Gelenklager und Gelenkköpfe - REIFF Technische Produkte
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Reibung<br />
Die Reibung in einem <strong>Gelenklager</strong> oder Gelenkkopf<br />
hängt in erster Linie von der Gleitpaarung,<br />
der Belastung <strong>und</strong> der Gleitgeschwindigkeit ab.<br />
Da viele, teilweise voneinander abhängige Einflussfaktoren<br />
wirken, kann die Reibungszahl<br />
nicht präzise bestimmt werden. Unter Laborbedingungen<br />
ist es jedoch möglich, die Reibungszahl<br />
für unterschiedliche Gleitpaarungen zu<br />
bestimmen. Die Reibung in der Einlaufphase ist<br />
größer als in der anschließenden Prüfungs phase.<br />
Die Richtwerte für die Reibungszahl µ sind in<br />
Tabelle 1 angegeben. Sie wurden in Laborversuchen<br />
bestimmt.<br />
Die Reibungszahl für wartungsfreie Stahl/<br />
PTFE-Gewebe- <strong>und</strong> Stahl/PTFE-Sinterbronze-<br />
Gleitpaarungen nimmt mit zunehmender spezifischer<br />
Belastung ab. Bei konstanter spezifischer<br />
Belastung wird die Reibung minimal, sobald der<br />
PTFE-Transfer von der Gleitschicht zur gegenüberliegenden<br />
Stahlfläche abgeschlossen ist.<br />
Das Reibungsmoment eines <strong>Gelenklager</strong>s oder<br />
Gelenkkopfs wird wie folgt bestimmt:<br />
M = 0,5 µ P d m<br />
Hierin sind<br />
M = Reibungsmoment [Nm]<br />
µ = Reibungszahl († Tabelle 1)<br />
P = äquivalente dynamische Lagerbelastung<br />
[kN]<br />
d m = mittlerer Innenringdurchmesser [mm]<br />
d m = d k für Radial-<strong>Gelenklager</strong> <strong>und</strong> <strong>Gelenkköpfe</strong><br />
d m = 0,9 dk für Schräg-<strong>Gelenklager</strong><br />
d m = 0,7 dk für Axial-<strong>Gelenklager</strong><br />
d k = kugeliger Innenringdurchmesser [mm]<br />
Nach längerem Betrieb eines Lagers können<br />
negative Einflussfaktoren (Verunreinigung,<br />
Tabelle 1<br />
Reibungszahlen für unterschiedliche Gleitpaarungen<br />
(Richtwerte)<br />
Gleit- Reibungszahl µ<br />
paarung min max<br />
Stahl/Stahl 0,08 0,20<br />
Stahl/Bronze 0,10 0,25<br />
Stahl/PTFE-Sinterbronze 0,05 0,25<br />
Stahl/PTFE-Gewebe 0,02 0,15<br />
Stahl/PTFE-FRP 0,05 0,20<br />
Fehlschmierung) zu einem Anstieg der Reibungszahl<br />
führen; dabei kann die Reibungszahl<br />
die Maximalwerte in der Tabelle erreichen oder<br />
sogar überschreiten. Dieses Phänomen kann<br />
auch bei leichten Belastungen <strong>und</strong> vor allem bei<br />
sehr schwierigen Betriebsbedingungen beobachtet<br />
werden. In Anwendungsfällen, in denen<br />
die Reibung besonders wichtig ist, empfiehlt<br />
SKF die Leistungswerte anhand der maximalen<br />
Reibungszahlen gemäß Tabelle 1 zu bestimmen.<br />
Bei gemischter Reibung bzw. bei Festkörperreibung<br />
können geringfügige Unterschiede zwischen<br />
Haftreibung <strong>und</strong> Gleitreibung beobachtet<br />
werden. Erfahrungsgemäß lässt sich Stickslip<br />
nicht vollständig vermeiden. Er tritt dann am<br />
wahrscheinlichsten auf, wenn die stützenden<br />
Elemente nicht ausreichend steif sind. In den<br />
meisten Anwendungsfällen sind diese Effekte<br />
jedoch zu vernachlässigen.<br />
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