10 <strong>Basale</strong> K om m unikationSo läßt sich vielleicht in kl<strong>ein</strong>en, spielerischen, aber beharrlichen Versuchendoch <strong>ein</strong>e Brücke bauen zu <strong>ein</strong>em Partner, den ich bisher nur als völlig abweisenderleben konnte. Ein erstaunter, offener Blick kann dann nach W ochen dieBelohnung s<strong>ein</strong> für unzählige zurückhaltende, aber entschiedene Angebote,dahinter die Frage: »Ist das wirklich m öglich daß du dich für mich interessierst?«Vermittlung an BezugspersonenReferatEine M öglichkeit, die basale Kom m unikation an Bezugspersonen zu verm itteln,besteht darin, über <strong>ein</strong> Referat unter Einbezug <strong>ein</strong>es Videofilm es die M ethode vorzustellen, evtl ergänzend schriftliches Inform ationsm aterial auszugeben.Die Umsetzung der so verm ittelten Inform ation in die Praxis wird in ersterLinie davon abhängen, wie weit die Bezugspersonen sich in das vorw iegendauf kognitiver Ebene A ngebotene <strong>ein</strong>fühlen und es für sich auch em otionalnachv o llziehen können.Um m ög liche M ißverständnisse zu beheben und die Verm ittlung zu vertiefen,sollten die Bezugspersonen, nachdem sie G elegenheit zu eigenen Erfahrungenhatten, zu <strong>ein</strong>em Austausch zusam m engebracht werden.E inzelfall-bezogeneVerm ittlungKursErste PhaseS elbsterfahrungZw eite P hase:PartnererfahrungEin zw eiter <strong>Weg</strong> der Verm ittlung kann so aussehen, daß der Verm ittler selbstzunächst eigene Erfahrungen mit der basalen Kom m unikation mit <strong>ein</strong>em bestimm ten geistig behinderten M enschen sammelt, um dann s<strong>ein</strong> Vorgehen imW echsel von Dem onstration, Anleitung und S upervision an die Bezugspersonenw eiterzuverm itteln. Dieses Vorgehen bietet sich an, wenn Skepsis überdie Durchführbarkeit der Methode bei diesem M enschen angebracht ist undevtl. notw endige M odifikationen gefunden w erden müssen.M it intensiverer W irkunq wird die Verm ittlung in <strong>ein</strong>em sechs- bis neunstündigenKurs g e leistet, mit sechs bis zehn Teilnehm ern, der sich in drei Phasengliedert und auf m ehrere Tage verteilt wird:In der ersten Phase des Kurses bekom m en die Teilnehm er nach <strong>ein</strong>er kurzenEinführung Gelegenheit, mit sich selbst und ihrem Körper wichtige Erfahrungenzu m achen. Im M ittelpunkt steht das Erleben des eigenen Körpers, desrhythm isch fließenden Atems, der Ausatm ung als G elegenheit für Entspannungsimpulse, sow ie der Bewegung als Chance der Öffnung und Entspannung(Foto S. 11).Die zw eite Phase dient nach <strong>ein</strong>er W iederholung der Erlebnisse aus der erstenPhase zur Erfahrung des Partners. Die Teilnehm er bilden unter<strong>ein</strong>ander Paareund erleben m it<strong>ein</strong>ander die basale Kom m unikation, wobei die Rollen im m erw ieder gew echselt werden (Foto S. 11).Hier besteht der große Vorzug in der Chance <strong>ein</strong>deutige Rückm eldung zu erhalten,wie das eigene Tun beim Partner ankom m t, sow ie auch die Rolle desspäteren, behinderten Partners selbst zu erleben. Vorw eg zu klärende Voraussetzungist allerdings, daß möglichst alle Teilnehm er für derartige Erfahrungen
Z w e ite Phase de s Kurses: S elbsterfahrung m it <strong>ein</strong>em n ich tb e hinderten Partner.<strong>Basale</strong> Kom m unikation 11