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Ausgabe 2006/3 - Universität Osnabrück

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Überblick Forschung - Lehre - Studium . . 2 Studentisches . . . . . . . . . . . . . . . 4 uni intern . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 Studentenwerk aktuell . . . . . . 25 Tagungen und Termine . . . . . . 26 Der Personalrat informiert . . . 27 Namen und Nachrichten . . . . 29 Uni-Spiegel . . . . . . . . . . . . . . . . 32Alle Informationen rund umdas Studium in einem Haus<strong>Universität</strong> eröffnet die Studierenden Information <strong>Osnabrück</strong>(os) Die geographisch verstreutenServiceeinrichtungen der<strong>Universität</strong> sind Vergangenheit.Seit kurzem gibt es eine neuezentrale Institution, in der dasStudierendensekretariat, dieZentrale Studienberatung, dasAkademische Auslandsamt, dasZentrum für Lehrerbildung, dieKoordinationsstelle für den Professionalisierungsbereich,dasZentrum für Hochschulsportund die BAFöG-Abteilung desStudentenwerks zusammen gefasstwurden. Regelmäßige Gästeim Haus sind die EvangelischeStudierendengemeindeund die Katholische Hochschulgemeinde.Diese StudierendenInformation <strong>Osnabrück</strong> (StudiOS),das gemeinsame Dachüber den Einrichtungen, befindetsich am Neuen Graben 27,direkt neben dem Schloss.Foto: Elena ScholzInsgesamt stehen der Hochschulerund 1.400 Quadratmeter Hauptnutzflächeauf vier Etagen zur Verfügung.Bei der Verteilung der Organisationseinheitenauf die einzelnenEtagen ging es den Verantwortlichenvor allem um eines: denStudierenden eine größtmöglicheBenutzerfreundlichkeit zu bieten.Das Besondere an StudiOS:ein Info-Point als zentrale Anlaufstelle.„Dort erhalten Studieninteressierteund Studierende eineerste Hilfestellung bei Fragen zurStudienfachwahl, zum Studienverlauf,zum Hochschulsport oderzum Studium im Ausland. Kann dasAnliegen dort nicht geklärt werden,vermitteln die Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter ein persönlichesGespräch mit den Expertinnenund Experten in den zuständigenOrganisationseinheiten“,so Barbara Schluck.Die Sprecherin von StudiOSwar mit den Leiterinnen und Leiternder einzelnen Einrichtungenund dem zuständigen Vizepräsidentenverantwortlich für die Planungund Umsetzung des serviceorientiertenBeratungskonzeptes.„Es ist für die <strong>Universität</strong> eingewaltiger Schritt in Richtung Serviceverbesserung.Denn mit Studi-OS brauchen unsere Studierendenfür alle wichtigen Kontakte mitBeratungseinrichtungen nur nocheine Anlaufstelle,“ so der Vizepräsident,Prof. Dr. Thomas Vogtherr. <strong>Osnabrück</strong> (StudiOS)Fortsetzung auf der SeiteDie Studierenden Information2Aus dem Inhalt<strong>Ausgabe</strong> <strong>2006</strong>/3Jahrgang 14Oktober <strong>2006</strong>(os) Es ist eine Ehre für beideSeiten: Am 1. Dezember verleihtdie Uni dem Nobelpreisträger fürWirtschaftswissenschaften Prof.Dr. Reinhard Selten die Ehrendoktorwürde.Seite 11(os) Der Unifunk sucht nochMitstreiter. Wer sich also fürsRadiomachen interessiert und darüberhinaus auch noch ein Praktikumabsolvieren möchte, dem seidie Seite 17 empfohlen.(os) Alle Jahre wieder lockt er:der Ball der <strong>Universität</strong>. Diesmalfindet er am Samstag, 11. November,statt. Wer Eintrittskartenhaben möchte, sollte nicht zulange warten. Seite 26


Forschung - Lehre - Studium Zeitung <strong>Universität</strong> <strong>Osnabrück</strong> <strong>2006</strong>/32WillkommenVom AOK-Gebäude zu StudiOSEine einzige Institution für die Organisation eines ganzen StudentenlebensLiebe Kommilitoninnen undKommilitonen!Neue Wege beginnen bekanntlichstets mit ersten Schritten.Dies gilt auch für den Wegdurch die <strong>Universität</strong>. Um Ihnendiese Wege in zumindesträumlicher Hinsicht zu verkürzen,haben wir nun die wichtigstenServiceeinrichtungen inunserer neuen Studien Information<strong>Osnabrück</strong>, kurz: Studi-OS, zusammengefasst. Hier findenSie neben dem Studierendensekretariat,der ZentralenStudienberatung, dem Zentrumfür Hochschulsport auch dasAkademische Auslandsamt, dasZentrum für Lehrerbildung,sowie die BAFöG-Beratung desStudentenwerks. In dem Gebäudeam Neuen Graben 27erwarten Sie kompetente Ansprechpartnerinnenund Ansprechpartnerfür beinahe alleorganisatorischen Fragen rundum das Studium, ohne dass Siesich auf lange und zeitraubendeWege zwischen den einzelnenEinrichtungen begeben müssen.Ich wünschen Ihnen, und insbesondereden Erstsemestern,einen gelungenen Start ins neueSemester – und dass Sie in unseremStudiOS alle Informationenerhalten, die Ihnen IhrenWeg durch die akademischeAusbildung erleichtern.Prof. Dr.-Ing. Claus RollingerPräsident(os) Das ehemalige AOK-Gebäudeist seinerzeit erworbenworden, um an dieser zentralenStelle, in unmittelbarerNähe von Schloss und Mensa,die verschiedenen Serviceeinrichtungenzusammen zu fassen.Im April 2005 begannendie umfangreichen UmbauundSanierungsarbeiten.„Wir haben das Gebäudekomplett saniert“, so Andreas Henemann,Architekt der <strong>Universität</strong>.Zusammen mit dem StaatlichenBaumanagement <strong>Osnabrück</strong>-Emslandwurden die funktionalenZuschnitte der einzelnenRäume den heutigen Anforderungenangepasst. Darüber hinausmussten die technischen Anlagenwie die Heizungs-, Sanitär- und dieElektroinstallationen weitestgehenderneuert werden. Ebenfallssaniert wurden die meisten Fensterund Türen. Hinzu kamen nochein Innen- und Außenanstrich, einneuer Fußbodenbelag und abgehängteDecken.Foto: Elena ScholzDas innovative Konzept sollden Studierenden überflüssigeWege möglichst ersparen helfen.So ist der Info-Point per E-Mailerreichbar und auf Wunsch werdenelektronische Formulare undInformationsmaterialien versandt.Für die persönliche Recherche imInternet stehen zudem drei PC-Terminals zur Verfügung und Antwortenauf die am häufigsten gestelltenFragen rund ums Studiumfinden Studieninteressierte undFoto: Elena ScholzStudierenden Information<strong>Osnabrück</strong> (StudiOS)Neuer Graben 2749074 <strong>Osnabrück</strong>www.uni-osnabrueck.de/studiosstudios@uni-osnabrueck.deInfo-PointMo. bis Do. 9 bis 15.30 UhrFr. 9 bis12 UhrundBAföG-InfoMo. bis Do. 9 bis 15.30 UhrFr. 9 bis 12 UhrAntworten auf häufig gestellteFragen finden Sie außerdem unterwww.uni-osnabrueck.de/faqZentrale Studienberatungwww.zsb.uni-osnabrueck.dezsb.uniundfh@uni-osnabrueck.deTelefon: 0541/969-4999Mo. und Mi. 14 bis 15.30 UhrDi. und Do. 10 bis 12 UhrStudierendensekretariatwww.uni-osnabrueck.de/stusekstudierendensekretariat@uniosnabrueck.deTelefon: 0541/969-4141Mo. und Mi.14 bis 15.30 UhrDi. und Do. 10 bis 12 UhrBAföG-Abteilungdes Studentenwerkswww.studentenwerk-osnabrueck.debafoeg@studentenwerkosnabrueck.deTelefon: 0541/969-6310oder BAföG-InfoMo. bis Do. 9 bis 15.30 UhrFr. 9 bis 12 UhrStudierende schnell und unbürokratischunter:www.uni-osnabrueck.de/faqVogtherr: „Nun können wirden Studierenden in einem modernenAmbiente nahezu alle Fragenim Zusammenhang um ihreStudienorganisation beantworten.Wir wollen damit für die <strong>Universität</strong><strong>Osnabrück</strong> ein Zeichen setzen,dass wir es mit der Qualität unsererAngebote ernst meinen.“StudiOS: Information groß geschriebenAkademisches Auslandsamtwww.uni-osnabrueck.de/aaaaaa@uni-osnabrueck.deTelefon: 0541/969-4625Mo. und Mi. 14 bis 15.30 UhrDi. und Do. 10 bis 12 UhrKoordinationsstelleProfessionalisierungsbereichkopro@uni-osnabrueck.deTelefon: 0541/969-4734Di. 10 bis 12 UhrMi. 14 bis 15.30 UhrZentrum für Lehrerbildungzlb@uni-osnabrueck.deTelefon: 0541/969-4227Mo., Mi., Do. 14 bis 15.30 UhrDi., Do., Fr. 10 bis 12 UhrZentrum für Hochschulsportwww.zfh.uni-osnabrueck.dewwwzfh@uni-osnabrueck.deTelefon: 0541/969-4206, -4800,-4048Di. und Do. 9.30 bis 12.30 Uhrsowie 14 bis 16 UhrMi. 9.30 bis 12.30 UhrFoto: Michael Münch


3 Zeitung<strong>Universität</strong> <strong>Osnabrück</strong> <strong>2006</strong>/3 Forschung - Lehre - StudiumDer Mörder ist immer der Prof.„Tatort“-Dreharbeiten an der Uni / 35 Studierende als Komparsen(ul) „Klappe 24, die erste.“Die Spur im zehnten Mordfall,in dem NDR „Tatort“-Kommissarin Charlotte Lindholm(Maria Furtwängler)ermittelt, führt auch an die<strong>Universität</strong> <strong>Osnabrück</strong>. „Dasnamenlose Mädchen“ heißtder Arbeitstitel der bewegendenFamilientragödie, dieMichael Gutman im Septemberunter Beteiligung von 35Studierenden in Szene setzte.Zwischendurch herrscht geschäftigesTreiben, Kabel werdenverlegt, Scheinwerfer gerichtet,Ton und Kameraeinstellung kontrolliertund eine fehlende Requisiteaus einem der 20 LKW besorgt.Mit dabei im 40-köpfigenProduktionsteam, ganz professionellmit Headset und Walkie-Talkies im Ohr, der <strong>Osnabrück</strong>erMedienstudent Jens Nüßling, demProf. Wolfgang Becker einenPraktikumsplatz bei diesem Drehvermittelte. Sechs Wochen intensiveRecherche hat SzenenbildnerThorwald Kiefel-Kuhls hinter sich.Bis ins Detail musste jeder Drehortvorbereitet werden. „AlleMenschen haben uns hier hervorragendunterstützt.“ „Klappe 24,die erste“, tönt es über den Flur.Abrupt herrscht absolute Stille.Konzentration am Set.Hauptkommissarin CharlotteLindholm betritt die mit buntenStoffen ausstaffierte Färber-Werk-statt und nimmt ihre Ermittlungenauf. Etwas genervt ist StudentinLasar von den langen Wartezeiten.„Gerne hätten wir auch erfahren,wer der Mörder des jungenMädchens ist.“ Doch ins Drehbuchwollten sich die Produzentinnennicht schauen lassen. Wiees der charmanten KommissarinCharlotte Lindholm gelingt, dielosen Puzzleteile ihrer Recherchenzu einem Bild zusammenzusetzenund schließlich den Mörderzu entlarven, dass werden auch dieUni-Studierenden erst am Sendetagerfahren. Und zwar an einemSonntag, irgendwann im Frühjahr2007 zur besten Sendezeit.Auf dem Gelände einer mittelständigenFirma in <strong>Osnabrück</strong>wird die Leiche eines unbekannten,jungen Mädchens entdeckt.Kommissarin Charlotte Lindholmrecherchiert schrittweise die Identitätder Toten, sammelt akribischIndizien in der Mensa des Studentenwerksund stößt auf den WeblehrerRichard Voigt (Martin Feifel).Er identifiziert das Mädchenals die neunzehnjährige CarolStern aus Irland, die an seinemWebkurs im Fach Textiles Gestaltenan der Uni teilgenommen hat.Die Nachforschungen führen dieKriminalhauptkommissarin auch indie Bildhauerei der <strong>Universität</strong>.Der Fall wird dann aber zunehmendrätselhaft, als CharlotteLindholm herausfindet, dass wederder Name noch das Alter desMädchens stimmen.Prof. Dr. Bärbel Schmidt vomFach Textiles Gestalten brauchtebei ihren Studierenden nicht langefür den großen Filmauftritt zuwerben. „Diese einmalige Chance,als Komparse mitzuwirken, lässtsich doch keiner entgehen“, soEva Lasar, die im fünften SemesterTextiles Gestalten, KatholischeTheologie und Mathematik aufLehramt studiert und keinen„Tatort“ am heimischen Fernseherauslässt. „Toll, dass unserFach so einer größeren Öffentlichkeitvorgestellt wird.“, erklärt EvaBartling. „Mit Textilem Gestaltenverbinden viele Leute ja nur Häkelnund Stricken. Hier wird imDetail das Färben von Stoffen unddie Weberei vorgestellt“, erläutertLehramtsstudentin Judith Uphaus,bevor die Regieassistentinsie zum Dreh in die Färber-Werkstatt ruft. „Ruhe bitte zurProbe“, mahnt AufnahmeleiterMatthias Fritz. Mehrere Probeläufesind nötig.Beim Dreh: Maria Furtwängler ermittelt in der Uni.Promovieren par excellence<strong>Universität</strong> <strong>Osnabrück</strong> beteiligt sich erneut an Exzellenzinitiative(os) Vor wenigen Wochen,am 15. September, endetedie Bewerbungsfrist zur zweitenAusschreibungsrunde der„Exzellenzinitiative zur Förderungvon Wissenschaft undForschung an deutschenHochschulen". Während sichdie <strong>Universität</strong> <strong>Osnabrück</strong> inder ersten Ausschreibungsrundemit einem Konzept ausden Geistes-, Sozial- undRechtswissenschaften beteiligte,stellt sie sich demWettbewerb diesmal mit einemVorantrag aus den Naturwissenschaften.Ziel ist es,eine Interdisziplinäre Graduiertenschuleder Naturwissenschaftenzu etablieren.Die Graduiertenschule solldie interdisziplinäre Doktorandenausbildungin den Naturwissenschaftenerweitern und institutionalisieren,indem sie die bisherigenAktivitäten der drei existierendenGraduiertenprogramme inBiologie, Physik und Chemiesowie die des Sonderforschungsbereichs(SFB 431) koordiniert.„Darüber hinaus soll als wesentlicheErweiterung ein zusätzlichesFoto: Utz Lederbogeninterdisziplinäres Doktoranden-Exzellenzprogramm eingerichtetwerden“, so der Biologe Prof. Dr.Ungermann, der den Vorantragkoordiniert hat. „Das Exzellenz-Programm wird auf kooperativenund interdisziplinären Projektenbasieren, die sich dadurch auszeichnen,dass sie durch je zweiStudenten aus zwei Gruppen mitverschiedener Fachrichtung angegangenwerden.“Im Mittelpunkt des Curriculumssteht dabei, integrativeAnsätze bei den jeweiligen interdisziplinärenProblemen zu erlernen.Die Graduiertenschule solldaher die Kooperationen zwischenden Forschungsgruppen derFachbereiche Biologie/Chemieund Physik, die mittlerweile einMarkenzeichen der Naturwissenschaften<strong>Osnabrück</strong>s sind, unterstützenund erweitern. Die Vizepräsidentinfür Forschung undNachwuchsförderung, Prof. Dr.Beate Schücking, verweist aufeinen weiteren wichtigen Aspekt:„Uns ist bewusst, dass in vielenGraduiertenprogrammen, die Studentenfür akademische Spitzenpositionentrainieren, Frauen unterrepräsentiertsind. Das Rekrutierungsverfahrensoll daher so angelegtsein, dass Frauen ermutigtwerden, sich für die Graduiertenschulezu bewerben. Um Promovierendendie Möglichkeit zu geben,ihr Familienleben mit ihrer Ausbildungzu koordinieren, umfasstdie Graduiertenschule auch einAngebot möglichst flexibler Kinderbetreuung.“Die <strong>Osnabrück</strong>erAntragsteller beabsichtigen in diesemZusammenhang darüber hinaus,ein Mentorenprogramm ausarbeiten,um Frauen in ihrer Ausbildungbesonders zu unterstützen.Bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft(DFG) sind im Rahmender zweiten Ausschreibungsrundeder Exzellenzinitiative insgesamt123 Skizzen für Graduiertenschuleneingegangen. Diesewerden nun zunächst von internationalenGutachtergruppen bewertet.Ende Januar wird einegemeinsame Kommission von DFGund Wissenschaftsrat, die mit derDurchführung der Exzellenzinitiativebetraut wurden, beschließen,welche Initiativen zur Einreichungausgearbeiteter Anträge aufgefordertwerden. Die endgültigenFörderentscheidungen werdendann im Oktober 2007 getroffen.


Forschung - Lehre - Studium Zeitung <strong>Universität</strong> <strong>Osnabrück</strong> <strong>2006</strong>/34Studieren mit Kind, aber ohne SorgenErfolgsmodell: Kindertagesstätte „Die kleinen Strolche“ wurde vor zehn Jahren gegründet(lu) Studieren mit Kind stellteine finanziell und zeitlichenorme Belastung dar. Seitzehn Jahren schon leistet dieKindertagesstätte „Die KleinenStrolche“ für die <strong>Universität</strong>einen wertvollen Beitragzur Vereinbarkeit vonKind und Hochschule. Grundgenug, diesen Anlass gebührendzu feiern und das langjährigeEngagement aller Beteiligtenzu würdigen. ImMittelpunkt der Feierlichkeiten:die kleinen und auch diemittlerweile etwas größerenStrolche.Das am 23. September <strong>2006</strong>durchgeführte Jubiläumsfest warein voller Erfolg: über 180 Gästewaren gekommen, um im Haus undGarten sowie bei einem Straßenfestzahlreiche Unterhaltungsangebotewahr zu nehmen. Unter ihnenJuniorprof. Dr. Maud ZitelmannFoto: Elena ScholzVerspielt: Der Kita-Garten ist besonders reizvoll.auch viele ehemalige Kita-Kinderund ihre Eltern. Neben den vielfältigenSpielangeboten, Mitmach-Aktionen und einer Tombola,wurde die Einweihung eines neuenBaumhauses gefeiert. Dieses wurdevom Studentenwerk <strong>Osnabrück</strong>gestiftet. „Damit wird die guteKooperation zwischen Studentenwerkund Elternverein in den letztenJahren unterstrichen“, so dieGeschäftsführerin des Studentenwerks,Birgit Bornemann.Die dazu passende Hängebrückeist eine Spende der <strong>Universität</strong>:„Wir stiften gerne dieHängebrücke und möchten gernedas Angebot der KITA unterstützenund nach Möglichkeit erweitern“,so die Vizepräsidentin Prof.Dr. Beate Schücking.Seit dem 1. Oktober 1996 istdie Uni-Kita im Haus an der Sedanstraße2a untergebracht. Angefangenhatte alles schon 1993, alssich eine studentische Elterninitiativemit einem Verein von Bedienstetenzusammenschloss undder Elternverein UNI-KITA e.V. gegründetwurde. Nachdem der Kita-Vorläufer nur provisorisch in Räumender Uni an der Albrechtstraßeuntergebracht war, musste eineneue Bleibe gefunden werden. Mitviel Engagement konnte der Elternvereinin Zusammenarbeit mit demStudentenwerk <strong>Osnabrück</strong> daslange geplante Projekt schließlichrealisieren. Auch der allgemeineStudierendenausschuss, der Personalratund die Hochschulleitungder <strong>Universität</strong> <strong>Osnabrück</strong> hattensich für die Einrichtung eingesetzt.Für rund 480.000 Euro, davon55.000 Euro als Zuschuss des LandesNiedersachsen, kaufte undrenovierte das Studentenwerk denAltbau an der Sedanstraße 2a undübergab ihn in die Trägerschaft desElternvereins.Auf den zwei Etagen und ineinem großen Garten haben seit1996 rund 130 Kinder jeweils übermehrere Jahre das Betreuungsangebotder Kita genutzt. Dabei warvor allem die aktive Mitarbeit desElternvereins für die entstandenefamiliäre Atmosphäre ausschlaggebend.„Um eine gut funktionierendeFamilien-Kita-Gemeinschaft zuschaffen, haben wir die Elternbeteiligungin unserem Betreuungsvertragfestgeschrieben“, so dieLeiterin der Uni-Kita, Kerstin Falkenstein.Das ganzheitliche Pädagogik-Konzeptist ebenfalls vondem Elternverein erstellt worden.Daraus resultierte die Entstehungvon zwei altersübergreifendenGruppen mit jeweils 17 Kindern.„Die Eltern und Betreuer habenfestgestellt, dass diese Form derpädagogischen Arbeit den Kindernzugute kommt“, so Falkenstein.Auch die ErziehungswissenschaftlerinJuniorprofessorin Dr.Maud Zitelmann lobt dieses Konzeptsowie das Engagement derEltern: „Als Mutter und als Wissenschaftlerinbin ich froh, dassmein Kind dort untergebracht ist“.Allerdings fügt Zitelmann auch kritischeWorte an. So sei die Versorgungsquotein der Region mangelhaftund auf einen Platz für einEinjähriges kommen bis zu 60Anmeldungen. „Da mussten Studierendeihr Studium schon mal einbis anderthalb Jahre aussetzen“, soZitelmann. Erst diesen Sommerhatte sie im Rahmen eines Seminarseine Bedarfserhebung zurKinderbetreuung an der <strong>Universität</strong>durchgeführt. Ergebnis: „Wirhätten Bedarf für mindestens zweiKitas.“ Zudem sei die Nachfragenach einer flexiblen Betreuungsstruktursehr groß.Bedeutende BücherNeue Dauerausstellung in der Unibibliothek(ul) 109 herausragende Bändevom 15. bis 20. Jahrhundert, dieder <strong>Osnabrück</strong>er Antiquar undSammler Dr. Konrad Liebmannder <strong>Universität</strong> <strong>Osnabrück</strong> stiftete,sind nun als Bestandteilder <strong>Universität</strong>sstiftung dauerhaftin der <strong>Universität</strong>sbibliothek„Alte Münze“ ausgestellt.„Es handelt sich um ausgesuchtejuristische Bücher sowie philosophischeund politische Texte, dieSchlaglichter auf die geistesgeschichtlicheEntwicklung EuropasFoto: Jan LukaßenDass es an deutschen <strong>Universität</strong>eninsgesamt eher kinderfeindlichzugeht, zeigen aktuelle Studien.Dabei stelle eine gute Kinderbetreuungein Markenzeichen der<strong>Universität</strong> dar, merkt Zitelmann an.Dies müsse man als Standortfaktorbegreifen. Doch auch hier wurdendie Zeichen der Zeit erkannt. Soplanen das Studentenwerk und die<strong>Universität</strong> eine zweite Uni-Kitasowie ein flexibles Betreuungsangebot.„Das Engagement des neuenPräsidiums zur Schaffung weitererBetreuungsplätze ist lobenswert“,hebt Zitelmann hervor.werfen“, erläutert die Direktorinder <strong>Universität</strong>sbibliothek, FelicitasHundhausen. Die Dauerausstellungvor dem Zimeliensaal wurde imBeisein des Stifters im Juli eröffnet.Prof. Dr. Beate Schücking, Vizepräsidentinund Vorsitzende der<strong>Universität</strong>sstiftung erklärte: „Wirsind Dr. Liebmann zu großemDank verpflichtet. Wissenschaftlernwird mit dieser Stiftung der Zugangzu einer einzigartigen Sammlungermöglicht, die wir als junge Hochschuleaus eigener Kraft nicht hättenerwerben können.“


5 Zeitung<strong>Universität</strong> <strong>Osnabrück</strong> <strong>2006</strong>/3 Forschung - Lehre - StudiumVon der Bilingualität und ihren AuswirkungenAnglist und Sprachwissenschaftler apl. Prof. Dr. Helmut Vollmer in den Ruhestand verabschiedet(os/ul) Bilingualität und ihreAuswirkungen auf das Selbstverständnis,das Denken unddas Lernen der Betroffenen.Mit diesem Thema hat sich derAnglist und Sprachwissenschaftlerapl. Prof. Dr. Helmut JohannesVollmer über viele Jahrebeschäftigt.Sein Hauptinteresse galt dabeider Frage, worin das Besonderebilingualer Personen liegt und unterwelchen Bedingungen sich Zweisprachigkeitpositiv auswirkt. Indiesem Zusammenhang hat Vollmerauch ein einschlägiges DFG-Forschungsprojekt durchgeführt.Anlässlich seiner Verabschiedunglud der Fachbereich Sprach- undLiteraturwissenschaft zu einemFestakt ein.Bewerten von UmweltfragenHans-Mühlenhoff-Stiftung vergibt Stipendium an jungen Biologen(os) Was tun, wenn es keinrichtig oder falsch gibt, wennein Sachverhalt nicht „aus demBauch heraus“ zu beurteilenist, wenn es eines vielschichtigenAbwägens des Für undWider bedarf, um zu einernachhaltigen Lösung, einemannehmbaren Kompromiss zugelangen? Mit dieser Fragesetzt sich das von der <strong>Osnabrück</strong>erHans Mühlenhoff-Stiftung geförderte Promotionsvorhaben„KompetentesBewerten in Umweltfragen“auseinander.Ziel der am Fachbereich Biologie/Chemieangesiedelten Arbeitdes Doktoranden Florian Böttcherist es, Schülerinnen und Schüler auchin anspruchsvollen Konfliktsituationenzu zukunftsorientiertem Handelnzu befähigen: „Wir kennen dasdoch alle. Manchmal hat man dasGefühl, dass man eine Entscheidungtreffen muss, aber durch die Fülleder zu berücksichtigenden Faktorenund Interessen keine Klarheitbekommt. Wie geht man nun damitum? Wie bewältigt man sachlicheund normative Komplexität?“, fragtBöttcher.Geplant sei, so die Betreuerinder Arbeit und Leiterin der Arbeits-gruppe Biologiedidaktik, JuniorprofessorinDr. Anke Meisert, dieEntwicklung und wissenschaftlicheEvaluation von speziellen Unterrichtskonzepten.Durch diese solleeine nachhaltige, zukunftsorientiertePerspektive auf ökologische Themenvermittelt werden: „ÖkologischeProblemstellungen bergen immerwieder ein hohes Konfliktpotenzialin sich, weil meist viele sehr unterschiedlicheInteressen und Einflussfaktorenzu berücksichtigen sind“,erklärt Meisert.apl. Prof. Dr. Helmut VollmerFoto: privatsenschaft an der <strong>Universität</strong> <strong>Osnabrück</strong>inne.Zu Vollmers Forschungsbereichengehören neben Bilingualismusund Mehrsprachigkeit vorGefördert: Florian Böttcher ist neuer Stipendiat der Hans-Mühlenhoff-Stiftung.Foto: privatVollmer, 1941 in Hamburg geboren,studierte Anglistik, Geschichteund Soziologie an den <strong>Universität</strong>enHamburg und Tübingensowie an der Freien <strong>Universität</strong>Berlin. In seiner 1982 erschienenenDissertation unter dem Titel„Spracherwerb und Sprachbeherrschung“befasste er sich mit derStruktur und der empirischen Erfassungvon Fremdsprachenfähigkeitin ihren verschiedenen Facettenund Dimensionen.Von 1981 bis 1994 war er alsHochschulassistent und als AkademischerRat in <strong>Osnabrück</strong> tätig,von 1994 bis 1996 sodann als Gastprofessoran der <strong>Universität</strong> Leipzig.Nach der Habilitation 1994über „Lernersprachenanalyse“ hatteer seit 1996 eine Hochschuldozenturfür Anglistik/Sprachwisallemdie Pragmalinguistik des Englischen.Darüber hinaus hat er auchüber die Rolle dieser Sprache inEuropa und weltweit geforscht undgelehrt. „Wichtig war mir immereine Anwendung sprachwissenschaftlicherErkenntnisse auf anstehendepädagogische, bildungspolitischeoder gesellschaftliche Probleme“,erklärt der Wissenschaftler.WissenswertTipp: Seminarräumebitte richtig lüften(os) Das richtige Lüften ist fürgute Raumluftqualität ebensowichtig wie für die Gesundheitund die Umwelt. Die UmweltkoordinatorinJutta Essl: „VermeidenSie ständig gekippteFenster und lüften Sie stattdessen nur kurz, nie länger alszehn Minuten, und kräftig(Durchzug) bei geschlossenemThermostatventil – wenn möglich.Danach die Fenster wiederschließen. Dauerlüften beigekipptem Fenster und aufgedrehterHeizung ist reine Energieverschwendung.“umweltkoordinatorin@uni-osnabrueck.deBei Fragen der Flächennutzungoder Vorhaben zur Renaturierunggebe es eben kein richtig oder falsch;es müsse im Sinne nachhaltigerEntwicklung vielmehr ein konsensfähigesAbwägen der ökologischen,ökonomischen und sozialen Folgendes eigenen Handelns erfolgen, soMeisert weiter. Sie ergänzte, dass esdie Aufgabe der Schule sei, zukünftigeBürgerinnen und Bürger auf dieseHerausforderungen der Zukunftvorzubereiten. Hierfür müsse dasnotwendige Fachwissen ebenso vermitteltwerden, wie die Fähigkeit,mit Werten und Normen umgehenzu können, so Meisert.Die Aktualität der Fragestellungwerde auch durch die von 2005 bis2014 ausgerufene Weltdekade „Bildungfür eine nachhaltige Entwicklung“der Vereinten Nationendeutlich, hob Böttcher hervor. Mankomme nicht umhin, sich heute konkretzu überlegen, wie die eigenenWünsche und Ansprüche befriedigtwerden können, ohne die Bedürfnisseder folgenden Generationzu gefährden, so Böttcher weiter.Er fügte hinzu, dass er sich überdas Teilstipendium durch die HansMühlenhoff-Stiftung sehr freue: „Erstdie Förderung macht es mir möglich,mein Promotionsvorhaben zu verfolgen.Sie macht zudem das Bestrebender Stiftung deutlich, schwerpunktmäßiginnovative und zukunftsorientierteVorhaben mit sozialer Bedeutungweiterhin verstärkt zu unterstützen.“


Studentisches Zeitung <strong>Universität</strong> <strong>Osnabrück</strong> <strong>2006</strong>/36Für die wirklich wichtigen Fragen des LebensStudentische Initiative bringt Zeitschrift „Kommunikaze“ heraus, die immer mehr Leser findet(os) Am Anfang stand erstmallediglich eine Idee: DarrenGrundorf, Jan Paulin undStefan Berendes, alle dreiStudierende des NebenfachsMedien, wollten eine Zeitschriftgründen. In der solltenStudierende dann Kurzgeschichten,Glossen, Reportagenund Lyrik veröffentlichenkönnen – und zwar ohnedass der übereifrige Schlussredakteuram Ende allesumschreibt und somit diebesten Sätze verschlimmbessert.Aus diesem Vorhabenentstand im Januar 2003 alsstudentische Initiative „Kommunikaze“,die Zeitschrift fürfacts & fiction. Nun geht dasProjekt bald ins dritte Jahr seinesBestehens.„keck, pfiffig undhumorvoll serviert“,ohne formale undinhaltliche Zwänge, abernicht ohne Punkt undKomma! Wo sonstschinden sich Redakteurebeim Berlin-Marathonbis zur Berufsunfähigkeitoder besuchendas einzige Phallusmuseumder Welt imisländischen Reykjavik?Zusätzlich zur gedruckten<strong>Ausgabe</strong>, diealle zwei Monate erscheintund kostenlos inder Mensa, der Unibibliothekund in <strong>Osnabrück</strong>erKneipen undCafés ausliegt, gibt esauch das begleitendeInternetangebot www.kommunikaze.org,das auch zwischen den<strong>Ausgabe</strong>n für frisches Lesefuttersorgt. Und nicht zuletzt kann mandie „Kommunikaze-Redaktion“ beiregelmäßigen Lesungen auch liveerleben: im Rahmen der aktuellenLesungstour „Team Kommunikazegegen die mutierten Mördermaikäferaus der Hölle“ zuletzt bei der<strong>Osnabrück</strong>er Kulturnacht und beimGala Galore Musikfestival.Die aktuelle <strong>Ausgabe</strong> erscheintMitte Oktober, die nächste „Kommunikaze“-Lesungwird am Mittwoch,11. Oktober, während derErstsemesterparty des AStA ab 20Uhr in dem Erweiterungs-Gebäudestattfinden.Und mehr Informationen zurInitiative gibt es jederzeit unterwww.kommunikaze.orgDas anfangs noch von einerdreiköpfigen Redaktion zusammengeschusterteBlatt verfügt dabeimittlerweile über ein gutesDutzend fester und freier Mitarbeiterund eine wachsendeLeserschaft unter den Studierenden.Nicht umsonst, denn„Kommunikaze“ widmet sich auchmal eher unkonventionellen Themen:Da wird eine <strong>Ausgabe</strong> dem„Mythos Pferd“ gewidmet, oder dieRedaktion beantwortet die wirklichwichtigen Fragen: Ist das deutscheFernsehen eigentlich noch zu retten?Wie wird man Bundestrainer?Und was in aller Welt macht JanPaulin im ungarischen Dunaszekc?„Kommunikaze“ bietet einenbunten Stil- und Themenmix undden konsequenten Willen zumAbseitigen: kreativ und frech,Leserbrief: Die StudiengebührenEhemaliger AStA-Referent nimmt Stellung zu Artikel des MWK(os) In der vergangenen <strong>Ausgabe</strong>der <strong>Universität</strong>szeitunghatte das NiedersächsischeMinisterium Stellung genommenzu einem Artikel des AllgemeinenStudierenden Ausschusses(AStA). Darin ging esum die Einführung der Studienbeiträge.Hier nun dieReplik des ehemaligen Referentenfür Hochschulpolitikim AStA, Benjamin Dillmann.Zugegeben: Wer den diffusenMix aus gebrochenen Wahlversprechen,Kürzungsprogrammen(„Zukunftsvertrag“) und demSchröpfen von Studierenden alsProgramm zur Verbesserung derLehre öffentlich verkaufen muss,steht vor einer schwierigen Aufgabe.Doch auch in schwierigenSituationen sollten einige Dinge derPressearbeit beachtet werden. Soleben Gegendarstellungen z. B. vonder gegenteiligen Darstellung einesSachverhalts gegenüber einer früherenVeröffentlichung. Einfach zubehaupten, da habe etwas gestanden,und zwar etwas Falsches,reicht nicht und ist eines Ministeriumsunwürdig.Der zwischenzeitlich ergangeneBeschluss aus Lüneburg bestätigtdie ursprüngliche Position desMinisteriums in keiner Weise. Ersagt erstens, in Braunschweig seienFormfehler begangen worden undzweitens, das „nachgebesserte“Gesetz sei so in Ordnung. Hinterrücksgesteht das Land durch dieKostenübernahme im hiesigen Verfahrenauch ein, was das Verwal-Benjamin Dillmann Foto: privattungsgericht <strong>Osnabrück</strong> in der Verhandlungnoch einmal deutlichmachte: Es gab keine Rechtsgrundlagefür das Einziehen der Langzeitstudiengebührenim Sommersemester<strong>2006</strong>.Die Einführung von Studiengebührenist ein bitteres Kapitelder deutschen Hochschulpolitik,dessen Anfang in Hannovergeschrieben wurde und bekommtdurch die mangelnde handwerklicheQualität der Arbeit eine groteskeNote. Bleibt zu hoffen, dassnun ein paar Menschen mehr bemerken,was im Kontext allgemeinerKahlschlags- und „Liberalisierungs“phantasienan unseren <strong>Universität</strong>enpassiert, und ihre Stimmeerheben.Veränderungen an den Hochschulensind bitter nötig, und dieOrientierung an erfolgreichen Vorbildernist sicher richtig. DerenFehler nicht sehen zu wollen, zeugtvon gefährlicher Ignoranz: SozialenVerwerfungen mit einem Rechtsanspruchauf Verschuldung zu begegnen,ist rückwärtsgewandt undideenlos!


7 Zeitung<strong>Universität</strong> <strong>Osnabrück</strong> <strong>2006</strong>/3 StudentischesErste Hilfe-Informationen für die ErstisDer AStA kümmert sich um die Erstsemester und versorgt sie mit wertvollen Tipps und Tricks(os) Kurz vor dem neuenSemesterstart herrscht auchbeim Allgemeinen StudierendenAusschuss (AStA) wiederrege Betriebsamkeit. Momentansteht fast alles im Fokusder „Erstis“. Für die neuenStudierenden wird ein „Ersti-Hilfe-Heft“ zusammengestellt,das alle wichtigen Informationenbereit hält für die ersteZeit an der Uni.„Von Wohnungs-Tipps, überden Service des AStA bis hin zuden Geheimtipps in der Kneipen-Szene ist dort eine Menge Nützlichesdrin.“ sagt Hendrik Heuermann,Öffentlichkeitsreferent desAStA. Zum 1. Oktober erscheintauch die offizielle Homepage inneuem Design, auf der die Broschüreals Download bereitsteht.Außerdem drehen die Studierendenvertreteran einem kurzen Film,der bei der offiziellen Begrüßungam 11. Oktober in der Stadthallevorgestellt wird.Das aktuelle AStA Team istseit Juli <strong>2006</strong> im Amt und blicktnun mit gemischten Gefühlen aufdie erste Zeit zurück: „Inzwischenlaufen unsere Projekte an. ZuBeginn war alles für hier uns ziemlichneu, aber jetzt kommen wir inFahrt“, sagt Florian Rzepkowski,Referent für Kultur.Was genau in Fahrt kommt?Die Studierenden dürfen sich unteranderem auf einen großen Foto-Wettbewerb und einen neuen Kulturpreisfreuen. „Alles weitere istaber noch geheim!“, erklärt SebastianBracke, Referent für Hochschulpolitikmit einem Grinsen.Ach ja: Ab sofort finden wiederalle Angebote des AStA, wie dieSprechstunden zur Rechtsberatungoder die BAföG-Hilfe, zu den regulärenZeiten statt.Vorbereitet: Der AStA sorgt für die Erstsemester.Foto: privat<strong>Universität</strong> <strong>Osnabrück</strong>wird immer beliebterOnline-Bewerbungsassistent fand ZuspruchFaustischKeine Berührungsängste zwischen <strong>Universität</strong>und Theater gibt es bei der aktuellenInszenierung von Goethes FAUST II. Im Mai <strong>2006</strong> veranstaltete derLiteraturwissenschaftler Prof. Dr. Christoph König von der <strong>Universität</strong><strong>Osnabrück</strong> ein internationales Kolleg zum Thema „FAUST II“ imKloster Ohrbeck. Als Gäste nahmen Regisseur Holger Schultze undDramaturg Jürgen Popig vom Theater <strong>Osnabrück</strong> teil, die gerade mittenin den Vorbereitungen der Inszenierung waren. Das Zusammentreffenvon genauer wissenschaftlicher Textanalyse und praktischen Theaterfragenwar für beide Seiten anregend. So anregend, dass sich dieZusammenarbeit fortsetzt. Christoph König war bei der Einführungsmatineezu FAUST II im Theater <strong>Osnabrück</strong> mit dabei und wird aucheinmal vor der Vorstellung von FAUST II am 10. Dezember <strong>2006</strong>um 19 Uhr einen Einführungsvortrag im Theater <strong>Osnabrück</strong> halten.Im Theater-Programmheft kann man schon mal einige Überlegungendes Literaturprofessors zu Goethes Stück nachlesen.(os)/Foto: Klaus Fröhlich(ul/os) Mit Spannung wurde sieerwartet, die Zahl der Bewerbungenfür das Wintersemester<strong>2006</strong>/07 an der <strong>Universität</strong><strong>Osnabrück</strong>. Denn erstmalsmüssen die Erstsemester Studienbeiträgevon 500 Euro proSemester bezahlen. Auf dieStudienplatznachfrage hattedies keinen Einfluss. Im Gegenteil:die <strong>Universität</strong> <strong>Osnabrück</strong>verzeichnete bei den zulassungsbeschränktenStudiengängen10.300 Bewerbungenund damit 30 Prozent mehrBewerbungen als im VorjahrBesonders begehrt ist dasBachelor-/Masterprogramm „EuropäischeStudien“. Hier kamen 534Bewerbungen auf 45 Studienplätze.Beim Studienprogramm „SocialSciences“ gab es 499 Bewerbungenauf 171 Plätze. Und beim FachRechtswissenschaft bestätigte die<strong>Universität</strong> <strong>Osnabrück</strong> wieder ihrenhervorragenden Ruf: 1.050Abiturienten bewarben sich auf323 Studienplätze.Für die Bachelorprogramme„Biologie der Organismen“ und„Biologie der Zellen“, die künftigden Diplomstudiengang ablösen,reichten 500 junge Männer undFrauen ihre Anträge ein. 130 Studienplätzestehen zur Verfügung.„Aufgrund beschränkter Kapazitätenkonnten wir leider im Durchschnittnur jede vierte Bewerbungzulassen“, erklärt der Leiter desStudierendensekretariats, WolfgangMenschke.Erstmalig kam ein neues Auswahlverfahrenzum Einsatz. DieHochschulen können neben derAbiturnote weitere Kriterien definieren,anhand derer die Vergabeder Studienplätze vorgenommenwird. Die <strong>Universität</strong> <strong>Osnabrück</strong> hatsich für ein Verfahren entschieden,in das abhängig vom gewünschtenStudienfach die Leistungen einzelnerSchulfächer einfließen. Um dieseZusatzinformationen in strukturierterForm von den Bewerbernabzufragen, wurde mit Unterstützungdes Zentrums virtUOS unddes Rechenzentrums ein Online-Bewerbungsassistentdes HochschulInformations Systems (HIS) implementiert.„Das Verfahren wurde gutangenommen und erspart uns, dieBewerbungsdaten noch einmal perHand zu erfassen“, resümiert derLeiter des Studierendensekretariats.„Dadurch bleibt uns mehr Zeitfür die individuelle Beratung derStudierenden.“ Das Online-Bewerberverfahrensoll nun weiter verbessertund insbesondere vereinfachtwerden um den Zeitaufwandfür die Bewerber zu reduzieren.


Forschung - Lehre - Studium Zeitung <strong>Universität</strong> <strong>Osnabrück</strong> <strong>2006</strong>/38Zivilcourage gegen Schulgewalt<strong>Osnabrück</strong>er Lehramtsstudierende starten ungewöhnliches Projekt(os) Auf welchem Weg kannSchülerinnen und SchülernZivilcourage nahe gebrachtwerden? Wie lässt sich Mobbingund Schulgewalt vermeiden?Die Auseinandersetzungmit solchen und weiterenFragen diskutieren Lehramtsstudierendeder <strong>Universität</strong>mit Schülerinnen und Schülern.Begleitend zur Ausstellung„Frieden brauchtFachleute - Alternativen zurGewalt“, die seit dem 23.September noch bis zum 26.November im Erich-Maria-Remarque-Friedenszentrum<strong>Osnabrück</strong> zu sehen ist, habensie unter Leitung von PDDr. Christine Freitag ein umfangreichesProgramm entwickelt.Film abIm Juli nahmen fünf Studenten der <strong>Universität</strong> amungarischen Filmfestival „NamKepKöz“ inDunaszekcsõ teil. Mit Unterstützung des Vereins FOKUS und derRobert Bosch Stiftung drehten Darren Grundorf, Jan Kalbhenn, JanPaulin, Jasmin Elagy und Stine Klapper eine Woche einen Film zumThema Europa. Das dabei entstandene Werk „Donauperle – Wasmacht eigentlich Jan Paulin in Dunaszekcsõ?“ gewann den Publikumspreis,den 2. Platz in der Jurywertung („humorvoll ohne arrogantzu wirken“), sowie den Sonderpreis für Völkerverständigung.Am 11. Oktober lief „Donauperle“ als Eröffnungsfilm des unabhängigenFilmfests <strong>Osnabrück</strong>.(os)/Foto: privatGegen Gewalt: Direkt mit den Schülern ins Gespräch kommen, ist Zieldes Studierendenprojekts.Foto: privatDie Ausstellung selber widmetsich der gewaltfreien Konfliktbearbeitunganhand zahlreicherPraxisbeispiele. Darin werdenExperten aus aller Welt ihreArbeit vorstellen und zugleichMöglichkeiten und Grenzen ihresEngagements deutlich machen.Das begleitende Angebot richtetsich an Schülerinnen und Schülerab der neunten Klasse und umfasstneben speziellen Unterrichtsstundenauch größere Lehreinheiten.Durchgeführt werden sievon Studierenden, die sich imVorfeld bewusst mit dem ThemaGewalt auseinandergesetzt haben.Dabei liegt der pädagogischeSchwerpunkt insbesondere aufeiner altersgerechten Vermittlung.„Es geht nicht darum, Gewaltabstrakt zu diskutieren, sondernwir möchten die Schüler konkretansprechen“, erklärt die PädagoginFreitag. Dies geschieht zum Beispielmit praktischen Übungenoder audiovisuellen Medien.Insgesamt sind an dem Programmrund 25 Studierende beteiligt.Ein fünfköpfiges Organisationsteamhatte zuvor regionaleSchulen angeschrieben, um ihrAngebot bekannt zu machen. CarmenRöttger, die im dritten SemesterMaster-Studiengang Bildungsmanagementund Schulentwicklungstudiert, erklärt: „Besondersschwierig war am Anfang dieKoordination der sechs Gruppen.“Und ihre Kommilitonin AnnaWaldhelm fügt hinzu: „Wir hättenwohl alle nicht gedacht, dass Gewaltso vielschichtig ist. Begeistertüber das große Engagement derStudierenden zeigt sich Freitag:„Das geht weit über das üblicheMaß hinaus, davon bin ich tiefbeeindruckt.“Bislang haben sich bereitsrund 20 Interessierte gemeldet.„Das größte Interesse besteht bislangan speziell für Schüler gestalteteFührungen“, so MatthiasLauxtermann, der ebenfalls imOrganisationsteam zusammen mitElena Bossert und Maren Harnackmitarbeitet.Lehrerinnen und Lehrer, diean dem Angebot interessiert sind,können sich noch bis Ende Novemberunter folgender Adressemelden:alternativen-zur-gewalt@web.deWissenswertHistorikerin mitschwedischem PreisausgezeichnetFoto: Elena Scholz(os) Wie spiegelt sich dasSelbstverständnis einer Gesellschaftin deren Historiografie?Mit dieser Frage hat sich Dr.Inken Schmidt-Voges in ihrerDoktorarbeit beschäftigt. Nunhat der Verein der Freunde desVasa-Museums in Stockholmdie Historikerin von der <strong>Universität</strong><strong>Osnabrück</strong> als diesjährigeTrägerin ihres Forschungspreisesausgewählt. DieVerleihung findet am Gustav-Adolph-Tag am 6. Novemberim Vasa-Museum in Stockholmstatt. Das Preisgeld beträgt3.500 Euro. Der Verein hat essich zum Ziel gesetzt, dieForschungen rund um dasKriegsschiff Vasa zu unterstützen.Das im 17. Jahrhundert vorStockholm gesunkene SchiffGustav II. Adolphs wurde 1961entdeckt und geborgen. DerVerein unterstützt die wissenschaftliche,konservatorischewie museumspädagogischeArbeit. Der Preis wird derWissenschaftlerin für ihreDissertation verliehen, die sievon 1999 bis 2003 amGraduiertenkolleg „Imaginatioborealis“ der <strong>Universität</strong> Kielverfasst hat. Darin beschäftigtsie sich mit dem Gotizismus,einem auf der Abstammung vonden Goten beruhendenGeschichtsbild, als Identitätsmodellim frühneuzeitlichenSchweden. „Dabei behandeleich auch das außergewöhnlicheSkulpturenprogramm desköniglichen Kriegsschiffs Vasaals Hinweis auf das historischeSelbstbild Gustavs II. Adolph“,erklärt die 33-Jährige, die nunan der Uni <strong>Osnabrück</strong> lehrtund forscht.


9 Zeitung<strong>Universität</strong> <strong>Osnabrück</strong> <strong>2006</strong>/3 Forschung - Lehre - StudiumWeltweit bekannter Vertreter seines Faches<strong>Osnabrück</strong>er Soziologe Prof. Dr. György Széll mit Kongress in den Ruhestand verabschiedet(os) Seit seinem Studienbeginn in Frankfurt bei Adorno undHorkheimer galt sein Interesse besonders der Frage, wieWissenschaft dazu beitragen kann, eine bessere und gerechtereWelt zu schaffen. Nun, 45 Jahre später, hat sich derForschungsschwerpunkt des Soziologen Prof. Dr. György Széllnur unwesentlich verlagert. Mit einem groß angelegten viertägigenKongress wurde der weltweit bekannte Wissenschaftlervon der <strong>Universität</strong> in den Ruhestand verabschiedet. Veranstalterwar neben der Hochschule auch die VolkshochschuleStadt <strong>Osnabrück</strong> (VHS).Die Tagung stand unter demTitel „Bildung, Wissenschaft undArbeit - Perspektiven für das 21.Jahrhundert“. Insgesamt nahmenrund 140 Wissenschaftler undWissenschaftlerinnen aus 30 Ländern,besonders aus China, Japan,Indien, Südafrika, Brasilien, Nigeria,Südkorea teil. Inhalte warenunter anderem Fragen aus denBereichen dauerhafte Entwicklungund die Verantwortung der Wissenschaft.Unter anderem referierteder Träger des alternativenNobelpreises und Ehrendoktorder <strong>Universität</strong> <strong>Osnabrück</strong>, JohanGaltung, über eine neue Teilungder Welt, die die alte Nord-Südteilungobsolet macht.György Széll, 1941 in Budapest,Ungarn, geboren, studiertedie Fächer Soziologie, Volkswirtschaftslehre,Betriebswirtschaftslehre,Recht und Sozialpolitik anden <strong>Universität</strong>en in Frankfurt a.M., Münster, Algier, Aix-en-Provence,Bochum sowie an der FUBerlin. Im Jahr 1967 promovierteer sich in Münster bei HelmutSchelsky mit einer Arbeit überPolitik und Erziehungswesen inAlgerien. Von 1964 bis 1970arbeitete der Wissenschaftlerzunächst an der Sozialforschungsstelleder Westfälischen Wilhelms-<strong>Universität</strong>Münster, inDortmund sowie anschließend ab1968 an der TU Berlin. Von 1970bis 1973 wurde er am dortigenFachbereich Planungs- und Gesellschaftswissenschafteneiner derersten Assistenzprofessoren bundesweit.1973 erhielt er den Ruf aufeine ordentliche Professur fürSoziologie/Berufsfeldforschung andie <strong>Universität</strong> <strong>Osnabrück</strong> undwar erster Dekan des FachbereichsSozialwissenschaften. Hierlagen seine Forschungs- undLehrschwerpunkte unter anderemim Bereich der wirtschaftlichtechnischenEntwicklung undGesellschaftsstruktur – in engerKooperation mit den Gewerkschaften.Darüber hinaus engagiertesich der Soziologe sehr fürdie internationale Zusammenarbeitund lehrte und forschte alsGastprofessor an sechzig Hochschulenin dreißig Ländern – mehrfachdabei an der Hitotsubashi<strong>Universität</strong> sowie der Chuô <strong>Universität</strong>Tokio. Dort ist er auchseit 2004 Fellow des EU Institutsin Japan. 1994 hat er die einzigeForschungsstelle Japan in Niedersachsengegründet und leitet sieseither. Aber auch an der Renmin<strong>Universität</strong> in Peking, und vorVon Prof. Dr. Andreas FuchsAm Freitag, dem 30. Juni, verstarbvöllig unerwartet derRechtswissenschaftler Prof. Dr.Joachim Schulz.Die <strong>Universität</strong> <strong>Osnabrück</strong>trauert um den engagiertenHochschullehrer, der seit 1988als Inhaber des Lehrstuhls fürStrafrecht, Strafprozessrechtund Rechtstheorie und seit 1993als Direktor des Instituts fürVerfahrensrecht und Verfahrensvergleichungam FachbereichRechtswissenschaften gewirkthat.Prof. Dr. Joachim Schulz,1945 in Paderborn geboren, studierteals Stipendiat der Studienstiftungdes Deutschen VolkesRechtswissenschaften an den<strong>Universität</strong>en München undHeidelberg. Nach seinem 2.Staatsexamen und der Promotionim Jahre 1978 mit einerArbeit über „Die Bestrafung desRatgebers – zur Abgrenzung vonProf. Dr. György SzéllFoto: Elena Scholzkurzem an der Nelson MandelaMetropolitan University in PortElizabeth, Südafrika, wirkte erregelmäßig.In memoriam: Prof. Dr. Joachim SchulzAnstiftung und Beihilfe“ wechselteer an die Fernuniversität Hagen,wo er als Akademischer Rat beschäftigtwar. 1985 habilitierte ersich mit einer Schrift zum Thema„Sachverhaltsfeststellung und Beweistheorie“.1986 wurde er ander <strong>Universität</strong> Heidelberg zumProfessor ernannt.An der <strong>Universität</strong> <strong>Osnabrück</strong>war Prof. Schulz Mitbegründer desInstituts für Verfahrensrecht undVerfahrensvergleichung, dessenLeitung er später übernahm. ImJahre 1993 lehnte er einen Ruf andie <strong>Universität</strong> Hagen ab.1995/96 war er darüber hinausDekan des Fachbereichs Rechtswissenschaften.Seine Schwerpunktein Forschung und Lehrelagen neben dem allgemeinenStrafrecht vor allem im Strafprozessrecht,im transnationalenStrafrecht und in der Rechtstheorie.Der Fachbereich verliert mitProf. Schulz einen allseits beliebtenHochschullehrer, dessen En-Er war lange Zeit Präsidentder Forschungskommission „Partizipation,Organisationsdemokratieund Selbstverwaltung“ und gründetedie Forschungskommission„Umwelt & Gesellschaft“ des InternationalenSoziologenverbandes,in dessen Vorstand er auchvon 1990 bis 1994 wirkte. Ebenfallshat sich der Forscher lokalengagiert. So war er unter anderemvon 1995 bis 1997 Vizepräsidentfür Studium und Lehre sowiemehrfach Dekan. Seit über 20Jahren arbeitet er als Experte insbesonderefür die EuropäischeKommission, die Europäische Stiftungfür die Verbesserung derLebens- und Arbeitsbedingungenund zahlreichen nationalen undinternationalen Organisationen.„György Széll gilt als einer derweltweit bekanntesten Sozialwissenschaftler.Er wird als Emeritusfür den Fachbereich Sozialwissenschaftensicherlich weiterhin soaktiv tätig sein wie bisher“, so derDekan, Prof. Dr. Michael Bommes.Prof. Dr. Joachim SchulzFoto: privatgagement und fachliche Kompetenzuns über alle Maßen fehlenwerden.Der Autor ist Dekan des FachbereichsRechtswissenschaften.


Forschung - Lehre - Studium Zeitung <strong>Universität</strong> <strong>Osnabrück</strong> <strong>2006</strong>/310Neue Publikationen <strong>Osnabrück</strong>er Wissenschaftlerinnen und WissenschaftlerWalter D. Kamphoefner,Westfalen in der Neuen Welt.Eine Sozialgeschichte derAuswanderung im 19.Jahrhundert. ErweiterteNeuausgabe (Studien zurHistorischen Migrationsforschung,hg. von Klaus J. Badeund Jochen Oltmer, Bd. 15),V&R unipress/<strong>Universität</strong>sverlag<strong>Osnabrück</strong> <strong>2006</strong> –Transatlantische Netzwerke bestimmtenin hohem Grade Intensitätund Zielrichtung der europäischenMassenauswanderung des 19. Jahrhunderts.Das ist ein zentrales Ergebnisder Pionierarbeit zur deutschentransatlantischen Migrationvon Walter D. Kamphoefner, die alsein faszinierendes Beispiel einer„Geschichte von unten“ in den„Studien zur Historischen Migrationsforschung“in einer erheblichüberarbeiteten Neuausgabe vorgelegtwird.Andrea Riecken, Migration undGesundheitspolitik: Flüchtlingeund Vertriebene in Niedersachen1945-1953 (Studien zurHistorischen Migrationsforschung,hg. von Klaus J.Bade und Jochen Oltmer, Bd.17), V&R unipress/<strong>Universität</strong>sverlag <strong>Osnabrück</strong><strong>2006</strong> –Flüchtlinge und Vertriebene galtenunmittelbar nach dem Zweiten Weltkriegals hochgefährliche „Seuchenträger“.Aufschluss über ihre gesundheitlicheSituation gibt die vorliegendeUntersuchung. Sie fragt zugleichnach dem Blick der Gesundheitspolitikauf diese Gruppe undnach den Veränderungen im Gesundheitswesendurch millionenfacheZuwanderung.Jochen Oltmer,Migration undPolitik in derWeimarerRepublik,Vandenhoeck &Ruprecht 2005 –Das mit dem Endedes Ersten Weltkriegs entwickeltedemokratische Deutschland warkeine offene Republik. Migration galtin politischer Debatte und publizistischerDiskussion als Bedrohung undBelastung. Zuwanderung wurde inder Weimarer Republik zunehmendstärker kontrolliert und reguliert,protektionistische Wanderungspolitiksuchte Auswanderung und Zu-wanderung einzudämmen. Erarbeitetwird anhand der Untersuchungzentraler Zuwanderungsbewegungenein Überblick über dieEntwicklung von Migration, Integrationund Wanderungspolitik zwischen1918 und 1933. Mit demRückblick auf die Geschichte vonMigration und Politik in derWeimarer Republik verdeutlicht dieStudie historische Bestimmungsfaktorenund Entwicklungslinien inder aktuellen Debatte um dieZukunft des EinwanderungslandesDeutschland. Das Manuskript wurde2001 mit dem Hans-Mühlenhoff-Preis für hervorragende Habilitationenan der <strong>Universität</strong> <strong>Osnabrück</strong>ausgezeichnet.Jochen Oltmer/MichaelSchubert, Migration undIntegration in Europa seit derFrühen Neuzeit. Eine Bibliographiezur Historischen Migrationsforschung,IMIS 2005 -Die Historische Migrationsforschungals stark interdisziplinäre,sozial- und kulturgeschichtliche Perspektivenverbindende Forschungsrichtunghat sich seit den 1980erJahren geradezu rasant ausgebreitet.Eine Orientierungshilfe für Forschungund Lehre bietet die Bibliographiezur Geschichte vonMigration und Integration in Europa.Sie erschließt Literatur zum Gesamtzusammenhangvon Wanderungsgeschehenund Wanderungsverhaltenvom 16. Jahrhundert biszur Gegenwart.Rainer Eisfeld (ed.): Pluralism:Developments in the Theoryand Practice of Democracy(The World of PoliticalScience: The Development ofthe Discipline, Book SeriesEdited by M. Stein and J.Trent), Barbara BudrichPublishers, <strong>2006</strong> –Die Publikation versammelt verschiedeneBeiträge zur Pluralismus-Theorie und ihre theoretische undpraktische Erklärungskraft für demokratischeProzesse im 21.Jahrhundert. Die europäischen undamerikanischen Autoren heben vorallem partizipatorische Aspektesowie die Vielfalt von Interessenund ihre politische Umsetzung hervor.Der Band verdeutlicht dabeidie Bedeutung der Pluralismustheoriefür die Politikwissenschaftenund für das Verständnis gegenwärtigerEntwicklungen von Demokratie.Rainer Eisfeld:StreitbarePolitikwissenschaft.Studien zurDemokratisierung,politischerKultur und wissenschaftlicherVerantwortung, Mit einerEinführung von Michael Th.Greven. Nomos, <strong>2006</strong> –Demokratisches Regieren in pluralistischenGesellschaften: Dies warendie zentralen Themen des PolitikwissenschaftlersRainer Eisfeld, welcherjüngst mit einem gleichnamigenKongress in den Ruhestand verabschiedetwurde. Das vorliegendeBuch stellt die weit gespanntenArbeitsbereiche Eisfelds vor unduntersucht die Gegenstände undEntwicklungen des Pluralismus undder partizipatorischen Demokratie.Analysiert werden Aspekte derpolitischen Kulturen Deutschlands,Englands und der USA im Vergleich,Portugals Transition von der Diktaturzur Demokratie, Zeitdiagnosender Bundesrepublik Deutschlandund schließlich die zentralenEntwicklungen der deutschen Politikwissenschaft.Dadurch wird EisfeldsVerständnis einer kritischenPolitikwissenschaft, welche die Politiknicht isoliert von gesellschaftlichenProzessen betrachten darf undals Zielsetzung die erweitertenBeteiligungsrechte auf allen Ebenenhat, deutlich.WolfgangAsholt: FranzösischeLiteratur des 19.Jahrhunderts,Verlag J. B.Metzler, <strong>2006</strong> –Das Lehrbuch desRomanistik-Professors WolfgangAsholt stellt einen umfassendenÜberblick über die literarischenStrömungen der Epoche vor. Eswerden Romantik, Realismus,Naturalismus, Symbolismus und Finde Siécle analysiert und dabei unteranderem die Werke von Chateaubriand,Victor Hugo, Stendhal,Flaubert, Balzac, Zola, Rimbaud,Verlaine und Mallarmé untersucht.Auch werden politische und geschichtlicheHintergründe erklärtund über Wissenschaft, Technik,Öffentlichkeit sowie das literarischeLeben informiert. Das Buch bietetdamit die Grundlage zum Verständnisder Epoche, nämlich die Herausbildungder modernen Literatur undihrer Institutionen.Otto Larink,WilfriedWestheide:CoastalPlankton. PhotoGuide ForEuropean Seas,24x21 cm.Paperback <strong>2006</strong> –Eine anschauliche Bestandsaufnahmeund eine Beschreibung der Vielfaltund Formen des marinen Planktonsbietet dieser mit insgesamt 649Abbildungen versehene PhotoGuide. Auf 143 Seiten werden faszinierendeFotos, Graphiken undZeichnungen dargestellt, welche aufExkursionen vor allem in der Nordsee,aber auch in anderen europäischenKüstengebieten bis hin zumwestlichen Mittelmeerraum, entstandensind. Mit einer klaren Sprache,ausführlichen Beschreibungenund einem bibliographischen Verzeichnisliefert das Werk eine sehrinformative Erklärung über das marinePlankton. Es ist sowohl für neugierigeAmateure, als auch fürWissenschaftler und Experten interessantund eignet sich somit sehrgut für das Studium der Zoologieund der Marinen-Biologie.Karl H. Menzel: PC-Musiker.Der Einsatz computergestützterRecording-Systeme imAmateursektor, epOs Music,<strong>Osnabrück</strong> 2005 –Untersucht wird, wie Amateurmusikersich die digitalen Produktionsmedienzunutze machen. Erstmaligliefert diese Studie einen empirischfundierten Einblick in die Beweggründevon PC-Musikern, untersuchtdie musikalische Praxis undnennt Auswirkungen des computerbasiertenMusizierens auf musikalischeEntwicklungsprozesse.


11 Zeitung<strong>Universität</strong> <strong>Osnabrück</strong> <strong>2006</strong>/3 Forschung - Lehre - StudiumSpieltheorie und EntscheidungsfindungWirtschaftswissenschaften: US-amerikanischer Nobelpreisträger wird Ehrendoktor der <strong>Universität</strong>(os) Spätestens seit 1994 istProf. Dr. Reinhard Selten einerbreiteren Öffentlichkeitbekannt. Denn in jenem Jahrerhielt Selten zusammen mitJohn Harsanyi und John Nash,beide an <strong>Universität</strong>en in denUSA, den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaftenaufgrundseiner herausragendenLeistungen auf dem Gebietder Spieltheorie. Der FachbereichWirtschaftswissenschaftender <strong>Universität</strong> überreichtam 1. Dezember Seltenals Anerkennung für seinLebenswerk die Ehrendoktorwürdeim Rahmen einesFestaktes.Alle Infos rund ums StudiumsDer Hochschulinformationstag findet dieses Jahr am 23. November statt(os) Was kann ich in <strong>Osnabrück</strong>überhaupt studieren?Was kommt in den für michinteressanten Studiengängenauf mich zu? Und was tun,wenn ich noch gar nicht weiß,was ich studieren soll? Fragen,Fragen, Fragen. Für Schülerinnenund Schüler der Oberstufenklassenaller weiterführendenSchulen veranstalten<strong>Universität</strong> und Fachhochschulewieder gemeinsamden Hochschulinformationstag(HIT). Diesmal findet erstatt am Donnerstag, 23.November.Seit nunmehr einem halbenJahrhundert beschäftigt sich Prof.Selten mit der mathematischenSpieltheorie. In diesem Forschungsgebietsteht die strategischeInteraktion der Akteureoder „Spieler“ im Vordergrund.Als Beispiel wäre das strategischeAngebotsverhalten von Firmen zunennen, die am Markt gegeneinanderkonkurrieren. Kommt es dannzu einem strategischen Gleichgewichtoder möglicherweise zumehreren Gleichgewichtslösungen?Bei der Auswahl zwischenmehreren Lösungen hat sich SeltensKonzept der „Teilspielperfektheit“als bahnbrechenderwiesen. „Es ist das erste Mal inIn diesem Jahr überbieten sichdie Hochschulen geradezu mit einernoch nicht dagewesenen Füllean besonderen Veranstaltungen,die eigens für die Schülerinnenund Schüler konzipiert wurden.Wie „Spielpläne für Sportligen ausdem Computer“ entstehen, wases mit „Geotourismus“ auf sichhat, was ein „Gedicht PaulCelans“ Germanisten sagt oderwarum die Juristen gern mit simuliertenGerichtsverhandlungen,den „Moot Courts“ in derAusbildung arbeiten – alldies und vieles mehr wirdin den Veranstaltungender Uni am HIT beantwortet.In der Fachhochschulegeht es in derVeranstaltung „Freiraumplanung“unteranderem darum, wiedie öffentlichen undprivaten AufenthaltsbereichederInformieren:Jedes Jahr ladenUni und FHSchülerinnenund Schülerzum HIT ein.den 25 Jahren seines Bestehens,dass unser Fachbereich die Ehrendoktorwürdeverleiht. Ich denkewir hätten keinen Besseren alsHerrn Selten finden können", soder Dekan des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften,Prof. Dr.Uwe Hoppe.Selten wurde 1930 im schlesischenBreslau, heute Wroclaw,geboren. 1944 verließ er gemeinsammit seiner Mutter und seinenGeschwistern die Stadt und machte1951 in Hessen sein Abitur. Ander <strong>Universität</strong> Frankfurt studierteer Mathematik und befasstesich in seiner Diplomarbeit mitder kooperativen Spieltheorie. Inder daran anschließenden Pro-Menschen lebenswert zu gestaltensind. Und es wird beleuchtet, wases mit „European MechanicalEngineering Studies“ oder EuropäischesElektrotechnik-Studium“auf sich hat und auch die„Theaterpädagogik“ wird nebenvielem anderem präsentiert.Darüber hinaus werden auchzahlreiche allgemeine bzw. fachübergreifendeInformationen gegeben,zum Beispiel zur Möglichkeitdes Frühstudiums an der <strong>Universität</strong>.Die Fachhochschule lädt Lehrkräfteein, in ihrem Lehrercafé mitProfessoren und Mitarbeitern insGespräch zu kommen.Im Vorfeld wurden bereits rund800 Schulen in der ganzen erweitertenRegion angeschrieben. „Wirfreuen uns über die tollen schülergemäßenAngebote, danken allenEngagierten und sind sicher, dassdieses Veranstaltungsfeuerwerksein Publikum finden wird“, so Dr.Gisela Danz. An die Schulen appelliertdie Leiterin der ZSB, nicht nurAbgangsklassen, sondern Schülerinnenund Schüler der gesamtenOberstufe den Besuch des HIT zuermöglichen.Zum erstem Mal gibt es beimdiesjährigen HIT einen kostenlosenBus-Shuttle-Service zwischen Innenstadtund Westerberg. WeitereInformationen und das Programmunter www. zsb. uni-osnabrueck.deoder Telefon: (0541) 969-4999.Geehrt: Prof. Dr. Reinhard Selten.Foto: Archiv Neue -OZmotion beschäftigte sich derWissenschaftler mit der mathematischenStruktur extensiver Spiele.1967 folgte die Habilitation miteiner Untersuchung über diePreisfestsetzung in Mehrproduktunternehmen.Nach Stationen inBerkeley, Berlin und Bielefeldnahm Selten 1984 den Ruf aufeine Professorenstelle für Wirtschaftstheoriean der <strong>Universität</strong>Bonn an. Seit seiner Emeritierung1995 ist der Forscher dort Leitereines Laboratoriums für ExperimentelleWirtschaftsforschung.Den Nobelpreis erhielt Seltenvor allem für seine theoretischenArbeiten auf dem Gebiet derSpieltheorie, obwohl er auch inden Bereichen der experimentellenSpieltheorie und der individuellenEntscheidungsfindung großeinternationale Anerkennung gefundenhat. „Ihm ist es zu verdanken,dass auch im deutschenSprachraum die Spieltheorie einefeste Verankerung in der wirtschaftswissenschaftlichenForschungund Lehre erfahren hat“,so der <strong>Osnabrück</strong>er WirtschaftswissenschaftlerProf. Dr. WulfGaertner. „Seltens Auswahlkriteriumbei der Existenz mehrererNash-Gleichgewichte hat diespieltheoretische Forschung entscheidendvorangebracht“.Auf dem Festakt werden zunächstder Minister für Wissenschaftund Kultur, Lutz Stratmann,und der Dekan des Fachbereichssprechen. Die Laudatio wird vonProf. Dr. Gaertner gehalten. Danachwird Professor Selten einenVortrag über „Eingeschränkte Rationalität“halten. Anschließendbittet der Fachbereich zu einemEmpfang.


Forschung - Lehre - Studium Zeitung <strong>Universität</strong> <strong>Osnabrück</strong> <strong>2006</strong>/312Lehrveranstaltungen auf dem PrüfstandPilotprojekt: Neu eingerichtete Servicestelle Lehrevaluation legt erste Ergebnisse vorVon Ulrike Beuing, Rohangis Mohseniund Prof. Dr. Thomas StaufenbielIn der <strong>Ausgabe</strong> 2005/4 der<strong>Universität</strong>szeitung haben wirüber die neu eingerichteteServicestelle Lehrevaluationberichtet, die im Wintersemester2005/<strong>2006</strong> in einemPilotprojekt ihre Tätigkeit alsServiceeinrichtung für alleLehrenden der Uni aufgenommenhat. Nach erfolgreichemAbschluss des Pilotprojekteswurde im vergangenen Sommersemestermit der Evaluationder Fachbereiche Sozialwissenschaften,Wirtschaftswissenschaftenund Rechtswissenschaftenbegonnen.WissenswertEvaluieren: Rohangis Mohseni, Prof. Dr. Thomas Staufenbiel undUlrike Beuing arbeiten in der Serviceeinrichtung Foto: Elena Scholz<strong>Osnabrück</strong>er Dermatologe erneut mit Preis ausgezeichnetPD Dr. Swen Malte JohnFoto: privatVon nun an ist die regelmäßigeEvaluation aller Fachbereiche ineinem dreisemestrigen Turnusvorgesehen. Im kommenden Wintersemestersind die FachbereicheMathematik/Informatik, Physik,Biologie/Chemie und Sprach- undLiteraturwissenschaft an der Reihe.Im Sommersemester 2007 folgendie Fachbereiche Kultur- undGeowissenschaften, ErziehungsundKulturwissenschaften sowieHumanwissenschaften. Danach beginntder Turnus von vorn. Natürlichkönnen auch die Dozierenden,deren Fachbereich nicht ander Reihe ist, das Angebot derServicestelle wahrnehmen – dazuist lediglich während des laufendenSemesters eine Anmeldungüber die Homepage der Servicestellenotwendig.Seit der Aufnahme ihrer Tätigkeitvor knapp einem Jahr sind dieMitarbeiter der Servicestelle Lehrevaluationbestrebt, ihre Angebotspalettestetig zu erweitern,sowie auf Wünsche und Vorschlägeder Dozierenden einzugehen.So gibt es mittlerweile diedrei Standardfragebögen für Vorlesungen,Seminare und Praktikaauch in einer englischen Version.Darüber hinaus wurde ein gesonderterBogen zur Evaluationder Sprachkurse des Vereins fürSprache und Kultur erstellt. DieAnmeldung zur Evaluation erfolgt(os) Anlässlich der 20. Fortbildungswochefür Dermatologieund Venerologie der<strong>Universität</strong>shautklinik Münchenwurde dem Dermatologen apl.Prof. Dr. Swen Malte John vonder <strong>Universität</strong> <strong>Osnabrück</strong> derbegehrte „Hermal FörderpreisDermatologie: Neue Konzeptein Diagnostik und Therapie“verliehen.Die Untersuchungen der Arbeitsgruppeum John haben dieMöglichkeiten einer verbessertenVorbeugung von berufsbedingtenHautkrankheiten aufgezeigt,die nach wie vor die häufigstenErkrankungen am Arbeitsplatzdarstellen. Praktischbedeuten die <strong>Osnabrück</strong>er Arbeiteneine wesentliche Verbesserungfür Menschen mit Hauterkrankungenund Allergien durchden Beruf. Der Preis ist mit 5.000Euro dotiert.Mit rund 2.500 Teilnehmernist die Münchener Fortbildungswocheder größte dermatologischeKongress des Jahres. Johnwurde in den vergangenenJahren bereits vielfach für seineArbeit ausgezeichnet. So erhielter unter anderem 2005 in Grazden Carrié-Schneider Preis derArbeitsgemeinschaft für BerufsundUmweltdermatologie und2002 den Krefelder Hautschutzpreis.“Die neue Auszeichnungfreut mich auch deshalb, weil siezeigt, welcher Stellenwert dem<strong>Osnabrück</strong>er Forschungsbeitragin der Dermatologie aktuell beigemessenwird und dass esgelungen ist, die Arbeit des verstorbenenfrüheren Fachgebietsleiters,Prof. Dr. Dr. HansJoachim Schwanitz, am Standort<strong>Osnabrück</strong> erfolgreich fortzuführen“,so John.seit dem vergangenen Sommersemesterwahlweise per Rücksendungeines Anmeldeformulars (postalischoder per Fax) oder online.Die Möglichkeit der Online-Anmeldungnahmen bereits 66 Prozentder Befragten in Anspruch. DieOption, neben der Online-Anmeldungauch die Evaluationen an sichonline durchzuführen, ist in Vorbereitung.Die Online-Evaluationersetzt jedoch selbstverständlichnicht den Einsatz von Papierfragebögen,sondern stellt lediglich eineAuswahl-Möglichkeit dar. Um denVorgang für alle Beteiligten zu vereinfachen,soll das Evaluationsangebotlangfristig nahtlos in Stud.IPintegriert werden.Nach Abschluss des Sommersemesters<strong>2006</strong> wurden alle Lehrenden,die bereits an Evaluationenteilgenommen hatten, zu Ihrer Zufriedenheitmit dem Angebot befragt.Von 183 angeschriebenenDozierenden gaben 90 ihr Votumab. Sehr positiv ist zu bewerten,dass als wichtigster Grund für dieTeilnahme an der Evaluation eigenesInteresse (91 Prozent) genanntwurde. Die Mehrheit der Befragten(77 Prozent) war mit der Evaluationzufrieden (13 Prozent teilsteils, 10 Prozent (eher) nicht), 80Prozent fanden diese nützlich (10Prozent teils teils, 11 Prozent(eher) nicht).Wieder an der Evaluation teilnehmenwürden 98 Prozent derBefragten. Zudem wurde nach demUmgang der Lehrenden mit denEvaluationsergebnissen gefragt.Hier äußerten 62 Prozent, dasssie den Studierenden die Auswertungenvorgestellt hätten. ImAnschluss an die Ergebnis-Vorstellungfolgte ein großer Teil (84Prozent) dem Rat, die Evaluationsergebnisseals Basis für eine weiterführendeDiskussion mit denStudierenden zu nutzen. Bezüglichdes Bedarfs einer verstärktenOnline-Nutzung beim Evaluationsprozessgehen die Meinungen auseinander.51 Prozent wünschensich eine solche Möglichkeit, während40 Prozent darauf verzichtenkönnen.Weitere Informationen zurServicestelle Lehrevaluation unterwww.lehreval.uos.de.Die Autoren arbeiten gemeinsam inder Servicestelle Lehrevaluation.


13 Zeitung<strong>Universität</strong> <strong>Osnabrück</strong> <strong>2006</strong>/3 Forschung - Lehre - StudiumVon der Schulbank direkt in den HörsaalNeues Angebot: Leistungsstarke Schüler können in Uni-Veranstaltungen Scheine erwerben(os) Neben der Schule bereits reguläre Lehrveranstaltungenbesuchen: Dies bietet die <strong>Universität</strong> ab dem Wintersemester06/07 interessierten und leistungsstarken Schülerinnen undSchülern. Vor kurzem lud die Hochschule deshalb Schulleiterund Schulleiterinnen sowie Lehrkräfte zu einer ersten Informationsveranstaltungüber das neue Angebot ein. Dabei konntendie Organisatoren sich über eine große Resonanz freuen: Mehrals 25 Gymnasien und andere Schulen aus <strong>Osnabrück</strong> und demUmland, der Grafschaft Bentheim, dem Emsland und demOldenburger Münsterland sowie aus dem angrenzenden BundeslandNordrhein-Westfalen waren der Einladung gefolgt.Ebenso kamen Vertreter des Wissenschaftsministeriums, derLandesschulbehörden und von Stadt und Landkreis, um sichüber die Ziele und Details des neuen Frühstudien-Angebotes zuinformieren.Das von der Deutschen Telekom-Stiftungunterstützte Projektrichtet sich an leistungsorientierteSchüler und Schülerinnen. Die <strong>Universität</strong>eröffnet ihnen die Möglichkeit,parallel zum Schulbesuchbereits an ausgewählten Lehrveranstaltungenteilnehmen zu kön-WissenswertJob & Karriere: NeuesProgramm erschienen(os) Die gute Resonanz auf dasVeranstaltungsprogramm „Job& Karriere“ in den vergangenenfünf Jahren hat das Projektteamveranlasst, zum Wintersemester<strong>2006</strong>/07 wiederein sehr reichhaltiges Angebotzusammenzustellen. Insgesamt23 Veranstaltungen – gegliedertin die Bereiche „Arbeitsmarkt,Berufsfelder, Berufseinstieg,Betriebsbesuche“,„Zusatzqualifikationen, Softskills,Informationen“, „Wenn'sim Studium nicht so richtigläuft ...“ – stehen zur Auswahl.Teilnehmen können Studierendebeider Hochschulen, unabhängigvom Semester. Als„Special“ können in einigenVeranstaltungen Leistungspunktefür den Professionalisierungsbereich(im 2-Fächer-Bachelor)erworben werden. Verantwortlichsind das Team AkademischeBerufe der Agentur fürArbeit <strong>Osnabrück</strong>, die ZentraleStudienberatung (ZSB) sowiedie Psychosoziale Beratungsstelledes Studentenwerks <strong>Osnabrück</strong>(psb).nen. Dabei gelten für sie dieselbenLeistungsanforderungen und Lernvoraussetzungenwie für die Studenten,die nach dem Abitur gerademit dem Studium beginnen.Unter der fachlichen Betreuungvon Wissenschaftlern und Koordinatorenkönnen die Juniorstudentenbereits erste Veranstaltungenbelegen, Studienerfahrungen sammelnund Leistungsscheine erwerben,die für ein nachfolgendesStudium anrechenbar sein sollen.Einen wichtigen Kern des Veranstaltungsangebotsbilden die Naturwissenschaften.„Es gibt aberauch Plätze bei den Musikern, denErziehungswissenschaften, den Anglistenund Juristen oder anderenFächern“, betont die wissenschaftlicheLeiterin des Projektes, Prof.BesuchScheine machen: Das neue Angebot der Uni ist für leistungsorientierteSchülerinnen und Schüler sehr interessant. Foto: Arne ArnemammDr. Claudia Solzbacher. Sie verweistauf erfolgreiche Projekteanderer <strong>Universität</strong>en: „Ein schönesBeispiel kennen wir aus Münster,wo ein 19-Jähriger parallel zumAbitur sein Studium der Philosophie,Evangelischen Theologie undAuch in diesem Sommer waren 23 internationaleStudierende Gäste beim Sommersprachkurs derUni. Die Studierenden aus zehn Nationen widmeten sich für dreiWochen einem besonderen Thema: der Nachhaltigkeit. Geplantwaren unter anderem Besuche bei der Fachhochschule, ihremBiohof und „WABE“, dem Centrum für Umwelt und Technologiesowie dem Aktionszentrum Dritte Welt. Eine zweite Gruppe befasstesich besonders mit dem Thema <strong>Osnabrück</strong> als Friedensstadt.Abgerundet wurde das Programm durch Fahrten nach Bremen,Münster, Bonn und Köln.(os)/Foto: Elena ScholzSoziologie erfolgreich beendethat.“Die Anmeldung zur Teilnahmeam Frühstudium-Programm setztdie Zustimmung der jeweiligenSchule voraus. Sofern die Schülernoch minderjährig sind, ist auchdas Einverständnis der Eltern erforderlich.Studiengebühren fallenfür die Frühstudierenden nicht an,denn sie bleiben vorrangig Schüler.„Mit diesem Projekt möchtedie <strong>Universität</strong> die regionale Kooperationmit den Schulen intensivieren,um spezielle Begabungenund Interessen verstärkt fördernzu können“, erklärt die Vizepräsidentinfür Forschung und Nachwuchsförderung,Prof. Dr. BeateSchücking. Dabei richtet sich dasAngebot nicht nur an Schüler ausder Stadt und dem Landkreis <strong>Osnabrück</strong>.„Auch motivierte Schülerinnenund Schüler, die weiterentfernt wohnen, können teilnehmen,wenn es sich für sie organisierenlässt.“Weitere Informationen erhalteninteressierte Lehrer, Schülerund Eltern über das Internet aufden Seiten www.uni-osnabrueck.de/fruehstudium sowie über die Koordinationsstellefür das Frühstudiuman der <strong>Universität</strong> <strong>Osnabrück</strong>.


Forschung - Lehre - Studium Zeitung <strong>Universität</strong> <strong>Osnabrück</strong> <strong>2006</strong>/314Der leicht gemachte Weg zum Volltext<strong>Universität</strong>sbibliothek setzt neues Werkzeug ein, um die Artikelrecherche zu erleichternVon Dr. Jost HindersmannJeder Wissenschaftlerkenntdie Situation:Bei der Recherchein einerDatenbank erhältman diebibliografischenAngaben zueinem Artikel,den man gern im Volltextlesen möchte. Nun muss manin der Elektronischen Zeitschriftenbibliothek(EZB) undim OPAC überprüfen, ob dieZeitschrift in elektronischeroder gedruckter Form an der<strong>Universität</strong>sbibliothek verfügbarist. Um den Weg zumVolltext zu vereinfachen, setztdie <strong>Universität</strong>sbibliothek mitgroßem Erfolg ein speziellesWerkzeug ein.„LinkSolver“ heißt dieses so genannte„OpenURL-Linking-Tool“,das die Verlinkungen unter einereinheitlichen Oberfläche bündelt.In der Praxis sieht es so aus,dass in den Trefferlisten von über20 Online-Datenbanken der Buttoneingebaut ist. Durch einenKlick auf diesen Button öffnet sichein neues Fenster, das nun denLink zum elektronischen Volltextanzeigt, sofern die Zeitschrift vonder <strong>Universität</strong>sbibliothek lizenziertist. Außerdem wird in jedemFall ein Link zum OPAC angezeigt,der automatisch eine Suche nachdem betreffenden Titel startet. Istder gesuchte Titel weder in elektronischernoch in gedruckterForm vorhanden, so kann maneine Fernleihbestellung bei derGBV-Fernleihe oder Subito aufgeben,wobei die Artikeldaten automatischin das Bestellformularübernommen werden.Foto: Elena Scholz„LinkSolver“ bietet Volltextlinksauf Artikelebene zu derzeitmehr als 19.000 Zeitschriften undwird täglich aktualisiert, so dasstote Links ausgeschlossen sind. Inder <strong>Universität</strong>sbibliothek wirddas Tool von der StabsstelleElektronische Informationsdiensteund dem „E-Team“ konfiguriertund gepflegt. „LinkSolver“ ist einwichtiger Schritt zur weiterenVerknüpfung der elektronischenRessourcen untereinander.Der Autor arbeitet in der StabsstelleElektronische Informationsdiensteder <strong>Universität</strong>sbibliothek.In memoriam: Prof. Julio Florencio LargachaVon Hans Christian Schmidt-BanseDie Nachricht vom plötzlichenTod unseres Freundes JulioFlorencio Largacha hat uns getroffengleich einem Blitzschlag.Dass einer wie er könnte sterblichsein lange vor seiner Zeit,lag außerhalb unserer Vorstellungund liegt sie noch immer.Julios plötzlicher Weggangmacht uns fassungslos, vielebleiben ratlos zurück, einigeverzweifelt. Das ist der Preis,der am Ende zu zahlen ist fürdas Glück, das dieser wundervolleMensch, der seit vielenJahren hier an der Hochschuleals Klavierpädagoge tätig war,mit vollen Händen verschwendethat.Ich erinnere mich jenes Augenblicks,als ich ihn vor rund25 Jahren am <strong>Osnabrück</strong>erBahnhof abholte ... woran ichihn denn erkennen würde, wollteich wissen ... Antwort vonEva Rotter: „Ganz einfach – anseinem Lachen“. An diesem seinemLachen blieb Julio bis vorwenigen Tagen erkennbar, andieser einzigartig strahlendenLiebenswürdigkeit, mit der erProf. Julio LargachaFoto: privatunterschiedslos auf alle Menschenin unserer Stadt zugegangen ist,alle hat er mit seinem Neid erregendenCharme um den Fingergewickelt. Er hatte Lust auf Menschen,so hatten sie Lust an ihm.Es mochte vielleicht ein halbes Jahrvergangen sein nach jenem erstenTreffen, als wir durch die Innenstadtbummelten und beinahe imMinutentakt von zahllosen, mir völligunbekannten Menschen begrüßtwurden - er, nicht ich ... er mitseinen damals noch wenigen deutschenVokabeln, aber mit der sprudelndenSprachgewalt seiner Augen,seiner Hände, seines Herzens.Mir nichts dir nichts organisierteer Symposien mit hochkarätigenTeilnehmern, er kannte sie,sie schätzten ihn. Als stolze Figurunübersehbar auf der einen Seite,stellte er sich auf der anderen miteiner Bescheidenheit in den Hintergrund,welche ebenso typischist wie rätselhaft. Oft nur beiläufigerfuhr man von seinen großen Erfolgenals hochbegabter Klavierpädagogeund Kulturmanager inCannes, Florenz, Paris oderBuenos Aires. Er arbeitete, zusammenmit illustren Pianisten, anden Brennpunkten einer künstlerischenElite im In- und Ausland,aber er tat seinen Dienst ebensogewissenhaft im <strong>Osnabrück</strong>er Kirchenmusik-Seminaroder Wochefür Woche an der <strong>Universität</strong> mitkleiner Anerkennung und gegennoch kleineres Geld. Seine zahlreichenSchülerinnen und Schüler wissenschmerzlich, was sie mit demTod von Julio Largacha verlorenhaben ... einen taktgenauen Lehrerund einen taktvollen Menschen, mitanderen Worten: eine vorbildliche,bewunderte und geliebte Autoritätdes Sinnes, dass nur der eineAutorität ist, der sich Größe erwirbtdurch Ansehen. Aber siewissen auch, was ihnen über dasDatum hinaus geschenkt ist: einesichere Orientierung in der Landschaftder Musik und der Menschen.An Julio war nicht nur dieMusik zu lernen – an ihm war zulernen, warum und wie man einLehrer sein muss.Was bleibt? Danke zu sageneinem außergewöhnlich liebevollenMenschen, ohne den dieWelt jetzt kühler und ärmer ist.Er hatte etwas von einem Engel,schön und friedlich von Naturaus ... die beste DauerleihgabeSan Juans an die Friedensstadt<strong>Osnabrück</strong>. Nun ist er davongeflogen.Vielleicht wurde er vorzeitigabberufen, um endlich demernsten Sankt Peter ein Lächelnabzuringen, der Heiligen Cäciliaeinen geschickteren Fingersatz zuverraten oder um mit Franz vonAssisi über artgerechte Hundehaltungzu diskutieren. So wirdes wohl sein ... wie ich ihn kenne.Der Autor ist Professor für Rezeptionsdidaktik.


15 Zeitung<strong>Universität</strong> <strong>Osnabrück</strong> <strong>2006</strong>/3 Forschung - Lehre - StudiumGrenzenlose Plakatkunst zum Thema GrenzeKunststudierende aus <strong>Osnabrück</strong> waren bei internationalem Plakatwettbewerb erfolgreich(os) Jede Grenze, die errichtetwerde, sei wie eine offeneWunde – und zwar für Generationen,sagte der PublizistSebastian Haffner einmal.Wie sehr gilt dies für denMauerbau rund um Westberlinam 13. August 1961.Anlässlich des 45. Jahrestagesrief die Stiftung „Aufarbeitung“zu einem Plakatwettbewerbunter dem Titel„grenzen-los“ auf. Der erstePreis wurde nun der KunststudentinJennifer Pahl vonder <strong>Universität</strong> <strong>Osnabrück</strong>zugesprochen, von zwei weiteren<strong>Osnabrück</strong>er Kunststudierenden,Christian Lindemannund Hendrik Trautmann,kamen die Plakate indie engere Wahl. Sie wurdenals Auszeichnung in die Ausstellungzur Preisverleihungin der <strong>Universität</strong> der Künste,Berlin aufgenommen und sindebenfalls für die Wanderausstellungvorgesehen.Die Jury sprach den ausgewähltenPlakaten ein hohes Maßan Originalität, eine interessanteund innovative Umsetzung desvorgegebenen Themas und einegelungene grafische Umsetzungzu. „Für uns hier ist es ein wunderbarerErfolg, der zeigt, dassSieger: Der Plakatentwurf von Jennifer PahlWasser gefülltes Goldfischglas,versehen mit einer Gravur deskommunistischen Hammer-und-Sichel-Emblems, aus dem einGoldfisch heraus springt. Für diesesPlakat, das den Sprung aus derabgeschlossenen Enge der ehemaligenDDR in die grenzenloseFreiheit symbolisieren soll, wurdeder erste Preis, der mit 3.000Fotos: privatEuro dotiert ist, zugesprochen.Die Preisverleihung fand vor kurzemin der Berliner <strong>Universität</strong> derKünste statt.Insgesamt haben sich rund 60Studierende von 16 Hochschulenan dem Wettbewerb beteiligt, dieunabhängige Jury bestand aus demEuropaabgeordneten Michael Cramer,dem Professor an der Berliner<strong>Universität</strong> der Künste Heinz-Jürgen Kristahn, dem VerlegerChristoph Links, der KunsthistorikerinMaren Ullrich und demTagesspiegel-Redakteur MatthiasSchlegel.In der ersten Bewertung wähltensie 16 Plakate aus. Alle ausgezeichnetenPlakate sollen in einerWanderausstellung präsentiertwerden. Aus dem Kreis dieserArbeiten wurden sodann die dreiPreisträgerplakate ausgewählt.Den Beitrag, der letztendlich denersten Platz belegte, würdigte dieJury unter anderem auch wegender gelungenen grafischen Gestaltungund der herausragendenOriginalität. Die Arbeit mache dasThema des Eingeschlossenseinsund Freiheitsdranges auf überzeugendeArt sinnfällig und verzichtetdabei auf häufig anzutreffendeKlischees. An die Gewinner werdenPreisgelder in Höhe von insgesamt6.000 Euro vergeben.Im Rahmen einer umfangreichkonzipierten Wanderausstellungwerden die Plakate an zahlreichenOrten in der Bundesrepublik zusehen sein. Darunter in Magdeburg,im Grenzmuseum Rhön „pointalpha“, im schleswig-holsteinischenLandtag in Kiel, im IndustriemuseumChemnitz, in der Außenstelleder Stasi-Unterlagenbehörde inFrankfurt (Oder) und im GrenzmuseumSchifflersgrund in Thüringen.Weitere Ausstellungsorte sindnoch nicht bekannt.Darüber hinaus: Für die drei<strong>Osnabrück</strong>er Künstlerinnen undKünstler sind diese hervorragendenPlatzierungen eine Bestätigungmit ihrem Studium die richtigeWahl getroffen zu haben.wir uns unter der großen Konkurrenzder beteiligten Hochschulengut behaupten konnten“,so der <strong>Osnabrück</strong>er KunstprofessorClaude Wunschik.Es ist bereits der vierteWettbewerb dieser Art, der vonder Stiftung initiiert wurde. Zielist es, an die Teilung Deutschlandsund letztendlich auch an die friedlicheÜberwindung der Grenzevor nunmehr 17 Jahren zu erinnern.Auf dem Plakat von JenniferPahl wird das Thema symbolischangegangen. Zu sehen ist ein mitIn der engeren Wahl: Die Entwürfe von Christian Lindemann und Hendrik Trautmann.


Forschung - Lehre - Studium Zeitung <strong>Universität</strong> <strong>Osnabrück</strong> <strong>2006</strong>/3Gäste aus aller Herren LänderSeit zehn Jahren gibt es das Gästehaus der Uni an der LürmannstraßeBequem logieren: Kozue Takeda (links) fühlt sich wohl im Gästehaus– nicht zuletzt weil Gabriele Blonski sich um die Gäste kümmert.Fotos: Elena Scholz(os) Kozue Takeda, Medizinerinvon der japanischenChubu <strong>Universität</strong>, weiß, dasses der Forschung zugutekommt, wenn man als Gastwissenschaftlerinzugleichauch in einem behaglichenUmfeld leben kann. Seit Juni<strong>2006</strong> arbeitet sie an der<strong>Universität</strong> bei dem BiologenProf. Dr. Roland Brandt. IhreWohnungs-Adresse lautetindes Manfred-Horstmann-Haus der Internationalen Begegnung,Lürmannstraße 33,<strong>Osnabrück</strong>. Dort, nahe demWesterberg, befindet sich dasGästehaus der Hochschule,das in diesem Jahr sein zehnjährigesBestehen feiert.Benannt ist die Villa nach demGründungsrektor und ersten Präsidentender <strong>Universität</strong>, Prof. Dr.Manfred Horstmann, der derHochschule bis 1990 vorstand.1995 hatte die <strong>Universität</strong> das1911 errichtete Haus erworbenund von Grund auf saniert.Bundes-, Landes- und auch Mitteldes Studentenwerks <strong>Osnabrück</strong>wurden hierfür genutzt. Für dieEinrichtung der zehn Appartementskonnten seinerzeit zahlreicheSponsoren gewonnen werden.Mehr als 360 internationaleWissenschaftlerinnen und Wissenschaftlerhaben in den vergangenenzehn Jahren das Angebotdes Gästehauses genutzt. „Darunterhatten wir Forscher aus wirklichentlegenen Teilen der Erde,wie beispielsweise Neuseelandoder Sibirien“ erinnert sich GabrieleBlonski, die als Mitarbeiterindes Akademischen Auslandsamtesseit sieben Jahren für Hausverwaltungund Gästebetreuung zuständigist. Die Mietpreise für diemodern eingerichteten Appartementsmit WC, Dusche, Fernsehenund Telefon halten sich inGrenzen. So kostet beispielsweiseeine Woche in einem Einbett-Appartement 180 Euro, die Monatsmietebeträgt sogar nur 360Euro. Im Preis inbegriffen sindStrom, Wasser und Heizung. KeinWunder eigentlich, dass die meistenZimmer langfristig ausgebuchtsind. Die längste Mietdauerwaren einmal fünf Jahre. „Das warModernes Ambiente: Treffpunkt Aufenthaltsraum.eine Familie aus Costa Rica, derVater forschte hier an der <strong>Universität</strong>“,so Blonski.Die verschiedenen Kulturen,die in dem Gästehaus zusammenkommen,sind ein Spiegelbild derinternationalen Einbindung derHochschule. In der Lürmannstraße33 wohnt der US-amerikanischeBiologe neben dem afrikanischenJuristen und nur zweiTüren weiter lebt die Literaturwissenschaftlerinaus Frankreich.Gelingt es, Brücken zu schlagen?Ja, erklärt Blonski. Seit langemschon führt sie einmal im MonatKennenlernabende durch. „Dawird dann gemeinsam zu Abendgegessen, und ich erzähle ein wenigvon der Stadt, der <strong>Universität</strong>und nicht zuletzt auch dem Lebenim Gästehaus. Darüber hinaushaben die Gäste Gelegenheit, sichkennen zu lernen.“Besonders reizvoll ist die Lagedes Hauses: direkt zentral, nurwenige Minuten vom Stadtzentrumentfernt, liegt die Villa dennoch ineiner ruhigen Seitenstraße. Hinterdem Haus ein mit hohen Bäumenumsäumter Garten, der den Gästenebenfalls zur Verfügung stehtwie auch die Gemeinschaftsräumesowie Waschmaschinen im Keller.Blonski betont, dass das Gästehausauch den einheimischen Hochschullehrerinnenund -lehrern zur Verfügungsteht. So können die Räumlichkeitenunter anderem für Tagungenund sonstige Veranstaltungenangemietet werden.Kozue Takeda, die 26-jährigeWissenschaftlerin aus Japan, jedenfallshat sich bereits gut eingelebtin der Villa. Begeistert berichtetsie über die Fortschritte ihrerwissenschaftlichen Arbeit undnicht zuletzt auch über ihren insgesamtmehrmonatigen Aufenthalt.Einziger Wermutstropfen:dass es ihr bislang noch nicht gelungensei, weitere Japanerinnenund Japaner kennen zu lernen umsich über ihr Leben auszutauschen.Weitere Informationen unter:www.uni-osnabrueck.deWissenswert16Ehrenprofessur fürverdienten PhysikerFoto: Elena Scholz(os) Der Senat der renommiertenrumänischen Babes-Bolyai-<strong>Universität</strong> in Cluj-Napoca (Klausenburg) hat dem<strong>Osnabrück</strong>er Physiker apl.Prof. Dr. Manfred Neumannden Titel eines Ehrenprofessorsverliehen. In der Begründungwerden seine langjährigenVerdienste für die Entwicklungder Forschung und Lehre imBereich der Spektroskopie mitRöntgenstrahlen angeführt. ImRahmen eines Festaktes wurdedem Wissenschaftler die Ernennungsurkundezum Professorhonoris causa überreicht.Seit vielen Jahren beschäftigtsich der Forscher mit der Untersuchungvon Materialien mitHilfe von Röntgenstrahlen. Inmehr als 300 wissenschaftlichenVeröffentlichungen hat erseine Forschungsergebnisseverbreitet und dabei unter anderemdie Aufmerksamkeitrumänischer Fachkollegen aufsich gezogen. Prof. Neumannwar auch die treibende Kraftbei dem Austauschprogrammfür Studierende und Wissenschaftlermit der rumänischen<strong>Universität</strong>, das seit zehnJahren besteht. Die nun erfolgteAuszeichnung wird überausselten und nur an internationalangesehene Wissenschaftlerverliehen. „Dass Prof.Neumann diese Ehre zuteilwird, ist auch eine Anerkennungder langjährigen underfolgreichen Zusammenarbeitzwischen den Physik-Fachbereichenin <strong>Osnabrück</strong> undKlausenburg“, erklärt der Dekandes Fachbereichs Physik,Prof. Dr. Heinz-Jürgen Steinhoff.


17 Zeitung<strong>Universität</strong> <strong>Osnabrück</strong> <strong>2006</strong>/3 Forschung - Lehre - StudiumRundfunk für Studierende von StudierendenDer „Unifunk“ sucht neue Mitarbeiter und bietet wertvolle berufsqualifizierende Erfahrungen(os) Rundfunk machen alsBerufsziel? Das ist für vieleAbsolventen verschiedenerStudiengänge nicht ohne Reiz.Möglichkeiten, hier die erstenErfahrungen zu sammeln, bietetder so genannte Unifunk,ein Projekt, welches Studierendeder <strong>Universität</strong> <strong>Osnabrück</strong>bereits vor vielen Jahrenins Leben gerufen haben. Zielist es zum einen, Hörfunksendungenspeziell für Studierendeanzubieten. Doch darüberhinaus wollen die Unifunk-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiterauch Kenntnisse vermitteln,wie beispielsweise dasSchneiden von Beiträgen undInterviewtechniken, um Studierendeweiter zu qualifizieren.Mitmachen kann, wer will.Radio machen: Der Unifunk gibt dazu Gelegenheit.Foto: Michael Münch„Bei uns kann jeder Studierendelernen, wie Hörfunksendungengemacht werden, egal, ob nun Juristoder Soziologe“, erklärt HenryHarper, der bereits seit vielenJahren in dem Team mitarbeitet.Gesendet wird zurzeit dreimal dieWoche, jeweils für eine Stundeund zwar über OS-Radio auf derFrequenz 104,8. Auch Anfängernermöglichen Harper und seineKommilitonen einen raschen Einstiegin die Materie. Sie könnensich als Nachrichtsprecher, Moderator,Techniker oder Interviewerversuchen und dadurch wertvolleErfahrungen sammeln. Darüber hi-naus werden die Unifunk-Journalistenfür Beiträge, welche OS-Radioin anderen Sendungen nutzt,sogar bezahlt.Unterstützt wird der Unifunkauch vom Studentenwerk <strong>Osnabrück</strong>.„So haben wir ein sehr modernesStudio in der Mensa amSchloßgarten, das wir mietfrei jederzeitnutzen können“, erklärtder 25-jährige Harper. „Dafür sindwir besonders dankbar.“ Und MatthiasPreiss, Sendeleiter beim OS-Radio ergänzt: „Wir bieten verschiedeneSchulungen an, wie beispielsweiseSchneiden von Berichtenoder Sprecherziehung. Daskann später bei denen, die Rundfunkzum Beruf machen wollensehr wichtig werden, um einefeste Anstellung zu erhalten.“Wer sich für die Mitarbeit beim„Unifunk“ interessiert, kann sichan folgende E-Mail-Adresse wenden:kontakt@unifunk-os.de (Homepage:http://www.unifunk-os.de)Anzeige


Forschung - Lehre - Studium Zeitung <strong>Universität</strong> <strong>Osnabrück</strong> <strong>2006</strong>/318„Ein Kristallisationspunkt der Forschung“<strong>Universität</strong> übernimmt das ehemalige Sandkühlergebäude für das ELSI – Einzug ist für 2008 geplant(lu) Ein weiterer Meilensteinfür die <strong>Universität</strong> und ihrestädtische Verwurzelung: Dasehemalige Möbelhaus Sandkühler,unlängst vom Land fürdie <strong>Universität</strong> gekauft, wirdvollständig renoviert. Einziehenwird das EuropeanLegal Studies Institute (ELSI).Umbau: Baudezernent Wolfgang Griesert, Unipräsident Prof. Dr.-Ing. Claus Rollinger, Cristina Bierschenk,Richard Wilhelm Bitter, Prof. Dr. Dr. h.c. Christian von Bar, und Prof. Dr. Jens-Peter Schneider (v. l.) präsentierendie Baupläne.Foto: Elena Scholz„Damit kommt das ELSI endlichunter ein gemeinsames Dach“,so der Präsident der <strong>Universität</strong><strong>Osnabrück</strong>, Prof. Dr. Claus Rollinger.Die <strong>Universität</strong> erhaltedamit einen dringend benötigtenZugewinn an Hauptnutzfläche.Nach den erforderlichen Umbaumaßnahmenwird das Institut, welchesderzeit am Heger-Tor-Wallansässig ist, in unmittelbarer Nähezum Schloss und Hörsaalzentrumder <strong>Universität</strong> liegen. Der Einzugist für 2008 vorgesehen. Es werdeein großes deutsches Institut miteuropäischer Aufmerksamkeit geschaffen,so der Gründer des Instituts,Prof. Dr. Dr. h.c. Christianvon Bar. „Ein Kristallisationspunktder Forschung.“Vorgesehen sind ein Hörsaalfür ca. 200 Studierende, ein Multimediakonferenzraum,SeminarsowieDiensträume für Hilfskräfte,Doktoranden und Gastwissenschaftleraus dem In- und Ausland.Auch eine weiträumige Bibliothekist eingeplant. „Diese bildet zusammenmit dem EuropäischenDokumentationszentrum die Basisfür den Aufbau eines außergeelementverbunden werden. „Dadurchwird die Bibliothek funktionalund optisch äußerst ansprechendmit dem übrigen Bereichverbunden“, so der Leiter desStaatlichen Baumanagements, RichardWilhelm Bitter. Andererseitserlaube dies eine individuelleNutzung der Büro- und Seminarräume.Auch ein integriertes, 175Quadratmeter großes Foyer mitgläserner Empfangshalle kann sofür Veranstaltungen genutzt werden.Durch den Abbruch des Zwischenbauszum Gebäude Kommenderiestraße20 wird der Innenhofbereichgeöffnet und zueiner halböffentlichen Zone. DerAuf gute Nachbarschaft: Vor kurzem lud die Hochschulleitung die Nachbarn des Sandkühler-Gebäudes zueinem kleinen Umtrunk ein und informierte über die Umbaupläne.Foto: Jan Lukaßenwöhnlichen Bücherbestandes zumRecht in der Europäischen Union“,erläutert von Bar.Das European Legal StudiesInstitute widmet sich neben demEuropäischen Gemeinschaftsrechtund dem Internationalen Privatrechtvor allem der innereuropäischenRechtsvergleichung. Vonseinem wissenschaftlichen Ansatzund von seiner wissenschaftspolitischenBedeutung gilt das ELSI alseinzigartig in Deutschland, wennnicht gar in Europa.Kernstück der Renovierung istdie Aufteilung des Gebäudes inzwei Baukörper, welche durch eingroßflächig verglastes ZwischenvorhandeneGarten mit seinemalten Baumbestand werde weitgehenderhalten bleiben, führt Bitteraus. Aufgewertet wird auch diederzeit dunkle Dachfront des drittenObergeschosses.Bereits im Vorfeld wurde denAnliegern die geplante Nutzungvorgestellt. „Dabei haben wir einebreite Zustimmung erfahren“,erklärt Bitter. Im Rahmen einesNachbarschaftsfestes hatte die<strong>Universität</strong> nun in den Garten derAnlage geladen, wo sich die Anwohnerüber die konkreten Pläneinformieren konnten. Hierbeidankte Dr. Wilfried Hötker, Vizepräsidentfür Personal und Finanzen,für die gute Kooperation zwischenNachbarschaft, <strong>Universität</strong>und Stadt. Anschließend stelltevon Bar den rund 20 Gästen dieBedeutung und Tätigkeiten des ELSIvor, um daraufhin den NachbarnRede und Antwort zu stehen.Das Projekt, welches nach einerinternationalen Ausschreibungdurch das Staatliche Baumanagement<strong>Osnabrück</strong>-Emsland (SBOE)an das Braunschweiger ArchitekturbüroPS Engel & Zimmermannvergeben wurde, umfasst ca. 2.600Quadratmeter Hauptnutzfläche.Die Gesamtkosten belaufen sichauf rund 6,07 Millionen Euro.Nach der Fertigstellung wird dasHaus dem Energiemanagementeines Neubaus gerecht. „Gleichzeitigfügt es sich in die denkmalgeschütztenGebäude der Umgebungein“, erklärt Bitter.


Neuim Unishop:T-ShirtArtikelim Uni-DesignLanyard: 1,50 €Kugelschreiber: 0,40 €Plakat: 1,50 €Schreibblock mit Uni-Logo: 0,65 €Seidenkrawatte: 27,00 €Seidentuch: 27,00 €Tagungsmappe: 0,62 €Tasche mit Schloss-Motiv: 1,80 €Tasse: 3,30 €T-Shirt: ab 7,00 €Puzzle: 3,00 €Die Uni-Artikel sind imUnishop der Pressestelle,Neuer Graben/Schloss,Ostflügel, Raum E21,erhältlich.


Forschung - Lehre - Studium Zeitung <strong>Universität</strong> <strong>Osnabrück</strong> <strong>2006</strong>/320Diskutieren über den Nahost-Konflikt<strong>Osnabrück</strong>er Studierende nahmen in Palästina an einer UN-Sicherheitsrat-Simulation teil(ul) Gaza, Ramallah, Jerusalem.Israelische Panzer sindaufgefahren. Es herrscht Angstvor einer neuen Runde derEskalation, die die ganze Regionin einen Strom von Gewaltund Zerstörung führenkann. Zu gleicher Zeit reistenEnde Juni 14 Studierende der<strong>Universität</strong> <strong>Osnabrück</strong> unterLeitung der PolitikwissenschaftlerinDr. Patricia Bauernach Palästina, um an derPartneruniversität Birzeit,Nähe Ramallah, an der UN-Sicherheitsrats-Simulation(BirMUN) teilzunehmen.„Wir haben viel über denNahost-Konflikt geredet und auchviel Leid Einzelner erfahren“, fasstdie <strong>Osnabrück</strong>er Dozentin ihreEindrücke nach einer einwöchigenReise zusammen. „Die Studierendenaus Birzeit waren bemüht,uns ein anderes Bild von Palästinazu vermitteln, als das, welches wiraus den Medien kennen. Das istihnen gelungen.“Auf Einladung der Studierendender Partneruniversität Birzeitund der Leiterin des DAAD-Informationszentrumsin Ost-Jerusalem,Dr. Helga Baumgarten, durften die<strong>Osnabrück</strong>er zunächst in die Rolleder Diplomaten im SecurityCouncil der Vereinten Nationenschlüpfen. An zwei Tagen debattiertensie über den Konflikt inDarfur/Sudan und den Atomkonfliktim Iran. Patricia Bauer: „Durchsimulierte Abläufe können dieStudierenden aktiv Struktur undDiplomatie der Vereinten Nationenkennen lernen. Sie müssensich mit den außenpolitischen Interessendes Landes, das sie vertreten,intensiv vertraut machen.“Dass die Mitgliedschaft im Sicherheitsratnicht nur Macht sondernauch Verantwortung mit sichbringt und Überzeugungskraft verlangt,wurde den „Diplomaten aufProbe“ schnell deutlich. „Wirkonnten allerdings nur für denKonflikt in Darfur eine Resolutionverabschieden“, erzählt AnnikaStienen. „Beim Atom-Konflikt mitdem Iran legte China ein Veto ein.“Dann die Reise durch die palästinensischenAutonomiegebiete.Bethlehem, Jericho und Jerusalemwurden besucht. „Während wiruns frei bewegen konnten, ist dasZu Besuch: Die deutsche Delegation vor der Arafat-Grabstätte.Foto: privatLeben der Menschen im Westjordanlandund Gaza durch Checkpoints,Mauerbau und Militär dominiert“,schildert Thomas Rahnseine Eindrücke. Umso erstaunlicherwar es für die <strong>Osnabrück</strong>erStudierenden, mit welcher Herzlichkeitsie aufgenommen wurden.„Wir haben dort viel Freundschaftund Offenheit erfahren“, berichtetSwantje Heuck beeindruckt. „EsQudwe, in den Präsidentenpalastin Ramallah. Die <strong>Osnabrück</strong>erStudierenden hatten dort die Gelegenheit,aus erster Hand Informationenüber die Arbeit imSicherheitsrat zu erhalten.In einem Gespräch mit demPräsidenten der Birzeit University,Dr. Nabil Kassis, wurde die Hochschulpartnerschaft,die seit 2003besteht, erneut bestärkt. Auchdie Studierenden beider <strong>Universität</strong>enwollen in Kontakt bleiben.Bauer: „Ihr Wunsch nach einemLeben in Frieden und Freiheit, daswir in der Friedensstadt <strong>Osnabrück</strong>schon lange führen, eint diejungen Menschen.“Der <strong>Osnabrück</strong>er OberbürgermeisterHans-Jürgen Fip hatdie Schirmherrschaft für das <strong>Osnabrück</strong>erModel United Nations(OsnaMUN) übernommen, dasunter anderem von der DeutschenGesellschaft für die VereintenNationen, dem Friedensbüroder Stadt, der Karmann-Stiftung und dem NiedersächsischenWissenschaftsministeriumunterstützt wird.Umweltgeschichte auf einen KlickNeues Archiv gibt Einblicke in wichtigen regionalen Dokumentenfundus(os) Wie kam die Stadt nachCholera-Epidemien an unbedenklichesTrinkwasser? Undwarum wurde so viel Müll imStadtteil Wüste gefunden?Diese und andere Fragen beantwortetdas umweltgeschichtlicheStadtarchiv desProjekts „Nachhaltigkeit undUmweltbildung für die Stadt<strong>Osnabrück</strong>“ (NUSO) authentisch,lebendig und spannendin über 32.000 Zeitungsartikelnaus 150 Jahren. Initiiertund seit 18 Jahren kontinuierlichumgesetzt wurde dasProjekt vom ErziehungswissenschaftlerDr. GerhardBecker an der <strong>Universität</strong> mitMitgliedern des Vereins fürÖkologie und Umweltbildung<strong>Osnabrück</strong> e.V. Finanziell unterstütztwurden sie dabeivon mehreren Förderern.Vor kurzem öffnete NUSOfür alle historisch Interessiertenwar schwer, die neu gewonnenFreunde nach einer Woche zurückzu lassen.“„Palästina ist ein wunderschönesLand mit tollen Menschen undinteressanter Landschaft“, fügtAndree van Hoevelaken hinzu.Höhepunkt der Reise war dieEinladung des ehemaligen Außenministersund langjährigen UN-Botschafter Palästinas, Dr. Nasr alseine Türen, um Einblick zu gebenin diesen riesigen Dokumentenfundus.Anlass war die aktuelleOnline-Schaltung des Archivs.Unter der Web-Adressehttp://www.nuso.de kann jetztjeder selber kostenlos stöbernoder auch nach Ereignissen in derUmweltgeschichte <strong>Osnabrück</strong>sgezielt recherchieren. Möglichwurde dies mit einer Förderungdurch die niedersächsische Lottostiftung.Der Internet-Nutzerkann bequem nach Daten, SuchoderSchlagwörtern recherchierenund erhält in Sekundenschnellesein gewünschtes Ergebnis.Die einzelnen Dokumentewerden detailliert beschrieben,Inhaltsangaben fassen die wesentlichenInformationen zusammen.Die Originaltexte allerdings sindonline noch nicht nachzulesen.Das ist jedoch nach Absprachemit NUSO nach wie vor imProjektbüro möglich. „Die seitder Online-Schaltung sprunghaftProf. Dr. Gerhard BeckerFoto: Elena Scholzgestiegenen Nutzerzahlen auf derNUSO-Homepage sind ein Belegfür ein großes öffentlichesInteresse“, erklärt der ProjektleiterBecker. Deshalb halteNUSO daran fest, langfristig alleDokumente im Originallayout undVolltext im Internet zu präsentieren– auch wenn im Moment dasdazu benötigte Geld leider nochfehle.


21 Zeitung<strong>Universität</strong> <strong>Osnabrück</strong> <strong>2006</strong>/3 Forschung - Lehre - StudiumDie Blicke der anderen und was sie bedeutenErfolgreiche Abschlusstagung eines dreijährigen Forschungsprojektes in der Literaturwissenschaft(os) Die Debatten über den europäischen Einigungsprozesssowie die Osterweiterung der EU zeigen vor allem eines: wievielKonfliktpotential in der europäischen Identitätsbildungliegt. Kultur- und literaturhistorisch dies aufgreifend, analysiertdas an der <strong>Universität</strong> <strong>Osnabrück</strong> zusammen mit der<strong>Universität</strong> Bremen durchgeführte Projekt „Die Blicke derAnderen“ die Wahrnehmung der europäischen MetropolenBerlin, Paris und Moskau durch Reisende in der Zwischenkriegszeit.Über drei Jahre wurde es von der Volkswagenstiftungmit insgesamt einer halben Million Euro finanziert.Nach drei internationalen Kongressen des Projektes wurden ineiner abschließenden zweitägigen Konferenz die behandeltenArbeitsschwerpunkte zusammengefasst und auch erweitert.urteilsstrukturen bewusst zu machenund möglichst aufzubrechen.“Die besondere Aktualität derThematik betonte Projektkoordinatorapl. Prof. Dr. WalterFähnders: „Die Tagung machtedeutlich, dass angesichts der aktuellenDebatten um eine europäischeVerfassung und um die EU-eigenen Buchreihe des BielefelderAisthesis-Verlages, in der bereitszwei Kongress-Bände erschienensind und zwei weitere noch in diesemJahr erscheinen werden.“Asholt: „Auch über das Endedes Projektes hinweg wird inunseren Forschungen das Themaeine wichtige Rolle spielen, undRund ein Dutzend Wissenschaftlerinnenund Wissenschaftlernahmen an der Tagung teil.„Ziel ist es, in der Thematisierungvon Reise- und Metropolendiskursenderen Bedeutung für Realitätund Vorstellung von ‚Europa' herauszustellenund zu problematisieren“,erklärte einer der Projektleiter,Prof. Dr. Wolfgang Asholt.Nicht allein ökonomische undpolitische, sondern auch kulturelleDifferenzen sind bei der Fragenach ‚Vereinheitlichung' des europäischenKulturraumes zu betonen.Und der <strong>Osnabrück</strong>er RomanistProf. Dr. Wolfgang Klein fügthinzu: „Die kritische Analyse desBlicks auf das Andere und Fremdeist so aktuell wie brisant, um Vor-Sportiv ins SemesterZentrum für Hochschulsport: Neues Programm(os) Pünktlich zum Semesterbeginnerscheint wieder dasneue Sportprogramm desZentrums für Hochschulsport(ZfH) der <strong>Universität</strong> undFachhochschule<strong>Osnabrück</strong>.Das Programm mit einer ganzenReihe verschiedener Angeboteliegt als Broschüre in denneuen Räumen des ZfH in derStudierenden Information <strong>Osnabrück</strong>(StudiOS), Neuer Graben27 (Eingang vom Neuen Graben),im Sportzentrum der <strong>Universität</strong><strong>Osnabrück</strong> in derJahnstraße 75und in denASten der<strong>Universität</strong> undFachhochschuleaus. Im Netzkann es unterwww.zfh. uniosnabrueck.deabgerufen werden.Zu den kostenpflichtigenKursenmüssen sich die Interessentenab dem17. Oktober im ZfHpersönlich anmeldenund die Kursgebührsofort bezahlen.Eine Anmeldepflichtzu den kostenfreien Kursenbesteht nicht. Hierheißt es: Einfach hingehenund mitmachen!Erweiterungen, man sich immerwieder auch der historischen Dimensionendes europäischen Projektsvergewissern muss. Dabeispielen kulturelle und literarischeProzesse eine beträchtliche Rolle.“Die Tagung fand eine außerordentlicheResonanz. Das online-Netzwerk „hsozkult“ der Humboldt-<strong>Universität</strong>Berlin urteilte inseinem Kongressbericht: „DieWege zur Erforschung der literarischen,kulturellen und politischenImaginationen-Interferenzenzwischen Paris, Berlin und Moskau1918-1938 sollten demnächst(auch) über <strong>Osnabrück</strong> führen.“Insgesamt ziehen die Organisatorenein positives Resümee.Fähnders: „Es hat sich gezeigt,dass unser Ansatz, dass unsereFragestellung ungemein ergiebigwar und dass sich unsere Ergebnissezeigen lassen können“, soFähnders. „Nachzulesen sind dieForschungsergebnisse in unsererbesonders die zahlreichen internationalenKontakte, die wir aufunseren Kongressen geknüpfthaben, werden wir weiter pflegen.“Nähere Informationen unterwww.bda.uni-osnabrueck.deProf. Dr. Wolfgang AsholtFoto: Elena Scholz


uni intern Zeitung <strong>Universität</strong> <strong>Osnabrück</strong> <strong>2006</strong>/322Jederzeit ansprechbar bei ProblemenSoziale Ansprechpartner bieten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Uni vielfältige Hilfe an(os) Es ist ein sensibles Thema:die Abhängigkeit von Alkohol,Medikamenten oderDrogen sowie Spiel-, Ess- odersonstiges Suchtverhalten vonBeschäftigten der <strong>Universität</strong>.Diese führen zu gesundheitlichensowie sozialen Beeinträchtigungenund wirkten sichauch am Arbeitsplatz negativaus. Hilfe und fachliche Unterstützungbieten die sozialenAnsprechpartner. Sie unterliegender Schweigepflicht undberaten auch anonym.„Besonders wichtig ist dieRolle der Vorgesetzten, die ihreverständliche Scheu überwindenmüssen, Probleme anzusprechen.Hier stehen wir gerne beratendzur Seite“ erklärt der Arzt PD Dr.Henning Allmers.Zusammen mit Gisela Hörnschemeyerfungiert er als sozialerAnsprechpartner für die Betroffenen.Beratung und Unterstützungstehen bei ihrer Arbeit im Vordergrund.Wobei sich allerdingsdas Angebot nicht nur auf dieBetroffenen selbst bezieht, sonderndarüber hinaus auch aufderen Vorgesetzte sowie das kollegialeUmfeld. Denn beide wissen,dass gerade dieses Umfeld einwichtiger Bestandteil ist, um denBetroffenen bei der Problembewältigungzur Seite stehen zukönnen. Gisela Hörnschemeyer:„Suchtprobleme werden weitgehendverdeckt und verschwiegen.Häufig stellt sich bei den Mitarbeiterinnenund Mitarbeitern imUmgang mit den Betroffenen dasGefühl von Hilflosigkeit ein. Manmöchte helfen, weiß aber nichtwie. Hier können die sozialenAnsprechpartner tätig werden.“Ebenfalls wichtig ist die Vermittlungvon Kontakten zu Beratungsstellenvor Ort sowie therapeutischenEinrichtungen. Dochder erste Schritt ist zunächst einmaldas persönliche Gespräch mitPD Dr. Henning AllmersFoto: privatdem suchtgefährdeten Beschäftigten.Hierbei bieten beide Ansprechpartnervor allem Hilfe beider Gesprächsführung,Einmal pro Semester trifft sichder Arbeitskreis Suchtpräventionund Suchthilfe, der von GiselaHörnschemeyer geleitet wird.Dort wird unter anderem über dieweiteren Schritte zur Bekanntmachungdieses unterstützendenAngebots von Seiten der Hochschuleberaten. Der Arbeitskreishat die Broschüre „DienstvereinbarungGesundheitsvorsorge und-fürsorge für suchtgefährdete Beschäftigteder Uni <strong>Osnabrück</strong>“ erstellt.Wer sich an dem Arbeitskreisbeteiligen will, kann sich andie Ansprechpartner wenden.Gisela HörnschemeyerFoto: privatAnzeige


23 Zeitung<strong>Universität</strong> <strong>Osnabrück</strong> <strong>2006</strong>/3 uni internLernen, wie die Lehre noch zu verbessern istDie Uni verbessert ihr hochschuldidaktisches Weiterbildungsangebot für Nachwuchswissenschaftler(os) Es wird immer deutlicher:Hochschuldozentinnenund -dozenten sollten nebenallen fachlichen Kenntnissenauch pädagogische und didaktischeFähigkeiten mitbringen.Allein deshalb, um einespannende und interessanteLehre bieten zu können. Ineinigen Bundesländern habenDebatten um die Qualitätssicherungder Lehre zur Entwicklungzur hochschuldidaktischenWeiterbildung geführt,die indes in keinemunmittelbaren Zusammenhangmit der wissenschaftlichenWeiterbildung stehen.Zertifiziert: Franz Wirtz informiert über das hochschuldidaktischeAngebot.Foto: Elena ScholzAuch das neue niedersächsischeHochschulgesetz sieht eineregelmäßige Evaluation der Lehrevor. Dadurch ist nicht nur eineQualitätssicherung und -steigerungder Lehre beabsichtigt, sondernauch die Möglichkeit für Lehrendegegeben, einen entscheidendenNachweis hochschuldidaktischerKompetenz zu erhalten. Diesvor allem deshalb, da der Nachweishochschuldidaktischer Fähigkeiteninzwischen einen festen Bestandteilvon Berufungsverfahrendarstellt.„Es ist uns sehr wichtig, dieQualität der Lehre zu evaluierenund auch durch konkrete Schrittezu sichern“, erklärt die Vizepräsidentinfür Forschung und Nachwuchsförderung,Prof. Dr. BeateSchücking. Sie unterstützt deshalbdas von der Personalentwicklungund einer Arbeitsgemeinschaftvon Wissenschaftlern entwickelteProgramm zum Erwerb eines bundesweitanerkannten „Zertifikatsder hochschuldidaktischen Basiskompetenzin der Lehre“.„Grundidee ist es, dass diebeteiligten Lehrenden Expertinnenund Experten zur Veränderungder Lehre und zu Multiplikatorenfür eine studierendenorientierteLehre werden. Das Qualifizierungsprogrammist damit wichtiger Teilder Personalentwicklung der wissenschaftlichenMitarbeiterinnenund Mitarbeiter“, so Franz Wirtzvon der Personalentwicklung.Das Programm umfasst dreiModule mit insgesamt 200 Stunden.Damit entspricht es internationalenStandards für den Nachweisvon Lehrkompetenz. Die Modulebestehen aus jeweils dreiWerkstattseminaren und werdendurch verschiedene Aktivitätenexperimenteller Lehrpraxis, Lektüreund das Verfassen schriftlicherArbeiten ergänzt. Die Module sollenin der Anfangsphase der Zeit alswissenschaftlicher Mitarbeiter oderJuniorprofessorin absolviert werden.Der finanzielle Anteil für dieTeilnehmenden entspricht ungefährdie Hälfte der Gesamtkosten undbeläuft sich pro zweitägiges Seminarauf derzeitig 60 Euro.Um ein angemessenes Angebotzu entwickeln, ein breites Spektrumvon Referentinnen und Referentenund Teilnehmenden zu erreichen,sind die <strong>Universität</strong>en Bremen,Oldenburg und <strong>Osnabrück</strong> eineKooperation in der HochschuldidaktischenQualifizierung eingegangen.Die Kooperationspartner arbeitenmit anerkannten Anbieternzusammen. Darunter Prof. Dr.Wolff-Dietrich Webler vom Institutfür Wissenschafts- und BildungsforschungBielefeld (IWBB)sowie Prof. Dr. Johannes Wildt,vom Hochschuldidaktischen Zentrumder <strong>Universität</strong> Dortmund(HDZ).Ebenfalls beteiligt ist dasKompetenzzentrum „Hochschuldidaktikfür Niedersachsen“ derArbeitsstelle für Hochschuldidaktik(AfH) der TU Braunschweig mitIn memoriam: Ursula TrentmannDie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterdes Fachgebiets Kunst18 Jahre führte Ursula Trentmanndas Sekretariat der FächerKunst und Textil. Ihr unerwarteterTod während einer Operation,die sie und wir als Routineeingeschätzt hatten, erschütterteKollegen und Studierende.Sie gehörte zu uns. Sie warMittelpunkt. Wenn man morgenskam, führte der erste Wegzu ihr. Sie wusste, was an diesemTag zu tun war, hatte dieTermine im Kopf oder notiert.Der Kaffee war gekocht, ein Blumenstraußstand in ihrem Büro– die Welt war für uns in Ordnung,wenn sie an ihrem Schreibtischsaß. Ohne Hektik, abersehr effektiv und schnell, erledigtesie alle Arbeiten, beantwortetedie Fragen von Studierenden,gab Schlüssel heraus, schrieb imGetümmel Gutachten und Texteund entzifferte dabei unsereimmer nachlässiger werdendenHandschriften.Prof. Dr. Karl Neumann. Mittlerweilehaben an der <strong>Universität</strong><strong>Osnabrück</strong> bereits fünf Wissenschaftlerinnenund Wissenschaftleralle Module erfolgreich abgeschlossenund bekommen demnächstein Gesamtzertifikat desNachweises pädagogischer Eignungin der Hochschullehre. Weiteresollen demnächst folgen, so Wirtz.Ursula TrentmannFoto: privatUnd wenn von allen Seiten etwasauf sie einstürmte, Studierendeund wir alle gleichzeitig etwasvon ihr wollten – und das war dieRegel – behielt sie die Ruhe undwurde Allen gerecht. Sie klagtenie über zuviel Arbeit; unglücklichwar sie nur, wenn das Haus zuruhig war, in der vorlesungsfreienZeit.Sie war eine Instanz, nichtdurch Strenge, sondern durchFreundlichkeit, Zuverlässigkeit undihre grenzenlose Einsatzbereitschaftfür unser Fach. Diese Haltungsetzte einen Maßstab für unsund bestimmte auch das Klima imHaus, das wir in diesen 18 Jahren,die sie bei uns war, immer als sehrangenehm empfanden.Sie wurde von uns allen geliebt.Immer wieder kamen kleine Geschenkevon den Studierenden; somanches Stück Kuchen, das ihrgeschenkt wurde, haben wir mitihr verspeist. Wenn Frau Piepenbrocksich bei der Festveranstaltungfür ihren umfangreichenEinsatz im Rahmen des Piepenbrock-Preisesbedankte, dannbrauste der Beifall. Ihre außerordentlicheDiskretion und ihrMitgefühl machten sie zur Vertrautenvon uns Allen. Ihre Weitherzigkeit,Wärme, aber auch ihrSinn für das richtige Maß führtenzu Gesprächen, die Vieles in dierichtige Bahn brachten.Es war typisch für UrsulaTrentmann, dass sie die Operationin die Semesterferien schob.Ihr Tod ist für uns ein unerhörterVerlust.


25 Zeitung<strong>Universität</strong> <strong>Osnabrück</strong> <strong>2006</strong>/3 Studentenwerk aktuellBlauer Dunst adieuStudentenwerk <strong>Osnabrück</strong> ist nun rauchfrei(os) Nun ist die Luft rein.Kein blauer Dunst mehr inden Cafeterien und Mensendes Studentenwerks. „In derletzten Zeit haben uns vieleStimmen von Studierendenerreicht, die den Wunschnach einem rauchfreien Studentenwerkan uns herangetragenhaben. Dem sind wirnachgekommen“, so BirgitBornemann, die Geschäftsführerindes Studentenwerks.Aktuelle Befragungen bei anderenStudentenwerken bezüglichder Auswirkungen des Abbaus derRaucherplätze zeigen, dass diegrößere Sauberkeit, keine Kippenim Geschirr, bessere Luft usw. vonBio und Öko sind keine reinenSchlagworte. Seit Inkrafttretender Öko-Verordnung der EuropäischenGemeinschaft (EG) sinddie Begriffe geschützt und dürfennicht beliebig verwendet werden.Die Gäste der Mensen in<strong>Osnabrück</strong> und Vechta haben dieGewissheit, dass die als ökologischoder biologisch gekennzeichallenBeteiligten sehr positiv bewertetwerden. Darüber hinaushatte auch der Personalrat des Studentenwerksin der Vergangenheitsehr eindringlich vorgetragen, dassdie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterin den Cafeterien unfreiwilligdurch Passivrauchen gesundheitlichgefährdet sind. Bornemann machtjedoch deutlich, dass mit der Einführungkeine Ausgrenzung derrauchende Gäste verbunden sei:„Wir schätzen alle Gäste, ob Nichtraucheroder Raucher. Dennochhaben wir uns nach sehr intensiverDiskussion in unserem Verwaltungsrat,in dem auch die Studierendenvertreten sind, dazu entschlossen,zukünftig allen Gästen ein rauchfreiesStudentenwerk anzubieten.“Guter TippMit dem Studentenwerk <strong>Osnabrück</strong> unddem Finanzdienstleister MLP richtete dieInitiative zur Förderung des Tischfußballs an der <strong>Universität</strong><strong>Osnabrück</strong> (FöTisch) erstmals das große „Mensa WM Tippspiel“ aus.Knapp 200 Teilnehmer tippten die Spiele der Weltmeisterschaft.Studentenwerkschefin Birgit Bornemann ließ es sich nicht nehmen,den wahrscheinlich besten Fußballexperten der Uni die hochwertigenPreise zu überreichen. Den Tippspielolymp erklomm Jan Blömer, derunter dem Namen JayBee die High Score ertippte. Er konnte sichüber einen nagelneuen Ipod Nano freuen. Auf den Plätzen zwei unddrei folgten Michael Weiner und Markus Gralla. „Der Ansturm aufunser Tippspiel war groß“, bilanziert Christian Hillen von FöTisch.„Zwischenzeitlich waren unter den besten vier Tippern drei Frauen,doch zum Schluss haben sich die Experten durchgesetzt“, scherzt seinKollege Jan Christopher Kalbhenn.(os)/Foto: Elena ScholzGesund leben und natürlich auch essenMensen des <strong>Osnabrück</strong>er Studentenwerks erhielten Öko-Richtlinien-Zertifikat überreicht(os) Gesunde Lebensmittelaus ökologischem Landbausind begehrt, auch bei denStudierenden, die sich täglichin den Mensen des <strong>Osnabrück</strong>erStudentenwerks verköstigenund bevorzugt nachden grünen Schüsseln greifen,deren Farbe die Verwendungökologisch einwandfreier Produktesignalisiert. Bio-Essenhat einen festen Platz auf deneinschlägigen Speiseplänen –einer der Gründe, warum dieMensen in <strong>Osnabrück</strong> undVechta in bundesweiten Umfragenregelmäßig vorderePlätze belegen.Küchen-Zertifikat: Dr. Jochen Neuendorff übergab Birgit Bornemanndie begehrte Urkunde.Foto: Michael Münchneten Lebensmittel der EG-Verordnung entsprechen.Die Mensabetriebe unterliegenstrikten Kontrollen derstaatlich beauftragten, unabhängigenGesellschaft für Ressourcenschutzin Göttingen (GfRS), dieauf Grundlage der Verordnung(EWG) Nr. 2092/91 vom 24. Juni1991 die Einhaltung der dort verfasstenRichtlinien überprüft undden kontrollierten Betrieben einentsprechendes Zertifikat ausstellt.Für die Mensen des Studentenwerks<strong>Osnabrück</strong> wurde dieseZertifizierung mit Datum vom 22.Dezember 2005 erteilt. „Ich binstolz darauf, das 1.000 Küchen-Zertifikat an das Studentenwerk<strong>Osnabrück</strong> zu übergeben“, so Dr.Jochen Neuendorff von der GfRS.Neben den Mitarbeiterinnenund Mitarbeitern der Mensabetriebefreute sich natürlich auchdie Studentenwerks-GeschäftsführerinBirgit Bornemann imRahmen einer offiziellen Übergabedie entsprechende Urkunde entgegennehmenzu dürfen.Dies bedeutet Anerkennungund Ansporn zugleich, denn auchweiterhin wird die Gesellschaft fürRessourcenschutz die Einhaltungder Öko-Richtlinien überprüfenund den Großküchen des Studentenwerkszwei Mal jährlich unangemeldeteBesuche abstatten.Nicht zuletzt eine Garantie füralle Gäste der Mensen in <strong>Osnabrück</strong>und Vechta, dass sich hinterÖko und Bio kein Etikettenschwindelverbirgt.


Tagungen und Termine Zeitung <strong>Universität</strong> <strong>Osnabrück</strong> <strong>2006</strong>/326WeitersagenFreitag, 13. Oktober, 19.30 Uhr,Schlossaula, Neuer Graben:Unimusik: „Bastien und Bastienne“.Singspiel von Wolfgang Amadeus MozartDonnerstag, 19. Oktober, 17.15 Uhr,<strong>Universität</strong> <strong>Osnabrück</strong>, Barbarastraße 11,Hörsaal 35/E01:Antrittsvorlesung: „Die ‘moderne’ Zelle:Von kalter Fusion, guter Verdauung undkleinen Hefen“Es liest Prof. Dr. Christian Ungermann vomFachbereich Biologie/Chemie.20 Jahre: Sprechen über FriedenMit einer einer Festveranstaltungin derStadthalle begehen <strong>Universität</strong> und Stadt am Mittwoch, 25. Oktober, das 20-jährige Bestehen der<strong>Osnabrück</strong>er Friedensgespräche. Von 16.30 Uhr bis 18.15 steht ein Rückblick auf die Entwicklung derVeranstaltungsreihe auf dem Programm. Den Festvortrag ab 17 Uhr wird Prof. Dr. h.c. DieterSenghaas (l.) halten. Der Friedensforscher stellt die Frage „Ist Frieden möglich?“ Für musikalischeUnterhaltung sorgt das Collegium musicum der <strong>Universität</strong>. Eine Multimedia-Präsentation zeigt dieHighlights der Friedensgespräche. Und ein symbolischer Stabwechsel findet an diesem Tag imWissenschaftlichen Rat der Friedensgespräche statt: Der Evangelische Theologe Prof. Dr. ReinholdMokrosch übergibt das Amt des Vorsitzenden an den Politikwissenschaftler Prof. Dr. Roland Czada.Um 19.30 Uhr beginnt am gleichen Ort ein Friedensgespräch. Unter dem Titel „Krise ohne Ende?Welchen Weg geht die marktwirtschaftliche Gesellschaft?“ diskutieren Franz Müntefering (m.),Bundesminister für Arbeit und Soziales und Vizekanzler der Bundesrepublik Deutschland, und Prof.Dr. Kurt Biedenkopf (r.), Ministerpräsident a.D. von Sachsen und Kuratoriumsvorsitzender der HertieSchool of Governance, Berlin.(os)/Fotos: privatDienstag, 31. Oktober, 19.30 Uhr,Musiksaal im Schloss, Neuer Graben:Unimusik: „open string quartett“Gespielt werden sowohl klassische alsauch moderne Werke.Freitag, 3. November, 18 Uhr, Schlossaula,Neuer Graben:Antrittsvorlesung: „StaatlicheHaushaltsplanung: Eine Aufgabe derRegierung und des Parlamentes zurgesamten Hand“Es liest Prof. Dr. Heike Jochum,Fachbereich RechtswissenschaftenWeitere Veranstaltungen finden Sie imVeranstaltungskalender der <strong>Universität</strong>.Info-FlyerUnifilm(os) Was kann ich mit meinemUni-Passwort machen? DieseFrage beantwortet ein Flyer, dervom Zentrum zur Unterstützungvirtueller Lehre an der <strong>Universität</strong><strong>Osnabrück</strong> (virtUOS) erstelltwurde. Die Dienste die man mitseinem Uni Passwort nutzen kann,wie das Stud.IP, WLAN, E-Mailund mehr werden in diesem Faltblattkurz vorgestellt. Als neuesterDienst hinzugekommen ist dieOnline Prüfungsanmeldung (OPI-UM). Der Flyer wird an zahlreichenStellen, wie der Bibliothekund dem Rechenzentrum fürInteressierte ausgelegt werden.Alle Informationen finden sich auchunter: http://www.uni-osnabrueck.de/uni-passwort.htmlDie Reihe „Unifilm“ ist bereits seit vielenJahren eine Initiative des AllgemeinenStudieren-Ausschusses (AStA) der<strong>Universität</strong> <strong>Osnabrück</strong>. Der Eintritt kostet2,50 Euro pro Abend. Alle Filme desProgramms werden im EW-Gebäude derSeminarstraße 20, Hörsaal 15/E10gezeigt. Der Beginn ist jeweils um 20 Uhr.Montag, 16. Oktober: „Sommersturm“Dienstag, 17. Oktober: „Hotel Ruanda“Montag, 23. Oktober: „Meeresfrüchte“Dienstag, 24. Oktober: „The Straight Story– Eine wahre Geschichte“Montag, 30. Oktober: „Das Rettungsboot“Dienstag, 31. Oktober: „Halloween – DieNacht des Grauens“Montag, 6. November: „Osama“Dienstag, 7. November: „Gegen dieWand“Montag, 13. November: „Die bestenJahre“ Teil 1 und 2 (Eintritt frei!)Nur wer früh kommt, hat gute Karten. UndTanzendnur der bekommt sie auch, dieEintrittskarten für den diesjährigen Ball der <strong>Universität</strong> am Samstag,11. November, ab 20.30 Uhr in der Stadthalle. Wie auch in den vergangenenJahren locken die Veranstaltern mit einem vielfältigenMusikangebot von Blues bis Rock. Und natürlich gibt es wieder diemitternächtliche Disco mit DJ Tom im Foyer. Aber wie gesagt: Nurwer sich zuvor um Eintrittskarten für 15 Euro pro Stück bemüht,kann dabeisein, denn es gibt keine Abendkasse. Der Karten-Vorverkauf startet am 18. Oktober um 8.30 Uhr in der Stadthallesowie zwischen 11 bis 13 Uhr im Foyer des Schlosshauptgebäudesund im Foyer des AVZ am Westerberg. Für die Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter der Uni gibt es einen internen Kartenvorverkauf abdem 9. Oktober bei Monika Kösterke, Telefon 969-4105.(os)/Foto: Elena Scholz


27 Zeitung<strong>Universität</strong> <strong>Osnabrück</strong> <strong>2006</strong>/3 Der Personalrat informiertStress am Arbeitsplatz: Etwa nur Psychokram?Die Personalvertretung der <strong>Universität</strong> <strong>Osnabrück</strong> über psychische Belastung im JobVon Dr. Jörg PohlmannWenn die Psychebelastet wird,denkt man gemeinhinan Stress.Stress – kennt jede,hat jeder vonuns, mal mehr,mal weniger. „Malso'n bisschen Stress-Haben ist gesund!“- hört man sogar sagen. Wiralle kennen aber auch Situationenmit Stress, die uns gar nicht gutgetan haben.Nun kann es Stress einerseits imprivaten Bereich geben und andererseitsbei der Arbeit zum Lebenserwerb.Unseren privaten Stress könnenwir selbst beeinflussen. Auf denStress im Arbeitszusammenhanghaben wir dagegen nicht viel, zunehmendweniger Einfluss.Je mehr Arbeit wir schaffen sollen,umso mehr kommen wir unterDruck, in einen „Zustand erregt-geängstigterGespanntheit, innere(r)Unruhe sowie Sorge um Erfüllbarkeitder Aufgabe. Das Aktivierungsniveauist allgemein erhöht. Erste Anzeichenvon krankheitsrelevanten Langzeitfolgensind zu erkennen.“ (so eineDefinition von Stress in einem „Leitfadenzur Gefährdungsbeurteilung“aus dem Jahr 2005) Nun ist nichtnur Stress eine psychische Belastung.Arbeitspsychologie und Arbeitswissenschaftunterscheiden zwischen denfolgenden psychischen Belastungen:Da ist zum einen die „PsychischeErmüdung, ein Zustand der Erschöpfungund Müdigkeit, der nach längererTätigkeitsdauer bzw. erhöhter Schwierigkeitentsteht“. Dann gibt es die„Monotonie: Ein Zustand der Langeweileund Interesselosigkeit, der nachlängerer eintönig wahrgenommenerTätigkeitsdauer eintreten kann“.Ein weiterer Begriff ist die PsychischeSättigung. Damit gemeint ist einHinweis der Redaktion:Die Rubrik „Der Personalrat informiert“ ist thematischund inhaltlich eine Meinungsseite des Personalrates ander <strong>Universität</strong>. Sie wird dem Personalrat regelmäßigvom Präsidenten als Herausgeber der <strong>Universität</strong>szeitungzur Verfügung gestellt. Ziel ist es, der Personalvertretungauf diese Weise ein Mitteilungs- und Diskussionsforumzu bieten. In diesem Sinne ist der Personalratfür die Inhalte selbst verantwortlich.Anzeige„Zustand unlustbetonter Gereiztheitbei erlebter fehlender Sinnhaftigkeitder Aufgabe“. Und es gibt den Stress;„jenen Zustand erregt-geängstigterGespanntheit.“Aber ‘mal unter uns: irgendwieschaffen wir es doch, arbeiten wireben etwas schneller, konzentrierter,machen keine kurzen Abspannphasenmehr, das wird doch wohl`mal gehen, auch wenn's monotonerwird, der Sinn manchmal fehlt u.a.,wir wegen Stress häufiger unwirschreagieren! Schaffen wir dies, wirklich?– jeden Tag, jeden Monat, jedesJahr, bis zum Rentenalter???Nichtbesetzen von Stellen, Wegfallvon Stellen bei gleich bleibendemund oft steigendem Arbeitsaufkommenwerden auch in unserer<strong>Universität</strong> immer häufiger durchUmverteilung der Arbeit auf die übriggebliebenen Kolleginnen und Kollegenbeantwortet. Die Anfragen desPersonalrates an die Hochschulleitung,ob und wann nicht besetzteStellen endlich wieder besetzt werdenbzw. was mit der dort bisher erledigtenArbeit geschieht, nehmen zu.Kurzfristiges Einspringen bei Ausfallvon Kolleginnen oder Kollegenmag ja möglich sein, der „Laden sollja laufen“. Aber dies mittel- oderlangfristig zu leisten, ist etwas anderes.Dabei hat das längerfristigeNichtbesetzen von Stellen zugenom-men. Arbeitsdruck, der als Belastungempfunden wird, bewirkt meist eineVerschlechterung des Betriebsklimas,und ist dann noch weniger auszuhalten.Sehen es Vorgesetzte dann nichtals ihre Aufgabe an, ihre Mitarbeiterund Mitarbeiterinnen zu schützen,wird das Betriebsklima noch angespannter.Auch dies ist eine leider oftbittere Entwicklung in unserer Uni.Der schöne Wunsch, die Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter solltenmorgens gern zur Arbeit gehen, bleibtso immer mehr nur ein Wunsch. Eswäre vielleicht aufschlussreich, wenndie Kolleginnen und Kollegen danachin einer Umfrage befragt würden.Stärkerer Arbeitsdruck erhöht dieGefahr, Fehler zu machen. Dies wirdwiederum häufig beantwortet durcherhöhte Kontrolle und rein bürokratischeVorgaben. Die verstärkten Beanspruchungendurch Belastungenführen erfahrungsgemäß zu beispielsweiseLangzeiterkrankungen, Suchtverhalten,Fehlzeiten, Burnout, Unzufriedenheit.So können wir nur empfehlen,dass jede Kollegin und jederKollege für sich selbst immer wiederprüft, ob die Belastungen am Arbeitsplatzfür sie und ihn erträglich undzumutbar sind und wo die eigenenGrenzen liegen.Der Autor ist stellvertretender Vorsitzenderdes Personalrates.


29 Zeitung<strong>Universität</strong> <strong>Osnabrück</strong> <strong>2006</strong>/3 Namen und NachrichtenNeu an der <strong>Universität</strong>(os) Prof. Dr.-Ing. Werner Brockmannlegt bei seinen Studierendenbesonderen Wert auf eine praxisnaheAusbildung: „Nur wenn sielernen, was später im Beruf anAnforderungen auf sie zukommt,kostet lediglich einen Cent. Nichtviel, aber wenn man dies bei einerMillion Wagen einsparen könnte,kommen doch ziemliche Summenzusammen.“ Diese Art des effizientenDenkens habe er in derFachbereich Mathematik/Informatik:Prof. Dr.Werner Brockmannvergangenen Jahren respektableErfolge erzielt, so im Jahr 2002 beidem „First International CleaningRobots Contest“, wo sie bei denFensterreinigungsrobotern denersten Platz erreichten. Genausowie bei verschiedenen Kletterroboter-Wettbewerben.„Dawird oftmals bis zum frühenMorgen geschraubt, um noch allesfertig zu bekommen.“ Enthusiasmusbei den Mitarbeitern desTeams wird dabei vorausgesetzt.Auch hier an der <strong>Universität</strong><strong>Osnabrück</strong> legt der Informatikergroßen Wert darauf, die praktischenund mehr wissenschaftlichenKomponenten der Informatikzu verbinden und beidesseinen Studierenden gleichermaßennahe zu bringen. So bieteter unter anderem regelmäßigPraktika an, in denen die StudierendenMaschinen für bestimmteAufgaben nicht nur auf dem Papierentwickeln, sondern auch in dieRealität umsetzen müssen. Wobeiauf eines ganz besonders geachtetwird: die Zeit. „In einem Unternehmenhat man für die Umsetzungeines Projektes nur einengewissen zeitlichen Rahmen, derdarf einfach nicht überschrittenwerden. Und diese Art zielorientiertzu arbeiten, möchte ich meiwerdensie erfolgreich sein“, erklärtder seit September 2005 amInstitut für Informatik tätigeWissenschaftler. Und was er seinenStudentinnen und Studentenbeibringt, kann Brockmann selbermit vielfältigen Erfahrungen belegen.Der vor 48 Jahren in Paderborngeborene Informatiker weißgenau, wovon er spricht. Hat erdoch selber nach dem Abiturzunächst einmal eine elektrotechnischeAusbildung absolviert.„Diese Erfahrung war für michungeheuer wichtig. Denn dorthabe ich gelernt, wie wichtig dieVerknüpfung des gelernten Wissensmit der Praxis ist, weil oftspezielle Anforderungen zu berücksichtigensind.“ Ein Beispielfolgt sofort: „Stellen Sie sich vor,ein winziges Teil bei einem AutoImpressumISSN 1613-6047Herausgeber:Der Präsident der <strong>Universität</strong> <strong>Osnabrück</strong>Redaktion:Dr. Oliver Schmidt (os)Mitarbeit:Dr. Utz Lederbogen (ul)Elena Scholz (es)Praktikant:Jan Lukaßen (lu)Redaktionsanschrift:Presse- und ÖffentlichkeitsarbeitNeuer Graben/Schloss, 49069 <strong>Osnabrück</strong>Tel. (0541) 969-4516, Fax (0541) 969-4570oliver.schmidt@uni-osnabrueck.deTitelseite/Bildbearbeitung:Bruno Rothe, GeorgsmarienhütteDruck: Druckerei Grote, Bad IburgAuflage: 5.000 ExemplareNächste <strong>Ausgabe</strong>: Dezember <strong>2006</strong>Redaktionsschluss: 10. November <strong>2006</strong>Namentlich gekennzeichnete Artikel geben dieMeinung des Verfassers wieder, nicht unbedingt diedes Herausgebers oder die der Redaktion.Privatwirtschaft gelernt und ebendies versuche er seinen Studierendenzu vermitteln.Von 1979 bis 1985 folgte dasStudium der Elektrotechnik in seinemGeburtsort. Und dort befasstesich Brockmann zum erstenMal mit dem Themengebiet, welchesihn auch heute noch besondersfasziniert: der Umsetzung derInformatik in konkrete technischeAnwendungen.Nach dem Studium ging es jedochzunächst wieder zurück in diefreie Wirtschaft. Brockmann arbeitetedort als Entwicklungsingenieurfür die Nixdorf Computer AG.Doch die Forschung ließ ihn nichtlos. Deshalb zog er knapp zweiJahre später zurück an die <strong>Universität</strong>,um zu promovieren.Das Thema seiner Dissertationlautete: „Wissensorientierte Echtzeitsystemeam Beispiel nichtnumerischerRegelungen“. Dochworan arbeitet der Wissenschaftlernun genau? Um es kurzzu sagen, an Methoden für „intelligente“Automatisierungssysteme,wie zum Beispiel Roboter, diespäter einmal den Alltag gewaltigvereinfachen können. Beispielsweiseder Reinigungsroboter„HECTOR“. Kaum einen halbenMeter misst der blecherne Kameradin der Höhe. Ausgestattetmit einer Reihe hochsensiblerSensoren fährt er auf Rollen reinigendüber den Boden und istdabei auch noch in der Lage, Hindernissenauszuweichen. „Wichtigals Informatiker ist uns dabei dasZusammenspiel von Motorik undSensorik, das natürlich durch dieSoftware kontrolliert wird.“ Wasauch für einen Fensterreinigungsroboternamens „WICTOR“ gilt.Mittlerweile gibt es für solcheRoboter internationale Wettkämpfe.Brockmann und seineStudierenden haben dabei in denProf. Dr. Werner Brockmann und HECTORFoto: Elena Scholznen Studierenden beibringen. Dasist in vielen Fällen wichtiger als dietheoretisch beste Lösung.“WissenswertLeserbriefe: IhreMeinung ist gefragt(os) Sind Sie anderer Meinungals der Verfasser eines odermehrerer Artikel dieser <strong>Ausgabe</strong>der <strong>Universität</strong>szeitung?Dann schicken Sie uns docheinen Leserbrief. Nach Rücksprachemit Ihnen werdenwir diesen in der folgenden<strong>Ausgabe</strong> veröffentlichen. Bittesenden Sie Leserbriefe an diefolgende Adresse: Dr. OliverSchmidt, Stabsstelle PresseundÖffentlichkeitsarbeit,E-Mail: oliver.schmidt@uniosnabrueck.de


Namen und Nachrichten Zeitung <strong>Universität</strong> <strong>Osnabrück</strong> <strong>2006</strong>/330Neu an der <strong>Universität</strong>Dienstjubiläen(os) Zweifelsohne hätte Prof. Dr.Ursula Stockhorst sich für einMedizinstudium anstelle der Psychologieentscheiden können.„Aber das stand für mich nichtzur Debatte. Mich interessiertenneben den medizinisch-biologischenauch immer sehr stark dieFachbereich Humanwissenschaften:Prof. Dr. Ursula Stockhorstpsychologischen Facetten desmenschlichen Verhaltens und Erlebens“,erklärt die Wissenschaftlerin.Seit Mai diesen Jahres hat siedie Professur für Allgemeine PsychologieII und Biologische Psychologieinne.1959 in Duisburg geboren, studierteStockhorst Psychologie ander <strong>Universität</strong> Düsseldorf, wo sie1985 ihr Diplom machte. Darauffolgte ein Promotionsstudium ander Mathematisch-NaturwissenschaftlichenFakultät, das sie 1992abschloss, und parallel seit 1987die Tätigkeit zunächst als wissenschaftlicheMitarbeiterin am Institutfür Medizinische Psychologie.Diese Tätigkeiten machen deutlich,worauf es der Wissenschaftlerinauch heute noch ankommt:„Gerade die biopsychologischenbzw. medizinischen Fragestellungen,Grundlagen des Faches, verknüpftmit einer experimentellenMethodik haben mich von Beginnan besonders fasziniert.“Dieses Interesse schlug sichnicht zuletzt auch in ihrer Habilitationsschriftnieder: In der 2001an der Medizinischen Fakultät eingereichtenArbeit ging es um diedie klassische Konditionierungpharmakologischer Reaktionen,also um die Frage, ob Medikamenteneffektegelernt werdenkönnen. Ein Beispiel ist die so genannteantizipatorische Übelkeitvon Krebspatienten, also sozusageneine vorweggenommene Reaktionauf die Behandlung, diehäufig Übelkeit verursacht. Stockhorstuntersuchte jedoch nichtallein das Phänomen an sich, sondernentwickelte zugleich auchpräventive Maßnahmen, um denPatienten künftig besser helfen zukönnen. Ebenso erforschte sieLernmechanismen bei der Gabedes Hormons Insulin, das vorallem die Aufgabe hat, denBlutzuckerspiegel zu senken. Auchhier ließen sich Lerneffekte nachweisen.Lernen, Motivation, Emotionenund Biologische Psychologie: Dassind die Kernthemen, um welchedie meisten Forschungsfragen, diedie Wissenschaftlerin stellt, angesiedeltsind. Wie, zum Beispiel,entsteht ein bestimmtes Verhaltenund was geschieht im Gehirn?Wie entstehen Emotionen, waspassiert in einer Stresssituation?Was ist der Anreiz und wie reagiertder Körper darauf?Um dabei die Forschung weiterbringenzu können, müssenviele Faktoren bedacht werden.Hier interessiert sich Stockhorstweiterhin auch sehr für die Funktionvon Hormonen. Bezogen aufdie biologische Psychologie spielensie eine wichtige Rolle.Zur Zeit untersucht die Wissenschaftlerinunter anderem dieProf. Dr. Ursula StockhorstFunktion von Insulin im Gehirnbei Gesunden. „Denn Insulin hathier eine Reihe interessanter Wirkungenauf Essverhalten, Gedächtnisund Stoffwechsel.“Bei diesem breit gefächertenInteressenspektrum vermag esnicht zu verwundern, dass UrsulaStockhorst sich für die hiesigeForschung und Lehre eine Mengevorgenommen hat. Darunter fallenbeispielsweise Fragen aus der experimentellenLernforschung, derStressforschung und Psychoneuroendokrinologie.Wert legt die Psychologin dabeibesonders auf interdisziplinäres Arbeitenund die enge Vernetzung mitanderen Institutionen und Hochschulen,wie beispielsweise mit der<strong>Universität</strong> Düsseldorf, und auchauf internationale Kooperationen.Eigene Forschungsaufenthalte führtensie mehrfach in die USA, undzwar an die <strong>Universität</strong>en in SanDiego, Seattle und Cincinnati. „Undhier in <strong>Osnabrück</strong> bietet es sich an,im Fachbereich und der <strong>Universität</strong>zu kooperieren sowie auch dieregionalen Kliniken mit einzubeziehen,um eine interdisziplinäreForschung aufzubauen und in dieLehre zu integrieren. Da könntenwertvolle Kontakte entstehen.“Foto: Elena ScholzSeit 25 Jahren im ÖffentlichenDienst beschäftigt sind:Diane Dincher,FinanzdezernatAndreas LanwertPersonaldezernatPaul Kölker,Gebäudemanagementapl. Prof. Dr. HenningScholze,Fachbereich Biologie/ChemieBirgit Hoffmann,Fachbereich Erziehungs- undKulturwissenschaftenSigrid Waldkötter,<strong>Universität</strong>sbibliothekBarbara Meierkord,FachbereichWirtschaftswissenschaftenUrsula Dorenbusch,<strong>Universität</strong>sbibliothekSeit 40 Jahren im ÖffentlichenDienst beschäftigt sind:Prof. Dr. Elmar Cohors-Fresenborg,FachbereichMathematik/InformatikProf. Dr. Dr.Niels-Peter Lüpke,FachbereichHumanwissenschaftenProf. Dr. Klaus Busch,Fachbereich SozialwissenschaftenProf. Dr. Albrecht Weber,Fachbereich RechtswissenschaftenIm RuhestandAus dem Dienst an der <strong>Universität</strong><strong>Osnabrück</strong> in den Ruhestandausgeschieden sind:Ernst Matthey,Stabsstelle für Weiterbildung undWissenstransferProf. Dr. Manfred Lechner,Fachbereich Biologie/Chemieapl. Prof. Dr. Sigrid Markmann,Fachbereich Sprach- undLiteraturwissenschaftRolf Sprado,Dezernat GebäudemanagementHelga Nave,Haushaltsdezernat


31 Zeitung<strong>Universität</strong> <strong>Osnabrück</strong> <strong>2006</strong>/3 Namen und NachrichtenNeu an der <strong>Universität</strong>(os) Zunächst einmal, nach demAbitur, wollte Heike Jochum, Praxiserfahrungsammeln. Deshalbabsolvierte sie eine Ausbildungzur Bankkauffrau und arbeiteteanschließend rund fünf Jahre unteranderem im Firmenkundengeschäft.„Dabei kam ich zu der Erkenntnis,dass ein Jurastudium fürfahrens im Sommer 2004, insgesamteine erstaunliche Leistung.„Ich war ja nun auch schon einwenig älter als viele meiner Kommilitonenund wusste recht genau,was ich wollte“, so die heute 38-Jährige.1994 begann sie ihr Studium ander <strong>Universität</strong> des SaarlandesFachbereich Rechtswissenschaften:Prof. Dr. Heike JochumRuf angenommenNach <strong>Osnabrück</strong>PD Dr. Heike Jochum, <strong>Universität</strong>des Saarlandes, an denFachbereich Rechtswissenschaften– Professur für Öffentliches Rechtund SteuerrechtDr. Alexander Bergs, Heinrich-Heine <strong>Universität</strong> Düsseldorf, anden Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaft– Professur fürSprachwissenschaft des EnglischenRuf erhaltenNach <strong>Osnabrück</strong>Dr. Dirk Siepmann, <strong>Universität</strong>Siegen, an den FachbereichSprach- und Literaturwissenschaft– Professur für Fachdidaktik desEnglischenPD Dr. Peter Schneck, LMUMünchen, an den FachbereichSprach- und Literaturwissenschaft– Professur für AmerikanistischeLiteratur- und KulturwissenschaftPD Dr. Uwe Beginn, RWTHAachen, an den FachbereichBiologie/Chemie – Professur fürOrganische Chemie (BereichOrganische Materialwissenschaften)mich das Richtige sein könnte“,erklärt die neu berufene Professorinfür Öffentliches Recht undSteuerrecht.Nur knapp zehn Jahre vergingenzwischen Immatrikulation undAbschluss ihres Habilitationsverundmeldete sich bereits nachsechs Semestern zur Ersten JuristischenStaatsprüfung, die sie mitPrädikat bestand.Auf Initiative ihres späterenakademischen Lehrers, Prof. Dr.Rudolf Wendt, begann die jungeJuristin, sich wissenschaftlichenArbeiten zu widmen. Neben derTätigkeit an dessen Lehrstuhl fürStaats- und Verwaltungsrecht,Wirtschafts-, Finanz- und Steuerrechtan der <strong>Universität</strong> des Saar-Ruf abgelehntNach <strong>Osnabrück</strong>Prof. Dr. Ralf Reussner, <strong>Universität</strong>Oldenburg, an den FachbereichMathematik/Informatik –Professur für Software EngineeringProf. Dr. Wolfgang Binder,Technische <strong>Universität</strong> Wien, anden Fachberich Biologie/ Chemie– Professur für OrganischeChemie im Bereich der organischenMaterialwissenschaftenPD Dr. Michael Domsgen,Westfälische Wilhelms-<strong>Universität</strong>Münster, an den FachbereichErziehungs- und Kulturwissenschaften– Professur für EvangelischeTheologie: Praktische Theologie/ReligionspädagogikProf. Dr. Thomas Lobinger,<strong>Universität</strong> Heidelberg, an denFachbereich Rechtswissenschaften– Professur für BürgerlichesRecht, Handels- und Gesellschaftsrechtsowie ArbeitsrechtProf. Dr. Heike Jochumlandes verfasste sie ihre Dissertation;eine Untersuchung, in dersie sich mit einem wirtschaftsverfassungsrechtlichenThema beschäftigte.Nach Abschluss desPromotionsverfahrens ging es beinahenahtlos weiter: Noch im selbenJahr absolvierte Heike Jochumihr Zweites Staatexamen und wurdeWissenschaftliche Assistentinam Lehrstuhl von Prof. Wendt.Kaum ein Jahr später begann sieparallel dazu ein Aufbaustudium ander Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaftenin Speyer,welches sie im April 2002 mit derMagisterprüfung abschloss.Im Jahr 2004 habilitierte sichdie Wissenschaftlerin mit einerArbeit zum rechtsdogmatischenVerhältnis von Verwaltungsverfahrens-und Verwaltungsprozessrecht.„Das ist ein Thema, welchesmich sehr interessierte, dadie rechtsdogmatisch bedingtenWechselwirkungen dieser beidenRechtsgebiete vom Gesetzgebernicht selten verkannt werden. DerRechtsanwender wird aus diesemGrund in der Verwaltungspraxishäufig mit kaum überwindbarenSchwierigkeiten konfrontiert, wennes gilt, mit neuen oder grundlegendreformierten verwaltungsrechtlichenNormkomplexen umzugehen.“Darüber hinaus war sie zu dieserZeit bereits Mitglied des Ab-Foto: privatteilungsausschusses der RechtswissenschaftlichenAbteilung derRechts- und WirtschaftswissenschaftlichenFakultät der <strong>Universität</strong>des Saarlandes. Später wurdesie als Mitglied des Fakultätsratsmit der Konzeption eines interdisziplinärenund international ausgerichtetenPromotionskollegs betraut.Wo liegen nun die thematischenSchwerpunkte der neuenDirektorin des Instituts für Finanz-und Steuerrecht, die mitihrer Professur die Nachfolge vonProf. Dr. Jörg Manfred Mössnerantritt? „In der Lehre werde ich vorallem die Bereiche Staatsrecht, Finanz-und Haushaltsrecht, Steuerrechtund Öffentliches Wirtschaftsrechtsowie Allgemeines Verwaltungsrechtabdecken. Darüberhinaus ist es mir besonders wichtig,Studierende auch hinsichtlicheiner effizienten und praxisorientiertenGestaltung ihres Studiumsberatend an die Hand zu nehmen.“Und was die Forschung angeht,hat die Rechtswissenschaftlerinebenfalls genaue Vorstellungen:„Mir kommt es vor allem daraufan, die finanz- und haushaltsrechtlichenGrundlagen modernerstaatlicher Gemeinwesen fortzuentwickelnsowie die Bedingungenund Grenzen des steuerlichenZugriffs auf die finanziellen Ressourcender Bürger auszuloten.“


Uni-Spiegel Zeitung <strong>Universität</strong> <strong>Osnabrück</strong> <strong>2006</strong>/332Menschen an der Uni: Dr. Martin Gieseking(os) Musik. Gleichbedeutend mitKreativität, Ausdruck, Fantasie.Mathematik. ZusammengefasstZahlen, strenge Regeln, Eins undeins macht zwei, basta. Dr. MartinGieseking antwortet bedächtig,den Widerspruch zwischen beidenWelten will er so nicht stehenlassen: „Wenn ein Mathematikereine Lösung sucht, einenBeweis führt, muss er dabeidurchaus kreativ vorgehen, ermuss versuchen, Bekanntes logischmiteinander zu verbinden, sodass das am Ende des Labyrinthsgewünschte Ergebnis auf demPapier steht. Also scheint dieKreativität das, was beides verbindet?Für den Mitarbeiter im Zentrumzur Unterstützung virtuellerLehre an der <strong>Universität</strong> <strong>Osnabrück</strong>(virtUOS) ist dies genau so.Beide Fächer hat er studiert,von 1990 bis zum Abschluss derPromotion vor sechs Jahren. BeideFächer indes sind es auch, die ihnbis heute beschäftigen. Die Musikvielleicht eher im Privaten zurEntspannung, das Mathematischestärker in Form der Informatik beider Arbeit.Doch zum Anfang. Geboren1970 in Minden entdeckte Giesekingschon als Vierjähriger das alteKlavier im Haus seiner Eltern. 88schwarze und elfenbeinfarbeneTasten, in eindeutiger farbsymmetrischerAnordnung: das lockteihn vorsichtig näher heran. ErsteTasten, erste Töne. „Irgendwannhaben meine Eltern mich dannzum Unterricht geschickt und mitUnterbrechungen blieb ich dabeibis zum Abitur.“ So wuchs nichtnur der Steppke von einst heran,sondern auch das Instrument. ImJahr 1989 machte er seine C-Prüfungals Organist. Noch heute spieltDr. Martin Giesekinger in seiner Heimatgemeinde regelmäßig,wenn es die Zeit erlaubt,so unter anderem bei verschiedenenKonzerten und Gospel-Festivals. Klavier und Orgel musikalischbeherrschen: „Das ist etwas,von dem ich sagen kann, dassich es richtig gut kann.“ Giesekingsagt es leise, fast so als wäre esihm ein wenig peinlich.Die zweite große Leidenschaft,wenn man es denn so biographischabgegriffen nennen will,war die Mathematik bzw. die Informatik.Wie gesagt, für Giesekingkein Widerspruch, eher eineErgänzung zur Musik. Dann dasLehramtsstudium. „Ich habe alsSchüler oft Nachhilfe gegeben,und bekam immer recht positiveRückmeldungen. Da dachte ichmir, dass ich dies zu eigentlichzum Beruf machen könnte.“ Dochseit dem Ersten Staatexamen istder pädagogische Impetus ein weniggeschwunden bei dem heuteFoto: Elena Scholz36-Jährigen: „Viele Studienkollegenvon mir sind ja nun schoneine Zeitlang Lehrer, aber wennsie erzählen, wie sie gezwungensind, Unterricht nach Schema F zumachen, das wäre nicht das Richtigefür mich.“ Was allerdings nachder Zeit bei virtUOS kommt, istnoch nicht raus, ein wenig leidetGieseking auch an der von vielenvollzogenen Trennung, die er alseine Widernatürliche empfindet:„Für die einen bin ich Musikwissenschaftlerund für die anderenMathematiker, da fallen nicht vieleStellen ab.“Schema F hieß es vorhin, erneuteine passende Überleitung.Martin Gieseking hat sich in seinerPromotion mit der automatischen,code-basierten Generierung vonNoten befasst. Jedenfalls für Laienzusammengefasst, könnte man esin dieser Form ausdrücken. Soarbeitete er zunächst bei dem MusikwissenschaftlerProf. Dr. BerndEnders im Forschungsprojekt MU-SITECH mit und erlebte dann dieGründung von virtUOS, damalsnoch klein in der Rolandstraße,aber bereits fein bei der Vielfaltder Disziplinen, die dort versammeltwaren. Heute befasst sichder Musikwissenschaftler unteranderem mit der Generierung undVerarbeitung von XML-basiertenDaten für verschiedene Projektewie beispielsweise dem Veranstaltungs-und Personalverzeichnis. Engarbeitet er dabei in der Schloßstrasse9 mit Biologen, Computer-Linguisten, Pädagogen, Psychologen,Juristen und Wirtschaftswissenschaftlernzusammen, einbunter think tank, der kreativeLösungen sucht. Was indes denBogen wieder schließt zur Mathematik,zur Musik und letztendlichzu Martin Gieseking, der nichtzwischen beiden Welten wandert,sondern sie als eine einzige erlebt.WissenswertPressestelle der Uni:Praktikant gesucht(ul) An unserer <strong>Universität</strong> gibtes täglich Neuigkeiten, die daraufwarten, an die Medien „verkauft“zu werden. Dies istAufgabe der Pressestelle. Wirbieten Studierenden, die Spaßan Kommunikation und Interesseam Journalismus haben,ein sechswöchiges unbezahltesPflichtpraktikum an. SchickenSie Ihre Bewerbung an die<strong>Universität</strong> <strong>Osnabrück</strong>, Pressestelle,Neuer Graben / Schloss,49069 <strong>Osnabrück</strong>, Tel. (0541)969-4370, E-Mail: utz.lederbogen@uni-osnabrueck.deAnzeige

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