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Wilhelma magazin 2/2012

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titelthemaHandaufzuchten als NormalfallVon Milchleistungsprüfung undgerechter FutterverteilungNicht alle Handaufzuchten sind einem Notfall geschuldet. Es gibt in der <strong>Wilhelma</strong> zweiBeispiele, bei denen die Handaufzucht die Regel und durchaus beabsichtigt ist.Die Milch macht’sKühe machen bekanntlich Mühe und werden nicht zum Spaß,sondern als Nutztiere gehalten: Je nach beabsichtigter Nutzunggibt es dafür fleisch- oder milchbetonte Rinderrassen. Aberauch die Haltungsform ist wichtig. Ziel der sogenannten Mutterkuhhaltung– auf dem Schaubauernhof der <strong>Wilhelma</strong> dargestelltam Beispiel der kleinen Hinterwälder Herde – sind wüchsigeJungtiere für die Fleischproduktion. Das funktioniert ambesten, wenn die Kälber bei ihren Müttern heranwachsen undderen Milch zur freien Verfügung haben. Auch in der Milchviehhaltungist zunächst einmal ein gesundes Kalb das Ziel – keineKuh gibt Milch, um ihrem Bauern einen Gefallen zu tun! Um andie Milch zu gelangen sowie deren Menge und Inhaltsstoffe zubestimmen, ist es notwendig, das Kalb schon bald nach der Geburtvon seiner Mutter zu trennen. Handaufzuchten sind beiMilchkühen deshalb die Regel – so auch bei unseren Limpurgern.Der Aufwand lohnt sich: Alljährlich finden sich eine oderzwei <strong>Wilhelma</strong>-Kühe unter den „Top Ten“ der leistungsgeprüftenVertreterinnen ihrer Rasse. Sie tragen dazu bei, dass das vomAussterben bedrohte Limpurger Rind bei den Bauern im Ländlenicht ganz in Vergessenheit gerät. Ein kleiner Trost: In der Nuckelflascheder Limpurger Kälber auf dem Schaubauernhofschwappt die Originalmilch ihrer Mütter, kein künstlich hergestellterMilchaustauscher.Mobile „Milch-Bar“: Muttermilch schmeckt denLimpurger Kälbern auch aus der Nuckelflasche.Crashkurs im Heringe-SchluckenUnsere Brillenpinguine fühlen sich nur in Anwesenheit vieler Artgenossenwohl, sind dabei aber individuelle Charaktere, deren Futterbedarf von Fall zuFall stark schwankt. Mausern, brüten oder Jungtiere aufzuziehen kostet mehrEnergie als schwarz-weiß herumzustehen. Je nachdem braucht ein Brillenpinguinacht bis zehn oder nur einen bis zwei Heringe pro Tag. Kippte mandie gesamte Tagesration für unsere etwa 40 Pinguine einfach ins Wasser,würden notorische Nichtbrüter bald aus allen Nähten platzen, während einzurückhaltender Familienvater zu wenig abbekommen könnte. Um das zuverhindern, muss jeder Pinguin lernen, seine Fischportion direkt aus derHand des Pflegers entgegenzunehmen. Das funktioniert am besten im Teenageralter.Mit etwa sechs Wochen werden die plüschigen Wonneproppen ausder Nisthöhle genommen und lernen in kleinen Gruppen, wie man sich –ohne zu trödeln oder zu drängeln – einzelne Heringe reichen lässt. Je nachTalent ist die neue Frackträgergeneration so in wenigen Tagen bis mehrerenWochen bereit für die Rückkehr auf die Anlage oder die Abreise in einen anderenZoo.Geduldige Lehrmeister: Die <strong>Wilhelma</strong>-Tierpfleger haben schonvielen jungen Brillenpinguinen „Tischmanieren“ beigebracht.13

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