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Johannisburger Heimatbrief 2004. - Familienforschung Sczuka

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Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

Kreis<br />

'I-<br />

Kapelle Johannisburg Stadtfriedhof nach der Restauration, 6. November 2003<br />

Denke, dass es ein Leben gibt<br />

und dass es einen Tod gibt.<br />

Denke, dass es Seligkeit gibt<br />

und dass es Gräber gibt.<br />

Sei nicht vergesslich,<br />

sondern denke daran. ßobert Walser<br />

www.Kreis-Johannisburg.de


Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

1 . Grußworte<br />

Grußwort des Palenkreises ................................. . ................................................................................................... 01<br />

Grußwort des Kreisvertreters ...................................................................................................................................... 04<br />

Grußwort- und Dankesworte aus der Heimat .......................................................................................................... 06<br />

2 . Wechsel in den Amtern der Kreisvertreter ..................................................................................................... 14<br />

3 . Treffen der <strong>Johannisburger</strong> 2004, Rückblick auf 2003 .......................................................................................... 20<br />

4 . Einweihung der wiederhergestellten Friedhofskapelle<br />

Der Friedhof lebt auf ............................... . ............................................................................................................... 30<br />

Reden bei der Einweihung von G . Wippich, W . Reck . M . Kreska, H . Linke ............................................................ 35<br />

Besuch zur Einweihung der Friedhofskapelle ................................................................................................... 42<br />

5 . Aus der Arbeit der Kreisgemelnschaft<br />

Neue Mitarbeiter für die Kreisgemeinschaft ............................................................................................................ 44<br />

Die Kreisgemeinschaft Johannisburg mit eigener Internet-Präsenz ...................................................................... 46<br />

Bericht über die Berliner Gruppe .......................... . ...................................................................................... 48<br />

Bericht über die 13 . Betreuungsaktion im Kreis Johannisburg .................................................................................. 50<br />

6 . Aus der Arbeit unseres Patenkreises Schleswig-Flensburg<br />

Polnische Schülerinnen verabschiedet .................................................................................................................... 52<br />

Polnische Jugendliche für ein Jahr im Kreis Schleswig-Flensburg .......................................................................... 53<br />

Besuch bei polnischer Partner-Wehr ..................... . ............................................................................................... 54<br />

Gemeinsame Kultur- und Wirtschaftsprojekte .................................... .... ..................................................................... 56<br />

Abschied und Neubeginn in der Kreisgemeinschaft Johannisburg ............................. . .................................... 58<br />

Rede des Kreisvertreters W . Reck beim Empfang des Patenkreises ..................................................................... 59<br />

Deutsch-polnische Kontakte sollen vertieft werden ...................................... .................................................. 60<br />

7 . Würdigungen<br />

Würdigung der Herren Wippich und Bock ........................ . ............................................................................. 61<br />

Wilhelm Czypul! - Ehrenmitglied des Kreistages ......................................................................................................... 63<br />

Glückwünsche zu besonderen Geburtstagen .............................................................................................................. 64<br />

Ehrung für Frau Mira Kreska ....................... . ................................................................................................ 65<br />

Goldenes Ehrenzeichen für Kurt Zwikla .................................... . ............................................................................ 66<br />

Ottmar-Schreiber-Plakette für Hans Linke .................................................................................................................. 67<br />

lmmanuel Kant - Zur 200 . Wiederkehr seines Todestages ............................... . ................................................. 69<br />

Nachrufe: Wilhelm Czypull und Gerhard Wippich ....................................................................................................... 74<br />

Dortmunder Treffen 2004 ...................................... . .... .... ....................................................................................... 77<br />

8 . Das sollten wir nicht vergessen<br />

Von dem Wissen um die Heimat ................... . ......................................................................................................... 78<br />

Kurt Zwikla: Vater in Russland ..................... . .......................................................................................................... 79<br />

9 . Erinnerungen<br />

Johannisburg ................................................................................................................................................................. 83<br />

Margarete Schramma: Lebenserinnerungen .......................................................................................................... 89<br />

Die Einweihung der neuen Seulzerbrücke in Arys ....................................................................................................... 94<br />

Gehlenburg . Hammergehsen ........................................................................................................................................ 98<br />

Misken: K . Zwikla . Mutter auf dem Pferdemarkt ................................................................................................. 99<br />

K . Zwikla, Mein Großvater und der Wolf ..................................................................................................................... 100<br />

Mittenheide, Sadunen ........................ . ................................................................................................................. 101<br />

Morgen ....................................................................................................................................................................... 105<br />

Ruhden ....................... . .......................................................................................................................................... 106<br />

10 . Verschiedenes<br />

Was ist und wie betreibt man <strong>Familienforschung</strong>? ................................................................................................... 109<br />

Bremerhavener Schüler als Gäste in Johannisburg ........................... . ............................................................. 111<br />

H . Mattke, Kaddig .............................. . ...................................................................................................................... 112<br />

So zärtlich ist Masuren ...................... . ................................................................................................................... 113<br />

11 . Informationen<br />

Bevökerungszahlen der masurischen Städte ....................... . .............................................................................. 117<br />

Geplante Busreisen ................................................................................................................................................. 117<br />

Einwohnerverzeichnis der Stadt Johannisburg .......................................................................................................... 118<br />

Was brachten die Heirnatbriefe? ............................................................................................................................... 132<br />

Übernachten Sie bei Landsleuten in der Heimat! ...................... . ..................................................................... 138<br />

Ostpreußisches Landesmuseum Lüneburg ............................................................................................................... 140<br />

Kulturzentrum Ostpreußen, Ellingen ............................. . ................................................................................ 141<br />

142<br />

Neuanmeldung . Anschriftenänderung . Sterbefälle ....................................................................................................<br />

Titelfoto: (Aufnahme Gerhard Bosk)<br />

www.Kreis-Johannisburg.de


Johannes Petersen<br />

Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

Jörg-Dietrich Kamischke<br />

GRUSSWORT<br />

DES PATENKREISES<br />

SCHLESWIG-FLENSBURG<br />

Liebe <strong>Johannisburger</strong>innen,<br />

liebe <strong>Johannisburger</strong>,<br />

das bevorstehende Jahr 2004 steht für<br />

unser Miteinander im Zeichen eines überaus<br />

erfreulichen Jubiläums: 50 Jahre Patenschaft<br />

zwischen dem Kreis Schleswig-<br />

Flensburg und der Kreisgemeinschaft Jo-<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

hannisburg. Für dieses besondere Jahr mit<br />

dem Höhepunkt der großen Jubiläumsfeier<br />

am 5. September in Dortmund übermitteln<br />

wir Ihnen unsere besten Grüße und alle<br />

guten Wünsche.<br />

Im zurückliegenden Jahr prägte für Sie<br />

sicher der personelle Wechsel der Kreisvertreter<br />

das Geschehen Ihrer Kreisgemeinschaft.<br />

Mit der Verabschiedung der<br />

Herren Wippich und Bosk endete eine lange<br />

und erfolgreiche Ära. Wir haben uns<br />

sehr gefreut, Herrn Wippich und Herrn<br />

Bosk bei einem Empfang im Oktober im<br />

Schleswiger Kreishaus unseren herzlichen<br />

Dank für deren einzigartiges Engagement<br />

im Dienste der Landsleute aus Masuren<br />

persönlich auszusprechen. In vorbildlicher<br />

Kontinuität haben die Führungspersönlichkeiten<br />

die Gemeinschaft der ehemaligen<br />

<strong>Johannisburger</strong> gefördert und gleichzeitig<br />

in zunehmendem Maße Brücken zu<br />

der polnischen Bevölkerung geschlagen,<br />

die heute im Kreis Johannisburg lebt.<br />

Den neuen Kreisvertretern, Herrn Reck und<br />

Herrn Soyka, sprachen wir zu ihrer Wahl<br />

herzliche Glückwünsche aus und sagten<br />

ihnen namens des Kreises Schleswig-<br />

Flensburg gern die Fortsetzung unserer<br />

Solidarität zu. Ermutigende Ansätze, im<br />

Rahmen der Patenschaft die Versöhnung<br />

zwischen Deutschen und Polen zu vertiefen,<br />

wurden schon beim Empfang im Kreishaus<br />

deutlich, als Herr Reck den in Schleswig<br />

ebenfalls anwesenden kommunalen<br />

Repräsentanten des Kreises Johannisburg<br />

wertvolle historische Ausarbeitungen über<br />

den Tourismus im früheren Masuren überreichte.<br />

Herr Reck versäumte bei dieser<br />

Gelegenheit nicht, der polnischen Delegation<br />

Iegitime Anliegen um Unterstützung<br />

der Kreisgemeinschaft Johannisburg vorzutragen,<br />

etwa bei der Pflege und musealen<br />

Präsentation deutschen Kulturgutes<br />

oder der Herrichtung weiterer historischer<br />

Grabstätten.<br />

Johannes Petersen,<br />

Kreispräsident<br />

Jörg-Dietrich Kamischke,<br />

Landrat<br />

1


2<br />

Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

Kreisgemeinschaft<br />

Johannisburg e.V.<br />

in der Land#mannschaft Ostpreußen<br />

Wir feiern ein besonderes Jahr<br />

50 Jahre Patenschaft<br />

50 Jahre <strong>Heimatbrief</strong><br />

25 Jahre Masurenhilfe<br />

Sie zu lieben, ihr zu dienen<br />

ist uns die Heimat wert!<br />

Kreis<br />

Johannisburg<br />

www.Kreis-Johannisburg.de


Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

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4<br />

Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

LIEBE LANDSLEUTE AUS DEM<br />

KREIS JOHANNISBURG!<br />

Nach 32 Jahren grüßt und informiert Sie<br />

der neu gewählte Kreisvertreter. Die vertrauten<br />

Vorstände, Gerhard Wippich und<br />

Gerhard Bosk, haben am 30. August auf<br />

der Kreistagssitzung in Unna ihre Ämter als<br />

Kreisvorsitzender und als stellvertretender<br />

Kreisvorsitzender niedergelegt. Einstimmigkeit<br />

herrschte danach im Kreistag bei<br />

den anschließenden Beschlüssen.<br />

Willi Reck wurde zum Kreisvertreter und<br />

Herbert Soyka zum stellvertretenden Kreisvertreter<br />

gewählt. Anschließend wurden die<br />

bisherigen Vorstandsmitglieder Gerhard<br />

Wippich zum Ehrenvorsitzenden und Gerhard<br />

Bosk zum Ehrenvorstand vom Kreistag<br />

ernannt.<br />

Diese Ehrenbezeichnung haben sich beide<br />

durch jahrelanges Wirken für unsere<br />

Gemeinschaft selbst erarbeitet und sich<br />

um unsere Heimat verdient gemacht.<br />

Eine Ehrung und Würdigung ihrer Arbeit für<br />

die Kreisgemeinschaft wurde von dem<br />

neuen Kreisvertreter auf dem Hauptkreistreffen<br />

in Dortmund vorgetragen.<br />

Rückblickend war die Einweihung der Kapelle<br />

auf dem Stadtfriedhof in Johannisburg<br />

im Mai 2003 eine würdevolle Feier,<br />

die besonders hervorzuheben ist und in<br />

diesem <strong>Heimatbrief</strong> einen inhaltlichen<br />

Schwerpunkt einnehmen wird.<br />

Die am Tag geöffnete „Friedenskapelle”<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

wird von <strong>Johannisburger</strong>n und Touristen<br />

gut angenommen und viel besucht.<br />

Bei der Betreuungsfahrt im November habe<br />

ich beobachten können, wie eine<br />

Kindergartengruppe von 20 Kindern mit 2<br />

Betreuerinnen in der Kapelle vor dem mit<br />

Blumen geschmückten Kreuz einen Halbkreis<br />

einnahm, von den Betreuern eine<br />

kurze Information erhielt und anschließend<br />

gemeinsam ein Gebet sprach. Danach<br />

verließ die Gruppe geordnet angetreten<br />

wieder die Kapelle.<br />

Ein ganz besonderer Dank gilt allen, die<br />

zum Gelingen der Renovierung der Kapelle<br />

mit Verhandlungen, Planungen und Ausführungen<br />

beigetragen haben. Frau Mira<br />

Kreska und unser Ehrenmitglied Wilhelm<br />

Czypull haben bei der Erneuerung der<br />

Kapelle die Hauptarbeit geleistet. Hierbei<br />

schließe ich auch die Teilnehmer der Einweihungsfeier<br />

mit ein, die sich mit Reden,<br />

Vorträgen und der Veranstaltung „Der Vergessenheit<br />

entreißen” im Kulturhaus engagierten.<br />

Gern haben die Vertreter der Kreisgemeinschaft<br />

Johannisburg die Einladung<br />

durch Herrn Kreispräsidenten Petersen<br />

und Herrn Landrat Kamischke zu Gesprächen<br />

mit anschließendem Empfang in<br />

Schleswig im Oktober angenommen.<br />

Bei dem Meinungsaustausch stand das<br />

50-jährige Patenschaftsjubiläum 2004 im<br />

Mittelpunkt. Zu dieser Jubiläumsfeier wurden<br />

die Kreisvertreter des Patenkreises<br />

herzlich eingeladen. Gute Kontakte entwickelten<br />

sich in einer harmonischen Atmosphäre<br />

zwischen den Delegationen der<br />

Kreisgemeinschaft und den gleichzeitig<br />

anwesenden polnischen Repräsentanten<br />

des Kreises und der Stadt Johannisburg .<br />

Die Zusammenarbeit der Kreisgemeinschaft<br />

Johannisburg entwickelt sich nun in<br />

einem Vierecks- Arbeitsverhältnis.<br />

Der Kreis Schleswig-Flensburg und die<br />

Stadt und der Kreis Johannisburg sowie<br />

der Deutsche Verein „Rosch” und die<br />

Kreisgemeinschaft nehmen 4 Eckpunkte<br />

ein.<br />

Die Betreuung unserer hilfsbedürftigen


Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

Landsleute in der Heimat konnte aus Mitteln<br />

der Bruderhilfe und der Kreisgemeinschaft<br />

weiter durchgeführt werden. LM<br />

Gerhard Bosk hat trotz angeschlagener<br />

Gesundheit 2 Fahrten mit Hilfsgütern in<br />

den Kreis Johannisburg unternommen. Die<br />

Betreuungsgruppe war Anfang November<br />

im Kreisgebiet unterwegs und konnte<br />

mit Geldbeträgen und Sachspenden bedürftigen<br />

Landsleuten helfen.<br />

Aufhorchen ließen uns die vielen negativen<br />

Fernseh- und Presseberichte über die angestrebte<br />

Einrichtung eines Zentrums gegen<br />

Vertreibungen in Berlin. Von der Sache<br />

her kann ein Zentrum, vor allem auf<br />

Grund der enormen Zahl von rund 13 Millionen<br />

Betroffenen, nur in Deutschland<br />

und dort sinnvollerweise in der Hauptstadt<br />

Berlin errichtet werden. Bei dem<br />

vielleicht letzten großen Kraftakt der Vertriebenen<br />

sind ein Zusammenhalt und eine<br />

Unterstützung für dieses Vorhaben erforderlich.<br />

Im Mai 2004 wird Polen der Europäischen<br />

Union beitreten. Wir werden genau beobachten,<br />

wie sich die Verhältnisse auch für<br />

unsere deutsche Minderheit verändern.<br />

Viele erwarten hierdurch Verbesserungen,<br />

jedoch lauern auch in vielen Nischen Gefahren,<br />

die keine Vorteile erwarten lassen.<br />

Seit November ist die Kreisgemeinschaft<br />

Johannisburg unter www. Kreis-Johan-<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

nisburg.de im Internet präsent. Die junge<br />

Generation unter den vielen Internetnutzern<br />

kann sich über unsere Arbeit schnell informieren<br />

und Kontakte zu uns aufnehmen.<br />

Unser LM Günter Schiwy hat der Kreisgemeinschaft<br />

seine gesamten heimatkundlichen<br />

Werke überlassen, dafür sind<br />

wir ihm sehr dankbar.<br />

Das Ehepaar Fischer hat zum Jahresende<br />

die Kassenverwaltung niedergelegt. Für<br />

die vorbildliche Kassenführung wird ein<br />

besonderer Dank ausgesprochen.<br />

Für den Kreistag suchen wir dringend jüngere<br />

Mitarbeiter. Herr Werner Schuka aus<br />

Minden ist für uns ein willkommenes Mitglied<br />

für unsere Internet-Präsenz. Ebenso<br />

hat sich Herr Günter Woyzechowski aus<br />

Sarstedt zur Übernahme der Kassenführung<br />

bereit erklärt.<br />

Abschließend danke ich allen, die sich im<br />

Kreistag und innerhalb unserer Gemeinschaft<br />

auf vielfältige Weise einbringen. Vielen<br />

herzlichen Dank an alle Spender, die<br />

unsere Arbeit erst ermöglichen. Der Vorstand<br />

und die Kreistagsmitglieder freuen<br />

sich auf ein Wiedersehen mit vielen Landsleuten<br />

am 5. September 2004 im Goldsaal<br />

der Westfalenhalle in Dortmund zu unserem<br />

50. Patenschaftsjubiläum.<br />

Ich verbleibe in heimatlicher Verbundenheit<br />

Willi Reck<br />

Kreisvertreter<br />

Liebe Empfänger des <strong>Heimatbrief</strong>es,<br />

bitte helfen Sie uns,<br />

unnötige Kosten zu ersparen.<br />

Informieren Sie uns über eine<br />

eventuell erfolgte Anschriftenänderung.<br />

Danke<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

5


6<br />

Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

GRÜSSE UND DANKSAGUNG<br />

AUS DEM HEIMATKREIS<br />

Mit herzlichen Worten berichtet Frau Mira<br />

Kreska, die unermüdliche Vorsitzende des<br />

Deutschen Freundeskreises (DFK) Rosch<br />

aus der Heimatkreisstadt über das Vereinsleben<br />

des Jahres 2003 und sagt allen Freunden<br />

und Spendern in Deutschland, die den<br />

DFK mannigfaltig unterstützt haben, einen<br />

ebenso herzlichen Dank.<br />

Diese großartige Frau steht im 77sten Lebensjahr,<br />

ist verwitwet und lebt allein. Ihre<br />

Gesundheit ist nicht zum Besten bestellt,<br />

und manch anderer in einem solchen verantwortungsvollen<br />

Ehrenamt hätte sicher<br />

längst resigniert und sich zur Ruhe gesetzt.<br />

Nicht so unsere Mira Kreska! Sie steht seit<br />

Gründung im Jahre 1993 dem DFK vor und<br />

hat großartige Arbeit geleistet. Sie ist der<br />

DFK - vom dem sie scherzhaft sagt, er sei<br />

ihre Familie; dafür zu arbeiten brächte ihr<br />

Freude.<br />

Mira Kreska schreibt:<br />

Liebe Freunde, meine Damen und Herren<br />

in Deutschland! Im Namen des Vorstandes<br />

und der gesamten Mitgliederschaft<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

des Deutschen Freundeskreises Rosch<br />

im Heimatkreis grüße ich Sie alle und sage<br />

herzlich Dank für die großartigen Unterstützungen,<br />

die uns in die Lage versetzt<br />

haben, die speziell für das vergangene<br />

Jahr angestandenen besonderen Aufgaben<br />

zu erfüllen.<br />

Die erste stellte sich mir bereits im Oktober<br />

2002 mit dem Ergebnis der hiesigen Kommunalwahl.<br />

Sie brachte uns nach 9 Jahren<br />

guter, auf gegenseitigem Vertrauen gründender<br />

Zusammenarbeit mit den politisch<br />

Verantwortlichen neue Amtsinhaber in der<br />

Kreisstadt und im Landkreis. Nun kannte<br />

ich bis dato keinen der neuen Amtsinhaber<br />

und wusste sie auch nicht nach ihrem Standpunkt<br />

zum DFK einzuschätzen. Das erste<br />

recht offene Gespräch mit Herrn Szymborski,<br />

als Nachfolger des Bürgermeisters<br />

J. Puchalski, und Herrn Wlodkowski,<br />

als Nachfolger des Landrates<br />

Konopka, zerstreute meine anfängliche<br />

Zurückhaltung. Beide Herren sicherten mir<br />

ohne Einschränkung ihre Unterstützungen<br />

für den DFK zu, und ich konnte sogar die<br />

erste davon befriedigt vernehmen: Die dem<br />

DFK auferlegten Mietkosten wurden um<br />

die Hälfte reduziert. Können Sie sich, liebe<br />

Freunde, den Luftsprung meines Herzens<br />

vorstellen!?<br />

Ohne die Unterstützung durch viele Freunde<br />

könnte der DFK in der Heimat auf Dauer<br />

nicht überleben und nicht die Arbeit leisten,<br />

für die er gegründet worden ist. Deshalb<br />

sage ich allen lieben Freunden, die<br />

uns mit Spenden und Zuwendungen jeder<br />

Art unterstützt haben, ein aus unser aller<br />

Herzen kommendes Dankeschön!<br />

Dies gilt Herrn Gerhard Wippich und dem<br />

Vorstand der Kreisgemeinschaft Johannisburg,<br />

dem Patenkreis Schleswig-Flensburg<br />

unter Herrn Kreispräsidenten Johannes<br />

Petersen und Herrn Landrat Jörg-Dietrich<br />

Kamischke, dem Kreisausschuss, Herrn<br />

Dr. Bachmann und dem Lions-Club aus<br />

Flensburg. Die dankenswerterweise vielen<br />

Einzelspender hier namentlich aufzuführen,<br />

würde den Umfang dieses Arbeitsberichtes<br />

sprengen. Dazu die herzliche Bitte:


Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

Wer hier nicht namentlich erwähnt wird,<br />

sollte uns deshalb seine weitere Zuneigung<br />

nicht entziehen.<br />

Es fällt uns gewiss nicht leicht, immer wieder<br />

um Spenden zu bitten. Wir tun dies<br />

nicht zum Selbstzweck des Deutschen<br />

Vereins in der Heimat. Und wir sind sehr<br />

dankbar dafür, dass uns immer wieder<br />

geholfen wird. Jede Spende vermittelt uns<br />

das Gefühl, zur großen Familie der Kreisgemeinschaft<br />

Johannisburg zu gehören<br />

und auf dem ehrwürdigen Boden unserer<br />

gemeinsamen Heimat nicht vergessen<br />

zu sein.<br />

Dieses starke Gefühl der Zusammengehörigkeit<br />

ist der Motor unserer Arbeit im Sinne<br />

der von Ulrich Haffke formulierten Worte:<br />

Sie zu lieben, ihr zu dienen, ist uns die<br />

Heimat wert!<br />

Eine recht große Aufgabe stellte sich uns<br />

im vergangenen Jahr, als es darum ging,<br />

die Planungen für die Umgestaltung des<br />

Areals des ehemals städtischen evangelischen<br />

Friedhofes in einen Friedenspark<br />

praktisch umzusetzen. Das Areal war mit<br />

Mitteln der Deutsch-Polnischen Stiftung als<br />

Teil des Planes bereits eingezäunt worden.<br />

Die Aufräumarbeiten besorgte die Stadt<br />

Johannisburg. Dabei waren neben polnischem<br />

Militär auch hiesige Pfadfinder eingesetzt.<br />

Freiwillige Helfer aus unserer Mitgliederschaft<br />

beteiligten sich ehrenamtlich<br />

ebenfalls daran. Die Wiederherstellung der<br />

sehr maroden alten Friedhofskapelle war<br />

ein Schwerpunkt der Arbeit.<br />

Hier hat sich Herr Wilhelm Czypull von der<br />

Kreisgemeinschaft Johannisburg in besonderer<br />

Weise eingesetzt. Trotz seiner erheblichen<br />

gesundheitlichen Beschwernisse<br />

reiste er mehrmals an, vergab Arbeitsaufträge<br />

an entsprechende Handwerker<br />

und überwachte deren Arbeiten.<br />

So entstand eine sehr würdige und sehenswerte<br />

Gedenkstätte, die in unserem<br />

weiteren Umfeld ihresgleichen sucht.<br />

Die Einweihungsfeier der Kapelle fand am<br />

10. Mai statt. Dazu waren über zweihundert<br />

Gäste gekommen. Wir konnten den<br />

deutschen Generalkonsul aus Danzig,<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

Herrn v. Berg, begrüßen, den Sprecher<br />

der Landsmannschaft Ostpreußen, Herrn<br />

W. v. Gottberg, Herrn Kreispräsidenten<br />

Johannes Petersen und Herrn Willi Reck<br />

mit der Delegation der Kreisgemeinschaft<br />

Johannisburg. Unser Willkommensgruß<br />

galt ebenso Herrn Hans Linke, der für<br />

den Volksbund deutsche Kriegsgräberfürsorge<br />

mit einer Jugendgruppe gekommen<br />

war. Herr Linke hat bereits bei den Planungen<br />

der Gedenkstätte in seiner Heimatstadt<br />

vielseitig mitgewirkt.<br />

Unser Landrat, Herr Wlodkowski, war anwesend,<br />

gefolgt von Bürgermeister Szymborski<br />

und dessen Amtskollegen aus allen<br />

Orten des Kreisgebietes. Die Teilnahme<br />

hoher Offiziere der polnischen Armee fand<br />

große Beachtung als Zeichen der Würdigung<br />

der Gedenkstätte von dieser Seite.<br />

Die endgültige Fertigstellung des Friedensparkes<br />

wird noch etwas Zeit in Ansruch<br />

nehmen. Die Kapelle ist schon jetzt ein<br />

besonderer Anziehunspunkt für Menschen<br />

aller Altersstufen der Bevölkerung, die sie<br />

täglich zum stillen Gebet aufsuchen, ganz<br />

im Sinne dessen, was die Gedenktafel an<br />

der Außenseite der Kapelle zum Ausdruck<br />

bringt.<br />

Bürger der Stadt Johannisburg,<br />

Besucher dieser Kapelle.<br />

Diese Gedenkstätte, der sie umgebende<br />

Park und der Ehrenfriedhof gefallener<br />

Soldaten ist als Kulturstätte unter Denkmalsschutz<br />

gestellt. Die Fläche dieses<br />

Parkes diente in der preußischen, deutschen<br />

und polnischen Zeit den Bewohnern<br />

der Stadt Johannisburg als Begräbnisstätte.<br />

Bewahrt dieser Stätte die angemessene<br />

Würde.<br />

Sie möge ein sichtbares Zeichen dafür<br />

sein, dass die Nationen in einem freien<br />

Europa miteinander in Frieden leben wollen.<br />

Erweist der Geschichte ihre gebührende<br />

Achtung.<br />

Auf meine Bitte veranstaltete der Johanniterorden<br />

seinen traditionellen Johannistag<br />

am Sonnabend, dem 5. Juli, in unserer<br />

Kreisstadt. Anlass zu meiner Bitte war, dass<br />

7


8<br />

Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

an diesem Tage unsere Sozialstation ihren<br />

10-jährigen Geburtstag begehen konnte.<br />

Die war mit der im benachbartem Sensburg<br />

die erste in Ostpreußen eingerichtete<br />

Hilfsstation. Inzwischen gibt es hier deren<br />

11!<br />

Der Johannistag begann mit einem feierlichen<br />

Gottesdienst in der Kirche zu<br />

Weißuhnen, die als einziges Gotteshaus<br />

nach dem Kriege im Heimatkreis evangelisch<br />

geblieben ist.<br />

Wir freuten uns über 200 Gäste. Viele waren<br />

aus Deutschland gekommen: Herr<br />

Kreispräsident J. Petersen und eine Delegation<br />

aus dem Patenkreis wie auch, als<br />

Vertreter der Kreisgemeinschaft Johannisburg,<br />

Gerhard Bosk.<br />

Zahlreiche Heimatbesucher nutzten die Gelegenheit<br />

eines Heimaturlaubes, den Ehrentag<br />

des Johanniter-Ordens und unserer<br />

Sozialstation hier vor Ort zu erleben.<br />

Den großen Gästekreis schlossen alle Landräte<br />

und Bürgermeister aus den Landkreisen,<br />

in denen ebenfalls Sozialstationen eingerichtet<br />

sind. Dass deren Krankenschwestern<br />

ebenfalls unsere Gäste waren, freute<br />

uns besonders. Und von unserer Seite nahmen<br />

viele Rosch-Mitglieder an den Feierlichkeiten<br />

teil.<br />

Nach der Feier in der Kirche und dem<br />

anschließenden Mittagstisch im <strong>Johannisburger</strong><br />

Hotel am Pissa-Fluß wurde des 10jährigen<br />

Bestehens unserer Sozialstation<br />

würdigend gedacht und die vorbildliche<br />

Arbeit der Krankenschwestern lobend erwähnt.<br />

Sie betreuen rund 180 arme, teils Schwerstkranke<br />

im gesamten Kreisgebiet. Die<br />

Schwestern arbeiten mit den Hausärzten<br />

der Kranken zusammen und geben nach<br />

deren Verschreibungen kostenlos Medikamente<br />

aus, sorgen daneben auch für leihweise<br />

überlassene Gerätschaften.<br />

Derzeit sind es 62 Rollstühle, 19 Toilettenstühle,<br />

25 Krankenmatratzen, 49 Krankenbetten<br />

und 106 Gehhilfen.<br />

Solche Gerätschaften und die benötigten<br />

Medikamente liefert die JUH monatlich per<br />

LKW hier an.<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

Die Schwestern werden auch von Ärzten<br />

aus Deutschland unterstützt, z. B. vom<br />

Ärzteehepaar Dr. Seithe. Beide Doktoren<br />

besuchen uns mindestens zwei bis drei<br />

Male im Jahr und begleiten die Schwestern<br />

auf den Versorgungs- und Pflegefahrten.<br />

Immer wieder erfahren wir von den Patienten,<br />

wie wertvoll sie die Arbeit der Schwestern<br />

empfinden, und sie heben besonders<br />

die wohltuende, menschliche Zuneigung<br />

hervor.<br />

Auch Herr Dr. Meyl von dem mit Frau I.<br />

Wandhoff gegründeten Förderverein kommt<br />

mehrmals im Jahr zu uns und kümmert sich<br />

um kinderreiche Familien. Seine Hilfe ist<br />

bei diesen Familien hoch angesehen.<br />

Sie, liebe Freunde, wissen, dass wir in<br />

unseren Vereinsräumen dank Ihrer Sachspenden<br />

eine ansehnliche Bibliothek deutscher<br />

Literatur sowie eine Kleiderkammer<br />

eingerichtet haben. Für die Bibliothek stellen<br />

wir fest, dass sich auch polnische Bürger<br />

deutschen Lesestoff ausleihen. Die<br />

Kleiderkammer dagegen steht ausschließlich<br />

unseren Mitgliedern offen.<br />

Die große Arbeitslosigkeit im Landkreis<br />

bringt zu den ohnehin vorhandenen Nöten<br />

noch größere in die Familien. Hier können<br />

wir wenigstens notlindernd Hilfe geben.<br />

In erster Linie verdanken wir das unserem<br />

Freund Gerhard Bosk. Er reist mehrmals<br />

im Jahr per Pkw mit vollgepaktem Anhänger<br />

an und füllt die Kleiderkammer auf.<br />

Weiteren Dank richten wir an unsere Berliner<br />

Freunde, Frau Christel Koslowski<br />

und Frau Traute Ziegelowski, die uns<br />

immer wieder auch Bekleidung für Groß<br />

und Klein zukommen lassen. Ein weiteres<br />

Dankeschön richten wir an die Familie<br />

Wondsack aus Lahr und Frau Inge<br />

Lunding aus Hasloh.<br />

Herrn Wernfried Lange aus Eutin sagen<br />

wir herzlichen Dank für die schon jahrelang<br />

gelieferten Sachspenden für die Kleiderkammer.<br />

Unseren Dank richten wir auch an Herrn<br />

Hans Linke aus Kamen für die gute Zusammenarbeit<br />

mit dem DFK Rosch im Hinblick<br />

auf die internationalen Jugendgrup


Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

pen für Restaurierungsarbeiten an Kriegsgräberstätten<br />

und die Jugendseminare,<br />

die vorwiegend in Bad Pyrmont stattfinden.<br />

Die Jugendlichen aus unserem Landkreis<br />

sind begeistert und kommen stets mit neuen<br />

Eindrücken nach Hause.<br />

Anschließend berichte ich Ihnen noch, dass<br />

wir dank der großherzigen Spende der<br />

Kreisgemeinschaft in der Lage waren,<br />

auch im Jahr 2003 für unsere Senioren und<br />

für die Kinder unserer Mitglieder Weihnachtsfeiern<br />

auszurichten. Es ist für unsere<br />

Senioren, die meist allein und in den entlegensten<br />

Ortschaften wohnen, die einzige<br />

Möglichkeit, sich mit anderen Landsleuten<br />

zu treffen, deutsch zu sprechen und unsere<br />

Lieder zu singen. Ihre Freude dabei zu<br />

sehen, bleibt unvergessen.<br />

Ende November war die Betreuungsgruppe<br />

der Kreisgemeinschaft mit Frau<br />

Ilse Kruyk, Herrn Willi Reck als neuem<br />

Kreisvertreter, seinem Stellvertreter,<br />

Herrn Herbert Soyka, und Herrn Berndt<br />

Warda bei uns. Sie brachten unseren ärmsten<br />

Mitgliedern - wie in jedem Jahr - finan-<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

Vergesst unsere Freunde<br />

in der Heimat nicht<br />

zielle Zuwendungen zum Weihnachtsfest.<br />

Wir begleiteten sie zu den Beschenkten.<br />

Zu sehen, dass einigen durch Tränen der<br />

Rührung oft die Stimme für ein Dankeswort<br />

versagte, ist schon beklemmend.<br />

Liebe Freunde in Deutschland, meine<br />

Damen und Herren,<br />

nehmen Sie bitte aus vollen Herzen kommenden<br />

Dank für Ihre Hilfen und Zuwendungen<br />

für das vergangene Jahr entgegen.<br />

Ich versichere Ihnen, dass der Vorstand<br />

des Deutschen Freundeskreises Rosch und<br />

ich alles das, was Sie für uns tun, sehr zu<br />

schätzen wissen. Wir werden auch im neuen<br />

Jahr bemüht sein, uns Ihrer Hilfen durch<br />

gute Arbeit in der Heimat würdig zu erweisen.<br />

Für das Jahr 2004 wünschen wir einem<br />

jeden von Ihnen eine friedvolle, gesegnete<br />

Zeit, Zufriedenheit und Wohlbefinden.<br />

Herzlichst Ihre Mira Kreska.<br />

Vorsitzende des Deutschen Freundeskreises<br />

„Rosch” in Johannisburg<br />

Ihren Jahresmitgliedsbeitrag zahlen die in der Bundesrepublik<br />

wohnenden Mitglieder des Freundschaftskreises<br />

„Rosch” auf ein Sonderkonto:<br />

Kreisgemeinschaft Johannisburg – Sonderkonto „Rosch”,<br />

Konto-Nr. 4 832 99-501 beim Postgiroamt Köln, BLZ 370 100 50.<br />

Der Mindestbeitrag kostet 6,50 Euro pro Jahr<br />

(Aufnahmegebühr 3 Euro). Spenden, die Sie dem deutschen<br />

Verein direkt zukommen lassen wollen,<br />

zahlen Sie bitte auf dieses Konto.<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

9


10<br />

Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

Johannisburg, 26.12.2003<br />

LIEBER ULRICH HAFFKE!<br />

Nun ist wirklich die höchste Zeit, dass ich<br />

den Rest Bilder für den <strong>Heimatbrief</strong> schikke.<br />

Das hat alles länger gedauert, als ich<br />

mir vorgestellt habe, für das Kinderfest<br />

konnte ich den richtigen Raum nicht so<br />

Die Kindergruppe wurde auch beschenkt<br />

schnell bekommen. Es sind 130 Kinder, die<br />

gekommen sind. Nach langen Bemühungen<br />

hat auch das geklappt, ich bin so froh,<br />

dass alles vorbei ist und alle Vorhaben<br />

gelungen sind. Es ist nicht immer so ganz<br />

Die Kindergruppe hat auf dem Seniorentreffen<br />

musiziert und deutsche Lieder gesungen<br />

Seniorentreffen im Hotel<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

einfach und selbstverständlich. Ich hatte<br />

viele Probleme und auch Ärger. Das Jahr<br />

ist mit den Vorhaben abgeschlossen, nur<br />

kommen noch alle Berichte, alle Abrechnungen,<br />

ich habe aber einen guten Buch-<br />

Die Senioren wurden mit Weihnachtspäckchen<br />

beschenkt. Die Geschenke haben<br />

uns die Johanniter aus Eutin gebracht. 98<br />

Senioren waren dabei<br />

halter, der das auch fertig bekommt. Ula<br />

macht das immer gut.


Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

Vorstandssitzung am 20.12.2003. Ich habe<br />

mich bedankt für die gute Arbeit. Die Geschenke<br />

hat auch wieder Familie Wonsak aus<br />

Lahr gespendet, persönlich für den Vorstand<br />

Lieber Uli, ich werde Dir so kurz beschreiben,<br />

was die Bilder bedeuten. Ein Bild ist<br />

vom 7.11.03. Wir hatten eine Vorstandssitzung,<br />

als die Betreuungsgruppe in Johannisburg<br />

war, das kann in den <strong>Heimatbrief</strong><br />

passen zu den Berichten.<br />

Vorstandssitzung mit der Betreuungs-Delegation<br />

der Kreisgemeinschaft Johannisburg<br />

Den 12.12.03 hatten wir das Seniorentreffen,<br />

es war eine würdige Begegnung.<br />

Nach meiner Begrüßung sprach Pastor Rej<br />

das Wort Gottes, ich habe auch einen Jahresbericht<br />

vorgetragen. Eine Kindergruppe<br />

hat musiziert und in deutscher Sprache<br />

gesungen und Gedichte vorgetragen. Es<br />

gab Kaffee und Kuchen, Obst und Süßigkeiten.<br />

Jede Person hat auch ein schönes<br />

reiches Weihnachtspaket erhalten, ein Ge-<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

schenk der Johanniter- Unfall-Hilfe aus Eutin.<br />

Die Freude war riesengroß, von 125<br />

Senioren waren 98 alte Leute zusammen<br />

gekommen, den Senioren, die nicht dabei<br />

sein konnten, haben wir Besuche abge-<br />

Die Kinder haben gesungen und auch Gedichte<br />

in deutscher Sprache vorgetragen. 130<br />

Kinder waren dabei<br />

stattet und die Weihnachtspäckchen hingebracht.<br />

Ich war mit Herta und den beiden<br />

Krankenschwestern drei Tage unterwegs,<br />

das war sehr anstrengend.<br />

Kinder-Weihnachtsfeier am 20.12.2003. 130<br />

Kinder waren gekommen<br />

11


12<br />

Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

Kinder-Weihnachtsfeier am 20.12.2003<br />

Das Weihnachtsfest für die Kinder konnten<br />

wir erst am 20.12.03 organisieren. Im Kulturhaus<br />

hatte ich einen Raum bekommen. Wir<br />

haben es wieder geschafft, den Kindern<br />

eine große Freude zu bereiten. Dank der<br />

Kreisgemeinschaft konnten die Kinder auch<br />

Seniorentreffen im Hotel am Pissek<br />

in diesem Jahr wieder reiche bunte Tüten<br />

erhalten; mit Tannenbaum, Weihnachtsmann,<br />

Süßigkeiten und Spielsachen wurden<br />

die Kinder beschenkt.<br />

Der Bürgermeister hat uns auch im Kulturhaus<br />

besucht, hat sich gefreut, dass so viel<br />

für unsere Kinder getan wird.<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

Die Zusammenarbeit Deutscher Verein<br />

„Rosch” mit Stadt und Kreisverwaltung ist<br />

gut.<br />

Nach dem Kinderfest hatten wir noch die<br />

Vorstandssitzung organisiert. Ich habe allen<br />

meinen Mitstreitern herzlichen Dank<br />

ausgesprochen, die mir immer beistanden,<br />

wenn ich sie gebraucht habe.<br />

Für die Tischdekoration und die Geschenke<br />

möchten wir Familie Wonsak aus Lahr<br />

sehr herzlich danken. Sie denken jedes<br />

Jahr auch an den Vorstand. Das sind Bekannte<br />

von Herrn Herbert Soyka. Ich möchte<br />

auch Frau Margarete Allewohl ein herzliches<br />

Dankeschön aussprechen, die uns<br />

auch Sachspenden schickt.<br />

Lieber Uli, das wäre so in Kürze, vielleicht<br />

habe ich da keinen vergessen? Wie habt<br />

Ihr die Weihnachtstage überstanden? Ich<br />

war Heiligabend zu Hause. Heute ist der<br />

zweite Feiertag, so will ich am Nachmittag<br />

zur Ula auf die Siedlung gehen. Das Wetter<br />

ist nicht schön, -8°C, aber Schnee haben<br />

wir keinen.<br />

Ich habe das Jahr 2003 noch nicht abgeschlossen<br />

jetzt; die Zeit läuft zu schnell<br />

davon, und die Arbeit vor den Weihnachtstagen<br />

wuchs mir schon über den Kopf,<br />

habe mir fest vorgenommen, im nächsten<br />

Jahr meinen Vorsitz in jüngere Hände zu<br />

übergeben. Es könnte aber nur die Ulla<br />

diesen Verein übernehmen, wenn alles so<br />

weiter laufen könnte, keine andere ist bei<br />

uns für diesen Vorsitz geeignet. Ich mache<br />

mir große Sorgen.<br />

Im November 2004 sind die Wahlen vorgesehen,<br />

ich kann beim besten Willen nicht<br />

mehr weiter, alle sind stark hinter meinem<br />

Rücken, keiner will die Verantwortung übernehmen.<br />

Lieber Uli, ich bin Dir von tiefem Herzen<br />

dankbar, dass Du den Bericht für den<br />

<strong>Heimatbrief</strong> fertigstellst, hoffentlich kannst<br />

du das noch gesundheitlich.<br />

Liebe Lilo, lieber Uli, ich wünsche Euch<br />

noch alles Liebe, gute Gesundheit und<br />

Gottes reichen Segen für das Jahr <strong>2004.</strong><br />

Viele liebe Grüße immer in großer Dankbarkeit<br />

Eure Mira


Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

SEHR GEEHRTE DAMEN UND<br />

HERREN, SEHR GEEHRTER,<br />

LIEBER HERR RECK!<br />

Der Vorstand des Deutschen Freundeskreises<br />

„Rosch” in Johannisburg möchte<br />

sich sehr herzlich bei Ihnen für das Weihnachtsgeld<br />

zum Seniorentreffen und der<br />

Weihnachtsfeier für unsere Vereinskinder<br />

bedanken.<br />

Wir freuen uns, dass wir als Deutsche jetzt<br />

hier in der Öffentlichkeit unsere Treffen in<br />

Würde und Zufriedenheit begehen können.<br />

So konnten wir unser Seniorentreffen<br />

am 12.12.2003 im Hotel an der Pissa in der<br />

Adventszeit feierlich begehen. In dem<br />

schön geschmückten Saal sind von 126<br />

Senioren 98 zum Adventtreffen gekommen.<br />

Eine Kindergruppe hat diese Feier mit<br />

Musik, Gesang und Gedichtvorträgen begleitet.<br />

Nach der Begrüßung von der Vorsitzenden<br />

des Deutschen Vereins sprach der evangelische<br />

Pastor das Wort Gottes zu den<br />

Versammelten.<br />

Danach hat die Vorsitzende den Jahresbericht<br />

von der Arbeit und den Erfolgen im<br />

Deutschen Verein vorgetragen. Sie brachte<br />

auch zum Ausdruck, sie freute sich sehr,<br />

dass zu diesem schönen Treffen so viele<br />

alte Leute gekommen seien.<br />

Es wurden viele Advents- und Weihnachtslieder<br />

gesungen. Es wurden Kaffee, Kuchen,<br />

Obst und Süßigkeiten serviert, alle<br />

Senioren haben auch ein reichhaltiges<br />

Weihnachtspäckchen erhalten, der Spender<br />

ist die Johanniter-Unfall-Hilfe aus Eutin.<br />

Bei den Senioren, die zu dieser Begegnung<br />

aus gesundheitlichen Gründen nicht<br />

kommen konnten, haben wir gleich in der<br />

Woche Krankenbesuche gemacht und diese<br />

Leute zu Hause beschenkt. Ich war<br />

wieder bis ins Tiefste berührt, über das<br />

viele Leid und die Not, die ich da zu sehen<br />

bekommen habe. Mit Tränen in den Augen<br />

dankten die alten, kranken Leute und sagten,<br />

es sei ein Gottesgeschenk, dass wir<br />

hier aus Deutschland nicht vergessen sind.<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

Nach diesen Besuchen hatte ich wieder<br />

viele schlaflose Nächte.<br />

Die Kindergruppe, die das Seniorentreffen<br />

mit Musik und Gesang begleitet hat, wurde<br />

mit Süßigkeiten beschenkt.<br />

Das Weihnachtfest der Vereinskinder konnte<br />

erst am 20.12.2003 im Kulturhaus stattfinden,<br />

ich hatte viele Probleme einen geeigneten<br />

Raum zu finden, es waren 130<br />

Kinder, dazu kommen als Begleiter die<br />

Eltern. Mit Hilfe des Bürgermeisters habe<br />

ich den schönen warmen, geschmückten<br />

Raum im Kulturhaus bekommen. Die Kinder<br />

haben viel Freude erlebt. Eine Kindergärtnerin<br />

hat mit Tänzen, Spielen, Gesang<br />

und Gedichten die Kinder begleitet. Der<br />

Tannenbaum und der Weihnachtsmann<br />

fehlten auch nicht, jedes Kind hat eine<br />

reiche bunte Tüte mit Süßigkeiten und Spielzeug<br />

geschenkt bekommen. Das war wieder<br />

ein wunderbarer Tag mit viel Spaß und<br />

Freude. Die Kinder, die nicht zu der Feier<br />

kommen konnten, haben ihre Päckchen<br />

nach Haus gebracht bekommen.<br />

Zum späten Nachmittag, dem 20.12.2003,<br />

hatte ich noch die letzte Vorstandssitzung<br />

in diesem Jahr vorbereitet. Ich habe allen<br />

Vorstandsmitgliedern gedankt für die gute<br />

Zusammenarbeit, für das Verständnis, es<br />

wurde auch jedes Vorstandsmitglied mit<br />

einem kleinen Weihnachtsgeschenk bedacht.<br />

Jetzt sind Ruhetage, nur Ulla und<br />

ich müssen die Abrechnungen und Berichte<br />

für das Jahr 2003 schreiben. Ich bin sehr<br />

froh, dass wir das Jahr 2003 gleich hinter<br />

uns haben.<br />

Ich habe noch das große Bedürfnis, meinen<br />

sehr, sehr herzlichen Dank an die<br />

Kreisgemeinschaft auszusprechen für die<br />

große Unterstützung und Hilfe, die wir von<br />

Ihnen, lieber Herr Reck, in den letzten Jahren<br />

empfangen haben. Ohne Ihre Hilfe und<br />

Unterstützung könnten wir das alles nicht<br />

schaffen, der Deutsche Verein könnte nicht<br />

so wachsen und seine Vorhaben und Aufgaben<br />

erfüllen.<br />

In großer Dankbarkeit Ihre treuen <strong>Johannisburger</strong><br />

– Mira Kreska, Ulla Grabowski,<br />

Sabine Kadlubowski, Grazyna Wittowskie<br />

13


14<br />

Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

WECHSEL IN DEN ÄMTERN<br />

DER KREISVERTRETER<br />

Bis zur Niederlegung meines Amtes als<br />

Vertreter unserer Gemeinschaft am<br />

31.8.2003 war es ein weiter Weg, den ich<br />

über 30 Jahre in Begleitung von Gerhard<br />

Bosk als meinem Stellvertreter gegangen<br />

war, der gleichzeitig für sich dieselbe<br />

Entscheidung getroffen hatte.<br />

Bereits im Jahre 1948 hatte der erste Kreisvertreter<br />

von Johannisburg, Fritz-Walter<br />

Kautz, von anderen Persönlichkeiten unterstützt,<br />

die Landsleute nach der Vertreibung<br />

aus der Heimat zu sammeln begonnen.<br />

Unser letzter Landrat in Johannisburg,<br />

Herr Herbert Ziemer, war bei Kriegsende<br />

Landrat im Landkreis Flensburg. So<br />

wurde 1953 durch dessen Landrat. Dr.<br />

Schlegelberger die Patenschaft für den<br />

Kreis Johannisburg eingeleitet und durch<br />

den Kreistag 1954 beschlossen, Durch die<br />

Vertreibung war die Funktion der Verwaltungseinrichtungen<br />

der Gemeinden, der<br />

Städte und der Kreise zusammengebrochen.<br />

Gerade in dieser wichtigen Phase<br />

unserer Sammlung fehlte uns ein gemeinsamer<br />

Anlaufpunkt für benötigte Hilfe. Wir<br />

sahen in der 1954 gegründeten Kreisgemeinschaft<br />

keinen Ersatz, auch nicht in<br />

einer „ideellen”, d. h. in Wirklichkeit nur<br />

gedachten Form.<br />

So folgten wir auch nicht dem Irrweg, uns<br />

Gedanken über den Status unserer Kreisgemeinschaft<br />

zu machen. Wir konnten als<br />

gemeinnütziger, eingetragener Verein aus<br />

eigenem Recht unser Anliegen durchsetzen.<br />

Darüber hinausgehende Anliegen fanden<br />

in dem gelebten Patenschaftsverhältnis<br />

ihre Wirkungsstätte und dies klappt bis in<br />

unsere Tage.<br />

Eines der wichtigsten Anliegen war die<br />

karteimäßige Erfassung unserer Landsleute<br />

im Zeitpunkt der Vertreibung, die auf<br />

40.000 Karteikarten festgehalten wurde.<br />

Noch heute bildet diese Kartei eine wichtige<br />

Quelle unserer Identität, zumal uns die<br />

Kirchen- und Standesamtsbücher fehlen.<br />

Die Patenschaft ist nach der kommunalen<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

Neuordnung in Schleswig-Holstein nahtlos<br />

von dem neuen Kreis Schleswig-Flensburg<br />

übernommen worden. Dessen Partnerschaft<br />

zum jetzigen Kreis „Stadt und Land<br />

Johannisburg” bewahrt unseren Verein vor<br />

unwürdigen Schaustellungen. Er bleibt in<br />

Würde gegen jedermann frei handlungsfähig.<br />

Die Kreisgemeinschaft wählte mich am 29.<br />

August 1971 zum Kreisvertreter, nachdem<br />

ich bereits seit 10 Jahren stellvertretender<br />

Vorsitzender gewesen war. Am selben<br />

Tag wurde Gerhard Bosk zu meinem<br />

Stellvertreter gewählt. Es wurde eine Zeit<br />

beispielloser Zusammenarbeit in vielerlei<br />

Formen. Die gemeinsame Entscheidung<br />

zur Abgabe dieser Ämter war folgerichtig.<br />

Unsere Nachfolger, Willi Reck im<br />

Amt des Kreisvertreters und Herbert<br />

Soyka als dessen Stellvertreter, haben<br />

einstimmig das volle Vertrauen des Kreistages<br />

erhalten.<br />

Wir wissen unsere Aufgaben in besten<br />

Händen.<br />

Möge ihrer Arbeit die Unterstützung aller<br />

Kräfte der Kreisgemeinschaft zufallen, so<br />

wie wir sie erhalten haben und ohne die<br />

unsere Arbeit nicht möglich gewesen wäre.<br />

An dieser Stelle muss berichtet werden,<br />

dass auch Klaus Beyer seit 1971 stellvertretender<br />

Kreisvertreter war, bis er 1993<br />

nach einer eigenen Entscheidung sein Amt<br />

aufgab. Er hat bei uns vieles entscheidend<br />

bewegt, worauf zurückzukommen sein wird.<br />

Diese Ausführungen können für die lange<br />

Zeit nur eine stark geraffte Zusammenfassung<br />

sein. Einzelheiten finden sie in den<br />

früheren <strong>Heimatbrief</strong>en.<br />

Hofften wir in den Jahren nach dem Kriegsende<br />

noch, in die Heimat zurückkehren zu<br />

dürfen, ist dieser Wunsch unerfüllt geblieben.<br />

Die politischen Gremien haben anders<br />

entschieden. Die Bundesrepublik hat<br />

ihren in der Anfangsfassung des Grundgesetzes<br />

festgeschriebenen Wiedervereinigungsauftrag<br />

Deutschlands nach dem<br />

Zusammenschluss Mitteldeutschlands mit<br />

der Bundesrepublik als erfüllt angesehen.<br />

Eine Wiedervereinigung mit unserer Heimat<br />

wurde nicht einmal angesprochen,


Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

so als hätte es Ostdeutschland nie gegeben.<br />

Nach der Sammlung unserer Kreisangehörigen<br />

in unserer Gemeinschaft erstreckte<br />

sich die Arbeit zunehmend auf die<br />

Sammlung noch vorhandener Kulturgüter,<br />

die Fürsorge für die in der Heimat verbliebenen<br />

Kreisangehörigen und die Stärkung<br />

unseres Selbstverständnisses als einem<br />

gleichwerten Teil unseres Volkes in unserer<br />

Geschichte.<br />

Die früher als selbstverständlich angesehene<br />

Fürsorgepflicht für die deutsche Restbevölkerung<br />

in Ostpreußen wurde durch<br />

die Bundesrepublik weitgehend aufgegeben.<br />

Nur noch ein an die offizielle Politik<br />

angepasstes Handeln ist förderungswürdig<br />

geblieben. Wir können aber stolz darauf<br />

sein, dass wir dank Ihrer Spenden unsere<br />

Unabhängigkeit bewahren konnten.<br />

Die von Klaus Beyer eingeleitete Zusammenarbeit<br />

mit der Johanniter-Unfallhilfe hat<br />

zur Gründung einer Sozialstation in Johannisburg<br />

geführt. Sie dient segensreich<br />

alten, hilflosen Menschen.<br />

Die Spenden ermöglichen auch die von<br />

Gerhard Bosk getragene Masurenhilfe<br />

mit der Kleiderkammer in Johannisburg.<br />

Wir konnten den Zusammenhalt der in der<br />

Heimat verbliebenen Deutschen im Kulturverein<br />

Rosch stärken. Hier haben sich die<br />

im Amt des Stellvertreters Nachfolgenden<br />

Ulrich Haffke und Wilhelm Czypull besonders<br />

eingesetzt.<br />

Die Deutschen im Heimatkreis waren nach<br />

Jahren der Unterdrückung ihrer ethnischen<br />

Identität auch materiell im Armenhaus eines<br />

Staates gelandet. Zu einem kulturmäßigen<br />

Status einer ethnischen Minderheit<br />

langt es nur in Ansätzen, wenn man<br />

darunter eine in sich geschlossene Volksgruppe<br />

versteht. Die jahrzehntelange Unterdrückung<br />

zeigte ihre Spätfolgen. Die<br />

Persönlichkeit von Mira Kreska ist ein Rettungsanker.<br />

Ob angesichts der äußeren Umstände eines<br />

übermächtigen konfessionellen und<br />

nationalistischen Umfeldes eine Veränderung<br />

angestrebt werden sollte, haben ausschließlich<br />

die unmittelbar Betroffenen zu<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

entscheiden. Hilfestellungen hierzu sollten<br />

sich im Rahmen konkreter Wünsche halten.<br />

Einen besonderen Stellenwert in der Arbeit<br />

der Kreisgemeinschaft hat unsere Berliner<br />

Gruppe. Sie hatte sich innerhalb der<br />

Berliner Landesgruppe der Ostpreußen<br />

unter ihrem ersten Leiter Willi Skock aus<br />

Kölmerfelde zusammengefunden. Ihm folgten<br />

im Amt Heinrich Wischnewski aus<br />

Ruhden und der aus Baden stammende<br />

August Breig. Letzterer war mit Hildegard<br />

Schulz aus Woinen verheiratet.<br />

Seit mehr als 10 Jahren ist Christel<br />

Koslowski, geb. Boslk die Vorsitzende,<br />

der als Geldverwalterin Edeltraud<br />

Ziegelowski, geb. Joswig aus Gehlenburg,<br />

zur Seite steht.<br />

Zu der Berliner Gruppe fanden viele Landsleute<br />

aus unserem Kreis, die bereits nach<br />

dem 1. Weltkrieg nach Berlin gezogen<br />

waren.<br />

Diese Berliner Gruppe hat sich besonders<br />

beispielhaft bei der Betreuung der in der<br />

Heimat verbliebenen Deutschen eingesetzt.<br />

Nun verstärkt sie auch die Mühen um den<br />

Zusammenschluss der in Mitteldeutschland<br />

wohnenden <strong>Johannisburger</strong>.<br />

Unsere Gemeinschaft hat auch sehr wirksame<br />

Unterstützung der Deutschen in der<br />

Heimat durch nicht in der Kreisgemeinschaft<br />

organisierte Landsleute erfahren<br />

dürfen.<br />

In dem hier zum Rückblick anstehenden<br />

Zeitraum waren wir bemüht, unser Kulturgut<br />

aus unserer Sicht zu dokumentieren<br />

und damit greifbar in unserem Bewusstsein<br />

zu erhalten.<br />

Nach dem Heimatbuch von Emil Johannes<br />

Gutzeit „Der Kreis Johannisburg” folgten<br />

das Buch „Heimat umgeben von Wäldern<br />

und Seen”, dann „Heimat Masuren,<br />

ein Naturparadies”, und zuletzt der Dokumentarband<br />

„Im Lichte der Erinnerung”,<br />

herausgegeben von der Kreisgemeinschaft.<br />

Mit zwei großen, weit über den Kreisrahmen<br />

hinausgehenden Ausstellungen zeigten wir<br />

unsere Einbindung in die preußisch-deutsche<br />

Geschichte. Klaus Beyer und Prof.<br />

15


16<br />

Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

Dr. Stribny gestalteten die Ausstellungen<br />

„Ostpreußen - Preußen - Deutschland” im<br />

Jahre 1984 und „Menschen unterwegs, am<br />

Beispiel Ostpreußen” im Jahre 1991. Letztere<br />

wurde außer in Flensburg auch in<br />

Memel, in Königsberg und in Johannisburg<br />

gezeigt.<br />

Den Grundstein für 165 Ortsskizzen trug<br />

nach den Vorlagen der Bewohner der jeweiligen<br />

Dörfer Gerhard Wydra zusammen.<br />

Bewegte Bilder unserer Heimat gestaltete<br />

Herbert Wallner in vielen Videofilmen.<br />

Unserem Ostpreußischen Landesmuseum<br />

in Lüneburg konnten wir die Erstellung des<br />

Glockengestühls für gerettete ostpreußische<br />

Glocken wie den Erwerb einmaliger<br />

Kunsterzeugnisse sichern. Alle diese Ergebnisse<br />

sind nicht nur dem Verdienst<br />

Einzelner zuzuschreiben. Sie alle erforderten<br />

einen erheblichen finanziellen Aufwand.<br />

Diesen haben alle die Kreisangehörigen<br />

getragen, die uns treu mit ihren Spenden<br />

unterstützt haben. Damit haben sie nicht<br />

nur die nicht unerheblichen Kosten für den<br />

Heimatbund erbracht, sondern uns auch<br />

die anderen Leistungen ermöglicht. Wir<br />

hingen nie an Geldquellen, die unsere<br />

Unabhängigkeit gefährdet hatten.<br />

Unsere von Gerhard Bosk erstellten und<br />

gesammelten Bilder aus unserer Heimat<br />

fanden eine qualitativ wertvolle Ergänzung<br />

durch den Ankauf der Bilder des verstorbenen<br />

mitteldeutschen Künstlers Klaus-<br />

Jürgen Hofer, die er in Masuren aufgenommen<br />

hatte.<br />

Wir unterstützten die von den Eheleuten<br />

Waltraud Timman geb. Skorzik und Hans<br />

Heinrich Timmann herausgegebene Chronik<br />

des Dorfes Gutten J als dem Beispiel<br />

der Entstehung eines Dorfes in Masuren.<br />

Die Aufarbeitung der Geschichte der Juden<br />

im Kreis Johannisburg ist noch nicht<br />

vollendet. In unser Eigentum ist die umfangreiche<br />

Sammlung der Baugeschichte<br />

der Stadt Johannisburg übergegangen, die<br />

Wolfgang Lotz nach dem Krieg aus vielen<br />

Quellen zusammengetragen hat.<br />

Letztlich hat uns jetzt unser Heimatdichter<br />

und -forscher Güntzer Schiwy seine Ar-<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

beiten übergeben, die sich überwiegend<br />

mit der Lebensweise und den Bräuchen<br />

der Menschen in der Heide befassen. Mit<br />

seinen Arbeiten kommt er dem Leben der<br />

Menschen in Masuren sehr nahe. Die Verbindung<br />

zur Heimat ist mit ungezählten<br />

Busfahrten gepflegt worden. Hier haben<br />

Gerhard Bosk, Wilhelm Czypull, Ulrich<br />

Haffke, Gustav Dzewas, Berndt Warda,<br />

Kurt Zwickla und auch andere die Fahrten<br />

sachkundig organisiert und begleitet. Durch<br />

sie wurde der Zusammenhalt der Ortsund<br />

Kirchspielgemeinschaften ausgebaut<br />

und gepflegt. Hier reisten überschaubare<br />

Erlebnis- und Schicksalsgemeinschaften<br />

zusammen. Jede Fahrt war eine Bereicherung,<br />

verstärkte jedoch mit jeder erneuten<br />

Trennung am Ende der Fahrten das Bewusstsein,<br />

ein Vertriebener zu sein. Man<br />

ließ die Heimat zurück, um in der Zerstreuung<br />

zu landen.<br />

Dieser Rückblick über Jahrzehnte hinweg<br />

muss auch die Persönlichkeiten erfassen,<br />

die unseren Weg mit der Patenschaft<br />

begleitet haben. Beginnend mit den Mitbegründern<br />

der Patenschaft, dem Landrat<br />

Herrn Dr. Schlegelberger und Herrn<br />

Kreispräsidenten Jensen, haben uns als<br />

Landräte die Herren Gerd Lausen, Dr.<br />

Korthals und Dr. Kamischke begleitet.<br />

Mehr als zwei Jahrzehnte war uns der<br />

Ehrenkreispräsident, Herr Andreas Franzen,<br />

ein guter Freund. Ihm folgte als Kreispräsident<br />

Herr Johannes Petersen, bei<br />

dem wir unser Anliegen in guten Händen<br />

wissen.<br />

Den verwaltungsmäßigen Bezug erledigte<br />

Herr Oberamtsrat Autzen. Nun betreut<br />

uns seit vielen Jahren und über seine beamtenrechtliche<br />

Dienstzeit hinaus der<br />

Amtsleiter Herr Helmut Thomsen. Ohne<br />

diese Persönlichkeiten hätte die Patenschaft<br />

nicht diese persönlichen und auch<br />

erfolgreichen Bindungen entstehen lassen.<br />

Aus unseren Reihen möchte ich auch mit<br />

Freude die Kreisangehörigen nennen, die<br />

selbstlos tätig waren. Es war zuerst der<br />

Oberförster Oswald Vogel, dessen Einsatz<br />

in der Organisation beispiellos war.


Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

Um unsere Finanzen kümmerten sich die<br />

Kreisangehörigen Willy Christofzik, Rudolf<br />

Niederhausen, Walter Sagorski, Frau<br />

Ellen Wallner, Karl Goerke, Günther<br />

Boettcher und jetzt Kurt Fischer. Frau<br />

Gertrud Michelmann erstellte unsere große<br />

Kartei, die Schriftführung besorgte über<br />

Jahrzehnte hinweg Roswitha Thomsen.<br />

Sie wird nunmehr von Sieglinde Falkenstein<br />

betreut. Frau Christa Krüger, Max<br />

Maseizik und Kurt Zwikla bereiteten unsere<br />

Treffen in Hannover, Dortmund und<br />

Düsseldorf vor und leiteten sie. Es wurden<br />

Eckpunkte unsere Zusammenhalts. Um die<br />

Arbeit am <strong>Heimatbrief</strong> machten sich neben<br />

Gerhard Bosk Frau Eva Klischewski und<br />

Doris Woytewitz verdient.<br />

Letztlich haben unsere Stellvertreter Klaus<br />

Beyer, Ulrich Haffke und Wilhelm Czypull<br />

die Arbeit der Gemeinschaft richtungsweisend<br />

mitbestimmt. Ihnen war gemeinsam<br />

die Fürsorge für die Menschen im Kulturverein<br />

Rosch. Hierbei hatte Wilhelm Czypull,<br />

zuletzt begleitet von Willi Reck, entscheidenden<br />

Anteil an dem Wiederaufbau der<br />

Kapelle auf dem <strong>Johannisburger</strong> Friedhof.<br />

Möge dieser Kapelle die große Bindungswirkung<br />

zwischen der Geschichte unserer<br />

Heimat und den aus ihr stammenden Menschen<br />

zuwachsen. Sie kann als Friedenskapelle<br />

ihrer Bestimmung gerecht werden.<br />

Wir sind sicher, dass das Prinzip der Eigenverantwortung<br />

der vielen Mitarbeiter<br />

aus der Kreisgemeinschaft, eingebunden<br />

in das Gesamtanliegen der Kreisangehörigen,<br />

unserer Arbeit Erfolg gebracht hat.<br />

So bleibt der Wechsel in der Kreisvertretung<br />

im natürlichen Ergänzungsprozess und wird<br />

diese fortsetzen lassen.<br />

Im Rückblick können wir feststellen, dass<br />

wir unseren Aufgaben zumeist gerecht zu<br />

werden suchten. Wir haben nicht erreichen<br />

können, dass wir in unsere Heimat zurückkehren<br />

durften. Die Besuchsreisen haben<br />

einerseits unseren Zusammenhalt gestärkt,<br />

andererseits uns auch bewusst gemacht,<br />

dass die heutigen Verhältnisse nicht unserem<br />

Bild der Heimat entsprechen. Der grau-<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

same Willkürakt der Vertreibung ist weder<br />

aufgearbeitet worden noch von den<br />

nicht direkt Betroffenen dauerhaft als Verbrechen<br />

gegen die Menschheit wahrgenommen<br />

worden. Ansonsten gäbe es nicht<br />

den Streit um das Zentrum gegen Vertreibungen.<br />

Wir haben versucht, und wir werden es<br />

weiter tun, den Abschnitt unserer ostpreußischen<br />

Geschichte, unter welcher Obrigkeit<br />

auch immer, unseren Nachfahren zusammenfassend<br />

zu überliefern.<br />

Wir wollten nicht dem Zeitgeist des Gutmenschen<br />

erliegen. Wir wollen nicht zur<br />

Tagesordnung übergehen, ohne dass die<br />

Akte unserer Vertreibung als Lehrstück<br />

menschlicher Verirrung geöffnet bleibt.<br />

Ohne Verinnerlichung der Fehlentwicklung<br />

im Zusammenleben der Völker bleibt der<br />

Frieden gefährdet.<br />

Auch der Zusammenschluss der Völker<br />

Europas kann dauerhaft nicht auf brüchigen<br />

Fundamenten gegründet werden. In<br />

den auch für die heutige Zeit noch immer<br />

auf die Zukunft gerichteten Aussagen unseres<br />

Königsberger Philosophen Immanuel<br />

Kant, hier in seiner Schrift „Vom ewigen<br />

Frieden”, hätten wir beachtenswertes<br />

Gedankengut aufzunehmen. Das stünde<br />

uns besser an, als dem Phantom einer<br />

glorreichen Geschichte nachzulaufen, die<br />

immer auf ihre Zeit und die darin lebenden<br />

Menschen bezogen gewertet werden muss<br />

und die sich nicht wieder herstellen lässt.<br />

In unserer Gemeinschaft haben wir versucht,<br />

uns im Zusammenhalt unser Selbstwertgefühl<br />

zu erhalten. Auch außerhalb<br />

unserer Heimat haben wir den Boden für<br />

ein lebenswertes Leben geschaffen.<br />

Einen billigen Ausgleich für den Verlust<br />

unserer Heimat gibt es nicht. Nach den<br />

langen Jahren eines gemeinsamen Weges<br />

habe ich allen Kreisangehörigen zu danken.<br />

Die Gemeinschaft wird den Weg in<br />

Würde fortsetzen. Ich wünsche unseren<br />

Nachfolgern im Amt mit Ihrer Unterstützung<br />

viele gute Jahre der Arbeit für<br />

Ostpreußen. Gerhard Wippich<br />

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18<br />

Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

UNNA / SITZUNG DER KREISGEMEINSCHAFT<br />

WECHSEL IM AMT<br />

DES<br />

KREISVERTRETERS<br />

EHRUNGEN<br />

FÜR<br />

GERHARD WIPPICH<br />

UND<br />

GERHARD BOSK<br />

G. Wippich (li) und G. Bosk (re) haben ihre<br />

Ämter W. Reck und H. Soyka (Mitte li) übergeben<br />

Hauptkreistreffen Dortmnd: G. Wippich (li), G. Bosk (re) mit ihren Ehrenurkunden. In der Mitte<br />

W. Reck (neuer Kreisvertreter)<br />

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Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

WILLI RECK<br />

AUS KREUZOFEN DER NEUE<br />

KREISVERTRETER<br />

Anlässlich der Tagung des Kreistages in<br />

Unna und Dortmund, dem 29. und 30.<br />

August 2003, übergaben der bisherige<br />

Kreisvertreter Gerhard Wippich und sein<br />

langjähriger Stellvertreter<br />

Gerhard<br />

Bosk ihre verantwortlichen<br />

Ämter in<br />

jüngere Hände.<br />

In Bad Bevensen<br />

trafen sich die beiden<br />

Freunde und<br />

entschlossen sich<br />

in einem gemeinsamen<br />

Gespräch<br />

zu diesem Schritt.<br />

Nach einer umfassenden<br />

Laudatio von Gerhard Bosk für<br />

Gerhard Wippich und einer ebenso herzlichen<br />

Gegenlaudatio von Wippich für<br />

Bosk wählte der Kreistag den neuen Kreisvertreter<br />

und den Nachfolger von Gerhard<br />

Bosk.<br />

Das Ergebnis der Wahl war einstimmig,<br />

ebenso der Beschluss des Kreistages,<br />

Gerhard Wippich zum Ehrenvorsitzenden<br />

und Gerhard Bosk zum Ehrenvorstand<br />

zu berufen. (Lang anhaltender Beifall<br />

der 25 Abgeordneten des Kreistages).<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

Der neue Kreisvertreter dankte beiden in<br />

bewegenden Worten und hob deren Verdienste<br />

besonders hervor. Er versprach,<br />

sein Amt als Kreisvertreter im Sinne dieser<br />

beiden langjährigen Weggefährten zu führen.<br />

Willi Reck stammt aus Kreuzofen, Kreis<br />

Johannisburg. Dort wurde er am 1. 10.<br />

1935 als 3. Kind des Sattler- und Polstermeisters<br />

Jakob Reck und seiner Ehefrau<br />

Auguste, geb. Blöhs, geboren.<br />

Nach dem Schulabschluß und einer Lehre<br />

als Maschinenschlosser wurde seine Weiterbildung<br />

mit einem Maschinenbaustudium<br />

1959 erfolgreich abgeschlossen.<br />

Als Diplomingenieur war er in verschiedenen<br />

Betriebsabteilungen 35 Jahre lang in<br />

der Stahlindustrie beruflich tätig. Nebenberuflich<br />

hat er Lehrtätigkeiten in der Erwachsenen-,<br />

Meister- u. Technikerausbildung<br />

ausgeübt.<br />

Willi Reck ist verheiratet und Vater von zwei<br />

Töchtern (1967 und 1972).<br />

Die Kreisgemeinschaft Johannisburg kann<br />

sich glücklich preisen, diesen Heimatfreund<br />

entdeckt und für dieses verantwortliche<br />

hohe Amt gewonnen zu haben.<br />

Willi Reck hat seine „Feuertaufe” beim Treffen<br />

in Dortmund (450 Teilnehmer) mit „sehr<br />

gut” bestanden. Seine kurz und prägnant<br />

gefasste „Antrittsrede” fand allgemeinen<br />

Zuspruch. (Langanhaltende stehende Ovationen<br />

in der Westfalenhalle!)<br />

G. Bosk<br />

Unterstützt<br />

den<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong><br />

druch Eure Spenden<br />

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20<br />

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<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

Treffen<br />

Gruppe Ort Zeit<br />

Gemeinschaft Arys Stadt/Land Schieder -Glashütte<br />

Hotel Herlingsburg<br />

23. – 25.04.04<br />

<strong>Johannisburger</strong> Kreistreffen Düsseldorf, Burgplatz 21,<br />

„Goldener Ring“, s. S. 77<br />

1.5.04, 09 Uhr<br />

Ehemalige der Graf-Yorck- Wenningsen, Johanniterhaus, 04 .– 06.05.04<br />

Schule Johannisburg<br />

Ortsgemeinschaften:<br />

Klosteranlage<br />

Kurwien, Kreuzofen, Hamm 08.05.04, 10 Uhr<br />

Erdmannen, Heidig Zentralhallen<br />

Ehemalige Schüler der Hilchenbach/Rothaargebirge, 03. – 07.06.04<br />

Pestalozzischule Johannisburg Richard-Martin-Heim<br />

<strong>Johannisburger</strong> Hauptkreis- Dortmund, Westfalenhalle, 05.09.04<br />

treffen Goldsaal Einlaß 09 Uhr<br />

Eröffnung 11 Uhr<br />

Ostpreußentreffen Rostock, Stadthalle, 18.09.04,<br />

Mecklenburg-Vorpommern Südring 90 10 – 17 Uhr<br />

Misker Treffen Garbsen, Waldhotel 19.09., 07 – 17 Uhr<br />

Drigelsdorfer Holzhausen b. Pr. Oldendorf<br />

Haus Annelie<br />

16. – 23.10.04<br />

Liebe <strong>Heimatbrief</strong>empfänger<br />

Wir bitten Sie, uns weiterhin mit Ihren Spenden für die Sicherung<br />

der Herausgabe unseres traditionellen <strong>Heimatbrief</strong>es zu helfen.<br />

Seit Einführung des Euro haben die Spendenbeträge<br />

bedauerlicherweise einen Tiefstand erreicht, der uns einige<br />

Sorgen bereitet.<br />

Sicher wollen Sie doch, dass wir unsere ehrenamtliche Arbeit für<br />

die Herstellung des <strong>Heimatbrief</strong>es weiterführen.<br />

Bitte, warten Sie mit Ihrer Spende nicht bis zum Ende des Jahres.<br />

Wir danken und versichern Ihnen, dass wir für Sie diese Arbeit für<br />

den <strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> weiterhin gern tun.<br />

Das Redaktionsteam<br />

www.Kreis-Johannisburg.de


Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

MAITREFFEN DER KREIS-<br />

GEMEINSCHAFT<br />

Es ist zur Tradition geworden, dass die<br />

Kreisgemeinschaft Johannisburg sich<br />

schon seit Anfang der 50er Jahre am 1. Mai<br />

in Düsseldorf trifft, um mit Freunden, Nachbarn<br />

und Bekannten einen schönen Tag in<br />

heimatlicher Atmosphäre zu verleben.<br />

So konnte auch in diesem Jahr Landsmann<br />

Kurt Zwikla eine große Anzahl <strong>Johannisburger</strong><br />

Landsleute willkommen heißen. Mit viel<br />

Beifall wurde der langjährige Kreisvorsitzende<br />

Gerhard Wippich begrüßt. Ein besonderer<br />

Gruß galt den Drigelsdorfern, die<br />

in großer Zahl erschienen waren. Die Feierstunde<br />

begann mit der Totenehrung. Dann<br />

folgte ein Gedicht über Masuren, vorgetragen<br />

von Traute Ivanczik, geb. Willutzki.<br />

Das Sänger-Ehepaar erfreute die Landsleute<br />

mit Frühlingsliedern und einem Gedicht,<br />

so wurde man auf den schönsten<br />

Monat des Jahres eingestimmt. Gerhard<br />

Wippich gab in seiner Ansprache unter<br />

anderem einen ausführlichen Bericht über<br />

die Aktivitäten des Deutschen Vereins in<br />

Johannisburg und von der Einweihung der<br />

restaurierten Friedhofskapelle, was die<br />

Landsleute natürlich sehr interessierte. Zum<br />

Schluss der Feierstunde wurde gemeinsam<br />

gesungen. Nach dem Mittagessen<br />

blieb man noch lange in geselliger Runde<br />

zusammen, es wurden viele Erinnerungen<br />

an die Jugendzeit in der Heimat ausgetauscht.<br />

Am 1. Mai 2004<br />

Kreistreffen der <strong>Johannisburger</strong> in<br />

Düsseldorf:<br />

Im Gasthof „Goldener Ring”, Burgplatz<br />

21 (Altstadt, direkt am Rhein)<br />

Einlass: 9.00 Uhr, alle Landsleute sind<br />

herzlich willkommen!<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

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Kloster Wennigsen:<br />

TREFFPUNKT DER „EHEMALIGEN“<br />

DER GRAF-YORCK-OBERSCHULE.<br />

Das Johanniterhaus in der Klosteranlage<br />

von Wennigsen war erneut Begegnungsstätte<br />

für die ehemaligen Schüler der Graf-<br />

Yorck-Oberschule zu Johannisburg. Das<br />

traditionelle Schülertreffen fand bei strahlendem<br />

Frühlingswetter in der ersten Maiwoche<br />

2003 statt.<br />

Die Tage in Wennigsen sind wie im Fluge<br />

verstrichen. Sie waren wie immer von nicht<br />

enden wollenden Gesprächen bestimmt.<br />

Naturgemäß wird der Teilnehmerkreis leider<br />

stetig kleiner, die Begegnungen aber<br />

sind umso herzlicher. Erinnerungen an die<br />

Kindheit, an die gemeinsame Schulzeit<br />

wurden wach, als Bilder aus jener Zeit die<br />

Runde machten. Auf geschichtsträchtigen<br />

Wegen führte uns Berndt Warda durch<br />

„sein“ Wennigsen bis zum Heimatmuseum,<br />

das von engagierten Bürgern gepflegt<br />

und betreut wird.<br />

Auf ein starres Programm wurde wiederum<br />

verzichtet, um jedermann zu Wort kommen<br />

zu lassen, sei es mit besinnlichen oder mit<br />

humorvollen Beiträgen. Das professionell<br />

geführte Haus mit guter Küche in historischem<br />

Gemäuer verleiht diesem Treffen<br />

eine wohlige Atmosphäre.<br />

Das nächste Schülertreffen ist für Dienstag,<br />

den 4. bis Donnerstag, den 6. Mai<br />

2004 vereinbart, in der guten Absicht, eventuelle<br />

Wochenendverpflichtungen familiärer<br />

Art nicht zu durchkreuzen.<br />

Alle Schüler, ebenso Freunde und Sympathisanten<br />

der ehemaligen Oberschule sind<br />

wie immer herzlich willkommen.<br />

Sigrid Thomczyk-Schifferdecker übernimmt<br />

wiederum die organisatorische Vorbereitung.<br />

Dafür gebührt ihr besonders<br />

Dank! Wir hoffen, dass möglichst viele in<br />

das wunderschöne Wennigsen kommen<br />

werden. Termin 4. bis 6. Mai 2004<br />

Anmeldung Sigrid Thomczyk,<br />

Markelstr. 40, 70193 Stuttgart, Telefon 07<br />

11 / 65 19 91<br />

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Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

HEIMATTREFFEN DER ORTS-<br />

GEMEINSCHAFTEN KURWIEN,<br />

KREUZOFEN, ERDMANNEN,<br />

HEIDIG<br />

AM 04.10.2003 IN HAMM<br />

Und wieder war es ein gut besuchtes Heimattreffen,<br />

harmonisch, locker, mit viel Gesprächsstoff<br />

und vielen Informationen, mit<br />

aktuellen Berichten, internen Angelegenheiten,<br />

mit viel Gesang und kleinen Vorträgen.<br />

Eine einfühlsame Morgenandacht zu<br />

Beginn unseres Treffens war der Auftakt für<br />

schöne Stunden, so richtig zum Zusammensitzen,<br />

zum Erzählen, die Vergangenheit<br />

und Zukunft zu betrachten und zu<br />

vergleichen. Gedacht haben wir auch an<br />

unsere Landsleute, die nicht kommen konnten,<br />

sich aber gemeldet und Grüße haben<br />

bestellen lassen. Auch von hier einen herzlichen<br />

Gruß und alles Gute den Landsleuten<br />

zu Hause.<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

Eingehend wurde die Busfahrt nach Johannisburg<br />

besprochen, Programme und<br />

Anmeldescheine wurden ausgegeben. Zwischen<br />

den Tagesordnungspunkten dann<br />

wieder interessante Gespräche zur Auflokkerung,<br />

Gruppenaufnahmen folgten. Ein<br />

Termin für das nächste Heimattreffen 2004<br />

wurde festgelegt, alle Landsleute mit ihren<br />

Angehörigen sind herzlich eingeladen. So<br />

sagen wir ein Dankeschön allen, die zum<br />

Gelingen des Treffens beitrugen, und auch<br />

denen, die trotz gesundheitlicher Beschwerden<br />

gekommen waren, ein Dank<br />

auch dem Team der Zentralhallen für die<br />

gute und exakte Bedienung und Bewirtung.<br />

Und so war es wieder ein schöner Tag, der<br />

zu Ende ging, in Erinnerung bleiben wird<br />

und wovon zu Hause noch gesprochen<br />

wird. Doch schauen wir in die Zukunft und<br />

freuen uns schon jetzt auf das nächste<br />

Treffen am Samstag, 8. Mai 2004, in<br />

Hamm.<br />

Günter Woyzechowski,<br />

Postanschrift: Röntgenstr. 14,<br />

31157 Sarstedt, Tel. 0 50 66 / 6 34 38<br />

Gruppenfoto der Teilnehmer aus Kurwien am 4. Oktober 2003 in Hamm: Heimattreffen<br />

www.Kreis-Johannisburg.de


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<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

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Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

KREISGEMEINSCHAFT<br />

JOHANNISBURG<br />

HAUPTKREISTREFFEN<br />

DORTMUND<br />

Das 48. Hauptkreistreffen der Kreisgemeinschaft<br />

Johannisburg fand am 31.<br />

August 2003 im Goldsaal und Foyer der<br />

Westfalenhalle statt. Knapp 400 Teilnehmer<br />

und Teilnehmerinnen haben sich zum<br />

Treffen eingefunden. Die Feierstunde stand<br />

unter dem Leitwort: „ Mit Menschenrechten<br />

Europa vollenden“ und wurde mit einem<br />

Musikstück, vorgetragen vom Instrumentalkreis<br />

Familie Oleg Zhuchenko, begonnen.<br />

In seiner Begrüßung hieß Herbert Soyka<br />

die Anwesenden herzlich willkommen, unter<br />

ihnen wiederum eine kleine Delegation<br />

des Deutschen Vereins „Rosch“ aus Johannisburg<br />

und einige Gäste aus dem regionalen<br />

Umfeld.<br />

An den im Foyer aufgestellten Ständen der<br />

Kreisgemeinschaft und der Kreisgruppe<br />

Köln in der Landsmannschaft Ostpreußen<br />

gab es Literatur, Bildmaterial, Bernstein<br />

und andere ostpreußische Artikel. Zum<br />

Arno-Holz-Förderkreis Deutschland 2001 -<br />

ostpreußische Schriftsteller - gesellte sich<br />

erstmalig der Bund Junges Ostpreußen;<br />

Regionalverband West, mit einer Präsentation.<br />

Im Ablauf des Programms folgten ein ökumenisches<br />

Kirchenlied „Sonne der Gerechtigkeit“<br />

und eine Andacht. Ihr lag ein Bibeltext,<br />

Psalm 8, zugrunde, der Gottes Größe<br />

in der Schöpfung sowie des Menschen<br />

Niedrigkeit und Hoheit zum Inhalt hat. Die<br />

Andacht wurde von Doris Woytewitz gehalten.<br />

In dieser Auslegung wird ein weiter Bogen<br />

gespannt von Himmel, Mond und Sternen,<br />

kurz vom Universum mit seinen unvorstellbaren<br />

Dimensionen, bis zur Erde, die wie<br />

ein Staubkorn im weiten Weltall anmutet.<br />

Wie klein und unbedeutend der Mensch<br />

als Bewohner dieser Erde ist! Und doch ist<br />

ihm von Gott eine hohe Würde verliehen,<br />

eine Verantwortung für die Schöpfung über-<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

tragen worden. Wir haben die Aufgabe, sie<br />

zu bewahren und zu erhalten.<br />

Die Verantwortung hat der Mensch aber<br />

auch für sich selbst, dabei berücksichtigt,<br />

dass auch der Nächste, der Mitmensch;<br />

ein Recht auf Entfaltung und Freiheit hat<br />

wie er selbst.<br />

Wir sollten uns aber stets bewusst sein,<br />

dass wir Gottes Freundlichkeit, seine Gnade,<br />

seinen Segen brauchen; dann auch ein<br />

Segen für andere sein können.<br />

„Ännchen von Tharau“ und „Im schönsten<br />

Wiesengrunde“ waren Gesangsstücke des<br />

Dortmunder Chores der „Deutschen aus<br />

Rußland“ unter Leitung von Boris Kuferstein<br />

vor und nach der Totenehrung, die Eva<br />

Klischewski sprach.<br />

Willi Reck rezitierte aus dem Gedichtband<br />

„Unvergessene Heimat“ (von G. Bosk) das<br />

Gedicht „Heimatlos“.<br />

Frau Jörder, Vorsitzende des Ausschusses<br />

für Kultur und Freizeit, übermittelte<br />

Grüße von Herrn Dr. Langemeyer, Oberbürgermeister<br />

der Stadt Dortmund, zum<br />

Heimatkreistreffen der <strong>Johannisburger</strong> und<br />

wünschte der Kreisgemeinschaft eine erfolgreiche<br />

zukünftige Arbeit und für das<br />

Treffen eine angenehme Atmosphäre.<br />

In ihrer Grußbotschaft hob sie hervor, dass<br />

ein Großteil der Vertriebenen im Nachkriegsdeutschland<br />

auch im Dortmunder<br />

Gebiet eine zweite Heimat gefunden hat.<br />

Für die Stadt Dortmund war es immer schon<br />

eine Selbstverständlichkeit, den Heimatvertriebenen<br />

Unterstützung und Aufgeschlossenheit<br />

entgegenzubringen, eine<br />

langjährig unterhaltene Partnerschaftsbeziehung<br />

zum Stadt- und Landkreis Waldenburg<br />

bringe das deutlich zum Ausdruck.<br />

Durch Veränderung der politischen<br />

Gegebenheiten hat sich Europa auf friedlichem<br />

Wege grundlegend gewandelt. In<br />

den Zeiten des Zusammenwachsens übernehmen<br />

Regionen Mittlerfunktionen zwischen<br />

Völkern und Menschen im Kleinen,<br />

um ein Miteinander in Europa auf politischer<br />

Ebene im Großen anzustreben.<br />

Im Ergebnis wird alte und neue Heimat<br />

eins, nämlich unsere Heimat in einem offe


Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

nen und partnerschaftlichen Europa.<br />

Grüße und gute Wünsche vom BdV, Kreisverband<br />

Dortmund, sprach dessen Vorsitzender,<br />

Herr Helfried Glawe, aus. Er betonte,<br />

dass das Leitwort des Treffens für<br />

uns Vertriebene und die Europäische Gemeinschaft<br />

gleichermaßen gelten sollte.<br />

Wenn man das Gerangel um die Realisierung<br />

bzw. den Aufstellungsort des Mahnmals<br />

„Zentrum gegen Vertreibungen“ verfolgte,<br />

könnte man daran jedoch zweifeln.<br />

Nicht nur wir Heimatvertriebenen oder der<br />

BdV, sondern das ganze deutsche Volk<br />

sollten hinter der Absicht stehen, die Gedenk-<br />

und Mahnstätte in Berlin zu errichten.<br />

Frau Mira Kreska, Vorsitzende des Deutschen<br />

Freundekreises „Rosch“ aus Johannisburg,<br />

führte in ihrem Grußwort aus,<br />

dass es für sie eine große Ehre sei, den<br />

Teilnehmern des Treffens herzliche Grüße<br />

von den Mitgliedern des Vereins aus der<br />

Heimat zu übermitteln. Sie bedankte sich<br />

für die erfahrene Hilfe und Unterstützung,<br />

die es ermöglicht habe, alle Vorhaben und<br />

Aufgaben erfüllen zu können.<br />

Ohne diese Zuwendung der Landsleute<br />

wäre der Verein „Rosch“ nicht funktionsfähig.<br />

Den Spendern und Unterstützern versicherte<br />

sie, dass jegliche Hilfe für einen<br />

guten Zweck gerecht und ehrlich verwendet<br />

würde. Den Anwesenden wünschte sie<br />

abschließend alles Gute, Wohlergehen und<br />

Glück.<br />

„Am Brunnen vor dem Tore“ war ein folgender<br />

Liedervortrag des Chores.<br />

Der langjährige Kreisvertreter der Gemeinschaft,<br />

Gerhard Wippich, zeichnete<br />

vor Beginn seiner Ansprache vor dem Forum<br />

des Kreistreffens einige Mitglieder der<br />

Kreisgemeinschaft in Würdigung ehrenamtlicher<br />

Tätigkeit für die Gemeinschaft<br />

und Heimat mit Ehrenurkunde und -<br />

spange aus: Ursula Grabowska, Doris<br />

Woytewitz, Ditmar Leymanczyk, Herbert<br />

Soyka und Willi Reck.<br />

Die Aussage des gesungenen Liedes: „Sonne<br />

der Gerechtigkeit, gehe auf zu unsrer<br />

Zeit.“ trifft für den Anlass des Treffens, für<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

die Versammelten hier und heute nur als<br />

Wunsch zu. Mit dieser Anmerkung beginnt<br />

der Festredner seine Ansprache. Nach der<br />

Vertreibung haben die Betroffenen in einer<br />

neuen Umgebung wieder Boden unter die<br />

Füße bekommen, dabei erfahren müssen,<br />

dass sich der ursprüngliche Sinn des Tages<br />

der Heimat als Gedenktag aller Deutschen<br />

zum Tag derjenigen gewandelt hat,<br />

die ihre Heimat verloren hatten.<br />

Aus eigenem Erlebnis ist die Erkenntnis<br />

gekommen, dass Heimat nicht nur ein geographischer<br />

Begriff ist, sondern dass auch<br />

die Menschen dazu gehören, die dort sind,<br />

die dort leben, die dort aufgewachsen sind.<br />

Auf die heutigen Verhältnisse bezogen,<br />

fällt es schwer, von einer Volksgruppe in<br />

der Heimat zu sprechen, wenn man feststellt,<br />

dass im deutschen Verein „Rosch“ in<br />

Johannisburg von etwa 350 Mitgliedern<br />

nur eine erschreckend kleine Anzahl in der<br />

kleinsten Zelle einer Kulturgemeinschaft,<br />

in einer rein deutschen Familie zusammenlebt.<br />

Der Normalfall ist heute die nationale<br />

Mischehe.<br />

Vor 48 Jahren, bei den ersten Treffen, glaubte<br />

man noch, gemeinsam in die Heimat<br />

zurückzukehren. Die Realität ist heute ganz<br />

anders! Aus dieser Tatsache heraus hat<br />

die Kreisgemeinschaft in den letzten Jahren<br />

ihr Augenmerk darauf gerichtet,<br />

Erinnerungsstätten herzurichten. Gemeinsam<br />

mit polnischen Stadt- und Gebietsrepräsentanten<br />

sind Kriegsgräberstätten<br />

in Frankreich, Belgien, Holland und Flüchtlingsgräber<br />

in Dänemark aufgesucht worden.<br />

Folgende Zielvorstellungen haben<br />

Früchte getragen: Menschen sollten begreifen,<br />

dass Tote, wenn sie in fremder<br />

Erde ruhen, aus anderen Ländern und<br />

Nationen sind, eine würdige Ruhestätte<br />

verdient haben.<br />

Viele deutsche Friedhöfe in Ostpreußen<br />

wurden zu Kulturdenkmälern erklärt, so<br />

auch der alte <strong>Johannisburger</strong> Stadtfriedhof.<br />

Dank finanzieller und anderer Voraussetzungen,<br />

einem Spezialfond, Spendengeldern<br />

und wohlwollender Unterstützung<br />

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26<br />

Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

örtlicher Organe ist nach viel Arbeit die<br />

Friedhofskapelle in Johannisburg als<br />

Erinnerungs- und Begegnungsstätte hergerichtet<br />

worden.<br />

In einer sehr würdigen Feier fand die Einweihung<br />

im Mai 2003 statt. Hierbei ist im<br />

Kreise der Teilnehmer eine schöne, passende<br />

Bezeichnung gefunden worden:<br />

„Friedenskapelle“<br />

Die Kapelle soll als Symbol für einen dauerhaften<br />

Frieden zwischen den Völkern stehen.<br />

Das Ende des Friedens bedeute immer<br />

Krieg.<br />

Weitere Ausführungen gab es zum Streit<br />

über den Standort des vom BdV initiierten<br />

nationalen Mahnmals „Zentrum gegen Vertreibungen“.<br />

Der Standort gehöre nach<br />

Berlin, so wie die Holocaust-Gedenkstätte<br />

dort gebaut werde. Allein die Orts- und<br />

Zeitnähe kann die Gesamtansicht aller Formen<br />

der Verbrechen gegen die Menschlichkeit<br />

aufzeigen, die Völker zur Einsicht<br />

und zum friedlichen Nebeneinander bringen.<br />

Diesbezüglich hat der Kreistag der Kreisgemeinschaft<br />

Johannisburg beschlossen,<br />

die finanziellen Rückstellungen für das<br />

Vertriebenen-Mahnmal auf den Standort<br />

Berlin festzulegen.<br />

Abschließend bat Gerhard Wippich seinen<br />

alten Weggefährten Gerhard Bosk<br />

auf die Bühne. Er würdigte ihn und sein<br />

Werk. Dabei gab er bekannt, dass sich<br />

beide entschlossen haben, ihre Ämter niederzulegen!<br />

Das zuständige Gremium hat<br />

als Nachfolger für ihn den Landsmann Willi<br />

Reck und Herbert Soyka als Nachfolger<br />

für Gerhard Bosk gewählt.<br />

Mit Worten des Danks für die vielen Jahre<br />

Unterstützung und Anerkennung, für die<br />

finanzielle Hilfe, die es möglich gemacht<br />

hat, vieles zu bewegen, was ohne Geld<br />

nicht zu machen sei, verabschiedete sich<br />

der Kreisvertreter vom anwesenden Auditorium<br />

mit dem Hinweis, der Kreisgemeinschaft<br />

Johannisburg noch erhalten<br />

zu bleiben. Er habe die Hauptarbeit abgegeben<br />

und sei entlastet worden.<br />

Gerhard Bosk war es ein Bedürfnis, aus<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

dem gegebenen Anlass einige Worte zu<br />

sagen:<br />

31 Jahre an der Seite Gerhard Wippichs für<br />

die ostpreußische Heimat zu arbeiten, hatte<br />

sein Leben bereichert. Besonders beglückte<br />

es ihn, mit G. Wippich und U.<br />

Haffke den Bildband „Im Lichte der Erinnerung“<br />

mit Ansichtskarten und Ortslegenden<br />

des Kreises Johannisburg fertiggestellt<br />

zu haben.<br />

Mit einem persönlichen herzlichen Dank<br />

für Unterstützung und Verständnis und der<br />

Bitte um Schutz und Obhut durch den Allmächtigen<br />

für seinen langjährigen Wegbegleiter<br />

Gerhard Wippich und liebe Freunde<br />

im Saal schloss er seine kurze Rede.<br />

In einer weiteren Änderung des Programms<br />

stellte sich Willi Reck als gewählter neuer<br />

Kreisvertreter persönlich vor. Er bedankte<br />

sich und erhoffte sich die gleiche Unterstützung<br />

für das neue Amt, wie sie sein<br />

Vorgänger erhalten hat.<br />

In einer Laudatio werden die Persönlichkeiten<br />

der Kreisgemeinschaft, G. Wippich<br />

und G. Bosk, gewürdigt und geehrt.<br />

Auszugsweise einige herausragende Fakten:<br />

G. Wippich: 41 Jahre tätig im Kreisvorsitz<br />

der Kreisgemeinschaft Johannisburg, davon<br />

32 Jahre bis Ende August 2003 Kreisvertreter.<br />

Fast 20 Jahre gewähltes Mitglied<br />

im Bundesvorstand der LM Ostpreußen,<br />

zuletzt als dienstältester Kreisvertreter<br />

in der Landsvertretung.<br />

Hohe Auszeichnung u. a. mit dem Bundesverdienstkreuz,<br />

der Ottomar-Schreiber-Plakette<br />

und dem Goldenen Ehrenzeichen.<br />

Der Kreistag ernannte ihm zum Ehrenvorsitzenden!<br />

G. Bosk: Seit 1972 in der Vorstandsarbeit<br />

als stellvertretender Kreisvertreter tätig. 31<br />

Jahre mit dem Erstellen des <strong>Johannisburger</strong><br />

<strong>Heimatbrief</strong>es befasst. Über 150 Versorgungsfahrten<br />

in die ostpreußische Heimat,<br />

nach Masuren, trotz angegriffener Gesundheit.<br />

Er wird dafür als „Engel von Masuren“<br />

bezeichnet. Er ist Verfasser vieler<br />

Bildbände und Fotoserien. Für seine Diavorträge<br />

über die Heimat kann er auf mehr


Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

als 5000 Farbdias zurückgreifen.<br />

Auszeichnungen wie auch sein Mitgeehrter:<br />

Bundesverdienstkreuz, Ottomar-Schreiber-<br />

Plakette und Goldenes Ehrenzeichen.<br />

Der Kreistag ernennt Gerhard Bosk zum<br />

Ehrenvorstand!<br />

Das Lied „Treu zur Heimat“, wurde als<br />

Zugabe vom Chor gesungen.<br />

Der Organisator des Dortmunder Hauptkreistreffens,<br />

Herbert Soyka, hielt das<br />

Schlusswort. Er informierte vorab, dass das<br />

nächste Hauptkreistreffen wieder zum normalen<br />

Termin, am 1. Sonntag im September,<br />

dem 5.9.2004, im Goldsaal der West-<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

falenhalle in Dortmund stattfinden werde.<br />

Mit dem gemeinsamen Singen des Ostpreußen-<br />

und der 3. Strophe des Deutschlandliedes<br />

klang die Feier aus.<br />

H. Soyka<br />

Landsmannschaft Ostpreußen, Landesgruppe M-V<br />

Vors.: Manfred F. Schukat, Hirtenstr. 7a, 17389 Anklam, Tel. 0 39 71 - 24 56 88<br />

Herzliche Einladung<br />

zum<br />

9. Ostpreußentreffen<br />

-Mecklenburg-Vorpommern -<br />

ROSTOCK<br />

Sonnabend, 18. September 2004; 10 -17 Uhr<br />

Stadthalle Rostock, Südring 90 (direkt am Hauptbahnhof + ZOB)<br />

Alle 40 ostpr. Heimatkreise sind an Extra-Tischen ausgeschildert.<br />

Verwandte und Freunde bitte mitbringen.<br />

Für das leibliche Wohl und ein schönes Kulturprogramm ist gesorgt.<br />

Die Kreisgemeinschaft Johannisburg wird<br />

auf einem Info-Stand vertreten sein.<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

27


28<br />

Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

DRIGELSDORFER TREFFEN<br />

IM OKTOBER 2003<br />

Auch in diesem Jahr hat Landsmann Reiner<br />

Kruklinski uns aus dem Kirchspiel<br />

Drigelsdorf zum jährlichen Ortstreffen nach<br />

Holzhausen bei Preußisch Oldendorf eingeladen.<br />

Zu den immer anwesenden Drigelsdorfern<br />

sind diesmal auch Teilnehmer aus dem<br />

Kirchspiel und Freunde zum Treffen gekommen,<br />

alle wurden herzlichst begrüßt.<br />

Erstmalig ist auch der Bürgermeister der<br />

Großgemeinde Preußisch Oldendorf, Herr<br />

Wünsch, zu unserem Treffen erschienen,<br />

der von den Drigelsdorfern und Gästen<br />

sowie von Landsmann Reiner Kruklinski<br />

herzlichst willkommen geheißen wurde.<br />

Zum Motto unseres Treffens „Freundschaft“<br />

hat Landsmann Kruklinski die Freundschaft<br />

zu den hier lebenden Menschen und zu<br />

den jetzt in unserer Heimat wohnenden<br />

Menschen genannt. Für alle Menschen ist<br />

Freundschaft ein hohes Ziel, das Ehrlichkeit,<br />

Aufrichtigkeit und Menschlichkeit er-<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

fordert. Landsmann Kruklinski bedankte<br />

sich für das Entgegenkommen und die<br />

Hilfe von beiden Bürgermeistern und erhofft<br />

sich auch weiterhin gute Zusammenarbeit<br />

und viel Verständnis. Unser Treffen<br />

bedeutet Verpflichtung für und Treue zu<br />

unserer Heimat, zur Heimat unserer Vorfahren.<br />

Wir wünschen uns, noch lange in heimatlicher<br />

Verbundenheit zusammenzukommen,<br />

und glauben voller Zuversicht an ein Vereintes<br />

Europa, wie Reiner Kruklinski ausführte.<br />

Er versicherte, dass die Konzerte<br />

und Liederabende der Großgemeinde Pr.<br />

Oldendorf gern angenommen werden. Die<br />

Fahrt nach Hannover sei ein Erlebnis gewesen.<br />

Bei allen Teilnehmern bedankte<br />

sich Landsmann Kruklinski für ihr Kommen<br />

und wünschte ihnen sowie allen Angehörigen<br />

und Freunden alles Gute, Gesundheit<br />

und ein Wiedersehen beim Treffen 2004,<br />

das vom 16. bis 23. Oktober im Haus<br />

Annelie, Holzhausen bei Pr. Oldendorf,<br />

stattfindet, wozu alle ehemaligen Bewohner<br />

des Kirchspiels Drigelsdorf herzlich<br />

eingeladen sind.<br />

Anmeldungen an D. G.Reiner Kruklinski,<br />

Kaiserstr.52, 24143 Kiel.


Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

SPARKER TREFFEN 10.09. BIS 21.09. IN GOSLAR<br />

SPARKER<br />

TREFFEN<br />

HEIMATTREFFEN LOCKTE<br />

TEILNEHMER AUS PORTUGAL<br />

UND DEN USA<br />

Unter dem Titel "Sparker Treffen" fand am<br />

Wochenende im Hotel „Goldener Stern" ein<br />

Heimattreffen für die Ortschaften Sparken,<br />

Wilkenhof, Reinersdorf und Balkfelde in<br />

Ostpreußen statt. Die Veranstaltung findet<br />

alle zwei Jahre statt und beinhaltet neben<br />

dem Austausch vieler Erinnerungen und<br />

Erfahrungen auch eine Führung durch<br />

Goslar. Neben einem Ehrenbürger aus Portugal<br />

kam ein Teilnehmer für die Wiedersehensfreude<br />

sogar aus dem fernen Kalifornien<br />

angereist.<br />

ses/Foto: Sowa, Goslarer Zeitung, 23.09.03<br />

MORGENER TREFFEN<br />

Zu ihrem 15. 0rtstreffen sind am 24. Mai<br />

2003 in Kassel-Lohfelden 18 Teilnehmer<br />

zusammengekommen. Nach einem gemeinsam<br />

eingenommenen Mittagessen<br />

eröffnete Artur Stomber das Treffen und<br />

begrüßte die Angereisten von nah und fern.<br />

Totenehrung, von Alfred Rattay vorgetragen,<br />

Grußworte und Ostpreußenlied folgten<br />

im Programmablauf. Neu in der Runde<br />

Je schöner<br />

und voller<br />

die Erinnerung,<br />

desto<br />

schwerer die<br />

Trennung<br />

war Werner Schuka, dessen Eltern aus<br />

dem zum Kirchspiel Morgen gehörenden<br />

Brödau/Bogumillen kamen. Er stellte den<br />

Anwesenden sein Forschungsobjekt mit<br />

dem Kurztitel „Kirchspiel Kumilsko“ vor und<br />

bat um Unterstützung und Hilfestellung,<br />

indem ihm leihweise Fotos, Ansichtskarten,<br />

Chroniken, Urkunden, Dokumente u.<br />

a. überlassen würden. Dabei sollten natürlich<br />

alle 20 Orte des Kirchspiels Morgen<br />

inbegriffen sein. Beim gemütlichen Teil,<br />

bei Kaffee und Kuchen, ergab sich ein<br />

lebhafter Austausch von Meinungen, Erfahrungen,<br />

Erinnerungen und neuen Fakten.<br />

So machten Fotos von der letzten verbliebenen<br />

Glocke der Morgener Kirche -<br />

ursprünglich waren noch 2 weitere kleinere<br />

Glocken im Turm angebracht - laut Inschrift<br />

1873 von einer Bochumer Gußstahlfabrik<br />

hergestellt, die Runde und fanden reges<br />

Interesse. Der eingeprägte Bibeltext nach<br />

Psalm 150,1 u. 6; die Namen des Pfarrers<br />

und der Kirchenvorsteher waren sehr gut<br />

zu lesen, was natürlich wertvoll ist.<br />

Misker Treffen<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

am Sonntag, dem 19. Sept. 2004,<br />

in Garbsen, Waldhotel<br />

9 bis 17 Uhr<br />

29


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Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

EIWEIHUNG DER WIEDERHERGESTELLTEN FRIEDHOFSKAPELLE<br />

DER FRIEDHOF LEBT AUF -<br />

ES ERSTEHT EIN „PARK DES<br />

FRIEDENS”<br />

So überschrieb Marek Truszkowski von der<br />

Gazeta Olsztynska seinen Bericht vom<br />

12.5.2003 über die Einweihung der alten<br />

deutschen Friedhofskapelle auf dem Areal<br />

des Friedhofs.<br />

Wer sich am Sonnabend, dem 10. Mai<br />

2003, gegen halb elf Uhr dem ehemaligen<br />

deutschen Stadtfriedhof in Johannisburg/<br />

Pisz näherte, konnte von dort ungewöhnliche<br />

Klänge hören: Aus Lautsprechern empfing<br />

ihn Gospelmusik in polnischer Sprache.<br />

Zudem hatten polnische Jugendliche<br />

der Pfadfinder, Gruppe Pisz, die seit 1994<br />

die Möglichkeit haben, in Jugendlagern<br />

bei der Arbeit an Kriegsgräbern mitzuarbeiten,<br />

zusammen mit deutschen Jugendlichen<br />

der Deutschen Kriegsgräberfürsorge<br />

unter Hans Linke nochmals das Areal<br />

gesäubert und standen nun bei den Ehrenkreuzen<br />

in kleinen Gruppen Ehrenwache.<br />

Während der Feier setzten sie bei diesen<br />

und mehreren verbliebenen zivilen Gräbern<br />

buntfarbige Grablichter auf und schufen<br />

so einen feierlichen Rahmen. Mehr und<br />

mehr setzte sich die Sonne durch, was<br />

viele Gäste in ihrem Empfinden für diesen<br />

Tag symbolisch zu verstehen meinten.<br />

Versammelt hatten sich gut 200 Personen:<br />

die meisten kamen aus der einheimischen<br />

Bevölkerung; aus dem ganzen Kreis hatten<br />

sich Teilnehmer eingefunden, u. a. der<br />

jetzige Landrat und die vorigen Landräte,<br />

ebenso alle Bürgermeister des Kreises.<br />

Von der Presse waren die „Gazeta Pisca”,<br />

die o. g. „Gazeta Olsztynska” / Allenstein<br />

und das „Mitteilungsblatt der deutschen<br />

Minderheit, Dachverband Allenstein”,<br />

vertreten. Die zahlreichen Ehrengäste<br />

waren der Einladung von Mira<br />

Kreska, der Vorsitzenden des deutschen<br />

Freundeskreises Rosch, und dem Bürger-<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

meister der Stadt, Andreij Szymborski, gefolgt;<br />

letztere hatten auch gemeinsam das<br />

Programm abgesprochen. Als Dolmetscher<br />

fungierten Irene Wesolowski und Dietmar<br />

Serafin, der mit einer kurzen Begrüßung<br />

den Auftakt zu dieser Feierstunde gab.<br />

Bürgermeister Szymborski hieß alle im<br />

Namen der Stadtverwaltung willkommen und<br />

würdigte dieses Ereignis als herausragendes<br />

Zeichen einer guten Entwicklung der<br />

Beziehungen zwischen Deutschland und<br />

Polen. Als Beispiele nannte er die Arbeit des<br />

Freundeskreises Rosch mit der Stadtverwaltung,<br />

Ausstellungen im Museum, Stipendien<br />

für polnische Schüler im Patenkreis Schleswig-Flensburg,<br />

ebenso Kontakte, Austausch<br />

und Zusammenarbeit von Sportlern, Feuerwehren,<br />

Lehrern und Mitarbeitern in der<br />

Kriegsgräberfürsorge.<br />

Auch Landrat Wlutkowski unterstrich in<br />

seinen Worten die Genugtuung darüber,<br />

dass es im Laufe der Jahre doch gelungen<br />

ist, sich anzunähern und heute diesen „Park<br />

des Friedens” hier mitten in der Stadt als<br />

Symbol der Verständigung und des<br />

Friedenswillens der Bevölkerung erstehen<br />

zu lassen.<br />

Anschließend umriss Hans Linke, der hier<br />

in Johannisburg seine Wurzeln hat und,<br />

eingedenk der furchtbaren Auswirkungen<br />

der Kriege auf Menschen und Völker, seit<br />

50 Jahren nationale und internationale<br />

Jugendlager für den Volksbund Deutsche<br />

Kriegsgräberfürsorge durchführt,<br />

als Initiator dieses Vorhabens die Idee,<br />

Durchführung und Fertigstellung dieses<br />

Projekts. Er sprach seinen und auch den<br />

seiner jungen deutschen und polnischen<br />

Freunde Wunsch aus, „…dass sich in diesem<br />

Park des Friedens verwirklichen möge<br />

der Glaube an die Versöhnung von Deutschen<br />

und Polen, die gemeinsam die Vergangenheit<br />

durch eine bessere Zukunft in<br />

einem geeinten Europa überwinden werden.<br />

- Herr, gib und erhalte uns den Frieden.”


Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

Da der Attaché der Deutschen Botschaft<br />

aus Danzig noch nicht eingetroffen war,<br />

sprach nun Kreispräsident Johannes Petersen<br />

vom Patenkreis von der Partnerstadt<br />

Schleswig-Flensburg seine Grußworte. Erfreut<br />

über die bisherige Zusammenarbeit<br />

zwischen den Städten ermunterte er die<br />

Verantwortlichen, weiter an einem regen<br />

Austausch verschiedenster Gruppen zu<br />

arbeiten.<br />

Der Sprecher der Landsmannschaft Ostpreußen,<br />

Wilhelm von Gottberg, würdigte<br />

dieses Beispiel gelungener Verständigung<br />

als Basis für eine gedeihliche Zusammenarbeit<br />

der beiden Völker für die Zukunft.<br />

Willi Reck von der Kreisgemeinschaft<br />

Johannisburg verlas die<br />

Grußadresse des Kreisvertreters Gerhard<br />

Wippich, in der es u. a. heißt:<br />

„Das Kreuz in dieser Kapelle soll die<br />

Erinnerung daran wachhalten, was Menschen<br />

einander an Leid zufügen können<br />

und auch zugefügt haben. Machtgelüste<br />

und auch das Herrschaftsstreben über<br />

andere Menschen und Völker, ausgeübt<br />

von Regierenden und deren allzu willigen<br />

Helfern, von Deutschen und von<br />

Polen - haben niemandem Segen bringen<br />

können, weder den Siegern noch<br />

den Besiegten.<br />

Möge die Zeit auch Wunden vernarben<br />

lassen, die sie bewirkenden Handlungen<br />

sollten nie vergessen werden. Nur<br />

die wachhaltende Erinnerung an<br />

menschenverachtende Taten und ihre<br />

schlimmen Folgen kann vor Nachahmung<br />

und Wiederholung schützen. Es<br />

gibt keine Kollektivschuld, jedoch hier<br />

eine kollektive Verantwortung. Auch als<br />

Christen, wie wir es in Europa sein wollen,<br />

sollten uns die Worte Versöhnung<br />

und Vergebung nicht leichtfertig über<br />

die Lippen kommen. Bevor wir sie gebrauchen<br />

wollen, sollte davor die Zeit<br />

der Reue, der Buße und der Besserung<br />

liegen. Der Anfang dafür ist gemacht. In<br />

einer angestrebten europäischen Völkergemeinschaft<br />

wäre sonst kein gemeinsamer<br />

Platz für uns vorhanden. -<br />

Möge diese Kapelle und deren Erhal-<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

tung stets ein Sinnbild für den erstrebten<br />

Frieden unter den Völkern sein. Hier<br />

kann er sein Zeichen finden.”<br />

Danach dankte Willi Reck allen Heimatfreunden,<br />

die dieses Projekt finanziell unterstützt<br />

haben. Besonders hob er das<br />

Engagement und die Leistung Wilhelm<br />

Czypulls hervor, der die Vollmacht der<br />

Kreisgemeinschaft hatte, aber aus gesundheitlichen<br />

Gründen zu diesem besonderen<br />

Tag nicht kommen konnte. Er ging auch auf<br />

das Alter der Kapelle ein. Unter der Dachhaut<br />

eingefügte Zeitungsexemplare weisen<br />

auf eine Restaurierung im Jahr 1935<br />

hin. Das Baujahr liege aufgrund des Baustils<br />

etwa 100 Jahre zurück. Das Bauwerk<br />

sei ein Kleinod unter den Kulturgütern. Er<br />

sprach den Wunsch aus, „…dass nie wieder<br />

die Furie des Krieges dieses schöne<br />

Land durchtoben möge”.<br />

Die darauf folgenden Gedichtvorträge von<br />

Rem Sobolewski (J. W. von Goethe: „Das<br />

Göttliche“ und J. Jacobi: „Die Linde auf<br />

dem Kirchhofe”) und von Kaia Karwowska<br />

(H. Hesse: „Im Nebel”) wirkten durch ihren<br />

eindringlichen klaren Ausdruck und den<br />

Textinhalt in dieser Feierstunde sehr bewegend.<br />

Nun nahmen Mira Kreska, Bürgermeister<br />

Szymborski und Willi Reck neben<br />

der verhüllten Inschrift-Tafel an der Seitenwand<br />

der Kapelle ihren Platz ein. Das mit in<br />

den beiden Nationalfarben gehaltene Tuch<br />

fiel und gab die zweisprachige Inschrift der<br />

Bedeutung der Kapelle frei, sicher ein tief<br />

empfundener Augenblick für alle Beteiligten.<br />

Nach feierlichen Kranzniederlegungen<br />

(auch am Hochkreuz auf dem Ehrenfriedhof)<br />

sprach zuerst der evangelische<br />

Pfarrer K. Rej zum Bibelwort Offenbarung<br />

21,5: „Und sagte der Herr, der auf dem<br />

Thron saß: So mache ich alles neu.“ Er<br />

erinnerte an die Bedeutung, die eine Stätte<br />

dieser Art für alle Menschen hat, unabhängig<br />

von Nation, Glaube oder Denken, ebenso<br />

an das Schicksal dieser Stätte und ihre<br />

Verbindung zum Leben der früheren und<br />

jetzigen Bewohner: „Gott überzeugt uns,<br />

dass bei ihm nichts unmöglich ist und dass<br />

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32<br />

Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

alles für Glaubende möglich ist. Lasst diese<br />

Stelle für uns alle ein Zeichen der Liebe<br />

Gottes sein.”<br />

Der katholische Geistliche der Stadt, Pfarrer<br />

Jan Kartowsky, weihte die Kapelle und<br />

auch das Hochkreuz mit der Gedenktafel<br />

in feierlichem Ritus ein.<br />

Da die Zeit nun sehr fortgeschritten war,<br />

lud Mira Kreska in das Kulturhaus der Stadt<br />

zu Kaffee und Kuchen und der anschließenden<br />

Veranstaltung „Der Vergessenheit<br />

entreißen“ ein. Für das leibliche Wohl sorgten<br />

Herta und Sabine Chadlubowska,<br />

Christine, Ulla Grabowska und ihre Helferinnen.<br />

Die verantwortlichen Lehrer(innen)<br />

für den kulturellen Beitrag waren Adam<br />

Sobolewski, Margorzata Babka, Maria<br />

Zabielska, Lucyna Sokotowska, Urzula<br />

Gromadzka und Jaroslav Szumowski. Sie<br />

hatten mit den beteiligten Schülern und<br />

Schülerinnen in einem Projekt über zwei<br />

Jahre an der Geschichte der Friedhöfe und<br />

Gräber gearbeitet.<br />

Diese Jugendlichen aus Bialla-Pisca<br />

(Gehlenburg) ließen in ihrem Gedenken<br />

die Teilnehmer durch die besondere Gestaltung<br />

der Bühne mit Kreuzen, Tüchern,<br />

Lichtern und Kerzen, mit unterlegter getragener<br />

und klassischer Musik und den eindringlich<br />

und sanft gesprochenen Texten<br />

und Gedichten - in polnischer und deutscher<br />

Sprache - in eine ganz besonders<br />

besinnliche Atmosphäre eintauchen. An<br />

den Seiten waren auf dunkelgründigen<br />

Schautafeln Fotos von alten deutschen<br />

Friedhöfen / Gräbern zu sehen mit entsprechenden<br />

Erläuterungen. Die 14- bis 17jährigen<br />

Jugendlichen in weiß-schwarzer<br />

Kleidung trugen oder lasen ihre ausgearbeiteten<br />

Texte vor. Ein Beispiel:<br />

„Vor dem Dorf Konopki auf der Anhöhe<br />

rechts von der Straße befindet sich der alte<br />

deutsche Friedhof. Die menschliche Hand<br />

hat den schmalen Pfad geformt. Die Sargträger<br />

haben hier ihre Golgatha und Everest<br />

gehabt. So wollten die es haben, die<br />

romantischen Bewohner dieser Gegend.<br />

Kann sein, dass es auch darum ging, dass<br />

der Tote auf seinem letzten Lebensweg<br />

von oben die ganze Umgebung sehen<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

konnte. Es gibt was zu sehen, breite Felder,<br />

weite Hügel, Häuser und Wald. Alles<br />

wie auf der Handfläche. Heute ist leider der<br />

Pfad verwachsen, keiner klettert hoch. Stille,<br />

die Zeit des Vergessens. Das alte Metallkreuz<br />

sagt auch nicht, auf welches Grab es<br />

gestellt wurde. Nebel hat alles umschlungen.<br />

23 Gräber bleiben anonym.” (Übersetzt<br />

von Irene Wesolowski.)<br />

Dieses Projekt hatten die Lehrer mit ihren<br />

Schülern ohne Absicht, es bei dieser Einweihung<br />

vorzustellen, bearbeitet. 24 Jugendliche<br />

waren beteiligt und bewegten<br />

mit ihrem Vortrag die Gemüter der Teilnehmer<br />

sehr. Mira Kreska hatte sie zur Mitwirkung<br />

gewinnen können.<br />

Bevor die Kinder und Jugendlichen der<br />

städtischen Musikschule ihre folkloristischen<br />

und musikalischen Darbietungen<br />

gekonnt und fröhlich einbrachten, richtete<br />

der Attaché der Deutschen Botschaft in<br />

Danzig, von Berg, seine Worte der Freude<br />

über das heutige Ereignis an die Zuhörer.<br />

Auch er nahm die Einweihung der alten<br />

Friedhofskapelle als Zeichen einer gelungenen<br />

und hoffnungsvollen Zusammenarbeit<br />

zwischen Deutschen und Polen.<br />

Zuletzt wurde Mira Kreska mit einem<br />

großen Blumenstrauß durch Bürgermeister<br />

Szymborski geehrt.<br />

In ihrer Ansprache sprach sie vom langen<br />

Warten auf dieses Ereignis und allen damit<br />

verbundenen Arbeiten und Mühen, aber<br />

auch von Freude und Dankbarkeit, dass<br />

das Werk nun verwirklicht sei, und dankte<br />

allen Beteiligten, auch dem vorigen Bürgermeister<br />

Puchalski, für ihr Wirken. Mit<br />

dem Satz „An uns wird es liegen, unsere<br />

deutschen Landsleute und unsere polnischen<br />

Mitbürgerinnen und Mitbürger aus<br />

Johannisburg an das Kreuz der Gedenkstätte<br />

zu führen, um mit ihnen gemeinsam<br />

um Versöhnung und die Erhaltung des Friedens<br />

zu beten.“ beendete Mira Kreska ihre<br />

Ansprache und auch die Feierlichkeiten<br />

zur Einweihung der alten, nun renovierten<br />

Friedhofskapelle als Teil des Friedensparkes<br />

inmitten der Stadt Johannisburg/<br />

Pisz.<br />

Sieglinde Falkenstein


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<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

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Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

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<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

Gerhard Wippich, Kreisvertreter<br />

Sehr geehrte Gäste dieser Veranstaltung,<br />

liebe Bewohner dieses Landes und der Stadt Johannisburg,<br />

alle, die Sie hier Ihre Heimat haben,<br />

Sie haben sich hier zur Einweihung dieser neu hergestellten Kapelle<br />

versammelt. Inmitten des als erhaltenswertes Kulturgut bestimmten<br />

früheren Friedhofs von Johannisburg soll ein Sammelpunkt und eine<br />

Besinnungsstätte für jetzige und frühere Einwohner und seine Besucher<br />

entstehen.<br />

Wir wollen den heutigen Tag festlich begehen. Wir danken allen, die<br />

uns geholfen haben, den Grundstein für ein symbolisches Haus zu<br />

errichten, in welchem die Völker friedlich miteinander leben können.<br />

Das Kreuz in dieser Kapelle soll die Erinnerung daran wachhalten,<br />

was Menschen einander an Leid und Schmerz zufügen können und auch<br />

zugefügt haben.<br />

Machtgelüste und auch Herrschaftsbestreben über andere Menschen und<br />

Völker, ausgeübt von Regierenden und deren allzu willigen Helfern, -<br />

von Deutschen und von Polen -, haben niemandem Segen bringen können,<br />

weder den Siegern noch den Besiegten.<br />

Möge die Zeit auch Wunden vernarben lassen, die sie bewirkenden<br />

Handlungen sollten nie vergessen werden. Nur die wachhaltende Erinnerung<br />

an menschenverachtende Taten und ihre schlimmen Folgen kann<br />

vor Nachahmung und Wiederholung schützen. Es gibt keine Kollektivschuld,<br />

jedoch hier eine kollektive Verantwortung. Auch als Christen,<br />

wie wir es in Europa sein wollen, sollten uns die Worte Versöhnung<br />

und Vergebung nicht leichtfertig über die Lippen kommen.<br />

Bevor wir sie gebrauchen wollen, sollte davor die Zeit der Reue, der<br />

Buße und der Besserung liegen. Der Anfang dafür ist gemacht. In<br />

einer angestrebten europäischen Völkergemeinschaft wäre sonst kein<br />

gemeinsamer Platz für uns vorhanden.<br />

Mögen diese Kapelle und deren Erhaltung stets ein Sinnbild für den<br />

erstrebten Frieden unter den Völkern sein. Hier kann er sein Zeichen<br />

finden.<br />

Ich bedaure an dieser Veranstaltung aus persönlichen Gründen nicht<br />

teilnehmen zu können. Unsere Gemeinschaft ist vertreten. Ich wünsche<br />

ein gutes Gelingen. Meine Gedanken werden in meiner Heimat weilen.<br />

Gerhard Wippich, Kreisvertreter<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

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Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

SEHR GEEHRTE FRAU<br />

KRESKA,<br />

SEHR GEEHRTER HERR BÜR-<br />

GERMEISTER SZYMBORSKI,<br />

MEINE SEHR GEEHRTEN<br />

DAMEN UND HERREN!<br />

Die Delegation der Kreisgemeinschaft Johannisburg<br />

grüßt Sie herzlich und bedankt<br />

sich für die Einladung zu der Einweihungsfeier<br />

der renovierten Friedhofskapelle. Der<br />

Vorstand und die Gesamtheit der Kreisgemeinschaft<br />

standen fest hinter diesem<br />

Projekt. Alle, die heute hier nicht teilnehmen<br />

können, weilen mit Ihren Gedanken<br />

bei dieser Feier. Von unserem Kreisvertreter,<br />

Herrn Gerhard Wippich, den Herren<br />

Bosk und Czypull und den Kreistagsmitgliedern<br />

soll ich Ihnen die herzlichsten<br />

Grüße überbringen. Die Herren sind aus<br />

gesundheitlichen Gründen verhindert, heute<br />

hier anwesend zu sein.<br />

Die Kreisgemeinschaft hat dieses Projekt<br />

von Anfang an über viele Jahre unterstützt,<br />

mit beantragt und die Kapellenrenovierung<br />

auch finanziert. Allen Heimatfreunden, die<br />

mit Ihren Geldspenden dieses Projekt unterstützt<br />

haben, möchte ich von hier, aus<br />

Johannisburg, ein herzliches Dankeschön<br />

zurufen. Unser Heimatfreund Wilhelm Czypull,<br />

der die Vollmacht der Kreisgemeinschaft<br />

für den Kapellenausbau hatte, hat<br />

weite Wege zurückgelegt und viele Verhandlungen<br />

geführt. In allen Einzelheiten<br />

hat er den Ablauf bis zur Vollendung im<br />

letzten <strong>Heimatbrief</strong> 2003 beschrieben. Wie<br />

gerne wäre er heute bei dieser Abschluss-<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

feier unter uns gewesen.<br />

Die Kapelle einweihen heißt, sie segnen<br />

und sie der Stadt, dem deutschen Kulturverein<br />

und vor allem den Menschen zurückzugeben,<br />

damit sie sich hier begegnen<br />

und treffen können. Die Jahreszahl der<br />

Errichtung der Kapelle, die ehemals als<br />

Leichenhalle diente, konnten wir in keinem<br />

Schriftstück finden, aber wie ein Wunder,<br />

fanden Bauarbeiter bei den Erneuerungsarbeiten<br />

unter der Dachhaut eingefügte<br />

Zeitungsexemplare, die aus dem Jahre<br />

1935 stammten. Das ist, so nimmt man an,<br />

eine erste Renovierung der Kapelle. Das<br />

Errichtungsjahr liegt aufgrund des Baustils<br />

ca. 100 Jahre zurück.<br />

Viele Behörden, Institutionen und Personen<br />

sowie Jugendliche beider Völker haben<br />

an dem Gesamtobjekt gearbeitet und<br />

sind schon genannt worden. Dazu möchte<br />

ich die Versworte eines Dichters abgewandelt<br />

gebrauchen: „Soll das Werk die vielen<br />

Meister loben, doch der Segen dazu kommt<br />

von oben.“ Die gesamte zentral gelegene<br />

Anlage mit dem Ehrenfeld für gefallene<br />

Soldaten, zivilen Grabstätten und der kleinen<br />

Kapelle ist ein Kleinod unter den Kulturgütern.<br />

Viele Städte werden Sie, Herr<br />

Bürgermeister, und Sie, liebe Frau Kreska,<br />

um diese Einrichtung beneiden. Das gesamte<br />

Areal lädt geradezu zu einem Besuch<br />

ein und wird völkerverbindende Impulse<br />

auslösen. Die Ehrung unserer Toten<br />

sollte ein Anliegen aller Menschen und<br />

Völker sein. Möge nie wieder die Furie<br />

eines Krieges dieses schöne Land durchtoben.<br />

Friedrich Schiller drückt es folgendermaßen<br />

aus:<br />

Holder Friede, süße Eintracht weilet,<br />

weilet freundlich über dieser Stadt. Möge<br />

nie der Tag erscheinen, wo des rauhen<br />

Krieges Horden dieses stille Tal durchtoben,<br />

wo der Himmel, der des Abends<br />

sanfte Röte lieblich malt, von der Dörfer,<br />

von der Städte wildem Brande schrecklich<br />

strahlt. Holder Friede, süße Eintracht<br />

weilet freundlich über dieser Stadt.<br />

W. Reck


Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

REDE ZUR EINWEIHUNG DER<br />

FRIEDHOFKAPELLE AUF DEM<br />

ALTEN DEUTSCHEN STADT-<br />

FRIEDHOF IN JOHANNIS-<br />

BURG AM 10. MAI 2003<br />

Von Mira Kreska, Vorsitzende<br />

des Freundeskreises<br />

„Rosch” Johannisburg<br />

Sehr geehrten Damen und Herren,<br />

liebe Gäste, liebe Freunde!<br />

Im Namen aller Mitglieder des deutschen<br />

Freundeskreises „Rosch” in Johannisburg<br />

sowie in meinem persönlichen Namen<br />

grüße ich Sie sehr herzlich und freue mich,<br />

dass Sie unser Einladung gefolgt sind.<br />

Gemeinsam haben wir an der Einweihung<br />

der deutschen Gedenkstätte für die früheren<br />

deutschen Bewohner der Stadt Johannisburg<br />

teilnehmen dürfen, auf die unser<br />

deutscher Verein schon lange gewartet<br />

hat.<br />

Wir sind dankbar, das erleben zu dürfen!<br />

Hier zeigt sich dem Besucher die räumliche<br />

Verbindung zueinander, zu der Kriegsgräberstätte<br />

und der zivilen Gedenkstätte,<br />

im Gedenken an die deutschen und russischen<br />

gefallenen Soldaten aus der Winterschlacht<br />

in Masuren im Februar 1915 und<br />

die Erinnerung an die Generationen verstorbener<br />

deutscher Bewohner der Stadt<br />

Johannisburg.<br />

Über die Geburt der Idee zu dem Friedenspark<br />

mit dem Soldatenfriedhof und der<br />

Gedenkstätte und den langen Weg bis zur<br />

Verwirklichung haben wir in der Rede von<br />

Herrn Linke gehört.<br />

Es hat sieben Jahre gedauert , bis alle<br />

Vorbereitungen zu Ende gebracht werden<br />

konnten.<br />

Mir oblag die Aufgabe, vor Ort alles Notwendige<br />

zu koordinieren, die Gespräche<br />

zwischen den Deutschen und Polen zu<br />

führen wie auch die Verhandlungen mit<br />

den Handwerkern.<br />

Nun ist alles erfolgreich überstanden, und<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

ich habe das Bedürfnis, Dank zu sagen im<br />

Namen des deutschen Vereins und auch<br />

von mir:<br />

- der katholischen und evangelischen<br />

Geistlichkeit für die Einsegnung der Gedenkstätte.<br />

Der deutsch-polnischen Zusammenarbeit:<br />

- der Stadt Johannisburg mit ihren Repräsentanten,<br />

dem jetzigen Bürgermeister<br />

Szymborski und seinem rührigen Vorgänger<br />

Puchalski,<br />

- der Kreisgemeinschaft Johannisburg mit<br />

den Herren Wippich und Czypull,<br />

- dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge,<br />

der es den jungen Ostpreußen<br />

ermöglichte, mit ihrem deutsch-polnischen<br />

„Jugendlager” den deutsch-russischen<br />

Friedhof auf dem „alten deutschen<br />

Stadtfriedhof Johannisburg” wieder<br />

aufzubauen.<br />

Wie bedauern sehr, dass es dem Volksbund<br />

Deutsche Kriegsgräberfürsorge nicht<br />

möglich oder wert war, einen Vertreter zu<br />

unserer Einweihungsfeier zu entsenden.<br />

Weil wir einige Repräsentanten des Volksbundes<br />

kennen lernen durften, hätten wir<br />

ihnen gerne gezeigt, wie der deutsche<br />

Verein in Pisz auch eine gute Friedensarbeit<br />

leistet und das nicht unter einfachen<br />

Verhältnissen.<br />

Danken möchten wir auch den jungen Ostpreußen,<br />

die unseren polnischen Jugendlichen<br />

seit 1994 die Möglichkeit geben, in<br />

ihren Jugendlagern an der Arbeit an den<br />

Kriegsgräbern mitzuarbeiten.<br />

Wir haben sie bewundert, wie sie den Soldatenfriedhof<br />

wieder „in Schuss” gebracht<br />

haben .<br />

Was ich besonders beachtenswert finde,<br />

ist die Tatsache, dass sich unter dem Dach<br />

der jungen Ostpreußen seit elf Jahren schon<br />

unsere polnischen Jugendlichen gemeinsam<br />

mit jungen Deutschen, Litauern und<br />

Russen in staatspolitischen Friedensseminaren<br />

zusammenfinden.<br />

Danken will ich auch meinen Helferinnen<br />

und Helfern aus dem deutschen Verein.<br />

Danken möchte ich allen, die die weiteren<br />

Anreisen in Kauf nahmen und keine Mühe<br />

37


38<br />

Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

scheuten, uns die Ehre der Teilnahme an<br />

dieser denkwürdigen Feierstunde zu geben.<br />

An uns wird es liegen, unsere deutschen<br />

Landsleute und polnischen Mitbürgerinnen<br />

und Mitbürger aus Johannisburg an<br />

das Kreuz in der Gedenkstätte zu führen,<br />

um mit ihnen gemeinsam um Versöhnung<br />

und um die Erhaltung der Friedens zu beten.<br />

Ich danke Ihnen - Mira Kreska<br />

MEIN KLEINES DORF<br />

von Waldtraud Fabisch-Rynek<br />

Mein kleines Dorf, das war die<br />

Sommerwiese,<br />

der Teich, der Lindenbaum,<br />

die klaren Brunnen,<br />

die schlichten Leute,<br />

die weißen Birken am Straßensaum.<br />

Daheim -<br />

das war die alter Scheune,<br />

der schiefe Sägebock;<br />

Reseda im Garten, Holunder und<br />

Flieder,<br />

der alte Rosenstock.<br />

Daheim -<br />

das war der Storch auf dem Dach,.<br />

der Hahn, der den Tag wachrief.<br />

Der Hund auf dem Hof,<br />

auf der Treppe die Katze -<br />

das Haus, das am Waldrand schlief.<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

Danke!<br />

Kreis<br />

Dieses Lesezeichen soll ein kleines<br />

Dankeschön für Ihre Spende sein.<br />

Unser <strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> –<br />

seit 1955 das Band zwischen den Kreisangehörigen<br />

und die Brücke zur Heimat –<br />

kann nur mit Ihrer Spende weiterhin herausgegeben<br />

werden.<br />

Mit ihr werden auch andere im<br />

Bescheid des Finanzamtes Flensburg<br />

St-Nr. 15290 K33 vom 8.11.2001 anerkannten<br />

gemeinnützigen Zwecke erfüllt.<br />

Es ist die Zusammenarbeit mit den in der<br />

Heimat verbliebenen Landsleuten und den im<br />

„Deutschen Kulturverein Rosch” wirkenden<br />

Mitgliedern.<br />

Sie sichert die Unterstützung der noch in<br />

großer Armut lebenden Landsleute. Sie<br />

ermöglicht die segensreiche Arbeit der<br />

Sozialstation der Johanniter Unfallhilfe.<br />

Die Wahrung heimatlicher Kultur und viele<br />

andere Aufgaben können erledigt werden.<br />

Ihre Spende können Sie bei Ihrem<br />

Finanzamt bis 100,– Euro mit dem<br />

Einzahlungsbeleg und bei einer Spende<br />

über 100,– Euro<br />

mit einer von uns unaufgefordert ausgestellten<br />

Zuwendungsbestätigung geltend machen.<br />

Unser Spendenkonto:<br />

Stadtsparkasse Köln<br />

Kto.-Nr. 29 992 088<br />

Bankleitzahl: 370 501 98<br />

für die Kreisgemeinschaft<br />

Johannisburg e.V., Köln


Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

REDE<br />

VON HANS LINKE ZUR FEIER-<br />

STUNDE AM 10. MAI 2003<br />

Es ist mir eine Freude, aus dem feierlichen<br />

Anlass der Einweihung der Gedenkstätte<br />

zu ihnen sprechen zu dürfen.<br />

In gewissem Sinne war der Auslöser für die<br />

Neugestaltung des alten Friedhofs und der<br />

Leichenhalle unser deutsch-polnisches<br />

Jugendlager, das an den Kriegsgräbern<br />

auf diesem Friedhof gearbeitet hat.<br />

Meine ostpreußische Jugend arbeitete von<br />

1953 bis 1990 mit nationalen und internationalen<br />

Jugendlagern für den Volksbund<br />

Deutsche Kriegsgräberfürsorge auf Kriegsgräberstätten,<br />

insbesondere in Dänemark<br />

und in der Bundesrepublik Deutschland.<br />

Erst ab Sommer 1991 konnten wir unsere<br />

Arbeit an Kriegsgräberstätten aus beiden<br />

Weltkriegen in alle Teile des ehemaligen<br />

Ostpreußen, heute Litauen, Polen, Oblast<br />

Kaliningrad (Russland) verlegen.<br />

Bis zum letzten Jahr hatten wir in diesen<br />

Regionen mit 25 Jugendlagern und 990<br />

Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus<br />

Deutschland, Litauen und der Oblast<br />

Kaliningrad auf 25 Kriegsgräberstätten gearbeitet.<br />

Zum besseren Verständnis dessen, was<br />

ich Ihnen nun zum „Alten Stadtfriedhof Johannisburg”<br />

sagen möchte, will ich Informationen<br />

vorrausschicken, die mich persönlich<br />

betreffen.<br />

In der ehemals deutschen Stadt Johannisburg<br />

bin ich 1923 geboren, in der alten<br />

ehrwürdigen evangelischen Kirche getauft<br />

und eingesegnet worden und habe in dieser<br />

Stadt, die eingebettet in der wundersamen<br />

masurischen Landschaft liegt, eine<br />

unbeschwerte Kindheit und Jugendzeit<br />

erlebt, bis der Krieg mich Soldat werden<br />

ließ.<br />

Dieser Krieg mit seinen furchtbaren Auswirkungen<br />

für die betroffenen Menschen<br />

und Völker und, dass die Ostpreußen ihre<br />

Heimat durch Flucht und Vertreibung verlassen<br />

mussten, nahmen mich in die Pflicht,<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

gegen Kriege und die sinnlosen Menschenopfer<br />

anzugehen.<br />

Diese Aufgabe fand ich an den Gräbern<br />

der Kriegstoten und das in der Gemeinschaft<br />

mit jungen Menschen aus vielen<br />

europäischen Ländern.<br />

Im Rahmen meines deutsch-polnischen<br />

Jugendlagers kam ich 1996 zum ersten<br />

Mal nach meinem letzten Heimaturlaub im<br />

Sommer 1994 wieder in meine Vaterstadt,<br />

die, infolge des Krieges, das heutige Pisz<br />

geworden ist.<br />

Hier auf dem alten Stadtfriedhof sah ich<br />

eine gemeinsame Aufgabe für Deutsche<br />

und Polen.<br />

Durch die Vermittlung von Mira Kreska, der<br />

Vorsitzenden des deutschen Kulturvereins<br />

„Rosch“, konnte ich auf dem Friedhof, noch<br />

während das Jugendlager arbeitete, die<br />

Denkmalpfleger aus Suwalki, Stanislaw<br />

Tumidajewicz und Janusz Mackiewicz und<br />

Bürgermeister Janusz Puchalski aus Pisz<br />

sprechen. In einem langen Gespräch konnte<br />

ich sie von meinem Plan überzeugen,<br />

den gesamten alten Stadtfriedhof in eine<br />

Parkanlage umzugestalten und die alte Leichenhalle<br />

zu erneuern, zu konservieren<br />

und in eine Gedenkstätte zur Erinnerung<br />

an die Generation deutscher Bürger dieser<br />

Stadt, die bis Anfang 1945 in diese Erde<br />

zur letzten Ruhe gebettet wurden, umzuwandeln.<br />

Mit der Umgestaltung in einen Park wollte<br />

ich erreichen, dass der deutsch-russische<br />

Soldatenfriedhof in einer würdigen Umgebung<br />

verbleibt.<br />

Meine große Hoffnung aber war, dass sich<br />

Deutsche und Polen an dieser Gedenkstätte<br />

treffen, um gemeinsam der Toten zu<br />

gedenken und für die Erhaltung des Friedens<br />

in der Welt zu beten.<br />

Das Denkmalschutzamt und die Stadt Pisz<br />

stimmten dem Plan zu und schufen die<br />

Voraussetzungen, ihn zu verwirklichen.<br />

Die Finanzierung der Umgestaltung des<br />

Geländes in den Park und für die Erhaltung<br />

und Umwandlung der Leichenhalle in die<br />

Gedenkstätte stellten Polen und Deutsche<br />

sicher.<br />

39


40<br />

Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

Die Stadt Pisz finanziert die Gestaltung des<br />

Parks, die Kreisgemeinschaft Johannisburg,<br />

als Vertretung der früheren deutschen<br />

Bewohner dieser Stadt, die Gedenkstätte,<br />

und der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge<br />

setzte 2001 mein deutschpolnisches<br />

Jugendlager zur Neugestaltung<br />

des deutsch-russischen Soldatenfriedhofs<br />

ein.<br />

Gemeinsam haben Deutsche und Polen<br />

eine Anlage geschaffen, die an die deutsche<br />

Vergangenheit dieser Stadt erinnert,<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

die polnische Gegenwart erlebt und den<br />

Weg in das gemeinsame Europa eröffnet.<br />

Mein Wunsch und auch der meiner jungen<br />

deutschen und polnischen Freunde ist,<br />

dass sich in diesem Park des Friedens<br />

verwirklichen möge der Glaube an die Versöhnung<br />

von Deutschen und Polen, die<br />

gemeinsam die Vergangenheit durch eine<br />

bessere Zukunft in einem geeinten Europa<br />

überwinden werden.<br />

Herr, gib und erhalte uns den Frieden.


Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

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42<br />

Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

MAI 2003. BESUCH IN JOHAN-<br />

NISBURG ZUR EINWEIHUNG<br />

DER RENOVIERTEN FRIED-<br />

HOFSKAPELLE<br />

Der Hinweis auf die bevorstehende Einweihung<br />

der renovierten Friedhofskapelle auf<br />

dem alten Friedhof von Johannisburg im<br />

„<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2003“ ließ ein<br />

plötzliches Heimweh und den Wunsch nach<br />

einem Besuch aufkommen.<br />

Kurz entschlossen buchten wir zwei Buskarten,<br />

ich war dankbar, dass meine Frau<br />

mich begleitete, und wir machten uns auf<br />

die 30-stündige Reise.<br />

Ich will hier nicht über meine Eindrücke<br />

dieses Besuches erzählen, Eindrücke, die<br />

schön waren, aber auch Eindrücke, die<br />

traurig, unendlich traurig machten.<br />

Vielmehr will ich über eine Beobachtung<br />

am Rande der Feierlichkeiten der Einweihung<br />

berichten, die ich mit einer Frage<br />

verbinde.<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

Mein erster Besuch in Johannisburg fand<br />

1985 statt. Fassungslos stand ich damals<br />

auf dem verwüsteten Friedhof inmitten der<br />

Stadt. Auch jetzt, im Mai 2003, war unser<br />

alter deutscher Friedhof immer noch ein<br />

Ort unwürdiger Verwüstung. Mir ist es unbegreiflich,<br />

wie man über 5 Jahrzehnte so<br />

einen Platz in seiner Stadt dulden kann, in<br />

der man lebt! Ich frage mich, wie es aussehen<br />

würde, wenn nicht fleißige, aktive und<br />

zupackende ehemalige <strong>Johannisburger</strong> da<br />

gewesen wären und den alten Friedhof,<br />

seine Kapelle und den Soldatenfriedhof zu<br />

dem gemacht hätten, was wir am 10. Mai<br />

2003 anschauen durften.<br />

Bei all diesen Menschen bedanke ich mich<br />

voller Hochachtung!<br />

Es war eine gute Idee der Restaurateure, 6<br />

noch unzerstörte Grabsteine aus deutscher<br />

Zeit in die Umfassung an der Kapelle zu<br />

stellen. Damit wird Vergangenheit dokumentiert.<br />

Es ist schön, dass dieser Ort<br />

unter Denkmalschutz gestellt wurde. Aber<br />

es gibt noch einen unzerstörten Stein. Er


Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

steht, man hält es in dieser Trümmerwüste<br />

kaum für möglich, allein, stark verwittert<br />

zwar, aber die Inschrift noch lesbar. Unser<br />

Bild zeigt die überraschende Situation. Mit<br />

ein bisschen eingeriebener Erde konnten<br />

wir die Schrift entziffern:<br />

Hier ruhen unsere Lieblinge<br />

Klaus und Hans-Jürgen Nietschulat<br />

Ihr wart uns lieb<br />

und bleibt uns unvergessen<br />

Kein Hinweis weiter, keine Jahreszahl. Ist<br />

es dieser rührende Text, der den Stein vor<br />

der Zerstörung rettete? Welches traurige<br />

Ereignis hatte sich (wann) abgespielt? Wir<br />

nahmen uns vor, diese Beobachtung mit<br />

nach Hause zu nehmen und an den <strong>Johannisburger</strong><br />

<strong>Heimatbrief</strong> zu senden. Vielleicht<br />

gibt es in dem nächsten Brief einen Leser,<br />

der noch darüber berichten kann, was damals<br />

mit Klaus und Hans-Jürgen Nietschulat<br />

geschah!<br />

Peter M. und Hilde Krause<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

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Grenzpfähle<br />

Von Eckhard Piotrowski<br />

(früher Lipnicken), 69 Heidelberg,<br />

Untere Straße 13<br />

Die zeigerlosen Uhren<br />

meiner Kindheit<br />

verweigern mir von neuem<br />

jeden Glockenschlag.<br />

Die schattenlosen Freuden<br />

jener Tage<br />

aus Sand und Meer und Schnee<br />

durchpulsen meine Haut.<br />

Die grenzenlose Sinnlichkeit<br />

der Jugend<br />

aus Rausch und Duft und Licht<br />

zerschmilzt die vielen Jahre<br />

Bilder der Jugend<br />

- Grenzpfähle zwischen Traum<br />

und Wirklichkeit.<br />

Noch einmal<br />

erstarren wie die<br />

Rohrdommel im Schilf,<br />

geschaukelt werden<br />

auf Feldern aus Raps,<br />

verschlungen sein<br />

von kristallenen Seen,<br />

schweben auf Wolken<br />

von Holunderduft!<br />

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44<br />

Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

WIR STELLEN VOR:<br />

NEUE MITARBEITER<br />

FÜR DEN KREISTAG<br />

DER KREISGEMEINSCHAFT<br />

WERNER SCZUKA<br />

Mein Name ist Werner <strong>Sczuka</strong>, ich wurde<br />

nach Kriegsende im Jahre 1947 in Barkhausen,<br />

heute Porta Westfalica, (bei Minden/Westf.)<br />

geboren.<br />

Die Wurzeln der Familien <strong>Sczuka</strong> in<br />

Bogumillen (ab 1938 Brödau) können heute<br />

bis in das Jahr 1656 zurückverfolgt werden.<br />

Mein Großvater Ludwig <strong>Sczuka</strong> I (*1875<br />

Bogumillen, †1945 Johannisburg) hat<br />

meiner Mutter Hildegard <strong>Sczuka</strong> (*1912<br />

Bogumillen, +2003 Minden/Westf.) mit Stolz<br />

erzählt, dass der Hof in Bogumillen seit 300<br />

Jahren im Familienbesitz gewesen ist.<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

Mein Vater (*1899 Bogumillen, †1961 Minden)<br />

war bis zur Flucht ebenfalls in Bogumillen<br />

als Landwirt ansässig.<br />

Von Beruf bin ich Groß- und Außenhandelskaufmann,<br />

später folgte ein zusätzliches<br />

Studium als Betriebswirt EDV. Der<br />

Schwerpunkt meiner Tätigkeit ist seitdem<br />

die Elektronische Datenverarbeitung.<br />

Im Jahre 1999 begann ich mit der Erforschung<br />

unserer Familiengeschichte. Im<br />

Jahre 2000 wurde ich Mitglied im VFFOW<br />

(Verein für <strong>Familienforschung</strong> in Ost- und<br />

Westpreußen). Über die Familiengeschichte<br />

hinaus entstand auch ein Interesse an<br />

der ostpreußischen Geschichte mit Schwerpunkt<br />

Kreis Johannisburg und Masuren.<br />

Der Umfang der Forschungsarbeit ist im<br />

Laufe der Zeit erheblich gewachsen. Wurde<br />

zu Beginn der Tätigkeit nur die Familiengeschichte<br />

mit dem Heimatort Bogumillen<br />

(Brödau) ausgeleuchtet, erweiterte sich die<br />

Sichtweise im Laufe der Zeit auch auf das<br />

gesamte Kirchspiel Kumilsko (ab 1938<br />

Morgen).<br />

Meine Mitarbeit in der Kreisgemeinschaft<br />

hat folgende Schwerpunkte: <strong>Familienforschung</strong><br />

(Anlaufstelle für Familienforscher<br />

im Kreis Johannisburg, Forschungshinweise<br />

und Auskünfte), Betreuung des Archivs<br />

der Kreisgemeinschaft (Erstellung<br />

von Findmitteln und Archivsicherung bzw.<br />

Dokumentation auf CD-ROM), Neue Medien<br />

(Internet-Präsenz der Kreisgemeinschaft,<br />

Auswertung des Archivs für mögliche<br />

Veröffentlichungen).<br />

Weitere Informationen über mich, meine<br />

Familie und die Heimat meiner Eltern und<br />

Großeltern finden Sie auch im Internet unter<br />

http://www.sczuka.de.vu oder<br />

http://www.<strong>Familienforschung</strong>-<strong>Sczuka</strong>.de.


Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

GÜNTER WOYZECHOWSKI<br />

Röntgenstraße 14, 31157 Sarstedt<br />

Am 14.2.1935 wurde ich in Kurwien/Johannisburg<br />

geboren, flüchtete im Janaur 1945<br />

von dort und wurde in Sarstedt sesshaft,<br />

begann dann alsbald meinen Dienst bei<br />

der Deutschen Post, blieb dabei, war in<br />

vielen Bereichen eingesetzt und wurde<br />

nach 46 Jahren Dienstzeit mit 61 Jahren<br />

aus dem gehobenen Dienst der Deutschen<br />

Bundespost in den Vorruhestandt verabschiedet.<br />

Außerdienstlich war und bin ich mehr oder<br />

weniger in Vereinen tätig und habe viele<br />

Interessengebiete.<br />

Ich habe mich bereit erklärt, die Kassenverwaltung<br />

für die Kreisgemeinschaft Johannisburg<br />

verantwortlich zu führen.<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

MARLENE GESK<br />

Unewattfeld 9, 24977 Langballig<br />

Geboren am 30. 09. 1942 in Tönning/<br />

Schleswig-Holstein, seit dem 11. 3. 2003<br />

verwitwet. Mein verstorbener Ehemann<br />

Ewald Gesk wurde am 5. 9. 1942 in Johannisburg<br />

geboren. Bis November 1944 wohnte<br />

er mit seiner Familie in Schwallen (Zwalinnen)<br />

und fand nach der Vertreibung eine<br />

neue Heimat in Flensburg. Im März 1964<br />

heirateten wir, wir haben zwei erwachsene<br />

Söhne. Seine Heimat Ostpreußen und seinen<br />

Geburtsort zeigte mir mein Mann und<br />

ich war sehr beeindruckt von dieser wunderschönen<br />

Landschaft.<br />

Ich bin berufstätig als Verwaltungsangestellte<br />

in der Amtsverwaltung Langballig<br />

und befinde mich zur Zeit in der Freistellungsphase<br />

der Altersteilzeit und gehe im<br />

Juli 2005 in Rente.<br />

In meiner Freizeit bin ich ehrenamtlich im<br />

Kirchenvorstand der Kirchengemeinde<br />

Grundhof und als Gleichstellungsbeauftragte<br />

des Amtes Langballig tätig und würde<br />

mich freuen über die Möglichkeit einer<br />

Mitarbeit in der Kreisgemeinschaft Johannisburg.<br />

45


46<br />

Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

DIE KREISGEMEINSCHAFT<br />

JOHANNISBURG<br />

JETZT MIT EIGENER<br />

INTERNET-PRÄSENZ<br />

Seit dem 1.11.2003 ist auch die Kreisgemeinschaft<br />

Johannisburg mit einem eigenen<br />

umfangreichen Web-Auftritt im Weltnetz<br />

vertreten.<br />

Dieses neue Angebot enthält auf bisher<br />

über 190 Internetseiten Informationen zur<br />

Kreisgemeinschaft, zur Kreisgruppe Berlin<br />

und zu den Ortsgemeinschaften, nennt<br />

Ansprechpartner, gibt Termine bekannt und<br />

berichtet über geplante und durchgeführte<br />

Aktionen.<br />

Informationen zur Kreisgeschichte und zu<br />

den Kirchspielen sind ebenso selbstverständlich<br />

wie die Rubrik „Unsere Heimat<br />

heute“, in der über die Aktivitäten des Vereins<br />

Rosch und der Masurenhilfe sowie<br />

über aktuelle Entwicklungen im heutigen<br />

Kreisgebiet berichtet wird.<br />

Das Thema <strong>Familienforschung</strong> findet ebenfalls<br />

Berücksichtigung mit Hinweisen zu<br />

Quellen, Archiven und Bibliotheken, die<br />

Informationen zum Kreis Johannisburg<br />

enthalten.<br />

Unseren Patenkreis Schleswig-Flensburg<br />

haben wir ebenfalls in dieses Angebot einbezogen.<br />

Ergänzt werden die Artikel und Berichte mit<br />

vielen Bildern und Kartenmaterial.<br />

Dieses neue Informationsangebot stellt also<br />

eine ideale und stets aktuelle Ergänzung<br />

zum <strong>Heimatbrief</strong> dar und soll keinesfalls<br />

Konkurrenz dazu sein. Denn gerade die<br />

„Bekenntnis- bzw. Enkel-Generation“ ist<br />

inzwischen nicht nur stark unter den<br />

Familienforschern vertreten, sondern genauso<br />

interessiert im Internet zu Hause.<br />

Die Kreisgemeinschaft möchte sich diesen<br />

Internet-Nutzern öffnen, um auf diese Wei-<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

se eine engere Verbindung zwischen der<br />

Bekenntnis/Enkel- und der Erlebnis-Generation<br />

herzustellen.<br />

In den ersten 4 Wochen nach Freigabe der<br />

Internet-Präsenz haben sich fast 500 Besucher<br />

die neuen Seiten angeschaut. Mit<br />

Hilfe von automatisch geführten Statistiken<br />

lässt sich ermitteln, dass das Interesse an<br />

unseren neuen Seiten weltweit vorhanden<br />

ist, denn die Besucher kommen nicht nur<br />

aus Deutschland, sondern auch aus Belgien,<br />

Finnland, Kanada, USA, Polen, Schweiz,<br />

Neuseeland, Südafrika, Australien und<br />

Österreich.<br />

Im Gästebuch der Internetseite finden sich<br />

u. a. folgende Einträge von Besuchern:<br />

Ralf Nisch: Eure Homepage ist gelungen.<br />

schön, daß der Kreis Johannisburg nun<br />

auch im Netz ist. Ich bin ein Wattenscheider,<br />

aber meine (Ur)-Großeltern, Nisch, Staschik<br />

und Grzegorzewski sind aus Bilitzen und<br />

Valenzinnen am Roschsee, Kreis Johannisburg.<br />

Ernst Nikulski: meinen Respekt für die informative<br />

Darstellung des Kreises Johannisburg<br />

im Internet, besonders auch für die<br />

umfangreichen Hinweise für Familienforscher.<br />

Ich bin in Dimussen geboren,<br />

wenn auch meine Vorfahren aus dem Kreis<br />

Lyck kommen.<br />

Jürgen Damm: Endlich können wir in Worten<br />

und Bildern die geliebte Heimat unseres<br />

Großvaters Heinz Krebs sehen. Wir<br />

sind diesbezüglich für jeden Hinweis auf<br />

seinen Heimatort Wilkenhof und Adl. Borken<br />

und auf seine Vorfahren Markowski,<br />

Giezewski, Krebs dankbar. Dem Gestalter<br />

dieser hervorragend gelungenen Homepage<br />

sei herzlichst gedankt. Alles Gute für<br />

die Zukunft.<br />

Hartmut Passauer: Ich suche nach Nachfahren<br />

des Albert Passauer aus Krussewen<br />

(Erztal) und nach Nachfahren des Hans<br />

Otto Leopold Prellwitz, geb: Arys (Kr. Johannesburg)<br />

11.6.1854.<br />

Wolfgang Brozio: Erfreulich, dass es zusätzlich<br />

zu der seit Jahren bestehenden<br />

umfangreichen Homepage des Kreises


Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

Pisz/Johannisburg (www.galindia.hg.pl)<br />

nun auch eine Internetpräsenz der Kreisgemeinschaft<br />

Johannisburg gibt. Mit den<br />

besten Wünschen für eine erfolgreiche<br />

Zukunft.<br />

Horst Krosta: mit großem Interesse studiere<br />

ich seit einer Weile die Seiten vom Kreis<br />

Johannisburg. Die Homepage ist sowohl<br />

was den Inhalt als auch die Aufmachung<br />

betrifft sehr gelungen.<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

Und für alle, die jetzt richtig neugierig geworden<br />

sind, hier nun die Internet-Adresse:<br />

http://www.Kreis-Johannisburg.de.<br />

Wir wollen unsere Internetseiten stets aktuell<br />

halten. Die Kontaktpersonen der Kreisgruppe<br />

und der Ortsgemeinschaften werden<br />

daher gebeten, Berichte und Terminbekanntmachungen<br />

auch an den Betreuer<br />

unserer Internetseiten, Werner Schuka, Alte<br />

Poststraße 37, 32429 Minden, zu senden.<br />

Majolika-Kaffeegeschirr, in Cadinen hergestellt, Wert: 7500 Euro. Die Geldsumme wurde von<br />

Frau Gertrud Walpuski der Kreisgemeinschaft Johannisburg gespendet, die das Geschirr dem<br />

Ostpr. Landesmuseum Lüneburg als Leihgabe für Ausstellungszwecke zur Verfügung gestellt<br />

hat. Aufnahme: Christel Koslowski<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

47


Christel Koslowski<br />

10709 Berlin<br />

Mansfelder Str. 47<br />

Tel.: 030/861 38 87<br />

48<br />

Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

BERICHT ÜBER DIE<br />

JOHANNISBURGER GRUPPE<br />

IN BERLIN<br />

Die Gruppe trifft sich fünfmal im Jahr in<br />

ihrem Vereinslokal in den Schöneberger<br />

Ratsstuben - im Juli/August machen wir<br />

eine Fahrt ins Blaue.<br />

Da wir eine kleine Erbschaft gemacht haben,<br />

fuhren wir von diesem Geld im Juni in<br />

die Heimat; verlebten dort bei herrlichem<br />

ostpreußischen Wetter sechs schöne Tage.<br />

Wir wohnten in Johannisburg im Hotel und<br />

machten unter der Reiseführung unserer<br />

lieben Mira Kreska Fahrten durch die <strong>Johannisburger</strong><br />

Heide, eine Schiffsfahrt von<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

Niedersee nach Nikolaiken, ein Fischessen<br />

in Kruttinen mit anschließendem Staken<br />

auf der Kruttina und machten Besuch<br />

in den einzelnen Heimatorten bzw. einen<br />

Kaffeebesuch bei unseren lieben Freunden<br />

im Verein „Rosch”.<br />

Die Mitglieder, die nicht mitfahren konnten,<br />

verlebten einen schönen Tag im Ausflugslokal<br />

Nikolskoe in Berlin mit einem guten<br />

Mittagessen, Besuch der Kirche „Peter und<br />

Paul” und anschließendem Kaffee und<br />

Kuchen.<br />

Zum Regionaltreffen von Mecklenburg-Vorpommern<br />

in Neubrandenburg waren wir<br />

mit 10 Personen angetreten.<br />

Unsere Landsleute in der Heimat und den<br />

Verein „Rosch” bedenken wir nach wie vor<br />

mit vielen Paketen und Geldspenden.<br />

Unsere Treffen sind immer gut besucht,<br />

auch haben wir stets einige Gäste; wir sind<br />

noch 33 Mitglieder.<br />

Kreisbetreuerin Christel Koslowski


Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

ERNTEZEIT IN MEINER HEIMAT<br />

Wie war die Erntezeit so schwer - und doch so schön!<br />

Wir konnten die gold’nen Ähren in der Sonne reifen sehen.<br />

Wie hat doch Gott die Welt für uns so schön gemacht,<br />

wenn alles grünt und blüht - welch’ wunderbare Pracht!<br />

Im Juli und August - so war es Jahr für Jahr -<br />

die heiße - aber schöne, reiche Erntezeit war da!<br />

Gelb und schwer hingen die Ähren, das Feld war reif,<br />

mit der Sense wurde der erste Schnitt um das Feld gemacht.<br />

Die Pferde zogen schnaufend den Selbstbinder hinter sich her,<br />

und Garbe um Garbe - gebunden - aber ach, so groß und schwer,<br />

für uns Kinder nicht leicht, sie in „Hocken“ zu stellen,<br />

sie mussten ja ein paar Tage trocknen - auf alle Fälle.<br />

Des Morgens früh bis spät in den dunkelnden Abend hinein,<br />

manchmal auch bei flackerndem Laternenschein.<br />

Wir mussten ran - am Himmel zogen dunkle Wolken auf,<br />

die Ernte musste unter Dach, sonst fällt der Regen drauf.<br />

Nach vollbrachter Arbeit - des Tages schweren Lasten<br />

durften müd‘ und matt - wir dennoch etwas rasten.<br />

Wir lauschten im Abenddämmerschein dem Kuckuck von fern.<br />

Wir schauten zum Mond und zu den leuchtenden Stern‘!<br />

Wir atmeten den Duft der blühenden Blumenpracht,<br />

die ihre Häupter neigten zur Ruhe - in der stillen Nacht.<br />

Die Vöglein wollten lehren uns, froh zu sein wie sie,<br />

die zwitschernd, trillernd musizieren wie noch nie.<br />

Nun ist die Ernte - in der Heimat - für immer eingebracht.<br />

Wir haben gesät, geerntet, nun ein anderer die Arbeit macht.<br />

Nun sind wir weit entfemt - von unserer lieben Heimat mein<br />

zerstreut in alle Lande - können nicht mehr zusammen sein!<br />

Doch unsere Herzen bleiben heimatlich und treu verbunden;<br />

das wollen wir „ Ostpreusser“ immer froh und frei bekunden.<br />

Wir halten den Glauben, den Gott uns in Liebe geschenkt,<br />

der auch unser - ach so weit der Heimat entfernt -<br />

in Liebe gedenkt!<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

Lydia Arnold geb. Oldach<br />

früher Mothalen<br />

1357 Bernard<br />

Ave. Kelowna, B.C./Canada<br />

Vl Y 6R6<br />

Tel. (250) 76 23181<br />

49


50<br />

Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

BERICHT ÜBER DIE 13.<br />

BETREUUNGSAKTION IM<br />

KREIS JOHANNISBURG<br />

VOM 02.11.-09.11.2003<br />

Am 2. November startete die Betreuungsgruppe<br />

der Kreisgemeinschaft Johannisburg,<br />

Ilse Kruyk, Willi Reck, Berndt Warda<br />

und Herbert Soyka, ihre Fahrt von Peine<br />

aus. Nach einer Zwischenübernachtung in<br />

Herzberg bei Fürstenwalde, sie war aus<br />

organisatorischen Gründen notwendig<br />

geworden, ging es morgens zeitig weiter in<br />

Richtung Masuren.<br />

04.11.2003, Links Frau Helena Bruzio, rechts<br />

ihre Nichte von außerhalb, die sie betreut und<br />

versorgt, im Gespräch miteinander, im Zimmer<br />

der Seniorin.<br />

Am Montagabend war man wohlbehalten<br />

in Johannisburg angekommen. Von Mira<br />

Kreska und Herta Kadlubowska, der Vorsitzenden<br />

bzw. dem Vorstandsmitglied des<br />

Deutschen Vereins „Rosch“, wurde die<br />

Gruppe wie immer herzlich begrüßt und<br />

willkommen geheißen. Nach einer kleinen<br />

Stärkung wurden noch aktuelle Veränderungen<br />

und Einzelheiten für die Betreuungs-<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

aktion abgesprochen, denn für Dienstag<br />

war die Überbringung der Spendengelder<br />

festgelegt und bekannt gemacht worden.<br />

In bewährter Art ist der Kreis in 4 Bereiche<br />

aufgeteilt worden:<br />

Johannisburg: Ilse Kruyk<br />

Arys und Umland: Berndt Warda<br />

Niedersee und Heidedörfer: Willi Reck<br />

Gehlenburg, Drigelsdorf und Umland:<br />

Herbert Soyka. Unterstützt wurden wir wiederum<br />

von Vorstandsmitgliedern des Vereins<br />

„Rosch“ vor Ort, auch mobil, um einige<br />

Bedürftige auch zu Hause aufsuchen zu<br />

können.<br />

220 Familien oder Einzelpersonen konnten<br />

aus Mitteln der Bruderhilfe der Landsmannschaft<br />

Ostpreußen und der Kreisgemeinschaft<br />

Johannisburg mit Beträgen zwischen<br />

50 und 60 EUR bedacht werden!<br />

Wie im Vorjahr war es uns möglich, einigen<br />

Personen für übermäßigen Medikamentenbedarf<br />

und einen sozialen Notfall zusätzliche<br />

finanzielle Hilfe zu gewähren. Gegenüber<br />

dem Jahr 2002 gab es auch wieder<br />

Veränderungen in personellen Betreuungsfällen.<br />

2 Personen waren verzogen, 1 Person<br />

nicht mehr bedürftig und leider 5 Menschen<br />

verstorben. Diese vorgesehenen<br />

Zuwendungen sind verwendet worden, um<br />

neue Fälle von Bedürftigkeit zu berücksichtigen.<br />

Für die Ausgestaltung der Kinderweihnachtsfeier<br />

und des Seniorentreffens<br />

im Dezember konnten Förderbeiträge in<br />

Höhe von 850.- bzw. 200 EUR dem Verein<br />

„Rosch“ überreicht werden.<br />

Die Spenden- und Fördergelder sind sehr<br />

dankbar und hocherfreut angenommen<br />

worden. Allen, die in der Aktion mitgeholfen<br />

haben, sie erfolgreich durchzuführen,<br />

sei auf diesem Wege ein herzliches Danke<br />

gesagt!<br />

Die älteste zu Betreuende im Stadt- und<br />

Kreisgebiet Johannisburg ist mit 91 Jahren<br />

Frau Helena Bruzio. Sie wurde am<br />

08.09.1912 in Drygallen geboren und lebt<br />

auch heute noch in ihrem Geburtsort. Unter<br />

der Last der Jahre, des Alters, eines arbeitsreichen<br />

Lebens ist sie heute körperlich<br />

sehr gebeugt, so dass sie auf ständige


Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

verwandtschaftliche Hilfe und solche im<br />

Haus angewiesen ist. Sie macht jedoch für<br />

ihr Alter geistig noch einen munteren und<br />

klaren Eindruck, für die Geldspende und<br />

Süßigkeiten zum Weihnachtsfest bedankte<br />

sie sich persönlich freudig und gab ihren<br />

Betreuern alle guten Wünsche „auf den<br />

Weg“.<br />

Im Nachhinein gab es die Erkenntnis, daß<br />

das Morgener Treffen 2003 im Jahre des<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

575-jährigen Bestehen des Ortes stattfand,<br />

und kaum jemand hatte das wahrgenommen!<br />

1428 ist das amtliche Gründungsjahr<br />

von Kumilsko, wie es vor der Namensänderung<br />

1938 in Morgen hieß. Zuvor wurde<br />

bereits 1350 in den Akten des Deutschen<br />

Ritterordens der Name Komelichten erwähnt<br />

und bezeichnete eine altpruzzische<br />

Siedlung.<br />

H. Soyka<br />

Impressum:<br />

Der „<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong>” ist eine gemeinschaftliche Publikation für<br />

die vertriebenen Ostpreußen aus dem Kreis Johannisburg sowie alle, die<br />

sich mit dem Kreis verbunden fühlen.<br />

Herausgeber: Kreisgemeinschaft Johannisburg in der Landsmannschaft<br />

Ostpreußen e. V. Er erscheint einmal im Jahr, etwa im 1. Viertel des Jahres.<br />

Er wird allen Interessenten zugesandt.<br />

Zur Deckung der durch Druck und Versand entstandenen Kosten wird um<br />

freiwillige Spenden gebeten. Bitte Spendennummer angeben!<br />

Das Konto der Kreisgemeinschaft Johannisburg:<br />

Konto 29 992 088 , BLZ 370 501 98.<br />

Jedem <strong>Heimatbrief</strong> liegt ein Spendenzahlschein / Überweisungsformular<br />

bei.<br />

Dieser <strong>Heimatbrief</strong> wurde zusammengestellt und gestaltet in Teamarbeit<br />

von Doris Woytewitz, Eva Klischewski, Roswitha Thomsen, Sieglinde<br />

Falkenstein und Gerhard Bosk.<br />

Druck: Evert-Druck, Neumünster, Haart 224, Tel. 0 43 21 / 97 03-0.<br />

Redaktionsschluss jeweils der 15. Oktober des vorausgegangenen Jahres.<br />

Für die mit Namen gezeichneten Artikel wird keine Haftung übernommen.<br />

Die KG vertritt nicht in jedem Falle die Meinung des Einsenders. Die Arbeit<br />

für die Zusammenstellung des <strong>Heimatbrief</strong>es ist ehrenamtliche Tätigkeit und<br />

wird nicht honoriert. Die Redaktion behält sich Kürzungen bzw. Änderungen<br />

der Berichte vor. Einsendungen von Berichten und Bildern an Eva<br />

Klischewski, Haynstraße 34, 20249 Hamburg. Alle eingereichten Fotos<br />

und Dokumente müssen mit Namen und Anschrift versehen sein (Druckschrift),<br />

Auflage: z. Zt. 7000.<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

51


52<br />

Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

POLNISCHE SCHÜLERINNEN<br />

VERABSCHIEDET<br />

Für die polnischen Schülerinnen Joanna<br />

Paulina Grala und Anna Polujanska aus<br />

dem Kreis Johannisburg geht der vom Kreis<br />

Schleswig-Flensburg gestiftete einjährige<br />

Aufenthalt im Kreisgebiet mit Ablauf des<br />

Schuljahres zu Ende.<br />

Kreispräsident Johannes Petersen und<br />

Landrat Jörg-Dietrich Kamischke verabschiedeten<br />

die beiden 17-Jährigen aus<br />

dem Partnerkreis im Schleswiger Kreishaus.<br />

Joanna Paulina Grala hat das Jahr<br />

bei Familie Christel und Thomas Petersen<br />

in Eggebek verbracht und besuchte die<br />

Schleswiger Lornsenschule. Anna Polujanska<br />

fand bei verschiedenen Familien Aufnahme,<br />

zuletzt bei Angela und Rüdiger<br />

Stock in Kappeln, und nahm dort am Unterricht<br />

der Klaus-Harms-Schule teil.<br />

Kreispräsident und Landrat stellten den<br />

Wert internationaler Jugendbegegnungen<br />

für die Verständigung zwischen Nachbarvölkern<br />

heraus. Europa könne sich nur entwickeln,<br />

wenn es über eine tragfähige Basis<br />

für ein vertrauensvolles Miteinander der<br />

Völker verfüge, sagten Petersen und Kamischke.<br />

Dies setze voraus, dass nicht nur<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

Aus der Arbeit des Patenkreises<br />

die Regierungen, sondern jeder einzelne<br />

Bürger Europa zu seinem Anliegen mache<br />

und für den Fortschritt selbst Verantwortung<br />

übernehme. In diesem Zusammenhang<br />

würdigten Kreispräsident Petersen<br />

und Landrat Kamischke den Mut von<br />

Joanna und Anna, für ein Jahr die vertraute<br />

Umgebung, Familie und Freunde zu verlassen,<br />

um fernab der Heimat ein unbekanntes<br />

Land und eine fremde Kultur kennen<br />

zu lernen. „lhr seid gern gesehene<br />

Gäste und gute Botschafterinnen eures<br />

Landes gewesen”, gaben die Kreisvertreter<br />

den Schülerinnen mit auf den Heimweg.<br />

Beide treten die lange Reise nach Johannisburg<br />

in den nächsten Tagen an. Zuvor<br />

stellen sie sich noch der Prüfung für das<br />

Deutsch-Zertifikat an der Volkshochschule<br />

in Flensburg.<br />

Dank und Anerkennung sprachen Kreispräsident<br />

und Landrat auch den Gasteltern<br />

und den Schulen für ihr Engagement zugunsten<br />

der polnischen Schülerinnen und<br />

damit auch zur Förderung der Partnerschaft<br />

des Kreises Schleswig-Flensburg<br />

mit dem Kreis Johannisburg aus.<br />

In einer Neuauflage des Stipendiums erwartet<br />

der Kreis zu Beginn des neuen Schuljahres<br />

2 weitere Gymnasiasten aus Polen.<br />

Joanna Paulina Grala und Anna Polujanska wurden nach einjährigem Aufenthalt im Kreis<br />

Schleswig-Flensburg von Kreispräsident Petersen und Landrat Kamischke verabschiedet.<br />

www.Kreis-Johannisburg.de


Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

POLNISCHE JUGENDLICHE<br />

FÜR EIN JAHR IM KREIS<br />

SCHLESWIG-FLENSBURG<br />

Der Kreis Schleswig-Flensburg unterhält<br />

seit Jahren freundschaftliche Kontakte zur<br />

Region Johannisburg/Pisz, Masuren, die in<br />

offizielle Partnerschaften mit dem Kreis und<br />

der Stadt Pisz mündeten. Eine besondere<br />

Rolle für die Völkerverständigung zwischen<br />

Deutschen und Polen kommt der Einbindung<br />

junger Menschen zu. Aus diesem<br />

Grund vergibt der Kreis Schleswig-Flensburg<br />

seit acht Jahren Stipendien für jeweils<br />

zwei Jugendliche aus Pisz zum Besuch<br />

eines Gymnasiums im Kreis für ein Schuljahr.<br />

Diesmal haben die 17-jährigen Natalia<br />

Niedzwiecka und Robert Siwik aus Pisz die<br />

Einladung angenommen, im Partnerkreis<br />

Schleswig-Flensburg Land und Leute kennen<br />

zu lernen und sich in der deutschen<br />

Sprache zu üben.<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

Die persönliche Betreuung übernehmen<br />

Gastfamilien. Natalia wohnt bei Monika Dirk<br />

in Fahrdorf und Robert hat bei Ulrike<br />

Schwarz-Nissen in Dollrottfeld ein vorübergehendes<br />

Zuhause gefunden. Während<br />

Natalia die Domschule in Schleswig besucht,<br />

nimmt Robert am Unterricht der<br />

Klaus-Harms-Schule in Kappeln teil.<br />

„Die Erfahrungen zeigen, dass der Aufenthalt<br />

und der Schulbesuch der Stipendiaten<br />

dann am erfolgreichsten sind, wenn die<br />

jungen Menschen aus Polen in einer deutschen<br />

Familie aufgenommen und betreut<br />

werden“, betonten Kreispräsident Johannes<br />

Petersen und Landrat Jörg-Dietrich<br />

Kamischke beim Antrittsbesuch der Gymnasiasten<br />

im Schleswiger Kreishaus. Sie<br />

würdigten die Bereitschaft der Schüler, die<br />

vertraute Umgebung sowie die Angehörigen<br />

und Freunde zu verlassen, um ein<br />

fremdes Land persönlich kennen zu lernen.<br />

Den Gasteltern sowie den Oberstudiendirektoren<br />

Reinhard Jatzkowski (Klaus-<br />

Harms-Schule) und Georg Reußner (Domschule)<br />

sprachen Petersen und Kamischke<br />

Dank für die Bereitschaft aus, die verantwortungsvolle<br />

Betreuung der Jugendlichen<br />

zu übernehmen. Die Aufnahme eines fremden<br />

Schülers für einen längeren Zeitraum -<br />

so Petersen und Kamischke - führten zwar<br />

zu einer gewissen Umstellung. Andererseits<br />

könnten alle Beteiligten von dem Besuch<br />

profitieren, insbesondere dann, wenn<br />

sich aus diesem Aufenthalt neue Freundschaften<br />

entwickelten. Gasteltern und -<br />

schulen beteiligten sich aktiv an der Kreispartnerschaft<br />

und trügen zur Völkerverständigung<br />

zwischen Deutschen und Polen<br />

bei, stellten die Kreisrepräsentanten<br />

dankbar heraus.<br />

Natalia Niedzwiecka und Robert Siwik statteten<br />

dem Kreispräsidenten und dem Landrat<br />

in Begleitung der Gasteltern und -lehrer ihren<br />

Antrittsbesuch in Schleswig ab. Die Stipendiaten,<br />

eingerahmt von Kreispräsident und<br />

Landrat (rechts) sowie Schulleitern und Gasteltern<br />

53


54<br />

Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

BESUCH BEI POLNISCHER<br />

PARTNER-WEHR:<br />

Feuerwehr-Nachwuchs des Kreises<br />

Schleswig-Flensburg schlug Zeltlager<br />

in Johannisburg (Pisz) auf / Gegenbesuch<br />

im kommenden Jahr<br />

Unter Leitung von Kreisjugendfeuerwehrwart<br />

Peter Lach verbrachten 20 Feuerwehrjugendliche<br />

und 20 polnische Jugendliche<br />

in einem gemeinsamen Zeltlager an der<br />

Pisa acht Tage im Partnerkreis Pisz (früher<br />

Johannisburg).<br />

Fasziniert waren die Schleswig-Flensburger<br />

von den Naturschönheiten der masurischen<br />

Landschaft. Bootsausflüge auf dem<br />

Rosch-See, ein dreistündiger Segeltörn auf<br />

einem 40 Meter langen Zweimaster auf<br />

dem Spirding-See und eine Stakbootfahrt<br />

auf der Krutinna beeindruckten die jungen<br />

Leute. Ein Besuch bei der polnischen Berufsfeuerwehr<br />

gab Einblicke in das polnische<br />

Feuerwehrwesen und dessen spezielle<br />

Ausrüstung für die Bekämpfung von<br />

Waldbränden.<br />

Einen Tag waren die Jugendlichen zu Gast<br />

bei der polnischen Armee. Zum ersten Mal<br />

durften deutsche Jugendliche den 20.000<br />

Hektar großen Truppenübungsplatz Bemowo-Piskie<br />

(WoIfsheide) besichtigen. Das<br />

Museum in Pisz, die Wallfahrtskirche Heiligelinde<br />

und die Reste der ehemaligen<br />

Wolfsschanze besuchten sie ebenfalls.<br />

Ordnungsarbeiten auf den deutsch-polnischen<br />

Friedhöfen in Snopki und Pisz standen<br />

zudem auf dem Programm.<br />

Sehr viel Wert hatten die Organisatoren auf<br />

die Begegnungen zwischen den polnischen<br />

und deutschen Jugendlichen gelegt. Ballspiele,<br />

Diskobesuche in der Halle an der<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

Pisa und Gespräche am Lagerfeuer erleichterten<br />

das gegenseitige Kennenlernen.<br />

„Für mich waren die gemeinsamen<br />

Aktivitäten das Wichtigste, ich komme auf<br />

jeden Fall wieder”, so der 17-jährige Fabian<br />

Vatke aus Schleswig. „Ich habe viele<br />

nette Gespräche in englischer Sprache<br />

geführt” erzählte der 14-jährige Henning<br />

Schacht aus Erfde. Freundschaften sind<br />

entstanden und Adressen wurden ausgetauscht.<br />

Landrat Zbigniew Wladkowski und die stellvertretende<br />

Bürgermeisterin Maria Sokoll<br />

betonten die Bedeutung des Kulturaustausches.<br />

„Deutsch-polnische Begegnungen<br />

dürften nicht nur unter Kommunalpolitikern<br />

stattfinden, vor allem Jugendliche<br />

sollten sie gestalten”, so der Landrat. Übrigens:<br />

Ab dem Schuljahr 2004 / 2005 ist ein<br />

Schüleraustausch zwischen der Zespok<br />

Szkol Nummer 1 in Pisz und der Stapelholm-Schule<br />

in Erfde geplant.<br />

Kreisjugendfeuerwehrwart Peter Lach<br />

dankte den polnischen Gastgebern für die<br />

herzliche Aufnahme und der Feuerwehr in<br />

Pisz für deren Unterstützung.<br />

In Anerkennung dieser Leistung zeichnete<br />

Lach den Feuerwehrkommandanten Miroslaw<br />

Czyz mit der „Bronzenen Leistungsspange<br />

der Jugendfeuerwehr” aus. Im Jahre<br />

2005 findet ein Gegenbesuch der Polen<br />

im Kreisgebiet statt.<br />

KREISDELEGATION ZU GAST<br />

IN JOHANNISBURG<br />

Eine Delegation des Kreises Schleswig-<br />

Flensburg unter Leitung von Kreispräsident<br />

Johannes Petersen unternahm<br />

in der vergangenen Woche eine fünftägige<br />

Reise nach Johannisburg in Polen. Anlass<br />

der Fahrt nach Masuren, an der auch Vertreter<br />

aller Kreistagsfraktionen teilnahmen,<br />

war die Vertiefung der seit 1998 zwischen<br />

dem Kreis Schleswig-Flensburg und der


Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

Stadt Pisz (Johannisburg) offiziell bestehenden<br />

Partnerschaft.<br />

In einem intensiven Gespräch mit Vertretern<br />

des Stadtrates wurden die Perspektiven<br />

der partnerschaftlichen Zusammenarbeit<br />

der Gebietskörperschaften erörtert.<br />

Kreispräsident Petersen betonte, dass sich<br />

die seit nunmehr fünf Jahren bestehende<br />

Partnerschaft sehr gut entwickelt habe. Besonders<br />

herausgestellt wurden die Beziehungen<br />

der verschiedenen Gruppen und<br />

Organisationen. Als sehr erfolgreich habe<br />

sich der jährliche Aufenthalt zweier polnischer<br />

Schüler mit Schulbesuch im Kreis<br />

Schleswig-Flensburg im Rahmen eines Stipendiums<br />

erwiesen. Das trage nicht nur<br />

zur besseren Kenntnis Deutschlands bei<br />

polnischen jungen Menschen bei, sondern<br />

habe auch zu dauerhaften Freundschaften<br />

zwischen Familien geführt. Ein schöneres<br />

Ergebnis der Bemühungen um deutschpolnische<br />

Völkerverständigung könne man<br />

sich kaum vorstellen. Daneben gäbe es<br />

gemeinsame Schulprojekte, Partnerschaften<br />

der Feuerwehren und der Jugendfeuerwehren<br />

und Ausbildung in Erster Hilfe<br />

durch das Deutsche Rote Kreuz - so der<br />

Kreispräsident. Im kommenden Frühjahr<br />

wird eine Delegation des Kreisjugendringes<br />

nach Johannisburg reisen, um Kontakte<br />

mit polnischen Jugendorganisationen aufzunehmen.<br />

Bürgermeister Szymborski bestätigte<br />

die Bewertung der Partnerschaft<br />

und hob das Interesse seiner Stadt an<br />

wirtschaftlichen Beziehungen und einem<br />

Erfahrungsaustausch auf dem touristischen<br />

Sektor hervor. Es wurde vereinbart, die<br />

Zusammenarbeit auch auf diesen Gebieten<br />

zu vertiefen. Durch gegenseitige Besuche<br />

sollen die freundschaftlichen Beziehungen<br />

auch in Zukunft weiter gefördert<br />

werden. Die deutsche Delegation, bestehend<br />

aus dem Vorsitzenden der SPD-<br />

Kreistagsfraktion, Ingo Degner, der ersten<br />

stellvertretenden Kreispräsidentin, Barbara<br />

Scheufler-Lembcke, Heiner Tramsen<br />

(CDU), Gerd Voß (SSW) und Herbert Jensen<br />

vom Schulverwaltungsamt erhielt gemeinsam<br />

mit Johannes Petersen am letzten Tag<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

Pisz' Bürgermeister Szymborski und Kreispräsident<br />

Johannes Petersen (re) versicherten<br />

sich ihrer Freundschaft<br />

ihres Besuches die Gelegenheit, an der<br />

Jubiläumsfeier zum zehnjährigen Bestehen<br />

der dortigen deutschen Johanniter<br />

Sozialstation teilzunehmen. Man war beeindruckt<br />

von der großartigen Einrichtung<br />

für alte und kranke Menschen aus dem<br />

gesamten Kreis Johannisburg. Dabei wird<br />

wegen der Nationalität der zu betreuenden<br />

Menschen kein Unterschied gemacht. Die<br />

Vorsitzende des Deutschen Vereins<br />

„Rosch“ bedankte sich bei den Vertretern<br />

des Kreises Schleswig-Flensburg für die<br />

stets gewährte Unterstützung, ohne die die<br />

Arbeit der deutschen Minderheit kaum<br />

möglich wäre.<br />

Am Tage der Abreise der Delegation traf<br />

eine Gruppe der Jugendfeuerwehren aus<br />

dem Kreis Schleswig-Flensburg in Johannisburg<br />

ein. Sie wird dort an einem einwöchigen<br />

Sommerlager der dortigen Jugendfeuerwehren<br />

teilnehmen. Dieser schon traditionelle<br />

Austausch ist ein weiterer wichtiger<br />

Bestandteil der insgesamt sehr guten<br />

Verbindungen.<br />

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56<br />

Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

GEMEINSAME KULTUR- UND<br />

WIRTSCHAFTSPROJEKTE<br />

Vier Tage besuchte eine Delegation der<br />

polnischen Stadt Ruciane Nida (ehemals<br />

deutsche Stadt Niedersee) die Ämter Langballig<br />

und Steinbergkirche sowie die Gemeinde<br />

Sörup. „Ihre Gemeinden und unsere<br />

Stadt, eine der schönsten in Masuren,<br />

haben viel Gemeinsames und Verbindendes”,<br />

zog Bürgermeister Leszet Gryciuk<br />

das Fazit der Gespräche und der Rundfahrt<br />

durch Angeln. Er bekräftige den<br />

Wunsch nach einer Partnerschaft auf<br />

freundschaftlicher Basis, die neben kulturellen<br />

und wirtschaftlichen Kontakten seiner<br />

Stadt auch den Weg in die Europäische<br />

Gemeinschaft erleichtern wird.<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

Empfang der Gäste vor der Amtsverwaltung Langballig. Foto: hma<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

Wie groß das Interesse von Bürgermeister<br />

Leszet Gryciuk und Bürgervorsteher Bogdan<br />

Slabek an einer Partnerschaft ist, wurde<br />

deutlich, als beide mit dem Dolmetscher<br />

Dietmar Lange bereits zwei Stunden<br />

vor der anvisierten Ankunft vor dem Amtshaus<br />

in Langballig standen. Amtsvorsteher<br />

Jürgen Bachmann betonte bei der Begrüßung<br />

den Aspekt der Völkerverständigung:<br />

„Wir wollen Vorbehalte ausräumen und vor<br />

allem den Polen das Gefühl geben, keinen<br />

Anspruch auf ihre Heimat zu hegen”. In der<br />

europäischen Gemeinschaft sei die Grenze<br />

zwischen Dänemark und Deutschland<br />

in den Hintergrund getreten. „Das ist die<br />

Zukunft zwischen Polen und Deutschland.<br />

Wir wollen diesen Weg mit Ruciane Nida<br />

gemeinsam gehen”, sagte Bachmann.<br />

Langballig sei ein kleines Amt. Um der<br />

Partnerschaft mehr Gehalt zu geben, habe<br />

man das Amt Steinbergkirche und die Gemeinde<br />

Sörup mit ins Boot geholt.


Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

Er sei dankbar für jede Hilfe, entgegnete<br />

Leszet Giryciuk, der sich allerdings vorstellen<br />

konnte, dass neben der Kultur auch<br />

die Wirtschaft den Weg in seine Stadt findet.<br />

„Wir brauchen ihre Hilfe und ihre Unterstützung”,<br />

appellierte er an Jürgen Bachmann.<br />

Amtsvorsteher Thomas Johannsen<br />

vom Amt Steinbergkirche und der Söruper<br />

Bürgermeister Friedrich Martens betonten<br />

ihre Bereitschaft zu einer Partnerschaft...,<br />

„die es gelte jetzt mit Leben zu erfüllen”, so<br />

Thomas Johannsen. Der leitende Verwaltungsbeamte<br />

hatte ein Besuchsprogramm<br />

ausgearbeitet, zu dem eine Rundfahrt durch<br />

das Amt Langballig, ein Kennenlernabend<br />

in der Westerholzer-Mühle, ein Spaziergang<br />

durch die Gemeinde Sörup und durch<br />

die Flensburger Fußgängerzone, der Besuch<br />

der Amtsverwaltung Steinbergkirche,<br />

des Bismarck-Turmes, eine Kutschfahrt<br />

durch das Dorf, ein Abend in Bockholmwik<br />

und die Besichtigung des Landschaftsmuseums<br />

Angeln gehörten. „Schöner, als<br />

wir es uns vorgestellt haben, vor allem so<br />

sauber - eine Landschaft wie gezeichnet”,<br />

lautete das Urteil der begeisterten Gäste.<br />

Bürgermeister Leszet Gryciuk sah vor allem<br />

die touristische Erfahrung der Ämter<br />

als eine Gemeinsamkeit, die es zu nutzen<br />

gelte. Vor ihrer Abreise wurden die polnischen<br />

Gäste vom Kreispräsidenten im<br />

Kreishaus empfangen. Der Besuch der Delegation<br />

aus Ruciane Nida sei ein weiterer<br />

Meilenstein auf dem Weg zu einer lebendigen<br />

Partnerschaft mit polnischen Gemeinden,<br />

betonte Johannes Petersen.<br />

Ausschlaggebend für den ersten offiziellen<br />

Kontakt des Amtes in Ruciane Nida war<br />

der Besuch der Grundhofer Bürgermeisterin<br />

Silke Schreiber in der Stadt. Ihre Begeisterung,<br />

aber auch ihre Erkenntnis, dass<br />

Hilfe gebraucht werde, übertrug sich auf<br />

den Amtsausschuss. Weder das Amt Steinbergkirche<br />

noch Sörup verschlossen sich<br />

dem Wunsch von Langballig, die Partnerschaft<br />

mit zu tragen. Der Bürgermeister<br />

von Ruciane Nida versprach zum Abschied:<br />

„Nächstes Mal sprechen wir besser<br />

Deutsch.“<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

JOHANNISBURGER<br />

HEIMATSTUBE<br />

Die Heimatstube soll mit Fotografien, Dokumenten,<br />

einigen Alltagsgeräten und einer<br />

kleinen Bernsteinsammlung an das ostpreußische<br />

Johannisburg vor 1945 erinnern.<br />

<strong>Johannisburger</strong> Heimatstube<br />

Kreishaus<br />

Waitzstraße 13, 24937 Flensburg<br />

Tel.: 04 61 / 8 11 50 und 0 46 04 / 23 65<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo-Fr: 9-12.30Uhr nach Vereinbarung<br />

Stationen<br />

Die Bahnhöfe meiner Kindheit -<br />

Stationen des Glücks -<br />

verschlungen vom Schlund der<br />

Geschichte,<br />

der Geleise beraubt,<br />

die in der Ferne sich einstmals<br />

vereinten.<br />

Kein Zurück in die Kindheit.<br />

Auch ich bin ein anderer<br />

geworden<br />

Eckhard Piotrowski<br />

(Peitschendorf 1985)<br />

57


58<br />

Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

ABSCHIED UND NEUBEGINN<br />

IN DER KREISGEMEINSCHAFT<br />

JOHANNISBURG<br />

Die Kreisgemeinschaft Johannisburg, zu<br />

der der Kreis Schleswig-Flensburg seit fast<br />

50 Jahren eine Patenschaft unterhält, hat<br />

einen neuen Vorstand.<br />

Die Jahreshauptversammlung der Kreisgemeinschaft<br />

wählte als Nachfolger für den<br />

langjährigen Vorsitzenden Gerhard Wippich<br />

aus Köln Willi Reck aus Peine in das<br />

Führungsamt. Als stellvertretender Vorsitzender<br />

löst Herbert Soyka Osnabrück den<br />

Oersdorfer Gerhard Bosk ab.<br />

Die Kreisgemeinschaft ist ein Zusammenschluss<br />

von rund 6.500 Familien heimatvertriebener<br />

<strong>Johannisburger</strong>, die heute in<br />

ganz Deutschland leben.<br />

Kreispräsident Johannes Petersen und<br />

Landrat Jörg-Dietrich Kamischke empfingen<br />

die <strong>Johannisburger</strong> aus Anlass des<br />

pesonellen Wechsels im Schleswiger Kreis-<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

haus. Sie verabschiedeten Gerhard<br />

Wippich und Gerhard Bosk mit einem<br />

herzlichen Dank für deren einzigartiges<br />

Engagement im Dienste ihrer Landsleute<br />

aus Masuren. In vorbildlicher Kontinuität<br />

hätten die Vorstandsmitglieder das Miteinander<br />

der <strong>Johannisburger</strong> gefördert und<br />

zugleich humanitäre Brücken zu der polnischen<br />

Bevölkerung geschlagen, die heute<br />

in Masuren lebt.<br />

Dem neuen Vorstand der Patenschaft Johannisburg<br />

versicherten Petersen und<br />

Kamischke die Solidarität des Kreises<br />

Schleswig-Flensburg. Sie baten Willi Reck<br />

und Herbert Soyka, im Rahmen der Patenschaft<br />

weiterhin zur Versöhnung zwischen<br />

Deutschen und Polen beizutragen. Nur die<br />

gemeinsame Aufarbeitung der Vergangenheit<br />

und eine vertrauensvolle Perspektive<br />

für die Zukunft garantiere den wahren Erfolg<br />

für alle Beteiligten.<br />

Während ihres Aufenthaltes nahmen die<br />

<strong>Johannisburger</strong> auch am Empfang des<br />

Kreises für eine polnische Delegation aus<br />

Pisz, dem früheren Johannisburg, teil.<br />

Empfang in Schleswig am 23. Oktober 2003.<br />

Von links: Herbert Soyka, neuer stellvertretender Kreisvertreter; Kreispräsident Joh. Pestersen/Schleswig-Flensburg;<br />

Willi Reck, neuer Kreisvertreter; Landrat Kamische, Helmut Thomsen,<br />

Ehrenvorsitzender Gerhard Wippich und Ehrenvorstand Gerhard Bosk<br />

www.Kreis-Johannisburg.de


Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

REDE DES KREISVERTRETERS<br />

WILLI RECK BEIM EMPFANG<br />

DES PATENKREISES IN<br />

SCHLESWIG<br />

AM 23. OKTOBER 2003<br />

Sehr geehrter Herr Kreispräsident Petersen,<br />

Sehr geehrter Herr Landrat Kamischke,<br />

meine sehr geehrten Damen und Herren,<br />

die Kreisgemeinschaft Johannisburg bedankt<br />

sich herzlich für die Einladung, für<br />

die Gespräche, den Austausch von Informationen<br />

und Absprachen. Diese wurden<br />

mit den Gebietsvertretern Ihres Landkreises<br />

und den polnischen Repräsentanten<br />

von Stadt und Landkreis Johannisburg in<br />

einer harmonischen Atmosphäre geführt.<br />

Wir sind aber auch dankbar für die jahrzehntelange<br />

patenschaftliche Verbindung<br />

zwischen Ihrem Landkreis und unserer<br />

Kreisgemeinschaft. Im nächsten Jahr können<br />

wir auf das fünfzigjährige Bestehen<br />

dieser Patenschaft zurückblicken.<br />

Nun hat sich vor kurzem ein Wechsel an<br />

der Führungsspitze der Kreisgemeinschaft<br />

vollzogen. Nach über 30 Jahren sind der<br />

Kreisvertreter Gerhard Wippich und der<br />

Stellvertreter Gerhard Bosk von ihren bisherigen<br />

Ämtern zurückgetreten. Zu deren<br />

Nachfolgern wurden vom Kreistag Willi<br />

Reck zum Kreisvertreter und als Stellvertreter<br />

Herbert Soyka einstimmig gewählt.<br />

Die Zurückgetretenen wurden in Dortmund<br />

beim Hauptkreistreffen am 31. August d. J.<br />

für ihre hervorragenden Leistungen geehrt<br />

und gewürdigt. Sie bleiben weiterhin im<br />

Kreistag, als Ehrenvorsitzender Gerhard<br />

Wippich und als Ehrenvorstand Gerhard<br />

Bosk.<br />

Beim Führungswechsel beobachten die<br />

Mitglieder, unsere Landsleute und alle, mit<br />

denen eine Gemeinschaft zusammen arbeitet,<br />

folgendes:<br />

Wird die gleiche Arbeitsweise fortgeführt,<br />

oder verändert der Vorstand radikal die<br />

Führung und damit die Gemeinschaft.<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

Dazu hat der italienische Schriftsteller, Fürst<br />

von Lampedusa, folgendes ausgesagt:<br />

Wenn wir wollen, dass alles so bleibt, wie<br />

es ist, müssen wir zulassen, dass sich alles<br />

verändert.<br />

Dies gilt nicht nur für uns, sondern für alle<br />

Gesellschaften und Gemeinschaften. Wir<br />

müssen uns der Zeit stellen; wenn nicht,<br />

werden wir von anderen äußeren Umständen<br />

und Zwängen eingenommen und verändert.<br />

Das bedeutet nicht, daß wir wesentliche<br />

Festpunkte unseres Denkens und<br />

Handelns für uns aufgeben. Wir wünschen,<br />

dass die Patenschaft auch nach 50 Jahren<br />

erhalten bleibt.<br />

Wir stehen als Patenkinder in einem besonderen,<br />

sehr dankbaren Verhältnis zu unserem<br />

Patenkreis. Eine Patenschaft, die aus<br />

dem christlichen Mittelalter herstammt, wird<br />

nicht aufgelöst, solange der Pate oder die<br />

Patin und das Patenkind leben.<br />

Unsere Zusammenarbeit erstreckt sich in<br />

einem besonderen Viereck mit den vier<br />

Eckpunkten. Zwei Eckpunkte sind der Kreis<br />

Schleswig - Flensburg, die Stadt und das<br />

Land Johannisburg. Zwei weitere Eckpunkte<br />

in diesem Viereck sind: Der Deutsche<br />

Verein Rosch nach polnischem Recht und<br />

die Kreisgemeinschaft Johannisburg nach<br />

deutschem Vereinsrecht.<br />

Diese Konstellation ist innerhalb der vielen<br />

bestehenden Paten- und Partnerschaftsverhältnisse<br />

einmalig und besonders wertvoll<br />

für alle, die in diesem Verbund zusammen<br />

arbeiten, sich austauschen und begegnen.<br />

Die jährlichen <strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong>e<br />

sind das Hauptbindeglied zwischen den<br />

Landsleuten, Freunden und Förderern. In<br />

dem <strong>Heimatbrief</strong> lebten unsere Geschichte<br />

und unser Kulturgut fort. Die Betreuung<br />

von in Not und Armut geratenen Menschen<br />

ist mit ein Hauptanliegen unserer Gemeinschaft.<br />

Tun wir es jetzt und heute, ehe es zu spät<br />

ist, denn wir werden den gleichen Weg auf<br />

Erden nicht noch einmal gehen dürfen.<br />

Diese humane Spur wird von uns eines<br />

Tages auch in Erinnerung der folgenden<br />

59


60<br />

Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

Generationen bleiben.<br />

Immanuel Kant<br />

sagt über Reichtum und Armut:<br />

Reich<br />

Reich ist man nicht durch dass, was<br />

man besitzt, sondern noch mehr<br />

durch das, was man mit Würde zu<br />

entbehren weiß, und es könnte sein,<br />

dass die Menschheit reicher wird,<br />

indem sie ärmer wird, und gewinnt,<br />

indem sie verliert. Immanuel Kant<br />

PARTNER EINIG:<br />

DEUTSCH-POLNISCHE<br />

KONTAKTE SOLLEN VERTIEFT<br />

WERDEN<br />

Höhepunkt des Besuchsprogramms der offiziellen<br />

Delegation aus dem polnischen<br />

Partnerkreis Johannisburg (Pisz) vom 22. bis<br />

25. Oktober im Kreis Schleswig-Flensburg<br />

war ein Empfang im Schleswiger Kreishaus.<br />

Kreispräsident Johannes Petersen und<br />

Landrat Jörg-Dietrich Kamischke begrüßten<br />

im Bürgersaal neben den polnischen<br />

Gästen mit Landrat Zbigniew Wlodkowski<br />

und Bürgermeister Andrzej Szymborski an<br />

der Spitze auch zahlreiche Persönlichkeiten,<br />

die mit der Partnerschaftsarbeit in Verbindung<br />

stehen, unter ihnen die Mitglieder<br />

des Hauptausschusses und der alte und<br />

neue Vorstand der Kreisgemeinschaft Johannisburg.<br />

In seiner Ansprache stellte Kreispräsident<br />

Petersen das Ziel der Partnerschaft heraus,<br />

dort einen Beitrag zur Versöhnung<br />

zwischen den Völkern zu leisten, wo sich<br />

die Menschen am nächsten seien, auf der<br />

kommunalen Ebene. „Das heißt dort, wo<br />

die Vereine, die Feuerwehren, die Jugend<br />

und die Schulen ihre unmittelbaren Bezüge<br />

haben. Ich finde, wir haben hier schon<br />

sehr viel Vorzeigbares geleistet und sollten<br />

auf diesem Weg fortsetzen”, sagte Peter-<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

sen. Weiter bekräftigte er, dass der Kreis<br />

im Einvernehmen mit der polnischen Seite<br />

die Flüchtlinge und Heimatvertriebenen<br />

ebenso wie die in Polen lebende deutsche<br />

Minderheit intensiv in die Partnerschaft einbeziehe.<br />

Der neu gewählte <strong>Johannisburger</strong> Landrat<br />

Zbigniew Wlodkowski überbrachte die Grüße<br />

seines Amtsvorgängers und äußerte sich<br />

anerkennend über das Miteinander der<br />

Kreise. Er regte an, den kulturellen Bereich<br />

stärker einzubinden, um die Bürger beider<br />

Kreise auf diese Weise einander näher zu<br />

bringen.<br />

In wirtschaftlicher Hinsicht könne er sich<br />

eine direkte Zusammenarbeit gewerblicher<br />

Betriebe zum beiderseitigen Nutzen vorstellen,<br />

sagte Wlodkowski. Zudem sollten<br />

Gemeinschaftsaktivitäten im Tourismus genutzt<br />

werden, um die Bürger mit den Gegebenheiten<br />

im jeweiligen Partnerkreis besser<br />

vertraut zu machen.<br />

Eine interessante Zukunftsvision brachte<br />

der <strong>Johannisburger</strong> Bürgermeister Andrzej<br />

Szymborski ein. Er schlug vor, nach Möglichkeiten<br />

zu suchen, eine deutsch-polnische<br />

Hochschule für „Unternehmensgeist<br />

und Entwicklung” in Johannisburg zu errichten.<br />

Kreispräsident Petersen wies in<br />

diesem Zusammenhang darauf hin, dass<br />

der Beitritt Polens zur Europäischen Union<br />

neue Chancen eröffne. Man werde unter<br />

Einbeziehung der Flensburger Universität<br />

und Fachhochschule ausloten, ob das Projekt<br />

einer deutsch-polnischen Hochschule<br />

in ein EU-Förderprogramm passe.<br />

Der Vorsitzende der Kreisgemeinschaft<br />

Johannisburg, Willi Reck, dankte dem Kreis<br />

Schleswig-Flensburg für die vielfältige Unterstützung<br />

im Rahmen der fast 50-jährigen<br />

Patenschaft. Er sagte zu, dass sich die<br />

ehemaligen <strong>Johannisburger</strong> weiterhin mit<br />

humanitären und kulturellen Initiativen in<br />

die Völker verbindende Partnerschaft der<br />

Kreise einbringen werden. An die polnische<br />

Delegation richtete Reck die Bitte, die<br />

Heimatvertriebenen bei Anliegen in Johannisburg,<br />

wie der Pflege deutscher Friedhöfe,<br />

zu unterstützen.


Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

Gerhard Wippich und Gerhard<br />

Bosk sind echte Söhne Ostpreußens<br />

in ihrem Wirken und Handeln<br />

für Ostpreußen und für die Kreisgemeinschaft.<br />

Ihre Liebe zur Heimat ist unerschütterlich.<br />

Sie haben für ihre verantwortungsvollen<br />

und ehrenamtlichen Tätigkeiten<br />

vielseitigen Dank, Anerkennung<br />

und Ehrerweisung erhalten.<br />

Als äußeres Zeichen dafür wurden<br />

ihnen das Bundesverdienstkreuz,<br />

das goldene Ehrenzeichen und<br />

die Ottomar-Schreiber-Plakette<br />

der Landsmannschaft Ostpreußen<br />

verliehen.<br />

Sie sind Träger der Ehrenspange<br />

der Kreisgemeinschaft Johannisburg.<br />

Gerhard Wippich und Gerhard<br />

Bosk haben sich um die ostpreußische<br />

Heimat verdient gemacht und<br />

sich mit ihrem Wirken in die Herzen<br />

der Landsleute auf Dauer eingeschrieben.<br />

Der Kreistag ernennt beide auf<br />

Grund ihrer herausragenden Verdienste<br />

zu Ehrenmitgliedern:<br />

Herrn Gerhard Wippich zum Ehrenvorsitzenden<br />

und Herrn Gerhard<br />

Bosk zum Ehrenvorstand.<br />

Dortmund/Unna, den 30.8.03<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

Willi Reck<br />

Würdigungen<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

WÜRDIGUNG, EHRUNG UND<br />

RÜCKBLICK DER<br />

KREISGEMEINSCHAFT<br />

JOHANNISBURG FÜR HERRN<br />

GERHARD WIPPICH ALS<br />

EHRENVORSITZENDEN<br />

Als Ortsvertreter von Gehlenburg wurde<br />

Gerhard Wippich bereits 1961 zum stellvertretenden<br />

Kreisvertreter seines Heimatkreises<br />

gewählt.<br />

Zehn Jahre später, 1971, wählten ihn die<br />

Kreistagsmitglieder zum Kreisvertreter. Dieses<br />

Amt hat er bis zum heutigen Tage<br />

nunmehr 31 Jahre ausgefüllt.<br />

Fast 20 Jahre, von 1970 bis 1989, war<br />

Gerhard Wippich von der Ostpreußischen<br />

Landesvertretung gewähltes Mitglied des<br />

Bundesvorstandes der Landsmannschaft<br />

Ostpreußen, davon 9 Jahre im Amt des<br />

stellvertretenden Sprechers.<br />

Viele Jahre war er ein routinierter und anerkannter<br />

Versammlungsleiter der Ostpreußischen<br />

Landesvertretung.<br />

Bei Heimattreffen tritt Gerhard Wippich als<br />

brillanter Redner auf. Er versteht es, seine<br />

Zuhörer mit aus dem Herzen kommenden<br />

Worten zu fesseln und zu begeistern. Sein<br />

fundiertes und umfangreiches Wissen, seine<br />

exakten Erinnerungen und Kenntnisse<br />

über die Heimat und ihre Geschichte sind<br />

und bleiben einmalig und bewunderungswürdig.<br />

Gerhard Wippich ist der dienstälteste Kreisvertreter<br />

in unserer Landsmannschaft. Un-<br />

61


62<br />

Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

ter seiner Führung wurde die Pflege und<br />

Fortentwicklung der Patenschaft des Kreises<br />

Schleswig-Flensburg für den ostpreußischen<br />

Heimatkreis Johannisburg vertieft.<br />

Diese Patenschaft besteht im nächsten Jahr<br />

50 Jahre.<br />

Sein Verdienst ist es, dass seit der Wende<br />

in den letzten Jahren in zunehmendem<br />

Maße die Hilfe für die heute noch in der<br />

ostpreußischen Heimat lebenden bedürftigen<br />

deutschen Landsleute aufgenommen<br />

und fortgesetzt wurde. Die guten Kontakte,<br />

die Zusammenarbeit mit dem Deutschen<br />

Verein „Rosch” und die Unterstützung der<br />

Sozialstation in Johannisburg liegen ihm<br />

besonders am Herzen.<br />

Gerhard Wippich ist es sicher schwer gefallen,<br />

von seinem Lebenswerk als Kreisvertreter<br />

Johannisburgs Abschied zu nehmen.<br />

Wir, die Kreisgemeinschaft, werden<br />

ihn weiterhin in unserem Gremium behalten<br />

und noch manchen Ratschlag von ihm<br />

annehmen.<br />

WÜRDIGUNG, EHRUNG UND<br />

RÜCKBLICK DER<br />

KREISGEMEINSCHAFT FÜR<br />

HERRN GERHARD BOSK ALS<br />

EHRENVORSTAND<br />

Als Kirchspielvertreter für Gehsen ist Gerhard<br />

Bosk seit 1969 Mitglied des Kreistages<br />

und wurde 1972 zum stellvertretenden<br />

Kreisvertreter gewählt. Dieses Vorstandsamt<br />

hat er bis zum heutigen Tage<br />

mit großem Arbeitseinsatz gestaltet. Seit<br />

31 Jahren erstellt er verantwortlich den<br />

<strong>Heimatbrief</strong>. Aus einem kleinen Mitteilungsblatt<br />

wurde „ein Geschichtsbuch mit laufenden<br />

Fortsetzungen” über unseren<br />

Heimatkreis. Die jährlichen <strong>Heimatbrief</strong>e<br />

beinhalten Geschichte, Gegenwart und<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

Zukunft unseres Heimatkreises und sind<br />

das Hauptbindeglied zu unseren Landsleuten.<br />

Mit zahlreichen Farbbildern versehen, wird<br />

dieser <strong>Heimatbrief</strong> in der heutigen Form für<br />

andere Heimatkreise richtungsweisend.<br />

Gerhard Bosk stellt Bildbände und Fotoserien<br />

zusammen und zeigt auf Ausstellungen<br />

und Diavorträgen die Schönheit<br />

Masurens.<br />

Viele der gezeigten Bilder hat er von seinen<br />

ersten Fahrten nach Ostpreußen mitgebracht.<br />

Heute stehen über 5000 Farbdias<br />

in seinem Archiv.<br />

Sein Spruch: „In Masuren schläft man nicht”<br />

ließ den passionierten Jäger die schönsten<br />

Aufnahmen im Morgen- und Abendlicht<br />

machen.<br />

Busreisen in seine Heimat mit Schiffstouren,<br />

Wanderungen, Besichtigungen und<br />

menschlichen Begegnungen gehören zu<br />

seinem Reiseprogramm.<br />

Seine größten Leistungen hat er mit über<br />

150 Versorgungsfahrten nach Masuren<br />

vollbracht. Die dabei zurückgelegte Strekke<br />

entspricht 10 mal der Erdumkreisung.<br />

Die „Masurenhilfe” mit Sachspenden jeglicher<br />

Art, Arzneimitteln und medizinischen<br />

Geräten, die er zu bedürftigen deutschen<br />

Landsleuten transportiert und verteilt<br />

hat, ist einmalig und bewundernswert.<br />

Für seinen nimmer endenden Einsatz ist<br />

sein Ehrentitel bei Deutschen und Polen in<br />

der Heimat „Engel von Masuren”.<br />

Keine Strapazen, wie Grenzschikanen,<br />

schlechte Wetterverhältnisse, Unfälle und<br />

selbt der Verlust seines Transportfahrzeuges<br />

mit persönlicher Habe sowie seine<br />

angegriffene Gesundheit, halten ihn von<br />

seinen Transportfahrten zurück.<br />

Die Dankbarkeit der hilfsbedürftigen Menschen<br />

entschädigt ihn immer wieder für<br />

seine Anstrengungen.<br />

Hilfe für andere ist sein Lebenswerk. Er<br />

wird auch in Zukunft nicht ruhen und sich<br />

für seine Ostpreußen einsetzen.<br />

Zur Wahrung des Ansehens unserer<br />

Kreisgemeinschaft wird Gerhard Bosk<br />

weiterhin dem Kreistag angehören.


Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

WILHELM CZYPULL<br />

Ehrenmitglied des Kreistages<br />

Johannisburg.<br />

Ohne großes Aufheben hat Wilhelm Czypull<br />

stets seine Pflicht getan. Unsere mit ihren<br />

Angehörigen über die gesamte Bundesrepublik<br />

zerstreute Gemeinschaft bedarf solcher<br />

Persönlichkeiten. Er hat sich seines<br />

Kirchspiels Gr. Rosen besonders angenommen.<br />

Dieses hatte ihn bereits 1973, vor<br />

nun 30 Jahren, als Vertreter für 19 Gemeinden<br />

in den Kreistag gewählt. Mit den von<br />

Wilhelm Czypull gesammelten Daten, nach<br />

Gemeindelisten geordnet, hat er eine Chronik<br />

herausgegeben, die das Einzelschicksal<br />

eines jeden Bewohners seit den ersten<br />

Kriegstagen aufzeichnet. Mit der personenbezogenen<br />

Feststellung, ob jemand die<br />

Flucht und Vertreibung überlebt hat, wohin<br />

er verschleppt wurde, einen gewaltsamen<br />

Tod erlitten hat, wird uns das Gesamtschicksal<br />

einer einst überschaubaren Region<br />

unserer Heimat vor Augen geführt.<br />

Betroffenheit bedarf da keiner weiteren<br />

Wertung.<br />

Wilhelm Czypull ist am 29. April 1926 in<br />

Heldenhöh geboren. Sehr jung Soldat geworden,<br />

hat er das Kriegsende als Leutnant<br />

erlebt. Bereits 1948 sammelte er in<br />

Höxter vertriebene Jugend um sich. Er<br />

engagierte sich für die Belange seiner<br />

Heimat im Bund der Vertriebenen. Neben<br />

der Arbeit für sein Kirchspiel war er im<br />

Vorstand des Landesverbandes des BdV<br />

und der Ostpreußischen Landesgruppe in<br />

Niedersachsen tätig. Er war Mitbegründer<br />

des Landesverbandes des BdV in Sachsen-Anhalt.<br />

Er organisierte die ersten Treffen<br />

der <strong>Johannisburger</strong> in Mitteldeutschland.<br />

Dort ging er auch mit großem Einsatz<br />

den Spuren der Ostpreußenhilfe der Provinz<br />

Sachsen nach, die unserem Kreis nach<br />

den Zerstörungen durch den ersten Weltkrieg<br />

zuteil wurde. Sein besonderes Anliegen<br />

war gleichfalls die Betreuung der Angehörigen<br />

des Deutschen Vereins in Johannisburg.<br />

Die von ihm durchgeführten<br />

Busreisen verband er stets mit der Unter-<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

bringung der Reisenden in verbliebenen<br />

deutschen Familien. Besonders verdient<br />

gemacht hat er sich im Zusammenhang mit<br />

der Wiederherrichtung der Friedhofskapelle<br />

in Johannisburg zu einer Gedenkstätte. Mit<br />

Geschick, Umsicht und Sachverstand leitete<br />

er Planung und Ausführung.<br />

Er wurde 1996 Nachfolger von Ulrich Haffke<br />

im Amt des stellvertretenden Kreisvertreters.<br />

Aus gesundheitlichen Gründen<br />

und dem Grund der Einarbeitung eines<br />

Jüngeren in unsere Arbeit gab er 2002<br />

dieses Amt ab. Im Jahr 2001 verlieh ihm die<br />

Landsmannschaft der Ostpreußen ihr Goldenes<br />

Ehrenzeichen. Er ist einstimmig zum<br />

Ehrenmitglied des Kreistages gewählt worden.<br />

Sehr bald traf ihn eine schwere Krankheit.<br />

Wir danken ihm für seinen Einsatz und der<br />

Kreistag des Kreises Johannisburg wünscht<br />

ihm alles erdenklich Gute.<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

Die Ehrung und Übergabe der Urkunde<br />

durch den Kreisvertreter erfolgten am<br />

23.01.04 in Lehrte.<br />

JOHANISBURGER HEIDE<br />

Ich wandere durch Feld und Flur,<br />

nur zögernd ist mein Schritt,<br />

Vergangeheit ist meine Spur,<br />

Erinnrung wandert mit.<br />

Die stillen Seen - der tiefe Wald,<br />

vertraut und altbekannt,<br />

und dennoch, meine Heimat ist<br />

für mich nun fremdes Land.<br />

Grün wogt der Wald um mich herum,<br />

ich schaue, lausche, träume -<br />

mich macht des Waldes Schönheit stumm,<br />

leis' raunen nur die Bäume<br />

von Waldtraud Fabisch-Rynek<br />

(Gedichtband)<br />

63


64<br />

Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

HERZLICHE<br />

GLÜCKWÜNSCHE<br />

ZUM 80. LEBENSJAHR<br />

Wir gratulieren Gerhard Bosk zu diesem<br />

hohen Geburtstag.<br />

Er wurde am 19. Februar 1924 in Saffronken<br />

im Kreis Neidenburg geboren. Sein Vater<br />

kam durch Versetzung als Lehrer zunächst<br />

nach Gehsen, bald darauf nach Gutten J in<br />

unseren Kreis.<br />

So wurde die Lebensbeziehung von Gerhard<br />

Bosk auch durch seinen Schulbesuch<br />

und, damit verbunden durch viele<br />

Freundschaften, auf den Kreis Johannisburg<br />

ausgerichtet.<br />

Seinen Lebensweg haben wir eingehend<br />

in vielen Berichten des <strong>Heimatbrief</strong>es gewürdigt.<br />

Er hatte seinen Beruf dem Lehramt<br />

verschrieben. Zuletzt war er Rektor der<br />

Schule in Kaltenkirchen.<br />

Seine Hauptberufung sah er jedoch im<br />

Einsatz für Ostpreußen und seine Menschen.<br />

Wir kennen seine Heimatbilder und<br />

die Mitwirkung an der Erstellung unserer<br />

Heimatbücher. Er organisierte und leitete<br />

Busfahrten nach Ostpreußen. Seine Fahrten<br />

mit Hilfsgütern nach Masuren sind<br />

beispiellos. Er half über ein Vierteljahrhundert<br />

hinweg menschliche Not zu lindern.<br />

So wurde er eine herausragende<br />

Persönlichkeit unserer Kreisgemeinschaft.<br />

Neben dem persönlichen Dank der Bedachten<br />

erhielt er höchste Ehrungen: das<br />

Bundesverdienstkreuz, das silberne und<br />

goldene Ehrenzeichen, die Ottomar-<br />

Schreiber-Plakette der Landsmannschaft<br />

der Ostpreußen, das Ehrenzeichen<br />

unseres Kreises.<br />

Nach Rückgabe seines Amtes als stellvertretender<br />

Kreisvertreter arbeitete er weiter<br />

für unsere Gemeinschaft an dem <strong>Heimatbrief</strong>,<br />

dem Symbol unseres Zusammenhalts.<br />

Wir wünschen Gerhard Bosk eine stabile<br />

Gesundheit, Zufriedenheit im Rückblick<br />

auf sein Lebenswerk im Dienste<br />

einer Gemeinschaft.<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

Gerhard Bosk<br />

Wir alle haben ihm viel zu verdanken.<br />

HERTA KADLUBOWSKA<br />

ZUM 70. GEBURTSTAG.<br />

Am 14. Oktober 2003 feierte Herta Kadlubowska<br />

im Kreise der Familie und mit treuen<br />

Heimatfreunden ihren 70. Geburtstag.<br />

Sie wurde in Soldanen, Kreis Johannisburg,<br />

geboren und hat drei Geschwister.<br />

Aus ihrer Ehe mit ihrem Mann Jan sind 3<br />

Kinder hervorgegangen, sieben Enkelkinder<br />

gehören auch zur Familie.<br />

Herta Kadlubowska ist Gründungsmitglied<br />

des Deutschen Vereins „Rosch” und stellvertretendes<br />

Vorstandsmitglied. Sie ist eine<br />

stets hilfsbereite, schnelle und sichere<br />

Autofahrerin. Trotz gesundheitlicher Probleme<br />

begleitet sie Frau Kreska auf vielen<br />

Wegen, die innerhalb der Vereinsarbeit<br />

erforderlich sind. Bei unseren jährlichen<br />

Betreuungseinsätzen begleitet sie den<br />

Bereichsbetreuer in die Heidedörfer rund<br />

um den Niedersee auf kilometerlangen,<br />

sandigen Wald- und Feldwegen.


Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

Im April 2002 zeichnete die Kreisgemeinschaft<br />

sie mit der Ehrenspange für ihre<br />

Verdienste aus.<br />

Die Kreisgemeinschaft überbrachte herzliche<br />

Glückwünsche und überreichte ihr einen<br />

Blumenstrauß. W. R.<br />

GROSSE EHRUNG FÜR FRAU<br />

MIRA KRESKA<br />

Die Vorsitzende des Deutschen Freundeskreises<br />

Rosch wurde am 14. Februar 2003<br />

mit dem polnischen Verdienstkreuz in<br />

Silber geehrt und ausgezeichnet. Frau<br />

Kreska hat bisher schon viele Ehrungen<br />

erhalten. Über diesen Orden des Präsidenten<br />

der Republik Polen hat sie sich<br />

besonders gefreut. Hiermit werden ihre<br />

kulturellen und sozialen Verdienste gewürdigt<br />

und bestätigt. Hervorgehoben wird mit<br />

dieser Auszeichnung auch das Ansehen<br />

des Deutschen Freundeskreises Rosch .<br />

Die Kreisgemeinschaft gratuliert ihr sehr<br />

herzlich zu dieser ehrenvollen und hohen<br />

Auszeichnung und wünscht ihr weiterhin<br />

gute Gesundheit und noch viel Schaffenskraft<br />

in ihrem bisherigen Wirkungskreis.<br />

W.R.<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

Republik Polen<br />

LEGITIMATION<br />

Nr. 5 - 2003 - 91<br />

Für kulturelle und<br />

soziale Verdienste<br />

Warschau<br />

den 14. Februar 2003<br />

RZECZPOSPOLITA POLSKA<br />

LEGITYMACJA<br />

Nr. 5-2003-91<br />

Warzawa<br />

dnia 14 lutego 2003 r.<br />

Bestimmung / Erlaß<br />

14. Februar 2003<br />

Frau Mira KRESKA<br />

wurde ausgezeichnet mit dem<br />

SILBERNEN VERDIENSTKREUZ<br />

Präsident<br />

der Republik Polen<br />

- Unterschrift -<br />

Alexander Kwasniewski<br />

POSTANOWIENIEM<br />

z dnia 14 lutego 2003 r.<br />

Pani Mira<br />

KRESKA<br />

odznaczona zostala<br />

SERBRNYM KREZYZEM ZASLUGI<br />

PREZYDENT<br />

RZECZYPOSPOLITEJ POLSKIEJ<br />

Aleksander Kwasniewski<br />

65


66<br />

Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

GOLDENES EHRENZEICHEN<br />

KURT ZWIKLA<br />

Kurt Zwikla erblickte am 13. Februar 1925<br />

in Misken/Kreis Johannisburg das Licht<br />

der Welt. Auch ihm blieb das Schicksal so<br />

vieler ostdeutscher Menschen nicht erspart.<br />

Die Eltern starben auf der Flucht vor der<br />

Roten Armee, er selbst wurde als Soldat<br />

auf der Krim schwer verwundet. Nach dem<br />

Krieg erlernte Kurt Zwikla im Westen das<br />

Maurerhandwerk und war später als Polier<br />

tätig. In Geldern lernte er seine Frau kennen,<br />

mit der er sich in Neuss niederließ.<br />

1952 begann Kurt Zwikla mit der Arbeit für<br />

die Kreisgemeinschaft Johannisburg. Er<br />

organisiert die Treffen seines Heimatdorfes<br />

Misken und ist maßgeblich an der Vorbereitung<br />

und Durchführung der jährlichen<br />

Hauptkreistreffen beteiligt. Seit 1978 führt<br />

er regelmäßig Busfahrten nach Masuren<br />

durch. Seiner Beharrlichkeit ist es zu danken,<br />

daß in Misken und in den umliegenden<br />

Dörfern im Einvernehmen mit den polnischen<br />

Behörden zweisprachige Gedenksteine<br />

aufgestellt werden konnten. Zur 550-<br />

Jahrfeier seines Heimatortes erstellte der<br />

rührige Ostpreuße eine Chronik, die auch<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

in die polnische Sprache übersetzt wurde.<br />

1983 übernahm Kurt Zwikla den Vorsitz der<br />

LO-Gruppe Neuss. Es gelang ihm, den<br />

Mitgliederbestand dieser Gruppe und die<br />

Aktivitäten stetig zu steigern. Aus ihr sind<br />

eine Frauen- und Jugendgruppe, ein<br />

Mundartkreis, eine ostpreußische Spinnund<br />

Webstube sowie eine Dreschflegelgruppe<br />

hervorgegangen. Zu dem Kreis<br />

Neuss und seinen kommunalen Vertretern<br />

unterhält Kurt Zwikla fruchtbare Beziehungen.<br />

Sichtbarer Ausdruck hierfür ist der<br />

1988 auf seine Initiative hin in der Neusser<br />

Innenstadt errichtete ostdeutsche Gedenkstein,<br />

der die Inschrift „Vergesst euren deutschen<br />

Osten nicht” trägt.<br />

Auch um die Spätaussiedler<br />

und Rußlanddeutschen mit<br />

ihren zahlreichen Problemen<br />

kümmert er sich mit großer<br />

Hingabe und gibt Hilfestellungen<br />

bei der Wohnungssuche<br />

oder bei der Arbeitsplatzbeschaffung.<br />

An den Vorbereitungen und<br />

der Durchführung sämtlicher<br />

Deutschlandtreffen der Bundeslandsmannschaft<br />

seit<br />

1985 ist er mit seiner Gruppe<br />

beteiligt gewesen. Als „Mann<br />

vor Ort” hat er maßgeblichen<br />

Anteil an dem Gelingen der<br />

Bundestreffen in Düsseldorf<br />

und Leipzig. 2002, zum 50-jährigen Bestehen<br />

der Neusser Gruppe in der Landsmannschaft<br />

Ostpreußen, hat er dafür gesorgt,<br />

dass zum Tag der Heimat ein Glokkenspiel<br />

installiert worden ist. Zweimal täglich<br />

erklingen dort die Heimatlieder der<br />

verschiedenen ortsansässigen Landsmannschaften.<br />

Seine besonderen Verdienste<br />

würdigte der Bundespräsident bereits<br />

1990 durch die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes.<br />

In Würdigung seiner außergewöhnlichen<br />

Leistungen und seines Einsatzes für Ostpreußen<br />

verleiht die Landsmannschaft<br />

Ostpreußen Herrn Kurt Zwikla das Goldene<br />

Ehrenzeichen.


Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

OTTOMAR-SCHREIBER-<br />

PLAKETTE FÜR<br />

HANS LINKE<br />

Hans Linke wurde am 20. November 1920<br />

in Johannisburg als Sohn eines Landwirts<br />

geboren. Nach der Schulzeit begann er<br />

eine Ausbildung beim Katasteramt in seiner<br />

Heimatstadt. Die Lehrzeit wurde durch<br />

die Einberufung zum RAD und zur Wehrmacht<br />

unterbrochen. Die Fronterfahrung<br />

als junger Offizier ließ in Hans Linke die<br />

Erkenntnis reifen, dass der Schlüssel für<br />

eine Versöhnung der Völker in einer aktiven<br />

Jugendarbeit liegt. Kaum aus der amerikanischen<br />

Kriegsgefangenschaft entlassen,<br />

begann er 1948 mit der Jugendarbeit. 1953<br />

gründete er im westfälischen Kamen die<br />

ostpreußische Jugendgruppe „Kant“ und<br />

begann ohne Unterstützung von offizieller<br />

Seite mit der Pflege von deutschen<br />

Flüchtlingsfriedhöfen in Dänemark. Dort<br />

waren, als die letzten internierten Deutschen<br />

1949 Dänemark verlassen durften,<br />

über 20.000 Tote zurückgeblieben. Diesen<br />

verstorbenen ostdeutschen Landsleuten<br />

eine würdige Ruhestätte zu verschaffen,<br />

war das besondere Anliegen der Arbeit<br />

von Hans Linke. 1960 wurde die Arbeit auf<br />

Soldatengräber in allen Teilen Dänemarks<br />

ausgeweitet. Hierbei handelte es sich um<br />

eine Pionierleistung, da der Volksbund<br />

Deutsche Kriegsgräberfürsorge aufgrund<br />

des Misstrauens gegen alles Deutsche bis<br />

1963 in Dänemark nicht offiziell tätig werden<br />

durfte.<br />

Ebenfalls 1953 rief Hans Linke am Gymnasium<br />

in Kamen einen Wettbewerb ins Leben.<br />

Es handelt sich um den Schülerwettbewerb<br />

„Die Deutschen und ihre östlichen<br />

Nachbarn”, der später in die Obhut<br />

des Landes NRW übernommen wurde und<br />

bis heute existiert. Auch die Länder Rhein-<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

land-Pfalz, Hessen und Bayern haben dem<br />

Vorbild nachgeeifert und die Konzeption<br />

übernommen. Allein in NRW haben über<br />

die Jahrezehnte hinweg 2,4 Millionen Schüler<br />

an dem Wettbewerb teilgenommen und<br />

sich mit den deutschen Ostgebieten, ihrer<br />

Geschichte und ihren Menschen beschäftigt.<br />

Auch in der Bundesführung der Landsmannschaft<br />

Ostpreußen war man auf die<br />

besonderen Fähigkeiten Hans Linkes aufmerksam<br />

geworden. Als in den 60er Jahren<br />

die Neuorganisation der Jugendarbeit<br />

anstand, war es Hans Linke, der die ostpreußischen<br />

Gruppen in der Deutschen<br />

Jugend des Ostens und in den Heimatkreisgemeinschaften<br />

in der neuen „Gemeinschaft<br />

Jugend Ostpreußen” zusammenführte.<br />

Dadurch wurde der Grundstein<br />

für eine erfolgreiche Nachwuchsarbeit in<br />

der LO gelegt, die Hans Linke als Vorsitzender<br />

der GJO und Vertreter der Jugend<br />

im Bundesvorstand rund 25 Jahre wie kein<br />

zweiter geprägt hat. Diesen herausragenden<br />

Einsatz für das Allgemeinwohl hat der<br />

Major der Reserve neben seiner verantwortlichen<br />

beruflichen Tätigkeit als Leiter<br />

des Katastrophenschutzamtes beim Oberkreisdirektor<br />

in Unna erbracht.<br />

Nach 124 Jungendlagern auf 102 Kriegsgräberstätten<br />

mit 2.625 Teilnehmern beendete<br />

die Jugendgruppe Kant nach 38<br />

Jahren 1990 ihre Arbeit in Dänemark, um<br />

ihre Aktivitäten nach der Öffnung der<br />

Grenzen nach Ostpreußen zu verlagern.<br />

1990 bildete sich unter der Leitung von<br />

Hans Linke aus ehemaligen Mitarbeitern<br />

der Jugendlager in Dänemark und aus den<br />

ostpreußischen Heimatkreisgemeinschaften<br />

die „Arbeitsgemeinschaft für die<br />

Kriegsgräberarbeit der ostpreußischen<br />

Jugend”. Sie setzt die Kriegsgräberarbeit<br />

der Gruppe „Kant” fort und verfolgt das Ziel<br />

der Wiederherrichtung und Pflege der<br />

Kriegsgräber der beiden Weltkriege in den<br />

heute polnischen, russischen und litauischen<br />

Teilen von Ostpreußen. Für den<br />

Volksbund hat die Arbeitsgemeinschaft seit<br />

1991 24 Jugendlager mit fast 1000 Teilneh-<br />

67


68<br />

Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

mern durchgeführt. Die Gruppen sind jeweils<br />

zur Hälfte mit deutschen, polnischen,<br />

russischen und litauischen Jugendlichen<br />

besetzt und leisten somit einen wichtigen<br />

Beitrag für das friedliche Miteinander der<br />

Völker in einem zusammenwachsenden<br />

Europa. Ergänzend führt die Arbeitsgemeinschaft<br />

für die Teilnehmer an den<br />

Jugendlagern staatspolitische Seminare in<br />

der Jugend- und Bildungstagesstätte der<br />

Landsmannschaft Ostpreußen in Bad Pyrmont<br />

durch, die sich mit der Vergangenheit<br />

und Gegenwart Ostpreußens, dieses geschichtsträchtigen<br />

Landes zwischen<br />

Weichsel und Memel, beschäftigen. Das<br />

letzte Seminar hat erst vor wenigen Wochen<br />

in diesen Räumen unter der Leitung<br />

von Hans Linke stattgefunden.<br />

Das einzigartige Lebenswerk Hans Linkes<br />

ist vielfach gewürdigt worden. Bereits<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

1973 wurde er mit dem Goldenen Ehrenzeichen<br />

der LO ausgezeichnet. 1974 erhielt<br />

er das Bundesverdienstkreuz am<br />

Bande und 1986 das Bundesverdienstkreuz<br />

1. Klasse. 1999 ehrte ihn der BdV-<br />

Landesverband NRW mit seiner höchsten<br />

Auszeichnung, der Ernst-Moritz-Arndt-<br />

Plakette. Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge<br />

verlieh 2002 für 50 Jahre<br />

ununterbrochene Kriegsgräberarbeit eine<br />

speziell für den Jubilar geschaffene silberne<br />

Plakette.<br />

In Würdigung seiner außergewöhnlichen<br />

Leistungen und seines überragenden Einsatzes<br />

für Ostpreußen und seine Menschen<br />

verleiht die Landsmannschaft Ostpreußen<br />

Herrn Hans Linke die Ottomar-Schreiber-<br />

Plakette.<br />

Die Kreisgemeinschaft freut sich über diese<br />

hohe Ehrung und gratuliert herzlich!<br />

Ostpreußischer Volksreim<br />

Ein Preuße nach der alten Art<br />

trägt seinen Pelz bis Himmelfahrt,<br />

und zu Johann (24. Juni)<br />

zieht er ihn wieder an.<br />

Und tut ihm dann der Leib noch weh,<br />

so trägt er ihn bis Bartholomä, (24. August)<br />

und kommt ihn dann das Frieren an,<br />

so zieht er ihn von neuem an.<br />

Aus dem „Treuburger <strong>Heimatbrief</strong>” Nr.45, S.100<br />

www.Kreis-Johannisburg.de


Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

IMMANUEL KANT<br />

Persönlichkeit - Werk - Wirkung<br />

Zur 200. Wiederkehr seines Todestages<br />

Als Kant am 12. Februar 1804 im Alter von<br />

fast 80 Jahren starb und in seinem Haus<br />

aufgebahrt wurde, schien ganz Königsberg<br />

von Trauer überwältigt zu sein. Einer<br />

seiner Freunde berichtet, daß eine Reihe<br />

von Tagen hindurch „eine förmliche Wallfahrt<br />

von Vornehm und Gering stattfand,<br />

vom frühen Morgen bis zum Abenddunkel:<br />

jeder wollte den berühmten Philosophen<br />

noch einmal sehen, manche kamen sogar<br />

mehrmals wieder“. Und „ein so großartiges<br />

Leichenbegängnis“, wie es dann am 28.<br />

Februar sich vollzog,<br />

„hatte Königsberg noch<br />

nicht gesehen.“ „Der<br />

Trauerzug nahm, unter<br />

dem Geläute sämtlicher<br />

Glocken der Stadt, seinen<br />

Anfang vom Sterbehause…“<br />

Es schlossen<br />

sich „die höheren Beamten,<br />

die Geistlichen,<br />

viele Offiziere, Deputierte<br />

der Kaufmannschaft<br />

und zahlreiche<br />

andere angesehene<br />

Männer an: jedoch alle,<br />

dem demokratischen<br />

Sinne des Verstorbenen<br />

entsprechend, ohne<br />

alle Rangordnung.“<br />

Zwölf Studenten trugen<br />

den Sarg zu der traditionellenBegräbnisstätte<br />

der Professoren, einem<br />

gotischen Gewölbe an der Nordseite<br />

des Domchors; dort wurde er „dem Sinne<br />

des Verstorbenen gemäß - ohne weitere<br />

kirchliche Zeremonien in die ihm bestimmte<br />

Gruft gesenkt“.<br />

Der Verstorbene war lebenslang Bürger<br />

dieser um ihn trauernden Stadt gewesen;<br />

er hatte sie nicht nur als seine Heimatstadt<br />

geschätzt, sondern auch als ein weltoffe-<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

nes Zentrum von Handel und Kultur. Ihre<br />

Vorzüge hat er in einer seiner späten Schriften<br />

einmal aufgezählt: „Eine große Stadt,<br />

die eine Universität (zur Kultur der Wissenschaften)<br />

und dabei noch die Lage zum<br />

Seehandel hat, welche durch Flüsse aus<br />

dem Inneren des Landes sowohl, als auch<br />

mit angrenzenden entlegenen Ländern von<br />

verschiedenen Sprachen und Sitten, einen<br />

Verkehr begünstigt- eine solche Stadt, wie<br />

etwa Königsberg am Pregelflusse kann<br />

schon für einen schicklichen Platz zu Erweiterung<br />

sowohl der Menschenkenntnis<br />

als auch der Weltkenntnis genommen werden;<br />

wo diese, auch ohne zu reisen, erworben<br />

werden kann.“<br />

An diesem „schicklichen Platz“ war Immanuel<br />

Kant am 22. April<br />

1724 zur Welt gekommen,<br />

er wuchs als 4.<br />

Kind einer ehrsamen<br />

Handwerkerfamilie<br />

auf, in einer häuslichen<br />

Atmosphäre, die<br />

von Arbeitsamkeit,<br />

Rechtschaffenheit<br />

und pietistischer<br />

Frömmigkeit geprägt<br />

war. Von letzterer, wie<br />

überhaupt von jeglicher<br />

kirchlichen Gläubigkeit,<br />

wandte er sich<br />

allerdings schon in frühen<br />

Jahren ab. Nach<br />

dem Besuch des<br />

Friedrichskollegs begann<br />

er 1740 an der<br />

Immanuel Kant<br />

philosophischen Fa-<br />

Stich von Meno Haas (um 1796) kultät der Albertina<br />

das Studium der Naturwissenschaften,<br />

Mathematik und Philosophie.<br />

Damit verfolgte er einen Bildungsweg,<br />

der- anders als Theologie oder Rechtswissenschaft-<br />

nicht unmittelbar in einen<br />

Beruf führte, sondern auf eine akademische<br />

Laufbahn abzielte. Nach dem Abschluß<br />

des Studiums (1746) ging er, wie es<br />

üblich war, zunächst für einige Jahre als<br />

Hauslehrer zu adligen oder wohlhabenden<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

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70<br />

Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

ostpreußischen Familien ins Königsberger<br />

Umland, wobei er seine Studien fortsetzen<br />

und erweitem konnte. Im Jahre 1755 wurde<br />

er zum Magister ernannt und erhielt die<br />

Venia legendi, d.h. die Erlaubnis, Vorlesungen<br />

an der Universität zu halten.<br />

Seine Stellung entsprach in etwa der eines<br />

heutigen Privatdozenten, wobei seine Einkünfte<br />

bescheiden waren: sie beschränkten<br />

sich auf Hörergelder und Honorare für<br />

Publikationen. Schon dies gab ihm Anlaß,<br />

eine umfangreiche Vorlesungstätigkeit auszuüben,<br />

die etwa 20 Stunden in der Woche<br />

umfaßte und sich auf ein breites Fächerspektrum<br />

- Geographie, Anthropologie,<br />

Philosophie, Pädagogik erstreckte. Kant<br />

erwies sich als ein begabter und erfolgreicher<br />

Lehrer. Seine Vorträge waren - was<br />

die Hörer bestätigen - flüssig und geistvoll,<br />

gelegentlich sogar witzig. Wenn er über<br />

fremde Länder und Städte sprach, glaubte<br />

man, daß er dies alles aus eigener Anschauung<br />

schildere. Außer den Studenten<br />

kamen bald auch städtische Bürger, Offiziere<br />

und Durchreisende, um seine Vorlesungen<br />

zu hören.<br />

Neben den Vorlesungen gehörte zu seinem<br />

Arbeitspensum eine umfangreiche und<br />

vielseitige wissenschaftlich-schriftstellerische<br />

Tätigkeit. Bereits 1746 hatte er beim<br />

Abschluß seines Studiums eine physikalische<br />

Abhandlung verfaßt über „Gedanken<br />

von der wahren Schätzung der lebendigen<br />

Kräfte“, in der es, in einer Auseinandersetzung<br />

mit Leibniz, um die „Kraft“ bewegter<br />

Körper in Abhängigkeit von Masse und<br />

Geschwindigkeit ging. Besondere Beachtung<br />

fand 1755 die „Allgemeine Naturgeschichte<br />

und Theorie des Himmels“, in der<br />

er seine Ansichten über den „Ursprung<br />

des ganzen Weltgebäudes“ und die Entstehung<br />

des Sonnensystems darlegte und<br />

deren Grundgedanken später zusammen<br />

mit denen des französischen Forschers<br />

Laplace als „Kant-Laplacesche Theorie“ in<br />

die Geschichte der Astronomie eingingen.<br />

Eine Schrift aus dem Jahre 1763 „Der einzig<br />

mögliche Beweisgrund zu einer Demonstration<br />

des Daseins Gottes“ behan-<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

delte die philosophischen Grundlagen der<br />

Theologie. Diesem Themenkreis verwandt<br />

war 1764 die „Untersuchung über die Deutlichkeit<br />

der Grundsätze der natürlichen<br />

Theologie und Moral“.<br />

Kant gewann aber nicht nur als akademischer<br />

Lehrer und Wissenschaftler hohes<br />

Ansehen, sondern man schätzte ihn auch<br />

als gern gesehenen Gast in der besseren<br />

Königsberger Gesellschaft, wo er, stets<br />

elegant gekleidet, mit Charme, Humor und<br />

geistvoller Beredsamkeit die Unterhaltung<br />

der Tischrunde zu bereichern verstand.<br />

Einen eigenen Haushalt hat er damals nicht<br />

geführt, und er hat auch nie versucht, eine<br />

Familie zu gründen.<br />

Nach 15 Jahren der Lehrtätigkeit und der<br />

Ablehnung zweier Berufungen an andere<br />

Universitäten erhielt er endlich im Jahre<br />

1770 an der Albertina die erwünschte Professur<br />

für Logik und Metaphysik, die er bis<br />

an sein Lebensende innehatte. Als Wissenschaftler<br />

vollzog Kant um diese Zeit<br />

eine grundlegende Wende, die ihn etwa 10<br />

Jahre lang in der literarischen Öffentlichkeit<br />

verstummen ließ, bis in der Zeit von<br />

1781 bis 1790 die drei großen „Kritiken“


Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

erschienen, die gleichsam eine „kopernikanische<br />

Wende“ in der Philosophie bedeuteten.<br />

Das erste der drei Werke, die<br />

„Kritik der reinen Vernunft“, stellte das bis<br />

dahin vorherrschende System der rationalistischen<br />

Philosophie in Frage, indem es<br />

die Grundlagen aller Erkenntnis einer radikalen<br />

Analyse unterzog. Die „Kritik der praktischen<br />

Vernunft“ verkündete Kants Ethik,<br />

den Gedanken der Pflicht in den Mittelpunkt<br />

rückend. Die „Kritik der Urteilskraft“<br />

schließlich erörterte die Probleme der Ästhetik<br />

und Wertsetzung.<br />

Diese Werke, insbesondere die „Kritik der<br />

reinen Vernunft“, bewirkten eine geistige<br />

Revolution und forderten zu Zustimmung<br />

oder Widerspruch heraus. An fast allen<br />

deutschen Universitäten wurde die<br />

Kantische Philosophie gelehrt und in ganz<br />

Europa unter Gelehrten und Schriftstellern<br />

diskutiert. Schiller gewann aus Kants Lehre<br />

das philosophische Fundament für seine<br />

Weltanschauung und Dichtung. Goethe<br />

schätzte besonders die „Kritik der Urteilskraft“<br />

und die naturwissenschaftlichen<br />

Schriften „unseres herrlichen Kants“. Der<br />

25 jährige Dichter Jean Paul schrieb am<br />

13. Juli 1788 an einen befreundeten Pfarrer:<br />

„Kant ist kein Licht der Welt, sondern<br />

ein ganzes strahlendes Sonnensystem auf<br />

einmal“ und empfahl ihm, sich unverzüglich<br />

Kants neu erschienene Bücher zu kaufen.<br />

Man interessierte sich nun auch für<br />

das Äußere des zu Ruhm gelangten Philosophen:<br />

So wurden Portrait-Stiche in Publikationen<br />

für die gebildete Leserschaft verbreitet,<br />

wie etwa 1789 im 39. Band der<br />

„Neuen Bibliothek der schönen Wissenschaften“<br />

(Stich von C. Townley nach einer<br />

Miniatur von Johann Michael Siegfried<br />

Lowe) oder im Zweiten Band der „Jahrbücher<br />

der Preußischen Monarchie unter der<br />

Regierung Friedrich Wilhelms III“, 1799<br />

(Stich des Berliners Meno Haas nach einer<br />

Zeichnung von Elisabeth Stägemann).<br />

Wer allerdings dem Gelehrten persönlich<br />

begegnen wollte, mußte schon eine Reise<br />

ins ferne Ostpreußen unternehmen. Kant<br />

hat Besucher, die ihn zu sprechen wünsch-<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

ten, stets liebenswürdig empfangen. Sehr<br />

anschaulich berichtet über seinen Besuch<br />

der russische Schriftsteller Nikolai<br />

Karamsin, der am 18. Juni 1789, aus St.<br />

Petersburg kommend, in Königsberg eintraf,<br />

das für ihn eine der „größten Städte<br />

Europas“ war; schon am Nachmittag dieses<br />

Tages machte er einen Besuch „bei<br />

dem berühmten Kant, einem scharfsinnigen<br />

und feinen Metaphysiker ..., den einst<br />

der verstorbene (Philosoph) Mendelssohn<br />

den alles zermalmenden Kant nannte“. Der<br />

„kleine hagere Greis, von einer außerordentlichen<br />

Zartheit und Blässe“, ‚ führte<br />

drei Stunden lang mit dem fremden jungen<br />

Mann ein lebhaftes Gespräch, dessen<br />

Gehalt dieser in seinem Reisebericht wiederzugeben<br />

versuchte.<br />

Zu Kants damaliger Häuslichkeit bemerkt<br />

Karamsin: „Er bewohnt ein kleines, unansehnliches<br />

Haus. Überhaupt ist alles bei<br />

ihm einfach, ausgenommen seine Metaphysik“.<br />

Das „unansehnliche“ Haus lag in<br />

der Prinzessin-Straße, nicht weit entfernt<br />

von Schloss und Universität. Kant hatte es<br />

im Jahre 1787 bezogen und damit zum<br />

erstenmal einen eigenen Haushalt begründet.<br />

Es bot genügend Raum für den Hausbesitzer,<br />

einen Diener und eine Köchin<br />

(nebst Hund und Katze). Im Untergeschoss<br />

war ein Hörsaal eingerichtet; der Speiseraum<br />

lag im Obergeschoß. Dort empfing<br />

Kant die Gäste seiner mittäglichen Tafelrunde,<br />

zu der er jeweils einige seiner Freunde<br />

einlud. Das Mahl und die Gespräche<br />

dauerten von 1 bis 4 (oder 5) Uhr. Danach<br />

machte Kant einen Spaziergang. Er hielt<br />

sich in seinem Tageslauf an eine genau<br />

festgelegte Ordnung und hat es dadurch<br />

geschafft, trotz seiner schwächlichen Konstitution<br />

bis ins hohe Alter gesund zu bleiben.<br />

In den späten Jahren veröffentlichte Kant<br />

noch weitere bedeutende Schriften, so etwa<br />

1793 „Die Religion innerhalb der Grenzen<br />

der bloßen Vernunft“, in welcher er „Religion“<br />

vom „Kirchenglauben“ unterschied und<br />

dadurch einen Konflikt mit dem preußischen<br />

Ministerium heraufbeschwor, das<br />

71


72<br />

Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

unter König Friedrich Wilhelm II., dem Nachfolger<br />

des großen Friedrich, eine engherzige<br />

Zensur ausübte. Viel Beachtung fand<br />

die Schrift „Zum ewigen Frieden“, 1795,<br />

die unter dem Eindruck der ersten<br />

Revolutionskriege entstand und in der Kant<br />

- ohne in pazifistische Illusionen zu verfallen<br />

- für den Zusammenschluß<br />

der Staaten in einem<br />

Völkerbund plädierte.<br />

Im Jahre 1796 mußte er aber<br />

doch wegen zunehmenden<br />

Kräfteverfalls seine Vorlesungen<br />

aufgeben, einige<br />

Jahre später auch jegliche<br />

wissenschaftliche Tätigkeit.<br />

Die Anhänglichkeit treuer<br />

Freunde begleitete ihn in<br />

seiner letzten, stillen Lebensphase.<br />

Kants Freunde kümmerten<br />

sich auch um seine Grabstätte<br />

und ließen einen<br />

schlichten Gedenkraum errichten.<br />

Aus ihrer Gemeinschaft<br />

erwuchs die „Gesellschaft<br />

der Freunde Kants“,<br />

die 1880/81 eine Umbettung<br />

des Toten und den Bau einer<br />

Kapelle anregte. Auf<br />

dem Paradeplatz erinnerte<br />

an Kant das von Christian<br />

Daniel Rauch geschaffene<br />

Denkmal, das bis 1885 in<br />

der Prinzessinstraße gestanden<br />

hatte. Zum 100. Todestage<br />

wurde an der westlichen<br />

Schloßmauer eine Tafel<br />

mit dem berühmten Ausspruch<br />

aus der „Kritik der<br />

praktischen Vernunft“ angebracht:<br />

„Zwei Dinge erfüllen<br />

das Gemüt mit immer neuer<br />

und zunehmender Bewunderung und Ehrfurcht…<br />

der bestirnte Himmel über mir und<br />

das moralische Gesetz in mir“. Im Kant-<br />

Gedenkjahr 1924 ließ die Stadt das von<br />

Friedrich Lahrs entworfene Grabmal an<br />

der Nordostecke des Doms errichten, das<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

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seitdem zu den Wahrzeichen Königsbergs<br />

zählte.<br />

Auch in der Wissenschaft blieb Kant aktuell.<br />

Die Philosophie des 19. und 20. Jahrhunderts<br />

setzte sich auf verschiedenen<br />

Wegen mit seiner Ideenwelt auseinander.<br />

1904 wurde in Halle/S. die - noch heute<br />

bestehende - internationale Kant-Gesellschaft<br />

gegründet, die in den „Kant-Studien“<br />

zahllose Untersuchungen zu Kants<br />

Leben und Lehre veröffentlichte.<br />

An der Königsberger Universität war das<br />

geistige Erbe Kants bis in die letzte Phase


Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

ihres Bestehens gegenwärtig geblieben.<br />

Professor Kowalewski leitete im Sommer<br />

1944 eine Lesegemeinschaft über Kants<br />

„Metaphysik der Sitten“, die Schrift, in der<br />

Kant seinen Grundsatz einer allgemeinen<br />

Ethik, den „kategorischen Imperativ“, formuliert<br />

hatte. Bei den Feiern zum 400jährigen<br />

Bestehen der Albertina trug ein<br />

Student diesen „Imperativ“ in der Version<br />

vor: „Handle so, daß du die Menschheit<br />

sowohl in deiner Person als in der Person<br />

eines jeden anderen jederzeit zugleich als<br />

Zweck, niemals bloß als Mittel brauchest“.<br />

Der Historiker Grundmann erinnerte daran,<br />

daß führende Männer des Preußischen<br />

Staats sich zu Kant als ihrem Lehrmeister<br />

bekannten, „der ihnen das Sittengesetz<br />

unbedingter Pflichterfüllung als Vorrecht<br />

echter Freiheit und Menschenwürde ins<br />

Bewußtsein geprägt hatte“. - 1945, am Todestag<br />

Kants, dem 12. Februar, legten<br />

Mitglieder der „Gesellschaft der Freunde<br />

Kants“, unter persönlicher Gefährdung<br />

durch Artilleriebeschuß, einen Kranz am<br />

Grabmal nieder, das wie durch ein Wunder<br />

bei dem Bombenangriffen im August 1944<br />

unzerstört geblieben war.<br />

Mit der Eroberung der Stadt durch die Rote<br />

Armee im April 1945 endete die deutsche<br />

Geschichte Königsbergs, und es begann<br />

die Umwandlung der Stadt in „Kaliningrad“,<br />

eine Ansiedlung sowjetischen Typs. Es<br />

dauerte einige Jahrzehnte, bis sich aufgeschlossene<br />

Bewohner für die Geschichte<br />

der Stadt und die Traditionen des alten<br />

Königsberg zu interessieren begannen.<br />

Einige beherzte Wissenschaftler setzten<br />

es durch, daß im Kant-Gedenkjahr 1974 an<br />

der russischen Universität Königsberg/<br />

Kaliningrad ein erster Kant-Kongreß zugelassen<br />

wurde. Kant-Forschung konnte sich<br />

dort allerdings erst nach dem Zerfall der<br />

Sowjetunion (und dem Ende der ideologischen<br />

Bevormundung) frei entfalten. Seit<br />

jenem Beginn werden Kant-Lesungen mit<br />

internationaler Beteiligung veranstaltet und<br />

Kant-Jahrbücher ediert. 1990 entstand eine<br />

russische Kant-Gesellschaft, deren Vorsitz<br />

Professor Leonard A. Kalinnikow in Kö-<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

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nigsberg innehat. Das Kant-Grabmal am<br />

weitgehend restaurierten Dom wird von<br />

Einheimischen und Touristen gern besucht;<br />

im Nordturm des Domes ist ein Kant-Museum<br />

eingerichtet, das sich über mehrere<br />

Stockwerke erstreckt. Seit Mai 1992 steht<br />

eine Nachbildung des Kant-Denkmals von<br />

Christian Rauch auf dem alten Sockel; eine<br />

zweisprachige Tafel mit dem Ausspruch<br />

aus der „Kritik der praktischen Vernunft“<br />

wurde im September 1993 in der Nähe der<br />

früheren Stelle angebracht.<br />

Das Engagement für Kant und seine Philosophie<br />

ließ neue Verbindungen zwischen<br />

0st und West aufkommen. An der Akademie<br />

der Wissenschaften in Moskau arbeiten<br />

Experten - mit deutscher Unterstützung<br />

- an einer zweisprachigen Kant-Edition in 6<br />

Bänden. Russische Forscher werden zu<br />

internationalen Treffen geladen; an den<br />

Universitäts-Jubiläumsfeiern in Königsberg<br />

im Jahre 1994 nahmen deutsche Kant-<br />

Experten teil, und seitdem sind die Kontakte<br />

nicht abgerissen.<br />

ln der Begegnung mit der deutschen Kant-<br />

Forschung stellt sich den russischen Wissenschaftlern<br />

aber auch die Frage, welche<br />

Bedeutung die Lehre Kants für ihren eigenen<br />

Kulturkreis hat und welchen Einfluß sie<br />

auf dessen große Denker ausübte. Leonard<br />

Kalinnikow nannte Kant einmal den<br />

„russischsten“ der deutschen Philosophen,<br />

weil seine Denkweise, die nicht so einfach<br />

zu interpretieren sei wie etwa die Fichtes<br />

oder Hegels, der russischen „Seele“ besonders<br />

nahestehe. Auch hätten die russischen<br />

Philosophen des 19. und frühen 20.<br />

Jahrhunderts ihre Gedanken immer in der<br />

Auseinandersetzung mit Kant entwickelt,<br />

was etwa bei Wladimir Solovjew, Nikolaj<br />

Berdjajev und Pawel Florenskij besonders<br />

deutlich werde. - Noch universeller sieht es<br />

J. E. Golosovker, ein Autor, der wie durch<br />

ein Wunder Stalins GULAG überlebte. Er<br />

bekennt in seinem Werk „Dostojewskij und<br />

Kant“: „Woher und wohin auch ein Denker<br />

auf dem philosophischen Wege schreitet,<br />

er muß über die Brücke, deren Name Kant<br />

ist“. Dr. Waltraud Loos<br />

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74<br />

Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

Wilhelm Czypull<br />

Inhaber des Goldenen Ehrenzeichens<br />

der Landsmannschaft der Ostpreußen und weiterer<br />

hoher Auszeichnungen<br />

geboren am 29. April 1926 in Heldenhöh,<br />

Kreis Johannisburg<br />

gestorben am 13. Februar 2002 in Lehrte<br />

Wir begleiten das Ableben unseres Ehrenmitgliedes Wilhelm Czypull auf<br />

seinem letzten Weg. Die Kreisgemeinschaft der <strong>Johannisburger</strong> hat eine<br />

ihrer ausgeprägtesten Persönlichkeiten verloren. Seine Liebe zu der angestammten<br />

Heimat war uns Vorbild und Ansporn. In seiner klaren Denkweise<br />

gab es keine Umschreibung für die Vertreibung und ihre Unrechtsfolgen.<br />

Seine Bodenständigkeit hatte ihn alle Anfechtungen des Zeitgeistes widerstehen<br />

lassen. So war sein Lebenswerk gekrönt von der Aufklärung jedes<br />

Einzelschicksals der Bewohner seines heimatlichen Kirchspiels. Sehr bald<br />

nach dem Krieg führte er die Überlebenden zusammen.<br />

Er war Kirchspielvertreter, Landesvorsitzender der Vertriebenen in Niedersachsen.<br />

Er war unser stellvertretender Kreisvorsitzender. Wo er seine<br />

Kräfte zur Verfügung stellte, war ihm niemals das Amt, sondern immer die<br />

Aufgabe das Herzensanliegen.<br />

Ausgeprägt war sein Einsatz für die in der Heimat verbliebenen Deutschen<br />

und die in Mitteldeutschland lebenden Landsleute. Für ihn heilte nicht die<br />

Zeit die geschlagenen Wunden. Er sah den Weg zu einer besseren Welt im<br />

Zusammenleben der Völker in der steten Erinnerung an die abschreckenden<br />

Untaten.<br />

Wir haben Wilhelm Czypull viel zu verdanken. Er wird seinen Ehrenplatz in<br />

unseren Reihen immer behalten.<br />

Unsere Anteilnahme am Tod dieses aufrichtigen Ostpreußen gilt seiner ihn<br />

stets unterstützenden Frau und seiner Familie.<br />

Wilhelm Czypull hat sich um die Heimat verdient gemacht.<br />

G. Wippich, W. Reck, H. Soyka und B. Worda haben für die Kreisgemeinschaft<br />

an der Trauerfeier am 20. Februar 2004 in Lehrte teilgenommen.<br />

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<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

In tiefer Trauer<br />

geben wir unseren Landsleuten<br />

folgende Nachricht:<br />

Ehrenvorsitzender<br />

Gerhard Wippich<br />

ist in den Morgenstunden des 25. Februar<br />

friedlich für immer von uns gegangen.<br />

Die Kreisgemeinschaft trauert um ihren ehemaligen Kreisvertreter und<br />

Ehrenvorsitzenden.<br />

Noch wenige Stunden vor seinem so plötzlichen Tod, saßen Gerhard<br />

Wippich und Gerhard Bosk anlässlich eines Kurzurlaubs in Bad Bevensen<br />

zusammen, um Pläne für das 50-jährige Patenschaftsbestehen zu beraten.<br />

Die unermüdliche Arbeit für Heimat und Landsleute wurde nach 43 Jahren<br />

durch seinen plötzlichen Tod beendet.<br />

Gerhard Wippich wurde am 29. September 1919 in Gehlenburg / Ostpreußen<br />

geboren.<br />

Gerhard Wippich hat unsere Kreisgemeinschaft 32 Jahre als Kreisvertreter<br />

geführt, entscheidend geprägt und gestaltet. Die unbeugsame Liebe zur<br />

Heimat und seine gerade politische Einstellung bleiben für uns alle Vorbild<br />

und werden in unsere Geschichte eingehen.<br />

Viele Stationen seines bewegten Lebens wurden in einer großen Anzahl von<br />

Veröffentlichungen im <strong>Heimatbrief</strong> und im Ostpreußenblatt gewürdigt.<br />

Seine Kenntniss über die Kultur und die Menschen seiner masurischen<br />

Heimat waren überwältigend und einmalig. Für sein hervorragendes Wirken<br />

für Ostpreußen wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz, der Ottomar -<br />

Schreiber Plakette und dem goldenen Ehrenzeichen der Landsmannschaft<br />

Ostpreußen ausgezeichnet.<br />

Unserem Ehrenvorsitzenden haben wir viel zu verdanken. In unsrem Herzen<br />

und innerhalb unserer Gemeinschaft wird Gerhard Wippich seinen besonderen<br />

Ehrenplatz für immer behalten. Unser aufrichtiges Mitgefühl gilt<br />

seiner Familie und seinen Enkelkindern, die er sehr liebte.<br />

Gerhard Wippich hat sich um die Heimat verdient gemacht.<br />

Eine 16 Mitglieder starke Delegation der Kreisgemeinschaft nahm an der<br />

Trauerfeier am 4.März 2004 in Köln teil und begleitete unseren Ehrenvorsitzenden<br />

fern seiner geliebten Heimat auf seinem letzten Weg zur Ruhestätte.<br />

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76<br />

Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

BEILEIDSBEKUNDUNG<br />

des Kreises Schleswig-Flensburg für den<br />

verstorbenen Ehrenvorsitzenden der<br />

Kreisgemeinschaft Johannisburg, Herrn<br />

Gerhard Wippich<br />

Der Kreis Schleswig-Flensburg nimmt voller<br />

Trauer Abschied vom Ehrenvorsitzenden<br />

der Kreisgemeinschaft Johannisburg,<br />

Gerhard Wippich. Er war einer der heimatvertriebenen<br />

Bürger, die sich ganz besonders<br />

um das Gemeinwohl verdient gemacht<br />

haben. Der Patenkreis Schleswig-Flensburg<br />

hat ihm viel zu verdanken.<br />

Die Kreisgemeinschaft Johannisburg zu<br />

leiten, wie das Gerhard Wippich jahrzehntelang<br />

engagiert, zielstrebig und mit großem<br />

Erfolg getan hat, heißt ein besonders<br />

wichtiges Ehrenamt auszufüllen. Es hält<br />

die Herausforderung bereit, neben dem<br />

Einsatz für die heimatvertriebenen Landsleute<br />

aus Masuren und neben der Pflege<br />

des heimatlichen Kulturgutes zugleich in<br />

Anerkennung der politischen Realität humanitäre<br />

Brücken zu der Bevölkerung zu<br />

bauen, die heute im Kreis Johannisburg in<br />

Polen lebt.<br />

In dem Bewusstsein, dass Partnerschaft<br />

auf regionaler Ebene den besten Nährboden<br />

für vertrauensstiftende Begegnungen<br />

von Bürgern, Vereinen und Organisationen<br />

über Grenzen hinweg bieten, hat der Kreis<br />

Schleswig-Flensburg eine Partnerschaft mit<br />

dem Kreis Pisz gegründet, die – nicht zuletzt<br />

dank der vielfältigen Unterstützung<br />

durch die Kreisgemeinschaft Johannisburg<br />

– zahlreiche Lebensbereiche umfasst.<br />

Gemeinsam haben wir es nach der Öffnung<br />

der Grenzen in den zurückliegenden<br />

Jahren geschafft, die Lebensverhältnisse<br />

in der Region Pisz im sozialen, kulturellen<br />

und wirtschaftlichen Bereich nachhaltig zu<br />

verbessern. Maßgeblichen Anteil an der<br />

erfolgreichen Entwicklung hat die Kreisgemeinschaft<br />

Johannisburg mit ihrem langjährigen<br />

Vorsitzenden Gerhard Wippich an<br />

der Spitze Ein großer Teil der partnerschaftlichen<br />

Hilfe kommt der deutschen Bevölkerung<br />

in Masuren zugute.<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

Das 50-jährige Jubiläum der Partenschaft<br />

des Kreises Schleswig-Flensburg mit der<br />

Kreisgemeinschaft Johannisburg hätten wir<br />

im September in Dortmund sehr gern mit<br />

dem Ehrenvorsitzenden Gerhard Wippich<br />

gefeiert. Er hat sich in dem langjährigen<br />

und engen Kontakt mit dem Kreis Schleswig-Flensburg<br />

immer als kompetenter und<br />

fairer Gesprächspartner erwiesen. Es war<br />

angenehm, mit ihm zusammenzuarbeiten,<br />

weil er wusste, was er wollte, und daran<br />

auch keinen Zweifel ließ.<br />

Gerhard Wippich wird vielen Menschen<br />

fehlen, auch uns. Mit seinem Leben hat er<br />

der Patenschaft ungemein viel gegeben,<br />

über seinen Tod hinaus. Wir werden seiner<br />

gedenken, in Trauer, aber auch voller Dankbarkeit.<br />

Johannes Petersen<br />

Kreispräsident<br />

Jörg-Dietrich Kamischke<br />

Landrat<br />

Die Vorsitzende des Deutschen Freundeskreises<br />

„Rosch” in Johannisburg sowie<br />

Bürgermeister der jetzigen Stadt Johannisburg<br />

haben Betroffenheit und Trauer unserer<br />

deutschen Landsleute in der Heimat<br />

bekundet.<br />

Sehr geehrter Herr Reck!<br />

Zum Tode Ihres Ehrenvorsitzenden Gerhard<br />

Wippich möchte ich Ihnen und der<br />

Kreisgemeinschaft mein aufrichtiges Beileid<br />

aussprechen. Herr Wippich gehörte zu<br />

den letzten Ostpreußen, die ich aus der<br />

Zeit der Arbeit meines Mannes für unser<br />

Ostpreußen kannte und zu dem ich daher<br />

stets eine besondere Verbindung hatte.<br />

Herr Wippich hat sich jahrzehntelang aufopferungsvoll<br />

für Ostpreußen, für das Land<br />

und seine Menschen, eingesetzt. Dafür<br />

sind wir ihm zu Dank verpflichtet.<br />

Herr Wippich wird mir, nicht zuletzt aufgrund<br />

der Gespräche, die ich mit ihm führen<br />

konnte, unvergessen bleiben.<br />

In stiller Anteilnahme!<br />

Dr. Barbara Loefke<br />

Landmannschaft Ostpreußen<br />

Landesgruppe Niedersachsen<br />

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<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

<strong>Johannisburger</strong> Haupt-Kreistreffen wieder in Dortmund<br />

In diesem Jahr findet das 49. Heimatkreistreffen am Sonntag, dem 5. September 2004,<br />

im Goldsaal der Westfalenhalle statt.<br />

50 Jahre Patenschaft Kreis Schleswig-Flensburg - Kreis Johannesburg<br />

Diesmal wieder der erste Sonntag im September!<br />

Der Goldsaal ist ab 9.00 Uhr geöffnet!<br />

Die Gedenkstunde beginnt um 11.00 Uhr.<br />

Die Festrede wird Herr Kreispräsident Johannes Petersen, Kreis Schleswig-Flensburg,<br />

halten.<br />

Eine Ausstellung von Masuren mit Großfotos von Gerhard Bosk wird diese Feierstunde<br />

begleiten.<br />

Alle <strong>Johannisburger</strong> aus Stadt und Kreis sind herzlich eingeladen.<br />

PKW-Fahrer erreichen die Westfalenhalle über die B1-Rheinlanddamm.<br />

Der Weg ist ausgeschildert. Parkplätze sind in der Nähe vorhanden.<br />

Bundesbahn-Reisende fahren ab Dortmund Hauptbahnhof mit der U 45 bis Haltestelle<br />

Westfalenhalle. Von hier ca. 5 Minuten Fußweg zum Goldsaal der Westfalenhalle.<br />

Die U-Bahn-Haltestelle befindet sich im Hauptbahnhof. Fahrzeit 10 Minuten.<br />

Abfahrt viertelstündlich.<br />

Außerdem verkehrt die Bundesbahn ab Hauptbahnhof in Richtung Lüdenscheid, Soest,<br />

Iserlohn stündlich im Nahverkehr bis Haltepunkt Westfalenhalle. Von hier ca. 7 Minuten zum<br />

Versammlungsort. Wir wünschen allen Teilnehmern eine angenehme Anreise!<br />

Vergesst unsere Freunde in der Heimat nicht<br />

Ihren Jahresmitgliedsbeitrag zahlen die in der Bundesrepublik wohnenden<br />

Mitglieder des Freundschaftskreises „Rosch” auf ein Sonderkonto:<br />

Kreisgemeinschaft Johannisburg – Sonderkonto „Rosch”, Konto-Nr. 4 832 99-<br />

501 beim Postgiroamt Köln, BLZ 370 100 50. Der Mindestbeitrag kostet 6,50<br />

Euro pro Jahr (Aufnahmegebühr 3 Euro). Spenden, die Sie dem deutschen<br />

Verein direkt zukommen lassen wollen, zahlen Sie bitte auf dieses Konto.<br />

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78<br />

Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

VON DEM WISSEN<br />

UM DIE HEIMAT<br />

Ostpreußen! Ihr wisst, wie Ihr Hals über<br />

Kopf die Heimat verlassen musstet? Nur<br />

was Euch besonders wichtig erschien,<br />

konntet Ihr schnell noch einpacken, um es<br />

oft nach einigen Tagen irgendwo stehen zu<br />

lassen, weil Euch einfach die Kräfte fehlten,<br />

es noch weiter mitzuschleppen. So<br />

ging auch dies Wenige noch verloren.<br />

Was aber hattet Ihr zurücklassen müssen?<br />

Euer gesamtes Hab und Gut und, was<br />

Euch niemand ersetzen konnte, - die Heimat.<br />

Es ist wohl verständlich, dass Euch der<br />

Verlust Eurer Habe zunächst am meisten<br />

bedrückte, fehlte es doch an all den einfachen<br />

Dingen, deren Benutzung Euch so<br />

zur Gewohnheit geworden war, dass Ihr<br />

erst jetzt ihren Wert ermessen lerntet.<br />

Heute aber, - Jahre sind inzwischen vergangen,<br />

manches konnte vielleicht auch<br />

ersetzt werden, - bedrückt Euch stärker<br />

noch als in der ersten Zeit der Verlust der<br />

Heimat. Keiner wohl, der den großen Treck<br />

nach dem Westen mitmachte, wird Mühsal,<br />

Not und Tod dieser Tage je vergessen, und<br />

es wird ihm scheinen, dass er nichts mehr<br />

verlieren kann; denn er hat ja buchstäblich<br />

alles verloren.<br />

Und doch könnt Ihr noch mehr verlieren,<br />

das Wissen um die Heimat und um Eure<br />

Familie, die beide für Euch zu einem Begriff<br />

geworden waren. In stillen Stunden<br />

werdet Ihr in Gedanken oft an den Gräbern<br />

Eurer Lieben weilen, die früher gehegt und<br />

gepflegt, heute verlassen und verwahrlost<br />

liegen. Wie mag es dort jetzt aussehen?<br />

Heute noch stehen die Stätten, die Euch<br />

Jugend und Kindheit lebendig machten,<br />

vor Euren Augen, wie Ihr sie verlassen<br />

habt. Heute noch ist Euch vieles so nah. An<br />

wie vieles könnt Ihr Euch erinnern, an manche<br />

schweren Stunden, aber auch an die<br />

Stunden der Arbeit und der Freude. Heute<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

Das sollten wir nicht vergessen<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

noch wisst Ihr von den Eltern, den Großeltern<br />

und all den lieben Verwandten und<br />

den Nachbarn. Bald aber wird auch dieses<br />

verloren sein; denn jeder von uns nimmt<br />

einen Teil mit in das Grab, das vielleicht<br />

morgen schon für ihn bereitet wird.<br />

Habt Ihr schon darüber nachgedacht, wie<br />

wenig Ihr bisher dafür getan habt, dass<br />

Eure Kinder und Enkel, die kaum noch<br />

wissen, dass Ihr aus dem schönen Grenzland<br />

Ostpreußen stammt, sich weiter als<br />

Ostpreußen fühlen, damit sie den Kampf<br />

um die Heimat weiterführen können? Soll<br />

dieses lebendige Wissen auch noch verloren<br />

gehen? Nein, das wollt Ihr nicht!<br />

Was aber, werdet Ihr fragen, sollen wir<br />

denn tun, um unseren Kindern dieses Wissen<br />

mit auf den Weg zu geben?<br />

Keine ostpreußische Familie sollte versäumen,<br />

das, was sie weiß, niederzuschreiben.<br />

Es genügt nicht, Geburts-, Trau- und<br />

Sterbedaten festzuhalten und die Orte, an<br />

denen die Großeltern, die Eltern und wir<br />

wirkten. Alles, was wir aus ihrem Leben<br />

noch wissen, soll kurz notiert werden, um<br />

den Kindern Heimat und Familie lebendig<br />

zu erhalten. Die Bilder unserer Angehörigen<br />

beschriften wir am besten mit Namen,<br />

Geburtsort und Datum des Dargestellten;<br />

denn schon die nächste Generation weiß<br />

nicht mehr, wer es ist, und vernichtet achtlos<br />

die Bilder der nächsten Angehörigen.<br />

Um alle diese Arbeiten, die immer dringender<br />

werden, zu fördern und zu erleichtern,<br />

hat sich eine Arbeitsgemeinschaft für <strong>Familienforschung</strong><br />

in Ost- und Westpreußen<br />

gebildet, welche die an der ostpreußischen<br />

Heimat interessierten Forscher sammelt,<br />

das vorhandene Material registriert, den<br />

Austausch fördert und alles Erdenkliche<br />

tut, um die Weiterforschung zu ermöglichen<br />

oder mit dem Neuaufbau zu beginnen.<br />

Zahlreiche Kirchenbücher, Standesregister,<br />

Archivbestände usw. blieben erhalten.<br />

Sie sollen nicht ungenutzt bleiben,<br />

wenn auch vieles verloren ging.


Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

VATER IN RUSSLAND<br />

Erzählt von Kurt Zwikla, Neuss<br />

(früher Misken)<br />

Als am 1. August 1914 der 1. Weltkrieg<br />

ausbrach, wurden die Grenzdörfer bei uns<br />

in Masuren von russischen Truppen überfallen.<br />

Die Zivilbevölkerung hatte darunter<br />

sehr zu leiden. Unser Dorf Misken lag 9 km<br />

von der damaligen russisch-polnischen<br />

Grenze entfernt und war starken Plünderungen<br />

ausgesetzt. Einige Familien flüchteten<br />

in die Festungsstadt Lötzen, kehrten<br />

aber bald wieder zurück.<br />

Polnische Zivilisten hatten russische Uniformen<br />

angezogen und sich beim Plündern<br />

beteiligt. Sie nahmen alles mit, was<br />

sie brauchen konnten: Haushaltsgeräte,<br />

Federbetten, aber vor allem Pferde. So<br />

haben alle Misker Männer beschlossen,<br />

sich dagegen zu wehren und diese Plünderer<br />

nicht mehr ins Dorf zu lassen. Sie<br />

besorgten sich Gewehre und Jagdflinten.<br />

Eines Tages beobachteten einige Misker,<br />

wie zwei fremde Fuhrwerke in Richtung<br />

Dorf kamen. Die Männer dachten, es wären<br />

Plünderer, und legten sich auf die Lauer.<br />

Als die Fuhrwerke näher kamen, schossen<br />

einige mit ihren Flinten, obwohl vereinbart<br />

war, nicht gezielt auf die Plünderer zu<br />

schießen, sondern sie nur abzuschrecken.<br />

Es wurde einer getroffen und fiel vom Wagen.<br />

Man konnte beobachten, wie der Mann<br />

auf den Wagen geladen wurde. Die Fuhrwerke<br />

drehten und fuhren im Galopp wieder<br />

zurück.<br />

Die Misker waren froh, die Plünderer verjagt<br />

zu haben. Doch es waren keine Polen,<br />

sondern russische Soldaten, die Heu für<br />

ihre Pferde holen wollten. Als die Bewohner<br />

am nächsten Morgen erwachten, war das<br />

ganze Dorf von russischem Militär umstellt.<br />

Es wurden alle Häuser nach Männern<br />

durchsucht, und die sie gefunden haben,<br />

wurden weit nach Russland verschleppt.<br />

Aus Misken waren es: Andreas Jakubowski,<br />

Julius Fabrizius, Wilhelm Bahlo mit Sohn<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

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Richard und mein Vater August Zwikla. Die<br />

anderen Männer hatten sie nicht gefunden,<br />

die hatten sich gut versteckt. Sie wurden<br />

dann unter Bewachung bis nach Mazedonien<br />

gebracht und das alles zu Fuß<br />

und zum Teil bei grimmiger Kälte. Am Ziel<br />

angekommen, wurden sie in ein großes<br />

Zuchthaus für schwere Fälle gesteckt. Die<br />

Zellen waren sehr klein und wurden mit<br />

mehreren Männern geteilt. Das Essen war<br />

sehr bescheiden. Es gab nur eine dünne<br />

Wassersuppe mit ein paar Kohlblättern.<br />

Doch die dort lebende Bevölkerung durfte<br />

zweimal in der Woche das Gefängnis besuchen<br />

und den Gefangenen etwas zu<br />

essen und warme Bekleidung bringen.<br />

Besonders die Kaufleute der russischen<br />

Juden unterstützten die Deutschen sehr,<br />

und dadurch haben sie die schwere Zeit<br />

überstanden. Der starke Winter machte<br />

ihnen sehr zu schaffen, 40 bis 45 Grad<br />

Kälte waren keine Seltenheit.<br />

Inzwischen wurden sie verhört und eine<br />

Anklageschrift gegen sie vorbereitet. Sie<br />

lautete: Anschlag auf russisches Militär und<br />

Töten eines russischen Soldaten. Als sie<br />

das hörten, wussten sie, dass sie mit dem<br />

Schlimmsten rechnen mussten. Der<br />

Prozess war kurz und verlief nur in russischer<br />

Sprache. Sie wurden alle zum Tode<br />

verurteilt und gefragt, ob sie das Urteil<br />

annehmen. Aber sie sagten Nein, weil sie<br />

kaum etwas verstanden hatten.<br />

Sie verlangten einen deutschsprachigen<br />

Verteidiger, und nach kurzer Beratung der<br />

Richter wurde ihnen ein Verteidiger zugesagt.<br />

Der Prozess wurde vertagt und alle waren<br />

erst einmal erleichtert. Nach ca. 14 Tagen<br />

kam ein russischer Offizier in ihre Zelle. Er<br />

sprach gut deutsch und fragte sie, warum<br />

sie auf die russischen Soldaten geschossen<br />

hätten. Sie erzählten ihm, dass sie<br />

nicht vorhatten, auf die Soldaten zu schießen,<br />

sie wollten nur die polnischen Plünderer,<br />

die in russischer Uniform über die Grenze<br />

kamen, Frauen vergewaltigten und plünderten,<br />

verjagen. Der Offizier war entsetzt<br />

über diese Geschehnisse, die an der ost-<br />

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80<br />

Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

preußischen Grenze passiert waren, und<br />

sagte, er könne es gut verstehen, dass die<br />

Männer ihre Familie und ihr Hab und Gut<br />

verteidigen mussten, und sagte zum Richter,<br />

Soldaten sollen gegen Soldaten kämpfen<br />

und die Bevölkerung in Ruhe lassen. So<br />

hat der Prozess eine Wende genommen,<br />

und der Richter gab dem Verteidiger Recht.<br />

Nun hofften die Angeklagten, dass die Todesstrafe<br />

erlassen würde. Die Richter zogen<br />

sich zur Beratung zurück. Dann wurde<br />

folgendes Urteil verkündet: Alle Angeklagten<br />

wurden freigesprochen und sollten aus<br />

dem Gefängnis entlassen werden. Sie konnten<br />

sich in diesem Bezirk frei bewegen,<br />

wurden aber bei den Bauern zur Arbeit<br />

eingesetzt. Also war, solange der Krieg<br />

dauerte, an eine Heimkehr nicht zu denken.<br />

Sie kamen dann in ein Dorf und wurden den<br />

Bauern zugeteilt. Sie hatten es gut getroffen,<br />

machten sich an die Arbeit und zeigten,<br />

wie gründlich in Deutschland die Felder<br />

bestellt wurden. Die Russen ließen ihre<br />

Gefangenen ruhig gewähren. Schon bald<br />

merkten sie, dass die Erträge um das Vielfache<br />

gestiegen waren. Obwohl es den<br />

Männern einigermaßen gut ging, machten<br />

sie sich Sorgen um ihre Familien zu Hause,<br />

denn es gab keine Gelegenheit zu schreiben,<br />

so wussten ihre Angehörigen auch<br />

nicht, wo ihre Männer geblieben waren und<br />

ob sie noch lebten.<br />

Inzwischen hatte sich in Russland so einiges<br />

geändert. 1917 brach die Oktober-<br />

Revolution aus, der Zar wurde gestürzt und<br />

die Bolschewisten übernahmen die Macht.<br />

Die Bauern wurden enteignet, und es wurden<br />

große Staatskolchosen gegründet. Es<br />

begann eine sehr unruhige Zeit. Die Männer<br />

überlegten, ob es nicht ratsam wäre, an<br />

die Flucht nach Hause zu denken. Es war ja<br />

ein weiter Weg, aber trotzdem wurden Pläne<br />

geschmiedet. Einige Bauern haben ihnen<br />

dabei geholfen. Mein Vater arbeitete<br />

bei einer verarmten Gräfin, auch sie unterstützte<br />

den Plan. Ihr Mann war Offizier und<br />

konnte ihnen russische Uniformen besorgen.<br />

Er meinte, als Zivilisten hätten sie<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

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keine Chance, als russische Soldaten verkleidet<br />

könnten sie herauskommen.<br />

Mein Vater bekam eine Sergeanten-Uniform<br />

und einige Dokumente, auf denen<br />

Wehrmachtsstempel zu sehen waren, das<br />

war sehr wichtig in Russland. Die Gräfin<br />

hatte auch eine gute Landkarte für sie<br />

besorgt, auch mussten sie russisch lernen.<br />

Es wurde an alles gedacht. So hat die<br />

Gräfin folgenden Plan ausgearbeitet: Mein<br />

Vater als Sergeant sollte die Soldaten an<br />

die Front bringen. Somit waren sie auch<br />

berechtigt, per Bahn mit Truppentransporten<br />

zu fahren. Es war ein gewagter Plan.<br />

Nun konnte die Flucht aus Mazedonien bis<br />

nach Ostpreußen beginnen.<br />

Eines Morgens brachte die Gräfin die Männer<br />

zum Bahnhof, wo der Zug nach Moskau<br />

abfuhr. Sie mussten einige Male umsteigen<br />

und hatten Glück, denn auf einem<br />

Bahnhof stand ein Militärzug. Es waren<br />

Viehwaggons ohne Licht, auf dem Boden<br />

lag Stroh, wo die Soldaten schlafen konnten.<br />

Das war das Richtige für sie. Sie verkrochen<br />

sich in eine Ecke, sprachen kein<br />

Wort und stellten sich schlafend. Ab und zu<br />

gab es etwas zu essen.<br />

Als sie in Moskau ankamen, herrschte reger<br />

Betrieb auf den Bahnsteigen, überwiegend<br />

Militär, das zur Front unterwegs war.<br />

Sie konnten sich frei bewegen, wurden<br />

auch von niemandem kontrolliert. Jetzt galt<br />

es, den richtigen Zug zu finden, der zur<br />

Front fuhr. Sie stellten sich etwas abseits<br />

und studierten die Skizze, die sie von der<br />

Gräfin bekommen hatten, wie sie am besten<br />

weiter kämen. Sie stellten fest, dass<br />

die Frontzüge von einem anderen Bahnhof<br />

abfuhren. Also gingen sie zur Straßenbahn<br />

und fuhren mit dieser zum nächsten Bahnhof.<br />

Als sie bezahlen wollten, winkte die<br />

Schaffnerin ab. Die Zivilisten, meist Frauen,<br />

waren sehr freundlich, sie machten<br />

ihnen Platz und boten ihnen zu essen an,<br />

denn sie wussten wohl, dass die Soldaten<br />

zur Front mussten.<br />

Als sie am Bahnhof ankamen, sahen sie,<br />

dass es ein Militärbahnhof war. Die einen<br />

kamen von der Front und waren guten


Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

Mutes, die anderen fuhren zur Front und<br />

waren weniger erfreut. Nach langem Suchen<br />

fanden sie einen Zug, der in Richtung<br />

Front fuhr. Wieder suchten sie sich eine<br />

stille Ecke aus, und so begann die letzte<br />

Wegstrecke in die erhoffte Freiheit.<br />

Als sie an der Endstation vor der Front<br />

ausstiegen, suchten sie sich im Gelände<br />

nahe eines Dorfes in einem Granattrichter<br />

ein Versteck, um die Gegend auszukundschaften.<br />

Sie mussten eine Lücke in der<br />

russischen Front ausfindig machen, um<br />

dadurch an die deutsche Front zu kommen.<br />

Auf beiden Seiten war es sehr ruhig,<br />

und nachts konnten sie durch die abgeschossene<br />

Leuchtspurmunition den Verlauf<br />

der deutschen und russischen Linie<br />

beobachten und sehen, wo die Lücken<br />

waren. Nach drei Tagen beschlossen sie,<br />

in der nächsten Nacht ihr Glück zu versuchen.<br />

Sie wussten, wie groß ihr Risiko war,<br />

wenn sie hier als Deutsche erkannt würden,<br />

dann würden sie ihre Heimat und ihre<br />

Familien niemals wieder sehen. Doch sie<br />

waren voller Hoffnung, dass bei dieser<br />

intensiven Vorbereitung alles klappen<br />

müsste. Die letzte Nacht vor dem Aufbruch<br />

wollten sie noch etwas schlafen, aber die<br />

Anspannung war zu groß, sie waren mit<br />

ihren Gedanken bei ihrem gewagten Unternehmen.<br />

Der Aufbruch<br />

Der Himmel war bewölkt, aber es war trokken,<br />

ganz gut für ihr Vorhaben. Sie machten<br />

sich auf den so lange ersehnten Weg in<br />

die Freiheit und steuerten in gebückter<br />

Haltung auf die größere Lücke in der russischen<br />

Front zu.<br />

Das Herz raste, und die Füße waren schwer<br />

wie Blei. Zum Glück sahen sie niemanden<br />

und hörten auch keine russischen Laute.<br />

Die saßen wohl alle in ihren notdürftigen<br />

Stellungen. Auf Posten sind sie nicht gestoßen,<br />

es war eine ruhige Nacht. So hatten<br />

sie die russische Front gut hinter sich gebracht.<br />

Jetzt war die Frage, was werden wohl die<br />

deutschen Soldaten mit ihnen machen,<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

wenn da plötzlich „russische” Soldaten vor<br />

ihrer Stellung auftauchen? Als sie noch<br />

ca.80 m gegangen waren, rief plötzlich ein<br />

deutscher Posten: „Halt, wer da, Parole?“<br />

Mein Vater rief zurück: „Nicht schießen, wir<br />

sind deutsche Kriegsgefangene”. Der Posten<br />

wusste wohl nicht, was er antworten<br />

sollte, und fragte bei seinem Vorgesetzten,<br />

was man da tun könnte. Nach einer Weile<br />

kam die erlösende Antwort: „Kommt mit<br />

erhobenen Händen langsam zu uns herüber.”<br />

Das war der schönste Augenblick<br />

seit der ganzen Gefangenschaft.<br />

In der deutschen Stellung angekommen,<br />

wurden sie freundlich aufgenommen, nach<br />

einiger Zeit hieß es: Der Hauptmann erwartet<br />

euch zum Verhör. Sie wurden zuerst für<br />

russische Spione gehalten, und es wurden<br />

auch in diese Richtung Fragen gestellt. Die<br />

erste Frage: „Wie kommt ihr an die russischen<br />

Uniformen? Wer hat euch Karten<br />

und Skizzen besorgt?“ Und natürlich noch<br />

viele andere Fragen. Das Verhör dauerte<br />

sehr lange, auch nach ihren Familien wurden<br />

sie befragt. Als der Hauptmann merkte,<br />

dass sie auf jede Frage eine glaubhafte<br />

Antwort geben konnten, versprach er ihnen,<br />

dass sie so bald wie möglich mit<br />

einem Truppentransport nach Ostpreußen<br />

reisen dürften. Sie mussten aber zur weiteren<br />

Überprüfung zuerst zu ihrem Wehrbezirkskommando<br />

nach Lötzen. Da würde<br />

entschieden, was mit ihnen geschieht.<br />

Nach einigen Tagen kamen sie in Lötzen<br />

an und wurden nochmals verhört. Man<br />

wollte ganz sicher sein. Also bestellte man<br />

die Frauen aus Misken schriftlich dort hin.<br />

Die Frauen staunten, warum sie nach Lötzen<br />

mussten, den Grund hatte man ihnen nicht<br />

mitgeteilt. Denn von ihren Männern hatten<br />

sie die ganzen Jahre kein Lebenszeichen<br />

erhalten. Sie wussten nicht, ob sie noch<br />

lebten. Man war auf das Schlimmste gefasst.<br />

Das ganze Dorf war in Aufruhr.<br />

Als die Frauen nach zwei Tagen in Lötzen<br />

ankamen, wurden sie sehr merkwürdig<br />

behandelt, sie mussten in einem leeren<br />

Zimmer Platz nehmen, und sie wussten<br />

nicht, was das zu bedeuten hatte. Dann<br />

81


ging die Tür, auf und drei bärtige Männer<br />

und ein Offizier kamen herein. Die Frauen<br />

erkannten gleich ihre Männer und fielen<br />

ihnen um den Hals. Somit war auch der<br />

Offizier überzeugt, dass alles seine Richtigkeit<br />

hatte.<br />

Doch leider sind der Sohn von Wilhelm<br />

Bahlo und Andreas Jakubowski an Typhus<br />

erkrankt, in Minsk gestorben und auch dort<br />

beerdigt. Nach dem Krieg haben Frau<br />

Jakubowski und Frau Bahlo dort die Grä-<br />

82<br />

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<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

ber besucht. Auf der Fahrt nach Hause<br />

hatte man sich nach der langen Trennung<br />

viel zu erzählen.<br />

Meine Eltern haben uns diese Geschichte<br />

so oft erzählt, besonders an langen Winterabenden,<br />

und wir Kinder hörten gerne zu,<br />

weil alles noch ein gutes Ende genommen<br />

hat.<br />

Liebe Landsleute, während ich diese Zeilen<br />

schreibe, denke ich oft an die Tränen<br />

meiner Eltern.<br />

Die verlorene Heimat<br />

Erzähle deinen Kindern, wie die Heimat war,<br />

die dir in Kriegeswirren ging verloren;<br />

erzähl von deiner Ahnen Art,<br />

die sie als wertvoll hatten sich erkoren.<br />

Erzähl von Bergen, Wäldern, Seen,<br />

wo Garben reif auf ihren Äckern standen,<br />

dass sie empfinden, wie sie schön,<br />

die leider jetzt nicht mehr für sie vorhanden.<br />

Und so wie Mütter es mit Kindern tun,<br />

wenn sie die ihren für die schönsten halten,<br />

so soll das Bild der Heimat immerzu<br />

für sie ein kleines Paradies entfalten.<br />

Sing deinen Kindern Heimatlieder,<br />

Gedichte, Verse lehre sie;<br />

erkennen Heimatklang in deiner Stimme wieder,<br />

vergessen nicht der Heimat Poesie!<br />

Und auch, wenn neue Heimat sie gefunden,<br />

die sie nun lieben; ihnen ist vertraut;<br />

mit deiner alten bleiben sie verbunden,<br />

obwohl sie diese niemals je geschaut!<br />

Gertrud Becker, Langenhagen<br />

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Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

BILDER AUS JOHANNISBURG<br />

von Klaus Beyer<br />

Wer kann Auskunft darüber geben, wann und wo dieser Umzug stattfand?<br />

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Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

Die geschmückte Fischerstraße<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

Ecke Bahnhofstraße / Königsberger Straße, Eingang zu<br />

Fleischer Skrodzki<br />

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Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

Blick vom Ruderbootshauszur Steinbrücke<br />

Blick von der Steinbrücke zurEisenbahnbrücke<br />

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Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

Der Marktplatz im Winter<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

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Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

Die jungen Herren von der Tanzstunde…<br />

…und ihre Lehrerin Studienrätin Felicitas<br />

Würfel, geb. Lüdtke. In der Schule streng, in<br />

der Freizeit ein „Kumpel”<br />

Wer kennt sich wieder?<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

Kartoffelernte 1941 in Lupken<br />

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Wer kennt den jungen Mann aus der Fischerstraße?<br />

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Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

Badestelle von Kreuzofen am Niedersee im Mai 2003 Foto: G. Woyzechowski<br />

Abgedrehter Baumriese als Zeuge der Sturmkatastrophe am 4. Juli 2002 in der <strong>Johannisburger</strong><br />

Heide, Hirschwalde Foto: Willi Reck<br />

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Die folgenden Lebenserinnerungen (im<br />

Auszug) stammen von Margarete Schramma,<br />

geb. Rüdiger, inzwischen verstorben.<br />

Sie gewähren einen Einblick in die Verhältnisse<br />

der Stadt Johannisburg von etwa<br />

1911-1941. Rev. Heide A. Harris, 12909<br />

New Sweden Church Rd, Manor, TX 78653,<br />

USA, die Tochter, schickte das Manuskript<br />

an Ilse Kruyk, Reginharstr.4, 51429 Berg.-<br />

Gladbch, eine Nichte der Verfasserin, Mitglied<br />

unseres Kreistages. Frau Kruyk stellte<br />

uns den Text für die Veröffentlichung zur<br />

Verfügung.<br />

Als drittältestes von sieben Kindern bin ich<br />

am 8.5.1911 in Wartendorf, der Heimat<br />

meines Vaters, geboren. Ich erinnere mich<br />

an die Kindergartenzeit und die Lehrertochter,<br />

die wie ich den Kindergarten besuchte.<br />

Wir durften auf dem Hof unseres<br />

Onkels Karl spielen, nachdem das Haus<br />

unserer Eltern einem Großfeuer zum Opfer<br />

gefallen war. Der Großvater väterlicherseits<br />

hatte in Wartendorf eine Schmiede.<br />

Die Großmutter väterlicherseits war bis zu<br />

ihrem Tode bei uns. Mein Vater hatte bei<br />

der Bahn im benachbarten Johannisburg<br />

eine Anstellung gefunden, wo er es bis<br />

zum Eisenbahnwerkführer geschafft hatte.<br />

1914, beim Ausbruch des ersten Weltkrieges,<br />

war ich drei Jahre alt. Als die Russen<br />

in und um Johannisburg kämpften, waren<br />

wir für eine Zeit in Pr. Eylau evakuiert. Wir<br />

durften bald wieder nach Wartendorf zurück.<br />

Bis 1917 wohnten wir bei Onkel Karl,<br />

bis das Haus in Johannisburg (Aryser Str.),<br />

mit dessen Bau die Eltern vor dem Kriege<br />

begonnen hatten, fertig war, Der Rohbau<br />

hatte durch die Kriegseinwirkungen sehr<br />

gelitten. Ein Massengrab in der Nähe, an<br />

der Grenadierstraße, erinnerte uns an die<br />

Gefallenen des Krieges.<br />

Besonders meine Mutter war sehr froh, als<br />

wir in das fertige Haus einziehen durften.<br />

Natürlich gab es noch manches anzuschaffen,<br />

aber zu kaufen gab es kaum etwas, so<br />

dass mein Vater, der handwerklich sehr<br />

begabt war, die Betten für das Elternschlafzimmer<br />

selbst zimmerte. Da meine<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

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Mutter von Hause aus gewöhnt war Geflügel<br />

zu halten, tat sie es auch jetzt. Es gab<br />

einen großen Hühnerhof, auf dem auch<br />

Gänse, Enten und Perlhühner Platz hatten.<br />

Die Futter- und Wasserbehälter für das<br />

Geflügel fertigte mein Vater selbst an. Auch<br />

die Schuhe besohlte er für uns alle. Gleich<br />

nach dem Kriege fertigte er Holzschuhe<br />

an. Meist hatten wir zwei Katzen sowie<br />

einen Wachhund auf dem Hof. Die Hundebude<br />

war auch vom Vater angefertigt.<br />

Als unsere Mutter vom Großvater ihr Erbteil<br />

bekommen hatte, kauften die Eltern 10<br />

Morgen = 2 1 / 2 ha Land, angrenzend an das<br />

Haus. Auch ein Stall gehörte zum Haus, in<br />

dem eine Kuh, ein paar Schweine und das<br />

Geflügel untergebracht waren. Wenn ein<br />

Schwein geschlachtet wurde, kam tags<br />

zuvor Onkel Fritz, ein Bruder unserer Mutter,<br />

und früh morgens ging es ans Schlachten.<br />

In einem großen Kupferkessel wurde<br />

die Wurst gekocht, und es gab eine schöne<br />

Wurstsuppe.<br />

1917 kam ich in die Schule. In diesem Jahr,<br />

am Heiligabend, wurde mein Bruder Willi<br />

geboren. Tante Martha, die jüngste, noch<br />

unverheiratete Schwester meiner Mutter ,<br />

war einige Tage bei uns, um zu helfen. Willi<br />

wurde ein kräftiger Junge. Darüber freute<br />

sich Mutter sehr, da unsere Schwester<br />

Friedchen, die in der Zeit des Krieges geboren<br />

wurde, die englische Krankheit hatte.<br />

Sie konnte nicht laufen. Gott hat sie im<br />

Alter von 4 Jahren heimgeholt.<br />

Als 1919 unsere Großmutter im Alter von 94<br />

Jahren gestorben war, wurde sie im Wohnzimmer<br />

aufgebahrt. Der Sarg wurde mit<br />

Hilfe eines Pferdegespanns zum Friedhof<br />

gebracht.<br />

In Johannisburg waren die Kaufleute meist<br />

Juden. Wir kauften Stoff und Kleider bei<br />

Scheinmann, der am Markt ein großes Manufakturgeschäft<br />

hatte. Während des Krieges,<br />

als viele Juden emigrierten, übernahm<br />

Kaufmann Konopatzki das Geschäft. Andere<br />

Geschäftsinhaber waren Wronkow und<br />

Rawraway. Meine Mutter kaufte oft eine<br />

große Lage Stoff. Es kam dann eine Schneiderin<br />

ins Haus, die uns Kleider nähte. Sie<br />

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90<br />

Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

schlief im Gästezimmer. lm Winter, wenn<br />

es sehr kalt war, wurde der Kachelofen<br />

geheizt. Mein Vater hatte im Wald meterweise<br />

Holz gekauft, das dann gesägt und<br />

gehackt werden musste. Alle Öfen, auch<br />

der Küchenherd, wurden mit Holz und Kohle<br />

geheizt.<br />

Meine Mutter backte wöchentlich sieben<br />

große Brote in dem großen Backofen in der<br />

Küche. Zu einem Festtag wurde einmal<br />

Kuchen von 30 Pfd. Mehl gebacken. Zu<br />

Fastnacht gab es Krapfen. Auch Raderkuchen<br />

und später mit einem Waffeleisen<br />

Waffeln wurden gebacken.<br />

Meine Schularbeiten machte ich gleich<br />

nach der Schule. Danach halfen wir im<br />

Garten beim Harken oder im Sommer auf<br />

der Wiese beim Heuwenden. In der Schule<br />

saß ich eine Zeit lang mit einem Mädchen<br />

aus dem Waisenhaus zusammen, zwischen<br />

deren Fingern ich rote, entzündete Flecken<br />

entdeckte. Nach einiger Zeit hatte auch ich<br />

juckende Pickel am Körper, ebenso meine<br />

Geschwister. Wir hatten die Krätze. Vater<br />

machte sich auf den Weg zur Apotheke<br />

und kaufte ein Mittel dagegen. Zu diesem<br />

Gang zog er seinen guten Anzug an. Am<br />

Wochenende wurden wir eingerieben. Am<br />

nächsten Tag stiegen wir nacheinander in<br />

einen Holzbottich mit warmem Wasser und<br />

wurden abgewaschen. Bald waren wir die<br />

Krätze los.<br />

Von unserer Anlegestelle am Pissekfluss<br />

konnten wir bis Nikolaiken fahren, wo es<br />

die gut schmeckenden Maränen gab. Auch<br />

auf dem <strong>Johannisburger</strong> Marktplatz boten<br />

an Markttagen Frauen geräucherte Maränen<br />

an. Auf dem Platz stand bis zum zweiten<br />

Weltkrieg ein Bismarck-Denkmal.<br />

Am 13.9.1920 wurden unsere jüngsten Brüder,<br />

Alfred und Sigfried, die Zwillinge, geboren.<br />

Nun waren wir 7 Kinder. Zur Erledigung<br />

der Hausarbeiten hatten wir eine Hilfe,<br />

denn meine Mutter war danach lange<br />

krank. Wenn die Zwillinge ihr Fläschchen<br />

bekommen sollten, waren meine Schwester<br />

und ich, damals 9 Jahre alt, dafür<br />

zuständig. Unser ältester Bruder Heinrich,<br />

Jg. 1907, durfte nur zugucken.<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

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In der Zeit nach dem ersten Weltkrieg besuchte<br />

uns oft unser Großvater, der mit<br />

dem Pferdewagen aus Bagensken kam. Er<br />

brachte uns manches Essbare mit, denn<br />

wir bekamen Brot und alles andere auf<br />

Karten. Ich weiß noch, wie ich nach Milch<br />

angestanden habe, denn immer bekamen<br />

wir keine Milch von der Kuh. Einmal kam<br />

uns Tante Ida besuchen. Sie brachte uns,<br />

versteckt unterm Mantel, Butter mit. Ihr<br />

schwarzsamtener Mantel hatte leider durch<br />

die aufgetaute Butter sehr gelitten. Tante<br />

Ida wohnte mit ihrer Familie in Kallenzinnen.<br />

Wir Kinder besuchten sie manchmal. Sehr<br />

gern war ich auch bei den Großeltern in<br />

Bagensken. Der Ort lag in einer schönen<br />

bergigen Gegend.<br />

Wir erhielten als Kinder eine strenge Erziehung.<br />

Der 1. Feiertag, Ostern oder Pfingsten,<br />

war für uns ein großer Feiertag. Wenn<br />

wir nicht in der Kirche oder in der Sonntagsschule<br />

waren, las Vater uns aus dem<br />

Andachtsbuch ,„Arndts wahres Christentum”<br />

vor. Am Nachmittag durften wir dann<br />

draußen spielen, nur nicht am Vormittag.<br />

Am Gründonnerstag gingen wir konfirmierten<br />

Kinder mit den Eltern zum Abendmahl.<br />

Wir besuchten auch die Sonntagsschule<br />

der landeskirchlichen Gemeinschaft. Für<br />

Erwachsene gab es dort Bibel- und Evangelisationsstunden.<br />

Als ich 14 Jahre alt war, wurde ich von<br />

Pfarrer Eichel konfirmiert. Meine Cousine<br />

Elfriede aus Wartendorf hatte mir dazu ein<br />

weißes Kleid genäht. Ich bin dann noch bis<br />

zum Herbst 1925 zur Schule gegangen,<br />

um den Anschluss an die einjährige Handelsschule<br />

in Lyck zu haben. Ich bin täglich<br />

von Oktober 1925 bis Ende September<br />

1926 morgens früh, Abfahrt 6 Uhr, nach<br />

Lyck gefahren. Agnes Wieczorek fuhr auch<br />

zu derselben Handelsschule. Wir wohnten<br />

beide gegenüber der Bahn.<br />

Mit meiner Mutter fuhren wir oft im Sommer<br />

zu unseren Verwandten Sach nach Gehlenburg.<br />

Dort wurden wir von der Bahn mit<br />

dem Landauer abgeholt und auch wieder<br />

zur Bahn gebracht. Es war immer ein Erlebnis.


Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

Gern erinnere ich mich an meine Tätigkeit<br />

bei der <strong>Johannisburger</strong> Zeitung: Als ich im<br />

Herbst 1926 die Handelsschule absolviert<br />

hatte, konnte ich am 1. Oktober 1926 im<br />

Kontor bei der <strong>Johannisburger</strong> Zeitung<br />

anfangen. Trotz des Jahres auf der Handelsschule,<br />

wo ich die Prüfung mit „sehr<br />

gut” bestanden hatte, wurde ich in der<br />

ersten Zeit auch zu Lehrlingsarbeiten herangezogen,<br />

z. B. morgens Staub wischen,<br />

Bücher und andere Sachen, die beim Verkauf<br />

liegen geblieben waren, einordnen u.<br />

ä. Wenn der Chef, Herr Bauer, und seine<br />

Schwägerin, die Buchhalterin, weg waren,<br />

machten wir es uns gemütlich. Mit Frl. Nisch,<br />

der Verkäuferin, hatte ich ein gutes Verhältnis.<br />

„Kleine”, das war ich, rief sie: „hol’<br />

doch mal von Czudrochowski Würstchen,<br />

aber nicht vergessen, dazu Mostrich!”<br />

Nachdem meine Probezeit in der <strong>Johannisburger</strong><br />

Zeitung zu Ende gegangen war,<br />

wurde ich von Frau Dzobek, der Buchhalterin,<br />

zu Büroarbeiten herangezogen, z. B.<br />

Rechnungen anmahnen, Nachnahmen an<br />

säumige Zahler schreiben und Radiosendungen<br />

für die Zeitung aufnehmen. Letzteres<br />

war besonders im Sommer bei Gewitter<br />

sehr schwierig. Wenn ich zum Mittag nach<br />

Hause ging, musste ich an der Gärtnerei<br />

Sanio vorbeigehen. Frl. Nisch beauftragte<br />

mich oft, ihrem Freund Ferdinand S., genannt<br />

Nanti, heimlich Briefe zu überbringen.<br />

„Nur dass der Alte es nicht sieht”,<br />

sagte sie mir. Ich erfüllte treulich diesen<br />

Auftrag. Ferdinand S. wurde später Kreisleiter<br />

unserer Stadt.<br />

Seine Schwester Friedel, zu der wir uns alle<br />

sehr hingezogen fühlten, leitete unseren<br />

Jungmädchenkreis, wenn Frau Pfarrer<br />

Rosenhahn nicht da war. Friedel war in<br />

einer Bibelschule in Berlin ausgebildet<br />

worden. Oft waren wir, die Kindergottesdiensthelfer,<br />

von Pfarrer Rosenhahn zum<br />

Abend eingeladen. Bei schönem Wetter<br />

machten wir, besonders am Sonntag nachmittags,<br />

Ausflüge mit Fahrrädern an den<br />

Brzosolassek- und Roschsee. Auch der<br />

erste Mai war ein schöner Tag dafür. Mit<br />

Volksliedersingen und Volkstanz erfreuten<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

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wir uns im Freien. Das war ein guter Ausgleich<br />

für meine manchmal sehr schwere<br />

Büroarbeit. An einem zweiten Weihnachtsfeiertag<br />

hielten wir eine Weihnachtsfeier im<br />

nahe gelegenen Wald, zündeten an einem<br />

Tannenbaum unsere mitgebrachten Lichter<br />

an und sangen Lieder. An den Adventssonntagen<br />

sangen wir an den Straßenekken<br />

des <strong>Johannisburger</strong> Marktplatzes unsere<br />

Adventslieder. Solche Zusammenkünfte<br />

gaben mir immer wieder Kraft für die<br />

langen Bürostunden, denn wir haben damals<br />

auch an Sonnabenden bis 13 Uhr<br />

Dienst gehabt. Ich erinnere mich gern an<br />

diese schöne Jungmädchenzeit.<br />

Als ich 17 Jahre alt war, wechselte ich<br />

meine Stelle. Rechtsanwalt von Lojewski,<br />

der Schriftleiter der <strong>Johannisburger</strong> Zeitung,<br />

fragte mich eines Tages, ob ich nicht<br />

eine Stelle in seinem Anwaltsbüro annehmen<br />

würde. Ich sagte zu und trat im Oktober<br />

1928 den neuen Dienst an. Gehaltsaufbesserung<br />

von 70 auf 90 Mark. Ich war die<br />

Kraft, die stenografieren konnte. Der Anwalt<br />

hatte eine Zeit lang auch Schmuggelfälle<br />

zu bearbeiten, die an der 20 km entfernten<br />

Grenze nach Polen vorkamen, oft<br />

ging es um Schmuggel mit Pferden. Meistens<br />

habe ich für den Anwalt Diktate aufgenommen,<br />

dann schrieb ich den Text mit<br />

der Maschine.<br />

Als Hitler an die Regierung kam, ging es<br />

den Anwälten und Notaren nicht mehr so<br />

gut wie früher. Die Gebührenordnung für<br />

Überlassungsverträge der Bauern wurde<br />

geändert, so dass die Einnahmen für diese<br />

Verträge bedeutend geringer waren als<br />

bisher. Es war mir nicht wohl zumute, wenn<br />

der Chef fragte , wieviel Einnahmen da<br />

waren, und nichts an Bargeld vorhanden<br />

war. Unser Gehalt musste der Anwalt mit<br />

einem Sparkassenvorschuss bezahlen. Er<br />

hatte eine Grundschuld aufgenommen.<br />

Trotzdem schenkte er mir, als ich im Oktober<br />

1938 10 Jahre bei ihm beschäftigt war,<br />

einen großen silbernen Löffel.<br />

Die Verfasserin wurde später Bürovorsteherin<br />

und arbeitete im ganzen zehneinhalb<br />

Jahre bei Rechtsanwalt von Lojewski, von<br />

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92<br />

Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

1939 bis 1941 im Staatshochbauamt.<br />

Zum Thema: Juden in Johannisburg<br />

ln der Nazizeit starb Herr Toller, Inhaber<br />

eines großen Eisenwarengeschäftes am<br />

Marktplatz. Er hatte alle Notariatsgeschäfte<br />

von Herrn von Lojewski erledigen lassen,<br />

weshalb dieser an dem jüdischen Begräbnis<br />

teilnahm. Auf offener Straße wurde er<br />

geknipst, und er bekam nach einigen Tagen<br />

ein Schreiben von der Anwaltskammer<br />

in Königsberg, er möge zu dieser unerlaubten<br />

Handlung Stellung nehmen. Er diktierte<br />

mir einen Brief an die Anwaltskammer<br />

mit dem Inhalb, dass er sich als Notar des<br />

Verstorbenen verpflichtet gefühlt habe, am<br />

Begräbnis teilzunehmen. Der jüdische<br />

Friedhof lag weit vor der Stadt, Richtung<br />

Johannishöhe.<br />

Am 9.11.1938 war der Tag der Verbrennung<br />

der Synagoge. Vorher waren die Inventarien,<br />

z. B. Stühle, aus dem Haus entfernt<br />

worden. Später wurden sie vernichtet.<br />

Unserem Kreisleiter Sanio fiel es sehr<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

Masuren<br />

Du bist an Deutschlands Kleid nur Saum,<br />

nicht prunkvoll und nicht schmuckbeladen,<br />

des Reiches Stämme kennen dich kaum<br />

und bist doch Zweig am deutschen Baum,<br />

du Land der Ordensrittertaten.<br />

Ich liebe deine sanften Höhen,<br />

der Felder ährenschweres Gold,<br />

der Himmel blaut in deinen Seen,<br />

mit weißen Wolkenschiffen wehen<br />

Unendlichkeiten gottgewollt.<br />

Hier leben Menschen erdverbunden<br />

mit blauen Augen, hellem Haar.<br />

Ich hab sie etwas herb gefunden,<br />

doch dank ich ihnen schöne Stunden<br />

und komme wieder.<br />

Wird es wahr?<br />

Walter Nickel<br />

schwer, diesen Auftrag auszuführen. Er<br />

dachte dabei an seine Mutter, die eine<br />

gläubige Frau war.<br />

Auch wagten die Menschen nicht, in den<br />

jüdischen Geschäften einzukaufen. In dieser<br />

Zeit sah ich im Schaufenster bei<br />

Wronkow einen Pelzschal, der mir gefiel.<br />

Ich guckte mich überall um, sah keinen<br />

diensthabenden Nazi und erledigte den<br />

Kauf. Den Schal habe ich noch bei der<br />

Flucht getragen. Wo die Inhaber der jüdischen<br />

Geschäfte verblieben sind, wusste<br />

niemand. Ich erinnere mich, dass Familie<br />

Hirschfeld, Hausbesitzer des Rechtsanwaltsbüros,<br />

plötzlich nicht mehr da war.<br />

Frau Hirschfeld hatte den Chef beauftragt,<br />

ihre Forderungen aus ihrem Geschäft einzuziehen.<br />

Wir zahlten das eingegangene<br />

Geld auf ihr Konto bei der <strong>Johannisburger</strong><br />

Sparkasse ein.<br />

Die Verfasserin berichtet am Schluss ihrer<br />

„Erinnerungen” von ihrer Hochzeit im Juni<br />

1941.<br />

Einsenderin des Gedichtes: E. Liedtke, Holsteiner Straße 24, 71040 Ludwigsburg<br />

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<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

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94<br />

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DIE EINWEIHUNG DER NEUEN<br />

SEUFZERBRÜCKE IN ARYS<br />

Die Einweihung der neuen Seufzerbrücke<br />

fand im Rahmen eines Stadtfestes statt,<br />

der „Aryser Tage”, vom 12. bis 14. Juli<br />

2002. Gefeiert wurde vor allem auf dem<br />

großen Platz an der ehemaligen Gartenstraße.<br />

In seiner Eröffnungsansprache begrüßte<br />

Bürgermeister Aleszczyk die jetzigen<br />

Aryser, besonders Persönlichkeiten,<br />

die in Arys und seiner Umgebung heute<br />

besondere Ämter innehaben. Begrüßt wurden<br />

ebenso eine Delegation aus Kropp mit<br />

ihrem Bürgervertreter und wir, die Reisegruppe,<br />

bestehend aus Mitgliedern der<br />

Gemeinschaft „Arys Stadt und Land” mit<br />

ihrem Reiseleiter, Herrn Waldemar<br />

Wyludda.<br />

Die Kropper Kommunalpolitiker, so sagte<br />

der Bürgermeister, seien angereist, um die<br />

Stadt kennen zu lernen, vor allem jedoch,<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

um eine Partnerschaftsvereinbarung zu<br />

unterzeichnen, auf deren Grundlage eine<br />

Verbindung zwischen Arys und Kropp in<br />

Zukunft gepflegt werden soll. Gedacht ist<br />

an Kontakte zwischen den Jugendlichen<br />

auf kulturellem Gebiet, z. B. dem Sport,<br />

ebenso an Kontakte zwischen den Bürgern<br />

und Organisationen verschiedener Art. Auf<br />

diese Weise wolle man einen Beitrag für<br />

die Völkerverständigung und die Schaffung<br />

eines vereinten, friedlichen Europas<br />

leisten. Erwähnt wurden Kreispräsident<br />

Petersen und Landrat Kamischke vom Kreis<br />

Schleswig-Flensburg, die den Weg für die<br />

Partnerschaft geebnet haben.<br />

Es folgte dann die Einweihung der neuen<br />

Seufzerbrücke, zu der, von der Gartenstraße<br />

aus gesehen, ein neu angelegter<br />

Plattenweg führt. Der Bürgermeister, mit<br />

einer Übersetzerin auf der Brücke stehend,<br />

erinnerte an ein Treffen zwischen alten und<br />

neuen Arysern im Sommer 2000, bei dem<br />

Aryser Reisegruppe auf der neu erbauten Seufzerbrücke Foto: Siegfried Reisenauer<br />

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einige Aryser gefragt haben, ob die Errichtung<br />

einer neuen Seufzerbrücke möglich<br />

sei. Er habe damals den Bau zugesichert:<br />

mit Hilfe der Pioniere könne die Brücke<br />

errichtet werden. Der Bürgermeister äußerte<br />

dann ähnliche Gedanken wie bei der<br />

Beschreibung der Zielsetzung der Partnerschaft<br />

zwischen Arys und Kropp: Es gehe<br />

um Begegnung im weitesten Sinn. Das am<br />

Anfang der Brücke befestigte Band wurde<br />

durchschnitten. Wir konnten nun über die<br />

Brücke gehen. Unsere alte Aryserin, Frau<br />

Agnes Neumann, warf von der Mitte der<br />

Brücke aus in den Kanal einen Strauß gelber<br />

Blumen, der unter der Brücke durch<br />

die Strömung weiter schwamm. Dazu sagte<br />

sie: „Seufzerbrücke, die II., eingeweiht<br />

im Jahr 2002. Mögen alle Menschen in<br />

Frieden und Eintracht über diese Brücke<br />

gehen! Gott segne diese Stunde”.<br />

Wir besuchten im Anschluss mit der Delegation<br />

aus Kropp und heutigen Aryser Bürgern<br />

einen katholischen Gottesdienst in<br />

unserer ehemals evangelischen Kirche. Sie<br />

war voll besetzt, die Gesänge wirkten beeindruckend.<br />

Leider wurde in diesem Gottesdienst<br />

kaum Deutsch gesprochen. Der<br />

ehemalige Pfarrer aus Arys, jetzt in Lyck<br />

tätig, las einen neutestamentlichen Abschnitt<br />

auf Deutsch vor und wies auf die<br />

Einweihung der Brücke hin. Im übrigen war<br />

Polnisch die Gottesdienstsprache, auch<br />

die Predigt wurde leider nicht ins Deutsche<br />

übersetzt.<br />

Zur Einweihung der Brücke gehörte auch<br />

eine Einladung ins Haus Anna, früher<br />

Budda, zu einem Fest am Abend. Ein polnischer<br />

Frauenchor in Trachtenkleidern trug<br />

Gesänge vor. Es folgte die Unterzeichnung<br />

der Partnerschaftsurkunde Arys -<br />

Kropp, Geschenke wurden ausgetauscht.<br />

Die Gäste durften sich dann an einem kalten<br />

Buffet bedienen. Den Rest des Abends<br />

verbrachten wir mit Unterhaltung und Tanz.<br />

Auch am nächsten Nachmittag war die<br />

Aryser Gruppe noch zu einem kleinen<br />

Imbiss mit Wildschweinbraten auf dem Platz<br />

an der Gartenstraße eingeladen. Wir erlebten<br />

östliche Gastfreundschaft.<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

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Zu erwähnen wäre noch das schöne Sommerwetter<br />

während des Festes und der<br />

Zeit unserer Reise, obwohl vorher in Arys<br />

und Umgebung ein gewaltiger Sturm gewütet<br />

und viel Schaden angerichtet hatte.<br />

D. Woytewitz<br />

EINE GLOCKE DER KIRCHE<br />

IN MORGEN (KUMILSKO)<br />

AUS DEM JAHRE 1873<br />

Die Glockeninschrift<br />

Bochumer Verein · Gussstahlfabrik<br />

Lobet den Herrn in seinem Heiligtum<br />

Alles was Odem hat, lobe den Herren<br />

Ps. 150,1 und 6<br />

im Jahre 1873<br />

Pfarrer Mendrzyk<br />

Kirchenvorsteher<br />

Graffenberger und Braun<br />

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<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

Von der Sonne durchflutet. Wald und Wege, frisches Maigrün am Wegesrand zwischen<br />

Kurwien und Kreuzofen Foto: G. Woyzechowski<br />

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<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

Konfirmation am 14. 4. 1941 in Gehlenburg durch Pfarrer Heldt<br />

Einsender: Emmi Kruschinski, geb. Rutkowski, aus Erztal, Amselstraße 3d, 45772 Marl<br />

Pilchen-Fischer auf dem Roschsee im Herbst 1949. Von li. nach re.: Max Salamon, Wilhelm<br />

Chroszewski, Kurt Worroch und Gustav Chroszewski<br />

Einsender: Siegfried Salamon, Im Püllenkamp 17, 41462 Neuss<br />

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98<br />

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<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

HAMMERGEHSEN (ABBAU GEHSEN)<br />

Einsenderin: Betty Richter, geb. Ober, Berliner Straße 56, 84478 Waldkraiburg<br />

Frau Ober (in Tracht) mit Sohn und Helferinnen<br />

bei der Heuernte<br />

Frau Ober mit Sohn und Tochter auf ihrem<br />

Hof<br />

Das ist alles, was übrig blieb! Die Einsenderin<br />

auf der Treppe ihres zerstörten Hauses in<br />

Hammergehsen<br />

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Die Einsenderin mit 10 Jahren auf der Wiese<br />

des Anwesens ihrer Eltern<br />

Die Eltern Gustav und Martha Ober mit Tochter<br />

Betty und Tante Gertrud Joswig aus Morgen


Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

MUTTER<br />

AUF DEM PFERDEMARKT<br />

Von Kurt Zwikla<br />

Meine Eltern wohnten in dem schönen masurischen<br />

Dorf Misken, Kreis Johannisburg,<br />

nahe der polnischen Grenze. Als der Krieg<br />

im September 1914 begann, kamen russische<br />

Einheiten in die masurischen<br />

Grenzdörfer, wo sie alles mitnahmen, was<br />

ihnen gefiel. Sehr begehrt waren bei ihnen<br />

die Pferde, die sie den Bauern wegnahmen,<br />

so auch das einzige Pferd meiner<br />

Eltern. Einige Männer aus unserem Dorf<br />

wurden nach Russland verschleppt, auch<br />

mein Vater, sie kamen erst nach rund vier<br />

Jahren zurück. Nun stand meine Mutter mit<br />

ihren Eltern, drei kleinen Kindern und dem<br />

Bauernhof allein da. Sie machte sich große<br />

Sorgen, wie sie alles schaffen sollte. Dann<br />

kam das Frühjahr 1915, und die Felder<br />

mussten bestellt werden. Aber wie? Ohne<br />

Pferd war das unmöglich.<br />

Eines Tages erfuhr meine Mutter, dass in<br />

Bialla ausrangierte Militärpferde an die<br />

Bauern verkauft wurden. Sie beschloss mit<br />

ihrem Vater dort ein Pferd zu kaufen, um mit<br />

der Frühjahrsbestellung zu beginnen. Doch<br />

mein Großvater weigerte sich, mit einer<br />

Frau zum Pferdemarkt zu gehen. Er meinte,<br />

das sei Männersache. „Ich lass’ mich doch<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

von den anderen Männern nicht auslachen.”<br />

Aber für meine Mutter war ein Pferd wichtig,<br />

also machte sie sich am nächsten Morgen<br />

in aller Frühe auf. Es war ein Fußweg<br />

von neun Kilometern. Kaum war meine<br />

Mutter weg, entschloss sich mein Großvater,<br />

ihr in einem gewissen Abstand zu folgen.<br />

In Bialla angekommen, sah sie schon<br />

von weitem eine große Anzahl Menschen<br />

stehen - nur Männer. Sie wurde mit abschätzigen<br />

Bemerkungen empfangen, aber<br />

sie ließ sich nicht einschüchtern und versuchte<br />

herauszufinden, wo die Pferde standen.<br />

In einer Seitenstraße fand sie die Pferde<br />

schließlich. Sie stellte sich in die Nähe und<br />

tat so, als gehöre sie dazu. Als das erste<br />

Pferd von einem Soldaten am Halfter zum<br />

Verkauf vorgeführt wurde, fasste meine<br />

Mutter das Pferd an der anderen Seite des<br />

Halfters und ging zu dem Tisch, an dem<br />

zwei Offiziere saßen, den Preis festlegten<br />

und das Geld annahmen. Natürlich protestierten<br />

einige Männer, aber meine Mutter<br />

sagte, dass sie drei kleine Kinder habe, ihr<br />

Mann in russischer Kriegsgefangenschaft<br />

sei, sie nicht wisse, wie sie das Land ohne<br />

Pferde bestellen solle, um die Kinder zu<br />

ernähren. Die Offiziere sahen die Notlage<br />

ein und überließen ihr das Pferd zu einem<br />

günstigen Preis. Sie bedankte sich und<br />

machte sich voller Stolz auf den Heimweg.<br />

Als sie aus dem Trubel heraus war, empfing<br />

sie mein Großvater mit den Worten:<br />

„Da hast du aber einen mageren Klepper<br />

gekauft! Ja, ja, so ist das, wenn Frauen zum<br />

Pferdekauf gehen.” Zu Hause angekommen,<br />

wurde das Pferd mit Hafer und Heu<br />

aufgepäppelt, und die Frühjahrsbestellung<br />

konnte beginnen. Nach einigen Wochen<br />

hatte sich das Pferd von den Strapazen<br />

erholt und war ein wahres Prachtexemplar<br />

geworden.<br />

Als mein Vater 1918 aus der Gefangenschaft<br />

kam, hat er den guten Pferdekauf<br />

meiner Mutter bewundert. Einige Händler<br />

wollten ihnen das Pferd abkaufen, doch für<br />

meine Mutter blieb es unverkäuflich.<br />

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100<br />

Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

MEIN GROSSVATER<br />

UND DER WOLF<br />

Mein Großvater ging im November des<br />

Jahres 1900 nach Bialla zum Markt, um<br />

dort einzukaufen. Es war ein Fußweg von<br />

etwa 9 Kilometern, der überwiegend durch<br />

den Wald führte. Auf dem Markt traf er<br />

einige Bekannte, und das Wiedersehen<br />

wurde mit einigen Körnchen im Krug begossen.<br />

Als er sich dann auf den Heimweg<br />

machte, war es schon schummrig, und als<br />

er das Dorf Konopken (Mühlengrund) hinter<br />

sich hatte, war es inzwischen stockfinster<br />

geworden. In Kruzewen (Erztal) begann<br />

der Sandweg nach Misken. Kaum<br />

ging er den Weg einige Meter, sah er plötzlich<br />

am Wegrand einen Wolf stehen, so als<br />

ob der schon auf meinen Großvater gewartet<br />

hätte. Was machen? Weglaufen nützte<br />

nichts, der Wolf hätte ihn gleich eingeholt.<br />

Also setzte er seinen Weg ruhig fort.<br />

Der Wolf lief gemächlich neben ihm her bis<br />

nach Misken. Natürlich hatte der Großvater<br />

Angst; die Haare standen ihm zu Berge. Er<br />

überlegte, wie er den Wolf loswerden könne,<br />

aber es fiel ihm nichts ein. Als er nun<br />

aus dem Wald kam und die ersten Häuser<br />

von Misken sah, versuchte er ganz nahe an<br />

den Gebäuden entlangzugehen. Der Wolf<br />

trabte so zwei, drei Schritte mal neben, mal<br />

vor dem Großvater. Als er an seinem Haus<br />

war, ging er ganz nahe am Staketenzaun<br />

entlang, um bei günstiger Gelegenheit ins<br />

Haus zu kommen.<br />

Am Hauseingang angekommen, war der<br />

Wolf zum Glück etwa zwei Schritte vor ihm,<br />

das nutzte der Großvater aus und sprang<br />

zur Tür, öffnete sie blitzschnell, sprang<br />

hinein und warf die Tür zu. Damit hatte der<br />

Wolf nicht gerechnet. Er sprang schnell zur<br />

Tür und wollte ebenfalls hinein. Als es ihm<br />

nicht gelang, wurde er wütend, stellte sich<br />

auf die Hinterfüße, heulte laut und kratzte<br />

mit den Vorderpfoten an der Haustür. Als er<br />

merkte, dass er nicht hineinkam, versuchte<br />

er in den daneben liegenden Pferdestall zu<br />

kommen und wollte unter dem Fundament<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

in den Stall gelangen. Er versuchte an zwei<br />

Stellen mit den Pfoten Löcher zu buddeln,<br />

aber auch das gelang ihm nicht. So trottete<br />

er denselben Weg, den er gekommen war,<br />

in den Wald zurück.<br />

Vor einigen Jahren erzählte ich diese Geschichte<br />

meinem jüngsten Enkel Kai, der<br />

aufmerksam zuhörte. Als wir dann vor zwei<br />

Jahren mit unseren Kindern und Enkeln<br />

unsere ostpreußische Heimat besuchten,<br />

gingen wir auch den Weg von Kruzewen<br />

nach Misken. Plötzlich fragte Kai: „Opa, ist<br />

das derselbe Weg, den dein Großvater mit<br />

dem Wolf gegangen ist?“ Da merkte ich,<br />

dass unsere Kinder und Enkel gerne unsere<br />

Geschichten von früher hören und sicher<br />

auch ihren Kindern weiter erzählen.<br />

Denn wir, als die letzte Erlebnisgeneration,<br />

sollten alles tun, damit unsere Heimat nicht<br />

vergessen wird.<br />

K. Zwikla<br />

DENKE,<br />

DASS ES EIN LEBEN GIBT<br />

UND DASS ES EINEN TOD<br />

GIBT.<br />

DENKE,<br />

DASS ES SELIGKEIT GIBT<br />

UND DASS ES GRÄBER<br />

GIBT.<br />

SEI NICHT VERGESSLICH,<br />

SONDERN DENKE DARAN.<br />

Robert Walser


Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

MITTENHEIDE (TUROSCHELN) UND UMGEBUNG<br />

Einsender: Annemarie Hartwig, Hackelbergstraße 15, 37194 Bodenfelde<br />

Erinnert sich jemand daran, was hier wohl gefeiert wurde?<br />

1932 Blick vom Kirchturm Das Pfarrhaus<br />

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Schnee am 1. Mai<br />

Erntezeit<br />

102<br />

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<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

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Holzablage am See<br />

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So schön war die Umgebung von Mittenheide<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

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Ortseingang vonSadunen (Sdnunowen)<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

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Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

KIRCHSPIEL KUMILSKO<br />

(AB 1938 MORGEN),<br />

KR. JOHANNISBURG<br />

Für mein Forschungsprojekt „Kirchspielchronik<br />

Kumilsko“benötige ich zur leihweisen<br />

Überlassung Bücher, Chroniken, Bilder,<br />

Ansichtskarten, Urkunden, Dokumente,<br />

Briefe, usw., die einen Bezug zu den<br />

unten aufgeführten Orten des Kirchspiels<br />

Kumilsko haben.<br />

Die Original-Unterlagen erhalten Sie nach<br />

Anfertigung von Kopien schnellstens zurück.<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

MORGEN<br />

Gasthaus Richard Nitsch Molkerei und Mühle<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

Das Kirchspiel Kumilsko umfasst nach dem<br />

Stand von 1912 die folgenden Orte (die<br />

Namensänderungen ab 1938 in Klammern):<br />

Kumilsko (Morgen), Bagensken (Lehmannsdorf),<br />

Bogumillen (Brödau), Groß und<br />

Klein Cwalinnen /Zwalinnen (Schwallen),<br />

Grodzisko (Burgdorf), Gruhsen, Gusken,<br />

Jakubben, Kosken mit Itzken und Niegossen,<br />

Klarheim (oo Mikutten), Kossaken<br />

(Wächtershausen), Kowalewen (Richtwalde),<br />

Kuckeln, Lissaken (Drugen), Lisken,<br />

Mykutten (Mikutten), Poseggen, Adlig Rakowen<br />

Dorf und Gut (Raken), Sokollen<br />

(Falkendorf), Soldahnen, Adlig Symken<br />

Dorf und Gut (Simken).<br />

Für Ihre Unterstützung möchte ich mich<br />

schon heute bedanken.<br />

Werner Schuka, Alte Poststraße 37, 32429<br />

Minden, Telefon 0571 / 55848<br />

105


Einsender: Dorothea Reinhold<br />

Max-Reger-Weg 1<br />

Helmstedt<br />

Die Ruhdener sind stolz<br />

auf das Hirschgeweih<br />

106<br />

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<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

ERINNERUNGEN AN RUHDEN<br />

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Jugend von Ruhden<br />

bei einem Sommerfest


Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

Haus Lukat<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

RUHDEN 1991<br />

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Haus der früheren<br />

Gastwirtschaft Sparka<br />

Grundstück gegenüber<br />

Sparka, im Hintergrund<br />

Haus Lukat<br />

Einsender: Gotthold Brozio<br />

Weserstraße 32<br />

76437 Rastatt<br />

107


108<br />

Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

UND ES GEHT WEITER MIT RUHDEN<br />

Aufnahmen, die uns Herr Siegfried Razum, Karlsbader Straße 15 in 35396 Gießen, vor<br />

längerer Zeit überlassen hat.<br />

Anwesen - Wohnhaus und<br />

Wirtschaftsgebäude<br />

von Jakob Greinus, 1950<br />

Konfirmation von Ruth Greinus, Ostern 1944. Konfirmandin hinten Fenstermitte<br />

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Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

WAS IST UND WIE BETREIBT<br />

MAN FAMILIENFORSCHUNG?<br />

<strong>Familienforschung</strong>, auch als Familiengeschichtsforschung<br />

oder Genealogie bezeichnet,<br />

geht den Spuren der Vorfahren in<br />

gedruckten und ungedruckten Quellen<br />

nach. Sie versucht, Namen, Lebensdaten<br />

und -umstände möglichst umfassend zu<br />

erforschen. Alle Schichten der Bevölkerung<br />

haben nachlesbare Angaben in den<br />

Quellen hinterlassen. <strong>Familienforschung</strong> ist<br />

also keine Angelegenheit privilegierter Kreise.<br />

Ausgangspunkt der Forschung sind die<br />

Register der Standesämter, in Ost- und<br />

Westpreußen ab 1874 geführt, und die Kirchenbücher,<br />

die Ende des 16. Jhs., oft<br />

aber erst im 17. Jh. einsetzen. Aus diesen<br />

Quellen ergeben sich die Namen und die<br />

Eckdaten zu den einzelnen Familienmitgliedern<br />

und die Familienzusammenhänge.<br />

Richtig lebendig und interessant wird <strong>Familienforschung</strong><br />

aber erst, wenn sie auf die<br />

wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse<br />

der Vorfahren und auf ihr gesamtes Lebensumfeld<br />

ausgedehnt wird. Dazu ist es notwendig,<br />

in weiteren archivalischen Quellen<br />

(Grundbücher, Bürgerverzeichnisse, Zunftrollen,<br />

Steuer- und Schadenlisten, Mühlenund<br />

Gesindelisten, Huldigungs- und<br />

Musterungslisten, Erbteilungen und Testamente,<br />

Kirchenrechnungen und -strafen,<br />

Grundstücksgeschäfte, Schulakten und<br />

anderes mehr) und in gedruckten Quellen<br />

(Urkunden- und Bürgerbücher, Dorf- und<br />

Stadtchroniken, Verkündungsblätter, Geschlechterbücher,<br />

Ahnenlisten usw.) zu<br />

suchen. Oft entdeckt man bei dieser Arbeit<br />

völlig unvermutete Zusammenhänge und<br />

verblüffende Details, oft auch das ganz<br />

unmittelbare Einwirken der großen Geschichte<br />

auf das Leben Einzelner. So vermittelt<br />

<strong>Familienforschung</strong> den Blick für geschichtliche<br />

Auswirkungen und die Erfahrung<br />

persönlicher Betroffenheit. Sie wird<br />

darüber hinaus zu einem Teil der Heimatund<br />

Landesforschung.<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

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Derart betriebene Familiengeschichtsforschung<br />

erfordert Wissen über die Forschungsmethoden,<br />

über die verfügbaren<br />

Quellen und deren Benutzung und, je nach<br />

persönlichen Forschungsschwerpunkten,<br />

Kenntnisse in den historischen Hilfswissenschaften<br />

(Schriftkunde, Maße und Gewichte,<br />

Zeitrechnung und Kalenderangaben,<br />

lateinische Bezeichnungen für<br />

Krankheiten und Berufe, Namenkunde und<br />

vieles andere), aber auch zu bestimmten<br />

historischen Fachgebieten (Steuerwesen,<br />

Agrarstruktur, Gemeindeordnung, Bildungswesen<br />

usw.).<br />

Das hört sich alles im ersten Augenblick<br />

gewaltig an. Das Wissen lässt sich aber im<br />

Laufe der Jahre entsprechend den eigenen<br />

Forschungsneigungen nach und nach<br />

erarbeiten.<br />

Zunächst gibt es dafür eine spezielle Literatur.<br />

Für den Einstieg empfiehlt sich das<br />

preisgünstige Buch von Wolfgang Ribbe /<br />

Eckart Henning, Taschenbuch für Familiengeschichtsforschung,<br />

12. Auflage, Verlag<br />

Degener & Co., Neustadt a. d. Aisch 2001.<br />

Dieses Werk enthält eine Fülle von weiterführenden<br />

Hinweisen und Angaben zur<br />

wichtigsten Literatur.<br />

Ferner wird die <strong>Familienforschung</strong> durch<br />

Mitgliedschaft in einem familienkundlichen<br />

Verein erleichtert. Deren gibt es zahlreiche,<br />

sie sind meist auf bestimmte Landschaften<br />

ausgerichtet. Ihre Leistung für die<br />

Mitglieder besteht überwiegend in Veröffentlichungen,<br />

in Informations-Veranstaltungen,<br />

im Erteilen von Auskünften und im<br />

Vermitteln von gegenseitigen Informationen<br />

unter den Mitgliedern. Sie geben so<br />

Hilfe zur Selbsthilfe. Der Rat erfahrener<br />

Mitglieder hilft nicht nur Anfängern, ihre<br />

eigene Forschung zielgerichteter durchzuführen<br />

und dadurch Zeit und Geld zu<br />

sparen.<br />

<strong>Familienforschung</strong> von anderen als Auftragsarbeit<br />

durchführen zu lassen, ist kaum<br />

möglich. Wirklich gute und umfangreiche<br />

professionelle Arbeit ist fast nicht bezahlbar.<br />

Leider tummeln sich auf diesem Gebiet<br />

auch unseriöse Firmen.<br />

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110<br />

Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

Für den Interessierten wird <strong>Familienforschung</strong><br />

zu einer lebenslangen und erfüllenden<br />

Beschäftigung, mit der man zwar<br />

jederzeit beginnen, aber nicht früh genug<br />

anfangen kann. <strong>Familienforschung</strong> ist deshalb<br />

keineswegs nur etwas für Rentner und<br />

Pensionäre. Im Gegenteil, erst die langjährige<br />

Forschung, je nach individuell verfügbarer<br />

Zeit in Angriff genommen, schafft<br />

auch langjährige Freude. Nicht verschwiegen<br />

sein soll, dass <strong>Familienforschung</strong> auch<br />

den Reiz kriminalistischer Spürarbeit in sich<br />

birgt.<br />

Lage der ost- und westpreußischen <strong>Familienforschung</strong><br />

Die Möglichkeiten zur Erforschung ost- und<br />

westpreußischer Familien sind entgegen<br />

weit verbreiteter Meinung gut bis sehr gut,<br />

jedenfalls sehr viel besser als für alle anderen<br />

ostdeutschen Gebiete.<br />

Die wichtigsten Bestände befinden sich im<br />

Original oder als Verfilmung in Deutschland.<br />

Bestände im heutigen Polen sind<br />

wieder benutzbar. Die Bedingungen sind<br />

nicht sehr viel schwieriger als in Deutschland.<br />

Dagegen sind die erhaltenen Bestände<br />

im heutigen Rußland gering und kaum<br />

geordnet. Ihre Benutzung ist fast nicht<br />

möglich.<br />

Große Bestände an Kirchenbüchern sind<br />

bei Kriegsende mitgenommen worden. Die<br />

evangelischen Kirchenbücher lagern zentral<br />

im „Evangelischen Zentralarchiv“ in<br />

Berlin, die katholischen Kirchenbücher im<br />

„Bischöflichen Zentralarchiv“ in Regensburg.<br />

Beide Archive sind der privaten Forschung<br />

zugänglich. Das Berliner Archiv<br />

hat einen käuflichen Bestandskatalog herausgegeben.<br />

Die Masse der Kirchenbücher<br />

wurde jedoch bereits vor dem Krieg<br />

verfilmt. Die Filme lagern in der „Deutschen<br />

Zentralstelle für Genealogie“ in Leipzig und<br />

sind dort einsehbar. Ein Katalog ist im<br />

Handel erhältlich.<br />

Die im Forschungsgebiet verbliebenen Kirchenbücher<br />

und Kirchenakten wurden in<br />

Polen, soweit es am Ort eine Kirchengemeinde<br />

gleicher Konfession gibt, und das<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

trifft meist nur für die katholischen Kirchenbücher<br />

zu, vielfach bei der dortigen Pfarrei<br />

belassen, ältere Bestände auch an die<br />

Diözesanarchive abgegeben. Die übrigen<br />

Kirchenbücher lagern in den staatlichen<br />

Wojewodschaftsarchiven. In Rußland ist<br />

die Lagerung dem Zufall überlassen. Das<br />

gilt auch für die übrigen dortigen Archivbestände.<br />

Standesamtsunterlagen sind überwiegend<br />

vor Ort geblieben. Sie werden in Polen,<br />

soweit erhalten, bei den Nachfolgebehörden<br />

der deutschen Standesämter<br />

aufbewahrt. Nur die über einhundert Jahre<br />

alten Bestände befinden sich in den Staatsarchiven.<br />

Das „Geheime Staatsarchiv Preußischer<br />

Kulturbesitz“ in Berlin als das zentrale Archiv<br />

des preußischen Staates enthält eine<br />

Fülle von Beständen zu Ost- und Westpreußen.<br />

Das ehemalige „Königsberger Staatsarchiv“<br />

ist in seinen wesentlichen Teilen nach<br />

Deutschland gebracht worden und bildet<br />

heute die Hauptabteilung XX des erwähnten<br />

Geheimen Staatsarchivs in Berlin. Zu<br />

den Beständen sind mehrere Aufsätze erschienen,<br />

so auch im 30. Jahrg. (1982),<br />

Bd. 13 der VFFOW-Vereinszeitschrift.<br />

Die sonstigen in Polen erhaltenen Archivbestände<br />

wurden in die nach 1945 neu<br />

eingerichteten staatlichen Wojewodschaftsarchive<br />

entsprechend der räumlichen<br />

Entstehung verlagert. Dort liegen<br />

heute nicht nur die Bestände ehemaliger<br />

deutscher Staatsarchive, so des Danziger<br />

und des Allensteiner Archivs, sondern auch<br />

die Akten weiterer Behörden wie der Kreisverwaltungen,<br />

der Städte, der Justizbehörden,<br />

der Forstverwaltung, dazu die Privatarchive<br />

begüterter Familien.<br />

Eine große Erleichterung bei der Arbeit mit<br />

den Quellen bilden die Verfilmungen der<br />

„Genealogischen Gesellschaft von Utah“,<br />

die von der Religionsgemeinschaft der<br />

„Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten<br />

Tage“ (sog. Mormonen) getragen wird.<br />

Die Sammlung umfasst für das Forschungsgebiet<br />

fast alle noch in Deutschland und in


Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

Polen vorhandenen Kirchenbücher und<br />

Kirchenbuchverfilmungen, dazu eine große<br />

Zahl weiterer personenkundlicher Quellen<br />

und einige Dateien. Die Gesellschaft<br />

hat in Deutschland eine Reihe von Genealogie-Archiven<br />

eingerichtet, in denen auch<br />

Nichtmitglieder gegen geringes Entgelt das<br />

Material auswerten können.<br />

Die gesamte historische und damit auch<br />

die familienkundlich wichtige Literatur bis<br />

einschließlich 1974 wird in der „Bibliographie<br />

der Geschichte Ost- und Westpreußens“<br />

von Ernst Wermke, einem in dieser<br />

Form in Deutschland einmaligen Werk,<br />

nachgewiesen. Eine Fortsetzung ist in Arbeit.<br />

Bei der Suche nach Literatur empfehlen<br />

sich neben den großen wissenschaftlichen<br />

Bibliotheken besonders als Spezialbibliotheken<br />

die „Martin Opitz-Bibliothek“<br />

in Herne, die „Nordost Bibliothek“ des<br />

„Nordostdeutschen Kulturwerks“ in Lüneburg<br />

und das „Gerhart-Hauptmann-Haus“<br />

in Düsseldorf.<br />

Quelle: Verein für <strong>Familienforschung</strong> in Ostund<br />

Westpreußen, Kleines Informationsblatt,<br />

2001.<br />

BREMERHAVENER SCHÜLER<br />

ALS GÄSTE<br />

IN JOHANNISBURG<br />

Ein kleines Stückchen zum Bauwerk Europa<br />

haben Schüler der Edith-Stein-Schule<br />

(Bremerhaven) beim Besuch im ehemaligen<br />

Johannisburg / Ostpreußen beigetragen.<br />

Sie folgten einer Einladung der Grundschule<br />

II, die heute in den Räumen der<br />

ehemaligen Graf-Yorck-Schule untergebracht<br />

ist.<br />

Seit 1998 besteht zwischen den Bremerhavenern<br />

und der Skola Podstawowa Nr. 2<br />

eine freundschaftliche Beziehung, die<br />

durch den ehemaligen Oberschüler Wernfried<br />

Lange angebahnt worden war.<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

Rolf Stinde, Orientierungsstufenleiter der<br />

Edith-Stein-Schule, war von der Idee, Kinder<br />

beider Länder als „Baumeister” für ein<br />

friedfertiges Miteinander in einem vereinten<br />

Europa zu gewinnen, begeistert und<br />

bot vorbehaltlos seine Mitarbeit an.<br />

Dreimal schon haben polnische Schüler in<br />

Begleitung ihrer Lehrer eine Woche lang<br />

Bremerhaven besucht. Nun waren erneut<br />

Steinschüler aus den Klassen 5 bis 7 an der<br />

Reihe.<br />

Viele Mädchen und Jungen kommen aus<br />

Aussiedlerfamilien und besitzen polnische<br />

Sprachkenntnisse, so dass das Leben in<br />

den sehr herzlichen Gastfamilien fast problemlos<br />

verlaufen ist.<br />

Auf große Begeisterung stieß das umfangreiche<br />

Aufenthaltsprogramm: Schulbesuch<br />

mit polnisch / deutschen Aktivitäten, Betriebsbesichtigung<br />

des „Holzwerk” (Möbelfertigung<br />

für Ikea), Staken auf der Krutinna,<br />

Schwimmen im Spaßbad von Nikolaiken<br />

und nicht zuletzt das Bummeln in der Stadt<br />

Johannisburg. Beim Abschied flossen Tränen.<br />

Zum ersten Mal durfte ich erleben, dass<br />

sich ein polnischer Repräsentant zur deutschen<br />

Vergangenheit bekennt, die Geschichte<br />

nicht zu verfälschen, sie vielmehr<br />

fortzuentwickeln gelobt im Sinne eines friedlichen<br />

Miteinanders. Der Besuch deutscher<br />

Kinder sei ein willkommenes Zeichen und<br />

der richtige Weg nach Europa.<br />

Die versöhnlichen Worte des <strong>Johannisburger</strong><br />

Landrats auf dem neu gestalteten Gräberfeld<br />

des Stadtfriedhofes haben mich<br />

tief berührt. Wir haben symbolisch einen<br />

Friedensbaum gepflanzt, uns im Kreis die<br />

Hände gereicht, während der Landrat einen<br />

Friedensimpuls in die Runde schickte.<br />

Ich hatte mir zuvor geschworen, den vor<br />

Jahren geschändeten, verwahrlosten Gottesacker<br />

nicht mehr zu betreten. Die Geste<br />

der Gutwilligen hat mich versöhnt.<br />

Die ersten Kontakte zu meiner ehemaligen<br />

Schule reichen zurück in das Jahr 1987.<br />

Der erste Besuch, ein freundlicher Empfang<br />

wurde mir zusammen mit einer von mir begleiteten<br />

Reisegruppe im Mai 1991 zuteil.<br />

111


112<br />

Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

Gemeinsam mit Mira Kreska wurden dann<br />

die Beziehungen behutsam, aber zielstrebig<br />

auf eine dauerhafte Basis gestellt. Sie<br />

mögen auch in Zukunft dazu beitragen,<br />

Vorurteile abzubauen und die gegenseitige<br />

Achtung zu festigen.<br />

Nicht zuletzt ist der engagierte Einsatz der<br />

Vizedirektorin Krystyna Kranka zu loben,<br />

deren vorurteilsloses Bemühen, nicht nur<br />

den Schülern, sondern auch den begleitenden<br />

Erziehern einen unvergesslichen<br />

Aufenthalt zu bescheren. Sonst wären diese<br />

Länder übergreifenden Kontakte längst<br />

versiegt. 2004 werden die polnischen Schüler<br />

wieder in Bremerhaven zu Gast sein. Ich<br />

freue mich darauf.<br />

Wernfried Lange<br />

KADDIG<br />

Eine forstwissenschaftliche Betrachtung<br />

von Forstmeister i. R. Hellmut Mattke.<br />

Unter dem Namen „Kaddig” vermuten die<br />

wenigsten Deutschen den Wacholder (Juniperus<br />

communis). Jedoch den aus Ostpreußen<br />

stammenden Landsleuten gibt<br />

diese Bezeichnung ein Gefühl der alten<br />

Heimat. Der Wacholder hat landschaftlich<br />

bedingt noch weitere Namen. Als Maßholder,<br />

Rauchholder, Kranawitt, Krawendel<br />

und Machholder wird er noch bezeichnet.<br />

Botanisch gehört er zu den Nadelhölzern,<br />

zu der Gruppe der Zypressengewächse.<br />

Als naher Verwandter wäre der in Nordamerika<br />

vorkommende Virginische Wacholder<br />

zu nennen, der eine Höhe bis zu 30<br />

Meter erreicht und gerne zur Bleistiftherstellung<br />

verwandt wird. Unser gewöhnlicher<br />

Wacholder, der Kaddig, ist eine immergrüne<br />

Pflanze, die bis zu 15 Meter hoch<br />

werden kann. Meist wächst er mehrstämmig<br />

und bildet einen markanten, säulenartigen<br />

Wuchs. Der verbissfeste Wacholder ist ein<br />

typisches Lichtholz, das keine besonderen<br />

Ansprüche an den Boden stellt, gedeiht<br />

aber gut auf sandigen Heiden, auf Kalkfels,<br />

in lichten Kiefernwäldern sowie auf Matten<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

im Gebirge (Zwergwacholder). Als zweihäusige<br />

Pflanze trägt der Wacholder entweder<br />

nur männliche oder weibliche Blüten.<br />

Im Laufe von drei Jahren entwickeln<br />

sich die dunkelblauen, weißbereiften Beerenzapfen.<br />

Der Wacholder erreicht ein Alter<br />

von bis zu 800 Jahren. Im Wuchs ist er<br />

sehr langsam, deshalb für eine intensive<br />

Forstwirtschaft von geringer Bedeutung.<br />

Die Weidewirtschaft bis Mitte des 19. Jahrhunderts<br />

erfolgte vielfach durch Vieheintrieb<br />

in den Wald. Rinder, Schafe, Ziegen<br />

und Schweine ernährten sich von den im<br />

Wald wachsenden Pflanzen, aber auch von<br />

Früchten wie z. B. Eicheln und Buchekkern.<br />

Infolge dieser Weidewirtschaft<br />

entstanden auf nährstoffarmen Sandböden<br />

typische Heidelandschaften. Die bekanntesten<br />

sind die Lüneburger, die <strong>Johannisburger</strong><br />

und die Rominter Heide. Vergesellschaftet<br />

mit Kiefer (Pinus sylvestris),<br />

Birke (Betula pendula) kam reichlich Wacholder<br />

(Juniperus communis) vor. Den<br />

Boden verdeckte großflächig das Heidekraut<br />

(Cullna vulgaris).<br />

Mit dem Beginn einer geordneten Forstwirtschaft,<br />

vor etwa 200 Jahren, verringerte<br />

sich in zunehmendem Maße der Vieheintrieb.<br />

Verordnungen verboten bzw. hoben<br />

für den Wald schädlichen Weideeintrieb<br />

(Weidegerechtigkeit) und die Waldstreunutzung<br />

auf. Die vorhandenen Blößen und<br />

unproduktiven Flächen forstete man entweder<br />

mit Kiefer oder Fichte auf. Infolge<br />

der großflächigen Aufforstungen entstand<br />

der Kahlschlagbetrieb. Diese Wirtschaftsweise<br />

wirkte sich vor- bzw. nachteilig aus.<br />

Großer Rückgang machte sich bei einigen<br />

heimischen Baumarten bemerkbar.<br />

Seit dem Mittelalter hatten Eibe (1994 Baum<br />

des Jahres) und Wacholder eine vielfältige<br />

wirtschaftliche Bedeutung. Zur Fertigung<br />

von Schießbögen und Armbrüsten stand<br />

an erster Stelle die Eibe, gefolgt vom Wacholder.<br />

Lange vor unserer Zeitrechnung,<br />

im Altertum um 1550 v. Chr., wurden im<br />

altägyptischen „Papyrus Ebers“ über 700<br />

ägyptische Medikamente aufgeführt. Die<br />

Wacholderbeeren finden in der Überliefe


Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

rung Anwendung bei Nieren- und Harnerkrankungen.<br />

Wachholder wird auch als<br />

Räucherholz verwendet, daher „Raucholder“.<br />

Das aromatisch duftende Holz war bei<br />

Drechslern und Schnitzern sehr beliebt.<br />

Hieraus fertigten sie Spinnräder, Haspeln,<br />

Winden, auch für besondere Verzierungen<br />

bei der Möbelherstellung kam Wacholderholz<br />

zum Einsatz. Berühmt war einst das<br />

Drechslergewerbe in Heiligenbeil (Ostpreußen).<br />

Um 1800 begannen dort Drechslermeister<br />

künstlerisch wertvolle Schachspiele<br />

herzustellen. Der letzte hochtalentierte<br />

Drechslermeister Fritz Dieck († 1941) fertigte<br />

außerdem noch viele niedliche Spielsachen<br />

an. Nach seinem Tode und der<br />

Vertreibung aus Ostpreußen ist das Handwerk<br />

dort erloschen.<br />

Die Wacholderbeeren bzw. der Extrakt findet<br />

in der Pharmaindustrie vielfache Verwendung.<br />

Die hieraus hergestellten Medikamente<br />

geben Linderung unter anderen<br />

bei rheumatischen Beschwerden, chronischer<br />

Arthritis, Harnwegsentzündungen<br />

und fördern im Besonderen den Stoffwechsel.<br />

Als Gewürz und bei Herstellung von<br />

Nahrungs- und Genussmitteln sind Wacholderbeeren<br />

sehr wertvoll. Besonders<br />

für Wildgerichte, Fischmarinaden und für<br />

ein schmackhaftes Sauerkraut sind Wacholderbeeren<br />

unentbehrlich. Gleiches gilt<br />

beim Räuchern von Wurst und Schinken,<br />

hier finden die Wacholderzweige Verwendung.<br />

Großen Absatz finden die Früchte bei der<br />

Alkoholherstellung. Die wichtigsten Erzeugnisse<br />

und sehr beliebt sind die hochprozentigen<br />

Getränke wie Gin, Genever und<br />

Steinhäger.<br />

Die vielfältige Verwendung des Wacholders<br />

eingeschätzt ergibt, dass er ein wichtiges<br />

Holzgewächs, eine wertvolle Heilpflanze<br />

ist und letztendlich wirtschaftliche<br />

Bedeutung in der Nahrungsmittel- und<br />

Genussmittelindustrie erlangt hat. Auf die<br />

Heilwirkung eingehend, hieß es schon im<br />

Mittelalter: „Esst Kranerwitt (Wacholder) und<br />

Bibernell (Doldengewächs), dann sterbt<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

ihr nit so schnell!“ Außerdem sei noch darauf<br />

hingewiesen, dass die bedeutende Rolle<br />

des Wacholders durch die in Deutschland<br />

zuständigen Gremien gewürdigt und<br />

er zum „Baum des Jahres 2002“ gewählt<br />

wurde.<br />

Helmut Mattke<br />

Forstmeister i. R.<br />

Heiligendamm<br />

SO ZÄRTLICH IST MASUREN<br />

Land der 3000 Seen ist eines der letzten<br />

Naturparadiese Europas – Text von<br />

Martin Dziersk<br />

Ein Frühlingssonntag in Masuren: Hoch<br />

aufgerichtet steht der Pfarrer unter den<br />

alten Linden des Kirchenplatzes - eine unübersehbare<br />

Autorität in schwarzem Ornat.<br />

Um ihn herum ein Gewimmel wie aus<br />

riesigen Schneeflocken: zehn- bis zwölfjährige<br />

Mädchen in weißen Spitzenkleidern,<br />

weißen Schuhen und weißen Tüllkronen auf<br />

dem Kopf. Kommunionsfeier in Pasym, einer<br />

Kleinstadt zwischen Allenstein (Olstyn)<br />

und Ortelsburg (Szczytno) im nordöstlichen<br />

Teil Polens, dem einstigen Ostpreußen.<br />

Auf dem Dach des Bauernhauses<br />

gegenüber haben sich gleich zwei Storchenfamilien<br />

einquartiert, und unten auf<br />

dem Kirchplatz warten blank geputzte<br />

Pferdekutschen auf die Eltern und Verwandten<br />

der kleinen Kommunikantinnen.<br />

Masuren. Schon der Name klingt weich<br />

und verlockend. Weckt Bilder an Dörfer, in<br />

denen die Zeit stehen geblieben scheint -<br />

vertraut wie ein Kindheitstraum. In seinem<br />

Buch „So zärtlich war Suleyken” ersann der<br />

Schriftsteller Siegfried Lenz ein „ostpreußisches<br />

Arkadien”. Suleyken, dieser Ort ist<br />

nirgendwo und doch überall in dieser Landschaft,<br />

die Sehnsüchte weckt. Sehnsüchte<br />

nach Ruhe und unverbrauchter Natur, nach<br />

stillen Dörfern und endlosen Alleen, nach<br />

bunten Sommerwiesen und Wäldern mit<br />

klaren, fischreichen Seen.<br />

„Vom Weltenrande ließ Gott seine Perlen<br />

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114<br />

Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

rollen”, schrieb der ostpreußische Heimatdichter<br />

Hansgeorg Buchholtz. Mehr als<br />

3000 dieser „Perlen” gibt es in Masuren auf<br />

einer Fläche von 15 000 Quadratkilometern<br />

- kleine, von dichten Schilfgürteln gesäumte<br />

Gewässer und große Seen wie den<br />

Jezioro Sniardwy, den Spirdingsee bei der<br />

Stadt Mikolajki - mit rund 115 Quadratkilometern<br />

Wasserfläche der größte See<br />

Polens. Ein Dorado für Segler und Wassersportler.<br />

Überall verbinden Kanäle und kleine<br />

Wasserläufe die einzelnen Seen miteinander,<br />

ideal für Paddler und Kanuten, die<br />

hier eine noch unberührte Wasserlandschaft<br />

entdecken können.<br />

Die endlosen Waldgebiete Masurens sind<br />

die „grüne Lunge” Polens. Verständlich,<br />

dass die Woiwodschaft Olstyn, die oberste<br />

Verwaltungsbehörde Masurens in Allenstein,<br />

das ökologische Gleichgewicht dieser<br />

Landschaft für den sanften Tourismus<br />

erhalten möchte. Noch immer gilt diese<br />

Region als industriearm und soll es auch<br />

bleiben - durch die Einrichtung neuer Naturschutzgebiete<br />

und die Entwicklung einer<br />

ökologischen Landwirtschaft, die die<br />

Ressourcen der Natur nicht gefährdet. Denn<br />

die masurischen Seen bilden die Brutreviere<br />

unzähliger Vogelarten: In den Schilfgürteln<br />

nisten Seeadler, Reiher und Kormorane.<br />

Weiß- und Schwarzstörche sind so zahlreich,<br />

dass sie oft gleich gruppenweise die<br />

Niederungen und Wiesen nach Fröschen<br />

absuchen.<br />

Masuren steckt voller Überraschungen. Wer<br />

zum ersten Mal kommt, reist vielleicht mit<br />

Vorurteilen ins Land. „Pass auf, dass dein<br />

Auto nicht geklaut wird!”, hatten mich Freunde<br />

vor der Reise gewarnt. Und dann überall<br />

Herzlichkeit und aufrichtige Gastfreundschaft.<br />

Und: keine hektische Geschäftigkeit,<br />

kein Drang des Verdienenwollens. Die<br />

Preise sind niedrig - immer noch. Für ein<br />

Fischgericht (frischer Hecht oder Zander)<br />

zahle ich kaum mehr als 14 Mark, für Getränke<br />

wie Bier oder Limonade selten mehr<br />

als eine Mark.<br />

Allenstein (180.000 Einwohner), größte<br />

Stadt und Eingangstor zur masurischen<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

Seenplatte: Gotische Giebelhäuser mit<br />

Arkadengängen säumen den Marktplatz,<br />

Backsteinkirchen überragen die Hausdächer.<br />

Das Schloss, eine mächtige Wehrburg<br />

der Ordensritter aus dem 14. Jahrhundert,<br />

birgt heute das wichtigste Museum<br />

Masurens - mit Exponaten aus dem<br />

Leben des berühmten Astronomen Nikolaus<br />

Kopernikus (1473-1543). der sechs<br />

Jahre lang in der Burg residierte.<br />

„Und sie bewegt sich doch!” Seine Beobachtungen<br />

vom Umlauf der Erde um die<br />

Sonne machte Kopernikus allerdings in<br />

der kleinen Stadt Frauenburg am Weichselhaff.<br />

Dort, an der Grenze zum einstigen<br />

Nordostpreußen, das heute zu Russland<br />

gehört, sind die Straßen noch stiller und<br />

einsamer. Pferdefuhrwerke kommen mir<br />

entgegen, über dem Wagen schließen sich<br />

die Zweige zu einem grünen Tunnel zusammen.<br />

Fast unvorstellbar, dass in dieser<br />

Weltferne die neue Zeit begann, aber verständlich<br />

auch, dass die römische Inquisition<br />

den „Ketzer” aus Frauenburg nie richtig<br />

zur Kenntnis nahm. Szenenwechsel:<br />

Auf dem Parkplatz - In Mikolajki stehen<br />

Reisebusse aus Deutschland, die Urlauber<br />

drängen sich vor den zahlreichen<br />

Schaufenstern voller Bernstein-Schmuck.<br />

Unter dem Namen Nikolaiken war der Ort<br />

zwischen den größten masurischen Seen<br />

schon vor dem Zweiten Weltkrieg das touristische<br />

Zentrum Ostpreußens, und auch<br />

heute reihen sich am Segelhafen Bootshäuser<br />

und Restaurants aneinander. Hier<br />

treffe ich Jerzy und Alexandra, ein junges<br />

Paar aus Warschau - auf Segelurlaub in<br />

Masuren. Jerzy blickt ein bisschen skeptisch<br />

zu den deutschen Urlaubern hinüber.<br />

Viele ältere sind dabei, so genannte „Heimweh-Touristen”,<br />

aber auch jüngere, die einmal<br />

die Landschaft sehen möchten, von<br />

der ihre Eltern und Großeltern ihnen vorschwärmten.<br />

„Viele dieser Urlauber meinen,<br />

früher sei hier alles besser gewesen”,<br />

sagt Jerzy. „Aber - wir haben so viele<br />

Störche hier, und jedes Jahr werden es<br />

mehr. So viele Störche können doch nicht<br />

irren.”


Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

Mein schönes Land<br />

Ich habe Heimweh nach der Heimat,<br />

dem wunderbaren, schönen Land,<br />

und nach den Menschen, die ich liebe,<br />

all denen, die ich dort gekannt.<br />

Ich habe Heimweh nach den Eichen,<br />

die groß und stark am Wege stehn,<br />

und nach den Wäldern, Wiesen, Teichen,<br />

wo Störche durch die Sümpfe gehn.<br />

Ich habe Heimweh nach dem Stübchen,<br />

wo drinnen es gemütlich warm<br />

und wir an langen Wintertagen<br />

so froh alle beisammen war'n.<br />

Ich habe Heimweh nach dem Oheim<br />

- wir saßen auf der Ofenbank -,<br />

nach seinen Märchen und Geschichten,<br />

vom Reiter, der auf dem Schimmel kam.<br />

Ich habe Heimweh nach der Liebe,<br />

die einmal mich sehr zart berührt,<br />

und spür die Sehnsucht immer wieder,<br />

wenn Träume mich dort hingeführt.<br />

Ich habe Heimweh nach der Heimat,<br />

dem wunderbaren, schönen Land,<br />

und denke: Der wird mich verstehen,<br />

der meine Heimat hat gekannt.<br />

Gerda Wagner (geb. Widuckel, aus Klein Gnie),<br />

Luisenstr. 22, 56841 Traben-Trabach<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

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116<br />

Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

Sterbende Heimat!<br />

Dort im Osten gegen Morgen, da - wo die Sonn' aufgeht,<br />

Wo von den Ordensburgen der Preußen Flagge weht,<br />

Wo meine Ahnen dort in ihren Gräbern ruhen aus:<br />

In diesem heilig Land, da stand mein Vaterhaus!<br />

Dort im Osten gegen Morgen, weit Feld und Wald sich dehnt,<br />

Durch die der Pregel und das Alleband pulsierend strömt,<br />

Wo meine Mutter dort mein erstes Gehen hat bewacht:<br />

Das war mein Heimatland, das mich hat glücklich und froh gemacht!<br />

Über Dich, mein heilig Land, da fiel der Würger her;<br />

Und machte blutig Dich - arm, wüst und leer,<br />

Er machte auch nicht Halt vor der Mutter mit ihrem Kinde:<br />

Zertreten wurd in Dir die Ehre von der Sünde!<br />

Einen Elendstreck gebarst Du, und Panik war sein Haupt;<br />

Der zog nach Westen - mit den Menschen hin - heimatberaubt,<br />

Die jetzt ruhelos irren gegen Wetter und Wind:<br />

Weil ihre Heimat sterben muss, ohn' die, die da zu Hause sind!<br />

Was ist wohl schwerer als heimatlos sein,<br />

Mit wundem Herzen und seelischer Pein?<br />

Als die blutende Heimat sterbend zu wissen,<br />

Und bange Jahre fern von ihr leben zu müssen?<br />

Ach! hört ich in ihr noch einmal die Glocken tönend erschallen,<br />

Und, Frieden verkündend, rauschend in den Wäldern widerhallen.<br />

Ich bitte den Herrgott: Habe Erbarmen!<br />

Lass mich einmal noch meine Heimat umarmen!<br />

Meinen ostpreußischen Landsleuten - anlässlich der Gedenkfeier am 7. 12. 52 gewidmet.<br />

Karl Heinecke, Bünde, Eschstr. 16, fr. Lötzen, Bogenstr. 1<br />

www.Kreis-Johannisburg.de


Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

BEVÖLKERUNGSZAHLEN DER<br />

MASURISCHEN STÄDTE<br />

Jahr 1933<br />

Arys .................................................. 3 132<br />

Bialla ................................................ 2 448<br />

Gilgenburg ....................................... 1 578<br />

Hohenstein ....................................... 3 630<br />

Johannisburg*) ................................ 5 725<br />

Lötzen*).......................................... 11 847<br />

Lyck*) ............................................. 15 512<br />

Neidenburg*) ................................... 8 396<br />

Nikolaiken ........................................ 2 668<br />

Ortelsburg*) ................................... 12 251<br />

Passenheim ..................................... 2 508<br />

Rhein ................................................ 2 290<br />

Sensburg*) ....................................... 8 757<br />

Treuburg*) ....................................... 6 629<br />

Willenberg ........................................ 2 506<br />

Andere ostpreußische Städte:<br />

1. Königsberg*) ......................... 315 794<br />

2. Elbing*) .................................... 72 409<br />

3. Tilsit*) ....................................... 57 286<br />

4. Allenstein*) ............................... 43 043<br />

5. Insterburg*) .............................. 41 230<br />

6. Marienburg*) ............................ 25 121<br />

7. Gumbinnen*)............................ 19 987<br />

8. Osterode*) ............................... 17 977<br />

9. Rastenburg*) ........................... 16 021<br />

10. Marienwerder*) ........................ 15 548<br />

11. Braunsberg*) ........................... 15 325<br />

12. Dt.-Eylau .................................. 12 836<br />

13. Goldap ....................................... 9 380<br />

14. Heilsberg*)................................. 8 781<br />

15. Angerburg*) ............................... 7 823<br />

16. Pillau*) ........................................ 7 092<br />

17. Rößel*) ....................................... 4 766<br />

*) Kreisstädte<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

Informationen<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

Die Gemeinschaft<br />

„Arys” Stadt und Land<br />

plant eine<br />

Busreise<br />

in die Heimat vom<br />

18. bis 29. August <strong>2004.</strong><br />

Unterbringung in einem Hotel in<br />

Johannisburg.<br />

Interessenten werden<br />

gebeten, sich bei Herrn<br />

Wldemar Wyludda zu melden:<br />

Grubener Straße 8.<br />

30823 Garbsen,<br />

Telefon: 0 51 37 / 7 65 68<br />

Busreise in den<br />

Kr. Johannisburg<br />

vom 14. Juni - 23. Juni 04<br />

Unterbringung<br />

Hotel in Johannisburg<br />

Im Bus sind noch einige Plätze frei.<br />

Reiseunterlagen anfordern:<br />

Firma Plewka<br />

Schützenstr. 1<br />

45699 Herten<br />

Tel. 0 23 66-3 56 51<br />

117


EINWOHNERVERZEICHNIS<br />

DER STADT JOHANNISBURG<br />

Liebe <strong>Johannisburger</strong>,<br />

zunächst möchte ich mich bei Ihnen für die<br />

vielen Zuschriften und Anrufe bedanken,<br />

die ich als Reaktion auf die bisherigen<br />

Veröffentlichungen der Straßen mit den dazugehörenden<br />

Einwohnern erhalten habe.<br />

Viele neue Namen konnte ich hinzufügen<br />

und andere korrigieren.<br />

Nun folgen die letzten Straßen, und ich<br />

hoffe wieder auf eine lebhafte Reaktion.<br />

Wenden Sie sich diesbezüglich wieder an:<br />

Eva Klischewski, Haynstr. 34, 20249 Hamburg,<br />

Tel. 0 40 / 4 60 43 05.<br />

Lindenstraße<br />

Haus-Nr.<br />

1 Backendorf, Helene<br />

Lobich, Max<br />

2 Stolle, Ewald<br />

3 Lagotzki, Kurt<br />

Will, Gustav<br />

Pissowotzki, Gottlieb<br />

Gemballa, Wilhelm<br />

Schillack, Erich<br />

Hübner, Rudolf<br />

Kruska, Martha<br />

Growe<br />

Bendig<br />

4 Gebert, Max<br />

Krispin, Mia<br />

Helbig, Erwin<br />

5 Kowallek, Gerhard<br />

Roch, Maria<br />

Müske, Marie<br />

Kolberg, Johannes<br />

Rudzik, Ottilie<br />

6 Orlowski, Gustav<br />

Spoddig, Max<br />

Kloster, Berta<br />

Neu, Walter<br />

7<br />

8 Meyer, Oskar<br />

Maslowski, Walter<br />

9 Zieciak, Gisela<br />

10 Synofzik, Henriette<br />

Reuter, Iris<br />

118<br />

Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

11 Kloster, Julius<br />

Zimmy, Lothar<br />

12 Tratzig, Adolf<br />

Bernhard, Henriette<br />

13<br />

14 Wnuck, Erna<br />

15 Böhm, Heinz<br />

Hill, Anton<br />

Jegodka, Marie<br />

Lucht, Peter<br />

16 Maurer, Alfred<br />

17 Kowallek, Paul<br />

Kochan, Gustav<br />

Richter, Albert<br />

Plewe, Emil<br />

Berger, Karl<br />

Neuber<br />

18 Bergknecht, Gustav<br />

Synowzik, Walter<br />

19 Ebernickel, Franz<br />

20 Nieswandt, Wilhelm<br />

Czudnochowski, Richard<br />

Kienast<br />

Kalinka<br />

Rostek, Luise<br />

21 Schirrmacher, Otto<br />

Makowka, Meta<br />

22 Linke, Ludolf<br />

Nagel, Fritz<br />

Pawelzik, Karl<br />

23 Palussek, Martha<br />

24 Graade, Richard<br />

Schulz, Paul<br />

Langkath, Wilhelm<br />

Schlonsak, Gustav<br />

Reinert, Isidor<br />

25 Fischer, Fritz<br />

Allak, Martha<br />

Bytzek, Erna<br />

Scheidt, Peter<br />

Steinke, Karl-Otto<br />

Danielzik, Frank<br />

Klischat<br />

Sobottka<br />

Rautenberg<br />

26 Stramm, Franz<br />

Schmidt, Willy<br />

Greszik, Willy<br />

27 Hess, Marie<br />

28 Daniel, Meta<br />

www.Kreis-Johannisburg.de


Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

Lagotzki, Walter<br />

Thiel, Kurt<br />

Kuwert, Gerd<br />

29 Forster, Franz<br />

30 Stodollek, Gertrud<br />

31 Soyka, Alfred<br />

32<br />

33<br />

34 Wauschkuhn, Helmut<br />

Sanio, Ferdinand<br />

35<br />

36 .<br />

37<br />

38<br />

39<br />

40<br />

41 Palussek, Ida<br />

Fröhlich, Hildegard<br />

42<br />

43<br />

44 Nischik, Martha<br />

Boguhn, Bruno<br />

45<br />

46 Kraus, Wilhelm<br />

47 Bobian, Ida<br />

48<br />

49 Finckh, Arthur<br />

Jedamzik, Gustav<br />

50<br />

51 Ebernickel, Auguste<br />

Luisenallee<br />

Prophet, Heinrich<br />

Wapner, Maria<br />

Lindenstraße<br />

Namen, die keiner Hausnummer zugeordnet<br />

werden können<br />

Adam (RAD-Führer)<br />

Bieber, Marie<br />

Borkowski, Erich<br />

Dzillack (Witwe)<br />

Dzirsko, Willi (Tischler)<br />

Friehse, Anna<br />

Grabowski, Heinz (Bäcker)<br />

Hans, Anna (Lehrerwitwe)<br />

Karpinski, Heinrich (Schneidermeister)<br />

Knippel (Angestellter)<br />

Kolossa, Karl (Kult. Ing.)<br />

Kowalzik, Martin (Feuerwehr)<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

Kroll (Witwe)<br />

Kruppa<br />

Kühn, Paul<br />

Hernack, Heinz (Musiklehrer)<br />

Kerschek,<br />

Lauch, Heinrich<br />

Lietke (Witwe)<br />

Malinowskl, Walter (Glasermeister)<br />

Marsmann<br />

Menkhoff, Otto<br />

Oberpichler<br />

Ostrowski (Witwe)<br />

Palnick (Witwe)<br />

Penschke, Gerhard<br />

Rafalzik, Herbert (Arzt)<br />

Rauschning, Emil<br />

Rautenberg<br />

Sablotny (Lokführer)<br />

Schilfert, Heinz (Bäcker)<br />

Schmidt (Fleischermeister)<br />

Schönwald, Paul (Maurer)<br />

Sokoll, Kurt (Bäcker)<br />

Stadtaus, Wilhelmine (Witwe)<br />

Staaschinski, Elisabeth<br />

Stieber (Postbeamter)<br />

Streblow<br />

Struppek (Arbeiter)<br />

Teichert, Emma (Witwe)<br />

Trojanowski, Josef<br />

Ulonka (Bauunternehmer)<br />

Walker, Cäcilie (Witwe)<br />

Wenzel<br />

Wiesner (Steuerinspektor)<br />

Woyczienowski, Paul<br />

Zielaski (Arbeiter)<br />

Lupkerstraße<br />

Haus-Nr.<br />

1 Klaar, Otto<br />

Berger, Friedrich<br />

Pissowotzki, Johann<br />

2 Graeven, Wilhelm<br />

3 Graeven, Julius<br />

4 Ruchay, Gustav<br />

Toller, Max<br />

5 Kiehl, Gerhard<br />

6<br />

7 Kiehl, Johann<br />

Strysio, Oskar<br />

Chukowski, Gertrud<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

119


120<br />

Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

8<br />

9 Rostek, Hermann<br />

Fleischer, Karl<br />

Gerullis, Max<br />

Grenda, Bernhard<br />

Wolff, Hildegard<br />

Krzossa, Max<br />

10 Drewlo, Daniel<br />

Dziobek, Anna<br />

Fischer, Martha<br />

11 Rüggebrecht, Hans<br />

12<br />

13 Kobus, Karl<br />

14<br />

15 Gerullis, Auguste<br />

17 Zielasko, Friedrich-Wilhelm<br />

18<br />

19 Fleischer, August<br />

20<br />

21 Grieswald, Charlotte<br />

Dudda, Wilhelm<br />

22<br />

23 Rattay, Friederike<br />

Olschewski, Hans<br />

Rattay, Paul<br />

Drewlo, Adolf<br />

24 Metschulat, Kurt<br />

Namen, die keiner Hausnummer zugeordnet<br />

werden können<br />

Alexander, Erich (Justizbeamter)<br />

Blask (Arbeiter)<br />

Blonska (Arbeiter)<br />

Bohn, Ella(Verw. Angest.)<br />

Bonkewitz, (Kellner)<br />

Faltin (Grenzschutzbeamter)<br />

Casimir, Karl<br />

Gemballa (Arbeiter)<br />

Giezewski, Otto (Kraftfahrer)<br />

Gissat (Schornsteinfeger)<br />

Groß, Christel<br />

Hahn, Gustav (Postbeamter)<br />

Hübner, Elise (Witwe)<br />

Jegler, Otto (Bankbeamter)<br />

Jegodtka (Witwe)<br />

Karkoska, Gottlieb (Händler)<br />

Kasimir, Ella (Büroangest.)<br />

Keymel, Emma (Witwe)<br />

Koblum (Finanzbeamter)<br />

Koslow (Arbeiter)<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

Koslowski, Anneliese (Witwe)<br />

Kratz (Witwe)<br />

Kucharzik, Gustav (Büroangest.)<br />

Lange (Fuhrhalter)<br />

Légler, Karl<br />

Müller (Maler)<br />

Olschewski, Albert (Sattler)<br />

Penkost, Henry (Justizbeamter)<br />

Piasta, Minna (Witwe)<br />

Pietzonka (Witwe)<br />

Plata, Karl (Arbeiter)<br />

Podbielski (Arbeiter)<br />

Schick (Witwe)<br />

Schulz (Witwe)<br />

Sobich (Postbeamter)<br />

Stum (Witwe)<br />

Sucharski (Postbeamter)<br />

Wolfgart (Tischler)<br />

Winter, Herbert (Bahnbeamter)<br />

Behnkost, Georg (Gerichtsangest.)<br />

Scheffler, Eberhard<br />

Siedlung Lupker Chaussee<br />

Haus-Nr.<br />

1 Reszat, Franziska<br />

2 Raffalzik, Gustav<br />

3 Tuttas, Johann<br />

4 Leipholz, Hedwig<br />

5 Prange, Emil<br />

6 Sallach, Gustav<br />

7 Czittrich, August<br />

8 Reszat, Albert<br />

Jegodka, Gustav<br />

Ulmer, Rudolf<br />

10 Podleschny, Adolf<br />

11 Sallach, August<br />

12<br />

13 Zajewski, August<br />

14<br />

15 Gesk, Gustav<br />

Tharsen, Walter<br />

16<br />

17 Schlieski, Johann<br />

18<br />

19 Marzinzik, Johann? August ?<br />

20<br />

21 Nisch, Robert<br />

22<br />

23 Konstanty, Gustav<br />

24<br />

www.Kreis-Johannisburg.de


Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

25 Przyborowski, Charlotte<br />

26<br />

27 Rietz, Albert<br />

Namen, die keiner Hausnummer zugeordnet<br />

werden können<br />

Albin, Elfriede<br />

Bukowski, Hans<br />

Butler, Fritz (Standesbeamter)<br />

Grabowski, Herta<br />

Gutowski, Johann<br />

Hug, Minna (Witwe)<br />

Krenz, Siegfried<br />

Lange, Franz (Rentner )<br />

Pruss, Herta<br />

Reikowski, Ewald<br />

Schuschies, Erich (Bahnbeamter)<br />

Steckel, Fritz<br />

Tuschewski, Johann (Oberpostschaffner)<br />

Tuttas, Richard (Drogist)<br />

Ulonska, Richard<br />

Wiezorek, Fritz (Landwirt)<br />

Winkler, Peter<br />

Wolkopp, Hermann (Arbeiter)<br />

Zichowski, Heinz (Beamter)<br />

Abbau - Siedlung Lupker Chaussee<br />

Haus-Nr.<br />

1 Eichner, Ernst<br />

2 Bogun, Maria<br />

3 Jahn, Theo<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8 Federowitz, Eduard<br />

9 Serowy, Anna<br />

10<br />

11 Welk, Paul<br />

12<br />

13 Köhler, Wilhelm<br />

14<br />

15 Sokoll, Paul<br />

16 Tosch, Samuel<br />

Bielinski, Gustav<br />

17<br />

18<br />

19<br />

20 Wolff, Gotthilf<br />

21 Danielzik, Gustav<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

22<br />

23<br />

24<br />

25 Giese, Gustav<br />

26 Podleschny, Willi<br />

27 Briese, Robert<br />

28 Samorski, Karl<br />

Gregorzik, Johann<br />

29 Krzossa, Gustav<br />

Strijewski, Paul<br />

30<br />

31 Puppik, Paul<br />

32 Erdmann, Gustav<br />

33<br />

34 Georges, Willl<br />

35 Rattay, Rudolf<br />

36 Friedriszik Erben<br />

Lyckerstraße<br />

Haus-Nr.<br />

1 Bankmann, Artur<br />

Gablick, Karl<br />

Schikorr, Clara<br />

Friedriszik, Eugen<br />

Hartmann, Ida<br />

Joswig, Otto<br />

Klaar, Otto<br />

2 Niegel, Kurt<br />

Krause, Adolf<br />

Dr. Schifferdecker<br />

Babst, Ida<br />

Czudnochowski, Wilhelm<br />

Prophet, Heinrich<br />

Razum, Michael<br />

Dentist Fax<br />

4 Metchulat, Kurt<br />

Becker, Meta<br />

5 Jenczewski, Auguste<br />

Hennig, Arthur<br />

Galda, Georg<br />

6 Michalzik, Ott:o<br />

Dr. Kaups<br />

Krisch, Emmi<br />

Pissara, Wilhelm<br />

Ringel<br />

7 Leipholz, Wilhelm<br />

8 Michalzik, Otto<br />

Ruschinski, Ida<br />

Arndt, Fritz<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

121


122<br />

Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

9 Leipholz, Michael<br />

10 Lams, Agathe<br />

11u.13 Synagoge<br />

Ellert, Johann<br />

12 Konopka, Wilhelm<br />

14 Rhode<br />

15u. 17 George, Rudolf<br />

Haugwitz, Max<br />

Klimmek, Henriette<br />

Neubacher, Helmut<br />

Kerutt<br />

16 Katholische Kirchengemeinde<br />

18<br />

19 Schnetka, Franz<br />

Klischewski, Hans<br />

20<br />

21 Blobelt, Anna<br />

u. Dr. Blobelt, Paul<br />

21a Klaffke, Erna<br />

Koschorrek, Hermann<br />

Blobelt, Wanda<br />

22 Czaplinski, Fritz<br />

23 Sczesny, Friedrich<br />

Teschner, Ernst<br />

Zielasko, Leopold<br />

23a Sack, Gustav<br />

24<br />

25 Boldt, Emil<br />

Helferich, Hermann<br />

26 Hartmann, Anton<br />

27 Sabludowski, Paul<br />

28<br />

29 Wiemer, Wilhelm<br />

30<br />

31 Klaar, Otto<br />

32<br />

33 Wiemer, Rudolf<br />

Gorski, Hermann<br />

Pissowotzki, Marie<br />

34 Budzinski<br />

35 Wollzick<br />

Arndt, Elise<br />

Konopatzki, Leopold<br />

Bukowski<br />

36<br />

37 Ruchay, Gustav<br />

Kibilka, Helene<br />

Ptak, Helmut<br />

38<br />

39 Prophet, Hermann<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

40<br />

41 Beetz, Rudolf<br />

41a Dreschel, Bonislaus<br />

Kerzen, Bertha<br />

Smolnik Kurt<br />

42<br />

43 Weisheit, Ernst<br />

Sokolowski, Otto<br />

u. Frank, Karl<br />

Brenn, Ludwig<br />

43a Bosewitz<br />

George, Erwin<br />

Lada, Heinz<br />

Kotarra, Martin<br />

Winter, Herbert<br />

Sczesny, Adolf<br />

44<br />

45 Hoffmann, Georg<br />

Scheumann, Emilie<br />

Foltin, Leopold<br />

Synofzik<br />

Höhnemann, Kurt<br />

Hellwig, Paul<br />

Mill, Karl<br />

Urban, Paul<br />

Reszat<br />

Chuziak<br />

Niechoz, Emil<br />

Safran, Hans<br />

Semikin, Paul<br />

Kloss<br />

Bauer<br />

Mehl, Erwin<br />

46<br />

47 u. 49 Molkereigenossenschaft<br />

48 Blum, Ewald<br />

50<br />

51 Schlachthof<br />

Dr. Konrad, Arno<br />

Poscich, Hartmut<br />

Rohde, Hedwig<br />

v. Lojewski, Paul<br />

Scheffler, Erasmus<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

Lyckerstraße<br />

Namen, die keiner Hausnummer zugeordnet<br />

werden können<br />

Bartel, Helene<br />

Berlin (Witwer)<br />

Bergknecht, Gustav (Fleischermeister)


Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

Borkam, Fritz (Schuhmachermeister)<br />

Bilinski (Rentner)<br />

Briese, Robert (Maurer)<br />

Bukowski, Hans (Städt. Angest.)<br />

Burneleit (Arbeiter)<br />

Bycek, Frieda (Witwe)<br />

Czaplinski, Fritz (Tischlermeister)<br />

Cittrich, August<br />

Daniel, Johanna (Witwe)<br />

Danowski (Arbeiter)<br />

Fleischer, Karl (Schuhmacher)<br />

Fiedler<br />

Gerr, Johann (Bademeister)<br />

Glowienka, Maria (Wäscherin)<br />

Glowienka, Gustav (Arbeiter)<br />

Gröbner<br />

Hasselberg (Witwe)<br />

Jelonik (Witwe)<br />

Klohs (Rentnerin)<br />

Konopatzki (Katasterangest.)<br />

Ladda, August (Bahnbeamter)<br />

Lipka, Samuel (Posthelfer)<br />

Lorenz (Witwe)<br />

Olschewski (Plätterin)<br />

Pauling (Büroangest.)<br />

Payk (Bäcker)<br />

Petrat (Witwe)<br />

Plöger (Postbeamter)<br />

v. Prebischewski, Franz (Molkerist)<br />

Radtke, August<br />

Radtke, Rudolf (Arbeiter)<br />

Rattay, Auguste (Witwe)<br />

Reuter, Johann (Behördenangest.)<br />

Sandau, Walter (Verw. Angest.)<br />

Schättin (Molkereiverwalter)<br />

Schillomeit (Schneidermeister)<br />

Schwarz, Ernst (Verw. Angest.)<br />

Smollnik, Emil<br />

Striewski, Paul (Rentner)<br />

Swadzinna (Arbeiter)<br />

Walinowski<br />

Wilhelm, Heinrich (Katasteramtstechniker)<br />

Markt<br />

Haus-Nr.<br />

1 Niegel, Kurt<br />

Kasprik, Ernst (vormals Buchsteiner)<br />

2 Meyer, F.W.<br />

3 Weykam, Leo<br />

Gronau, Alfred<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

4 Finanzamt<br />

5 Koschorrek, Albert<br />

Penschke, Elisabeth<br />

Hennig, Arthur<br />

6 Epha, Paul<br />

Dr. Rosenkrantz<br />

Walker, Otto<br />

Dr. Neumann-Kleinpaul, Heinz<br />

Bukowski, Anni<br />

Beetz, Adolf<br />

7 Schlonsak, Gustav<br />

8 Rathaus<br />

9 Bankmann, Artur<br />

Trojanowski, Josef<br />

Losch, Irene<br />

Lotzmann, Ursula<br />

Salewski, Walter<br />

10 Konopatzki, Erwin<br />

Trebel, Paula<br />

Grenda, Robert Schulz, Paul<br />

Müller, Lisbeth<br />

Naeve, Ingeborg<br />

Friedriszik, Mathilde<br />

Hoffmann, Paul<br />

11 Bogdan, Adolf<br />

Dimmek, Walter<br />

12 Foltin, Heinrich<br />

13 Hesse, Paul-Ernst<br />

Warda, Gertrud<br />

Schmidt<br />

14 Krämer, Bruno<br />

Brandt, Helene<br />

Neitz, August<br />

Hold, Fritz<br />

15 Spittka, Karl<br />

16 Hotel Graf Yorck<br />

Maslowski, Otto<br />

17 Kreissparkasse<br />

Dr. Nieckau, Rudolf<br />

Krüger, Erika geb. Nieckau<br />

Memeler Straße<br />

Haus-Nr.<br />

1 Sodermann, Wilhelm<br />

3 Suchopar, Gustav<br />

Suchopar, Günther<br />

5 Grommek, Julius<br />

Jans, Hans-Werner<br />

7 Wauschkuhn, Helmut<br />

Jeworowski<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

123


9 Marschewska, Frieda<br />

Bienholz, Rudolf<br />

11 Bienholz, Adolf<br />

Waga<br />

13 Kaminski, Anna<br />

Geidieß<br />

Lipka, Paul<br />

15 Bader, Friedrich<br />

17 Post, Friedrich<br />

18 Ahorn, Richard<br />

19 Prätorius, Helene<br />

Waschalewski<br />

21 Michalski<br />

22 Zismer,<br />

Brosch<br />

23 Domrath, Marie<br />

25 Michalzik, Rudolf<br />

Mühlenstraße<br />

Haus-Nr.<br />

1 Dellnitz, Johann<br />

Lorenz, Amalie<br />

Rügen, Gertrud<br />

Rynarzik, Elma<br />

2<br />

3 Langkath, Max<br />

4 .<br />

5b Arndt, Otto<br />

a+c Boritzki, Anna<br />

Schiwek, Wilhelm<br />

Kozianka, Marie<br />

6<br />

7 Kraus, Wilhelm<br />

8<br />

9 Deyda, Robert<br />

10<br />

11 Gennies, Max<br />

Krix, Leo<br />

Poststraße<br />

Haus-Nr.<br />

1 Hoffmann, Heinrich<br />

Kochanski, Otto<br />

Fabian, Gustav<br />

Krispin, Gustav<br />

2 Rogall, Ernst<br />

Schäfer, Bernhard<br />

Kaiser, Friedrich<br />

4 Hubert (Baumeister)<br />

5<br />

124<br />

Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

6 Brischke, Bruno<br />

8 Strauch-Wassmann, Walter<br />

? Raeder (Leiter der Masurischen<br />

Genossenschaft)<br />

Sandberg<br />

Haus -Nr .<br />

Backendorf, Emil<br />

Trojahn, Julius<br />

2 Wierzchowski, Johann<br />

3 Kerschek, Johannes<br />

4<br />

5 Daniel, Friedrich<br />

6 Wroblewski, Marie<br />

Wroblewski, Berta<br />

Ambrosy, Ludwig<br />

Hempel, Emil<br />

Schanzenstraße<br />

Haus-Nr.<br />

ungerade Haus-Nr. Westseite<br />

gerade Haus-Nr. Ostseite<br />

1 Gorny, Gustav<br />

Burke, Helmut<br />

1a Ridzewski, Gustav<br />

Gurinski<br />

2 Lischewski, Rudolf<br />

3 Jedamzik, Johann<br />

4 Nieswandt, Wilhelm<br />

5 Kondoch, Martha<br />

Zeimer, Rudolf<br />

6<br />

7 Annuss, Otto<br />

Brozio, Fritz<br />

Rex, Eduard<br />

Niesalla, Gustav<br />

8 Kerschek<br />

9 Kieschke, Hildegard<br />

Schellung, Ernst<br />

10 Wnuck, Alfred<br />

11 Skowronnek, Adolf<br />

12 Dorsch, Gustav<br />

Tratzig, Auguste<br />

Kaliski<br />

13 Czudnik, Wilhelm<br />

Zöllner, Emil<br />

14 Synofzik, Walter<br />

15 Kampschulte, Friedrich<br />

Schäfer, Otto<br />

Lange, Erich<br />

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Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

Sturm, Max<br />

Probol<br />

16<br />

17 Annuss, Ida<br />

Rutkowski, Herta<br />

18 Reiche, Ewald<br />

19 Woscidlo, Otto<br />

Kutzner, Margarete<br />

Mümtel, Oskar<br />

Haugwitz, Franz<br />

Weller<br />

20<br />

21 Segarek, Gustav<br />

Waga, Fritz<br />

Lasogga, Otto<br />

Kochan, Gustav<br />

Woscidlo, Helene<br />

22 Stolle, Ewald<br />

Struppek, Hans<br />

Gebert, Max<br />

23 Podworny, Ewald<br />

Marzinzik, Paul<br />

Namen, die keiner Hausnummer zugeordnet<br />

werden können<br />

Barkendorf, Willi (Kaufmann)<br />

Blask<br />

Block<br />

Bogdan<br />

Booth<br />

Burgschweiger (Witwe)<br />

Bytzek (Arbeiter)<br />

Chrzau, Elisabeth (Witwe)<br />

Czudnochowski<br />

Diehl, Annemarie (Kunstgewerbelehrerin)<br />

Dramsch<br />

Glaser<br />

Hindel, Franz (Förster a.D.)<br />

Jankowski (Schneidermeister)<br />

Janz, Emil<br />

Kaffka, Emil<br />

Kampf, Max (Postbeamter)<br />

Kendziorra, Gottlieb<br />

Klimmeck<br />

Klischat, Karl (Arbeiter)<br />

Korzen (Witwe)<br />

Kraschewski (Landwirt)<br />

Lauch, Heinrich (Arbeiter)<br />

Mariak, Maria (Witwe)<br />

Maslowski (Kutscher)<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

Prophet (Stadtangest.)<br />

Ruschinski<br />

Rydzik, Auguste<br />

Sakowski (Arbeiter)<br />

Salamon (Witwe)<br />

Sembritzki<br />

Skottke (Postbeamter)<br />

Sott (Witwe)<br />

Sanio Blumenladen)<br />

Schwittay (Witwe)<br />

Steinberg, Hermann<br />

Troja (Witwe)<br />

Turowski, Johann (Bahnbeamter i.R.)<br />

Waschulewski (Witwe)<br />

Wnuck, Gustav (Rentner)<br />

Zielinski, Maria<br />

Zwickla (Lehrer)<br />

Schloßplatz<br />

Haus-Nr.<br />

1 Post, Hedwig<br />

2 Mühlke, Friedrich<br />

Gerlach, Fritz<br />

Liedtke.<br />

Lasogga<br />

3 Blobelt, Anna<br />

Friesen, Walter<br />

Kulessa, Fritz<br />

Laechlin, Else<br />

Meyer (Polizeimeister)<br />

Melzner, Meta<br />

Piefko<br />

Rostek<br />

Heinze, Meta<br />

4 Rubach, Elisabeth<br />

Loerzen, Franz<br />

5 u. 6 Rubach, Elisabeth<br />

7<br />

8 Bogdan, Anna<br />

Grigo<br />

Koebnik, Anna<br />

Sadzio<br />

Stania<br />

Stüwe<br />

Wandtner<br />

Schmiedestraße<br />

Haus-Nr.<br />

1 Schlonsack, Gustav<br />

a+b Ludolf, Margarete<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

125


126<br />

Mölck, Maria<br />

Soldauer Straße<br />

Haus-Nr.<br />

1 Mast, Emil<br />

3 Fengler, Hugo<br />

4 Podzich, Friedrich<br />

Piwko, Alexander<br />

5 Karkoska, Rudolf<br />

Hempel, Wilhelmine<br />

7 Skorzik, Adolf<br />

8 Hoppe, Andreas<br />

Kuliga, Emil<br />

Soppa, Max<br />

9 Wenzel, Hildegard<br />

Gutowski, Reinhold<br />

Hess, Johann<br />

10 Maurer, Gustav<br />

Franz, Ursula<br />

ohne Hausnummer<br />

Tuschewski, Ernst<br />

Drasch (Arbeitsdienstführer)<br />

Merforth Arbeitsdienstführer)<br />

Zimmermann<br />

Sparker Chaussee (Stadtrandsiedlung)<br />

Haus-Nr.<br />

1<br />

2 Bilitza<br />

4 Taraschewski, E.<br />

5<br />

6 Waschk, Erich<br />

7<br />

8<br />

9 Ksionek, Ernst<br />

10 Schiwy, Franz<br />

11 Zimny, Ernst<br />

12<br />

13 Bilitza, Hermann<br />

14<br />

15 Waschk, Erich ?<br />

16 Rafalzik, Walter<br />

17 Payk, Albert<br />

Knapp, Gisela<br />

18 Purwin, Fritz<br />

ohne Hausnummer<br />

Lenz, Fritz<br />

Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

Maurischat, Max<br />

Sobottka<br />

Stadtrandsiedlung<br />

Haus-Nr.<br />

1 Edler, Max<br />

2 Kowallek, Otto<br />

Jelen, Adolf<br />

3 Steckel, Emil<br />

4 Eichmann, Rudi<br />

Kolinno, Johann<br />

5 Lange, Max<br />

6 Rosinski, Karl<br />

7 Brück, Karl<br />

8 Peuk, Walter<br />

Kalinna, Johann<br />

9 Ziegler, Eduard<br />

10 Michalzik, Adolf<br />

11<br />

12 Ringel, Alfred<br />

Gerullis, Wilhelmine<br />

13 Gawrisch, Friedrich<br />

14 Taraschewski, Heinrich<br />

15 Zander, Maria<br />

16 Murschall, Friedrich<br />

17 Thater, Erich<br />

18 Pietrzyk, Marie<br />

19 Leske, Eduard<br />

20 Dorroch, Gustav<br />

21 Wollert, Max<br />

22 Kobuss, Emil<br />

23 Pillkahn, Albert<br />

24 Krause, Franz<br />

25 Moser verw. Steiner, Ida<br />

26 Karkoska, Fritz<br />

27 Walendzik, Gustav<br />

28 Stielau, Robert<br />

29 Kemesies, Eduard<br />

30 Sokolowski, Gustav<br />

31 Grote, Gottlieb<br />

32 Köhler, Gustav<br />

33 Krenz, Gertrud<br />

34 Wieczorrek, Johann<br />

Wieczorrek, Erich<br />

Kuklinski, Martha<br />

35 Reinhardt, Robert<br />

36 Broosch, Friedrich<br />

37 Payk, Richard<br />

Michalzik, Richard<br />

www.Kreis-Johannisburg.de


38 Grabow<br />

39 Radtke, August<br />

40 Plata, Karl<br />

41 Olschewski, Gustav<br />

Paplowski, Maria<br />

42<br />

43 Wolfgart, Herbert<br />

Czudnochowski, Otto<br />

44 Prage, Otto<br />

44 a Voss, Gertrud<br />

45 Steinhoff, Erich<br />

Weinert, Helmut<br />

46 Galda, August<br />

47 Kirchner, Otto<br />

48 Zimmer, Otto<br />

49 Schellong, Richard<br />

50 Gehrmann, Gertrud<br />

51 Schellong, Max<br />

52 Neumann, Alfred<br />

Wydra, Eduard<br />

Henze, August<br />

53 Klein, Johann<br />

54 Baier, Albert<br />

55a Dorroch, Albert<br />

55b Heller, Margarete<br />

56 Petrich, Otto<br />

57 Nioduschewski, Otto<br />

58 Schlösser, August<br />

59 Morzek, Gustav<br />

60 Lemke, Sigismund<br />

61 Rattay, Rudolf<br />

62 Plata, Paul<br />

63 Rattay, Gustav<br />

64 Payk, Gustav<br />

65 Soyka, Ernst<br />

66 Lange, Richard<br />

67 Kendziorra, Rudolf<br />

68 Mausolf, Franz<br />

69 Gehring, Ferdinand<br />

70 Iwanitzki, Max<br />

71 Riemer, Otto<br />

72 Faber, Johann<br />

73 Krüger, Oskar<br />

74 Wieczorrek, Fritz<br />

75 Daniel, Karl<br />

76 Nienerowski, Adolf<br />

77 Radtke, Friedrich<br />

78<br />

79 Skierlo, Arthur<br />

Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

80<br />

81 Steckel, Fritz<br />

82 Gardlo, Gustav<br />

Zentarra, Horst<br />

83 Synofzik, Max<br />

84 Sobottka, August<br />

85 Grenda, Emil<br />

86 Czudnochowski, Emil<br />

Sender, Friedrich<br />

87<br />

88 Nitkowski, August<br />

Ferber, Alfred<br />

89<br />

90 Salewski, Eduard<br />

91<br />

92 Woydak, Karl<br />

93<br />

94 Stombrowski, Wilhelm<br />

95<br />

96 Schuleit, Karl<br />

97 Lojewski, Gustav<br />

98 Schimanski, Otto<br />

Pusch, Wilhelm<br />

99 Erhardt, Karl<br />

100 Gerlach, Friedrich<br />

101 Karkowska, Paul<br />

102<br />

103 Teifert, Alexander<br />

104 Synofzik, Emilie,<br />

Pellny, Hildegard<br />

105 Piontek, Karl<br />

106 Schulz, Fritz<br />

Steffan, Amalie<br />

107 Raup, Emil<br />

Schmidt, Hedwig<br />

108 Murawski, Emil<br />

Ambrosy, Otto<br />

Röttger, Frieda<br />

109<br />

110 Kalinna, Robert<br />

Kester, Franz<br />

111<br />

112 Lassarzik, Fritz<br />

Moldenhauer, Berta<br />

Ohne Hausnummern<br />

Eder, Paul<br />

Czudnochowski, Eduard<br />

Gerull, Max<br />

Brück, Karl<br />

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127


Kowallek, Karl<br />

Czudnochowski, Johann<br />

128<br />

Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

Terpitzstraße<br />

Haus-Nr.<br />

2 Blonski, Franz<br />

3 Kolmorgen, Anna<br />

4 Grenda, Eduard<br />

Lummerzheim geb. Grenda, Gertrud<br />

5 Wischnewski, Emma<br />

6 Wellner (Woyzechewski), August<br />

Kaffka, Michael<br />

Rinski, Emilie<br />

7 Warsewa, August<br />

Krawolitzki, Martha<br />

Borries, Gertrud<br />

9 Borkowski, Helmut<br />

Palluck, Karl<br />

10 Rau, Gertrud<br />

Nothelle, K.H.<br />

Czense, Hedwig<br />

11 Borries, Gustav<br />

12 Skupsch, Hermann<br />

Haeske, Paul<br />

Rynio, Franz<br />

Pawelzik<br />

Pawlowski, Johann<br />

13 Daniel, Kurt<br />

14 Blonski, Artur<br />

Namen, die keiner Hausnummer zugeordnet<br />

werden können<br />

Badziony, Albert<br />

Chran, Elly (Angestellte)<br />

Eifler (Kaufm. Angest.)<br />

Hinseleit, Fritz<br />

Huhn (Büroangest.)<br />

Kotzian<br />

Krispin, Bertha (Rentnerin)<br />

Krispin, Emilie (Rentnerin)<br />

Krawelzki, Erich (Kaufmann)<br />

Kruse, Otto<br />

Kynast, Hedwig (Kindergärtnerin)<br />

Longwitz, Wilhelm (Finanzbeamter)<br />

Rosinski, Emil (Steuerinspektor)<br />

Rudzik, (R.B. Beamter)<br />

Rynio (Rentner)<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

Salomon, Ida<br />

Wiemer, Georg (Büroangest.)<br />

Wierzschewski (Arbeiter)<br />

Wiesenweg<br />

Haus-Nr.<br />

1 Jankowski, Ludwig<br />

2 Fabian, Lieselotte<br />

Weigel, Erna<br />

Gluth, Kurt<br />

4<br />

5 Marbach, Gustav<br />

Lucka<br />

6<br />

7<br />

8 Pawlowski, Wilhelm<br />

9 Berger, Anni<br />

10 Jakubzik<br />

Krauleidis, Heinrich<br />

11 Ackermann, Wilhelm<br />

12 Krutzke, Richard<br />

Heidl<br />

13 Pernold, Franz<br />

14<br />

15<br />

16<br />

17 Kotusch, Andreas<br />

Anbau, Otto<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

Namen, die keiner Hausnummer zugeordnet<br />

werden können<br />

Altrock (Finanzbeamter)<br />

Burneleit, Erwin<br />

Darda Arbeiter<br />

Dormeyer (Witwe)<br />

Hermann<br />

Kilisch (Postbeamter)<br />

Michalzik (Witwe)<br />

Pesanowski (Finanzbeamter)<br />

Riek (Rentner)<br />

Rogge, Friedrich<br />

Schröder (Gerichtsangest.)<br />

Siebert, Kurt (Buchdrucker)<br />

Tiedemann (Finanzbeamter)<br />

Wasch, Erich (Autoschlosser)<br />

Wielgoß, Waltraut<br />

Zwalinna (Rentner)


Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

Geliebte Heimat<br />

Gustav H. Karau<br />

Wie war so schön im Frühling dein Gesicht,<br />

Wenn die Natur, das Feld noch träumend schlief,<br />

Und andachtsvoll im jungen Morgenlicht<br />

Die Lerche sang, vom Wald der Kuckuck rief.<br />

Wie liebte ich den Hauch der Muttererde,<br />

den Landmann - schweigsam - hinter seinem Pflug,<br />

Die fleißig braven braunen Ackerpferde,<br />

Und auch die Scholle, die den Segen trug.<br />

Wie liebte ich die wundersame Stille.<br />

Kein störend Laut verdarb die Einsamkeit,<br />

Das Ährenmeer in goldreifer Fülle,<br />

- Wie schmückt es die Heimat weit und breit,<br />

Wie liebte ich die märchenhaften Wälder,<br />

Endlos verschwindend, dunkel in der Ferne.<br />

Die blauen Seen inmitten grüner Felder,<br />

Und in der Nacht die heimatlichen Sterne.<br />

Schön war die Zeit, die Jahre meiner Jugend,<br />

Entschwunden ist der zauberhafte Traum.<br />

Die Abendstunden friedlich voller Tugend,<br />

In meiner Heimat unterm Lindenbaum.<br />

Die Jugend ging, die Heimat ist versunken,<br />

Schwer an der Seele nagt der Zahn der Zeit.<br />

Allein Erinnerung nur lebt wonnetrunken<br />

Im Herzen fort - an die Vergangenheit.<br />

Entnommen aus Gedichtband: „Unvergessene Heimat” von G. Bosk<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

129


130<br />

Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

VERTRAUTE WEGE IN UNSERER HEIMAT<br />

www.Kreis-Johannisburg.de


Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

131


132<br />

Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

Was brachten die <strong>Heimatbrief</strong>e?<br />

Stichwortverzeichnis von 1972 bis 2001<br />

(150 Orte)<br />

Die erste Zahl bedeutet die Seite,<br />

die zweite das Erscheinungsjahr des <strong>Heimatbrief</strong>es<br />

Arys 31/72, 3-5/75, 13-14/75, 17/75, 18/75, 57-58/79, 41/80, 42/<br />

80, 57/83, 33/80,Titel 82,101-113/84,9/85,41/85,102-109/<br />

86,137/87, 68-76/88,110-117/89 u . 64/90, 135- 139/91, 57/<br />

92, 77-79/92, 53/93, 89-90/93, 144-149/93, 64-67 / 1994, 68-<br />

71/97, 78-79/97, 51-52/99, 60-65/00, 61/01, 73/01, 88-89/03<br />

Adlig-Borken 96-101/87, 100/00<br />

Altwolfsdorf (Pianken) 28/73,13 u. 15/81,113-130/90, 74-77/92,125/92, 116-117/82,<br />

Adlig- Kessel 39/80,104/83, 73/84, Titel 140/85 und 132-134/89, 71/00<br />

Arnswalde 74-93/86,130/87, 23/02<br />

(Mykossen)<br />

Babrosten 48-51/89, 54/89<br />

Bachort (Jebrammen) 163/86<br />

Balzershausen (Wonglik) 72-73/00<br />

Bergfelde (Marchewken) 25/79,138/93<br />

(Bilitzen) Waldenfried 93/83, 126-127/89<br />

Birkenberg (Kl. Brzosken) 75-76/91<br />

Breitenheide 22/72, 30/75, 62/79, 50/82, 56-62/91<br />

Brennen (Gr. Pogorzellen) 17-19/77<br />

Brödau 52-53/83, 95/84, 124-128/93, 74/00<br />

Cruttinnen 8/73, 88-89/91,12/89<br />

Dimussen (Dmussen) 79/87,100/88,129-134/91, 94 + 95/95<br />

Drigelsdorf (Drygallen) 69/81,15,17,26/74,38, 78/80, 90, 94, 95/83, 84,116-124,139/<br />

85, 25-43/87, Titel 87, 92-94/88,157/89, 65/90,<br />

87-94/90,126/91,106-107/93, 38/94, 75, 76, 77,155/ 1994,<br />

43-45/95, 57-58/99, 78-82/00, 19/03, 92-93/03<br />

Dreifelde (Kallenzinnen) 55/80,106/83,108/83<br />

Drosselwalde (Drosdowen) 57/81<br />

Drugen (Lissaken) 58-59/85<br />

Dorren (Sdorren) 79/80, 60-72/84, 75/84,125/89, 142/90,137/94<br />

Dünen (Lissen) 49-53/81<br />

Eckersberg 6, 14/75, 40/80, Titel 85, 107-108/88,144, 145/86, 79-80/01,<br />

Titel 03<br />

Eckertsdorf 9/84, 13/86<br />

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Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

Eichental (Försterei) 36/77<br />

Eichendorf (Dombrowken) 40/80, 75/81, 42-43/85, 61-65/85,146-147/86<br />

Eichhorst (Försterei) 61-65/85<br />

Ellerborn (Försterei) 54/79<br />

Erdmannen 61-62/82,123/88, 82-87/89, 184-187/91,137-138/92,143/1994<br />

Erztal (Krussewen) 13-17/77, 37-39/78, 23/85, 63/98<br />

Faulbruchswerder 50/82<br />

Fischborn (Dlottowen) 56/82,99/83, 64/98<br />

Flockau (Kalischken) 29/74, 77-79/93<br />

Flosten (Wlosten) 155/86,113/91<br />

Freundlingen (Sabielnen) 149-151/91<br />

Gehlenburg (Bialla) 2-13/74, 26/76, 37/76, 6/77, 37/77, 70/79, 43/80, 59/80, 60/<br />

80, 71-72/81, 48-49/82, 53/82, 33-36/83, 55-56/83, 94/83,<br />

125-127/83,138-139/85,126-127/87,77-81/88, 106-108/89,<br />

143-149/89,106 108/89, 14-17/90, 62-64/90, 104-109/91,<br />

143/93, 69-71/94, 73-74/94, 156-157/95, 35-36/97, 72-73/97,<br />

61-62/98, 53/99, 66-70/00, 76-78/01, 68-72/02, 90/03<br />

Gehsen 33/77,11-13/73, 30/75,14-15/78, 70/79, 40, 69/80, 70, 71/81,<br />

56, 58/82, Titel 83, 14-21/83, 98/83, 97/88,159-162/89, 93/95,<br />

29-32/98, 112/01<br />

Gebürge (Gurra) 33/76,108-114/85,156/86, 86-87/88, 84-87/00<br />

Gentken 41/80<br />

Großdorf (Belzonzen) 91-95/97,121-124/96, 65-67/98, 59-61/99, 88-90/00<br />

Groß Kessel Titel 77, 9-11/78, 47/78, 29-30/80, 33/80, 55/80, 58/80, 38/81,<br />

75-76/81, 42-45/82, 25/85,116-119 / 1994, 119-129/95<br />

Groß Rogallen 170-171/91<br />

Gruhsen 53/83,161-164/85, 96-9819, 86/01<br />

Grünheide (Kulik) 18/76, 3185,150/85, 111/86,132-1~4/86, 48/90,193-199/91,<br />

(Alt-Usczanny) 107-114/92, 129-133/93, 102- 107 / 1994, 78-81/02<br />

Groß-Zechen 122,123/83,16-22/85, 94-96/86, 116-117/86,109-111/87,<br />

98-99/88, 95/90,134-135/89<br />

Großrosen (Gr. Rosinsko) 42/80, 64-65/80, 30-33/85, 175-176/91, 101-105/92, 96/95,<br />

27/95, 98+ 99/88,110/97, 83-85/01<br />

Großwalde 155-159/87<br />

Gusken 50/84<br />

Gutten J 13/74, 20/74, 66-69/80, 61/81,118-130/86, 95/87, 134-135/<br />

88,<br />

52-53/89,110-111/91, 97-lOl/1994,129/95,116-121/97, 91-93,<br />

87-88/01<br />

Guziener See 9/73<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

133


134<br />

Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

Heidig (Heydick) 57/81, 66/81, 59-61/82, 6/85, 157-159/90, 188/91, 90-94/92,<br />

97/95<br />

Heldenhöhe (Krzywinken) 55/82<br />

Henriettental 70-81/89<br />

Hirschwalde 76-77/81, 62-68/99, 84-85/02<br />

Johannisburg 2/72,19/72, 31-32/72, 2/73, 16/73, 24/73, 27/73, 23-26/76,<br />

10-11/77, 22-26/77, 27-33/77, 35/77,17-18/78, 35/78,<br />

40-43/78, 48/78, 50/78,17/79, 22-23/79, 59-60/79, 67-69/79,<br />

51/80, 54/80, 56/80, 59/80, 61/80, 70/80, 58-66/81, 68/81, 51/<br />

82, 58-62/83, 64-67/83, 77-78/83, 81-82/83,107/83,119-120/<br />

83, 49/84, 54-59/84, 74/84,120-124/84, 86-89/85,103-106/<br />

85, 153/85, 34-49/86,158/86,102-103/87, 62-66/88,18-31/<br />

89, 131/89, Titel 1990, 24-38/90, 40-49/90, 58/90, 42-47/91,<br />

34-47/92, 52-56/92, 136/92, 5/93, 36/93, 50-51/93, 53/93,<br />

57-68/93, 71/93,108/93, 123/93, 31/94, 45-52/94, 27/94,<br />

60-62/94, 72/94,109/94, 37-40/95, 67-70/95, 77-91/95,<br />

59-60/98,126-133/98, 46/99, 44-49/00, 51/00, 64/01, 66/01,<br />

55-59/03, 79/03, 80-85/03<br />

<strong>Johannisburger</strong> Heide 13-16/72, 22-33/77, 35-37/77, 53/80, 70-76/80, 80-81/80<br />

und Kreis 29-36/81, 39-44/81, 66/81, 77-78/81, 45-48/83, 70-76/83,<br />

51-52/84,124-126/84, 3/86,12/86, 50-53/86,111/86,<br />

136- 143/86, 16/87, 69/87, 113- 114/87,116-117/87,<br />

118-126/87, 34-45/88, 32-34/89,101/89, 50-54/91,<br />

80-81/92, 15-19/95, 32/95, 61-67/95, 71-76/95, 96/95,<br />

122-135/97, 62-67/97, 44-60/97, 48-54/98,111-124/98,<br />

38-42/99, 52-59/00,123-124/00, 100-103/03<br />

Jagdhof (Skrodzken) 112/97, 19-21/78<br />

Jakubben 49-51/83,104,106/95, 146/85<br />

(Jaschkowen/) 62/82, 173/90,189-192/91<br />

Reiherswalde<br />

Jeglinnen 27/73, 96/83, 97/83, 92/84, 97/88,119-120/88<br />

Karpen (Karpa) 43/80, 62/82, 130/95<br />

Karwik 55/80, 58/80, 97/83<br />

Klein Zechen 44-45/78,134/87,102-104/88, 138/93<br />

Klein Rogallen 148/86, 149/86,141/93<br />

Kölmerfelde (Kosuchen) 14/74,111 / 1994,112-116/95, 72-73/98, 69-73/99, 57/80, 37-<br />

39/83, 138/85<br />

Königstal (Dziadowen) 30/75, 22/79, 35-39/82, 106/83, 53/84,131/86,<br />

124-127/88,164,165/89, 100/95, 70-71/98, 89-92/01<br />

Kosken 6/73, 28/73,144-146/91,106-108/97<br />

Königsdorf (Piskorzewen) 96/84, 79/89, 59-60/92, 113-120/02<br />

Kolbitz(Czyprken) 151/85,161-163/86,144-148/90, 134/87<br />

Konopken 26/85, 157/86<br />

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<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

(Mühlengrund)<br />

Kowalewen (Richtwalde) 62/79, 64/79, 71/79, 116-120/93<br />

Kuckeln bei Kumilsko 16/78,17/78<br />

Kreuzofen 19/76, 54-55/79, 57/82, 5/84, 5-8/86, 95/88, 64-76/89,<br />

132-136/92, 141-145/95, 95/95, 86-90/97, 91-98/98, 81-82/<br />

99, 86-87/02<br />

Kurwien (Czessinna) 11/76, 36/78, 39-45/79, 48-54/79, 41/80, 58/81, 62/81<br />

79-80/82, 66/85,146-147/85, 66/86,163/86, 104/87,123/88,<br />

150/93,140/95,144/95, 21 /97<br />

Lehmannsdorf (Bagensken) 107/1994<br />

Lindensee 139-141/90,114-115/91, 94/01<br />

Lippa 36/78, 79-80/82, 104/87, 62/81<br />

Lisken 36/78, 68/1994, 79-80/82, 104/87,144/98<br />

Lissuhnen (Lyssuhnen) 131-132/87, 110-114/88, 94-100/89,147-148/91, 88-92/02<br />

Lupken 72-77/79, 16-31/82, 74-80/98, 93/01<br />

Masuren 20/72,1-3/76, 13-16/76, 4/77, 32/78, 33/78, 77/81, 105/02<br />

Reisebericht u.a. 78/81, 40/82, 41/82, 79-84/83,111/83, 4/86,15/86,<br />

30-33/86, 67-69/86, 14-23/87, 52-58/87, 118-125/87,<br />

152-155/87, 153-161/93, 27-32/88, 146-155/88, 90-93/89,<br />

166-167/89, 77-87/91, 81-85/97,143-154/97,160-166/97,<br />

134-135/98, 48-52/99, 121-122/00, 74-75/01, 92-95/02<br />

Masten 102/97, 81/98<br />

Misken (Mysken) 29/74, 4-8/78,11-14/82,24/85,143-144/85, 150-154/86,<br />

135/87, 152, 153-156/89, 65-66/91, 173-174/91, 142/93,<br />

32/94 und 36-37/94,18-20/97, 82/98,13-14/99, 75-76/99,<br />

50/00, 94-97/00,16/01<br />

Mittelpogauen 96-98/91,101/97<br />

(Mittelpogobien)<br />

Mittenheide 27-29/76, 44/78, 42/80, 59/81, 23/85,153-158/85, Titel 1991<br />

(Turoscheln) 102-105/89, 161/90,181-183/91, 79/93, 91/93, 93/95, 100/<br />

97, 83-86/98<br />

Morgen (Kumilsko) 14/74, 26/74, 91-92/83, 36-45/84, 98/88,150, 151/89,<br />

110/91,111-113/94, 105/97, 145-147/98, 98/00, 97/03<br />

Monethen (Monety) 38/80,145/85, 148/85, 46-51 /87,133-136/90, 87-88/98,<br />

97/03<br />

Möwenau 64/79, 47/80, 152/85,122-124/89, 128/89,132/89,126/92,<br />

81/93,136-138/89, 94/01<br />

Nieden Titel 76,128-131/92, 96/95, 96/02<br />

Niedersee (Rudczanny) 24/75,108-110/83,152/85,137, 138/90, 81/92<br />

Nikolaiken 23/75, 28/75<br />

Nickelsberg (Odoyen) 54/82<br />

(Oberförsterei)<br />

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135


136<br />

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<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

Nittken 89/98<br />

Offenau (Salleschen) 17/75,127-136/84,138/95, 65/90,113/97<br />

Oppendorf (Hinter-Lippa) 96-97/92,168/90<br />

Orlowen 149/90<br />

Ottenberge 17/72, 94-95/84,108- 110 / 1994,101 -103/95, 140- 142/98<br />

(Sawadden)<br />

Poseggen 130/95, 36-40/85, 60-66/86, 83/93<br />

Pappelheim 111/84,114-115/84,161 -166/91, 72-75/93<br />

Paulshagen (Pawlozinnen) 115-118/88, 78-83/85<br />

Pilchen 27/76, 23/79, 12-13/83, 99/84, 106-107/87, 96-102/93, 164/<br />

93, 83-86/99<br />

Quicka 119/89,132/90<br />

Raken (Adl. Rakowen) 135/86,116-125/91, 115 / 1994, 48-49/95,143/98<br />

Reitzenstein (Gutten R) 41/81,122 / 1994, 123/94<br />

Reinersdorf (Niedzwedzen) 81-83/82, 44/83, 74-76/87, 78/87, 90/98<br />

Ribitten (Ribittwen) 47/78, 113-115/93<br />

Richtenberg 15/74, 60/80, Titel 84, 12-25/84, 75/84, 98-99/88,<br />

(Skarzinnen) 112/91,114/97, 87-89/99, 90/03<br />

Roschsee 9/73, 70-74/91, 44/99<br />

Rogallen 25/79<br />

Rostken 69/81,’104/83, 93-94/84,100/88, 98-100/92, 96/95<br />

Ruhden 97/84, 39/91, 115-118/92, 133 / 1994,101-102/00, 98-99/03<br />

Sadunen (Sdunowen) 46/78, 26/92, 96/92, 119-122/92, 92-94/93,140/93, 98/98<br />

Samordei 12/76<br />

Seegutten (Gutten E) 28/75, 39/80, 96/88, 89/92,131-137/95, 95/95<br />

Schlagakrug 123-124/92,118/89<br />

Seehöhe (Czierpinten) 44-47/85, 109/88,169/90, 55/93, 141/93<br />

Seeland (Kurziontken) 23-24/79, 96/84, 34/85, 150/86, 95/88,138/93, 94/95<br />

Siegmunden (Orlowen) 100/89<br />

Schast (Schiast) 14-15/73, 151/87, 11-26/88, 97-99/95, 20-25/95,109/98, 98/<br />

01<br />

Schoden (Skodden) 85-88/93, 99198<br />

Schützenau (Sastrosnen) 52/82, 68-76/82, 110/86, 120,121/89, 67-72/03<br />

Schlangenfließ 54/80, 160/90<br />

Schwallen (Zwalinnen) 61/80,146/85, 80-89/87, 107/95<br />

Schwiddern 43/80, 39/83, 106/92,120 / 1994, 108- 109/95<br />

Soldahnen 139-140/93,139/95<br />

Spalingen (Kl. Spalienen) 121-122/88<br />

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<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

Steinfelde (Osranken) 141/85, 99/85, 110-111/93, 94/95, 99/88<br />

Stollendorf (Wirsbinnen) 20/73, 57/83, 116-119/84, 27-29/85, 66-86/90,140-143/91,<br />

116/88, 61/94, 91/03<br />

Sulimmen 17/74, 106-108/89, 82-90/84,111/97, 98/01<br />

Spirdingsee 9/73, 22-23/78, 4/89, 140-142/97<br />

Steinen (Czyborren) 110-111/95,103-105/00<br />

Tannenheim (Wielgilaß) 9/86,12/86, 12/87, 80/93, 150/95, 13/89, 115/97<br />

Talau (Chmielewen) 103-104/97, 99/01, 73-77/02, 91/03<br />

Tuchlinnen 142/90, 83-87/92, 138/95<br />

Turau (Turowen) 6/77, 7/77, 36/77,162-167/90, 110 / 1994, 66-72/87, 97-99/<br />

97, 139/98, 90/99, 100/01<br />

Ublick 31/77, 14/85, 78-91 / 1994<br />

Valenzinnen (Försterei) 49-61/85, 85/85, 94-96/91,134-136/1994<br />

Wagenau (Jeglinnen) 64/79, 66/79, 47/80<br />

Walddorf (Przyroscheln) 89/89, 95/92<br />

Wartendorf (Snopken) 178/91, 93/95,19/81, 20/81, 21/81, 22/81, 66-67/82, 44/83,<br />

112-115/86, 128-133/88, 101/01, 97-98/02<br />

Warnold (Konzewen) 39/80,179-180/91<br />

Weißuhnen 21/74, 24-27/81, 4/83, 28/84, 7/85, 73/86,13/87,15/93,<br />

99-101/02<br />

und Rehfelde 138-142 / 1994, 50-54/95, 91/99<br />

Wiesenheim (Piettrzyken) 151-156/90, 101-102/01<br />

Wigrinnen/Beldahnsee 16/86, 85/88, 9/88, 16/95,128/95<br />

Wilken( Wilkenhof) 44/83, 102-104/02<br />

Wiartel 21/72, 22/74, 23/74, 40/77, Titel 78, 26183, 105/83,148-149/<br />

95,<br />

17/81,148/98, 22/01<br />

Wildfrieden (Koslowen) 127-128/91<br />

Woinen 10-12/81, 37-47/89<br />

Wollosko (Reihershorst) 22/83, 23/83<br />

Wondollen 56/82, 27-32/83, 98/83, 140/87, 81/89,173/90, 144 /1994,100/<br />

97<br />

Wolfsheide 33/76, 53/82,102-112/90,152-160/91,167-169/91, 82/92,<br />

124/94,146-147/95<br />

Zollerndorf 125-131/1994,36/00, 102/01<br />

Ausstellungen 6-12/93, 34-35/93, 16-19/80, 68-69/85, 145-149/87,<br />

61-62/92,147-148/94, 111-112/02<br />

Deutscher Verein „Rosch“ 26-28/93, 58/95, 46-47/95, 19-21/92, 9-10/94, 6-7/97, 8-11/<br />

97, 40-42/98, 4-9/99, 6-10/00, 7-11/01, 24-25/01, 4-8/02, 4-<br />

10/03, 22-26/03<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

137


138<br />

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<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

Übernachten Sie bei Landsleuten in der Heimatnur<br />

so wachsen Verständnis und Verbundenheit!<br />

Adressen der Zimmer Zimmer Zimmer Deutsche Person Telefon<br />

Vermieter 1 Bett 2 Betten 3 Betten Sprache 004887<br />

Rutkowska, Ursula<br />

ul. Krencowa 6<br />

12-200 Pisz<br />

1 1 - ja 3 4 23 36 45<br />

Rutkowski, Bernhard<br />

ul. Bociana 19<br />

12-200 Pisz<br />

- 2 - ja 4 4 23 40 63<br />

Kadlubowska, Herta<br />

ul. Jagiely 23<br />

12-200 Pisz<br />

1 2 - ja 5 4 25 15 11<br />

Kaldukiwski, Marek<br />

ul. Jagiely 25<br />

12-200 Pisz<br />

1 1 - ja 3 4 25 08 36<br />

Leymanczyk, Ditmar<br />

ul. Skrzetuskiego 1<br />

12-200 Pisz<br />

- 2 - ja 4 4 25 15 93<br />

Kreska, Mira<br />

ul. Moniuszki 10<br />

12-200 Pisz<br />

- 2 - ja 4 4 23 31 65<br />

Galgowska, Erna<br />

ul. Mickiewicza4/11<br />

12-200 Pisz<br />

- 2 - ja 4 4 23 36 98<br />

Chludzinska, Krystyna<br />

ul. 22 Lipca 19<br />

11-525 Orzysz<br />

- 2 - ja 4 4 23 77 55<br />

Lemanska, Herta Terese<br />

ul. Osiedle Robotnicze<br />

11-525 Orzysz<br />

- - 1 ja 3 4 23 78 39<br />

Szulc, Waldemar<br />

ul. Wyswolenia9/1<br />

11-525 Orzysz<br />

- 3 - ja 6 42 33 72 65<br />

Kopanczyk, Mieczyslaw<br />

Grady 1<br />

11-525 Orzysz<br />

- 3 - ja 6<br />

Kopanczyk, Albin<br />

ul. Osiedle Robotnicze<br />

11-525 Orzysz<br />

2 - - 2 2 4 23 72 14<br />

Musial, Waldemar<br />

ul. Witosa 8/12<br />

12-230 Biala Piska<br />

2 - - ja 2 4 23 92 52<br />

Musial, Gerhard<br />

ul. Mazurska 1/15<br />

12-230 Biala Piska<br />

- 1 - ja 2 4 23 91 87<br />

www.Kreis-Johannisburg.de


Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

Adressen der Zimmer Zimmer Zimmer Deutsche Person Telefon<br />

Vermieter 1 Bett 2 Betten 3 Betten Sprache 004887<br />

Gromadzka Krystyna<br />

u. Mickiewicza 7/6<br />

12-230 Biala Piska<br />

- - 1 ja 3 4 25 91 74<br />

Stepnik, Brigette<br />

ul. Slowackiego 6/15<br />

12-230 Biala Piska<br />

- 1 - ja 2 4 23 90 55<br />

Denda, Manfred<br />

ul. Wiejska 41<br />

12-221 Ruciane Nida<br />

- 3 - ja 6 4 23 11 49<br />

Stachelek, Hanna<br />

ul. Kolejowa 1/16<br />

12-221 Ruciane Nida<br />

1 - - ja 1<br />

Klos, Maigorzata<br />

ul. Zielona 23<br />

12-221 Ruciane Nida<br />

1 - 1 ja 4 4 23 17 63<br />

Zagzik, Ida<br />

ul. Wiejska 30<br />

12-221 Ruciane Nida<br />

- - 2 ja 6 4 23 15 02<br />

Musial, Gerhard - - 2 ja 6 4 23 95 25<br />

ul. Sloneczna 3<br />

12-221 Ruciane Nida<br />

Biala Piska<br />

Ostpreußischer Volksreim<br />

Ein Preuße nach der alten Art<br />

trägt seinen Pelz bis Himmelfahrt,<br />

und zu Johann (24. Juni)<br />

zeiht er ihn wieder an..<br />

Und tut ihm dann der Leib noch weh,<br />

so trägt er ihn bis Bartholomä, (24. August)<br />

und kommt ihn dann das Frieren an,<br />

so zieht er ihn von neuem an.<br />

Aus dem "Treueburger <strong>Heimatbrief</strong>" Nr. 45, S. 100<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

139


140<br />

Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

Dauerausstellungen<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

Ostpreußisches Landesmuseum - 2004<br />

Landschaften Kurische Nehrung, Masuren, Oberland, Rominter Heide,<br />

Elchwald<br />

Jagd- und Forstgeschichte Besondere Tierarten,Trophäen, Jagdwaffen<br />

Geschichte Landesgeschichte von den Prußen bis 1945<br />

Ländliche Wirtschaft Ackerbau,Tierzucht, Fischerei<br />

Geistesgeschichte Wissenschaft, Bildung, Literatur<br />

Bernstein Entstehung, Gewinnung, Bedeutung<br />

Kunsthandwerk Bernstein, Silber, Keramik, Zinn<br />

Bildende Kunst Kunstakademie Königsberg, Künstlerkolonie<br />

Nidden, Lovis Corinth<br />

Wechselausstellungen<br />

Bis auf weiteres Schatzkammer Baltikum<br />

Auf dem Weg zur Museumserweiterung<br />

17.1.-25.4. Lüneburg in Niedersachsen und Dorpat/Tartu in Estland<br />

Kulturgeschichtliche Entdeckungen zweier Partnerstädte<br />

6.3.-24.10. Natur und Jagd in der Malerei von Gerhard Löbenberg<br />

14.5.-29.8. Tabak und Tonpfeifen im südlichen Ostseeraum<br />

Ausstellung mit der AG Tonpfeifen und der Lüneburger<br />

Stadtarchäologie<br />

18.9.-30.1.2005 Märchenwelt des Eugen Weidenbaum<br />

6./7.11. 16. Museumsmarkt<br />

Landschaften und Traditionen<br />

27.11.-27.2.2005 Kleine Bahn auf großer Fahrt<br />

TinPlate Spur 0 kennt keine Grenzen<br />

Ostpreußisches Landesmuseum<br />

Ritterstraße 10, 21335 Lüneburg<br />

Tel. 04131/75995-0 Fax 75995 -11<br />

E-mail: info@ostpreussisches-landesmuseum.de<br />

Internet: www.ostpreussisches-landesmuseum.de<br />

www.Kreis-Johannisburg.de


Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

Kulturzentrum Ostpreußen<br />

im Deutschordensschloss Ellingen<br />

Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramm 2004<br />

bis 14. März 2004 Ermländische Kapellen<br />

27.03. - 20.07.2004 Vor 60 Jahren<br />

Die Wolfsschanze<br />

Hauptquartier - Widerstand - Attentat<br />

25.04.2004 11. Sammler- und Tauschtreffen<br />

Postgeschichte und Philatelie Ostdeutschlands<br />

24.07. - 07.11.2004 Mit Windkraft und Propeller<br />

Bilder aus Ostpreußens Luftfahrtgeschichte<br />

13.11.2004 Immanuel Kant 1724 - 1804<br />

bis Februar 2005 Ausstellung zum 200. Todestag<br />

21.11.2004 9. Bunter Herbstmarkt<br />

Kabinettausstellungen<br />

21.03. - 11.07.2004 Schlösser und Gutshäuser im südlichen Ostpreußen<br />

Auswärtige Ausstellungen<br />

Schlösser und Gutshäuser im südlichen Ostpreußen<br />

08.02. - 14.03.2004 Brüder-Grimm-Museum Kassel<br />

25.07. - 26.09.2004 Schloss Caputh bei Potsdam<br />

Ausstellungen in Ost- und Westpreußen<br />

Rastenburg, Arno-Holz-Haus Arno Holz zum 75. Todestag<br />

Krockow, Museum Wirtschaft und Verkehr im Elbinger Land<br />

Memel, Klein-Litauen Museum Alfred Teichmann - Landschaftsportraits<br />

Neidenburg, Schloss Geschichte der Stadt Neidenburg<br />

Allenstein, Haus Kopernikus Lieselotte Plangger-Popp, Einst mein Land<br />

Öffnungszeiten:<br />

Dienstag - Sonntag von 10 - 12 und 14 - 16 Uhr (Oktober - März)<br />

10 - 12 und 13 - 17 Uhr (April - September)<br />

E-Mail: info@.kulturzentrum-ostpreussen-de<br />

Intemet: www.kulturzentrum-ostpreussen.de<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

141


142<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

Ausschneiden und senden an:<br />

Ilse Kruyk, Reginharstraße 4, 51429 Bergich-Gladbach<br />

Bitte beachten<br />

Eine Menge <strong>Heimatbrief</strong>e kommen zurück, weil Sterbefälle nicht gemeldet werden. Der Kreisgemienschaft<br />

entstehen durch diese Nachlässigkeit erhebliche Unkosten und Portoauslagen.<br />

Bitte, helfen Sie mit, diesen unhaltbaren Zustand zu entschärfen! Melden Sie die eingetretenen Sterbefälle<br />

umgehend an folgende Anschrift: Ilse Kruyk, Reginharstraße 4, 51429 Bergisch-Gladbach.<br />

Neuanmeldung<br />

Name Vorname<br />

Bei Frauen: Geborene<br />

Geb. am Geburtsort<br />

Letzter Wohnort in der Heimat<br />

Anschrift – Straße, Postleitzahl, Ort<br />

Anschriftenänderung<br />

Name Vorname<br />

Bei Frauen: Geborene<br />

Sterbefälle<br />

Name Vorname, geboren am: gestorben am:<br />

Bei Frauen geborene<br />

Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

Geb. am Geburtsort<br />

Letzter Wohnort in der Heimat<br />

Anschrift – Straße, Postleitzahl, Ort<br />

Bisherige Anschrift in der Bundesrepublik<br />

Anschrift der Angehörigen, falls Zusendung des <strong>Heimatbrief</strong>es erwünscht<br />

Unterschrift<br />

✂<br />

✂<br />

✂<br />

Teilen Sie uns auch bitte mit, wenn Sie an der Zusendung des <strong>Heimatbrief</strong>es nicht<br />

mehr interessiert sind.<br />

www.Kreis-Johannisburg.de


Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

Druckkosten für den<br />

<strong>Heimatbrief</strong> steigen<br />

Eine Menge nicht zustellbarer<br />

<strong>Heimatbrief</strong>e kommen zurück und<br />

verursachen damit enorme Kosten.<br />

Am Rückgang der Spenden ist<br />

ersichtlich, dass immer mehr<br />

Empfänger an der Zustellung nicht<br />

interessiert sind.<br />

Ich bitte herzlich, uns zu helfen, bei<br />

der Anschriftänderung, Tod oder<br />

Nichtinteresse unbedingt eine<br />

Mitteilung zukommen zu lassen.<br />

SENIORENFREIZEITEN IM<br />

OSTHEIM IN BAD PYRMONT<br />

Freizeiten im Ostheim, das sind gemeinsame<br />

Urlaubstage mit einem dosierten<br />

Programmangebot, das wohl für jeden Gast<br />

etwas zu bieten hat. Der Tag beginnt nach<br />

dem Frühstück mit einem morgendlichen<br />

Singen oder der Gymnastik. Am Vormittag<br />

wird Bad Pyrmont mit seinen Sehenswürdigkeiten<br />

und Einkaufsmöglichkeiten erkundet.<br />

Nach der wohlverdienten Mittagsruhe<br />

laden das Haus oder eines der vielen<br />

Cafés im Ort zum Kaffeetrinken ein, oder<br />

man beteiligt sich an einer geführten Wanderung.<br />

Ein Nachmittag ist für eine Halbtagesfahrt<br />

in die nähere Umgebung reserviert.<br />

Am Abend bietet das Programm Diavorträge<br />

oder Videofilme; Tanz- oder Spielabende,<br />

man sieht fern oder spielt gemeinsam<br />

Karten und tauscht Erinnerungen aus<br />

der Heimat aus. Am letzten Abend feiern<br />

wir nach ostpreußischer Art Abschied, zu<br />

dem jeder nach seinen Möglichkeiten lustige<br />

und besinnliche Beiträge beisteuern<br />

kann. Sie sind in einer Gemeinschaft mit<br />

ostpreußischen und ostdeutschen Landsleuten,<br />

wie in einer großen Familie.<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

Die Termine für 2004 .<br />

Osterfreizeit<br />

Montag, 5. April bis Donnerstag, 15. April<br />

2004, 10 Tage<br />

Doppelzimmer/Person g 371,70/ Einzelzimmer<br />

g 431,70<br />

Sommerfreizeit<br />

Montag, 12. Juli bis Montag, 26. Juli 2004,<br />

14 Tage<br />

Doppelzimmer/Person g 513,80/Einzelzimmer<br />

g 597,80<br />

Herbstliche Ostpreußentage<br />

Montag, 27. September bis Donnerstag, 7.<br />

Oktober 2004, 10 Tage<br />

Doppelzimmer/Person g 371,70 / Einzelzimmer<br />

g 431,70<br />

Adventsfreizeit<br />

Montag, 29. November bis Montag, 6. Dezember<br />

2004, 7 Tage<br />

Doppelzimmer/Person g 262,20/ Einzelzimmer<br />

g 304,20<br />

Weihnachtsfreizeit<br />

Donnerstag, 16. Dezember 2004 bis Montag,<br />

3. Januar 2005, 18 Tage<br />

Doppelzimmer/Person g 667,30/ Einzelzimmer<br />

g 775,30<br />

Alle Preise beinhalten Vollpension, die<br />

Gästebetreuung, eine Halbtagesfahrt und<br />

eine Reise-Rücktrittskostenversicherung.<br />

Die Kurtaxe wird vom Staatsbad separat<br />

erhoben.<br />

Alle Preise unter Vorbehalt!<br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

Anmeldungen richten Sie bitte, nur schriftlich,<br />

an:<br />

Ostheim - Jugendbildungs- und Tagungsstätte<br />

Parkstraße 14 - 31812 Bad Pyrmont<br />

Telefon: 0 52 81 - 93 61-0<br />

Fax: 0 52 81 - 93 61-11<br />

Internet: www.ostheim-pyrmont.de<br />

E-Mail: info@ostheim-pyrmont.de<br />

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Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 2004<br />

Wir bieten erneut an: „Solange der Vorrat reicht”<br />

Unsere Bücher- und Filmecke:<br />

Dokumentarbildband „Heimat, umgeben von Wäldern und Seen” von Gerhard Bosk;<br />

900 Fotos aus der Zeit vor 1945, 336 Seiten E 18,– zuzüglich E 3,– Versandkosten „Der<br />

Kreis Johannisburg” – ein ostpr. Heimatband von E.J. Gutzeit (1964) 430 Seiten,<br />

Neuauflage, mit beiliegender Kreiskarte 1:100 000<br />

E 25,– zuzügl. E 3,– Versandkosten<br />

Kreiskarte E 4,50 zuzügl. E 1,50 Versandkosten<br />

<strong>Heimatbrief</strong>e verschiedener Jahrgänge, soweit vorhanden, Kostenbeitrag E 4,– zuzügl.<br />

E 1,50 Versandkosten<br />

Sonderdruck zur Geschichte der Stadt Johannisburg, E 3,– zuzügl. Versandkosten.<br />

Dorfskizzen bei Ilse Kruyk bestellen, bei Bestellung bitte 3,– E (Briefmarken) voransenden.<br />

Bezug über Ilse Kruyk, Reginharstraße 4, 51429 Bergisch-Gladbach.<br />

Gerhard Bosk „Unvergessene Heimat” Gedichtband, Ostpr. Gedichte mahnen uns –<br />

für Enkel der Ostpreußen gesammelt und bewahrt; 90 Seiten, E 8,– zuzügl. E 2,50<br />

Versandkosten*) (nur noch ganz wenige Exemplare vorhanden)<br />

Masurenmotive als Postkarten, 16 farbige Postkarten in einer Kassette oder 20 farbige<br />

Klappkarten mit etwa gleichen Motiven von Gerhard Bosk je Paket E 7 ,– zuzügl. E 3,–<br />

Versandkosten*) 24 versch. Motive „Sommer und Winter”<br />

*)Bezug bei Gerhard Bosk, Immenweg 3, 24568 Oersdorf (Vorauszahlung per Verrechnungsscheck<br />

erwünscht, bitte keine Briefmarken)<br />

Dokumentation in Videofilmen<br />

Unsere Heimat in Ton und Bild<br />

Technische Bearbeitung und Herstellung Herbert Wallner<br />

1.Gerhard Bosk – Ein Leben für die Heimat: seine Hilfsaktionen in Masuren (85<br />

Minuten Laufzeit / Farbfilm mit brillanten Aufnahmen über die Heimat Masuren)<br />

2.Eine Busreise durch Masuren mit Gerhard Bosk (1993)<br />

3.550 Jahre Arys / Jubiläumsfeier in Bad Pyrmont mit begl. Worten von Ulrich Haffke<br />

4.Menschen unterwegs – am Beispiel Ostpreußen / Filme über die Ausstellung in<br />

Flensburg (Klaus Beyer)<br />

5.Arys – ein paar Blicke zurück, von Ulrich Haffke<br />

6.Johannisburg, Bilder unserer Heimatstadt unter Mitarbeit von Gerhard Wippich und<br />

Wernfried Lange<br />

7.Masuren – ein Naturparadies – mit Bildern von Gerhard Bosk und Herbert Wallner;<br />

Videofarbfilm – 42 Minuten Laufzeit<br />

Die Videokassetten können einzeln gegen Voreinsendung eines Verrechnungsschecks<br />

über E 21,– + E 3,– Versandkosten bei Frau Ilse Kruyk, Reginharstraße 4, 51429<br />

Bergisch-Gladbach, bezogen werden.<br />

Bitte Anschriften der Versandorte unbedingt beachten.<br />

www.Kreis-Johannisburg.de


Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

Alte Ansichtskarten mit Legenden<br />

des Kreises Johannisburg mit umfangreichem Anhang<br />

über Kriegsgräber im Kreis Johannisburg.<br />

223 Seiten<br />

Der neue Dokumentarbildband<br />

zum Druckpreis von nur 19,50 Euro zuzügl. 4,50 Versand<br />

Bestellungen ab 1. Juni 2002 möglich, Versandkosten zuzüglich,<br />

an Frau llse Kruyk, Reginarstraße 4, 51429 Bergisch-Gladbach<br />

www.Kreis-Johannisburg.de

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