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Skizze der Oclchamschen Position von Blankerau (a. a. 0.) zitiert: .. Erst als bei Ockhamdurch die l.eugnung irgendeiner Realität der Allgemeinbegriffe auch diese Prämisse [.vomaktiven Nachbilden im Erkennnisalet'} fiel, erreichte der scholastische Voluntarismus seineäußerste Möglichkeit. Denn wenn es keine Universalien gibt, dann sind auch in sich als.gut' und ,böse' bestimmte Akte denkunmöglich, vielmehr ist jede ethische Norm kraft dertotalen Abhängigkeit des Geschöpfes von seinem Schöpfer auf die ebenso totale WillensfreiheitGottes zurückverwiesen. Gleichzeitig tritt die Rangfolge von Willen und Verstandim Menschen zurück, weil- nach Fortfall des Universalienrealismus - hier nur die Wirkweiseder einen, an sich unerkennbaren Seele zu konstatieren ist." In der rationalen Epistemewird die voluntaristische Problematik der Erkenntnis dichotomisiert in die ethische Fragenach dem intrinsischen Wert des Guten (oder, mit Bezug auf Aristoteles, nach der Wirksamkeitvon Mathematik) und die ästhetische nach den Bedingungen seiner wirksamenRepräsentation; voluntaristische Philosophie erscheint dann - zumindest mißverstandeninfolge mangelnden .rhetoristischen' Bewußtseins - nur noch als Negation von Vernunftphilosophieund als Dämonisierung des Willens.35) Giovamzi Pico dJla MiranJola. De hominis dignitate oratio. (Ober die Würde des Menschen); zitiertnach Otto, Renaissance, S. 346.36) A. a. 0., S. 346f.37) Otto in: Renaissance, S. 349.38) Pico della Mirandola, a. a. 0., zitiert nach: Otto, Renaissance, S. 348.39) Petrarca, An Tommaso Caloria, zitiert nach: Otto, Renaissance, S. l00f. Diese Identifikationvon Sprachkompetenz und Persönlichkeitsbildung begründet den herausragenden Stellenwertder Beschäftigung mit Texten. Die litterae, so Guarino Veronese, sind .. non modo adlegendum sed etiam ad se componendum formandum instituendum" (op. cit., ep. 80 [= I,155}; zitiert nach: Grassi, Einf'Uhrung, S. 80); denn: .. Ex litterarum studio optimae bene vivendirationis comparari queunt" (op. cit., ep. 150 [= 11, 255}; zitiert nach: Grassi, EinrUhrung,S. 75). Dabei versteigt sich Guarino zu der emphatischen - und rur den bürgerlichen,Mensch'-Begriff richtungsweisenden - Behauptung: .. Ich glaube kaum, daß einer einMensch sei, wenn er die .litterae' nicht ehrt, liebt, sich ihrer bemächtigt, wenn er sich nichtin sie vertieft." - "Hominum non esse arbitror, quae litteras non diligit non amat non amplectiturnon arripiat, non sese in earum haus tu prorsus immergat." (op. cit., ep. 148 [= I.244}; zitiert nach: Grassi, Einführung, S. 75)40) Pietro Paolo Vergerio. De ingenuis moribus et liberalis studiis. Mailand 1474; zitiert nach: Octo.Renaissance, S. 96f.41) In der Formulierung Ottos: "Das klassische Vorbild antiker Sprachen und ein geschärftesGeschichtsbewußtsein sollen die Ressourcen rur eine ,moderne' Weise des Philosophierensliefern. [...} Der Humanismus ist ohne Zweifel durch seinen Rückgriff auf die Antikecharakterisiert; er betrachtet aber die antike Literatur und Phliosophie weder als kritikloszu rezipierende Norm, noch verharrt er in einer distanzlosen Bewunderung des Alterums. "(Otto in: Renaissance, S. 87; vgl. 198ff.) Beispielhaft für diese kritische Position mag diefolgende Formulierung des Platonikers Patrizi stehen: "Alles, was ich in den äußerenBüchern geschrieben finde, vergleiche ich mit dem, was ich innen im Buch meiner Seelehabe. Bei vielem finde ich nun, daß es miteinander vergleichbar ist; bei vielem, daß es verschiedenist, und wiederum bei vielem, daß es teilweise miteinander übereinstimmt undteilweise sich unterscheidet - und das nenne ich rUr mich ungewiß und zweifelhaft. Schließlichbleibt vieles, was dem im Buch meiner Seele Geschriebenen auch direkt entgegengesetztist." (Francesco Patrizi. Dieci dialoghi della historia. Zitiert nach: Otto, Renaissance,S. 206) - (Stellt man diese Passage mit der in Anm. 33 zitierten zusammen, so wird die Intentiondes neUZeitlichen Doppels von Hermeneutik und Kritik in seinem konstitutivenMißtrauen gegenüber der rhetorischen Verfaßtheit von Sprache als Bemühen um die Sicherungreferenzieller Eineindeutigkeit - eines idealen oder empirischen Worteidos - und alsBestimmung der Bedingungen textueller Evidenz sichtbar.) Für Guarino Veronese gilt: Dieexempla .. testes quasi vitae magistri nobis excitandi sunt." (op. cit., ep. 823 [11, 522}; zitiertnach: Grassi, EinrUhrung, S. 76) Die, wie Mathias Wesseler in Bezug auf Nizolius formu-415

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