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Du bist in einer Beziehung, Bruder – Wozu? - psychosophie.org

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Pitt aussieht und wie gut Angel<strong>in</strong>a Jolie spielt und wie sehr die beiden sich lieben. So, so,das ist also Liebe. Was ist der Liebesfilm? Da werden zwei hofiert, und alle anderen s<strong>in</strong>dKulisse. Und was willst du se<strong>in</strong>? Kulisse? <strong>–</strong> Das musst du begreifen! So gehst du mitde<strong>in</strong>er Süßen durch die Straßen, die anderen s<strong>in</strong>d Kulisse. So gehst du zum Arzt, dieanderen Patienten s<strong>in</strong>d nur Statisten, s<strong>in</strong>d nur Kulisse. Aber dann gibt schon noch diepaar, die wichtig s<strong>in</strong>d. Für wen? Na, für die Hauptdarsteller. Jeder Film zeigt dir perfekt,wie du denkst. Ich will <strong>in</strong> so e<strong>in</strong>er Liebesbeziehung nicht se<strong>in</strong>, wirklich nicht. Ich willnicht, dass me<strong>in</strong>e Brüder Kulisse s<strong>in</strong>d, damit ich mich hervorheben kann, das geht nicht.<strong>Du</strong> kannst so nicht denken. Und so denkst du als K<strong>in</strong>d: Mama und du <strong>–</strong> Hauptdarsteller.Aber der <strong>Bruder</strong> ist schon e<strong>in</strong>e Konkurrenz. Wehe, der avanciert auch zumHauptdarsteller, dann hast du ja sofort die Nebenrolle. Begreif das! Das könntest du <strong>in</strong>Familienaufstellungen e<strong>in</strong>en Augenblick begreifen; da bräuchtest du aber nur e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zige,und das würde genügen: um das Spiel zu durchschauen.Ne<strong>in</strong>, <strong>Bruder</strong>, es müssen alle Hauptdarsteller se<strong>in</strong>, alle: e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>ziger. Und darum müssenwir <strong>Beziehung</strong>en völlig anders verstehen. Ich muss mit jedem <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er <strong>Beziehung</strong> se<strong>in</strong>, unddas übersteigt me<strong>in</strong> Vorstellungsvermögen. Wie komme ich mit jedem <strong>in</strong> e<strong>in</strong>egleichermaßen verpflichtende <strong>Beziehung</strong>? Ganz e<strong>in</strong>fach: ohne me<strong>in</strong>e Wünsche. Ohneme<strong>in</strong>e Wünsche. Mit me<strong>in</strong>en Wünschen nicht; die trennen mich, die muss ich aufgeben.Vor allen D<strong>in</strong>gen me<strong>in</strong>e wichtigen Wünsche muss ich aufgeben. Me<strong>in</strong>en Wunsch nachLiebe muss ich aufgeben <strong>–</strong> denn der trennt mich von allen me<strong>in</strong>en Brüdern <strong>–</strong>, so wie ichmir Liebe vorstelle, ja, so wie ich mir Nähe vorstelle. Me<strong>in</strong>e Vorstellung von Nähe mussich aufgeben; denn me<strong>in</strong>e Nähe trennt mich, ganz e<strong>in</strong>deutig, wenn ich akzeptiere, dass ichmit allen Brüdern e<strong>in</strong>s b<strong>in</strong>. Was trennt mich? Me<strong>in</strong>e Vorstellung von Nähe und sonsteigentlich gar nichts. Me<strong>in</strong>e Vorstellung von Zärtlichkeit trennt mich von der Zärtlichkeitall me<strong>in</strong>er Brüder, ganz klar. Das hast du jetzt e<strong>in</strong>en Augenblick erkannt; das kannst dunie mehr verleugnen, ohne zu bemerken, dass du es verleugnest.Und was ist mit de<strong>in</strong>em Geschmack? Und was ist mit de<strong>in</strong>er Achtung und de<strong>in</strong>em Gefühlvon Geb<strong>org</strong>enheit? Trennt dich das nicht auch von der absoluten Geb<strong>org</strong>enheit, die du mitallen de<strong>in</strong>en Brüdern nur erleben kannst? Was macht also de<strong>in</strong>e „Nähe“? De<strong>in</strong>e „Nähe“ istdasselbe wie die Distanz zu allen Brüdern. Also gib de<strong>in</strong>e Vorstellung von Nähe auf, ganz, <strong>–</strong>und erlebe absolute Nähe. Gib de<strong>in</strong>e Vorstellung von Geb<strong>org</strong>enheit auf und erlebeabsolute, unbedrohte Geb<strong>org</strong>enheit. Und darum musst du <strong>Beziehung</strong>en, die dazu gemachtwaren, um das alles bis zur Unkenntlichkeit zu verzerren <strong>–</strong> gib sie auf. Gib sie dem HeiligenGeist und lass dir die <strong>Beziehung</strong> zu allen de<strong>in</strong>en Brüdern wieder gegeben werden. Gib allenalles. 1 Gib allen diese Nähe, allen diese Geb<strong>org</strong>enheit, und will sie von allen empfangen. Giballen diese Zärtlichkeit, das heißt, sprich sie ihnen nicht ab, fühl sie nicht weg; verleugne diesesGefühl nicht! Und dann werden alle de<strong>in</strong>e <strong>Beziehung</strong>en geheiligt mit Nähe, mit Frieden,mit Zärtlichkeit, mit Geb<strong>org</strong>enheit. Und dann gibt es ke<strong>in</strong>e Schmerzensschreie mehr.1 Siehe T-6.V-A: »Damit du hast, gib allen alles.«- 14 -

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