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fällt (vgl. Brinkmann, Hermeneutik, S. 16). Valla (Antonio) erkennt explizit an: ,,[...) cumesset a principio a1ia quedam ratio serviendi rebus divinis alia terrenis [ ...)" - ,,[... ) becausethere was from the beginning one set of criteria for observing divi ne requirements and anotherfor earthly ones, [ .. .)" (De vol. IH,ix,1, S. 264) Bezeichnenderweise ist Antonio da Rhooder Raudensis selbst Franziskaner (vgl. De vol. I,i,l, S. 52; zum Personal von Oe vol. vgl.De Panizza Lorch. In: De vol., S. 20ff.).211) Zum sozialgeschichtlichen Hintergrund vgl. Burke, Renaissance, S. 223ff., bes. S. 234 Zum,Mythos der Demokratie'.212) Vgl. Anm. 3l.213) Eine kurze inhaltliche Konturierung der ,humanitas' bietet De vol. IH,iv,15, S. 242.214) ,,[...} tune ab his omnibus ad omnes disciplinas latine scriptas tamquam ad optimam mercimoniamproperatum est [ ...} ut illius (nummi) beneficio omnes omnia, quae usquam essent,mercari et sua ipsi aliis venditare possent, sie acepta lingua latina velut aureo nummo nationescuncta, quae apud alios scripta erant, discere potuerunt et sua vicissim docere, eum anteanihil aliud legerent, nisi quod a popularibus suis cornpositurn esset." (H, 283; zitiertnach: Gerl, Rhetorik, S. 239) Valla selbst beruft sich im Sprache-Münze-Vergleich auf rhetorischeTradition: ,,[...} cum tota sit illa Quintiliani disputatio de laude consuetudinis 10-quendi adversus analogiam, de quarum utraque ita ait: Consuetudo vero certissima loquendimagistra, utendumque plane sermone, ut nummo, cui publica forma est." (I, 385) - beiGerl abweichend als: "Denn wer weiß nicht, daß sich der größte Teil des Sprechens aufAutorität und Gewohnheit stützt, worüber Quintilian folgendes sagt: Die Gewohnheit istdie sicherste Sprachlehrerin; man muß die Sprache weitgehend gebrauchen wie eine Münze,deren Prägung öffentlich ist." - "Nam quis neseit maximam loquendi partem autoritate niti& consuetudine, de qua ita ait Quintilianus: Consuetudo est certissima loquendi magistra,utendumque plane sermone, ut numero cui publica forma est." (Ausgewiesen als: I, 385;zitiert nach: Gerl, Rhetorik, S. 209)215) Der Sprache eignet Wert charakter: typologisch benennend und exemplifizierend selektiertsie Handlungen. (Interessant wäre ein Vergleich mit der Sprachtheorie de Saussures, in welcherder Wertcharakter der langue als selektive kognitive Handlung gefaßt wird.)216) Obwohl sie historisch eher Krisenindiz zu sein scheint - und Vallas Rhetorikideal Geschichtsklitterung:wie die Sophistik Krise der traditionalen Gesellschaft ist, steht die ciceronianischeRhetorik für die Krise der Republik und die quintilianische für die Krise desImperiums. Die ideale civitas mit der ersehnten pax romana changiert zwischen Republikund Imperium, meint aber auf jeden Fall Zeiten, in den die Rhetorik keine exemplarischeFormulierung findet.217) V gl. Burke, Renaissance, S. 255ff. u. Bauer/Matis, Geburt, S. 88ff.218) Inhaltlich wird der Begriff der ,verisimilitudo' im nächsten Kapitel erörtert werden.219) Die ,qualitative Perspektive' ist nicht aus der Summe der Argumente zu verstehen; gegendas Ideal kompilatorischer Vollständigkeit setzt Valla auf die qualitative Kohärenz einer selektivenArgumentation: "Quod si qua videbunrur non esse dicta que dici potouissent, hecmea ratio esc ur que maxime necessaria videntur attingam, cetera non tarn omittarn quamsub illis maioribus significata hominum estimationi relinquam. Ut solent face re quimagnam vim pecunie solvunt; non annumerant illam recipientibus sed appendunt, [...)" -"And if ehe reader sees that some things that could have been said have not been said, lethirn note that my method is to touch on the matters that seeem absolutely necessary, andnot so much to omit the rest as to leave it to men's appraisal, as having been a1ready signifiedunder those major points. The payers of a great sum of money are accustomed to actingsimilarly: ehey do not count it but weigh it out to the recipients; [...)" (De vol. II,Prooem.,5,S. 134)220) Bei Val la hat diese Konzeption keinerlei auf Naturwissenschaft weisende Konsequenz;nichtsdestoweniger bildet die Sistierung einer säkular argumentierenden Perspektive eine notwendigeVoraussetzung naturwissenschaftlichen Denkens.221) Dies scheint der weiter unten getroffenen Feststellung, daß die Renaissance nicht über einenkanonischen Naturbegriff verfüge, zu widersprechen. - Und in der Tat, sie verfügt über438

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