Indien - Volker Steinbacher
Indien - Volker Steinbacher
Indien - Volker Steinbacher
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Welt<br />
Auge
Der Weg der Steine
Steine gehen auf eine Reise.<br />
Rund um die Welt.<br />
In jedes Land der Erde.<br />
Alle Steine tragen ein aufgemaltes Auge.<br />
Jeder Stein berichtet, was er sieht.
<strong>Volker</strong> <strong>Steinbacher</strong><br />
und<br />
Gerald Wingertszahn
Projektbeginn:<br />
16.3.2003
Südsudan wurde am 12.11.2011<br />
als letzter Staat erreicht.
Inhalt:<br />
Band 1 Projektbeschreibung<br />
Staatenliste<br />
Teilnehmer<br />
Staaten A- K<br />
Band 2 Staaten L-Z<br />
Arktis und Antarktis<br />
Internationale Weltraumstation ISS<br />
Band 3 Texte<br />
Fotos<br />
Kataloge<br />
Materialien<br />
Band 4 Karten<br />
Band 5 Panoramafotos<br />
Band 6 Ergänzungen
Band 1<br />
Projektbeschreibung<br />
Staatenliste<br />
Teilnehmer<br />
Staaten A- K
Projektbeschreibung<br />
Idee und künstlerische Leitung: <strong>Volker</strong> <strong>Steinbacher</strong><br />
Technische Leitung: Gerald Wingertszahn<br />
Steine werden auf dem ganzen Erdball abgelegt.<br />
Damit sie „sehen“, wurde ihnen ein Auge aufgemalt.<br />
Die Überbringer, Reisende aller Art, wählen einen Ort aus und legen den Stein ab.<br />
Jeder Stein, seine Position und Umgebung, wird dokumentiert.<br />
Der Stein bleibt, sein Auge aus Tusche wird beim nächsten Regen verschwinden.<br />
Das Procedere:<br />
1. Steine werden mit Augen bemalt. Alle Steine stammen aus Mirabel/Frankreich.<br />
2. Die Steine gehen auf Reisen:<br />
Mit dem Auto, der Post, dem Flugzeug und auf jede andere Weise.<br />
Der Überbringer bzw. der Empfänger legt den Steine an einen Platz eigener Wahl.<br />
Das kann ein herausragendes Kultur- oder Naturmonument, ein Ort der Trivialkultur aber<br />
auch eine Müllhalde sein, ein Kriegsschauplatz ebenso wie eine Feriensiedlung.<br />
3. Zwei Fragen werden beantwortet:<br />
Wo liegt der Stein ?<br />
Was „sieht“ der Stein?<br />
Jede Steinablage wird protokolliert.<br />
Das Protokoll umfaßt einen kurzen Text, Fotoaufnahmen und andere Originaldokumente. 1<br />
4. Der Überbringer überläßt dem Projekt „Der Weg der Steine“ die Nutzungsrechte für alle<br />
Publikations- und Darstellungsformen und bestätigt, daß er über die entsprechenden<br />
Nutzungs- bzw. Urheberrechte seines Beitrages verfügt.<br />
5. In jedem Land der Erde soll mindestens ein Stein abgelegt werden. 3<br />
6. Das Projekt wird dokumentiert:<br />
- als Internetseite www.wegdersteine.de .<br />
- als virtuelle Reise bei google earth .<br />
- als pdf-Datei. Jedes Protokoll wird auf einer DIN A 4 Seite dargestellt.
1 Urheber der Texte und Fotoaufnahmen muß der Steinablegende sein.<br />
Fremdtexte (außer gekennzeichneten Zitate) sowie Fotos von Autoren aus Lexika, Internet<br />
und anderen Quellen können nicht verwendet werden.<br />
Die Initiatoren behalten sich vor, einzelne Protokolle nicht in die Dokumentation aufzu-<br />
nehmen.<br />
Gründe hierfür sind z.B.:<br />
- an entsprechendem Ort oder Staat liegen bereits ein oder mehrere Steine,<br />
- die Dokumentation enthält keine für Andere relevante Information,<br />
- die Dokumentation diskriminiert bestimmte Ethnien, Volksgruppen und Religionen,<br />
- die Dokumentation ist kriminell oder ruft zu Straftaten auf,<br />
- die Dokumentation verletzt Urheberrechte.<br />
- die in der Dokumentation gemachten Angaben sind falsch.<br />
Teilnehmer sind ausschließlich natürliche Personen.<br />
Vereine, Parteien, Unternehmen und Organisationen, die bestimmte politische, religiöse oder<br />
ökonomische Interessen verfolgen, sind von dem Projekt ausgeschlossen.<br />
Werbung ist nicht statthaft.<br />
3Als Staat wird definiert:<br />
Eigenes Staatsvolk, eigenes Territorium (souverän oder besetzt) und eigene Staatsorgane<br />
und<br />
Mitglied bzw. Vertretung bei den Vereinten Nationen<br />
und/oder<br />
Nennung auf der Liste des Deutschen Auswärtigen Amtes<br />
und<br />
Annerkennung durch die Mehrheit der anerkannten Staaten.<br />
Als Land wird definiert:<br />
Die Summe aller Staaten, Kolonien, Besitzungen, Treuhandgebiete, Staaten und Territorien<br />
mit strittigem Status, Internationale Territorien und sonstiges.<br />
Außerdem werden nicht mehr existierende Staaten gelistet, sofern dort bereits ein Stein<br />
abgelegt wurde.<br />
Die Liste wird entsprechend der politischen Veränderungen ständig aktualisiert.
Staaten<br />
Afghanistan<br />
Ägypten<br />
Albanien<br />
Algerien<br />
Andorra<br />
Angola<br />
Antigua und Barbuda<br />
Äquatorialguinea<br />
Argentinien<br />
Armenien<br />
Aserbaidschan<br />
Äthiopien<br />
Australien<br />
Bahamas<br />
Bahrain<br />
Bangladesch<br />
Barbados<br />
Belgien<br />
Belize<br />
Benin<br />
Bhutan<br />
Bolivien<br />
Bosnien und Herzegowina<br />
Botsuana<br />
Brasilien<br />
Brunei<br />
Bulgarien<br />
Burkina Faso<br />
Burundi<br />
Chile<br />
China<br />
Costa Rica<br />
Côte d Ivoire<br />
Dänemark<br />
Deutschland<br />
Dominica<br />
Dominikanische Republik<br />
Dschibuti<br />
Ecuador<br />
El Salvador<br />
Eritrea<br />
Estland<br />
Fidschi<br />
Finnland<br />
Frankreich<br />
Gabun<br />
Gambia<br />
Georgien<br />
Ghana<br />
Grenada<br />
Griechenland<br />
Großbritannien<br />
Guatemala<br />
Guinea<br />
Guinea-Bissau<br />
Guyana<br />
Haiti<br />
Honduras<br />
<strong>Indien</strong><br />
Indonesien<br />
Irak<br />
Iran<br />
Irland<br />
Island<br />
Israel<br />
Italien<br />
Jamaika<br />
Japan<br />
Jemen<br />
Jordanien<br />
Kambodscha<br />
Kamerun<br />
Kanada<br />
Kap Verde<br />
Kasachstan<br />
Katar<br />
Kenia<br />
Kirgistan<br />
Kiribati<br />
Kolumbien<br />
Komoren<br />
Kongo Republik<br />
Kongo, Demokratische Republik<br />
Korea, Nord<br />
Korea, Süd<br />
Kroatien<br />
Kuba<br />
Kuwait<br />
Laos<br />
Lesotho<br />
Lettland<br />
Libanon<br />
Liberia<br />
Libyen<br />
Liechtenstein<br />
Litauen<br />
Luxemburg<br />
Madagaskar<br />
Malawi<br />
Malaysia<br />
Malediven<br />
Mali<br />
Malta<br />
Marokko<br />
Marshallinseln<br />
Mauretanien<br />
Mauritius<br />
Mazedonien<br />
Mexiko<br />
Mikronesien<br />
Moldau<br />
Monaco<br />
Mongolei<br />
Montenegro<br />
Mosambik<br />
Myanmar<br />
Namibia<br />
Nauru<br />
Nepal<br />
Neuseeland<br />
Nicaragua<br />
Niederlande<br />
Niger<br />
Nigeria<br />
Norwegen<br />
Oman<br />
Österreich<br />
Pakistan<br />
Palau<br />
Panamá<br />
Papua-Neuguinea<br />
Paraguay<br />
Peru<br />
Philippinen<br />
Polen<br />
Portugal<br />
Ruanda<br />
Rumänien<br />
Rußland<br />
Salomonen<br />
Sambia<br />
Samoa<br />
San Marino<br />
São Tomé und Príncipe<br />
Saudi-Arabien<br />
Schweden<br />
Schweiz<br />
Senegal<br />
Serbien<br />
Seychellen<br />
Sierra Leone<br />
Simbabwe<br />
Singapur<br />
Slowakei<br />
Slowenien<br />
Somalia<br />
Spanien<br />
Sri Lanka<br />
St. Kitts und Nevis<br />
St. Lucia<br />
St. Vincent und die Grenadinen<br />
Südafrika<br />
Südsudan<br />
Sudan<br />
Surinam<br />
Swasiland<br />
Syrien<br />
Tadschikistan<br />
Taiwan<br />
Tansania<br />
Thailand<br />
Timor-Leste<br />
Togo<br />
Tonga<br />
Trinidad und Tobago<br />
Tschad<br />
Tschechien<br />
Tunesien<br />
Türkei<br />
Turkmenistan<br />
Tuvalu<br />
Uganda<br />
Ukraine<br />
Ungarn<br />
Uruguay<br />
Usbekistan<br />
Vanuatu<br />
Vatikanstadt<br />
Venezuela<br />
Vereinigte Arabische Emirate<br />
Vereinigte Staaten von Amerika<br />
Vietnam<br />
Weißrußland<br />
Zentralafrikanische Republik<br />
Zypern, Süd-
Kolonien, Besitzungen, teilautonome Gebiete und Treuhandgebiete<br />
Amerikanische Jungferninseln<br />
Athos<br />
Britische Jungferninseln<br />
Cookinseln<br />
Grönland<br />
Guam<br />
Niue<br />
Pitcairn<br />
Puerto Rico<br />
Spitzbergen<br />
Südgeorgien<br />
Staaten und Territorien mit umstrittenem Status, besetzte Gebiete<br />
Abchasien<br />
Berg Karabach<br />
Kosovo<br />
Palästina<br />
Südossetien<br />
Transnistrien<br />
Westsahara<br />
Zypern, Nord-<br />
Internationale Territorien<br />
Antarktis<br />
Internationale Weltraumstation ISS,<br />
Spaceshuttle Discovery,<br />
Flug STS-121<br />
Staaten, die nicht mehr existieren<br />
Serbien und Montenegro (bis 2006)<br />
Sonstiges<br />
Niemandsland<br />
Rot= noch nicht erreicht
Teilnehmer<br />
Andreas Ackermann, Oberursel<br />
Andrea Albury, Treasure Cay<br />
Andreas Altmann, Berlin<br />
Ludwig Ammann, Freiburg<br />
Jochen Anderko, Frankfurt/Main<br />
Christoph Angelkort, Dresden<br />
Abdelkader Aribi, Frankfurt/Main<br />
Liana Attore, Rom<br />
Nancy Atzenweiler, Pointe Mulatre<br />
Rita Balzer, Bad Soden<br />
Heike Bäder, Darmstadt<br />
Alexander Bauer, Frankfurt/Main<br />
Mustafa Barghouthi, Ramallah<br />
Damaris Bartel, Chemnitz<br />
Steffen Bartel, Chemnitz<br />
Birgitt Beck-Schlotter, Frankfurt/Main<br />
Sigrun Becker, Frankfurt/Main<br />
Kirsten Bergerhoff, Frankfurt/Main<br />
Friedrich Bergerhoff, Frankfurt/Main<br />
Martina Bernasko, Madrid<br />
Susanne Bernhard, Libreville<br />
<strong>Volker</strong> Beyer, Langenau<br />
Dixie-Marie Blank, Bad Vilbel<br />
Petra Bothe, Lippstadt<br />
Karl-Maria Brand, Ewa<br />
Inge Braun, Rodgau<br />
Regine Brehm, Erbach<br />
Walter Breitinger, Frankfurt/Main<br />
Manfred Brockmann, Wladiwostok<br />
Andrea Brocks, Frankfurt/Main<br />
Daniel Bronkal, Hargeisa<br />
Christian Brückmann, Bürstadt<br />
Andreas Buhl, Papenburg<br />
Bernhard Büschl, Idstein<br />
Lydia Büttner, Frankfurt<br />
Anne-Catherine Charbonnier, Sevres<br />
Stefanie Christ, Dieburg<br />
Gordon Crawford, Offenbach<br />
Erika Deutscher, Frankfurt/Main<br />
Maica Diaz, Frankfurt/Main<br />
Kaija Diehl, Bensheim<br />
Marcus Dietzsch, Frankfurt/Main<br />
Alexander Di Leonardo, Chişinău<br />
Wolfgang Döbrich, Neuendettelsau<br />
Britta Duelke, Oberursel<br />
Assad Ebrahimi-Lamai, Frankfurt/Main<br />
Monika Efferth, Heidelberg<br />
Thomas Efferth, Hedelberg<br />
Ulli Emig, Darmstadt<br />
Katja Epes, Darmstadt<br />
Miguel Epes, Darmstadt<br />
Jürgen Erdelkamp, Hannover<br />
Hannah Ernst, Kelkheim<br />
Andrea Eschemann, Frankfurt/Main
Andrej Evstratov, Moskau<br />
Birgit Fach, Frankfurt/Main<br />
Ulrike Falk, Offenbach<br />
Wilhelm Falk , Offenbach<br />
Martin Feldmann, Frankfurt/Main<br />
Ivan Ferrer, Mexiko-Stadt<br />
Katharina Fertsch-Röver, Frankfurt/Main<br />
Siglinde Fischer, Möttau<br />
Andreas Fissla, Frankfurt/Main<br />
Oleg Flaum, Tiflis<br />
Tatyana Flaum, Frankfurt/Main<br />
John Fravel, Chişinău<br />
Tanja Fürst, Budaiya<br />
Martina Gaebler, Frankfurt/Main<br />
Gabi Gais, München<br />
Herbert Gais, München<br />
Esther Geis, Asmara<br />
Susanne Gentejohann, Wellington<br />
Hermann Gerdau, Brachttal-Steitberg<br />
Anette Getzlaff, Wuppertal<br />
Mathias Getzlaff, Wuppertal<br />
Uwe Gillig, Neu-Isenburg<br />
Dagmar Girbardt, Dietzenbach<br />
Juliane Girbardt, Dietzenbach<br />
Corinna Glasenapp, Offenbach<br />
Joachim Glasenapp, Offenbach<br />
Javier de Gregorio, Madrid<br />
Andre Gröger, Frankfurt/Main<br />
Ingrid Golla, Seligenstadt<br />
<strong>Volker</strong> Gottowik, Frankfurt/Main<br />
Katarina Greifeld, Frankfurt/Main<br />
Ute Grüner, Bonn<br />
Horst Gruner, Malabo<br />
Gerda Guttandin , Dieburg<br />
Hasko Haberlah, Wiesbaden<br />
Michael Habermann, Darmstadt<br />
Joachim Hanke, Plovdiv<br />
Andreas Hansel, Frankfurt/Main<br />
Reinhard Hansen, Neuendettelsau<br />
Mounira Harms-Daoud, Frankfurt/Main<br />
Birgitte Harries, Dreieich<br />
Heinrich Harries, Dreieich<br />
Marianne Harries, Mainz<br />
Mimi Hayashi-Venus, Frankfurt/Main<br />
Jutta Heidt-Hansel , Frankfurt/Main<br />
Elmar Heimes, Geisig<br />
Barbara Hejlik, Erfurt<br />
Rainer Hejlik, Erfurt<br />
Roland Held, Darmstadt<br />
Anne Henkel, Frankfurt/Main<br />
Ramona Hering, Berlin<br />
Heidi Herrmann, Alfhausen-Heeke<br />
Ulrike Hertel, Apia<br />
Doris Hertrampf, Pjöngjang<br />
Hans Hess, Schwarzenberg<br />
Clemens Hofmann, Berlin<br />
Sigrid Hofer, Marburg<br />
Günter Hofmann, Hainichen<br />
Robert Hofmann, Hainichen, Berlin, Kiel
Peter Hölzl, Dreieich<br />
Anne Hormes, Nomadin ohne festen Wohnsitz<br />
Nina Jahn, Frankfurt/Main<br />
Erzsébet Jankovic, Frankfurt/Main<br />
Natalija Jankovic,<br />
Claudia Jeske, Hanau<br />
Peter Jöst, Weinheim<br />
Alex Kahl, San Rafael<br />
Tisha Kahl, San Rafael<br />
Waltraud Kallenbach, Frankfurt/Main<br />
Abu Khalil, Rama<br />
Christoph Kellner, Maseru<br />
Niels von Keyserlingk, Dschibuti<br />
Tina und Alex Kietz, Hofheim/ Taunus<br />
Elena Kilina, Minsk<br />
Angelika Klein-Wittmeier, Frankfurt/Main<br />
Constanze Kleis, Frankfurt/Main<br />
Karin Kliks, Berlin<br />
Norbert Kliks, Berlin<br />
Maria Kluge, Frankfurt/Main<br />
Gabriela Knäbe, Frankfurt/Main<br />
Erwin Koch, Darmstadt<br />
Toni Köpf, Frankfurt/Main<br />
Simone Kopfmüller, Addis Abeba<br />
Anna Kommarnicka , Warschau<br />
Kazmer Kovacs , Sfînto Gheorghe<br />
Joachim Krause, Frankfurt/Main<br />
Klaudia Kreussler, La Esperanza<br />
Liana Krishcevska, Odessa<br />
Julia Krohmer, Frankfurt/Main<br />
Andreas Krüger, Bagdad<br />
Ulrich Kubetzek, Frankfurt/Main<br />
Eva von Kügelgen, Berlin<br />
Henning von Kügelgen, Berlin<br />
Birgit Kundermann, Gießen<br />
Sabahat Kurt, Konya<br />
Yiḡit Kurt, Istanbul<br />
Piotr Kutkowski, Radom<br />
Karl-Heinz Lampert, Modautal<br />
Lars Lampe, Hamburg<br />
Serena Laze, ?<br />
Inge Lempp, Baucau<br />
Claudia Langer, Freienwil<br />
Daniela Lengler, Osnabrück<br />
Sabine Lichtenfels, Tamera<br />
Lenore Lobeck, Schwarzenberg/Erzgebirge<br />
Werner Lobeck, Schwarzenberg/Erzgebirge<br />
Golnar Lüderwaldt, Dreieich<br />
Joachim Lüderwaldt, Dreieich<br />
Mathias Lueg, Oberursel<br />
Lionel Lupo, Dresden<br />
Kai MacKenzie, Bridgetown<br />
Pierce MacKenzie, Bridgetown<br />
Michael Maischein, Frankfurt/Main<br />
Saranda Maloku, Möhnesee<br />
Ruchama Marton, Tel Aviv<br />
John McInerney, Ennis<br />
Frida Meissner, Buenos Aires<br />
Alfred Meixner, Frankfurt/Main
Daniela Mendes, Bad Breisig<br />
Antje Mertens, Niederdorfelden<br />
Klaus Meßlinger, Frankfurt/Main<br />
Matthias Mnich, Blankenburg<br />
Reiko Mogi, Berlin<br />
Sandra Müller, Mönchaltorf<br />
Ricarda Müller-Schuhmann, Darmstadt<br />
Gerlinde Münch, Kelkheim<br />
Claus Neukirch, Chişinău<br />
Stefi Neumann, Dreieich<br />
Darren Nichols, Melbourne<br />
NN, Osaka<br />
NN, Huambo (Edelgard Schöne)<br />
Sören Noll, Frankfurt/Main<br />
Rosemarie Obst, Frankfurt/Main<br />
Matthias Ohnemüller, Doha<br />
Liane Palesch, Darmstadt<br />
Annette Passarge, Frankfurt/Main<br />
Ralph Passarge, Frankfurt/Main<br />
Thomas Paulsteiner, Neuendettelsau<br />
Thomas Peters, Neu-Isenburg<br />
Wilma Petry, Mühltal<br />
Heino Petzold, Berlin<br />
Ralph Pförtner, Weissenohe<br />
Brigitta Philipps, Neu-Isenburg<br />
Henny Piezonka Burg/Spreewald und Berlin<br />
Roger Pineda, Frankfurt/Main<br />
Editha Platte, Frankfurt/Main<br />
Mona Yuki Preller, Frankfurt/Main<br />
Katja Puckhaber, Lomé<br />
Dorle Regenstein, Lindhorst<br />
Thomas Reinheimer, Darmstadt<br />
Veronika Reinheimer, Darmstadt<br />
Thomas Reiter, Wahnbek<br />
Ralf Gottfried Reuter, Bagdad<br />
Hilde Riehl, Frankfurt/Main<br />
Lene Risbakken, Longyearbyen<br />
Sabine Rößler de Pineda, Frankfurt/Main<br />
Jürgen Rudolph, Singapur<br />
Jürgen Runge, Bangui<br />
Christoph Rust, Bielefeld<br />
Hilda Sabato, Buenos Aires<br />
Alois Sander, Essen<br />
Jürgen Sander, Rodgau<br />
Carl Sanft, Nuku´alofa<br />
Stevan Savevski, Skopje<br />
Kathleen Schaefer, Bad Soden<br />
Martin Schäfer, Pretoria<br />
Heidi Scheinost, Bad Vilbel<br />
Ulrich Scheinost, Bad Vilbel<br />
Stefan Schmid, Frankfurt/Main<br />
Gabriele Schmidt-<strong>Steinbacher</strong>, Frankfurt/Main<br />
Dorothee B. Schmitt, Berlin<br />
Anja Schneidenbach, Neu-Isenburg<br />
Irene Schneider, Berlin<br />
Gerald Schneider, Berlin<br />
Edelgard Schöne, Huambo<br />
Eric Schrade, Frankfurt/Main<br />
Jonas Schramm, Regensburg
Thomas W. Schubert, Koror<br />
Kerstin Schütz, Neu-Isenburg und Höchst/Odenwald<br />
Brigitta Schultz, Frankfurt/Main<br />
Thea Schwinn, Darmstadt<br />
Frank Schylla, Darmstadt<br />
Martina Seidel, Mühltal<br />
Edith Seuß, Dreieich<br />
Kerstin Seuß, Dreieich<br />
Mia Seuß, Dreieich<br />
Sabine Seuss, Frankfurt/Main<br />
Nona Shiroyan, Eriwan<br />
Ilka Siebels, Frankfurt/Main<br />
Regina Sieber, Grünhainichen<br />
Marlen Simon, Santa Fe de Bogotá<br />
Rainer Simon, Potsdam<br />
Tanya Slavgorodskaya, Moskau<br />
Claudia Spahl, Duschanbe<br />
Ellen Stadler, Manila<br />
Kurt Stadler, Manila<br />
Hans Stehling, Frankfurt/Main<br />
Claudia Stein, Frankfurt/Main<br />
Elli <strong>Steinbacher</strong>, Neu-Isenburg<br />
Leon <strong>Steinbacher</strong>, Berlin<br />
Nelly <strong>Steinbacher</strong>, Frankfurt/Main<br />
Rosa <strong>Steinbacher</strong>, Frankfurt/Main<br />
<strong>Volker</strong> <strong>Steinbacher</strong>, Frankfurt/Main<br />
Willi <strong>Steinbacher</strong>, Neu-Isenburg<br />
Walter Steinberg, Möttau<br />
Hans-Dieter Stell, Antananarivo<br />
Emil Stoimenoff, Kelkheim<br />
Ljubomir Stoimenoff, Steinbach/Taunus<br />
Rainer Stroh, Hofheim/ Taunus<br />
Bettina Stuckard, Neu-Isenburg<br />
Marina Stupnitzkaja, Wladiwostok<br />
Christa Teichert, Frankfurt/Main<br />
Fernando Tejeda, Frankfurt/Main<br />
Khalil Toama, Offenbach<br />
Abdelkader Touhami, Frankfurt/Main<br />
Ortrud Toker, Frankfurt/Main<br />
Zafer Toker, Frankfurt/Main<br />
Birgit Thomann, Priština<br />
ChristineThomasmorr, Bad Soden<br />
Markus Thomasmorr, Bad Soden<br />
Irene Tosti, Genf<br />
Maria Tschanz, Dili<br />
Beate Twittmann, Essen<br />
Hans Twittmann, Essen<br />
Rolf Ulrich, Abidjan<br />
Maria-Paz de la Usada, Madrid<br />
Niki de la Usada, Madrid<br />
Tiina Vakiparta, Helsinki<br />
Eckhard Vogel, Frankfurt/Main<br />
Heinke Vogel, Frankfurt/Main<br />
Jutta Vogel, Köln<br />
David Vogt, San Salvador<br />
Steffen Wachter, Darmstadw<br />
Ullrich Wagner, Langen<br />
Johannes Wantzen, Klein-Winternheim<br />
Klaus Warning, Lingen
Meralda Warren, Adamstown<br />
Birgit Weber, Frankfurt/Main<br />
Uschi Webler, Bensheim<br />
Markus Wegerich, Seligenstadt<br />
Caroline Wegner, Gharm<br />
Peter Weisbrod, Maintal<br />
Sabine Welsch, Darmstadt<br />
Klaus Wendelberger, Pjöngjang<br />
Hans Widmann, Eddersheim<br />
Sigrid Widmann, Eddersheim<br />
Alfred Wienhues, Hagen<br />
Claudia Wienhues, Hagen<br />
Solvejg Wilhelm, Frankfurt/Main<br />
Cathrine Wirbelauer, Gaborone<br />
Günther Wirth, Boroma<br />
Jürgen Womser-Schütz, Neu-Isenburg und Höchst/Odenwald<br />
Elvira Zec, Novi Sad<br />
StevanZec, Novi Sad<br />
Anna Zeibert, Eriwan<br />
Monica Zelt, Nörtershausen<br />
Bernd Ziegler, Berlin<br />
Michael Zeising, Kassel<br />
Dieter Zillmann, Ilulissat<br />
Dimitrij Zobnin, Moskau
Staaten
Afghanistan<br />
Kabul<br />
Szpogmai „Mai“ Zadran, der Sie den Stein<br />
gegeben haben, um ihn in Kabul zu<br />
platzieren und abzulichten, hat ihn mir<br />
gegeben, da ich seit 5 Jahren in Kabul<br />
arbeite und sie in absehbarer Zeit nicht<br />
nach Kabul reisen wird.<br />
Die Bilder sind am Freitag, den 26.05.06,<br />
entstanden. Das Auge befindet sich in der<br />
Außenmauer des königlichen Gartens am<br />
Schloss „Dar ul Aman“ im Süden der Stadt<br />
Kabul.<br />
Der Blick geht über den Garten und die<br />
Schlossruine auf die Berge, die Kabul von<br />
allen Seiten umschließen.<br />
Das Schloss wurde in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts von deutschen Architekten im<br />
Auftrag König Amanullah’s errichtet. Amanullah wollte damals Afghanistan mit Gewalt zu einem<br />
modernen Land machen und ist daran gescheitert.<br />
Der kahle, nur mit Disteln bestandene Garten, in dem heute Kamele weiden, das zerstörte<br />
Schloss und die Berge, die sich nie verändern scheinen mir Afghanistan in besonderer Weise zu<br />
zeigen.<br />
Den Weg der anderen Steine verfolge ich voller Neugier.<br />
Hasko Haberlah, Wiesbaden<br />
2006
Ägypten<br />
Kairo<br />
Lieber <strong>Volker</strong>,<br />
seit dem ersten Ramadan liegt Dein mir anvertrauter Stein in Kairo im<br />
Bazar-Viertel an einem sehr würdigen Platz, wie es mir scheint.<br />
Jochen, drei Neffen von mir, meine Nichte Rana und ich haben ihn direkt<br />
vor das Mahfuz-Café am ersten Ramadan vor dem Suhor hingelegt.<br />
Dort treffen sich Jung und Alt, Orient und Okzident, Einheimische und<br />
Fremde, Straßenverkäufer, Händler, Geschäftsleute aller Art und<br />
Intellektuelle. Es ist ein ständiges Rein- und Rausgehen, die Menschen<br />
rauchen Wasserpfeife, es schwatzen verschleierte und halb nackte Frauen,<br />
dabei spielt ein Lautenspieler wunderschöne arabische Lieder, ein anderer<br />
liest vor und mittendrin wird Quran gelesen, eine wahnsinnige Atmosphäre<br />
besonders in Ramadan.<br />
Bis bald<br />
Mounira<br />
Mounira Harms-Daoud, Frankfurt/Main<br />
2003
Ägypten<br />
Marsa Alam<br />
Sabine Seuss, Frankfurt/Main<br />
2003
Albanien<br />
Delvinë<br />
Heute, am 26. Oktober 2007 wurde der Stein mit dem Auge im städtischen Kindergarten in<br />
Delvine / Albanien durch den Bürgermeister eingemauert.<br />
Seit fünf Jahren kommen immer im Herbst 15 Jugendliche mit ihrem Pastor Klaus Warning<br />
für eine Woche nach Delvine. Sie sind zu Gast bei den Franziskanerinnen direkt gegenüber<br />
dem Kindergarten.<br />
Die Aufgabe der Jugendgruppe aus Lingen/Ems ist es, den Kindergarten zu sanieren, zu<br />
renovieren, besser auszustatten.<br />
Der AugenStein "sieht" auf die neuen Spielgeräte und den Sandkasten und freut sich<br />
darüber, wie die Kinder um die Beete, die vor einem Jahr angelegt wurden und um die<br />
Bäume, die gepflanzt wurden, tanzen.<br />
Klaus Warning, Lingen<br />
2007
Albanien<br />
nahe Kukës<br />
Hallo <strong>Volker</strong>,<br />
ich bin Saranda. In Deiner Ausstellung des KunstHausMöhnesee/ Druckgrafik Kätelhön habe<br />
ich diesen Stein, den Augenstein, übernommen und habe ihn auf der Reise zu meiner<br />
Familie, die im Kosovo lebt, in Albanien abgelegt. Ich war mit meiner Familie im Auto<br />
unterwegs und meine Brüder sind in der Gegend rumgelaufen, um den besten Platz für<br />
diesen Stein zu finden. Jetzt liegt der Augenstein auf dem höchsten Berg der Region und<br />
schaut in das Tal des Flusses Drini bei Kukës.<br />
Ich war traurig, den Stein zurücklassen zu müssen.<br />
Saranda Maloku<br />
12. Juli 2005<br />
Saranda Maloku, Möhnesee<br />
2005
Algerien<br />
Dhakla (Flüchtlingslager)<br />
Ute Grüner, Bonn<br />
2009<br />
Der Stein mit dem Auge liegt in einer<br />
majestätischen Dünenlandschaft der<br />
Sahara bei Dhakla. Dhakla ist eines der<br />
vier Flüchtlingslager der Saharauis, die<br />
seit 30 Jahren im Süden Algeriens, südöstlich<br />
von Tindouf, vor den Marokkanern<br />
Asyl gefunden haben. In insgesamt<br />
4 Flüchtlingscamps leben 170<br />
000 Flüchtlinge, die von der UNO-<br />
Flüchtlingshilfe und anderen Hilfsorganisationen<br />
mit dem Notwendigsten<br />
versorgt werden. Die 4 Camps - Smara,<br />
Auserd, El Aaiún und Dhakla wurden<br />
von den Saharauis nach Städten ihrer<br />
Heimat in der Westsahara benannt. Eine<br />
unüberwindbare hohe und 2500 km<br />
lange Mauer sowie vermintes Gelände<br />
halten die Menschen zur Zeit von einer<br />
Rückkehr in ihre Heimat ab.<br />
Der Stein wurde am 25. Februar 2009<br />
niedergelegt - er blickt in Richtung des<br />
ehemaligen Staatsgebiets Westsahara<br />
der Saharauis, in das sie zurückkehren<br />
wollen.<br />
Um auf die seit 30 Jahren ungelöste<br />
Flüchtlingsproblematik hinzuweisen,<br />
findet seit 2001, jeweils im Februar,<br />
der Sahara Marathon - ein Wohltätigkeitslauf<br />
- statt, der auf friedliche Weise<br />
die Weltöffentlichkeit darauf aufmerksam<br />
machen möchte. Seit 3 Jahren<br />
wird von den Marathonbeiträgen ein<br />
UNO-Besuchsfonds gespeist, der es den<br />
Flüchtlingen ermöglicht, ihre Verwandten<br />
in der ehem. Westsahara per<br />
Flugzeug für kurze Zeit zu besuchen.<br />
Auch der Sahara Marathon vom 20.2. -<br />
1.3.2009 der den Flüchtlingen zeigen<br />
sollte , dass sie nicht vergessen sind,<br />
war für die Saharauis wieder eine<br />
hochwillkommene Begegnung mit ca.<br />
400 Läufern aus der ganzen Welt und<br />
ein unvergessliches Erlebnis für alle<br />
Beteiligten.
Algerien<br />
Oran<br />
Der Stein mit dem Auge liegt in Oran, einer der großen Städte Algeriens am Mittelmeer. Er<br />
liegt auf einem Absatz vor dem Haus, in dem Abdelkader den Urlaub in seiner Heimat mit<br />
seiner Frau und seiner Familie verbracht hat. Das Auge schaut aufs Meer.<br />
Regina Laribi<br />
Abdelkader Aribi, Frankfurt/Main<br />
2003
Algerien<br />
Tamanrasset<br />
Den letzten Tag der Reise verbringen wir in Tamanrasset, das wir am Vormittag des 2. April<br />
wieder erreichen. Seit 1971, als wir das erste Malin Tam waren, ist dieser Ort gewaltig<br />
gewachsen. Mögen es damals<br />
etwa 30.000 Menschen gewesen<br />
sein, so schätzen die<br />
Einheimischen ihren Ort heute<br />
auf etwa 100.000 Bewohner.<br />
Dazu gekommen sind im Laufe<br />
der letzten Jahre Familien, die<br />
sich wegen der Verhältnisse im<br />
Norden Algeriens in den Süden<br />
zurückgezogen haben, ebenso<br />
Menschen aus Westafrika. Zum<br />
Teil sind es Wirtschaftsflüchtlinge<br />
oder Afrikaner auf dem<br />
Durchzug, die sich irgendwann<br />
in Richtung Europa auf den Weg machen, in der vagen Hoffnung, dort ein besseres<br />
Auskommen zu finden.<br />
In der Mitte des Kreisels<br />
liegt ein Miniaturpark mit<br />
Tamarisken, in deren<br />
Schatten einige große<br />
Felsen liegen. In eine kleine<br />
Nische in Brusthöhe auf<br />
einen dieser Felsblöcke<br />
legen wir unseren Augenstein.<br />
Der schaut in die von<br />
Tamarisken beschattete<br />
Hauptstraße, die in das<br />
Zentrum von Tam führt.<br />
Kirsten und Friedrich Bergerhoff, Frankfurt/Main<br />
2004<br />
Tamanrasset ist in Bewegung, zu Fuß in PKWs,<br />
Geländefahrzeugen und LKWs. Kommt man von<br />
Norden, aus Richtung In Salah, der nächsten<br />
Oasensiedlung, 400 km entfernt, so trifft man vor<br />
Beginn der Hauptstraße auf einen Kreisverkehr,<br />
benannt nach „Emir Abdel Kader“, der in den<br />
Befreiungskämpfen gegen Frankreich eine Rolle<br />
gespielt hat.
Algerien<br />
Tassili Tim Missaou<br />
Nach einigen Jahren waren wir wieder unterwegs im Süden Algeriens, in der Zentralsahara.<br />
Am 29. März 2005 sind wir in der Region des Tassili Tim Missaou, ungefähr 270 km westsüdwestlich<br />
von Tamanrasset. Das Gebiet liegt südlich des 22. Breitenkreises, um den 3. Längengrad West.<br />
- Tassili heißen die Sandsteinplateaus in der algerischen Sahara, die im Laufe der Jahrmillionen durch<br />
die Verwitterung mehr oder weniger aufgelöst, in Türmen und burgartigen Felsen fantastische<br />
Großlandschaften bilden.<br />
In einer solchen Landschaft legen wir am Morgen des 29.03.2005 einen Augenstein auf der Höhe und<br />
am Rande eines Burgfelsens ab (bei etwa N 21 o 51,543’ und E 3 o 1,244’).<br />
Er schaut nach Süden auf den aufgelösten Tassilirand, der sich zu einem weiten Wadi hin öffnet.<br />
Die Gegend<br />
ist einsam.<br />
Die nächste<br />
Siedlung ist<br />
Tamanrasset<br />
und<br />
Nomaden<br />
gibt es in<br />
der Gegend<br />
nur wenige.<br />
Es mangelt<br />
an Wasser<br />
und Nahrung<br />
für Tiere. – Ob je ein Mensch diesen Augenstein auf der<br />
Höhe des Plateaus noch mal zu Augen bekommen wird?<br />
Kirsten und Friedrich Bergerhoff, Frankfurt/Main<br />
2005
Amerikanische Jungferninseln ( zu: V. S. von Amerika)<br />
Paradise Point, nahe Skyrider/Saint Thomas<br />
Der Stein wurde am Donnerstag, 18.02.2010 um 14.00 Uhr abgelegt.<br />
Blickrichtung: Charlotte Amalie und Naturschutzgebiet.<br />
Der Beitrag wurde vom Teilnehmer zurückgezogen.<br />
N.N., Heidelberg<br />
2010
Andorra<br />
Port d´Envalira<br />
Der Stein liegt in Andorra, nahe der französischen Grenze auf dem Berg d´Envalira<br />
und sieht Berge und Täler der Pyrenäen.<br />
Uschi Webler, Bensheim<br />
2006
Angola<br />
Huambo<br />
Hallo, ich bin der Stein, der Mitte Februar 2009 in Angola angekommen ist. Seitdem ist viel passiert, habe viel<br />
gesehen und habe einen wunderschönen Platz gefunden. Hier will ich bleiben!(1+2)<br />
1 2 3<br />
Aber ich sollte vielleicht erst einmal ein paar Informationen über Angola geben:<br />
17Mio Einwohner, 3,5x so groß wie Deutschland, seit 2002 Frieden nach über 23 Jahren Bürgerkrieg. Viel<br />
Natur, fruchtbare Böden, Wasser, Diamanten und Erdöl, aber immer noch nur eine durchschnittliche<br />
Lebenserwartung von 42 Jahren, über 30% der Bevölkerung sind Analphabeten und 2/3 der Angolaner leben von<br />
weniger als 2USD am Tag. Amtssprache :Portugiesisch(3). Das Land der Extreme, auf dem Ölsektor riesiger<br />
Wachstum, aber auf dem Land merkt der Durchschnitts-Angolaner nicht viel davon. Das Leben ist sehr teuer<br />
und in Supermärkten trifft man nur die Bessergestellten, denn der normale Angolaner versorgt sich auf den<br />
informellen Märkten (4).<br />
Aber trotz der schwierigen Situation lebt der Angolaner, er ist freundlich, hilfsbereit und hat den starken Willen<br />
selber vorwärts zu kommen, ein Lächeln ist fast immer da.<br />
Ich gestehe, mich hat dieses Land oder besser diese Menschen haben mich tief berührt und deshalb werde ich<br />
mein Lager hier aufschlagen.<br />
4 5 6<br />
Ich bin jetzt in der Provinz Huambo und habe mich auf dem Hügel der Kapelle „Nossa Senhora do Monte“ (5)<br />
niedergelassen, die 1932 von den Portugiesen gebaut wurde. Die Kapelle liegt im Munizip Caala und bis<br />
Huambo, der Provinzhauptstadt, sind es ca. 27 km; Huambo (6), liegt im Süden des Landes, im Hochland (ca<br />
1200m) und ist von der Hauptstadt Luanda ca. 700km entfernt.<br />
7 8<br />
Macht euch schlau über Angola und<br />
kommt am besten selber vorbei,<br />
denn die Medien sind oft übervoll<br />
von negativen Informationen wie<br />
Korruption und vergessen dabei das<br />
Volk, das Leben auf dem Land und<br />
die nach wie vor sehr<br />
hilfsbedürftige Lage. Es gibt<br />
unendlich viel zu tun und vom Staat<br />
kommt nur begrenzt Initiative und<br />
die Mehrheit der Menschen hier ist für jede kleine Hilfestellung dankbar, die sie einen Schritt vorwärts und in<br />
eine bessere Zukunft machen lässt (7+8)<br />
N.N. Huambo<br />
2009
Angola<br />
Luanda<br />
Dunkel, feucht, naß und chaotisch.<br />
Das Auge sieht nichts Schönes.<br />
Viele unfertige Gebäude, die nicht zu Ende<br />
gebaut werden, modriger Geruch – etwas<br />
wie „Weltuntergangsstimmung“ kommt auf.<br />
Schon die Taxifahrt reicht aus, um eigentlich nur so schnell wie möglich nach Hause zu<br />
wollen, doch das Auge muß bleiben!<br />
Und findet seinen Platz auf dem Rahmen eines afrikanischen Bildes.<br />
Birgitte Harries, Dreieich<br />
2010
Antigua und Barbuda<br />
Saint John’s<br />
Der Augenstein von Mirabel liegt in Antigua am Fort James. Diese Bastion aus dem 18. Jahrhundert<br />
schützt die Hafeneinfahrt von St. John's im Norden. Direkt außerhalb der Befestigungsmauer kurz vor<br />
dem Eingangstor wurde der Stein am 16. März 2006 auf einer Mauer deponiert.<br />
Blickt das Auge nach rechts, so kann es einen Teil<br />
der umlaufenden Befestigung erkennen.<br />
Anette und Mathias Getzlaff, Wuppertal<br />
2006<br />
Direkt vor dem Auge befindet sich die Hafeneinfahrt.<br />
Es wirft auch einen Blick auf eine der<br />
noch erhaltenen Kanonen aus der Kolonialzeit.
Äquatorialguinea<br />
Malabo<br />
Das Auge habe ich gestern (10. Dezember 2010) auf dem<br />
Kathedralplatz in Malabo abgelegt. Es schaut auf einen<br />
Springbrunnen mit Motiven aus Äquatorialguinea, gekrönt<br />
vom nationalen Baum Ceiba. Der Platz ist umrahmt von einer Kathedrale aus spanischer Zeit, vom Präsidentenpalast und<br />
einem Hotel. Die Nordseite im Rücken des Auges ist offen; sie gewährt einen Blick auf den Hafen von Malabo, ein<br />
versunkener Vulkankrater.<br />
Weitere Vulkane zeigen sich bei klarer Witterung: der höchste Berg des Landes, der Pico Basile, sowie der majestätische<br />
Kamerunberg auf dem afrikanischen Festland am Horizont. Mit seinen 3.000 Metern überragt der Pico Basile die Stadt und<br />
schenkt der ganzen Insel Bioko Wetter, Wasser und mehr. Eigentlich sollte das Auge auf seinem Gipfel neben der Schwarzen<br />
Madonna zur Ruhe kommen. Dorthin führt eine kurvenreiche Straße. Aber die Wartezeit auf eine Mitfahrgelegenheit und<br />
eine staatliche Genehmigung wurde doch zu lang – auch wenn das Auge sie kurzweilig auf einem Schreibtisch der neuen<br />
deutschen Botschaft in Malabo verbracht hat.<br />
Damit der Augenstein nicht bei der nächsten Platzreinigung unwürdig im Müll landet, werde ich ihn bald die nahegelegene<br />
dicht bewachsene Böschung hinunterwerfen. So wird er Teil der natürlichen Hafenbegrenzung. Ist der Ausbau zum modernen<br />
Tiefwasserhafen abgeschlossen, werden hier größte Frachtschiffe aus der ganzen Welt, sowie Fähren aus dem<br />
äquatorialguineischen Festland und den Nachbarländern anlegen.<br />
Beste Grüße aus Malabo!<br />
Horst Gruner, Malabo<br />
2010
Argentinien<br />
Buenos Aires<br />
Ffm, Januar 2004<br />
Lieber <strong>Volker</strong>,<br />
eigentlich wollte ich den Stein an einem Platz ablegen, der mit dem<br />
argentinischen Tango zu tun hat.<br />
Meine Reise hat mich aber an keinen tangoträchtigen Ort geführt. Vielmehr<br />
habe ich meinen Aufenthalt dazu genutzt, viel Zeit mit meiner Familie<br />
zu verbringen und diese in vollen Zügen zu genießen, bevor der Abschied<br />
kam. Jetzt liegt der Stein am Flughafen, da, wo man sich wiedersieht<br />
und verabschiedet, leidet, weil man geliebte Menschen, Familie oder<br />
Heimat verlässt.<br />
Wenn der Stein also nicht Gardels Wohnhaus sieht oder eine Tango-Bar,<br />
so sieht er doch das, wovon sie alle in ihren Tangos erzählt haben.<br />
Gabriela<br />
Gabriela Knäbe, Frankfurt/Main<br />
2004
Argentinien<br />
Buenos Aires 2<br />
Das Auge, in eine Astgabel gespannt, schaut von einem begrünten Mittelstreifen der 18spurigen und<br />
140 m breiten Aveneda 9 de Julo, die an dieser Stelle von der Aveneda Paraguay gekreuzt wird, auf<br />
den Obelisk.<br />
Tragen die Bäume Blätter, ist er kaum zu sehen.<br />
Es ist wohl nunmehr das „lauteste“ Auge von Buenos Aires.<br />
Andreas Altmann, Berlin<br />
2004
Argentinien<br />
Cortaderas<br />
Hilda Sabato, Buenos Aires<br />
2003
Argentinien<br />
San Jose de la Esquina<br />
Wir haben das Auge mit nach Argentinien genommen und es auf<br />
Miguels "Cinta" ( so nennt man dort alte Bauernhöfe)<br />
plaziert. Es liegt, eingebettet zwischen Efeu, auf einem<br />
Mauersims, welcher der Eingang zu Miguels dortigem Atelier<br />
ist. Der Blick von dort ist sehr schön, es schaut direkt in<br />
den Innenhof, welcher im Sommer voller bunter Blumen ist.<br />
Abends treffen sich dort die Gauchos zum Mate-Tee Trinken am<br />
Lagerfeuer und diskutieren über die alltäglichen Probleme<br />
Argentiniens.<br />
Fotos haben wir leider nicht, da Miguel aber sehr oft in<br />
seine Heimat reist, kann er sicherlich das nächste mal eines<br />
machen und mitbringen.<br />
Das Dorf von Miguel nennt sich "San Jose de la Esquina",<br />
liegt cirka 100 km von Rosario entfernt. Die nächst größere<br />
Stadt ist Casilda, falls Du es auf einer Landkarte suchst.<br />
Vielleicht noch eine nette "Anekdote" am Rande: Die<br />
Argentinier sind ja sehr abergläubisch und streng<br />
katholisch. Als wir den Stein dort plaziert haben, wurde<br />
Miguels Vater ganz nervös und schlich mit eingezogenem Kopf<br />
am Auge vorbei.Erst nach einigem Fragen rückte er mit der<br />
Sprache raus: Er hat Angst vor dem Auge, denn er glaubt,<br />
dass er nun ständig beobachtet wird und sich kein<br />
"lasterhaftes Leben" mehr leisten kann. Seine Frau ist<br />
natürlich erfreut darüber.<br />
Katja und Miguel Epes, Darmstadt<br />
2003
Armenien<br />
Eriwan<br />
Tsitsernakaberd (the Swallows’ Fortress) Memorial<br />
When World War I broke out Armenians found themselves on both sides of the front. They<br />
joined the Russian army to blow Ottoman forces. The Young Turk leaders decided to deport<br />
Armenians from their historic homeland into the deserts of Mesopotamia. In the process as<br />
many as a million and a half were massacred in what most historians call the 1st genocide of<br />
the 20th century.<br />
In the late 1960s on a high plateau a monument was built to commemorate the 50th<br />
anniversary of the Turkish genocide against the Armenians. The memorial is outdoors and<br />
overlooks Yerevan city. Twelve massive blocks of stone lean inward and surround an eternal<br />
flame. An obelisk stretches high to the sky in two parts that are separated by a fissure. The<br />
twelve stone blocks represent the provinces of western Armenia that were emptied of<br />
their native Armenian population. The obelisk symbolizes the union of western and eastern<br />
Armenia. Though if careful, you’ll notice that they stand very close but are not connected.<br />
Tens of thousands of Armenians make a pilgrimage to the memorial each year on April 24,<br />
which is a national day of commemoration and mourning.<br />
The Museum of the Armenian Genocide is located nearby. There one can see books,<br />
publications, photos and documentaries authenticating the Turkish genocide against the<br />
Armenians.<br />
Anna Zeibert, Eriwan<br />
2005
Aserbaidschan<br />
Baku<br />
Mathias Lueg, Oberursel<br />
2005<br />
Wo liegt der Stein?<br />
Der Stein liegt an der<br />
Strandpromenade von<br />
Baku in einer kleinen<br />
Palme.<br />
Was sieht der Stein?<br />
Der Stein hat einen<br />
wunderbaren Blick auf<br />
das kaspische Meer und<br />
die Skyline von Baku.<br />
In einiger Entfernung<br />
kann er auch die<br />
Öltürme sehen, deren<br />
Förderung, die Grundlage<br />
des vergleichsweisen<br />
Wohlstandes<br />
dieses kaukasischen<br />
Landes bildet.<br />
Dass dieser Reichtum<br />
nur Wenigen zu Gute<br />
kommt und die überwiegende<br />
Mehrheit der<br />
Bevölkerung weiterhin<br />
sehr arm ist, sieht<br />
der Stein leider<br />
nicht.
Äthiopien<br />
Addis Abeba<br />
...der Stein mit dem Auge ist jetzt in Aethiopien angekommen und hat<br />
erste Eindruecke gesammelt. Hier kommen ein paar Augenblicke.<br />
Bild 1: The Watchman<br />
Bild 2: Schusterjungen<br />
Bild 3: Das Auge in den Hoehen ueber der Deutschen Botschaft in<br />
Addis Ababa<br />
Simone Kopfmüller, Addis Abeba<br />
2004
Äthiopien<br />
Jinka<br />
Äthiopien ist vermutlich das<br />
einzige Land auf der Welt, in<br />
dem Kaffee nicht Kaffee heißt<br />
(oder coffee, café, kopi etc.),<br />
sondern bunna. Der Name für<br />
„Kaffee“ geht auf die äthiopische<br />
Provinz Kaffa zurück,<br />
wo seit Jahrhunderten Kaffee<br />
angebaut wird. Von dort gelangte<br />
der Kaffee in die Hafenstadt<br />
Mocca am Roten Meer, von wo<br />
er seinen Siegeszug um die<br />
Welt antrat. Auch wenn Äthiopien<br />
als Heimatland des Kaffees<br />
gilt, hat sich dieses Getränke<br />
dort erst in der zweiten Hälfte<br />
des 19. Jahrhunderts durchsetzen<br />
können. Die christlichen<br />
Kirchen lehnten den Kaffee<br />
lange Zeit als islamisches Getränk<br />
ab. Das hat sich heute –<br />
Gott sei Dank! – grundlegend<br />
gewandelt. Der Kaffee wird von<br />
allen Äthiopiern als eine Art<br />
Nationalgetränk angesehen und<br />
im Rahmen einer aufwendigen<br />
Kaffee-Zeremonie zubereitet.<br />
Das Foto mit dem Augenstein<br />
entstand im November 2008 im<br />
South Omo Research Center,<br />
das in Jinka, ganz im Süden<br />
Äthiopiens gelegen, von Mainzer<br />
Ethnologen errichtet wurde.<br />
Jeden Nachmittag treffen sich<br />
die Mitarbeiter dieses Forschungs-<br />
und Dokumentationszentrums<br />
zu einer Kaffeezeremonie, um sich bei einem Tässchen auszutauschen. An diesem Nachmittag<br />
hat Alemitu die Zubereitung des Kaffees übernommen. Sie hat den Boden mit frischen Blättern<br />
und Blüten geschmückt und gerösteten Dinkel (kollo) vorbereitet, den sie zum Kaffee reichen wird;<br />
die noch grünen Kaffeebohnen hat sie gewaschen, über offenem Feuer geröstet, in einem Mörser<br />
zerstoßen und anschließend in einer aus schwarzem Steingut gefertigten Kaffeekanne (jabana) aufgekocht.<br />
Wenn sie diesen Mokka mit Zucker serviert, verleiht der Duft von Weihrauch dem gemeinsamen<br />
Kaffeegenuss eine ganz besondere Aura.<br />
Die äthiopische Kaffeezeremonie ist ein Antagonismus in den Zeiten von elektrischer Kaffeemaschine,<br />
Instant-Pulver und Filter-Frio-Verfahren. Sie ist außerordentlich zeitaufwendig, eine Entschleunigung<br />
der modernen Zeit. Das Resultat kann sich sehen lassen: der vermutlich beste Kaffee der Welt.<br />
Doch möglicherweise schmeckt uns der Kaffee von Alemitu vor allem deshalb so gut, weil wir uns<br />
Zeit nehmen, ihn aufmerksam zu genießen.<br />
<strong>Volker</strong> Gottowik, Frankfurt/Main<br />
2008
Athos ( zu: Griechenland)<br />
Kloster Vatopedi<br />
Athos (gr. Agion Oros) oder auch „Finger Gottes“<br />
ist die dritte Landzunge der Halbinsel Chalkidiki im Norden Griechenlands.<br />
Der Heilige Berg (2033m) der orthodoxen Christenheit<br />
ist seit 1000 Jahren eigenständige Mönchsrepublik und seit dieser<br />
Zeit nur von Mönchen bewohnt und von Männern zu betreten.<br />
Der Stein blickt aus einem „steinalten“ Olivenbaum, dem Sinnbild<br />
von Beständigkeit und Fruchtbarkeit auf das Kloster Vatopaedi.<br />
Dieses liegt an einem malerischen Küstenabschnitt am Golf gleichen<br />
Namens, etwa in der Mitte der Nordostflanke der Athoshalbinsel.<br />
Die Gelehrtenwelt sieht das Kloster Vatopaedi als eines der vollkommendsten<br />
Meisterwerke aus byzantinischer Zeit. Das tausend Jahre alte Kloster wird als Teil des Tryptichons<br />
einer Kultur angesehen, die mit dem Pantheon ihre Fortsetzung fand und durch die Aghia Sophia abgeschlossen<br />
wird.<br />
Es ist die größte Klosteranlage Griechenlands und Heimat von derzeit 107 Mönchen und einer Vielzahl von Novizen<br />
(in seiner Blütezeit lebten dort 800Mönche und noch einmal so viele Novizen). Während der Zeit der fast<br />
400-jährigen türkischen Besatzung unterhielt das Vatopaedi mit der athonitischen Schule (gegr. 1748) die mit<br />
200 Schülern größte griechische Schule überhaupt. Die Bibliothek des Klosters umfasst 40.000 Bücher und<br />
2.000 Handschriften, darunter Fragmente der vier Evangelien aus dem 6. Jahrhundert.<br />
Steffen Wachter, Darmstadt<br />
2009
Australien<br />
Ayers Rock<br />
per SMS:<br />
18.3.2004, 21.11 uhr<br />
...also, das war der wahnsinn. trotz japaner und co. a-rock in seinen<br />
spektakulärsten farbspiel !<br />
volker, das auge liegt an seinen füßen, mia hat es dokumentiert...fotos<br />
folgen.<br />
das einzige, was uns eigentlich richtig fehlt, ist die sonne. ansonsten<br />
inspirierende vibrationen von einem mystischen ort von drei aussies,<br />
denen es blendend geht und na gut...euch auch vermissen.<br />
Sabine Seuss, Frankfurt/Main<br />
2004
Australien<br />
Großes Barriereriff<br />
EAST AUSTRALIA - GREAT BARRIER REEF - THE EYE<br />
finally...nach 6 monaten travelling quer durch's aussie-land, kommen "wir"<br />
am great barrier reef an.<br />
70 km östlich von cairns, der catamaran bringt uns über die rauhe coral<br />
sea, wir haben den 09.april.2004.<br />
tapfer, in voller tauch montur, stürzen wir uns in die fluten, 28°C<br />
wassertemperatur.<br />
in 17.3 m tiefe, am farbenfrohen riff trennen sich erstmals unsere wege<br />
...das auge wird zu einem "local" des barrier reefs, beneidenswert,<br />
zwischen riesen killermuschel & seegurke, blick gen offenes meer<br />
gerichtet...keine unbeobachteten haie mehr!!!<br />
buchschlag, fast 4 wochen später der 05.mai.2004, mia seuss<br />
Mia Seuß, Dreieich<br />
2004
Australien<br />
Cape York<br />
Wir haben einen Augenstein am nördlichsten Punkt, am tip of Australia, abgelegt. Der Stein liegt (oder lag<br />
vielleicht, Ablage am Morgen des 1. Juli 2004) auf einem von mehreren Steinhaufen, die ursprünglich von<br />
Aborigines aufgehäuft wurden. Sie liegen auf dem Hang oberhalb des nördlichsten Punktes der kleinen Halbinsel<br />
und sind auf den Panoramafotos nicht zu sehen. Die Steinhaufen sind über mannshoch, ca. 2 m und bestehen<br />
offensichtlich vor allem aus am Ort gesammelten Steinen. Über die Geschichte oder Bedeutung der Steinhaufen<br />
lässt sich nichts zuverlässiges sagen. Jedenfalls fühlte der Augenstein unter seinesgleichen sich augenscheinlich<br />
wohl.<br />
Dem tat auch das Wetter keinen Abbruch: der Himmel capüblich von tiefhängenden Wolken bedeckt und die<br />
Luft feucht und diesig. Trotzdem ist der nördlichste Punkt des Kontinents ein beliebtes Ausflugsziel, das sicher<br />
von jedem besucht wird, der es mit seinem Auto bis in den Norden schafft. Und es kommen die Australier mit<br />
samt ihren kleinen Kindern, um sagen zu können: I visited the the tip of the top!<br />
Kirsten und Friedrich Bergerhoff, Frankfurt am Main<br />
2004
Australien<br />
Whisky Bay, Wilsons Promontory Nationalpark<br />
Der Stein liegt nun im Nationalpark Wilsons Promontory, der auf einer Halbinsel am südlichsten Punkt des australischen<br />
Festlands liegt. Ganz bis nach Tasmanien konnte ich ihn leider nicht bringen. Nun aber liegt er am Whisky Bay<br />
und schaut aufs Meer. Wir haben ihn auf einem der grossen Felsen platziert. Die Felsformationen stehen an beiden<br />
Enden des Strandes und reichen bis in Meer hinein.<br />
Der Nationalpark selbst ist wunderschön. Man kann sowohl die etlichen Strände geniessen als auch lange Wanderungen<br />
unternehmen. Wenn man Glück hat, sieht man das australische Wombat in der Dämmerung - bevor man darüber<br />
stolpert.<br />
24.11.2010<br />
Claudia Jeske, Hanau und Darren Nichols, Melbourne<br />
2010
Bahamas<br />
Treasure Cay<br />
Andrea Albury, Treasure Cay<br />
2009<br />
Das Auge liegt an einem<br />
weissen, ganz feinen Sandstrand<br />
in Treasure Cay,<br />
Abaco, Bahamas. Wenn es<br />
nach rechts schaut, erblickt<br />
es eine kleine Insel hinter<br />
der am Morgen die Sonne<br />
aufgeht. Deshalb heisst sie<br />
auch Sunrise Cay. Schaut<br />
das Auge nach links, sieht<br />
es entlang einer 7 Kilometer<br />
langen Bucht.
Bahrain<br />
Tree of Life, 25°59'39.99"N, 50°34'58.99"O<br />
Der Stein ruht auf dem "Tree of Life" im Süden der Hauptinsel Manama des Königreichs Bahrain. Die Grabhügel, die wir<br />
zunächst andachten, werden leider nach und nach eingeebnet, der "Tree of Life" hingegen bleibt bestehen, solange er dem<br />
Umfeld weiterhin trotzen kann. Wir werden ihn regelmäßig besuchen, nächstes Mal vor Weihnachten, dann Ostern - immer<br />
wenn Besuch kommt - allzu viele "Attraktionen" gibt es hier nämlich nicht - und der "Lebensbaum" gehört jedenfalls mit dazu.<br />
Der Stein liegt sehr schön in einer Mulde zwischen den Astgabeln der riesigen Akazie und blickt in die Wüste.<br />
Sehen Sie selbst wie gut er an diesen Platz passt! Das Auge wird jedenfalls alle Besucher kritisch beobachten ... ;-) und das<br />
ist gut so, denn die Akazie hat in den letzten Jahren enorm unter Graffitisprayern etc. gelitten. Ein wachsames Auge an<br />
diesem Platz ist da genau richtig!<br />
Mit besten Grüßen aus dem kleinen Königreich und weiterhin viel Erfolg für Ihr Projekt wünscht Ihnen<br />
Tanja Fürst<br />
Tanja Fürst, Budaiya<br />
2007
Bangladesh<br />
Dhaka<br />
Faruk, mein Zimmerboy im Hotel in Dhaka, räumte regelmässig mein Zimmer auf, weil es sehr staubig war<br />
und auch kleine Steinbröckchen immer wieder gerne durch das Fenster hereinflogen. Nebenan wurde Tag<br />
und Nacht gebaut, und der Augenstein auf dem Tischchen guckte zu, bis er eigentlich ganz woanders<br />
seinen Platz finden sollte. Eines Morgens war er weg: weggeräumt, fortgelaufen, in die Jackentasche von<br />
Faruk gesprungen und abgehauen?<br />
Das liess sich nicht mehr klären. Eigentlich sollte er die alte Frau Didi vor ihrem Haus in Srimangol, einem<br />
grossen Teeanbaugebiet, sehen.<br />
Der Morgen ist noch sehr frisch und neblig, die Frauen zögern noch in die Felder zum Arbeiten zu gehen.<br />
Am Vortag wurde Kuhdung auf die Stöckchen geschmiert und zum Trocknen an die Wand gelehnt. Wenn<br />
sie getrocknet sind, werden sie das Herdfeuer speisen. Da Didi keine Schuhe hat und der Morgen kalt, hat<br />
sie sich ein Stück Papier unter die Füsse gelegt. Ihre Töchter wuseln schon herum und die Enkelinnen<br />
bereiten sich gerade für die Schulprüfungen vor, die am nächsten Tag darüber entscheiden, ob sie<br />
angenommen werden oder nicht. Immer mehr Mädchen, auch auf dem Land, gehen in die Schule, aber<br />
immer noch sind es viel zu wenige. Immerhin sind heute noch 60% der Mädchen zwischen 15 und 24<br />
Jahren Analphabetinnen, und immer noch sind rund die Hälfte der Kinder unter fünf Jahren unterernährt.<br />
Bangladesch ist eines der ärmsten Länder der Welt, und das Land ist voll von Menschen. Nur hier in der<br />
Teeanbauregion gibt es weniger, weil englische (immer noch!) und bangladeschische Plantagenbesitzer<br />
ihre Gebiete als sozusagen exterritorial abgegrenzt haben, in die man nur mit Genehmigung und nach<br />
Überprüfung an der Strassenschranke Einlass erhält. Didi kennt das nicht anders, sie wohnt ausserhalb und<br />
hat ein paar Hühner. Die Enten quaken auf einem der Teiche, die zu jedem Ort gehören und ihn mit Fisch<br />
versorgen. Gleichzeitig werden in den grösseren Städten Bomben in die Luft gejagt mit Toten und vielen<br />
Verletzten, jeden Tag passiert das derzeit, Sprengstoff gefunden, unsichere Zeiten...<br />
16.12.2005<br />
Katarina Greifeld, Frankfurt/Main<br />
2005
Barbados<br />
Brandons Beach<br />
Sehr geehrter Herr <strong>Steinbacher</strong>,<br />
anbei das Foto. Der Stein wurde von meinen Soehnen, Kai & Pierce, am<br />
"Brandons Beach" abgelegt. Dieser Strand wird sehr gern von Surfern besucht<br />
und befindet sich links vom Hilton Hotel an der Suedkueste der Insel<br />
Barbados.<br />
Es wird dort sehr interessant fuer ihn sein. Vielleicht nimmt auch einer<br />
der Besucher des Hilton Hotels den Stein mit nach Hause, wo immer das sein<br />
mag.<br />
Mit freundlichen Gruessen<br />
I. MacKenzie<br />
Kai und Pierce MacKenzie, Bridgetown<br />
2007
Belgien<br />
Brüssel<br />
Nato-Hauptquartier<br />
Mein Stein liegt nicht einfach an einer Raststätte an der A 3, sondern in Brüssel. Er blickt – solange<br />
der Rasen kurz genug ist - immerhin direkt auf die Nato – oder auch N.A.T.O., wie es als Endziel auf<br />
dem Bus stand, der einen über 17 Stationen von der Brüsseler Innenstadt hier her bringt. Unterwegs –<br />
so nach der 11ten Haltestelle, ungefähr dort, wo die Stadt langsam in<br />
Industriezonen zerfledert, fragt man sich: Ist sie das schon, die<br />
legendäre Abschreckungspolitik? Jedenfalls funktioniert sie. Der Bus ist<br />
leer. Vielleicht aber auch, weil schon im Reiseführer steht, dass man<br />
gar nicht erst zu kommen braucht, weil man ohnehin nicht auf das<br />
Gelände darf. Eigentlich logisch, dass die Niederlassung der „Strategic<br />
community“, also der „großen transatlantischen Familie“, wie sich das<br />
Bündnis in der üblichen Selbstverharmlosung gern nennt, als würde es<br />
sich um eine Art Schüleraustausch handeln, an den Stadtrand zieht:<br />
Mehr Platz – weniger Besuch. Und falls doch jemand kommt, dann<br />
zeigt man ihm, was man nebenan sieht: Nichts, jedenfalls nicht mehr<br />
als jeder x-beliebige Aldi-Parkplatz zu bieten hat und das auch noch<br />
über eine sechsspurige Straße hinweg. Direkt davor darf man nämlich<br />
leider nicht fotografieren, sonst... Was sonst passiert? Keine Ahnung.<br />
Aber ehrlich gesagt, nach den Reaktionen der beiden Security-<br />
Schränke am Eingang auf meine Frage, ob nicht meine Mutter, die ich<br />
zufällig dabei hatte, vor diesem historisch und weltpolitisch so<br />
bedeutenden Motiv fotografiert werden dürfe, wollte ich es so genau gar nicht wissen. Die schauten<br />
mich an, als hätte ich nicht alle Tassen im Schrank, verwiesen mich auf die andere Straßenseite und<br />
wirkten dabei so professionell zu allem entschlossen, als hätten sie gerade ein Wochenendseminar<br />
„Lautloses Töten“ absolviert. Ein Eindruck, der sich vermutlich auch all den Sicherheitsschleusen und<br />
Minibarrikaden verdankt, von denen die Einfahrt großräumig flankiert wird. Einer der wenigen<br />
Hinweise darauf, wo man sich eigentlich befindet. Offenbar soll alles total alltäglich wirken. Wer würde<br />
hinter soviel belangloser Normalität schon so große und böse Dinge wie die Durchsetzung<br />
geostrategischer Interessen mit militärischen Mitteln, mit Mord und Totschlag vermuten? Aber gerade<br />
wegen seiner perfekt inszenierten Banalität hinterlässt das Ganze eine ziemliche Beunruhigung. Man<br />
fühlt sich so wohl wie in Gesellschaft eines potentiellen Amokläufers. „Alles ist gut. Alles ist wie<br />
immer!“ sagt das Bild. Aber es sagt auch, dass wir gerade deswegen mit dem Schlimmsten rechnen<br />
sollten. Ich habe dann die Sicherheitsleute doch noch gefragt, ob man eine Besichtigung machen<br />
könnte, einfach, weil wir noch fünf Minuten Zeit hatten, bevor der Bus zurückfuhr und außerdem<br />
Deutschland schließlich nach den USA das größte Kontingent an Soldaten stellt, die weltweit im<br />
Einsatz sind. Da hätte ich mir doch etwas Entgegenkommen verdient. Was haben die sich amüsiert!<br />
Constanze Kleis, Frankfurt/Main<br />
2003
Belize<br />
Belize City<br />
Frühmorgens sitzt der Stein wie die Pelikane auf einem Holzstumpf im Hochseeyachthafen<br />
von Belize City. Auf der anderen Seite kann er einige alte Holzhäuser sehen, die jedoch mehr<br />
und mehr verfallen und dadurch einen ganz merkwürdigen Reiz entwickeln. In der Innenstadt<br />
sind nur noch eine Bank, eine Drogerie und zwei Alkoholverkaufsläden geöffnet. Der Rest ist<br />
verrammelt.<br />
Nach einem Hurrikan wurde bereits 1970 die Hauptstadt von Belize etwas ins Landesinnere<br />
verlegt, nach Belmopan. Nur langsam ziehen die Auslandsvertretungen dorthin nach. Die<br />
Bewohner von Belize City sind zum grossen Teil geblieben, haben sich neue Häuser gebaut<br />
und leben jetzt etwas weiter fort vom Meer, das regelmässig mit Hurrikans aufwartet.<br />
Belize ist etwa so gross wie Hessen. Früher vor allem englischsprachig, übernehmen allmählich<br />
wieder das Spanische und verschiedene Creolisierungen die Mehrheit. Während die<br />
Afroamerikaner nach Kalifornien/USA ziehen, folgen ihnen Guatemalteken und Salvadorianer<br />
auf der Suche nach Arbeit auf einer der zahlreichen Orangenplantagen ins Land. Davon<br />
sieht der Stein auf dem Stumpf im Hafen nichts.<br />
Katarina Greifeld, Frankfurt/Main<br />
2007<br />
Belize City, im März 2007
Benin<br />
Dassa-Zoumé<br />
.<br />
Auf einem Felsen in Dassa-Zoumé<br />
In einer kleinen Mulde, so dass er nicht beim<br />
nächsten Regen weggespült wird, hat sich der<br />
Stein hier niedergelassen. Der Stein liegt in<br />
der Nähe eines Pilgerpfads, der sich in einem<br />
seit langer Zeit genutztem Voodoo-Heiligtum<br />
befindet.<br />
Die Felsen in der Umgebung von Dassa-<br />
Zoumé haben eigentümliche Formationen und<br />
laden zum Wandern und Klettern ein.<br />
Birgit Kundermann, Gießen<br />
2008<br />
Er blickt durch die Bäume in das Tal von<br />
Dassa-Zoumé.<br />
Auch die Verbindung von Felsen und<br />
Vegetation hat sicher zur Auswahl dieser<br />
Kultstätte beigetragen.<br />
im April 2008
Berg Karabach (umstritten)<br />
Shusi<br />
15.9.2006<br />
Hello Mr <strong>Steinbacher</strong>,<br />
My name is Nona Shiroyan, I am from<br />
Armenia, Yerevan.<br />
I have found out about your project<br />
and was asked to make some photos in<br />
Karabagh.<br />
Hope, you'll like them and will place<br />
them in your site.<br />
18.9.2006<br />
Yes, that is Nagorny Karabakh or<br />
Artsakh . The word ''Nagorny'' means<br />
mountain or hilly, but it is in Russian.<br />
So usually we just say Karabakh. Kara<br />
means black and Bakh means garden (in azerbaijani). Real Arminian name of this palce is Artsakh. Yes, I've got<br />
the stone from the filmmaker you have met in Germany Ashot Shiroyan. Actually, he is my uncle. Although he<br />
lives in Sweden he has send the stone with my sister, who bring it to Yerevan (Armenia). So the stone have<br />
passed a long way from Sweden to Armenia and after it continued it's trip<br />
to Nagorny Karabakh with me. It also has traveled all over the Karabakh<br />
being in Dadivank (1), Gandzasar (2) and eventually in church Khazanchecoc<br />
(the white one) (3) in Shusi (former center of Karabakh). You can<br />
see it on a photo<br />
Nona Shiroyan, Eriwan<br />
2006<br />
2<br />
attached. I have<br />
placed it in the yard<br />
of this church.<br />
And it is still there. I<br />
had an opportunity to<br />
check it out being<br />
there again few days<br />
ago.<br />
If you'll have some<br />
more questions feel<br />
free to ask them.<br />
1<br />
3
Berg Karabach (umstritten)<br />
Stepanakert<br />
Ein Augenstein fand auch seinen Weg in die international nicht anerkannte Republik Bergkarabach.<br />
Nach einem ethnischen Konflikt (1991-1994) erklärte sich das jetzt von Armeniern bewohnte (und von Aserbaidschanern<br />
"gesäuberte") Karabach für unabhängig. In diesem Krieg starben schätzungweise 17.500 Armenier<br />
und 25.000 Aserbaidschaner. 300.000 Armenier und 700.000 bis 1.000.000 Aserbaidschaner wurden zu Flüchtlingen<br />
(Wikipedia).<br />
Auch heute noch sind die Spuren des Krieges überall noch sichtbar. Durch internationale Hifsmassnahmen wurden<br />
Schulen und Verwaltungsgebäude wieder aufgebaut. Kirchenneubauten (!) sind ebenfalls überall zu finden.<br />
Trotz der immer noch herrschenden großen Armut ist eine Aufbruchstimmung spürbar. Wahrzeichen von Berg<br />
Karabach ist das an einer Ausfallstrasse der Hauptstadt Stepanakert auf einem Lehmhügel gelegene Monument<br />
von Tatik und Papik. Sie sehen aus wie Kultfiguren aus der Südsee oder einer Inkakultur. Tatsächlich handelt es<br />
sich um "Oma und Opa", symbolisch für Respekt vor den alten Leuten und deren Weisheit.<br />
Bleibt zu hoffen, daß, trotz der nationalistischen Propaganda auf beiden Seiten sich die Weisheit durchsetzen<br />
kann und der Konflikt gelöst werden kann.<br />
Stepanakert im April 2007<br />
Walter Breitinger, Frankfurt/Main<br />
2007
Bhutan<br />
Chendebji<br />
Für Heidi Kriegbaum haben wir nach atemberaubender Fahrt über mehrere Pässe einen Augenstein auf einer<br />
Sockelstufe des Chendebji-Chorten abgelegt. Er liegt in einem Hochtal auf fast 3.000 m Höhe in unmittelbarer Nähe<br />
eines rauschenden Hochgebirgsflusses. Dieser Stupa wurde in verkleinertem Maßstab dem berühmten Swayambunath in<br />
Kathmandu nachgebaut; charakteristisch sind bei beiden die bunten Augenpaare, die in alle vier Himmelsrichtungen<br />
schauen. Bauherr war im 18. Jahrhundert ein Lama namens Shida, der durch das Heiligtum einen Dämon auf der Erde<br />
festnageln wollte, der die Bewohner des Tales bedroht hatte.<br />
Die Blickrichtung des Steines geht nach Norden zum Pele-Paß, auf dem viele Yaks weiden. 40 Km östlich liegt eine der<br />
beeindruckendsten Klosterburgen Bhutans, der Trongsa-Dzong.<br />
Heidi und Ulrich Scheinost, Bad Vilbel<br />
2003
Bolivien<br />
Chacaltaya<br />
Piotr Kutkowski, Radom<br />
2004
Bolivien<br />
Cochabamba<br />
Man mag es kaum glauben, aber das Tal von Cochabamba ist meine<br />
Lieblings-Urlaubsregion. Ich mag die Stadt und ihre Einwohner. Und<br />
ich fand es schön, den Stein in der Obhut einer mir sehr lieben<br />
Person zurückzulassen. Schade nur, dass es nicht möglich ist, eine<br />
direkte Kommunikation zwischen 2 Steinen herzustellen (kann man das<br />
nicht noch einbauen?).<br />
Der Stein liegt seit 10.4.06 am Fensterbrett eines der vielen<br />
Hochhäuser in einem der etwas besseren Viertel Cochabambas und hat<br />
von dort aus einen Blick auf die Stadt sowie die umliegenden Berge.<br />
Cochabamba ist eine ungewöhnliche Stadt: Das Klima ist beinahe<br />
perfekt, die Landschaften um das Tal herum sind abwechslungsreich<br />
und oft atemberaubend und man bekommt alles zu sehr billigen<br />
Preisen. Die Menschen sind herzlich und offen und die wichtigsten<br />
Lebensinhalte sind Essen und Feiern.<br />
Jonas Schramm, Regensburg<br />
2006
Bosnien und Herzegowina<br />
Mostar<br />
Eine dreistündige Busfahrt bringt uns von Dubrovnik durch das malerische Delta der<br />
Neretva nach Mostar. Über eine so stark bewachte Grenze, wie wir sie in Europa nicht<br />
mehr erwartet hatten. Niemand darf den Bus verlassen. Nach endlosem Warten endlich<br />
die Weiterfahrt - wir sind jetzt in Bosnien-Herzegowina. Es fallen sofort die PKW-<br />
Kennzeichen auf, deren Verschlüsselung es unmöglich machen soll, Rückschlüsse auf<br />
die Herkunft des Halters zu ziehen. Die Straße ist gesäumt von Hausruinen, zum Teil<br />
notdürftig repariert und schon wieder bewohnt. Nur ein Bruchteil der Äcker wird bestellt -<br />
es sind noch nicht alle Minen geräumt.<br />
Wir verlassen den Bus am Ortseingang von Mostar direkt an einem der großen Friedhöfe.<br />
Die meisten Miniaturporträts auf den Grabsteinen zeigen die Opfer des Krieges, viele<br />
1993 gefallene junge Männer, aber auch Frauen und Kinder.<br />
Das geschäftige Treiben in der Altstadt kann uns unsere Bedrückung nur zum Teil<br />
nehmen. Nach einer Biegung sehen wir auf einmal die Alte Brücke vor uns, die hellen<br />
Steine von der Sonne beschienen, spannt sie sich über das türkisfarbene Wasser der<br />
Neretva. Der Anblick ist atemberaubend. Fast 500 Jahre lang war die Brücke die Verbindung zwischen Katholiken im<br />
Westen und der Muslime im Osten der Stadt, bis sie 1993 nach stundenlangem Beschuss der bosnischen Kroaten<br />
einstürzte.<br />
Der von den Vereinten Nationen finanzierte Wiederaufbau dieses Weltkulturerbes wurde am 23.07.2004 feierlich eingeweiht<br />
- eine auch symbolische Verbindung zweier Kulturen.<br />
Ein Brückenspringer ist über die Brüstung geklettert. Er konzentriert sich lange, bis er den Sprung aus 21 Metern Höhe in die<br />
eiskalte Neretva wagt. Diese alte Mutprobe vereint sowohl die jungen Männer als auch die Zuschauer, zumindest für kurze<br />
Zeit.<br />
Dagmar Girbardt, Dietzenbach<br />
2004
Bosnien und Herzegowina<br />
Sarajewo<br />
Beschreibung des Ortes:<br />
Ein Ort des scharfen Auges und des bösen Blicks: Ehemalige militärische Stellung bei Sarajevo.<br />
Mehr als 10.000 Menschen sind in der von 1992 bis 1995 eingekesselten Stadt den Angriffen<br />
serbischer Scharfschützen und Artillerie zum Opfer gefallen, rund 50.000 wurden verletzt.<br />
Was der Stein „sieht“:<br />
Die Stadt Sarajevo, umgeben von idyllisch anmutenden Hügeln, war im Februar 1984 Austragungsort<br />
der Olympischen Winterspiele. Heute hat die bosnische Hauptstadt schwer am Erbe des Balkankrieges<br />
zu tragen: nach vorsichtigen Schätzungen sind im gesamten Kriegsgebiet mehr als 250.000<br />
Menschen – überwiegend bosnische Muslime – ums Leben gekommen, und mindestens zwei<br />
Millionen Menschen aller Volksgruppen wurden vertrieben oder mussten fliehen. Die Einwohnerzahl<br />
Sarajevos ist von mehr als 500.000 im Jahr 1992 auf geschätzte 350.000 im Jahr 2004 gesunken. In<br />
der bosnischen Hauptstadt, die bekannt ist für ihre Menschenfreundlichkeit und Toleranz, mit<br />
muslimischen, katholischen, jüdischen und orthodoxen Gotteshäusern in engster Nachbarschaft, hat<br />
in der gegenwärtigen sozialen und wirtschaftlichen Lage vor allem eines Hochkonjunktur: der<br />
schwarze Humor.<br />
Robert Schäfer, Frankfurt/Main<br />
2004
Botsuana<br />
Gaborone<br />
10.11.03<br />
Der Augestein ist auf einem der Aeste von einem grossen uns schattigen Baum. Das<br />
schoene an dem Baum ist eben, dass er sehr viel Schatten macht, was hier in Botswana,<br />
bei sehr hohen Sommertemperaturen sehr wertvoll ist! Der Stein schaut auf die<br />
hintere Ecke und auf den Haupteingang des Hauses und sieht von dort aus eine Sterlizia,<br />
verschiede Blumen und Bouganiville. Der Stein sieht von dort aus auch das<br />
Vogelhaeuschen was viele Voegel anzieht. Da ist das schoene, dass die Voegel je<br />
nach Saison anders sind und zum Teil wunderschoen. Weiterhin kann unser Stein fast<br />
alles beobachten was um unser Haus passiert, da man ja meistens draussen lebt und<br />
dann oefters durch die Haupttuer rein und raus geht. Last but not least, unser<br />
Stein hat ausser den Voegeln zwei weitere Freunde, unser Hund Struppi, das natuerlich<br />
immer unter dem Baum im Schatten liegt, und eine Baum Agama das in einer der<br />
Baumhoehlen wohnt.<br />
Ich hoffe dies wird dem Projekt "behilflich" sein, viel Glueck und beiden vielen<br />
Dank uns die Gelegenheit gegeben zu haben mitzumachen.<br />
Liebe Gruesse,<br />
Cathrine Wirbelauer<br />
Project Coordinator<br />
IUCN Botswana<br />
11.11.03<br />
Lieber <strong>Volker</strong>,<br />
An die Kalahari hatte ich auch gedacht und als ich diese Woche dort war, war der<br />
Stein dann schon im Baum. Im naechsten Jahr, bevor wir umziehen werde ich es dann<br />
dort hin bringen, der Stein wird wandern...<br />
Cathrine Wirbelauer<br />
Cathrine Wirbelauer, Gaborone<br />
2003
Brasilien<br />
Alenquer<br />
Den Amazonas hinauf fuhr ich mit dem Schiff 3 Tage und Nächte bis<br />
Santarem. Dort übergesetzt nach Alenquer: ein kleines Städtchen mit ca.<br />
zehntausend Einwohnern Praza, 3 Kirchen und einer Einkaufsstraße, durch<br />
einen Nebenfluß oder Arm mit den Amazonas verbunden. Für die in der<br />
Umgebung wohnende Landbevölkerung ist es weit und breit die einzige<br />
Möglichkeit zum Einkauf oder für eine weiterführend Schulbildung. Ab 18 h<br />
war es dunkel, ab 20 h begegnete ich kaum jemandem auf der Straße, nur am<br />
Samstagabend wandelt man an der Hafenpomenade bis spät in die Nacht.<br />
In dieser ruhigen unspektakulären Umgebung schaute sich der Stein eine<br />
Woche lang um und fand an der Anlegestelle am Wasser seinen Ruhepunkt.<br />
Michael Maischein, Frankfurt/Main<br />
2007
Brasilien<br />
Ilha do Mel<br />
Nach einer langen Reise durch Brasilien haben wir den Augenstein nahe eines Leuchtturms auf der<br />
Ilha do Mel ca. 6 Stunden von Sao Paulo entfernt ausgesetzt. Nach den ganzen Anstrengungen, die<br />
so eine Reise durch ein so faszinierendes und vor allem GROSSES Land mit sich bringt, ist der Ort an<br />
dem der Augenstein nun gelandet ist wahrscheinlich genau der richtige.<br />
Gemeinsam mit seinen Artgenossen überblickt er einen kleinen Ruhepol. Es gibt keine Autos<br />
geschweige denn hohe Bauten, sodass seine Sicht nur von der reinen Natur, dem sehr gechillten<br />
Leben der Inselbewohnern, den Delfinen und anderen Tieren beherrscht ist.<br />
Die Insel trägt ihren Namen abgeleitet von Lua do Mel (Flitterwochen), da alle Verliebten vom Festland<br />
auf der Insel Ruhe vom alltäglichen Lärm und Stress<br />
suchten um ihr Glück in vollen Zügen zu geniessen.<br />
Darunter nun auch wir.<br />
Nicht zu vergessen die traumhaften Sonnenuntergänge<br />
. Beleza!!<br />
Tudo Bom y muito ranquilho.<br />
Nina Jahn und Andre Gröger, Frankfurt/Main<br />
2005
Brasilien<br />
Praia do Cachadaço/Ilha Grande<br />
Praia do Cachadaço, Ilha<br />
Grande, Rio de Janeiro,<br />
der Stein steht auf einem<br />
Granitfelsenbrocken an<br />
einer schwer zugänglichen<br />
Ansammlung von ähnlichen<br />
Granitfelsen, die am Strand<br />
im Meer liegen. Ilha Grande<br />
ist eine tropische Regenwald<br />
Insel an der Südwestküste<br />
vom Bundesstaat Rio<br />
de Janeiro. Die Insel ist<br />
nur mit einer Fähre zu<br />
erreichen, Autos sind auf<br />
der Insel verboten. Zum<br />
Strand muß man ungefähr 3<br />
Stunden über den Bergrücken<br />
des Insels in nördlicher<br />
Richtung laufen. Der Weg<br />
führt durch den Regenwald,<br />
der teilweise ein Vogelschutzgebiet ist. Am Ende des Weges kommt man an dem Praia<br />
do Cachadaço, man kann mit einem kleinen Fischerboot zum Hauptort zurückfahren,<br />
wenn man nicht zurücklaufen will.<br />
Es wurden andere Bilder des Steines im Nationalpark Itatiaia, Rio de Janeiro<br />
aufgenommen, an den Wasserfällen, Cachoeira de Deus und Cachoeira das Três Bacias<br />
in Penedo (einer Stadt, die von finnischen Kolonisten in den 20ern des letzten<br />
Jdhs. gegründet wurde), die Stadt ist im südlichen Teil des Nationalpark Itatiaia<br />
im Bundesland Rio de Janeiro. Der Park ist im Südwesten des Bundesstaates an der<br />
Grenze zum Bundesstaat Säo Paulo.<br />
Gordon Crawford, Offenbach<br />
2005
Brasilien<br />
São Paulo<br />
Nach langen Flug über die Wüsten des Sandes<br />
und des Wassers landete ich in einer der<br />
größten Städte der Menschheit, in Sao Paulo.<br />
Einen Tag lang probierte ich verschiedene<br />
Standorte meines zukünftigen Da-seins aus,<br />
wobei der Platz hinter der Frontscheibe eines<br />
Taxis auch sehr gut gefiel...am Ende des Tags<br />
entschied ich mich aber für die Kunst.<br />
Von meiner erhabenen Position aus sehe ich<br />
auf das endlose Häusermeer und die<br />
wechselnden Ausstellungen der Kultur<br />
Lateinamerikas.<br />
Christoph Rust, Bielefeld<br />
2008<br />
Nahaufnahme des Augensteins<br />
(von der Brücke aus kaum zu sehen).<br />
Ausblick des Augensteins: im Vordergrund die Galeria Marta Traba des<br />
Museums für lateinamerikanische Kunst.<br />
Die Brücke auf dem Gelände des Memorial da América Latina, an deren<br />
höchsten Punkt sich der Augenstein vor dem Brückengeländer befindet.
Britische Jungferninseln ( zu: Großbritannien)<br />
The Baths<br />
Anette und Mathias Getzlaff, Wuppertal<br />
2006<br />
Der Augenstein von Mirabel liegt auf der zu den British Virgin<br />
Islands gehörenden Insel Virgin Gorda. An der Südspitze befindet<br />
sich der Devil's Bay National Park.<br />
Nach einem kurzen Fußweg vom Parkplatz gelangt man zu dem<br />
Strand The Baths. Dort überkommt einem ein ungläubiges<br />
Staunen über die bizarre Steinwelt. Man watet weiter in Richung<br />
Devil's Bay durch warme Pools, muß sich dabei durch kleine<br />
Felsöffnungen quetschen und auch schmale Leitern überwinden,<br />
die sich zwischen gerundeten Felsblöcken befinden. Auf einem<br />
dieser "Riesenmurmeln" wurde der Stein am 11. März 2006<br />
deponiert.<br />
Das Auge blickt auf diese Felsformationen, die sich direkt an der<br />
Wasserkante befinden. Immer wieder schwappt ein wenig<br />
Meerwasser hinein, so daß der Sand nie richtig trocken wird.<br />
Könnte sich das Auge einige Meter erheben, dann würde es nicht<br />
mehr nur die ocker-braunen Farbtöne des Sandes und der Steine<br />
vor sich haben, sondern wäre in der Lage, sich am klaren<br />
tiefblauen Wasser der Karibik zu erfreuen, das sich immer wieder<br />
einmal weiß färbt, wenn eine der Yachten hier vorbeikommt,<br />
deren Mast auf dem Bild gerade noch zu erkennen ist.
Brunei<br />
Gadong<br />
Vom zweiten Stock eines leicht heruntergekommenen Hotelzimmers sieht das Auge auf eine<br />
beruhigend gewöhnliche Gasse in Gadong, Brunei Darussalam. Die abseitige Perspektive auf eine<br />
Galerie dröhnender Klimaanlagen relativiert die vorherigen Eindrücke, die die hochpreisigen<br />
Einkaufszentren, die Luxus-Limousinen der Hauptstrassen und die Goldembleme der Prunkbauten<br />
hinterlassen haben, und sie sorgt für eine, wenn auch technisch transformierte Erinnerung an das,<br />
was manchen von jeher als typisch für die schwül-feuchten Tropen galt.<br />
Bandar Seri Begawan, Brunei, 9. September 2005<br />
Britta Duelke, Oberursel<br />
2005
Bulgarien<br />
Plovdiv<br />
Lieber <strong>Volker</strong>,<br />
hier sende ich nun die Bilder zum Weg der<br />
Steine/ Bulgarien. Das Auge liegt -?-/lag -?-<br />
auf halber Höhe auf dem Uhrenberg im<br />
Stadtzentrum mit Blick auf die Südstadt von<br />
Plovdiv und die Rhodopen. Die 3 Bilder kann<br />
man zusammenlegen - ganz rechts im<br />
Panorama sieht man dann die Statue von<br />
"Aljoscha", dem russischen Befreier<br />
Bulgariens.<br />
Alles Gute für Dich + den Weg der Steine<br />
wünscht<br />
Joachim<br />
Joachim Hanke, Plovdiv<br />
2004
Bulgarien<br />
Sofia<br />
Der Stein wurde abgelegt in Sofia, vor ca. zwei Wochen.<br />
Mitten im Stadtzentrum vor der St. Sofia Church. Von dort sieht er die Alexander Nevski<br />
Kathedrale mit ihren wunderschönen goldenen Kuppeln, ebenso hat er Blick auf einen<br />
Flohmarkt und die National Assembly. Zwei Sicherheitsbeamte beobachteten diese Aktion.<br />
Ihnen habe ich gleich Deine e-mail-Adresse gegeben. Sie sind von der Idee ganz begeistert<br />
gewesen.<br />
Toni Köpf, Frankfurt/Main<br />
2005<br />
Foto: Zafer Toker
Burkina Faso<br />
Ouagadougou<br />
Claudia Stein, Frankfurt/Main<br />
2005<br />
Der Stein liegt im Garten des<br />
Chalêt Suisse – so heißt<br />
absurderweise das Restaurant des<br />
Hotel Daporee in Ouagadougou,<br />
in dem er beobachten kann, wie<br />
die Leute noch absurdererweise<br />
bei über 40° im Schatten Rösti<br />
und Käsefondue essen.<br />
Zumindest stehen die als<br />
Reminiszenz an den Schweizer<br />
Hotelchef auf der Speisekarte.<br />
Der Lieblingsplatz des Steines<br />
wäre das Denkmal auf der Place<br />
des Cinéastes im Zentrum von<br />
Ouaga gewesen, schließlich hatte<br />
er gerade die Fespaco, das alle<br />
zwei Jahre stattfindende größte<br />
Kinofestival Schwarzafrikas<br />
besucht; doch ich hätte es kaum<br />
lebend geschafft, mich durch den<br />
fünfspurigen Verkehr zu kämpfen<br />
und ihn dort abzulegen.<br />
Inzwischen hat er sich mit der<br />
zweiten Wahl ganz gut arrangiert:<br />
weniger Hektik und Verkehrs-<br />
lärm, nettere Gespräche
Burundi<br />
Kibimba<br />
Allgemein bekannt ist, dass in Burundi und Ruanda Hutu und Tutsi schon lange<br />
zusammen leben; die Hutu sind in der Mehrheit, die Tutsi haben die Macht. Die<br />
Kolonialherren förderten die Machtposition der Tutsi, aber die Leute hatten sich<br />
arrangiert. 1994 schlachteten die Hutu in Ruanda die Tutsi ab, bis diese dann<br />
zurückschlugen. In Burundi gab es kein Abschlachten, aber dafür einen von 1993 bis<br />
2003 dauernden Bürgerkrieg. Wer begann ist ziemlich unerheblich, Tatsache ist, dass<br />
vormals friedlich nebeneinander her lebende Nachbarn anfingen, sich gegenseitig<br />
umzubringen, teilweise ging das quer durch die Familien.<br />
1993 wurde ein hoher Machhaber getötet - von welcher Ethnie ist, wie gesagt,<br />
unerheblich - was der Auslöser des Bürgerkrieges war. Ein Angehöriger der gleichen<br />
Ethnie des Getöteten, der Leiter einer Schule war, trommelte alle seine SchülerInnen der<br />
anderen Ethnie zusammen. Diese wussten noch von nichts. Er leitete sie den Berg<br />
hinunter in ein kleines Haus an der Straße, die zwischen Bujumbura, der Hauptstadt<br />
Burundis, und Gitega, der ehemaligen Hauptstadt und Königssitz, liegt. Es waren rund<br />
100 SchülerInnen, die er in das Haus einsperrte, mit Benzin übergoss und verbrannte.<br />
Die Ruine steht heute - wie so viele andere Ruinen auch - und erinnert jeden, der auf<br />
dieser vielbefahrenen Straße enlangkommt, an das Geschehene. Es ergeht dem Mahnmal<br />
wie so vielen: Als ich es mir ansah, kam ein Angehöriger der Ethnie des Schulleiters und<br />
behauptete, es sei eine infame Lüge, dass da Kinder verbrannt worden seien...<br />
Marianne Harries, Mainz<br />
2008
Burundi<br />
Parc de la Ruvubu, Parkeingang Gasave<br />
Am 11.September 2010 wurde der Augen-Stein auf einem Hügel<br />
im Parc de la Ruvubu abgelegt. Von hier aus hat er einen<br />
wunder-schönen Blick über den Park bis nach Tanzania. Der<br />
Park ist der größte Nationalpark Burundis und steht seit 1980<br />
unter Schutz. Der Augenstein lehnt an einem Termintenhügel.<br />
Die gibt es hier überall. Gerade wird es wieder grün um ihn<br />
herum. Die Regenzeit hat vor Kurzem begonnen. Aber es ist<br />
nicht nur die Trockenheit, die die Vegetation zurückgedrängt hat.<br />
Man sieht noch die verkohlten Grassnarben. Nicht nur hier auf<br />
dem Hügel, die gesamte Gegend ist verbrannt. Verbrannt von<br />
den Menschen, die um den Park wohnen. Sie brennen das<br />
Gebüsch nieder, damit die Tiere keinen Unterschlupf mehr finden<br />
und man sie besser jagen kann. Erlaubt ist das nicht, aber die<br />
Parkwächter können dem keinen Einhalt gebieten. Sie schützen<br />
den Park zu Fuß – ganze 50.000 ha. Die Wilderer, Brandstifter<br />
und illegalen Fischer bekommen sie aber nur selten zu fassen.<br />
Dennoch, es gibt eine Reihe von Tieren, die man im Park<br />
beobachten kann: Affen, Büffel, Antilopen und Nilpferde kann<br />
entlang windet. Das Handysignal verschwindet nach wenigen<br />
Minuten gänzlich. „Muzungu, Muzungu!“ schallt von der Straße<br />
entgegen – „Weiße!“. Die Kinder laufen schreiend und lachend<br />
neben dem Geländewagen her, der sich über die Schlaglöcher<br />
quält. Man beginnt die Fußgänger zu beneiden je mehr man im<br />
Auto durchgerüttelt wird. Doch nach etlichen Irrwegen kommt<br />
man ans Ziel, eine kleine, einfache Hütte am Rande des Parks -<br />
ohne Strom aber immerhin mit Gaskocher und tröpfelndem<br />
Wasseranschluss. Der Parkwächter und der Tourist Guide<br />
zeigen uns den Park und wie man die Tiere zu Fuß aufspürt.<br />
Vielleicht wollen wir die Nilpferde dann aber doch nicht mehr<br />
unbedingt sehen, als wir in<br />
ihren großen Fußstapfen<br />
unten an der Ruvubu stehen.<br />
Ruvubu – das ist Kirundi und<br />
bedeutet nichts weniger als<br />
„Nilpferd“ – der Fluss der<br />
Nilpferde also. Da fühlt man<br />
sich auf dem Hügel mit<br />
dieser wunderbaren Aussicht<br />
doch sicherer.<br />
Martina Gaebler, Frankfurt/Main<br />
2010<br />
man hier noch finden - wenn man Geduld und<br />
etwas Glück hat. Der Schutz des Parks steht<br />
im Konflikt mit den Bedürfnissen der<br />
Menschen, die um ihn herum leben. Da es<br />
keinen Zaun gibt gehen die Büffel auf die<br />
angrenzenden Felder und zerstören die<br />
Ernte. Im Gegenzug gehen die Menschen im<br />
Park auf Jagd.<br />
Es finden nicht viele Touristen nach Burundi.<br />
Die letzten Rebellen schlossen 2008 ein Friedensabkommen<br />
doch das Land ist noch immer<br />
nicht gänzlich zur Ruhe gekommen. Eine<br />
Tourismus-Industrie muss erst wieder aufgebaut<br />
werden. So ist die Reise in den Park<br />
auch kein ganz simples Unterfangen. Von der<br />
letzten größeren Ortschaft gibt es kein einziges<br />
Hinweisschild zum Park. Die Fahrtanweisung<br />
für die letzte Strecke kommt per<br />
Handy vom Parkwächter. Die Straße ist eine<br />
Sandpiste voller Schlaglöcher, die sich für<br />
etwa eine Stunde die hügelige Landschaft
Chile<br />
Atacama Wüste<br />
Wo liegt der Stein?<br />
Der Stein liegt vor dem Hügel Cerro Unita in der Atacama-Wüste, der trockensten Wüste der Welt. In<br />
einigen Teilen regnet es hier nur alle 30 - 40 Jahre, in anderen hat es seit der Aufstellung von<br />
Messstationen noch nie geregnet. Der Stein hat somit die Chance, dass sein Auge nie abgewaschen<br />
wird.<br />
Was sieht der Stein?<br />
In Chile gibt es viele Petroglyphen: Großflächige Kunstwerke auf Hügeln, die zwischen 1000 und<br />
1400 nach Christi geschaffen wurden. Sie sind entweder durch das Legen von dunklen Steinen auf<br />
hellem Untergrund oder das Entfernen von Steinen aus dem Lehmboden geschaffene Figuren. Die<br />
Bedeutung der Petroglyphen in Chile ist immer noch unklar, aber ihre meistens exponierten Lagen am<br />
Rande der Wüste auf den Osthängen der Küstenkordilleren, legen die Vermutung nahe, dass sie für<br />
ihre Erschaffer u.a. Wegweiser waren.<br />
Ich wollte junge Kunst, die etwas sehen soll, alter Kunst, die etwas zeigen will, entgegen setzen und<br />
habe den Stein deswegen vor der Petroglype Gigante de Atacama – dem Riesen der Atacama-Wüste –<br />
abgelegt. Angeblich ist er mit einer Länge von 86m die größte menschliche Figur der Welt.<br />
Da die Umgebung des Cerro Unita nicht touristisch erschlossen ist und der Boden von kleinen, wenn<br />
auch andersfarbigen Steinen bedeckt ist, habe ich die Hoffnung, dass der Stein nie auffallen oder<br />
gefunden werden wird.<br />
Michael Herzog, Darmstadt<br />
2006
Chile<br />
Isla Negra<br />
Der Stein liegt am Grab von Pablo Neruda und schaut aufs Meer.<br />
Fernando Tejeda, Frankfurt/Main<br />
2005
Chile<br />
Kap Hoorn<br />
Unser Stein liegt auf der Insel Kap Hoorn (55 0 58´S, 67 0 17´W ), Chile. Die Insel gilt als der<br />
südlichste Außenposten des südamerikanischen Kontinentes. Sie ist 6 km lang, 2 km breit und<br />
aus 100 Mio. Jahre altem Granitgestein. 2 Menschen leben dort. Sie ist eines der letzten<br />
Glieder der Andenkette. Der Stein blickt in Richtung Süden auf die Drakes Passage und<br />
weiter in die Antarktis. Am Vormittag des 07.02.04 wurde er ins Gras niedergelegt. Wir<br />
kamen von einer Expeditionskreuzfahrt aus der Antarktis. Es ist selten, dass man auf Kap<br />
Hoorn anlanden kann, weil es zu den stürmischsten Regionen der Erde gehört. Wir hatten<br />
ruhige See und Sonnenschein. Ausgesucht haben wir den Platz, weil er uns gut gefallen hat.<br />
Das erste Grün nach der Antarktis hat uns gut getan und außerdem hat das Auge einen<br />
unverbauten, freien Blick zum südlichsten Ende der Welt.<br />
Gerda Guttandin und Stefanie Christ, Dieburg<br />
2004
Chile<br />
Santiago de Chile<br />
Mein Stein lieg in Santiago de Chile in der Stadtmitte<br />
(Santa Magdalena 111) auf der Dachterrasse des Four Points<br />
Hotel im 11. Stock.<br />
Er hat von dort oben direkten Blick auf Santiago und auf die<br />
chilenischen Anden. Er liegt dort seit dem 10.04.04 und ist<br />
den Witterungen ausgesetzt, da die Terrasse nicht überdacht<br />
ist.<br />
Das schönste an seiner Aussicht ist, er kann sich jeden<br />
Morgen den Sonnenaufgang anschauen.<br />
Maica Diaz, Frankfurt/Main<br />
2003
China<br />
Dong Da Shan /Dong La (Tibet)<br />
Ralph Pförtner, Weissenohe<br />
2010<br />
Es hat eine Weile gedauert, aber jetzt habe ich den richtigen<br />
Platz für das „Auge“ gefunden. Bin zurzeit wieder einmal in<br />
Tibet und diesmal ganz weit in den Osten, in den Distrikt<br />
Cham an der Grenze zu Yunnan, gereist. Dein „Augenstein“<br />
hat die ganze Reise mit gemacht, davon dann drei Tage mit<br />
dem Auto von Lhasa bis nach Mangkang.<br />
Auf diesem Weg werden einige Pässe „überschritten“, der<br />
Dong Da Shan (wie er auf Chinesisch heisst) oder besser<br />
auf Tibetisch Dong La ist dabei mit 5.008 m der höchste.<br />
Hier hat der „Augenstein“ einen gebührenden Platz<br />
gefunden. Er blickt dabei Richtung Osten in die endlos<br />
scheinende Bergwelt Tibets mit seinen Yakherden, den<br />
Nomaden, aber auch den immer zahlreicher und<br />
chinesischer werdenden kleinen Städten in der Autonomen<br />
Region Tibet.<br />
Der Stein ist vereint mit vielen ‚Brüdern und Schwestern’:<br />
Steine aufstellen auf den vielen Passhöhen Tibets gehört<br />
zur „Pflicht“ eines jeden Pilgers und mittlerweile auch der<br />
Touristen. Das Ganze wird umrahmt von den tibetischen<br />
Gebetsfahnen, verstreutem Opfergeld aus Papier und dem<br />
Wind der in der dünnen Luft kräftig bläst.<br />
1.7.2010
China<br />
Hongkong<br />
Hallo <strong>Volker</strong>,<br />
Hongkong, 29.04.2004<br />
der Augenstein hat mal wieder eine interessante Reise hinter sich. Über eine Woche musste<br />
er in Shanghai, China verbringen, bis ich weiter nach Hongkong reiste. In Hongkong<br />
angekommen, wurde ER zu allen Kundenterminen mitgenommen, da ich nie wusste, wann<br />
und wo der geeignete Platz für IHN auftauchen würde. So ist der Stein wieder von Hongkong<br />
nach Shenzhen, Yantian, Futian, China gereist und hat dann am 29.04.2004 wieder in<br />
Hongkong seinen Platz gefunden.<br />
Das Auge befindet sich auf dem „PEAK“ The Peak ist eine der höchsten Erhebungen<br />
von Hongkong Island. In einer Höhe von ca. 500 Meter habe ich den Stein im Maul eines<br />
Tempellöwen (Lions Club of Tai Ping Chan) platziert und von dort schaut er nun auf<br />
Hongkong und Umgebung.<br />
Eric Schrade, Frankfurt<br />
Eric Schrade, Frankfurt/Main<br />
2004
China<br />
Macao<br />
Bei Photo No. 2 sagt er: "Hier, in die Wand vom<br />
Hotelaufgang passe ich doch herrlich hin. Ich<br />
kann jetzt immer beobachten, wer hier so absteigt.<br />
Ist ja wirklich ein schönes altes Gemäuer.<br />
Ein altes Fort war das hier früher, die Portugiesen<br />
haben es 1629 gebaut. Die waren hier<br />
nämlich Kolonialherren, und bis vor einiger Zeit<br />
war Macau ja sowieso portugiesisch. Das merkt<br />
man immer noch sehr, die Ähnlichkeit mit dem<br />
wunderbaren Lissabon.<br />
Birgitt Beck-Schlotter<br />
2006<br />
Beim 1. Photo liegt der Stein im Hotelzimmer in der Pousada,<br />
die früher einmal ein Fort war, und sagt zu dem Telefon<br />
neben ihm: "Alt, aber längst nicht so alt wie ich", mal sehen,<br />
wo ich hier zur Ruhe komme."<br />
Photo 3 zeigt den Hotelaufgang als ganzes, hier<br />
sieht man aber leider den Stein nicht.<br />
So, ich hoffe, dass ich so zum Kunstwerk meinen<br />
Beitrag leisten konnte, die Idee gefällt mir<br />
übrigens sehr gut und es hat großen Spaß<br />
gemacht, für den Stein ein gutes Umfeld zu<br />
suchen.
China<br />
Peking<br />
15.7.2003<br />
Nach einem neunstündigen Flug komme ich in Peking an – mit 6 Stunden Zeitverschiebung nach vorne. Es ist<br />
fünf Uhr morgens deutscher Zeit, als ich ohne vorher geschlafen zu haben, mich mit einer Kollegin zielstrebig<br />
zum Pearl Market begebe. Ein großes Kaufhaus mit marktplatzähnlichem Charakter. Vollkommen übermüdet<br />
und reizüberflutet verbringe ich über sechs Stunden in diesem Gebäude. Es ist ein Schlaraffenland des Konsums.<br />
Man kann hier alles erwerben und es erscheint mir fast so als gäbe es hier alles umsonst, so niedrig sind die<br />
Preise. Ab und zu treffe ich mich mit der Kollegin, draußen vor der Tür und rauche eine Zigarette und wir<br />
unterhalten uns über die erstandenen Dinge.<br />
Der Stein, wo lege ich nur den Stein ab? Die Zeit rennt, in ein paar Stunden fliege ich wieder nach Frankfurt<br />
zurück. Es gibt, als ich endlich beschließe, meine Einkäufe zu beenden – nur einen Platz.<br />
Vor dem Kaufhaus stehen am Eingang zwei große, steinerne Löwen mit aufgerissenen Mäulern. Der linke Löwe<br />
bekommt den Stein in´s Maul, er paßt genau in die Lücke zwischen zwei Zähnen. Ich mache zwei Fotos und bin<br />
sehr zufrieden – von Peking habe ich nur den Pearl Market gesehen, das Auge schaut aber vom Kaufhaus aus in<br />
diese riesige Stadt und wird mehr sehen als ich.<br />
Kaum ist der Stein fotografiert und ich habe mich entfernt, da kommt ein alter, kleiner chinesischer Mann<br />
– schaut in das Maul, steht fragend davor, entfernt sich, holt andere herbei – doch ich sitze längst in dem kleinen<br />
Taxi und sehe nichts mehr – denn die vielen Plastiktüten verdecken mir jede Sicht...<br />
Birgitte Harries, Dreieich<br />
2003
China<br />
Schanghai<br />
12.5.2003<br />
Das erste Mal in China- die Zeit ist kurz.<br />
Ich gehe mit der Crew essen.<br />
Chinesisch essen ist was anderes als in Deutschland. Ein kulinarischer Hochgenuß und so billig.<br />
Wir essen und trinken und auf einmal ist auch der Schnaps auf dem Tisch. Confucius Family Liquor. Undefinierbar für<br />
jeden von uns - aber sehr wohltuend.<br />
Da fällt mir nicht nur die Vorliebe für weltweiten Schnaps ein, die <strong>Volker</strong> hegt, sondern auch sein Steinauge, daß ich<br />
schon seit Ankunft die ganze Zeit bei mir trage.<br />
Ich erzähle nicht nur der Crew, sondern dem gesamten Restaurantpersonal vom „Weg der Steine“.<br />
Zusammen wird uns klar, daß dieser Stein unbedingt hinter der Bar im Schnapsregal neben einer Flasche Confucius<br />
Family Liquor, von der wir gerade tranken, liegen muß.<br />
Sollte <strong>Volker</strong> einmal nach Shanghai kommen, hat er hier ein Freiessen...natürlich mit seiner „Family“.<br />
Birgitte Harries, Dreieich<br />
2003
China<br />
Tsingtau<br />
Dein Augenstein hat eine längere Reise gehabt, bis er in Qingdao, China angekommen ist. Von<br />
Frankfurt über Helsinki nach Shanghai, China. Eine Woche später durfte der Stein mit nach Beijing,<br />
Changchun und Dalian fliegen, bis er am 08.04.2006 in Qingdao abgelegt wurde. Qingdao stand von<br />
1897 bis 1914 unter deutscher Herrschaft, bis 1914 die Japaner Qingdao besetzten. Aus dieser Zeit<br />
sind noch viele Gebäude erhalten. Die heutige „Qingdao“ Brauerei, diverse Kirchen usw.<br />
Der Stein schaut von einem Fischerboot auf das Gelbe Meer<br />
Eric Schrade, Frankfurt/Main<br />
2006
China<br />
Zhengzhou<br />
Der Augenstein liegt im Wald der Pagoden, in dem die Klosterbrüder (und Kung Fu-Meister!)<br />
des Tempels der Shao Lin beigesetzt werden (Kreis Deng Feng der Stadt Zheng Zhou der<br />
Provinz Henan/China). Die älteste Pagode ist sechshundert Jahre alt, obschon hier schon viel<br />
länger beigesetzt wird. Aufgrund des weichen Bodens versanken sie bisher nach einiger Zeit.<br />
Neueste Technik wurde dagegen bei der jüngsten Pagode verwendet, die erst seit einem<br />
Monat steht. Der 82-jährige Vorsteher des Klosters wurde dort gerade beigesetzt, ein<br />
Betonsockel verhindert auf Dauer das Abrutschen. Zu seiner weiteren Annehmlichkeit<br />
wurden ihm ein grosses Auto, eine Videokamera und ein Mobiltelefon mitgegeben, die in<br />
den Stein gehauen wurden.<br />
Der Augenstein sieht das alles von seinem Platz aus, an dem auch im Regen jeden Tag.<br />
tausende von Besuchern vorbeiziehen, die fast vollständig in Plastik verhüllt sind. Es wird<br />
fotografiert, was das Zeug hält. Vermutlich ist der Stein noch auf vielen anderen Fotos von<br />
Menschen, die nichts vom "Weg der Steine" wissen. Ob sie den Stein wohl als Fremdkörper<br />
identifizieren oder ihn für dazu gehörig halten? Ausreichend yin/yang-mässig schaut er nach<br />
chinesischer Meinung jedenfalls aus.<br />
Zheng Zhou/Frankfurt, im Mai 2006<br />
Katarina Greifeld, Frankfurt/Main<br />
2006
Cookinseln<br />
Rarotonga<br />
n<br />
Namensgeber des Südsee-Archipels ist der berühmte britische Forschungsreisende James Cook. 1773 landete er auf<br />
einigen kleineren südlichen Cook Islands. Zur Inselgruppe gehören insgesamt 15 kleine Eilande – eine Landfläche von nur<br />
240 Quadratkilometern, verteilt auf eine Meeresfläche von über zwei Millionen Quadratkilometern. 12 der Inseln sind<br />
bewohnt, zwei von ihnen touristisch erschlossen: die Hauptinsel Rarotonga, quasi eine Miniaturausgabe von Tahiti, und das<br />
für seine Lagune berühmte Aitutaki.<br />
Die Einwohner aller Cook-Inseln zusammen zählen gerade mal 14.000. Dennoch haben die Cooks eine eigene Verfassung,<br />
ein eigenes Parlament, eigene Briefmarken und - zumindest offiziell- ihre eigene Währung. Seit 1965 sind die Inseln<br />
selbstständig, wenn auch weiterhin eine enge finanzielle sowie sozial- und sicherheitspolitische Bindung zu Neuseeland<br />
besteht.<br />
Die Amtssprache ist Englisch, doch im Alltag spricht jeder, außer mit Touristen, polynesisch.<br />
Die Vorfahren der jetzigen Einwohnern kamen etwa 800 v.Chr. während der großen polynesischen Wanderung in riesigen<br />
doppelbödigen Kanus auf die Inseln. Sie verfügten über ein bemerkenswertes Navigationssystem, das sich nach der<br />
Position der Sterne richtete.<br />
Cook Islander haben einen besonders ausgeprägten Sinn für Humor. Stress scheint ein Fremdwort zu sein. Einen Ausdruck<br />
ihrer Lebensfreude erlebt man beim Besuch einer Tanzveranstaltung. Unglaublich, wie graziös und anmutig sich selbst<br />
beleibtere Damen, die stets eine weiße Tiare- oder eine Hibiskus-Blüte hinterm Ohr tragen, plötzlich bewegen. Die Männer<br />
schlackern dafür in irrem Tempo mit den Knien. Nicht umsonst gelten die Cook Islanders als die besten Tänzer des Pazifiks.<br />
Die traditionellen Tänze werden schon in der Schule gelehrt und generell als eine Volksport betrieben.<br />
Rarotonga die Hauptinsel ist gerade einmal zehn Kilometer lang und 6,5 Kilometer breit. Sie verfügt über hohe Berggipfel<br />
an deren Hängen sich üppiger Regenwald bis hinunter an die palmenbewachsene Küste erstreckt. Die Insel ist fast vollkommen<br />
von einem Korallenriff umgeben, das eine türkisblaue Lagune und viele weiße Sandstrände beherbergt. Jenseits<br />
des Riffs bietet der indigoblaue Ozean einen lebhaften Kontrast und einen großen Fischreichtum.<br />
Am 8.3.2006 habe ich einen Augenstein in Rarotonga auf dem Titikaveka Strand abgelegt.<br />
Er geniesst dort die südliche Sonne und hat einen wunderschönen Blick auf die Lagune mit Korallenriff.<br />
Katija Diehl, Bensheim<br />
2005
Costa Rica<br />
Arenalsee<br />
Inge Braun, Rodgau<br />
2005<br />
Ablageort:<br />
Oberhalb des Arenalsees unter einem<br />
Baum La Ceiba genannt.<br />
Der Baum ist 50-60 Meter hoch und in der<br />
Krone 60 Meter breit.<br />
Er ist 400 bis 500 Jahre alt und war früher<br />
ein Ritualbaum der Indios
Costa Rica<br />
Cerro de la Muerte<br />
Die Felsspitze des Cerro de la Muerte Blick auf die Panamericana<br />
Blick auf die Karibik Blick auf den Pazifik<br />
hallo , ein neuer blick in unsere schöne welt :-)<br />
diesen blick ermöglicht der augenstein den bei<br />
meiner 3 1/2 wöchigen reise durch costa rica am<br />
11.01 des jahres 2005 am cerro de la muerte auf<br />
einen felsgipfel in 3490m höhe hinterlies. der<br />
berg gehört zur cordilliera de talamanca die ganz<br />
costa rica durchzieht.<br />
ich wählte diesen berg da der augenstein von dort<br />
oben bei guter sicht im osten die karibik (auf<br />
dem foto leider in wolken gehüllt) - im westen<br />
den pazifik und die höchste stelle (3200m) der<br />
panamericana (interamericana)zwischen alaska<br />
und feuerland erblicken kann.<br />
der stein wird immer wunderschöne anblicke<br />
haben so wie ich sie auch hatte - sehr beeindruckend und somit nichts mit dem namen des berges mehr<br />
gemein hat , der berg des todes -die bezeichnung stammt aus einer zeit als die bewohner noch mit<br />
ochsenkarren und zu fuss über die passhöhe gingen und einige dabei durch kälte und unglücksfälle<br />
umkamen.<br />
schöne idee mit den augensteinen !!!<br />
Bernd Ziegler, Berlin<br />
2005
Côte d'Ivoire<br />
Bouaké<br />
Der Stein liegt in Bouaké gegenüber dem Restaurant „Le Palais des Congres – der Palast<br />
der Aale“ in einem Stehimbiss im Dunkeln, was für ihn das reinste Glück sein dürfte,<br />
denn draussen ist es heiss und schwül. Ausserdem fällt er hier nicht weiter auf, weil man<br />
über ihn wegtritt und nicht irgendwelche magischen Assoziationen geweckt werden. Er<br />
wird hier noch lange unentdeckt bleiben und auf die Strasse schauen können.<br />
Der Stein hat auch Glück, weil er in dem Teil der Côte d’Ivoire liegt, das kaum verwüstet<br />
wurde während des langen und heftigen Bürgerkrieges. Aber das ganze Land ist heute<br />
völlig verarmt.<br />
Bis Ende der neunziger Jahre war es noch das Vorzeigeland in Westafrika, mit florierendem<br />
Tourismus und Schnellstrassen etc. Heute werden die verwüsteten Gebäude langsam<br />
wieder aufgebaut, jeder hofft, dass der Frieden stabil werden wird und langfristig<br />
wieder ein normaleres Leben ermöglicht. Der Frieden wurde erst 2007 mit dem Abkommen<br />
von Ouagadougou international besiegelt. Heute ist das Land im Aufbau – gerade so<br />
wie seine derzeitige Internetseite – siehe http://www.abidjan.net/gouvernement/<br />
Bei der Rückfahrt von Bouaké nach Abidjan durchqueren wir dichte Wälder. Junge Männer<br />
stehen an der Strasse und versuchen ihre karge Beute zu verkaufen: Kein Tier ist<br />
grösser als eine Katze – ein deutlicher Hinweis darauf, dass hier Not und Hunger herrschen<br />
und alles gegessen wird, was überhaupt nur als essbar gilt.<br />
Katarina Greifeld, Frankfurt/Main<br />
2008<br />
Bouaké, im November 2008
Côte d'Ivoire<br />
San Pedro<br />
Dieser liegt jetzt im schönen Ort San Pedro direkt am Strand(4° 43'37.39''N<br />
und 6° 37' 44.42 '' W).<br />
San Pedro ist eine kleine Hafenstadt im Westen des Landes, ca. 100 km von<br />
der liberischen Grenze entfernt. Einst ein blühendes Touristenörtchen und<br />
durch die Nähe zum Tai-Nationalpark ein hervorragender Ausgangspunkt für<br />
einen Besuch bei den Chimpansen im Park. Auch jetzt ist es noch immer ein<br />
beliebtes Ausflugsziel, wenn man der Großstadt Abidjan einmal entkommen<br />
will und am Strand einfach mal die Seele baumeln lassen will.<br />
Rolf Ulrich, Abidjan<br />
2007
Dänemark<br />
Gilleleie<br />
- Was ist die Wahrheit anderes als das Leben für eine Idee? -<br />
Søren Kierkegaard<br />
Heinrich Harries, Dreieich<br />
2004
Deutschland<br />
Berlin<br />
Lieber <strong>Volker</strong>,<br />
gestern (14.7.03) haben wir den Stein abgelegt! Und natürlich viele Photos gemacht Ich bin so<br />
oft dahin gefahren, um einen guten Ablageort zu finden. Auf der Kolonnenbrücke war unmöglich,<br />
an einem Baum, in/auf einem Baum am Fuss der Brücke gings auch nicht, an einem anderen Baum<br />
(sicherer) wollte ich auch nicht, der Kontakt zur Brücke war mir wesentlich. Wir haben ihn<br />
jetzt von der Brücke herabgelassen (an einem Bindfaden! ),auf den<br />
Kopf eines Stützpfeilers.<br />
Mit der Hand kommt man nicht ran, d.h.<br />
keiner wird ihn holen, denke ich. Sieht<br />
toll aus und ich hoffe, er bleibt da<br />
wirklich ein paar Jahre liegen!!<br />
(Mindestens bis Du ihn mal sehen kommst!)<br />
-------<br />
Die Kolonnenbrücke, direkt bei uns hier<br />
(ich komme auf gar keinen anderen Ort..);<br />
Blick nach unten: auf riesige Bauarbeiten zu einer Zubringerschnellstrasse<br />
zum Potsdamer Platz, glaube ich, Blick an die Ecke<br />
der Brücke: hinter Grün verborgen ein riesiger Klotz: Hitlers "Großbelastungskörper", denn<br />
unter der Brücke sollte auf eben erwähnter Trasse eine Nazi-Prachtstrasse<br />
zu Speers "Germania" verlaufen; mit dem Großbelastungskörper wurde der<br />
Berliner Sandboden getestet; Blick Richtung Norden: Silhouette Potsdamer<br />
Platz; Blick Richtung Osten: Kreuzberg mit Denkmal der Befreiungskriege<br />
von Napoleon; die Kolonnenstr. selber heißt so, weil sie im 19. Jahrhundert<br />
weit hinterm Berliner Stadtrand im Tempelhofer Feld Aufmarschstraße,<br />
ein Armeeübungsgelände war; unweit davon die Eylauer Str., in der<br />
erst um 1900 Häuser gebaut wurden; in unserem Haus z.B. wohnten, glaube<br />
ich, Berliner Strassenbahnerfamilien. Die Wohnungen waren für diese<br />
soziale Klasse mit eigenem Bad u. Klo sehr gut ausgestattet. Also auch<br />
damals eine ganze Familie in unserer Wohnung - sage ich mir immer, wenn<br />
sie mir mal gerade doch wieder bisschen klein vorkommt.<br />
Eva und Henning von Kügelgen, Berlin<br />
2003
Deutschland<br />
Berlin<br />
Berlin – Lichtenberg, Gedenkstätte der Sozialisten<br />
Der Stein liegt auf Rosas Grabe<br />
Er blickt in die Luft wo er nichts sieht<br />
Als Tribut und letzte Gabe<br />
Wer weiß was mal mit ihm geschieht<br />
Noch auf dem Weg zum Ziel irrte er rastlos umher<br />
Stellte Fragen an die Welt<br />
Machte dem Träger das Leben schwer<br />
In der Hoffnung daß er ihn behält<br />
Das vermeintliche Ende war nun gefunden<br />
Vorbei die Suche der richtigen Orte<br />
Der Anfang überwunden<br />
Doch blieb Zeit für die letzte Worte<br />
Zwischen zerplatzten Träumen und ewiger Ruhe sprach der Stein:<br />
„Wenn die Blätter von den Bäumen fallen, sprechen sie von Freiheit und vergessen dabei sogar den Tod.“<br />
Leon <strong>Steinbacher</strong>, Berlin<br />
2004
Deutschland<br />
Darmstadt<br />
Der Augenstein aus Mirabel blickt auf einen Stein aus der nabatäischen<br />
Tempelstadt Petra (zu deutsch Stein) in Jordanien, die ganz in den<br />
marmorierten, in vielen Farben schimmerten Sandstein hinein gebaut wurde.<br />
Sabine Welsch und Ulli Emig, Darmstadt<br />
2003
Deutschland<br />
Dessau<br />
<strong>Volker</strong> <strong>Steinbacher</strong>, Frankfurt/Main<br />
2004<br />
Es ist ein sonniger Herbsttag und<br />
bunte Blätter wehen von den<br />
Bäumen.<br />
In Dessau lege ich einen Stein<br />
vor das Bauhaus-Gebäude.<br />
Hier unterrichteten von 1924 bis<br />
1932 der Ungar Lazlo Moholy-<br />
Nagy, der Russe Wassily<br />
Kandinsky, der Schweizer Paul<br />
Klee, die Deutschen Joseph<br />
Albers, Oskar Schlemmer, Lionel<br />
Feininger, die Architekten Walter<br />
Gropius, Hannes Meyer, Ludwig<br />
Mies van der Rohe und viele<br />
andere.<br />
In dieser kommunikativen<br />
Gemeinschaft entwickelten sie<br />
neue Formen für Kunst und<br />
Gestaltung jenseits nationaler<br />
Grenzen, eine weltumspannende<br />
Ästhetik.<br />
Das Bauhaus wurde 1932 auf<br />
Betreiben reaktionärer Kreise in<br />
Dessau geschlossen, die Idee<br />
aber verbreitete sich über die<br />
ganze Welt.<br />
Die Einheit von Ästhetik,<br />
Ökonomie und Sozialem blieb<br />
dabei oft auf der Strecke.<br />
So verdanken wir dem Verlust<br />
des Ästhetischen die<br />
Plattenbauarchitektur und dem<br />
Verlust des Sozialen die<br />
glitzernden Bankpaläste.<br />
Die Banalisierung des<br />
Bauhausgedankens verdanken<br />
wir IKEA.<br />
Trotzdem ist für mich das<br />
Bauhaus ein Modell für ein<br />
fortschrittliches, demokratisches<br />
und soziales Deutschland .
Deutschland<br />
Frankfurt/Main<br />
Braubachstraße, die Frankfurter Kunstmeile, am Gesundheitsamt.<br />
Einmal spielte hier eine Roma-Blaskapelle, manchmal werden Blumen abgelegt.<br />
<strong>Volker</strong> <strong>Steinbacher</strong>, Frankfurt/Main<br />
2003
Deutschland<br />
Hainichen<br />
Atelier / Gerichtsstraße 9 / Südwestwand<br />
1 Stein auf Rahmen einer Kaltnadelradierung von Karl Fischer<br />
2 auf Rahmen eines Farblinolschnittes von Helmut Gebhard (Dresden)<br />
3 Stein aus Bargeme du Var (Kalkvarietät)<br />
4 Usbekischer Quarzbonbon, von der Moschee Bibi Hanoun, Samarkand,<br />
von einem Milizionär angeleckt<br />
5 aus Mirabel<br />
6 Tausendfüßler (Holzspielzeug)<br />
7 Findlinge ( vom Grab des Rabbi Löw,<br />
...Prag)<br />
DAS/DIE Augen blickt (u.a.)auf<br />
(Südostwand) Werke von G.Hofmann,<br />
Hans Wutzler,Karl Fischer, Margret<br />
Weise, R. Siebenborn, Erika Hofmann,<br />
Holger Koch, Elke Emmy Laubner,<br />
Hans Hess, Bocchi, Astrid Löffler.<br />
Günter Hofmann, Hainichen<br />
2003
Deutschland<br />
Hallig Helmsand<br />
Auf der Hallig Helmsand am 23.10.03 um 12.20 Uhr an einem<br />
winterlich kaltem, sonnigem Tag zwischen drei markanten<br />
Küstenbefestigungssteinen. Hier sieht man viel Himmel, das<br />
Meer und die ganze Dithmarscher Bucht von Friedrichskoog-<br />
Spitze bis Büsum.<br />
Christa Teichert, Heinke Vogel und Eckhard Vogel, Frankfurt/Main<br />
2003
Deutschland<br />
Hanau<br />
Es war einmal mitten im<br />
Winter und die Schneeflocken<br />
fielen wie Federn<br />
vom Himmel herab,<br />
da saß eine Königin an<br />
einem Fenster, das einen<br />
Rahmen von schwarzem<br />
Ebenholz hatte und<br />
nähte. Und wie sie so<br />
nähte und nach dem<br />
Schnee aufblickte stach<br />
sie sich mit der Nadel in<br />
den Finger und es fielen<br />
drei Tropen Blut in den<br />
Schnee. Und weil das<br />
Rote im weißen Schnee<br />
so schön aussah, dachte<br />
sie bei sich: „ Hätt’ ich<br />
ein Kind so weiß wie<br />
Schnee, so rot wie Blut<br />
und so schwarz wie das<br />
Holz im Rahmen.“ Bald<br />
darauf bekam sie ein<br />
Töchterlein, das war so<br />
weiß wie Schnee, so rot<br />
wie Blut und so schwarzhaarig<br />
wie Ebenholz und<br />
wurde darum das<br />
Schneewittchen<br />
genannt. Und wie das<br />
Kind geboren war, starb<br />
die Königin. Über ein<br />
Jahr nahm sich der<br />
König eine andere Gemahlin.<br />
Wer kennt sie nicht, die Sammlung der Kinder- und Hausmärchen der Gebrüder Grimm? Für<br />
mich waren sie die erste Literatur meiner Kindheit und auch meinen Kindern habe ich sie mit<br />
großer Begeisterung immer wieder vorgelesen und die Bekanntesten frei erzählt.<br />
Die über 200 Grimmschen Kinder- und Hausmärchen, mittlerweile in 140 Sprachen übersetzt,<br />
sind nach der Bibel die weitverbreitetste Literatur der Welt.<br />
Ich habe meinen Stein an dem Denkmal auf dem Marktplatz der Stadt Hanau, Geburtsstadt der<br />
Brüder Grimm, hinterlegt. Dort wo sich der Ausgangspunkt der deutschen Märchenstraße, die bis<br />
Bremen führt, befindet.<br />
12.11.05<br />
Birgit Weber, Frankfurt/Main<br />
2005
Deutschland<br />
Koblenz<br />
Der Stein liegt unter einer<br />
Steinbank mit Blick auf das<br />
„Deutsche Eck“:<br />
Das Denkmal (Gesamthöhe 37<br />
Meter) am Deutschen Eck, am<br />
Zusammenfluß von Rhein und<br />
Mosel, ist eines der Bauwerke, die<br />
das deutsche Volk zu Ehren<br />
Kaiser Wilhelms I. errichtet hat.<br />
Die Rheinprovinz widmete Kaiser<br />
Wilhelm I. das Monument als<br />
Dank für die Einigung des Deutschen<br />
Reiches. Das Denkmal zeigt<br />
den Kaiser zu Pferd in dem weiten<br />
Umhang eines Feldmarschalls mit<br />
Helm und Federbusch. Neben dem<br />
Pferd schreitet eine weibliche<br />
Genienfigur, die Krone tragend.<br />
Kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs,<br />
am 16. März 1945, wurde<br />
das Reiterstandbild durch eine<br />
amerikanische Artilleriegranate<br />
beschädigt. Zwischen 1953 und<br />
1990 diente der Sockel als „Mahnmal<br />
der Deutschen Einheit“. Auf<br />
dem Sockel wehte eine riesige<br />
Deutschlandfahne. Nach dem Fall der Berliner Mauer wurden neben dem Denkmal drei originale Betonelemente<br />
der Mauer aufgestellt.<br />
Seit dem Krieg wurde immer wieder über eine Neugestaltung des Denkmals diskutiert. Alle Pläne scheiterten<br />
jedoch entweder an der fehlenden Finanzierung oder daran, daß sie sich nicht mit der Idee des Mahnmals vertrugen.<br />
Durch die Wiedervereinigung Deutschlands 1990 verlor das Mahnmal jedoch seinen sinnstiftenden<br />
Gedanken. Eine private Stiftung des Koblenzer Verlegerehepaares Theisen ermöglichte nun die Rekonstruktion<br />
des Reiterstandbilds.<br />
Das Vorhaben wurde in Koblenz kontrovers diskutiert, weil ein Denkmal für Wilhelm I. von vielen als nicht<br />
mehr zeitgemäß empfunden wurde. Unter anderem führte man seine Vergangenheit als „Kartätschenprinz“ zur<br />
Zeit der Märzrevolution an, bei der er die Revolutionäre in Berlin hatte zusammenschießen lassen. Als Argumente<br />
für die Rekonstruktion des Denkmals wurden vor allem der touristische Aspekt und die Wirkung in der<br />
Stadtsilhouette angeführt.<br />
Die Aufstellung fand an dem Tag statt, der im Kaiserreich als „Sedantag“ gefeiert worden war, zum Zeichen des<br />
Sieges der deutschen Staaten unter der Führung des späteren Kaisers Wilhelm I. über Frankreich. Auf deutscher<br />
Seite war dies nicht aufgefallen, wohl aber in Frankreich. Die feierliche Einweihung fand schließlich am 25.<br />
September statt. Heute ist das Denkmal am Deutschen Eck vor allem eine Touristenattraktion.<br />
Monica Zelt, Nörtershausen<br />
2006
Deutschland<br />
Neu-Isenburg<br />
Ein Blick in die Zeit, ein Blick in die Geschichte.<br />
Was war?<br />
Was ist?<br />
Was wird sein?<br />
Hugenotten auf der Flucht.<br />
Verlust der Heimat.<br />
Der Weg in die Fremde.<br />
Ein Graf gewährt Land.<br />
Hoffnung auf ein neues Leben.<br />
Baumeister Löber plant eine Idealstadt.<br />
Handwerker wirken Strümpfe.<br />
Das Dorf wird Stadt.<br />
Fabriken entstehen.<br />
Pendler kommen und gehen.<br />
Krieg.<br />
Steckrübenwinter.<br />
Volksküche.<br />
Krieg.<br />
Deportationen.<br />
Bomben.<br />
Wiederaufbau und Wirtschaftswunder.<br />
Franz Völker und Anny Schlemm singen.<br />
Thomas Reiter fliegt ins All …<br />
Bettina Stuckard, Neu-Isenburg<br />
2005
Deutschland<br />
Prora/Rügen<br />
Einäugiges Prora<br />
"Achtung Lebensgefahr! Herabstürzende Bauteile!! Betreten verboten!!!"<br />
Je nach dem, von welcher Seite man sich Prora nähert, muß man schon seinen ganzen Mut<br />
zusammenkratzen. Und dann wieder hat es auch eine Schauseite, wo die Touristen busladungsweise<br />
angekarrt und ins Freie geschippt werden. Schon eine Sehenswürdigkeit: Prora, Moloch in Backstein<br />
und Beton, größtes Kraft-durch-Freude-Projekt der Nazi-Ära an Rügens landschaftlich eigentlich<br />
schützenswerter Nordostküste, Regenerationsfabrik für 20.000 Arier (oder waren es ganze Arier-<br />
Familien?), später die Mutter aller Kasernen erst für die Rote, dann die Nationale Volksarmee,<br />
mehrere Kilometer lang bildet es heute, in drittelwegs verfallenem, drittelwegs demoliertem,<br />
drittelwegs umgewidmetem (Museen, Galerien, Ateliers, Kneipen, vielfältige Initiativen) Zustand<br />
noch eine mit dem Lineal nachziehbare, martialische Front zum Meer hin.<br />
Mit <strong>Volker</strong> <strong>Steinbacher</strong>s Augen-Stein in der Hand, laufe ich, ohne lange zu überlegen, auf die Mauer<br />
aus Bruchstein und Zement-Konglomerat, voll Mineralischem aus der Region (Feuersteinstücke), zu,<br />
genauer gesagt einen Abschnitt, der sich von den Wettern der Geschichte zernagt darbietet, seiner<br />
Deckplatte beraubt; ihn bin ich hochgeklettert und bette jetzt mein Mitbringsel in eine Lücke, ein<br />
bißchen verkantet, damit er stabil ruht und nicht beim nächsten Sturm gleich ins Wasser gefegt wird -<br />
und dort hockt er, wenn er nicht gestorben ist, noch heute und richtet sein Zyklopenorgan<br />
leidenschaftslos-kühl hinaus auf die Bucht, die, wenn mich nicht totale touristische Fehlorientierung<br />
narrt, links von Sassnitz, rechts von der Landzunge Nordperd begrenzt wird.<br />
Roland Held, Darmstadt<br />
2003<br />
Foto: Ute Döring, Darmstadt
Dominica<br />
nahe Highest Point<br />
Der Stein wurde am 20.02.2010 um 11.00 Uhr abgelegt.<br />
Ort: Nahe dem highest point ( 2.789 ft), World Heritage ,Vulkanberg,<br />
nahe fresh water lake<br />
Der Beitrag wurde vom Teilnehmer zurückgezogen.<br />
N.N., Heidelberg<br />
2010
Dominica<br />
Pointe Mulatre<br />
Nancy Atzenweiler, Pointe Mulatre<br />
2009<br />
Der Stein hat ein neues Zuhause gefunden!<br />
Am Stein-Strand von Pointe Mulatre Bay in Dominica /<br />
Karibik<br />
Das Auge sieht den Atlantik, evtl. sogar bis Martinique<br />
sowie auf der anderen Seite die Ocean Cabana vom<br />
Hotel Jungle Bay Resort.
Dominikanische Republik<br />
Los Casabes<br />
Der Stein musste daheim bleiben, weil es hier in "Los Casabes", etwa eine<br />
Stunde von der Hauptstadt Santo Domingo, Voodoo gibt, und das Risiko zu<br />
gross schien, dass irgendetwas in der Folge passieren könnte.<br />
Stattdessen freuten sich die beiden Herren der Zweiräderwerkstatt, dass ich<br />
sie fotografierte. Sie hatten offensichtlich grade nichts zu tun, und<br />
folgten schon länger mit ihren Blicken meinem Hin- und Herwandern im Dorf,<br />
in dem ich eine Gruppe von Haitianern besuchte, die mit Grundregeln der<br />
HIV-Prävention bekannt gemacht worden waren.<br />
Katarina Greifeld, Frankfurt/Main<br />
2007<br />
Santo Domingo, im März 2007
Dominikanische Republik<br />
Santo Domingo<br />
Der Stein liegt in der Hauptstadt der Dominikanischen Republik, Santo<br />
Domingo, auf einem kleinen Grashügel. Noch genauer gesagt befindet sich<br />
dieser Grashügel in der Urbanisation Franconia, die in der Nähe einer<br />
Hauptstraße namens Avenida Charles de Gaulles liegt.<br />
Von diesem Hügel aus hat der Stein freie Sicht bis zum Horizont und<br />
blickt über tiefer gelegene Stadtteile hinweg. Am Horizont sieht der<br />
Stein den Faro a Colón. Dabei handelt es sich um ein großes Museum über<br />
Christof Kolumbus. Dieses Gebäude sieht aus, wie ein auf den Boden<br />
gelegtes Kruzifix. Während der Nacht werden von diesem Bauwerk aus<br />
mittels einiger starker Strahler mehrere Kreuze an den Himmel gemahlt.<br />
Fotos habe ich leider nicht. Es wäre mir auch nicht möglich gewesen, all<br />
das was der Stein sieht adäquat festzuhalten.<br />
Ullrich Wagner, Langen<br />
2004
Dschibuti<br />
Douale<br />
What can we learn from Djibouti?<br />
Adapt or Perish<br />
Niels von Keyserlingk, Douale<br />
2004
Ecuador<br />
Cajas-Nationalpark<br />
Ich habe am 03.11.2005 einen Stein im Cajas-Nationalpark in Ekuador<br />
abgelegt.<br />
Der Stein liegt auf ca. 3800 m Höhe.<br />
Im Park gibt es 253 Seen. Hier leben Tiere, wie z.B. der Kondor, der<br />
Brillenbär, der Puma und Lamas.<br />
Die Temperaturen reichen von -2 Grad C bis 18 Grad C.<br />
Die Gesteine sind ca. 120 - 200 Millionen Jahre alt und vulkanischen<br />
Ursprungs.<br />
Die Seen sind erst vor ca. 1 - 2 Millionen Jahre durch Gletscher<br />
entstanden.<br />
Der Stein sieht auf einen See im Park.<br />
Stefanie Christ, Dieburg<br />
2005
Ecuador<br />
Cotopaxi<br />
Mission Auge<br />
4<br />
Mission Auge<br />
Auf meiner Reise durch Ecuador bekam ich dieses Auge mit, zuerst stellt<br />
sich mir die frage, wohin damit? Dann hatte ich einen geeigneten platz<br />
gefunden, der allerdings mit ein paar strapazen verbunden war. Der Gipfel<br />
des Cotopaxi.<br />
Er ist mit knapp 6000 Metern der höchste noch intakte Vulkan der Erde und<br />
seine Spitze ist mit ewigem Eis bedeckt. Um den Vulkan zu besteigen muss<br />
man sich die noetige Ausruestung besorgen und einen Guide anheuern,<br />
sonst wird das ganze lebensgefaehrlich.<br />
zuerst fährt man in ein Refugium das auf etwa 4800 Metern steht und<br />
bereitet sich von dort aus auf den aufstieg vor. Man schläft etwa drei bis vier Stunden mit Frauen und Männern aus der<br />
ganzen welt in einem riesen Schlafsaal, die alle das selbe Ziel und den selben willen haben. Gegen ein Uhr Nachts, wenn<br />
das Eis hart und ungefährlich ist geht man über ein Steinfeld bis zum Anfang der Schneegrenze.<br />
Wir hatten ein riesenglück und es war eine sternenklare Nacht. Ich kam mir vor wie auf dem Mond in diesem Steinfeld. Ab<br />
dem eis muss man dann so spezielle Steigeisen anziehen und ab geht`s. Natuerlich immer ganz langsam, Schritt für Schritt,<br />
weil es in diesen höhen nicht leicht ist zu Atmen.<br />
Stundenlang den Berg hoch und höher und es scheint kein Ende zu nehmen. Irgendwann habe ich mich gefragt warum ich<br />
diesen scheiss eigentlich mache, es war kalt, meine Füße taten weh und mein herz hat gepumpt als wolle es gleich einen<br />
Alleingang wagen. Aber ich hatte ja die Mission!<br />
Irgendwann war aber Schluss mit der Nacht und da wusste ich warum ich mich diesen Qualen ausgesetzt habe. So einen<br />
unbeschreiblichen Sonnenaufgang habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht gesehen. Es hat sich also doch gelohnt<br />
stundenlang durch den Schnee zu stapfen, um dem Auge eine neue heimat zu geben.<br />
Ich kann leider nicht richtig beschreiben wie wunderschön das war, weil es sich nicht in Worte fassen lässt wie es ist, über<br />
den wolken zu stehen und eine so grosse Energie vor sich aufstehen zu sehen.<br />
Ich hoffe aber, dass die Bilder für sich sprechen<br />
Hannah Ernst, Kelkheim<br />
2004
Ecuador<br />
Rio Toachi<br />
Ecuador, 19. Februar 2005, Rio Toachi - doch längst ist der Stein nicht mehr dort, wo wir ihn ließen.<br />
WIR sind Pachacutic, Ivan, Suco und Rainer, drei Quichua-Kinder und ein Deutscher.<br />
Vielleicht ist der Stein schon im Pazifik angekommen. Vielleicht hat ihn eines der Kinder als<br />
Glücksbringer mitgenommen. Alles bleibt in Bewegung ...<br />
Wer mehr über mich, über Pachacutic, Ivan, Suco ... und über Ecuador wissen möchte, gerade<br />
sind von mir zwei Bücher erschienen, meine Autobiografie "FERNES LAND - die DDR, die<br />
DEFA und der Ruf des Chimborazo" und der Roman "REGENBOGENBOA“.<br />
Rainer Simon, Potsdam<br />
2005
El Salvador<br />
San Salvador<br />
Der Stein wurde vor der "Casa la Esperanza"<br />
(Haus der Hoffnung) begraben. Dies ist eine<br />
Einrichtung der lutherischen Kirche El Salvadors<br />
für Obdachlose, Drogenabhängige, Prostituierte...<br />
mit den Möglichkeiten, sich und seine Kleidung<br />
zu waschen, eine warme Mahlzeit zu bekommen,<br />
manchmal Medizinische Untersuchung, Anonyme<br />
Alkoholiker kommen etc. Vor allem aber auch um<br />
einmal in Frieden dazusitzen, zu spielen und zu<br />
reden. Das Haus liegt in einem der großen Drogenumschlagsplätze<br />
San Salvadors. Der Stein<br />
wurde am Eingang von einigen "Besuchern" der Einrichtung begraben. Hanna und Ich<br />
dachten, dieser Platz wäre darum ideal für den Augenstein, da er nun an einem Platz liegt, wo<br />
man sonst gerne seine Augen abwendet, von der Gewalt, von dem Elend, den Drogengeschäften!<br />
In einem Viertel, das immer mehr herunterkam, wo sich immer mehr abgewandt<br />
wurde. Gleichzeitig liegt er aber auch am Eingang zu einem kleinen Ort der Geborgenheit,<br />
des Friedens, der Ruhe- ich hoffe, dass dies auch oder gerade eben im Sinne ihres<br />
Kunstprojektes ist. (so hatten wir das jedenfalls verstanden!)<br />
David Vogt, San Salvador<br />
2007
Eritrea<br />
Asmara<br />
Der Stein liegt zuhause auf dem Dach:<br />
…und das sieht er:<br />
“…wie gezogen steigt eine lagunenblaue Woge lose auf, steigt hinauf, durch den Koerper in<br />
den Himmel rauf…” (aus “blau”)<br />
Esther Geis, Asmara<br />
2004
Estland<br />
Tallinn<br />
Tallinn oder der Stein des Anstoßes<br />
An einem symbolträchtigen Tag, dem 9. Mai 2007 war meine Ankunft in der estonischen Hauptstadt Tallinn.<br />
Dieser Tag wird in Russland offiziell gefeiert als Beendigung des 2. Weltkriegs und der Befreiung von Hitler<br />
und dem Faschismus. Diese Feierlichkeit wird in Russland mit Blumen und Paraden begangen. Die Russen<br />
besuchen Denkmäler und öffentliche Plätze und legen dort auch Blumen nieder.<br />
So wurde 1947 auch in Tallinn als Denkmal für die gefallenen Soldaten ein Bronzesoldat im verkehrsreichen<br />
Zentrum der Stadt errichtet. Jahr für Jahr wurde dieser Platz besonders von der russischen Minderheit in Estland<br />
(von den 1,4 Mio Einwohnern Estlands sind 500.000 Russen) besucht, die dort Blumen abgelegten, um an die<br />
fatalen Folgen des Krieges zu erinnern.<br />
Neuerdings weht aber durch die ehemaligen Staaten des Sowjetblocks ein rauer Wind.<br />
Seit dem Beitritt der baltischen Staaten und Polen in die EU gibt es eine Anti-Sowjet-Haltung, die vor allem in<br />
der medialen Ausschlachtung und im sinnlosen politischen Konfrontationskurs mit der jetzigen russischen<br />
Regierung ihren Widerhall findet. Das estnische Parlament (Durchschnittsalter der Parlamentarier ist unter 35<br />
Jahren) beschloß, dass der Bronzesoldat, von den Russen liebevoll Aljoscha genannt, als ein Symbol der sowjetischen<br />
Besatzung an einen anderen Ort und zwar auf den Friedhof der Kriegsgefallenen Filtri Tee versetzt<br />
werden sollte. Diese Umsetzung<br />
geschah kurz vor meiner<br />
Ankunft am 9. Mai.<br />
Dieses Vorgehen führte dazu,<br />
dass einige russische Demonstranten<br />
randalierten, um ihre<br />
Wut zum Ausdruck zu<br />
bringen.<br />
Am 9. Mai glich die Stadt,<br />
obwohl ein ganz normaler<br />
Arbeitstag war , einer Geisterstadt.<br />
Alle Estonen hatten sich<br />
in ihren Häusern verschanzt,<br />
verschüchtert durch die von<br />
den Medien geschürte Angst<br />
vor den möglichen Krawallen<br />
der Russen. Die Altstadt war<br />
leergefegt.<br />
Jedoch am Platz des ursprünglichen<br />
Denkmals bis hin zum<br />
neuen Aufstellungsort, dem<br />
Friedhof der Kriegsgefallenen,<br />
wimmelte es von Polizisten und sensationslüsternen Presseleuten, die nur darauf warteten, dass etwas<br />
Spektakuläres passiert. Dessen ungeachtet marschierten und spazierten russische Familien, mit Blumen in den<br />
Händen, die Strecke vom alten zum neuen Standort des Denkmals entlang. Die Stimmung war friedlich und<br />
ähnelte einem Volksfest. Ich legte den Stein dann direkt hinter „Aljoscha“ ab, inmitten des Blumenmeeres.<br />
Man kann die Situation nicht besser beschreiben als die Dame an der Rezeption meines Hotels, die, als ich mich<br />
nach dem Ort des Denkmal erkundigte, antwortete: „Wir haben seit Jahrzehnten mit den Russen hier friedlich<br />
gelebt und die jungen Politiker, die populistisch und ohne jede Kriegserfahrung eine solche Entscheidung<br />
durchgesetzt haben, waren sich weder ihres Handelns bewusst noch über die Konsequenzen im Klaren. Dies<br />
diente nur dazu, sich von der langjährigen Beziehung zu Russland zu distanzieren.“<br />
Unsere estnische Stadtführerin hat das noch spitzer formuliert: „Während der gesamten Sowjetzeit wurde das<br />
Symbol und Kennzeichen Tallinns - ein christlicher Engel mit einem Kreuz in der Hand, nie angerührt. Warum<br />
kann man diese Symbole nicht respektieren und sie in ihrem geschichtlichen Kontext sehen?“<br />
Die estnische Regierung, die seit Jahren eine Politik der Einschränkung der Rechte der russischen Minderheit<br />
verfolgt, hat mit diesem sinnlosen Akt eine weitere Schneise in die Kluft zwischen die seit Jahrzehnten friedlich<br />
koexistierende Bevölkerungsteile geschlagen.<br />
Mai 2007<br />
Zafer Toker, Frankfurt/Main<br />
2007
Fidschi<br />
Malamala<br />
Liebe Leute,<br />
ich bin der achte und somit letzte Stein im Südseepaket 2006 und liege seit dem 21.<br />
Dezember, 11 Uhr, in einer Astgabel eines ausgetrockneten Frangipani-Baumes auf<br />
der kleinen Ausflugsinsel Malamala vor der Westküste von Viti Levu. Ich schaue über<br />
den Strand und die See bis Viti Levu. Bis nach Nadi, der drittgrößten Stadt auf den<br />
Fidschis, sind`s vielleicht 15 Kilometer Luftlinie. Wir hatten uns einer 20-köpfigen<br />
Besuchergruppe angeschlossen, die einen Tag auf der Insel verbrachte. Malamala<br />
ist im Besitz eines fidschianischen Clans. Es gibt hier zur Begrüßung Kava. Das ist ein<br />
für Melanesien und Teile Polynesiens typisches Getränk aus Wasser und den Wurzeln<br />
der Pfefferstrauchgewächse. In großen Mengen genossen, benebelt es.<br />
Malamala ist wirklich toll, um zu baden, zu schnorcheln und im Schatten zu lesen<br />
oder zu schlafen.<br />
Die Gruppe kehrte am Spätnachmittag ohne mich nach Nadi zurück. Nach dem<br />
Militärputsch Anfang Dezember hat sich die<br />
Lagen Fidschi wieder beruhigt. Einer Übergangsregierung sollen Neuwahlen folgen.<br />
Wollen wir mal hoffen, dass die Fidschis eine friedliche Zukunft haben.<br />
Viele Grüße<br />
Euer Stein Nummer 8<br />
Martin Feldmann, Frankfurt/Main<br />
2006
Fidschi<br />
Suva<br />
Ni sa bula, wie geht es Euch?<br />
Acht Augen-Steine sind am 15. November in<br />
Fidschi gelandet und wollen im www erzaehlen,<br />
was es in der Suedsee zu sehen gibt. Ich habe mich<br />
entschieden, in Fidschi zu bleiben und die anderen<br />
auf die weitere Reise zu schicken. In Nadi (sprich:<br />
Naendi) im Westen von Viti Levu, der groessten<br />
Insel des Archipels, nahmen wir den Bus nach<br />
Suva, der Hauptstadt der Fidschis. Auf der vierstuendigen<br />
Fahrt konnte ich auch einen Bick in The<br />
Fiji Times werfen und was ueber Ausschreitungen<br />
im Nachbarland Tonga lesen. In Fidschi kriselt es<br />
auch mal wieder. Das Militaer, das mit der derzeitigen<br />
Regierung im Clinch liegt, droht mit Putsch. Fuer Aussenstehende ist das schwer zu durchschauen.<br />
Fidschi, ehemals britische Kolonie, ist seit 1970 unabhaengig. Im Laufe der Jahrzehnte wurde<br />
schon dreimal geputscht. Im Hintergund standen vor allem ethnische Konflike zwischen den melanesischen<br />
Ureinwohnern und den Fidschi-Indern. Die Briten hatten im<br />
spaeten 19. und fruehen 20. Jahrhundert zehntausende von<br />
Indern nach Fidschi geholt. Sie arbeiteten vor allem auf den<br />
Zuckerrohrplantagen. Heute sind etwa 40 Prozent der fast<br />
850 000 Fidschianer indischer<br />
Herkunft. Alte melanesische<br />
Stammesstrukturen reichen<br />
wohl auch noch bis in die<br />
heutige Politik, was alles noch<br />
komplizierter macht.<br />
Martin Feldmann, Frankfurt/Main<br />
2006<br />
Seit dem 19. November 2006,<br />
11.30 Uhr, habe ich einen Platz<br />
in der Oeffnung eines knorrigen<br />
Baumstammes vor dem<br />
Regierungsgebaeude in Suva.<br />
Schon mehrfach marschierte<br />
Militaer auf. Aber die Lage ist<br />
bislang ruhig.<br />
Tatsache ist, dass in Fidschi vor allem die grossen<br />
Hotels und die Ressorts fast leer stehen, weil die<br />
Touristen aus Australien und Neuseeland ausbleiben<br />
und Buchungen fuer die kommenden<br />
Monate wegen der politischen Situation storniert<br />
wurden.<br />
Die Fidschianer nennen mich uebrigens Vatu. Die<br />
Pluralform ist gleich. So heisst der Weg der Steine<br />
in Fidschianisch NA GAUNISALA VEI VATU.<br />
Ich bin gespannt, was meine sieben Kollegen noch<br />
erleben werden.<br />
Moce (das heisst hier auf Wiedersehen)<br />
Euer Vatu
Finnland<br />
Helsinki<br />
place: UNIONINKATU, Helsinki, Finland<br />
date: 05.07.2004<br />
The stone sees the street on a rainy afternoon in july, viewing north<br />
towards the Kallio church.<br />
This summer has been the rainiest in Finland for a decade: we really have<br />
had our share of water! Unioninkatu is a long, straight street running from<br />
the rougher part of the city to the more elegant southern areas of old<br />
Helsinki.<br />
Tiina Väkiparta, Helsinki<br />
2004
Finnland<br />
Saimaasee<br />
Christine und Markus Thomas-Morr, Bad Soden<br />
2003
Frankreich<br />
Cascade de l'Ecrevisse/Guadeloupe<br />
Der Augenstein von Mirabel liegt in Guadeloupe am Wasserfall Cascade de l'Ecrevisse. Dieser<br />
befindet sich an der Route de la Traversée auf dem westlichen Teil des<br />
Schmetterlingsflügels" dieser Insel, der auch Basse Terre genannt wird.<br />
Dort wurde der Stein am 14. März 2006 in einem Baum deponiert, der sich am Auslauf des<br />
Wasserfalls befindet.<br />
Anette und Mathias Getzlaff, Wuppertal<br />
2006<br />
Das Auge kann direkt die nach unten stürzenden<br />
Wassermassen erkennen.
Frankreich<br />
Kourou/Französisch Guayana<br />
Claudia Langer, Freienwil<br />
2008<br />
Fast am Aequator hat das Auge inmitten anderer<br />
Steine den Blick auf eine Abflugrampe des<br />
Weltraumzentrums Guyana, CSG = Centre<br />
Spatial Guyanais, dem europäischem Weltraumbahnhof.<br />
Von hier starten die Ariane Raketen der<br />
ESA, von Arianespace und demnächst auch<br />
russische Sojus Raumschiffe.
Frankreich<br />
Mirabel/ Ardeche<br />
Alle AugenSteine kommen aus Mirabel !<br />
Maison Cœur Rouge<br />
Liane Palesch und Erwin Koch, Darmstadt<br />
1998
Frankreich<br />
Mirabel/Ardeche<br />
Mirabel ist ein kleines, fast verlassenes Bergdorf in den Ausläufern der Cevennen.<br />
Anläßlich eines Künstlertreffens malten hier 1998 <strong>Volker</strong> Beyer, Frank Schylla, Günter<br />
Hofmann, Hans Wutzler, Steffen Morgenstern und <strong>Volker</strong> <strong>Steinbacher</strong> Augen auf die<br />
vielen Steine, die hier herumlagen.<br />
Die Idee gefiel vielen Besuchern des Dorfes so gut, daß sie die Steine mitnahmen...<br />
Seither sind die Steine also auf Reisen.<br />
Inzwischen werden sie auf der ganzen Welt verteilt und dokumentiert.<br />
Sie sind Koordinaten eines weltumspannenden Kunstprojektes geworden:<br />
DER WEG DER STEINE.<br />
www.wegdersteine.de<br />
Jeder kann in Mirabel einen Stein mitnehmen und irgendwo in der Welt ablegen...<br />
<strong>Volker</strong> <strong>Steinbacher</strong>, Frankfurt/Main<br />
2005
Frankreich<br />
Paris<br />
„Die Pariser Weltausstellung 1937(...) steht im Zeichen einer gewaltigen Bekundung der Eintracht und<br />
des Friedens“ (Ausstellungskatalog).<br />
Wie ein Menetekel des heraufziehenden Weltkrieges stehen sich am Pariser Trocadero die Pavillons<br />
der Sowjetunion und Deutschlands gegenüber. Der sowjetische Pavillon, ein gestaffelter, aufwärtsweisender<br />
Bau trägt eine Großplastik der Bildhauerin Vera Muchina „Kolchosebäuerin und Industriearbeiter“.<br />
Ihm gegenüber der etwa gleich große, deutsche Pavillon von Albert Speer, von dessen<br />
Turm ein auf einem Hakenkreuz sitzender Adler auf den sowjetischen Pavillon hinabblickt. Hinter<br />
diesen Großbauten befindet sich ein modernes, lichtes Bauwerk, das dennoch große Aufmerksamkeit<br />
auf sich zieht: Der Pavillon der spanischen Republik.<br />
Die Pariser Weltausstellung eröffnet am 15. April 1937 .<br />
Elf Tage später, am 26. April, bombadiert die deutsche Wehrmacht das baskische Städtchen Guernica<br />
und tötet dabei mehr als 3000 Einwohner. Pablo Picasso, der eingeladen ist, mit einem Gemälde im<br />
spanischen Pavillon seine Solidarität mit der spanischen Republik zu bekunden, entschließt sich, mit<br />
einem gewaltigen Bild von mehr als 3 x 7 Metern dieses Kriegsverbrechen anzuklagen. Es wird in<br />
diesem Pavillon zu sehen sein.<br />
Picassos Guernica tritt eine lange Reise an. Es hängt viele Jahre im Museum of Modern Art in New<br />
York und erst nach dem Tode Francos wird es in Madrid seinen endgültigen Platz finden. Vera<br />
Muchinas Skulptur ist nach Moskau zurückgekehrt, der Hakenkreuzadler hoffentlich für immer<br />
verschwunden. <strong>Volker</strong> <strong>Steinbacher</strong><br />
Siehe Moskau, siehe Madrid, siehe Gernika-Lumo<br />
Anne-Catherine Charbonnier, Sevres und <strong>Volker</strong> <strong>Steinbacher</strong> Frankfurt/Main<br />
2003
Frankreich<br />
Paris<br />
Paris, den 1. Juli 2003, 14 Uhr Technisches Museum , rue st. martin 296<br />
das foucault´sche pendel hängt genau unter der apsis der kirche. der kirchenraum ist von 3 wächtern bewacht. zuerst denke ich<br />
mir, hier kann ich niemals irgendetwas irgendwo ablegen, geschweige in der nähe des pendels. also interessiere mich erst mal für<br />
alle anderen ausgestellten exponate. es führt ein ausstellungsweg bis unter das dach des kirchenschiffes. ich beschließe, diesen<br />
weg zu gehen und erst mal unbemerkt von dort oben das pendel zu fotografieren. dann steige ich wieder hinab und umkreise ein<br />
paar mal unauffällig das pendel . der wächter beobachtet mich, als ob er ahnt, dass ich die gesamte kirche sprengen möchte.<br />
plötzlich kommt ein junger student, geht direkt auf das pendel zu kniet sich davor auf den boden und macht ein paar fotos unterhalb<br />
der glasplatte von dem pendel. Na gut denke ich mir, also fotos machen ist wohl kein problem. Aber wie, den stein direkt an den<br />
fuß des pendels legen? jetzt betritt ein pensioniertes ehepaar, ich denke aus amerika, die kirche und steuert auf das pendel zu.<br />
erfürchtig verharrt es vor dem pendel und macht ebenfalls ein paar fotos. auf einmal verlässt der wächter seinen posten und<br />
verlässt die kirche. gute gelegenheit, aber das ehepaar denkt überhaupt nicht daran sich einmal die anderen austellungsstücke<br />
anzuschauen. egal, denke ich mir, nehme den stein, krabbel unter das pendel und lege den stein neben den fuß der glasplatte. das<br />
ehepaar weicht zurück und blickt mich völlig entgeistert an. jetzt noch schnell ein paar fotos gemacht, bis der wächter zurück<br />
kommt. er kommt zurück, aber bemerkt den stein auf dem blitzsauberen boden nicht. das ehepaar stürzt zu meiner verwunderung<br />
auch nicht gleich auf ihn zu. Ich schiesse noch ein paar fotos von dem pendel und verlasse langsam den kirchenraum. keine<br />
ahnung was passiert, wenn der stein mit dem auge unter dem pendel entdeckt wird, kann mir aber lebhaft ausmalen,was für<br />
gedanken der fund auslösen wird.... andreas hansel<br />
Jutta Heidt-Hansel und Andreas Hansel, Frankfurt/Main<br />
2003
Frankreich<br />
Saint Pierre/Martinique<br />
Am 28. März 2005 sind mein Sohn Dominic und<br />
ich für zwei Wochen nach Martinique<br />
aufgebrochen um dort zu tauchen und auch die<br />
Nachbarinsel Dominica zu besuchen, auf der<br />
ebenfalls ein Augenstein abgelegt werden sollte.<br />
Leider gab es Probleme mit der Fähre, so dass<br />
die Überfahrt nach Dominca nicht erfolgen<br />
konnte. Der Augenstein dort wird zu einem<br />
späteren Zeitpunkt niedergelegt.<br />
Am 4. April 2005, um 11:15 Ortszeit haben wir<br />
einen Augenstein in Saint Pierre, Martinique<br />
(61 ° westliche Länge, 14 ° nördliche Breite)<br />
abgelegt.<br />
Wir haben die Ruines L’Eglise du Fort am Fuß des Vulkans Mont Pelée als Ort für den Augenstein<br />
ausgewählt, von wo aus er sowohl den Vulkan, als auch das karibische Meer und Teile von<br />
Saint-Pierre sehen kann.<br />
Im Mai des Jahres 1902 spuckte der Vulkan Mont<br />
Pelée nicht nur einfach Lava - der Berg flog<br />
regelrecht in die Luft. Mit 450 Meter pro Sekunde<br />
raste eine Druckwelle auf Saint-Pierre zu. Häuser<br />
und Bäume wurden weggefegt wurden in<br />
Sekunden zerstört. Von den Schiffen, die in der<br />
Bucht vor der Stadt vor Anker lagen, waren nur<br />
noch brennende Wracks übrig. 30.000 Menschen<br />
starben, als einziger Überlebende wurde der<br />
Überlieferung nach ein Sträfling nach drei Tagen<br />
lebend in dem Schutthaufen gefunden, der zuvor<br />
das Gefängnis war.<br />
Nach und nach wurde die Stadt wieder<br />
aufgebaut, aber Saint-Pierre erreichte nie wieder<br />
die ursprüngliche Bedeutung als eine der wichtigsten Handelsstädte der Karibik. Nur wenige Häuser,<br />
so das Gebäude der alten Handelskammer, wurden bis heute originalgetreu wiederaufgebaut. Von<br />
anderen blieben nur Reste, wie etwa die<br />
Freitreppe Theaters. Auch die Ruines L’Eglise du<br />
Fort sind heute noch beeindruckende Zeugen<br />
der Katastrophe.<br />
Thomas Peters, Neu-Isenburg<br />
2005<br />
Wissenschaftler überwachen in einem modernen<br />
Observatorium hoch oben in den Bergen alle<br />
Aktivitäten des Mount Pelée. Nicht nur die<br />
Erdveränderungen, sondern auch die<br />
Wassertemperatur in den Flüssen wird dauernd<br />
gemessen. Alles Warnsignale dafür, ob der<br />
Vulkan in seinem Inneren anfängt zu brodeln.<br />
Denn der Mount Pelée gehört auch heute noch<br />
zu den gefährlichen Vulkanen – in einem<br />
Paradies in das es uns immer wieder hinzieht.
Frankreich<br />
bei Papeari, Tahiti/Gesellschaftsinseln<br />
Ende September bis Mitte Oktober 2003 segelten wir von Tahiti aus 3 Wochen durch<br />
französisch Polynesien. Am Ende unseres Törns in Raiatea flogen wir dann zurück<br />
nach Tahiti, wo wir den verbleibenden Tag nutzen wollten um einen passenden Ort für<br />
den Stein zu finden. Wir mieteten uns ein Auto und fuhren gemütlich auf der einzigen<br />
Strasse rund um die Insel, die von einem Berg<br />
dominiert wird und im Inneren kaum zugänglich ist.<br />
Es war feuchtwarm und bewölkt. Die Stimmung auf den<br />
Strassen Tahitis eher geschäftsmäßig, hektisch.<br />
Insgesamt also eine Atmosphäre, die nicht so<br />
südseestimmungsvoll ist, wie man sich das vielleicht<br />
wünscht oder vorstellt. Auf Tahiti einen<br />
Ort zu finden, der all das einschließt, was<br />
Polynesien in unserer Fantasie wachruft, ist kaum<br />
möglich.<br />
Also auf zum Gauguinmuseum - ein Ort direkt am<br />
Meer-, interessante Ausstellung, aber auch hier<br />
findet sich nicht der passende Ort. Neben dem<br />
Museum steht ein älteres Haus - direkt am Meer -<br />
das Grundstück noch vom Museumsgelände aus zugänglich.<br />
Davor die typischen Auslegerkanus,<br />
Fischernetze hängen da zum Trocknen, ein Hund,<br />
ein Kind auf der Schaukel, Palmen usw. Nach einer<br />
Weile des Herumprobierens finde ich den richtigen<br />
Platz für den Stein: ein Baum, in dem ein zweiter<br />
Baum wächst. Hier liegt er nun, durch die Wurzel<br />
des jungen Baumes geschützt und gehalten, im Rükken<br />
das Meer, im Blick das Gebäude des Gauguinmuseums,<br />
ganz in der Nähe des Ortes, wo Gauguin<br />
während seiner Zeit auf Tahiti gelebt hat.<br />
Corinna Glasenapp, Offenbach<br />
2003
Frankreich<br />
Thines<br />
11.9.2003<br />
Die Straße, die nach Thines führt, leitet durch eine wilde,<br />
herbe Natur. Ein Wildbach, im Sommer fast ausgetrocknet, ein<br />
langgestrecktes fast unzugängliches Tal, am Ende der Straße,<br />
in vollkommener Abgeschiedenheit das kleine Bergdorf.<br />
Den letzten Kilometer gehen wir zu Fuß entlang eines<br />
schmalen Weges. Thines liegt am Jakobsweg, der von Le Puy<br />
nach Santiago de Compostella führt. Über eine steile Treppe<br />
erreicht man eine kleine, stille Wallfahrtskapelle. Dort lege ich<br />
den Stein in eine schmale Mauerritze an der linken Seite des<br />
Kirchenschiffes.<br />
Verläßt man die Kirche, blickt auf eine furiose Landschaft von<br />
karger Schönheit. Die Idylle trügt.<br />
Ein Gedenkstein verweist darauf, daß Thines im zweiten Weltkrieg<br />
ein Rückzugsort der Resistance war. Denunziert von einem<br />
französischen Kollaborateur, rückten deutsche Verbände<br />
in das Dorf ein und erschossen alle Einwohner.<br />
Erwin Koch, Darmstadt und <strong>Volker</strong> <strong>Steinbacher</strong>, Frankfurt/Main<br />
2003
Gabun<br />
Libreville<br />
Anthony aus<br />
Ghana bewacht<br />
das Haus meiner<br />
Freundin Irene<br />
in Libreville.<br />
Eigentlich.<br />
Anthony ist<br />
aber auch sehr<br />
geschäftstüchtig,<br />
und so hat<br />
sich sein<br />
Wachthäuschen<br />
in einen afrikanischen<br />
Mini-<br />
Markt verwandelt.<br />
Oder eine<br />
Imbißbude.<br />
Oder beides.<br />
Ich habe ihm den Stein gegeben, damit er<br />
ihn zu seiner Sammlung der Dinge gibt, die<br />
offensichtlich für gute Geschäfte stehen.<br />
Damit das Auge ein bißchen über den Wächter<br />
wacht, der er ja eigentlich ist....<br />
Susanne Bernhard, Libreville<br />
2010
Gambia<br />
Fort James<br />
Gambia ist der kleinste Staat Afrikas. Er liegt an der Westküste und ist komplett vom Senegal<br />
umschlossen. Die Fläche des Staates bildet der etwa 480 km lange Fluss mit einem zwischen 25 bis 8<br />
km breiten Uferstreifen auf beiden Seiten. Dieser Fluss verleiht dem Staat seinen Namen der sich vom<br />
portugiesischen Wort câmbio (Austausch, Handel) ableitet. Was gehandelt wurde erzählte uns Lamin<br />
Trawaily:<br />
Portugiesische Händler befuhren im 18. Jahrhundert regelmäßig den Gambia und kauften junge<br />
Männer, Frauen und Kinder die entlang des Flusses aus den Dörfern entführt und versklavt wurden.<br />
Dieses „Geschäft“ übernahmen später die Engländer, die auf der Insel James Island einen befestigten<br />
Sammelpunkt - Fort James - einrichteten. Die Sklaven wurden auf der Insel in Verließen eingekerkert<br />
bis eine ausreichende Ladung zusammengestellt werden konnte. Von der Insel gab es kein entkommen<br />
– der Weg zum nächsten Ufer ist 8 km weit und das Mündungsgebiet wimmelte vor Haien. Aus den<br />
Dörfern entlang des Flusses wurden über 3 Millionen Menschen, hauptsächlich vom Stamm der<br />
Mandinka, Fulbe und<br />
Wolof, entführt und in<br />
die amerikanischen<br />
Kolonien verkauft.<br />
Der Blick nach Westen<br />
Thomas Guttandin, Hattersheim<br />
2006<br />
Den Stein für Gambia<br />
legte Lamin in eine<br />
Mauer der Ruine von<br />
Fort James. Der Stein<br />
blickt über die Mündung<br />
des Flusses hinweg<br />
Richtung Westen zu den<br />
Nachfahren der Sklaven<br />
die die Überfahrt<br />
überlebten. James Island<br />
ist heute nationale<br />
Gedenkstätte und<br />
erinnert an das Leiden<br />
und die Unmenschlichkeit<br />
der Sklaverei.
Georgien<br />
Dedoplis Tskaro<br />
Das Auge von Dedoplis Tskaro (Georgien, Kachetien)<br />
Am 20. Juli des Jahres 2005 habe ich einen sehr schönen schlanken Augenstein in Ostgeorgien (Kachetien)<br />
abgelegt. Ich war dort als Beteiligter an einer archäologischen Ausgrabung. Inmitten einer kargen<br />
Steppenlandschaft erhebt sich etwa einen Kilometer südöstlich der Provinzhauptstadt Dedoplis Tskaro ein<br />
markanter Berg mit zwei Gipfeln. Für die Bewohner Gegend besitzt der nach dem Propheten Elias benannte<br />
Berg, auf dem ein Kreuz steht, eine besondere Bedeutung. Sie gehen bereits seit der Antike einmal im Jahr am<br />
20. Juli dorthin, bitten den Bergheiligen Elias um Regen und unterstreichen diese Bitte mit dem Opfern eines<br />
Schafes. Selbstverständlich ist man dabei sparsam. Vergraben werden lediglich die Füße und der Kopf des<br />
Tieres. Die „spärlichen Reste“ verzehrt man im Rahmen eines Festmahles im Kreise der Familie.<br />
Wir konnten uns<br />
übrigens dem Fest<br />
nicht entziehen<br />
und haben es<br />
selbst ausprobiert.<br />
Ingo, der Grabungsleiter<br />
hat ein<br />
Schaf gekauft und<br />
wir haben es im<br />
Hause eines Georgiers,<br />
der mit uns<br />
zusammenarbeitet,<br />
mit sehr viel Wein<br />
(aus großen Trinkhörnern),<br />
anderen<br />
Speisen und Trinksprüchen verspeist. Geregnet hat es allerdings nicht. Der Augenstein liegt auf dem westlichen<br />
Gipfel des Berges und blickt nach Osten Richtung Aserbaidschan.<br />
Robert Hofmann, Kiel und Hainichen<br />
2006<br />
19. August 2006
Georgien<br />
Sadakhlo<br />
Lieber Herr <strong>Steinbacher</strong>, auch in Georgien konnte ich am 19.5.2005 einen Stein<br />
ablegen.<br />
Wo liegt der Stein?<br />
Der Stein liegt direkt an der Grenze zu Armenien in der Ortschaft Sadakhlo. Er<br />
liegt im Niemandsland, aber noch auf georgischer Seite.<br />
Was sieht der Stein?<br />
Der Stein sieht eine Grenze! Zoll auf der einen Seite. Brücke. Zoll auf der<br />
anderen Seite. Privat PKWs können nur mit großen Schwierigkeiten passieren.<br />
Reisende müssen zu Fuß über die Brücke und George der georgische Fahrer muss<br />
umkehren. LKWs kommen nach vielen Formalitäten durch, da dies eine der nur zwei<br />
Verbindungen Armeniens zur Außenwelt ist. Rundherum Berge und Schafe und ein<br />
weiter Weg zur Normalität im kaukasischen Chaos.<br />
Fotografieren ist natürlich verboten.<br />
Man begreift den langen Weg den wir gekommen sind.<br />
Mathias Lueg, Oberursel<br />
2005
Georgien<br />
Tiflis<br />
lieber volker<br />
wo liegt das auge? - das auge liegt auf der stadtgrenze von tbilissi. über tbilissi und georgien.<br />
und sind auf den fotos die dinge, die das auge "sehen" kann? - genau das kann das auge<br />
sehen.<br />
Gruss oleg<br />
Oleg Flaum, Tiflis<br />
2003
Ghana<br />
Axim<br />
Wir haben den Stein am 25.12.2005 um 17:45 Uhr am wunderschönen Strand von Axim im Westen<br />
Ghanas, am Fuß einer Palme abgelegt.<br />
Das Auge kann von dort aus auf das Meer blicken und den Sonnenuntergang beobachten.<br />
Axim ist eine Stadt in der Nähe der Grenze zu Cote d’Ivoire. Von dort aus kann man den Ankasa-<br />
Nini-Suhien National Park besuchen, ein 509 km² großes Stück noch vollständig erhaltener tropischer<br />
Regenwald.<br />
Die genaue Position des Auges ist 04° 51´ 7,7 ´´ N; 002° 14´ 7,0 ´´ W.<br />
Berlin, 07.01.2006<br />
Irene und Gerald Schneider, Berlin<br />
2005
Ghana<br />
Elmina<br />
Die Kanonen von Elmina Castle (São Jorge da Mina) sind auf die Stadt und den Hafen gerichtet. Vom<br />
offenen Meer her fühlten sich die Herren der Festung offenkundig weniger bedroht. Es waren<br />
Besatzer, die Portugiesen, die die Festung Ende des 15. Jahrhunderts errichten ließen, und die<br />
Holländer waren es auch: Sie eroberten Mitte des 17. Jahrhunderts Elmina, um nun ihrerseits das<br />
Hinterland mit der Hilfe lokaler Herrscher auszuplündern, stets auf der Suche nach Gold, vor allem<br />
schwarzem Gold: Sklaven eben. Diese wurden in Elmina gefangen gehalten und, sobald eine<br />
Schiffsladung zusammenkam, gewaltsam in die Neue Welt verfrachtet. Das blieb gängige Praxis, bis<br />
der Sklavenhandel im 19. Jahrhundert unterbunden wurde. Die Einnahmequelle der europäischen<br />
Besatzer versiegte, doch die Erinnerung an den einstigen Reichtum dieser Region hat sich in ihrem<br />
Namen erhalten: Goldküste. Erhalten ist auch die Festung mit den Kerkern, den Schießscharten und<br />
den Kanonen, die die europäischen Herrschaftsansprüche untermauern sollten. An einer solchen Kano-<br />
ne haben wir unseren Augenstein abgelegt.<br />
Solvejg Wilhelm und <strong>Volker</strong> Gottowik, Frankfurt/Main<br />
2007<br />
März 2007
Grenada<br />
Saint George´s<br />
Ja, der Stein…<br />
To tell a long story<br />
short (?), er wurde<br />
mir in Neu-Isenburg<br />
übergeben, mit 2<br />
Brüdern, diese waren<br />
für Mayreau und<br />
Aruba bestimmt.<br />
Ich nahm ihn mit<br />
zum Frankfurter<br />
Flughafen, von dort<br />
sollten wir 4 nach<br />
Tobago und von dort<br />
nach Porlamar auf der Isla Margarita /Venezuela fliegen, mit dem<br />
Ziel an Bord der Ocean Dream eine Kreuzfahrt Margarita -<br />
Grenada - Barbados -St.Vincent - Aruba - Curacao - Margarita zu<br />
machen. Leider kam ich alleine an, das Gepäck… verschollen,<br />
eine Woche lang.<br />
Die Steine haben also vielleicht schon all die fehlenden Länder<br />
bereist- aber sie schwiegen, als ich sie endlich wieder bekam.<br />
Nun gut- ich kam nochmals nach GRENADA, wenn auch nicht<br />
mehr nach Aruba und Mayreau, das fiel ohnehin wegen Swell aus.<br />
Schuhkammer der Polizeischule<br />
Ich trennte die Jungs, nahm den kräftigsten mit und erklomm mit ihm die 88 Stufen zum Fort George.<br />
Entlohnt für die unterschiedlichsten Stufen wurden wir mit einem traumhaften Blick auf den Naturhafen und<br />
die neue Pier für Kreuzfahrtschiffe. Die Polizeischule hat ihren Sitz hier oben, sonst ist außer ein paar<br />
Kanonen und alten Häusern, die vor sich hinrotten,<br />
nichts zu sehen.<br />
Nichts zu sehen? Oh doch, der Stein.<br />
Er hat seinen Platz gefunden- nachdem er von mir<br />
verabschiedet wurde, habe ich ihn so gelegt, dass er<br />
St.George’s den Rücken zukehrt, seitlich dem<br />
Naturhafen zugewandt ist und Blick auf den Grand<br />
Anse Beach hat, wo man wunderbar tauchen kann<br />
und Segler auf ihre Kosten kommen.<br />
Blick vom Fort auf die „Ocean Dream“, die vor Grenada auf Reede liegt<br />
Blick zum Grande Anse Beach<br />
Anja Schneidenbach, Neu-Isenburg<br />
2009<br />
Grenada ist eine ruhige freundliche Insel, die mich<br />
auch bei meinem vierten Aufenthalt nicht enttäuscht<br />
hat.<br />
Wenn ich wieder da bin, besuche ich den großen<br />
Bruder, dessen Brüder ich hoffentlich bis dahin auch<br />
ablegen konnte. 03.02.2009<br />
Blick zur karibischen Seite der Insel
Griechenland<br />
Agia Irini/Kreta<br />
Der Augenstein von Mirabel<br />
liegt in Westkreta in der<br />
Schlucht von Agia Irini. Er<br />
wurde dort am 23.6.03 im noch<br />
relativ weit oberen Teil<br />
abgelegt.Er sieht schluchtaufwärts<br />
auf eine riesige<br />
Geröllhalde, die sich zwischen<br />
die steilen Felswände ergießt.<br />
Zwischen den Steinen wachsen<br />
Kiefern und Oleander, der im<br />
Juni leuchtend rosarot blüht.<br />
An den Hängen wachsen Teppiche<br />
von Thymian und Salbei.<br />
Obwohl die Irini-Schlucht kleiner und unbekannter ist als die Samaria-<br />
Schlucht, ist sie wunderschön. Und es ist von Vorteil, daß nicht solche<br />
Touristenströme hierher kommen wie nach Samaria.<br />
Andrea Eschemann, Frankfurt/Main<br />
2003
Griechenland<br />
Athen<br />
Wo lege ich den Augenstein ab, in einer Stadt, die bereits vor 2500 Jahren die Wiege war für so<br />
unterschiedliche Bereiche unseres Lebens wie Philosophie und Kunst, Ethik und Moral, Politik und<br />
Baukunst und deren Auswirkungen noch immer anhalten und Europa geistesgeschichtlich prägen?<br />
Ich entscheide mich für die Akropolis, den heiligen Berg der Götter, mit direktem Blick auf den<br />
Parthenon, den Tempel der jungfräulichen Göttin Athene, Herzstück der Akropolis, Symbol des<br />
Reichtums und der Macht des stolzen antiken Stadtstaates Athen.<br />
Unter der politischen Führung von Perikles stieg Athen um die Mitte des 5. Jh. v. Chr. zur führenden<br />
Macht Griechenlands auf. Auch die Kunst erlebte im Zeitalter von Perikles eine Hochblüte. In Athen<br />
wurde im Rahmen eines gewaltigen Bauprogramms die von den Persern 480/479 v. Chr. zerstörte<br />
Akropolis neu gestaltet. In einem Zeitraum von etwa 50 Jahren entstanden auf dem Felsen der<br />
Akropolis der Parthenon, die Propyläen, der Tempel der Athene Nike und das Erechtheion.<br />
Perikles entmachtet schrittweise die Aristokratie und setzt die Volksversammlung ein. Somit ist der<br />
basisdemokratische Grundsatz der Gleichheit, der allerdings nicht für Frauen, Sklaven und Fremde<br />
gilt, eingeführt. Die expansive Außenpolitik und die demokratische Innenpolitik bescheren der Stadt<br />
eine außerordentliche Entfaltung. Phidias meißelt seine berühmten Reliefs und Skulpturen für den<br />
Parthenon. Die Schule der Sophisten prägt das geistige Leben und Sokrates tritt als unorthodoxer und<br />
unbequemer Denker auf, dem die großen Philosophen Platon und Aristoteles folgen werden.<br />
Aischylos, der als Begründer der Tragödie gilt, Sophokles und Euripides führen die tragische<br />
Dichtung zu neuen Höhen. Aristophanes ist der bekannteste Komödiendichter. In der<br />
Geschichtsschreibung setzen Herodot und Thukydides neue Akzente.<br />
Weit schweift der Blick von der Akropolis über die Stadt, von der damals eine solche Strahlkraft<br />
ausging und die heute heruntergewirtschaftet und gebeutelt ist. Europa muss heute die Euros nach<br />
Griechenland tragen und die Kontraste zu damals sind scharf. Der Götterhimmel ist entvölkert und die<br />
Menschen kämpfen ums nackte Überleben. Tritt man aus dem inneren antiken Ring heraus, der den<br />
heiligen Berg umgibt, wird man unvermittelt mit Smog, Lärm und Armut konfrontiert.<br />
Ortrud Toker, Frankfurt/Main<br />
2010<br />
im November 2010
Griechenland<br />
Firostefani/Santorin<br />
Santorin – die schönste Insel der Ägäis?<br />
Santorin , Thera oder Calliste, die Schöne, wie sie<br />
früher auch schon genannt wurde, ist eine Vulkaninsel<br />
mit spektakulären Ausblicken. Am 28. August<br />
2005 wurde ein Augenstein auf einem Torbogen<br />
abgelegt, der eine Treppe hinauf zur ehemaligen<br />
Burg schützt. Der Stein hat beidseitig Augen und<br />
schaut sowohl in die Caldera, den Kraterkessel, der<br />
ringförmig aber unterbrochen von Inseln umgeben<br />
ist, als auch auf die Treppe und die umliegenden<br />
Häuser.<br />
Die Caldera entstand 1628 v.Chr., als eine gewaltige<br />
Explosion den Vulkankegel weg sprengte und das<br />
Meer in den Krater einfließen ließ. Infolge dieser Explosion<br />
wurden auch minoische Kulturen auf Kreta<br />
und auf Thera selbst zerstört.<br />
Inmitten des Kraters wuchsen bei mehreren kleinen<br />
Ausbrüchen neue Vulkane aus dem Meer, auf die der<br />
Augenstein<br />
nun herabschaut.<br />
Der<br />
am Torbogenvorbeiführende<br />
Weg entlang des Kraterrandes wird von<br />
Frühjahr bis Herbst zeitweise täglich von mehreren<br />
Hundert staunenden Touristen begangen. An<br />
manchen Tagen liegen bis zu fünf kleinere und<br />
größere Kreuzfahrerschiffe in der Caldera und boten<br />
ihre Gäste aus.<br />
Friedrich und Kirsten Bergerhoff, Frankfurt/Main<br />
2005
Griechenland<br />
Mikri Laka/Samos<br />
Samos – eine griechische Insel vor der türkischen Küste<br />
Eine der größeren und grünen griechischen Inseln in der Ägäis. Sie liegt gegenüber von<br />
Kusadasi. Nur wenige Kilometer trennen sie von der Türkei.<br />
Auf der Nordostecke von Samos haben wir am 24. August 2005 um die Mittagszeit oberhalb<br />
der Bucht von Mikri Laka, östlich von Samos bzw. Vathi einen Augenstein auf einem Felsen<br />
abgelegt. Der Felsen steht im steilen Hang neben einem unbefestigtem Weg, von dem aus der<br />
Augenstein nicht zu sehen ist. Der Stein schaut ziemlich genau nach Süden. Was er sieht ist<br />
unter sich die kleine Bucht von Mikri Laka. Im Berghang über die Bucht wurde zeitweilig<br />
Manganerz aus den Felsen geholt. Die tiefen Höhlen aus der Abbauzeit sind noch zu sehen.<br />
Das Erz wurde von der kleinen Bucht aus abtransportiert. Dann blickt der Augenstein auf eine<br />
kleine Insel namens Kasonisi, hinter der sich<br />
der Hondro Vouno 279 m erhebt. Er liegt noch<br />
auf einer Halbinsel, die zu Samos gehört.<br />
Dahinter erheben sich markante Berge in der<br />
Türkei.<br />
Friedrich und Kirsten Bergerhoff, Frankfurt/Main<br />
2005
Grönland ( zu: Dänemark)<br />
Ilulissat<br />
Ort der Handlung:<br />
Ilulissat, 69 Grad 13 Minuten Nord, 52 Grad 06 Min West.<br />
Die Bucht heißt Sermermiut und war Siedlung der Inuit ehe Jakobshavn ( heute Ilulissat)<br />
gegründet wurde.<br />
Von dort haben Menschen seit 4000 Jahren diesen Ausblick gehabt.<br />
Dieter Zillmann, Ilulissat<br />
2009
Großbritannien<br />
Criccieht<br />
Wir dachten, es wäre mal was Neues, einen der Steine auf einer richtig altehrwürdigen Burgruine abzulegen.<br />
Beim Besuch deiner Internet-Seite habe ich gerade gesehen: Es liegt schon einer auf Urquart Castle in Schottland.<br />
Egal, Wales ist nicht Schottland und den Blick über die Tremadoc Bay auf die Berge von Snowdonia sollte man der Welt auch nicht<br />
vorenthalten.<br />
Criccieht Castle steht auf einem Hügel über dem gleichnamigen Städtchen auf der Halbinsel Lleyn in Nordwales, Grafschaft Gwynedd.<br />
(Der letzte Satz zu einem Wort zusammengefasst könnte einen von diesen ellenlangen und für uns unaussprechlichen walisischen<br />
Ortsnamen abgeben.)<br />
Die Burg ist bald 800 Jahre alt und wurde im Gegensatz zu den meisten anderen Burgen an der walisischen Küste nicht durch die<br />
Engländer, sondern den walisischen Fürsten Llywelyn der Große erbaut. Später saß dann dessen eigener Sohn dort in Gefangenschaft –<br />
rauhe Geschichte.<br />
Wer mehr darüber wissen will: Es gibt auch eine Webseite: www.castlewales.com/criccth.html, oder einfach unter „Criccieth“ suchen.<br />
Auf dem Snowden, dem höchsten Berg in Wales und England, hat übrigens Edmund Hillary die Ersteigung des Mount Everest geübt, weil<br />
dieser wohl so eine Art Miniaturausgabe von Letzterem ist.<br />
Tolle Gegend und nette Leute da, regnet halt manchmal...<br />
Michael, Nelly, Gwen und Sigrun Becker, Frankfurt am Main<br />
Die Bilder wurden am 31.07.04 aufgenommen.<br />
Sigrun Becker, Frankfurt/Main<br />
2004
Großbritannien<br />
Loch Ness<br />
09.02.2004 der Weg der Steine nach Schottland<br />
Hallo <strong>Volker</strong>,<br />
was sind die Sehenswürdigkeiten in Schottland ? Der Kilt ? Der Dudelsack ? Der Whisky oder Loch Ness mit<br />
dem Seemonster „Nessie“ ?<br />
Mein Ziel war, den Stein an einer markanten Stelle am Loch Ness zu platzieren. Leichter gesagt als getan.<br />
Der erste Versuch am 07.02.2004 scheiterte, weil massive Schneestürme die Autofahrt nach Loch Ness<br />
unmöglich machten.<br />
Der zweite Versuch am 09.02.2004 gestaltete sich besser. Kaum noch Schnee auf den Landstrassen und gegen<br />
frühen Nachmittag erreichten wir Loch Ness.<br />
Leider zeigte sich „Nessie“ nicht und da wir ca.<br />
2 ½ als Rückfahrtzeit geplant hatten, wurde der<br />
Stein an einem super Ort platziert.<br />
Der Stein befindet sich nun am Loch Ness und<br />
zwar in der Ruine von der Burg von Urquhart.<br />
In der Vergangenheit Residenz vieler Lords and<br />
Ladies vom schottischen Hochadel.<br />
Dort befindet sich der Stein im Grant Tower<br />
und zwar auf der Aussichtsplattform mit<br />
direkten Blick auf Loch Ness.<br />
Immer WACHSAM und vielleicht hat der<br />
Stein bereits „Nessie“ gesehen, das behauptet<br />
meine Tochter.<br />
Eric Schrade<br />
Eric Schrade Frankfurt/Main<br />
2004
Großbritannien<br />
London<br />
Nicht sehr gestärkt von einem weiteren englischen Frühstück fuhren wir am<br />
frühen Morgen des 19.07.2003 los nach London. Ich hatte mir vorgenommen,<br />
den Stein am Big Ben abzulegen. Nach einem Besuch im London Dungeon<br />
starteten wir unser Sightseeing-Tour. Da wir möglichst alle Sehenswürdigkeiten<br />
besuchen wollten, aber nur wenig Zeit hatten, war es sehr<br />
hektisch. Als wir dann endlich den Big Ben sahen, fuhren wir dort nur<br />
ohne anzuhalten vorbei und ich hatte noch nicht einmal Zeit, ihn richtig<br />
zu fotografieren.<br />
Ich war zuerst sehr enttäuscht, aber meine beiden Freundinnen haben mich<br />
mit ihren Vorschlägen tatkräftig bei der Suche nach einem geeigneten<br />
Platz für den Stein unterstützt. Nach einigem Hin und Her entschied ich<br />
mich dann für den Buckingham Palace. Ich legte den Stein ins Gras (echter<br />
englischer Rasen!) vor ein großes Blumenbeet, so dass er den Buckingham<br />
Palace und die vielen Touristen sehen kann.<br />
Und wer weiß, möglicherweise sieht er auch eines Tage Her Royal Majesty,<br />
die Queen, die dann vielleicht über ihn stolpert.<br />
Juliane Girbardt, Dietzenbach<br />
2003
Großbritannien<br />
Scapa Flow/Orkney-Inseln<br />
Mein Freund Chris lebt auf der Insel<br />
Hoy, das ist die Insel der Orkneys mit<br />
den höchsten Erhebungen (Ward hill 479<br />
m) und ist dem schottischen Festland am<br />
nächsten gelegen.<br />
Die Insel ist zu 90 % Wildnis und nur<br />
knapp 400 Menschen leben dort.<br />
Die Nord- und Westküste sind sehr felsig<br />
und ideale Brutstätten arktischer Vögel.<br />
Besonders beeindruckend ist Rackwick<br />
mit seiner hohen Steilküste.<br />
Chris lebt an der Westküste, welche als<br />
„Scapa Flow“ im ersten und zweiten Weltkrieg traurige Berühmtheit erlangte. „Scapa<br />
Flow“ ist eine von vielen Inseln umlagerte Meeresbucht, die der britischen Flotte als<br />
natürlicher Hafen und Hauptstützpunkt diente.<br />
Im ersten und zweiten Weltkrieg fanden dort erbitterte Kämpfe zwischen der deutschen<br />
und der britischen Flotte statt und der Meeresboden gleicht dort einem „Schiffsfriedhof“.<br />
Das untere Bild zeigt Scews, das Cottage von Chris. Auf Höhe der Fahne liegt das<br />
„Auge“ und schaut auf die Mill Bay, Bild oben, eine der zahlreichen Buchten von „Scapa<br />
Flow“.<br />
Andreas Fissla, Frankfurt/Main<br />
2004
Großbritannien<br />
Isle of Skye<br />
Der Weg der Steine – Stationen in Schottland<br />
24. August 2003, Dunblane Primary<br />
School, Platz vor der Turnhalle<br />
Am 13. März 1996 drang ein Mann in<br />
die Turnhalle der Dunblane Primary<br />
School ein, in der gerade eine Klasse<br />
mit 5-6 jährigen Kindern unterrichtet<br />
wurde. In wenigen Minuten erschoss<br />
Thomas Hamilton die Lehrerin Gwen<br />
Mayor und 16 Schülerinnen und Schüler und verwundete noch einmal so<br />
viele Menschen, bevor er sich selbst richtete. Das Massaker führte einer<br />
Verschärfung des britischen Schusswaffenrechtes.<br />
25. August 2003, Ben Nevis<br />
Mit seinen 1.343 Metern Höhe über NN ist der Ben<br />
Nevis bei Fort William der höchste Berg im<br />
Vereinigten Königreich.<br />
Das gälische Wort "Ben"bedeutet "Berg", "Nevis" wird<br />
mit "Himmel"<br />
oder<br />
"Wolken"<br />
übersetzt.<br />
Der Gedenkstein<br />
am<br />
Gipfel wurde von ver-schiedenen Jugendorganisationen<br />
errichtet, um an die Aufgabe der Ver-einten Nationen zu<br />
erinnern, "to save succeeding generations from the scource of<br />
war".<br />
27. August 2003, Isle of Skye (Innere Hebriden)<br />
Auf dem Gipfelpfad des<br />
Quiraing am Nordende der Isle<br />
of Skye endet die Reise des<br />
Steins.<br />
Durch diesen Einschnitt blickt<br />
der Besucher auf Flodigarry und<br />
die gleichnamige Insel. Hier<br />
lebte Flora MacDonald, die<br />
Bonnie Prince Charlie bei seiner<br />
Flucht aus Schottland half,<br />
indem sie ihn in Frauenkleider<br />
steckte und als ihre Zofe<br />
ausgab.<br />
Klaus Meßlinger, Frankfurt/Main<br />
2003
Guam ( zu: Vereinigte Staaten von Amerika)<br />
Tumon Bay<br />
Die Insel Guam ist heute beliebtes Urlaubsziel für japanische und koreanische Touristen. Für die USA<br />
ist Guam von grosser strategischer Bedeutung und beherbergt heute wichtige militärische Einheiten.<br />
Das Stein Auge blickt über den Strand der Bucht von Tumon Bay.<br />
Thomas W. Schubert, Palau<br />
2008<br />
Guam ist Mikronesiens bedeutenstes Handelszentrum und<br />
Drehkreuz mit Flugverbindungen in alle Welt.<br />
Am 07.08.2008 habe ich am Strand von Tumon Bay das<br />
Tusche Auge auf dem Ast einer Pinie abgelegt.
Guatemala<br />
Volcan de Pacaya<br />
Die Aussicht des Steines, ist wunderschön, aber leider konnte ich sie nicht<br />
dokumentieren, da der Gipfel in den Wolken lag als ich oben war. Warten auf<br />
bessere Sicht war auch nicht möglich, da es saukalt war und regnete ( wie<br />
in Wolken so üblich) und Schilder warnten zusätzlich vor giftigen Gasen.<br />
Bei Sonne ist die Sicht grandios!<br />
Da der Vulkan noch aktiv ist, hast du die einmalige Chance den Stein beim<br />
nächsten Ausbruch in die Umlaufbahn zu schiessen.....<br />
Heike Bäder und Frank Schylla, Darmstadt<br />
2004
Guinea<br />
Bodeizia<br />
Reinhard Hansen, Neuendettelsau<br />
2007<br />
Der Stein liegt in Bodeizia, einem Dorf südlich<br />
der Stadt N'zérékoré im Osten Guineas.<br />
Während des Krieges in Liberia waren viele<br />
Menschen aus Liberia dorthin geflohen.<br />
Zusammen mit Einheimischen planten sie ihre<br />
Zukunft.<br />
Viel gibt es<br />
hier nicht zu<br />
kaufen.<br />
Wieder einmal ist ein<br />
Stein auf einer Baustelle<br />
gelandet. Auf<br />
diesem Gelände soll<br />
eine Kirche entstehen.<br />
Sonntags sollen hier<br />
Gottesdienste gehalten<br />
werden.<br />
Von Montag bis Freitag allerdings soll das<br />
Gebäude auch als Kindergarten benutzt werden.<br />
Mit diesen dreien freuen sich schon<br />
viele andere Kinder darauf.<br />
Endlich eine Kindheit im Frieden!
Guinea-Bissau<br />
Bissau<br />
Daniela Mendes hat auf ihrer Reise nach Guinea Bissau den Stein auf einen Grabstein mit Blick auf<br />
das Meer auf dem Hauptfriedhof von Bissau gelegt.<br />
"Der Friedhof wird als ein ruhender Pol mit viel Erinnerungswert verstanden. Das Auge schaut in die<br />
Ferne übers Meer."<br />
Daniela Mendes<br />
Daniela Mendes, Bad Breisig<br />
2009
Guyana<br />
Georgetown<br />
Katarina Greifeld, Frankfurt/Main<br />
2007<br />
Der Stein sitzt auf dem Geländer des<br />
Hotels Pegasus in Georgetown und<br />
schaut auf die windige Bucht. Im<br />
Hintergrund ist ein Pavillon zu sehen,<br />
den die Bürger der Stadt im Jahr 1904<br />
zu Ehren an Queen Victoria errichten<br />
liessen. Links daneben werden an<br />
Sonn- und Feiertagen Hotdog-Buden<br />
aufgestellt, und für die Kinder ein<br />
Trampolin (gegen Gebühr).<br />
Im Pavillon treffen sich dann, wie<br />
überall auf der Welt, Liebespaare, um<br />
ihre Geheimnisse auszutauschen.<br />
Georgetown, im März 2007
Haiti<br />
Port au Prince<br />
Der Stein liegt in Port au Prince, Haiti. Er schaut vom Geländer des Hotel Montana raus auf die Bucht.<br />
Auch am nächsten Tag sass er noch auf dem Geländer des Restaurants, war aber leichtfüssig rund zwei<br />
Meter nach rechts gewandert.<br />
Etwas später kamen dann noch diese drei Herren von der UN-Friedensmission, die auch mal den<br />
schönen Blick fotografieren wollten, und dabei vom Stein gesehen wurden. Abends standen sie im<br />
Dunkeln im Garten, und bewachten uns.<br />
Wie so häufig, wohnen hier die Armen unten und die Reichen oben. Da es weder funktionierende Abwasserkanäle<br />
noch Müllabfuhr gibt, landet der Dreck unten in den kleinen Kanälen am Strassenrand,<br />
die dann ratzfatz verstopft sind.<br />
Dazwischen staksen Schweine - und natürlich Menschen.<br />
Port au Prince, im März 2007<br />
Katarina Greifeld, Frankfurt/Main<br />
2007
Honduras<br />
San Isidro<br />
Was ist denn hier los? So viel Action und Begeisterung auf einem Schulhof? Die Jungs und<br />
Mädels in Intibuca, im armen Osten des mittelamerikanischen Staates Honduras, haben<br />
sonst nicht so viel zu lachen und auch keine so rosigen Aussichten. Doch der nationale Plan<br />
"Bildung für alle", gerade auch für die bislang Benachteiligten, stößt für sie Türen auf: für ein<br />
besseres leben. Und sie bringen das Beste mit, was sie haben. Begeisterung!<br />
Der Stein liegt in einer Grundschule in der Gemeinde "San Isidro", im ländlichen Gebiet im<br />
Department Intibucá.<br />
Klaudia Kreussler, La Esperanza<br />
2008
Honduras<br />
Tegucigalpa<br />
Auszug aus dem Reisebericht von KR Wolfgang Döbrich,<br />
Lateinamerikasekretär der Evang.-Luth.Kirche in Bayern.<br />
Dienstreise nach Zentralamerika 1.-27.4. 08<br />
Samstag, 5. April<br />
Linda Mirlanda hat<br />
einen Freund<br />
mobilisiert, der ins<br />
Tourismusgeschäft<br />
einsteigen möchte. Er<br />
holt uns mit seinem<br />
alten Wagen von<br />
einer Tankstelle am<br />
Stadtrand von<br />
Tegucigalpa ab. Wir<br />
fahren ins „Valle de<br />
Los Angeles“, dem<br />
Naherholungsgebiet<br />
von Tegucigalpa.<br />
Auch unsere<br />
Stipendiatin Dania<br />
Elvir kommt mit und<br />
berichtet über ihre<br />
Studienperspektiven.<br />
Am Nachmittag<br />
fahren wir zum<br />
„Christo Picacho“<br />
hoch über der Stadt. Dort verlegen wir einen Augenstein des Künstlers <strong>Volker</strong> <strong>Steinbacher</strong>. Er hat einen<br />
prachtvollen Blick auf die Millionenstadt Tegucigalpa, Hauptstadt von Honduras. Von hier sehen die riesigen<br />
Armenviertel an den Hängen der Stadt, in denen sich unsere Partnerkirche, die Iglesia Cristiana Luterana de<br />
Honduras, engagiert, pittoresk aus. Wenn wir nicht um das schwere Leben der Menschen dort unten wüssten!<br />
Aber auch sie sind<br />
dem Schutz des<br />
„Christo Picacho“<br />
unterstellt. Am<br />
Nachmittag sind wir<br />
in der Familie der<br />
Sekretärin Linda<br />
Mirlanda eingeladen.<br />
Es wird Geburtstag<br />
gefeiert. Am Abend<br />
finden wir uns bei<br />
Kirchenpräsident<br />
Armindo Schmechel<br />
und seiner Frau<br />
Rosanne ein. Sie<br />
berichten über ihre<br />
Aufgaben in den drei<br />
Gemeinden der<br />
Hauptstadt, über die<br />
gesellschaftliche und<br />
ökumenische Arbeit<br />
der Kirche.<br />
Wolfgang Döbrich, Neuendettelsau<br />
2008
<strong>Indien</strong><br />
Agra<br />
Nach vielen Überlegungen und inneren Monologen, habe ich mich entschieden, den Stein an einem sehr<br />
touristischen Ort in <strong>Indien</strong> abzulegen. Das als 8. Weltwunder geltende Taj Mahal verbildlicht den Kontrast<br />
des Landes am besten, das von einem muslimischen Herrscher (heute ist der Präsident ein Muslim, der<br />
Ministerpräsident ein Sikh, das Land wird regiert von britisch gestylten Buerokraten der Hindus) nach 22<br />
Jahren Arbeit mit ueber 20.000 Arbeitern und ueber 200 Kuenstlern im Jahre 1653 beendet wurde.<br />
Es gibt wohl 16 Gaerten und 53 Fontaene, um diese Jahreszahl für immer festzuschreiben. Nachgezählt<br />
habe ich allerdings nicht.<br />
Gebaut wurde das Taj Mahal als Grabstätte fuer die meistgeliebte 3. Frau, auch weil sie unter anderem fuer<br />
Nachwuchs sorgte.<br />
Dieses Gebäude ist eine Wucht der islamischen Kunst. Voller Zahlenmystik, Symbolik und Symmetrie.<br />
Wenn man bedenkt, dass es nur dazu dient als Grabstaette der Lieblingsfrau und des Herrschers selbst zu<br />
dienen, welch eine grandiose Verschwendung!<br />
Viele daran beteiligte Arbeiter und Künstler mussten ihr Leben opfern. Den persischen Künstlern wurden<br />
danach die Finger abgehakt, damit sie nichts nachbauen konnten. Dieser Ort bildet exakt auch das heutige<br />
<strong>Indien</strong> ab.<br />
Im Inneren des Hotels Imperial in Delhi erscheint alles perfekt. Alles strahlt und funkelt vor Sauberkeit,<br />
edel schimmern die verwendeten Materialien, Marmor und Gold. Luxus pur.<br />
Verläßt man das Hotel erfolgt ein jäher Schnitt. Auf der Straße das genaue Gegenteil.<br />
Ebenso vor dem Eingangstor des Areal des Taj Mahal. Man glaubt einen anderen Planeten zu betreten.<br />
Einen Planeten des Perfektionismus, des Reichtums, der Ruhe und der Sauberkeit, völlig abgeschnitten<br />
vom realen Leben außerhalb der Gemäuer.<br />
Und hier liegt der Stein in einem Busch, direkt auf die Grabstätte blickend. Vielleicht für immer?<br />
Zafer Toker, Frankfurt/Main<br />
2007
<strong>Indien</strong><br />
Bombay<br />
Anne Henkel, Frankfurt/Main<br />
2003
<strong>Indien</strong><br />
Cochin<br />
Der Stein liegt in Cochin (Westküste <strong>Indien</strong>s), genauer<br />
gesagt in Fort Cochin nahe den chinesischen Fischernetzen<br />
am Gunnar Point in einem Kanonenrohr, das die<br />
Holländer dort hinterlassen haben.<br />
Auf der Uferpromenade flanieren indische Ausflügler,<br />
westliche Touristen und jede Menge Straßenhändler. Ein<br />
wirklich kosmopolitischer Ort also.<br />
Vor eventuellen Reinigungsaktionen der Inder ist dieser<br />
Ort relativ sicher, denn der Weg dorthin führt durch ein<br />
Grundstück, dass von Wochenendausflüglern als Toilette<br />
benutzt wird. Ich habe mich todesmutig durchgekämpft,<br />
denn der Stein sollte ja an einem sichern Ort liegen.<br />
Aus dem Kanonenrohr heraus überblickt der Stein die<br />
Einfahrt des Hafens von Cochin. Er kann Fischerboote<br />
ein- und ausfahren sehen, Frachter, und Kriegschiffe.<br />
Denn Cochin ist auch einer der größten indischen<br />
Marinestützpunkte. Hier will <strong>Indien</strong> beweisen, dass es<br />
eine wichtige Militärmacht ist und damit zu Recht einen<br />
ständigen Sitz im UN-Sicherheitsrat beansprucht.<br />
Aus diesem Grund, lehnte <strong>Indien</strong> auch ausländische Hilfe<br />
für die Tsunami-Opfer ab und schickte seine Marine<br />
stattdessen zur ersten Hilfe nach Sri Lanka und die<br />
Malediven. Hoffentlich konnten sie dort diese Hilfe auch<br />
schätzen.<br />
Deshalb ist das Kanonenrohr ein herausragendes Symbol<br />
dafür, wohin <strong>Indien</strong> –Hort des gewaltlosen Widerstands - steuert. Die Erben Gandhis schauen schon seit<br />
langem in die Röhre.<br />
Jürgen Sander, Rodgau<br />
2005
<strong>Indien</strong><br />
Jaipur<br />
Mit Hilfe von unserem Touristenführer, Herrn Pushpandra Singh Ratnawat, legten meine<br />
Freundin Liana Attorre und ich einen Augenstein ans Jantar Mantar (astrologisches<br />
Observatorium) in Jaipur.<br />
Die Anlage ist die größte unter den fünf Observatorien, die zwischen 1727 und 1734 von<br />
Maharaja Jai Singh II gebaut wurden.<br />
Der Name bedeutet Instrument (Jantar) Formel / Kalkulation (Mantar = Mantra), das heißt,<br />
Instrumente der Kalkulation; die Anlage hat auch religiöse Bedeutsamkeit, denn alte indische<br />
Astronomen waren Jyotisha Meister. Jyotisha kann als Weisheit des Himmels übersetzt<br />
werden und analysiert die Bewebungen der Himmelskörper durch Zeit und Raum, um eine<br />
Seele, die wiedergeboren wird, zum vollem Potential zu bringen.<br />
Irene Tosti, Genf und Liana Attore, Rom<br />
2009<br />
23. August 2009
<strong>Indien</strong><br />
Pelling (Sikkim)<br />
Der Stein liegt in einer Nische eines einfachen Stupa des Sangh-Gak Choling Klosters, das eine Bergkuppe in<br />
2.150 m Höhe krönt und rund 30 Km vom Kanchenjunga (8.500 m) entfernt ist. Es wurde 1642 von Gyalwa<br />
Lhatsun Chinpo gegründet und ist eines der ältesten Klöster in Sikkim, nicht weit entfernt von dem bekannten<br />
Kloster Pemayangtse in der Ortschaft Pelling (130 Km nördlich von Darjeeling). Wie an buddhistischen Orten<br />
üblich, sind laut einer Tafelinschrift „Killing, Drinking, Smoking“ verboten.<br />
Das Auge erblickt bei freier Sicht das Kanchenjunga-Massiv, das bei Sonnenaufgang besonders eindrucksvoll in<br />
den Himmel aufragt.<br />
Heidi und Ulrich Scheinost, Bad Vilbel<br />
2003
<strong>Indien</strong><br />
Shrirangapattana<br />
Auf dem Weg von Mysore nach Bangalore legten meine Freundin Liana Attorre und ich<br />
einen Augenstein ans Mausoleum in Shrirangapattana, Grab zu Sultan Tipu, dem Tiger von<br />
Mysore (1750 - 1799).<br />
Warum einen Augenstein gerade hier legen?<br />
Sultan Tipu war ein aufgeklärter Herrscher, der Wert auf das Wohlbefinden seiner<br />
Untertanen legte. Er glaubte, dass die Gesundheit und die Moralität seiner Leute wichtiger<br />
wären als finanzielle Verluste in der Staatskasse.<br />
Er war auch ein erbitterter Gegner der britischen Kolonialbestrebungen und führte 3 Kriege<br />
gegen die Briten. Seine Aussage: „Lieber ein Tag als Tiger als hundert Jahre als Schaf. „<br />
ist weltbekannt. Er starb auf der Feldschlacht in 1799 gegen Arthur Wellesley, den Herzog zu<br />
Wellington.<br />
16. August 2009<br />
Irene Tosti, Genf und Liana Attore, Rom<br />
2009
Indonesien<br />
Banda Aceh<br />
Ein Seebeben hat am zweiten Weihnachtsfeiertag 2004 die schwerste Flutkatastrophe seit<br />
Menschengedenken verursacht. An den Küsten von <strong>Indien</strong>, Indonesien, Sri Lanka und<br />
Thailand starben rund 280.000 Menschen, drei Millionen verloren ihr gesamtes Hab und Gut.<br />
Ich stehe in Banda Aceh, der Hauptstadt der indonesischen Provinz Aceh, im Stadtteil<br />
"Ground Zero", wie er nach der Katastrophe von Ausländern verniedlichend genannt wird:<br />
Hier lebten mehr als 35.000 Menschen. Von den wenigen Überlebenden sind nur einige<br />
Dutzend zurückgekehrt.<br />
Ich habe den Stein etwa zehn Meter vor mir ins Wasser geworfen. Es ist kein Regenwasser,<br />
das da steht, sondern Grundwasser. Denn durch das Beben hat sich der Erdboden unter das<br />
Niveau des Meeresspiegels gesenkt.<br />
Hans Stehling, Frankfurt/Main<br />
2005
Indonesien<br />
Borobudur<br />
Borobudur, Tempelanlage aus dem 9. Jahrhundert, Java.<br />
Der in drei Ebenen (alltägliches Dasein, vergeistigte Form, vollkommene Transzendenz ) gegliederte,<br />
gewaltige Bau ist über und über geschmückt mit im o.g. Sinn erzählerischen und bildnerischen<br />
Reliefs.<br />
Gekrönt wird er von mehreren stufigen Plattformen, auf denen glockenförmige Stupas stehen, mit<br />
gitterartig durchbrochener Wand, die erkennen läßt, daß sich im Inneren jeweils ein sitzender Buddha<br />
in Meditiationshaltung befindet.<br />
Die von <strong>Volker</strong> <strong>Steinbacher</strong> vorbereitete Augen-Scherbe liegt auf dem mit Sohle nach oben gekehrten<br />
Fuß einer dieser Skulpturen. Je nach Laune kann das Auge den Buddha anblicken oder, durch das<br />
Steingitter, die draußen umherirrenden Kulturtouristen oder einen den Nordhorizont beherrschenden<br />
Vulkan.<br />
Roland Held, Darmstadt<br />
2003
Indonesien<br />
Jayapura<br />
Was sieht der Stein?<br />
Der Stein liegt oberhalb der Bucht von Jayapura/Papua/Indonesien und hat<br />
Blick auf einige Gärten. Jetzt kommen Kinder auf ihrem Weg zum<br />
nächstgelegenen Fussballplatz vorbei, mit lautem Hallo und Geschrei. Wer<br />
allerdings gewinnt, das wird heute nicht mehr sichtbar, weil es dann schon<br />
dunkel sein wird, wenn die Jungs auf dem Rückweg sein werden.<br />
Wahrscheinlich kommen sie auch morgen wieder vorbei, wenn die Tropenhitze<br />
etwas abgenommen hat. Die Regenzeit hat begonnen, und der Bolzplatz ist<br />
voller Schlamm.<br />
20.September 2005, Jayapura<br />
Katarina Greifeld, Frankfurt/Main<br />
2005
Indonesien<br />
Kuta<br />
Kuta, Bali (Dez. 2003)<br />
Der Augenstein schaut auf dicke und auf dünne Bäuche. Er<br />
schaut auf Touristen, die neugierig die Namen der Opfer<br />
überfliegen, die beim Bombenanschlag auf Bali am 12.10.2002<br />
ums Leben kamen; und er schaut auf Angehörige und Freunde der<br />
Getöteten, die an diesem Denkmal ihrer Trauer Ausdruck<br />
verleihen. Vor dem Augenstein treffen Freud und Leid<br />
aufeinander, während die balinesische Bevölkerung versucht,<br />
zum Alltag zurückzufinden.<br />
<strong>Volker</strong> Gottowik, Frankfurt/Main<br />
2003
Indonesien<br />
Lingsar<br />
Lingsar-Tempel, Lombok (27. 12. 2004)<br />
Wo liegt der Stein?<br />
Der Stein liegt in einem Wasserbecken, inmitten des Tempelbezirks<br />
von Lingsar, in der Nähe der Hauptstadt<br />
Mataram. Dieser Tempel wird sowohl von Angehörigen der<br />
einst aus Bali eingewanderten<br />
hinduistischen<br />
Minderheit als auch der<br />
muslimischen Mehrheit<br />
besucht, wobei die alteingesessenen<br />
Bewohner Lomboks, die Sasak, eine ganz eigenständige<br />
Prägung des Islam, Wetu Telu genannt, entwickelt haben.<br />
Was sieht der Stein?<br />
Der Stein sieht zuerst einmal Unmengen von Münzen, die von<br />
hoffnungsfrohen Touristen ins Wasser geworfen wurden.<br />
Der Stein sieht Vishnu, der – von Garuda, seinem Reittier, gehalten<br />
– über ihm thront.<br />
Einmal im Jahr sieht der Stein Tausende von Gläubigen sich um<br />
sein Becken scharen, um das Tempelfest zu feiern.<br />
Nachdem sie gemeinsam für das Gedeihen ihrer Felder gebetet<br />
haben, liefern sich Hindus und Muslime eine Schlacht, bei der sie<br />
sich gegenseitig mit Reiskuchen bewerfen.<br />
Der Stein überlegt, ob das nicht eigentlich die Lösung wäre...<br />
Andreas Ackermann, Oberursel<br />
2004
Irak<br />
Bagdad<br />
Andreas Krüger, Bagdad<br />
2008<br />
Der Stein wurde am Fuße eines langsam verfallenden<br />
Monuments des Saddam Regimes auf<br />
der sogenannten Säbelstraße (Hands of Victory<br />
Monument) plaziert. Es ist ein schauriges und<br />
menschenschenverachtendes Denkmal, die<br />
Helme sollen von gefallenen iranischen Soldaten<br />
während des iranisch-irakischen Krieges<br />
stammen.<br />
Der Stein schaut nachdenklich auf die jetzt leere<br />
und mit Betonblöcken gesperrte Straße, die vom<br />
untergegangenen Regime für Militärparaden genutzt<br />
wurde. Die alte Ordnung zerfällt, die neue<br />
Ordnung entsteht erst noch und scheint noch in<br />
weiter Ferne.<br />
Wir hoffen, daß Ihr Stein die Betrachter des<br />
Denkmals zum Nachdenken anregt, und als<br />
menschliche Geste an einem unmenschlichen<br />
Ort verstanden wird.
Iran<br />
Bidjar<br />
xx<br />
Bidjar, berühmt durch eine bestimmte Art von Perserteppichen, liegt<br />
inmitten des iranisch-kurdischen Hochlandes und ist umgeben von<br />
Kalkplateaus, tief eingeschnittenen Schluchten, weiten, agrarisch genutzten<br />
Landschaften (Kornfelder) und einzelnen weit verstreuten Bergdörfern.<br />
Ganz in der Nähe dieser Kleinstadt befindet sich ein tief eingeschnittenes<br />
Tal, an dessen rechter Felswand sich eine "versteinerte Hand" befindet, die<br />
von den Kurden als Heiligtum verehrt wird. Jeder Wanderer bringt einen<br />
kleinen Stein mit und legt ihn in unmittelbarer Umgebung dieser Hand ab.<br />
Die "Hand befindet" sich in der Bildmitte der Felswand, zu der ein steiler<br />
Weg hinaufführt. Hier liegt nun "das Auge" am Ausgang einer Grotte und<br />
schaut in eine weite kurdische Ebene, die sehr von Ackerbau geprägt ist.<br />
Agamen huschen vorbei, Felsentauben gurren, der Gesang eines<br />
Isabellsteinschmätzers ertönt im Tal, Turmfalken rütteln und am Bach im<br />
Talgrund flattern tiefblaue Ameisenbläulinge durch das Sonnenlicht.<br />
Golnar und Joachim Lüderwaldt, Dreieich<br />
2005
Iran<br />
Teheran<br />
Assad Ebrahimi-Lamai, Frankfurt/Main<br />
2003
Irland<br />
Cliffs of Moher<br />
The stone eye has been placed<br />
in O´Briens tower at the top of<br />
the Cliffs of Moher, County<br />
Clare, Ireland. O´Brians tower<br />
was built in 1835. It has a<br />
panoramic view of the cliffs,<br />
the atlantic ocean, The Aran<br />
Island, the Connemara<br />
Mountains and Galway.<br />
The stone eye has been<br />
carefully and strategially<br />
inserted into into the outer wall<br />
of the tower to stabilize the<br />
tower structure and thereby<br />
prevent it from falling over the<br />
edge of the cliff in the future,<br />
John McInerney, Ennis<br />
2005
Irland<br />
Dublin<br />
Also, jetzt liegt er in Dublin.<br />
Meine Freundin Bine und ich sind nach Irland geflogen und weil Birgittchen,<br />
eine Freundin von <strong>Volker</strong>, uns von dem Projekt Weg der Steine erzählt hat<br />
und Irland noch fehlt, haben wir einen Stein mitgenommen.<br />
Wo legen wir den jetzt hin??<br />
Wir haben erst mal eine Stadtrundfahrt gemacht um systematisch Dublin<br />
nach geeigneten Stellen abzugrasen. Wir wollten einen Platz finden, wo man<br />
auch sehen kann, in welcher Stadt er liegt. In St.Patrick's Cathedral? Das<br />
hätte jede Kirche sein können.. Auf einer grünen Wiese? Hätte auch bei uns<br />
um die Ecke sein können.. Oder ein richtig irisches Pub? Irgendwie auch<br />
blöd...<br />
Wir haben den unserer Meinung nach besten Platz erst gerochen, bevor wir<br />
ihn gesehen haben - es war das Guinness Storehouse.<br />
Draussen vor dem Eingang stand nämlich in grossen Lettern aus Messing<br />
GUINNESS DUBLIN.<br />
Jetzt war das aber ein Riesengebäude mit grossem Eingang und tausend Menschen davor, die dieses Guinness Dublin als<br />
Fotohintergrund benutzt haben. Wir haben also erstmal gewartet bis zumindest keiner mehr unter der Schrift steht, weil wir nicht<br />
wollten, daß er gleich weggenommen wird. Nach einiger Zeit stand keiner mehr davor, Bine, die grösser ist als ich hat sich<br />
hochgereckt um den Stein in das U zu legen und genau in diesem Moment schaut der Pförtner aus seinem Häuschen - wenig<br />
begeistert - saublöd!<br />
Wir haben dann also den Stein mit reingenommen und im ersten Stock haben wir einen guten Ersatz gefunden -Ihr seht es selber<br />
auf den Fotos, der Stein ist ganz nah an Irlands köstlichstem Nass und wird jeden Tag von ..zig Besuchern bewundert....<br />
Stefi Neumann, Dreieich<br />
2004
Island<br />
Seyðisfjörður<br />
Ich habe mehrere Orte ausprobiert, bis ich den richtigen Platz gefunden habe.<br />
Heinrich Harries, Dreieich<br />
2003
Island<br />
Þingvellir<br />
Etwa 50 km östlich von Reykjavik reißt die Erde auf:<br />
Island liegt auf zwei tektonischen Platten, der nordamerikanischen und der<br />
europäischen, die Jahr für Jahr um einige Zentimeter auseinander driften. Eine von<br />
tiefen Rissen und Spalten, schrundigen Basaltwänden, Wasserfällen, Seen und<br />
Springquellen geprägte Landschaft.<br />
Über viele Jahrhunderte trafen sich hier die Männer Islands zur jährlichen<br />
Generalversammlung, dem Alþingi, einem nordischen Gegenstück zum antiken<br />
Athen. Die Stelle mit dem sogenannten Gesetzesfelsen ist mit einer weißen<br />
Fahnenstange markiert (1) Denn auch Gericht wurde hier gehalten und Frauen, die<br />
des Ehebruchs bezichtigt wurden, warf<br />
man in den kalten Fluß Öxará (2) – wer<br />
überlebte, war unschuldig.<br />
Die Landschaft ist von solcher Urgewalt,<br />
dass es schwerfällt, nicht an Elfen und<br />
Naturgeister zu glauben...immerhin<br />
befragt die isländische Regierung beim<br />
Bau von Häusern und Straßen einen<br />
Elfenbeauftragten.<br />
Vielleicht muß deshalb die evangelische<br />
Staatskirche (3) in dieser verlassenen<br />
Gegend Präsenz zeigen.<br />
<strong>Volker</strong> <strong>Steinbacher</strong>, Frankfurt/Main<br />
2011
Israel<br />
En Gedi<br />
Oase En Gedi ("Quelle des Zickleins)" am Totem Meer<br />
Unweit der Höhlen von Qumran, in denen im Sommer 1947 von einem Beduinen die bislang ältesten<br />
Bibelhandschriften gefunden wurden und unweit der Festung Masada - die einst König Herodes I. als<br />
Palastanlage diente und heute als Symbol der Freiheit Israels gilt - erhebt sich inmitten der wüsten<br />
Landschaft eine kleine Anhöhe, die als Kibbuz (seit 1953) genutzt wird. Einzigartig in Israel ist die<br />
Tatsache, daß dieser Kibbuz, En Gedi, als botanischer Garten angelegt wurde und sich durch viele<br />
Hunderte verschiedene Kakteensorten und exotische Pflanzen auszeichnet. Nach Südosten mit Blick<br />
auf das Tote Meer, schließt der Kibutz mit einem terrassierten Kakteengarten ab, in dem der Stein<br />
liegt.<br />
Sigrid Hofer, Marburg<br />
2008
Israel<br />
Rama<br />
Der Stein liegt an einem über 2000 Jahre alten Ölbaum in Rama/Galiläa.<br />
Lieber <strong>Volker</strong>,<br />
gemeint sind zwei Strophen eines Gedichts, das "DIE Sängerin" der<br />
Intellektuellen, Fairuz, die im Libanon lebt, besingt:<br />
Zu den zwanzigjährig gewordenen Palästinensern sagt sie:<br />
Wie die Olivenbäume steht Ihr, und wie die Stämme der Zeit verweilt Ihr.<br />
Alles Gute<br />
Khalil<br />
Abu Khalil, Rama<br />
2003
Israel<br />
Berg Tabor<br />
Der Berg Tabor<br />
Der Berg, der auf einen Vulkanausbruch zurückgeht, steigt westlich des Sees Genezareth als<br />
vollkommen ebenmäßig gestaltete Formation aus einer fruchtbaren Ebene auf. Viele Völker<br />
haben ihn im Lauf der Jahrhunderte erobert und ihre Kultstätten hinterlassen. Schon im 2.<br />
Jahrtausend v. Chr. wurde hier dem Gott Baal geopfert, später eroberten Ramses II., die<br />
Ptolemäer, die Makkabäer oder auch die Römer den Ort. Nach den Überlieferungen der<br />
Evangelien zog sich hier Jesus mit seinen Jüngern zurück, um zu beten, wobei sich sein<br />
Gewand und sein Gesicht in eine leuchtend weiße Lichtgestalt verwandelt und Mose und Elija<br />
mit ihm gesprochen haben sollen. Heute erhebt sich heute an zentraler Stelle des Bergplateaus<br />
die Kirche der Verklärung, umgeben von den Resten einer Reihe anderer religiöser Bauten.<br />
Der Augenstein ist eingebunden in die Steinfugen eines Mauerstücks der ehemaligen<br />
griechischen Eliaskirche.<br />
Sigrid Hofer, Marburg<br />
2007
Italien<br />
Pompeiana<br />
Liane Palesch und Erwin Koch, Darmstadt<br />
2003
Italien<br />
Rom<br />
Es ist schwer in einer Stadt der Superlative wie Roma, die mehr als 2700 Jahre alt ist, einen guten Platz für das<br />
Niederlegen eines Augen-Steins zu finden. Nach welchem Maßstab oder Kriterium sucht man einen Platz aus: ist<br />
es Geschichte, Kunst, die Lyrik, Architektur oder Religion? Oder legt man den Stein an die alten Stätten der<br />
„Brot und Spiele“ ins Colloseum oder an den Circus Maximus? Ist es die Dekadenz, der man huldigen will oder<br />
der heutigen Zeit, dem modernen Rom?<br />
Nachdem ich einen Stein im alten Zentrum des oströmischen Reiches - in Byzanz – niedergelegt hatte, fragte ich<br />
mich nun nach meinem Bewegunggrund, den Stein im vatikanbeherrschten Rom zu plazieren. Schließlich habe<br />
ich mich für das Sinnbild entschieden, das mich in jungen Jahren geprägt hat, die berühmte Szene aus Fellinis<br />
„Dolce Vita“, in der die Schwedin Anita Ekberg in dem nächtlichen Rom in den Trevi-Brunnen steigt und als<br />
laszive Filmdiva für Freizügigkeit in die Filmgeschichte eingeht. Das Bild Roms zu jener Zeit mit all seinen<br />
Berühmtheiten und dem sinnentleerten Leben, die Jagd der Paparazzi auf Bilder und Augenblicke, die diesem<br />
Leben einen Glanz verleihen sollen, ist und war für mich Kennzeichen und charakterisch für diese Zeit: kritisch,<br />
mitfühlend und humorvoll .<br />
Die Paparazzi, ein Begriff der in diesem Film erstmalig benutzt worden ist, haben sich inzwischen zu einer<br />
weltweiten Berufsgruppe etabliert und bevölkern nach wie vor auch Rom. Die Stadt ist voll von Touristen, die<br />
hochgerüstet und ausgestattet mit digitalen, mechanischen Kameras und Videokameras, nach wie vor auf der<br />
Suche sind nach dem Moment des Glücks, der Freude, der Liebe, des rechten Augenblicks und der Geschichte.<br />
Der berühmteste Brunnen Trevi ist auch ein solcher Ort der Momentaufnahmen.<br />
Der Stein liegt in der Mitte desjenigen Tritonen, der das feurige Seepferd zu bändigen versucht. Das Auge ist<br />
gerichtet auf hunderte, ja tausende von Besuchern, die den Moment genießen oder durch eine Aufnahme zu<br />
verewigen versuchen.<br />
Dies war am Freitag, den 9. Mai 2003 – am Nachmittag, nach meiner internationalen Konferenz , wo mir Zeit<br />
blieb, einige Stunden durch mein Rom auf Fellinis Spuren zu wandern.<br />
Zafer Toker, Frankfurt/Main<br />
2003
Italien<br />
Venedig<br />
Der Stein, der<br />
eigentlich in<br />
Kamerun abgelegt<br />
werden sollte, liegt<br />
nun in Venedig.<br />
Eine Freundin, die<br />
ich vor 18 Jahren<br />
in Damaskus<br />
kennengelernt<br />
habe, hat mich<br />
über Google<br />
gefunden. Am<br />
letzten<br />
Wochenende<br />
konnte ich dann<br />
endlich zu ihr<br />
fliegen und sie<br />
besuchen. Es war ein wunderbares Wiedersehen, so als ob keine Zeit vergangen<br />
wäre. Das war für mich Grund genug es mit einem Stein zu dokumentieren. Er liegt<br />
unweit ihres Hauses auf einem Holzpfahl eines "Gondola-Parkplatzes."<br />
Ramona Hering, Berlin<br />
2005
Jamaika<br />
Strawberry Hill<br />
Rund eine Autostunde von Kingston entfernt liegt das Strawberry Hill<br />
in den Blue Mountains, wo angeblich der beste Kaffee der Welt<br />
herkommt. Die Kaffeeplantagen verkaufen hier zu Höchstgeboten u.a.<br />
nach Japan, wo dann ein kleines Tässchen in besten Restaurants für<br />
teuer Geld angeboten wird.<br />
Der Stein hat das Geländer erobert, und beobachtet eine Gruppe<br />
junger Jamaikaner, die sich gegenseitig fotografieren. Alles hier<br />
lädt zum Fotografieren ein. Der Stein ist froh, dem stickigen und<br />
langweiligen Kingston entkommen zu sein, und sich hier zwischen<br />
anderen Steinen aufhalten zu können. Jetzt wartet er wohl darauf,<br />
dass ihn jemand mitnimmt<br />
irgendwohin...<br />
Katarina Greifeld, Frankfurt/Main<br />
2007<br />
Strawberry Hill, im März 2007
Japan<br />
Hiroshima<br />
Der Stein liegt im Friedenspark von Hiroshima an der sogenannten Atombombenkuppel.<br />
NN, Osaka<br />
2008
Japan<br />
Kobe<br />
Reiko Mogi, Berlin<br />
2003
Japan<br />
Kitakami<br />
Der Gottheit zu Füßen...<br />
Weit im Norden Japans, auf dem „Land-Schau-Berg“ (kunimiyama, bei Kitakami, in der Provinz Iwate)<br />
ruht das Auge zu Füßen einer Statue der buddhistischen Gottheit Kannon – und gleichzeitig voller<br />
Wohlgefallen auf einer schönen, alten Landschaft: Von Hügeln und kleinen Bergen eingerahmten, fast<br />
erntereifen Feldern, auf denen seit Jahrhunderten der tägliche Reis angebaut wird.<br />
Satoyama („Dorfberge“) heißt dieser Landschaftstyp – er steht heute für die traditionelle japanische<br />
Kulturlandschaft.<br />
Die andere Blickrichtung ist nicht ganz so harmonisch: Im breiten Tal des Kitakami-Flusses ergießen<br />
sich Beton, Asphalt und Plastik der gleichnamigen Stadt in die Landschaft und bedecken Wälder und<br />
Felder unter sich. Aber das sieht das Auge nicht.<br />
Julia Krohmer, Frankfurt/Main<br />
2008
Japan<br />
Kyoto<br />
Hermann Gerdau, Brachttal-Steitberg<br />
2006<br />
"Den Stein habe ich am 26. Oktober<br />
2006 im Rehgarten Tempel (Rokuon-ji)<br />
in Kyoto auf einen Felsen gelegt. Er<br />
schaut auf den so genannten Goldenen<br />
Pavillon-Tempel (Kinkaku-ji). Fast<br />
vollständig vergoldet, ist der Ende<br />
des 14. Jahrhunderts errichtete und<br />
1955 nach einem Brand wieder aufgebaute<br />
Pavillon seit 1994 Weltkulturerbe.Ich<br />
kann mir gut vorstellen,<br />
daß der Stein immer noch da steht,<br />
da sich in diesem Tempelgarten<br />
sicher niemand traut, etwas zu verrücken<br />
oder wegzunehmen. Man könnte<br />
ja das Ganze stören..."
Japan<br />
Miyajima<br />
Insel der Götter mit Auge aus Stein<br />
Endlich hat der Stein nach einigem Hin und Her seinen<br />
Platz gefunden. Und ohne zu übertreiben würde ich sagen,<br />
einen sehr guten Platz sogar. Sein neues zu Hause ist die<br />
Insel Miyajima 20km südwestlich von Hiroshima. Miyajima<br />
galt früher als heilig und zählt noch heute zu einer der drei<br />
(neben Amanohashidate und Matsushima) schönsten<br />
Landschaften Japans.<br />
Die Insel ist berühmt für ihren roten Itsukushima-Schrein<br />
mit großem Torii, welcher bei<br />
Flut im Wasser steht. (im<br />
Übrigen eines der meist<br />
fotografierten Motive Japans) Früher, als nur Priester die<br />
Insel betreten durften und das gemeine Volk nur auf dem<br />
Wasserwege zum Schrein gelangen konnte, markierte das<br />
Torii den heiligen Bereich.<br />
Und genau dort, halb heilig, halb irdisch, befindet sich der<br />
Stein nun. Gewaltsam in einen Teil dieses UNESCO-<br />
Weltkulturerbes hineingedrückt (nein, kaputt gemacht hab ich<br />
nichts).<br />
Ich denke, der Stein wird dort seinen Spaß haben. Er führt<br />
ein unglaublich aufregendes unter- und über Wasser-Leben,<br />
bei dem er Fische, pilgernde Touristen und zahme Rehe beobachten kann.<br />
Mona Yuki Preller, Frankfurt/Main<br />
2009
Japan<br />
Sapporo<br />
Den Stein habe ich bei meiner Mutter in Sapporo, Hokkaido abgelegt. Vorher habe ich ihm ein paar<br />
Dinge aus meiner Heimat gezeigt.<br />
Zum Beispiel den Showa shinzan (398 m),ein Berg der über Nacht aus der Erde kam.(einmalig auf der<br />
Welt.) Und Jigokudani, eine Vulkanlandschaft,auf deutsch: Höllental.<br />
Mimi Hayashi-Venus, Frankfurt/Main<br />
2009<br />
Zum Schluss ein Mittagessen in einem traditionellen<br />
„Soba“ Restaurant. Soba sind Nudel aus<br />
Buchweizen und in Japan sehr beliebt.
Jemen<br />
Aden<br />
Nun liegt auch in Aden, dem einst wohlhabenden Tor zum Roten Meer ein Augenstein.<br />
Er wurde dort am 4.7.2005 abgelegt.<br />
Wo liegt der Stein:<br />
Der Stein liegt direkt am Rande des Stadtteils "Crater" an der Straße am Rande des<br />
erloschenen Vulkans.<br />
Was sieht der Stein?<br />
Der Stein hat einen wunderschönen Blick auf den einst so mächtigen Hafen,in dem<br />
allerdings, nach Sechstage- und Golfkrieg und seitdem die Öltanker immer größer<br />
werden und somit nicht mehr durch den Suezkanal passen, nicht mehr viel los ist. Er<br />
sieht ein paar Fischerboote, tags die gleißende Hitze, nachts die Lichter. Er sieht<br />
Männer und ganz wenige, schwarz verhüllte Frauen. Kann sein, dass die Menschen<br />
Angst vor ihm haben, da der böse Blick in der jemenitischen Kultur allgegenwärtig<br />
ist und der Stein sehr fremd erscheint. Kinder machen einen Bogen um ihn und<br />
irgendwann wird ein Mutiger ihn in den Krater schleudern.<br />
Mathias Lueg, Oberursel<br />
2005
Jemen<br />
Sana´a<br />
Dein Stein liegt jetzt in Sana'a und zwar in unserem Büro im 3. Stock in<br />
einem Wohn- und Bürohaus mitten in Zentrum von Sana'a ganz in der Nähe<br />
vom Suq und der historischen Altstadt. Ich habe ihn mehrere Tage mit mir<br />
umhergetragen, er war beim Wasserminister, beim Bürgermeister, auf der<br />
Kläranlage, aber einen halbwegs würdevollen Platz konnte ich nicht<br />
finden.<br />
Unser örtlicher Büroleiter (ein Somali namens Mohamed) hat ihn dann in<br />
unseren Akten- und Büroschrank mit Blick zum Fenster gelegt. Dort ist er<br />
erst einmal völlig unversehrt. Unter dem Fenster erstreckt sich ein<br />
Fußballplatz, was besonders für meinen Kollegen aus Hamburg (150%-iger<br />
HSV-Fan) sehr wichtig ist. Ich lasse Dir noch eine genauere Beschreibung<br />
mit Karte des Standortes und ein Bild des Büros zukommen.<br />
Gruß<br />
Jo<br />
Joachim Glasenapp, Offenbach<br />
2003
Jordanien<br />
Petra<br />
Es war ein Jugendtraum von mir, Petra, die so<br />
genannte Königin der Karawanenstädte in Jordanien<br />
einmal mit eigenen Augen sehen zu dürfen. Jetzt bin<br />
ich schon 60 Jahre alt geworden und konnte mir den<br />
Traum erfüllen! Ich war sehr glücklich, dieses<br />
Wunder zu erleben. Vor allen Dingen war ich sehr<br />
stolz, den Augenstein vor dem Schatzhaus auf einem<br />
verborgenen Felsen ablegen zu können, so dass er<br />
das Wunder von Petra immer sehen kann. Ich hoffe,<br />
dass der Stein sehr lange dort liegen wird und sich täglich an der Schönheit erfreuen kann.<br />
Man kann es nicht fassen, wenn man die fast 2 km lange enge Schlucht (Siq) zu Fuß bewältigt hat, welche<br />
grandiose Schönheit man erblickt. Das Schatzhaus des Pharao ist das berühmteste Bauwerk der gesamten<br />
Anlage, die immerhin mehr als 20 Kilometer im Durchmesser groß ist und noch immer nicht vollständig<br />
ausgegraben sein soll.<br />
Felsengräber, Tempel und ein sehr großes Theater ziehen den Besucher in ihren Bann.<br />
Das legendäre Petra war einst Zentrum und Hauptstadt des riesigen Handelsimperiums der Nabatäer ab<br />
dem 6. Jahrhundert vor Christus. Die Schattierungen des für Petra so charakteristischen Sandsteins, der von<br />
gelblich über rötlich bis hin zu grau-bläulich, selbst weiß, schimmert, sind so grandios, dass es manchmal<br />
scheint, als sei die Farbe aufgemalt.<br />
Ein Erlebnis war ganz besonders beeindruckend: "Petra bei Nacht".<br />
Nach Einbruch der Dunkelheit wurden hunderte von Kerzen in der Schlucht und auf dem Vorplatz des<br />
Schatzhauses entzündet und ich fühlte mich in einer nie gekannten Märchenwelt.<br />
Ein alter Beduine spielte auf der einsaitigen Geige, er saß in der Mitte des Platzes zwischen den Kerzen und<br />
der Klang seines Instrumentes tönte in den Felsen. Zur Krönung des Erlebnisses kam plötzlich Flötenmusik<br />
aus dem Schatzhaus. Ein junger Beduine in seiner Tracht spielte Melodien seines Volkes. Als er aus dem<br />
Schatzhaus heraustrat und die wunderbaren Töne erklangen, liefen mir die Tränen....., weil mein<br />
Jugendtraum so wunderbar erfüllt wurde!<br />
Brigitta Philipps, Neu-Isenburg<br />
2005
Kambodscha<br />
Angkor<br />
Der Stein liegt auf der linken Seite des Tores.<br />
Ich bin davon überzeugt, dass er die nächsten 10 Jahre auch noch<br />
dort liegen wird.<br />
...Die anderen Bilder, sind die Gebäude, die der Stein sieht.<br />
...den Stein haben wir am 19.11.2003 um die Mittagszeit in den Tempel TA PROHM gelegt.<br />
TA PROHM befindet sich in der Stadt Angkor, Kambodscha, die um 800 nach Christus von<br />
Jayavarman II. gegründet wurde. Der Tempel TA PROHM wurde von den Entdeckern Angkors<br />
(Franzosen, 1860) in seinem ursprünglichen Zustand belassen (nicht renoviert). Somit legt er Zeugnis<br />
ab, über die Vergänglichkeit der Menschenwerke und die Macht der Natur. Angkor, die ehemalige<br />
Khmer-Haupstadt, wurde erst 1431 von dem damaligen König<br />
Jayavarman VII., verlassen. Die Khmer konnten ihre Stadt nicht mehr vor dem Vormarsch der Thais<br />
und der Siamesen verteidigen.<br />
Der Stein wurde von Markus, Olivia, Max und Lilli gelegt.<br />
Olivia Langensiepen, Dreieich<br />
2003
Kambodscha<br />
Killing Fields Choeung Ek<br />
Phnom Penh – die<br />
pulsierende für kambodschanischeVerhältnisse<br />
moderne<br />
Hauptstadt hinterlässt<br />
Eindrücke, die sich<br />
schwer einordnen lassen.<br />
Freundliche meist<br />
bitterarme Menschen,<br />
Straßenkinder in allen<br />
Altergruppen leben im<br />
Schatten der zum Teil<br />
recht teuren und luxuriösen<br />
Hotels und Restaurants.<br />
Die Straßen<br />
sind verstopft mit Mopeds,<br />
auf denen ganze<br />
Familien transportiert<br />
werden und Mütter<br />
während der Fahrt ihre<br />
Babies stillen. Sogar<br />
einen Kranken im OP-<br />
Kittel sehen wir als<br />
Sozius, hinter ihm sitzt<br />
eine Krankenschwester, die seinen Tropf hochhält.<br />
Die wenigen Autos, die uns begegnen, sind große immer schwarze Lexus-Geländewagen mit schwarz getönten<br />
Scheiben, denen die anderen Verkehrsteilnehmer sofort Platz machen, von denen sie Abstand halten. Wir haben<br />
nie erfahren können, wer in diesen Wagen sitzt.<br />
Und dann Tuol Sleng, das frühere Gymnasium der Stadt, das zum<br />
Foltergefängnis der Roten Khmer wurde. Als wir dort ankommen, stürzen<br />
die Bettler und Schwerstversehrten auf uns zu, manche Gesichter sind<br />
durch Brandnarben bis zur Unkenntlichkeit entstellt und die Gliedmaßen<br />
verstümmelt. Wir flüchten uns nach drinnen und werden mit den<br />
unvorstellbaren Grausamkeiten des Pol Pot Regimes konfrontiert, die in<br />
dem heutigen Genozid-Museum dokumentiert werden. Die<br />
Regimegegner, die hier gefoltert wurden, brachte man zur Exekution zu<br />
den ca. 15 km außerhalb der Stadt gelegenen so genannten Killing Fields.<br />
Hier mussten sich die Gefangenen der Einfachheit halber an die Ränder<br />
der bereits ausgehobenen Massengräber stellen und wurden, um Munition<br />
zu sparen,<br />
hinterrücks<br />
mit Schaufeln<br />
erschlagen.<br />
Wir erlebten<br />
diesen Ort als<br />
würdige stille<br />
Gedenkstätte, die von einer großen Stupa im<br />
Eingangsbereich dominiert wird. Hier werden die<br />
Schädel vieler Opfer, geordnet nach Alter und<br />
Geschlecht aufbewahrt. Den Augenstein haben wir<br />
unter einem der großem, uralten Bäume auf dem<br />
Gelände abgelegt. Wir haben den Baum ausgewählt,<br />
in dessen Krone die Lautsprecher hingen, deren laute<br />
Musik die Schreie der Sterbenden übertönen sollte.<br />
Dagmar Girbardt, Dietzenbach<br />
2009
Kamerun<br />
Njinikom<br />
Sehr geehrter Herr <strong>Steinbacher</strong>,<br />
Maria hatte den Stein in unserem Dorf Njinikom in Kamerun abgelegt. Leider<br />
konnten wir keine Fotos machen, da meine Kamara kaputt war. Der Stein liegt<br />
aber dort und wir werden Fotos machen, wenn wie das nächste Mal in Kamerun<br />
verreissen.<br />
Gruß<br />
Maria Kuma, ?<br />
2008
Kanada<br />
Banff Nationalpark<br />
„Welches ist euer Lieblingsgletscher?“, um solch lustige Fragen zu hören, muss man schon<br />
nach Kanada fahren. Um genau zu sein, in die Provinz Alberta und dort in den Banff<br />
Nationalpark, dem ältesten des Landes und dem drittältesten der Welt, von der UNESCO zum<br />
Welterbe erklärt. 6641 Quadratkilometer nichts als die herrlichsten Aussichten. Da arbeiten<br />
kernige Menschen wie Frank, der uns Natur anschauen fährt und sein Herz Gletschern<br />
schenkt. Wer hat schon mal darüber nachgedacht, welcher Gletscher ihm am sympathischsten<br />
ist? Ehrlich gesagt: Ich kenne überhaupt keine. Und schon gar nicht persönlich. Die Kanadier<br />
sind gerade hier sehr innig mit ihrer Natur. Sie bauen Millionen-Dollar-Teure Brücken für<br />
Bären, weil man herausgefunden hat, dass sich der Grizzly vor dunklen Tunneln fürchtet. Sie<br />
können sehr streng werden, wenn man auch nur das kleinste Papierschnippselchen fallen lässt<br />
und sie frieren nicht so wie wir, sondern ziehen schon bei 0 Grad kurze Hosen an. Wir sehen<br />
einen Bären (die sind hier Vegetarier – jedenfalls solange kein Tourist aus dem Auto steigt),<br />
ich sehe Elche (übrigens viel gefährlicher als Bären) und ich lerne, wie man Feuer macht ohne<br />
Feuerzeug oder Streichhölzer, nur mit Holz und Rinde und einem Messer. Das kann hier<br />
JEDER. Logisch, dass mein Stein auch in die Natur kommt, mitten ins Panorama in den<br />
Nationalpark – an einer Stelle, die wir mit einem Helicopter erreichen, nachdem wir über<br />
einen gigantischen Eissee geflogen sind. Vermutlich wird er hier vor allem Elche, Bären,<br />
Dickhornschafe und Wölfe kennen lernen und vielleicht freundet er sich ja auch mit einem<br />
Gletscher an. Zeit genug hätte er.<br />
Constanze Kleis, Frankfurt/Main<br />
2005
Kanada<br />
Caribou Island<br />
Ich habe in Canada, genauer auf Nova Scotia einen Stein positioniert. Dazu muss ich sagen, ich bin<br />
mit dem Rad unterwegs gewesen und habe wunderschöne Landschaften gesehen und alles in allem<br />
eine wunderbare Reise gemacht. Ich war sehr sehr glücklich und deshalb ist die Ablage und der<br />
gewählte Ort für den Stein auch eine sehr persönliche Angelegenheit.Ich hoffe, dass das dem<br />
Ganzen keinen Abbruch tut. Jedenfalls liegt er am letzten Ort meines Aufenthalts auf dieser Insel.<br />
Am letzten wunderschönen Aussichtspunkt, der sich mir bot. Mit "Blick" auf einen wunderschönen<br />
See und im Rücken hat er gewissermassen das Meer. So sah auch ich die Insel meistens. Wasser<br />
rechts und links meines Wegs. Und sonst nur Landschaften und nichts weiter. Weite und Ruhe und<br />
Schönheit. Auf der Karte siehst du, dass der Ort Caribou Island heisst.<br />
Ramona Hering, Berlin<br />
2004
Kanada<br />
Saint John´s<br />
Gefunden und gelandet<br />
3.7.06<br />
Augenstein in St. Johns auf Neufundland gelandet auf einer Skulptur von<br />
Luben Boykov.<br />
Die Wikinger fanden Newfoundland um 1000 n.Chr. An ihrem Siedlungsplatz hat<br />
Luben Boykov seine große Bronzeskulptur Meeting of two Worlds errichet.<br />
1497 landete John Cabot in der<br />
östlichsten Provinz von Canada und nannte das neu gefundene Land newe<br />
founde islande.<br />
Luben Boykov aus Bulgarien<br />
(www.culpturebyLuben.com) fand 1990<br />
politisches Asyl in Neufundland, als das russische Flugzeug auf dem Weg<br />
nach Cuba in Gander auftankte.<br />
Im Flughafen von St. Johns steht Luben Boykovs Skulptur Embrace, die an die<br />
vielen Tausend Menschen erinnert, die nach der Katastrophe am 11. September<br />
2001 auf den Flughäfen von Neufundland und Labrador Zuflucht fanden,<br />
nachdem alle amerikanischen Flughäfen gesperrt waren.<br />
Barbara Beisinghoff, Dreieich<br />
2006
Kanada<br />
Summit Lake 67° 42´ 27,0´´ N, 136° 27´ 05,6´´ W<br />
Einst war der Rat River Handelsroute. Indianer und Pelzhändler schleppten ihre Lastenkanus im vorletzten<br />
Jahrhundert stromauf, bugsierten sie stromab. Und Anfang der 1930er Jahre wurden hier zum ersten Mal in der<br />
Geschichte Flugzeuge zur Menschenjagd eingesetzt - die kanadische Polizei fahndete nach dem "Mad Trapper of the<br />
Rat River", nach Albert Johnson, der scheinbar grundlos zwei Polizisten erschossen hatte. Im Februar 1932 narrte er<br />
Tagelang auf seiner spektakulären Flucht durch die Richardson Mountains seine Jäger. Noch heute kennt die<br />
Geschichte jeder am Mackenzie River.Seit Jahrzehnten herrscht hier unberührte Wildnis, nur selten nimmt jemand die<br />
Strapazen auf sich und versucht auf diesem Weg, vom Mackenzie River aus den Yukon zu erreichen. Nach 150km<br />
stromauf bleibt vom Rat River nicht mehr als ein kleiner Waldbach. Verbarrikadiert von unzähligen Biberdämmen,<br />
Treibholz, Erlen windet er sich durch die ebene Tundra des McDougall Passes. Kleine Seen liegen auf der Paßhöhe,<br />
umringt von tausendfünfhunderter Gipfeln, schnee- und eisfrei Ende Anfang Juli. Einen Namen trägt kaum einer.<br />
Ein winziger Graben am Westende des Summit Lake, dem größten dieser Seen, bildet den Beginn des Yukon-<br />
Wassersystems. Dort ging die Reise meiner Boten - und des anderen Augensteins - am 12. Juli weiter. Doch tags<br />
zuvor holten sie mich ans Licht und paddelten mit mir von ihrem Lager zum Südufer des Sees. Sie erklommen die<br />
mittlere von drei felsigen Rippen. Über Geröll und Flechtenteppiche, auf die wahrscheinlich noch nie ein Mensch<br />
seinen Fuß gesetzt hatte, ging es etwa fünfzehn Meter hinauf zum Fuß einer kleinen<br />
Erle, die sich im unteren Teil der Felsrippe festkrallt. Auf einem Felsvorsprung vor der Erle wurde ich abgelegt. Was<br />
eine atemberaubende Wildnis! Mein Blick schweift über den Summit Lake. Sonnenaufgänge lassen für Minuten<br />
dämonenhafte Gesichter auf Bergen und ihren Spiegelbildern erscheinen. Zwei-, dreimal im Jahr landet vor mir unten<br />
auf dem See ein<br />
Wasserflugzeug und bringt Paddler, die den anstrengenden Aufstieg über den Rat River umgehen. Die einzigen<br />
Menschen, die ich hier sehe. Jetzt, am 31. Januar 2009, dominiert Weiß meine Welt : Ob heruntergerollt oder nicht,<br />
ich liege sicher unter einer schützenden Schneeschicht und warte auf den nächsten Sommer. Und auf Flechten, die<br />
mich in den nächsten Jahren überziehen werden.<br />
Siglinde Fischer und Walter Steinberg, Möttau<br />
2008
Kanada<br />
Toronto<br />
Toronto, 18.01.2004<br />
Hallo <strong>Volker</strong>, anbei ein Foto von Deinem Stein.<br />
Ursprünglich wollte ich Deinen Stein im CN-Tower in einer Höhe von über 400 m ablegen, aber mein Partner in<br />
Toronto hat wegen der extremen Sicherheitsbedingungen davon abgeraten.<br />
Daher habe ich den Stein am 18.1.04 während meiner letzten Geschäftsreise in einem der besten und ältesten<br />
Steakhäuser von Toronto, Ontario beim Gästebuch abgelegt. Der Inhaber George F. Goutzioulis hat nun den<br />
Augenstein im „Conclave Room“ auf den Kaminsims gelegt. Dort soll er George´s Gäste beim Essen zuschauen.<br />
Ich hoffe, Deinem Stein gefällt es dort.<br />
Eric Schrade, Frankfurt/Main<br />
2004
Kap Verde<br />
Sal<br />
Sal, Kapverden ( Febr. 2004)<br />
Meinen Augenstein habe ich dem Revolutionär und Befreiungskämpfer Amilcar Cabral<br />
auf die Patronentasche geheftet. Ihm zu Ehren steht ein Denkmal am internationalen<br />
Flughafen der kapverdischen Insel Sal. Jetzt schaut er in martialischer Pose auf die<br />
eintreffenden Touristen, die sich hoffentlich von der grandiosen Landschaft und den<br />
freundlichen Menschen beeindrucken lassen.<br />
Solvejg Wilhelm, Frankfurt/Main<br />
2004
Kap Verde<br />
Praia/ Sao Tiago<br />
Maria-Paz de la Usada, Madrid<br />
2003
Kasachstan<br />
Aksoran<br />
Wo liegt der Stein?<br />
Der Stein liegt auf dem Gipfel des Berges Aksoran. Die Koordinaten des Ablageortes sind 48° 25'<br />
25,4'' N, 75° 28’ 17,5'' O und 1.565m Höhe.<br />
Der Aksoran ist der höchste Berg des Karkaraly Massivs, welches wiederum der höchste Teil der<br />
mittelgebirgsartigen Kasachischen Schwelle ist. Die Kasachische Schwelle ist UNESCO Weltnaturerbe<br />
und zieht sich in West-Ost-Richtung durch den Teil der kasachischen Steppe, der Sary Arka<br />
(„Gelber Rücken“) genannt wird. Die Sary Arka gilt als das Kernland bzw. Ursprungsgebiet der<br />
Kasachen.<br />
Was „sieht“ der Stein?<br />
Das Ziel meines Kasachstan-Urlaubes war es, Steppe zu erleben – insbesondere den Gelben Rücken.<br />
Da der Aksoran ungefähr im Mittelpunkt des Gelben Rückens, auf jeden Fall aber sein höchster Punkt<br />
ist, habe ich ihn als Ablageort für den Stein ausgewählt. Bei guter Sicht – also anders als zum<br />
Zeitpunkt der Fotos – kann er die gelbe Steppe sehen. Bei schlechter Sicht sieht er immerhin die<br />
Steppenberge.<br />
Der Stein liegt in der und schaut auf die Mitte von dem, was für mich Kasachstan ausmacht. Und laut<br />
Bergführer haben meine Begleitung und ich dabei sogar die deutsche Erstbesteigung des Aksoran<br />
gemacht.<br />
Michael Herzog, Darmstadt<br />
2009
Kasachstan<br />
Almaty<br />
In Kasachstan gibt es so gut wie<br />
keine regulären Taxis.<br />
Ich komme gerade aus dem<br />
vermutlich schlechtesten Kunstmuseum<br />
heraus, als mich auch<br />
schon ein selbsternannter Taxifahrer<br />
auf russisch anspricht.<br />
Von der Rezeption des Hotels<br />
habe ich einen Zettel in der Hand<br />
worauf zu lesen ist, dass ich zum<br />
Markt möchte. Wir handeln den<br />
Preis aus, der jeweilige Vorschlag<br />
wird auf dem Handy angezeigt.<br />
Für 600 (3,30 €) fahre ich 40 Minuten<br />
durch die Stadt. Sofort und<br />
spontan wird mir klar, hier in<br />
diesem Taxi muß der Stein liegen,<br />
hier bekommt er die Stadt<br />
zu sehen. Ich hole den Stein raus und lege ihn vor die Frontscheibe. Der Taxifahrer schaut mich erstaunt an.<br />
Versuche ihm zu erklären, was es mit dem Stein auf sich hat. Aber alle Bemühungen sind umsonst. Er versteht<br />
gar nichts von alledem, was ich wiederum auch verstehe.<br />
Am Markt angekommen, möchte ich noch ein Foto vom Taxifahrer mit dem Stein machen. Er lässt sich darauf<br />
ein, bleibt weiterhin erstaunt aber freundlich.<br />
Den Stein möchte er mir wiedergeben, aber ich lege ihn wieder an seinen Platz vor der Frontscheibe und versuche<br />
ihm zu erklären, dass dieser nun seinen Platz in seinem Auto gefunden hat.<br />
Ein Lächeln im ganzen Gesicht, nicht ganz zu deuten...<br />
3.2.09<br />
Birgitte Harries, Dreieich<br />
2009
Kasachstan<br />
Fernstraße Almaty-Bishkek<br />
Was sieht der Stein?<br />
Der Stein sieht schwarz!<br />
Er liegt in der Nacht, auf der Fernstrasse Bishkek - Almaty, in einer Baustelle, eventuell ist<br />
jetzt schon eine Teerschicht drüber. Spätere Ausgrabungen werden über das fremdartige Auge<br />
rätseln, das so gar nicht in die Landschaft passt!<br />
Katarina Greifeld, Frankfurt/Main<br />
2004
Katar<br />
az Zubara<br />
Matthias Ohnemüller, Doha<br />
2010<br />
...unseren traditionellen Neujahrsausflug in<br />
den Norden des Landes haben wir dazu<br />
benutzt, dem Stein einen würdigen Platz zu<br />
geben. Er liegt nun in Al Zubara, der<br />
früheren Hauptstadt des Landes. Das Auge<br />
blickt von einem der verfallenen Wehrtürme<br />
auf das Meer, in Richtung des Nachbarn<br />
Bahrain.
Kenia<br />
Mara Buffalo Camp<br />
Die Masai Mara ist eines der bekanntesten und schönsten Schutzgebiete Kenias. Der Name des 1540 m ² großen<br />
Nationalreserve weist aus, daß hier das berühmte Nomadenvolk der Masai zu Hause ist. Sie gelten bei den<br />
Europäern als Inbegriff der stolzen, furchtlosen „edlen Wilden“.<br />
Aber kein anderes Beispiel als die Masai-Kämpfer, die Moran, verdeutlichen krasser, in welchem Dilemma sich<br />
die Masai-Gesellschaft befindet. Die Institution der Krieger ist überflüssig geworden und droht zu einer reinen<br />
Touristenattraktion zu verkommen<br />
Deshalb hatten wir auch kein gutes Gefühl mit unserem ursprünglichen Plan, beim Besuch in einem Masai-Dorf<br />
den Augenstein zurückzulassen.<br />
Wir nahmen ihn mit zum legendären Mara-River, an dem in 1676 m Höhe das Mara Buffalo Camp liegt. Dort<br />
haben wir am 20.10.2006, 12.50 Uhr für den Stein auf einem Felsen am buschbestandenen Flußlauf einen<br />
heimlichen Ausguck gefunden.<br />
Hier sieht er jeden Morgen bei Sonnenaufgang gegen<br />
6.00 Uhr die Hippos satt und müde die Uferböschung<br />
hinab in den Fluß tauchen, wo sie bis zum<br />
Sonnenuntergang im Wasser vor sich hindösen und<br />
meist nur mit Nüstern, Augen und Ohren an der<br />
Wasseroberfläche zu sehen sind.<br />
Barbara und Rainer Hejlik, Erfurt<br />
2006<br />
Nach Sonnenuntergang gegen 18.00 Uhr beobachtet<br />
er, wie die 4 t schweren Flußpferde ans Ufer steigen,<br />
wo sie Nacht für Nacht auf Nahrungssuche sind und je<br />
ihre 60 kg Grünzeug fressen.
Kirgistan<br />
Bishkek<br />
Was sieht der Stein?<br />
Der Stein sieht in das Zentrum von Bishkek, der Hauptstadt Kirgistans und darüber hinaus in<br />
die Berge des Altai-Gebirges. Davor erheben sich zwei blau leuchtende Kuppeln, Dächer<br />
zweier Geschäftshäuser, während rechts am Rand das Staatstheater mit den Kolonaden prangt.<br />
Im Staatstheater werden heute nur noch wenige Aufführungen gezeigt. Daneben gibt es noch<br />
die Oper, das Puppentheater und einige Museen, die alle trotz fehlender Finanzen am Leben<br />
gehalten werden - sehr lobenswert - , was in anderen armen Ländern nicht unbedingt so<br />
passiert.<br />
Aber auch der Blick in die entgegengresetzte Richtung ist interessant - wenn auch ohne Foto:<br />
In Bishkek findet man eines der nur noch wenig im öffentlichen Raum gezeigten Lenin-<br />
Denkmäler, hoch erhobenen Armes in die Zukunft (??) weisend, neben vielen anderen mehr<br />
zeitgenössischen Skulpturen aus der Zeit der nun zwölf Jahre dauernden Unabhängigkeit.<br />
Dazwischen Rosenbeete und Wasserspiele....<br />
Katarina Greifeld, Frankfurt/Main<br />
2004
Kiribati<br />
Betio<br />
Liebe Leute,<br />
der Gruss in Kiribati (sprich Kiribas) lautet MAURI.<br />
Das bedeutet so viel wie HALLO. Ich bin die Nummer<br />
4 im Suedsee-Paket 2006. . Seit 1999 zaehlt<br />
Kiribati zu den Vereinten Nationen. Zu Kiribati gehoeren<br />
noch die Phoenix-Inseln und ganz im Osten<br />
die Line-Gruppe mit Christmas-Island, in den<br />
spaeten 5oer und fruehen 60er Jahren Atombombentestgebiet<br />
der Briten und Amerikaner. Kiribati -<br />
mit etwa 60 000 Bewohnern - erstreckt sich im Zentralpazifik<br />
fast 3900 Kilometer entlang des Aequators.<br />
Ausser dem steigenden Meeresspiegel das<br />
groesste Problem: die Ueberbevoelkerung auf dem<br />
Tarawa-Atoll (41 000 Menschen). Deshalb foedert die<br />
Regierung die Umsiedlung vor allem auf die oestlichen<br />
Line-Inseln. Vor zehn Jahren habe es hier noch<br />
ziemlich schlimm ausgesehen, sagt mein Medium. Ein<br />
Grossteil der Bevoelkerung hat kein Klo mit Wasserspuelung.<br />
Deshalb begeben sich viele Menschen<br />
regelmaessig in die Lagune, um kleine und grosse<br />
Geschaefte zu erledigen.<br />
Ueber den Atollrand von Sued-Tarawa zieht sich eine<br />
35 Kilometer lange Strasse, die im Suedwesten ueber<br />
einen Damm bis zu dem Inselchen Betio fuehrt. Auf<br />
der ganzen Strecke sind viele Minibusse auf Achse,<br />
die nach Zuruf Leute am Wegesrand auflesen.<br />
Ich haben mit meinem Medium das Atoll erkundet.<br />
Bilder sind unter anderen in der Unterkunft (im<br />
Homestay), im Hafen, in den kirchenreichen Siedlungen<br />
und dann am Damm von Betio entstanden.<br />
Dort rosten zwei alte japanische Geschuetze vor sich<br />
hin, die an die Schlacht von Tarawa erinnern. Am 20. November 1943 hatten mehere tausend US-Marines mit<br />
der Stuermung von Betio begonnen.<br />
Nach mehreren Tagen besiegten sie<br />
die Japaner. Die Schlacht um Tarawa<br />
ging als eine der blutigsten in die<br />
Geschichte des Pazifikkriegs ein.<br />
4500 Japaner und 1113 Marines<br />
kamen ums Leben. 2290 Amerikaner<br />
wurden verletzt. Ausserdem<br />
gab es ungezaehlte Opfer unter der<br />
Zivilbevoelkerung.<br />
An einer der Kanonen am Suedostzipfel<br />
von Betio habe ich am 6.<br />
Dezember um 14.30 Uhr meinen<br />
endgueltigen Platz gefunden. Ich will<br />
hier gegen Krieg, Gewalt und fuer<br />
Frieden, Menschenrechte und so<br />
weiter demonstrieren. Ich schaue<br />
suedlich auf den offenen Ozean.<br />
Euer Atibu<br />
Martin Feldmann, Frankfurt/Main<br />
2006
Kolumbien<br />
Santa Fe de Bogotá<br />
Marlen Simon, Santa Fe de Bogotá<br />
2004
Kolumbien<br />
Santa Fe de Bogotá<br />
Bogota - Hauptstadt von Columbien liegt auf einem Hochplateau in 2600 Meter Höhe.<br />
Die Stadt ist vor allem laut und steht jeden Tag erneut vor einem Verkehrskollaps.<br />
Beeindruckend für mich war vor allem das Goldmuseum und der Aussichtspunkt Monserrate.<br />
Wo liegt der Stein:<br />
Den Stein habe ich am 23.02.2006 an die Mauer einer Wallfahrtskirche auf dem Berg<br />
Monserrate gelegt. Der Berg misst 3190 Meter. Eine Seilbahn brachte mich auf den Gipfel.<br />
Es gibt auch einen Fussweg nach oben. Allerdings, so sagte man mir, ist dies der sicherste<br />
Weg Opfer eines Überfalls zu werden.<br />
Was sieht der Stein:<br />
Von hier aus hat der Stein einen fantastischen Blick über Bogota.<br />
Antje Mertens, Niederdorfelden<br />
2006<br />
á
Komoren<br />
Laka Lodge, Parc Marin/Mohéli<br />
Die Fotos wurden am Strand der Laka Lodge im Parc Marin (der sich an der Südspitze<br />
der komorischen Insel Mohéli befindet) an exponierter Stelle aufgenommen.<br />
Hans-Dieter Stell, Antananarivo<br />
2010
Kongo, Demokratische Republik<br />
Kimbeimbe<br />
Reinhard Hansen, Neuendettelsau<br />
2006<br />
Der Stein liegt im Südosten der<br />
Demokratischen Republik Kongo,<br />
im Dorf Kimbeimbe bei<br />
Lubumbashi.<br />
Am 28.2.06 habe ich ihn vor der<br />
katholischen Dispensaire<br />
(Gesundheitsstation) abgelegt. Von<br />
dort kann er die Gesundheitsstation<br />
sehen mit all den vielen Menschen,<br />
die dort Hilfe erwarten. Von bis zu<br />
60 km kommen sie meist zu Fuß hier<br />
her.<br />
Im Gegensatz zu den<br />
Krankenhäusern der Stadt<br />
Lubumbashi wird Hilfe hier fast<br />
kostenlos angeboten. So können es<br />
sich die Menschen, die völlig<br />
verarmt im an sich reichen Kongo<br />
leben, wenigstens leisten, bei<br />
Krankheit Hilfe zu erfahren.<br />
Die surrealistische Gewitterwolke ist<br />
längst weitergezogen. Was sich aber<br />
über dem Kongo zusammenbraut,<br />
bleibt ungewiß:<br />
Frieden nach den Wahlen und eine<br />
sonnige Zukunft?<br />
Oder eine neue Runde des Krieges,<br />
der schon so viel Leid besonders<br />
über Frauen und Kinder gebracht hat<br />
und schon vier Millionen Menschen<br />
das Leben gekostet hat!
Kongo, Demokratische Republik<br />
Kimpese<br />
Der Stein liegt unter dem Mangobaum, hinter meinem Haus, ich habe heimlich<br />
gebuddelt. Und das gemalte Auge sieht diese schöne Aussicht, die ich auch<br />
so liebe, mein täglicher Blick in die Ferne.<br />
Herzlichen Gruß von Marianne Hövermann<br />
P.S. Ich bin in der Demokratischen Republik Kongo, dort, wo im Osten immer<br />
noch Krieg ist. Ich bin im Westen, hier ist es friedlich. Ehemals Zaire,<br />
mit der Hauptstadt Kinshasa, deshalb auch gerne kongo-Kinshasa genannt.<br />
Früher war's " Belgisch Kongo". Brazzaville liegt Kinshasa gleich gegenüber,<br />
am anderen Ufer des großen Flusses, des Kongo, man hat kleinen Grenzverkehr<br />
mittels der Fähre und gute Beziehungen zur Volksrepublik Kongo,<br />
ehemals französische Kolonie. Die deutsche Botschaft in Kinshasa ist auch<br />
für Brazzaville zuständig.<br />
Marianne Hövermann, Kimpese<br />
2005
Kongo, Demokratische Republik<br />
Shabunda<br />
Der Stein schaut aus dem Gartenzaun<br />
des besten Gästehauses in<br />
Shabunda auf die Straße.<br />
Weil es keine Straße nach Shabunda<br />
gibt, auch keine Wasserversorgung<br />
und keinen Strom, sind die Menschen<br />
wenigstens durch das Flugzeug<br />
mit der Außenwelt verbunden.<br />
Das Ticket dafür können sich allerdings<br />
nur die wenigsten leisten. Wer nur sprechen muss, kann seit einigen Monaten<br />
immerhin telefonieren. Telefone und Karten gibt es in<br />
solchen Läden.<br />
Wer reisen<br />
muss, so wie<br />
diese drei<br />
Frauen, geht zu<br />
Fuß. Die drei<br />
sind, um an<br />
einem Frauenseminar<br />
der<br />
evang.-luth.<br />
Kirche im<br />
Kongo teilzunehmen,<br />
300<br />
km zu Fuß marschiert. Jetzt tauschen sie sich aus und iskutieren,<br />
wie sie ihre Situation und die ihrer Familien verbessern können.<br />
Die meisten der Frauen in Shabunda haben am eigenen Körper<br />
schrecklichste Gewalt erlebt. Sie wollen nur noch eins:<br />
FRIEDEN!<br />
Im Krankenhaus werden nur Basisdienste<br />
angeboten. Was der Stein sieht, aber aus<br />
Respekt vor der Menschenwürde nicht als<br />
Foto zu sehen ist, sind die leerem Augen der<br />
vom Krieg traumatisierten Menschen. Diese<br />
Augen mußten solche Schrecknisse mit<br />
anschauen, dass sie sich seitdem weigern zu<br />
sehen. Langsam wird es friedlicher in<br />
Shabunda. Nach den Wahlen im Kongo vom<br />
Jahr 2006 hoffen die Menschen in Shabunda<br />
darauf, dass sie jetzt in Frieden und Freude leben können. Auch wenn die Zeichen schon wieder auf Krieg<br />
stehen: Am Tag der Frauen machen sie bei einer großen Demonstration in Shabunda deutlich: Wir wollen<br />
Frieden und Gerechtigkeit!<br />
Reinhard Hansen, Neuendettelsau<br />
2007
Kongo, Republik<br />
Vorort von Brazzaville<br />
Marianne Harries, Mainz<br />
2008<br />
...anbei ein paar Bilder vom Stein<br />
im Kongo. Diesmal ist es nicht so<br />
spektakulär: Der Stein liegt am<br />
Ufer des Kongo-Flusses, in einem<br />
Vorort südlich von Brazzaville.<br />
Auf der gegenüberliegenden Seite<br />
des Flusses sieht man Kinshasa,<br />
die Hauptstadt des "anderen"<br />
Kongo. Kinshasa hat ca. 7<br />
Millionen Einwohner, Brazzaville<br />
über 1 Million, aber davon sieht<br />
man nicht viel, und dahinter<br />
erstreckt sich auch fast<br />
unbewohnter Urwald. Der Kongo<br />
ist der drittlängste Fluss der Erde<br />
(nach Amazonas und Nil).
Korea, Nord<br />
Pjöngjang<br />
Sehr geehrtger Herr <strong>Steinbacher</strong>,<br />
vielen Dank für Ihren Brief vom 14. September und das Angebot, bei Ihrem interessanten<br />
Projekt mitzumachen! Die Botschaft wird sich bemühen, einen geeigneten Platz für den Stein<br />
zu finden, ihn aber voraussichtlich erst im kommenden Frühjahr dort auslegen können. Ich<br />
überlege derzeit, ob man ihn in einem alten buddhistischen Tempel 200 km nördlich von<br />
Pjöngjang deponieren könnte, aber vielleicht fällt uns auch noch ein symbolträchtigerer Ort<br />
ein.<br />
Wir werden Ihnen zu gegebener Zeit eine Nachricht und ein Foto schicken.<br />
Mit besten Grüssen<br />
Doris Hertrampf<br />
Botschafterin<br />
Sehr geehrte Frau Hertrampf,<br />
vor einem dreiviertel Jahr erhielten Sie von mir einen sogenannten "AugenStein", der Teil<br />
eines weltumspannenden Kunstinstallation ist.<br />
Sie hatten mir damals angeboten, den Stein an einem bestimmten Platz in Nordkorea<br />
abzulegen.<br />
Gerne hätte ich von Ihnen gewußt, ob das inzwischen geschehen ist und ob Sie darüber einige<br />
Information und eventuell Fotos haben.<br />
Sollte es Ihnen nicht möglich sein, an dem Projekt teilzunehmen, geben Sie mir doch bitte<br />
Bescheid, damit ich Sie aus der Liste herausnehmen kann.<br />
Aber auch in diesem Fall möchte ich Sie bitten, den Stein einfach in Nordkorea zu lassen.<br />
Ich würde mich sehr freuen von Ihnen zu hören und<br />
verbleibe mit freundlichen Grüßen um die halbe Welt<br />
<strong>Volker</strong> <strong>Steinbacher</strong><br />
Sehr geehrter Herr <strong>Steinbacher</strong>,<br />
vielen Dank für Ihre Email an Frau Hertrampf. Sie ist inzwischen turnusgemäß an einen<br />
anderen Posten versetzt worden.<br />
Ich bedaure, Ihnen mitteilen zu müssen, daß es uns aus einer Reihe von Gründen nicht<br />
möglich ist, an Ihrem Projekt teilzunehmen. Trotzdem will ich Ihnen mitteilen, daß wir Ihr<br />
Vorhaben für sehr unterstützenswert erachten.<br />
Ich wünsche Ihnen bei Ihren "AugenSteinen" weit mehr Erfolg las er Ihnen hier zuteil wurde.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Klaus Wendelberger<br />
Geschäftsträger<br />
----- Original Message -----<br />
From: <br />
To: ".PJOE L Hertrampf, Doris" <br />
Sent: Thursday, July 07, 2005 4:00 AM<br />
Subject: Re: Nordkorea / Ihr Schreiben vom 14.09.2004<br />
Sehr geehrter Herr Wendelberger,<br />
mit Bedauern habe ich Ihre Email zur Kenntnis genommen.<br />
Obwohl ich die Gründe für Ihre Absage nicht kenne, möchte ich anfragen, wo denn der Stein<br />
nun geblieben ist?<br />
Befindet er sich noch in Nordkorea oder hat Frau Hertrampf ihn mitgenommen? Sollte er sich<br />
noch in der Botschaft befinden, meine Bitte:<br />
Schicken Sie ihn nicht zurück, sondern lassen Sie ihn bitte im Land. In einer gewissen<br />
Hinsicht spielt es für das Kunstprojekt nur eine untergeordnete Rolle, wo der Stein sich<br />
konkret befindet. Auch wenn er auf eine Müllhalde wandert, ist er abgelegt. Vielleicht<br />
finden Sie aber auch jemanden, der den Stein irgendwo ablegen möchte.<br />
Es würde mich freuen, wenn ich in dieser Sache noch mal von Ihnen hören<br />
könnte und verbleibe mit besten Grüßen nach Pjöngyang<br />
<strong>Volker</strong> <strong>Steinbacher</strong><br />
Sehr geehrter Herr <strong>Steinbacher</strong>,<br />
Ihr Bedauern kann ich gut verstehen.<br />
Da der Stein sich noch immer im Schreibtisch der Botschafterin befindet, können wir ihn bei<br />
nächster Gelegenheit in der Stadt an einem nicht zu prominenten Ort (die hier allpräsenten<br />
Sicherheitsdienste könnten sich dann dafür interessieren) ablegen. Ich hoffe, diese<br />
Nachricht ist in Ihrem Sinne.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Klaus Wendelberger<br />
----- Original Message -----<br />
From: <br />
To: ".PJOE L Wendelberger, Klaus Harald" <br />
Sent: Thursday, July 21, 2005 7:56 PM<br />
Subject: Re: Nordkorea / Ihr Schreiben vom 14.09.2004<br />
Doris Hertrampf und Klaus Wendelberger, Pjöngjang<br />
2004
Korea, Nord<br />
Pjöngjang<br />
Alles geschieht in Nordkorea unter den Augen des Großen Führers. Und alles ist ein Anlass, IHM zu huldigen.<br />
In der Hauptstadt Pyongyang legen Hochzeitsgesellschaften Kim Il Sung, dem Ewigen Präsidenten, Blumen zu<br />
Füßen. Im Hintergrund der Kratersee des Mount Paektu, des heiligen Berges der Nordkoreaner, wo der Sage<br />
nach SEIN Sohn, Kim Jong Il, geboren wurde.<br />
Es hat lange gedauert, aber was sind ein paar Monate im versteinerten Nordkorea? An meinem letzten Tag in<br />
Nordkorea hat es noch geklappt: Der Stein ist zu Füßen des Großen Führers niedergelegt.<br />
Alois Sander, Essen<br />
2009
Korea, Süd<br />
Seoul<br />
Im Innenstadtbereich von Seoul gibt<br />
es überraschender weise etliche<br />
ziemlich steile Hügel (fast schon<br />
Berge), die sich ziemlich übergangslos<br />
aus der Masse der Wohnblocks erheben.<br />
Man kommt dann innerhalb von<br />
vielleicht 200 Höhenmetern aus neuzeitlichen<br />
Hochhäusern und breiten<br />
Strassen zu kleinen Hütten und steilen,<br />
engen Gassen und dann weiter zu<br />
schmalen Pfaden durch einen Wald aus<br />
verwachsenen Nadelbäumen und schroffen<br />
Felsen.<br />
Der Blick nach oben geht auf eine<br />
fast Zen-Garten mäßige Atmosphäre,<br />
die einen völlig vergessen lässt,<br />
daß man sich in einer asiatischen<br />
Großstadt befindet.<br />
Nahe dem Gipfel eines dieser Hügel liegt der Stein eingeschmiegt in die Kuhle<br />
eines wesentlich größeren Steinblocks, inmitten dieser friedlich abgeschiedenen<br />
Umgebung.<br />
Was sieht der Stein:<br />
Der Stein sieht aus seiner kleinen Oase der Ruhe herunter über das kleine Wald-<br />
gebiet zu den Wohnblocks und der Hektik des städtischen Seoul. Leider war an den<br />
Tagen meines Aufenthaltes in Seoul starker Wind, der Sandstaub und Abgase aus den<br />
chinesischen Schwerindustriegebieten über die Stadt geblasen hat; daher der Dunst<br />
über den Bildern.<br />
Elmar Heimes, Geisig<br />
2004
Korea, Süd<br />
Seoul<br />
My story:<br />
German Publishing House fired me after working more than for 10 years. I<br />
decided to spend my holiday far a way from Poland. On my trip to Fareast<br />
I found information about the Korean King Sejon used metal movable type<br />
in year 1403. It surprises me, because I was thinking Gutenberg was the<br />
first, who made it first.<br />
Anna Kommarnicka, Warschau<br />
2007
Kosovo (umstritten)<br />
Amselfeld<br />
Der Stein liegt auf dem Amselfeld vor Priština und schaut er auf die Braunkohlekraftwerke<br />
Kosovo A und Kosovo B, die sich in der Nähe der Gemeinde Obilić<br />
befinden.<br />
Der Beitrag wurde vom Teilnehmer zurückgezogen.<br />
N.N., Priština<br />
2008
Kroatien<br />
zwischen Moscenice und Brsed<br />
Der Stein befindet sich in Kroatien, an der<br />
Küste Istriens.<br />
Der Stein beobachtet die Inselwelt vor der<br />
Küste.<br />
Der Stein ist so ausgerichtet, dass er vom<br />
Zentrum der Altstadt Neu-Isenburgs weg<br />
(d.h. radial nach außen) blickt.<br />
Da jede Erfahrung erst im Kontext der in der<br />
Vergangenheit gemachten Erfahrungen Sinn<br />
bekommt, erhält der Stein die Möglichkeit,<br />
einen begrenzten Blick auf seine Herkunft zu<br />
werfen (gemeint ist jedoch nicht die<br />
physikalische Herkunft des Steines aus<br />
Mirabel/Frankreich).<br />
Realisiert ist dieses joycesche „retrospective<br />
arrangement“ durch einen Taschenspiegel, der<br />
die Richtung zum Zentrum der Altstadt von<br />
Neu-Isenburg abbildet.<br />
Jürgen Womser-Schütz und Kerstin Schütz, Neu-Isenburg und Höchst/Odenwald<br />
2005
Kuba<br />
Havanna<br />
Im April 2006 besuchten wir Cuba. Es ist ein wunderschönes,<br />
interessantes und reizvolles Land. Es waren für uns<br />
unvergessliche Tage.<br />
Wir beteiligten uns sehr gern am Projekt „Wege der Steine“<br />
von Herrn <strong>Volker</strong> <strong>Steinbacher</strong>.<br />
Bisher lag noch kein Stein in Cuba. Darum haben wir uns für<br />
den geschichtsträchtigen Platz der Revolution in Havanna<br />
entschieden.<br />
Im „Rücken“ von dem Stein ist das Innenministerium<br />
mit dem stilisierten Antlitz von<br />
Ernesto „Che“ Guevara und dem Schriftzug<br />
„Für immer der Sieg“.<br />
Karin und Norbert Kliks, Berlin<br />
2006<br />
Der Stein liegt an einem Lichtmast mitten auf<br />
dem Platz der Revolution in Havanna.<br />
Das ist der Versammlungsplatz schlechthin,<br />
riesengroß, aber auch ziemlich öde!<br />
Der Stein „schaut“ auf das moderne José-<br />
Marti-Museum. José Marti gilt als<br />
„intellektueller“ Vater der Revolution. Er<br />
wird als Nationalheld sehr verehrt.<br />
Hinter dem Gebäude befindet sich der<br />
Palacio de la Revolucion, der<br />
Regierungspalast. Das sind Arbeitsräume<br />
der kubanischen Regierung.
Kuwait<br />
Kuwait-Stadt<br />
Viel Zeit habe ich nicht, da ich nur knappe 24 Stunden in Kuwait verbringe. Den Stein trage<br />
ich bei mir wie ein Teil, welches mir gehört, wissend, daß es nie meines war und auch in<br />
herannahender Zukunft nicht mehr sein wird.<br />
Ich verlasse mit ganz und gar auf meine Intuition. Das ich den „richtigen“ Platz finden werde,<br />
auch unter einem gewissen Zeitdruck, dessen bin ich mir sicher.<br />
Schließlich ist es auch nicht das erste Mal, daß mich einer dieser Augen auf eine Reise<br />
begleitet...<br />
Ich suche einen ruhigen Platz am Kliff der Meeresbucht der Hotelanlage. Schon nach kurzer<br />
Zeit treibt es mich aus meinem sehr bequemen Liegestuhl. Da befindet sicheine Mauer mit<br />
Treppe, die auf eine kleine Plattform führt. Die Mauer, welche gebogen ist, zeigt in drei<br />
Himmelsrichtungen und hat keinen ersichtlichen Nutzen.<br />
Gewissermaßen ein unvollendetes Kunstwerk.<br />
Beim Nähertreten endlich eine Einbuchtung, da, mitten in der Mauer!<br />
Der Stein mit dem Auge paßt wie ein Puzzleteil auf das die Mauer gewartet hat, direkt in die<br />
Einbuchtung.<br />
Kaum ersichtlich und doch spürbar sitzt das Auge in der Mauer.<br />
Nun macht die Mauer einen Sinn! Ein Kunstwerk ist entstanden.<br />
Birgitte Harries, Dreieich<br />
2006
Impressum:<br />
© 2011<br />
<strong>Volker</strong> <strong>Steinbacher</strong><br />
und Gerald Wingertszahn<br />
Frankfurt/Main<br />
Urheberrechte für Wort und Bild<br />
bei den Autoren<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Volker</strong> <strong>Steinbacher</strong><br />
Musikantenweg 16<br />
60316 Frankfurt/Main<br />
volker.steinbacher@t-online.de<br />
www.wegdersteine.de<br />
www.der-weg-der-steine.de