Der Winter bringtden Kindern so-oviel Freude, wennsie ausreichendwarme Kleider undgutes Essen haben„Wie viele Kinder haben Sie?“Alexej Gritsai’s Antwort „Fünfundvierzig“versetzte die meisten Zuhörerzuerst in Schock und Sprachlosigkeit.Doch nachdem er erklärte, wie seineFrau Dina und er zu dieser Anzahl derKinder gekommen sind, wandte sich dieBestürzung in Bewunderung.Eigentlich hat das Ehepaar „nur“ neuneigene Kinder. Die anderen 36 Kinderschenkte Gott ihnen auf besondere Artund Weise im Laufe der letzten 13 Jahre.Genau so lange tun sie schon diesen großenund wertvollen Dienst für denHerrn.Alexej und Dina nehmen Kinder auf,deren Eltern entweder verstorben odernicht fähig sind, sie zu erziehen. Auchsind hier Kinder, die keiner mehr will,weil sie geistig und (oder) körperlichbehindert sind. Diese Kinder finden inDina und Alexej liebevolle Eltern, dieihnen Zuwendung und Geborgenheitschenken, wovon sie zuvor keine Ahnunghatten.Viele der Kinder haben mit schwerenErinnerungen aus der Vergangenheit zukämpfen. Ihr neues Zuhause soll ihnenhelfen, die Erlebnisse ihrer Vergangenheitzu verarbeiten, lebensfähig zuwerden und Gott kennen zu lernen.Zu zweit führen Dina und Alexej diesenriesigen und anstrengenden Haushalt.Eine Zusatzkraft, die eine kurze Zeitim Küchendienst mitgeholfen hat,brachte zum Ausdruck: „Diese Arbeitnimmt kein Ende!“ und ist gegangen.Trotz aller Schwierigkeiten, die dieGritsais immer wieder erleben, ist ihrZeugnis von einem Hauptgedankendurchdrungen: Das alles war nur möglichdurch Gottes Hilfe, durch SeineGnade und durch praktische Hilfe derChristen.(Lesen Sie auf den Seiten 23-25 denbewegenden Bericht über die Aufnahmeeines der letzten Kindes in die FamilieGritsai, der Valeria, die von eigenenEltern verstoßen wurde, weil sie ohneArme geboren war.)Geschenk des GroßvatersLewan Achalmosulischwili ist Leiterder christlichen Klinik und ein praktizierenderChirurg in Georgien.Lewan war kein Christ, als er mit 18Jahren von zu Hause fortging. BeimAbschied schenkte ihm sein Großvater einNeues Testament, das er aus Höflichkeitund Respekt nicht ablehnen konnte.6
Nach dem abgeleisteten zweijährigenMilitärdienst beschloss Lewan, Medizinzu studieren. Während des Studiumslernte er seine jetzige Frau, Natascha,kennen; sie heirateten. In der Uni wurdeer Mitglied (und bald Leiter) des kommunistischenStudentenjugendbundes undhatte somit Erfolg auf allen Ebenen.Doch schon zum Ende seines Studiumsfiel Lewan in eine tiefe Depression.Nichts von dem, was er tat, befriedigteihn mehr. Er hörte auf, die Vorlesungenzu besuchen, distanzierte sich von seinerFrau. Selbstmordgedanken häuften sich.In diesem Zustand öffnete Lewan zumersten Mal das fast vergessene Geschenkseines Großvaters, das Neue Testament,und wurde von ihm förmlich ergriffen.Was ihn am meisten bewegte, war derKreuzestod Jesu Christi. Ohne jeglichenKontakt zu Christen wusste Lewan, waser tun sollte: Er kniete nieder und batGott um Vergebung für seine Sünden.In gleichen Augenblick war seine Depressionweg, und ein ganz neues Lebenbegann. Doch zu seinem Staunen freutesich keiner seiner Freunde. Sie wünschtensogar, er wäre lieber krank oder einSäufer, als ein gläubiger Christ. Es mangeltenicht an Ratschläge, er solle dochzum Psychiater gehen.Damals in der ehemaligen Sowjetunionliess die Geheimpolizei (KGB) esnicht zu, dass Christusgläubige als Lehreroder Ärzte ausgebildet wurden. AlsLewan auch seine Parteimitgliedschaftkündigte, drohte ihm der sofortigeAusschluss. Nur durch ein WunderGottes kam er doch zu seinem Diplom.Acht Jahre später erkannte auch seineFrau Natascha, was Christus für sie getanhat.Im städtischen Krankenhaus in Tbilissiwurden über das gläubige ArztehepaarGerüchte verbreitet, sie seien Agenten,wodurch ihre Arbeit und ihr Lebenäußerst schwer wurden. Doch bald trafdie politische Wende ein, und viele entschuldigtensich bei ihnen.Eine Gemeinde aus Ärzten undPatientenDer wirtschaftliche Zerfall in Georgientraf auch die Krankenhäuser schwer.Medikamente gab es nicht, viele Ärztearbeiteten ohne Bezahlung oder wurdenarbeitslos. Den meistenKranken in den Dörfernwar die medizinische Hilfenicht mehr zugänglich.Mit der Hilfe vom<strong>Missions</strong>werk Friedensbotekonnte Lewan in seinem HeimatdorfVazisubani ein altes vergammeltesGebäude erwerben und es zu einer kleinenKlinik umbauen. Er lud einigearbeitslose Ärzte ein, die mit ihm zweiJahre unentgeldlich arbeiteten. So wurdeden Ärmsten geholfen. Durch das persönlicheZeugnis von Levan undNatascha haben sich in dieser Zeit sechsÄrzte und Krankenschwestern bekehrt.So entstand aus den Ärzten und ihrenPatienten eine Gemeinde!Außerdem leitet Lewan ein <strong>Missions</strong>teamaus ehemaligen Drogenabhängigenund Gottesleugnern. Heute sind esEvangelisten, deren Herz für Jesusbrennt. Durch ihren Einsatz sind in dieserRegion 25 kleine Gemeinden entstanden;fünf von ihnen betreut Lewan.Am Anfang gab es imÄrzteteam nur zweiGläubige: Levan undseine Frau Natascha.Jetzt sind nur nochzwei ungläubig!Levan Achalmosulischwieliund ViktorRogalsky bei derPlanung der missionarischenEinsätze inOstgeorgien7