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Langlaufen als perfektes - Engadin Skimarathon

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training24TEXT: MADLAINA WALTHERMit mehr oder weniger grossenAnpassungen könnendie meisten Ausdauersportartenzwar ganzjährig betriebenwerden, dennochbringt es neue Motivationund macht Sinn, sein Bewegungsmuster von Zeitzu Zeit zu durchbrechen und Alternativ-Sportarten– im Fachjargon «Crosstraining» genannt– auszuprobieren. Als Crosstraining bezeichnetman ein Training ausserhalb seiner Stammdisziplinmit dem Ziel, sich in dieser zu verbessern.Der Körper soll dabei durch den sportlichen«Seitensprung» anders belastet und somit gegenüberdem üblichen Training geschont werden(z. B. laufen im Wasser statt an Land), dennochsoll mit der Alternativbelastung das gewohnteBewegungsmuster unterstützt werden. Crosstrainingführt zu einer ausgeglichenen Gesamtbelastung,dazu sorgen neue koordinative Reizefür andere «Vernetzungen» im Gehirn und somitfür eine allgemein verfeinerte Bewegungsqualität.Und nicht zuletzt bringt Crosstraining Abwechslungin den Trainingsalltag, was meistens mit einemMotivationsschub einhergeht.Als variantenreiches, motivierendes und gewinnbringendes«Crosstraining» im Winter drängt sich<strong>Langlaufen</strong> für Ausdauersportler förmlich auf. Esermöglicht, den Körper mit grossen Umfängen imGrundlagenausdauerbereich zu trainieren, unddies zu einer Zeit, in der man das Training witterungsbedingtsonst eher zurückschrauben würde.Radfahrer und Inliner können mit Langlauffür einmal ihren Oberkörper einsetzen, Läufer imUnterschied zum gewohnten Lauftraining ihrenBewegungsapparat schonend fordern, da beim<strong>Langlaufen</strong> keine Schläge auftreten. Trotzdemwerden fast alle Muskelgruppen beansprucht,was das <strong>Langlaufen</strong> zu einer äusserst komplettenund fordernden Sportart macht. Weitere Pluspunkte:die koordinative Herausforderung, einzigartigeNaturerlebnisse, viel frische Luft undSonnenschein. Kurzum: <strong>Langlaufen</strong> bringt‘s!Im Leistungssportbereich werden die Vorteileseit Jahren genutzt und auch immer mehr Hobbysportlerentdecken diese kostengünstige Möglichkeitdes Wintertrainings.Welcher Stil?Grundsätzlich kann man sich – egal ob Klassischoder Skating – auf die Langlaufski stellen und loslaufen.Um aber wirklich in den Genuss des mühelosenGleitens und somit effi zienten Trainings zukommen, empfi ehlt es sich sehr, die Langlaufkarrieremit einigen Techniklektionen zu starten. EinExperte zeigt, welche Schrittart je nach Geländedie sinnvollste ist und gibt wertvolle Tipps für dasindividuelle Üben. Regelmässige Technikübungenfördern die Koordination und sorgen dafür, dassdie Kraft effi zient eingesetzt werden kann. Undschlussendlich ist es einfacher und auch motivierender,eine Sportart von Beginn weg richtig anzupacken,<strong>als</strong> später umlernen zu müssen! In vielenLanglaufschulen werden Gruppenkurse (samt Skimiete)angeboten, eine bestens geeignete Möglichkeit,die richtige Langlauf-Technik zu erlernen.Welchen Stil man laufen möchte, hängt vomkünftigen Einsatzgebiet und persönlichen Präferenzenab. Und davon, ob man damit eher seineKernsportart unterstützen oder hauptsächlich vernachlässigteMuskelgruppen trainieren möchte.Und wieso nicht gleich beide Langlauf-Technikenausprobieren? Wer sich regelmässig im Winter inden Bergen aufhält, kann so ein umfang- und abwechslungsreichesWintertraining absolvieren.Ausdauersportler profitieren unterschiedlichNicht alle Sommersportler profi tieren vom Langlaufsportin gleicher Weise, sondern in Abhängigkeitvon ihrer Stammsportart. Denn neben derreinen Verbesserung der Ausdauerleistung kannman die Vorteile des Langlauftrainings spezifi schauf seine Stammdisziplin(en) anpassen, bestimmteMuskeln oder Gelenke schonen oder umgekehrtdiese speziell fordern. Das gilt es zu beachten:LAUFSPORT: EIN STARKERRUMPF UND FUSSARBEIT WICHTIGLaufsport beansprucht die gesamte Beinmuskulaturund benötigt zudem eine starkeRumpfmuskulatur <strong>als</strong> Widerlager für diearbeitende Muskulatur und die Oberkörperrotation.Durch die explosive Streckung imFussgelenk und die Bewegungsverwandtschaftprofi tiert der Laufsportler speziellvon der Klassisch-Technik, ausdauermässigist aber natürlich auch das Skating äusserstgewinnbringend.NORDIC WALKING:VOM GEHEN ZUMKLASSISCH LANGLAUFENBeim Nordic Walking ist dieÄhnlichkeit zur klassischenLanglauftechnik offensichtlich.Unterschiede bestehenbezüglich der koordinativenHerausforderung auf der rutschigenSchneeunterlage sowieim Bereich Abrollen/Abstossendes Fusses. Da ähneltdie Bewegungsgeschwindigkeiteher dem Skating. Nordic Walkerkönnen problemlos beideLanglauf-Techniken trainieren,obwohl vielen das Klassisch-Laufen mehr entspricht.MOUNTAINBIKE/VELO:SKATING FÜR MEHRBEINKRAFTRadfahrer trumpfen mit einer starkenBeinmuskulatur auf, weisen dafürin anderen Muskelgruppen häufig Defi zite auf (Rücken- und/oderNackenschmerzen, verkürzte Oberschenkelmuskulatur).Velofahrer,die bewusst keine starke Oberkörpermuskulaturaufbauen wollen,sind mit Skating gut bedient. BeimSkating werden die unteren Extremitätenstärker gefordert <strong>als</strong> beimKlassisch-Laufen, zudem ist dieKraftentfaltung wie beim Velofahrengleichmässig verteilt.SCHWIMMEN: DOPPELSTOCKFÜR KRÄFTIGE ARMESchwimmsportler benötigen besondersihre Arm, Schulter- wie auch Hüftmuskulatur,die zur Stabilisierung der Wasserlageentscheidend ist. Schwimmer können blemlos in beiden Langlauf-Techniken trainieren.pro-Wird der Fokus auf die Oberkörpermuskulatur gelegt,eignet sich eher das Klassisch-Laufen (z. B.spezifi sch mit häufi gen Doppelstockstoss-Einheiten),wird speziell ein verbesserter Beinschlag angestrebt,bietet sich das Skating an (und dort einhäufi ges Laufen ohne Stöcke zur Fokussierungauf die Beine). Bezüglich Armarbeit gleicht die diagonaleArmarbeit beim Klassisch-<strong>Langlaufen</strong> demKraulen, Doppelstockstösse wie auch das Skatingsind durch den gleichzeitigen Armeinsatz ehermit dem Delfi n- oder Brustschwimmen verwandt.TRIATHLON:KOMPLETT UNTERWEGS IN SKATING UND KLASSISCHMultisportler wie Tria- oder auch Gigathleten benötigen durchdie Kombination der verschiedenen Sportarten bereits im Sommeralle unterschiedlichen Muskelgruppen. Daherkönnen sie auch beim <strong>Langlaufen</strong> sowohl sisch wie auch im Skating-Stil unterwegs seinKlas-– oder in beiden!INLINE-SKATING:BEWEGUNGSVERWANDTSCHAFT MIT SKATINGInliner beanspruchen beim Inlinen ihre gesamte GesässundBeinmuskulatur sowie die Rückenstreckmuskulaturzum Halten der Vorwärtsneigung des Oberkörpers. Auf denersten Blick scheinen sich Inline-Skating und Skating imLanglauf sehr ähnlich. In der Realität bestehen allerdings vorallem beim Abstossen und bei der Ausrichtung des Oberkörperseinige technische Unterschiede. Aufgrund der ähnlichenMuskelbelastungen wird dem ambitionierten Inline-Skater eher die Skating-Technik empfohlen, Hobbyskatersind aber auch mit dem Klassisch-Stil gut beraten.RUDERN:OBERKÖRPER IM FOKUSDie Ruderbewegung beansprucht dieArmbeuge- und Schultermuskulatur, diegesamte Rücken- und Rumpfmuskulatursowie die Gesäss-, OberschenkelundWadenmuskulatur. Engagierte Rudererwerden sich, wie die Schwimmer,eher der klassischen Technik (mit Doppelstockstoss-Einheiten)zuwenden, wennsie besonders den Oberkörper trainierenmöchten, und eher dem Skating (Laufenohne Stöcke), falls die Beinarbeit im Vordergrundstehen soll.Technik vor UmfangBei den ersten Versuchen auf den Langlaufskisollte man sich – unabhängig der Lauftechnik –auf die Technik fokussieren, erst danach steht dasAusdauertraining im Vordergrund. Für ein Techniktrainingwerden eher kürzere, dafür häufi -ge Einheiten empfohlen, beispielsweise zweimaltäglich eine Stunde. Zu Beginn eignen sich fl acheGebiete, zum Beispiel auch kleinere Rundloipen,auf denen die verschiedenen Übungen im Wechselabsolviert werden können. Fortgeschrittene Läufer,die eine grössere Herausforderung suchen,werden auf coupierten Strecken glücklich.Multisportler können – falls gewünscht – mitLanglauf auch ein Koppeltraining durchführen:z. B. nach der Langlaufeinheit unmittelbar danachnoch 15 Minuten Laufen anhängen. DadurchFOTO: ROBERT BÖSCH/FITFORLIFEFITforLIFE 1/2-13

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