sich am Segelhafen Bootshäuser<br />
und Restaurants aneinander. Hier<br />
treffe ich Jerzy und Alexandra, ein junges<br />
Paar aus Warschau - auf Segelurlaub in<br />
Masuren. Jerzy blickt ein bisschen skeptisch<br />
zu den deutschen Urlaubern hinüber.<br />
Viele ältere sind dabei, so genannte „Heimweh-Touristen”,<br />
aber auch jüngere, die einmal<br />
die Landschaft sehen möchten, von<br />
der ihre Eltern und Großeltern ihnen vorschwärmten.<br />
„Viele dieser Urlauber meinen,<br />
früher sei hier alles besser gewesen”,<br />
sagt Jerzy. „Aber - wir haben so viele<br />
Störche hier, und jedes Jahr werden es<br />
mehr. So viele Störche können doch nicht<br />
irren.”
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
Mein schönes Land<br />
Ich habe Heimweh nach der Heimat,<br />
dem wunderbaren, schönen Land,<br />
und nach den Menschen, die ich liebe,<br />
all denen, die ich dort gekannt.<br />
Ich habe Heimweh nach den Eichen,<br />
die groß und stark am Wege stehn,<br />
und nach den Wäldern, Wiesen, Teichen,<br />
wo Störche durch die Sümpfe gehn.<br />
Ich habe Heimweh nach dem Stübchen,<br />
wo drinnen es gemütlich warm<br />
und wir an langen Wintertagen<br />
so froh alle beisammen war'n.<br />
Ich habe Heimweh nach dem Oheim<br />
- wir saßen auf der Ofenbank -,<br />
nach seinen Märchen und Geschichten,<br />
vom Reiter, der auf dem Schimmel kam.<br />
Ich habe Heimweh nach der Liebe,<br />
die einmal mich sehr zart berührt,<br />
und spür die Sehnsucht immer wieder,<br />
wenn Träume mich dort hingeführt.<br />
Ich habe Heimweh nach der Heimat,<br />
dem wunderbaren, schönen Land,<br />
und denke: Der wird mich verstehen,<br />
der meine Heimat hat gekannt.<br />
Gerda Wagner (geb. Widuckel, aus Klein Gnie),<br />
Luisenstr. 22, 56841 Traben-Trabach<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
115
116<br />
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
Sterbende Heimat!<br />
Dort im Osten gegen Morgen, da - wo die Sonn' aufgeht,<br />
Wo von den Ordensburgen der Preußen Flagge weht,<br />
Wo meine Ahnen dort in ihren Gräbern ruhen aus:<br />
In diesem heilig Land, da stand mein Vaterhaus!<br />
Dort im Osten gegen Morgen, weit Feld und Wald sich dehnt,<br />
Durch die der Pregel und das Alleband pulsierend strömt,<br />
Wo meine Mutter dort mein erstes Gehen hat bewacht:<br />
Das war mein Heimatland, das mich hat glücklich und froh gemacht!<br />
Über Dich, mein heilig Land, da fiel der Würger her;<br />
Und machte blutig Dich - arm, wüst und leer,<br />
Er machte auch nicht Halt vor der Mutter mit ihrem Kinde:<br />
Zertreten wurd in Dir die Ehre von der Sünde!<br />
Einen Elendstreck gebarst Du, und Panik war sein Haupt;<br />
Der zog nach Westen - mit den Menschen hin - heimatberaubt,<br />
Die jetzt ruhelos irren gegen Wetter und Wind:<br />
Weil ihre Heimat sterben muss, ohn' die, die da zu Hause sind!<br />
Was ist wohl schwerer als heimatlos sein,<br />
Mit wundem Herzen und seelischer Pein?<br />
Als die blutende Heimat sterbend zu wissen,<br />
Und bange Jahre fern von ihr leben zu müssen?<br />
Ach! hört ich in ihr noch einmal die Glocken tönend erschallen,<br />
Und, Frieden verkündend, rauschend in den Wäldern widerhallen.<br />
Ich bitte den Herrgott: Habe Erbarmen!<br />
Lass mich einmal noch meine Heimat umarmen!<br />
Meinen ostpreußischen Landsleuten - anlässlich der Gedenkfeier am 7. 12. 52 gewidmet.<br />
Karl Heinecke, Bünde, Eschstr. 16, fr. Lötzen, Bogenstr. 1<br />
www.Kreis-Johannisburg.de
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
BEVÖLKERUNGSZAHLEN DER<br />
MASURISCHEN STÄDTE<br />
Jahr 1933<br />
Arys .................................................. 3 132<br />
Bialla ................................................ 2 448<br />
Gilgenburg ....................................... 1 578<br />
Hohenstein ....................................... 3 630<br />
Johannisburg*) ................................ 5 725<br />
Lötzen*).......................................... 11 847<br />
Lyck*) ............................................. 15 512<br />
Neidenburg*) ................................... 8 396<br />
Nikolaiken ........................................ 2 668<br />
Ortelsburg*) ................................... 12 251<br />
Passenheim ..................................... 2 508<br />
Rhein ................................................ 2 290<br />
Sensburg*) ....................................... 8 757<br />
Treuburg*) ....................................... 6 629<br />
Willenberg ........................................ 2 506<br />
Andere ostpreußische Städte:<br />
1. Königsberg*) ......................... 315 794<br />
2. Elbing*) .................................... 72 409<br />
3. Tilsit*) ....................................... 57 286<br />
4. Allenstein*) ............................... 43 043<br />
5. Insterburg*) .............................. 41 230<br />
6. Marienburg*) ............................ 25 121<br />
7. Gumbinnen*)............................ 19 987<br />
8. Osterode*) ............................... 17 977<br />
9. Rastenburg*) ........................... 16 021<br />
10. Marienwerder*) ........................ 15 548<br />
11. Braunsberg*) ........................... 15 325<br />
12. Dt.-Eylau .................................. 12 836<br />
13. Goldap ....................................... 9 380<br />
14. Heilsberg*)................................. 8 781<br />
15. Angerburg*) ............................... 7 823<br />
16. Pillau*) ........................................ 7 092<br />
17. Rößel*) ....................................... 4 766<br />
*) Kreisstädte<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
Informationen<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
Die Gemeinschaft<br />
„Arys” Stadt und Land<br />
plant eine<br />
Busreise<br />
in die Heimat vom<br />
18. bis 29. August <strong>2004.</strong><br />
Unterbringung in einem Hotel in<br />
Johannisburg.<br />
Interessenten werden<br />
gebeten, sich bei Herrn<br />
Wldemar Wyludda zu melden:<br />
Grubener Straße 8.<br />
30823 Garbsen,<br />
Telefon: 0 51 37 / 7 65 68<br />
Busreise in den<br />
Kr. Johannisburg<br />
vom 14. Juni - 23. Juni 04<br />
Unterbringung<br />
Hotel in Johannisburg<br />
Im Bus sind noch einige Plätze frei.<br />
Reiseunterlagen anfordern:<br />
Firma Plewka<br />
Schützenstr. 1<br />
45699 Herten<br />
Tel. 0 23 66-3 56 51<br />
117
EINWOHNERVERZEICHNIS<br />
DER STADT JOHANNISBURG<br />
Liebe <strong>Johannisburger</strong>,<br />
zunächst möchte ich mich bei Ihnen für die<br />
vielen Zuschriften und Anrufe bedanken,<br />
die ich als Reaktion auf die bisherigen<br />
Veröffentlichungen der Straßen mit den dazugehörenden<br />
Einwohnern erhalten habe.<br />
Viele neue Namen konnte ich hinzufügen<br />
und andere korrigieren.<br />
Nun folgen die letzten Straßen, und ich<br />
hoffe wieder auf eine lebhafte Reaktion.<br />
Wenden Sie sich diesbezüglich wieder an:<br />
Eva Klischewski, Haynstr. 34, 20249 Hamburg,<br />
Tel. 0 40 / 4 60 43 05.<br />
Lindenstraße<br />
Haus-Nr.<br />
1 Backendorf, Helene<br />
Lobich, Max<br />
2 Stolle, Ewald<br />
3 Lagotzki, Kurt<br />
Will, Gustav<br />
Pissowotzki, Gottlieb<br />
Gemballa, Wilhelm<br />
Schillack, Erich<br />
Hübner, Rudolf<br />
Kruska, Martha<br />
Growe<br />
Bendig<br />
4 Gebert, Max<br />
Krispin, Mia<br />
Helbig, Erwin<br />
5 Kowallek, Gerhard<br />
Roch, Maria<br />
Müske, Marie<br />
Kolberg, Johannes<br />
Rudzik, Ottilie<br />
6 Orlowski, Gustav<br />
Spoddig, Max<br />
Kloster, Berta<br />
Neu, Walter<br />
7<br />
8 Meyer, Oskar<br />
Maslowski, Walter<br />
9 Zieciak, Gisela<br />
10 Synofzik, Henriette<br />
Reuter, Iris<br />
118<br />
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
11 Kloster, Julius<br />
Zimmy, Lothar<br />
12 Tratzig, Adolf<br />
Bernhard, Henriette<br />
13<br />
14 Wnuck, Erna<br />
15 Böhm, Heinz<br />
Hill, Anton<br />
Jegodka, Marie<br />
Lucht, Peter<br />
16 Maurer, Alfred<br />
17 Kowallek, Paul<br />
Kochan, Gustav<br />
Richter, Albert<br />
Plewe, Emil<br />
Berger, Karl<br />
Neuber<br />
18 Bergknecht, Gustav<br />
Synowzik, Walter<br />
19 Ebernickel, Franz<br />
20 Nieswandt, Wilhelm<br />
Czudnochowski, Richard<br />
Kienast<br />
Kalinka<br />
Rostek, Luise<br />
21 Schirrmacher, Otto<br />
Makowka, Meta<br />
22 Linke, Ludolf<br />
Nagel, Fritz<br />
Pawelzik, Karl<br />
23 Palussek, Martha<br />
24 Graade, Richard<br />
Schulz, Paul<br />
Langkath, Wilhelm<br />
Schlonsak, Gustav<br />
Reinert, Isidor<br />
25 Fischer, Fritz<br />
Allak, Martha<br />
Bytzek, Erna<br />
Scheidt, Peter<br />
Steinke, Karl-Otto<br />
Danielzik, Frank<br />
Klischat<br />
Sobottka<br />
Rautenberg<br />
26 Stramm, Franz<br />
Schmidt, Willy<br />
Greszik, Willy<br />
27 Hess, Marie<br />
28 Daniel, Meta<br />
www.Kreis-Johannisburg.de
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
Lagotzki, Walter<br />
Thiel, Kurt<br />
Kuwert, Gerd<br />
29 Forster, Franz<br />
30 Stodollek, Gertrud<br />
31 Soyka, Alfred<br />
32<br />
33<br />
34 Wauschkuhn, Helmut<br />
Sanio, Ferdinand<br />
35<br />
36 .<br />
37<br />
38<br />
39<br />
40<br />
41 Palussek, Ida<br />
Fröhlich, Hildegard<br />
42<br />
43<br />
44 Nischik, Martha<br />
Boguhn, Bruno<br />
45<br />
46 Kraus, Wilhelm<br />
47 Bobian, Ida<br />
48<br />
49 Finckh, Arthur<br />
Jedamzik, Gustav<br />
50<br />
51 Ebernickel, Auguste<br />
Luisenallee<br />
Prophet, Heinrich<br />
Wapner, Maria<br />
Lindenstraße<br />
Namen, die keiner Hausnummer zugeordnet<br />
werden können<br />
Adam (RAD-Führer)<br />
Bieber, Marie<br />
Borkowski, Erich<br />
Dzillack (Witwe)<br />
Dzirsko, Willi (Tischler)<br />
Friehse, Anna<br />
Grabowski, Heinz (Bäcker)<br />
Hans, Anna (Lehrerwitwe)<br />
Karpinski, Heinrich (Schneidermeister)<br />
Knippel (Angestellter)<br />
Kolossa, Karl (Kult. Ing.)<br />
Kowalzik, Martin (Feuerwehr)<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
Kroll (Witwe)<br />
Kruppa<br />
Kühn, Paul<br />
Hernack, Heinz (Musiklehrer)<br />
Kerschek,<br />
Lauch, Heinrich<br />
Lietke (Witwe)<br />
Malinowskl, Walter (Glasermeister)<br />
Marsmann<br />
Menkhoff, Otto<br />
Oberpichler<br />
Ostrowski (Witwe)<br />
Palnick (Witwe)<br />
Penschke, Gerhard<br />
Rafalzik, Herbert (Arzt)<br />
Rauschning, Emil<br />
Rautenberg<br />
Sablotny (Lokführer)<br />
Schilfert, Heinz (Bäcker)<br />
Schmidt (Fleischermeister)<br />
Schönwald, Paul (Maurer)<br />
Sokoll, Kurt (Bäcker)<br />
Stadtaus, Wilhelmine (Witwe)<br />
Staaschinski, Elisabeth<br />
Stieber (Postbeamter)<br />
Streblow<br />
Struppek (Arbeiter)<br />
Teichert, Emma (Witwe)<br />
Trojanowski, Josef<br />
Ulonka (Bauunternehmer)<br />
Walker, Cäcilie (Witwe)<br />
Wenzel<br />
Wiesner (Steuerinspektor)<br />
Woyczienowski, Paul<br />
Zielaski (Arbeiter)<br />
Lupkerstraße<br />
Haus-Nr.<br />
1 Klaar, Otto<br />
Berger, Friedrich<br />
Pissowotzki, Johann<br />
2 Graeven, Wilhelm<br />
3 Graeven, Julius<br />
4 Ruchay, Gustav<br />
Toller, Max<br />
5 Kiehl, Gerhard<br />
6<br />
7 Kiehl, Johann<br />
Strysio, Oskar<br />
Chukowski, Gertrud<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
119
120<br />
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
8<br />
9 Rostek, Hermann<br />
Fleischer, Karl<br />
Gerullis, Max<br />
Grenda, Bernhard<br />
Wolff, Hildegard<br />
Krzossa, Max<br />
10 Drewlo, Daniel<br />
Dziobek, Anna<br />
Fischer, Martha<br />
11 Rüggebrecht, Hans<br />
12<br />
13 Kobus, Karl<br />
14<br />
15 Gerullis, Auguste<br />
17 Zielasko, Friedrich-Wilhelm<br />
18<br />
19 Fleischer, August<br />
20<br />
21 Grieswald, Charlotte<br />
Dudda, Wilhelm<br />
22<br />
23 Rattay, Friederike<br />
Olschewski, Hans<br />
Rattay, Paul<br />
Drewlo, Adolf<br />
24 Metschulat, Kurt<br />
Namen, die keiner Hausnummer zugeordnet<br />
werden können<br />
Alexander, Erich (Justizbeamter)<br />
Blask (Arbeiter)<br />
Blonska (Arbeiter)<br />
Bohn, Ella(Verw. Angest.)<br />
Bonkewitz, (Kellner)<br />
Faltin (Grenzschutzbeamter)<br />
Casimir, Karl<br />
Gemballa (Arbeiter)<br />
Giezewski, Otto (Kraftfahrer)<br />
Gissat (Schornsteinfeger)<br />
Groß, Christel<br />
Hahn, Gustav (Postbeamter)<br />
Hübner, Elise (Witwe)<br />
Jegler, Otto (Bankbeamter)<br />
Jegodtka (Witwe)<br />
Karkoska, Gottlieb (Händler)<br />
Kasimir, Ella (Büroangest.)<br />
Keymel, Emma (Witwe)<br />
Koblum (Finanzbeamter)<br />
Koslow (Arbeiter)<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
Koslowski, Anneliese (Witwe)<br />
Kratz (Witwe)<br />
Kucharzik, Gustav (Büroangest.)<br />
Lange (Fuhrhalter)<br />
Légler, Karl<br />
Müller (Maler)<br />
Olschewski, Albert (Sattler)<br />
Penkost, Henry (Justizbeamter)<br />
Piasta, Minna (Witwe)<br />
Pietzonka (Witwe)<br />
Plata, Karl (Arbeiter)<br />
Podbielski (Arbeiter)<br />
Schick (Witwe)<br />
Schulz (Witwe)<br />
Sobich (Postbeamter)<br />
Stum (Witwe)<br />
Sucharski (Postbeamter)<br />
Wolfgart (Tischler)<br />
Winter, Herbert (Bahnbeamter)<br />
Behnkost, Georg (Gerichtsangest.)<br />
Scheffler, Eberhard<br />
Siedlung Lupker Chaussee<br />
Haus-Nr.<br />
1 Reszat, Franziska<br />
2 Raffalzik, Gustav<br />
3 Tuttas, Johann<br />
4 Leipholz, Hedwig<br />
5 Prange, Emil<br />
6 Sallach, Gustav<br />
7 Czittrich, August<br />
8 Reszat, Albert<br />
Jegodka, Gustav<br />
Ulmer, Rudolf<br />
10 Podleschny, Adolf<br />
11 Sallach, August<br />
12<br />
13 Zajewski, August<br />
14<br />
15 Gesk, Gustav<br />
Tharsen, Walter<br />
16<br />
17 Schlieski, Johann<br />
18<br />
19 Marzinzik, Johann? August ?<br />
20<br />
21 Nisch, Robert<br />
22<br />
23 Konstanty, Gustav<br />
24<br />
www.Kreis-Johannisburg.de
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
25 Przyborowski, Charlotte<br />
26<br />
27 Rietz, Albert<br />
Namen, die keiner Hausnummer zugeordnet<br />
werden können<br />
Albin, Elfriede<br />
Bukowski, Hans<br />
Butler, Fritz (Standesbeamter)<br />
Grabowski, Herta<br />
Gutowski, Johann<br />
Hug, Minna (Witwe)<br />
Krenz, Siegfried<br />
Lange, Franz (Rentner )<br />
Pruss, Herta<br />
Reikowski, Ewald<br />
Schuschies, Erich (Bahnbeamter)<br />
Steckel, Fritz<br />
Tuschewski, Johann (Oberpostschaffner)<br />
Tuttas, Richard (Drogist)<br />
Ulonska, Richard<br />
Wiezorek, Fritz (Landwirt)<br />
Winkler, Peter<br />
Wolkopp, Hermann (Arbeiter)<br />
Zichowski, Heinz (Beamter)<br />
Abbau - Siedlung Lupker Chaussee<br />
Haus-Nr.<br />
1 Eichner, Ernst<br />
2 Bogun, Maria<br />
3 Jahn, Theo<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8 Federowitz, Eduard<br />
9 Serowy, Anna<br />
10<br />
11 Welk, Paul<br />
12<br />
13 Köhler, Wilhelm<br />
14<br />
15 Sokoll, Paul<br />
16 Tosch, Samuel<br />
Bielinski, Gustav<br />
17<br />
18<br />
19<br />
20 Wolff, Gotthilf<br />
21 Danielzik, Gustav<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
22<br />
23<br />
24<br />
25 Giese, Gustav<br />
26 Podleschny, Willi<br />
27 Briese, Robert<br />
28 Samorski, Karl<br />
Gregorzik, Johann<br />
29 Krzossa, Gustav<br />
Strijewski, Paul<br />
30<br />
31 Puppik, Paul<br />
32 Erdmann, Gustav<br />
33<br />
34 Georges, Willl<br />
35 Rattay, Rudolf<br />
36 Friedriszik Erben<br />
Lyckerstraße<br />
Haus-Nr.<br />
1 Bankmann, Artur<br />
Gablick, Karl<br />
Schikorr, Clara<br />
Friedriszik, Eugen<br />
Hartmann, Ida<br />
Joswig, Otto<br />
Klaar, Otto<br />
2 Niegel, Kurt<br />
Krause, Adolf<br />
Dr. Schifferdecker<br />
Babst, Ida<br />
Czudnochowski, Wilhelm<br />
Prophet, Heinrich<br />
Razum, Michael<br />
Dentist Fax<br />
4 Metchulat, Kurt<br />
Becker, Meta<br />
5 Jenczewski, Auguste<br />
Hennig, Arthur<br />
Galda, Georg<br />
6 Michalzik, Ott:o<br />
Dr. Kaups<br />
Krisch, Emmi<br />
Pissara, Wilhelm<br />
Ringel<br />
7 Leipholz, Wilhelm<br />
8 Michalzik, Otto<br />
Ruschinski, Ida<br />
Arndt, Fritz<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
121
122<br />
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
9 Leipholz, Michael<br />
10 Lams, Agathe<br />
11u.13 Synagoge<br />
Ellert, Johann<br />
12 Konopka, Wilhelm<br />
14 Rhode<br />
15u. 17 George, Rudolf<br />
Haugwitz, Max<br />
Klimmek, Henriette<br />
Neubacher, Helmut<br />
Kerutt<br />
16 Katholische Kirchengemeinde<br />
18<br />
19 Schnetka, Franz<br />
Klischewski, Hans<br />
20<br />
21 Blobelt, Anna<br />
u. Dr. Blobelt, Paul<br />
21a Klaffke, Erna<br />
Koschorrek, Hermann<br />
Blobelt, Wanda<br />
22 Czaplinski, Fritz<br />
23 Sczesny, Friedrich<br />
Teschner, Ernst<br />
Zielasko, Leopold<br />
23a Sack, Gustav<br />
24<br />
25 Boldt, Emil<br />
Helferich, Hermann<br />
26 Hartmann, Anton<br />
27 Sabludowski, Paul<br />
28<br />
29 Wiemer, Wilhelm<br />
30<br />
31 Klaar, Otto<br />
32<br />
33 Wiemer, Rudolf<br />
Gorski, Hermann<br />
Pissowotzki, Marie<br />
34 Budzinski<br />
35 Wollzick<br />
Arndt, Elise<br />
Konopatzki, Leopold<br />
Bukowski<br />
36<br />
37 Ruchay, Gustav<br />
Kibilka, Helene<br />
Ptak, Helmut<br />
38<br />
39 Prophet, Hermann<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
40<br />
41 Beetz, Rudolf<br />
41a Dreschel, Bonislaus<br />
Kerzen, Bertha<br />
Smolnik Kurt<br />
42<br />
43 Weisheit, Ernst<br />
Sokolowski, Otto<br />
u. Frank, Karl<br />
Brenn, Ludwig<br />
43a Bosewitz<br />
George, Erwin<br />
Lada, Heinz<br />
Kotarra, Martin<br />
Winter, Herbert<br />
Sczesny, Adolf<br />
44<br />
45 Hoffmann, Georg<br />
Scheumann, Emilie<br />
Foltin, Leopold<br />
Synofzik<br />
Höhnemann, Kurt<br />
Hellwig, Paul<br />
Mill, Karl<br />
Urban, Paul<br />
Reszat<br />
Chuziak<br />
Niechoz, Emil<br />
Safran, Hans<br />
Semikin, Paul<br />
Kloss<br />
Bauer<br />
Mehl, Erwin<br />
46<br />
47 u. 49 Molkereigenossenschaft<br />
48 Blum, Ewald<br />
50<br />
51 Schlachthof<br />
Dr. Konrad, Arno<br />
Poscich, Hartmut<br />
Rohde, Hedwig<br />
v. Lojewski, Paul<br />
Scheffler, Erasmus<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
Lyckerstraße<br />
Namen, die keiner Hausnummer zugeordnet<br />
werden können<br />
Bartel, Helene<br />
Berlin (Witwer)<br />
Bergknecht, Gustav (Fleischermeister)
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
Borkam, Fritz (Schuhmachermeister)<br />
Bilinski (Rentner)<br />
Briese, Robert (Maurer)<br />
Bukowski, Hans (Städt. Angest.)<br />
Burneleit (Arbeiter)<br />
Bycek, Frieda (Witwe)<br />
Czaplinski, Fritz (Tischlermeister)<br />
Cittrich, August<br />
Daniel, Johanna (Witwe)<br />
Danowski (Arbeiter)<br />
Fleischer, Karl (Schuhmacher)<br />
Fiedler<br />
Gerr, Johann (Bademeister)<br />
Glowienka, Maria (Wäscherin)<br />
Glowienka, Gustav (Arbeiter)<br />
Gröbner<br />
Hasselberg (Witwe)<br />
Jelonik (Witwe)<br />
Klohs (Rentnerin)<br />
Konopatzki (Katasterangest.)<br />
Ladda, August (Bahnbeamter)<br />
Lipka, Samuel (Posthelfer)<br />
Lorenz (Witwe)<br />
Olschewski (Plätterin)<br />
Pauling (Büroangest.)<br />
Payk (Bäcker)<br />
Petrat (Witwe)<br />
Plöger (Postbeamter)<br />
v. Prebischewski, Franz (Molkerist)<br />
Radtke, August<br />
Radtke, Rudolf (Arbeiter)<br />
Rattay, Auguste (Witwe)<br />
Reuter, Johann (Behördenangest.)<br />
Sandau, Walter (Verw. Angest.)<br />
Schättin (Molkereiverwalter)<br />
Schillomeit (Schneidermeister)<br />
Schwarz, Ernst (Verw. Angest.)<br />
Smollnik, Emil<br />
Striewski, Paul (Rentner)<br />
Swadzinna (Arbeiter)<br />
Walinowski<br />
Wilhelm, Heinrich (Katasteramtstechniker)<br />
Markt<br />
Haus-Nr.<br />
1 Niegel, Kurt<br />
Kasprik, Ernst (vormals Buchsteiner)<br />
2 Meyer, F.W.<br />
3 Weykam, Leo<br />
Gronau, Alfred<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
4 Finanzamt<br />
5 Koschorrek, Albert<br />
Penschke, Elisabeth<br />
Hennig, Arthur<br />
6 Epha, Paul<br />
Dr. Rosenkrantz<br />
Walker, Otto<br />
Dr. Neumann-Kleinpaul, Heinz<br />
Bukowski, Anni<br />
Beetz, Adolf<br />
7 Schlonsak, Gustav<br />
8 Rathaus<br />
9 Bankmann, Artur<br />
Trojanowski, Josef<br />
Losch, Irene<br />
Lotzmann, Ursula<br />
Salewski, Walter<br />
10 Konopatzki, Erwin<br />
Trebel, Paula<br />
Grenda, Robert Schulz, Paul<br />
Müller, Lisbeth<br />
Naeve, Ingeborg<br />
Friedriszik, Mathilde<br />
Hoffmann, Paul<br />
11 Bogdan, Adolf<br />
Dimmek, Walter<br />
12 Foltin, Heinrich<br />
13 Hesse, Paul-Ernst<br />
Warda, Gertrud<br />
Schmidt<br />
14 Krämer, Bruno<br />
Brandt, Helene<br />
Neitz, August<br />
Hold, Fritz<br />
15 Spittka, Karl<br />
16 Hotel Graf Yorck<br />
Maslowski, Otto<br />
17 Kreissparkasse<br />
Dr. Nieckau, Rudolf<br />
Krüger, Erika geb. Nieckau<br />
Memeler Straße<br />
Haus-Nr.<br />
1 Sodermann, Wilhelm<br />
3 Suchopar, Gustav<br />
Suchopar, Günther<br />
5 Grommek, Julius<br />
Jans, Hans-Werner<br />
7 Wauschkuhn, Helmut<br />
Jeworowski<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
123
9 Marschewska, Frieda<br />
Bienholz, Rudolf<br />
11 Bienholz, Adolf<br />
Waga<br />
13 Kaminski, Anna<br />
Geidieß<br />
Lipka, Paul<br />
15 Bader, Friedrich<br />
17 Post, Friedrich<br />
18 Ahorn, Richard<br />
19 Prätorius, Helene<br />
Waschalewski<br />
21 Michalski<br />
22 Zismer,<br />
Brosch<br />
23 Domrath, Marie<br />
25 Michalzik, Rudolf<br />
Mühlenstraße<br />
Haus-Nr.<br />
1 Dellnitz, Johann<br />
Lorenz, Amalie<br />
Rügen, Gertrud<br />
Rynarzik, Elma<br />
2<br />
3 Langkath, Max<br />
4 .<br />
5b Arndt, Otto<br />
a+c Boritzki, Anna<br />
Schiwek, Wilhelm<br />
Kozianka, Marie<br />
6<br />
7 Kraus, Wilhelm<br />
8<br />
9 Deyda, Robert<br />
10<br />
11 Gennies, Max<br />
Krix, Leo<br />
Poststraße<br />
Haus-Nr.<br />
1 Hoffmann, Heinrich<br />
Kochanski, Otto<br />
Fabian, Gustav<br />
Krispin, Gustav<br />
2 Rogall, Ernst<br />
Schäfer, Bernhard<br />
Kaiser, Friedrich<br />
4 Hubert (Baumeister)<br />
5<br />
124<br />
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
6 Brischke, Bruno<br />
8 Strauch-Wassmann, Walter<br />
? Raeder (Leiter der Masurischen<br />
Genossenschaft)<br />
Sandberg<br />
Haus -Nr .<br />
Backendorf, Emil<br />
Trojahn, Julius<br />
2 Wierzchowski, Johann<br />
3 Kerschek, Johannes<br />
4<br />
5 Daniel, Friedrich<br />
6 Wroblewski, Marie<br />
Wroblewski, Berta<br />
Ambrosy, Ludwig<br />
Hempel, Emil<br />
Schanzenstraße<br />
Haus-Nr.<br />
ungerade Haus-Nr. Westseite<br />
gerade Haus-Nr. Ostseite<br />
1 Gorny, Gustav<br />
Burke, Helmut<br />
1a Ridzewski, Gustav<br />
Gurinski<br />
2 Lischewski, Rudolf<br />
3 Jedamzik, Johann<br />
4 Nieswandt, Wilhelm<br />
5 Kondoch, Martha<br />
Zeimer, Rudolf<br />
6<br />
7 Annuss, Otto<br />
Brozio, Fritz<br />
Rex, Eduard<br />
Niesalla, Gustav<br />
8 Kerschek<br />
9 Kieschke, Hildegard<br />
Schellung, Ernst<br />
10 Wnuck, Alfred<br />
11 Skowronnek, Adolf<br />
12 Dorsch, Gustav<br />
Tratzig, Auguste<br />
Kaliski<br />
13 Czudnik, Wilhelm<br />
Zöllner, Emil<br />
14 Synofzik, Walter<br />
15 Kampschulte, Friedrich<br />
Schäfer, Otto<br />
Lange, Erich<br />
www.Kreis-Johannisburg.de
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
Sturm, Max<br />
Probol<br />
16<br />
17 Annuss, Ida<br />
Rutkowski, Herta<br />
18 Reiche, Ewald<br />
19 Woscidlo, Otto<br />
Kutzner, Margarete<br />
Mümtel, Oskar<br />
Haugwitz, Franz<br />
Weller<br />
20<br />
21 Segarek, Gustav<br />
Waga, Fritz<br />
Lasogga, Otto<br />
Kochan, Gustav<br />
Woscidlo, Helene<br />
22 Stolle, Ewald<br />
Struppek, Hans<br />
Gebert, Max<br />
23 Podworny, Ewald<br />
Marzinzik, Paul<br />
Namen, die keiner Hausnummer zugeordnet<br />
werden können<br />
Barkendorf, Willi (Kaufmann)<br />
Blask<br />
Block<br />
Bogdan<br />
Booth<br />
Burgschweiger (Witwe)<br />
Bytzek (Arbeiter)<br />
Chrzau, Elisabeth (Witwe)<br />
Czudnochowski<br />
Diehl, Annemarie (Kunstgewerbelehrerin)<br />
Dramsch<br />
Glaser<br />
Hindel, Franz (Förster a.D.)<br />
Jankowski (Schneidermeister)<br />
Janz, Emil<br />
Kaffka, Emil<br />
Kampf, Max (Postbeamter)<br />
Kendziorra, Gottlieb<br />
Klimmeck<br />
Klischat, Karl (Arbeiter)<br />
Korzen (Witwe)<br />
Kraschewski (Landwirt)<br />
Lauch, Heinrich (Arbeiter)<br />
Mariak, Maria (Witwe)<br />
Maslowski (Kutscher)<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
Prophet (Stadtangest.)<br />
Ruschinski<br />
Rydzik, Auguste<br />
Sakowski (Arbeiter)<br />
Salamon (Witwe)<br />
Sembritzki<br />
Skottke (Postbeamter)<br />
Sott (Witwe)<br />
Sanio Blumenladen)<br />
Schwittay (Witwe)<br />
Steinberg, Hermann<br />
Troja (Witwe)<br />
Turowski, Johann (Bahnbeamter i.R.)<br />
Waschulewski (Witwe)<br />
Wnuck, Gustav (Rentner)<br />
Zielinski, Maria<br />
Zwickla (Lehrer)<br />
Schloßplatz<br />
Haus-Nr.<br />
1 Post, Hedwig<br />
2 Mühlke, Friedrich<br />
Gerlach, Fritz<br />
Liedtke.<br />
Lasogga<br />
3 Blobelt, Anna<br />
Friesen, Walter<br />
Kulessa, Fritz<br />
Laechlin, Else<br />
Meyer (Polizeimeister)<br />
Melzner, Meta<br />
Piefko<br />
Rostek<br />
Heinze, Meta<br />
4 Rubach, Elisabeth<br />
Loerzen, Franz<br />
5 u. 6 Rubach, Elisabeth<br />
7<br />
8 Bogdan, Anna<br />
Grigo<br />
Koebnik, Anna<br />
Sadzio<br />
Stania<br />
Stüwe<br />
Wandtner<br />
Schmiedestraße<br />
Haus-Nr.<br />
1 Schlonsack, Gustav<br />
a+b Ludolf, Margarete<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
125
126<br />
Mölck, Maria<br />
Soldauer Straße<br />
Haus-Nr.<br />
1 Mast, Emil<br />
3 Fengler, Hugo<br />
4 Podzich, Friedrich<br />
Piwko, Alexander<br />
5 Karkoska, Rudolf<br />
Hempel, Wilhelmine<br />
7 Skorzik, Adolf<br />
8 Hoppe, Andreas<br />
Kuliga, Emil<br />
Soppa, Max<br />
9 Wenzel, Hildegard<br />
Gutowski, Reinhold<br />
Hess, Johann<br />
10 Maurer, Gustav<br />
Franz, Ursula<br />
ohne Hausnummer<br />
Tuschewski, Ernst<br />
Drasch (Arbeitsdienstführer)<br />
Merforth Arbeitsdienstführer)<br />
Zimmermann<br />
Sparker Chaussee (Stadtrandsiedlung)<br />
Haus-Nr.<br />
1<br />
2 Bilitza<br />
4 Taraschewski, E.<br />
5<br />
6 Waschk, Erich<br />
7<br />
8<br />
9 Ksionek, Ernst<br />
10 Schiwy, Franz<br />
11 Zimny, Ernst<br />
12<br />
13 Bilitza, Hermann<br />
14<br />
15 Waschk, Erich ?<br />
16 Rafalzik, Walter<br />
17 Payk, Albert<br />
Knapp, Gisela<br />
18 Purwin, Fritz<br />
ohne Hausnummer<br />
Lenz, Fritz<br />
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
Maurischat, Max<br />
Sobottka<br />
Stadtrandsiedlung<br />
Haus-Nr.<br />
1 Edler, Max<br />
2 Kowallek, Otto<br />
Jelen, Adolf<br />
3 Steckel, Emil<br />
4 Eichmann, Rudi<br />
Kolinno, Johann<br />
5 Lange, Max<br />
6 Rosinski, Karl<br />
7 Brück, Karl<br />
8 Peuk, Walter<br />
Kalinna, Johann<br />
9 Ziegler, Eduard<br />
10 Michalzik, Adolf<br />
11<br />
12 Ringel, Alfred<br />
Gerullis, Wilhelmine<br />
13 Gawrisch, Friedrich<br />
14 Taraschewski, Heinrich<br />
15 Zander, Maria<br />
16 Murschall, Friedrich<br />
17 Thater, Erich<br />
18 Pietrzyk, Marie<br />
19 Leske, Eduard<br />
20 Dorroch, Gustav<br />
21 Wollert, Max<br />
22 Kobuss, Emil<br />
23 Pillkahn, Albert<br />
24 Krause, Franz<br />
25 Moser verw. Steiner, Ida<br />
26 Karkoska, Fritz<br />
27 Walendzik, Gustav<br />
28 Stielau, Robert<br />
29 Kemesies, Eduard<br />
30 Sokolowski, Gustav<br />
31 Grote, Gottlieb<br />
32 Köhler, Gustav<br />
33 Krenz, Gertrud<br />
34 Wieczorrek, Johann<br />
Wieczorrek, Erich<br />
Kuklinski, Martha<br />
35 Reinhardt, Robert<br />
36 Broosch, Friedrich<br />
37 Payk, Richard<br />
Michalzik, Richard<br />
www.Kreis-Johannisburg.de
38 Grabow<br />
39 Radtke, August<br />
40 Plata, Karl<br />
41 Olschewski, Gustav<br />
Paplowski, Maria<br />
42<br />
43 Wolfgart, Herbert<br />
Czudnochowski, Otto<br />
44 Prage, Otto<br />
44 a Voss, Gertrud<br />
45 Steinhoff, Erich<br />
Weinert, Helmut<br />
46 Galda, August<br />
47 Kirchner, Otto<br />
48 Zimmer, Otto<br />
49 Schellong, Richard<br />
50 Gehrmann, Gertrud<br />
51 Schellong, Max<br />
52 Neumann, Alfred<br />
Wydra, Eduard<br />
Henze, August<br />
53 Klein, Johann<br />
54 Baier, Albert<br />
55a Dorroch, Albert<br />
55b Heller, Margarete<br />
56 Petrich, Otto<br />
57 Nioduschewski, Otto<br />
58 Schlösser, August<br />
59 Morzek, Gustav<br />
60 Lemke, Sigismund<br />
61 Rattay, Rudolf<br />
62 Plata, Paul<br />
63 Rattay, Gustav<br />
64 Payk, Gustav<br />
65 Soyka, Ernst<br />
66 Lange, Richard<br />
67 Kendziorra, Rudolf<br />
68 Mausolf, Franz<br />
69 Gehring, Ferdinand<br />
70 Iwanitzki, Max<br />
71 Riemer, Otto<br />
72 Faber, Johann<br />
73 Krüger, Oskar<br />
74 Wieczorrek, Fritz<br />
75 Daniel, Karl<br />
76 Nienerowski, Adolf<br />
77 Radtke, Friedrich<br />
78<br />
79 Skierlo, Arthur<br />
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
80<br />
81 Steckel, Fritz<br />
82 Gardlo, Gustav<br />
Zentarra, Horst<br />
83 Synofzik, Max<br />
84 Sobottka, August<br />
85 Grenda, Emil<br />
86 Czudnochowski, Emil<br />
Sender, Friedrich<br />
87<br />
88 Nitkowski, August<br />
Ferber, Alfred<br />
89<br />
90 Salewski, Eduard<br />
91<br />
92 Woydak, Karl<br />
93<br />
94 Stombrowski, Wilhelm<br />
95<br />
96 Schuleit, Karl<br />
97 Lojewski, Gustav<br />
98 Schimanski, Otto<br />
Pusch, Wilhelm<br />
99 Erhardt, Karl<br />
100 Gerlach, Friedrich<br />
101 Karkowska, Paul<br />
102<br />
103 Teifert, Alexander<br />
104 Synofzik, Emilie,<br />
Pellny, Hildegard<br />
105 Piontek, Karl<br />
106 Schulz, Fritz<br />
Steffan, Amalie<br />
107 Raup, Emil<br />
Schmidt, Hedwig<br />
108 Murawski, Emil<br />
Ambrosy, Otto<br />
Röttger, Frieda<br />
109<br />
110 Kalinna, Robert<br />
Kester, Franz<br />
111<br />
112 Lassarzik, Fritz<br />
Moldenhauer, Berta<br />
Ohne Hausnummern<br />
Eder, Paul<br />
Czudnochowski, Eduard<br />
Gerull, Max<br />
Brück, Karl<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
127
Kowallek, Karl<br />
Czudnochowski, Johann<br />
128<br />
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
Terpitzstraße<br />
Haus-Nr.<br />
2 Blonski, Franz<br />
3 Kolmorgen, Anna<br />
4 Grenda, Eduard<br />
Lummerzheim geb. Grenda, Gertrud<br />
5 Wischnewski, Emma<br />
6 Wellner (Woyzechewski), August<br />
Kaffka, Michael<br />
Rinski, Emilie<br />
7 Warsewa, August<br />
Krawolitzki, Martha<br />
Borries, Gertrud<br />
9 Borkowski, Helmut<br />
Palluck, Karl<br />
10 Rau, Gertrud<br />
Nothelle, K.H.<br />
Czense, Hedwig<br />
11 Borries, Gustav<br />
12 Skupsch, Hermann<br />
Haeske, Paul<br />
Rynio, Franz<br />
Pawelzik<br />
Pawlowski, Johann<br />
13 Daniel, Kurt<br />
14 Blonski, Artur<br />
Namen, die keiner Hausnummer zugeordnet<br />
werden können<br />
Badziony, Albert<br />
Chran, Elly (Angestellte)<br />
Eifler (Kaufm. Angest.)<br />
Hinseleit, Fritz<br />
Huhn (Büroangest.)<br />
Kotzian<br />
Krispin, Bertha (Rentnerin)<br />
Krispin, Emilie (Rentnerin)<br />
Krawelzki, Erich (Kaufmann)<br />
Kruse, Otto<br />
Kynast, Hedwig (Kindergärtnerin)<br />
Longwitz, Wilhelm (Finanzbeamter)<br />
Rosinski, Emil (Steuerinspektor)<br />
Rudzik, (R.B. Beamter)<br />
Rynio (Rentner)<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
Salomon, Ida<br />
Wiemer, Georg (Büroangest.)<br />
Wierzschewski (Arbeiter)<br />
Wiesenweg<br />
Haus-Nr.<br />
1 Jankowski, Ludwig<br />
2 Fabian, Lieselotte<br />
Weigel, Erna<br />
Gluth, Kurt<br />
4<br />
5 Marbach, Gustav<br />
Lucka<br />
6<br />
7<br />
8 Pawlowski, Wilhelm<br />
9 Berger, Anni<br />
10 Jakubzik<br />
Krauleidis, Heinrich<br />
11 Ackermann, Wilhelm<br />
12 Krutzke, Richard<br />
Heidl<br />
13 Pernold, Franz<br />
14<br />
15<br />
16<br />
17 Kotusch, Andreas<br />
Anbau, Otto<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
Namen, die keiner Hausnummer zugeordnet<br />
werden können<br />
Altrock (Finanzbeamter)<br />
Burneleit, Erwin<br />
Darda Arbeiter<br />
Dormeyer (Witwe)<br />
Hermann<br />
Kilisch (Postbeamter)<br />
Michalzik (Witwe)<br />
Pesanowski (Finanzbeamter)<br />
Riek (Rentner)<br />
Rogge, Friedrich<br />
Schröder (Gerichtsangest.)<br />
Siebert, Kurt (Buchdrucker)<br />
Tiedemann (Finanzbeamter)<br />
Wasch, Erich (Autoschlosser)<br />
Wielgoß, Waltraut<br />
Zwalinna (Rentner)
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
Geliebte Heimat<br />
Gustav H. Karau<br />
Wie war so schön im Frühling dein Gesicht,<br />
Wenn die Natur, das Feld noch träumend schlief,<br />
Und andachtsvoll im jungen Morgenlicht<br />
Die Lerche sang, vom Wald der Kuckuck rief.<br />
Wie liebte ich den Hauch der Muttererde,<br />
den Landmann - schweigsam - hinter seinem Pflug,<br />
Die fleißig braven braunen Ackerpferde,<br />
Und auch die Scholle, die den Segen trug.<br />
Wie liebte ich die wundersame Stille.<br />
Kein störend Laut verdarb die Einsamkeit,<br />
Das Ährenmeer in goldreifer Fülle,<br />
- Wie schmückt es die Heimat weit und breit,<br />
Wie liebte ich die märchenhaften Wälder,<br />
Endlos verschwindend, dunkel in der Ferne.<br />
Die blauen Seen inmitten grüner Felder,<br />
Und in der Nacht die heimatlichen Sterne.<br />
Schön war die Zeit, die Jahre meiner Jugend,<br />
Entschwunden ist der zauberhafte Traum.<br />
Die Abendstunden friedlich voller Tugend,<br />
In meiner Heimat unterm Lindenbaum.<br />
Die Jugend ging, die Heimat ist versunken,<br />
Schwer an der Seele nagt der Zahn der Zeit.<br />
Allein Erinnerung nur lebt wonnetrunken<br />
Im Herzen fort - an die Vergangenheit.<br />
Entnommen aus Gedichtband: „Unvergessene Heimat” von G. Bosk<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
129
130<br />
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
VERTRAUTE WEGE IN UNSERER HEIMAT<br />
www.Kreis-Johannisburg.de
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
131
132<br />
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
Was brachten die <strong>Heimatbrief</strong>e?<br />
Stichwortverzeichnis von 1972 bis 2001<br />
(150 Orte)<br />
Die erste Zahl bedeutet die Seite,<br />
die zweite das Erscheinungsjahr des <strong>Heimatbrief</strong>es<br />
Arys 31/72, 3-5/75, 13-14/75, 17/75, 18/75, 57-58/79, 41/80, 42/<br />
80, 57/83, 33/80,Titel 82,101-113/84,9/85,41/85,102-109/<br />
86,137/87, 68-76/88,110-117/89 u . 64/90, 135- 139/91, 57/<br />
92, 77-79/92, 53/93, 89-90/93, 144-149/93, 64-67 / 1994, 68-<br />
71/97, 78-79/97, 51-52/99, 60-65/00, 61/01, 73/01, 88-89/03<br />
Adlig-Borken 96-101/87, 100/00<br />
Altwolfsdorf (Pianken) 28/73,13 u. 15/81,113-130/90, 74-77/92,125/92, 116-117/82,<br />
Adlig- Kessel 39/80,104/83, 73/84, Titel 140/85 und 132-134/89, 71/00<br />
Arnswalde 74-93/86,130/87, 23/02<br />
(Mykossen)<br />
Babrosten 48-51/89, 54/89<br />
Bachort (Jebrammen) 163/86<br />
Balzershausen (Wonglik) 72-73/00<br />
Bergfelde (Marchewken) 25/79,138/93<br />
(Bilitzen) Waldenfried 93/83, 126-127/89<br />
Birkenberg (Kl. Brzosken) 75-76/91<br />
Breitenheide 22/72, 30/75, 62/79, 50/82, 56-62/91<br />
Brennen (Gr. Pogorzellen) 17-19/77<br />
Brödau 52-53/83, 95/84, 124-128/93, 74/00<br />
Cruttinnen 8/73, 88-89/91,12/89<br />
Dimussen (Dmussen) 79/87,100/88,129-134/91, 94 + 95/95<br />
Drigelsdorf (Drygallen) 69/81,15,17,26/74,38, 78/80, 90, 94, 95/83, 84,116-124,139/<br />
85, 25-43/87, Titel 87, 92-94/88,157/89, 65/90,<br />
87-94/90,126/91,106-107/93, 38/94, 75, 76, 77,155/ 1994,<br />
43-45/95, 57-58/99, 78-82/00, 19/03, 92-93/03<br />
Dreifelde (Kallenzinnen) 55/80,106/83,108/83<br />
Drosselwalde (Drosdowen) 57/81<br />
Drugen (Lissaken) 58-59/85<br />
Dorren (Sdorren) 79/80, 60-72/84, 75/84,125/89, 142/90,137/94<br />
Dünen (Lissen) 49-53/81<br />
Eckersberg 6, 14/75, 40/80, Titel 85, 107-108/88,144, 145/86, 79-80/01,<br />
Titel 03<br />
Eckertsdorf 9/84, 13/86<br />
www.Kreis-Johannisburg.de
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
Eichental (Försterei) 36/77<br />
Eichendorf (Dombrowken) 40/80, 75/81, 42-43/85, 61-65/85,146-147/86<br />
Eichhorst (Försterei) 61-65/85<br />
Ellerborn (Försterei) 54/79<br />
Erdmannen 61-62/82,123/88, 82-87/89, 184-187/91,137-138/92,143/1994<br />
Erztal (Krussewen) 13-17/77, 37-39/78, 23/85, 63/98<br />
Faulbruchswerder 50/82<br />
Fischborn (Dlottowen) 56/82,99/83, 64/98<br />
Flockau (Kalischken) 29/74, 77-79/93<br />
Flosten (Wlosten) 155/86,113/91<br />
Freundlingen (Sabielnen) 149-151/91<br />
Gehlenburg (Bialla) 2-13/74, 26/76, 37/76, 6/77, 37/77, 70/79, 43/80, 59/80, 60/<br />
80, 71-72/81, 48-49/82, 53/82, 33-36/83, 55-56/83, 94/83,<br />
125-127/83,138-139/85,126-127/87,77-81/88, 106-108/89,<br />
143-149/89,106 108/89, 14-17/90, 62-64/90, 104-109/91,<br />
143/93, 69-71/94, 73-74/94, 156-157/95, 35-36/97, 72-73/97,<br />
61-62/98, 53/99, 66-70/00, 76-78/01, 68-72/02, 90/03<br />
Gehsen 33/77,11-13/73, 30/75,14-15/78, 70/79, 40, 69/80, 70, 71/81,<br />
56, 58/82, Titel 83, 14-21/83, 98/83, 97/88,159-162/89, 93/95,<br />
29-32/98, 112/01<br />
Gebürge (Gurra) 33/76,108-114/85,156/86, 86-87/88, 84-87/00<br />
Gentken 41/80<br />
Großdorf (Belzonzen) 91-95/97,121-124/96, 65-67/98, 59-61/99, 88-90/00<br />
Groß Kessel Titel 77, 9-11/78, 47/78, 29-30/80, 33/80, 55/80, 58/80, 38/81,<br />
75-76/81, 42-45/82, 25/85,116-119 / 1994, 119-129/95<br />
Groß Rogallen 170-171/91<br />
Gruhsen 53/83,161-164/85, 96-9819, 86/01<br />
Grünheide (Kulik) 18/76, 3185,150/85, 111/86,132-1~4/86, 48/90,193-199/91,<br />
(Alt-Usczanny) 107-114/92, 129-133/93, 102- 107 / 1994, 78-81/02<br />
Groß-Zechen 122,123/83,16-22/85, 94-96/86, 116-117/86,109-111/87,<br />
98-99/88, 95/90,134-135/89<br />
Großrosen (Gr. Rosinsko) 42/80, 64-65/80, 30-33/85, 175-176/91, 101-105/92, 96/95,<br />
27/95, 98+ 99/88,110/97, 83-85/01<br />
Großwalde 155-159/87<br />
Gusken 50/84<br />
Gutten J 13/74, 20/74, 66-69/80, 61/81,118-130/86, 95/87, 134-135/<br />
88,<br />
52-53/89,110-111/91, 97-lOl/1994,129/95,116-121/97, 91-93,<br />
87-88/01<br />
Guziener See 9/73<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
133
134<br />
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
Heidig (Heydick) 57/81, 66/81, 59-61/82, 6/85, 157-159/90, 188/91, 90-94/92,<br />
97/95<br />
Heldenhöhe (Krzywinken) 55/82<br />
Henriettental 70-81/89<br />
Hirschwalde 76-77/81, 62-68/99, 84-85/02<br />
Johannisburg 2/72,19/72, 31-32/72, 2/73, 16/73, 24/73, 27/73, 23-26/76,<br />
10-11/77, 22-26/77, 27-33/77, 35/77,17-18/78, 35/78,<br />
40-43/78, 48/78, 50/78,17/79, 22-23/79, 59-60/79, 67-69/79,<br />
51/80, 54/80, 56/80, 59/80, 61/80, 70/80, 58-66/81, 68/81, 51/<br />
82, 58-62/83, 64-67/83, 77-78/83, 81-82/83,107/83,119-120/<br />
83, 49/84, 54-59/84, 74/84,120-124/84, 86-89/85,103-106/<br />
85, 153/85, 34-49/86,158/86,102-103/87, 62-66/88,18-31/<br />
89, 131/89, Titel 1990, 24-38/90, 40-49/90, 58/90, 42-47/91,<br />
34-47/92, 52-56/92, 136/92, 5/93, 36/93, 50-51/93, 53/93,<br />
57-68/93, 71/93,108/93, 123/93, 31/94, 45-52/94, 27/94,<br />
60-62/94, 72/94,109/94, 37-40/95, 67-70/95, 77-91/95,<br />
59-60/98,126-133/98, 46/99, 44-49/00, 51/00, 64/01, 66/01,<br />
55-59/03, 79/03, 80-85/03<br />
<strong>Johannisburger</strong> Heide 13-16/72, 22-33/77, 35-37/77, 53/80, 70-76/80, 80-81/80<br />
und Kreis 29-36/81, 39-44/81, 66/81, 77-78/81, 45-48/83, 70-76/83,<br />
51-52/84,124-126/84, 3/86,12/86, 50-53/86,111/86,<br />
136- 143/86, 16/87, 69/87, 113- 114/87,116-117/87,<br />
118-126/87, 34-45/88, 32-34/89,101/89, 50-54/91,<br />
80-81/92, 15-19/95, 32/95, 61-67/95, 71-76/95, 96/95,<br />
122-135/97, 62-67/97, 44-60/97, 48-54/98,111-124/98,<br />
38-42/99, 52-59/00,123-124/00, 100-103/03<br />
Jagdhof (Skrodzken) 112/97, 19-21/78<br />
Jakubben 49-51/83,104,106/95, 146/85<br />
(Jaschkowen/) 62/82, 173/90,189-192/91<br />
Reiherswalde<br />
Jeglinnen 27/73, 96/83, 97/83, 92/84, 97/88,119-120/88<br />
Karpen (Karpa) 43/80, 62/82, 130/95<br />
Karwik 55/80, 58/80, 97/83<br />
Klein Zechen 44-45/78,134/87,102-104/88, 138/93<br />
Klein Rogallen 148/86, 149/86,141/93<br />
Kölmerfelde (Kosuchen) 14/74,111 / 1994,112-116/95, 72-73/98, 69-73/99, 57/80, 37-<br />
39/83, 138/85<br />
Königstal (Dziadowen) 30/75, 22/79, 35-39/82, 106/83, 53/84,131/86,<br />
124-127/88,164,165/89, 100/95, 70-71/98, 89-92/01<br />
Kosken 6/73, 28/73,144-146/91,106-108/97<br />
Königsdorf (Piskorzewen) 96/84, 79/89, 59-60/92, 113-120/02<br />
Kolbitz(Czyprken) 151/85,161-163/86,144-148/90, 134/87<br />
Konopken 26/85, 157/86<br />
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<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
(Mühlengrund)<br />
Kowalewen (Richtwalde) 62/79, 64/79, 71/79, 116-120/93<br />
Kuckeln bei Kumilsko 16/78,17/78<br />
Kreuzofen 19/76, 54-55/79, 57/82, 5/84, 5-8/86, 95/88, 64-76/89,<br />
132-136/92, 141-145/95, 95/95, 86-90/97, 91-98/98, 81-82/<br />
99, 86-87/02<br />
Kurwien (Czessinna) 11/76, 36/78, 39-45/79, 48-54/79, 41/80, 58/81, 62/81<br />
79-80/82, 66/85,146-147/85, 66/86,163/86, 104/87,123/88,<br />
150/93,140/95,144/95, 21 /97<br />
Lehmannsdorf (Bagensken) 107/1994<br />
Lindensee 139-141/90,114-115/91, 94/01<br />
Lippa 36/78, 79-80/82, 104/87, 62/81<br />
Lisken 36/78, 68/1994, 79-80/82, 104/87,144/98<br />
Lissuhnen (Lyssuhnen) 131-132/87, 110-114/88, 94-100/89,147-148/91, 88-92/02<br />
Lupken 72-77/79, 16-31/82, 74-80/98, 93/01<br />
Masuren 20/72,1-3/76, 13-16/76, 4/77, 32/78, 33/78, 77/81, 105/02<br />
Reisebericht u.a. 78/81, 40/82, 41/82, 79-84/83,111/83, 4/86,15/86,<br />
30-33/86, 67-69/86, 14-23/87, 52-58/87, 118-125/87,<br />
152-155/87, 153-161/93, 27-32/88, 146-155/88, 90-93/89,<br />
166-167/89, 77-87/91, 81-85/97,143-154/97,160-166/97,<br />
134-135/98, 48-52/99, 121-122/00, 74-75/01, 92-95/02<br />
Masten 102/97, 81/98<br />
Misken (Mysken) 29/74, 4-8/78,11-14/82,24/85,143-144/85, 150-154/86,<br />
135/87, 152, 153-156/89, 65-66/91, 173-174/91, 142/93,<br />
32/94 und 36-37/94,18-20/97, 82/98,13-14/99, 75-76/99,<br />
50/00, 94-97/00,16/01<br />
Mittelpogauen 96-98/91,101/97<br />
(Mittelpogobien)<br />
Mittenheide 27-29/76, 44/78, 42/80, 59/81, 23/85,153-158/85, Titel 1991<br />
(Turoscheln) 102-105/89, 161/90,181-183/91, 79/93, 91/93, 93/95, 100/<br />
97, 83-86/98<br />
Morgen (Kumilsko) 14/74, 26/74, 91-92/83, 36-45/84, 98/88,150, 151/89,<br />
110/91,111-113/94, 105/97, 145-147/98, 98/00, 97/03<br />
Monethen (Monety) 38/80,145/85, 148/85, 46-51 /87,133-136/90, 87-88/98,<br />
97/03<br />
Möwenau 64/79, 47/80, 152/85,122-124/89, 128/89,132/89,126/92,<br />
81/93,136-138/89, 94/01<br />
Nieden Titel 76,128-131/92, 96/95, 96/02<br />
Niedersee (Rudczanny) 24/75,108-110/83,152/85,137, 138/90, 81/92<br />
Nikolaiken 23/75, 28/75<br />
Nickelsberg (Odoyen) 54/82<br />
(Oberförsterei)<br />
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135
136<br />
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<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
Nittken 89/98<br />
Offenau (Salleschen) 17/75,127-136/84,138/95, 65/90,113/97<br />
Oppendorf (Hinter-Lippa) 96-97/92,168/90<br />
Orlowen 149/90<br />
Ottenberge 17/72, 94-95/84,108- 110 / 1994,101 -103/95, 140- 142/98<br />
(Sawadden)<br />
Poseggen 130/95, 36-40/85, 60-66/86, 83/93<br />
Pappelheim 111/84,114-115/84,161 -166/91, 72-75/93<br />
Paulshagen (Pawlozinnen) 115-118/88, 78-83/85<br />
Pilchen 27/76, 23/79, 12-13/83, 99/84, 106-107/87, 96-102/93, 164/<br />
93, 83-86/99<br />
Quicka 119/89,132/90<br />
Raken (Adl. Rakowen) 135/86,116-125/91, 115 / 1994, 48-49/95,143/98<br />
Reitzenstein (Gutten R) 41/81,122 / 1994, 123/94<br />
Reinersdorf (Niedzwedzen) 81-83/82, 44/83, 74-76/87, 78/87, 90/98<br />
Ribitten (Ribittwen) 47/78, 113-115/93<br />
Richtenberg 15/74, 60/80, Titel 84, 12-25/84, 75/84, 98-99/88,<br />
(Skarzinnen) 112/91,114/97, 87-89/99, 90/03<br />
Roschsee 9/73, 70-74/91, 44/99<br />
Rogallen 25/79<br />
Rostken 69/81,’104/83, 93-94/84,100/88, 98-100/92, 96/95<br />
Ruhden 97/84, 39/91, 115-118/92, 133 / 1994,101-102/00, 98-99/03<br />
Sadunen (Sdunowen) 46/78, 26/92, 96/92, 119-122/92, 92-94/93,140/93, 98/98<br />
Samordei 12/76<br />
Seegutten (Gutten E) 28/75, 39/80, 96/88, 89/92,131-137/95, 95/95<br />
Schlagakrug 123-124/92,118/89<br />
Seehöhe (Czierpinten) 44-47/85, 109/88,169/90, 55/93, 141/93<br />
Seeland (Kurziontken) 23-24/79, 96/84, 34/85, 150/86, 95/88,138/93, 94/95<br />
Siegmunden (Orlowen) 100/89<br />
Schast (Schiast) 14-15/73, 151/87, 11-26/88, 97-99/95, 20-25/95,109/98, 98/<br />
01<br />
Schoden (Skodden) 85-88/93, 99198<br />
Schützenau (Sastrosnen) 52/82, 68-76/82, 110/86, 120,121/89, 67-72/03<br />
Schlangenfließ 54/80, 160/90<br />
Schwallen (Zwalinnen) 61/80,146/85, 80-89/87, 107/95<br />
Schwiddern 43/80, 39/83, 106/92,120 / 1994, 108- 109/95<br />
Soldahnen 139-140/93,139/95<br />
Spalingen (Kl. Spalienen) 121-122/88<br />
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<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
Steinfelde (Osranken) 141/85, 99/85, 110-111/93, 94/95, 99/88<br />
Stollendorf (Wirsbinnen) 20/73, 57/83, 116-119/84, 27-29/85, 66-86/90,140-143/91,<br />
116/88, 61/94, 91/03<br />
Sulimmen 17/74, 106-108/89, 82-90/84,111/97, 98/01<br />
Spirdingsee 9/73, 22-23/78, 4/89, 140-142/97<br />
Steinen (Czyborren) 110-111/95,103-105/00<br />
Tannenheim (Wielgilaß) 9/86,12/86, 12/87, 80/93, 150/95, 13/89, 115/97<br />
Talau (Chmielewen) 103-104/97, 99/01, 73-77/02, 91/03<br />
Tuchlinnen 142/90, 83-87/92, 138/95<br />
Turau (Turowen) 6/77, 7/77, 36/77,162-167/90, 110 / 1994, 66-72/87, 97-99/<br />
97, 139/98, 90/99, 100/01<br />
Ublick 31/77, 14/85, 78-91 / 1994<br />
Valenzinnen (Försterei) 49-61/85, 85/85, 94-96/91,134-136/1994<br />
Wagenau (Jeglinnen) 64/79, 66/79, 47/80<br />
Walddorf (Przyroscheln) 89/89, 95/92<br />
Wartendorf (Snopken) 178/91, 93/95,19/81, 20/81, 21/81, 22/81, 66-67/82, 44/83,<br />
112-115/86, 128-133/88, 101/01, 97-98/02<br />
Warnold (Konzewen) 39/80,179-180/91<br />
Weißuhnen 21/74, 24-27/81, 4/83, 28/84, 7/85, 73/86,13/87,15/93,<br />
99-101/02<br />
und Rehfelde 138-142 / 1994, 50-54/95, 91/99<br />
Wiesenheim (Piettrzyken) 151-156/90, 101-102/01<br />
Wigrinnen/Beldahnsee 16/86, 85/88, 9/88, 16/95,128/95<br />
Wilken( Wilkenhof) 44/83, 102-104/02<br />
Wiartel 21/72, 22/74, 23/74, 40/77, Titel 78, 26183, 105/83,148-149/<br />
95,<br />
17/81,148/98, 22/01<br />
Wildfrieden (Koslowen) 127-128/91<br />
Woinen 10-12/81, 37-47/89<br />
Wollosko (Reihershorst) 22/83, 23/83<br />
Wondollen 56/82, 27-32/83, 98/83, 140/87, 81/89,173/90, 144 /1994,100/<br />
97<br />
Wolfsheide 33/76, 53/82,102-112/90,152-160/91,167-169/91, 82/92,<br />
124/94,146-147/95<br />
Zollerndorf 125-131/1994,36/00, 102/01<br />
Ausstellungen 6-12/93, 34-35/93, 16-19/80, 68-69/85, 145-149/87,<br />
61-62/92,147-148/94, 111-112/02<br />
Deutscher Verein „Rosch“ 26-28/93, 58/95, 46-47/95, 19-21/92, 9-10/94, 6-7/97, 8-11/<br />
97, 40-42/98, 4-9/99, 6-10/00, 7-11/01, 24-25/01, 4-8/02, 4-<br />
10/03, 22-26/03<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
137
138<br />
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<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
Übernachten Sie bei Landsleuten in der Heimatnur<br />
so wachsen Verständnis und Verbundenheit!<br />
Adressen der Zimmer Zimmer Zimmer Deutsche Person Telefon<br />
Vermieter 1 Bett 2 Betten 3 Betten Sprache 004887<br />
Rutkowska, Ursula<br />
ul. Krencowa 6<br />
12-200 Pisz<br />
1 1 - ja 3 4 23 36 45<br />
Rutkowski, Bernhard<br />
ul. Bociana 19<br />
12-200 Pisz<br />
- 2 - ja 4 4 23 40 63<br />
Kadlubowska, Herta<br />
ul. Jagiely 23<br />
12-200 Pisz<br />
1 2 - ja 5 4 25 15 11<br />
Kaldukiwski, Marek<br />
ul. Jagiely 25<br />
12-200 Pisz<br />
1 1 - ja 3 4 25 08 36<br />
Leymanczyk, Ditmar<br />
ul. Skrzetuskiego 1<br />
12-200 Pisz<br />
- 2 - ja 4 4 25 15 93<br />
Kreska, Mira<br />
ul. Moniuszki 10<br />
12-200 Pisz<br />
- 2 - ja 4 4 23 31 65<br />
Galgowska, Erna<br />
ul. Mickiewicza4/11<br />
12-200 Pisz<br />
- 2 - ja 4 4 23 36 98<br />
Chludzinska, Krystyna<br />
ul. 22 Lipca 19<br />
11-525 Orzysz<br />
- 2 - ja 4 4 23 77 55<br />
Lemanska, Herta Terese<br />
ul. Osiedle Robotnicze<br />
11-525 Orzysz<br />
- - 1 ja 3 4 23 78 39<br />
Szulc, Waldemar<br />
ul. Wyswolenia9/1<br />
11-525 Orzysz<br />
- 3 - ja 6 42 33 72 65<br />
Kopanczyk, Mieczyslaw<br />
Grady 1<br />
11-525 Orzysz<br />
- 3 - ja 6<br />
Kopanczyk, Albin<br />
ul. Osiedle Robotnicze<br />
11-525 Orzysz<br />
2 - - 2 2 4 23 72 14<br />
Musial, Waldemar<br />
ul. Witosa 8/12<br />
12-230 Biala Piska<br />
2 - - ja 2 4 23 92 52<br />
Musial, Gerhard<br />
ul. Mazurska 1/15<br />
12-230 Biala Piska<br />
- 1 - ja 2 4 23 91 87<br />
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Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
Adressen der Zimmer Zimmer Zimmer Deutsche Person Telefon<br />
Vermieter 1 Bett 2 Betten 3 Betten Sprache 004887<br />
Gromadzka Krystyna<br />
u. Mickiewicza 7/6<br />
12-230 Biala Piska<br />
- - 1 ja 3 4 25 91 74<br />
Stepnik, Brigette<br />
ul. Slowackiego 6/15<br />
12-230 Biala Piska<br />
- 1 - ja 2 4 23 90 55<br />
Denda, Manfred<br />
ul. Wiejska 41<br />
12-221 Ruciane Nida<br />
- 3 - ja 6 4 23 11 49<br />
Stachelek, Hanna<br />
ul. Kolejowa 1/16<br />
12-221 Ruciane Nida<br />
1 - - ja 1<br />
Klos, Maigorzata<br />
ul. Zielona 23<br />
12-221 Ruciane Nida<br />
1 - 1 ja 4 4 23 17 63<br />
Zagzik, Ida<br />
ul. Wiejska 30<br />
12-221 Ruciane Nida<br />
- - 2 ja 6 4 23 15 02<br />
Musial, Gerhard - - 2 ja 6 4 23 95 25<br />
ul. Sloneczna 3<br />
12-221 Ruciane Nida<br />
Biala Piska<br />
Ostpreußischer Volksreim<br />
Ein Preuße nach der alten Art<br />
trägt seinen Pelz bis Himmelfahrt,<br />
und zu Johann (24. Juni)<br />
zeiht er ihn wieder an..<br />
Und tut ihm dann der Leib noch weh,<br />
so trägt er ihn bis Bartholomä, (24. August)<br />
und kommt ihn dann das Frieren an,<br />
so zieht er ihn von neuem an.<br />
Aus dem "Treueburger <strong>Heimatbrief</strong>" Nr. 45, S. 100<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
139
140<br />
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Dauerausstellungen<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
Ostpreußisches Landesmuseum - 2004<br />
Landschaften Kurische Nehrung, Masuren, Oberland, Rominter Heide,<br />
Elchwald<br />
Jagd- und Forstgeschichte Besondere Tierarten,Trophäen, Jagdwaffen<br />
Geschichte Landesgeschichte von den Prußen bis 1945<br />
Ländliche Wirtschaft Ackerbau,Tierzucht, Fischerei<br />
Geistesgeschichte Wissenschaft, Bildung, Literatur<br />
Bernstein Entstehung, Gewinnung, Bedeutung<br />
Kunsthandwerk Bernstein, Silber, Keramik, Zinn<br />
Bildende Kunst Kunstakademie Königsberg, Künstlerkolonie<br />
Nidden, Lovis Corinth<br />
Wechselausstellungen<br />
Bis auf weiteres Schatzkammer Baltikum<br />
Auf dem Weg zur Museumserweiterung<br />
17.1.-25.4. Lüneburg in Niedersachsen und Dorpat/Tartu in Estland<br />
Kulturgeschichtliche Entdeckungen zweier Partnerstädte<br />
6.3.-24.10. Natur und Jagd in der Malerei von Gerhard Löbenberg<br />
14.5.-29.8. Tabak und Tonpfeifen im südlichen Ostseeraum<br />
Ausstellung mit der AG Tonpfeifen und der Lüneburger<br />
Stadtarchäologie<br />
18.9.-30.1.2005 Märchenwelt des Eugen Weidenbaum<br />
6./7.11. 16. Museumsmarkt<br />
Landschaften und Traditionen<br />
27.11.-27.2.2005 Kleine Bahn auf großer Fahrt<br />
TinPlate Spur 0 kennt keine Grenzen<br />
Ostpreußisches Landesmuseum<br />
Ritterstraße 10, 21335 Lüneburg<br />
Tel. 04131/75995-0 Fax 75995 -11<br />
E-mail: info@ostpreussisches-landesmuseum.de<br />
Internet: www.ostpreussisches-landesmuseum.de<br />
www.Kreis-Johannisburg.de
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
Kulturzentrum Ostpreußen<br />
im Deutschordensschloss Ellingen<br />
Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramm 2004<br />
bis 14. März 2004 Ermländische Kapellen<br />
27.03. - 20.07.2004 Vor 60 Jahren<br />
Die Wolfsschanze<br />
Hauptquartier - Widerstand - Attentat<br />
25.04.2004 11. Sammler- und Tauschtreffen<br />
Postgeschichte und Philatelie Ostdeutschlands<br />
24.07. - 07.11.2004 Mit Windkraft und Propeller<br />
Bilder aus Ostpreußens Luftfahrtgeschichte<br />
13.11.2004 Immanuel Kant 1724 - 1804<br />
bis Februar 2005 Ausstellung zum 200. Todestag<br />
21.11.2004 9. Bunter Herbstmarkt<br />
Kabinettausstellungen<br />
21.03. - 11.07.2004 Schlösser und Gutshäuser im südlichen Ostpreußen<br />
Auswärtige Ausstellungen<br />
Schlösser und Gutshäuser im südlichen Ostpreußen<br />
08.02. - 14.03.2004 Brüder-Grimm-Museum Kassel<br />
25.07. - 26.09.2004 Schloss Caputh bei Potsdam<br />
Ausstellungen in Ost- und Westpreußen<br />
Rastenburg, Arno-Holz-Haus Arno Holz zum 75. Todestag<br />
Krockow, Museum Wirtschaft und Verkehr im Elbinger Land<br />
Memel, Klein-Litauen Museum Alfred Teichmann - Landschaftsportraits<br />
Neidenburg, Schloss Geschichte der Stadt Neidenburg<br />
Allenstein, Haus Kopernikus Lieselotte Plangger-Popp, Einst mein Land<br />
Öffnungszeiten:<br />
Dienstag - Sonntag von 10 - 12 und 14 - 16 Uhr (Oktober - März)<br />
10 - 12 und 13 - 17 Uhr (April - September)<br />
E-Mail: info@.kulturzentrum-ostpreussen-de<br />
Intemet: www.kulturzentrum-ostpreussen.de<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
141
142<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
Ausschneiden und senden an:<br />
Ilse Kruyk, Reginharstraße 4, 51429 Bergich-Gladbach<br />
Bitte beachten<br />
Eine Menge <strong>Heimatbrief</strong>e kommen zurück, weil Sterbefälle nicht gemeldet werden. Der Kreisgemienschaft<br />
entstehen durch diese Nachlässigkeit erhebliche Unkosten und Portoauslagen.<br />
Bitte, helfen Sie mit, diesen unhaltbaren Zustand zu entschärfen! Melden Sie die eingetretenen Sterbefälle<br />
umgehend an folgende Anschrift: Ilse Kruyk, Reginharstraße 4, 51429 Bergisch-Gladbach.<br />
Neuanmeldung<br />
Name Vorname<br />
Bei Frauen: Geborene<br />
Geb. am Geburtsort<br />
Letzter Wohnort in der Heimat<br />
Anschrift – Straße, Postleitzahl, Ort<br />
Anschriftenänderung<br />
Name Vorname<br />
Bei Frauen: Geborene<br />
Sterbefälle<br />
Name Vorname, geboren am: gestorben am:<br />
Bei Frauen geborene<br />
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
Geb. am Geburtsort<br />
Letzter Wohnort in der Heimat<br />
Anschrift – Straße, Postleitzahl, Ort<br />
Bisherige Anschrift in der Bundesrepublik<br />
Anschrift der Angehörigen, falls Zusendung des <strong>Heimatbrief</strong>es erwünscht<br />
Unterschrift<br />
✂<br />
✂<br />
✂<br />
Teilen Sie uns auch bitte mit, wenn Sie an der Zusendung des <strong>Heimatbrief</strong>es nicht<br />
mehr interessiert sind.<br />
www.Kreis-Johannisburg.de
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
Druckkosten für den<br />
<strong>Heimatbrief</strong> steigen<br />
Eine Menge nicht zustellbarer<br />
<strong>Heimatbrief</strong>e kommen zurück und<br />
verursachen damit enorme Kosten.<br />
Am Rückgang der Spenden ist<br />
ersichtlich, dass immer mehr<br />
Empfänger an der Zustellung nicht<br />
interessiert sind.<br />
Ich bitte herzlich, uns zu helfen, bei<br />
der Anschriftänderung, Tod oder<br />
Nichtinteresse unbedingt eine<br />
Mitteilung zukommen zu lassen.<br />
SENIORENFREIZEITEN IM<br />
OSTHEIM IN BAD PYRMONT<br />
Freizeiten im Ostheim, das sind gemeinsame<br />
Urlaubstage mit einem dosierten<br />
Programmangebot, das wohl für jeden Gast<br />
etwas zu bieten hat. Der Tag beginnt nach<br />
dem Frühstück mit einem morgendlichen<br />
Singen oder der Gymnastik. Am Vormittag<br />
wird Bad Pyrmont mit seinen Sehenswürdigkeiten<br />
und Einkaufsmöglichkeiten erkundet.<br />
Nach der wohlverdienten Mittagsruhe<br />
laden das Haus oder eines der vielen<br />
Cafés im Ort zum Kaffeetrinken ein, oder<br />
man beteiligt sich an einer geführten Wanderung.<br />
Ein Nachmittag ist für eine Halbtagesfahrt<br />
in die nähere Umgebung reserviert.<br />
Am Abend bietet das Programm Diavorträge<br />
oder Videofilme; Tanz- oder Spielabende,<br />
man sieht fern oder spielt gemeinsam<br />
Karten und tauscht Erinnerungen aus<br />
der Heimat aus. Am letzten Abend feiern<br />
wir nach ostpreußischer Art Abschied, zu<br />
dem jeder nach seinen Möglichkeiten lustige<br />
und besinnliche Beiträge beisteuern<br />
kann. Sie sind in einer Gemeinschaft mit<br />
ostpreußischen und ostdeutschen Landsleuten,<br />
wie in einer großen Familie.<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
Die Termine für 2004 .<br />
Osterfreizeit<br />
Montag, 5. April bis Donnerstag, 15. April<br />
2004, 10 Tage<br />
Doppelzimmer/Person g 371,70/ Einzelzimmer<br />
g 431,70<br />
Sommerfreizeit<br />
Montag, 12. Juli bis Montag, 26. Juli 2004,<br />
14 Tage<br />
Doppelzimmer/Person g 513,80/Einzelzimmer<br />
g 597,80<br />
Herbstliche Ostpreußentage<br />
Montag, 27. September bis Donnerstag, 7.<br />
Oktober 2004, 10 Tage<br />
Doppelzimmer/Person g 371,70 / Einzelzimmer<br />
g 431,70<br />
Adventsfreizeit<br />
Montag, 29. November bis Montag, 6. Dezember<br />
2004, 7 Tage<br />
Doppelzimmer/Person g 262,20/ Einzelzimmer<br />
g 304,20<br />
Weihnachtsfreizeit<br />
Donnerstag, 16. Dezember 2004 bis Montag,<br />
3. Januar 2005, 18 Tage<br />
Doppelzimmer/Person g 667,30/ Einzelzimmer<br />
g 775,30<br />
Alle Preise beinhalten Vollpension, die<br />
Gästebetreuung, eine Halbtagesfahrt und<br />
eine Reise-Rücktrittskostenversicherung.<br />
Die Kurtaxe wird vom Staatsbad separat<br />
erhoben.<br />
Alle Preise unter Vorbehalt!<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
Anmeldungen richten Sie bitte, nur schriftlich,<br />
an:<br />
Ostheim - Jugendbildungs- und Tagungsstätte<br />
Parkstraße 14 - 31812 Bad Pyrmont<br />
Telefon: 0 52 81 - 93 61-0<br />
Fax: 0 52 81 - 93 61-11<br />
Internet: www.ostheim-pyrmont.de<br />
E-Mail: info@ostheim-pyrmont.de<br />
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Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />
Wir bieten erneut an: „Solange der Vorrat reicht”<br />
Unsere Bücher- und Filmecke:<br />
Dokumentarbildband „Heimat, umgeben von Wäldern und Seen” von Gerhard Bosk;<br />
900 Fotos aus der Zeit vor 1945, 336 Seiten E 18,– zuzüglich E 3,– Versandkosten „Der<br />
Kreis Johannisburg” – ein ostpr. Heimatband von E.J. Gutzeit (1964) 430 Seiten,<br />
Neuauflage, mit beiliegender Kreiskarte 1:100 000<br />
E 25,– zuzügl. E 3,– Versandkosten<br />
Kreiskarte E 4,50 zuzügl. E 1,50 Versandkosten<br />
<strong>Heimatbrief</strong>e verschiedener Jahrgänge, soweit vorhanden, Kostenbeitrag E 4,– zuzügl.<br />
E 1,50 Versandkosten<br />
Sonderdruck zur Geschichte der Stadt Johannisburg, E 3,– zuzügl. Versandkosten.<br />
Dorfskizzen bei Ilse Kruyk bestellen, bei Bestellung bitte 3,– E (Briefmarken) voransenden.<br />
Bezug über Ilse Kruyk, Reginharstraße 4, 51429 Bergisch-Gladbach.<br />
Gerhard Bosk „Unvergessene Heimat” Gedichtband, Ostpr. Gedichte mahnen uns –<br />
für Enkel der Ostpreußen gesammelt und bewahrt; 90 Seiten, E 8,– zuzügl. E 2,50<br />
Versandkosten*) (nur noch ganz wenige Exemplare vorhanden)<br />
Masurenmotive als Postkarten, 16 farbige Postkarten in einer Kassette oder 20 farbige<br />
Klappkarten mit etwa gleichen Motiven von Gerhard Bosk je Paket E 7 ,– zuzügl. E 3,–<br />
Versandkosten*) 24 versch. Motive „Sommer und Winter”<br />
*)Bezug bei Gerhard Bosk, Immenweg 3, 24568 Oersdorf (Vorauszahlung per Verrechnungsscheck<br />
erwünscht, bitte keine Briefmarken)<br />
Dokumentation in Videofilmen<br />
Unsere Heimat in Ton und Bild<br />
Technische Bearbeitung und Herstellung Herbert Wallner<br />
1.Gerhard Bosk – Ein Leben für die Heimat: seine Hilfsaktionen in Masuren (85<br />
Minuten Laufzeit / Farbfilm mit brillanten Aufnahmen über die Heimat Masuren)<br />
2.Eine Busreise durch Masuren mit Gerhard Bosk (1993)<br />
3.550 Jahre Arys / Jubiläumsfeier in Bad Pyrmont mit begl. Worten von Ulrich Haffke<br />
4.Menschen unterwegs – am Beispiel Ostpreußen / Filme über die Ausstellung in<br />
Flensburg (Klaus Beyer)<br />
5.Arys – ein paar Blicke zurück, von Ulrich Haffke<br />
6.Johannisburg, Bilder unserer Heimatstadt unter Mitarbeit von Gerhard Wippich und<br />
Wernfried Lange<br />
7.Masuren – ein Naturparadies – mit Bildern von Gerhard Bosk und Herbert Wallner;<br />
Videofarbfilm – 42 Minuten Laufzeit<br />
Die Videokassetten können einzeln gegen Voreinsendung eines Verrechnungsschecks<br />
über E 21,– + E 3,– Versandkosten bei Frau Ilse Kruyk, Reginharstraße 4, 51429<br />
Bergisch-Gladbach, bezogen werden.<br />
Bitte Anschriften der Versandorte unbedingt beachten.<br />
www.Kreis-Johannisburg.de
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
Alte Ansichtskarten mit Legenden<br />
des Kreises Johannisburg mit umfangreichem Anhang<br />
über Kriegsgräber im Kreis Johannisburg.<br />
223 Seiten<br />
Der neue Dokumentarbildband<br />
zum Druckpreis von nur 19,50 Euro zuzügl. 4,50 Versand<br />
Bestellungen ab 1. Juni 2002 möglich, Versandkosten zuzüglich,<br />
an Frau llse Kruyk, Reginarstraße 4, 51429 Bergisch-Gladbach<br />
www.Kreis-Johannisburg.de