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Du bist in einer Beziehung, Bruder – Wozu? - psychosophie.org

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Denn <strong>in</strong> der Geb<strong>org</strong>enheit gibt es ke<strong>in</strong>e Schmerzen; <strong>in</strong> der Nähe gibt es ke<strong>in</strong>e Trennung.Wir haben nur falsch gedacht. Das waren ke<strong>in</strong>e nichtigen Gedanken, aber sie warenfalsch, völlig falsch. <strong>–</strong> »Ke<strong>in</strong>e Schreie des Schmerzes und des Kummers s<strong>in</strong>d zu hören,denn dort bleibt nichts außerhalb der Vergebung. Und die Anblicke s<strong>in</strong>d sanft.« <strong>–</strong> Opfereich wirklich etwas, wenn ich me<strong>in</strong>e Vorstellung von Nähe „opfere“? Verlangt der HeiligeGeist von mir e<strong>in</strong> Opfer, oder gebe ich das Opfern auf? Ansonsten opfere ich die Nähezu allen und ich opfere die Geb<strong>org</strong>enheit und ich opfere die Zärtlichkeit, die wir allemite<strong>in</strong>ander teilen, zugunsten e<strong>in</strong>er besonderen <strong>Beziehung</strong>, die mir Zärtlichkeit geben soll<strong>–</strong> wie denn, <strong>Bruder</strong>, wenn ich sie opfere? Das, was ich opfere, das ist für mich weg, daserlebe ich nicht mehr. Das ist ja die Idee des Opfers: etwas zu verlieren, etwas aufzugeben,etwas zu zerstören, weil ich glaube, ich brauche es nicht. „Ich brauche nicht dieZärtlichkeit aller, ich brauche sie nur von dir, denn du <strong>bist</strong> so schön, denn du <strong>bist</strong> me<strong>in</strong>eMama.“ <strong>–</strong> Das ist opfern. Und dann dreht das Ego das um, und sagt: „Moment, diese<strong>Beziehung</strong> ist aber alles. Und wenn Mama dir nicht alles gibt, dann hast du geopfert, dann<strong>bist</strong> du das Opfer.“ Dreh’s nicht um, sondern sieh es, wie es ist. Und dann lass dichberichtigen und sei froh, dass du diese Nähe gar nicht opfern konntest, außer <strong>in</strong> Träumen,und diese Zärtlichkeit gar nicht verlieren konntest. Die Sehnsucht danach, und wenn diereduziert ist auf e<strong>in</strong>en Funken, wo du Zärtlichkeit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er <strong>Beziehung</strong> willst, okay <strong>–</strong> undwas ist, wenn der Heilige Geist wie e<strong>in</strong> Sturmw<strong>in</strong>d diesen Funken anfacht und du dieZärtlichkeit zu all de<strong>in</strong>en Brüdern erlebst? Dann haut es dich um vor Zärtlichkeit. Dannweißt du gar nicht mehr, wie du damit umgehen sollst. Lies mal „Das Buch von derLiebe“ von Ernesto Cardenal. Da ist e<strong>in</strong> Mönch, der erlebt absolute Zärtlichkeit. Das istes, was die Mystiker erleben, und darum legen sie ke<strong>in</strong>en Wert auf besondere <strong>Beziehung</strong>en.<strong>Du</strong> lebst hier immer <strong>in</strong> irgendwelchen besonderen <strong>Beziehung</strong>en. Das E<strong>in</strong>zige,was davon übrig ist, ist eben, dass du e<strong>in</strong>mal nur e<strong>in</strong>e Zeit lang von e<strong>in</strong>em Kellner bedientwirst, das ist <strong>in</strong>sofern e<strong>in</strong>e besondere <strong>Beziehung</strong>, als dass es jetzt gerade eben nur derKellner ist oder nur der Partner, mit dem du <strong>bist</strong>. Achte darauf, dass das e<strong>in</strong>e heilige<strong>Beziehung</strong> ist, losgelöst …Wie achtest du darauf? De<strong>in</strong>e Wünsche spielen nicht die zentrale Rolle, damit esüberhaupt e<strong>in</strong>e <strong>Beziehung</strong> ist. Aus dem Grund geht es nicht darum, ob der andere de<strong>in</strong>eWünsche erfüllt, eben nicht. Es geht nur darum: Da ist e<strong>in</strong> <strong>Bruder</strong>, da ist Der Christus,mit Ihm b<strong>in</strong> ich e<strong>in</strong>s <strong>in</strong> vollkommener Liebe und Zärtlichkeit. „Heiliger Geist, sag <strong>Du</strong>mir, was ich sagen soll, woh<strong>in</strong> ich gehen, wie ich fühlen soll. Gib <strong>Du</strong> mir e<strong>in</strong>en wahrenGedanken von Zärtlichkeit, damit ich ihn mit me<strong>in</strong>em <strong>Bruder</strong> teilen kann: Vergebung.“* * *»Die Welt, die er sieht, ersteht aus e<strong>in</strong>em Geist, der mit sich selbst <strong>in</strong> Frieden ist.« <strong>–</strong> Wannb<strong>in</strong> ich mit mir selbst <strong>in</strong> Frieden? Wenn ich nichts mehr von dir will, sondern alles mit dirteilen kann. Da brauche ich Führung; das ist ke<strong>in</strong> Problem, die ist da. Da brauche ich nichtNähe <strong>–</strong> da erlebe ich mich <strong>in</strong> Nähe. Da brauche ich ke<strong>in</strong>e Zärtlichkeit <strong>–</strong> da erlebe ich- 15 -

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