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Bludenzer Geschichtsblätter 95+96 (2010) - Vorarlberg

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Krämer Melchior Atzger, die Bäcker Hans Zürcher und Lasarus Frickhsowie den Säumer Thoma Grass an. Neben den Mägden Anna Düntzere,Threina Bärtlena, Threina Fleische, Monica Emena, Maria Ganthe,Threina Pfeifferin scheint nur ein Knecht namens Jerg Hay auf.Darüber hinaus sind der „alte Mesner“ Hans Nahn, 8 der Waibel BascheBurckhart und die Geschworenen Christa Butze, Andreas Nötzer, UrichWittiber, Wilhalm Marckh, Hanß Ganitzer, Peter Lentsch, Hans Bartellsowie Kaspar Braunolt erwähnt.Frauen werden im Register von 1613 stets mit der weiblichen Form ihreseigenen Familiennamens, also nicht mit dem ihres Ehemanns, angeführt(Endungen -in, -e, -i). Nur bei einer einzigen Vertreterin des weiblichenGeschlechts – bei Anna, der Ehefrau Jerg Nötzers – fehlt der Nachname.In der Liste von 1610 war dies sehr oft der Fall. Während dort manchmalals Wohnort Gortipohl und Gant vermerkt sind, fügte Pfarrer Reich dreiJahre später nur bei Christa Nötzer die Wohnortangabe „aufm Hof“bei, was übrigens nicht dadurch bedingt war, dass es einen zweitenTräger des gleichen Namens gegeben hätte. Des Weiteren fällt 1610 dasPrädikat „spurcus“ bei Bartle Nahn auf, was so viel wie „schmutzig, unflätig,gemein“ heißt und wohl einen Aussätzigen kennzeichnen sollte.Im Folgenden wird das Beichtregister aus der Feder Pfarrer JohannReichs editiert. Es eignet sich für genealogische Zwecke wesentlichbesser als das ältere Verzeichnis. Außerdem müsste eine Edition desRegisters von 1610 unvollständig bleiben, da dieses am oberen undunteren Rand der ersten Seiten größere Wasserschäden aufweist, sodass etliche Namen nicht mehr lesbar sind. Darüber hinaus nahm 1610auch eine größere Zahl von Personen nicht an der Osterbeichte teilund ist somit nicht erfasst. Im Gegensatz dazu scheint das RegisterPfarrer Reichs – zumindest beinahe – vollständig zu sein.Die Zurückdrängung der Übernamen in der Liste von 1613 bewirkte,dass viele Personen gleichen Vor- und Nachnamens aufscheinen.Manchmal wurden sie nahe oder unmittelbar nebeneinander (z. B.zwei Christa Gavanescha oder Christan Sander) vermerkt. Dass diedamals aufgezeichneten Namensformen auch lautlich und orthographischkeineswegs feststanden, zeigen etwa die Schreibweisen von„Nezer“ (1610) und „Nötzer“ (1613) sowie „Tschoffen“ (1610) und„Tschaff“ (1613).84

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