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Indien - Volker Steinbacher

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Welt<br />

Auge


Der Weg der Steine


Steine gehen auf eine Reise.<br />

Rund um die Welt.<br />

In jedes Land der Erde.<br />

Alle Steine tragen ein aufgemaltes Auge.<br />

Jeder Stein berichtet, was er sieht.


<strong>Volker</strong> <strong>Steinbacher</strong><br />

und<br />

Gerald Wingertszahn


Projektbeginn:<br />

16.3.2003


Südsudan wurde am 12.11.2011<br />

als letzter Staat erreicht.


Inhalt:<br />

Band 1 Projektbeschreibung<br />

Staatenliste<br />

Teilnehmer<br />

Staaten A- K<br />

Band 2 Staaten L-Z<br />

Arktis und Antarktis<br />

Internationale Weltraumstation ISS<br />

Band 3 Texte<br />

Fotos<br />

Kataloge<br />

Materialien<br />

Band 4 Karten<br />

Band 5 Panoramafotos<br />

Band 6 Ergänzungen


Band 1<br />

Projektbeschreibung<br />

Staatenliste<br />

Teilnehmer<br />

Staaten A- K


Projektbeschreibung<br />

Idee und künstlerische Leitung: <strong>Volker</strong> <strong>Steinbacher</strong><br />

Technische Leitung: Gerald Wingertszahn<br />

Steine werden auf dem ganzen Erdball abgelegt.<br />

Damit sie „sehen“, wurde ihnen ein Auge aufgemalt.<br />

Die Überbringer, Reisende aller Art, wählen einen Ort aus und legen den Stein ab.<br />

Jeder Stein, seine Position und Umgebung, wird dokumentiert.<br />

Der Stein bleibt, sein Auge aus Tusche wird beim nächsten Regen verschwinden.<br />

Das Procedere:<br />

1. Steine werden mit Augen bemalt. Alle Steine stammen aus Mirabel/Frankreich.<br />

2. Die Steine gehen auf Reisen:<br />

Mit dem Auto, der Post, dem Flugzeug und auf jede andere Weise.<br />

Der Überbringer bzw. der Empfänger legt den Steine an einen Platz eigener Wahl.<br />

Das kann ein herausragendes Kultur- oder Naturmonument, ein Ort der Trivialkultur aber<br />

auch eine Müllhalde sein, ein Kriegsschauplatz ebenso wie eine Feriensiedlung.<br />

3. Zwei Fragen werden beantwortet:<br />

Wo liegt der Stein ?<br />

Was „sieht“ der Stein?<br />

Jede Steinablage wird protokolliert.<br />

Das Protokoll umfaßt einen kurzen Text, Fotoaufnahmen und andere Originaldokumente. 1<br />

4. Der Überbringer überläßt dem Projekt „Der Weg der Steine“ die Nutzungsrechte für alle<br />

Publikations- und Darstellungsformen und bestätigt, daß er über die entsprechenden<br />

Nutzungs- bzw. Urheberrechte seines Beitrages verfügt.<br />

5. In jedem Land der Erde soll mindestens ein Stein abgelegt werden. 3<br />

6. Das Projekt wird dokumentiert:<br />

- als Internetseite www.wegdersteine.de .<br />

- als virtuelle Reise bei google earth .<br />

- als pdf-Datei. Jedes Protokoll wird auf einer DIN A 4 Seite dargestellt.


1 Urheber der Texte und Fotoaufnahmen muß der Steinablegende sein.<br />

Fremdtexte (außer gekennzeichneten Zitate) sowie Fotos von Autoren aus Lexika, Internet<br />

und anderen Quellen können nicht verwendet werden.<br />

Die Initiatoren behalten sich vor, einzelne Protokolle nicht in die Dokumentation aufzu-<br />

nehmen.<br />

Gründe hierfür sind z.B.:<br />

- an entsprechendem Ort oder Staat liegen bereits ein oder mehrere Steine,<br />

- die Dokumentation enthält keine für Andere relevante Information,<br />

- die Dokumentation diskriminiert bestimmte Ethnien, Volksgruppen und Religionen,<br />

- die Dokumentation ist kriminell oder ruft zu Straftaten auf,<br />

- die Dokumentation verletzt Urheberrechte.<br />

- die in der Dokumentation gemachten Angaben sind falsch.<br />

Teilnehmer sind ausschließlich natürliche Personen.<br />

Vereine, Parteien, Unternehmen und Organisationen, die bestimmte politische, religiöse oder<br />

ökonomische Interessen verfolgen, sind von dem Projekt ausgeschlossen.<br />

Werbung ist nicht statthaft.<br />

3Als Staat wird definiert:<br />

Eigenes Staatsvolk, eigenes Territorium (souverän oder besetzt) und eigene Staatsorgane<br />

und<br />

Mitglied bzw. Vertretung bei den Vereinten Nationen<br />

und/oder<br />

Nennung auf der Liste des Deutschen Auswärtigen Amtes<br />

und<br />

Annerkennung durch die Mehrheit der anerkannten Staaten.<br />

Als Land wird definiert:<br />

Die Summe aller Staaten, Kolonien, Besitzungen, Treuhandgebiete, Staaten und Territorien<br />

mit strittigem Status, Internationale Territorien und sonstiges.<br />

Außerdem werden nicht mehr existierende Staaten gelistet, sofern dort bereits ein Stein<br />

abgelegt wurde.<br />

Die Liste wird entsprechend der politischen Veränderungen ständig aktualisiert.


Staaten<br />

Afghanistan<br />

Ägypten<br />

Albanien<br />

Algerien<br />

Andorra<br />

Angola<br />

Antigua und Barbuda<br />

Äquatorialguinea<br />

Argentinien<br />

Armenien<br />

Aserbaidschan<br />

Äthiopien<br />

Australien<br />

Bahamas<br />

Bahrain<br />

Bangladesch<br />

Barbados<br />

Belgien<br />

Belize<br />

Benin<br />

Bhutan<br />

Bolivien<br />

Bosnien und Herzegowina<br />

Botsuana<br />

Brasilien<br />

Brunei<br />

Bulgarien<br />

Burkina Faso<br />

Burundi<br />

Chile<br />

China<br />

Costa Rica<br />

Côte d Ivoire<br />

Dänemark<br />

Deutschland<br />

Dominica<br />

Dominikanische Republik<br />

Dschibuti<br />

Ecuador<br />

El Salvador<br />

Eritrea<br />

Estland<br />

Fidschi<br />

Finnland<br />

Frankreich<br />

Gabun<br />

Gambia<br />

Georgien<br />

Ghana<br />

Grenada<br />

Griechenland<br />

Großbritannien<br />

Guatemala<br />

Guinea<br />

Guinea-Bissau<br />

Guyana<br />

Haiti<br />

Honduras<br />

<strong>Indien</strong><br />

Indonesien<br />

Irak<br />

Iran<br />

Irland<br />

Island<br />

Israel<br />

Italien<br />

Jamaika<br />

Japan<br />

Jemen<br />

Jordanien<br />

Kambodscha<br />

Kamerun<br />

Kanada<br />

Kap Verde<br />

Kasachstan<br />

Katar<br />

Kenia<br />

Kirgistan<br />

Kiribati<br />

Kolumbien<br />

Komoren<br />

Kongo Republik<br />

Kongo, Demokratische Republik<br />

Korea, Nord<br />

Korea, Süd<br />

Kroatien<br />

Kuba<br />

Kuwait<br />

Laos<br />

Lesotho<br />

Lettland<br />

Libanon<br />

Liberia<br />

Libyen<br />

Liechtenstein<br />

Litauen<br />

Luxemburg<br />

Madagaskar<br />

Malawi<br />

Malaysia<br />

Malediven<br />

Mali<br />

Malta<br />

Marokko<br />

Marshallinseln<br />

Mauretanien<br />

Mauritius<br />

Mazedonien<br />

Mexiko<br />

Mikronesien<br />

Moldau<br />

Monaco<br />

Mongolei<br />

Montenegro<br />

Mosambik<br />

Myanmar<br />

Namibia<br />

Nauru<br />

Nepal<br />

Neuseeland<br />

Nicaragua<br />

Niederlande<br />

Niger<br />

Nigeria<br />

Norwegen<br />

Oman<br />

Österreich<br />

Pakistan<br />

Palau<br />

Panamá<br />

Papua-Neuguinea<br />

Paraguay<br />

Peru<br />

Philippinen<br />

Polen<br />

Portugal<br />

Ruanda<br />

Rumänien<br />

Rußland<br />

Salomonen<br />

Sambia<br />

Samoa<br />

San Marino<br />

São Tomé und Príncipe<br />

Saudi-Arabien<br />

Schweden<br />

Schweiz<br />

Senegal<br />

Serbien<br />

Seychellen<br />

Sierra Leone<br />

Simbabwe<br />

Singapur<br />

Slowakei<br />

Slowenien<br />

Somalia<br />

Spanien<br />

Sri Lanka<br />

St. Kitts und Nevis<br />

St. Lucia<br />

St. Vincent und die Grenadinen<br />

Südafrika<br />

Südsudan<br />

Sudan<br />

Surinam<br />

Swasiland<br />

Syrien<br />

Tadschikistan<br />

Taiwan<br />

Tansania<br />

Thailand<br />

Timor-Leste<br />

Togo<br />

Tonga<br />

Trinidad und Tobago<br />

Tschad<br />

Tschechien<br />

Tunesien<br />

Türkei<br />

Turkmenistan<br />

Tuvalu<br />

Uganda<br />

Ukraine<br />

Ungarn<br />

Uruguay<br />

Usbekistan<br />

Vanuatu<br />

Vatikanstadt<br />

Venezuela<br />

Vereinigte Arabische Emirate<br />

Vereinigte Staaten von Amerika<br />

Vietnam<br />

Weißrußland<br />

Zentralafrikanische Republik<br />

Zypern, Süd-


Kolonien, Besitzungen, teilautonome Gebiete und Treuhandgebiete<br />

Amerikanische Jungferninseln<br />

Athos<br />

Britische Jungferninseln<br />

Cookinseln<br />

Grönland<br />

Guam<br />

Niue<br />

Pitcairn<br />

Puerto Rico<br />

Spitzbergen<br />

Südgeorgien<br />

Staaten und Territorien mit umstrittenem Status, besetzte Gebiete<br />

Abchasien<br />

Berg Karabach<br />

Kosovo<br />

Palästina<br />

Südossetien<br />

Transnistrien<br />

Westsahara<br />

Zypern, Nord-<br />

Internationale Territorien<br />

Antarktis<br />

Internationale Weltraumstation ISS,<br />

Spaceshuttle Discovery,<br />

Flug STS-121<br />

Staaten, die nicht mehr existieren<br />

Serbien und Montenegro (bis 2006)<br />

Sonstiges<br />

Niemandsland<br />

Rot= noch nicht erreicht


Teilnehmer<br />

Andreas Ackermann, Oberursel<br />

Andrea Albury, Treasure Cay<br />

Andreas Altmann, Berlin<br />

Ludwig Ammann, Freiburg<br />

Jochen Anderko, Frankfurt/Main<br />

Christoph Angelkort, Dresden<br />

Abdelkader Aribi, Frankfurt/Main<br />

Liana Attore, Rom<br />

Nancy Atzenweiler, Pointe Mulatre<br />

Rita Balzer, Bad Soden<br />

Heike Bäder, Darmstadt<br />

Alexander Bauer, Frankfurt/Main<br />

Mustafa Barghouthi, Ramallah<br />

Damaris Bartel, Chemnitz<br />

Steffen Bartel, Chemnitz<br />

Birgitt Beck-Schlotter, Frankfurt/Main<br />

Sigrun Becker, Frankfurt/Main<br />

Kirsten Bergerhoff, Frankfurt/Main<br />

Friedrich Bergerhoff, Frankfurt/Main<br />

Martina Bernasko, Madrid<br />

Susanne Bernhard, Libreville<br />

<strong>Volker</strong> Beyer, Langenau<br />

Dixie-Marie Blank, Bad Vilbel<br />

Petra Bothe, Lippstadt<br />

Karl-Maria Brand, Ewa<br />

Inge Braun, Rodgau<br />

Regine Brehm, Erbach<br />

Walter Breitinger, Frankfurt/Main<br />

Manfred Brockmann, Wladiwostok<br />

Andrea Brocks, Frankfurt/Main<br />

Daniel Bronkal, Hargeisa<br />

Christian Brückmann, Bürstadt<br />

Andreas Buhl, Papenburg<br />

Bernhard Büschl, Idstein<br />

Lydia Büttner, Frankfurt<br />

Anne-Catherine Charbonnier, Sevres<br />

Stefanie Christ, Dieburg<br />

Gordon Crawford, Offenbach<br />

Erika Deutscher, Frankfurt/Main<br />

Maica Diaz, Frankfurt/Main<br />

Kaija Diehl, Bensheim<br />

Marcus Dietzsch, Frankfurt/Main<br />

Alexander Di Leonardo, Chişinău<br />

Wolfgang Döbrich, Neuendettelsau<br />

Britta Duelke, Oberursel<br />

Assad Ebrahimi-Lamai, Frankfurt/Main<br />

Monika Efferth, Heidelberg<br />

Thomas Efferth, Hedelberg<br />

Ulli Emig, Darmstadt<br />

Katja Epes, Darmstadt<br />

Miguel Epes, Darmstadt<br />

Jürgen Erdelkamp, Hannover<br />

Hannah Ernst, Kelkheim<br />

Andrea Eschemann, Frankfurt/Main


Andrej Evstratov, Moskau<br />

Birgit Fach, Frankfurt/Main<br />

Ulrike Falk, Offenbach<br />

Wilhelm Falk , Offenbach<br />

Martin Feldmann, Frankfurt/Main<br />

Ivan Ferrer, Mexiko-Stadt<br />

Katharina Fertsch-Röver, Frankfurt/Main<br />

Siglinde Fischer, Möttau<br />

Andreas Fissla, Frankfurt/Main<br />

Oleg Flaum, Tiflis<br />

Tatyana Flaum, Frankfurt/Main<br />

John Fravel, Chişinău<br />

Tanja Fürst, Budaiya<br />

Martina Gaebler, Frankfurt/Main<br />

Gabi Gais, München<br />

Herbert Gais, München<br />

Esther Geis, Asmara<br />

Susanne Gentejohann, Wellington<br />

Hermann Gerdau, Brachttal-Steitberg<br />

Anette Getzlaff, Wuppertal<br />

Mathias Getzlaff, Wuppertal<br />

Uwe Gillig, Neu-Isenburg<br />

Dagmar Girbardt, Dietzenbach<br />

Juliane Girbardt, Dietzenbach<br />

Corinna Glasenapp, Offenbach<br />

Joachim Glasenapp, Offenbach<br />

Javier de Gregorio, Madrid<br />

Andre Gröger, Frankfurt/Main<br />

Ingrid Golla, Seligenstadt<br />

<strong>Volker</strong> Gottowik, Frankfurt/Main<br />

Katarina Greifeld, Frankfurt/Main<br />

Ute Grüner, Bonn<br />

Horst Gruner, Malabo<br />

Gerda Guttandin , Dieburg<br />

Hasko Haberlah, Wiesbaden<br />

Michael Habermann, Darmstadt<br />

Joachim Hanke, Plovdiv<br />

Andreas Hansel, Frankfurt/Main<br />

Reinhard Hansen, Neuendettelsau<br />

Mounira Harms-Daoud, Frankfurt/Main<br />

Birgitte Harries, Dreieich<br />

Heinrich Harries, Dreieich<br />

Marianne Harries, Mainz<br />

Mimi Hayashi-Venus, Frankfurt/Main<br />

Jutta Heidt-Hansel , Frankfurt/Main<br />

Elmar Heimes, Geisig<br />

Barbara Hejlik, Erfurt<br />

Rainer Hejlik, Erfurt<br />

Roland Held, Darmstadt<br />

Anne Henkel, Frankfurt/Main<br />

Ramona Hering, Berlin<br />

Heidi Herrmann, Alfhausen-Heeke<br />

Ulrike Hertel, Apia<br />

Doris Hertrampf, Pjöngjang<br />

Hans Hess, Schwarzenberg<br />

Clemens Hofmann, Berlin<br />

Sigrid Hofer, Marburg<br />

Günter Hofmann, Hainichen<br />

Robert Hofmann, Hainichen, Berlin, Kiel


Peter Hölzl, Dreieich<br />

Anne Hormes, Nomadin ohne festen Wohnsitz<br />

Nina Jahn, Frankfurt/Main<br />

Erzsébet Jankovic, Frankfurt/Main<br />

Natalija Jankovic,<br />

Claudia Jeske, Hanau<br />

Peter Jöst, Weinheim<br />

Alex Kahl, San Rafael<br />

Tisha Kahl, San Rafael<br />

Waltraud Kallenbach, Frankfurt/Main<br />

Abu Khalil, Rama<br />

Christoph Kellner, Maseru<br />

Niels von Keyserlingk, Dschibuti<br />

Tina und Alex Kietz, Hofheim/ Taunus<br />

Elena Kilina, Minsk<br />

Angelika Klein-Wittmeier, Frankfurt/Main<br />

Constanze Kleis, Frankfurt/Main<br />

Karin Kliks, Berlin<br />

Norbert Kliks, Berlin<br />

Maria Kluge, Frankfurt/Main<br />

Gabriela Knäbe, Frankfurt/Main<br />

Erwin Koch, Darmstadt<br />

Toni Köpf, Frankfurt/Main<br />

Simone Kopfmüller, Addis Abeba<br />

Anna Kommarnicka , Warschau<br />

Kazmer Kovacs , Sfînto Gheorghe<br />

Joachim Krause, Frankfurt/Main<br />

Klaudia Kreussler, La Esperanza<br />

Liana Krishcevska, Odessa<br />

Julia Krohmer, Frankfurt/Main<br />

Andreas Krüger, Bagdad<br />

Ulrich Kubetzek, Frankfurt/Main<br />

Eva von Kügelgen, Berlin<br />

Henning von Kügelgen, Berlin<br />

Birgit Kundermann, Gießen<br />

Sabahat Kurt, Konya<br />

Yiḡit Kurt, Istanbul<br />

Piotr Kutkowski, Radom<br />

Karl-Heinz Lampert, Modautal<br />

Lars Lampe, Hamburg<br />

Serena Laze, ?<br />

Inge Lempp, Baucau<br />

Claudia Langer, Freienwil<br />

Daniela Lengler, Osnabrück<br />

Sabine Lichtenfels, Tamera<br />

Lenore Lobeck, Schwarzenberg/Erzgebirge<br />

Werner Lobeck, Schwarzenberg/Erzgebirge<br />

Golnar Lüderwaldt, Dreieich<br />

Joachim Lüderwaldt, Dreieich<br />

Mathias Lueg, Oberursel<br />

Lionel Lupo, Dresden<br />

Kai MacKenzie, Bridgetown<br />

Pierce MacKenzie, Bridgetown<br />

Michael Maischein, Frankfurt/Main<br />

Saranda Maloku, Möhnesee<br />

Ruchama Marton, Tel Aviv<br />

John McInerney, Ennis<br />

Frida Meissner, Buenos Aires<br />

Alfred Meixner, Frankfurt/Main


Daniela Mendes, Bad Breisig<br />

Antje Mertens, Niederdorfelden<br />

Klaus Meßlinger, Frankfurt/Main<br />

Matthias Mnich, Blankenburg<br />

Reiko Mogi, Berlin<br />

Sandra Müller, Mönchaltorf<br />

Ricarda Müller-Schuhmann, Darmstadt<br />

Gerlinde Münch, Kelkheim<br />

Claus Neukirch, Chişinău<br />

Stefi Neumann, Dreieich<br />

Darren Nichols, Melbourne<br />

NN, Osaka<br />

NN, Huambo (Edelgard Schöne)<br />

Sören Noll, Frankfurt/Main<br />

Rosemarie Obst, Frankfurt/Main<br />

Matthias Ohnemüller, Doha<br />

Liane Palesch, Darmstadt<br />

Annette Passarge, Frankfurt/Main<br />

Ralph Passarge, Frankfurt/Main<br />

Thomas Paulsteiner, Neuendettelsau<br />

Thomas Peters, Neu-Isenburg<br />

Wilma Petry, Mühltal<br />

Heino Petzold, Berlin<br />

Ralph Pförtner, Weissenohe<br />

Brigitta Philipps, Neu-Isenburg<br />

Henny Piezonka Burg/Spreewald und Berlin<br />

Roger Pineda, Frankfurt/Main<br />

Editha Platte, Frankfurt/Main<br />

Mona Yuki Preller, Frankfurt/Main<br />

Katja Puckhaber, Lomé<br />

Dorle Regenstein, Lindhorst<br />

Thomas Reinheimer, Darmstadt<br />

Veronika Reinheimer, Darmstadt<br />

Thomas Reiter, Wahnbek<br />

Ralf Gottfried Reuter, Bagdad<br />

Hilde Riehl, Frankfurt/Main<br />

Lene Risbakken, Longyearbyen<br />

Sabine Rößler de Pineda, Frankfurt/Main<br />

Jürgen Rudolph, Singapur<br />

Jürgen Runge, Bangui<br />

Christoph Rust, Bielefeld<br />

Hilda Sabato, Buenos Aires<br />

Alois Sander, Essen<br />

Jürgen Sander, Rodgau<br />

Carl Sanft, Nuku´alofa<br />

Stevan Savevski, Skopje<br />

Kathleen Schaefer, Bad Soden<br />

Martin Schäfer, Pretoria<br />

Heidi Scheinost, Bad Vilbel<br />

Ulrich Scheinost, Bad Vilbel<br />

Stefan Schmid, Frankfurt/Main<br />

Gabriele Schmidt-<strong>Steinbacher</strong>, Frankfurt/Main<br />

Dorothee B. Schmitt, Berlin<br />

Anja Schneidenbach, Neu-Isenburg<br />

Irene Schneider, Berlin<br />

Gerald Schneider, Berlin<br />

Edelgard Schöne, Huambo<br />

Eric Schrade, Frankfurt/Main<br />

Jonas Schramm, Regensburg


Thomas W. Schubert, Koror<br />

Kerstin Schütz, Neu-Isenburg und Höchst/Odenwald<br />

Brigitta Schultz, Frankfurt/Main<br />

Thea Schwinn, Darmstadt<br />

Frank Schylla, Darmstadt<br />

Martina Seidel, Mühltal<br />

Edith Seuß, Dreieich<br />

Kerstin Seuß, Dreieich<br />

Mia Seuß, Dreieich<br />

Sabine Seuss, Frankfurt/Main<br />

Nona Shiroyan, Eriwan<br />

Ilka Siebels, Frankfurt/Main<br />

Regina Sieber, Grünhainichen<br />

Marlen Simon, Santa Fe de Bogotá<br />

Rainer Simon, Potsdam<br />

Tanya Slavgorodskaya, Moskau<br />

Claudia Spahl, Duschanbe<br />

Ellen Stadler, Manila<br />

Kurt Stadler, Manila<br />

Hans Stehling, Frankfurt/Main<br />

Claudia Stein, Frankfurt/Main<br />

Elli <strong>Steinbacher</strong>, Neu-Isenburg<br />

Leon <strong>Steinbacher</strong>, Berlin<br />

Nelly <strong>Steinbacher</strong>, Frankfurt/Main<br />

Rosa <strong>Steinbacher</strong>, Frankfurt/Main<br />

<strong>Volker</strong> <strong>Steinbacher</strong>, Frankfurt/Main<br />

Willi <strong>Steinbacher</strong>, Neu-Isenburg<br />

Walter Steinberg, Möttau<br />

Hans-Dieter Stell, Antananarivo<br />

Emil Stoimenoff, Kelkheim<br />

Ljubomir Stoimenoff, Steinbach/Taunus<br />

Rainer Stroh, Hofheim/ Taunus<br />

Bettina Stuckard, Neu-Isenburg<br />

Marina Stupnitzkaja, Wladiwostok<br />

Christa Teichert, Frankfurt/Main<br />

Fernando Tejeda, Frankfurt/Main<br />

Khalil Toama, Offenbach<br />

Abdelkader Touhami, Frankfurt/Main<br />

Ortrud Toker, Frankfurt/Main<br />

Zafer Toker, Frankfurt/Main<br />

Birgit Thomann, Priština<br />

ChristineThomasmorr, Bad Soden<br />

Markus Thomasmorr, Bad Soden<br />

Irene Tosti, Genf<br />

Maria Tschanz, Dili<br />

Beate Twittmann, Essen<br />

Hans Twittmann, Essen<br />

Rolf Ulrich, Abidjan<br />

Maria-Paz de la Usada, Madrid<br />

Niki de la Usada, Madrid<br />

Tiina Vakiparta, Helsinki<br />

Eckhard Vogel, Frankfurt/Main<br />

Heinke Vogel, Frankfurt/Main<br />

Jutta Vogel, Köln<br />

David Vogt, San Salvador<br />

Steffen Wachter, Darmstadw<br />

Ullrich Wagner, Langen<br />

Johannes Wantzen, Klein-Winternheim<br />

Klaus Warning, Lingen


Meralda Warren, Adamstown<br />

Birgit Weber, Frankfurt/Main<br />

Uschi Webler, Bensheim<br />

Markus Wegerich, Seligenstadt<br />

Caroline Wegner, Gharm<br />

Peter Weisbrod, Maintal<br />

Sabine Welsch, Darmstadt<br />

Klaus Wendelberger, Pjöngjang<br />

Hans Widmann, Eddersheim<br />

Sigrid Widmann, Eddersheim<br />

Alfred Wienhues, Hagen<br />

Claudia Wienhues, Hagen<br />

Solvejg Wilhelm, Frankfurt/Main<br />

Cathrine Wirbelauer, Gaborone<br />

Günther Wirth, Boroma<br />

Jürgen Womser-Schütz, Neu-Isenburg und Höchst/Odenwald<br />

Elvira Zec, Novi Sad<br />

StevanZec, Novi Sad<br />

Anna Zeibert, Eriwan<br />

Monica Zelt, Nörtershausen<br />

Bernd Ziegler, Berlin<br />

Michael Zeising, Kassel<br />

Dieter Zillmann, Ilulissat<br />

Dimitrij Zobnin, Moskau


Staaten


Afghanistan<br />

Kabul<br />

Szpogmai „Mai“ Zadran, der Sie den Stein<br />

gegeben haben, um ihn in Kabul zu<br />

platzieren und abzulichten, hat ihn mir<br />

gegeben, da ich seit 5 Jahren in Kabul<br />

arbeite und sie in absehbarer Zeit nicht<br />

nach Kabul reisen wird.<br />

Die Bilder sind am Freitag, den 26.05.06,<br />

entstanden. Das Auge befindet sich in der<br />

Außenmauer des königlichen Gartens am<br />

Schloss „Dar ul Aman“ im Süden der Stadt<br />

Kabul.<br />

Der Blick geht über den Garten und die<br />

Schlossruine auf die Berge, die Kabul von<br />

allen Seiten umschließen.<br />

Das Schloss wurde in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts von deutschen Architekten im<br />

Auftrag König Amanullah’s errichtet. Amanullah wollte damals Afghanistan mit Gewalt zu einem<br />

modernen Land machen und ist daran gescheitert.<br />

Der kahle, nur mit Disteln bestandene Garten, in dem heute Kamele weiden, das zerstörte<br />

Schloss und die Berge, die sich nie verändern scheinen mir Afghanistan in besonderer Weise zu<br />

zeigen.<br />

Den Weg der anderen Steine verfolge ich voller Neugier.<br />

Hasko Haberlah, Wiesbaden<br />

2006


Ägypten<br />

Kairo<br />

Lieber <strong>Volker</strong>,<br />

seit dem ersten Ramadan liegt Dein mir anvertrauter Stein in Kairo im<br />

Bazar-Viertel an einem sehr würdigen Platz, wie es mir scheint.<br />

Jochen, drei Neffen von mir, meine Nichte Rana und ich haben ihn direkt<br />

vor das Mahfuz-Café am ersten Ramadan vor dem Suhor hingelegt.<br />

Dort treffen sich Jung und Alt, Orient und Okzident, Einheimische und<br />

Fremde, Straßenverkäufer, Händler, Geschäftsleute aller Art und<br />

Intellektuelle. Es ist ein ständiges Rein- und Rausgehen, die Menschen<br />

rauchen Wasserpfeife, es schwatzen verschleierte und halb nackte Frauen,<br />

dabei spielt ein Lautenspieler wunderschöne arabische Lieder, ein anderer<br />

liest vor und mittendrin wird Quran gelesen, eine wahnsinnige Atmosphäre<br />

besonders in Ramadan.<br />

Bis bald<br />

Mounira<br />

Mounira Harms-Daoud, Frankfurt/Main<br />

2003


Ägypten<br />

Marsa Alam<br />

Sabine Seuss, Frankfurt/Main<br />

2003


Albanien<br />

Delvinë<br />

Heute, am 26. Oktober 2007 wurde der Stein mit dem Auge im städtischen Kindergarten in<br />

Delvine / Albanien durch den Bürgermeister eingemauert.<br />

Seit fünf Jahren kommen immer im Herbst 15 Jugendliche mit ihrem Pastor Klaus Warning<br />

für eine Woche nach Delvine. Sie sind zu Gast bei den Franziskanerinnen direkt gegenüber<br />

dem Kindergarten.<br />

Die Aufgabe der Jugendgruppe aus Lingen/Ems ist es, den Kindergarten zu sanieren, zu<br />

renovieren, besser auszustatten.<br />

Der AugenStein "sieht" auf die neuen Spielgeräte und den Sandkasten und freut sich<br />

darüber, wie die Kinder um die Beete, die vor einem Jahr angelegt wurden und um die<br />

Bäume, die gepflanzt wurden, tanzen.<br />

Klaus Warning, Lingen<br />

2007


Albanien<br />

nahe Kukës<br />

Hallo <strong>Volker</strong>,<br />

ich bin Saranda. In Deiner Ausstellung des KunstHausMöhnesee/ Druckgrafik Kätelhön habe<br />

ich diesen Stein, den Augenstein, übernommen und habe ihn auf der Reise zu meiner<br />

Familie, die im Kosovo lebt, in Albanien abgelegt. Ich war mit meiner Familie im Auto<br />

unterwegs und meine Brüder sind in der Gegend rumgelaufen, um den besten Platz für<br />

diesen Stein zu finden. Jetzt liegt der Augenstein auf dem höchsten Berg der Region und<br />

schaut in das Tal des Flusses Drini bei Kukës.<br />

Ich war traurig, den Stein zurücklassen zu müssen.<br />

Saranda Maloku<br />

12. Juli 2005<br />

Saranda Maloku, Möhnesee<br />

2005


Algerien<br />

Dhakla (Flüchtlingslager)<br />

Ute Grüner, Bonn<br />

2009<br />

Der Stein mit dem Auge liegt in einer<br />

majestätischen Dünenlandschaft der<br />

Sahara bei Dhakla. Dhakla ist eines der<br />

vier Flüchtlingslager der Saharauis, die<br />

seit 30 Jahren im Süden Algeriens, südöstlich<br />

von Tindouf, vor den Marokkanern<br />

Asyl gefunden haben. In insgesamt<br />

4 Flüchtlingscamps leben 170<br />

000 Flüchtlinge, die von der UNO-<br />

Flüchtlingshilfe und anderen Hilfsorganisationen<br />

mit dem Notwendigsten<br />

versorgt werden. Die 4 Camps - Smara,<br />

Auserd, El Aaiún und Dhakla wurden<br />

von den Saharauis nach Städten ihrer<br />

Heimat in der Westsahara benannt. Eine<br />

unüberwindbare hohe und 2500 km<br />

lange Mauer sowie vermintes Gelände<br />

halten die Menschen zur Zeit von einer<br />

Rückkehr in ihre Heimat ab.<br />

Der Stein wurde am 25. Februar 2009<br />

niedergelegt - er blickt in Richtung des<br />

ehemaligen Staatsgebiets Westsahara<br />

der Saharauis, in das sie zurückkehren<br />

wollen.<br />

Um auf die seit 30 Jahren ungelöste<br />

Flüchtlingsproblematik hinzuweisen,<br />

findet seit 2001, jeweils im Februar,<br />

der Sahara Marathon - ein Wohltätigkeitslauf<br />

- statt, der auf friedliche Weise<br />

die Weltöffentlichkeit darauf aufmerksam<br />

machen möchte. Seit 3 Jahren<br />

wird von den Marathonbeiträgen ein<br />

UNO-Besuchsfonds gespeist, der es den<br />

Flüchtlingen ermöglicht, ihre Verwandten<br />

in der ehem. Westsahara per<br />

Flugzeug für kurze Zeit zu besuchen.<br />

Auch der Sahara Marathon vom 20.2. -<br />

1.3.2009 der den Flüchtlingen zeigen<br />

sollte , dass sie nicht vergessen sind,<br />

war für die Saharauis wieder eine<br />

hochwillkommene Begegnung mit ca.<br />

400 Läufern aus der ganzen Welt und<br />

ein unvergessliches Erlebnis für alle<br />

Beteiligten.


Algerien<br />

Oran<br />

Der Stein mit dem Auge liegt in Oran, einer der großen Städte Algeriens am Mittelmeer. Er<br />

liegt auf einem Absatz vor dem Haus, in dem Abdelkader den Urlaub in seiner Heimat mit<br />

seiner Frau und seiner Familie verbracht hat. Das Auge schaut aufs Meer.<br />

Regina Laribi<br />

Abdelkader Aribi, Frankfurt/Main<br />

2003


Algerien<br />

Tamanrasset<br />

Den letzten Tag der Reise verbringen wir in Tamanrasset, das wir am Vormittag des 2. April<br />

wieder erreichen. Seit 1971, als wir das erste Malin Tam waren, ist dieser Ort gewaltig<br />

gewachsen. Mögen es damals<br />

etwa 30.000 Menschen gewesen<br />

sein, so schätzen die<br />

Einheimischen ihren Ort heute<br />

auf etwa 100.000 Bewohner.<br />

Dazu gekommen sind im Laufe<br />

der letzten Jahre Familien, die<br />

sich wegen der Verhältnisse im<br />

Norden Algeriens in den Süden<br />

zurückgezogen haben, ebenso<br />

Menschen aus Westafrika. Zum<br />

Teil sind es Wirtschaftsflüchtlinge<br />

oder Afrikaner auf dem<br />

Durchzug, die sich irgendwann<br />

in Richtung Europa auf den Weg machen, in der vagen Hoffnung, dort ein besseres<br />

Auskommen zu finden.<br />

In der Mitte des Kreisels<br />

liegt ein Miniaturpark mit<br />

Tamarisken, in deren<br />

Schatten einige große<br />

Felsen liegen. In eine kleine<br />

Nische in Brusthöhe auf<br />

einen dieser Felsblöcke<br />

legen wir unseren Augenstein.<br />

Der schaut in die von<br />

Tamarisken beschattete<br />

Hauptstraße, die in das<br />

Zentrum von Tam führt.<br />

Kirsten und Friedrich Bergerhoff, Frankfurt/Main<br />

2004<br />

Tamanrasset ist in Bewegung, zu Fuß in PKWs,<br />

Geländefahrzeugen und LKWs. Kommt man von<br />

Norden, aus Richtung In Salah, der nächsten<br />

Oasensiedlung, 400 km entfernt, so trifft man vor<br />

Beginn der Hauptstraße auf einen Kreisverkehr,<br />

benannt nach „Emir Abdel Kader“, der in den<br />

Befreiungskämpfen gegen Frankreich eine Rolle<br />

gespielt hat.


Algerien<br />

Tassili Tim Missaou<br />

Nach einigen Jahren waren wir wieder unterwegs im Süden Algeriens, in der Zentralsahara.<br />

Am 29. März 2005 sind wir in der Region des Tassili Tim Missaou, ungefähr 270 km westsüdwestlich<br />

von Tamanrasset. Das Gebiet liegt südlich des 22. Breitenkreises, um den 3. Längengrad West.<br />

- Tassili heißen die Sandsteinplateaus in der algerischen Sahara, die im Laufe der Jahrmillionen durch<br />

die Verwitterung mehr oder weniger aufgelöst, in Türmen und burgartigen Felsen fantastische<br />

Großlandschaften bilden.<br />

In einer solchen Landschaft legen wir am Morgen des 29.03.2005 einen Augenstein auf der Höhe und<br />

am Rande eines Burgfelsens ab (bei etwa N 21 o 51,543’ und E 3 o 1,244’).<br />

Er schaut nach Süden auf den aufgelösten Tassilirand, der sich zu einem weiten Wadi hin öffnet.<br />

Die Gegend<br />

ist einsam.<br />

Die nächste<br />

Siedlung ist<br />

Tamanrasset<br />

und<br />

Nomaden<br />

gibt es in<br />

der Gegend<br />

nur wenige.<br />

Es mangelt<br />

an Wasser<br />

und Nahrung<br />

für Tiere. – Ob je ein Mensch diesen Augenstein auf der<br />

Höhe des Plateaus noch mal zu Augen bekommen wird?<br />

Kirsten und Friedrich Bergerhoff, Frankfurt/Main<br />

2005


Amerikanische Jungferninseln ( zu: V. S. von Amerika)<br />

Paradise Point, nahe Skyrider/Saint Thomas<br />

Der Stein wurde am Donnerstag, 18.02.2010 um 14.00 Uhr abgelegt.<br />

Blickrichtung: Charlotte Amalie und Naturschutzgebiet.<br />

Der Beitrag wurde vom Teilnehmer zurückgezogen.<br />

N.N., Heidelberg<br />

2010


Andorra<br />

Port d´Envalira<br />

Der Stein liegt in Andorra, nahe der französischen Grenze auf dem Berg d´Envalira<br />

und sieht Berge und Täler der Pyrenäen.<br />

Uschi Webler, Bensheim<br />

2006


Angola<br />

Huambo<br />

Hallo, ich bin der Stein, der Mitte Februar 2009 in Angola angekommen ist. Seitdem ist viel passiert, habe viel<br />

gesehen und habe einen wunderschönen Platz gefunden. Hier will ich bleiben!(1+2)<br />

1 2 3<br />

Aber ich sollte vielleicht erst einmal ein paar Informationen über Angola geben:<br />

17Mio Einwohner, 3,5x so groß wie Deutschland, seit 2002 Frieden nach über 23 Jahren Bürgerkrieg. Viel<br />

Natur, fruchtbare Böden, Wasser, Diamanten und Erdöl, aber immer noch nur eine durchschnittliche<br />

Lebenserwartung von 42 Jahren, über 30% der Bevölkerung sind Analphabeten und 2/3 der Angolaner leben von<br />

weniger als 2USD am Tag. Amtssprache :Portugiesisch(3). Das Land der Extreme, auf dem Ölsektor riesiger<br />

Wachstum, aber auf dem Land merkt der Durchschnitts-Angolaner nicht viel davon. Das Leben ist sehr teuer<br />

und in Supermärkten trifft man nur die Bessergestellten, denn der normale Angolaner versorgt sich auf den<br />

informellen Märkten (4).<br />

Aber trotz der schwierigen Situation lebt der Angolaner, er ist freundlich, hilfsbereit und hat den starken Willen<br />

selber vorwärts zu kommen, ein Lächeln ist fast immer da.<br />

Ich gestehe, mich hat dieses Land oder besser diese Menschen haben mich tief berührt und deshalb werde ich<br />

mein Lager hier aufschlagen.<br />

4 5 6<br />

Ich bin jetzt in der Provinz Huambo und habe mich auf dem Hügel der Kapelle „Nossa Senhora do Monte“ (5)<br />

niedergelassen, die 1932 von den Portugiesen gebaut wurde. Die Kapelle liegt im Munizip Caala und bis<br />

Huambo, der Provinzhauptstadt, sind es ca. 27 km; Huambo (6), liegt im Süden des Landes, im Hochland (ca<br />

1200m) und ist von der Hauptstadt Luanda ca. 700km entfernt.<br />

7 8<br />

Macht euch schlau über Angola und<br />

kommt am besten selber vorbei,<br />

denn die Medien sind oft übervoll<br />

von negativen Informationen wie<br />

Korruption und vergessen dabei das<br />

Volk, das Leben auf dem Land und<br />

die nach wie vor sehr<br />

hilfsbedürftige Lage. Es gibt<br />

unendlich viel zu tun und vom Staat<br />

kommt nur begrenzt Initiative und<br />

die Mehrheit der Menschen hier ist für jede kleine Hilfestellung dankbar, die sie einen Schritt vorwärts und in<br />

eine bessere Zukunft machen lässt (7+8)<br />

N.N. Huambo<br />

2009


Angola<br />

Luanda<br />

Dunkel, feucht, naß und chaotisch.<br />

Das Auge sieht nichts Schönes.<br />

Viele unfertige Gebäude, die nicht zu Ende<br />

gebaut werden, modriger Geruch – etwas<br />

wie „Weltuntergangsstimmung“ kommt auf.<br />

Schon die Taxifahrt reicht aus, um eigentlich nur so schnell wie möglich nach Hause zu<br />

wollen, doch das Auge muß bleiben!<br />

Und findet seinen Platz auf dem Rahmen eines afrikanischen Bildes.<br />

Birgitte Harries, Dreieich<br />

2010


Antigua und Barbuda<br />

Saint John’s<br />

Der Augenstein von Mirabel liegt in Antigua am Fort James. Diese Bastion aus dem 18. Jahrhundert<br />

schützt die Hafeneinfahrt von St. John's im Norden. Direkt außerhalb der Befestigungsmauer kurz vor<br />

dem Eingangstor wurde der Stein am 16. März 2006 auf einer Mauer deponiert.<br />

Blickt das Auge nach rechts, so kann es einen Teil<br />

der umlaufenden Befestigung erkennen.<br />

Anette und Mathias Getzlaff, Wuppertal<br />

2006<br />

Direkt vor dem Auge befindet sich die Hafeneinfahrt.<br />

Es wirft auch einen Blick auf eine der<br />

noch erhaltenen Kanonen aus der Kolonialzeit.


Äquatorialguinea<br />

Malabo<br />

Das Auge habe ich gestern (10. Dezember 2010) auf dem<br />

Kathedralplatz in Malabo abgelegt. Es schaut auf einen<br />

Springbrunnen mit Motiven aus Äquatorialguinea, gekrönt<br />

vom nationalen Baum Ceiba. Der Platz ist umrahmt von einer Kathedrale aus spanischer Zeit, vom Präsidentenpalast und<br />

einem Hotel. Die Nordseite im Rücken des Auges ist offen; sie gewährt einen Blick auf den Hafen von Malabo, ein<br />

versunkener Vulkankrater.<br />

Weitere Vulkane zeigen sich bei klarer Witterung: der höchste Berg des Landes, der Pico Basile, sowie der majestätische<br />

Kamerunberg auf dem afrikanischen Festland am Horizont. Mit seinen 3.000 Metern überragt der Pico Basile die Stadt und<br />

schenkt der ganzen Insel Bioko Wetter, Wasser und mehr. Eigentlich sollte das Auge auf seinem Gipfel neben der Schwarzen<br />

Madonna zur Ruhe kommen. Dorthin führt eine kurvenreiche Straße. Aber die Wartezeit auf eine Mitfahrgelegenheit und<br />

eine staatliche Genehmigung wurde doch zu lang – auch wenn das Auge sie kurzweilig auf einem Schreibtisch der neuen<br />

deutschen Botschaft in Malabo verbracht hat.<br />

Damit der Augenstein nicht bei der nächsten Platzreinigung unwürdig im Müll landet, werde ich ihn bald die nahegelegene<br />

dicht bewachsene Böschung hinunterwerfen. So wird er Teil der natürlichen Hafenbegrenzung. Ist der Ausbau zum modernen<br />

Tiefwasserhafen abgeschlossen, werden hier größte Frachtschiffe aus der ganzen Welt, sowie Fähren aus dem<br />

äquatorialguineischen Festland und den Nachbarländern anlegen.<br />

Beste Grüße aus Malabo!<br />

Horst Gruner, Malabo<br />

2010


Argentinien<br />

Buenos Aires<br />

Ffm, Januar 2004<br />

Lieber <strong>Volker</strong>,<br />

eigentlich wollte ich den Stein an einem Platz ablegen, der mit dem<br />

argentinischen Tango zu tun hat.<br />

Meine Reise hat mich aber an keinen tangoträchtigen Ort geführt. Vielmehr<br />

habe ich meinen Aufenthalt dazu genutzt, viel Zeit mit meiner Familie<br />

zu verbringen und diese in vollen Zügen zu genießen, bevor der Abschied<br />

kam. Jetzt liegt der Stein am Flughafen, da, wo man sich wiedersieht<br />

und verabschiedet, leidet, weil man geliebte Menschen, Familie oder<br />

Heimat verlässt.<br />

Wenn der Stein also nicht Gardels Wohnhaus sieht oder eine Tango-Bar,<br />

so sieht er doch das, wovon sie alle in ihren Tangos erzählt haben.<br />

Gabriela<br />

Gabriela Knäbe, Frankfurt/Main<br />

2004


Argentinien<br />

Buenos Aires 2<br />

Das Auge, in eine Astgabel gespannt, schaut von einem begrünten Mittelstreifen der 18spurigen und<br />

140 m breiten Aveneda 9 de Julo, die an dieser Stelle von der Aveneda Paraguay gekreuzt wird, auf<br />

den Obelisk.<br />

Tragen die Bäume Blätter, ist er kaum zu sehen.<br />

Es ist wohl nunmehr das „lauteste“ Auge von Buenos Aires.<br />

Andreas Altmann, Berlin<br />

2004


Argentinien<br />

Cortaderas<br />

Hilda Sabato, Buenos Aires<br />

2003


Argentinien<br />

San Jose de la Esquina<br />

Wir haben das Auge mit nach Argentinien genommen und es auf<br />

Miguels "Cinta" ( so nennt man dort alte Bauernhöfe)<br />

plaziert. Es liegt, eingebettet zwischen Efeu, auf einem<br />

Mauersims, welcher der Eingang zu Miguels dortigem Atelier<br />

ist. Der Blick von dort ist sehr schön, es schaut direkt in<br />

den Innenhof, welcher im Sommer voller bunter Blumen ist.<br />

Abends treffen sich dort die Gauchos zum Mate-Tee Trinken am<br />

Lagerfeuer und diskutieren über die alltäglichen Probleme<br />

Argentiniens.<br />

Fotos haben wir leider nicht, da Miguel aber sehr oft in<br />

seine Heimat reist, kann er sicherlich das nächste mal eines<br />

machen und mitbringen.<br />

Das Dorf von Miguel nennt sich "San Jose de la Esquina",<br />

liegt cirka 100 km von Rosario entfernt. Die nächst größere<br />

Stadt ist Casilda, falls Du es auf einer Landkarte suchst.<br />

Vielleicht noch eine nette "Anekdote" am Rande: Die<br />

Argentinier sind ja sehr abergläubisch und streng<br />

katholisch. Als wir den Stein dort plaziert haben, wurde<br />

Miguels Vater ganz nervös und schlich mit eingezogenem Kopf<br />

am Auge vorbei.Erst nach einigem Fragen rückte er mit der<br />

Sprache raus: Er hat Angst vor dem Auge, denn er glaubt,<br />

dass er nun ständig beobachtet wird und sich kein<br />

"lasterhaftes Leben" mehr leisten kann. Seine Frau ist<br />

natürlich erfreut darüber.<br />

Katja und Miguel Epes, Darmstadt<br />

2003


Armenien<br />

Eriwan<br />

Tsitsernakaberd (the Swallows’ Fortress) Memorial<br />

When World War I broke out Armenians found themselves on both sides of the front. They<br />

joined the Russian army to blow Ottoman forces. The Young Turk leaders decided to deport<br />

Armenians from their historic homeland into the deserts of Mesopotamia. In the process as<br />

many as a million and a half were massacred in what most historians call the 1st genocide of<br />

the 20th century.<br />

In the late 1960s on a high plateau a monument was built to commemorate the 50th<br />

anniversary of the Turkish genocide against the Armenians. The memorial is outdoors and<br />

overlooks Yerevan city. Twelve massive blocks of stone lean inward and surround an eternal<br />

flame. An obelisk stretches high to the sky in two parts that are separated by a fissure. The<br />

twelve stone blocks represent the provinces of western Armenia that were emptied of<br />

their native Armenian population. The obelisk symbolizes the union of western and eastern<br />

Armenia. Though if careful, you’ll notice that they stand very close but are not connected.<br />

Tens of thousands of Armenians make a pilgrimage to the memorial each year on April 24,<br />

which is a national day of commemoration and mourning.<br />

The Museum of the Armenian Genocide is located nearby. There one can see books,<br />

publications, photos and documentaries authenticating the Turkish genocide against the<br />

Armenians.<br />

Anna Zeibert, Eriwan<br />

2005


Aserbaidschan<br />

Baku<br />

Mathias Lueg, Oberursel<br />

2005<br />

Wo liegt der Stein?<br />

Der Stein liegt an der<br />

Strandpromenade von<br />

Baku in einer kleinen<br />

Palme.<br />

Was sieht der Stein?<br />

Der Stein hat einen<br />

wunderbaren Blick auf<br />

das kaspische Meer und<br />

die Skyline von Baku.<br />

In einiger Entfernung<br />

kann er auch die<br />

Öltürme sehen, deren<br />

Förderung, die Grundlage<br />

des vergleichsweisen<br />

Wohlstandes<br />

dieses kaukasischen<br />

Landes bildet.<br />

Dass dieser Reichtum<br />

nur Wenigen zu Gute<br />

kommt und die überwiegende<br />

Mehrheit der<br />

Bevölkerung weiterhin<br />

sehr arm ist, sieht<br />

der Stein leider<br />

nicht.


Äthiopien<br />

Addis Abeba<br />

...der Stein mit dem Auge ist jetzt in Aethiopien angekommen und hat<br />

erste Eindruecke gesammelt. Hier kommen ein paar Augenblicke.<br />

Bild 1: The Watchman<br />

Bild 2: Schusterjungen<br />

Bild 3: Das Auge in den Hoehen ueber der Deutschen Botschaft in<br />

Addis Ababa<br />

Simone Kopfmüller, Addis Abeba<br />

2004


Äthiopien<br />

Jinka<br />

Äthiopien ist vermutlich das<br />

einzige Land auf der Welt, in<br />

dem Kaffee nicht Kaffee heißt<br />

(oder coffee, café, kopi etc.),<br />

sondern bunna. Der Name für<br />

„Kaffee“ geht auf die äthiopische<br />

Provinz Kaffa zurück,<br />

wo seit Jahrhunderten Kaffee<br />

angebaut wird. Von dort gelangte<br />

der Kaffee in die Hafenstadt<br />

Mocca am Roten Meer, von wo<br />

er seinen Siegeszug um die<br />

Welt antrat. Auch wenn Äthiopien<br />

als Heimatland des Kaffees<br />

gilt, hat sich dieses Getränke<br />

dort erst in der zweiten Hälfte<br />

des 19. Jahrhunderts durchsetzen<br />

können. Die christlichen<br />

Kirchen lehnten den Kaffee<br />

lange Zeit als islamisches Getränk<br />

ab. Das hat sich heute –<br />

Gott sei Dank! – grundlegend<br />

gewandelt. Der Kaffee wird von<br />

allen Äthiopiern als eine Art<br />

Nationalgetränk angesehen und<br />

im Rahmen einer aufwendigen<br />

Kaffee-Zeremonie zubereitet.<br />

Das Foto mit dem Augenstein<br />

entstand im November 2008 im<br />

South Omo Research Center,<br />

das in Jinka, ganz im Süden<br />

Äthiopiens gelegen, von Mainzer<br />

Ethnologen errichtet wurde.<br />

Jeden Nachmittag treffen sich<br />

die Mitarbeiter dieses Forschungs-<br />

und Dokumentationszentrums<br />

zu einer Kaffeezeremonie, um sich bei einem Tässchen auszutauschen. An diesem Nachmittag<br />

hat Alemitu die Zubereitung des Kaffees übernommen. Sie hat den Boden mit frischen Blättern<br />

und Blüten geschmückt und gerösteten Dinkel (kollo) vorbereitet, den sie zum Kaffee reichen wird;<br />

die noch grünen Kaffeebohnen hat sie gewaschen, über offenem Feuer geröstet, in einem Mörser<br />

zerstoßen und anschließend in einer aus schwarzem Steingut gefertigten Kaffeekanne (jabana) aufgekocht.<br />

Wenn sie diesen Mokka mit Zucker serviert, verleiht der Duft von Weihrauch dem gemeinsamen<br />

Kaffeegenuss eine ganz besondere Aura.<br />

Die äthiopische Kaffeezeremonie ist ein Antagonismus in den Zeiten von elektrischer Kaffeemaschine,<br />

Instant-Pulver und Filter-Frio-Verfahren. Sie ist außerordentlich zeitaufwendig, eine Entschleunigung<br />

der modernen Zeit. Das Resultat kann sich sehen lassen: der vermutlich beste Kaffee der Welt.<br />

Doch möglicherweise schmeckt uns der Kaffee von Alemitu vor allem deshalb so gut, weil wir uns<br />

Zeit nehmen, ihn aufmerksam zu genießen.<br />

<strong>Volker</strong> Gottowik, Frankfurt/Main<br />

2008


Athos ( zu: Griechenland)<br />

Kloster Vatopedi<br />

Athos (gr. Agion Oros) oder auch „Finger Gottes“<br />

ist die dritte Landzunge der Halbinsel Chalkidiki im Norden Griechenlands.<br />

Der Heilige Berg (2033m) der orthodoxen Christenheit<br />

ist seit 1000 Jahren eigenständige Mönchsrepublik und seit dieser<br />

Zeit nur von Mönchen bewohnt und von Männern zu betreten.<br />

Der Stein blickt aus einem „steinalten“ Olivenbaum, dem Sinnbild<br />

von Beständigkeit und Fruchtbarkeit auf das Kloster Vatopaedi.<br />

Dieses liegt an einem malerischen Küstenabschnitt am Golf gleichen<br />

Namens, etwa in der Mitte der Nordostflanke der Athoshalbinsel.<br />

Die Gelehrtenwelt sieht das Kloster Vatopaedi als eines der vollkommendsten<br />

Meisterwerke aus byzantinischer Zeit. Das tausend Jahre alte Kloster wird als Teil des Tryptichons<br />

einer Kultur angesehen, die mit dem Pantheon ihre Fortsetzung fand und durch die Aghia Sophia abgeschlossen<br />

wird.<br />

Es ist die größte Klosteranlage Griechenlands und Heimat von derzeit 107 Mönchen und einer Vielzahl von Novizen<br />

(in seiner Blütezeit lebten dort 800Mönche und noch einmal so viele Novizen). Während der Zeit der fast<br />

400-jährigen türkischen Besatzung unterhielt das Vatopaedi mit der athonitischen Schule (gegr. 1748) die mit<br />

200 Schülern größte griechische Schule überhaupt. Die Bibliothek des Klosters umfasst 40.000 Bücher und<br />

2.000 Handschriften, darunter Fragmente der vier Evangelien aus dem 6. Jahrhundert.<br />

Steffen Wachter, Darmstadt<br />

2009


Australien<br />

Ayers Rock<br />

per SMS:<br />

18.3.2004, 21.11 uhr<br />

...also, das war der wahnsinn. trotz japaner und co. a-rock in seinen<br />

spektakulärsten farbspiel !<br />

volker, das auge liegt an seinen füßen, mia hat es dokumentiert...fotos<br />

folgen.<br />

das einzige, was uns eigentlich richtig fehlt, ist die sonne. ansonsten<br />

inspirierende vibrationen von einem mystischen ort von drei aussies,<br />

denen es blendend geht und na gut...euch auch vermissen.<br />

Sabine Seuss, Frankfurt/Main<br />

2004


Australien<br />

Großes Barriereriff<br />

EAST AUSTRALIA - GREAT BARRIER REEF - THE EYE<br />

finally...nach 6 monaten travelling quer durch's aussie-land, kommen "wir"<br />

am great barrier reef an.<br />

70 km östlich von cairns, der catamaran bringt uns über die rauhe coral<br />

sea, wir haben den 09.april.2004.<br />

tapfer, in voller tauch montur, stürzen wir uns in die fluten, 28°C<br />

wassertemperatur.<br />

in 17.3 m tiefe, am farbenfrohen riff trennen sich erstmals unsere wege<br />

...das auge wird zu einem "local" des barrier reefs, beneidenswert,<br />

zwischen riesen killermuschel & seegurke, blick gen offenes meer<br />

gerichtet...keine unbeobachteten haie mehr!!!<br />

buchschlag, fast 4 wochen später der 05.mai.2004, mia seuss<br />

Mia Seuß, Dreieich<br />

2004


Australien<br />

Cape York<br />

Wir haben einen Augenstein am nördlichsten Punkt, am tip of Australia, abgelegt. Der Stein liegt (oder lag<br />

vielleicht, Ablage am Morgen des 1. Juli 2004) auf einem von mehreren Steinhaufen, die ursprünglich von<br />

Aborigines aufgehäuft wurden. Sie liegen auf dem Hang oberhalb des nördlichsten Punktes der kleinen Halbinsel<br />

und sind auf den Panoramafotos nicht zu sehen. Die Steinhaufen sind über mannshoch, ca. 2 m und bestehen<br />

offensichtlich vor allem aus am Ort gesammelten Steinen. Über die Geschichte oder Bedeutung der Steinhaufen<br />

lässt sich nichts zuverlässiges sagen. Jedenfalls fühlte der Augenstein unter seinesgleichen sich augenscheinlich<br />

wohl.<br />

Dem tat auch das Wetter keinen Abbruch: der Himmel capüblich von tiefhängenden Wolken bedeckt und die<br />

Luft feucht und diesig. Trotzdem ist der nördlichste Punkt des Kontinents ein beliebtes Ausflugsziel, das sicher<br />

von jedem besucht wird, der es mit seinem Auto bis in den Norden schafft. Und es kommen die Australier mit<br />

samt ihren kleinen Kindern, um sagen zu können: I visited the the tip of the top!<br />

Kirsten und Friedrich Bergerhoff, Frankfurt am Main<br />

2004


Australien<br />

Whisky Bay, Wilsons Promontory Nationalpark<br />

Der Stein liegt nun im Nationalpark Wilsons Promontory, der auf einer Halbinsel am südlichsten Punkt des australischen<br />

Festlands liegt. Ganz bis nach Tasmanien konnte ich ihn leider nicht bringen. Nun aber liegt er am Whisky Bay<br />

und schaut aufs Meer. Wir haben ihn auf einem der grossen Felsen platziert. Die Felsformationen stehen an beiden<br />

Enden des Strandes und reichen bis in Meer hinein.<br />

Der Nationalpark selbst ist wunderschön. Man kann sowohl die etlichen Strände geniessen als auch lange Wanderungen<br />

unternehmen. Wenn man Glück hat, sieht man das australische Wombat in der Dämmerung - bevor man darüber<br />

stolpert.<br />

24.11.2010<br />

Claudia Jeske, Hanau und Darren Nichols, Melbourne<br />

2010


Bahamas<br />

Treasure Cay<br />

Andrea Albury, Treasure Cay<br />

2009<br />

Das Auge liegt an einem<br />

weissen, ganz feinen Sandstrand<br />

in Treasure Cay,<br />

Abaco, Bahamas. Wenn es<br />

nach rechts schaut, erblickt<br />

es eine kleine Insel hinter<br />

der am Morgen die Sonne<br />

aufgeht. Deshalb heisst sie<br />

auch Sunrise Cay. Schaut<br />

das Auge nach links, sieht<br />

es entlang einer 7 Kilometer<br />

langen Bucht.


Bahrain<br />

Tree of Life, 25°59'39.99"N, 50°34'58.99"O<br />

Der Stein ruht auf dem "Tree of Life" im Süden der Hauptinsel Manama des Königreichs Bahrain. Die Grabhügel, die wir<br />

zunächst andachten, werden leider nach und nach eingeebnet, der "Tree of Life" hingegen bleibt bestehen, solange er dem<br />

Umfeld weiterhin trotzen kann. Wir werden ihn regelmäßig besuchen, nächstes Mal vor Weihnachten, dann Ostern - immer<br />

wenn Besuch kommt - allzu viele "Attraktionen" gibt es hier nämlich nicht - und der "Lebensbaum" gehört jedenfalls mit dazu.<br />

Der Stein liegt sehr schön in einer Mulde zwischen den Astgabeln der riesigen Akazie und blickt in die Wüste.<br />

Sehen Sie selbst wie gut er an diesen Platz passt! Das Auge wird jedenfalls alle Besucher kritisch beobachten ... ;-) und das<br />

ist gut so, denn die Akazie hat in den letzten Jahren enorm unter Graffitisprayern etc. gelitten. Ein wachsames Auge an<br />

diesem Platz ist da genau richtig!<br />

Mit besten Grüßen aus dem kleinen Königreich und weiterhin viel Erfolg für Ihr Projekt wünscht Ihnen<br />

Tanja Fürst<br />

Tanja Fürst, Budaiya<br />

2007


Bangladesh<br />

Dhaka<br />

Faruk, mein Zimmerboy im Hotel in Dhaka, räumte regelmässig mein Zimmer auf, weil es sehr staubig war<br />

und auch kleine Steinbröckchen immer wieder gerne durch das Fenster hereinflogen. Nebenan wurde Tag<br />

und Nacht gebaut, und der Augenstein auf dem Tischchen guckte zu, bis er eigentlich ganz woanders<br />

seinen Platz finden sollte. Eines Morgens war er weg: weggeräumt, fortgelaufen, in die Jackentasche von<br />

Faruk gesprungen und abgehauen?<br />

Das liess sich nicht mehr klären. Eigentlich sollte er die alte Frau Didi vor ihrem Haus in Srimangol, einem<br />

grossen Teeanbaugebiet, sehen.<br />

Der Morgen ist noch sehr frisch und neblig, die Frauen zögern noch in die Felder zum Arbeiten zu gehen.<br />

Am Vortag wurde Kuhdung auf die Stöckchen geschmiert und zum Trocknen an die Wand gelehnt. Wenn<br />

sie getrocknet sind, werden sie das Herdfeuer speisen. Da Didi keine Schuhe hat und der Morgen kalt, hat<br />

sie sich ein Stück Papier unter die Füsse gelegt. Ihre Töchter wuseln schon herum und die Enkelinnen<br />

bereiten sich gerade für die Schulprüfungen vor, die am nächsten Tag darüber entscheiden, ob sie<br />

angenommen werden oder nicht. Immer mehr Mädchen, auch auf dem Land, gehen in die Schule, aber<br />

immer noch sind es viel zu wenige. Immerhin sind heute noch 60% der Mädchen zwischen 15 und 24<br />

Jahren Analphabetinnen, und immer noch sind rund die Hälfte der Kinder unter fünf Jahren unterernährt.<br />

Bangladesch ist eines der ärmsten Länder der Welt, und das Land ist voll von Menschen. Nur hier in der<br />

Teeanbauregion gibt es weniger, weil englische (immer noch!) und bangladeschische Plantagenbesitzer<br />

ihre Gebiete als sozusagen exterritorial abgegrenzt haben, in die man nur mit Genehmigung und nach<br />

Überprüfung an der Strassenschranke Einlass erhält. Didi kennt das nicht anders, sie wohnt ausserhalb und<br />

hat ein paar Hühner. Die Enten quaken auf einem der Teiche, die zu jedem Ort gehören und ihn mit Fisch<br />

versorgen. Gleichzeitig werden in den grösseren Städten Bomben in die Luft gejagt mit Toten und vielen<br />

Verletzten, jeden Tag passiert das derzeit, Sprengstoff gefunden, unsichere Zeiten...<br />

16.12.2005<br />

Katarina Greifeld, Frankfurt/Main<br />

2005


Barbados<br />

Brandons Beach<br />

Sehr geehrter Herr <strong>Steinbacher</strong>,<br />

anbei das Foto. Der Stein wurde von meinen Soehnen, Kai & Pierce, am<br />

"Brandons Beach" abgelegt. Dieser Strand wird sehr gern von Surfern besucht<br />

und befindet sich links vom Hilton Hotel an der Suedkueste der Insel<br />

Barbados.<br />

Es wird dort sehr interessant fuer ihn sein. Vielleicht nimmt auch einer<br />

der Besucher des Hilton Hotels den Stein mit nach Hause, wo immer das sein<br />

mag.<br />

Mit freundlichen Gruessen<br />

I. MacKenzie<br />

Kai und Pierce MacKenzie, Bridgetown<br />

2007


Belgien<br />

Brüssel<br />

Nato-Hauptquartier<br />

Mein Stein liegt nicht einfach an einer Raststätte an der A 3, sondern in Brüssel. Er blickt – solange<br />

der Rasen kurz genug ist - immerhin direkt auf die Nato – oder auch N.A.T.O., wie es als Endziel auf<br />

dem Bus stand, der einen über 17 Stationen von der Brüsseler Innenstadt hier her bringt. Unterwegs –<br />

so nach der 11ten Haltestelle, ungefähr dort, wo die Stadt langsam in<br />

Industriezonen zerfledert, fragt man sich: Ist sie das schon, die<br />

legendäre Abschreckungspolitik? Jedenfalls funktioniert sie. Der Bus ist<br />

leer. Vielleicht aber auch, weil schon im Reiseführer steht, dass man<br />

gar nicht erst zu kommen braucht, weil man ohnehin nicht auf das<br />

Gelände darf. Eigentlich logisch, dass die Niederlassung der „Strategic<br />

community“, also der „großen transatlantischen Familie“, wie sich das<br />

Bündnis in der üblichen Selbstverharmlosung gern nennt, als würde es<br />

sich um eine Art Schüleraustausch handeln, an den Stadtrand zieht:<br />

Mehr Platz – weniger Besuch. Und falls doch jemand kommt, dann<br />

zeigt man ihm, was man nebenan sieht: Nichts, jedenfalls nicht mehr<br />

als jeder x-beliebige Aldi-Parkplatz zu bieten hat und das auch noch<br />

über eine sechsspurige Straße hinweg. Direkt davor darf man nämlich<br />

leider nicht fotografieren, sonst... Was sonst passiert? Keine Ahnung.<br />

Aber ehrlich gesagt, nach den Reaktionen der beiden Security-<br />

Schränke am Eingang auf meine Frage, ob nicht meine Mutter, die ich<br />

zufällig dabei hatte, vor diesem historisch und weltpolitisch so<br />

bedeutenden Motiv fotografiert werden dürfe, wollte ich es so genau gar nicht wissen. Die schauten<br />

mich an, als hätte ich nicht alle Tassen im Schrank, verwiesen mich auf die andere Straßenseite und<br />

wirkten dabei so professionell zu allem entschlossen, als hätten sie gerade ein Wochenendseminar<br />

„Lautloses Töten“ absolviert. Ein Eindruck, der sich vermutlich auch all den Sicherheitsschleusen und<br />

Minibarrikaden verdankt, von denen die Einfahrt großräumig flankiert wird. Einer der wenigen<br />

Hinweise darauf, wo man sich eigentlich befindet. Offenbar soll alles total alltäglich wirken. Wer würde<br />

hinter soviel belangloser Normalität schon so große und böse Dinge wie die Durchsetzung<br />

geostrategischer Interessen mit militärischen Mitteln, mit Mord und Totschlag vermuten? Aber gerade<br />

wegen seiner perfekt inszenierten Banalität hinterlässt das Ganze eine ziemliche Beunruhigung. Man<br />

fühlt sich so wohl wie in Gesellschaft eines potentiellen Amokläufers. „Alles ist gut. Alles ist wie<br />

immer!“ sagt das Bild. Aber es sagt auch, dass wir gerade deswegen mit dem Schlimmsten rechnen<br />

sollten. Ich habe dann die Sicherheitsleute doch noch gefragt, ob man eine Besichtigung machen<br />

könnte, einfach, weil wir noch fünf Minuten Zeit hatten, bevor der Bus zurückfuhr und außerdem<br />

Deutschland schließlich nach den USA das größte Kontingent an Soldaten stellt, die weltweit im<br />

Einsatz sind. Da hätte ich mir doch etwas Entgegenkommen verdient. Was haben die sich amüsiert!<br />

Constanze Kleis, Frankfurt/Main<br />

2003


Belize<br />

Belize City<br />

Frühmorgens sitzt der Stein wie die Pelikane auf einem Holzstumpf im Hochseeyachthafen<br />

von Belize City. Auf der anderen Seite kann er einige alte Holzhäuser sehen, die jedoch mehr<br />

und mehr verfallen und dadurch einen ganz merkwürdigen Reiz entwickeln. In der Innenstadt<br />

sind nur noch eine Bank, eine Drogerie und zwei Alkoholverkaufsläden geöffnet. Der Rest ist<br />

verrammelt.<br />

Nach einem Hurrikan wurde bereits 1970 die Hauptstadt von Belize etwas ins Landesinnere<br />

verlegt, nach Belmopan. Nur langsam ziehen die Auslandsvertretungen dorthin nach. Die<br />

Bewohner von Belize City sind zum grossen Teil geblieben, haben sich neue Häuser gebaut<br />

und leben jetzt etwas weiter fort vom Meer, das regelmässig mit Hurrikans aufwartet.<br />

Belize ist etwa so gross wie Hessen. Früher vor allem englischsprachig, übernehmen allmählich<br />

wieder das Spanische und verschiedene Creolisierungen die Mehrheit. Während die<br />

Afroamerikaner nach Kalifornien/USA ziehen, folgen ihnen Guatemalteken und Salvadorianer<br />

auf der Suche nach Arbeit auf einer der zahlreichen Orangenplantagen ins Land. Davon<br />

sieht der Stein auf dem Stumpf im Hafen nichts.<br />

Katarina Greifeld, Frankfurt/Main<br />

2007<br />

Belize City, im März 2007


Benin<br />

Dassa-Zoumé<br />

.<br />

Auf einem Felsen in Dassa-Zoumé<br />

In einer kleinen Mulde, so dass er nicht beim<br />

nächsten Regen weggespült wird, hat sich der<br />

Stein hier niedergelassen. Der Stein liegt in<br />

der Nähe eines Pilgerpfads, der sich in einem<br />

seit langer Zeit genutztem Voodoo-Heiligtum<br />

befindet.<br />

Die Felsen in der Umgebung von Dassa-<br />

Zoumé haben eigentümliche Formationen und<br />

laden zum Wandern und Klettern ein.<br />

Birgit Kundermann, Gießen<br />

2008<br />

Er blickt durch die Bäume in das Tal von<br />

Dassa-Zoumé.<br />

Auch die Verbindung von Felsen und<br />

Vegetation hat sicher zur Auswahl dieser<br />

Kultstätte beigetragen.<br />

im April 2008


Berg Karabach (umstritten)<br />

Shusi<br />

15.9.2006<br />

Hello Mr <strong>Steinbacher</strong>,<br />

My name is Nona Shiroyan, I am from<br />

Armenia, Yerevan.<br />

I have found out about your project<br />

and was asked to make some photos in<br />

Karabagh.<br />

Hope, you'll like them and will place<br />

them in your site.<br />

18.9.2006<br />

Yes, that is Nagorny Karabakh or<br />

Artsakh . The word ''Nagorny'' means<br />

mountain or hilly, but it is in Russian.<br />

So usually we just say Karabakh. Kara<br />

means black and Bakh means garden (in azerbaijani). Real Arminian name of this palce is Artsakh. Yes, I've got<br />

the stone from the filmmaker you have met in Germany Ashot Shiroyan. Actually, he is my uncle. Although he<br />

lives in Sweden he has send the stone with my sister, who bring it to Yerevan (Armenia). So the stone have<br />

passed a long way from Sweden to Armenia and after it continued it's trip<br />

to Nagorny Karabakh with me. It also has traveled all over the Karabakh<br />

being in Dadivank (1), Gandzasar (2) and eventually in church Khazanchecoc<br />

(the white one) (3) in Shusi (former center of Karabakh). You can<br />

see it on a photo<br />

Nona Shiroyan, Eriwan<br />

2006<br />

2<br />

attached. I have<br />

placed it in the yard<br />

of this church.<br />

And it is still there. I<br />

had an opportunity to<br />

check it out being<br />

there again few days<br />

ago.<br />

If you'll have some<br />

more questions feel<br />

free to ask them.<br />

1<br />

3


Berg Karabach (umstritten)<br />

Stepanakert<br />

Ein Augenstein fand auch seinen Weg in die international nicht anerkannte Republik Bergkarabach.<br />

Nach einem ethnischen Konflikt (1991-1994) erklärte sich das jetzt von Armeniern bewohnte (und von Aserbaidschanern<br />

"gesäuberte") Karabach für unabhängig. In diesem Krieg starben schätzungweise 17.500 Armenier<br />

und 25.000 Aserbaidschaner. 300.000 Armenier und 700.000 bis 1.000.000 Aserbaidschaner wurden zu Flüchtlingen<br />

(Wikipedia).<br />

Auch heute noch sind die Spuren des Krieges überall noch sichtbar. Durch internationale Hifsmassnahmen wurden<br />

Schulen und Verwaltungsgebäude wieder aufgebaut. Kirchenneubauten (!) sind ebenfalls überall zu finden.<br />

Trotz der immer noch herrschenden großen Armut ist eine Aufbruchstimmung spürbar. Wahrzeichen von Berg<br />

Karabach ist das an einer Ausfallstrasse der Hauptstadt Stepanakert auf einem Lehmhügel gelegene Monument<br />

von Tatik und Papik. Sie sehen aus wie Kultfiguren aus der Südsee oder einer Inkakultur. Tatsächlich handelt es<br />

sich um "Oma und Opa", symbolisch für Respekt vor den alten Leuten und deren Weisheit.<br />

Bleibt zu hoffen, daß, trotz der nationalistischen Propaganda auf beiden Seiten sich die Weisheit durchsetzen<br />

kann und der Konflikt gelöst werden kann.<br />

Stepanakert im April 2007<br />

Walter Breitinger, Frankfurt/Main<br />

2007


Bhutan<br />

Chendebji<br />

Für Heidi Kriegbaum haben wir nach atemberaubender Fahrt über mehrere Pässe einen Augenstein auf einer<br />

Sockelstufe des Chendebji-Chorten abgelegt. Er liegt in einem Hochtal auf fast 3.000 m Höhe in unmittelbarer Nähe<br />

eines rauschenden Hochgebirgsflusses. Dieser Stupa wurde in verkleinertem Maßstab dem berühmten Swayambunath in<br />

Kathmandu nachgebaut; charakteristisch sind bei beiden die bunten Augenpaare, die in alle vier Himmelsrichtungen<br />

schauen. Bauherr war im 18. Jahrhundert ein Lama namens Shida, der durch das Heiligtum einen Dämon auf der Erde<br />

festnageln wollte, der die Bewohner des Tales bedroht hatte.<br />

Die Blickrichtung des Steines geht nach Norden zum Pele-Paß, auf dem viele Yaks weiden. 40 Km östlich liegt eine der<br />

beeindruckendsten Klosterburgen Bhutans, der Trongsa-Dzong.<br />

Heidi und Ulrich Scheinost, Bad Vilbel<br />

2003


Bolivien<br />

Chacaltaya<br />

Piotr Kutkowski, Radom<br />

2004


Bolivien<br />

Cochabamba<br />

Man mag es kaum glauben, aber das Tal von Cochabamba ist meine<br />

Lieblings-Urlaubsregion. Ich mag die Stadt und ihre Einwohner. Und<br />

ich fand es schön, den Stein in der Obhut einer mir sehr lieben<br />

Person zurückzulassen. Schade nur, dass es nicht möglich ist, eine<br />

direkte Kommunikation zwischen 2 Steinen herzustellen (kann man das<br />

nicht noch einbauen?).<br />

Der Stein liegt seit 10.4.06 am Fensterbrett eines der vielen<br />

Hochhäuser in einem der etwas besseren Viertel Cochabambas und hat<br />

von dort aus einen Blick auf die Stadt sowie die umliegenden Berge.<br />

Cochabamba ist eine ungewöhnliche Stadt: Das Klima ist beinahe<br />

perfekt, die Landschaften um das Tal herum sind abwechslungsreich<br />

und oft atemberaubend und man bekommt alles zu sehr billigen<br />

Preisen. Die Menschen sind herzlich und offen und die wichtigsten<br />

Lebensinhalte sind Essen und Feiern.<br />

Jonas Schramm, Regensburg<br />

2006


Bosnien und Herzegowina<br />

Mostar<br />

Eine dreistündige Busfahrt bringt uns von Dubrovnik durch das malerische Delta der<br />

Neretva nach Mostar. Über eine so stark bewachte Grenze, wie wir sie in Europa nicht<br />

mehr erwartet hatten. Niemand darf den Bus verlassen. Nach endlosem Warten endlich<br />

die Weiterfahrt - wir sind jetzt in Bosnien-Herzegowina. Es fallen sofort die PKW-<br />

Kennzeichen auf, deren Verschlüsselung es unmöglich machen soll, Rückschlüsse auf<br />

die Herkunft des Halters zu ziehen. Die Straße ist gesäumt von Hausruinen, zum Teil<br />

notdürftig repariert und schon wieder bewohnt. Nur ein Bruchteil der Äcker wird bestellt -<br />

es sind noch nicht alle Minen geräumt.<br />

Wir verlassen den Bus am Ortseingang von Mostar direkt an einem der großen Friedhöfe.<br />

Die meisten Miniaturporträts auf den Grabsteinen zeigen die Opfer des Krieges, viele<br />

1993 gefallene junge Männer, aber auch Frauen und Kinder.<br />

Das geschäftige Treiben in der Altstadt kann uns unsere Bedrückung nur zum Teil<br />

nehmen. Nach einer Biegung sehen wir auf einmal die Alte Brücke vor uns, die hellen<br />

Steine von der Sonne beschienen, spannt sie sich über das türkisfarbene Wasser der<br />

Neretva. Der Anblick ist atemberaubend. Fast 500 Jahre lang war die Brücke die Verbindung zwischen Katholiken im<br />

Westen und der Muslime im Osten der Stadt, bis sie 1993 nach stundenlangem Beschuss der bosnischen Kroaten<br />

einstürzte.<br />

Der von den Vereinten Nationen finanzierte Wiederaufbau dieses Weltkulturerbes wurde am 23.07.2004 feierlich eingeweiht<br />

- eine auch symbolische Verbindung zweier Kulturen.<br />

Ein Brückenspringer ist über die Brüstung geklettert. Er konzentriert sich lange, bis er den Sprung aus 21 Metern Höhe in die<br />

eiskalte Neretva wagt. Diese alte Mutprobe vereint sowohl die jungen Männer als auch die Zuschauer, zumindest für kurze<br />

Zeit.<br />

Dagmar Girbardt, Dietzenbach<br />

2004


Bosnien und Herzegowina<br />

Sarajewo<br />

Beschreibung des Ortes:<br />

Ein Ort des scharfen Auges und des bösen Blicks: Ehemalige militärische Stellung bei Sarajevo.<br />

Mehr als 10.000 Menschen sind in der von 1992 bis 1995 eingekesselten Stadt den Angriffen<br />

serbischer Scharfschützen und Artillerie zum Opfer gefallen, rund 50.000 wurden verletzt.<br />

Was der Stein „sieht“:<br />

Die Stadt Sarajevo, umgeben von idyllisch anmutenden Hügeln, war im Februar 1984 Austragungsort<br />

der Olympischen Winterspiele. Heute hat die bosnische Hauptstadt schwer am Erbe des Balkankrieges<br />

zu tragen: nach vorsichtigen Schätzungen sind im gesamten Kriegsgebiet mehr als 250.000<br />

Menschen – überwiegend bosnische Muslime – ums Leben gekommen, und mindestens zwei<br />

Millionen Menschen aller Volksgruppen wurden vertrieben oder mussten fliehen. Die Einwohnerzahl<br />

Sarajevos ist von mehr als 500.000 im Jahr 1992 auf geschätzte 350.000 im Jahr 2004 gesunken. In<br />

der bosnischen Hauptstadt, die bekannt ist für ihre Menschenfreundlichkeit und Toleranz, mit<br />

muslimischen, katholischen, jüdischen und orthodoxen Gotteshäusern in engster Nachbarschaft, hat<br />

in der gegenwärtigen sozialen und wirtschaftlichen Lage vor allem eines Hochkonjunktur: der<br />

schwarze Humor.<br />

Robert Schäfer, Frankfurt/Main<br />

2004


Botsuana<br />

Gaborone<br />

10.11.03<br />

Der Augestein ist auf einem der Aeste von einem grossen uns schattigen Baum. Das<br />

schoene an dem Baum ist eben, dass er sehr viel Schatten macht, was hier in Botswana,<br />

bei sehr hohen Sommertemperaturen sehr wertvoll ist! Der Stein schaut auf die<br />

hintere Ecke und auf den Haupteingang des Hauses und sieht von dort aus eine Sterlizia,<br />

verschiede Blumen und Bouganiville. Der Stein sieht von dort aus auch das<br />

Vogelhaeuschen was viele Voegel anzieht. Da ist das schoene, dass die Voegel je<br />

nach Saison anders sind und zum Teil wunderschoen. Weiterhin kann unser Stein fast<br />

alles beobachten was um unser Haus passiert, da man ja meistens draussen lebt und<br />

dann oefters durch die Haupttuer rein und raus geht. Last but not least, unser<br />

Stein hat ausser den Voegeln zwei weitere Freunde, unser Hund Struppi, das natuerlich<br />

immer unter dem Baum im Schatten liegt, und eine Baum Agama das in einer der<br />

Baumhoehlen wohnt.<br />

Ich hoffe dies wird dem Projekt "behilflich" sein, viel Glueck und beiden vielen<br />

Dank uns die Gelegenheit gegeben zu haben mitzumachen.<br />

Liebe Gruesse,<br />

Cathrine Wirbelauer<br />

Project Coordinator<br />

IUCN Botswana<br />

11.11.03<br />

Lieber <strong>Volker</strong>,<br />

An die Kalahari hatte ich auch gedacht und als ich diese Woche dort war, war der<br />

Stein dann schon im Baum. Im naechsten Jahr, bevor wir umziehen werde ich es dann<br />

dort hin bringen, der Stein wird wandern...<br />

Cathrine Wirbelauer<br />

Cathrine Wirbelauer, Gaborone<br />

2003


Brasilien<br />

Alenquer<br />

Den Amazonas hinauf fuhr ich mit dem Schiff 3 Tage und Nächte bis<br />

Santarem. Dort übergesetzt nach Alenquer: ein kleines Städtchen mit ca.<br />

zehntausend Einwohnern Praza, 3 Kirchen und einer Einkaufsstraße, durch<br />

einen Nebenfluß oder Arm mit den Amazonas verbunden. Für die in der<br />

Umgebung wohnende Landbevölkerung ist es weit und breit die einzige<br />

Möglichkeit zum Einkauf oder für eine weiterführend Schulbildung. Ab 18 h<br />

war es dunkel, ab 20 h begegnete ich kaum jemandem auf der Straße, nur am<br />

Samstagabend wandelt man an der Hafenpomenade bis spät in die Nacht.<br />

In dieser ruhigen unspektakulären Umgebung schaute sich der Stein eine<br />

Woche lang um und fand an der Anlegestelle am Wasser seinen Ruhepunkt.<br />

Michael Maischein, Frankfurt/Main<br />

2007


Brasilien<br />

Ilha do Mel<br />

Nach einer langen Reise durch Brasilien haben wir den Augenstein nahe eines Leuchtturms auf der<br />

Ilha do Mel ca. 6 Stunden von Sao Paulo entfernt ausgesetzt. Nach den ganzen Anstrengungen, die<br />

so eine Reise durch ein so faszinierendes und vor allem GROSSES Land mit sich bringt, ist der Ort an<br />

dem der Augenstein nun gelandet ist wahrscheinlich genau der richtige.<br />

Gemeinsam mit seinen Artgenossen überblickt er einen kleinen Ruhepol. Es gibt keine Autos<br />

geschweige denn hohe Bauten, sodass seine Sicht nur von der reinen Natur, dem sehr gechillten<br />

Leben der Inselbewohnern, den Delfinen und anderen Tieren beherrscht ist.<br />

Die Insel trägt ihren Namen abgeleitet von Lua do Mel (Flitterwochen), da alle Verliebten vom Festland<br />

auf der Insel Ruhe vom alltäglichen Lärm und Stress<br />

suchten um ihr Glück in vollen Zügen zu geniessen.<br />

Darunter nun auch wir.<br />

Nicht zu vergessen die traumhaften Sonnenuntergänge<br />

. Beleza!!<br />

Tudo Bom y muito ranquilho.<br />

Nina Jahn und Andre Gröger, Frankfurt/Main<br />

2005


Brasilien<br />

Praia do Cachadaço/Ilha Grande<br />

Praia do Cachadaço, Ilha<br />

Grande, Rio de Janeiro,<br />

der Stein steht auf einem<br />

Granitfelsenbrocken an<br />

einer schwer zugänglichen<br />

Ansammlung von ähnlichen<br />

Granitfelsen, die am Strand<br />

im Meer liegen. Ilha Grande<br />

ist eine tropische Regenwald<br />

Insel an der Südwestküste<br />

vom Bundesstaat Rio<br />

de Janeiro. Die Insel ist<br />

nur mit einer Fähre zu<br />

erreichen, Autos sind auf<br />

der Insel verboten. Zum<br />

Strand muß man ungefähr 3<br />

Stunden über den Bergrücken<br />

des Insels in nördlicher<br />

Richtung laufen. Der Weg<br />

führt durch den Regenwald,<br />

der teilweise ein Vogelschutzgebiet ist. Am Ende des Weges kommt man an dem Praia<br />

do Cachadaço, man kann mit einem kleinen Fischerboot zum Hauptort zurückfahren,<br />

wenn man nicht zurücklaufen will.<br />

Es wurden andere Bilder des Steines im Nationalpark Itatiaia, Rio de Janeiro<br />

aufgenommen, an den Wasserfällen, Cachoeira de Deus und Cachoeira das Três Bacias<br />

in Penedo (einer Stadt, die von finnischen Kolonisten in den 20ern des letzten<br />

Jdhs. gegründet wurde), die Stadt ist im südlichen Teil des Nationalpark Itatiaia<br />

im Bundesland Rio de Janeiro. Der Park ist im Südwesten des Bundesstaates an der<br />

Grenze zum Bundesstaat Säo Paulo.<br />

Gordon Crawford, Offenbach<br />

2005


Brasilien<br />

São Paulo<br />

Nach langen Flug über die Wüsten des Sandes<br />

und des Wassers landete ich in einer der<br />

größten Städte der Menschheit, in Sao Paulo.<br />

Einen Tag lang probierte ich verschiedene<br />

Standorte meines zukünftigen Da-seins aus,<br />

wobei der Platz hinter der Frontscheibe eines<br />

Taxis auch sehr gut gefiel...am Ende des Tags<br />

entschied ich mich aber für die Kunst.<br />

Von meiner erhabenen Position aus sehe ich<br />

auf das endlose Häusermeer und die<br />

wechselnden Ausstellungen der Kultur<br />

Lateinamerikas.<br />

Christoph Rust, Bielefeld<br />

2008<br />

Nahaufnahme des Augensteins<br />

(von der Brücke aus kaum zu sehen).<br />

Ausblick des Augensteins: im Vordergrund die Galeria Marta Traba des<br />

Museums für lateinamerikanische Kunst.<br />

Die Brücke auf dem Gelände des Memorial da América Latina, an deren<br />

höchsten Punkt sich der Augenstein vor dem Brückengeländer befindet.


Britische Jungferninseln ( zu: Großbritannien)<br />

The Baths<br />

Anette und Mathias Getzlaff, Wuppertal<br />

2006<br />

Der Augenstein von Mirabel liegt auf der zu den British Virgin<br />

Islands gehörenden Insel Virgin Gorda. An der Südspitze befindet<br />

sich der Devil's Bay National Park.<br />

Nach einem kurzen Fußweg vom Parkplatz gelangt man zu dem<br />

Strand The Baths. Dort überkommt einem ein ungläubiges<br />

Staunen über die bizarre Steinwelt. Man watet weiter in Richung<br />

Devil's Bay durch warme Pools, muß sich dabei durch kleine<br />

Felsöffnungen quetschen und auch schmale Leitern überwinden,<br />

die sich zwischen gerundeten Felsblöcken befinden. Auf einem<br />

dieser "Riesenmurmeln" wurde der Stein am 11. März 2006<br />

deponiert.<br />

Das Auge blickt auf diese Felsformationen, die sich direkt an der<br />

Wasserkante befinden. Immer wieder schwappt ein wenig<br />

Meerwasser hinein, so daß der Sand nie richtig trocken wird.<br />

Könnte sich das Auge einige Meter erheben, dann würde es nicht<br />

mehr nur die ocker-braunen Farbtöne des Sandes und der Steine<br />

vor sich haben, sondern wäre in der Lage, sich am klaren<br />

tiefblauen Wasser der Karibik zu erfreuen, das sich immer wieder<br />

einmal weiß färbt, wenn eine der Yachten hier vorbeikommt,<br />

deren Mast auf dem Bild gerade noch zu erkennen ist.


Brunei<br />

Gadong<br />

Vom zweiten Stock eines leicht heruntergekommenen Hotelzimmers sieht das Auge auf eine<br />

beruhigend gewöhnliche Gasse in Gadong, Brunei Darussalam. Die abseitige Perspektive auf eine<br />

Galerie dröhnender Klimaanlagen relativiert die vorherigen Eindrücke, die die hochpreisigen<br />

Einkaufszentren, die Luxus-Limousinen der Hauptstrassen und die Goldembleme der Prunkbauten<br />

hinterlassen haben, und sie sorgt für eine, wenn auch technisch transformierte Erinnerung an das,<br />

was manchen von jeher als typisch für die schwül-feuchten Tropen galt.<br />

Bandar Seri Begawan, Brunei, 9. September 2005<br />

Britta Duelke, Oberursel<br />

2005


Bulgarien<br />

Plovdiv<br />

Lieber <strong>Volker</strong>,<br />

hier sende ich nun die Bilder zum Weg der<br />

Steine/ Bulgarien. Das Auge liegt -?-/lag -?-<br />

auf halber Höhe auf dem Uhrenberg im<br />

Stadtzentrum mit Blick auf die Südstadt von<br />

Plovdiv und die Rhodopen. Die 3 Bilder kann<br />

man zusammenlegen - ganz rechts im<br />

Panorama sieht man dann die Statue von<br />

"Aljoscha", dem russischen Befreier<br />

Bulgariens.<br />

Alles Gute für Dich + den Weg der Steine<br />

wünscht<br />

Joachim<br />

Joachim Hanke, Plovdiv<br />

2004


Bulgarien<br />

Sofia<br />

Der Stein wurde abgelegt in Sofia, vor ca. zwei Wochen.<br />

Mitten im Stadtzentrum vor der St. Sofia Church. Von dort sieht er die Alexander Nevski<br />

Kathedrale mit ihren wunderschönen goldenen Kuppeln, ebenso hat er Blick auf einen<br />

Flohmarkt und die National Assembly. Zwei Sicherheitsbeamte beobachteten diese Aktion.<br />

Ihnen habe ich gleich Deine e-mail-Adresse gegeben. Sie sind von der Idee ganz begeistert<br />

gewesen.<br />

Toni Köpf, Frankfurt/Main<br />

2005<br />

Foto: Zafer Toker


Burkina Faso<br />

Ouagadougou<br />

Claudia Stein, Frankfurt/Main<br />

2005<br />

Der Stein liegt im Garten des<br />

Chalêt Suisse – so heißt<br />

absurderweise das Restaurant des<br />

Hotel Daporee in Ouagadougou,<br />

in dem er beobachten kann, wie<br />

die Leute noch absurdererweise<br />

bei über 40° im Schatten Rösti<br />

und Käsefondue essen.<br />

Zumindest stehen die als<br />

Reminiszenz an den Schweizer<br />

Hotelchef auf der Speisekarte.<br />

Der Lieblingsplatz des Steines<br />

wäre das Denkmal auf der Place<br />

des Cinéastes im Zentrum von<br />

Ouaga gewesen, schließlich hatte<br />

er gerade die Fespaco, das alle<br />

zwei Jahre stattfindende größte<br />

Kinofestival Schwarzafrikas<br />

besucht; doch ich hätte es kaum<br />

lebend geschafft, mich durch den<br />

fünfspurigen Verkehr zu kämpfen<br />

und ihn dort abzulegen.<br />

Inzwischen hat er sich mit der<br />

zweiten Wahl ganz gut arrangiert:<br />

weniger Hektik und Verkehrs-<br />

lärm, nettere Gespräche


Burundi<br />

Kibimba<br />

Allgemein bekannt ist, dass in Burundi und Ruanda Hutu und Tutsi schon lange<br />

zusammen leben; die Hutu sind in der Mehrheit, die Tutsi haben die Macht. Die<br />

Kolonialherren förderten die Machtposition der Tutsi, aber die Leute hatten sich<br />

arrangiert. 1994 schlachteten die Hutu in Ruanda die Tutsi ab, bis diese dann<br />

zurückschlugen. In Burundi gab es kein Abschlachten, aber dafür einen von 1993 bis<br />

2003 dauernden Bürgerkrieg. Wer begann ist ziemlich unerheblich, Tatsache ist, dass<br />

vormals friedlich nebeneinander her lebende Nachbarn anfingen, sich gegenseitig<br />

umzubringen, teilweise ging das quer durch die Familien.<br />

1993 wurde ein hoher Machhaber getötet - von welcher Ethnie ist, wie gesagt,<br />

unerheblich - was der Auslöser des Bürgerkrieges war. Ein Angehöriger der gleichen<br />

Ethnie des Getöteten, der Leiter einer Schule war, trommelte alle seine SchülerInnen der<br />

anderen Ethnie zusammen. Diese wussten noch von nichts. Er leitete sie den Berg<br />

hinunter in ein kleines Haus an der Straße, die zwischen Bujumbura, der Hauptstadt<br />

Burundis, und Gitega, der ehemaligen Hauptstadt und Königssitz, liegt. Es waren rund<br />

100 SchülerInnen, die er in das Haus einsperrte, mit Benzin übergoss und verbrannte.<br />

Die Ruine steht heute - wie so viele andere Ruinen auch - und erinnert jeden, der auf<br />

dieser vielbefahrenen Straße enlangkommt, an das Geschehene. Es ergeht dem Mahnmal<br />

wie so vielen: Als ich es mir ansah, kam ein Angehöriger der Ethnie des Schulleiters und<br />

behauptete, es sei eine infame Lüge, dass da Kinder verbrannt worden seien...<br />

Marianne Harries, Mainz<br />

2008


Burundi<br />

Parc de la Ruvubu, Parkeingang Gasave<br />

Am 11.September 2010 wurde der Augen-Stein auf einem Hügel<br />

im Parc de la Ruvubu abgelegt. Von hier aus hat er einen<br />

wunder-schönen Blick über den Park bis nach Tanzania. Der<br />

Park ist der größte Nationalpark Burundis und steht seit 1980<br />

unter Schutz. Der Augenstein lehnt an einem Termintenhügel.<br />

Die gibt es hier überall. Gerade wird es wieder grün um ihn<br />

herum. Die Regenzeit hat vor Kurzem begonnen. Aber es ist<br />

nicht nur die Trockenheit, die die Vegetation zurückgedrängt hat.<br />

Man sieht noch die verkohlten Grassnarben. Nicht nur hier auf<br />

dem Hügel, die gesamte Gegend ist verbrannt. Verbrannt von<br />

den Menschen, die um den Park wohnen. Sie brennen das<br />

Gebüsch nieder, damit die Tiere keinen Unterschlupf mehr finden<br />

und man sie besser jagen kann. Erlaubt ist das nicht, aber die<br />

Parkwächter können dem keinen Einhalt gebieten. Sie schützen<br />

den Park zu Fuß – ganze 50.000 ha. Die Wilderer, Brandstifter<br />

und illegalen Fischer bekommen sie aber nur selten zu fassen.<br />

Dennoch, es gibt eine Reihe von Tieren, die man im Park<br />

beobachten kann: Affen, Büffel, Antilopen und Nilpferde kann<br />

entlang windet. Das Handysignal verschwindet nach wenigen<br />

Minuten gänzlich. „Muzungu, Muzungu!“ schallt von der Straße<br />

entgegen – „Weiße!“. Die Kinder laufen schreiend und lachend<br />

neben dem Geländewagen her, der sich über die Schlaglöcher<br />

quält. Man beginnt die Fußgänger zu beneiden je mehr man im<br />

Auto durchgerüttelt wird. Doch nach etlichen Irrwegen kommt<br />

man ans Ziel, eine kleine, einfache Hütte am Rande des Parks -<br />

ohne Strom aber immerhin mit Gaskocher und tröpfelndem<br />

Wasseranschluss. Der Parkwächter und der Tourist Guide<br />

zeigen uns den Park und wie man die Tiere zu Fuß aufspürt.<br />

Vielleicht wollen wir die Nilpferde dann aber doch nicht mehr<br />

unbedingt sehen, als wir in<br />

ihren großen Fußstapfen<br />

unten an der Ruvubu stehen.<br />

Ruvubu – das ist Kirundi und<br />

bedeutet nichts weniger als<br />

„Nilpferd“ – der Fluss der<br />

Nilpferde also. Da fühlt man<br />

sich auf dem Hügel mit<br />

dieser wunderbaren Aussicht<br />

doch sicherer.<br />

Martina Gaebler, Frankfurt/Main<br />

2010<br />

man hier noch finden - wenn man Geduld und<br />

etwas Glück hat. Der Schutz des Parks steht<br />

im Konflikt mit den Bedürfnissen der<br />

Menschen, die um ihn herum leben. Da es<br />

keinen Zaun gibt gehen die Büffel auf die<br />

angrenzenden Felder und zerstören die<br />

Ernte. Im Gegenzug gehen die Menschen im<br />

Park auf Jagd.<br />

Es finden nicht viele Touristen nach Burundi.<br />

Die letzten Rebellen schlossen 2008 ein Friedensabkommen<br />

doch das Land ist noch immer<br />

nicht gänzlich zur Ruhe gekommen. Eine<br />

Tourismus-Industrie muss erst wieder aufgebaut<br />

werden. So ist die Reise in den Park<br />

auch kein ganz simples Unterfangen. Von der<br />

letzten größeren Ortschaft gibt es kein einziges<br />

Hinweisschild zum Park. Die Fahrtanweisung<br />

für die letzte Strecke kommt per<br />

Handy vom Parkwächter. Die Straße ist eine<br />

Sandpiste voller Schlaglöcher, die sich für<br />

etwa eine Stunde die hügelige Landschaft


Chile<br />

Atacama Wüste<br />

Wo liegt der Stein?<br />

Der Stein liegt vor dem Hügel Cerro Unita in der Atacama-Wüste, der trockensten Wüste der Welt. In<br />

einigen Teilen regnet es hier nur alle 30 - 40 Jahre, in anderen hat es seit der Aufstellung von<br />

Messstationen noch nie geregnet. Der Stein hat somit die Chance, dass sein Auge nie abgewaschen<br />

wird.<br />

Was sieht der Stein?<br />

In Chile gibt es viele Petroglyphen: Großflächige Kunstwerke auf Hügeln, die zwischen 1000 und<br />

1400 nach Christi geschaffen wurden. Sie sind entweder durch das Legen von dunklen Steinen auf<br />

hellem Untergrund oder das Entfernen von Steinen aus dem Lehmboden geschaffene Figuren. Die<br />

Bedeutung der Petroglyphen in Chile ist immer noch unklar, aber ihre meistens exponierten Lagen am<br />

Rande der Wüste auf den Osthängen der Küstenkordilleren, legen die Vermutung nahe, dass sie für<br />

ihre Erschaffer u.a. Wegweiser waren.<br />

Ich wollte junge Kunst, die etwas sehen soll, alter Kunst, die etwas zeigen will, entgegen setzen und<br />

habe den Stein deswegen vor der Petroglype Gigante de Atacama – dem Riesen der Atacama-Wüste –<br />

abgelegt. Angeblich ist er mit einer Länge von 86m die größte menschliche Figur der Welt.<br />

Da die Umgebung des Cerro Unita nicht touristisch erschlossen ist und der Boden von kleinen, wenn<br />

auch andersfarbigen Steinen bedeckt ist, habe ich die Hoffnung, dass der Stein nie auffallen oder<br />

gefunden werden wird.<br />

Michael Herzog, Darmstadt<br />

2006


Chile<br />

Isla Negra<br />

Der Stein liegt am Grab von Pablo Neruda und schaut aufs Meer.<br />

Fernando Tejeda, Frankfurt/Main<br />

2005


Chile<br />

Kap Hoorn<br />

Unser Stein liegt auf der Insel Kap Hoorn (55 0 58´S, 67 0 17´W ), Chile. Die Insel gilt als der<br />

südlichste Außenposten des südamerikanischen Kontinentes. Sie ist 6 km lang, 2 km breit und<br />

aus 100 Mio. Jahre altem Granitgestein. 2 Menschen leben dort. Sie ist eines der letzten<br />

Glieder der Andenkette. Der Stein blickt in Richtung Süden auf die Drakes Passage und<br />

weiter in die Antarktis. Am Vormittag des 07.02.04 wurde er ins Gras niedergelegt. Wir<br />

kamen von einer Expeditionskreuzfahrt aus der Antarktis. Es ist selten, dass man auf Kap<br />

Hoorn anlanden kann, weil es zu den stürmischsten Regionen der Erde gehört. Wir hatten<br />

ruhige See und Sonnenschein. Ausgesucht haben wir den Platz, weil er uns gut gefallen hat.<br />

Das erste Grün nach der Antarktis hat uns gut getan und außerdem hat das Auge einen<br />

unverbauten, freien Blick zum südlichsten Ende der Welt.<br />

Gerda Guttandin und Stefanie Christ, Dieburg<br />

2004


Chile<br />

Santiago de Chile<br />

Mein Stein lieg in Santiago de Chile in der Stadtmitte<br />

(Santa Magdalena 111) auf der Dachterrasse des Four Points<br />

Hotel im 11. Stock.<br />

Er hat von dort oben direkten Blick auf Santiago und auf die<br />

chilenischen Anden. Er liegt dort seit dem 10.04.04 und ist<br />

den Witterungen ausgesetzt, da die Terrasse nicht überdacht<br />

ist.<br />

Das schönste an seiner Aussicht ist, er kann sich jeden<br />

Morgen den Sonnenaufgang anschauen.<br />

Maica Diaz, Frankfurt/Main<br />

2003


China<br />

Dong Da Shan /Dong La (Tibet)<br />

Ralph Pförtner, Weissenohe<br />

2010<br />

Es hat eine Weile gedauert, aber jetzt habe ich den richtigen<br />

Platz für das „Auge“ gefunden. Bin zurzeit wieder einmal in<br />

Tibet und diesmal ganz weit in den Osten, in den Distrikt<br />

Cham an der Grenze zu Yunnan, gereist. Dein „Augenstein“<br />

hat die ganze Reise mit gemacht, davon dann drei Tage mit<br />

dem Auto von Lhasa bis nach Mangkang.<br />

Auf diesem Weg werden einige Pässe „überschritten“, der<br />

Dong Da Shan (wie er auf Chinesisch heisst) oder besser<br />

auf Tibetisch Dong La ist dabei mit 5.008 m der höchste.<br />

Hier hat der „Augenstein“ einen gebührenden Platz<br />

gefunden. Er blickt dabei Richtung Osten in die endlos<br />

scheinende Bergwelt Tibets mit seinen Yakherden, den<br />

Nomaden, aber auch den immer zahlreicher und<br />

chinesischer werdenden kleinen Städten in der Autonomen<br />

Region Tibet.<br />

Der Stein ist vereint mit vielen ‚Brüdern und Schwestern’:<br />

Steine aufstellen auf den vielen Passhöhen Tibets gehört<br />

zur „Pflicht“ eines jeden Pilgers und mittlerweile auch der<br />

Touristen. Das Ganze wird umrahmt von den tibetischen<br />

Gebetsfahnen, verstreutem Opfergeld aus Papier und dem<br />

Wind der in der dünnen Luft kräftig bläst.<br />

1.7.2010


China<br />

Hongkong<br />

Hallo <strong>Volker</strong>,<br />

Hongkong, 29.04.2004<br />

der Augenstein hat mal wieder eine interessante Reise hinter sich. Über eine Woche musste<br />

er in Shanghai, China verbringen, bis ich weiter nach Hongkong reiste. In Hongkong<br />

angekommen, wurde ER zu allen Kundenterminen mitgenommen, da ich nie wusste, wann<br />

und wo der geeignete Platz für IHN auftauchen würde. So ist der Stein wieder von Hongkong<br />

nach Shenzhen, Yantian, Futian, China gereist und hat dann am 29.04.2004 wieder in<br />

Hongkong seinen Platz gefunden.<br />

Das Auge befindet sich auf dem „PEAK“ The Peak ist eine der höchsten Erhebungen<br />

von Hongkong Island. In einer Höhe von ca. 500 Meter habe ich den Stein im Maul eines<br />

Tempellöwen (Lions Club of Tai Ping Chan) platziert und von dort schaut er nun auf<br />

Hongkong und Umgebung.<br />

Eric Schrade, Frankfurt<br />

Eric Schrade, Frankfurt/Main<br />

2004


China<br />

Macao<br />

Bei Photo No. 2 sagt er: "Hier, in die Wand vom<br />

Hotelaufgang passe ich doch herrlich hin. Ich<br />

kann jetzt immer beobachten, wer hier so absteigt.<br />

Ist ja wirklich ein schönes altes Gemäuer.<br />

Ein altes Fort war das hier früher, die Portugiesen<br />

haben es 1629 gebaut. Die waren hier<br />

nämlich Kolonialherren, und bis vor einiger Zeit<br />

war Macau ja sowieso portugiesisch. Das merkt<br />

man immer noch sehr, die Ähnlichkeit mit dem<br />

wunderbaren Lissabon.<br />

Birgitt Beck-Schlotter<br />

2006<br />

Beim 1. Photo liegt der Stein im Hotelzimmer in der Pousada,<br />

die früher einmal ein Fort war, und sagt zu dem Telefon<br />

neben ihm: "Alt, aber längst nicht so alt wie ich", mal sehen,<br />

wo ich hier zur Ruhe komme."<br />

Photo 3 zeigt den Hotelaufgang als ganzes, hier<br />

sieht man aber leider den Stein nicht.<br />

So, ich hoffe, dass ich so zum Kunstwerk meinen<br />

Beitrag leisten konnte, die Idee gefällt mir<br />

übrigens sehr gut und es hat großen Spaß<br />

gemacht, für den Stein ein gutes Umfeld zu<br />

suchen.


China<br />

Peking<br />

15.7.2003<br />

Nach einem neunstündigen Flug komme ich in Peking an – mit 6 Stunden Zeitverschiebung nach vorne. Es ist<br />

fünf Uhr morgens deutscher Zeit, als ich ohne vorher geschlafen zu haben, mich mit einer Kollegin zielstrebig<br />

zum Pearl Market begebe. Ein großes Kaufhaus mit marktplatzähnlichem Charakter. Vollkommen übermüdet<br />

und reizüberflutet verbringe ich über sechs Stunden in diesem Gebäude. Es ist ein Schlaraffenland des Konsums.<br />

Man kann hier alles erwerben und es erscheint mir fast so als gäbe es hier alles umsonst, so niedrig sind die<br />

Preise. Ab und zu treffe ich mich mit der Kollegin, draußen vor der Tür und rauche eine Zigarette und wir<br />

unterhalten uns über die erstandenen Dinge.<br />

Der Stein, wo lege ich nur den Stein ab? Die Zeit rennt, in ein paar Stunden fliege ich wieder nach Frankfurt<br />

zurück. Es gibt, als ich endlich beschließe, meine Einkäufe zu beenden – nur einen Platz.<br />

Vor dem Kaufhaus stehen am Eingang zwei große, steinerne Löwen mit aufgerissenen Mäulern. Der linke Löwe<br />

bekommt den Stein in´s Maul, er paßt genau in die Lücke zwischen zwei Zähnen. Ich mache zwei Fotos und bin<br />

sehr zufrieden – von Peking habe ich nur den Pearl Market gesehen, das Auge schaut aber vom Kaufhaus aus in<br />

diese riesige Stadt und wird mehr sehen als ich.<br />

Kaum ist der Stein fotografiert und ich habe mich entfernt, da kommt ein alter, kleiner chinesischer Mann<br />

– schaut in das Maul, steht fragend davor, entfernt sich, holt andere herbei – doch ich sitze längst in dem kleinen<br />

Taxi und sehe nichts mehr – denn die vielen Plastiktüten verdecken mir jede Sicht...<br />

Birgitte Harries, Dreieich<br />

2003


China<br />

Schanghai<br />

12.5.2003<br />

Das erste Mal in China- die Zeit ist kurz.<br />

Ich gehe mit der Crew essen.<br />

Chinesisch essen ist was anderes als in Deutschland. Ein kulinarischer Hochgenuß und so billig.<br />

Wir essen und trinken und auf einmal ist auch der Schnaps auf dem Tisch. Confucius Family Liquor. Undefinierbar für<br />

jeden von uns - aber sehr wohltuend.<br />

Da fällt mir nicht nur die Vorliebe für weltweiten Schnaps ein, die <strong>Volker</strong> hegt, sondern auch sein Steinauge, daß ich<br />

schon seit Ankunft die ganze Zeit bei mir trage.<br />

Ich erzähle nicht nur der Crew, sondern dem gesamten Restaurantpersonal vom „Weg der Steine“.<br />

Zusammen wird uns klar, daß dieser Stein unbedingt hinter der Bar im Schnapsregal neben einer Flasche Confucius<br />

Family Liquor, von der wir gerade tranken, liegen muß.<br />

Sollte <strong>Volker</strong> einmal nach Shanghai kommen, hat er hier ein Freiessen...natürlich mit seiner „Family“.<br />

Birgitte Harries, Dreieich<br />

2003


China<br />

Tsingtau<br />

Dein Augenstein hat eine längere Reise gehabt, bis er in Qingdao, China angekommen ist. Von<br />

Frankfurt über Helsinki nach Shanghai, China. Eine Woche später durfte der Stein mit nach Beijing,<br />

Changchun und Dalian fliegen, bis er am 08.04.2006 in Qingdao abgelegt wurde. Qingdao stand von<br />

1897 bis 1914 unter deutscher Herrschaft, bis 1914 die Japaner Qingdao besetzten. Aus dieser Zeit<br />

sind noch viele Gebäude erhalten. Die heutige „Qingdao“ Brauerei, diverse Kirchen usw.<br />

Der Stein schaut von einem Fischerboot auf das Gelbe Meer<br />

Eric Schrade, Frankfurt/Main<br />

2006


China<br />

Zhengzhou<br />

Der Augenstein liegt im Wald der Pagoden, in dem die Klosterbrüder (und Kung Fu-Meister!)<br />

des Tempels der Shao Lin beigesetzt werden (Kreis Deng Feng der Stadt Zheng Zhou der<br />

Provinz Henan/China). Die älteste Pagode ist sechshundert Jahre alt, obschon hier schon viel<br />

länger beigesetzt wird. Aufgrund des weichen Bodens versanken sie bisher nach einiger Zeit.<br />

Neueste Technik wurde dagegen bei der jüngsten Pagode verwendet, die erst seit einem<br />

Monat steht. Der 82-jährige Vorsteher des Klosters wurde dort gerade beigesetzt, ein<br />

Betonsockel verhindert auf Dauer das Abrutschen. Zu seiner weiteren Annehmlichkeit<br />

wurden ihm ein grosses Auto, eine Videokamera und ein Mobiltelefon mitgegeben, die in<br />

den Stein gehauen wurden.<br />

Der Augenstein sieht das alles von seinem Platz aus, an dem auch im Regen jeden Tag.<br />

tausende von Besuchern vorbeiziehen, die fast vollständig in Plastik verhüllt sind. Es wird<br />

fotografiert, was das Zeug hält. Vermutlich ist der Stein noch auf vielen anderen Fotos von<br />

Menschen, die nichts vom "Weg der Steine" wissen. Ob sie den Stein wohl als Fremdkörper<br />

identifizieren oder ihn für dazu gehörig halten? Ausreichend yin/yang-mässig schaut er nach<br />

chinesischer Meinung jedenfalls aus.<br />

Zheng Zhou/Frankfurt, im Mai 2006<br />

Katarina Greifeld, Frankfurt/Main<br />

2006


Cookinseln<br />

Rarotonga<br />

n<br />

Namensgeber des Südsee-Archipels ist der berühmte britische Forschungsreisende James Cook. 1773 landete er auf<br />

einigen kleineren südlichen Cook Islands. Zur Inselgruppe gehören insgesamt 15 kleine Eilande – eine Landfläche von nur<br />

240 Quadratkilometern, verteilt auf eine Meeresfläche von über zwei Millionen Quadratkilometern. 12 der Inseln sind<br />

bewohnt, zwei von ihnen touristisch erschlossen: die Hauptinsel Rarotonga, quasi eine Miniaturausgabe von Tahiti, und das<br />

für seine Lagune berühmte Aitutaki.<br />

Die Einwohner aller Cook-Inseln zusammen zählen gerade mal 14.000. Dennoch haben die Cooks eine eigene Verfassung,<br />

ein eigenes Parlament, eigene Briefmarken und - zumindest offiziell- ihre eigene Währung. Seit 1965 sind die Inseln<br />

selbstständig, wenn auch weiterhin eine enge finanzielle sowie sozial- und sicherheitspolitische Bindung zu Neuseeland<br />

besteht.<br />

Die Amtssprache ist Englisch, doch im Alltag spricht jeder, außer mit Touristen, polynesisch.<br />

Die Vorfahren der jetzigen Einwohnern kamen etwa 800 v.Chr. während der großen polynesischen Wanderung in riesigen<br />

doppelbödigen Kanus auf die Inseln. Sie verfügten über ein bemerkenswertes Navigationssystem, das sich nach der<br />

Position der Sterne richtete.<br />

Cook Islander haben einen besonders ausgeprägten Sinn für Humor. Stress scheint ein Fremdwort zu sein. Einen Ausdruck<br />

ihrer Lebensfreude erlebt man beim Besuch einer Tanzveranstaltung. Unglaublich, wie graziös und anmutig sich selbst<br />

beleibtere Damen, die stets eine weiße Tiare- oder eine Hibiskus-Blüte hinterm Ohr tragen, plötzlich bewegen. Die Männer<br />

schlackern dafür in irrem Tempo mit den Knien. Nicht umsonst gelten die Cook Islanders als die besten Tänzer des Pazifiks.<br />

Die traditionellen Tänze werden schon in der Schule gelehrt und generell als eine Volksport betrieben.<br />

Rarotonga die Hauptinsel ist gerade einmal zehn Kilometer lang und 6,5 Kilometer breit. Sie verfügt über hohe Berggipfel<br />

an deren Hängen sich üppiger Regenwald bis hinunter an die palmenbewachsene Küste erstreckt. Die Insel ist fast vollkommen<br />

von einem Korallenriff umgeben, das eine türkisblaue Lagune und viele weiße Sandstrände beherbergt. Jenseits<br />

des Riffs bietet der indigoblaue Ozean einen lebhaften Kontrast und einen großen Fischreichtum.<br />

Am 8.3.2006 habe ich einen Augenstein in Rarotonga auf dem Titikaveka Strand abgelegt.<br />

Er geniesst dort die südliche Sonne und hat einen wunderschönen Blick auf die Lagune mit Korallenriff.<br />

Katija Diehl, Bensheim<br />

2005


Costa Rica<br />

Arenalsee<br />

Inge Braun, Rodgau<br />

2005<br />

Ablageort:<br />

Oberhalb des Arenalsees unter einem<br />

Baum La Ceiba genannt.<br />

Der Baum ist 50-60 Meter hoch und in der<br />

Krone 60 Meter breit.<br />

Er ist 400 bis 500 Jahre alt und war früher<br />

ein Ritualbaum der Indios


Costa Rica<br />

Cerro de la Muerte<br />

Die Felsspitze des Cerro de la Muerte Blick auf die Panamericana<br />

Blick auf die Karibik Blick auf den Pazifik<br />

hallo , ein neuer blick in unsere schöne welt :-)<br />

diesen blick ermöglicht der augenstein den bei<br />

meiner 3 1/2 wöchigen reise durch costa rica am<br />

11.01 des jahres 2005 am cerro de la muerte auf<br />

einen felsgipfel in 3490m höhe hinterlies. der<br />

berg gehört zur cordilliera de talamanca die ganz<br />

costa rica durchzieht.<br />

ich wählte diesen berg da der augenstein von dort<br />

oben bei guter sicht im osten die karibik (auf<br />

dem foto leider in wolken gehüllt) - im westen<br />

den pazifik und die höchste stelle (3200m) der<br />

panamericana (interamericana)zwischen alaska<br />

und feuerland erblicken kann.<br />

der stein wird immer wunderschöne anblicke<br />

haben so wie ich sie auch hatte - sehr beeindruckend und somit nichts mit dem namen des berges mehr<br />

gemein hat , der berg des todes -die bezeichnung stammt aus einer zeit als die bewohner noch mit<br />

ochsenkarren und zu fuss über die passhöhe gingen und einige dabei durch kälte und unglücksfälle<br />

umkamen.<br />

schöne idee mit den augensteinen !!!<br />

Bernd Ziegler, Berlin<br />

2005


Côte d'Ivoire<br />

Bouaké<br />

Der Stein liegt in Bouaké gegenüber dem Restaurant „Le Palais des Congres – der Palast<br />

der Aale“ in einem Stehimbiss im Dunkeln, was für ihn das reinste Glück sein dürfte,<br />

denn draussen ist es heiss und schwül. Ausserdem fällt er hier nicht weiter auf, weil man<br />

über ihn wegtritt und nicht irgendwelche magischen Assoziationen geweckt werden. Er<br />

wird hier noch lange unentdeckt bleiben und auf die Strasse schauen können.<br />

Der Stein hat auch Glück, weil er in dem Teil der Côte d’Ivoire liegt, das kaum verwüstet<br />

wurde während des langen und heftigen Bürgerkrieges. Aber das ganze Land ist heute<br />

völlig verarmt.<br />

Bis Ende der neunziger Jahre war es noch das Vorzeigeland in Westafrika, mit florierendem<br />

Tourismus und Schnellstrassen etc. Heute werden die verwüsteten Gebäude langsam<br />

wieder aufgebaut, jeder hofft, dass der Frieden stabil werden wird und langfristig<br />

wieder ein normaleres Leben ermöglicht. Der Frieden wurde erst 2007 mit dem Abkommen<br />

von Ouagadougou international besiegelt. Heute ist das Land im Aufbau – gerade so<br />

wie seine derzeitige Internetseite – siehe http://www.abidjan.net/gouvernement/<br />

Bei der Rückfahrt von Bouaké nach Abidjan durchqueren wir dichte Wälder. Junge Männer<br />

stehen an der Strasse und versuchen ihre karge Beute zu verkaufen: Kein Tier ist<br />

grösser als eine Katze – ein deutlicher Hinweis darauf, dass hier Not und Hunger herrschen<br />

und alles gegessen wird, was überhaupt nur als essbar gilt.<br />

Katarina Greifeld, Frankfurt/Main<br />

2008<br />

Bouaké, im November 2008


Côte d'Ivoire<br />

San Pedro<br />

Dieser liegt jetzt im schönen Ort San Pedro direkt am Strand(4° 43'37.39''N<br />

und 6° 37' 44.42 '' W).<br />

San Pedro ist eine kleine Hafenstadt im Westen des Landes, ca. 100 km von<br />

der liberischen Grenze entfernt. Einst ein blühendes Touristenörtchen und<br />

durch die Nähe zum Tai-Nationalpark ein hervorragender Ausgangspunkt für<br />

einen Besuch bei den Chimpansen im Park. Auch jetzt ist es noch immer ein<br />

beliebtes Ausflugsziel, wenn man der Großstadt Abidjan einmal entkommen<br />

will und am Strand einfach mal die Seele baumeln lassen will.<br />

Rolf Ulrich, Abidjan<br />

2007


Dänemark<br />

Gilleleie<br />

- Was ist die Wahrheit anderes als das Leben für eine Idee? -<br />

Søren Kierkegaard<br />

Heinrich Harries, Dreieich<br />

2004


Deutschland<br />

Berlin<br />

Lieber <strong>Volker</strong>,<br />

gestern (14.7.03) haben wir den Stein abgelegt! Und natürlich viele Photos gemacht Ich bin so<br />

oft dahin gefahren, um einen guten Ablageort zu finden. Auf der Kolonnenbrücke war unmöglich,<br />

an einem Baum, in/auf einem Baum am Fuss der Brücke gings auch nicht, an einem anderen Baum<br />

(sicherer) wollte ich auch nicht, der Kontakt zur Brücke war mir wesentlich. Wir haben ihn<br />

jetzt von der Brücke herabgelassen (an einem Bindfaden! ),auf den<br />

Kopf eines Stützpfeilers.<br />

Mit der Hand kommt man nicht ran, d.h.<br />

keiner wird ihn holen, denke ich. Sieht<br />

toll aus und ich hoffe, er bleibt da<br />

wirklich ein paar Jahre liegen!!<br />

(Mindestens bis Du ihn mal sehen kommst!)<br />

-------<br />

Die Kolonnenbrücke, direkt bei uns hier<br />

(ich komme auf gar keinen anderen Ort..);<br />

Blick nach unten: auf riesige Bauarbeiten zu einer Zubringerschnellstrasse<br />

zum Potsdamer Platz, glaube ich, Blick an die Ecke<br />

der Brücke: hinter Grün verborgen ein riesiger Klotz: Hitlers "Großbelastungskörper", denn<br />

unter der Brücke sollte auf eben erwähnter Trasse eine Nazi-Prachtstrasse<br />

zu Speers "Germania" verlaufen; mit dem Großbelastungskörper wurde der<br />

Berliner Sandboden getestet; Blick Richtung Norden: Silhouette Potsdamer<br />

Platz; Blick Richtung Osten: Kreuzberg mit Denkmal der Befreiungskriege<br />

von Napoleon; die Kolonnenstr. selber heißt so, weil sie im 19. Jahrhundert<br />

weit hinterm Berliner Stadtrand im Tempelhofer Feld Aufmarschstraße,<br />

ein Armeeübungsgelände war; unweit davon die Eylauer Str., in der<br />

erst um 1900 Häuser gebaut wurden; in unserem Haus z.B. wohnten, glaube<br />

ich, Berliner Strassenbahnerfamilien. Die Wohnungen waren für diese<br />

soziale Klasse mit eigenem Bad u. Klo sehr gut ausgestattet. Also auch<br />

damals eine ganze Familie in unserer Wohnung - sage ich mir immer, wenn<br />

sie mir mal gerade doch wieder bisschen klein vorkommt.<br />

Eva und Henning von Kügelgen, Berlin<br />

2003


Deutschland<br />

Berlin<br />

Berlin – Lichtenberg, Gedenkstätte der Sozialisten<br />

Der Stein liegt auf Rosas Grabe<br />

Er blickt in die Luft wo er nichts sieht<br />

Als Tribut und letzte Gabe<br />

Wer weiß was mal mit ihm geschieht<br />

Noch auf dem Weg zum Ziel irrte er rastlos umher<br />

Stellte Fragen an die Welt<br />

Machte dem Träger das Leben schwer<br />

In der Hoffnung daß er ihn behält<br />

Das vermeintliche Ende war nun gefunden<br />

Vorbei die Suche der richtigen Orte<br />

Der Anfang überwunden<br />

Doch blieb Zeit für die letzte Worte<br />

Zwischen zerplatzten Träumen und ewiger Ruhe sprach der Stein:<br />

„Wenn die Blätter von den Bäumen fallen, sprechen sie von Freiheit und vergessen dabei sogar den Tod.“<br />

Leon <strong>Steinbacher</strong>, Berlin<br />

2004


Deutschland<br />

Darmstadt<br />

Der Augenstein aus Mirabel blickt auf einen Stein aus der nabatäischen<br />

Tempelstadt Petra (zu deutsch Stein) in Jordanien, die ganz in den<br />

marmorierten, in vielen Farben schimmerten Sandstein hinein gebaut wurde.<br />

Sabine Welsch und Ulli Emig, Darmstadt<br />

2003


Deutschland<br />

Dessau<br />

<strong>Volker</strong> <strong>Steinbacher</strong>, Frankfurt/Main<br />

2004<br />

Es ist ein sonniger Herbsttag und<br />

bunte Blätter wehen von den<br />

Bäumen.<br />

In Dessau lege ich einen Stein<br />

vor das Bauhaus-Gebäude.<br />

Hier unterrichteten von 1924 bis<br />

1932 der Ungar Lazlo Moholy-<br />

Nagy, der Russe Wassily<br />

Kandinsky, der Schweizer Paul<br />

Klee, die Deutschen Joseph<br />

Albers, Oskar Schlemmer, Lionel<br />

Feininger, die Architekten Walter<br />

Gropius, Hannes Meyer, Ludwig<br />

Mies van der Rohe und viele<br />

andere.<br />

In dieser kommunikativen<br />

Gemeinschaft entwickelten sie<br />

neue Formen für Kunst und<br />

Gestaltung jenseits nationaler<br />

Grenzen, eine weltumspannende<br />

Ästhetik.<br />

Das Bauhaus wurde 1932 auf<br />

Betreiben reaktionärer Kreise in<br />

Dessau geschlossen, die Idee<br />

aber verbreitete sich über die<br />

ganze Welt.<br />

Die Einheit von Ästhetik,<br />

Ökonomie und Sozialem blieb<br />

dabei oft auf der Strecke.<br />

So verdanken wir dem Verlust<br />

des Ästhetischen die<br />

Plattenbauarchitektur und dem<br />

Verlust des Sozialen die<br />

glitzernden Bankpaläste.<br />

Die Banalisierung des<br />

Bauhausgedankens verdanken<br />

wir IKEA.<br />

Trotzdem ist für mich das<br />

Bauhaus ein Modell für ein<br />

fortschrittliches, demokratisches<br />

und soziales Deutschland .


Deutschland<br />

Frankfurt/Main<br />

Braubachstraße, die Frankfurter Kunstmeile, am Gesundheitsamt.<br />

Einmal spielte hier eine Roma-Blaskapelle, manchmal werden Blumen abgelegt.<br />

<strong>Volker</strong> <strong>Steinbacher</strong>, Frankfurt/Main<br />

2003


Deutschland<br />

Hainichen<br />

Atelier / Gerichtsstraße 9 / Südwestwand<br />

1 Stein auf Rahmen einer Kaltnadelradierung von Karl Fischer<br />

2 auf Rahmen eines Farblinolschnittes von Helmut Gebhard (Dresden)<br />

3 Stein aus Bargeme du Var (Kalkvarietät)<br />

4 Usbekischer Quarzbonbon, von der Moschee Bibi Hanoun, Samarkand,<br />

von einem Milizionär angeleckt<br />

5 aus Mirabel<br />

6 Tausendfüßler (Holzspielzeug)<br />

7 Findlinge ( vom Grab des Rabbi Löw,<br />

...Prag)<br />

DAS/DIE Augen blickt (u.a.)auf<br />

(Südostwand) Werke von G.Hofmann,<br />

Hans Wutzler,Karl Fischer, Margret<br />

Weise, R. Siebenborn, Erika Hofmann,<br />

Holger Koch, Elke Emmy Laubner,<br />

Hans Hess, Bocchi, Astrid Löffler.<br />

Günter Hofmann, Hainichen<br />

2003


Deutschland<br />

Hallig Helmsand<br />

Auf der Hallig Helmsand am 23.10.03 um 12.20 Uhr an einem<br />

winterlich kaltem, sonnigem Tag zwischen drei markanten<br />

Küstenbefestigungssteinen. Hier sieht man viel Himmel, das<br />

Meer und die ganze Dithmarscher Bucht von Friedrichskoog-<br />

Spitze bis Büsum.<br />

Christa Teichert, Heinke Vogel und Eckhard Vogel, Frankfurt/Main<br />

2003


Deutschland<br />

Hanau<br />

Es war einmal mitten im<br />

Winter und die Schneeflocken<br />

fielen wie Federn<br />

vom Himmel herab,<br />

da saß eine Königin an<br />

einem Fenster, das einen<br />

Rahmen von schwarzem<br />

Ebenholz hatte und<br />

nähte. Und wie sie so<br />

nähte und nach dem<br />

Schnee aufblickte stach<br />

sie sich mit der Nadel in<br />

den Finger und es fielen<br />

drei Tropen Blut in den<br />

Schnee. Und weil das<br />

Rote im weißen Schnee<br />

so schön aussah, dachte<br />

sie bei sich: „ Hätt’ ich<br />

ein Kind so weiß wie<br />

Schnee, so rot wie Blut<br />

und so schwarz wie das<br />

Holz im Rahmen.“ Bald<br />

darauf bekam sie ein<br />

Töchterlein, das war so<br />

weiß wie Schnee, so rot<br />

wie Blut und so schwarzhaarig<br />

wie Ebenholz und<br />

wurde darum das<br />

Schneewittchen<br />

genannt. Und wie das<br />

Kind geboren war, starb<br />

die Königin. Über ein<br />

Jahr nahm sich der<br />

König eine andere Gemahlin.<br />

Wer kennt sie nicht, die Sammlung der Kinder- und Hausmärchen der Gebrüder Grimm? Für<br />

mich waren sie die erste Literatur meiner Kindheit und auch meinen Kindern habe ich sie mit<br />

großer Begeisterung immer wieder vorgelesen und die Bekanntesten frei erzählt.<br />

Die über 200 Grimmschen Kinder- und Hausmärchen, mittlerweile in 140 Sprachen übersetzt,<br />

sind nach der Bibel die weitverbreitetste Literatur der Welt.<br />

Ich habe meinen Stein an dem Denkmal auf dem Marktplatz der Stadt Hanau, Geburtsstadt der<br />

Brüder Grimm, hinterlegt. Dort wo sich der Ausgangspunkt der deutschen Märchenstraße, die bis<br />

Bremen führt, befindet.<br />

12.11.05<br />

Birgit Weber, Frankfurt/Main<br />

2005


Deutschland<br />

Koblenz<br />

Der Stein liegt unter einer<br />

Steinbank mit Blick auf das<br />

„Deutsche Eck“:<br />

Das Denkmal (Gesamthöhe 37<br />

Meter) am Deutschen Eck, am<br />

Zusammenfluß von Rhein und<br />

Mosel, ist eines der Bauwerke, die<br />

das deutsche Volk zu Ehren<br />

Kaiser Wilhelms I. errichtet hat.<br />

Die Rheinprovinz widmete Kaiser<br />

Wilhelm I. das Monument als<br />

Dank für die Einigung des Deutschen<br />

Reiches. Das Denkmal zeigt<br />

den Kaiser zu Pferd in dem weiten<br />

Umhang eines Feldmarschalls mit<br />

Helm und Federbusch. Neben dem<br />

Pferd schreitet eine weibliche<br />

Genienfigur, die Krone tragend.<br />

Kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs,<br />

am 16. März 1945, wurde<br />

das Reiterstandbild durch eine<br />

amerikanische Artilleriegranate<br />

beschädigt. Zwischen 1953 und<br />

1990 diente der Sockel als „Mahnmal<br />

der Deutschen Einheit“. Auf<br />

dem Sockel wehte eine riesige<br />

Deutschlandfahne. Nach dem Fall der Berliner Mauer wurden neben dem Denkmal drei originale Betonelemente<br />

der Mauer aufgestellt.<br />

Seit dem Krieg wurde immer wieder über eine Neugestaltung des Denkmals diskutiert. Alle Pläne scheiterten<br />

jedoch entweder an der fehlenden Finanzierung oder daran, daß sie sich nicht mit der Idee des Mahnmals vertrugen.<br />

Durch die Wiedervereinigung Deutschlands 1990 verlor das Mahnmal jedoch seinen sinnstiftenden<br />

Gedanken. Eine private Stiftung des Koblenzer Verlegerehepaares Theisen ermöglichte nun die Rekonstruktion<br />

des Reiterstandbilds.<br />

Das Vorhaben wurde in Koblenz kontrovers diskutiert, weil ein Denkmal für Wilhelm I. von vielen als nicht<br />

mehr zeitgemäß empfunden wurde. Unter anderem führte man seine Vergangenheit als „Kartätschenprinz“ zur<br />

Zeit der Märzrevolution an, bei der er die Revolutionäre in Berlin hatte zusammenschießen lassen. Als Argumente<br />

für die Rekonstruktion des Denkmals wurden vor allem der touristische Aspekt und die Wirkung in der<br />

Stadtsilhouette angeführt.<br />

Die Aufstellung fand an dem Tag statt, der im Kaiserreich als „Sedantag“ gefeiert worden war, zum Zeichen des<br />

Sieges der deutschen Staaten unter der Führung des späteren Kaisers Wilhelm I. über Frankreich. Auf deutscher<br />

Seite war dies nicht aufgefallen, wohl aber in Frankreich. Die feierliche Einweihung fand schließlich am 25.<br />

September statt. Heute ist das Denkmal am Deutschen Eck vor allem eine Touristenattraktion.<br />

Monica Zelt, Nörtershausen<br />

2006


Deutschland<br />

Neu-Isenburg<br />

Ein Blick in die Zeit, ein Blick in die Geschichte.<br />

Was war?<br />

Was ist?<br />

Was wird sein?<br />

Hugenotten auf der Flucht.<br />

Verlust der Heimat.<br />

Der Weg in die Fremde.<br />

Ein Graf gewährt Land.<br />

Hoffnung auf ein neues Leben.<br />

Baumeister Löber plant eine Idealstadt.<br />

Handwerker wirken Strümpfe.<br />

Das Dorf wird Stadt.<br />

Fabriken entstehen.<br />

Pendler kommen und gehen.<br />

Krieg.<br />

Steckrübenwinter.<br />

Volksküche.<br />

Krieg.<br />

Deportationen.<br />

Bomben.<br />

Wiederaufbau und Wirtschaftswunder.<br />

Franz Völker und Anny Schlemm singen.<br />

Thomas Reiter fliegt ins All …<br />

Bettina Stuckard, Neu-Isenburg<br />

2005


Deutschland<br />

Prora/Rügen<br />

Einäugiges Prora<br />

"Achtung Lebensgefahr! Herabstürzende Bauteile!! Betreten verboten!!!"<br />

Je nach dem, von welcher Seite man sich Prora nähert, muß man schon seinen ganzen Mut<br />

zusammenkratzen. Und dann wieder hat es auch eine Schauseite, wo die Touristen busladungsweise<br />

angekarrt und ins Freie geschippt werden. Schon eine Sehenswürdigkeit: Prora, Moloch in Backstein<br />

und Beton, größtes Kraft-durch-Freude-Projekt der Nazi-Ära an Rügens landschaftlich eigentlich<br />

schützenswerter Nordostküste, Regenerationsfabrik für 20.000 Arier (oder waren es ganze Arier-<br />

Familien?), später die Mutter aller Kasernen erst für die Rote, dann die Nationale Volksarmee,<br />

mehrere Kilometer lang bildet es heute, in drittelwegs verfallenem, drittelwegs demoliertem,<br />

drittelwegs umgewidmetem (Museen, Galerien, Ateliers, Kneipen, vielfältige Initiativen) Zustand<br />

noch eine mit dem Lineal nachziehbare, martialische Front zum Meer hin.<br />

Mit <strong>Volker</strong> <strong>Steinbacher</strong>s Augen-Stein in der Hand, laufe ich, ohne lange zu überlegen, auf die Mauer<br />

aus Bruchstein und Zement-Konglomerat, voll Mineralischem aus der Region (Feuersteinstücke), zu,<br />

genauer gesagt einen Abschnitt, der sich von den Wettern der Geschichte zernagt darbietet, seiner<br />

Deckplatte beraubt; ihn bin ich hochgeklettert und bette jetzt mein Mitbringsel in eine Lücke, ein<br />

bißchen verkantet, damit er stabil ruht und nicht beim nächsten Sturm gleich ins Wasser gefegt wird -<br />

und dort hockt er, wenn er nicht gestorben ist, noch heute und richtet sein Zyklopenorgan<br />

leidenschaftslos-kühl hinaus auf die Bucht, die, wenn mich nicht totale touristische Fehlorientierung<br />

narrt, links von Sassnitz, rechts von der Landzunge Nordperd begrenzt wird.<br />

Roland Held, Darmstadt<br />

2003<br />

Foto: Ute Döring, Darmstadt


Dominica<br />

nahe Highest Point<br />

Der Stein wurde am 20.02.2010 um 11.00 Uhr abgelegt.<br />

Ort: Nahe dem highest point ( 2.789 ft), World Heritage ,Vulkanberg,<br />

nahe fresh water lake<br />

Der Beitrag wurde vom Teilnehmer zurückgezogen.<br />

N.N., Heidelberg<br />

2010


Dominica<br />

Pointe Mulatre<br />

Nancy Atzenweiler, Pointe Mulatre<br />

2009<br />

Der Stein hat ein neues Zuhause gefunden!<br />

Am Stein-Strand von Pointe Mulatre Bay in Dominica /<br />

Karibik<br />

Das Auge sieht den Atlantik, evtl. sogar bis Martinique<br />

sowie auf der anderen Seite die Ocean Cabana vom<br />

Hotel Jungle Bay Resort.


Dominikanische Republik<br />

Los Casabes<br />

Der Stein musste daheim bleiben, weil es hier in "Los Casabes", etwa eine<br />

Stunde von der Hauptstadt Santo Domingo, Voodoo gibt, und das Risiko zu<br />

gross schien, dass irgendetwas in der Folge passieren könnte.<br />

Stattdessen freuten sich die beiden Herren der Zweiräderwerkstatt, dass ich<br />

sie fotografierte. Sie hatten offensichtlich grade nichts zu tun, und<br />

folgten schon länger mit ihren Blicken meinem Hin- und Herwandern im Dorf,<br />

in dem ich eine Gruppe von Haitianern besuchte, die mit Grundregeln der<br />

HIV-Prävention bekannt gemacht worden waren.<br />

Katarina Greifeld, Frankfurt/Main<br />

2007<br />

Santo Domingo, im März 2007


Dominikanische Republik<br />

Santo Domingo<br />

Der Stein liegt in der Hauptstadt der Dominikanischen Republik, Santo<br />

Domingo, auf einem kleinen Grashügel. Noch genauer gesagt befindet sich<br />

dieser Grashügel in der Urbanisation Franconia, die in der Nähe einer<br />

Hauptstraße namens Avenida Charles de Gaulles liegt.<br />

Von diesem Hügel aus hat der Stein freie Sicht bis zum Horizont und<br />

blickt über tiefer gelegene Stadtteile hinweg. Am Horizont sieht der<br />

Stein den Faro a Colón. Dabei handelt es sich um ein großes Museum über<br />

Christof Kolumbus. Dieses Gebäude sieht aus, wie ein auf den Boden<br />

gelegtes Kruzifix. Während der Nacht werden von diesem Bauwerk aus<br />

mittels einiger starker Strahler mehrere Kreuze an den Himmel gemahlt.<br />

Fotos habe ich leider nicht. Es wäre mir auch nicht möglich gewesen, all<br />

das was der Stein sieht adäquat festzuhalten.<br />

Ullrich Wagner, Langen<br />

2004


Dschibuti<br />

Douale<br />

What can we learn from Djibouti?<br />

Adapt or Perish<br />

Niels von Keyserlingk, Douale<br />

2004


Ecuador<br />

Cajas-Nationalpark<br />

Ich habe am 03.11.2005 einen Stein im Cajas-Nationalpark in Ekuador<br />

abgelegt.<br />

Der Stein liegt auf ca. 3800 m Höhe.<br />

Im Park gibt es 253 Seen. Hier leben Tiere, wie z.B. der Kondor, der<br />

Brillenbär, der Puma und Lamas.<br />

Die Temperaturen reichen von -2 Grad C bis 18 Grad C.<br />

Die Gesteine sind ca. 120 - 200 Millionen Jahre alt und vulkanischen<br />

Ursprungs.<br />

Die Seen sind erst vor ca. 1 - 2 Millionen Jahre durch Gletscher<br />

entstanden.<br />

Der Stein sieht auf einen See im Park.<br />

Stefanie Christ, Dieburg<br />

2005


Ecuador<br />

Cotopaxi<br />

Mission Auge<br />

4<br />

Mission Auge<br />

Auf meiner Reise durch Ecuador bekam ich dieses Auge mit, zuerst stellt<br />

sich mir die frage, wohin damit? Dann hatte ich einen geeigneten platz<br />

gefunden, der allerdings mit ein paar strapazen verbunden war. Der Gipfel<br />

des Cotopaxi.<br />

Er ist mit knapp 6000 Metern der höchste noch intakte Vulkan der Erde und<br />

seine Spitze ist mit ewigem Eis bedeckt. Um den Vulkan zu besteigen muss<br />

man sich die noetige Ausruestung besorgen und einen Guide anheuern,<br />

sonst wird das ganze lebensgefaehrlich.<br />

zuerst fährt man in ein Refugium das auf etwa 4800 Metern steht und<br />

bereitet sich von dort aus auf den aufstieg vor. Man schläft etwa drei bis vier Stunden mit Frauen und Männern aus der<br />

ganzen welt in einem riesen Schlafsaal, die alle das selbe Ziel und den selben willen haben. Gegen ein Uhr Nachts, wenn<br />

das Eis hart und ungefährlich ist geht man über ein Steinfeld bis zum Anfang der Schneegrenze.<br />

Wir hatten ein riesenglück und es war eine sternenklare Nacht. Ich kam mir vor wie auf dem Mond in diesem Steinfeld. Ab<br />

dem eis muss man dann so spezielle Steigeisen anziehen und ab geht`s. Natuerlich immer ganz langsam, Schritt für Schritt,<br />

weil es in diesen höhen nicht leicht ist zu Atmen.<br />

Stundenlang den Berg hoch und höher und es scheint kein Ende zu nehmen. Irgendwann habe ich mich gefragt warum ich<br />

diesen scheiss eigentlich mache, es war kalt, meine Füße taten weh und mein herz hat gepumpt als wolle es gleich einen<br />

Alleingang wagen. Aber ich hatte ja die Mission!<br />

Irgendwann war aber Schluss mit der Nacht und da wusste ich warum ich mich diesen Qualen ausgesetzt habe. So einen<br />

unbeschreiblichen Sonnenaufgang habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht gesehen. Es hat sich also doch gelohnt<br />

stundenlang durch den Schnee zu stapfen, um dem Auge eine neue heimat zu geben.<br />

Ich kann leider nicht richtig beschreiben wie wunderschön das war, weil es sich nicht in Worte fassen lässt wie es ist, über<br />

den wolken zu stehen und eine so grosse Energie vor sich aufstehen zu sehen.<br />

Ich hoffe aber, dass die Bilder für sich sprechen<br />

Hannah Ernst, Kelkheim<br />

2004


Ecuador<br />

Rio Toachi<br />

Ecuador, 19. Februar 2005, Rio Toachi - doch längst ist der Stein nicht mehr dort, wo wir ihn ließen.<br />

WIR sind Pachacutic, Ivan, Suco und Rainer, drei Quichua-Kinder und ein Deutscher.<br />

Vielleicht ist der Stein schon im Pazifik angekommen. Vielleicht hat ihn eines der Kinder als<br />

Glücksbringer mitgenommen. Alles bleibt in Bewegung ...<br />

Wer mehr über mich, über Pachacutic, Ivan, Suco ... und über Ecuador wissen möchte, gerade<br />

sind von mir zwei Bücher erschienen, meine Autobiografie "FERNES LAND - die DDR, die<br />

DEFA und der Ruf des Chimborazo" und der Roman "REGENBOGENBOA“.<br />

Rainer Simon, Potsdam<br />

2005


El Salvador<br />

San Salvador<br />

Der Stein wurde vor der "Casa la Esperanza"<br />

(Haus der Hoffnung) begraben. Dies ist eine<br />

Einrichtung der lutherischen Kirche El Salvadors<br />

für Obdachlose, Drogenabhängige, Prostituierte...<br />

mit den Möglichkeiten, sich und seine Kleidung<br />

zu waschen, eine warme Mahlzeit zu bekommen,<br />

manchmal Medizinische Untersuchung, Anonyme<br />

Alkoholiker kommen etc. Vor allem aber auch um<br />

einmal in Frieden dazusitzen, zu spielen und zu<br />

reden. Das Haus liegt in einem der großen Drogenumschlagsplätze<br />

San Salvadors. Der Stein<br />

wurde am Eingang von einigen "Besuchern" der Einrichtung begraben. Hanna und Ich<br />

dachten, dieser Platz wäre darum ideal für den Augenstein, da er nun an einem Platz liegt, wo<br />

man sonst gerne seine Augen abwendet, von der Gewalt, von dem Elend, den Drogengeschäften!<br />

In einem Viertel, das immer mehr herunterkam, wo sich immer mehr abgewandt<br />

wurde. Gleichzeitig liegt er aber auch am Eingang zu einem kleinen Ort der Geborgenheit,<br />

des Friedens, der Ruhe- ich hoffe, dass dies auch oder gerade eben im Sinne ihres<br />

Kunstprojektes ist. (so hatten wir das jedenfalls verstanden!)<br />

David Vogt, San Salvador<br />

2007


Eritrea<br />

Asmara<br />

Der Stein liegt zuhause auf dem Dach:<br />

…und das sieht er:<br />

“…wie gezogen steigt eine lagunenblaue Woge lose auf, steigt hinauf, durch den Koerper in<br />

den Himmel rauf…” (aus “blau”)<br />

Esther Geis, Asmara<br />

2004


Estland<br />

Tallinn<br />

Tallinn oder der Stein des Anstoßes<br />

An einem symbolträchtigen Tag, dem 9. Mai 2007 war meine Ankunft in der estonischen Hauptstadt Tallinn.<br />

Dieser Tag wird in Russland offiziell gefeiert als Beendigung des 2. Weltkriegs und der Befreiung von Hitler<br />

und dem Faschismus. Diese Feierlichkeit wird in Russland mit Blumen und Paraden begangen. Die Russen<br />

besuchen Denkmäler und öffentliche Plätze und legen dort auch Blumen nieder.<br />

So wurde 1947 auch in Tallinn als Denkmal für die gefallenen Soldaten ein Bronzesoldat im verkehrsreichen<br />

Zentrum der Stadt errichtet. Jahr für Jahr wurde dieser Platz besonders von der russischen Minderheit in Estland<br />

(von den 1,4 Mio Einwohnern Estlands sind 500.000 Russen) besucht, die dort Blumen abgelegten, um an die<br />

fatalen Folgen des Krieges zu erinnern.<br />

Neuerdings weht aber durch die ehemaligen Staaten des Sowjetblocks ein rauer Wind.<br />

Seit dem Beitritt der baltischen Staaten und Polen in die EU gibt es eine Anti-Sowjet-Haltung, die vor allem in<br />

der medialen Ausschlachtung und im sinnlosen politischen Konfrontationskurs mit der jetzigen russischen<br />

Regierung ihren Widerhall findet. Das estnische Parlament (Durchschnittsalter der Parlamentarier ist unter 35<br />

Jahren) beschloß, dass der Bronzesoldat, von den Russen liebevoll Aljoscha genannt, als ein Symbol der sowjetischen<br />

Besatzung an einen anderen Ort und zwar auf den Friedhof der Kriegsgefallenen Filtri Tee versetzt<br />

werden sollte. Diese Umsetzung<br />

geschah kurz vor meiner<br />

Ankunft am 9. Mai.<br />

Dieses Vorgehen führte dazu,<br />

dass einige russische Demonstranten<br />

randalierten, um ihre<br />

Wut zum Ausdruck zu<br />

bringen.<br />

Am 9. Mai glich die Stadt,<br />

obwohl ein ganz normaler<br />

Arbeitstag war , einer Geisterstadt.<br />

Alle Estonen hatten sich<br />

in ihren Häusern verschanzt,<br />

verschüchtert durch die von<br />

den Medien geschürte Angst<br />

vor den möglichen Krawallen<br />

der Russen. Die Altstadt war<br />

leergefegt.<br />

Jedoch am Platz des ursprünglichen<br />

Denkmals bis hin zum<br />

neuen Aufstellungsort, dem<br />

Friedhof der Kriegsgefallenen,<br />

wimmelte es von Polizisten und sensationslüsternen Presseleuten, die nur darauf warteten, dass etwas<br />

Spektakuläres passiert. Dessen ungeachtet marschierten und spazierten russische Familien, mit Blumen in den<br />

Händen, die Strecke vom alten zum neuen Standort des Denkmals entlang. Die Stimmung war friedlich und<br />

ähnelte einem Volksfest. Ich legte den Stein dann direkt hinter „Aljoscha“ ab, inmitten des Blumenmeeres.<br />

Man kann die Situation nicht besser beschreiben als die Dame an der Rezeption meines Hotels, die, als ich mich<br />

nach dem Ort des Denkmal erkundigte, antwortete: „Wir haben seit Jahrzehnten mit den Russen hier friedlich<br />

gelebt und die jungen Politiker, die populistisch und ohne jede Kriegserfahrung eine solche Entscheidung<br />

durchgesetzt haben, waren sich weder ihres Handelns bewusst noch über die Konsequenzen im Klaren. Dies<br />

diente nur dazu, sich von der langjährigen Beziehung zu Russland zu distanzieren.“<br />

Unsere estnische Stadtführerin hat das noch spitzer formuliert: „Während der gesamten Sowjetzeit wurde das<br />

Symbol und Kennzeichen Tallinns - ein christlicher Engel mit einem Kreuz in der Hand, nie angerührt. Warum<br />

kann man diese Symbole nicht respektieren und sie in ihrem geschichtlichen Kontext sehen?“<br />

Die estnische Regierung, die seit Jahren eine Politik der Einschränkung der Rechte der russischen Minderheit<br />

verfolgt, hat mit diesem sinnlosen Akt eine weitere Schneise in die Kluft zwischen die seit Jahrzehnten friedlich<br />

koexistierende Bevölkerungsteile geschlagen.<br />

Mai 2007<br />

Zafer Toker, Frankfurt/Main<br />

2007


Fidschi<br />

Malamala<br />

Liebe Leute,<br />

ich bin der achte und somit letzte Stein im Südseepaket 2006 und liege seit dem 21.<br />

Dezember, 11 Uhr, in einer Astgabel eines ausgetrockneten Frangipani-Baumes auf<br />

der kleinen Ausflugsinsel Malamala vor der Westküste von Viti Levu. Ich schaue über<br />

den Strand und die See bis Viti Levu. Bis nach Nadi, der drittgrößten Stadt auf den<br />

Fidschis, sind`s vielleicht 15 Kilometer Luftlinie. Wir hatten uns einer 20-köpfigen<br />

Besuchergruppe angeschlossen, die einen Tag auf der Insel verbrachte. Malamala<br />

ist im Besitz eines fidschianischen Clans. Es gibt hier zur Begrüßung Kava. Das ist ein<br />

für Melanesien und Teile Polynesiens typisches Getränk aus Wasser und den Wurzeln<br />

der Pfefferstrauchgewächse. In großen Mengen genossen, benebelt es.<br />

Malamala ist wirklich toll, um zu baden, zu schnorcheln und im Schatten zu lesen<br />

oder zu schlafen.<br />

Die Gruppe kehrte am Spätnachmittag ohne mich nach Nadi zurück. Nach dem<br />

Militärputsch Anfang Dezember hat sich die<br />

Lagen Fidschi wieder beruhigt. Einer Übergangsregierung sollen Neuwahlen folgen.<br />

Wollen wir mal hoffen, dass die Fidschis eine friedliche Zukunft haben.<br />

Viele Grüße<br />

Euer Stein Nummer 8<br />

Martin Feldmann, Frankfurt/Main<br />

2006


Fidschi<br />

Suva<br />

Ni sa bula, wie geht es Euch?<br />

Acht Augen-Steine sind am 15. November in<br />

Fidschi gelandet und wollen im www erzaehlen,<br />

was es in der Suedsee zu sehen gibt. Ich habe mich<br />

entschieden, in Fidschi zu bleiben und die anderen<br />

auf die weitere Reise zu schicken. In Nadi (sprich:<br />

Naendi) im Westen von Viti Levu, der groessten<br />

Insel des Archipels, nahmen wir den Bus nach<br />

Suva, der Hauptstadt der Fidschis. Auf der vierstuendigen<br />

Fahrt konnte ich auch einen Bick in The<br />

Fiji Times werfen und was ueber Ausschreitungen<br />

im Nachbarland Tonga lesen. In Fidschi kriselt es<br />

auch mal wieder. Das Militaer, das mit der derzeitigen<br />

Regierung im Clinch liegt, droht mit Putsch. Fuer Aussenstehende ist das schwer zu durchschauen.<br />

Fidschi, ehemals britische Kolonie, ist seit 1970 unabhaengig. Im Laufe der Jahrzehnte wurde<br />

schon dreimal geputscht. Im Hintergund standen vor allem ethnische Konflike zwischen den melanesischen<br />

Ureinwohnern und den Fidschi-Indern. Die Briten hatten im<br />

spaeten 19. und fruehen 20. Jahrhundert zehntausende von<br />

Indern nach Fidschi geholt. Sie arbeiteten vor allem auf den<br />

Zuckerrohrplantagen. Heute sind etwa 40 Prozent der fast<br />

850 000 Fidschianer indischer<br />

Herkunft. Alte melanesische<br />

Stammesstrukturen reichen<br />

wohl auch noch bis in die<br />

heutige Politik, was alles noch<br />

komplizierter macht.<br />

Martin Feldmann, Frankfurt/Main<br />

2006<br />

Seit dem 19. November 2006,<br />

11.30 Uhr, habe ich einen Platz<br />

in der Oeffnung eines knorrigen<br />

Baumstammes vor dem<br />

Regierungsgebaeude in Suva.<br />

Schon mehrfach marschierte<br />

Militaer auf. Aber die Lage ist<br />

bislang ruhig.<br />

Tatsache ist, dass in Fidschi vor allem die grossen<br />

Hotels und die Ressorts fast leer stehen, weil die<br />

Touristen aus Australien und Neuseeland ausbleiben<br />

und Buchungen fuer die kommenden<br />

Monate wegen der politischen Situation storniert<br />

wurden.<br />

Die Fidschianer nennen mich uebrigens Vatu. Die<br />

Pluralform ist gleich. So heisst der Weg der Steine<br />

in Fidschianisch NA GAUNISALA VEI VATU.<br />

Ich bin gespannt, was meine sieben Kollegen noch<br />

erleben werden.<br />

Moce (das heisst hier auf Wiedersehen)<br />

Euer Vatu


Finnland<br />

Helsinki<br />

place: UNIONINKATU, Helsinki, Finland<br />

date: 05.07.2004<br />

The stone sees the street on a rainy afternoon in july, viewing north<br />

towards the Kallio church.<br />

This summer has been the rainiest in Finland for a decade: we really have<br />

had our share of water! Unioninkatu is a long, straight street running from<br />

the rougher part of the city to the more elegant southern areas of old<br />

Helsinki.<br />

Tiina Väkiparta, Helsinki<br />

2004


Finnland<br />

Saimaasee<br />

Christine und Markus Thomas-Morr, Bad Soden<br />

2003


Frankreich<br />

Cascade de l'Ecrevisse/Guadeloupe<br />

Der Augenstein von Mirabel liegt in Guadeloupe am Wasserfall Cascade de l'Ecrevisse. Dieser<br />

befindet sich an der Route de la Traversée auf dem westlichen Teil des<br />

Schmetterlingsflügels" dieser Insel, der auch Basse Terre genannt wird.<br />

Dort wurde der Stein am 14. März 2006 in einem Baum deponiert, der sich am Auslauf des<br />

Wasserfalls befindet.<br />

Anette und Mathias Getzlaff, Wuppertal<br />

2006<br />

Das Auge kann direkt die nach unten stürzenden<br />

Wassermassen erkennen.


Frankreich<br />

Kourou/Französisch Guayana<br />

Claudia Langer, Freienwil<br />

2008<br />

Fast am Aequator hat das Auge inmitten anderer<br />

Steine den Blick auf eine Abflugrampe des<br />

Weltraumzentrums Guyana, CSG = Centre<br />

Spatial Guyanais, dem europäischem Weltraumbahnhof.<br />

Von hier starten die Ariane Raketen der<br />

ESA, von Arianespace und demnächst auch<br />

russische Sojus Raumschiffe.


Frankreich<br />

Mirabel/ Ardeche<br />

Alle AugenSteine kommen aus Mirabel !<br />

Maison Cœur Rouge<br />

Liane Palesch und Erwin Koch, Darmstadt<br />

1998


Frankreich<br />

Mirabel/Ardeche<br />

Mirabel ist ein kleines, fast verlassenes Bergdorf in den Ausläufern der Cevennen.<br />

Anläßlich eines Künstlertreffens malten hier 1998 <strong>Volker</strong> Beyer, Frank Schylla, Günter<br />

Hofmann, Hans Wutzler, Steffen Morgenstern und <strong>Volker</strong> <strong>Steinbacher</strong> Augen auf die<br />

vielen Steine, die hier herumlagen.<br />

Die Idee gefiel vielen Besuchern des Dorfes so gut, daß sie die Steine mitnahmen...<br />

Seither sind die Steine also auf Reisen.<br />

Inzwischen werden sie auf der ganzen Welt verteilt und dokumentiert.<br />

Sie sind Koordinaten eines weltumspannenden Kunstprojektes geworden:<br />

DER WEG DER STEINE.<br />

www.wegdersteine.de<br />

Jeder kann in Mirabel einen Stein mitnehmen und irgendwo in der Welt ablegen...<br />

<strong>Volker</strong> <strong>Steinbacher</strong>, Frankfurt/Main<br />

2005


Frankreich<br />

Paris<br />

„Die Pariser Weltausstellung 1937(...) steht im Zeichen einer gewaltigen Bekundung der Eintracht und<br />

des Friedens“ (Ausstellungskatalog).<br />

Wie ein Menetekel des heraufziehenden Weltkrieges stehen sich am Pariser Trocadero die Pavillons<br />

der Sowjetunion und Deutschlands gegenüber. Der sowjetische Pavillon, ein gestaffelter, aufwärtsweisender<br />

Bau trägt eine Großplastik der Bildhauerin Vera Muchina „Kolchosebäuerin und Industriearbeiter“.<br />

Ihm gegenüber der etwa gleich große, deutsche Pavillon von Albert Speer, von dessen<br />

Turm ein auf einem Hakenkreuz sitzender Adler auf den sowjetischen Pavillon hinabblickt. Hinter<br />

diesen Großbauten befindet sich ein modernes, lichtes Bauwerk, das dennoch große Aufmerksamkeit<br />

auf sich zieht: Der Pavillon der spanischen Republik.<br />

Die Pariser Weltausstellung eröffnet am 15. April 1937 .<br />

Elf Tage später, am 26. April, bombadiert die deutsche Wehrmacht das baskische Städtchen Guernica<br />

und tötet dabei mehr als 3000 Einwohner. Pablo Picasso, der eingeladen ist, mit einem Gemälde im<br />

spanischen Pavillon seine Solidarität mit der spanischen Republik zu bekunden, entschließt sich, mit<br />

einem gewaltigen Bild von mehr als 3 x 7 Metern dieses Kriegsverbrechen anzuklagen. Es wird in<br />

diesem Pavillon zu sehen sein.<br />

Picassos Guernica tritt eine lange Reise an. Es hängt viele Jahre im Museum of Modern Art in New<br />

York und erst nach dem Tode Francos wird es in Madrid seinen endgültigen Platz finden. Vera<br />

Muchinas Skulptur ist nach Moskau zurückgekehrt, der Hakenkreuzadler hoffentlich für immer<br />

verschwunden. <strong>Volker</strong> <strong>Steinbacher</strong><br />

Siehe Moskau, siehe Madrid, siehe Gernika-Lumo<br />

Anne-Catherine Charbonnier, Sevres und <strong>Volker</strong> <strong>Steinbacher</strong> Frankfurt/Main<br />

2003


Frankreich<br />

Paris<br />

Paris, den 1. Juli 2003, 14 Uhr Technisches Museum , rue st. martin 296<br />

das foucault´sche pendel hängt genau unter der apsis der kirche. der kirchenraum ist von 3 wächtern bewacht. zuerst denke ich<br />

mir, hier kann ich niemals irgendetwas irgendwo ablegen, geschweige in der nähe des pendels. also interessiere mich erst mal für<br />

alle anderen ausgestellten exponate. es führt ein ausstellungsweg bis unter das dach des kirchenschiffes. ich beschließe, diesen<br />

weg zu gehen und erst mal unbemerkt von dort oben das pendel zu fotografieren. dann steige ich wieder hinab und umkreise ein<br />

paar mal unauffällig das pendel . der wächter beobachtet mich, als ob er ahnt, dass ich die gesamte kirche sprengen möchte.<br />

plötzlich kommt ein junger student, geht direkt auf das pendel zu kniet sich davor auf den boden und macht ein paar fotos unterhalb<br />

der glasplatte von dem pendel. Na gut denke ich mir, also fotos machen ist wohl kein problem. Aber wie, den stein direkt an den<br />

fuß des pendels legen? jetzt betritt ein pensioniertes ehepaar, ich denke aus amerika, die kirche und steuert auf das pendel zu.<br />

erfürchtig verharrt es vor dem pendel und macht ebenfalls ein paar fotos. auf einmal verlässt der wächter seinen posten und<br />

verlässt die kirche. gute gelegenheit, aber das ehepaar denkt überhaupt nicht daran sich einmal die anderen austellungsstücke<br />

anzuschauen. egal, denke ich mir, nehme den stein, krabbel unter das pendel und lege den stein neben den fuß der glasplatte. das<br />

ehepaar weicht zurück und blickt mich völlig entgeistert an. jetzt noch schnell ein paar fotos gemacht, bis der wächter zurück<br />

kommt. er kommt zurück, aber bemerkt den stein auf dem blitzsauberen boden nicht. das ehepaar stürzt zu meiner verwunderung<br />

auch nicht gleich auf ihn zu. Ich schiesse noch ein paar fotos von dem pendel und verlasse langsam den kirchenraum. keine<br />

ahnung was passiert, wenn der stein mit dem auge unter dem pendel entdeckt wird, kann mir aber lebhaft ausmalen,was für<br />

gedanken der fund auslösen wird.... andreas hansel<br />

Jutta Heidt-Hansel und Andreas Hansel, Frankfurt/Main<br />

2003


Frankreich<br />

Saint Pierre/Martinique<br />

Am 28. März 2005 sind mein Sohn Dominic und<br />

ich für zwei Wochen nach Martinique<br />

aufgebrochen um dort zu tauchen und auch die<br />

Nachbarinsel Dominica zu besuchen, auf der<br />

ebenfalls ein Augenstein abgelegt werden sollte.<br />

Leider gab es Probleme mit der Fähre, so dass<br />

die Überfahrt nach Dominca nicht erfolgen<br />

konnte. Der Augenstein dort wird zu einem<br />

späteren Zeitpunkt niedergelegt.<br />

Am 4. April 2005, um 11:15 Ortszeit haben wir<br />

einen Augenstein in Saint Pierre, Martinique<br />

(61 ° westliche Länge, 14 ° nördliche Breite)<br />

abgelegt.<br />

Wir haben die Ruines L’Eglise du Fort am Fuß des Vulkans Mont Pelée als Ort für den Augenstein<br />

ausgewählt, von wo aus er sowohl den Vulkan, als auch das karibische Meer und Teile von<br />

Saint-Pierre sehen kann.<br />

Im Mai des Jahres 1902 spuckte der Vulkan Mont<br />

Pelée nicht nur einfach Lava - der Berg flog<br />

regelrecht in die Luft. Mit 450 Meter pro Sekunde<br />

raste eine Druckwelle auf Saint-Pierre zu. Häuser<br />

und Bäume wurden weggefegt wurden in<br />

Sekunden zerstört. Von den Schiffen, die in der<br />

Bucht vor der Stadt vor Anker lagen, waren nur<br />

noch brennende Wracks übrig. 30.000 Menschen<br />

starben, als einziger Überlebende wurde der<br />

Überlieferung nach ein Sträfling nach drei Tagen<br />

lebend in dem Schutthaufen gefunden, der zuvor<br />

das Gefängnis war.<br />

Nach und nach wurde die Stadt wieder<br />

aufgebaut, aber Saint-Pierre erreichte nie wieder<br />

die ursprüngliche Bedeutung als eine der wichtigsten Handelsstädte der Karibik. Nur wenige Häuser,<br />

so das Gebäude der alten Handelskammer, wurden bis heute originalgetreu wiederaufgebaut. Von<br />

anderen blieben nur Reste, wie etwa die<br />

Freitreppe Theaters. Auch die Ruines L’Eglise du<br />

Fort sind heute noch beeindruckende Zeugen<br />

der Katastrophe.<br />

Thomas Peters, Neu-Isenburg<br />

2005<br />

Wissenschaftler überwachen in einem modernen<br />

Observatorium hoch oben in den Bergen alle<br />

Aktivitäten des Mount Pelée. Nicht nur die<br />

Erdveränderungen, sondern auch die<br />

Wassertemperatur in den Flüssen wird dauernd<br />

gemessen. Alles Warnsignale dafür, ob der<br />

Vulkan in seinem Inneren anfängt zu brodeln.<br />

Denn der Mount Pelée gehört auch heute noch<br />

zu den gefährlichen Vulkanen – in einem<br />

Paradies in das es uns immer wieder hinzieht.


Frankreich<br />

bei Papeari, Tahiti/Gesellschaftsinseln<br />

Ende September bis Mitte Oktober 2003 segelten wir von Tahiti aus 3 Wochen durch<br />

französisch Polynesien. Am Ende unseres Törns in Raiatea flogen wir dann zurück<br />

nach Tahiti, wo wir den verbleibenden Tag nutzen wollten um einen passenden Ort für<br />

den Stein zu finden. Wir mieteten uns ein Auto und fuhren gemütlich auf der einzigen<br />

Strasse rund um die Insel, die von einem Berg<br />

dominiert wird und im Inneren kaum zugänglich ist.<br />

Es war feuchtwarm und bewölkt. Die Stimmung auf den<br />

Strassen Tahitis eher geschäftsmäßig, hektisch.<br />

Insgesamt also eine Atmosphäre, die nicht so<br />

südseestimmungsvoll ist, wie man sich das vielleicht<br />

wünscht oder vorstellt. Auf Tahiti einen<br />

Ort zu finden, der all das einschließt, was<br />

Polynesien in unserer Fantasie wachruft, ist kaum<br />

möglich.<br />

Also auf zum Gauguinmuseum - ein Ort direkt am<br />

Meer-, interessante Ausstellung, aber auch hier<br />

findet sich nicht der passende Ort. Neben dem<br />

Museum steht ein älteres Haus - direkt am Meer -<br />

das Grundstück noch vom Museumsgelände aus zugänglich.<br />

Davor die typischen Auslegerkanus,<br />

Fischernetze hängen da zum Trocknen, ein Hund,<br />

ein Kind auf der Schaukel, Palmen usw. Nach einer<br />

Weile des Herumprobierens finde ich den richtigen<br />

Platz für den Stein: ein Baum, in dem ein zweiter<br />

Baum wächst. Hier liegt er nun, durch die Wurzel<br />

des jungen Baumes geschützt und gehalten, im Rükken<br />

das Meer, im Blick das Gebäude des Gauguinmuseums,<br />

ganz in der Nähe des Ortes, wo Gauguin<br />

während seiner Zeit auf Tahiti gelebt hat.<br />

Corinna Glasenapp, Offenbach<br />

2003


Frankreich<br />

Thines<br />

11.9.2003<br />

Die Straße, die nach Thines führt, leitet durch eine wilde,<br />

herbe Natur. Ein Wildbach, im Sommer fast ausgetrocknet, ein<br />

langgestrecktes fast unzugängliches Tal, am Ende der Straße,<br />

in vollkommener Abgeschiedenheit das kleine Bergdorf.<br />

Den letzten Kilometer gehen wir zu Fuß entlang eines<br />

schmalen Weges. Thines liegt am Jakobsweg, der von Le Puy<br />

nach Santiago de Compostella führt. Über eine steile Treppe<br />

erreicht man eine kleine, stille Wallfahrtskapelle. Dort lege ich<br />

den Stein in eine schmale Mauerritze an der linken Seite des<br />

Kirchenschiffes.<br />

Verläßt man die Kirche, blickt auf eine furiose Landschaft von<br />

karger Schönheit. Die Idylle trügt.<br />

Ein Gedenkstein verweist darauf, daß Thines im zweiten Weltkrieg<br />

ein Rückzugsort der Resistance war. Denunziert von einem<br />

französischen Kollaborateur, rückten deutsche Verbände<br />

in das Dorf ein und erschossen alle Einwohner.<br />

Erwin Koch, Darmstadt und <strong>Volker</strong> <strong>Steinbacher</strong>, Frankfurt/Main<br />

2003


Gabun<br />

Libreville<br />

Anthony aus<br />

Ghana bewacht<br />

das Haus meiner<br />

Freundin Irene<br />

in Libreville.<br />

Eigentlich.<br />

Anthony ist<br />

aber auch sehr<br />

geschäftstüchtig,<br />

und so hat<br />

sich sein<br />

Wachthäuschen<br />

in einen afrikanischen<br />

Mini-<br />

Markt verwandelt.<br />

Oder eine<br />

Imbißbude.<br />

Oder beides.<br />

Ich habe ihm den Stein gegeben, damit er<br />

ihn zu seiner Sammlung der Dinge gibt, die<br />

offensichtlich für gute Geschäfte stehen.<br />

Damit das Auge ein bißchen über den Wächter<br />

wacht, der er ja eigentlich ist....<br />

Susanne Bernhard, Libreville<br />

2010


Gambia<br />

Fort James<br />

Gambia ist der kleinste Staat Afrikas. Er liegt an der Westküste und ist komplett vom Senegal<br />

umschlossen. Die Fläche des Staates bildet der etwa 480 km lange Fluss mit einem zwischen 25 bis 8<br />

km breiten Uferstreifen auf beiden Seiten. Dieser Fluss verleiht dem Staat seinen Namen der sich vom<br />

portugiesischen Wort câmbio (Austausch, Handel) ableitet. Was gehandelt wurde erzählte uns Lamin<br />

Trawaily:<br />

Portugiesische Händler befuhren im 18. Jahrhundert regelmäßig den Gambia und kauften junge<br />

Männer, Frauen und Kinder die entlang des Flusses aus den Dörfern entführt und versklavt wurden.<br />

Dieses „Geschäft“ übernahmen später die Engländer, die auf der Insel James Island einen befestigten<br />

Sammelpunkt - Fort James - einrichteten. Die Sklaven wurden auf der Insel in Verließen eingekerkert<br />

bis eine ausreichende Ladung zusammengestellt werden konnte. Von der Insel gab es kein entkommen<br />

– der Weg zum nächsten Ufer ist 8 km weit und das Mündungsgebiet wimmelte vor Haien. Aus den<br />

Dörfern entlang des Flusses wurden über 3 Millionen Menschen, hauptsächlich vom Stamm der<br />

Mandinka, Fulbe und<br />

Wolof, entführt und in<br />

die amerikanischen<br />

Kolonien verkauft.<br />

Der Blick nach Westen<br />

Thomas Guttandin, Hattersheim<br />

2006<br />

Den Stein für Gambia<br />

legte Lamin in eine<br />

Mauer der Ruine von<br />

Fort James. Der Stein<br />

blickt über die Mündung<br />

des Flusses hinweg<br />

Richtung Westen zu den<br />

Nachfahren der Sklaven<br />

die die Überfahrt<br />

überlebten. James Island<br />

ist heute nationale<br />

Gedenkstätte und<br />

erinnert an das Leiden<br />

und die Unmenschlichkeit<br />

der Sklaverei.


Georgien<br />

Dedoplis Tskaro<br />

Das Auge von Dedoplis Tskaro (Georgien, Kachetien)<br />

Am 20. Juli des Jahres 2005 habe ich einen sehr schönen schlanken Augenstein in Ostgeorgien (Kachetien)<br />

abgelegt. Ich war dort als Beteiligter an einer archäologischen Ausgrabung. Inmitten einer kargen<br />

Steppenlandschaft erhebt sich etwa einen Kilometer südöstlich der Provinzhauptstadt Dedoplis Tskaro ein<br />

markanter Berg mit zwei Gipfeln. Für die Bewohner Gegend besitzt der nach dem Propheten Elias benannte<br />

Berg, auf dem ein Kreuz steht, eine besondere Bedeutung. Sie gehen bereits seit der Antike einmal im Jahr am<br />

20. Juli dorthin, bitten den Bergheiligen Elias um Regen und unterstreichen diese Bitte mit dem Opfern eines<br />

Schafes. Selbstverständlich ist man dabei sparsam. Vergraben werden lediglich die Füße und der Kopf des<br />

Tieres. Die „spärlichen Reste“ verzehrt man im Rahmen eines Festmahles im Kreise der Familie.<br />

Wir konnten uns<br />

übrigens dem Fest<br />

nicht entziehen<br />

und haben es<br />

selbst ausprobiert.<br />

Ingo, der Grabungsleiter<br />

hat ein<br />

Schaf gekauft und<br />

wir haben es im<br />

Hause eines Georgiers,<br />

der mit uns<br />

zusammenarbeitet,<br />

mit sehr viel Wein<br />

(aus großen Trinkhörnern),<br />

anderen<br />

Speisen und Trinksprüchen verspeist. Geregnet hat es allerdings nicht. Der Augenstein liegt auf dem westlichen<br />

Gipfel des Berges und blickt nach Osten Richtung Aserbaidschan.<br />

Robert Hofmann, Kiel und Hainichen<br />

2006<br />

19. August 2006


Georgien<br />

Sadakhlo<br />

Lieber Herr <strong>Steinbacher</strong>, auch in Georgien konnte ich am 19.5.2005 einen Stein<br />

ablegen.<br />

Wo liegt der Stein?<br />

Der Stein liegt direkt an der Grenze zu Armenien in der Ortschaft Sadakhlo. Er<br />

liegt im Niemandsland, aber noch auf georgischer Seite.<br />

Was sieht der Stein?<br />

Der Stein sieht eine Grenze! Zoll auf der einen Seite. Brücke. Zoll auf der<br />

anderen Seite. Privat PKWs können nur mit großen Schwierigkeiten passieren.<br />

Reisende müssen zu Fuß über die Brücke und George der georgische Fahrer muss<br />

umkehren. LKWs kommen nach vielen Formalitäten durch, da dies eine der nur zwei<br />

Verbindungen Armeniens zur Außenwelt ist. Rundherum Berge und Schafe und ein<br />

weiter Weg zur Normalität im kaukasischen Chaos.<br />

Fotografieren ist natürlich verboten.<br />

Man begreift den langen Weg den wir gekommen sind.<br />

Mathias Lueg, Oberursel<br />

2005


Georgien<br />

Tiflis<br />

lieber volker<br />

wo liegt das auge? - das auge liegt auf der stadtgrenze von tbilissi. über tbilissi und georgien.<br />

und sind auf den fotos die dinge, die das auge "sehen" kann? - genau das kann das auge<br />

sehen.<br />

Gruss oleg<br />

Oleg Flaum, Tiflis<br />

2003


Ghana<br />

Axim<br />

Wir haben den Stein am 25.12.2005 um 17:45 Uhr am wunderschönen Strand von Axim im Westen<br />

Ghanas, am Fuß einer Palme abgelegt.<br />

Das Auge kann von dort aus auf das Meer blicken und den Sonnenuntergang beobachten.<br />

Axim ist eine Stadt in der Nähe der Grenze zu Cote d’Ivoire. Von dort aus kann man den Ankasa-<br />

Nini-Suhien National Park besuchen, ein 509 km² großes Stück noch vollständig erhaltener tropischer<br />

Regenwald.<br />

Die genaue Position des Auges ist 04° 51´ 7,7 ´´ N; 002° 14´ 7,0 ´´ W.<br />

Berlin, 07.01.2006<br />

Irene und Gerald Schneider, Berlin<br />

2005


Ghana<br />

Elmina<br />

Die Kanonen von Elmina Castle (São Jorge da Mina) sind auf die Stadt und den Hafen gerichtet. Vom<br />

offenen Meer her fühlten sich die Herren der Festung offenkundig weniger bedroht. Es waren<br />

Besatzer, die Portugiesen, die die Festung Ende des 15. Jahrhunderts errichten ließen, und die<br />

Holländer waren es auch: Sie eroberten Mitte des 17. Jahrhunderts Elmina, um nun ihrerseits das<br />

Hinterland mit der Hilfe lokaler Herrscher auszuplündern, stets auf der Suche nach Gold, vor allem<br />

schwarzem Gold: Sklaven eben. Diese wurden in Elmina gefangen gehalten und, sobald eine<br />

Schiffsladung zusammenkam, gewaltsam in die Neue Welt verfrachtet. Das blieb gängige Praxis, bis<br />

der Sklavenhandel im 19. Jahrhundert unterbunden wurde. Die Einnahmequelle der europäischen<br />

Besatzer versiegte, doch die Erinnerung an den einstigen Reichtum dieser Region hat sich in ihrem<br />

Namen erhalten: Goldküste. Erhalten ist auch die Festung mit den Kerkern, den Schießscharten und<br />

den Kanonen, die die europäischen Herrschaftsansprüche untermauern sollten. An einer solchen Kano-<br />

ne haben wir unseren Augenstein abgelegt.<br />

Solvejg Wilhelm und <strong>Volker</strong> Gottowik, Frankfurt/Main<br />

2007<br />

März 2007


Grenada<br />

Saint George´s<br />

Ja, der Stein…<br />

To tell a long story<br />

short (?), er wurde<br />

mir in Neu-Isenburg<br />

übergeben, mit 2<br />

Brüdern, diese waren<br />

für Mayreau und<br />

Aruba bestimmt.<br />

Ich nahm ihn mit<br />

zum Frankfurter<br />

Flughafen, von dort<br />

sollten wir 4 nach<br />

Tobago und von dort<br />

nach Porlamar auf der Isla Margarita /Venezuela fliegen, mit dem<br />

Ziel an Bord der Ocean Dream eine Kreuzfahrt Margarita -<br />

Grenada - Barbados -St.Vincent - Aruba - Curacao - Margarita zu<br />

machen. Leider kam ich alleine an, das Gepäck… verschollen,<br />

eine Woche lang.<br />

Die Steine haben also vielleicht schon all die fehlenden Länder<br />

bereist- aber sie schwiegen, als ich sie endlich wieder bekam.<br />

Nun gut- ich kam nochmals nach GRENADA, wenn auch nicht<br />

mehr nach Aruba und Mayreau, das fiel ohnehin wegen Swell aus.<br />

Schuhkammer der Polizeischule<br />

Ich trennte die Jungs, nahm den kräftigsten mit und erklomm mit ihm die 88 Stufen zum Fort George.<br />

Entlohnt für die unterschiedlichsten Stufen wurden wir mit einem traumhaften Blick auf den Naturhafen und<br />

die neue Pier für Kreuzfahrtschiffe. Die Polizeischule hat ihren Sitz hier oben, sonst ist außer ein paar<br />

Kanonen und alten Häusern, die vor sich hinrotten,<br />

nichts zu sehen.<br />

Nichts zu sehen? Oh doch, der Stein.<br />

Er hat seinen Platz gefunden- nachdem er von mir<br />

verabschiedet wurde, habe ich ihn so gelegt, dass er<br />

St.George’s den Rücken zukehrt, seitlich dem<br />

Naturhafen zugewandt ist und Blick auf den Grand<br />

Anse Beach hat, wo man wunderbar tauchen kann<br />

und Segler auf ihre Kosten kommen.<br />

Blick vom Fort auf die „Ocean Dream“, die vor Grenada auf Reede liegt<br />

Blick zum Grande Anse Beach<br />

Anja Schneidenbach, Neu-Isenburg<br />

2009<br />

Grenada ist eine ruhige freundliche Insel, die mich<br />

auch bei meinem vierten Aufenthalt nicht enttäuscht<br />

hat.<br />

Wenn ich wieder da bin, besuche ich den großen<br />

Bruder, dessen Brüder ich hoffentlich bis dahin auch<br />

ablegen konnte. 03.02.2009<br />

Blick zur karibischen Seite der Insel


Griechenland<br />

Agia Irini/Kreta<br />

Der Augenstein von Mirabel<br />

liegt in Westkreta in der<br />

Schlucht von Agia Irini. Er<br />

wurde dort am 23.6.03 im noch<br />

relativ weit oberen Teil<br />

abgelegt.Er sieht schluchtaufwärts<br />

auf eine riesige<br />

Geröllhalde, die sich zwischen<br />

die steilen Felswände ergießt.<br />

Zwischen den Steinen wachsen<br />

Kiefern und Oleander, der im<br />

Juni leuchtend rosarot blüht.<br />

An den Hängen wachsen Teppiche<br />

von Thymian und Salbei.<br />

Obwohl die Irini-Schlucht kleiner und unbekannter ist als die Samaria-<br />

Schlucht, ist sie wunderschön. Und es ist von Vorteil, daß nicht solche<br />

Touristenströme hierher kommen wie nach Samaria.<br />

Andrea Eschemann, Frankfurt/Main<br />

2003


Griechenland<br />

Athen<br />

Wo lege ich den Augenstein ab, in einer Stadt, die bereits vor 2500 Jahren die Wiege war für so<br />

unterschiedliche Bereiche unseres Lebens wie Philosophie und Kunst, Ethik und Moral, Politik und<br />

Baukunst und deren Auswirkungen noch immer anhalten und Europa geistesgeschichtlich prägen?<br />

Ich entscheide mich für die Akropolis, den heiligen Berg der Götter, mit direktem Blick auf den<br />

Parthenon, den Tempel der jungfräulichen Göttin Athene, Herzstück der Akropolis, Symbol des<br />

Reichtums und der Macht des stolzen antiken Stadtstaates Athen.<br />

Unter der politischen Führung von Perikles stieg Athen um die Mitte des 5. Jh. v. Chr. zur führenden<br />

Macht Griechenlands auf. Auch die Kunst erlebte im Zeitalter von Perikles eine Hochblüte. In Athen<br />

wurde im Rahmen eines gewaltigen Bauprogramms die von den Persern 480/479 v. Chr. zerstörte<br />

Akropolis neu gestaltet. In einem Zeitraum von etwa 50 Jahren entstanden auf dem Felsen der<br />

Akropolis der Parthenon, die Propyläen, der Tempel der Athene Nike und das Erechtheion.<br />

Perikles entmachtet schrittweise die Aristokratie und setzt die Volksversammlung ein. Somit ist der<br />

basisdemokratische Grundsatz der Gleichheit, der allerdings nicht für Frauen, Sklaven und Fremde<br />

gilt, eingeführt. Die expansive Außenpolitik und die demokratische Innenpolitik bescheren der Stadt<br />

eine außerordentliche Entfaltung. Phidias meißelt seine berühmten Reliefs und Skulpturen für den<br />

Parthenon. Die Schule der Sophisten prägt das geistige Leben und Sokrates tritt als unorthodoxer und<br />

unbequemer Denker auf, dem die großen Philosophen Platon und Aristoteles folgen werden.<br />

Aischylos, der als Begründer der Tragödie gilt, Sophokles und Euripides führen die tragische<br />

Dichtung zu neuen Höhen. Aristophanes ist der bekannteste Komödiendichter. In der<br />

Geschichtsschreibung setzen Herodot und Thukydides neue Akzente.<br />

Weit schweift der Blick von der Akropolis über die Stadt, von der damals eine solche Strahlkraft<br />

ausging und die heute heruntergewirtschaftet und gebeutelt ist. Europa muss heute die Euros nach<br />

Griechenland tragen und die Kontraste zu damals sind scharf. Der Götterhimmel ist entvölkert und die<br />

Menschen kämpfen ums nackte Überleben. Tritt man aus dem inneren antiken Ring heraus, der den<br />

heiligen Berg umgibt, wird man unvermittelt mit Smog, Lärm und Armut konfrontiert.<br />

Ortrud Toker, Frankfurt/Main<br />

2010<br />

im November 2010


Griechenland<br />

Firostefani/Santorin<br />

Santorin – die schönste Insel der Ägäis?<br />

Santorin , Thera oder Calliste, die Schöne, wie sie<br />

früher auch schon genannt wurde, ist eine Vulkaninsel<br />

mit spektakulären Ausblicken. Am 28. August<br />

2005 wurde ein Augenstein auf einem Torbogen<br />

abgelegt, der eine Treppe hinauf zur ehemaligen<br />

Burg schützt. Der Stein hat beidseitig Augen und<br />

schaut sowohl in die Caldera, den Kraterkessel, der<br />

ringförmig aber unterbrochen von Inseln umgeben<br />

ist, als auch auf die Treppe und die umliegenden<br />

Häuser.<br />

Die Caldera entstand 1628 v.Chr., als eine gewaltige<br />

Explosion den Vulkankegel weg sprengte und das<br />

Meer in den Krater einfließen ließ. Infolge dieser Explosion<br />

wurden auch minoische Kulturen auf Kreta<br />

und auf Thera selbst zerstört.<br />

Inmitten des Kraters wuchsen bei mehreren kleinen<br />

Ausbrüchen neue Vulkane aus dem Meer, auf die der<br />

Augenstein<br />

nun herabschaut.<br />

Der<br />

am Torbogenvorbeiführende<br />

Weg entlang des Kraterrandes wird von<br />

Frühjahr bis Herbst zeitweise täglich von mehreren<br />

Hundert staunenden Touristen begangen. An<br />

manchen Tagen liegen bis zu fünf kleinere und<br />

größere Kreuzfahrerschiffe in der Caldera und boten<br />

ihre Gäste aus.<br />

Friedrich und Kirsten Bergerhoff, Frankfurt/Main<br />

2005


Griechenland<br />

Mikri Laka/Samos<br />

Samos – eine griechische Insel vor der türkischen Küste<br />

Eine der größeren und grünen griechischen Inseln in der Ägäis. Sie liegt gegenüber von<br />

Kusadasi. Nur wenige Kilometer trennen sie von der Türkei.<br />

Auf der Nordostecke von Samos haben wir am 24. August 2005 um die Mittagszeit oberhalb<br />

der Bucht von Mikri Laka, östlich von Samos bzw. Vathi einen Augenstein auf einem Felsen<br />

abgelegt. Der Felsen steht im steilen Hang neben einem unbefestigtem Weg, von dem aus der<br />

Augenstein nicht zu sehen ist. Der Stein schaut ziemlich genau nach Süden. Was er sieht ist<br />

unter sich die kleine Bucht von Mikri Laka. Im Berghang über die Bucht wurde zeitweilig<br />

Manganerz aus den Felsen geholt. Die tiefen Höhlen aus der Abbauzeit sind noch zu sehen.<br />

Das Erz wurde von der kleinen Bucht aus abtransportiert. Dann blickt der Augenstein auf eine<br />

kleine Insel namens Kasonisi, hinter der sich<br />

der Hondro Vouno 279 m erhebt. Er liegt noch<br />

auf einer Halbinsel, die zu Samos gehört.<br />

Dahinter erheben sich markante Berge in der<br />

Türkei.<br />

Friedrich und Kirsten Bergerhoff, Frankfurt/Main<br />

2005


Grönland ( zu: Dänemark)<br />

Ilulissat<br />

Ort der Handlung:<br />

Ilulissat, 69 Grad 13 Minuten Nord, 52 Grad 06 Min West.<br />

Die Bucht heißt Sermermiut und war Siedlung der Inuit ehe Jakobshavn ( heute Ilulissat)<br />

gegründet wurde.<br />

Von dort haben Menschen seit 4000 Jahren diesen Ausblick gehabt.<br />

Dieter Zillmann, Ilulissat<br />

2009


Großbritannien<br />

Criccieht<br />

Wir dachten, es wäre mal was Neues, einen der Steine auf einer richtig altehrwürdigen Burgruine abzulegen.<br />

Beim Besuch deiner Internet-Seite habe ich gerade gesehen: Es liegt schon einer auf Urquart Castle in Schottland.<br />

Egal, Wales ist nicht Schottland und den Blick über die Tremadoc Bay auf die Berge von Snowdonia sollte man der Welt auch nicht<br />

vorenthalten.<br />

Criccieht Castle steht auf einem Hügel über dem gleichnamigen Städtchen auf der Halbinsel Lleyn in Nordwales, Grafschaft Gwynedd.<br />

(Der letzte Satz zu einem Wort zusammengefasst könnte einen von diesen ellenlangen und für uns unaussprechlichen walisischen<br />

Ortsnamen abgeben.)<br />

Die Burg ist bald 800 Jahre alt und wurde im Gegensatz zu den meisten anderen Burgen an der walisischen Küste nicht durch die<br />

Engländer, sondern den walisischen Fürsten Llywelyn der Große erbaut. Später saß dann dessen eigener Sohn dort in Gefangenschaft –<br />

rauhe Geschichte.<br />

Wer mehr darüber wissen will: Es gibt auch eine Webseite: www.castlewales.com/criccth.html, oder einfach unter „Criccieth“ suchen.<br />

Auf dem Snowden, dem höchsten Berg in Wales und England, hat übrigens Edmund Hillary die Ersteigung des Mount Everest geübt, weil<br />

dieser wohl so eine Art Miniaturausgabe von Letzterem ist.<br />

Tolle Gegend und nette Leute da, regnet halt manchmal...<br />

Michael, Nelly, Gwen und Sigrun Becker, Frankfurt am Main<br />

Die Bilder wurden am 31.07.04 aufgenommen.<br />

Sigrun Becker, Frankfurt/Main<br />

2004


Großbritannien<br />

Loch Ness<br />

09.02.2004 der Weg der Steine nach Schottland<br />

Hallo <strong>Volker</strong>,<br />

was sind die Sehenswürdigkeiten in Schottland ? Der Kilt ? Der Dudelsack ? Der Whisky oder Loch Ness mit<br />

dem Seemonster „Nessie“ ?<br />

Mein Ziel war, den Stein an einer markanten Stelle am Loch Ness zu platzieren. Leichter gesagt als getan.<br />

Der erste Versuch am 07.02.2004 scheiterte, weil massive Schneestürme die Autofahrt nach Loch Ness<br />

unmöglich machten.<br />

Der zweite Versuch am 09.02.2004 gestaltete sich besser. Kaum noch Schnee auf den Landstrassen und gegen<br />

frühen Nachmittag erreichten wir Loch Ness.<br />

Leider zeigte sich „Nessie“ nicht und da wir ca.<br />

2 ½ als Rückfahrtzeit geplant hatten, wurde der<br />

Stein an einem super Ort platziert.<br />

Der Stein befindet sich nun am Loch Ness und<br />

zwar in der Ruine von der Burg von Urquhart.<br />

In der Vergangenheit Residenz vieler Lords and<br />

Ladies vom schottischen Hochadel.<br />

Dort befindet sich der Stein im Grant Tower<br />

und zwar auf der Aussichtsplattform mit<br />

direkten Blick auf Loch Ness.<br />

Immer WACHSAM und vielleicht hat der<br />

Stein bereits „Nessie“ gesehen, das behauptet<br />

meine Tochter.<br />

Eric Schrade<br />

Eric Schrade Frankfurt/Main<br />

2004


Großbritannien<br />

London<br />

Nicht sehr gestärkt von einem weiteren englischen Frühstück fuhren wir am<br />

frühen Morgen des 19.07.2003 los nach London. Ich hatte mir vorgenommen,<br />

den Stein am Big Ben abzulegen. Nach einem Besuch im London Dungeon<br />

starteten wir unser Sightseeing-Tour. Da wir möglichst alle Sehenswürdigkeiten<br />

besuchen wollten, aber nur wenig Zeit hatten, war es sehr<br />

hektisch. Als wir dann endlich den Big Ben sahen, fuhren wir dort nur<br />

ohne anzuhalten vorbei und ich hatte noch nicht einmal Zeit, ihn richtig<br />

zu fotografieren.<br />

Ich war zuerst sehr enttäuscht, aber meine beiden Freundinnen haben mich<br />

mit ihren Vorschlägen tatkräftig bei der Suche nach einem geeigneten<br />

Platz für den Stein unterstützt. Nach einigem Hin und Her entschied ich<br />

mich dann für den Buckingham Palace. Ich legte den Stein ins Gras (echter<br />

englischer Rasen!) vor ein großes Blumenbeet, so dass er den Buckingham<br />

Palace und die vielen Touristen sehen kann.<br />

Und wer weiß, möglicherweise sieht er auch eines Tage Her Royal Majesty,<br />

die Queen, die dann vielleicht über ihn stolpert.<br />

Juliane Girbardt, Dietzenbach<br />

2003


Großbritannien<br />

Scapa Flow/Orkney-Inseln<br />

Mein Freund Chris lebt auf der Insel<br />

Hoy, das ist die Insel der Orkneys mit<br />

den höchsten Erhebungen (Ward hill 479<br />

m) und ist dem schottischen Festland am<br />

nächsten gelegen.<br />

Die Insel ist zu 90 % Wildnis und nur<br />

knapp 400 Menschen leben dort.<br />

Die Nord- und Westküste sind sehr felsig<br />

und ideale Brutstätten arktischer Vögel.<br />

Besonders beeindruckend ist Rackwick<br />

mit seiner hohen Steilküste.<br />

Chris lebt an der Westküste, welche als<br />

„Scapa Flow“ im ersten und zweiten Weltkrieg traurige Berühmtheit erlangte. „Scapa<br />

Flow“ ist eine von vielen Inseln umlagerte Meeresbucht, die der britischen Flotte als<br />

natürlicher Hafen und Hauptstützpunkt diente.<br />

Im ersten und zweiten Weltkrieg fanden dort erbitterte Kämpfe zwischen der deutschen<br />

und der britischen Flotte statt und der Meeresboden gleicht dort einem „Schiffsfriedhof“.<br />

Das untere Bild zeigt Scews, das Cottage von Chris. Auf Höhe der Fahne liegt das<br />

„Auge“ und schaut auf die Mill Bay, Bild oben, eine der zahlreichen Buchten von „Scapa<br />

Flow“.<br />

Andreas Fissla, Frankfurt/Main<br />

2004


Großbritannien<br />

Isle of Skye<br />

Der Weg der Steine – Stationen in Schottland<br />

24. August 2003, Dunblane Primary<br />

School, Platz vor der Turnhalle<br />

Am 13. März 1996 drang ein Mann in<br />

die Turnhalle der Dunblane Primary<br />

School ein, in der gerade eine Klasse<br />

mit 5-6 jährigen Kindern unterrichtet<br />

wurde. In wenigen Minuten erschoss<br />

Thomas Hamilton die Lehrerin Gwen<br />

Mayor und 16 Schülerinnen und Schüler und verwundete noch einmal so<br />

viele Menschen, bevor er sich selbst richtete. Das Massaker führte einer<br />

Verschärfung des britischen Schusswaffenrechtes.<br />

25. August 2003, Ben Nevis<br />

Mit seinen 1.343 Metern Höhe über NN ist der Ben<br />

Nevis bei Fort William der höchste Berg im<br />

Vereinigten Königreich.<br />

Das gälische Wort "Ben"bedeutet "Berg", "Nevis" wird<br />

mit "Himmel"<br />

oder<br />

"Wolken"<br />

übersetzt.<br />

Der Gedenkstein<br />

am<br />

Gipfel wurde von ver-schiedenen Jugendorganisationen<br />

errichtet, um an die Aufgabe der Ver-einten Nationen zu<br />

erinnern, "to save succeeding generations from the scource of<br />

war".<br />

27. August 2003, Isle of Skye (Innere Hebriden)<br />

Auf dem Gipfelpfad des<br />

Quiraing am Nordende der Isle<br />

of Skye endet die Reise des<br />

Steins.<br />

Durch diesen Einschnitt blickt<br />

der Besucher auf Flodigarry und<br />

die gleichnamige Insel. Hier<br />

lebte Flora MacDonald, die<br />

Bonnie Prince Charlie bei seiner<br />

Flucht aus Schottland half,<br />

indem sie ihn in Frauenkleider<br />

steckte und als ihre Zofe<br />

ausgab.<br />

Klaus Meßlinger, Frankfurt/Main<br />

2003


Guam ( zu: Vereinigte Staaten von Amerika)<br />

Tumon Bay<br />

Die Insel Guam ist heute beliebtes Urlaubsziel für japanische und koreanische Touristen. Für die USA<br />

ist Guam von grosser strategischer Bedeutung und beherbergt heute wichtige militärische Einheiten.<br />

Das Stein Auge blickt über den Strand der Bucht von Tumon Bay.<br />

Thomas W. Schubert, Palau<br />

2008<br />

Guam ist Mikronesiens bedeutenstes Handelszentrum und<br />

Drehkreuz mit Flugverbindungen in alle Welt.<br />

Am 07.08.2008 habe ich am Strand von Tumon Bay das<br />

Tusche Auge auf dem Ast einer Pinie abgelegt.


Guatemala<br />

Volcan de Pacaya<br />

Die Aussicht des Steines, ist wunderschön, aber leider konnte ich sie nicht<br />

dokumentieren, da der Gipfel in den Wolken lag als ich oben war. Warten auf<br />

bessere Sicht war auch nicht möglich, da es saukalt war und regnete ( wie<br />

in Wolken so üblich) und Schilder warnten zusätzlich vor giftigen Gasen.<br />

Bei Sonne ist die Sicht grandios!<br />

Da der Vulkan noch aktiv ist, hast du die einmalige Chance den Stein beim<br />

nächsten Ausbruch in die Umlaufbahn zu schiessen.....<br />

Heike Bäder und Frank Schylla, Darmstadt<br />

2004


Guinea<br />

Bodeizia<br />

Reinhard Hansen, Neuendettelsau<br />

2007<br />

Der Stein liegt in Bodeizia, einem Dorf südlich<br />

der Stadt N'zérékoré im Osten Guineas.<br />

Während des Krieges in Liberia waren viele<br />

Menschen aus Liberia dorthin geflohen.<br />

Zusammen mit Einheimischen planten sie ihre<br />

Zukunft.<br />

Viel gibt es<br />

hier nicht zu<br />

kaufen.<br />

Wieder einmal ist ein<br />

Stein auf einer Baustelle<br />

gelandet. Auf<br />

diesem Gelände soll<br />

eine Kirche entstehen.<br />

Sonntags sollen hier<br />

Gottesdienste gehalten<br />

werden.<br />

Von Montag bis Freitag allerdings soll das<br />

Gebäude auch als Kindergarten benutzt werden.<br />

Mit diesen dreien freuen sich schon<br />

viele andere Kinder darauf.<br />

Endlich eine Kindheit im Frieden!


Guinea-Bissau<br />

Bissau<br />

Daniela Mendes hat auf ihrer Reise nach Guinea Bissau den Stein auf einen Grabstein mit Blick auf<br />

das Meer auf dem Hauptfriedhof von Bissau gelegt.<br />

"Der Friedhof wird als ein ruhender Pol mit viel Erinnerungswert verstanden. Das Auge schaut in die<br />

Ferne übers Meer."<br />

Daniela Mendes<br />

Daniela Mendes, Bad Breisig<br />

2009


Guyana<br />

Georgetown<br />

Katarina Greifeld, Frankfurt/Main<br />

2007<br />

Der Stein sitzt auf dem Geländer des<br />

Hotels Pegasus in Georgetown und<br />

schaut auf die windige Bucht. Im<br />

Hintergrund ist ein Pavillon zu sehen,<br />

den die Bürger der Stadt im Jahr 1904<br />

zu Ehren an Queen Victoria errichten<br />

liessen. Links daneben werden an<br />

Sonn- und Feiertagen Hotdog-Buden<br />

aufgestellt, und für die Kinder ein<br />

Trampolin (gegen Gebühr).<br />

Im Pavillon treffen sich dann, wie<br />

überall auf der Welt, Liebespaare, um<br />

ihre Geheimnisse auszutauschen.<br />

Georgetown, im März 2007


Haiti<br />

Port au Prince<br />

Der Stein liegt in Port au Prince, Haiti. Er schaut vom Geländer des Hotel Montana raus auf die Bucht.<br />

Auch am nächsten Tag sass er noch auf dem Geländer des Restaurants, war aber leichtfüssig rund zwei<br />

Meter nach rechts gewandert.<br />

Etwas später kamen dann noch diese drei Herren von der UN-Friedensmission, die auch mal den<br />

schönen Blick fotografieren wollten, und dabei vom Stein gesehen wurden. Abends standen sie im<br />

Dunkeln im Garten, und bewachten uns.<br />

Wie so häufig, wohnen hier die Armen unten und die Reichen oben. Da es weder funktionierende Abwasserkanäle<br />

noch Müllabfuhr gibt, landet der Dreck unten in den kleinen Kanälen am Strassenrand,<br />

die dann ratzfatz verstopft sind.<br />

Dazwischen staksen Schweine - und natürlich Menschen.<br />

Port au Prince, im März 2007<br />

Katarina Greifeld, Frankfurt/Main<br />

2007


Honduras<br />

San Isidro<br />

Was ist denn hier los? So viel Action und Begeisterung auf einem Schulhof? Die Jungs und<br />

Mädels in Intibuca, im armen Osten des mittelamerikanischen Staates Honduras, haben<br />

sonst nicht so viel zu lachen und auch keine so rosigen Aussichten. Doch der nationale Plan<br />

"Bildung für alle", gerade auch für die bislang Benachteiligten, stößt für sie Türen auf: für ein<br />

besseres leben. Und sie bringen das Beste mit, was sie haben. Begeisterung!<br />

Der Stein liegt in einer Grundschule in der Gemeinde "San Isidro", im ländlichen Gebiet im<br />

Department Intibucá.<br />

Klaudia Kreussler, La Esperanza<br />

2008


Honduras<br />

Tegucigalpa<br />

Auszug aus dem Reisebericht von KR Wolfgang Döbrich,<br />

Lateinamerikasekretär der Evang.-Luth.Kirche in Bayern.<br />

Dienstreise nach Zentralamerika 1.-27.4. 08<br />

Samstag, 5. April<br />

Linda Mirlanda hat<br />

einen Freund<br />

mobilisiert, der ins<br />

Tourismusgeschäft<br />

einsteigen möchte. Er<br />

holt uns mit seinem<br />

alten Wagen von<br />

einer Tankstelle am<br />

Stadtrand von<br />

Tegucigalpa ab. Wir<br />

fahren ins „Valle de<br />

Los Angeles“, dem<br />

Naherholungsgebiet<br />

von Tegucigalpa.<br />

Auch unsere<br />

Stipendiatin Dania<br />

Elvir kommt mit und<br />

berichtet über ihre<br />

Studienperspektiven.<br />

Am Nachmittag<br />

fahren wir zum<br />

„Christo Picacho“<br />

hoch über der Stadt. Dort verlegen wir einen Augenstein des Künstlers <strong>Volker</strong> <strong>Steinbacher</strong>. Er hat einen<br />

prachtvollen Blick auf die Millionenstadt Tegucigalpa, Hauptstadt von Honduras. Von hier sehen die riesigen<br />

Armenviertel an den Hängen der Stadt, in denen sich unsere Partnerkirche, die Iglesia Cristiana Luterana de<br />

Honduras, engagiert, pittoresk aus. Wenn wir nicht um das schwere Leben der Menschen dort unten wüssten!<br />

Aber auch sie sind<br />

dem Schutz des<br />

„Christo Picacho“<br />

unterstellt. Am<br />

Nachmittag sind wir<br />

in der Familie der<br />

Sekretärin Linda<br />

Mirlanda eingeladen.<br />

Es wird Geburtstag<br />

gefeiert. Am Abend<br />

finden wir uns bei<br />

Kirchenpräsident<br />

Armindo Schmechel<br />

und seiner Frau<br />

Rosanne ein. Sie<br />

berichten über ihre<br />

Aufgaben in den drei<br />

Gemeinden der<br />

Hauptstadt, über die<br />

gesellschaftliche und<br />

ökumenische Arbeit<br />

der Kirche.<br />

Wolfgang Döbrich, Neuendettelsau<br />

2008


<strong>Indien</strong><br />

Agra<br />

Nach vielen Überlegungen und inneren Monologen, habe ich mich entschieden, den Stein an einem sehr<br />

touristischen Ort in <strong>Indien</strong> abzulegen. Das als 8. Weltwunder geltende Taj Mahal verbildlicht den Kontrast<br />

des Landes am besten, das von einem muslimischen Herrscher (heute ist der Präsident ein Muslim, der<br />

Ministerpräsident ein Sikh, das Land wird regiert von britisch gestylten Buerokraten der Hindus) nach 22<br />

Jahren Arbeit mit ueber 20.000 Arbeitern und ueber 200 Kuenstlern im Jahre 1653 beendet wurde.<br />

Es gibt wohl 16 Gaerten und 53 Fontaene, um diese Jahreszahl für immer festzuschreiben. Nachgezählt<br />

habe ich allerdings nicht.<br />

Gebaut wurde das Taj Mahal als Grabstätte fuer die meistgeliebte 3. Frau, auch weil sie unter anderem fuer<br />

Nachwuchs sorgte.<br />

Dieses Gebäude ist eine Wucht der islamischen Kunst. Voller Zahlenmystik, Symbolik und Symmetrie.<br />

Wenn man bedenkt, dass es nur dazu dient als Grabstaette der Lieblingsfrau und des Herrschers selbst zu<br />

dienen, welch eine grandiose Verschwendung!<br />

Viele daran beteiligte Arbeiter und Künstler mussten ihr Leben opfern. Den persischen Künstlern wurden<br />

danach die Finger abgehakt, damit sie nichts nachbauen konnten. Dieser Ort bildet exakt auch das heutige<br />

<strong>Indien</strong> ab.<br />

Im Inneren des Hotels Imperial in Delhi erscheint alles perfekt. Alles strahlt und funkelt vor Sauberkeit,<br />

edel schimmern die verwendeten Materialien, Marmor und Gold. Luxus pur.<br />

Verläßt man das Hotel erfolgt ein jäher Schnitt. Auf der Straße das genaue Gegenteil.<br />

Ebenso vor dem Eingangstor des Areal des Taj Mahal. Man glaubt einen anderen Planeten zu betreten.<br />

Einen Planeten des Perfektionismus, des Reichtums, der Ruhe und der Sauberkeit, völlig abgeschnitten<br />

vom realen Leben außerhalb der Gemäuer.<br />

Und hier liegt der Stein in einem Busch, direkt auf die Grabstätte blickend. Vielleicht für immer?<br />

Zafer Toker, Frankfurt/Main<br />

2007


<strong>Indien</strong><br />

Bombay<br />

Anne Henkel, Frankfurt/Main<br />

2003


<strong>Indien</strong><br />

Cochin<br />

Der Stein liegt in Cochin (Westküste <strong>Indien</strong>s), genauer<br />

gesagt in Fort Cochin nahe den chinesischen Fischernetzen<br />

am Gunnar Point in einem Kanonenrohr, das die<br />

Holländer dort hinterlassen haben.<br />

Auf der Uferpromenade flanieren indische Ausflügler,<br />

westliche Touristen und jede Menge Straßenhändler. Ein<br />

wirklich kosmopolitischer Ort also.<br />

Vor eventuellen Reinigungsaktionen der Inder ist dieser<br />

Ort relativ sicher, denn der Weg dorthin führt durch ein<br />

Grundstück, dass von Wochenendausflüglern als Toilette<br />

benutzt wird. Ich habe mich todesmutig durchgekämpft,<br />

denn der Stein sollte ja an einem sichern Ort liegen.<br />

Aus dem Kanonenrohr heraus überblickt der Stein die<br />

Einfahrt des Hafens von Cochin. Er kann Fischerboote<br />

ein- und ausfahren sehen, Frachter, und Kriegschiffe.<br />

Denn Cochin ist auch einer der größten indischen<br />

Marinestützpunkte. Hier will <strong>Indien</strong> beweisen, dass es<br />

eine wichtige Militärmacht ist und damit zu Recht einen<br />

ständigen Sitz im UN-Sicherheitsrat beansprucht.<br />

Aus diesem Grund, lehnte <strong>Indien</strong> auch ausländische Hilfe<br />

für die Tsunami-Opfer ab und schickte seine Marine<br />

stattdessen zur ersten Hilfe nach Sri Lanka und die<br />

Malediven. Hoffentlich konnten sie dort diese Hilfe auch<br />

schätzen.<br />

Deshalb ist das Kanonenrohr ein herausragendes Symbol<br />

dafür, wohin <strong>Indien</strong> –Hort des gewaltlosen Widerstands - steuert. Die Erben Gandhis schauen schon seit<br />

langem in die Röhre.<br />

Jürgen Sander, Rodgau<br />

2005


<strong>Indien</strong><br />

Jaipur<br />

Mit Hilfe von unserem Touristenführer, Herrn Pushpandra Singh Ratnawat, legten meine<br />

Freundin Liana Attorre und ich einen Augenstein ans Jantar Mantar (astrologisches<br />

Observatorium) in Jaipur.<br />

Die Anlage ist die größte unter den fünf Observatorien, die zwischen 1727 und 1734 von<br />

Maharaja Jai Singh II gebaut wurden.<br />

Der Name bedeutet Instrument (Jantar) Formel / Kalkulation (Mantar = Mantra), das heißt,<br />

Instrumente der Kalkulation; die Anlage hat auch religiöse Bedeutsamkeit, denn alte indische<br />

Astronomen waren Jyotisha Meister. Jyotisha kann als Weisheit des Himmels übersetzt<br />

werden und analysiert die Bewebungen der Himmelskörper durch Zeit und Raum, um eine<br />

Seele, die wiedergeboren wird, zum vollem Potential zu bringen.<br />

Irene Tosti, Genf und Liana Attore, Rom<br />

2009<br />

23. August 2009


<strong>Indien</strong><br />

Pelling (Sikkim)<br />

Der Stein liegt in einer Nische eines einfachen Stupa des Sangh-Gak Choling Klosters, das eine Bergkuppe in<br />

2.150 m Höhe krönt und rund 30 Km vom Kanchenjunga (8.500 m) entfernt ist. Es wurde 1642 von Gyalwa<br />

Lhatsun Chinpo gegründet und ist eines der ältesten Klöster in Sikkim, nicht weit entfernt von dem bekannten<br />

Kloster Pemayangtse in der Ortschaft Pelling (130 Km nördlich von Darjeeling). Wie an buddhistischen Orten<br />

üblich, sind laut einer Tafelinschrift „Killing, Drinking, Smoking“ verboten.<br />

Das Auge erblickt bei freier Sicht das Kanchenjunga-Massiv, das bei Sonnenaufgang besonders eindrucksvoll in<br />

den Himmel aufragt.<br />

Heidi und Ulrich Scheinost, Bad Vilbel<br />

2003


<strong>Indien</strong><br />

Shrirangapattana<br />

Auf dem Weg von Mysore nach Bangalore legten meine Freundin Liana Attorre und ich<br />

einen Augenstein ans Mausoleum in Shrirangapattana, Grab zu Sultan Tipu, dem Tiger von<br />

Mysore (1750 - 1799).<br />

Warum einen Augenstein gerade hier legen?<br />

Sultan Tipu war ein aufgeklärter Herrscher, der Wert auf das Wohlbefinden seiner<br />

Untertanen legte. Er glaubte, dass die Gesundheit und die Moralität seiner Leute wichtiger<br />

wären als finanzielle Verluste in der Staatskasse.<br />

Er war auch ein erbitterter Gegner der britischen Kolonialbestrebungen und führte 3 Kriege<br />

gegen die Briten. Seine Aussage: „Lieber ein Tag als Tiger als hundert Jahre als Schaf. „<br />

ist weltbekannt. Er starb auf der Feldschlacht in 1799 gegen Arthur Wellesley, den Herzog zu<br />

Wellington.<br />

16. August 2009<br />

Irene Tosti, Genf und Liana Attore, Rom<br />

2009


Indonesien<br />

Banda Aceh<br />

Ein Seebeben hat am zweiten Weihnachtsfeiertag 2004 die schwerste Flutkatastrophe seit<br />

Menschengedenken verursacht. An den Küsten von <strong>Indien</strong>, Indonesien, Sri Lanka und<br />

Thailand starben rund 280.000 Menschen, drei Millionen verloren ihr gesamtes Hab und Gut.<br />

Ich stehe in Banda Aceh, der Hauptstadt der indonesischen Provinz Aceh, im Stadtteil<br />

"Ground Zero", wie er nach der Katastrophe von Ausländern verniedlichend genannt wird:<br />

Hier lebten mehr als 35.000 Menschen. Von den wenigen Überlebenden sind nur einige<br />

Dutzend zurückgekehrt.<br />

Ich habe den Stein etwa zehn Meter vor mir ins Wasser geworfen. Es ist kein Regenwasser,<br />

das da steht, sondern Grundwasser. Denn durch das Beben hat sich der Erdboden unter das<br />

Niveau des Meeresspiegels gesenkt.<br />

Hans Stehling, Frankfurt/Main<br />

2005


Indonesien<br />

Borobudur<br />

Borobudur, Tempelanlage aus dem 9. Jahrhundert, Java.<br />

Der in drei Ebenen (alltägliches Dasein, vergeistigte Form, vollkommene Transzendenz ) gegliederte,<br />

gewaltige Bau ist über und über geschmückt mit im o.g. Sinn erzählerischen und bildnerischen<br />

Reliefs.<br />

Gekrönt wird er von mehreren stufigen Plattformen, auf denen glockenförmige Stupas stehen, mit<br />

gitterartig durchbrochener Wand, die erkennen läßt, daß sich im Inneren jeweils ein sitzender Buddha<br />

in Meditiationshaltung befindet.<br />

Die von <strong>Volker</strong> <strong>Steinbacher</strong> vorbereitete Augen-Scherbe liegt auf dem mit Sohle nach oben gekehrten<br />

Fuß einer dieser Skulpturen. Je nach Laune kann das Auge den Buddha anblicken oder, durch das<br />

Steingitter, die draußen umherirrenden Kulturtouristen oder einen den Nordhorizont beherrschenden<br />

Vulkan.<br />

Roland Held, Darmstadt<br />

2003


Indonesien<br />

Jayapura<br />

Was sieht der Stein?<br />

Der Stein liegt oberhalb der Bucht von Jayapura/Papua/Indonesien und hat<br />

Blick auf einige Gärten. Jetzt kommen Kinder auf ihrem Weg zum<br />

nächstgelegenen Fussballplatz vorbei, mit lautem Hallo und Geschrei. Wer<br />

allerdings gewinnt, das wird heute nicht mehr sichtbar, weil es dann schon<br />

dunkel sein wird, wenn die Jungs auf dem Rückweg sein werden.<br />

Wahrscheinlich kommen sie auch morgen wieder vorbei, wenn die Tropenhitze<br />

etwas abgenommen hat. Die Regenzeit hat begonnen, und der Bolzplatz ist<br />

voller Schlamm.<br />

20.September 2005, Jayapura<br />

Katarina Greifeld, Frankfurt/Main<br />

2005


Indonesien<br />

Kuta<br />

Kuta, Bali (Dez. 2003)<br />

Der Augenstein schaut auf dicke und auf dünne Bäuche. Er<br />

schaut auf Touristen, die neugierig die Namen der Opfer<br />

überfliegen, die beim Bombenanschlag auf Bali am 12.10.2002<br />

ums Leben kamen; und er schaut auf Angehörige und Freunde der<br />

Getöteten, die an diesem Denkmal ihrer Trauer Ausdruck<br />

verleihen. Vor dem Augenstein treffen Freud und Leid<br />

aufeinander, während die balinesische Bevölkerung versucht,<br />

zum Alltag zurückzufinden.<br />

<strong>Volker</strong> Gottowik, Frankfurt/Main<br />

2003


Indonesien<br />

Lingsar<br />

Lingsar-Tempel, Lombok (27. 12. 2004)<br />

Wo liegt der Stein?<br />

Der Stein liegt in einem Wasserbecken, inmitten des Tempelbezirks<br />

von Lingsar, in der Nähe der Hauptstadt<br />

Mataram. Dieser Tempel wird sowohl von Angehörigen der<br />

einst aus Bali eingewanderten<br />

hinduistischen<br />

Minderheit als auch der<br />

muslimischen Mehrheit<br />

besucht, wobei die alteingesessenen<br />

Bewohner Lomboks, die Sasak, eine ganz eigenständige<br />

Prägung des Islam, Wetu Telu genannt, entwickelt haben.<br />

Was sieht der Stein?<br />

Der Stein sieht zuerst einmal Unmengen von Münzen, die von<br />

hoffnungsfrohen Touristen ins Wasser geworfen wurden.<br />

Der Stein sieht Vishnu, der – von Garuda, seinem Reittier, gehalten<br />

– über ihm thront.<br />

Einmal im Jahr sieht der Stein Tausende von Gläubigen sich um<br />

sein Becken scharen, um das Tempelfest zu feiern.<br />

Nachdem sie gemeinsam für das Gedeihen ihrer Felder gebetet<br />

haben, liefern sich Hindus und Muslime eine Schlacht, bei der sie<br />

sich gegenseitig mit Reiskuchen bewerfen.<br />

Der Stein überlegt, ob das nicht eigentlich die Lösung wäre...<br />

Andreas Ackermann, Oberursel<br />

2004


Irak<br />

Bagdad<br />

Andreas Krüger, Bagdad<br />

2008<br />

Der Stein wurde am Fuße eines langsam verfallenden<br />

Monuments des Saddam Regimes auf<br />

der sogenannten Säbelstraße (Hands of Victory<br />

Monument) plaziert. Es ist ein schauriges und<br />

menschenschenverachtendes Denkmal, die<br />

Helme sollen von gefallenen iranischen Soldaten<br />

während des iranisch-irakischen Krieges<br />

stammen.<br />

Der Stein schaut nachdenklich auf die jetzt leere<br />

und mit Betonblöcken gesperrte Straße, die vom<br />

untergegangenen Regime für Militärparaden genutzt<br />

wurde. Die alte Ordnung zerfällt, die neue<br />

Ordnung entsteht erst noch und scheint noch in<br />

weiter Ferne.<br />

Wir hoffen, daß Ihr Stein die Betrachter des<br />

Denkmals zum Nachdenken anregt, und als<br />

menschliche Geste an einem unmenschlichen<br />

Ort verstanden wird.


Iran<br />

Bidjar<br />

xx<br />

Bidjar, berühmt durch eine bestimmte Art von Perserteppichen, liegt<br />

inmitten des iranisch-kurdischen Hochlandes und ist umgeben von<br />

Kalkplateaus, tief eingeschnittenen Schluchten, weiten, agrarisch genutzten<br />

Landschaften (Kornfelder) und einzelnen weit verstreuten Bergdörfern.<br />

Ganz in der Nähe dieser Kleinstadt befindet sich ein tief eingeschnittenes<br />

Tal, an dessen rechter Felswand sich eine "versteinerte Hand" befindet, die<br />

von den Kurden als Heiligtum verehrt wird. Jeder Wanderer bringt einen<br />

kleinen Stein mit und legt ihn in unmittelbarer Umgebung dieser Hand ab.<br />

Die "Hand befindet" sich in der Bildmitte der Felswand, zu der ein steiler<br />

Weg hinaufführt. Hier liegt nun "das Auge" am Ausgang einer Grotte und<br />

schaut in eine weite kurdische Ebene, die sehr von Ackerbau geprägt ist.<br />

Agamen huschen vorbei, Felsentauben gurren, der Gesang eines<br />

Isabellsteinschmätzers ertönt im Tal, Turmfalken rütteln und am Bach im<br />

Talgrund flattern tiefblaue Ameisenbläulinge durch das Sonnenlicht.<br />

Golnar und Joachim Lüderwaldt, Dreieich<br />

2005


Iran<br />

Teheran<br />

Assad Ebrahimi-Lamai, Frankfurt/Main<br />

2003


Irland<br />

Cliffs of Moher<br />

The stone eye has been placed<br />

in O´Briens tower at the top of<br />

the Cliffs of Moher, County<br />

Clare, Ireland. O´Brians tower<br />

was built in 1835. It has a<br />

panoramic view of the cliffs,<br />

the atlantic ocean, The Aran<br />

Island, the Connemara<br />

Mountains and Galway.<br />

The stone eye has been<br />

carefully and strategially<br />

inserted into into the outer wall<br />

of the tower to stabilize the<br />

tower structure and thereby<br />

prevent it from falling over the<br />

edge of the cliff in the future,<br />

John McInerney, Ennis<br />

2005


Irland<br />

Dublin<br />

Also, jetzt liegt er in Dublin.<br />

Meine Freundin Bine und ich sind nach Irland geflogen und weil Birgittchen,<br />

eine Freundin von <strong>Volker</strong>, uns von dem Projekt Weg der Steine erzählt hat<br />

und Irland noch fehlt, haben wir einen Stein mitgenommen.<br />

Wo legen wir den jetzt hin??<br />

Wir haben erst mal eine Stadtrundfahrt gemacht um systematisch Dublin<br />

nach geeigneten Stellen abzugrasen. Wir wollten einen Platz finden, wo man<br />

auch sehen kann, in welcher Stadt er liegt. In St.Patrick's Cathedral? Das<br />

hätte jede Kirche sein können.. Auf einer grünen Wiese? Hätte auch bei uns<br />

um die Ecke sein können.. Oder ein richtig irisches Pub? Irgendwie auch<br />

blöd...<br />

Wir haben den unserer Meinung nach besten Platz erst gerochen, bevor wir<br />

ihn gesehen haben - es war das Guinness Storehouse.<br />

Draussen vor dem Eingang stand nämlich in grossen Lettern aus Messing<br />

GUINNESS DUBLIN.<br />

Jetzt war das aber ein Riesengebäude mit grossem Eingang und tausend Menschen davor, die dieses Guinness Dublin als<br />

Fotohintergrund benutzt haben. Wir haben also erstmal gewartet bis zumindest keiner mehr unter der Schrift steht, weil wir nicht<br />

wollten, daß er gleich weggenommen wird. Nach einiger Zeit stand keiner mehr davor, Bine, die grösser ist als ich hat sich<br />

hochgereckt um den Stein in das U zu legen und genau in diesem Moment schaut der Pförtner aus seinem Häuschen - wenig<br />

begeistert - saublöd!<br />

Wir haben dann also den Stein mit reingenommen und im ersten Stock haben wir einen guten Ersatz gefunden -Ihr seht es selber<br />

auf den Fotos, der Stein ist ganz nah an Irlands köstlichstem Nass und wird jeden Tag von ..zig Besuchern bewundert....<br />

Stefi Neumann, Dreieich<br />

2004


Island<br />

Seyðisfjörður<br />

Ich habe mehrere Orte ausprobiert, bis ich den richtigen Platz gefunden habe.<br />

Heinrich Harries, Dreieich<br />

2003


Island<br />

Þingvellir<br />

Etwa 50 km östlich von Reykjavik reißt die Erde auf:<br />

Island liegt auf zwei tektonischen Platten, der nordamerikanischen und der<br />

europäischen, die Jahr für Jahr um einige Zentimeter auseinander driften. Eine von<br />

tiefen Rissen und Spalten, schrundigen Basaltwänden, Wasserfällen, Seen und<br />

Springquellen geprägte Landschaft.<br />

Über viele Jahrhunderte trafen sich hier die Männer Islands zur jährlichen<br />

Generalversammlung, dem Alþingi, einem nordischen Gegenstück zum antiken<br />

Athen. Die Stelle mit dem sogenannten Gesetzesfelsen ist mit einer weißen<br />

Fahnenstange markiert (1) Denn auch Gericht wurde hier gehalten und Frauen, die<br />

des Ehebruchs bezichtigt wurden, warf<br />

man in den kalten Fluß Öxará (2) – wer<br />

überlebte, war unschuldig.<br />

Die Landschaft ist von solcher Urgewalt,<br />

dass es schwerfällt, nicht an Elfen und<br />

Naturgeister zu glauben...immerhin<br />

befragt die isländische Regierung beim<br />

Bau von Häusern und Straßen einen<br />

Elfenbeauftragten.<br />

Vielleicht muß deshalb die evangelische<br />

Staatskirche (3) in dieser verlassenen<br />

Gegend Präsenz zeigen.<br />

<strong>Volker</strong> <strong>Steinbacher</strong>, Frankfurt/Main<br />

2011


Israel<br />

En Gedi<br />

Oase En Gedi ("Quelle des Zickleins)" am Totem Meer<br />

Unweit der Höhlen von Qumran, in denen im Sommer 1947 von einem Beduinen die bislang ältesten<br />

Bibelhandschriften gefunden wurden und unweit der Festung Masada - die einst König Herodes I. als<br />

Palastanlage diente und heute als Symbol der Freiheit Israels gilt - erhebt sich inmitten der wüsten<br />

Landschaft eine kleine Anhöhe, die als Kibbuz (seit 1953) genutzt wird. Einzigartig in Israel ist die<br />

Tatsache, daß dieser Kibbuz, En Gedi, als botanischer Garten angelegt wurde und sich durch viele<br />

Hunderte verschiedene Kakteensorten und exotische Pflanzen auszeichnet. Nach Südosten mit Blick<br />

auf das Tote Meer, schließt der Kibutz mit einem terrassierten Kakteengarten ab, in dem der Stein<br />

liegt.<br />

Sigrid Hofer, Marburg<br />

2008


Israel<br />

Rama<br />

Der Stein liegt an einem über 2000 Jahre alten Ölbaum in Rama/Galiläa.<br />

Lieber <strong>Volker</strong>,<br />

gemeint sind zwei Strophen eines Gedichts, das "DIE Sängerin" der<br />

Intellektuellen, Fairuz, die im Libanon lebt, besingt:<br />

Zu den zwanzigjährig gewordenen Palästinensern sagt sie:<br />

Wie die Olivenbäume steht Ihr, und wie die Stämme der Zeit verweilt Ihr.<br />

Alles Gute<br />

Khalil<br />

Abu Khalil, Rama<br />

2003


Israel<br />

Berg Tabor<br />

Der Berg Tabor<br />

Der Berg, der auf einen Vulkanausbruch zurückgeht, steigt westlich des Sees Genezareth als<br />

vollkommen ebenmäßig gestaltete Formation aus einer fruchtbaren Ebene auf. Viele Völker<br />

haben ihn im Lauf der Jahrhunderte erobert und ihre Kultstätten hinterlassen. Schon im 2.<br />

Jahrtausend v. Chr. wurde hier dem Gott Baal geopfert, später eroberten Ramses II., die<br />

Ptolemäer, die Makkabäer oder auch die Römer den Ort. Nach den Überlieferungen der<br />

Evangelien zog sich hier Jesus mit seinen Jüngern zurück, um zu beten, wobei sich sein<br />

Gewand und sein Gesicht in eine leuchtend weiße Lichtgestalt verwandelt und Mose und Elija<br />

mit ihm gesprochen haben sollen. Heute erhebt sich heute an zentraler Stelle des Bergplateaus<br />

die Kirche der Verklärung, umgeben von den Resten einer Reihe anderer religiöser Bauten.<br />

Der Augenstein ist eingebunden in die Steinfugen eines Mauerstücks der ehemaligen<br />

griechischen Eliaskirche.<br />

Sigrid Hofer, Marburg<br />

2007


Italien<br />

Pompeiana<br />

Liane Palesch und Erwin Koch, Darmstadt<br />

2003


Italien<br />

Rom<br />

Es ist schwer in einer Stadt der Superlative wie Roma, die mehr als 2700 Jahre alt ist, einen guten Platz für das<br />

Niederlegen eines Augen-Steins zu finden. Nach welchem Maßstab oder Kriterium sucht man einen Platz aus: ist<br />

es Geschichte, Kunst, die Lyrik, Architektur oder Religion? Oder legt man den Stein an die alten Stätten der<br />

„Brot und Spiele“ ins Colloseum oder an den Circus Maximus? Ist es die Dekadenz, der man huldigen will oder<br />

der heutigen Zeit, dem modernen Rom?<br />

Nachdem ich einen Stein im alten Zentrum des oströmischen Reiches - in Byzanz – niedergelegt hatte, fragte ich<br />

mich nun nach meinem Bewegunggrund, den Stein im vatikanbeherrschten Rom zu plazieren. Schließlich habe<br />

ich mich für das Sinnbild entschieden, das mich in jungen Jahren geprägt hat, die berühmte Szene aus Fellinis<br />

„Dolce Vita“, in der die Schwedin Anita Ekberg in dem nächtlichen Rom in den Trevi-Brunnen steigt und als<br />

laszive Filmdiva für Freizügigkeit in die Filmgeschichte eingeht. Das Bild Roms zu jener Zeit mit all seinen<br />

Berühmtheiten und dem sinnentleerten Leben, die Jagd der Paparazzi auf Bilder und Augenblicke, die diesem<br />

Leben einen Glanz verleihen sollen, ist und war für mich Kennzeichen und charakterisch für diese Zeit: kritisch,<br />

mitfühlend und humorvoll .<br />

Die Paparazzi, ein Begriff der in diesem Film erstmalig benutzt worden ist, haben sich inzwischen zu einer<br />

weltweiten Berufsgruppe etabliert und bevölkern nach wie vor auch Rom. Die Stadt ist voll von Touristen, die<br />

hochgerüstet und ausgestattet mit digitalen, mechanischen Kameras und Videokameras, nach wie vor auf der<br />

Suche sind nach dem Moment des Glücks, der Freude, der Liebe, des rechten Augenblicks und der Geschichte.<br />

Der berühmteste Brunnen Trevi ist auch ein solcher Ort der Momentaufnahmen.<br />

Der Stein liegt in der Mitte desjenigen Tritonen, der das feurige Seepferd zu bändigen versucht. Das Auge ist<br />

gerichtet auf hunderte, ja tausende von Besuchern, die den Moment genießen oder durch eine Aufnahme zu<br />

verewigen versuchen.<br />

Dies war am Freitag, den 9. Mai 2003 – am Nachmittag, nach meiner internationalen Konferenz , wo mir Zeit<br />

blieb, einige Stunden durch mein Rom auf Fellinis Spuren zu wandern.<br />

Zafer Toker, Frankfurt/Main<br />

2003


Italien<br />

Venedig<br />

Der Stein, der<br />

eigentlich in<br />

Kamerun abgelegt<br />

werden sollte, liegt<br />

nun in Venedig.<br />

Eine Freundin, die<br />

ich vor 18 Jahren<br />

in Damaskus<br />

kennengelernt<br />

habe, hat mich<br />

über Google<br />

gefunden. Am<br />

letzten<br />

Wochenende<br />

konnte ich dann<br />

endlich zu ihr<br />

fliegen und sie<br />

besuchen. Es war ein wunderbares Wiedersehen, so als ob keine Zeit vergangen<br />

wäre. Das war für mich Grund genug es mit einem Stein zu dokumentieren. Er liegt<br />

unweit ihres Hauses auf einem Holzpfahl eines "Gondola-Parkplatzes."<br />

Ramona Hering, Berlin<br />

2005


Jamaika<br />

Strawberry Hill<br />

Rund eine Autostunde von Kingston entfernt liegt das Strawberry Hill<br />

in den Blue Mountains, wo angeblich der beste Kaffee der Welt<br />

herkommt. Die Kaffeeplantagen verkaufen hier zu Höchstgeboten u.a.<br />

nach Japan, wo dann ein kleines Tässchen in besten Restaurants für<br />

teuer Geld angeboten wird.<br />

Der Stein hat das Geländer erobert, und beobachtet eine Gruppe<br />

junger Jamaikaner, die sich gegenseitig fotografieren. Alles hier<br />

lädt zum Fotografieren ein. Der Stein ist froh, dem stickigen und<br />

langweiligen Kingston entkommen zu sein, und sich hier zwischen<br />

anderen Steinen aufhalten zu können. Jetzt wartet er wohl darauf,<br />

dass ihn jemand mitnimmt<br />

irgendwohin...<br />

Katarina Greifeld, Frankfurt/Main<br />

2007<br />

Strawberry Hill, im März 2007


Japan<br />

Hiroshima<br />

Der Stein liegt im Friedenspark von Hiroshima an der sogenannten Atombombenkuppel.<br />

NN, Osaka<br />

2008


Japan<br />

Kobe<br />

Reiko Mogi, Berlin<br />

2003


Japan<br />

Kitakami<br />

Der Gottheit zu Füßen...<br />

Weit im Norden Japans, auf dem „Land-Schau-Berg“ (kunimiyama, bei Kitakami, in der Provinz Iwate)<br />

ruht das Auge zu Füßen einer Statue der buddhistischen Gottheit Kannon – und gleichzeitig voller<br />

Wohlgefallen auf einer schönen, alten Landschaft: Von Hügeln und kleinen Bergen eingerahmten, fast<br />

erntereifen Feldern, auf denen seit Jahrhunderten der tägliche Reis angebaut wird.<br />

Satoyama („Dorfberge“) heißt dieser Landschaftstyp – er steht heute für die traditionelle japanische<br />

Kulturlandschaft.<br />

Die andere Blickrichtung ist nicht ganz so harmonisch: Im breiten Tal des Kitakami-Flusses ergießen<br />

sich Beton, Asphalt und Plastik der gleichnamigen Stadt in die Landschaft und bedecken Wälder und<br />

Felder unter sich. Aber das sieht das Auge nicht.<br />

Julia Krohmer, Frankfurt/Main<br />

2008


Japan<br />

Kyoto<br />

Hermann Gerdau, Brachttal-Steitberg<br />

2006<br />

"Den Stein habe ich am 26. Oktober<br />

2006 im Rehgarten Tempel (Rokuon-ji)<br />

in Kyoto auf einen Felsen gelegt. Er<br />

schaut auf den so genannten Goldenen<br />

Pavillon-Tempel (Kinkaku-ji). Fast<br />

vollständig vergoldet, ist der Ende<br />

des 14. Jahrhunderts errichtete und<br />

1955 nach einem Brand wieder aufgebaute<br />

Pavillon seit 1994 Weltkulturerbe.Ich<br />

kann mir gut vorstellen,<br />

daß der Stein immer noch da steht,<br />

da sich in diesem Tempelgarten<br />

sicher niemand traut, etwas zu verrücken<br />

oder wegzunehmen. Man könnte<br />

ja das Ganze stören..."


Japan<br />

Miyajima<br />

Insel der Götter mit Auge aus Stein<br />

Endlich hat der Stein nach einigem Hin und Her seinen<br />

Platz gefunden. Und ohne zu übertreiben würde ich sagen,<br />

einen sehr guten Platz sogar. Sein neues zu Hause ist die<br />

Insel Miyajima 20km südwestlich von Hiroshima. Miyajima<br />

galt früher als heilig und zählt noch heute zu einer der drei<br />

(neben Amanohashidate und Matsushima) schönsten<br />

Landschaften Japans.<br />

Die Insel ist berühmt für ihren roten Itsukushima-Schrein<br />

mit großem Torii, welcher bei<br />

Flut im Wasser steht. (im<br />

Übrigen eines der meist<br />

fotografierten Motive Japans) Früher, als nur Priester die<br />

Insel betreten durften und das gemeine Volk nur auf dem<br />

Wasserwege zum Schrein gelangen konnte, markierte das<br />

Torii den heiligen Bereich.<br />

Und genau dort, halb heilig, halb irdisch, befindet sich der<br />

Stein nun. Gewaltsam in einen Teil dieses UNESCO-<br />

Weltkulturerbes hineingedrückt (nein, kaputt gemacht hab ich<br />

nichts).<br />

Ich denke, der Stein wird dort seinen Spaß haben. Er führt<br />

ein unglaublich aufregendes unter- und über Wasser-Leben,<br />

bei dem er Fische, pilgernde Touristen und zahme Rehe beobachten kann.<br />

Mona Yuki Preller, Frankfurt/Main<br />

2009


Japan<br />

Sapporo<br />

Den Stein habe ich bei meiner Mutter in Sapporo, Hokkaido abgelegt. Vorher habe ich ihm ein paar<br />

Dinge aus meiner Heimat gezeigt.<br />

Zum Beispiel den Showa shinzan (398 m),ein Berg der über Nacht aus der Erde kam.(einmalig auf der<br />

Welt.) Und Jigokudani, eine Vulkanlandschaft,auf deutsch: Höllental.<br />

Mimi Hayashi-Venus, Frankfurt/Main<br />

2009<br />

Zum Schluss ein Mittagessen in einem traditionellen<br />

„Soba“ Restaurant. Soba sind Nudel aus<br />

Buchweizen und in Japan sehr beliebt.


Jemen<br />

Aden<br />

Nun liegt auch in Aden, dem einst wohlhabenden Tor zum Roten Meer ein Augenstein.<br />

Er wurde dort am 4.7.2005 abgelegt.<br />

Wo liegt der Stein:<br />

Der Stein liegt direkt am Rande des Stadtteils "Crater" an der Straße am Rande des<br />

erloschenen Vulkans.<br />

Was sieht der Stein?<br />

Der Stein hat einen wunderschönen Blick auf den einst so mächtigen Hafen,in dem<br />

allerdings, nach Sechstage- und Golfkrieg und seitdem die Öltanker immer größer<br />

werden und somit nicht mehr durch den Suezkanal passen, nicht mehr viel los ist. Er<br />

sieht ein paar Fischerboote, tags die gleißende Hitze, nachts die Lichter. Er sieht<br />

Männer und ganz wenige, schwarz verhüllte Frauen. Kann sein, dass die Menschen<br />

Angst vor ihm haben, da der böse Blick in der jemenitischen Kultur allgegenwärtig<br />

ist und der Stein sehr fremd erscheint. Kinder machen einen Bogen um ihn und<br />

irgendwann wird ein Mutiger ihn in den Krater schleudern.<br />

Mathias Lueg, Oberursel<br />

2005


Jemen<br />

Sana´a<br />

Dein Stein liegt jetzt in Sana'a und zwar in unserem Büro im 3. Stock in<br />

einem Wohn- und Bürohaus mitten in Zentrum von Sana'a ganz in der Nähe<br />

vom Suq und der historischen Altstadt. Ich habe ihn mehrere Tage mit mir<br />

umhergetragen, er war beim Wasserminister, beim Bürgermeister, auf der<br />

Kläranlage, aber einen halbwegs würdevollen Platz konnte ich nicht<br />

finden.<br />

Unser örtlicher Büroleiter (ein Somali namens Mohamed) hat ihn dann in<br />

unseren Akten- und Büroschrank mit Blick zum Fenster gelegt. Dort ist er<br />

erst einmal völlig unversehrt. Unter dem Fenster erstreckt sich ein<br />

Fußballplatz, was besonders für meinen Kollegen aus Hamburg (150%-iger<br />

HSV-Fan) sehr wichtig ist. Ich lasse Dir noch eine genauere Beschreibung<br />

mit Karte des Standortes und ein Bild des Büros zukommen.<br />

Gruß<br />

Jo<br />

Joachim Glasenapp, Offenbach<br />

2003


Jordanien<br />

Petra<br />

Es war ein Jugendtraum von mir, Petra, die so<br />

genannte Königin der Karawanenstädte in Jordanien<br />

einmal mit eigenen Augen sehen zu dürfen. Jetzt bin<br />

ich schon 60 Jahre alt geworden und konnte mir den<br />

Traum erfüllen! Ich war sehr glücklich, dieses<br />

Wunder zu erleben. Vor allen Dingen war ich sehr<br />

stolz, den Augenstein vor dem Schatzhaus auf einem<br />

verborgenen Felsen ablegen zu können, so dass er<br />

das Wunder von Petra immer sehen kann. Ich hoffe,<br />

dass der Stein sehr lange dort liegen wird und sich täglich an der Schönheit erfreuen kann.<br />

Man kann es nicht fassen, wenn man die fast 2 km lange enge Schlucht (Siq) zu Fuß bewältigt hat, welche<br />

grandiose Schönheit man erblickt. Das Schatzhaus des Pharao ist das berühmteste Bauwerk der gesamten<br />

Anlage, die immerhin mehr als 20 Kilometer im Durchmesser groß ist und noch immer nicht vollständig<br />

ausgegraben sein soll.<br />

Felsengräber, Tempel und ein sehr großes Theater ziehen den Besucher in ihren Bann.<br />

Das legendäre Petra war einst Zentrum und Hauptstadt des riesigen Handelsimperiums der Nabatäer ab<br />

dem 6. Jahrhundert vor Christus. Die Schattierungen des für Petra so charakteristischen Sandsteins, der von<br />

gelblich über rötlich bis hin zu grau-bläulich, selbst weiß, schimmert, sind so grandios, dass es manchmal<br />

scheint, als sei die Farbe aufgemalt.<br />

Ein Erlebnis war ganz besonders beeindruckend: "Petra bei Nacht".<br />

Nach Einbruch der Dunkelheit wurden hunderte von Kerzen in der Schlucht und auf dem Vorplatz des<br />

Schatzhauses entzündet und ich fühlte mich in einer nie gekannten Märchenwelt.<br />

Ein alter Beduine spielte auf der einsaitigen Geige, er saß in der Mitte des Platzes zwischen den Kerzen und<br />

der Klang seines Instrumentes tönte in den Felsen. Zur Krönung des Erlebnisses kam plötzlich Flötenmusik<br />

aus dem Schatzhaus. Ein junger Beduine in seiner Tracht spielte Melodien seines Volkes. Als er aus dem<br />

Schatzhaus heraustrat und die wunderbaren Töne erklangen, liefen mir die Tränen....., weil mein<br />

Jugendtraum so wunderbar erfüllt wurde!<br />

Brigitta Philipps, Neu-Isenburg<br />

2005


Kambodscha<br />

Angkor<br />

Der Stein liegt auf der linken Seite des Tores.<br />

Ich bin davon überzeugt, dass er die nächsten 10 Jahre auch noch<br />

dort liegen wird.<br />

...Die anderen Bilder, sind die Gebäude, die der Stein sieht.<br />

...den Stein haben wir am 19.11.2003 um die Mittagszeit in den Tempel TA PROHM gelegt.<br />

TA PROHM befindet sich in der Stadt Angkor, Kambodscha, die um 800 nach Christus von<br />

Jayavarman II. gegründet wurde. Der Tempel TA PROHM wurde von den Entdeckern Angkors<br />

(Franzosen, 1860) in seinem ursprünglichen Zustand belassen (nicht renoviert). Somit legt er Zeugnis<br />

ab, über die Vergänglichkeit der Menschenwerke und die Macht der Natur. Angkor, die ehemalige<br />

Khmer-Haupstadt, wurde erst 1431 von dem damaligen König<br />

Jayavarman VII., verlassen. Die Khmer konnten ihre Stadt nicht mehr vor dem Vormarsch der Thais<br />

und der Siamesen verteidigen.<br />

Der Stein wurde von Markus, Olivia, Max und Lilli gelegt.<br />

Olivia Langensiepen, Dreieich<br />

2003


Kambodscha<br />

Killing Fields Choeung Ek<br />

Phnom Penh – die<br />

pulsierende für kambodschanischeVerhältnisse<br />

moderne<br />

Hauptstadt hinterlässt<br />

Eindrücke, die sich<br />

schwer einordnen lassen.<br />

Freundliche meist<br />

bitterarme Menschen,<br />

Straßenkinder in allen<br />

Altergruppen leben im<br />

Schatten der zum Teil<br />

recht teuren und luxuriösen<br />

Hotels und Restaurants.<br />

Die Straßen<br />

sind verstopft mit Mopeds,<br />

auf denen ganze<br />

Familien transportiert<br />

werden und Mütter<br />

während der Fahrt ihre<br />

Babies stillen. Sogar<br />

einen Kranken im OP-<br />

Kittel sehen wir als<br />

Sozius, hinter ihm sitzt<br />

eine Krankenschwester, die seinen Tropf hochhält.<br />

Die wenigen Autos, die uns begegnen, sind große immer schwarze Lexus-Geländewagen mit schwarz getönten<br />

Scheiben, denen die anderen Verkehrsteilnehmer sofort Platz machen, von denen sie Abstand halten. Wir haben<br />

nie erfahren können, wer in diesen Wagen sitzt.<br />

Und dann Tuol Sleng, das frühere Gymnasium der Stadt, das zum<br />

Foltergefängnis der Roten Khmer wurde. Als wir dort ankommen, stürzen<br />

die Bettler und Schwerstversehrten auf uns zu, manche Gesichter sind<br />

durch Brandnarben bis zur Unkenntlichkeit entstellt und die Gliedmaßen<br />

verstümmelt. Wir flüchten uns nach drinnen und werden mit den<br />

unvorstellbaren Grausamkeiten des Pol Pot Regimes konfrontiert, die in<br />

dem heutigen Genozid-Museum dokumentiert werden. Die<br />

Regimegegner, die hier gefoltert wurden, brachte man zur Exekution zu<br />

den ca. 15 km außerhalb der Stadt gelegenen so genannten Killing Fields.<br />

Hier mussten sich die Gefangenen der Einfachheit halber an die Ränder<br />

der bereits ausgehobenen Massengräber stellen und wurden, um Munition<br />

zu sparen,<br />

hinterrücks<br />

mit Schaufeln<br />

erschlagen.<br />

Wir erlebten<br />

diesen Ort als<br />

würdige stille<br />

Gedenkstätte, die von einer großen Stupa im<br />

Eingangsbereich dominiert wird. Hier werden die<br />

Schädel vieler Opfer, geordnet nach Alter und<br />

Geschlecht aufbewahrt. Den Augenstein haben wir<br />

unter einem der großem, uralten Bäume auf dem<br />

Gelände abgelegt. Wir haben den Baum ausgewählt,<br />

in dessen Krone die Lautsprecher hingen, deren laute<br />

Musik die Schreie der Sterbenden übertönen sollte.<br />

Dagmar Girbardt, Dietzenbach<br />

2009


Kamerun<br />

Njinikom<br />

Sehr geehrter Herr <strong>Steinbacher</strong>,<br />

Maria hatte den Stein in unserem Dorf Njinikom in Kamerun abgelegt. Leider<br />

konnten wir keine Fotos machen, da meine Kamara kaputt war. Der Stein liegt<br />

aber dort und wir werden Fotos machen, wenn wie das nächste Mal in Kamerun<br />

verreissen.<br />

Gruß<br />

Maria Kuma, ?<br />

2008


Kanada<br />

Banff Nationalpark<br />

„Welches ist euer Lieblingsgletscher?“, um solch lustige Fragen zu hören, muss man schon<br />

nach Kanada fahren. Um genau zu sein, in die Provinz Alberta und dort in den Banff<br />

Nationalpark, dem ältesten des Landes und dem drittältesten der Welt, von der UNESCO zum<br />

Welterbe erklärt. 6641 Quadratkilometer nichts als die herrlichsten Aussichten. Da arbeiten<br />

kernige Menschen wie Frank, der uns Natur anschauen fährt und sein Herz Gletschern<br />

schenkt. Wer hat schon mal darüber nachgedacht, welcher Gletscher ihm am sympathischsten<br />

ist? Ehrlich gesagt: Ich kenne überhaupt keine. Und schon gar nicht persönlich. Die Kanadier<br />

sind gerade hier sehr innig mit ihrer Natur. Sie bauen Millionen-Dollar-Teure Brücken für<br />

Bären, weil man herausgefunden hat, dass sich der Grizzly vor dunklen Tunneln fürchtet. Sie<br />

können sehr streng werden, wenn man auch nur das kleinste Papierschnippselchen fallen lässt<br />

und sie frieren nicht so wie wir, sondern ziehen schon bei 0 Grad kurze Hosen an. Wir sehen<br />

einen Bären (die sind hier Vegetarier – jedenfalls solange kein Tourist aus dem Auto steigt),<br />

ich sehe Elche (übrigens viel gefährlicher als Bären) und ich lerne, wie man Feuer macht ohne<br />

Feuerzeug oder Streichhölzer, nur mit Holz und Rinde und einem Messer. Das kann hier<br />

JEDER. Logisch, dass mein Stein auch in die Natur kommt, mitten ins Panorama in den<br />

Nationalpark – an einer Stelle, die wir mit einem Helicopter erreichen, nachdem wir über<br />

einen gigantischen Eissee geflogen sind. Vermutlich wird er hier vor allem Elche, Bären,<br />

Dickhornschafe und Wölfe kennen lernen und vielleicht freundet er sich ja auch mit einem<br />

Gletscher an. Zeit genug hätte er.<br />

Constanze Kleis, Frankfurt/Main<br />

2005


Kanada<br />

Caribou Island<br />

Ich habe in Canada, genauer auf Nova Scotia einen Stein positioniert. Dazu muss ich sagen, ich bin<br />

mit dem Rad unterwegs gewesen und habe wunderschöne Landschaften gesehen und alles in allem<br />

eine wunderbare Reise gemacht. Ich war sehr sehr glücklich und deshalb ist die Ablage und der<br />

gewählte Ort für den Stein auch eine sehr persönliche Angelegenheit.Ich hoffe, dass das dem<br />

Ganzen keinen Abbruch tut. Jedenfalls liegt er am letzten Ort meines Aufenthalts auf dieser Insel.<br />

Am letzten wunderschönen Aussichtspunkt, der sich mir bot. Mit "Blick" auf einen wunderschönen<br />

See und im Rücken hat er gewissermassen das Meer. So sah auch ich die Insel meistens. Wasser<br />

rechts und links meines Wegs. Und sonst nur Landschaften und nichts weiter. Weite und Ruhe und<br />

Schönheit. Auf der Karte siehst du, dass der Ort Caribou Island heisst.<br />

Ramona Hering, Berlin<br />

2004


Kanada<br />

Saint John´s<br />

Gefunden und gelandet<br />

3.7.06<br />

Augenstein in St. Johns auf Neufundland gelandet auf einer Skulptur von<br />

Luben Boykov.<br />

Die Wikinger fanden Newfoundland um 1000 n.Chr. An ihrem Siedlungsplatz hat<br />

Luben Boykov seine große Bronzeskulptur Meeting of two Worlds errichet.<br />

1497 landete John Cabot in der<br />

östlichsten Provinz von Canada und nannte das neu gefundene Land newe<br />

founde islande.<br />

Luben Boykov aus Bulgarien<br />

(www.culpturebyLuben.com) fand 1990<br />

politisches Asyl in Neufundland, als das russische Flugzeug auf dem Weg<br />

nach Cuba in Gander auftankte.<br />

Im Flughafen von St. Johns steht Luben Boykovs Skulptur Embrace, die an die<br />

vielen Tausend Menschen erinnert, die nach der Katastrophe am 11. September<br />

2001 auf den Flughäfen von Neufundland und Labrador Zuflucht fanden,<br />

nachdem alle amerikanischen Flughäfen gesperrt waren.<br />

Barbara Beisinghoff, Dreieich<br />

2006


Kanada<br />

Summit Lake 67° 42´ 27,0´´ N, 136° 27´ 05,6´´ W<br />

Einst war der Rat River Handelsroute. Indianer und Pelzhändler schleppten ihre Lastenkanus im vorletzten<br />

Jahrhundert stromauf, bugsierten sie stromab. Und Anfang der 1930er Jahre wurden hier zum ersten Mal in der<br />

Geschichte Flugzeuge zur Menschenjagd eingesetzt - die kanadische Polizei fahndete nach dem "Mad Trapper of the<br />

Rat River", nach Albert Johnson, der scheinbar grundlos zwei Polizisten erschossen hatte. Im Februar 1932 narrte er<br />

Tagelang auf seiner spektakulären Flucht durch die Richardson Mountains seine Jäger. Noch heute kennt die<br />

Geschichte jeder am Mackenzie River.Seit Jahrzehnten herrscht hier unberührte Wildnis, nur selten nimmt jemand die<br />

Strapazen auf sich und versucht auf diesem Weg, vom Mackenzie River aus den Yukon zu erreichen. Nach 150km<br />

stromauf bleibt vom Rat River nicht mehr als ein kleiner Waldbach. Verbarrikadiert von unzähligen Biberdämmen,<br />

Treibholz, Erlen windet er sich durch die ebene Tundra des McDougall Passes. Kleine Seen liegen auf der Paßhöhe,<br />

umringt von tausendfünfhunderter Gipfeln, schnee- und eisfrei Ende Anfang Juli. Einen Namen trägt kaum einer.<br />

Ein winziger Graben am Westende des Summit Lake, dem größten dieser Seen, bildet den Beginn des Yukon-<br />

Wassersystems. Dort ging die Reise meiner Boten - und des anderen Augensteins - am 12. Juli weiter. Doch tags<br />

zuvor holten sie mich ans Licht und paddelten mit mir von ihrem Lager zum Südufer des Sees. Sie erklommen die<br />

mittlere von drei felsigen Rippen. Über Geröll und Flechtenteppiche, auf die wahrscheinlich noch nie ein Mensch<br />

seinen Fuß gesetzt hatte, ging es etwa fünfzehn Meter hinauf zum Fuß einer kleinen<br />

Erle, die sich im unteren Teil der Felsrippe festkrallt. Auf einem Felsvorsprung vor der Erle wurde ich abgelegt. Was<br />

eine atemberaubende Wildnis! Mein Blick schweift über den Summit Lake. Sonnenaufgänge lassen für Minuten<br />

dämonenhafte Gesichter auf Bergen und ihren Spiegelbildern erscheinen. Zwei-, dreimal im Jahr landet vor mir unten<br />

auf dem See ein<br />

Wasserflugzeug und bringt Paddler, die den anstrengenden Aufstieg über den Rat River umgehen. Die einzigen<br />

Menschen, die ich hier sehe. Jetzt, am 31. Januar 2009, dominiert Weiß meine Welt : Ob heruntergerollt oder nicht,<br />

ich liege sicher unter einer schützenden Schneeschicht und warte auf den nächsten Sommer. Und auf Flechten, die<br />

mich in den nächsten Jahren überziehen werden.<br />

Siglinde Fischer und Walter Steinberg, Möttau<br />

2008


Kanada<br />

Toronto<br />

Toronto, 18.01.2004<br />

Hallo <strong>Volker</strong>, anbei ein Foto von Deinem Stein.<br />

Ursprünglich wollte ich Deinen Stein im CN-Tower in einer Höhe von über 400 m ablegen, aber mein Partner in<br />

Toronto hat wegen der extremen Sicherheitsbedingungen davon abgeraten.<br />

Daher habe ich den Stein am 18.1.04 während meiner letzten Geschäftsreise in einem der besten und ältesten<br />

Steakhäuser von Toronto, Ontario beim Gästebuch abgelegt. Der Inhaber George F. Goutzioulis hat nun den<br />

Augenstein im „Conclave Room“ auf den Kaminsims gelegt. Dort soll er George´s Gäste beim Essen zuschauen.<br />

Ich hoffe, Deinem Stein gefällt es dort.<br />

Eric Schrade, Frankfurt/Main<br />

2004


Kap Verde<br />

Sal<br />

Sal, Kapverden ( Febr. 2004)<br />

Meinen Augenstein habe ich dem Revolutionär und Befreiungskämpfer Amilcar Cabral<br />

auf die Patronentasche geheftet. Ihm zu Ehren steht ein Denkmal am internationalen<br />

Flughafen der kapverdischen Insel Sal. Jetzt schaut er in martialischer Pose auf die<br />

eintreffenden Touristen, die sich hoffentlich von der grandiosen Landschaft und den<br />

freundlichen Menschen beeindrucken lassen.<br />

Solvejg Wilhelm, Frankfurt/Main<br />

2004


Kap Verde<br />

Praia/ Sao Tiago<br />

Maria-Paz de la Usada, Madrid<br />

2003


Kasachstan<br />

Aksoran<br />

Wo liegt der Stein?<br />

Der Stein liegt auf dem Gipfel des Berges Aksoran. Die Koordinaten des Ablageortes sind 48° 25'<br />

25,4'' N, 75° 28’ 17,5'' O und 1.565m Höhe.<br />

Der Aksoran ist der höchste Berg des Karkaraly Massivs, welches wiederum der höchste Teil der<br />

mittelgebirgsartigen Kasachischen Schwelle ist. Die Kasachische Schwelle ist UNESCO Weltnaturerbe<br />

und zieht sich in West-Ost-Richtung durch den Teil der kasachischen Steppe, der Sary Arka<br />

(„Gelber Rücken“) genannt wird. Die Sary Arka gilt als das Kernland bzw. Ursprungsgebiet der<br />

Kasachen.<br />

Was „sieht“ der Stein?<br />

Das Ziel meines Kasachstan-Urlaubes war es, Steppe zu erleben – insbesondere den Gelben Rücken.<br />

Da der Aksoran ungefähr im Mittelpunkt des Gelben Rückens, auf jeden Fall aber sein höchster Punkt<br />

ist, habe ich ihn als Ablageort für den Stein ausgewählt. Bei guter Sicht – also anders als zum<br />

Zeitpunkt der Fotos – kann er die gelbe Steppe sehen. Bei schlechter Sicht sieht er immerhin die<br />

Steppenberge.<br />

Der Stein liegt in der und schaut auf die Mitte von dem, was für mich Kasachstan ausmacht. Und laut<br />

Bergführer haben meine Begleitung und ich dabei sogar die deutsche Erstbesteigung des Aksoran<br />

gemacht.<br />

Michael Herzog, Darmstadt<br />

2009


Kasachstan<br />

Almaty<br />

In Kasachstan gibt es so gut wie<br />

keine regulären Taxis.<br />

Ich komme gerade aus dem<br />

vermutlich schlechtesten Kunstmuseum<br />

heraus, als mich auch<br />

schon ein selbsternannter Taxifahrer<br />

auf russisch anspricht.<br />

Von der Rezeption des Hotels<br />

habe ich einen Zettel in der Hand<br />

worauf zu lesen ist, dass ich zum<br />

Markt möchte. Wir handeln den<br />

Preis aus, der jeweilige Vorschlag<br />

wird auf dem Handy angezeigt.<br />

Für 600 (3,30 €) fahre ich 40 Minuten<br />

durch die Stadt. Sofort und<br />

spontan wird mir klar, hier in<br />

diesem Taxi muß der Stein liegen,<br />

hier bekommt er die Stadt<br />

zu sehen. Ich hole den Stein raus und lege ihn vor die Frontscheibe. Der Taxifahrer schaut mich erstaunt an.<br />

Versuche ihm zu erklären, was es mit dem Stein auf sich hat. Aber alle Bemühungen sind umsonst. Er versteht<br />

gar nichts von alledem, was ich wiederum auch verstehe.<br />

Am Markt angekommen, möchte ich noch ein Foto vom Taxifahrer mit dem Stein machen. Er lässt sich darauf<br />

ein, bleibt weiterhin erstaunt aber freundlich.<br />

Den Stein möchte er mir wiedergeben, aber ich lege ihn wieder an seinen Platz vor der Frontscheibe und versuche<br />

ihm zu erklären, dass dieser nun seinen Platz in seinem Auto gefunden hat.<br />

Ein Lächeln im ganzen Gesicht, nicht ganz zu deuten...<br />

3.2.09<br />

Birgitte Harries, Dreieich<br />

2009


Kasachstan<br />

Fernstraße Almaty-Bishkek<br />

Was sieht der Stein?<br />

Der Stein sieht schwarz!<br />

Er liegt in der Nacht, auf der Fernstrasse Bishkek - Almaty, in einer Baustelle, eventuell ist<br />

jetzt schon eine Teerschicht drüber. Spätere Ausgrabungen werden über das fremdartige Auge<br />

rätseln, das so gar nicht in die Landschaft passt!<br />

Katarina Greifeld, Frankfurt/Main<br />

2004


Katar<br />

az Zubara<br />

Matthias Ohnemüller, Doha<br />

2010<br />

...unseren traditionellen Neujahrsausflug in<br />

den Norden des Landes haben wir dazu<br />

benutzt, dem Stein einen würdigen Platz zu<br />

geben. Er liegt nun in Al Zubara, der<br />

früheren Hauptstadt des Landes. Das Auge<br />

blickt von einem der verfallenen Wehrtürme<br />

auf das Meer, in Richtung des Nachbarn<br />

Bahrain.


Kenia<br />

Mara Buffalo Camp<br />

Die Masai Mara ist eines der bekanntesten und schönsten Schutzgebiete Kenias. Der Name des 1540 m ² großen<br />

Nationalreserve weist aus, daß hier das berühmte Nomadenvolk der Masai zu Hause ist. Sie gelten bei den<br />

Europäern als Inbegriff der stolzen, furchtlosen „edlen Wilden“.<br />

Aber kein anderes Beispiel als die Masai-Kämpfer, die Moran, verdeutlichen krasser, in welchem Dilemma sich<br />

die Masai-Gesellschaft befindet. Die Institution der Krieger ist überflüssig geworden und droht zu einer reinen<br />

Touristenattraktion zu verkommen<br />

Deshalb hatten wir auch kein gutes Gefühl mit unserem ursprünglichen Plan, beim Besuch in einem Masai-Dorf<br />

den Augenstein zurückzulassen.<br />

Wir nahmen ihn mit zum legendären Mara-River, an dem in 1676 m Höhe das Mara Buffalo Camp liegt. Dort<br />

haben wir am 20.10.2006, 12.50 Uhr für den Stein auf einem Felsen am buschbestandenen Flußlauf einen<br />

heimlichen Ausguck gefunden.<br />

Hier sieht er jeden Morgen bei Sonnenaufgang gegen<br />

6.00 Uhr die Hippos satt und müde die Uferböschung<br />

hinab in den Fluß tauchen, wo sie bis zum<br />

Sonnenuntergang im Wasser vor sich hindösen und<br />

meist nur mit Nüstern, Augen und Ohren an der<br />

Wasseroberfläche zu sehen sind.<br />

Barbara und Rainer Hejlik, Erfurt<br />

2006<br />

Nach Sonnenuntergang gegen 18.00 Uhr beobachtet<br />

er, wie die 4 t schweren Flußpferde ans Ufer steigen,<br />

wo sie Nacht für Nacht auf Nahrungssuche sind und je<br />

ihre 60 kg Grünzeug fressen.


Kirgistan<br />

Bishkek<br />

Was sieht der Stein?<br />

Der Stein sieht in das Zentrum von Bishkek, der Hauptstadt Kirgistans und darüber hinaus in<br />

die Berge des Altai-Gebirges. Davor erheben sich zwei blau leuchtende Kuppeln, Dächer<br />

zweier Geschäftshäuser, während rechts am Rand das Staatstheater mit den Kolonaden prangt.<br />

Im Staatstheater werden heute nur noch wenige Aufführungen gezeigt. Daneben gibt es noch<br />

die Oper, das Puppentheater und einige Museen, die alle trotz fehlender Finanzen am Leben<br />

gehalten werden - sehr lobenswert - , was in anderen armen Ländern nicht unbedingt so<br />

passiert.<br />

Aber auch der Blick in die entgegengresetzte Richtung ist interessant - wenn auch ohne Foto:<br />

In Bishkek findet man eines der nur noch wenig im öffentlichen Raum gezeigten Lenin-<br />

Denkmäler, hoch erhobenen Armes in die Zukunft (??) weisend, neben vielen anderen mehr<br />

zeitgenössischen Skulpturen aus der Zeit der nun zwölf Jahre dauernden Unabhängigkeit.<br />

Dazwischen Rosenbeete und Wasserspiele....<br />

Katarina Greifeld, Frankfurt/Main<br />

2004


Kiribati<br />

Betio<br />

Liebe Leute,<br />

der Gruss in Kiribati (sprich Kiribas) lautet MAURI.<br />

Das bedeutet so viel wie HALLO. Ich bin die Nummer<br />

4 im Suedsee-Paket 2006. . Seit 1999 zaehlt<br />

Kiribati zu den Vereinten Nationen. Zu Kiribati gehoeren<br />

noch die Phoenix-Inseln und ganz im Osten<br />

die Line-Gruppe mit Christmas-Island, in den<br />

spaeten 5oer und fruehen 60er Jahren Atombombentestgebiet<br />

der Briten und Amerikaner. Kiribati -<br />

mit etwa 60 000 Bewohnern - erstreckt sich im Zentralpazifik<br />

fast 3900 Kilometer entlang des Aequators.<br />

Ausser dem steigenden Meeresspiegel das<br />

groesste Problem: die Ueberbevoelkerung auf dem<br />

Tarawa-Atoll (41 000 Menschen). Deshalb foedert die<br />

Regierung die Umsiedlung vor allem auf die oestlichen<br />

Line-Inseln. Vor zehn Jahren habe es hier noch<br />

ziemlich schlimm ausgesehen, sagt mein Medium. Ein<br />

Grossteil der Bevoelkerung hat kein Klo mit Wasserspuelung.<br />

Deshalb begeben sich viele Menschen<br />

regelmaessig in die Lagune, um kleine und grosse<br />

Geschaefte zu erledigen.<br />

Ueber den Atollrand von Sued-Tarawa zieht sich eine<br />

35 Kilometer lange Strasse, die im Suedwesten ueber<br />

einen Damm bis zu dem Inselchen Betio fuehrt. Auf<br />

der ganzen Strecke sind viele Minibusse auf Achse,<br />

die nach Zuruf Leute am Wegesrand auflesen.<br />

Ich haben mit meinem Medium das Atoll erkundet.<br />

Bilder sind unter anderen in der Unterkunft (im<br />

Homestay), im Hafen, in den kirchenreichen Siedlungen<br />

und dann am Damm von Betio entstanden.<br />

Dort rosten zwei alte japanische Geschuetze vor sich<br />

hin, die an die Schlacht von Tarawa erinnern. Am 20. November 1943 hatten mehere tausend US-Marines mit<br />

der Stuermung von Betio begonnen.<br />

Nach mehreren Tagen besiegten sie<br />

die Japaner. Die Schlacht um Tarawa<br />

ging als eine der blutigsten in die<br />

Geschichte des Pazifikkriegs ein.<br />

4500 Japaner und 1113 Marines<br />

kamen ums Leben. 2290 Amerikaner<br />

wurden verletzt. Ausserdem<br />

gab es ungezaehlte Opfer unter der<br />

Zivilbevoelkerung.<br />

An einer der Kanonen am Suedostzipfel<br />

von Betio habe ich am 6.<br />

Dezember um 14.30 Uhr meinen<br />

endgueltigen Platz gefunden. Ich will<br />

hier gegen Krieg, Gewalt und fuer<br />

Frieden, Menschenrechte und so<br />

weiter demonstrieren. Ich schaue<br />

suedlich auf den offenen Ozean.<br />

Euer Atibu<br />

Martin Feldmann, Frankfurt/Main<br />

2006


Kolumbien<br />

Santa Fe de Bogotá<br />

Marlen Simon, Santa Fe de Bogotá<br />

2004


Kolumbien<br />

Santa Fe de Bogotá<br />

Bogota - Hauptstadt von Columbien liegt auf einem Hochplateau in 2600 Meter Höhe.<br />

Die Stadt ist vor allem laut und steht jeden Tag erneut vor einem Verkehrskollaps.<br />

Beeindruckend für mich war vor allem das Goldmuseum und der Aussichtspunkt Monserrate.<br />

Wo liegt der Stein:<br />

Den Stein habe ich am 23.02.2006 an die Mauer einer Wallfahrtskirche auf dem Berg<br />

Monserrate gelegt. Der Berg misst 3190 Meter. Eine Seilbahn brachte mich auf den Gipfel.<br />

Es gibt auch einen Fussweg nach oben. Allerdings, so sagte man mir, ist dies der sicherste<br />

Weg Opfer eines Überfalls zu werden.<br />

Was sieht der Stein:<br />

Von hier aus hat der Stein einen fantastischen Blick über Bogota.<br />

Antje Mertens, Niederdorfelden<br />

2006<br />

á


Komoren<br />

Laka Lodge, Parc Marin/Mohéli<br />

Die Fotos wurden am Strand der Laka Lodge im Parc Marin (der sich an der Südspitze<br />

der komorischen Insel Mohéli befindet) an exponierter Stelle aufgenommen.<br />

Hans-Dieter Stell, Antananarivo<br />

2010


Kongo, Demokratische Republik<br />

Kimbeimbe<br />

Reinhard Hansen, Neuendettelsau<br />

2006<br />

Der Stein liegt im Südosten der<br />

Demokratischen Republik Kongo,<br />

im Dorf Kimbeimbe bei<br />

Lubumbashi.<br />

Am 28.2.06 habe ich ihn vor der<br />

katholischen Dispensaire<br />

(Gesundheitsstation) abgelegt. Von<br />

dort kann er die Gesundheitsstation<br />

sehen mit all den vielen Menschen,<br />

die dort Hilfe erwarten. Von bis zu<br />

60 km kommen sie meist zu Fuß hier<br />

her.<br />

Im Gegensatz zu den<br />

Krankenhäusern der Stadt<br />

Lubumbashi wird Hilfe hier fast<br />

kostenlos angeboten. So können es<br />

sich die Menschen, die völlig<br />

verarmt im an sich reichen Kongo<br />

leben, wenigstens leisten, bei<br />

Krankheit Hilfe zu erfahren.<br />

Die surrealistische Gewitterwolke ist<br />

längst weitergezogen. Was sich aber<br />

über dem Kongo zusammenbraut,<br />

bleibt ungewiß:<br />

Frieden nach den Wahlen und eine<br />

sonnige Zukunft?<br />

Oder eine neue Runde des Krieges,<br />

der schon so viel Leid besonders<br />

über Frauen und Kinder gebracht hat<br />

und schon vier Millionen Menschen<br />

das Leben gekostet hat!


Kongo, Demokratische Republik<br />

Kimpese<br />

Der Stein liegt unter dem Mangobaum, hinter meinem Haus, ich habe heimlich<br />

gebuddelt. Und das gemalte Auge sieht diese schöne Aussicht, die ich auch<br />

so liebe, mein täglicher Blick in die Ferne.<br />

Herzlichen Gruß von Marianne Hövermann<br />

P.S. Ich bin in der Demokratischen Republik Kongo, dort, wo im Osten immer<br />

noch Krieg ist. Ich bin im Westen, hier ist es friedlich. Ehemals Zaire,<br />

mit der Hauptstadt Kinshasa, deshalb auch gerne kongo-Kinshasa genannt.<br />

Früher war's " Belgisch Kongo". Brazzaville liegt Kinshasa gleich gegenüber,<br />

am anderen Ufer des großen Flusses, des Kongo, man hat kleinen Grenzverkehr<br />

mittels der Fähre und gute Beziehungen zur Volksrepublik Kongo,<br />

ehemals französische Kolonie. Die deutsche Botschaft in Kinshasa ist auch<br />

für Brazzaville zuständig.<br />

Marianne Hövermann, Kimpese<br />

2005


Kongo, Demokratische Republik<br />

Shabunda<br />

Der Stein schaut aus dem Gartenzaun<br />

des besten Gästehauses in<br />

Shabunda auf die Straße.<br />

Weil es keine Straße nach Shabunda<br />

gibt, auch keine Wasserversorgung<br />

und keinen Strom, sind die Menschen<br />

wenigstens durch das Flugzeug<br />

mit der Außenwelt verbunden.<br />

Das Ticket dafür können sich allerdings<br />

nur die wenigsten leisten. Wer nur sprechen muss, kann seit einigen Monaten<br />

immerhin telefonieren. Telefone und Karten gibt es in<br />

solchen Läden.<br />

Wer reisen<br />

muss, so wie<br />

diese drei<br />

Frauen, geht zu<br />

Fuß. Die drei<br />

sind, um an<br />

einem Frauenseminar<br />

der<br />

evang.-luth.<br />

Kirche im<br />

Kongo teilzunehmen,<br />

300<br />

km zu Fuß marschiert. Jetzt tauschen sie sich aus und iskutieren,<br />

wie sie ihre Situation und die ihrer Familien verbessern können.<br />

Die meisten der Frauen in Shabunda haben am eigenen Körper<br />

schrecklichste Gewalt erlebt. Sie wollen nur noch eins:<br />

FRIEDEN!<br />

Im Krankenhaus werden nur Basisdienste<br />

angeboten. Was der Stein sieht, aber aus<br />

Respekt vor der Menschenwürde nicht als<br />

Foto zu sehen ist, sind die leerem Augen der<br />

vom Krieg traumatisierten Menschen. Diese<br />

Augen mußten solche Schrecknisse mit<br />

anschauen, dass sie sich seitdem weigern zu<br />

sehen. Langsam wird es friedlicher in<br />

Shabunda. Nach den Wahlen im Kongo vom<br />

Jahr 2006 hoffen die Menschen in Shabunda<br />

darauf, dass sie jetzt in Frieden und Freude leben können. Auch wenn die Zeichen schon wieder auf Krieg<br />

stehen: Am Tag der Frauen machen sie bei einer großen Demonstration in Shabunda deutlich: Wir wollen<br />

Frieden und Gerechtigkeit!<br />

Reinhard Hansen, Neuendettelsau<br />

2007


Kongo, Republik<br />

Vorort von Brazzaville<br />

Marianne Harries, Mainz<br />

2008<br />

...anbei ein paar Bilder vom Stein<br />

im Kongo. Diesmal ist es nicht so<br />

spektakulär: Der Stein liegt am<br />

Ufer des Kongo-Flusses, in einem<br />

Vorort südlich von Brazzaville.<br />

Auf der gegenüberliegenden Seite<br />

des Flusses sieht man Kinshasa,<br />

die Hauptstadt des "anderen"<br />

Kongo. Kinshasa hat ca. 7<br />

Millionen Einwohner, Brazzaville<br />

über 1 Million, aber davon sieht<br />

man nicht viel, und dahinter<br />

erstreckt sich auch fast<br />

unbewohnter Urwald. Der Kongo<br />

ist der drittlängste Fluss der Erde<br />

(nach Amazonas und Nil).


Korea, Nord<br />

Pjöngjang<br />

Sehr geehrtger Herr <strong>Steinbacher</strong>,<br />

vielen Dank für Ihren Brief vom 14. September und das Angebot, bei Ihrem interessanten<br />

Projekt mitzumachen! Die Botschaft wird sich bemühen, einen geeigneten Platz für den Stein<br />

zu finden, ihn aber voraussichtlich erst im kommenden Frühjahr dort auslegen können. Ich<br />

überlege derzeit, ob man ihn in einem alten buddhistischen Tempel 200 km nördlich von<br />

Pjöngjang deponieren könnte, aber vielleicht fällt uns auch noch ein symbolträchtigerer Ort<br />

ein.<br />

Wir werden Ihnen zu gegebener Zeit eine Nachricht und ein Foto schicken.<br />

Mit besten Grüssen<br />

Doris Hertrampf<br />

Botschafterin<br />

Sehr geehrte Frau Hertrampf,<br />

vor einem dreiviertel Jahr erhielten Sie von mir einen sogenannten "AugenStein", der Teil<br />

eines weltumspannenden Kunstinstallation ist.<br />

Sie hatten mir damals angeboten, den Stein an einem bestimmten Platz in Nordkorea<br />

abzulegen.<br />

Gerne hätte ich von Ihnen gewußt, ob das inzwischen geschehen ist und ob Sie darüber einige<br />

Information und eventuell Fotos haben.<br />

Sollte es Ihnen nicht möglich sein, an dem Projekt teilzunehmen, geben Sie mir doch bitte<br />

Bescheid, damit ich Sie aus der Liste herausnehmen kann.<br />

Aber auch in diesem Fall möchte ich Sie bitten, den Stein einfach in Nordkorea zu lassen.<br />

Ich würde mich sehr freuen von Ihnen zu hören und<br />

verbleibe mit freundlichen Grüßen um die halbe Welt<br />

<strong>Volker</strong> <strong>Steinbacher</strong><br />

Sehr geehrter Herr <strong>Steinbacher</strong>,<br />

vielen Dank für Ihre Email an Frau Hertrampf. Sie ist inzwischen turnusgemäß an einen<br />

anderen Posten versetzt worden.<br />

Ich bedaure, Ihnen mitteilen zu müssen, daß es uns aus einer Reihe von Gründen nicht<br />

möglich ist, an Ihrem Projekt teilzunehmen. Trotzdem will ich Ihnen mitteilen, daß wir Ihr<br />

Vorhaben für sehr unterstützenswert erachten.<br />

Ich wünsche Ihnen bei Ihren "AugenSteinen" weit mehr Erfolg las er Ihnen hier zuteil wurde.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Klaus Wendelberger<br />

Geschäftsträger<br />

----- Original Message -----<br />

From: <br />

To: ".PJOE L Hertrampf, Doris" <br />

Sent: Thursday, July 07, 2005 4:00 AM<br />

Subject: Re: Nordkorea / Ihr Schreiben vom 14.09.2004<br />

Sehr geehrter Herr Wendelberger,<br />

mit Bedauern habe ich Ihre Email zur Kenntnis genommen.<br />

Obwohl ich die Gründe für Ihre Absage nicht kenne, möchte ich anfragen, wo denn der Stein<br />

nun geblieben ist?<br />

Befindet er sich noch in Nordkorea oder hat Frau Hertrampf ihn mitgenommen? Sollte er sich<br />

noch in der Botschaft befinden, meine Bitte:<br />

Schicken Sie ihn nicht zurück, sondern lassen Sie ihn bitte im Land. In einer gewissen<br />

Hinsicht spielt es für das Kunstprojekt nur eine untergeordnete Rolle, wo der Stein sich<br />

konkret befindet. Auch wenn er auf eine Müllhalde wandert, ist er abgelegt. Vielleicht<br />

finden Sie aber auch jemanden, der den Stein irgendwo ablegen möchte.<br />

Es würde mich freuen, wenn ich in dieser Sache noch mal von Ihnen hören<br />

könnte und verbleibe mit besten Grüßen nach Pjöngyang<br />

<strong>Volker</strong> <strong>Steinbacher</strong><br />

Sehr geehrter Herr <strong>Steinbacher</strong>,<br />

Ihr Bedauern kann ich gut verstehen.<br />

Da der Stein sich noch immer im Schreibtisch der Botschafterin befindet, können wir ihn bei<br />

nächster Gelegenheit in der Stadt an einem nicht zu prominenten Ort (die hier allpräsenten<br />

Sicherheitsdienste könnten sich dann dafür interessieren) ablegen. Ich hoffe, diese<br />

Nachricht ist in Ihrem Sinne.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Klaus Wendelberger<br />

----- Original Message -----<br />

From: <br />

To: ".PJOE L Wendelberger, Klaus Harald" <br />

Sent: Thursday, July 21, 2005 7:56 PM<br />

Subject: Re: Nordkorea / Ihr Schreiben vom 14.09.2004<br />

Doris Hertrampf und Klaus Wendelberger, Pjöngjang<br />

2004


Korea, Nord<br />

Pjöngjang<br />

Alles geschieht in Nordkorea unter den Augen des Großen Führers. Und alles ist ein Anlass, IHM zu huldigen.<br />

In der Hauptstadt Pyongyang legen Hochzeitsgesellschaften Kim Il Sung, dem Ewigen Präsidenten, Blumen zu<br />

Füßen. Im Hintergrund der Kratersee des Mount Paektu, des heiligen Berges der Nordkoreaner, wo der Sage<br />

nach SEIN Sohn, Kim Jong Il, geboren wurde.<br />

Es hat lange gedauert, aber was sind ein paar Monate im versteinerten Nordkorea? An meinem letzten Tag in<br />

Nordkorea hat es noch geklappt: Der Stein ist zu Füßen des Großen Führers niedergelegt.<br />

Alois Sander, Essen<br />

2009


Korea, Süd<br />

Seoul<br />

Im Innenstadtbereich von Seoul gibt<br />

es überraschender weise etliche<br />

ziemlich steile Hügel (fast schon<br />

Berge), die sich ziemlich übergangslos<br />

aus der Masse der Wohnblocks erheben.<br />

Man kommt dann innerhalb von<br />

vielleicht 200 Höhenmetern aus neuzeitlichen<br />

Hochhäusern und breiten<br />

Strassen zu kleinen Hütten und steilen,<br />

engen Gassen und dann weiter zu<br />

schmalen Pfaden durch einen Wald aus<br />

verwachsenen Nadelbäumen und schroffen<br />

Felsen.<br />

Der Blick nach oben geht auf eine<br />

fast Zen-Garten mäßige Atmosphäre,<br />

die einen völlig vergessen lässt,<br />

daß man sich in einer asiatischen<br />

Großstadt befindet.<br />

Nahe dem Gipfel eines dieser Hügel liegt der Stein eingeschmiegt in die Kuhle<br />

eines wesentlich größeren Steinblocks, inmitten dieser friedlich abgeschiedenen<br />

Umgebung.<br />

Was sieht der Stein:<br />

Der Stein sieht aus seiner kleinen Oase der Ruhe herunter über das kleine Wald-<br />

gebiet zu den Wohnblocks und der Hektik des städtischen Seoul. Leider war an den<br />

Tagen meines Aufenthaltes in Seoul starker Wind, der Sandstaub und Abgase aus den<br />

chinesischen Schwerindustriegebieten über die Stadt geblasen hat; daher der Dunst<br />

über den Bildern.<br />

Elmar Heimes, Geisig<br />

2004


Korea, Süd<br />

Seoul<br />

My story:<br />

German Publishing House fired me after working more than for 10 years. I<br />

decided to spend my holiday far a way from Poland. On my trip to Fareast<br />

I found information about the Korean King Sejon used metal movable type<br />

in year 1403. It surprises me, because I was thinking Gutenberg was the<br />

first, who made it first.<br />

Anna Kommarnicka, Warschau<br />

2007


Kosovo (umstritten)<br />

Amselfeld<br />

Der Stein liegt auf dem Amselfeld vor Priština und schaut er auf die Braunkohlekraftwerke<br />

Kosovo A und Kosovo B, die sich in der Nähe der Gemeinde Obilić<br />

befinden.<br />

Der Beitrag wurde vom Teilnehmer zurückgezogen.<br />

N.N., Priština<br />

2008


Kroatien<br />

zwischen Moscenice und Brsed<br />

Der Stein befindet sich in Kroatien, an der<br />

Küste Istriens.<br />

Der Stein beobachtet die Inselwelt vor der<br />

Küste.<br />

Der Stein ist so ausgerichtet, dass er vom<br />

Zentrum der Altstadt Neu-Isenburgs weg<br />

(d.h. radial nach außen) blickt.<br />

Da jede Erfahrung erst im Kontext der in der<br />

Vergangenheit gemachten Erfahrungen Sinn<br />

bekommt, erhält der Stein die Möglichkeit,<br />

einen begrenzten Blick auf seine Herkunft zu<br />

werfen (gemeint ist jedoch nicht die<br />

physikalische Herkunft des Steines aus<br />

Mirabel/Frankreich).<br />

Realisiert ist dieses joycesche „retrospective<br />

arrangement“ durch einen Taschenspiegel, der<br />

die Richtung zum Zentrum der Altstadt von<br />

Neu-Isenburg abbildet.<br />

Jürgen Womser-Schütz und Kerstin Schütz, Neu-Isenburg und Höchst/Odenwald<br />

2005


Kuba<br />

Havanna<br />

Im April 2006 besuchten wir Cuba. Es ist ein wunderschönes,<br />

interessantes und reizvolles Land. Es waren für uns<br />

unvergessliche Tage.<br />

Wir beteiligten uns sehr gern am Projekt „Wege der Steine“<br />

von Herrn <strong>Volker</strong> <strong>Steinbacher</strong>.<br />

Bisher lag noch kein Stein in Cuba. Darum haben wir uns für<br />

den geschichtsträchtigen Platz der Revolution in Havanna<br />

entschieden.<br />

Im „Rücken“ von dem Stein ist das Innenministerium<br />

mit dem stilisierten Antlitz von<br />

Ernesto „Che“ Guevara und dem Schriftzug<br />

„Für immer der Sieg“.<br />

Karin und Norbert Kliks, Berlin<br />

2006<br />

Der Stein liegt an einem Lichtmast mitten auf<br />

dem Platz der Revolution in Havanna.<br />

Das ist der Versammlungsplatz schlechthin,<br />

riesengroß, aber auch ziemlich öde!<br />

Der Stein „schaut“ auf das moderne José-<br />

Marti-Museum. José Marti gilt als<br />

„intellektueller“ Vater der Revolution. Er<br />

wird als Nationalheld sehr verehrt.<br />

Hinter dem Gebäude befindet sich der<br />

Palacio de la Revolucion, der<br />

Regierungspalast. Das sind Arbeitsräume<br />

der kubanischen Regierung.


Kuwait<br />

Kuwait-Stadt<br />

Viel Zeit habe ich nicht, da ich nur knappe 24 Stunden in Kuwait verbringe. Den Stein trage<br />

ich bei mir wie ein Teil, welches mir gehört, wissend, daß es nie meines war und auch in<br />

herannahender Zukunft nicht mehr sein wird.<br />

Ich verlasse mit ganz und gar auf meine Intuition. Das ich den „richtigen“ Platz finden werde,<br />

auch unter einem gewissen Zeitdruck, dessen bin ich mir sicher.<br />

Schließlich ist es auch nicht das erste Mal, daß mich einer dieser Augen auf eine Reise<br />

begleitet...<br />

Ich suche einen ruhigen Platz am Kliff der Meeresbucht der Hotelanlage. Schon nach kurzer<br />

Zeit treibt es mich aus meinem sehr bequemen Liegestuhl. Da befindet sicheine Mauer mit<br />

Treppe, die auf eine kleine Plattform führt. Die Mauer, welche gebogen ist, zeigt in drei<br />

Himmelsrichtungen und hat keinen ersichtlichen Nutzen.<br />

Gewissermaßen ein unvollendetes Kunstwerk.<br />

Beim Nähertreten endlich eine Einbuchtung, da, mitten in der Mauer!<br />

Der Stein mit dem Auge paßt wie ein Puzzleteil auf das die Mauer gewartet hat, direkt in die<br />

Einbuchtung.<br />

Kaum ersichtlich und doch spürbar sitzt das Auge in der Mauer.<br />

Nun macht die Mauer einen Sinn! Ein Kunstwerk ist entstanden.<br />

Birgitte Harries, Dreieich<br />

2006


Impressum:<br />

© 2011<br />

<strong>Volker</strong> <strong>Steinbacher</strong><br />

und Gerald Wingertszahn<br />

Frankfurt/Main<br />

Urheberrechte für Wort und Bild<br />

bei den Autoren<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Volker</strong> <strong>Steinbacher</strong><br />

Musikantenweg 16<br />

60316 Frankfurt/Main<br />

volker.steinbacher@t-online.de<br />

www.wegdersteine.de<br />

www.der-weg-der-steine.de

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