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Band 3 | Tumult auf der Dult

Im Jahr 1318 … … findet in Munichen am Anger die Jakobidult statt. Wie ein Magnet zieht dieses Fest die unterschiedlichsten Personen an. Weitgereiste Händler bieten wertvolle Waren feil und fahrendes Volk hält die Dultbesucher mit akrobatischen Darbietungen in seinem Bann. Das bunte und fröhliche Treiben nimmt jedoch eine plötzliche Wende und gerät außer Kontrolle. Die Zwillinge Anna und Ben befinden sich unerwartet inmitten dieses Tumults und greifen beherzt ein. In der Gegenwart … … erkundet Anna mit ihrem Opa den Alten Hof, die Alte Münze und den Jakobsplatz. Eine Sage und die Geschichte des Brezenreiters sowie ein liebevolles Geschenk auf der Auer Dult vollenden das spannende und informative Wochenende der beiden.

Im Jahr 1318 …
… findet in Munichen am Anger die Jakobidult statt. Wie ein Magnet zieht dieses Fest die unterschiedlichsten Personen an. Weitgereiste Händler bieten wertvolle Waren feil und fahrendes Volk hält die Dultbesucher mit akrobatischen Darbietungen in seinem Bann. Das bunte und fröhliche Treiben nimmt jedoch eine plötzliche Wende und gerät außer Kontrolle. Die Zwillinge Anna und Ben befinden sich unerwartet inmitten dieses Tumults und greifen beherzt ein.

In der Gegenwart …
… erkundet Anna mit ihrem Opa den Alten Hof, die Alte Münze und den Jakobsplatz. Eine Sage und die Geschichte des Brezenreiters sowie ein liebevolles Geschenk auf der Auer Dult vollenden das spannende und informative Wochenende der beiden.

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Privaträume zurück. Die Sonne ging bereits unter, als die<br />

Knaben aus dem Schulhaus traten.<br />

»Anna, wo bist du?«, rief Ben in die dichte Blätterdecke über<br />

ihm. »Bist du noch da?«<br />

»Ich komme!«, rief seine Schwester und glitt flink am Stamm<br />

des Baums hinab.<br />

»Auf geht’s, lass uns nach Hause l<strong>auf</strong>en, ich sterbe vor<br />

Hunger.«<br />

Ben verabschiedete sich von seinen Kameraden und lief mit<br />

Anna an <strong>der</strong> Stadtmauer entlang durch die engen und<br />

verwinkelten Gassen, über den Marktplatz und weiter bis kurz<br />

vor das Sendlinger Tor. Dort wohnten sie.<br />

»Na, da seid ihr zwei ja endlich.« Die Mutter <strong>der</strong> Zwillinge<br />

breitete ihre Arme aus und empfing beide Kin<strong>der</strong> herzlich.<br />

»Meister Scholasticus hat uns heute wie<strong>der</strong> geschlagen und<br />

unendlich lange mit blöden Rechen<strong>auf</strong>gaben gequält«,<br />

jammerte Ben.<br />

»Sei froh, dass du eine Schule besuchen darfst. Anna ist es<br />

nicht gestattet. In drei Tagen sind die vier Schuljahre vorbei<br />

und du wirst die Rute des Schulmeisters nicht mehr zu spüren<br />

bekommen. In einer Woche, am Jakobitag, kannst du gleich<br />

an unserem Verk<strong>auf</strong>sstand <strong>auf</strong> <strong>der</strong> <strong>Dult</strong> deine Rechenkünste<br />

anwenden.«<br />

»Mutter, hast ja recht. Die paar Tage schaffe ich jetzt auch<br />

noch«, pflichtete ihr Ben bei.<br />

»Sag mal, Anna, hast du heute viel mitbekommen von deinem<br />

Baum dort oben?«, wollte die Mutter von ihrer Tochter wissen.<br />

»Ja, schon. Heute konnte ich einigermaßen dem Unterricht<br />

folgen. Nur die letzte Rechen<strong>auf</strong>gabe habe ich einfach nicht<br />

verstanden. Ich werde später noch mit Ben o<strong>der</strong> Vater ein<br />

bisschen üben, denn ich will ja auch <strong>auf</strong> <strong>der</strong> <strong>Dult</strong> mithelfen«,<br />

gab Anna zurück.<br />

»Nein, ihr beide geht lieber noch in den Stall. Der Braune<br />

muss von den Kletten befreit werden und ihr könnt ihm noch<br />

frisches Wasser bringen. Vorher wird aber noch eine Kante<br />

Brot und etwas Käse gegessen. Marsch an den Tisch, ihr<br />

zwei!«<br />

Die Geschwister standen im Stall und kümmerten sich um<br />

Wiggerl, ihr Pferd, als <strong>der</strong> Vater zu ihnen kam.

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