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Du bist in einer Beziehung, Bruder – Wozu? - psychosophie.org

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achtest nämlich niemanden. 99,99 Prozent de<strong>in</strong>er Brüder achtest du nicht, würdigst dunicht, weil du die verpflichtende … und jetzt nimmt Jesus vorübergehend den Begriff„<strong>Beziehung</strong>“; denn <strong>in</strong> dem Begriff der <strong>Beziehung</strong> hast du zum<strong>in</strong>dest noch den FunkenNähe, den hast du noch, auch wenn du diese Nähe gnadenlos für de<strong>in</strong>e Wünschemissbrauchst <strong>–</strong> aber er nimmt den Begriff der <strong>Beziehung</strong> und sagt: „Und den müssen wirjetzt mal klarstellen, und zwar die Heilung der <strong>Beziehung</strong>en.Dir fällt natürlich sofort nur die Heilung der <strong>Beziehung</strong>en e<strong>in</strong>, die du schon mal als<strong>Beziehung</strong>en hattest (Mama, Papa, Lehrer, Freund, Ex-Freund, Ex-Ex-Freund und soweiter). Ne<strong>in</strong>, ne<strong>in</strong>: der <strong>Beziehung</strong>en. Nicht de<strong>in</strong>er <strong>Beziehung</strong>en, sondern aller <strong>Beziehung</strong>en. <strong>–</strong>„Ach, das s<strong>in</strong>d auch <strong>Beziehung</strong>en? Ja, den kenne ich doch gar nicht. Ja, mit dem war ichdoch gar nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er <strong>Beziehung</strong>.“ <strong>–</strong> Aha. Jede Begegnung ist e<strong>in</strong>e <strong>Beziehung</strong>, jedeSituation ist e<strong>in</strong>e <strong>Beziehung</strong>. <strong>–</strong> „Ach, das ist e<strong>in</strong>e <strong>Beziehung</strong>, ach, da s<strong>in</strong>d gar nicht me<strong>in</strong>e<strong>Beziehung</strong>en geme<strong>in</strong>t?“ <strong>–</strong> Moment, sie s<strong>in</strong>d nicht ausgeschlossen, das ist aber auch schonalles. Sie s<strong>in</strong>d lediglich nicht ausgeschlossen, aber sie s<strong>in</strong>d nicht im Speziellen geme<strong>in</strong>t.Nicht de<strong>in</strong>e <strong>Beziehung</strong> zu dem, sondern de<strong>in</strong>e <strong>Beziehung</strong> zu allen, die müssen heilen. Alle<strong>Beziehung</strong>en. Nicht alle de<strong>in</strong>e <strong>Beziehung</strong>en, sondern alle <strong>Beziehung</strong>en, damit alle <strong>Beziehung</strong>enzu de<strong>in</strong>en <strong>Beziehung</strong>en werden <strong>–</strong> zu unseren <strong>Beziehung</strong>en. Und dann musst dusehen: „Moment, me<strong>in</strong>e <strong>Beziehung</strong>, die muss heilen?“ <strong>–</strong> Ja, ja: me<strong>in</strong>e <strong>Beziehung</strong> auf derStraße, me<strong>in</strong>e <strong>Beziehung</strong> zu allen im Cafe … Nicht me<strong>in</strong>e <strong>Beziehung</strong> zu me<strong>in</strong>em Freund,denn da habe ich e<strong>in</strong>e ganz absurde Vorstellung davon. Wenn ich die heilen will, dannschließe ich sowieso alle anderen noch mehr aus, und dann sage ich zu me<strong>in</strong>em Freund:„Ja, im Kurs steht, dass me<strong>in</strong>e <strong>Beziehung</strong>en heilen müssen. Warum gibst du mir nicht das,was ich will?“ <strong>–</strong> Das ist nicht die Heilung der <strong>Beziehung</strong>. Da musst du de<strong>in</strong>e Wünscheaufgeben. Denn de<strong>in</strong>e Wünsche, mit denen willst du dich gar nicht mit allen <strong>in</strong> <strong>Beziehung</strong>setzen; denn de<strong>in</strong>e Wünsche s<strong>in</strong>d so was von exklusiv, die willst du gar nicht mit jedemerleben, eben nicht. Da willst du gar nicht mit jedem <strong>in</strong> <strong>Beziehung</strong> se<strong>in</strong>. Weil du dir ansich von e<strong>in</strong>er <strong>Beziehung</strong> nur etwas ganz Bestimmtes erhoffst, und das beurteilst duakribisch: Ich will diese Musik hören, aber nur diese. Und da suche ich mir den e<strong>in</strong>en aus,der diese Musik hören will, erstens, das genügt aber nicht, er muss auch noch so aussehen,das muss zu me<strong>in</strong>er Musik passen. Er muss so mit mir reden, er muss dann mit mir dah<strong>in</strong>essen gehen wollen, denn das gehört ja mit dazu, das ganze Sett<strong>in</strong>g. Im Konzert, da sitzeich ja mit vielen, die denselben Musikgeschmack haben, aber das genügt mir nicht,sondern nach dem Konzert, da stellt sich heraus, ob der auch noch mit mir <strong>in</strong>s selbeLokal gehen will. Im selben Lokal sitzen auch wieder ganz viele, die denselbenEssensgeschmack haben, aber das muss schon e<strong>in</strong>er se<strong>in</strong>, mit dem ich auch reden kann,denn am Nachbarstisch sitzt e<strong>in</strong>er <strong>–</strong> also darüber möchte ich nicht reden; ich möchtezwar dasselbe essen, aber nicht dasselbe reden wie der …Merkst du, was du machst? Das ist völlig verrückt. <strong>Du</strong> sonderst aus, du sonderst aus, dusonderst aus, du sonderst aus! Überall, wo du h<strong>in</strong>gehst, wären Brüder, die denselbenGeschmack haben, denselben Musikgeschmack, aber nicht denselben Essensgeschmack.- 6 -

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