Indien - Volker Steinbacher
Welt
Auge
Der Weg der Steine
Steine gehen auf eine Reise.
Rund um die Welt.
In jedes Land der Erde.
Alle Steine tragen ein aufgemaltes Auge.
Jeder Stein berichtet, was er sieht.
Volker Steinbacher
und
Gerald Wingertszahn
Projektbeginn:
16.3.2003
Südsudan wurde am 12.11.2011
als letzter Staat erreicht.
Inhalt:
Band 1 Projektbeschreibung
Staatenliste
Teilnehmer
Staaten A- K
Band 2 Staaten L-Z
Arktis und Antarktis
Internationale Weltraumstation ISS
Band 3 Texte
Fotos
Kataloge
Materialien
Band 4 Karten
Band 5 Panoramafotos
Band 6 Ergänzungen
Band 1
Projektbeschreibung
Staatenliste
Teilnehmer
Staaten A- K
Projektbeschreibung
Idee und künstlerische Leitung: Volker Steinbacher
Technische Leitung: Gerald Wingertszahn
Steine werden auf dem ganzen Erdball abgelegt.
Damit sie „sehen“, wurde ihnen ein Auge aufgemalt.
Die Überbringer, Reisende aller Art, wählen einen Ort aus und legen den Stein ab.
Jeder Stein, seine Position und Umgebung, wird dokumentiert.
Der Stein bleibt, sein Auge aus Tusche wird beim nächsten Regen verschwinden.
Das Procedere:
1. Steine werden mit Augen bemalt. Alle Steine stammen aus Mirabel/Frankreich.
2. Die Steine gehen auf Reisen:
Mit dem Auto, der Post, dem Flugzeug und auf jede andere Weise.
Der Überbringer bzw. der Empfänger legt den Steine an einen Platz eigener Wahl.
Das kann ein herausragendes Kultur- oder Naturmonument, ein Ort der Trivialkultur aber
auch eine Müllhalde sein, ein Kriegsschauplatz ebenso wie eine Feriensiedlung.
3. Zwei Fragen werden beantwortet:
Wo liegt der Stein ?
Was „sieht“ der Stein?
Jede Steinablage wird protokolliert.
Das Protokoll umfaßt einen kurzen Text, Fotoaufnahmen und andere Originaldokumente. 1
4. Der Überbringer überläßt dem Projekt „Der Weg der Steine“ die Nutzungsrechte für alle
Publikations- und Darstellungsformen und bestätigt, daß er über die entsprechenden
Nutzungs- bzw. Urheberrechte seines Beitrages verfügt.
5. In jedem Land der Erde soll mindestens ein Stein abgelegt werden. 3
6. Das Projekt wird dokumentiert:
- als Internetseite www.wegdersteine.de .
- als virtuelle Reise bei google earth .
- als pdf-Datei. Jedes Protokoll wird auf einer DIN A 4 Seite dargestellt.
1 Urheber der Texte und Fotoaufnahmen muß der Steinablegende sein.
Fremdtexte (außer gekennzeichneten Zitate) sowie Fotos von Autoren aus Lexika, Internet
und anderen Quellen können nicht verwendet werden.
Die Initiatoren behalten sich vor, einzelne Protokolle nicht in die Dokumentation aufzu-
nehmen.
Gründe hierfür sind z.B.:
- an entsprechendem Ort oder Staat liegen bereits ein oder mehrere Steine,
- die Dokumentation enthält keine für Andere relevante Information,
- die Dokumentation diskriminiert bestimmte Ethnien, Volksgruppen und Religionen,
- die Dokumentation ist kriminell oder ruft zu Straftaten auf,
- die Dokumentation verletzt Urheberrechte.
- die in der Dokumentation gemachten Angaben sind falsch.
Teilnehmer sind ausschließlich natürliche Personen.
Vereine, Parteien, Unternehmen und Organisationen, die bestimmte politische, religiöse oder
ökonomische Interessen verfolgen, sind von dem Projekt ausgeschlossen.
Werbung ist nicht statthaft.
3Als Staat wird definiert:
Eigenes Staatsvolk, eigenes Territorium (souverän oder besetzt) und eigene Staatsorgane
und
Mitglied bzw. Vertretung bei den Vereinten Nationen
und/oder
Nennung auf der Liste des Deutschen Auswärtigen Amtes
und
Annerkennung durch die Mehrheit der anerkannten Staaten.
Als Land wird definiert:
Die Summe aller Staaten, Kolonien, Besitzungen, Treuhandgebiete, Staaten und Territorien
mit strittigem Status, Internationale Territorien und sonstiges.
Außerdem werden nicht mehr existierende Staaten gelistet, sofern dort bereits ein Stein
abgelegt wurde.
Die Liste wird entsprechend der politischen Veränderungen ständig aktualisiert.
Staaten
Afghanistan
Ägypten
Albanien
Algerien
Andorra
Angola
Antigua und Barbuda
Äquatorialguinea
Argentinien
Armenien
Aserbaidschan
Äthiopien
Australien
Bahamas
Bahrain
Bangladesch
Barbados
Belgien
Belize
Benin
Bhutan
Bolivien
Bosnien und Herzegowina
Botsuana
Brasilien
Brunei
Bulgarien
Burkina Faso
Burundi
Chile
China
Costa Rica
Côte d Ivoire
Dänemark
Deutschland
Dominica
Dominikanische Republik
Dschibuti
Ecuador
El Salvador
Eritrea
Estland
Fidschi
Finnland
Frankreich
Gabun
Gambia
Georgien
Ghana
Grenada
Griechenland
Großbritannien
Guatemala
Guinea
Guinea-Bissau
Guyana
Haiti
Honduras
Indien
Indonesien
Irak
Iran
Irland
Island
Israel
Italien
Jamaika
Japan
Jemen
Jordanien
Kambodscha
Kamerun
Kanada
Kap Verde
Kasachstan
Katar
Kenia
Kirgistan
Kiribati
Kolumbien
Komoren
Kongo Republik
Kongo, Demokratische Republik
Korea, Nord
Korea, Süd
Kroatien
Kuba
Kuwait
Laos
Lesotho
Lettland
Libanon
Liberia
Libyen
Liechtenstein
Litauen
Luxemburg
Madagaskar
Malawi
Malaysia
Malediven
Mali
Malta
Marokko
Marshallinseln
Mauretanien
Mauritius
Mazedonien
Mexiko
Mikronesien
Moldau
Monaco
Mongolei
Montenegro
Mosambik
Myanmar
Namibia
Nauru
Nepal
Neuseeland
Nicaragua
Niederlande
Niger
Nigeria
Norwegen
Oman
Österreich
Pakistan
Palau
Panamá
Papua-Neuguinea
Paraguay
Peru
Philippinen
Polen
Portugal
Ruanda
Rumänien
Rußland
Salomonen
Sambia
Samoa
San Marino
São Tomé und Príncipe
Saudi-Arabien
Schweden
Schweiz
Senegal
Serbien
Seychellen
Sierra Leone
Simbabwe
Singapur
Slowakei
Slowenien
Somalia
Spanien
Sri Lanka
St. Kitts und Nevis
St. Lucia
St. Vincent und die Grenadinen
Südafrika
Südsudan
Sudan
Surinam
Swasiland
Syrien
Tadschikistan
Taiwan
Tansania
Thailand
Timor-Leste
Togo
Tonga
Trinidad und Tobago
Tschad
Tschechien
Tunesien
Türkei
Turkmenistan
Tuvalu
Uganda
Ukraine
Ungarn
Uruguay
Usbekistan
Vanuatu
Vatikanstadt
Venezuela
Vereinigte Arabische Emirate
Vereinigte Staaten von Amerika
Vietnam
Weißrußland
Zentralafrikanische Republik
Zypern, Süd-
Kolonien, Besitzungen, teilautonome Gebiete und Treuhandgebiete
Amerikanische Jungferninseln
Athos
Britische Jungferninseln
Cookinseln
Grönland
Guam
Niue
Pitcairn
Puerto Rico
Spitzbergen
Südgeorgien
Staaten und Territorien mit umstrittenem Status, besetzte Gebiete
Abchasien
Berg Karabach
Kosovo
Palästina
Südossetien
Transnistrien
Westsahara
Zypern, Nord-
Internationale Territorien
Antarktis
Internationale Weltraumstation ISS,
Spaceshuttle Discovery,
Flug STS-121
Staaten, die nicht mehr existieren
Serbien und Montenegro (bis 2006)
Sonstiges
Niemandsland
Rot= noch nicht erreicht
Teilnehmer
Andreas Ackermann, Oberursel
Andrea Albury, Treasure Cay
Andreas Altmann, Berlin
Ludwig Ammann, Freiburg
Jochen Anderko, Frankfurt/Main
Christoph Angelkort, Dresden
Abdelkader Aribi, Frankfurt/Main
Liana Attore, Rom
Nancy Atzenweiler, Pointe Mulatre
Rita Balzer, Bad Soden
Heike Bäder, Darmstadt
Alexander Bauer, Frankfurt/Main
Mustafa Barghouthi, Ramallah
Damaris Bartel, Chemnitz
Steffen Bartel, Chemnitz
Birgitt Beck-Schlotter, Frankfurt/Main
Sigrun Becker, Frankfurt/Main
Kirsten Bergerhoff, Frankfurt/Main
Friedrich Bergerhoff, Frankfurt/Main
Martina Bernasko, Madrid
Susanne Bernhard, Libreville
Volker Beyer, Langenau
Dixie-Marie Blank, Bad Vilbel
Petra Bothe, Lippstadt
Karl-Maria Brand, Ewa
Inge Braun, Rodgau
Regine Brehm, Erbach
Walter Breitinger, Frankfurt/Main
Manfred Brockmann, Wladiwostok
Andrea Brocks, Frankfurt/Main
Daniel Bronkal, Hargeisa
Christian Brückmann, Bürstadt
Andreas Buhl, Papenburg
Bernhard Büschl, Idstein
Lydia Büttner, Frankfurt
Anne-Catherine Charbonnier, Sevres
Stefanie Christ, Dieburg
Gordon Crawford, Offenbach
Erika Deutscher, Frankfurt/Main
Maica Diaz, Frankfurt/Main
Kaija Diehl, Bensheim
Marcus Dietzsch, Frankfurt/Main
Alexander Di Leonardo, Chişinău
Wolfgang Döbrich, Neuendettelsau
Britta Duelke, Oberursel
Assad Ebrahimi-Lamai, Frankfurt/Main
Monika Efferth, Heidelberg
Thomas Efferth, Hedelberg
Ulli Emig, Darmstadt
Katja Epes, Darmstadt
Miguel Epes, Darmstadt
Jürgen Erdelkamp, Hannover
Hannah Ernst, Kelkheim
Andrea Eschemann, Frankfurt/Main
Andrej Evstratov, Moskau
Birgit Fach, Frankfurt/Main
Ulrike Falk, Offenbach
Wilhelm Falk , Offenbach
Martin Feldmann, Frankfurt/Main
Ivan Ferrer, Mexiko-Stadt
Katharina Fertsch-Röver, Frankfurt/Main
Siglinde Fischer, Möttau
Andreas Fissla, Frankfurt/Main
Oleg Flaum, Tiflis
Tatyana Flaum, Frankfurt/Main
John Fravel, Chişinău
Tanja Fürst, Budaiya
Martina Gaebler, Frankfurt/Main
Gabi Gais, München
Herbert Gais, München
Esther Geis, Asmara
Susanne Gentejohann, Wellington
Hermann Gerdau, Brachttal-Steitberg
Anette Getzlaff, Wuppertal
Mathias Getzlaff, Wuppertal
Uwe Gillig, Neu-Isenburg
Dagmar Girbardt, Dietzenbach
Juliane Girbardt, Dietzenbach
Corinna Glasenapp, Offenbach
Joachim Glasenapp, Offenbach
Javier de Gregorio, Madrid
Andre Gröger, Frankfurt/Main
Ingrid Golla, Seligenstadt
Volker Gottowik, Frankfurt/Main
Katarina Greifeld, Frankfurt/Main
Ute Grüner, Bonn
Horst Gruner, Malabo
Gerda Guttandin , Dieburg
Hasko Haberlah, Wiesbaden
Michael Habermann, Darmstadt
Joachim Hanke, Plovdiv
Andreas Hansel, Frankfurt/Main
Reinhard Hansen, Neuendettelsau
Mounira Harms-Daoud, Frankfurt/Main
Birgitte Harries, Dreieich
Heinrich Harries, Dreieich
Marianne Harries, Mainz
Mimi Hayashi-Venus, Frankfurt/Main
Jutta Heidt-Hansel , Frankfurt/Main
Elmar Heimes, Geisig
Barbara Hejlik, Erfurt
Rainer Hejlik, Erfurt
Roland Held, Darmstadt
Anne Henkel, Frankfurt/Main
Ramona Hering, Berlin
Heidi Herrmann, Alfhausen-Heeke
Ulrike Hertel, Apia
Doris Hertrampf, Pjöngjang
Hans Hess, Schwarzenberg
Clemens Hofmann, Berlin
Sigrid Hofer, Marburg
Günter Hofmann, Hainichen
Robert Hofmann, Hainichen, Berlin, Kiel
Peter Hölzl, Dreieich
Anne Hormes, Nomadin ohne festen Wohnsitz
Nina Jahn, Frankfurt/Main
Erzsébet Jankovic, Frankfurt/Main
Natalija Jankovic,
Claudia Jeske, Hanau
Peter Jöst, Weinheim
Alex Kahl, San Rafael
Tisha Kahl, San Rafael
Waltraud Kallenbach, Frankfurt/Main
Abu Khalil, Rama
Christoph Kellner, Maseru
Niels von Keyserlingk, Dschibuti
Tina und Alex Kietz, Hofheim/ Taunus
Elena Kilina, Minsk
Angelika Klein-Wittmeier, Frankfurt/Main
Constanze Kleis, Frankfurt/Main
Karin Kliks, Berlin
Norbert Kliks, Berlin
Maria Kluge, Frankfurt/Main
Gabriela Knäbe, Frankfurt/Main
Erwin Koch, Darmstadt
Toni Köpf, Frankfurt/Main
Simone Kopfmüller, Addis Abeba
Anna Kommarnicka , Warschau
Kazmer Kovacs , Sfînto Gheorghe
Joachim Krause, Frankfurt/Main
Klaudia Kreussler, La Esperanza
Liana Krishcevska, Odessa
Julia Krohmer, Frankfurt/Main
Andreas Krüger, Bagdad
Ulrich Kubetzek, Frankfurt/Main
Eva von Kügelgen, Berlin
Henning von Kügelgen, Berlin
Birgit Kundermann, Gießen
Sabahat Kurt, Konya
Yiḡit Kurt, Istanbul
Piotr Kutkowski, Radom
Karl-Heinz Lampert, Modautal
Lars Lampe, Hamburg
Serena Laze, ?
Inge Lempp, Baucau
Claudia Langer, Freienwil
Daniela Lengler, Osnabrück
Sabine Lichtenfels, Tamera
Lenore Lobeck, Schwarzenberg/Erzgebirge
Werner Lobeck, Schwarzenberg/Erzgebirge
Golnar Lüderwaldt, Dreieich
Joachim Lüderwaldt, Dreieich
Mathias Lueg, Oberursel
Lionel Lupo, Dresden
Kai MacKenzie, Bridgetown
Pierce MacKenzie, Bridgetown
Michael Maischein, Frankfurt/Main
Saranda Maloku, Möhnesee
Ruchama Marton, Tel Aviv
John McInerney, Ennis
Frida Meissner, Buenos Aires
Alfred Meixner, Frankfurt/Main
Daniela Mendes, Bad Breisig
Antje Mertens, Niederdorfelden
Klaus Meßlinger, Frankfurt/Main
Matthias Mnich, Blankenburg
Reiko Mogi, Berlin
Sandra Müller, Mönchaltorf
Ricarda Müller-Schuhmann, Darmstadt
Gerlinde Münch, Kelkheim
Claus Neukirch, Chişinău
Stefi Neumann, Dreieich
Darren Nichols, Melbourne
NN, Osaka
NN, Huambo (Edelgard Schöne)
Sören Noll, Frankfurt/Main
Rosemarie Obst, Frankfurt/Main
Matthias Ohnemüller, Doha
Liane Palesch, Darmstadt
Annette Passarge, Frankfurt/Main
Ralph Passarge, Frankfurt/Main
Thomas Paulsteiner, Neuendettelsau
Thomas Peters, Neu-Isenburg
Wilma Petry, Mühltal
Heino Petzold, Berlin
Ralph Pförtner, Weissenohe
Brigitta Philipps, Neu-Isenburg
Henny Piezonka Burg/Spreewald und Berlin
Roger Pineda, Frankfurt/Main
Editha Platte, Frankfurt/Main
Mona Yuki Preller, Frankfurt/Main
Katja Puckhaber, Lomé
Dorle Regenstein, Lindhorst
Thomas Reinheimer, Darmstadt
Veronika Reinheimer, Darmstadt
Thomas Reiter, Wahnbek
Ralf Gottfried Reuter, Bagdad
Hilde Riehl, Frankfurt/Main
Lene Risbakken, Longyearbyen
Sabine Rößler de Pineda, Frankfurt/Main
Jürgen Rudolph, Singapur
Jürgen Runge, Bangui
Christoph Rust, Bielefeld
Hilda Sabato, Buenos Aires
Alois Sander, Essen
Jürgen Sander, Rodgau
Carl Sanft, Nuku´alofa
Stevan Savevski, Skopje
Kathleen Schaefer, Bad Soden
Martin Schäfer, Pretoria
Heidi Scheinost, Bad Vilbel
Ulrich Scheinost, Bad Vilbel
Stefan Schmid, Frankfurt/Main
Gabriele Schmidt-Steinbacher, Frankfurt/Main
Dorothee B. Schmitt, Berlin
Anja Schneidenbach, Neu-Isenburg
Irene Schneider, Berlin
Gerald Schneider, Berlin
Edelgard Schöne, Huambo
Eric Schrade, Frankfurt/Main
Jonas Schramm, Regensburg
Thomas W. Schubert, Koror
Kerstin Schütz, Neu-Isenburg und Höchst/Odenwald
Brigitta Schultz, Frankfurt/Main
Thea Schwinn, Darmstadt
Frank Schylla, Darmstadt
Martina Seidel, Mühltal
Edith Seuß, Dreieich
Kerstin Seuß, Dreieich
Mia Seuß, Dreieich
Sabine Seuss, Frankfurt/Main
Nona Shiroyan, Eriwan
Ilka Siebels, Frankfurt/Main
Regina Sieber, Grünhainichen
Marlen Simon, Santa Fe de Bogotá
Rainer Simon, Potsdam
Tanya Slavgorodskaya, Moskau
Claudia Spahl, Duschanbe
Ellen Stadler, Manila
Kurt Stadler, Manila
Hans Stehling, Frankfurt/Main
Claudia Stein, Frankfurt/Main
Elli Steinbacher, Neu-Isenburg
Leon Steinbacher, Berlin
Nelly Steinbacher, Frankfurt/Main
Rosa Steinbacher, Frankfurt/Main
Volker Steinbacher, Frankfurt/Main
Willi Steinbacher, Neu-Isenburg
Walter Steinberg, Möttau
Hans-Dieter Stell, Antananarivo
Emil Stoimenoff, Kelkheim
Ljubomir Stoimenoff, Steinbach/Taunus
Rainer Stroh, Hofheim/ Taunus
Bettina Stuckard, Neu-Isenburg
Marina Stupnitzkaja, Wladiwostok
Christa Teichert, Frankfurt/Main
Fernando Tejeda, Frankfurt/Main
Khalil Toama, Offenbach
Abdelkader Touhami, Frankfurt/Main
Ortrud Toker, Frankfurt/Main
Zafer Toker, Frankfurt/Main
Birgit Thomann, Priština
ChristineThomasmorr, Bad Soden
Markus Thomasmorr, Bad Soden
Irene Tosti, Genf
Maria Tschanz, Dili
Beate Twittmann, Essen
Hans Twittmann, Essen
Rolf Ulrich, Abidjan
Maria-Paz de la Usada, Madrid
Niki de la Usada, Madrid
Tiina Vakiparta, Helsinki
Eckhard Vogel, Frankfurt/Main
Heinke Vogel, Frankfurt/Main
Jutta Vogel, Köln
David Vogt, San Salvador
Steffen Wachter, Darmstadw
Ullrich Wagner, Langen
Johannes Wantzen, Klein-Winternheim
Klaus Warning, Lingen
Meralda Warren, Adamstown
Birgit Weber, Frankfurt/Main
Uschi Webler, Bensheim
Markus Wegerich, Seligenstadt
Caroline Wegner, Gharm
Peter Weisbrod, Maintal
Sabine Welsch, Darmstadt
Klaus Wendelberger, Pjöngjang
Hans Widmann, Eddersheim
Sigrid Widmann, Eddersheim
Alfred Wienhues, Hagen
Claudia Wienhues, Hagen
Solvejg Wilhelm, Frankfurt/Main
Cathrine Wirbelauer, Gaborone
Günther Wirth, Boroma
Jürgen Womser-Schütz, Neu-Isenburg und Höchst/Odenwald
Elvira Zec, Novi Sad
StevanZec, Novi Sad
Anna Zeibert, Eriwan
Monica Zelt, Nörtershausen
Bernd Ziegler, Berlin
Michael Zeising, Kassel
Dieter Zillmann, Ilulissat
Dimitrij Zobnin, Moskau
Staaten
Afghanistan
Kabul
Szpogmai „Mai“ Zadran, der Sie den Stein
gegeben haben, um ihn in Kabul zu
platzieren und abzulichten, hat ihn mir
gegeben, da ich seit 5 Jahren in Kabul
arbeite und sie in absehbarer Zeit nicht
nach Kabul reisen wird.
Die Bilder sind am Freitag, den 26.05.06,
entstanden. Das Auge befindet sich in der
Außenmauer des königlichen Gartens am
Schloss „Dar ul Aman“ im Süden der Stadt
Kabul.
Der Blick geht über den Garten und die
Schlossruine auf die Berge, die Kabul von
allen Seiten umschließen.
Das Schloss wurde in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts von deutschen Architekten im
Auftrag König Amanullah’s errichtet. Amanullah wollte damals Afghanistan mit Gewalt zu einem
modernen Land machen und ist daran gescheitert.
Der kahle, nur mit Disteln bestandene Garten, in dem heute Kamele weiden, das zerstörte
Schloss und die Berge, die sich nie verändern scheinen mir Afghanistan in besonderer Weise zu
zeigen.
Den Weg der anderen Steine verfolge ich voller Neugier.
Hasko Haberlah, Wiesbaden
2006
Ägypten
Kairo
Lieber Volker,
seit dem ersten Ramadan liegt Dein mir anvertrauter Stein in Kairo im
Bazar-Viertel an einem sehr würdigen Platz, wie es mir scheint.
Jochen, drei Neffen von mir, meine Nichte Rana und ich haben ihn direkt
vor das Mahfuz-Café am ersten Ramadan vor dem Suhor hingelegt.
Dort treffen sich Jung und Alt, Orient und Okzident, Einheimische und
Fremde, Straßenverkäufer, Händler, Geschäftsleute aller Art und
Intellektuelle. Es ist ein ständiges Rein- und Rausgehen, die Menschen
rauchen Wasserpfeife, es schwatzen verschleierte und halb nackte Frauen,
dabei spielt ein Lautenspieler wunderschöne arabische Lieder, ein anderer
liest vor und mittendrin wird Quran gelesen, eine wahnsinnige Atmosphäre
besonders in Ramadan.
Bis bald
Mounira
Mounira Harms-Daoud, Frankfurt/Main
2003
Ägypten
Marsa Alam
Sabine Seuss, Frankfurt/Main
2003
Albanien
Delvinë
Heute, am 26. Oktober 2007 wurde der Stein mit dem Auge im städtischen Kindergarten in
Delvine / Albanien durch den Bürgermeister eingemauert.
Seit fünf Jahren kommen immer im Herbst 15 Jugendliche mit ihrem Pastor Klaus Warning
für eine Woche nach Delvine. Sie sind zu Gast bei den Franziskanerinnen direkt gegenüber
dem Kindergarten.
Die Aufgabe der Jugendgruppe aus Lingen/Ems ist es, den Kindergarten zu sanieren, zu
renovieren, besser auszustatten.
Der AugenStein "sieht" auf die neuen Spielgeräte und den Sandkasten und freut sich
darüber, wie die Kinder um die Beete, die vor einem Jahr angelegt wurden und um die
Bäume, die gepflanzt wurden, tanzen.
Klaus Warning, Lingen
2007
Albanien
nahe Kukës
Hallo Volker,
ich bin Saranda. In Deiner Ausstellung des KunstHausMöhnesee/ Druckgrafik Kätelhön habe
ich diesen Stein, den Augenstein, übernommen und habe ihn auf der Reise zu meiner
Familie, die im Kosovo lebt, in Albanien abgelegt. Ich war mit meiner Familie im Auto
unterwegs und meine Brüder sind in der Gegend rumgelaufen, um den besten Platz für
diesen Stein zu finden. Jetzt liegt der Augenstein auf dem höchsten Berg der Region und
schaut in das Tal des Flusses Drini bei Kukës.
Ich war traurig, den Stein zurücklassen zu müssen.
Saranda Maloku
12. Juli 2005
Saranda Maloku, Möhnesee
2005
Algerien
Dhakla (Flüchtlingslager)
Ute Grüner, Bonn
2009
Der Stein mit dem Auge liegt in einer
majestätischen Dünenlandschaft der
Sahara bei Dhakla. Dhakla ist eines der
vier Flüchtlingslager der Saharauis, die
seit 30 Jahren im Süden Algeriens, südöstlich
von Tindouf, vor den Marokkanern
Asyl gefunden haben. In insgesamt
4 Flüchtlingscamps leben 170
000 Flüchtlinge, die von der UNO-
Flüchtlingshilfe und anderen Hilfsorganisationen
mit dem Notwendigsten
versorgt werden. Die 4 Camps - Smara,
Auserd, El Aaiún und Dhakla wurden
von den Saharauis nach Städten ihrer
Heimat in der Westsahara benannt. Eine
unüberwindbare hohe und 2500 km
lange Mauer sowie vermintes Gelände
halten die Menschen zur Zeit von einer
Rückkehr in ihre Heimat ab.
Der Stein wurde am 25. Februar 2009
niedergelegt - er blickt in Richtung des
ehemaligen Staatsgebiets Westsahara
der Saharauis, in das sie zurückkehren
wollen.
Um auf die seit 30 Jahren ungelöste
Flüchtlingsproblematik hinzuweisen,
findet seit 2001, jeweils im Februar,
der Sahara Marathon - ein Wohltätigkeitslauf
- statt, der auf friedliche Weise
die Weltöffentlichkeit darauf aufmerksam
machen möchte. Seit 3 Jahren
wird von den Marathonbeiträgen ein
UNO-Besuchsfonds gespeist, der es den
Flüchtlingen ermöglicht, ihre Verwandten
in der ehem. Westsahara per
Flugzeug für kurze Zeit zu besuchen.
Auch der Sahara Marathon vom 20.2. -
1.3.2009 der den Flüchtlingen zeigen
sollte , dass sie nicht vergessen sind,
war für die Saharauis wieder eine
hochwillkommene Begegnung mit ca.
400 Läufern aus der ganzen Welt und
ein unvergessliches Erlebnis für alle
Beteiligten.
Algerien
Oran
Der Stein mit dem Auge liegt in Oran, einer der großen Städte Algeriens am Mittelmeer. Er
liegt auf einem Absatz vor dem Haus, in dem Abdelkader den Urlaub in seiner Heimat mit
seiner Frau und seiner Familie verbracht hat. Das Auge schaut aufs Meer.
Regina Laribi
Abdelkader Aribi, Frankfurt/Main
2003
Algerien
Tamanrasset
Den letzten Tag der Reise verbringen wir in Tamanrasset, das wir am Vormittag des 2. April
wieder erreichen. Seit 1971, als wir das erste Malin Tam waren, ist dieser Ort gewaltig
gewachsen. Mögen es damals
etwa 30.000 Menschen gewesen
sein, so schätzen die
Einheimischen ihren Ort heute
auf etwa 100.000 Bewohner.
Dazu gekommen sind im Laufe
der letzten Jahre Familien, die
sich wegen der Verhältnisse im
Norden Algeriens in den Süden
zurückgezogen haben, ebenso
Menschen aus Westafrika. Zum
Teil sind es Wirtschaftsflüchtlinge
oder Afrikaner auf dem
Durchzug, die sich irgendwann
in Richtung Europa auf den Weg machen, in der vagen Hoffnung, dort ein besseres
Auskommen zu finden.
In der Mitte des Kreisels
liegt ein Miniaturpark mit
Tamarisken, in deren
Schatten einige große
Felsen liegen. In eine kleine
Nische in Brusthöhe auf
einen dieser Felsblöcke
legen wir unseren Augenstein.
Der schaut in die von
Tamarisken beschattete
Hauptstraße, die in das
Zentrum von Tam führt.
Kirsten und Friedrich Bergerhoff, Frankfurt/Main
2004
Tamanrasset ist in Bewegung, zu Fuß in PKWs,
Geländefahrzeugen und LKWs. Kommt man von
Norden, aus Richtung In Salah, der nächsten
Oasensiedlung, 400 km entfernt, so trifft man vor
Beginn der Hauptstraße auf einen Kreisverkehr,
benannt nach „Emir Abdel Kader“, der in den
Befreiungskämpfen gegen Frankreich eine Rolle
gespielt hat.
Algerien
Tassili Tim Missaou
Nach einigen Jahren waren wir wieder unterwegs im Süden Algeriens, in der Zentralsahara.
Am 29. März 2005 sind wir in der Region des Tassili Tim Missaou, ungefähr 270 km westsüdwestlich
von Tamanrasset. Das Gebiet liegt südlich des 22. Breitenkreises, um den 3. Längengrad West.
- Tassili heißen die Sandsteinplateaus in der algerischen Sahara, die im Laufe der Jahrmillionen durch
die Verwitterung mehr oder weniger aufgelöst, in Türmen und burgartigen Felsen fantastische
Großlandschaften bilden.
In einer solchen Landschaft legen wir am Morgen des 29.03.2005 einen Augenstein auf der Höhe und
am Rande eines Burgfelsens ab (bei etwa N 21 o 51,543’ und E 3 o 1,244’).
Er schaut nach Süden auf den aufgelösten Tassilirand, der sich zu einem weiten Wadi hin öffnet.
Die Gegend
ist einsam.
Die nächste
Siedlung ist
Tamanrasset
und
Nomaden
gibt es in
der Gegend
nur wenige.
Es mangelt
an Wasser
und Nahrung
für Tiere. – Ob je ein Mensch diesen Augenstein auf der
Höhe des Plateaus noch mal zu Augen bekommen wird?
Kirsten und Friedrich Bergerhoff, Frankfurt/Main
2005
Amerikanische Jungferninseln ( zu: V. S. von Amerika)
Paradise Point, nahe Skyrider/Saint Thomas
Der Stein wurde am Donnerstag, 18.02.2010 um 14.00 Uhr abgelegt.
Blickrichtung: Charlotte Amalie und Naturschutzgebiet.
Der Beitrag wurde vom Teilnehmer zurückgezogen.
N.N., Heidelberg
2010
Andorra
Port d´Envalira
Der Stein liegt in Andorra, nahe der französischen Grenze auf dem Berg d´Envalira
und sieht Berge und Täler der Pyrenäen.
Uschi Webler, Bensheim
2006
Angola
Huambo
Hallo, ich bin der Stein, der Mitte Februar 2009 in Angola angekommen ist. Seitdem ist viel passiert, habe viel
gesehen und habe einen wunderschönen Platz gefunden. Hier will ich bleiben!(1+2)
1 2 3
Aber ich sollte vielleicht erst einmal ein paar Informationen über Angola geben:
17Mio Einwohner, 3,5x so groß wie Deutschland, seit 2002 Frieden nach über 23 Jahren Bürgerkrieg. Viel
Natur, fruchtbare Böden, Wasser, Diamanten und Erdöl, aber immer noch nur eine durchschnittliche
Lebenserwartung von 42 Jahren, über 30% der Bevölkerung sind Analphabeten und 2/3 der Angolaner leben von
weniger als 2USD am Tag. Amtssprache :Portugiesisch(3). Das Land der Extreme, auf dem Ölsektor riesiger
Wachstum, aber auf dem Land merkt der Durchschnitts-Angolaner nicht viel davon. Das Leben ist sehr teuer
und in Supermärkten trifft man nur die Bessergestellten, denn der normale Angolaner versorgt sich auf den
informellen Märkten (4).
Aber trotz der schwierigen Situation lebt der Angolaner, er ist freundlich, hilfsbereit und hat den starken Willen
selber vorwärts zu kommen, ein Lächeln ist fast immer da.
Ich gestehe, mich hat dieses Land oder besser diese Menschen haben mich tief berührt und deshalb werde ich
mein Lager hier aufschlagen.
4 5 6
Ich bin jetzt in der Provinz Huambo und habe mich auf dem Hügel der Kapelle „Nossa Senhora do Monte“ (5)
niedergelassen, die 1932 von den Portugiesen gebaut wurde. Die Kapelle liegt im Munizip Caala und bis
Huambo, der Provinzhauptstadt, sind es ca. 27 km; Huambo (6), liegt im Süden des Landes, im Hochland (ca
1200m) und ist von der Hauptstadt Luanda ca. 700km entfernt.
7 8
Macht euch schlau über Angola und
kommt am besten selber vorbei,
denn die Medien sind oft übervoll
von negativen Informationen wie
Korruption und vergessen dabei das
Volk, das Leben auf dem Land und
die nach wie vor sehr
hilfsbedürftige Lage. Es gibt
unendlich viel zu tun und vom Staat
kommt nur begrenzt Initiative und
die Mehrheit der Menschen hier ist für jede kleine Hilfestellung dankbar, die sie einen Schritt vorwärts und in
eine bessere Zukunft machen lässt (7+8)
N.N. Huambo
2009
Angola
Luanda
Dunkel, feucht, naß und chaotisch.
Das Auge sieht nichts Schönes.
Viele unfertige Gebäude, die nicht zu Ende
gebaut werden, modriger Geruch – etwas
wie „Weltuntergangsstimmung“ kommt auf.
Schon die Taxifahrt reicht aus, um eigentlich nur so schnell wie möglich nach Hause zu
wollen, doch das Auge muß bleiben!
Und findet seinen Platz auf dem Rahmen eines afrikanischen Bildes.
Birgitte Harries, Dreieich
2010
Antigua und Barbuda
Saint John’s
Der Augenstein von Mirabel liegt in Antigua am Fort James. Diese Bastion aus dem 18. Jahrhundert
schützt die Hafeneinfahrt von St. John's im Norden. Direkt außerhalb der Befestigungsmauer kurz vor
dem Eingangstor wurde der Stein am 16. März 2006 auf einer Mauer deponiert.
Blickt das Auge nach rechts, so kann es einen Teil
der umlaufenden Befestigung erkennen.
Anette und Mathias Getzlaff, Wuppertal
2006
Direkt vor dem Auge befindet sich die Hafeneinfahrt.
Es wirft auch einen Blick auf eine der
noch erhaltenen Kanonen aus der Kolonialzeit.
Äquatorialguinea
Malabo
Das Auge habe ich gestern (10. Dezember 2010) auf dem
Kathedralplatz in Malabo abgelegt. Es schaut auf einen
Springbrunnen mit Motiven aus Äquatorialguinea, gekrönt
vom nationalen Baum Ceiba. Der Platz ist umrahmt von einer Kathedrale aus spanischer Zeit, vom Präsidentenpalast und
einem Hotel. Die Nordseite im Rücken des Auges ist offen; sie gewährt einen Blick auf den Hafen von Malabo, ein
versunkener Vulkankrater.
Weitere Vulkane zeigen sich bei klarer Witterung: der höchste Berg des Landes, der Pico Basile, sowie der majestätische
Kamerunberg auf dem afrikanischen Festland am Horizont. Mit seinen 3.000 Metern überragt der Pico Basile die Stadt und
schenkt der ganzen Insel Bioko Wetter, Wasser und mehr. Eigentlich sollte das Auge auf seinem Gipfel neben der Schwarzen
Madonna zur Ruhe kommen. Dorthin führt eine kurvenreiche Straße. Aber die Wartezeit auf eine Mitfahrgelegenheit und
eine staatliche Genehmigung wurde doch zu lang – auch wenn das Auge sie kurzweilig auf einem Schreibtisch der neuen
deutschen Botschaft in Malabo verbracht hat.
Damit der Augenstein nicht bei der nächsten Platzreinigung unwürdig im Müll landet, werde ich ihn bald die nahegelegene
dicht bewachsene Böschung hinunterwerfen. So wird er Teil der natürlichen Hafenbegrenzung. Ist der Ausbau zum modernen
Tiefwasserhafen abgeschlossen, werden hier größte Frachtschiffe aus der ganzen Welt, sowie Fähren aus dem
äquatorialguineischen Festland und den Nachbarländern anlegen.
Beste Grüße aus Malabo!
Horst Gruner, Malabo
2010
Argentinien
Buenos Aires
Ffm, Januar 2004
Lieber Volker,
eigentlich wollte ich den Stein an einem Platz ablegen, der mit dem
argentinischen Tango zu tun hat.
Meine Reise hat mich aber an keinen tangoträchtigen Ort geführt. Vielmehr
habe ich meinen Aufenthalt dazu genutzt, viel Zeit mit meiner Familie
zu verbringen und diese in vollen Zügen zu genießen, bevor der Abschied
kam. Jetzt liegt der Stein am Flughafen, da, wo man sich wiedersieht
und verabschiedet, leidet, weil man geliebte Menschen, Familie oder
Heimat verlässt.
Wenn der Stein also nicht Gardels Wohnhaus sieht oder eine Tango-Bar,
so sieht er doch das, wovon sie alle in ihren Tangos erzählt haben.
Gabriela
Gabriela Knäbe, Frankfurt/Main
2004
Argentinien
Buenos Aires 2
Das Auge, in eine Astgabel gespannt, schaut von einem begrünten Mittelstreifen der 18spurigen und
140 m breiten Aveneda 9 de Julo, die an dieser Stelle von der Aveneda Paraguay gekreuzt wird, auf
den Obelisk.
Tragen die Bäume Blätter, ist er kaum zu sehen.
Es ist wohl nunmehr das „lauteste“ Auge von Buenos Aires.
Andreas Altmann, Berlin
2004
Argentinien
Cortaderas
Hilda Sabato, Buenos Aires
2003
Argentinien
San Jose de la Esquina
Wir haben das Auge mit nach Argentinien genommen und es auf
Miguels "Cinta" ( so nennt man dort alte Bauernhöfe)
plaziert. Es liegt, eingebettet zwischen Efeu, auf einem
Mauersims, welcher der Eingang zu Miguels dortigem Atelier
ist. Der Blick von dort ist sehr schön, es schaut direkt in
den Innenhof, welcher im Sommer voller bunter Blumen ist.
Abends treffen sich dort die Gauchos zum Mate-Tee Trinken am
Lagerfeuer und diskutieren über die alltäglichen Probleme
Argentiniens.
Fotos haben wir leider nicht, da Miguel aber sehr oft in
seine Heimat reist, kann er sicherlich das nächste mal eines
machen und mitbringen.
Das Dorf von Miguel nennt sich "San Jose de la Esquina",
liegt cirka 100 km von Rosario entfernt. Die nächst größere
Stadt ist Casilda, falls Du es auf einer Landkarte suchst.
Vielleicht noch eine nette "Anekdote" am Rande: Die
Argentinier sind ja sehr abergläubisch und streng
katholisch. Als wir den Stein dort plaziert haben, wurde
Miguels Vater ganz nervös und schlich mit eingezogenem Kopf
am Auge vorbei.Erst nach einigem Fragen rückte er mit der
Sprache raus: Er hat Angst vor dem Auge, denn er glaubt,
dass er nun ständig beobachtet wird und sich kein
"lasterhaftes Leben" mehr leisten kann. Seine Frau ist
natürlich erfreut darüber.
Katja und Miguel Epes, Darmstadt
2003
Armenien
Eriwan
Tsitsernakaberd (the Swallows’ Fortress) Memorial
When World War I broke out Armenians found themselves on both sides of the front. They
joined the Russian army to blow Ottoman forces. The Young Turk leaders decided to deport
Armenians from their historic homeland into the deserts of Mesopotamia. In the process as
many as a million and a half were massacred in what most historians call the 1st genocide of
the 20th century.
In the late 1960s on a high plateau a monument was built to commemorate the 50th
anniversary of the Turkish genocide against the Armenians. The memorial is outdoors and
overlooks Yerevan city. Twelve massive blocks of stone lean inward and surround an eternal
flame. An obelisk stretches high to the sky in two parts that are separated by a fissure. The
twelve stone blocks represent the provinces of western Armenia that were emptied of
their native Armenian population. The obelisk symbolizes the union of western and eastern
Armenia. Though if careful, you’ll notice that they stand very close but are not connected.
Tens of thousands of Armenians make a pilgrimage to the memorial each year on April 24,
which is a national day of commemoration and mourning.
The Museum of the Armenian Genocide is located nearby. There one can see books,
publications, photos and documentaries authenticating the Turkish genocide against the
Armenians.
Anna Zeibert, Eriwan
2005
Aserbaidschan
Baku
Mathias Lueg, Oberursel
2005
Wo liegt der Stein?
Der Stein liegt an der
Strandpromenade von
Baku in einer kleinen
Palme.
Was sieht der Stein?
Der Stein hat einen
wunderbaren Blick auf
das kaspische Meer und
die Skyline von Baku.
In einiger Entfernung
kann er auch die
Öltürme sehen, deren
Förderung, die Grundlage
des vergleichsweisen
Wohlstandes
dieses kaukasischen
Landes bildet.
Dass dieser Reichtum
nur Wenigen zu Gute
kommt und die überwiegende
Mehrheit der
Bevölkerung weiterhin
sehr arm ist, sieht
der Stein leider
nicht.
Äthiopien
Addis Abeba
...der Stein mit dem Auge ist jetzt in Aethiopien angekommen und hat
erste Eindruecke gesammelt. Hier kommen ein paar Augenblicke.
Bild 1: The Watchman
Bild 2: Schusterjungen
Bild 3: Das Auge in den Hoehen ueber der Deutschen Botschaft in
Addis Ababa
Simone Kopfmüller, Addis Abeba
2004
Äthiopien
Jinka
Äthiopien ist vermutlich das
einzige Land auf der Welt, in
dem Kaffee nicht Kaffee heißt
(oder coffee, café, kopi etc.),
sondern bunna. Der Name für
„Kaffee“ geht auf die äthiopische
Provinz Kaffa zurück,
wo seit Jahrhunderten Kaffee
angebaut wird. Von dort gelangte
der Kaffee in die Hafenstadt
Mocca am Roten Meer, von wo
er seinen Siegeszug um die
Welt antrat. Auch wenn Äthiopien
als Heimatland des Kaffees
gilt, hat sich dieses Getränke
dort erst in der zweiten Hälfte
des 19. Jahrhunderts durchsetzen
können. Die christlichen
Kirchen lehnten den Kaffee
lange Zeit als islamisches Getränk
ab. Das hat sich heute –
Gott sei Dank! – grundlegend
gewandelt. Der Kaffee wird von
allen Äthiopiern als eine Art
Nationalgetränk angesehen und
im Rahmen einer aufwendigen
Kaffee-Zeremonie zubereitet.
Das Foto mit dem Augenstein
entstand im November 2008 im
South Omo Research Center,
das in Jinka, ganz im Süden
Äthiopiens gelegen, von Mainzer
Ethnologen errichtet wurde.
Jeden Nachmittag treffen sich
die Mitarbeiter dieses Forschungs-
und Dokumentationszentrums
zu einer Kaffeezeremonie, um sich bei einem Tässchen auszutauschen. An diesem Nachmittag
hat Alemitu die Zubereitung des Kaffees übernommen. Sie hat den Boden mit frischen Blättern
und Blüten geschmückt und gerösteten Dinkel (kollo) vorbereitet, den sie zum Kaffee reichen wird;
die noch grünen Kaffeebohnen hat sie gewaschen, über offenem Feuer geröstet, in einem Mörser
zerstoßen und anschließend in einer aus schwarzem Steingut gefertigten Kaffeekanne (jabana) aufgekocht.
Wenn sie diesen Mokka mit Zucker serviert, verleiht der Duft von Weihrauch dem gemeinsamen
Kaffeegenuss eine ganz besondere Aura.
Die äthiopische Kaffeezeremonie ist ein Antagonismus in den Zeiten von elektrischer Kaffeemaschine,
Instant-Pulver und Filter-Frio-Verfahren. Sie ist außerordentlich zeitaufwendig, eine Entschleunigung
der modernen Zeit. Das Resultat kann sich sehen lassen: der vermutlich beste Kaffee der Welt.
Doch möglicherweise schmeckt uns der Kaffee von Alemitu vor allem deshalb so gut, weil wir uns
Zeit nehmen, ihn aufmerksam zu genießen.
Volker Gottowik, Frankfurt/Main
2008
Athos ( zu: Griechenland)
Kloster Vatopedi
Athos (gr. Agion Oros) oder auch „Finger Gottes“
ist die dritte Landzunge der Halbinsel Chalkidiki im Norden Griechenlands.
Der Heilige Berg (2033m) der orthodoxen Christenheit
ist seit 1000 Jahren eigenständige Mönchsrepublik und seit dieser
Zeit nur von Mönchen bewohnt und von Männern zu betreten.
Der Stein blickt aus einem „steinalten“ Olivenbaum, dem Sinnbild
von Beständigkeit und Fruchtbarkeit auf das Kloster Vatopaedi.
Dieses liegt an einem malerischen Küstenabschnitt am Golf gleichen
Namens, etwa in der Mitte der Nordostflanke der Athoshalbinsel.
Die Gelehrtenwelt sieht das Kloster Vatopaedi als eines der vollkommendsten
Meisterwerke aus byzantinischer Zeit. Das tausend Jahre alte Kloster wird als Teil des Tryptichons
einer Kultur angesehen, die mit dem Pantheon ihre Fortsetzung fand und durch die Aghia Sophia abgeschlossen
wird.
Es ist die größte Klosteranlage Griechenlands und Heimat von derzeit 107 Mönchen und einer Vielzahl von Novizen
(in seiner Blütezeit lebten dort 800Mönche und noch einmal so viele Novizen). Während der Zeit der fast
400-jährigen türkischen Besatzung unterhielt das Vatopaedi mit der athonitischen Schule (gegr. 1748) die mit
200 Schülern größte griechische Schule überhaupt. Die Bibliothek des Klosters umfasst 40.000 Bücher und
2.000 Handschriften, darunter Fragmente der vier Evangelien aus dem 6. Jahrhundert.
Steffen Wachter, Darmstadt
2009
Australien
Ayers Rock
per SMS:
18.3.2004, 21.11 uhr
...also, das war der wahnsinn. trotz japaner und co. a-rock in seinen
spektakulärsten farbspiel !
volker, das auge liegt an seinen füßen, mia hat es dokumentiert...fotos
folgen.
das einzige, was uns eigentlich richtig fehlt, ist die sonne. ansonsten
inspirierende vibrationen von einem mystischen ort von drei aussies,
denen es blendend geht und na gut...euch auch vermissen.
Sabine Seuss, Frankfurt/Main
2004
Australien
Großes Barriereriff
EAST AUSTRALIA - GREAT BARRIER REEF - THE EYE
finally...nach 6 monaten travelling quer durch's aussie-land, kommen "wir"
am great barrier reef an.
70 km östlich von cairns, der catamaran bringt uns über die rauhe coral
sea, wir haben den 09.april.2004.
tapfer, in voller tauch montur, stürzen wir uns in die fluten, 28°C
wassertemperatur.
in 17.3 m tiefe, am farbenfrohen riff trennen sich erstmals unsere wege
...das auge wird zu einem "local" des barrier reefs, beneidenswert,
zwischen riesen killermuschel & seegurke, blick gen offenes meer
gerichtet...keine unbeobachteten haie mehr!!!
buchschlag, fast 4 wochen später der 05.mai.2004, mia seuss
Mia Seuß, Dreieich
2004
Australien
Cape York
Wir haben einen Augenstein am nördlichsten Punkt, am tip of Australia, abgelegt. Der Stein liegt (oder lag
vielleicht, Ablage am Morgen des 1. Juli 2004) auf einem von mehreren Steinhaufen, die ursprünglich von
Aborigines aufgehäuft wurden. Sie liegen auf dem Hang oberhalb des nördlichsten Punktes der kleinen Halbinsel
und sind auf den Panoramafotos nicht zu sehen. Die Steinhaufen sind über mannshoch, ca. 2 m und bestehen
offensichtlich vor allem aus am Ort gesammelten Steinen. Über die Geschichte oder Bedeutung der Steinhaufen
lässt sich nichts zuverlässiges sagen. Jedenfalls fühlte der Augenstein unter seinesgleichen sich augenscheinlich
wohl.
Dem tat auch das Wetter keinen Abbruch: der Himmel capüblich von tiefhängenden Wolken bedeckt und die
Luft feucht und diesig. Trotzdem ist der nördlichste Punkt des Kontinents ein beliebtes Ausflugsziel, das sicher
von jedem besucht wird, der es mit seinem Auto bis in den Norden schafft. Und es kommen die Australier mit
samt ihren kleinen Kindern, um sagen zu können: I visited the the tip of the top!
Kirsten und Friedrich Bergerhoff, Frankfurt am Main
2004
Australien
Whisky Bay, Wilsons Promontory Nationalpark
Der Stein liegt nun im Nationalpark Wilsons Promontory, der auf einer Halbinsel am südlichsten Punkt des australischen
Festlands liegt. Ganz bis nach Tasmanien konnte ich ihn leider nicht bringen. Nun aber liegt er am Whisky Bay
und schaut aufs Meer. Wir haben ihn auf einem der grossen Felsen platziert. Die Felsformationen stehen an beiden
Enden des Strandes und reichen bis in Meer hinein.
Der Nationalpark selbst ist wunderschön. Man kann sowohl die etlichen Strände geniessen als auch lange Wanderungen
unternehmen. Wenn man Glück hat, sieht man das australische Wombat in der Dämmerung - bevor man darüber
stolpert.
24.11.2010
Claudia Jeske, Hanau und Darren Nichols, Melbourne
2010
Bahamas
Treasure Cay
Andrea Albury, Treasure Cay
2009
Das Auge liegt an einem
weissen, ganz feinen Sandstrand
in Treasure Cay,
Abaco, Bahamas. Wenn es
nach rechts schaut, erblickt
es eine kleine Insel hinter
der am Morgen die Sonne
aufgeht. Deshalb heisst sie
auch Sunrise Cay. Schaut
das Auge nach links, sieht
es entlang einer 7 Kilometer
langen Bucht.
Bahrain
Tree of Life, 25°59'39.99"N, 50°34'58.99"O
Der Stein ruht auf dem "Tree of Life" im Süden der Hauptinsel Manama des Königreichs Bahrain. Die Grabhügel, die wir
zunächst andachten, werden leider nach und nach eingeebnet, der "Tree of Life" hingegen bleibt bestehen, solange er dem
Umfeld weiterhin trotzen kann. Wir werden ihn regelmäßig besuchen, nächstes Mal vor Weihnachten, dann Ostern - immer
wenn Besuch kommt - allzu viele "Attraktionen" gibt es hier nämlich nicht - und der "Lebensbaum" gehört jedenfalls mit dazu.
Der Stein liegt sehr schön in einer Mulde zwischen den Astgabeln der riesigen Akazie und blickt in die Wüste.
Sehen Sie selbst wie gut er an diesen Platz passt! Das Auge wird jedenfalls alle Besucher kritisch beobachten ... ;-) und das
ist gut so, denn die Akazie hat in den letzten Jahren enorm unter Graffitisprayern etc. gelitten. Ein wachsames Auge an
diesem Platz ist da genau richtig!
Mit besten Grüßen aus dem kleinen Königreich und weiterhin viel Erfolg für Ihr Projekt wünscht Ihnen
Tanja Fürst
Tanja Fürst, Budaiya
2007
Bangladesh
Dhaka
Faruk, mein Zimmerboy im Hotel in Dhaka, räumte regelmässig mein Zimmer auf, weil es sehr staubig war
und auch kleine Steinbröckchen immer wieder gerne durch das Fenster hereinflogen. Nebenan wurde Tag
und Nacht gebaut, und der Augenstein auf dem Tischchen guckte zu, bis er eigentlich ganz woanders
seinen Platz finden sollte. Eines Morgens war er weg: weggeräumt, fortgelaufen, in die Jackentasche von
Faruk gesprungen und abgehauen?
Das liess sich nicht mehr klären. Eigentlich sollte er die alte Frau Didi vor ihrem Haus in Srimangol, einem
grossen Teeanbaugebiet, sehen.
Der Morgen ist noch sehr frisch und neblig, die Frauen zögern noch in die Felder zum Arbeiten zu gehen.
Am Vortag wurde Kuhdung auf die Stöckchen geschmiert und zum Trocknen an die Wand gelehnt. Wenn
sie getrocknet sind, werden sie das Herdfeuer speisen. Da Didi keine Schuhe hat und der Morgen kalt, hat
sie sich ein Stück Papier unter die Füsse gelegt. Ihre Töchter wuseln schon herum und die Enkelinnen
bereiten sich gerade für die Schulprüfungen vor, die am nächsten Tag darüber entscheiden, ob sie
angenommen werden oder nicht. Immer mehr Mädchen, auch auf dem Land, gehen in die Schule, aber
immer noch sind es viel zu wenige. Immerhin sind heute noch 60% der Mädchen zwischen 15 und 24
Jahren Analphabetinnen, und immer noch sind rund die Hälfte der Kinder unter fünf Jahren unterernährt.
Bangladesch ist eines der ärmsten Länder der Welt, und das Land ist voll von Menschen. Nur hier in der
Teeanbauregion gibt es weniger, weil englische (immer noch!) und bangladeschische Plantagenbesitzer
ihre Gebiete als sozusagen exterritorial abgegrenzt haben, in die man nur mit Genehmigung und nach
Überprüfung an der Strassenschranke Einlass erhält. Didi kennt das nicht anders, sie wohnt ausserhalb und
hat ein paar Hühner. Die Enten quaken auf einem der Teiche, die zu jedem Ort gehören und ihn mit Fisch
versorgen. Gleichzeitig werden in den grösseren Städten Bomben in die Luft gejagt mit Toten und vielen
Verletzten, jeden Tag passiert das derzeit, Sprengstoff gefunden, unsichere Zeiten...
16.12.2005
Katarina Greifeld, Frankfurt/Main
2005
Barbados
Brandons Beach
Sehr geehrter Herr Steinbacher,
anbei das Foto. Der Stein wurde von meinen Soehnen, Kai & Pierce, am
"Brandons Beach" abgelegt. Dieser Strand wird sehr gern von Surfern besucht
und befindet sich links vom Hilton Hotel an der Suedkueste der Insel
Barbados.
Es wird dort sehr interessant fuer ihn sein. Vielleicht nimmt auch einer
der Besucher des Hilton Hotels den Stein mit nach Hause, wo immer das sein
mag.
Mit freundlichen Gruessen
I. MacKenzie
Kai und Pierce MacKenzie, Bridgetown
2007
Belgien
Brüssel
Nato-Hauptquartier
Mein Stein liegt nicht einfach an einer Raststätte an der A 3, sondern in Brüssel. Er blickt – solange
der Rasen kurz genug ist - immerhin direkt auf die Nato – oder auch N.A.T.O., wie es als Endziel auf
dem Bus stand, der einen über 17 Stationen von der Brüsseler Innenstadt hier her bringt. Unterwegs –
so nach der 11ten Haltestelle, ungefähr dort, wo die Stadt langsam in
Industriezonen zerfledert, fragt man sich: Ist sie das schon, die
legendäre Abschreckungspolitik? Jedenfalls funktioniert sie. Der Bus ist
leer. Vielleicht aber auch, weil schon im Reiseführer steht, dass man
gar nicht erst zu kommen braucht, weil man ohnehin nicht auf das
Gelände darf. Eigentlich logisch, dass die Niederlassung der „Strategic
community“, also der „großen transatlantischen Familie“, wie sich das
Bündnis in der üblichen Selbstverharmlosung gern nennt, als würde es
sich um eine Art Schüleraustausch handeln, an den Stadtrand zieht:
Mehr Platz – weniger Besuch. Und falls doch jemand kommt, dann
zeigt man ihm, was man nebenan sieht: Nichts, jedenfalls nicht mehr
als jeder x-beliebige Aldi-Parkplatz zu bieten hat und das auch noch
über eine sechsspurige Straße hinweg. Direkt davor darf man nämlich
leider nicht fotografieren, sonst... Was sonst passiert? Keine Ahnung.
Aber ehrlich gesagt, nach den Reaktionen der beiden Security-
Schränke am Eingang auf meine Frage, ob nicht meine Mutter, die ich
zufällig dabei hatte, vor diesem historisch und weltpolitisch so
bedeutenden Motiv fotografiert werden dürfe, wollte ich es so genau gar nicht wissen. Die schauten
mich an, als hätte ich nicht alle Tassen im Schrank, verwiesen mich auf die andere Straßenseite und
wirkten dabei so professionell zu allem entschlossen, als hätten sie gerade ein Wochenendseminar
„Lautloses Töten“ absolviert. Ein Eindruck, der sich vermutlich auch all den Sicherheitsschleusen und
Minibarrikaden verdankt, von denen die Einfahrt großräumig flankiert wird. Einer der wenigen
Hinweise darauf, wo man sich eigentlich befindet. Offenbar soll alles total alltäglich wirken. Wer würde
hinter soviel belangloser Normalität schon so große und böse Dinge wie die Durchsetzung
geostrategischer Interessen mit militärischen Mitteln, mit Mord und Totschlag vermuten? Aber gerade
wegen seiner perfekt inszenierten Banalität hinterlässt das Ganze eine ziemliche Beunruhigung. Man
fühlt sich so wohl wie in Gesellschaft eines potentiellen Amokläufers. „Alles ist gut. Alles ist wie
immer!“ sagt das Bild. Aber es sagt auch, dass wir gerade deswegen mit dem Schlimmsten rechnen
sollten. Ich habe dann die Sicherheitsleute doch noch gefragt, ob man eine Besichtigung machen
könnte, einfach, weil wir noch fünf Minuten Zeit hatten, bevor der Bus zurückfuhr und außerdem
Deutschland schließlich nach den USA das größte Kontingent an Soldaten stellt, die weltweit im
Einsatz sind. Da hätte ich mir doch etwas Entgegenkommen verdient. Was haben die sich amüsiert!
Constanze Kleis, Frankfurt/Main
2003
Belize
Belize City
Frühmorgens sitzt der Stein wie die Pelikane auf einem Holzstumpf im Hochseeyachthafen
von Belize City. Auf der anderen Seite kann er einige alte Holzhäuser sehen, die jedoch mehr
und mehr verfallen und dadurch einen ganz merkwürdigen Reiz entwickeln. In der Innenstadt
sind nur noch eine Bank, eine Drogerie und zwei Alkoholverkaufsläden geöffnet. Der Rest ist
verrammelt.
Nach einem Hurrikan wurde bereits 1970 die Hauptstadt von Belize etwas ins Landesinnere
verlegt, nach Belmopan. Nur langsam ziehen die Auslandsvertretungen dorthin nach. Die
Bewohner von Belize City sind zum grossen Teil geblieben, haben sich neue Häuser gebaut
und leben jetzt etwas weiter fort vom Meer, das regelmässig mit Hurrikans aufwartet.
Belize ist etwa so gross wie Hessen. Früher vor allem englischsprachig, übernehmen allmählich
wieder das Spanische und verschiedene Creolisierungen die Mehrheit. Während die
Afroamerikaner nach Kalifornien/USA ziehen, folgen ihnen Guatemalteken und Salvadorianer
auf der Suche nach Arbeit auf einer der zahlreichen Orangenplantagen ins Land. Davon
sieht der Stein auf dem Stumpf im Hafen nichts.
Katarina Greifeld, Frankfurt/Main
2007
Belize City, im März 2007
Benin
Dassa-Zoumé
.
Auf einem Felsen in Dassa-Zoumé
In einer kleinen Mulde, so dass er nicht beim
nächsten Regen weggespült wird, hat sich der
Stein hier niedergelassen. Der Stein liegt in
der Nähe eines Pilgerpfads, der sich in einem
seit langer Zeit genutztem Voodoo-Heiligtum
befindet.
Die Felsen in der Umgebung von Dassa-
Zoumé haben eigentümliche Formationen und
laden zum Wandern und Klettern ein.
Birgit Kundermann, Gießen
2008
Er blickt durch die Bäume in das Tal von
Dassa-Zoumé.
Auch die Verbindung von Felsen und
Vegetation hat sicher zur Auswahl dieser
Kultstätte beigetragen.
im April 2008
Berg Karabach (umstritten)
Shusi
15.9.2006
Hello Mr Steinbacher,
My name is Nona Shiroyan, I am from
Armenia, Yerevan.
I have found out about your project
and was asked to make some photos in
Karabagh.
Hope, you'll like them and will place
them in your site.
18.9.2006
Yes, that is Nagorny Karabakh or
Artsakh . The word ''Nagorny'' means
mountain or hilly, but it is in Russian.
So usually we just say Karabakh. Kara
means black and Bakh means garden (in azerbaijani). Real Arminian name of this palce is Artsakh. Yes, I've got
the stone from the filmmaker you have met in Germany Ashot Shiroyan. Actually, he is my uncle. Although he
lives in Sweden he has send the stone with my sister, who bring it to Yerevan (Armenia). So the stone have
passed a long way from Sweden to Armenia and after it continued it's trip
to Nagorny Karabakh with me. It also has traveled all over the Karabakh
being in Dadivank (1), Gandzasar (2) and eventually in church Khazanchecoc
(the white one) (3) in Shusi (former center of Karabakh). You can
see it on a photo
Nona Shiroyan, Eriwan
2006
2
attached. I have
placed it in the yard
of this church.
And it is still there. I
had an opportunity to
check it out being
there again few days
ago.
If you'll have some
more questions feel
free to ask them.
1
3
Berg Karabach (umstritten)
Stepanakert
Ein Augenstein fand auch seinen Weg in die international nicht anerkannte Republik Bergkarabach.
Nach einem ethnischen Konflikt (1991-1994) erklärte sich das jetzt von Armeniern bewohnte (und von Aserbaidschanern
"gesäuberte") Karabach für unabhängig. In diesem Krieg starben schätzungweise 17.500 Armenier
und 25.000 Aserbaidschaner. 300.000 Armenier und 700.000 bis 1.000.000 Aserbaidschaner wurden zu Flüchtlingen
(Wikipedia).
Auch heute noch sind die Spuren des Krieges überall noch sichtbar. Durch internationale Hifsmassnahmen wurden
Schulen und Verwaltungsgebäude wieder aufgebaut. Kirchenneubauten (!) sind ebenfalls überall zu finden.
Trotz der immer noch herrschenden großen Armut ist eine Aufbruchstimmung spürbar. Wahrzeichen von Berg
Karabach ist das an einer Ausfallstrasse der Hauptstadt Stepanakert auf einem Lehmhügel gelegene Monument
von Tatik und Papik. Sie sehen aus wie Kultfiguren aus der Südsee oder einer Inkakultur. Tatsächlich handelt es
sich um "Oma und Opa", symbolisch für Respekt vor den alten Leuten und deren Weisheit.
Bleibt zu hoffen, daß, trotz der nationalistischen Propaganda auf beiden Seiten sich die Weisheit durchsetzen
kann und der Konflikt gelöst werden kann.
Stepanakert im April 2007
Walter Breitinger, Frankfurt/Main
2007
Bhutan
Chendebji
Für Heidi Kriegbaum haben wir nach atemberaubender Fahrt über mehrere Pässe einen Augenstein auf einer
Sockelstufe des Chendebji-Chorten abgelegt. Er liegt in einem Hochtal auf fast 3.000 m Höhe in unmittelbarer Nähe
eines rauschenden Hochgebirgsflusses. Dieser Stupa wurde in verkleinertem Maßstab dem berühmten Swayambunath in
Kathmandu nachgebaut; charakteristisch sind bei beiden die bunten Augenpaare, die in alle vier Himmelsrichtungen
schauen. Bauherr war im 18. Jahrhundert ein Lama namens Shida, der durch das Heiligtum einen Dämon auf der Erde
festnageln wollte, der die Bewohner des Tales bedroht hatte.
Die Blickrichtung des Steines geht nach Norden zum Pele-Paß, auf dem viele Yaks weiden. 40 Km östlich liegt eine der
beeindruckendsten Klosterburgen Bhutans, der Trongsa-Dzong.
Heidi und Ulrich Scheinost, Bad Vilbel
2003
Bolivien
Chacaltaya
Piotr Kutkowski, Radom
2004
Bolivien
Cochabamba
Man mag es kaum glauben, aber das Tal von Cochabamba ist meine
Lieblings-Urlaubsregion. Ich mag die Stadt und ihre Einwohner. Und
ich fand es schön, den Stein in der Obhut einer mir sehr lieben
Person zurückzulassen. Schade nur, dass es nicht möglich ist, eine
direkte Kommunikation zwischen 2 Steinen herzustellen (kann man das
nicht noch einbauen?).
Der Stein liegt seit 10.4.06 am Fensterbrett eines der vielen
Hochhäuser in einem der etwas besseren Viertel Cochabambas und hat
von dort aus einen Blick auf die Stadt sowie die umliegenden Berge.
Cochabamba ist eine ungewöhnliche Stadt: Das Klima ist beinahe
perfekt, die Landschaften um das Tal herum sind abwechslungsreich
und oft atemberaubend und man bekommt alles zu sehr billigen
Preisen. Die Menschen sind herzlich und offen und die wichtigsten
Lebensinhalte sind Essen und Feiern.
Jonas Schramm, Regensburg
2006
Bosnien und Herzegowina
Mostar
Eine dreistündige Busfahrt bringt uns von Dubrovnik durch das malerische Delta der
Neretva nach Mostar. Über eine so stark bewachte Grenze, wie wir sie in Europa nicht
mehr erwartet hatten. Niemand darf den Bus verlassen. Nach endlosem Warten endlich
die Weiterfahrt - wir sind jetzt in Bosnien-Herzegowina. Es fallen sofort die PKW-
Kennzeichen auf, deren Verschlüsselung es unmöglich machen soll, Rückschlüsse auf
die Herkunft des Halters zu ziehen. Die Straße ist gesäumt von Hausruinen, zum Teil
notdürftig repariert und schon wieder bewohnt. Nur ein Bruchteil der Äcker wird bestellt -
es sind noch nicht alle Minen geräumt.
Wir verlassen den Bus am Ortseingang von Mostar direkt an einem der großen Friedhöfe.
Die meisten Miniaturporträts auf den Grabsteinen zeigen die Opfer des Krieges, viele
1993 gefallene junge Männer, aber auch Frauen und Kinder.
Das geschäftige Treiben in der Altstadt kann uns unsere Bedrückung nur zum Teil
nehmen. Nach einer Biegung sehen wir auf einmal die Alte Brücke vor uns, die hellen
Steine von der Sonne beschienen, spannt sie sich über das türkisfarbene Wasser der
Neretva. Der Anblick ist atemberaubend. Fast 500 Jahre lang war die Brücke die Verbindung zwischen Katholiken im
Westen und der Muslime im Osten der Stadt, bis sie 1993 nach stundenlangem Beschuss der bosnischen Kroaten
einstürzte.
Der von den Vereinten Nationen finanzierte Wiederaufbau dieses Weltkulturerbes wurde am 23.07.2004 feierlich eingeweiht
- eine auch symbolische Verbindung zweier Kulturen.
Ein Brückenspringer ist über die Brüstung geklettert. Er konzentriert sich lange, bis er den Sprung aus 21 Metern Höhe in die
eiskalte Neretva wagt. Diese alte Mutprobe vereint sowohl die jungen Männer als auch die Zuschauer, zumindest für kurze
Zeit.
Dagmar Girbardt, Dietzenbach
2004
Bosnien und Herzegowina
Sarajewo
Beschreibung des Ortes:
Ein Ort des scharfen Auges und des bösen Blicks: Ehemalige militärische Stellung bei Sarajevo.
Mehr als 10.000 Menschen sind in der von 1992 bis 1995 eingekesselten Stadt den Angriffen
serbischer Scharfschützen und Artillerie zum Opfer gefallen, rund 50.000 wurden verletzt.
Was der Stein „sieht“:
Die Stadt Sarajevo, umgeben von idyllisch anmutenden Hügeln, war im Februar 1984 Austragungsort
der Olympischen Winterspiele. Heute hat die bosnische Hauptstadt schwer am Erbe des Balkankrieges
zu tragen: nach vorsichtigen Schätzungen sind im gesamten Kriegsgebiet mehr als 250.000
Menschen – überwiegend bosnische Muslime – ums Leben gekommen, und mindestens zwei
Millionen Menschen aller Volksgruppen wurden vertrieben oder mussten fliehen. Die Einwohnerzahl
Sarajevos ist von mehr als 500.000 im Jahr 1992 auf geschätzte 350.000 im Jahr 2004 gesunken. In
der bosnischen Hauptstadt, die bekannt ist für ihre Menschenfreundlichkeit und Toleranz, mit
muslimischen, katholischen, jüdischen und orthodoxen Gotteshäusern in engster Nachbarschaft, hat
in der gegenwärtigen sozialen und wirtschaftlichen Lage vor allem eines Hochkonjunktur: der
schwarze Humor.
Robert Schäfer, Frankfurt/Main
2004
Botsuana
Gaborone
10.11.03
Der Augestein ist auf einem der Aeste von einem grossen uns schattigen Baum. Das
schoene an dem Baum ist eben, dass er sehr viel Schatten macht, was hier in Botswana,
bei sehr hohen Sommertemperaturen sehr wertvoll ist! Der Stein schaut auf die
hintere Ecke und auf den Haupteingang des Hauses und sieht von dort aus eine Sterlizia,
verschiede Blumen und Bouganiville. Der Stein sieht von dort aus auch das
Vogelhaeuschen was viele Voegel anzieht. Da ist das schoene, dass die Voegel je
nach Saison anders sind und zum Teil wunderschoen. Weiterhin kann unser Stein fast
alles beobachten was um unser Haus passiert, da man ja meistens draussen lebt und
dann oefters durch die Haupttuer rein und raus geht. Last but not least, unser
Stein hat ausser den Voegeln zwei weitere Freunde, unser Hund Struppi, das natuerlich
immer unter dem Baum im Schatten liegt, und eine Baum Agama das in einer der
Baumhoehlen wohnt.
Ich hoffe dies wird dem Projekt "behilflich" sein, viel Glueck und beiden vielen
Dank uns die Gelegenheit gegeben zu haben mitzumachen.
Liebe Gruesse,
Cathrine Wirbelauer
Project Coordinator
IUCN Botswana
11.11.03
Lieber Volker,
An die Kalahari hatte ich auch gedacht und als ich diese Woche dort war, war der
Stein dann schon im Baum. Im naechsten Jahr, bevor wir umziehen werde ich es dann
dort hin bringen, der Stein wird wandern...
Cathrine Wirbelauer
Cathrine Wirbelauer, Gaborone
2003
Brasilien
Alenquer
Den Amazonas hinauf fuhr ich mit dem Schiff 3 Tage und Nächte bis
Santarem. Dort übergesetzt nach Alenquer: ein kleines Städtchen mit ca.
zehntausend Einwohnern Praza, 3 Kirchen und einer Einkaufsstraße, durch
einen Nebenfluß oder Arm mit den Amazonas verbunden. Für die in der
Umgebung wohnende Landbevölkerung ist es weit und breit die einzige
Möglichkeit zum Einkauf oder für eine weiterführend Schulbildung. Ab 18 h
war es dunkel, ab 20 h begegnete ich kaum jemandem auf der Straße, nur am
Samstagabend wandelt man an der Hafenpomenade bis spät in die Nacht.
In dieser ruhigen unspektakulären Umgebung schaute sich der Stein eine
Woche lang um und fand an der Anlegestelle am Wasser seinen Ruhepunkt.
Michael Maischein, Frankfurt/Main
2007
Brasilien
Ilha do Mel
Nach einer langen Reise durch Brasilien haben wir den Augenstein nahe eines Leuchtturms auf der
Ilha do Mel ca. 6 Stunden von Sao Paulo entfernt ausgesetzt. Nach den ganzen Anstrengungen, die
so eine Reise durch ein so faszinierendes und vor allem GROSSES Land mit sich bringt, ist der Ort an
dem der Augenstein nun gelandet ist wahrscheinlich genau der richtige.
Gemeinsam mit seinen Artgenossen überblickt er einen kleinen Ruhepol. Es gibt keine Autos
geschweige denn hohe Bauten, sodass seine Sicht nur von der reinen Natur, dem sehr gechillten
Leben der Inselbewohnern, den Delfinen und anderen Tieren beherrscht ist.
Die Insel trägt ihren Namen abgeleitet von Lua do Mel (Flitterwochen), da alle Verliebten vom Festland
auf der Insel Ruhe vom alltäglichen Lärm und Stress
suchten um ihr Glück in vollen Zügen zu geniessen.
Darunter nun auch wir.
Nicht zu vergessen die traumhaften Sonnenuntergänge
. Beleza!!
Tudo Bom y muito ranquilho.
Nina Jahn und Andre Gröger, Frankfurt/Main
2005
Brasilien
Praia do Cachadaço/Ilha Grande
Praia do Cachadaço, Ilha
Grande, Rio de Janeiro,
der Stein steht auf einem
Granitfelsenbrocken an
einer schwer zugänglichen
Ansammlung von ähnlichen
Granitfelsen, die am Strand
im Meer liegen. Ilha Grande
ist eine tropische Regenwald
Insel an der Südwestküste
vom Bundesstaat Rio
de Janeiro. Die Insel ist
nur mit einer Fähre zu
erreichen, Autos sind auf
der Insel verboten. Zum
Strand muß man ungefähr 3
Stunden über den Bergrücken
des Insels in nördlicher
Richtung laufen. Der Weg
führt durch den Regenwald,
der teilweise ein Vogelschutzgebiet ist. Am Ende des Weges kommt man an dem Praia
do Cachadaço, man kann mit einem kleinen Fischerboot zum Hauptort zurückfahren,
wenn man nicht zurücklaufen will.
Es wurden andere Bilder des Steines im Nationalpark Itatiaia, Rio de Janeiro
aufgenommen, an den Wasserfällen, Cachoeira de Deus und Cachoeira das Três Bacias
in Penedo (einer Stadt, die von finnischen Kolonisten in den 20ern des letzten
Jdhs. gegründet wurde), die Stadt ist im südlichen Teil des Nationalpark Itatiaia
im Bundesland Rio de Janeiro. Der Park ist im Südwesten des Bundesstaates an der
Grenze zum Bundesstaat Säo Paulo.
Gordon Crawford, Offenbach
2005
Brasilien
São Paulo
Nach langen Flug über die Wüsten des Sandes
und des Wassers landete ich in einer der
größten Städte der Menschheit, in Sao Paulo.
Einen Tag lang probierte ich verschiedene
Standorte meines zukünftigen Da-seins aus,
wobei der Platz hinter der Frontscheibe eines
Taxis auch sehr gut gefiel...am Ende des Tags
entschied ich mich aber für die Kunst.
Von meiner erhabenen Position aus sehe ich
auf das endlose Häusermeer und die
wechselnden Ausstellungen der Kultur
Lateinamerikas.
Christoph Rust, Bielefeld
2008
Nahaufnahme des Augensteins
(von der Brücke aus kaum zu sehen).
Ausblick des Augensteins: im Vordergrund die Galeria Marta Traba des
Museums für lateinamerikanische Kunst.
Die Brücke auf dem Gelände des Memorial da América Latina, an deren
höchsten Punkt sich der Augenstein vor dem Brückengeländer befindet.
Britische Jungferninseln ( zu: Großbritannien)
The Baths
Anette und Mathias Getzlaff, Wuppertal
2006
Der Augenstein von Mirabel liegt auf der zu den British Virgin
Islands gehörenden Insel Virgin Gorda. An der Südspitze befindet
sich der Devil's Bay National Park.
Nach einem kurzen Fußweg vom Parkplatz gelangt man zu dem
Strand The Baths. Dort überkommt einem ein ungläubiges
Staunen über die bizarre Steinwelt. Man watet weiter in Richung
Devil's Bay durch warme Pools, muß sich dabei durch kleine
Felsöffnungen quetschen und auch schmale Leitern überwinden,
die sich zwischen gerundeten Felsblöcken befinden. Auf einem
dieser "Riesenmurmeln" wurde der Stein am 11. März 2006
deponiert.
Das Auge blickt auf diese Felsformationen, die sich direkt an der
Wasserkante befinden. Immer wieder schwappt ein wenig
Meerwasser hinein, so daß der Sand nie richtig trocken wird.
Könnte sich das Auge einige Meter erheben, dann würde es nicht
mehr nur die ocker-braunen Farbtöne des Sandes und der Steine
vor sich haben, sondern wäre in der Lage, sich am klaren
tiefblauen Wasser der Karibik zu erfreuen, das sich immer wieder
einmal weiß färbt, wenn eine der Yachten hier vorbeikommt,
deren Mast auf dem Bild gerade noch zu erkennen ist.
Brunei
Gadong
Vom zweiten Stock eines leicht heruntergekommenen Hotelzimmers sieht das Auge auf eine
beruhigend gewöhnliche Gasse in Gadong, Brunei Darussalam. Die abseitige Perspektive auf eine
Galerie dröhnender Klimaanlagen relativiert die vorherigen Eindrücke, die die hochpreisigen
Einkaufszentren, die Luxus-Limousinen der Hauptstrassen und die Goldembleme der Prunkbauten
hinterlassen haben, und sie sorgt für eine, wenn auch technisch transformierte Erinnerung an das,
was manchen von jeher als typisch für die schwül-feuchten Tropen galt.
Bandar Seri Begawan, Brunei, 9. September 2005
Britta Duelke, Oberursel
2005
Bulgarien
Plovdiv
Lieber Volker,
hier sende ich nun die Bilder zum Weg der
Steine/ Bulgarien. Das Auge liegt -?-/lag -?-
auf halber Höhe auf dem Uhrenberg im
Stadtzentrum mit Blick auf die Südstadt von
Plovdiv und die Rhodopen. Die 3 Bilder kann
man zusammenlegen - ganz rechts im
Panorama sieht man dann die Statue von
"Aljoscha", dem russischen Befreier
Bulgariens.
Alles Gute für Dich + den Weg der Steine
wünscht
Joachim
Joachim Hanke, Plovdiv
2004
Bulgarien
Sofia
Der Stein wurde abgelegt in Sofia, vor ca. zwei Wochen.
Mitten im Stadtzentrum vor der St. Sofia Church. Von dort sieht er die Alexander Nevski
Kathedrale mit ihren wunderschönen goldenen Kuppeln, ebenso hat er Blick auf einen
Flohmarkt und die National Assembly. Zwei Sicherheitsbeamte beobachteten diese Aktion.
Ihnen habe ich gleich Deine e-mail-Adresse gegeben. Sie sind von der Idee ganz begeistert
gewesen.
Toni Köpf, Frankfurt/Main
2005
Foto: Zafer Toker
Burkina Faso
Ouagadougou
Claudia Stein, Frankfurt/Main
2005
Der Stein liegt im Garten des
Chalêt Suisse – so heißt
absurderweise das Restaurant des
Hotel Daporee in Ouagadougou,
in dem er beobachten kann, wie
die Leute noch absurdererweise
bei über 40° im Schatten Rösti
und Käsefondue essen.
Zumindest stehen die als
Reminiszenz an den Schweizer
Hotelchef auf der Speisekarte.
Der Lieblingsplatz des Steines
wäre das Denkmal auf der Place
des Cinéastes im Zentrum von
Ouaga gewesen, schließlich hatte
er gerade die Fespaco, das alle
zwei Jahre stattfindende größte
Kinofestival Schwarzafrikas
besucht; doch ich hätte es kaum
lebend geschafft, mich durch den
fünfspurigen Verkehr zu kämpfen
und ihn dort abzulegen.
Inzwischen hat er sich mit der
zweiten Wahl ganz gut arrangiert:
weniger Hektik und Verkehrs-
lärm, nettere Gespräche
Burundi
Kibimba
Allgemein bekannt ist, dass in Burundi und Ruanda Hutu und Tutsi schon lange
zusammen leben; die Hutu sind in der Mehrheit, die Tutsi haben die Macht. Die
Kolonialherren förderten die Machtposition der Tutsi, aber die Leute hatten sich
arrangiert. 1994 schlachteten die Hutu in Ruanda die Tutsi ab, bis diese dann
zurückschlugen. In Burundi gab es kein Abschlachten, aber dafür einen von 1993 bis
2003 dauernden Bürgerkrieg. Wer begann ist ziemlich unerheblich, Tatsache ist, dass
vormals friedlich nebeneinander her lebende Nachbarn anfingen, sich gegenseitig
umzubringen, teilweise ging das quer durch die Familien.
1993 wurde ein hoher Machhaber getötet - von welcher Ethnie ist, wie gesagt,
unerheblich - was der Auslöser des Bürgerkrieges war. Ein Angehöriger der gleichen
Ethnie des Getöteten, der Leiter einer Schule war, trommelte alle seine SchülerInnen der
anderen Ethnie zusammen. Diese wussten noch von nichts. Er leitete sie den Berg
hinunter in ein kleines Haus an der Straße, die zwischen Bujumbura, der Hauptstadt
Burundis, und Gitega, der ehemaligen Hauptstadt und Königssitz, liegt. Es waren rund
100 SchülerInnen, die er in das Haus einsperrte, mit Benzin übergoss und verbrannte.
Die Ruine steht heute - wie so viele andere Ruinen auch - und erinnert jeden, der auf
dieser vielbefahrenen Straße enlangkommt, an das Geschehene. Es ergeht dem Mahnmal
wie so vielen: Als ich es mir ansah, kam ein Angehöriger der Ethnie des Schulleiters und
behauptete, es sei eine infame Lüge, dass da Kinder verbrannt worden seien...
Marianne Harries, Mainz
2008
Burundi
Parc de la Ruvubu, Parkeingang Gasave
Am 11.September 2010 wurde der Augen-Stein auf einem Hügel
im Parc de la Ruvubu abgelegt. Von hier aus hat er einen
wunder-schönen Blick über den Park bis nach Tanzania. Der
Park ist der größte Nationalpark Burundis und steht seit 1980
unter Schutz. Der Augenstein lehnt an einem Termintenhügel.
Die gibt es hier überall. Gerade wird es wieder grün um ihn
herum. Die Regenzeit hat vor Kurzem begonnen. Aber es ist
nicht nur die Trockenheit, die die Vegetation zurückgedrängt hat.
Man sieht noch die verkohlten Grassnarben. Nicht nur hier auf
dem Hügel, die gesamte Gegend ist verbrannt. Verbrannt von
den Menschen, die um den Park wohnen. Sie brennen das
Gebüsch nieder, damit die Tiere keinen Unterschlupf mehr finden
und man sie besser jagen kann. Erlaubt ist das nicht, aber die
Parkwächter können dem keinen Einhalt gebieten. Sie schützen
den Park zu Fuß – ganze 50.000 ha. Die Wilderer, Brandstifter
und illegalen Fischer bekommen sie aber nur selten zu fassen.
Dennoch, es gibt eine Reihe von Tieren, die man im Park
beobachten kann: Affen, Büffel, Antilopen und Nilpferde kann
entlang windet. Das Handysignal verschwindet nach wenigen
Minuten gänzlich. „Muzungu, Muzungu!“ schallt von der Straße
entgegen – „Weiße!“. Die Kinder laufen schreiend und lachend
neben dem Geländewagen her, der sich über die Schlaglöcher
quält. Man beginnt die Fußgänger zu beneiden je mehr man im
Auto durchgerüttelt wird. Doch nach etlichen Irrwegen kommt
man ans Ziel, eine kleine, einfache Hütte am Rande des Parks -
ohne Strom aber immerhin mit Gaskocher und tröpfelndem
Wasseranschluss. Der Parkwächter und der Tourist Guide
zeigen uns den Park und wie man die Tiere zu Fuß aufspürt.
Vielleicht wollen wir die Nilpferde dann aber doch nicht mehr
unbedingt sehen, als wir in
ihren großen Fußstapfen
unten an der Ruvubu stehen.
Ruvubu – das ist Kirundi und
bedeutet nichts weniger als
„Nilpferd“ – der Fluss der
Nilpferde also. Da fühlt man
sich auf dem Hügel mit
dieser wunderbaren Aussicht
doch sicherer.
Martina Gaebler, Frankfurt/Main
2010
man hier noch finden - wenn man Geduld und
etwas Glück hat. Der Schutz des Parks steht
im Konflikt mit den Bedürfnissen der
Menschen, die um ihn herum leben. Da es
keinen Zaun gibt gehen die Büffel auf die
angrenzenden Felder und zerstören die
Ernte. Im Gegenzug gehen die Menschen im
Park auf Jagd.
Es finden nicht viele Touristen nach Burundi.
Die letzten Rebellen schlossen 2008 ein Friedensabkommen
doch das Land ist noch immer
nicht gänzlich zur Ruhe gekommen. Eine
Tourismus-Industrie muss erst wieder aufgebaut
werden. So ist die Reise in den Park
auch kein ganz simples Unterfangen. Von der
letzten größeren Ortschaft gibt es kein einziges
Hinweisschild zum Park. Die Fahrtanweisung
für die letzte Strecke kommt per
Handy vom Parkwächter. Die Straße ist eine
Sandpiste voller Schlaglöcher, die sich für
etwa eine Stunde die hügelige Landschaft
Chile
Atacama Wüste
Wo liegt der Stein?
Der Stein liegt vor dem Hügel Cerro Unita in der Atacama-Wüste, der trockensten Wüste der Welt. In
einigen Teilen regnet es hier nur alle 30 - 40 Jahre, in anderen hat es seit der Aufstellung von
Messstationen noch nie geregnet. Der Stein hat somit die Chance, dass sein Auge nie abgewaschen
wird.
Was sieht der Stein?
In Chile gibt es viele Petroglyphen: Großflächige Kunstwerke auf Hügeln, die zwischen 1000 und
1400 nach Christi geschaffen wurden. Sie sind entweder durch das Legen von dunklen Steinen auf
hellem Untergrund oder das Entfernen von Steinen aus dem Lehmboden geschaffene Figuren. Die
Bedeutung der Petroglyphen in Chile ist immer noch unklar, aber ihre meistens exponierten Lagen am
Rande der Wüste auf den Osthängen der Küstenkordilleren, legen die Vermutung nahe, dass sie für
ihre Erschaffer u.a. Wegweiser waren.
Ich wollte junge Kunst, die etwas sehen soll, alter Kunst, die etwas zeigen will, entgegen setzen und
habe den Stein deswegen vor der Petroglype Gigante de Atacama – dem Riesen der Atacama-Wüste –
abgelegt. Angeblich ist er mit einer Länge von 86m die größte menschliche Figur der Welt.
Da die Umgebung des Cerro Unita nicht touristisch erschlossen ist und der Boden von kleinen, wenn
auch andersfarbigen Steinen bedeckt ist, habe ich die Hoffnung, dass der Stein nie auffallen oder
gefunden werden wird.
Michael Herzog, Darmstadt
2006
Chile
Isla Negra
Der Stein liegt am Grab von Pablo Neruda und schaut aufs Meer.
Fernando Tejeda, Frankfurt/Main
2005
Chile
Kap Hoorn
Unser Stein liegt auf der Insel Kap Hoorn (55 0 58´S, 67 0 17´W ), Chile. Die Insel gilt als der
südlichste Außenposten des südamerikanischen Kontinentes. Sie ist 6 km lang, 2 km breit und
aus 100 Mio. Jahre altem Granitgestein. 2 Menschen leben dort. Sie ist eines der letzten
Glieder der Andenkette. Der Stein blickt in Richtung Süden auf die Drakes Passage und
weiter in die Antarktis. Am Vormittag des 07.02.04 wurde er ins Gras niedergelegt. Wir
kamen von einer Expeditionskreuzfahrt aus der Antarktis. Es ist selten, dass man auf Kap
Hoorn anlanden kann, weil es zu den stürmischsten Regionen der Erde gehört. Wir hatten
ruhige See und Sonnenschein. Ausgesucht haben wir den Platz, weil er uns gut gefallen hat.
Das erste Grün nach der Antarktis hat uns gut getan und außerdem hat das Auge einen
unverbauten, freien Blick zum südlichsten Ende der Welt.
Gerda Guttandin und Stefanie Christ, Dieburg
2004
Chile
Santiago de Chile
Mein Stein lieg in Santiago de Chile in der Stadtmitte
(Santa Magdalena 111) auf der Dachterrasse des Four Points
Hotel im 11. Stock.
Er hat von dort oben direkten Blick auf Santiago und auf die
chilenischen Anden. Er liegt dort seit dem 10.04.04 und ist
den Witterungen ausgesetzt, da die Terrasse nicht überdacht
ist.
Das schönste an seiner Aussicht ist, er kann sich jeden
Morgen den Sonnenaufgang anschauen.
Maica Diaz, Frankfurt/Main
2003
China
Dong Da Shan /Dong La (Tibet)
Ralph Pförtner, Weissenohe
2010
Es hat eine Weile gedauert, aber jetzt habe ich den richtigen
Platz für das „Auge“ gefunden. Bin zurzeit wieder einmal in
Tibet und diesmal ganz weit in den Osten, in den Distrikt
Cham an der Grenze zu Yunnan, gereist. Dein „Augenstein“
hat die ganze Reise mit gemacht, davon dann drei Tage mit
dem Auto von Lhasa bis nach Mangkang.
Auf diesem Weg werden einige Pässe „überschritten“, der
Dong Da Shan (wie er auf Chinesisch heisst) oder besser
auf Tibetisch Dong La ist dabei mit 5.008 m der höchste.
Hier hat der „Augenstein“ einen gebührenden Platz
gefunden. Er blickt dabei Richtung Osten in die endlos
scheinende Bergwelt Tibets mit seinen Yakherden, den
Nomaden, aber auch den immer zahlreicher und
chinesischer werdenden kleinen Städten in der Autonomen
Region Tibet.
Der Stein ist vereint mit vielen ‚Brüdern und Schwestern’:
Steine aufstellen auf den vielen Passhöhen Tibets gehört
zur „Pflicht“ eines jeden Pilgers und mittlerweile auch der
Touristen. Das Ganze wird umrahmt von den tibetischen
Gebetsfahnen, verstreutem Opfergeld aus Papier und dem
Wind der in der dünnen Luft kräftig bläst.
1.7.2010
China
Hongkong
Hallo Volker,
Hongkong, 29.04.2004
der Augenstein hat mal wieder eine interessante Reise hinter sich. Über eine Woche musste
er in Shanghai, China verbringen, bis ich weiter nach Hongkong reiste. In Hongkong
angekommen, wurde ER zu allen Kundenterminen mitgenommen, da ich nie wusste, wann
und wo der geeignete Platz für IHN auftauchen würde. So ist der Stein wieder von Hongkong
nach Shenzhen, Yantian, Futian, China gereist und hat dann am 29.04.2004 wieder in
Hongkong seinen Platz gefunden.
Das Auge befindet sich auf dem „PEAK“ The Peak ist eine der höchsten Erhebungen
von Hongkong Island. In einer Höhe von ca. 500 Meter habe ich den Stein im Maul eines
Tempellöwen (Lions Club of Tai Ping Chan) platziert und von dort schaut er nun auf
Hongkong und Umgebung.
Eric Schrade, Frankfurt
Eric Schrade, Frankfurt/Main
2004
China
Macao
Bei Photo No. 2 sagt er: "Hier, in die Wand vom
Hotelaufgang passe ich doch herrlich hin. Ich
kann jetzt immer beobachten, wer hier so absteigt.
Ist ja wirklich ein schönes altes Gemäuer.
Ein altes Fort war das hier früher, die Portugiesen
haben es 1629 gebaut. Die waren hier
nämlich Kolonialherren, und bis vor einiger Zeit
war Macau ja sowieso portugiesisch. Das merkt
man immer noch sehr, die Ähnlichkeit mit dem
wunderbaren Lissabon.
Birgitt Beck-Schlotter
2006
Beim 1. Photo liegt der Stein im Hotelzimmer in der Pousada,
die früher einmal ein Fort war, und sagt zu dem Telefon
neben ihm: "Alt, aber längst nicht so alt wie ich", mal sehen,
wo ich hier zur Ruhe komme."
Photo 3 zeigt den Hotelaufgang als ganzes, hier
sieht man aber leider den Stein nicht.
So, ich hoffe, dass ich so zum Kunstwerk meinen
Beitrag leisten konnte, die Idee gefällt mir
übrigens sehr gut und es hat großen Spaß
gemacht, für den Stein ein gutes Umfeld zu
suchen.
China
Peking
15.7.2003
Nach einem neunstündigen Flug komme ich in Peking an – mit 6 Stunden Zeitverschiebung nach vorne. Es ist
fünf Uhr morgens deutscher Zeit, als ich ohne vorher geschlafen zu haben, mich mit einer Kollegin zielstrebig
zum Pearl Market begebe. Ein großes Kaufhaus mit marktplatzähnlichem Charakter. Vollkommen übermüdet
und reizüberflutet verbringe ich über sechs Stunden in diesem Gebäude. Es ist ein Schlaraffenland des Konsums.
Man kann hier alles erwerben und es erscheint mir fast so als gäbe es hier alles umsonst, so niedrig sind die
Preise. Ab und zu treffe ich mich mit der Kollegin, draußen vor der Tür und rauche eine Zigarette und wir
unterhalten uns über die erstandenen Dinge.
Der Stein, wo lege ich nur den Stein ab? Die Zeit rennt, in ein paar Stunden fliege ich wieder nach Frankfurt
zurück. Es gibt, als ich endlich beschließe, meine Einkäufe zu beenden – nur einen Platz.
Vor dem Kaufhaus stehen am Eingang zwei große, steinerne Löwen mit aufgerissenen Mäulern. Der linke Löwe
bekommt den Stein in´s Maul, er paßt genau in die Lücke zwischen zwei Zähnen. Ich mache zwei Fotos und bin
sehr zufrieden – von Peking habe ich nur den Pearl Market gesehen, das Auge schaut aber vom Kaufhaus aus in
diese riesige Stadt und wird mehr sehen als ich.
Kaum ist der Stein fotografiert und ich habe mich entfernt, da kommt ein alter, kleiner chinesischer Mann
– schaut in das Maul, steht fragend davor, entfernt sich, holt andere herbei – doch ich sitze längst in dem kleinen
Taxi und sehe nichts mehr – denn die vielen Plastiktüten verdecken mir jede Sicht...
Birgitte Harries, Dreieich
2003
China
Schanghai
12.5.2003
Das erste Mal in China- die Zeit ist kurz.
Ich gehe mit der Crew essen.
Chinesisch essen ist was anderes als in Deutschland. Ein kulinarischer Hochgenuß und so billig.
Wir essen und trinken und auf einmal ist auch der Schnaps auf dem Tisch. Confucius Family Liquor. Undefinierbar für
jeden von uns - aber sehr wohltuend.
Da fällt mir nicht nur die Vorliebe für weltweiten Schnaps ein, die Volker hegt, sondern auch sein Steinauge, daß ich
schon seit Ankunft die ganze Zeit bei mir trage.
Ich erzähle nicht nur der Crew, sondern dem gesamten Restaurantpersonal vom „Weg der Steine“.
Zusammen wird uns klar, daß dieser Stein unbedingt hinter der Bar im Schnapsregal neben einer Flasche Confucius
Family Liquor, von der wir gerade tranken, liegen muß.
Sollte Volker einmal nach Shanghai kommen, hat er hier ein Freiessen...natürlich mit seiner „Family“.
Birgitte Harries, Dreieich
2003
China
Tsingtau
Dein Augenstein hat eine längere Reise gehabt, bis er in Qingdao, China angekommen ist. Von
Frankfurt über Helsinki nach Shanghai, China. Eine Woche später durfte der Stein mit nach Beijing,
Changchun und Dalian fliegen, bis er am 08.04.2006 in Qingdao abgelegt wurde. Qingdao stand von
1897 bis 1914 unter deutscher Herrschaft, bis 1914 die Japaner Qingdao besetzten. Aus dieser Zeit
sind noch viele Gebäude erhalten. Die heutige „Qingdao“ Brauerei, diverse Kirchen usw.
Der Stein schaut von einem Fischerboot auf das Gelbe Meer
Eric Schrade, Frankfurt/Main
2006
China
Zhengzhou
Der Augenstein liegt im Wald der Pagoden, in dem die Klosterbrüder (und Kung Fu-Meister!)
des Tempels der Shao Lin beigesetzt werden (Kreis Deng Feng der Stadt Zheng Zhou der
Provinz Henan/China). Die älteste Pagode ist sechshundert Jahre alt, obschon hier schon viel
länger beigesetzt wird. Aufgrund des weichen Bodens versanken sie bisher nach einiger Zeit.
Neueste Technik wurde dagegen bei der jüngsten Pagode verwendet, die erst seit einem
Monat steht. Der 82-jährige Vorsteher des Klosters wurde dort gerade beigesetzt, ein
Betonsockel verhindert auf Dauer das Abrutschen. Zu seiner weiteren Annehmlichkeit
wurden ihm ein grosses Auto, eine Videokamera und ein Mobiltelefon mitgegeben, die in
den Stein gehauen wurden.
Der Augenstein sieht das alles von seinem Platz aus, an dem auch im Regen jeden Tag.
tausende von Besuchern vorbeiziehen, die fast vollständig in Plastik verhüllt sind. Es wird
fotografiert, was das Zeug hält. Vermutlich ist der Stein noch auf vielen anderen Fotos von
Menschen, die nichts vom "Weg der Steine" wissen. Ob sie den Stein wohl als Fremdkörper
identifizieren oder ihn für dazu gehörig halten? Ausreichend yin/yang-mässig schaut er nach
chinesischer Meinung jedenfalls aus.
Zheng Zhou/Frankfurt, im Mai 2006
Katarina Greifeld, Frankfurt/Main
2006
Cookinseln
Rarotonga
n
Namensgeber des Südsee-Archipels ist der berühmte britische Forschungsreisende James Cook. 1773 landete er auf
einigen kleineren südlichen Cook Islands. Zur Inselgruppe gehören insgesamt 15 kleine Eilande – eine Landfläche von nur
240 Quadratkilometern, verteilt auf eine Meeresfläche von über zwei Millionen Quadratkilometern. 12 der Inseln sind
bewohnt, zwei von ihnen touristisch erschlossen: die Hauptinsel Rarotonga, quasi eine Miniaturausgabe von Tahiti, und das
für seine Lagune berühmte Aitutaki.
Die Einwohner aller Cook-Inseln zusammen zählen gerade mal 14.000. Dennoch haben die Cooks eine eigene Verfassung,
ein eigenes Parlament, eigene Briefmarken und - zumindest offiziell- ihre eigene Währung. Seit 1965 sind die Inseln
selbstständig, wenn auch weiterhin eine enge finanzielle sowie sozial- und sicherheitspolitische Bindung zu Neuseeland
besteht.
Die Amtssprache ist Englisch, doch im Alltag spricht jeder, außer mit Touristen, polynesisch.
Die Vorfahren der jetzigen Einwohnern kamen etwa 800 v.Chr. während der großen polynesischen Wanderung in riesigen
doppelbödigen Kanus auf die Inseln. Sie verfügten über ein bemerkenswertes Navigationssystem, das sich nach der
Position der Sterne richtete.
Cook Islander haben einen besonders ausgeprägten Sinn für Humor. Stress scheint ein Fremdwort zu sein. Einen Ausdruck
ihrer Lebensfreude erlebt man beim Besuch einer Tanzveranstaltung. Unglaublich, wie graziös und anmutig sich selbst
beleibtere Damen, die stets eine weiße Tiare- oder eine Hibiskus-Blüte hinterm Ohr tragen, plötzlich bewegen. Die Männer
schlackern dafür in irrem Tempo mit den Knien. Nicht umsonst gelten die Cook Islanders als die besten Tänzer des Pazifiks.
Die traditionellen Tänze werden schon in der Schule gelehrt und generell als eine Volksport betrieben.
Rarotonga die Hauptinsel ist gerade einmal zehn Kilometer lang und 6,5 Kilometer breit. Sie verfügt über hohe Berggipfel
an deren Hängen sich üppiger Regenwald bis hinunter an die palmenbewachsene Küste erstreckt. Die Insel ist fast vollkommen
von einem Korallenriff umgeben, das eine türkisblaue Lagune und viele weiße Sandstrände beherbergt. Jenseits
des Riffs bietet der indigoblaue Ozean einen lebhaften Kontrast und einen großen Fischreichtum.
Am 8.3.2006 habe ich einen Augenstein in Rarotonga auf dem Titikaveka Strand abgelegt.
Er geniesst dort die südliche Sonne und hat einen wunderschönen Blick auf die Lagune mit Korallenriff.
Katija Diehl, Bensheim
2005
Costa Rica
Arenalsee
Inge Braun, Rodgau
2005
Ablageort:
Oberhalb des Arenalsees unter einem
Baum La Ceiba genannt.
Der Baum ist 50-60 Meter hoch und in der
Krone 60 Meter breit.
Er ist 400 bis 500 Jahre alt und war früher
ein Ritualbaum der Indios
Costa Rica
Cerro de la Muerte
Die Felsspitze des Cerro de la Muerte Blick auf die Panamericana
Blick auf die Karibik Blick auf den Pazifik
hallo , ein neuer blick in unsere schöne welt :-)
diesen blick ermöglicht der augenstein den bei
meiner 3 1/2 wöchigen reise durch costa rica am
11.01 des jahres 2005 am cerro de la muerte auf
einen felsgipfel in 3490m höhe hinterlies. der
berg gehört zur cordilliera de talamanca die ganz
costa rica durchzieht.
ich wählte diesen berg da der augenstein von dort
oben bei guter sicht im osten die karibik (auf
dem foto leider in wolken gehüllt) - im westen
den pazifik und die höchste stelle (3200m) der
panamericana (interamericana)zwischen alaska
und feuerland erblicken kann.
der stein wird immer wunderschöne anblicke
haben so wie ich sie auch hatte - sehr beeindruckend und somit nichts mit dem namen des berges mehr
gemein hat , der berg des todes -die bezeichnung stammt aus einer zeit als die bewohner noch mit
ochsenkarren und zu fuss über die passhöhe gingen und einige dabei durch kälte und unglücksfälle
umkamen.
schöne idee mit den augensteinen !!!
Bernd Ziegler, Berlin
2005
Côte d'Ivoire
Bouaké
Der Stein liegt in Bouaké gegenüber dem Restaurant „Le Palais des Congres – der Palast
der Aale“ in einem Stehimbiss im Dunkeln, was für ihn das reinste Glück sein dürfte,
denn draussen ist es heiss und schwül. Ausserdem fällt er hier nicht weiter auf, weil man
über ihn wegtritt und nicht irgendwelche magischen Assoziationen geweckt werden. Er
wird hier noch lange unentdeckt bleiben und auf die Strasse schauen können.
Der Stein hat auch Glück, weil er in dem Teil der Côte d’Ivoire liegt, das kaum verwüstet
wurde während des langen und heftigen Bürgerkrieges. Aber das ganze Land ist heute
völlig verarmt.
Bis Ende der neunziger Jahre war es noch das Vorzeigeland in Westafrika, mit florierendem
Tourismus und Schnellstrassen etc. Heute werden die verwüsteten Gebäude langsam
wieder aufgebaut, jeder hofft, dass der Frieden stabil werden wird und langfristig
wieder ein normaleres Leben ermöglicht. Der Frieden wurde erst 2007 mit dem Abkommen
von Ouagadougou international besiegelt. Heute ist das Land im Aufbau – gerade so
wie seine derzeitige Internetseite – siehe http://www.abidjan.net/gouvernement/
Bei der Rückfahrt von Bouaké nach Abidjan durchqueren wir dichte Wälder. Junge Männer
stehen an der Strasse und versuchen ihre karge Beute zu verkaufen: Kein Tier ist
grösser als eine Katze – ein deutlicher Hinweis darauf, dass hier Not und Hunger herrschen
und alles gegessen wird, was überhaupt nur als essbar gilt.
Katarina Greifeld, Frankfurt/Main
2008
Bouaké, im November 2008
Côte d'Ivoire
San Pedro
Dieser liegt jetzt im schönen Ort San Pedro direkt am Strand(4° 43'37.39''N
und 6° 37' 44.42 '' W).
San Pedro ist eine kleine Hafenstadt im Westen des Landes, ca. 100 km von
der liberischen Grenze entfernt. Einst ein blühendes Touristenörtchen und
durch die Nähe zum Tai-Nationalpark ein hervorragender Ausgangspunkt für
einen Besuch bei den Chimpansen im Park. Auch jetzt ist es noch immer ein
beliebtes Ausflugsziel, wenn man der Großstadt Abidjan einmal entkommen
will und am Strand einfach mal die Seele baumeln lassen will.
Rolf Ulrich, Abidjan
2007
Dänemark
Gilleleie
- Was ist die Wahrheit anderes als das Leben für eine Idee? -
Søren Kierkegaard
Heinrich Harries, Dreieich
2004
Deutschland
Berlin
Lieber Volker,
gestern (14.7.03) haben wir den Stein abgelegt! Und natürlich viele Photos gemacht Ich bin so
oft dahin gefahren, um einen guten Ablageort zu finden. Auf der Kolonnenbrücke war unmöglich,
an einem Baum, in/auf einem Baum am Fuss der Brücke gings auch nicht, an einem anderen Baum
(sicherer) wollte ich auch nicht, der Kontakt zur Brücke war mir wesentlich. Wir haben ihn
jetzt von der Brücke herabgelassen (an einem Bindfaden! ),auf den
Kopf eines Stützpfeilers.
Mit der Hand kommt man nicht ran, d.h.
keiner wird ihn holen, denke ich. Sieht
toll aus und ich hoffe, er bleibt da
wirklich ein paar Jahre liegen!!
(Mindestens bis Du ihn mal sehen kommst!)
-------
Die Kolonnenbrücke, direkt bei uns hier
(ich komme auf gar keinen anderen Ort..);
Blick nach unten: auf riesige Bauarbeiten zu einer Zubringerschnellstrasse
zum Potsdamer Platz, glaube ich, Blick an die Ecke
der Brücke: hinter Grün verborgen ein riesiger Klotz: Hitlers "Großbelastungskörper", denn
unter der Brücke sollte auf eben erwähnter Trasse eine Nazi-Prachtstrasse
zu Speers "Germania" verlaufen; mit dem Großbelastungskörper wurde der
Berliner Sandboden getestet; Blick Richtung Norden: Silhouette Potsdamer
Platz; Blick Richtung Osten: Kreuzberg mit Denkmal der Befreiungskriege
von Napoleon; die Kolonnenstr. selber heißt so, weil sie im 19. Jahrhundert
weit hinterm Berliner Stadtrand im Tempelhofer Feld Aufmarschstraße,
ein Armeeübungsgelände war; unweit davon die Eylauer Str., in der
erst um 1900 Häuser gebaut wurden; in unserem Haus z.B. wohnten, glaube
ich, Berliner Strassenbahnerfamilien. Die Wohnungen waren für diese
soziale Klasse mit eigenem Bad u. Klo sehr gut ausgestattet. Also auch
damals eine ganze Familie in unserer Wohnung - sage ich mir immer, wenn
sie mir mal gerade doch wieder bisschen klein vorkommt.
Eva und Henning von Kügelgen, Berlin
2003
Deutschland
Berlin
Berlin – Lichtenberg, Gedenkstätte der Sozialisten
Der Stein liegt auf Rosas Grabe
Er blickt in die Luft wo er nichts sieht
Als Tribut und letzte Gabe
Wer weiß was mal mit ihm geschieht
Noch auf dem Weg zum Ziel irrte er rastlos umher
Stellte Fragen an die Welt
Machte dem Träger das Leben schwer
In der Hoffnung daß er ihn behält
Das vermeintliche Ende war nun gefunden
Vorbei die Suche der richtigen Orte
Der Anfang überwunden
Doch blieb Zeit für die letzte Worte
Zwischen zerplatzten Träumen und ewiger Ruhe sprach der Stein:
„Wenn die Blätter von den Bäumen fallen, sprechen sie von Freiheit und vergessen dabei sogar den Tod.“
Leon Steinbacher, Berlin
2004
Deutschland
Darmstadt
Der Augenstein aus Mirabel blickt auf einen Stein aus der nabatäischen
Tempelstadt Petra (zu deutsch Stein) in Jordanien, die ganz in den
marmorierten, in vielen Farben schimmerten Sandstein hinein gebaut wurde.
Sabine Welsch und Ulli Emig, Darmstadt
2003
Deutschland
Dessau
Volker Steinbacher, Frankfurt/Main
2004
Es ist ein sonniger Herbsttag und
bunte Blätter wehen von den
Bäumen.
In Dessau lege ich einen Stein
vor das Bauhaus-Gebäude.
Hier unterrichteten von 1924 bis
1932 der Ungar Lazlo Moholy-
Nagy, der Russe Wassily
Kandinsky, der Schweizer Paul
Klee, die Deutschen Joseph
Albers, Oskar Schlemmer, Lionel
Feininger, die Architekten Walter
Gropius, Hannes Meyer, Ludwig
Mies van der Rohe und viele
andere.
In dieser kommunikativen
Gemeinschaft entwickelten sie
neue Formen für Kunst und
Gestaltung jenseits nationaler
Grenzen, eine weltumspannende
Ästhetik.
Das Bauhaus wurde 1932 auf
Betreiben reaktionärer Kreise in
Dessau geschlossen, die Idee
aber verbreitete sich über die
ganze Welt.
Die Einheit von Ästhetik,
Ökonomie und Sozialem blieb
dabei oft auf der Strecke.
So verdanken wir dem Verlust
des Ästhetischen die
Plattenbauarchitektur und dem
Verlust des Sozialen die
glitzernden Bankpaläste.
Die Banalisierung des
Bauhausgedankens verdanken
wir IKEA.
Trotzdem ist für mich das
Bauhaus ein Modell für ein
fortschrittliches, demokratisches
und soziales Deutschland .
Deutschland
Frankfurt/Main
Braubachstraße, die Frankfurter Kunstmeile, am Gesundheitsamt.
Einmal spielte hier eine Roma-Blaskapelle, manchmal werden Blumen abgelegt.
Volker Steinbacher, Frankfurt/Main
2003
Deutschland
Hainichen
Atelier / Gerichtsstraße 9 / Südwestwand
1 Stein auf Rahmen einer Kaltnadelradierung von Karl Fischer
2 auf Rahmen eines Farblinolschnittes von Helmut Gebhard (Dresden)
3 Stein aus Bargeme du Var (Kalkvarietät)
4 Usbekischer Quarzbonbon, von der Moschee Bibi Hanoun, Samarkand,
von einem Milizionär angeleckt
5 aus Mirabel
6 Tausendfüßler (Holzspielzeug)
7 Findlinge ( vom Grab des Rabbi Löw,
...Prag)
DAS/DIE Augen blickt (u.a.)auf
(Südostwand) Werke von G.Hofmann,
Hans Wutzler,Karl Fischer, Margret
Weise, R. Siebenborn, Erika Hofmann,
Holger Koch, Elke Emmy Laubner,
Hans Hess, Bocchi, Astrid Löffler.
Günter Hofmann, Hainichen
2003
Deutschland
Hallig Helmsand
Auf der Hallig Helmsand am 23.10.03 um 12.20 Uhr an einem
winterlich kaltem, sonnigem Tag zwischen drei markanten
Küstenbefestigungssteinen. Hier sieht man viel Himmel, das
Meer und die ganze Dithmarscher Bucht von Friedrichskoog-
Spitze bis Büsum.
Christa Teichert, Heinke Vogel und Eckhard Vogel, Frankfurt/Main
2003
Deutschland
Hanau
Es war einmal mitten im
Winter und die Schneeflocken
fielen wie Federn
vom Himmel herab,
da saß eine Königin an
einem Fenster, das einen
Rahmen von schwarzem
Ebenholz hatte und
nähte. Und wie sie so
nähte und nach dem
Schnee aufblickte stach
sie sich mit der Nadel in
den Finger und es fielen
drei Tropen Blut in den
Schnee. Und weil das
Rote im weißen Schnee
so schön aussah, dachte
sie bei sich: „ Hätt’ ich
ein Kind so weiß wie
Schnee, so rot wie Blut
und so schwarz wie das
Holz im Rahmen.“ Bald
darauf bekam sie ein
Töchterlein, das war so
weiß wie Schnee, so rot
wie Blut und so schwarzhaarig
wie Ebenholz und
wurde darum das
Schneewittchen
genannt. Und wie das
Kind geboren war, starb
die Königin. Über ein
Jahr nahm sich der
König eine andere Gemahlin.
Wer kennt sie nicht, die Sammlung der Kinder- und Hausmärchen der Gebrüder Grimm? Für
mich waren sie die erste Literatur meiner Kindheit und auch meinen Kindern habe ich sie mit
großer Begeisterung immer wieder vorgelesen und die Bekanntesten frei erzählt.
Die über 200 Grimmschen Kinder- und Hausmärchen, mittlerweile in 140 Sprachen übersetzt,
sind nach der Bibel die weitverbreitetste Literatur der Welt.
Ich habe meinen Stein an dem Denkmal auf dem Marktplatz der Stadt Hanau, Geburtsstadt der
Brüder Grimm, hinterlegt. Dort wo sich der Ausgangspunkt der deutschen Märchenstraße, die bis
Bremen führt, befindet.
12.11.05
Birgit Weber, Frankfurt/Main
2005
Deutschland
Koblenz
Der Stein liegt unter einer
Steinbank mit Blick auf das
„Deutsche Eck“:
Das Denkmal (Gesamthöhe 37
Meter) am Deutschen Eck, am
Zusammenfluß von Rhein und
Mosel, ist eines der Bauwerke, die
das deutsche Volk zu Ehren
Kaiser Wilhelms I. errichtet hat.
Die Rheinprovinz widmete Kaiser
Wilhelm I. das Monument als
Dank für die Einigung des Deutschen
Reiches. Das Denkmal zeigt
den Kaiser zu Pferd in dem weiten
Umhang eines Feldmarschalls mit
Helm und Federbusch. Neben dem
Pferd schreitet eine weibliche
Genienfigur, die Krone tragend.
Kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs,
am 16. März 1945, wurde
das Reiterstandbild durch eine
amerikanische Artilleriegranate
beschädigt. Zwischen 1953 und
1990 diente der Sockel als „Mahnmal
der Deutschen Einheit“. Auf
dem Sockel wehte eine riesige
Deutschlandfahne. Nach dem Fall der Berliner Mauer wurden neben dem Denkmal drei originale Betonelemente
der Mauer aufgestellt.
Seit dem Krieg wurde immer wieder über eine Neugestaltung des Denkmals diskutiert. Alle Pläne scheiterten
jedoch entweder an der fehlenden Finanzierung oder daran, daß sie sich nicht mit der Idee des Mahnmals vertrugen.
Durch die Wiedervereinigung Deutschlands 1990 verlor das Mahnmal jedoch seinen sinnstiftenden
Gedanken. Eine private Stiftung des Koblenzer Verlegerehepaares Theisen ermöglichte nun die Rekonstruktion
des Reiterstandbilds.
Das Vorhaben wurde in Koblenz kontrovers diskutiert, weil ein Denkmal für Wilhelm I. von vielen als nicht
mehr zeitgemäß empfunden wurde. Unter anderem führte man seine Vergangenheit als „Kartätschenprinz“ zur
Zeit der Märzrevolution an, bei der er die Revolutionäre in Berlin hatte zusammenschießen lassen. Als Argumente
für die Rekonstruktion des Denkmals wurden vor allem der touristische Aspekt und die Wirkung in der
Stadtsilhouette angeführt.
Die Aufstellung fand an dem Tag statt, der im Kaiserreich als „Sedantag“ gefeiert worden war, zum Zeichen des
Sieges der deutschen Staaten unter der Führung des späteren Kaisers Wilhelm I. über Frankreich. Auf deutscher
Seite war dies nicht aufgefallen, wohl aber in Frankreich. Die feierliche Einweihung fand schließlich am 25.
September statt. Heute ist das Denkmal am Deutschen Eck vor allem eine Touristenattraktion.
Monica Zelt, Nörtershausen
2006
Deutschland
Neu-Isenburg
Ein Blick in die Zeit, ein Blick in die Geschichte.
Was war?
Was ist?
Was wird sein?
Hugenotten auf der Flucht.
Verlust der Heimat.
Der Weg in die Fremde.
Ein Graf gewährt Land.
Hoffnung auf ein neues Leben.
Baumeister Löber plant eine Idealstadt.
Handwerker wirken Strümpfe.
Das Dorf wird Stadt.
Fabriken entstehen.
Pendler kommen und gehen.
Krieg.
Steckrübenwinter.
Volksküche.
Krieg.
Deportationen.
Bomben.
Wiederaufbau und Wirtschaftswunder.
Franz Völker und Anny Schlemm singen.
Thomas Reiter fliegt ins All …
Bettina Stuckard, Neu-Isenburg
2005
Deutschland
Prora/Rügen
Einäugiges Prora
"Achtung Lebensgefahr! Herabstürzende Bauteile!! Betreten verboten!!!"
Je nach dem, von welcher Seite man sich Prora nähert, muß man schon seinen ganzen Mut
zusammenkratzen. Und dann wieder hat es auch eine Schauseite, wo die Touristen busladungsweise
angekarrt und ins Freie geschippt werden. Schon eine Sehenswürdigkeit: Prora, Moloch in Backstein
und Beton, größtes Kraft-durch-Freude-Projekt der Nazi-Ära an Rügens landschaftlich eigentlich
schützenswerter Nordostküste, Regenerationsfabrik für 20.000 Arier (oder waren es ganze Arier-
Familien?), später die Mutter aller Kasernen erst für die Rote, dann die Nationale Volksarmee,
mehrere Kilometer lang bildet es heute, in drittelwegs verfallenem, drittelwegs demoliertem,
drittelwegs umgewidmetem (Museen, Galerien, Ateliers, Kneipen, vielfältige Initiativen) Zustand
noch eine mit dem Lineal nachziehbare, martialische Front zum Meer hin.
Mit Volker Steinbachers Augen-Stein in der Hand, laufe ich, ohne lange zu überlegen, auf die Mauer
aus Bruchstein und Zement-Konglomerat, voll Mineralischem aus der Region (Feuersteinstücke), zu,
genauer gesagt einen Abschnitt, der sich von den Wettern der Geschichte zernagt darbietet, seiner
Deckplatte beraubt; ihn bin ich hochgeklettert und bette jetzt mein Mitbringsel in eine Lücke, ein
bißchen verkantet, damit er stabil ruht und nicht beim nächsten Sturm gleich ins Wasser gefegt wird -
und dort hockt er, wenn er nicht gestorben ist, noch heute und richtet sein Zyklopenorgan
leidenschaftslos-kühl hinaus auf die Bucht, die, wenn mich nicht totale touristische Fehlorientierung
narrt, links von Sassnitz, rechts von der Landzunge Nordperd begrenzt wird.
Roland Held, Darmstadt
2003
Foto: Ute Döring, Darmstadt
Dominica
nahe Highest Point
Der Stein wurde am 20.02.2010 um 11.00 Uhr abgelegt.
Ort: Nahe dem highest point ( 2.789 ft), World Heritage ,Vulkanberg,
nahe fresh water lake
Der Beitrag wurde vom Teilnehmer zurückgezogen.
N.N., Heidelberg
2010
Dominica
Pointe Mulatre
Nancy Atzenweiler, Pointe Mulatre
2009
Der Stein hat ein neues Zuhause gefunden!
Am Stein-Strand von Pointe Mulatre Bay in Dominica /
Karibik
Das Auge sieht den Atlantik, evtl. sogar bis Martinique
sowie auf der anderen Seite die Ocean Cabana vom
Hotel Jungle Bay Resort.
Dominikanische Republik
Los Casabes
Der Stein musste daheim bleiben, weil es hier in "Los Casabes", etwa eine
Stunde von der Hauptstadt Santo Domingo, Voodoo gibt, und das Risiko zu
gross schien, dass irgendetwas in der Folge passieren könnte.
Stattdessen freuten sich die beiden Herren der Zweiräderwerkstatt, dass ich
sie fotografierte. Sie hatten offensichtlich grade nichts zu tun, und
folgten schon länger mit ihren Blicken meinem Hin- und Herwandern im Dorf,
in dem ich eine Gruppe von Haitianern besuchte, die mit Grundregeln der
HIV-Prävention bekannt gemacht worden waren.
Katarina Greifeld, Frankfurt/Main
2007
Santo Domingo, im März 2007
Dominikanische Republik
Santo Domingo
Der Stein liegt in der Hauptstadt der Dominikanischen Republik, Santo
Domingo, auf einem kleinen Grashügel. Noch genauer gesagt befindet sich
dieser Grashügel in der Urbanisation Franconia, die in der Nähe einer
Hauptstraße namens Avenida Charles de Gaulles liegt.
Von diesem Hügel aus hat der Stein freie Sicht bis zum Horizont und
blickt über tiefer gelegene Stadtteile hinweg. Am Horizont sieht der
Stein den Faro a Colón. Dabei handelt es sich um ein großes Museum über
Christof Kolumbus. Dieses Gebäude sieht aus, wie ein auf den Boden
gelegtes Kruzifix. Während der Nacht werden von diesem Bauwerk aus
mittels einiger starker Strahler mehrere Kreuze an den Himmel gemahlt.
Fotos habe ich leider nicht. Es wäre mir auch nicht möglich gewesen, all
das was der Stein sieht adäquat festzuhalten.
Ullrich Wagner, Langen
2004
Dschibuti
Douale
What can we learn from Djibouti?
Adapt or Perish
Niels von Keyserlingk, Douale
2004
Ecuador
Cajas-Nationalpark
Ich habe am 03.11.2005 einen Stein im Cajas-Nationalpark in Ekuador
abgelegt.
Der Stein liegt auf ca. 3800 m Höhe.
Im Park gibt es 253 Seen. Hier leben Tiere, wie z.B. der Kondor, der
Brillenbär, der Puma und Lamas.
Die Temperaturen reichen von -2 Grad C bis 18 Grad C.
Die Gesteine sind ca. 120 - 200 Millionen Jahre alt und vulkanischen
Ursprungs.
Die Seen sind erst vor ca. 1 - 2 Millionen Jahre durch Gletscher
entstanden.
Der Stein sieht auf einen See im Park.
Stefanie Christ, Dieburg
2005
Ecuador
Cotopaxi
Mission Auge
4
Mission Auge
Auf meiner Reise durch Ecuador bekam ich dieses Auge mit, zuerst stellt
sich mir die frage, wohin damit? Dann hatte ich einen geeigneten platz
gefunden, der allerdings mit ein paar strapazen verbunden war. Der Gipfel
des Cotopaxi.
Er ist mit knapp 6000 Metern der höchste noch intakte Vulkan der Erde und
seine Spitze ist mit ewigem Eis bedeckt. Um den Vulkan zu besteigen muss
man sich die noetige Ausruestung besorgen und einen Guide anheuern,
sonst wird das ganze lebensgefaehrlich.
zuerst fährt man in ein Refugium das auf etwa 4800 Metern steht und
bereitet sich von dort aus auf den aufstieg vor. Man schläft etwa drei bis vier Stunden mit Frauen und Männern aus der
ganzen welt in einem riesen Schlafsaal, die alle das selbe Ziel und den selben willen haben. Gegen ein Uhr Nachts, wenn
das Eis hart und ungefährlich ist geht man über ein Steinfeld bis zum Anfang der Schneegrenze.
Wir hatten ein riesenglück und es war eine sternenklare Nacht. Ich kam mir vor wie auf dem Mond in diesem Steinfeld. Ab
dem eis muss man dann so spezielle Steigeisen anziehen und ab geht`s. Natuerlich immer ganz langsam, Schritt für Schritt,
weil es in diesen höhen nicht leicht ist zu Atmen.
Stundenlang den Berg hoch und höher und es scheint kein Ende zu nehmen. Irgendwann habe ich mich gefragt warum ich
diesen scheiss eigentlich mache, es war kalt, meine Füße taten weh und mein herz hat gepumpt als wolle es gleich einen
Alleingang wagen. Aber ich hatte ja die Mission!
Irgendwann war aber Schluss mit der Nacht und da wusste ich warum ich mich diesen Qualen ausgesetzt habe. So einen
unbeschreiblichen Sonnenaufgang habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht gesehen. Es hat sich also doch gelohnt
stundenlang durch den Schnee zu stapfen, um dem Auge eine neue heimat zu geben.
Ich kann leider nicht richtig beschreiben wie wunderschön das war, weil es sich nicht in Worte fassen lässt wie es ist, über
den wolken zu stehen und eine so grosse Energie vor sich aufstehen zu sehen.
Ich hoffe aber, dass die Bilder für sich sprechen
Hannah Ernst, Kelkheim
2004
Ecuador
Rio Toachi
Ecuador, 19. Februar 2005, Rio Toachi - doch längst ist der Stein nicht mehr dort, wo wir ihn ließen.
WIR sind Pachacutic, Ivan, Suco und Rainer, drei Quichua-Kinder und ein Deutscher.
Vielleicht ist der Stein schon im Pazifik angekommen. Vielleicht hat ihn eines der Kinder als
Glücksbringer mitgenommen. Alles bleibt in Bewegung ...
Wer mehr über mich, über Pachacutic, Ivan, Suco ... und über Ecuador wissen möchte, gerade
sind von mir zwei Bücher erschienen, meine Autobiografie "FERNES LAND - die DDR, die
DEFA und der Ruf des Chimborazo" und der Roman "REGENBOGENBOA“.
Rainer Simon, Potsdam
2005
El Salvador
San Salvador
Der Stein wurde vor der "Casa la Esperanza"
(Haus der Hoffnung) begraben. Dies ist eine
Einrichtung der lutherischen Kirche El Salvadors
für Obdachlose, Drogenabhängige, Prostituierte...
mit den Möglichkeiten, sich und seine Kleidung
zu waschen, eine warme Mahlzeit zu bekommen,
manchmal Medizinische Untersuchung, Anonyme
Alkoholiker kommen etc. Vor allem aber auch um
einmal in Frieden dazusitzen, zu spielen und zu
reden. Das Haus liegt in einem der großen Drogenumschlagsplätze
San Salvadors. Der Stein
wurde am Eingang von einigen "Besuchern" der Einrichtung begraben. Hanna und Ich
dachten, dieser Platz wäre darum ideal für den Augenstein, da er nun an einem Platz liegt, wo
man sonst gerne seine Augen abwendet, von der Gewalt, von dem Elend, den Drogengeschäften!
In einem Viertel, das immer mehr herunterkam, wo sich immer mehr abgewandt
wurde. Gleichzeitig liegt er aber auch am Eingang zu einem kleinen Ort der Geborgenheit,
des Friedens, der Ruhe- ich hoffe, dass dies auch oder gerade eben im Sinne ihres
Kunstprojektes ist. (so hatten wir das jedenfalls verstanden!)
David Vogt, San Salvador
2007
Eritrea
Asmara
Der Stein liegt zuhause auf dem Dach:
…und das sieht er:
“…wie gezogen steigt eine lagunenblaue Woge lose auf, steigt hinauf, durch den Koerper in
den Himmel rauf…” (aus “blau”)
Esther Geis, Asmara
2004
Estland
Tallinn
Tallinn oder der Stein des Anstoßes
An einem symbolträchtigen Tag, dem 9. Mai 2007 war meine Ankunft in der estonischen Hauptstadt Tallinn.
Dieser Tag wird in Russland offiziell gefeiert als Beendigung des 2. Weltkriegs und der Befreiung von Hitler
und dem Faschismus. Diese Feierlichkeit wird in Russland mit Blumen und Paraden begangen. Die Russen
besuchen Denkmäler und öffentliche Plätze und legen dort auch Blumen nieder.
So wurde 1947 auch in Tallinn als Denkmal für die gefallenen Soldaten ein Bronzesoldat im verkehrsreichen
Zentrum der Stadt errichtet. Jahr für Jahr wurde dieser Platz besonders von der russischen Minderheit in Estland
(von den 1,4 Mio Einwohnern Estlands sind 500.000 Russen) besucht, die dort Blumen abgelegten, um an die
fatalen Folgen des Krieges zu erinnern.
Neuerdings weht aber durch die ehemaligen Staaten des Sowjetblocks ein rauer Wind.
Seit dem Beitritt der baltischen Staaten und Polen in die EU gibt es eine Anti-Sowjet-Haltung, die vor allem in
der medialen Ausschlachtung und im sinnlosen politischen Konfrontationskurs mit der jetzigen russischen
Regierung ihren Widerhall findet. Das estnische Parlament (Durchschnittsalter der Parlamentarier ist unter 35
Jahren) beschloß, dass der Bronzesoldat, von den Russen liebevoll Aljoscha genannt, als ein Symbol der sowjetischen
Besatzung an einen anderen Ort und zwar auf den Friedhof der Kriegsgefallenen Filtri Tee versetzt
werden sollte. Diese Umsetzung
geschah kurz vor meiner
Ankunft am 9. Mai.
Dieses Vorgehen führte dazu,
dass einige russische Demonstranten
randalierten, um ihre
Wut zum Ausdruck zu
bringen.
Am 9. Mai glich die Stadt,
obwohl ein ganz normaler
Arbeitstag war , einer Geisterstadt.
Alle Estonen hatten sich
in ihren Häusern verschanzt,
verschüchtert durch die von
den Medien geschürte Angst
vor den möglichen Krawallen
der Russen. Die Altstadt war
leergefegt.
Jedoch am Platz des ursprünglichen
Denkmals bis hin zum
neuen Aufstellungsort, dem
Friedhof der Kriegsgefallenen,
wimmelte es von Polizisten und sensationslüsternen Presseleuten, die nur darauf warteten, dass etwas
Spektakuläres passiert. Dessen ungeachtet marschierten und spazierten russische Familien, mit Blumen in den
Händen, die Strecke vom alten zum neuen Standort des Denkmals entlang. Die Stimmung war friedlich und
ähnelte einem Volksfest. Ich legte den Stein dann direkt hinter „Aljoscha“ ab, inmitten des Blumenmeeres.
Man kann die Situation nicht besser beschreiben als die Dame an der Rezeption meines Hotels, die, als ich mich
nach dem Ort des Denkmal erkundigte, antwortete: „Wir haben seit Jahrzehnten mit den Russen hier friedlich
gelebt und die jungen Politiker, die populistisch und ohne jede Kriegserfahrung eine solche Entscheidung
durchgesetzt haben, waren sich weder ihres Handelns bewusst noch über die Konsequenzen im Klaren. Dies
diente nur dazu, sich von der langjährigen Beziehung zu Russland zu distanzieren.“
Unsere estnische Stadtführerin hat das noch spitzer formuliert: „Während der gesamten Sowjetzeit wurde das
Symbol und Kennzeichen Tallinns - ein christlicher Engel mit einem Kreuz in der Hand, nie angerührt. Warum
kann man diese Symbole nicht respektieren und sie in ihrem geschichtlichen Kontext sehen?“
Die estnische Regierung, die seit Jahren eine Politik der Einschränkung der Rechte der russischen Minderheit
verfolgt, hat mit diesem sinnlosen Akt eine weitere Schneise in die Kluft zwischen die seit Jahrzehnten friedlich
koexistierende Bevölkerungsteile geschlagen.
Mai 2007
Zafer Toker, Frankfurt/Main
2007
Fidschi
Malamala
Liebe Leute,
ich bin der achte und somit letzte Stein im Südseepaket 2006 und liege seit dem 21.
Dezember, 11 Uhr, in einer Astgabel eines ausgetrockneten Frangipani-Baumes auf
der kleinen Ausflugsinsel Malamala vor der Westküste von Viti Levu. Ich schaue über
den Strand und die See bis Viti Levu. Bis nach Nadi, der drittgrößten Stadt auf den
Fidschis, sind`s vielleicht 15 Kilometer Luftlinie. Wir hatten uns einer 20-köpfigen
Besuchergruppe angeschlossen, die einen Tag auf der Insel verbrachte. Malamala
ist im Besitz eines fidschianischen Clans. Es gibt hier zur Begrüßung Kava. Das ist ein
für Melanesien und Teile Polynesiens typisches Getränk aus Wasser und den Wurzeln
der Pfefferstrauchgewächse. In großen Mengen genossen, benebelt es.
Malamala ist wirklich toll, um zu baden, zu schnorcheln und im Schatten zu lesen
oder zu schlafen.
Die Gruppe kehrte am Spätnachmittag ohne mich nach Nadi zurück. Nach dem
Militärputsch Anfang Dezember hat sich die
Lagen Fidschi wieder beruhigt. Einer Übergangsregierung sollen Neuwahlen folgen.
Wollen wir mal hoffen, dass die Fidschis eine friedliche Zukunft haben.
Viele Grüße
Euer Stein Nummer 8
Martin Feldmann, Frankfurt/Main
2006
Fidschi
Suva
Ni sa bula, wie geht es Euch?
Acht Augen-Steine sind am 15. November in
Fidschi gelandet und wollen im www erzaehlen,
was es in der Suedsee zu sehen gibt. Ich habe mich
entschieden, in Fidschi zu bleiben und die anderen
auf die weitere Reise zu schicken. In Nadi (sprich:
Naendi) im Westen von Viti Levu, der groessten
Insel des Archipels, nahmen wir den Bus nach
Suva, der Hauptstadt der Fidschis. Auf der vierstuendigen
Fahrt konnte ich auch einen Bick in The
Fiji Times werfen und was ueber Ausschreitungen
im Nachbarland Tonga lesen. In Fidschi kriselt es
auch mal wieder. Das Militaer, das mit der derzeitigen
Regierung im Clinch liegt, droht mit Putsch. Fuer Aussenstehende ist das schwer zu durchschauen.
Fidschi, ehemals britische Kolonie, ist seit 1970 unabhaengig. Im Laufe der Jahrzehnte wurde
schon dreimal geputscht. Im Hintergund standen vor allem ethnische Konflike zwischen den melanesischen
Ureinwohnern und den Fidschi-Indern. Die Briten hatten im
spaeten 19. und fruehen 20. Jahrhundert zehntausende von
Indern nach Fidschi geholt. Sie arbeiteten vor allem auf den
Zuckerrohrplantagen. Heute sind etwa 40 Prozent der fast
850 000 Fidschianer indischer
Herkunft. Alte melanesische
Stammesstrukturen reichen
wohl auch noch bis in die
heutige Politik, was alles noch
komplizierter macht.
Martin Feldmann, Frankfurt/Main
2006
Seit dem 19. November 2006,
11.30 Uhr, habe ich einen Platz
in der Oeffnung eines knorrigen
Baumstammes vor dem
Regierungsgebaeude in Suva.
Schon mehrfach marschierte
Militaer auf. Aber die Lage ist
bislang ruhig.
Tatsache ist, dass in Fidschi vor allem die grossen
Hotels und die Ressorts fast leer stehen, weil die
Touristen aus Australien und Neuseeland ausbleiben
und Buchungen fuer die kommenden
Monate wegen der politischen Situation storniert
wurden.
Die Fidschianer nennen mich uebrigens Vatu. Die
Pluralform ist gleich. So heisst der Weg der Steine
in Fidschianisch NA GAUNISALA VEI VATU.
Ich bin gespannt, was meine sieben Kollegen noch
erleben werden.
Moce (das heisst hier auf Wiedersehen)
Euer Vatu
Finnland
Helsinki
place: UNIONINKATU, Helsinki, Finland
date: 05.07.2004
The stone sees the street on a rainy afternoon in july, viewing north
towards the Kallio church.
This summer has been the rainiest in Finland for a decade: we really have
had our share of water! Unioninkatu is a long, straight street running from
the rougher part of the city to the more elegant southern areas of old
Helsinki.
Tiina Väkiparta, Helsinki
2004
Finnland
Saimaasee
Christine und Markus Thomas-Morr, Bad Soden
2003
Frankreich
Cascade de l'Ecrevisse/Guadeloupe
Der Augenstein von Mirabel liegt in Guadeloupe am Wasserfall Cascade de l'Ecrevisse. Dieser
befindet sich an der Route de la Traversée auf dem westlichen Teil des
Schmetterlingsflügels" dieser Insel, der auch Basse Terre genannt wird.
Dort wurde der Stein am 14. März 2006 in einem Baum deponiert, der sich am Auslauf des
Wasserfalls befindet.
Anette und Mathias Getzlaff, Wuppertal
2006
Das Auge kann direkt die nach unten stürzenden
Wassermassen erkennen.
Frankreich
Kourou/Französisch Guayana
Claudia Langer, Freienwil
2008
Fast am Aequator hat das Auge inmitten anderer
Steine den Blick auf eine Abflugrampe des
Weltraumzentrums Guyana, CSG = Centre
Spatial Guyanais, dem europäischem Weltraumbahnhof.
Von hier starten die Ariane Raketen der
ESA, von Arianespace und demnächst auch
russische Sojus Raumschiffe.
Frankreich
Mirabel/ Ardeche
Alle AugenSteine kommen aus Mirabel !
Maison Cœur Rouge
Liane Palesch und Erwin Koch, Darmstadt
1998
Frankreich
Mirabel/Ardeche
Mirabel ist ein kleines, fast verlassenes Bergdorf in den Ausläufern der Cevennen.
Anläßlich eines Künstlertreffens malten hier 1998 Volker Beyer, Frank Schylla, Günter
Hofmann, Hans Wutzler, Steffen Morgenstern und Volker Steinbacher Augen auf die
vielen Steine, die hier herumlagen.
Die Idee gefiel vielen Besuchern des Dorfes so gut, daß sie die Steine mitnahmen...
Seither sind die Steine also auf Reisen.
Inzwischen werden sie auf der ganzen Welt verteilt und dokumentiert.
Sie sind Koordinaten eines weltumspannenden Kunstprojektes geworden:
DER WEG DER STEINE.
www.wegdersteine.de
Jeder kann in Mirabel einen Stein mitnehmen und irgendwo in der Welt ablegen...
Volker Steinbacher, Frankfurt/Main
2005
Frankreich
Paris
„Die Pariser Weltausstellung 1937(...) steht im Zeichen einer gewaltigen Bekundung der Eintracht und
des Friedens“ (Ausstellungskatalog).
Wie ein Menetekel des heraufziehenden Weltkrieges stehen sich am Pariser Trocadero die Pavillons
der Sowjetunion und Deutschlands gegenüber. Der sowjetische Pavillon, ein gestaffelter, aufwärtsweisender
Bau trägt eine Großplastik der Bildhauerin Vera Muchina „Kolchosebäuerin und Industriearbeiter“.
Ihm gegenüber der etwa gleich große, deutsche Pavillon von Albert Speer, von dessen
Turm ein auf einem Hakenkreuz sitzender Adler auf den sowjetischen Pavillon hinabblickt. Hinter
diesen Großbauten befindet sich ein modernes, lichtes Bauwerk, das dennoch große Aufmerksamkeit
auf sich zieht: Der Pavillon der spanischen Republik.
Die Pariser Weltausstellung eröffnet am 15. April 1937 .
Elf Tage später, am 26. April, bombadiert die deutsche Wehrmacht das baskische Städtchen Guernica
und tötet dabei mehr als 3000 Einwohner. Pablo Picasso, der eingeladen ist, mit einem Gemälde im
spanischen Pavillon seine Solidarität mit der spanischen Republik zu bekunden, entschließt sich, mit
einem gewaltigen Bild von mehr als 3 x 7 Metern dieses Kriegsverbrechen anzuklagen. Es wird in
diesem Pavillon zu sehen sein.
Picassos Guernica tritt eine lange Reise an. Es hängt viele Jahre im Museum of Modern Art in New
York und erst nach dem Tode Francos wird es in Madrid seinen endgültigen Platz finden. Vera
Muchinas Skulptur ist nach Moskau zurückgekehrt, der Hakenkreuzadler hoffentlich für immer
verschwunden. Volker Steinbacher
Siehe Moskau, siehe Madrid, siehe Gernika-Lumo
Anne-Catherine Charbonnier, Sevres und Volker Steinbacher Frankfurt/Main
2003
Frankreich
Paris
Paris, den 1. Juli 2003, 14 Uhr Technisches Museum , rue st. martin 296
das foucault´sche pendel hängt genau unter der apsis der kirche. der kirchenraum ist von 3 wächtern bewacht. zuerst denke ich
mir, hier kann ich niemals irgendetwas irgendwo ablegen, geschweige in der nähe des pendels. also interessiere mich erst mal für
alle anderen ausgestellten exponate. es führt ein ausstellungsweg bis unter das dach des kirchenschiffes. ich beschließe, diesen
weg zu gehen und erst mal unbemerkt von dort oben das pendel zu fotografieren. dann steige ich wieder hinab und umkreise ein
paar mal unauffällig das pendel . der wächter beobachtet mich, als ob er ahnt, dass ich die gesamte kirche sprengen möchte.
plötzlich kommt ein junger student, geht direkt auf das pendel zu kniet sich davor auf den boden und macht ein paar fotos unterhalb
der glasplatte von dem pendel. Na gut denke ich mir, also fotos machen ist wohl kein problem. Aber wie, den stein direkt an den
fuß des pendels legen? jetzt betritt ein pensioniertes ehepaar, ich denke aus amerika, die kirche und steuert auf das pendel zu.
erfürchtig verharrt es vor dem pendel und macht ebenfalls ein paar fotos. auf einmal verlässt der wächter seinen posten und
verlässt die kirche. gute gelegenheit, aber das ehepaar denkt überhaupt nicht daran sich einmal die anderen austellungsstücke
anzuschauen. egal, denke ich mir, nehme den stein, krabbel unter das pendel und lege den stein neben den fuß der glasplatte. das
ehepaar weicht zurück und blickt mich völlig entgeistert an. jetzt noch schnell ein paar fotos gemacht, bis der wächter zurück
kommt. er kommt zurück, aber bemerkt den stein auf dem blitzsauberen boden nicht. das ehepaar stürzt zu meiner verwunderung
auch nicht gleich auf ihn zu. Ich schiesse noch ein paar fotos von dem pendel und verlasse langsam den kirchenraum. keine
ahnung was passiert, wenn der stein mit dem auge unter dem pendel entdeckt wird, kann mir aber lebhaft ausmalen,was für
gedanken der fund auslösen wird.... andreas hansel
Jutta Heidt-Hansel und Andreas Hansel, Frankfurt/Main
2003
Frankreich
Saint Pierre/Martinique
Am 28. März 2005 sind mein Sohn Dominic und
ich für zwei Wochen nach Martinique
aufgebrochen um dort zu tauchen und auch die
Nachbarinsel Dominica zu besuchen, auf der
ebenfalls ein Augenstein abgelegt werden sollte.
Leider gab es Probleme mit der Fähre, so dass
die Überfahrt nach Dominca nicht erfolgen
konnte. Der Augenstein dort wird zu einem
späteren Zeitpunkt niedergelegt.
Am 4. April 2005, um 11:15 Ortszeit haben wir
einen Augenstein in Saint Pierre, Martinique
(61 ° westliche Länge, 14 ° nördliche Breite)
abgelegt.
Wir haben die Ruines L’Eglise du Fort am Fuß des Vulkans Mont Pelée als Ort für den Augenstein
ausgewählt, von wo aus er sowohl den Vulkan, als auch das karibische Meer und Teile von
Saint-Pierre sehen kann.
Im Mai des Jahres 1902 spuckte der Vulkan Mont
Pelée nicht nur einfach Lava - der Berg flog
regelrecht in die Luft. Mit 450 Meter pro Sekunde
raste eine Druckwelle auf Saint-Pierre zu. Häuser
und Bäume wurden weggefegt wurden in
Sekunden zerstört. Von den Schiffen, die in der
Bucht vor der Stadt vor Anker lagen, waren nur
noch brennende Wracks übrig. 30.000 Menschen
starben, als einziger Überlebende wurde der
Überlieferung nach ein Sträfling nach drei Tagen
lebend in dem Schutthaufen gefunden, der zuvor
das Gefängnis war.
Nach und nach wurde die Stadt wieder
aufgebaut, aber Saint-Pierre erreichte nie wieder
die ursprüngliche Bedeutung als eine der wichtigsten Handelsstädte der Karibik. Nur wenige Häuser,
so das Gebäude der alten Handelskammer, wurden bis heute originalgetreu wiederaufgebaut. Von
anderen blieben nur Reste, wie etwa die
Freitreppe Theaters. Auch die Ruines L’Eglise du
Fort sind heute noch beeindruckende Zeugen
der Katastrophe.
Thomas Peters, Neu-Isenburg
2005
Wissenschaftler überwachen in einem modernen
Observatorium hoch oben in den Bergen alle
Aktivitäten des Mount Pelée. Nicht nur die
Erdveränderungen, sondern auch die
Wassertemperatur in den Flüssen wird dauernd
gemessen. Alles Warnsignale dafür, ob der
Vulkan in seinem Inneren anfängt zu brodeln.
Denn der Mount Pelée gehört auch heute noch
zu den gefährlichen Vulkanen – in einem
Paradies in das es uns immer wieder hinzieht.
Frankreich
bei Papeari, Tahiti/Gesellschaftsinseln
Ende September bis Mitte Oktober 2003 segelten wir von Tahiti aus 3 Wochen durch
französisch Polynesien. Am Ende unseres Törns in Raiatea flogen wir dann zurück
nach Tahiti, wo wir den verbleibenden Tag nutzen wollten um einen passenden Ort für
den Stein zu finden. Wir mieteten uns ein Auto und fuhren gemütlich auf der einzigen
Strasse rund um die Insel, die von einem Berg
dominiert wird und im Inneren kaum zugänglich ist.
Es war feuchtwarm und bewölkt. Die Stimmung auf den
Strassen Tahitis eher geschäftsmäßig, hektisch.
Insgesamt also eine Atmosphäre, die nicht so
südseestimmungsvoll ist, wie man sich das vielleicht
wünscht oder vorstellt. Auf Tahiti einen
Ort zu finden, der all das einschließt, was
Polynesien in unserer Fantasie wachruft, ist kaum
möglich.
Also auf zum Gauguinmuseum - ein Ort direkt am
Meer-, interessante Ausstellung, aber auch hier
findet sich nicht der passende Ort. Neben dem
Museum steht ein älteres Haus - direkt am Meer -
das Grundstück noch vom Museumsgelände aus zugänglich.
Davor die typischen Auslegerkanus,
Fischernetze hängen da zum Trocknen, ein Hund,
ein Kind auf der Schaukel, Palmen usw. Nach einer
Weile des Herumprobierens finde ich den richtigen
Platz für den Stein: ein Baum, in dem ein zweiter
Baum wächst. Hier liegt er nun, durch die Wurzel
des jungen Baumes geschützt und gehalten, im Rükken
das Meer, im Blick das Gebäude des Gauguinmuseums,
ganz in der Nähe des Ortes, wo Gauguin
während seiner Zeit auf Tahiti gelebt hat.
Corinna Glasenapp, Offenbach
2003
Frankreich
Thines
11.9.2003
Die Straße, die nach Thines führt, leitet durch eine wilde,
herbe Natur. Ein Wildbach, im Sommer fast ausgetrocknet, ein
langgestrecktes fast unzugängliches Tal, am Ende der Straße,
in vollkommener Abgeschiedenheit das kleine Bergdorf.
Den letzten Kilometer gehen wir zu Fuß entlang eines
schmalen Weges. Thines liegt am Jakobsweg, der von Le Puy
nach Santiago de Compostella führt. Über eine steile Treppe
erreicht man eine kleine, stille Wallfahrtskapelle. Dort lege ich
den Stein in eine schmale Mauerritze an der linken Seite des
Kirchenschiffes.
Verläßt man die Kirche, blickt auf eine furiose Landschaft von
karger Schönheit. Die Idylle trügt.
Ein Gedenkstein verweist darauf, daß Thines im zweiten Weltkrieg
ein Rückzugsort der Resistance war. Denunziert von einem
französischen Kollaborateur, rückten deutsche Verbände
in das Dorf ein und erschossen alle Einwohner.
Erwin Koch, Darmstadt und Volker Steinbacher, Frankfurt/Main
2003
Gabun
Libreville
Anthony aus
Ghana bewacht
das Haus meiner
Freundin Irene
in Libreville.
Eigentlich.
Anthony ist
aber auch sehr
geschäftstüchtig,
und so hat
sich sein
Wachthäuschen
in einen afrikanischen
Mini-
Markt verwandelt.
Oder eine
Imbißbude.
Oder beides.
Ich habe ihm den Stein gegeben, damit er
ihn zu seiner Sammlung der Dinge gibt, die
offensichtlich für gute Geschäfte stehen.
Damit das Auge ein bißchen über den Wächter
wacht, der er ja eigentlich ist....
Susanne Bernhard, Libreville
2010
Gambia
Fort James
Gambia ist der kleinste Staat Afrikas. Er liegt an der Westküste und ist komplett vom Senegal
umschlossen. Die Fläche des Staates bildet der etwa 480 km lange Fluss mit einem zwischen 25 bis 8
km breiten Uferstreifen auf beiden Seiten. Dieser Fluss verleiht dem Staat seinen Namen der sich vom
portugiesischen Wort câmbio (Austausch, Handel) ableitet. Was gehandelt wurde erzählte uns Lamin
Trawaily:
Portugiesische Händler befuhren im 18. Jahrhundert regelmäßig den Gambia und kauften junge
Männer, Frauen und Kinder die entlang des Flusses aus den Dörfern entführt und versklavt wurden.
Dieses „Geschäft“ übernahmen später die Engländer, die auf der Insel James Island einen befestigten
Sammelpunkt - Fort James - einrichteten. Die Sklaven wurden auf der Insel in Verließen eingekerkert
bis eine ausreichende Ladung zusammengestellt werden konnte. Von der Insel gab es kein entkommen
– der Weg zum nächsten Ufer ist 8 km weit und das Mündungsgebiet wimmelte vor Haien. Aus den
Dörfern entlang des Flusses wurden über 3 Millionen Menschen, hauptsächlich vom Stamm der
Mandinka, Fulbe und
Wolof, entführt und in
die amerikanischen
Kolonien verkauft.
Der Blick nach Westen
Thomas Guttandin, Hattersheim
2006
Den Stein für Gambia
legte Lamin in eine
Mauer der Ruine von
Fort James. Der Stein
blickt über die Mündung
des Flusses hinweg
Richtung Westen zu den
Nachfahren der Sklaven
die die Überfahrt
überlebten. James Island
ist heute nationale
Gedenkstätte und
erinnert an das Leiden
und die Unmenschlichkeit
der Sklaverei.
Georgien
Dedoplis Tskaro
Das Auge von Dedoplis Tskaro (Georgien, Kachetien)
Am 20. Juli des Jahres 2005 habe ich einen sehr schönen schlanken Augenstein in Ostgeorgien (Kachetien)
abgelegt. Ich war dort als Beteiligter an einer archäologischen Ausgrabung. Inmitten einer kargen
Steppenlandschaft erhebt sich etwa einen Kilometer südöstlich der Provinzhauptstadt Dedoplis Tskaro ein
markanter Berg mit zwei Gipfeln. Für die Bewohner Gegend besitzt der nach dem Propheten Elias benannte
Berg, auf dem ein Kreuz steht, eine besondere Bedeutung. Sie gehen bereits seit der Antike einmal im Jahr am
20. Juli dorthin, bitten den Bergheiligen Elias um Regen und unterstreichen diese Bitte mit dem Opfern eines
Schafes. Selbstverständlich ist man dabei sparsam. Vergraben werden lediglich die Füße und der Kopf des
Tieres. Die „spärlichen Reste“ verzehrt man im Rahmen eines Festmahles im Kreise der Familie.
Wir konnten uns
übrigens dem Fest
nicht entziehen
und haben es
selbst ausprobiert.
Ingo, der Grabungsleiter
hat ein
Schaf gekauft und
wir haben es im
Hause eines Georgiers,
der mit uns
zusammenarbeitet,
mit sehr viel Wein
(aus großen Trinkhörnern),
anderen
Speisen und Trinksprüchen verspeist. Geregnet hat es allerdings nicht. Der Augenstein liegt auf dem westlichen
Gipfel des Berges und blickt nach Osten Richtung Aserbaidschan.
Robert Hofmann, Kiel und Hainichen
2006
19. August 2006
Georgien
Sadakhlo
Lieber Herr Steinbacher, auch in Georgien konnte ich am 19.5.2005 einen Stein
ablegen.
Wo liegt der Stein?
Der Stein liegt direkt an der Grenze zu Armenien in der Ortschaft Sadakhlo. Er
liegt im Niemandsland, aber noch auf georgischer Seite.
Was sieht der Stein?
Der Stein sieht eine Grenze! Zoll auf der einen Seite. Brücke. Zoll auf der
anderen Seite. Privat PKWs können nur mit großen Schwierigkeiten passieren.
Reisende müssen zu Fuß über die Brücke und George der georgische Fahrer muss
umkehren. LKWs kommen nach vielen Formalitäten durch, da dies eine der nur zwei
Verbindungen Armeniens zur Außenwelt ist. Rundherum Berge und Schafe und ein
weiter Weg zur Normalität im kaukasischen Chaos.
Fotografieren ist natürlich verboten.
Man begreift den langen Weg den wir gekommen sind.
Mathias Lueg, Oberursel
2005
Georgien
Tiflis
lieber volker
wo liegt das auge? - das auge liegt auf der stadtgrenze von tbilissi. über tbilissi und georgien.
und sind auf den fotos die dinge, die das auge "sehen" kann? - genau das kann das auge
sehen.
Gruss oleg
Oleg Flaum, Tiflis
2003
Ghana
Axim
Wir haben den Stein am 25.12.2005 um 17:45 Uhr am wunderschönen Strand von Axim im Westen
Ghanas, am Fuß einer Palme abgelegt.
Das Auge kann von dort aus auf das Meer blicken und den Sonnenuntergang beobachten.
Axim ist eine Stadt in der Nähe der Grenze zu Cote d’Ivoire. Von dort aus kann man den Ankasa-
Nini-Suhien National Park besuchen, ein 509 km² großes Stück noch vollständig erhaltener tropischer
Regenwald.
Die genaue Position des Auges ist 04° 51´ 7,7 ´´ N; 002° 14´ 7,0 ´´ W.
Berlin, 07.01.2006
Irene und Gerald Schneider, Berlin
2005
Ghana
Elmina
Die Kanonen von Elmina Castle (São Jorge da Mina) sind auf die Stadt und den Hafen gerichtet. Vom
offenen Meer her fühlten sich die Herren der Festung offenkundig weniger bedroht. Es waren
Besatzer, die Portugiesen, die die Festung Ende des 15. Jahrhunderts errichten ließen, und die
Holländer waren es auch: Sie eroberten Mitte des 17. Jahrhunderts Elmina, um nun ihrerseits das
Hinterland mit der Hilfe lokaler Herrscher auszuplündern, stets auf der Suche nach Gold, vor allem
schwarzem Gold: Sklaven eben. Diese wurden in Elmina gefangen gehalten und, sobald eine
Schiffsladung zusammenkam, gewaltsam in die Neue Welt verfrachtet. Das blieb gängige Praxis, bis
der Sklavenhandel im 19. Jahrhundert unterbunden wurde. Die Einnahmequelle der europäischen
Besatzer versiegte, doch die Erinnerung an den einstigen Reichtum dieser Region hat sich in ihrem
Namen erhalten: Goldküste. Erhalten ist auch die Festung mit den Kerkern, den Schießscharten und
den Kanonen, die die europäischen Herrschaftsansprüche untermauern sollten. An einer solchen Kano-
ne haben wir unseren Augenstein abgelegt.
Solvejg Wilhelm und Volker Gottowik, Frankfurt/Main
2007
März 2007
Grenada
Saint George´s
Ja, der Stein…
To tell a long story
short (?), er wurde
mir in Neu-Isenburg
übergeben, mit 2
Brüdern, diese waren
für Mayreau und
Aruba bestimmt.
Ich nahm ihn mit
zum Frankfurter
Flughafen, von dort
sollten wir 4 nach
Tobago und von dort
nach Porlamar auf der Isla Margarita /Venezuela fliegen, mit dem
Ziel an Bord der Ocean Dream eine Kreuzfahrt Margarita -
Grenada - Barbados -St.Vincent - Aruba - Curacao - Margarita zu
machen. Leider kam ich alleine an, das Gepäck… verschollen,
eine Woche lang.
Die Steine haben also vielleicht schon all die fehlenden Länder
bereist- aber sie schwiegen, als ich sie endlich wieder bekam.
Nun gut- ich kam nochmals nach GRENADA, wenn auch nicht
mehr nach Aruba und Mayreau, das fiel ohnehin wegen Swell aus.
Schuhkammer der Polizeischule
Ich trennte die Jungs, nahm den kräftigsten mit und erklomm mit ihm die 88 Stufen zum Fort George.
Entlohnt für die unterschiedlichsten Stufen wurden wir mit einem traumhaften Blick auf den Naturhafen und
die neue Pier für Kreuzfahrtschiffe. Die Polizeischule hat ihren Sitz hier oben, sonst ist außer ein paar
Kanonen und alten Häusern, die vor sich hinrotten,
nichts zu sehen.
Nichts zu sehen? Oh doch, der Stein.
Er hat seinen Platz gefunden- nachdem er von mir
verabschiedet wurde, habe ich ihn so gelegt, dass er
St.George’s den Rücken zukehrt, seitlich dem
Naturhafen zugewandt ist und Blick auf den Grand
Anse Beach hat, wo man wunderbar tauchen kann
und Segler auf ihre Kosten kommen.
Blick vom Fort auf die „Ocean Dream“, die vor Grenada auf Reede liegt
Blick zum Grande Anse Beach
Anja Schneidenbach, Neu-Isenburg
2009
Grenada ist eine ruhige freundliche Insel, die mich
auch bei meinem vierten Aufenthalt nicht enttäuscht
hat.
Wenn ich wieder da bin, besuche ich den großen
Bruder, dessen Brüder ich hoffentlich bis dahin auch
ablegen konnte. 03.02.2009
Blick zur karibischen Seite der Insel
Griechenland
Agia Irini/Kreta
Der Augenstein von Mirabel
liegt in Westkreta in der
Schlucht von Agia Irini. Er
wurde dort am 23.6.03 im noch
relativ weit oberen Teil
abgelegt.Er sieht schluchtaufwärts
auf eine riesige
Geröllhalde, die sich zwischen
die steilen Felswände ergießt.
Zwischen den Steinen wachsen
Kiefern und Oleander, der im
Juni leuchtend rosarot blüht.
An den Hängen wachsen Teppiche
von Thymian und Salbei.
Obwohl die Irini-Schlucht kleiner und unbekannter ist als die Samaria-
Schlucht, ist sie wunderschön. Und es ist von Vorteil, daß nicht solche
Touristenströme hierher kommen wie nach Samaria.
Andrea Eschemann, Frankfurt/Main
2003
Griechenland
Athen
Wo lege ich den Augenstein ab, in einer Stadt, die bereits vor 2500 Jahren die Wiege war für so
unterschiedliche Bereiche unseres Lebens wie Philosophie und Kunst, Ethik und Moral, Politik und
Baukunst und deren Auswirkungen noch immer anhalten und Europa geistesgeschichtlich prägen?
Ich entscheide mich für die Akropolis, den heiligen Berg der Götter, mit direktem Blick auf den
Parthenon, den Tempel der jungfräulichen Göttin Athene, Herzstück der Akropolis, Symbol des
Reichtums und der Macht des stolzen antiken Stadtstaates Athen.
Unter der politischen Führung von Perikles stieg Athen um die Mitte des 5. Jh. v. Chr. zur führenden
Macht Griechenlands auf. Auch die Kunst erlebte im Zeitalter von Perikles eine Hochblüte. In Athen
wurde im Rahmen eines gewaltigen Bauprogramms die von den Persern 480/479 v. Chr. zerstörte
Akropolis neu gestaltet. In einem Zeitraum von etwa 50 Jahren entstanden auf dem Felsen der
Akropolis der Parthenon, die Propyläen, der Tempel der Athene Nike und das Erechtheion.
Perikles entmachtet schrittweise die Aristokratie und setzt die Volksversammlung ein. Somit ist der
basisdemokratische Grundsatz der Gleichheit, der allerdings nicht für Frauen, Sklaven und Fremde
gilt, eingeführt. Die expansive Außenpolitik und die demokratische Innenpolitik bescheren der Stadt
eine außerordentliche Entfaltung. Phidias meißelt seine berühmten Reliefs und Skulpturen für den
Parthenon. Die Schule der Sophisten prägt das geistige Leben und Sokrates tritt als unorthodoxer und
unbequemer Denker auf, dem die großen Philosophen Platon und Aristoteles folgen werden.
Aischylos, der als Begründer der Tragödie gilt, Sophokles und Euripides führen die tragische
Dichtung zu neuen Höhen. Aristophanes ist der bekannteste Komödiendichter. In der
Geschichtsschreibung setzen Herodot und Thukydides neue Akzente.
Weit schweift der Blick von der Akropolis über die Stadt, von der damals eine solche Strahlkraft
ausging und die heute heruntergewirtschaftet und gebeutelt ist. Europa muss heute die Euros nach
Griechenland tragen und die Kontraste zu damals sind scharf. Der Götterhimmel ist entvölkert und die
Menschen kämpfen ums nackte Überleben. Tritt man aus dem inneren antiken Ring heraus, der den
heiligen Berg umgibt, wird man unvermittelt mit Smog, Lärm und Armut konfrontiert.
Ortrud Toker, Frankfurt/Main
2010
im November 2010
Griechenland
Firostefani/Santorin
Santorin – die schönste Insel der Ägäis?
Santorin , Thera oder Calliste, die Schöne, wie sie
früher auch schon genannt wurde, ist eine Vulkaninsel
mit spektakulären Ausblicken. Am 28. August
2005 wurde ein Augenstein auf einem Torbogen
abgelegt, der eine Treppe hinauf zur ehemaligen
Burg schützt. Der Stein hat beidseitig Augen und
schaut sowohl in die Caldera, den Kraterkessel, der
ringförmig aber unterbrochen von Inseln umgeben
ist, als auch auf die Treppe und die umliegenden
Häuser.
Die Caldera entstand 1628 v.Chr., als eine gewaltige
Explosion den Vulkankegel weg sprengte und das
Meer in den Krater einfließen ließ. Infolge dieser Explosion
wurden auch minoische Kulturen auf Kreta
und auf Thera selbst zerstört.
Inmitten des Kraters wuchsen bei mehreren kleinen
Ausbrüchen neue Vulkane aus dem Meer, auf die der
Augenstein
nun herabschaut.
Der
am Torbogenvorbeiführende
Weg entlang des Kraterrandes wird von
Frühjahr bis Herbst zeitweise täglich von mehreren
Hundert staunenden Touristen begangen. An
manchen Tagen liegen bis zu fünf kleinere und
größere Kreuzfahrerschiffe in der Caldera und boten
ihre Gäste aus.
Friedrich und Kirsten Bergerhoff, Frankfurt/Main
2005
Griechenland
Mikri Laka/Samos
Samos – eine griechische Insel vor der türkischen Küste
Eine der größeren und grünen griechischen Inseln in der Ägäis. Sie liegt gegenüber von
Kusadasi. Nur wenige Kilometer trennen sie von der Türkei.
Auf der Nordostecke von Samos haben wir am 24. August 2005 um die Mittagszeit oberhalb
der Bucht von Mikri Laka, östlich von Samos bzw. Vathi einen Augenstein auf einem Felsen
abgelegt. Der Felsen steht im steilen Hang neben einem unbefestigtem Weg, von dem aus der
Augenstein nicht zu sehen ist. Der Stein schaut ziemlich genau nach Süden. Was er sieht ist
unter sich die kleine Bucht von Mikri Laka. Im Berghang über die Bucht wurde zeitweilig
Manganerz aus den Felsen geholt. Die tiefen Höhlen aus der Abbauzeit sind noch zu sehen.
Das Erz wurde von der kleinen Bucht aus abtransportiert. Dann blickt der Augenstein auf eine
kleine Insel namens Kasonisi, hinter der sich
der Hondro Vouno 279 m erhebt. Er liegt noch
auf einer Halbinsel, die zu Samos gehört.
Dahinter erheben sich markante Berge in der
Türkei.
Friedrich und Kirsten Bergerhoff, Frankfurt/Main
2005
Grönland ( zu: Dänemark)
Ilulissat
Ort der Handlung:
Ilulissat, 69 Grad 13 Minuten Nord, 52 Grad 06 Min West.
Die Bucht heißt Sermermiut und war Siedlung der Inuit ehe Jakobshavn ( heute Ilulissat)
gegründet wurde.
Von dort haben Menschen seit 4000 Jahren diesen Ausblick gehabt.
Dieter Zillmann, Ilulissat
2009
Großbritannien
Criccieht
Wir dachten, es wäre mal was Neues, einen der Steine auf einer richtig altehrwürdigen Burgruine abzulegen.
Beim Besuch deiner Internet-Seite habe ich gerade gesehen: Es liegt schon einer auf Urquart Castle in Schottland.
Egal, Wales ist nicht Schottland und den Blick über die Tremadoc Bay auf die Berge von Snowdonia sollte man der Welt auch nicht
vorenthalten.
Criccieht Castle steht auf einem Hügel über dem gleichnamigen Städtchen auf der Halbinsel Lleyn in Nordwales, Grafschaft Gwynedd.
(Der letzte Satz zu einem Wort zusammengefasst könnte einen von diesen ellenlangen und für uns unaussprechlichen walisischen
Ortsnamen abgeben.)
Die Burg ist bald 800 Jahre alt und wurde im Gegensatz zu den meisten anderen Burgen an der walisischen Küste nicht durch die
Engländer, sondern den walisischen Fürsten Llywelyn der Große erbaut. Später saß dann dessen eigener Sohn dort in Gefangenschaft –
rauhe Geschichte.
Wer mehr darüber wissen will: Es gibt auch eine Webseite: www.castlewales.com/criccth.html, oder einfach unter „Criccieth“ suchen.
Auf dem Snowden, dem höchsten Berg in Wales und England, hat übrigens Edmund Hillary die Ersteigung des Mount Everest geübt, weil
dieser wohl so eine Art Miniaturausgabe von Letzterem ist.
Tolle Gegend und nette Leute da, regnet halt manchmal...
Michael, Nelly, Gwen und Sigrun Becker, Frankfurt am Main
Die Bilder wurden am 31.07.04 aufgenommen.
Sigrun Becker, Frankfurt/Main
2004
Großbritannien
Loch Ness
09.02.2004 der Weg der Steine nach Schottland
Hallo Volker,
was sind die Sehenswürdigkeiten in Schottland ? Der Kilt ? Der Dudelsack ? Der Whisky oder Loch Ness mit
dem Seemonster „Nessie“ ?
Mein Ziel war, den Stein an einer markanten Stelle am Loch Ness zu platzieren. Leichter gesagt als getan.
Der erste Versuch am 07.02.2004 scheiterte, weil massive Schneestürme die Autofahrt nach Loch Ness
unmöglich machten.
Der zweite Versuch am 09.02.2004 gestaltete sich besser. Kaum noch Schnee auf den Landstrassen und gegen
frühen Nachmittag erreichten wir Loch Ness.
Leider zeigte sich „Nessie“ nicht und da wir ca.
2 ½ als Rückfahrtzeit geplant hatten, wurde der
Stein an einem super Ort platziert.
Der Stein befindet sich nun am Loch Ness und
zwar in der Ruine von der Burg von Urquhart.
In der Vergangenheit Residenz vieler Lords and
Ladies vom schottischen Hochadel.
Dort befindet sich der Stein im Grant Tower
und zwar auf der Aussichtsplattform mit
direkten Blick auf Loch Ness.
Immer WACHSAM und vielleicht hat der
Stein bereits „Nessie“ gesehen, das behauptet
meine Tochter.
Eric Schrade
Eric Schrade Frankfurt/Main
2004
Großbritannien
London
Nicht sehr gestärkt von einem weiteren englischen Frühstück fuhren wir am
frühen Morgen des 19.07.2003 los nach London. Ich hatte mir vorgenommen,
den Stein am Big Ben abzulegen. Nach einem Besuch im London Dungeon
starteten wir unser Sightseeing-Tour. Da wir möglichst alle Sehenswürdigkeiten
besuchen wollten, aber nur wenig Zeit hatten, war es sehr
hektisch. Als wir dann endlich den Big Ben sahen, fuhren wir dort nur
ohne anzuhalten vorbei und ich hatte noch nicht einmal Zeit, ihn richtig
zu fotografieren.
Ich war zuerst sehr enttäuscht, aber meine beiden Freundinnen haben mich
mit ihren Vorschlägen tatkräftig bei der Suche nach einem geeigneten
Platz für den Stein unterstützt. Nach einigem Hin und Her entschied ich
mich dann für den Buckingham Palace. Ich legte den Stein ins Gras (echter
englischer Rasen!) vor ein großes Blumenbeet, so dass er den Buckingham
Palace und die vielen Touristen sehen kann.
Und wer weiß, möglicherweise sieht er auch eines Tage Her Royal Majesty,
die Queen, die dann vielleicht über ihn stolpert.
Juliane Girbardt, Dietzenbach
2003
Großbritannien
Scapa Flow/Orkney-Inseln
Mein Freund Chris lebt auf der Insel
Hoy, das ist die Insel der Orkneys mit
den höchsten Erhebungen (Ward hill 479
m) und ist dem schottischen Festland am
nächsten gelegen.
Die Insel ist zu 90 % Wildnis und nur
knapp 400 Menschen leben dort.
Die Nord- und Westküste sind sehr felsig
und ideale Brutstätten arktischer Vögel.
Besonders beeindruckend ist Rackwick
mit seiner hohen Steilküste.
Chris lebt an der Westküste, welche als
„Scapa Flow“ im ersten und zweiten Weltkrieg traurige Berühmtheit erlangte. „Scapa
Flow“ ist eine von vielen Inseln umlagerte Meeresbucht, die der britischen Flotte als
natürlicher Hafen und Hauptstützpunkt diente.
Im ersten und zweiten Weltkrieg fanden dort erbitterte Kämpfe zwischen der deutschen
und der britischen Flotte statt und der Meeresboden gleicht dort einem „Schiffsfriedhof“.
Das untere Bild zeigt Scews, das Cottage von Chris. Auf Höhe der Fahne liegt das
„Auge“ und schaut auf die Mill Bay, Bild oben, eine der zahlreichen Buchten von „Scapa
Flow“.
Andreas Fissla, Frankfurt/Main
2004
Großbritannien
Isle of Skye
Der Weg der Steine – Stationen in Schottland
24. August 2003, Dunblane Primary
School, Platz vor der Turnhalle
Am 13. März 1996 drang ein Mann in
die Turnhalle der Dunblane Primary
School ein, in der gerade eine Klasse
mit 5-6 jährigen Kindern unterrichtet
wurde. In wenigen Minuten erschoss
Thomas Hamilton die Lehrerin Gwen
Mayor und 16 Schülerinnen und Schüler und verwundete noch einmal so
viele Menschen, bevor er sich selbst richtete. Das Massaker führte einer
Verschärfung des britischen Schusswaffenrechtes.
25. August 2003, Ben Nevis
Mit seinen 1.343 Metern Höhe über NN ist der Ben
Nevis bei Fort William der höchste Berg im
Vereinigten Königreich.
Das gälische Wort "Ben"bedeutet "Berg", "Nevis" wird
mit "Himmel"
oder
"Wolken"
übersetzt.
Der Gedenkstein
am
Gipfel wurde von ver-schiedenen Jugendorganisationen
errichtet, um an die Aufgabe der Ver-einten Nationen zu
erinnern, "to save succeeding generations from the scource of
war".
27. August 2003, Isle of Skye (Innere Hebriden)
Auf dem Gipfelpfad des
Quiraing am Nordende der Isle
of Skye endet die Reise des
Steins.
Durch diesen Einschnitt blickt
der Besucher auf Flodigarry und
die gleichnamige Insel. Hier
lebte Flora MacDonald, die
Bonnie Prince Charlie bei seiner
Flucht aus Schottland half,
indem sie ihn in Frauenkleider
steckte und als ihre Zofe
ausgab.
Klaus Meßlinger, Frankfurt/Main
2003
Guam ( zu: Vereinigte Staaten von Amerika)
Tumon Bay
Die Insel Guam ist heute beliebtes Urlaubsziel für japanische und koreanische Touristen. Für die USA
ist Guam von grosser strategischer Bedeutung und beherbergt heute wichtige militärische Einheiten.
Das Stein Auge blickt über den Strand der Bucht von Tumon Bay.
Thomas W. Schubert, Palau
2008
Guam ist Mikronesiens bedeutenstes Handelszentrum und
Drehkreuz mit Flugverbindungen in alle Welt.
Am 07.08.2008 habe ich am Strand von Tumon Bay das
Tusche Auge auf dem Ast einer Pinie abgelegt.
Guatemala
Volcan de Pacaya
Die Aussicht des Steines, ist wunderschön, aber leider konnte ich sie nicht
dokumentieren, da der Gipfel in den Wolken lag als ich oben war. Warten auf
bessere Sicht war auch nicht möglich, da es saukalt war und regnete ( wie
in Wolken so üblich) und Schilder warnten zusätzlich vor giftigen Gasen.
Bei Sonne ist die Sicht grandios!
Da der Vulkan noch aktiv ist, hast du die einmalige Chance den Stein beim
nächsten Ausbruch in die Umlaufbahn zu schiessen.....
Heike Bäder und Frank Schylla, Darmstadt
2004
Guinea
Bodeizia
Reinhard Hansen, Neuendettelsau
2007
Der Stein liegt in Bodeizia, einem Dorf südlich
der Stadt N'zérékoré im Osten Guineas.
Während des Krieges in Liberia waren viele
Menschen aus Liberia dorthin geflohen.
Zusammen mit Einheimischen planten sie ihre
Zukunft.
Viel gibt es
hier nicht zu
kaufen.
Wieder einmal ist ein
Stein auf einer Baustelle
gelandet. Auf
diesem Gelände soll
eine Kirche entstehen.
Sonntags sollen hier
Gottesdienste gehalten
werden.
Von Montag bis Freitag allerdings soll das
Gebäude auch als Kindergarten benutzt werden.
Mit diesen dreien freuen sich schon
viele andere Kinder darauf.
Endlich eine Kindheit im Frieden!
Guinea-Bissau
Bissau
Daniela Mendes hat auf ihrer Reise nach Guinea Bissau den Stein auf einen Grabstein mit Blick auf
das Meer auf dem Hauptfriedhof von Bissau gelegt.
"Der Friedhof wird als ein ruhender Pol mit viel Erinnerungswert verstanden. Das Auge schaut in die
Ferne übers Meer."
Daniela Mendes
Daniela Mendes, Bad Breisig
2009
Guyana
Georgetown
Katarina Greifeld, Frankfurt/Main
2007
Der Stein sitzt auf dem Geländer des
Hotels Pegasus in Georgetown und
schaut auf die windige Bucht. Im
Hintergrund ist ein Pavillon zu sehen,
den die Bürger der Stadt im Jahr 1904
zu Ehren an Queen Victoria errichten
liessen. Links daneben werden an
Sonn- und Feiertagen Hotdog-Buden
aufgestellt, und für die Kinder ein
Trampolin (gegen Gebühr).
Im Pavillon treffen sich dann, wie
überall auf der Welt, Liebespaare, um
ihre Geheimnisse auszutauschen.
Georgetown, im März 2007
Haiti
Port au Prince
Der Stein liegt in Port au Prince, Haiti. Er schaut vom Geländer des Hotel Montana raus auf die Bucht.
Auch am nächsten Tag sass er noch auf dem Geländer des Restaurants, war aber leichtfüssig rund zwei
Meter nach rechts gewandert.
Etwas später kamen dann noch diese drei Herren von der UN-Friedensmission, die auch mal den
schönen Blick fotografieren wollten, und dabei vom Stein gesehen wurden. Abends standen sie im
Dunkeln im Garten, und bewachten uns.
Wie so häufig, wohnen hier die Armen unten und die Reichen oben. Da es weder funktionierende Abwasserkanäle
noch Müllabfuhr gibt, landet der Dreck unten in den kleinen Kanälen am Strassenrand,
die dann ratzfatz verstopft sind.
Dazwischen staksen Schweine - und natürlich Menschen.
Port au Prince, im März 2007
Katarina Greifeld, Frankfurt/Main
2007
Honduras
San Isidro
Was ist denn hier los? So viel Action und Begeisterung auf einem Schulhof? Die Jungs und
Mädels in Intibuca, im armen Osten des mittelamerikanischen Staates Honduras, haben
sonst nicht so viel zu lachen und auch keine so rosigen Aussichten. Doch der nationale Plan
"Bildung für alle", gerade auch für die bislang Benachteiligten, stößt für sie Türen auf: für ein
besseres leben. Und sie bringen das Beste mit, was sie haben. Begeisterung!
Der Stein liegt in einer Grundschule in der Gemeinde "San Isidro", im ländlichen Gebiet im
Department Intibucá.
Klaudia Kreussler, La Esperanza
2008
Honduras
Tegucigalpa
Auszug aus dem Reisebericht von KR Wolfgang Döbrich,
Lateinamerikasekretär der Evang.-Luth.Kirche in Bayern.
Dienstreise nach Zentralamerika 1.-27.4. 08
Samstag, 5. April
Linda Mirlanda hat
einen Freund
mobilisiert, der ins
Tourismusgeschäft
einsteigen möchte. Er
holt uns mit seinem
alten Wagen von
einer Tankstelle am
Stadtrand von
Tegucigalpa ab. Wir
fahren ins „Valle de
Los Angeles“, dem
Naherholungsgebiet
von Tegucigalpa.
Auch unsere
Stipendiatin Dania
Elvir kommt mit und
berichtet über ihre
Studienperspektiven.
Am Nachmittag
fahren wir zum
„Christo Picacho“
hoch über der Stadt. Dort verlegen wir einen Augenstein des Künstlers Volker Steinbacher. Er hat einen
prachtvollen Blick auf die Millionenstadt Tegucigalpa, Hauptstadt von Honduras. Von hier sehen die riesigen
Armenviertel an den Hängen der Stadt, in denen sich unsere Partnerkirche, die Iglesia Cristiana Luterana de
Honduras, engagiert, pittoresk aus. Wenn wir nicht um das schwere Leben der Menschen dort unten wüssten!
Aber auch sie sind
dem Schutz des
„Christo Picacho“
unterstellt. Am
Nachmittag sind wir
in der Familie der
Sekretärin Linda
Mirlanda eingeladen.
Es wird Geburtstag
gefeiert. Am Abend
finden wir uns bei
Kirchenpräsident
Armindo Schmechel
und seiner Frau
Rosanne ein. Sie
berichten über ihre
Aufgaben in den drei
Gemeinden der
Hauptstadt, über die
gesellschaftliche und
ökumenische Arbeit
der Kirche.
Wolfgang Döbrich, Neuendettelsau
2008
Indien
Agra
Nach vielen Überlegungen und inneren Monologen, habe ich mich entschieden, den Stein an einem sehr
touristischen Ort in Indien abzulegen. Das als 8. Weltwunder geltende Taj Mahal verbildlicht den Kontrast
des Landes am besten, das von einem muslimischen Herrscher (heute ist der Präsident ein Muslim, der
Ministerpräsident ein Sikh, das Land wird regiert von britisch gestylten Buerokraten der Hindus) nach 22
Jahren Arbeit mit ueber 20.000 Arbeitern und ueber 200 Kuenstlern im Jahre 1653 beendet wurde.
Es gibt wohl 16 Gaerten und 53 Fontaene, um diese Jahreszahl für immer festzuschreiben. Nachgezählt
habe ich allerdings nicht.
Gebaut wurde das Taj Mahal als Grabstätte fuer die meistgeliebte 3. Frau, auch weil sie unter anderem fuer
Nachwuchs sorgte.
Dieses Gebäude ist eine Wucht der islamischen Kunst. Voller Zahlenmystik, Symbolik und Symmetrie.
Wenn man bedenkt, dass es nur dazu dient als Grabstaette der Lieblingsfrau und des Herrschers selbst zu
dienen, welch eine grandiose Verschwendung!
Viele daran beteiligte Arbeiter und Künstler mussten ihr Leben opfern. Den persischen Künstlern wurden
danach die Finger abgehakt, damit sie nichts nachbauen konnten. Dieser Ort bildet exakt auch das heutige
Indien ab.
Im Inneren des Hotels Imperial in Delhi erscheint alles perfekt. Alles strahlt und funkelt vor Sauberkeit,
edel schimmern die verwendeten Materialien, Marmor und Gold. Luxus pur.
Verläßt man das Hotel erfolgt ein jäher Schnitt. Auf der Straße das genaue Gegenteil.
Ebenso vor dem Eingangstor des Areal des Taj Mahal. Man glaubt einen anderen Planeten zu betreten.
Einen Planeten des Perfektionismus, des Reichtums, der Ruhe und der Sauberkeit, völlig abgeschnitten
vom realen Leben außerhalb der Gemäuer.
Und hier liegt der Stein in einem Busch, direkt auf die Grabstätte blickend. Vielleicht für immer?
Zafer Toker, Frankfurt/Main
2007
Indien
Bombay
Anne Henkel, Frankfurt/Main
2003
Indien
Cochin
Der Stein liegt in Cochin (Westküste Indiens), genauer
gesagt in Fort Cochin nahe den chinesischen Fischernetzen
am Gunnar Point in einem Kanonenrohr, das die
Holländer dort hinterlassen haben.
Auf der Uferpromenade flanieren indische Ausflügler,
westliche Touristen und jede Menge Straßenhändler. Ein
wirklich kosmopolitischer Ort also.
Vor eventuellen Reinigungsaktionen der Inder ist dieser
Ort relativ sicher, denn der Weg dorthin führt durch ein
Grundstück, dass von Wochenendausflüglern als Toilette
benutzt wird. Ich habe mich todesmutig durchgekämpft,
denn der Stein sollte ja an einem sichern Ort liegen.
Aus dem Kanonenrohr heraus überblickt der Stein die
Einfahrt des Hafens von Cochin. Er kann Fischerboote
ein- und ausfahren sehen, Frachter, und Kriegschiffe.
Denn Cochin ist auch einer der größten indischen
Marinestützpunkte. Hier will Indien beweisen, dass es
eine wichtige Militärmacht ist und damit zu Recht einen
ständigen Sitz im UN-Sicherheitsrat beansprucht.
Aus diesem Grund, lehnte Indien auch ausländische Hilfe
für die Tsunami-Opfer ab und schickte seine Marine
stattdessen zur ersten Hilfe nach Sri Lanka und die
Malediven. Hoffentlich konnten sie dort diese Hilfe auch
schätzen.
Deshalb ist das Kanonenrohr ein herausragendes Symbol
dafür, wohin Indien –Hort des gewaltlosen Widerstands - steuert. Die Erben Gandhis schauen schon seit
langem in die Röhre.
Jürgen Sander, Rodgau
2005
Indien
Jaipur
Mit Hilfe von unserem Touristenführer, Herrn Pushpandra Singh Ratnawat, legten meine
Freundin Liana Attorre und ich einen Augenstein ans Jantar Mantar (astrologisches
Observatorium) in Jaipur.
Die Anlage ist die größte unter den fünf Observatorien, die zwischen 1727 und 1734 von
Maharaja Jai Singh II gebaut wurden.
Der Name bedeutet Instrument (Jantar) Formel / Kalkulation (Mantar = Mantra), das heißt,
Instrumente der Kalkulation; die Anlage hat auch religiöse Bedeutsamkeit, denn alte indische
Astronomen waren Jyotisha Meister. Jyotisha kann als Weisheit des Himmels übersetzt
werden und analysiert die Bewebungen der Himmelskörper durch Zeit und Raum, um eine
Seele, die wiedergeboren wird, zum vollem Potential zu bringen.
Irene Tosti, Genf und Liana Attore, Rom
2009
23. August 2009
Indien
Pelling (Sikkim)
Der Stein liegt in einer Nische eines einfachen Stupa des Sangh-Gak Choling Klosters, das eine Bergkuppe in
2.150 m Höhe krönt und rund 30 Km vom Kanchenjunga (8.500 m) entfernt ist. Es wurde 1642 von Gyalwa
Lhatsun Chinpo gegründet und ist eines der ältesten Klöster in Sikkim, nicht weit entfernt von dem bekannten
Kloster Pemayangtse in der Ortschaft Pelling (130 Km nördlich von Darjeeling). Wie an buddhistischen Orten
üblich, sind laut einer Tafelinschrift „Killing, Drinking, Smoking“ verboten.
Das Auge erblickt bei freier Sicht das Kanchenjunga-Massiv, das bei Sonnenaufgang besonders eindrucksvoll in
den Himmel aufragt.
Heidi und Ulrich Scheinost, Bad Vilbel
2003
Indien
Shrirangapattana
Auf dem Weg von Mysore nach Bangalore legten meine Freundin Liana Attorre und ich
einen Augenstein ans Mausoleum in Shrirangapattana, Grab zu Sultan Tipu, dem Tiger von
Mysore (1750 - 1799).
Warum einen Augenstein gerade hier legen?
Sultan Tipu war ein aufgeklärter Herrscher, der Wert auf das Wohlbefinden seiner
Untertanen legte. Er glaubte, dass die Gesundheit und die Moralität seiner Leute wichtiger
wären als finanzielle Verluste in der Staatskasse.
Er war auch ein erbitterter Gegner der britischen Kolonialbestrebungen und führte 3 Kriege
gegen die Briten. Seine Aussage: „Lieber ein Tag als Tiger als hundert Jahre als Schaf. „
ist weltbekannt. Er starb auf der Feldschlacht in 1799 gegen Arthur Wellesley, den Herzog zu
Wellington.
16. August 2009
Irene Tosti, Genf und Liana Attore, Rom
2009
Indonesien
Banda Aceh
Ein Seebeben hat am zweiten Weihnachtsfeiertag 2004 die schwerste Flutkatastrophe seit
Menschengedenken verursacht. An den Küsten von Indien, Indonesien, Sri Lanka und
Thailand starben rund 280.000 Menschen, drei Millionen verloren ihr gesamtes Hab und Gut.
Ich stehe in Banda Aceh, der Hauptstadt der indonesischen Provinz Aceh, im Stadtteil
"Ground Zero", wie er nach der Katastrophe von Ausländern verniedlichend genannt wird:
Hier lebten mehr als 35.000 Menschen. Von den wenigen Überlebenden sind nur einige
Dutzend zurückgekehrt.
Ich habe den Stein etwa zehn Meter vor mir ins Wasser geworfen. Es ist kein Regenwasser,
das da steht, sondern Grundwasser. Denn durch das Beben hat sich der Erdboden unter das
Niveau des Meeresspiegels gesenkt.
Hans Stehling, Frankfurt/Main
2005
Indonesien
Borobudur
Borobudur, Tempelanlage aus dem 9. Jahrhundert, Java.
Der in drei Ebenen (alltägliches Dasein, vergeistigte Form, vollkommene Transzendenz ) gegliederte,
gewaltige Bau ist über und über geschmückt mit im o.g. Sinn erzählerischen und bildnerischen
Reliefs.
Gekrönt wird er von mehreren stufigen Plattformen, auf denen glockenförmige Stupas stehen, mit
gitterartig durchbrochener Wand, die erkennen läßt, daß sich im Inneren jeweils ein sitzender Buddha
in Meditiationshaltung befindet.
Die von Volker Steinbacher vorbereitete Augen-Scherbe liegt auf dem mit Sohle nach oben gekehrten
Fuß einer dieser Skulpturen. Je nach Laune kann das Auge den Buddha anblicken oder, durch das
Steingitter, die draußen umherirrenden Kulturtouristen oder einen den Nordhorizont beherrschenden
Vulkan.
Roland Held, Darmstadt
2003
Indonesien
Jayapura
Was sieht der Stein?
Der Stein liegt oberhalb der Bucht von Jayapura/Papua/Indonesien und hat
Blick auf einige Gärten. Jetzt kommen Kinder auf ihrem Weg zum
nächstgelegenen Fussballplatz vorbei, mit lautem Hallo und Geschrei. Wer
allerdings gewinnt, das wird heute nicht mehr sichtbar, weil es dann schon
dunkel sein wird, wenn die Jungs auf dem Rückweg sein werden.
Wahrscheinlich kommen sie auch morgen wieder vorbei, wenn die Tropenhitze
etwas abgenommen hat. Die Regenzeit hat begonnen, und der Bolzplatz ist
voller Schlamm.
20.September 2005, Jayapura
Katarina Greifeld, Frankfurt/Main
2005
Indonesien
Kuta
Kuta, Bali (Dez. 2003)
Der Augenstein schaut auf dicke und auf dünne Bäuche. Er
schaut auf Touristen, die neugierig die Namen der Opfer
überfliegen, die beim Bombenanschlag auf Bali am 12.10.2002
ums Leben kamen; und er schaut auf Angehörige und Freunde der
Getöteten, die an diesem Denkmal ihrer Trauer Ausdruck
verleihen. Vor dem Augenstein treffen Freud und Leid
aufeinander, während die balinesische Bevölkerung versucht,
zum Alltag zurückzufinden.
Volker Gottowik, Frankfurt/Main
2003
Indonesien
Lingsar
Lingsar-Tempel, Lombok (27. 12. 2004)
Wo liegt der Stein?
Der Stein liegt in einem Wasserbecken, inmitten des Tempelbezirks
von Lingsar, in der Nähe der Hauptstadt
Mataram. Dieser Tempel wird sowohl von Angehörigen der
einst aus Bali eingewanderten
hinduistischen
Minderheit als auch der
muslimischen Mehrheit
besucht, wobei die alteingesessenen
Bewohner Lomboks, die Sasak, eine ganz eigenständige
Prägung des Islam, Wetu Telu genannt, entwickelt haben.
Was sieht der Stein?
Der Stein sieht zuerst einmal Unmengen von Münzen, die von
hoffnungsfrohen Touristen ins Wasser geworfen wurden.
Der Stein sieht Vishnu, der – von Garuda, seinem Reittier, gehalten
– über ihm thront.
Einmal im Jahr sieht der Stein Tausende von Gläubigen sich um
sein Becken scharen, um das Tempelfest zu feiern.
Nachdem sie gemeinsam für das Gedeihen ihrer Felder gebetet
haben, liefern sich Hindus und Muslime eine Schlacht, bei der sie
sich gegenseitig mit Reiskuchen bewerfen.
Der Stein überlegt, ob das nicht eigentlich die Lösung wäre...
Andreas Ackermann, Oberursel
2004
Irak
Bagdad
Andreas Krüger, Bagdad
2008
Der Stein wurde am Fuße eines langsam verfallenden
Monuments des Saddam Regimes auf
der sogenannten Säbelstraße (Hands of Victory
Monument) plaziert. Es ist ein schauriges und
menschenschenverachtendes Denkmal, die
Helme sollen von gefallenen iranischen Soldaten
während des iranisch-irakischen Krieges
stammen.
Der Stein schaut nachdenklich auf die jetzt leere
und mit Betonblöcken gesperrte Straße, die vom
untergegangenen Regime für Militärparaden genutzt
wurde. Die alte Ordnung zerfällt, die neue
Ordnung entsteht erst noch und scheint noch in
weiter Ferne.
Wir hoffen, daß Ihr Stein die Betrachter des
Denkmals zum Nachdenken anregt, und als
menschliche Geste an einem unmenschlichen
Ort verstanden wird.
Iran
Bidjar
xx
Bidjar, berühmt durch eine bestimmte Art von Perserteppichen, liegt
inmitten des iranisch-kurdischen Hochlandes und ist umgeben von
Kalkplateaus, tief eingeschnittenen Schluchten, weiten, agrarisch genutzten
Landschaften (Kornfelder) und einzelnen weit verstreuten Bergdörfern.
Ganz in der Nähe dieser Kleinstadt befindet sich ein tief eingeschnittenes
Tal, an dessen rechter Felswand sich eine "versteinerte Hand" befindet, die
von den Kurden als Heiligtum verehrt wird. Jeder Wanderer bringt einen
kleinen Stein mit und legt ihn in unmittelbarer Umgebung dieser Hand ab.
Die "Hand befindet" sich in der Bildmitte der Felswand, zu der ein steiler
Weg hinaufführt. Hier liegt nun "das Auge" am Ausgang einer Grotte und
schaut in eine weite kurdische Ebene, die sehr von Ackerbau geprägt ist.
Agamen huschen vorbei, Felsentauben gurren, der Gesang eines
Isabellsteinschmätzers ertönt im Tal, Turmfalken rütteln und am Bach im
Talgrund flattern tiefblaue Ameisenbläulinge durch das Sonnenlicht.
Golnar und Joachim Lüderwaldt, Dreieich
2005
Iran
Teheran
Assad Ebrahimi-Lamai, Frankfurt/Main
2003
Irland
Cliffs of Moher
The stone eye has been placed
in O´Briens tower at the top of
the Cliffs of Moher, County
Clare, Ireland. O´Brians tower
was built in 1835. It has a
panoramic view of the cliffs,
the atlantic ocean, The Aran
Island, the Connemara
Mountains and Galway.
The stone eye has been
carefully and strategially
inserted into into the outer wall
of the tower to stabilize the
tower structure and thereby
prevent it from falling over the
edge of the cliff in the future,
John McInerney, Ennis
2005
Irland
Dublin
Also, jetzt liegt er in Dublin.
Meine Freundin Bine und ich sind nach Irland geflogen und weil Birgittchen,
eine Freundin von Volker, uns von dem Projekt Weg der Steine erzählt hat
und Irland noch fehlt, haben wir einen Stein mitgenommen.
Wo legen wir den jetzt hin??
Wir haben erst mal eine Stadtrundfahrt gemacht um systematisch Dublin
nach geeigneten Stellen abzugrasen. Wir wollten einen Platz finden, wo man
auch sehen kann, in welcher Stadt er liegt. In St.Patrick's Cathedral? Das
hätte jede Kirche sein können.. Auf einer grünen Wiese? Hätte auch bei uns
um die Ecke sein können.. Oder ein richtig irisches Pub? Irgendwie auch
blöd...
Wir haben den unserer Meinung nach besten Platz erst gerochen, bevor wir
ihn gesehen haben - es war das Guinness Storehouse.
Draussen vor dem Eingang stand nämlich in grossen Lettern aus Messing
GUINNESS DUBLIN.
Jetzt war das aber ein Riesengebäude mit grossem Eingang und tausend Menschen davor, die dieses Guinness Dublin als
Fotohintergrund benutzt haben. Wir haben also erstmal gewartet bis zumindest keiner mehr unter der Schrift steht, weil wir nicht
wollten, daß er gleich weggenommen wird. Nach einiger Zeit stand keiner mehr davor, Bine, die grösser ist als ich hat sich
hochgereckt um den Stein in das U zu legen und genau in diesem Moment schaut der Pförtner aus seinem Häuschen - wenig
begeistert - saublöd!
Wir haben dann also den Stein mit reingenommen und im ersten Stock haben wir einen guten Ersatz gefunden -Ihr seht es selber
auf den Fotos, der Stein ist ganz nah an Irlands köstlichstem Nass und wird jeden Tag von ..zig Besuchern bewundert....
Stefi Neumann, Dreieich
2004
Island
Seyðisfjörður
Ich habe mehrere Orte ausprobiert, bis ich den richtigen Platz gefunden habe.
Heinrich Harries, Dreieich
2003
Island
Þingvellir
Etwa 50 km östlich von Reykjavik reißt die Erde auf:
Island liegt auf zwei tektonischen Platten, der nordamerikanischen und der
europäischen, die Jahr für Jahr um einige Zentimeter auseinander driften. Eine von
tiefen Rissen und Spalten, schrundigen Basaltwänden, Wasserfällen, Seen und
Springquellen geprägte Landschaft.
Über viele Jahrhunderte trafen sich hier die Männer Islands zur jährlichen
Generalversammlung, dem Alþingi, einem nordischen Gegenstück zum antiken
Athen. Die Stelle mit dem sogenannten Gesetzesfelsen ist mit einer weißen
Fahnenstange markiert (1) Denn auch Gericht wurde hier gehalten und Frauen, die
des Ehebruchs bezichtigt wurden, warf
man in den kalten Fluß Öxará (2) – wer
überlebte, war unschuldig.
Die Landschaft ist von solcher Urgewalt,
dass es schwerfällt, nicht an Elfen und
Naturgeister zu glauben...immerhin
befragt die isländische Regierung beim
Bau von Häusern und Straßen einen
Elfenbeauftragten.
Vielleicht muß deshalb die evangelische
Staatskirche (3) in dieser verlassenen
Gegend Präsenz zeigen.
Volker Steinbacher, Frankfurt/Main
2011
Israel
En Gedi
Oase En Gedi ("Quelle des Zickleins)" am Totem Meer
Unweit der Höhlen von Qumran, in denen im Sommer 1947 von einem Beduinen die bislang ältesten
Bibelhandschriften gefunden wurden und unweit der Festung Masada - die einst König Herodes I. als
Palastanlage diente und heute als Symbol der Freiheit Israels gilt - erhebt sich inmitten der wüsten
Landschaft eine kleine Anhöhe, die als Kibbuz (seit 1953) genutzt wird. Einzigartig in Israel ist die
Tatsache, daß dieser Kibbuz, En Gedi, als botanischer Garten angelegt wurde und sich durch viele
Hunderte verschiedene Kakteensorten und exotische Pflanzen auszeichnet. Nach Südosten mit Blick
auf das Tote Meer, schließt der Kibutz mit einem terrassierten Kakteengarten ab, in dem der Stein
liegt.
Sigrid Hofer, Marburg
2008
Israel
Rama
Der Stein liegt an einem über 2000 Jahre alten Ölbaum in Rama/Galiläa.
Lieber Volker,
gemeint sind zwei Strophen eines Gedichts, das "DIE Sängerin" der
Intellektuellen, Fairuz, die im Libanon lebt, besingt:
Zu den zwanzigjährig gewordenen Palästinensern sagt sie:
Wie die Olivenbäume steht Ihr, und wie die Stämme der Zeit verweilt Ihr.
Alles Gute
Khalil
Abu Khalil, Rama
2003
Israel
Berg Tabor
Der Berg Tabor
Der Berg, der auf einen Vulkanausbruch zurückgeht, steigt westlich des Sees Genezareth als
vollkommen ebenmäßig gestaltete Formation aus einer fruchtbaren Ebene auf. Viele Völker
haben ihn im Lauf der Jahrhunderte erobert und ihre Kultstätten hinterlassen. Schon im 2.
Jahrtausend v. Chr. wurde hier dem Gott Baal geopfert, später eroberten Ramses II., die
Ptolemäer, die Makkabäer oder auch die Römer den Ort. Nach den Überlieferungen der
Evangelien zog sich hier Jesus mit seinen Jüngern zurück, um zu beten, wobei sich sein
Gewand und sein Gesicht in eine leuchtend weiße Lichtgestalt verwandelt und Mose und Elija
mit ihm gesprochen haben sollen. Heute erhebt sich heute an zentraler Stelle des Bergplateaus
die Kirche der Verklärung, umgeben von den Resten einer Reihe anderer religiöser Bauten.
Der Augenstein ist eingebunden in die Steinfugen eines Mauerstücks der ehemaligen
griechischen Eliaskirche.
Sigrid Hofer, Marburg
2007
Italien
Pompeiana
Liane Palesch und Erwin Koch, Darmstadt
2003
Italien
Rom
Es ist schwer in einer Stadt der Superlative wie Roma, die mehr als 2700 Jahre alt ist, einen guten Platz für das
Niederlegen eines Augen-Steins zu finden. Nach welchem Maßstab oder Kriterium sucht man einen Platz aus: ist
es Geschichte, Kunst, die Lyrik, Architektur oder Religion? Oder legt man den Stein an die alten Stätten der
„Brot und Spiele“ ins Colloseum oder an den Circus Maximus? Ist es die Dekadenz, der man huldigen will oder
der heutigen Zeit, dem modernen Rom?
Nachdem ich einen Stein im alten Zentrum des oströmischen Reiches - in Byzanz – niedergelegt hatte, fragte ich
mich nun nach meinem Bewegunggrund, den Stein im vatikanbeherrschten Rom zu plazieren. Schließlich habe
ich mich für das Sinnbild entschieden, das mich in jungen Jahren geprägt hat, die berühmte Szene aus Fellinis
„Dolce Vita“, in der die Schwedin Anita Ekberg in dem nächtlichen Rom in den Trevi-Brunnen steigt und als
laszive Filmdiva für Freizügigkeit in die Filmgeschichte eingeht. Das Bild Roms zu jener Zeit mit all seinen
Berühmtheiten und dem sinnentleerten Leben, die Jagd der Paparazzi auf Bilder und Augenblicke, die diesem
Leben einen Glanz verleihen sollen, ist und war für mich Kennzeichen und charakterisch für diese Zeit: kritisch,
mitfühlend und humorvoll .
Die Paparazzi, ein Begriff der in diesem Film erstmalig benutzt worden ist, haben sich inzwischen zu einer
weltweiten Berufsgruppe etabliert und bevölkern nach wie vor auch Rom. Die Stadt ist voll von Touristen, die
hochgerüstet und ausgestattet mit digitalen, mechanischen Kameras und Videokameras, nach wie vor auf der
Suche sind nach dem Moment des Glücks, der Freude, der Liebe, des rechten Augenblicks und der Geschichte.
Der berühmteste Brunnen Trevi ist auch ein solcher Ort der Momentaufnahmen.
Der Stein liegt in der Mitte desjenigen Tritonen, der das feurige Seepferd zu bändigen versucht. Das Auge ist
gerichtet auf hunderte, ja tausende von Besuchern, die den Moment genießen oder durch eine Aufnahme zu
verewigen versuchen.
Dies war am Freitag, den 9. Mai 2003 – am Nachmittag, nach meiner internationalen Konferenz , wo mir Zeit
blieb, einige Stunden durch mein Rom auf Fellinis Spuren zu wandern.
Zafer Toker, Frankfurt/Main
2003
Italien
Venedig
Der Stein, der
eigentlich in
Kamerun abgelegt
werden sollte, liegt
nun in Venedig.
Eine Freundin, die
ich vor 18 Jahren
in Damaskus
kennengelernt
habe, hat mich
über Google
gefunden. Am
letzten
Wochenende
konnte ich dann
endlich zu ihr
fliegen und sie
besuchen. Es war ein wunderbares Wiedersehen, so als ob keine Zeit vergangen
wäre. Das war für mich Grund genug es mit einem Stein zu dokumentieren. Er liegt
unweit ihres Hauses auf einem Holzpfahl eines "Gondola-Parkplatzes."
Ramona Hering, Berlin
2005
Jamaika
Strawberry Hill
Rund eine Autostunde von Kingston entfernt liegt das Strawberry Hill
in den Blue Mountains, wo angeblich der beste Kaffee der Welt
herkommt. Die Kaffeeplantagen verkaufen hier zu Höchstgeboten u.a.
nach Japan, wo dann ein kleines Tässchen in besten Restaurants für
teuer Geld angeboten wird.
Der Stein hat das Geländer erobert, und beobachtet eine Gruppe
junger Jamaikaner, die sich gegenseitig fotografieren. Alles hier
lädt zum Fotografieren ein. Der Stein ist froh, dem stickigen und
langweiligen Kingston entkommen zu sein, und sich hier zwischen
anderen Steinen aufhalten zu können. Jetzt wartet er wohl darauf,
dass ihn jemand mitnimmt
irgendwohin...
Katarina Greifeld, Frankfurt/Main
2007
Strawberry Hill, im März 2007
Japan
Hiroshima
Der Stein liegt im Friedenspark von Hiroshima an der sogenannten Atombombenkuppel.
NN, Osaka
2008
Japan
Kobe
Reiko Mogi, Berlin
2003
Japan
Kitakami
Der Gottheit zu Füßen...
Weit im Norden Japans, auf dem „Land-Schau-Berg“ (kunimiyama, bei Kitakami, in der Provinz Iwate)
ruht das Auge zu Füßen einer Statue der buddhistischen Gottheit Kannon – und gleichzeitig voller
Wohlgefallen auf einer schönen, alten Landschaft: Von Hügeln und kleinen Bergen eingerahmten, fast
erntereifen Feldern, auf denen seit Jahrhunderten der tägliche Reis angebaut wird.
Satoyama („Dorfberge“) heißt dieser Landschaftstyp – er steht heute für die traditionelle japanische
Kulturlandschaft.
Die andere Blickrichtung ist nicht ganz so harmonisch: Im breiten Tal des Kitakami-Flusses ergießen
sich Beton, Asphalt und Plastik der gleichnamigen Stadt in die Landschaft und bedecken Wälder und
Felder unter sich. Aber das sieht das Auge nicht.
Julia Krohmer, Frankfurt/Main
2008
Japan
Kyoto
Hermann Gerdau, Brachttal-Steitberg
2006
"Den Stein habe ich am 26. Oktober
2006 im Rehgarten Tempel (Rokuon-ji)
in Kyoto auf einen Felsen gelegt. Er
schaut auf den so genannten Goldenen
Pavillon-Tempel (Kinkaku-ji). Fast
vollständig vergoldet, ist der Ende
des 14. Jahrhunderts errichtete und
1955 nach einem Brand wieder aufgebaute
Pavillon seit 1994 Weltkulturerbe.Ich
kann mir gut vorstellen,
daß der Stein immer noch da steht,
da sich in diesem Tempelgarten
sicher niemand traut, etwas zu verrücken
oder wegzunehmen. Man könnte
ja das Ganze stören..."
Japan
Miyajima
Insel der Götter mit Auge aus Stein
Endlich hat der Stein nach einigem Hin und Her seinen
Platz gefunden. Und ohne zu übertreiben würde ich sagen,
einen sehr guten Platz sogar. Sein neues zu Hause ist die
Insel Miyajima 20km südwestlich von Hiroshima. Miyajima
galt früher als heilig und zählt noch heute zu einer der drei
(neben Amanohashidate und Matsushima) schönsten
Landschaften Japans.
Die Insel ist berühmt für ihren roten Itsukushima-Schrein
mit großem Torii, welcher bei
Flut im Wasser steht. (im
Übrigen eines der meist
fotografierten Motive Japans) Früher, als nur Priester die
Insel betreten durften und das gemeine Volk nur auf dem
Wasserwege zum Schrein gelangen konnte, markierte das
Torii den heiligen Bereich.
Und genau dort, halb heilig, halb irdisch, befindet sich der
Stein nun. Gewaltsam in einen Teil dieses UNESCO-
Weltkulturerbes hineingedrückt (nein, kaputt gemacht hab ich
nichts).
Ich denke, der Stein wird dort seinen Spaß haben. Er führt
ein unglaublich aufregendes unter- und über Wasser-Leben,
bei dem er Fische, pilgernde Touristen und zahme Rehe beobachten kann.
Mona Yuki Preller, Frankfurt/Main
2009
Japan
Sapporo
Den Stein habe ich bei meiner Mutter in Sapporo, Hokkaido abgelegt. Vorher habe ich ihm ein paar
Dinge aus meiner Heimat gezeigt.
Zum Beispiel den Showa shinzan (398 m),ein Berg der über Nacht aus der Erde kam.(einmalig auf der
Welt.) Und Jigokudani, eine Vulkanlandschaft,auf deutsch: Höllental.
Mimi Hayashi-Venus, Frankfurt/Main
2009
Zum Schluss ein Mittagessen in einem traditionellen
„Soba“ Restaurant. Soba sind Nudel aus
Buchweizen und in Japan sehr beliebt.
Jemen
Aden
Nun liegt auch in Aden, dem einst wohlhabenden Tor zum Roten Meer ein Augenstein.
Er wurde dort am 4.7.2005 abgelegt.
Wo liegt der Stein:
Der Stein liegt direkt am Rande des Stadtteils "Crater" an der Straße am Rande des
erloschenen Vulkans.
Was sieht der Stein?
Der Stein hat einen wunderschönen Blick auf den einst so mächtigen Hafen,in dem
allerdings, nach Sechstage- und Golfkrieg und seitdem die Öltanker immer größer
werden und somit nicht mehr durch den Suezkanal passen, nicht mehr viel los ist. Er
sieht ein paar Fischerboote, tags die gleißende Hitze, nachts die Lichter. Er sieht
Männer und ganz wenige, schwarz verhüllte Frauen. Kann sein, dass die Menschen
Angst vor ihm haben, da der böse Blick in der jemenitischen Kultur allgegenwärtig
ist und der Stein sehr fremd erscheint. Kinder machen einen Bogen um ihn und
irgendwann wird ein Mutiger ihn in den Krater schleudern.
Mathias Lueg, Oberursel
2005
Jemen
Sana´a
Dein Stein liegt jetzt in Sana'a und zwar in unserem Büro im 3. Stock in
einem Wohn- und Bürohaus mitten in Zentrum von Sana'a ganz in der Nähe
vom Suq und der historischen Altstadt. Ich habe ihn mehrere Tage mit mir
umhergetragen, er war beim Wasserminister, beim Bürgermeister, auf der
Kläranlage, aber einen halbwegs würdevollen Platz konnte ich nicht
finden.
Unser örtlicher Büroleiter (ein Somali namens Mohamed) hat ihn dann in
unseren Akten- und Büroschrank mit Blick zum Fenster gelegt. Dort ist er
erst einmal völlig unversehrt. Unter dem Fenster erstreckt sich ein
Fußballplatz, was besonders für meinen Kollegen aus Hamburg (150%-iger
HSV-Fan) sehr wichtig ist. Ich lasse Dir noch eine genauere Beschreibung
mit Karte des Standortes und ein Bild des Büros zukommen.
Gruß
Jo
Joachim Glasenapp, Offenbach
2003
Jordanien
Petra
Es war ein Jugendtraum von mir, Petra, die so
genannte Königin der Karawanenstädte in Jordanien
einmal mit eigenen Augen sehen zu dürfen. Jetzt bin
ich schon 60 Jahre alt geworden und konnte mir den
Traum erfüllen! Ich war sehr glücklich, dieses
Wunder zu erleben. Vor allen Dingen war ich sehr
stolz, den Augenstein vor dem Schatzhaus auf einem
verborgenen Felsen ablegen zu können, so dass er
das Wunder von Petra immer sehen kann. Ich hoffe,
dass der Stein sehr lange dort liegen wird und sich täglich an der Schönheit erfreuen kann.
Man kann es nicht fassen, wenn man die fast 2 km lange enge Schlucht (Siq) zu Fuß bewältigt hat, welche
grandiose Schönheit man erblickt. Das Schatzhaus des Pharao ist das berühmteste Bauwerk der gesamten
Anlage, die immerhin mehr als 20 Kilometer im Durchmesser groß ist und noch immer nicht vollständig
ausgegraben sein soll.
Felsengräber, Tempel und ein sehr großes Theater ziehen den Besucher in ihren Bann.
Das legendäre Petra war einst Zentrum und Hauptstadt des riesigen Handelsimperiums der Nabatäer ab
dem 6. Jahrhundert vor Christus. Die Schattierungen des für Petra so charakteristischen Sandsteins, der von
gelblich über rötlich bis hin zu grau-bläulich, selbst weiß, schimmert, sind so grandios, dass es manchmal
scheint, als sei die Farbe aufgemalt.
Ein Erlebnis war ganz besonders beeindruckend: "Petra bei Nacht".
Nach Einbruch der Dunkelheit wurden hunderte von Kerzen in der Schlucht und auf dem Vorplatz des
Schatzhauses entzündet und ich fühlte mich in einer nie gekannten Märchenwelt.
Ein alter Beduine spielte auf der einsaitigen Geige, er saß in der Mitte des Platzes zwischen den Kerzen und
der Klang seines Instrumentes tönte in den Felsen. Zur Krönung des Erlebnisses kam plötzlich Flötenmusik
aus dem Schatzhaus. Ein junger Beduine in seiner Tracht spielte Melodien seines Volkes. Als er aus dem
Schatzhaus heraustrat und die wunderbaren Töne erklangen, liefen mir die Tränen....., weil mein
Jugendtraum so wunderbar erfüllt wurde!
Brigitta Philipps, Neu-Isenburg
2005
Kambodscha
Angkor
Der Stein liegt auf der linken Seite des Tores.
Ich bin davon überzeugt, dass er die nächsten 10 Jahre auch noch
dort liegen wird.
...Die anderen Bilder, sind die Gebäude, die der Stein sieht.
...den Stein haben wir am 19.11.2003 um die Mittagszeit in den Tempel TA PROHM gelegt.
TA PROHM befindet sich in der Stadt Angkor, Kambodscha, die um 800 nach Christus von
Jayavarman II. gegründet wurde. Der Tempel TA PROHM wurde von den Entdeckern Angkors
(Franzosen, 1860) in seinem ursprünglichen Zustand belassen (nicht renoviert). Somit legt er Zeugnis
ab, über die Vergänglichkeit der Menschenwerke und die Macht der Natur. Angkor, die ehemalige
Khmer-Haupstadt, wurde erst 1431 von dem damaligen König
Jayavarman VII., verlassen. Die Khmer konnten ihre Stadt nicht mehr vor dem Vormarsch der Thais
und der Siamesen verteidigen.
Der Stein wurde von Markus, Olivia, Max und Lilli gelegt.
Olivia Langensiepen, Dreieich
2003
Kambodscha
Killing Fields Choeung Ek
Phnom Penh – die
pulsierende für kambodschanischeVerhältnisse
moderne
Hauptstadt hinterlässt
Eindrücke, die sich
schwer einordnen lassen.
Freundliche meist
bitterarme Menschen,
Straßenkinder in allen
Altergruppen leben im
Schatten der zum Teil
recht teuren und luxuriösen
Hotels und Restaurants.
Die Straßen
sind verstopft mit Mopeds,
auf denen ganze
Familien transportiert
werden und Mütter
während der Fahrt ihre
Babies stillen. Sogar
einen Kranken im OP-
Kittel sehen wir als
Sozius, hinter ihm sitzt
eine Krankenschwester, die seinen Tropf hochhält.
Die wenigen Autos, die uns begegnen, sind große immer schwarze Lexus-Geländewagen mit schwarz getönten
Scheiben, denen die anderen Verkehrsteilnehmer sofort Platz machen, von denen sie Abstand halten. Wir haben
nie erfahren können, wer in diesen Wagen sitzt.
Und dann Tuol Sleng, das frühere Gymnasium der Stadt, das zum
Foltergefängnis der Roten Khmer wurde. Als wir dort ankommen, stürzen
die Bettler und Schwerstversehrten auf uns zu, manche Gesichter sind
durch Brandnarben bis zur Unkenntlichkeit entstellt und die Gliedmaßen
verstümmelt. Wir flüchten uns nach drinnen und werden mit den
unvorstellbaren Grausamkeiten des Pol Pot Regimes konfrontiert, die in
dem heutigen Genozid-Museum dokumentiert werden. Die
Regimegegner, die hier gefoltert wurden, brachte man zur Exekution zu
den ca. 15 km außerhalb der Stadt gelegenen so genannten Killing Fields.
Hier mussten sich die Gefangenen der Einfachheit halber an die Ränder
der bereits ausgehobenen Massengräber stellen und wurden, um Munition
zu sparen,
hinterrücks
mit Schaufeln
erschlagen.
Wir erlebten
diesen Ort als
würdige stille
Gedenkstätte, die von einer großen Stupa im
Eingangsbereich dominiert wird. Hier werden die
Schädel vieler Opfer, geordnet nach Alter und
Geschlecht aufbewahrt. Den Augenstein haben wir
unter einem der großem, uralten Bäume auf dem
Gelände abgelegt. Wir haben den Baum ausgewählt,
in dessen Krone die Lautsprecher hingen, deren laute
Musik die Schreie der Sterbenden übertönen sollte.
Dagmar Girbardt, Dietzenbach
2009
Kamerun
Njinikom
Sehr geehrter Herr Steinbacher,
Maria hatte den Stein in unserem Dorf Njinikom in Kamerun abgelegt. Leider
konnten wir keine Fotos machen, da meine Kamara kaputt war. Der Stein liegt
aber dort und wir werden Fotos machen, wenn wie das nächste Mal in Kamerun
verreissen.
Gruß
Maria Kuma, ?
2008
Kanada
Banff Nationalpark
„Welches ist euer Lieblingsgletscher?“, um solch lustige Fragen zu hören, muss man schon
nach Kanada fahren. Um genau zu sein, in die Provinz Alberta und dort in den Banff
Nationalpark, dem ältesten des Landes und dem drittältesten der Welt, von der UNESCO zum
Welterbe erklärt. 6641 Quadratkilometer nichts als die herrlichsten Aussichten. Da arbeiten
kernige Menschen wie Frank, der uns Natur anschauen fährt und sein Herz Gletschern
schenkt. Wer hat schon mal darüber nachgedacht, welcher Gletscher ihm am sympathischsten
ist? Ehrlich gesagt: Ich kenne überhaupt keine. Und schon gar nicht persönlich. Die Kanadier
sind gerade hier sehr innig mit ihrer Natur. Sie bauen Millionen-Dollar-Teure Brücken für
Bären, weil man herausgefunden hat, dass sich der Grizzly vor dunklen Tunneln fürchtet. Sie
können sehr streng werden, wenn man auch nur das kleinste Papierschnippselchen fallen lässt
und sie frieren nicht so wie wir, sondern ziehen schon bei 0 Grad kurze Hosen an. Wir sehen
einen Bären (die sind hier Vegetarier – jedenfalls solange kein Tourist aus dem Auto steigt),
ich sehe Elche (übrigens viel gefährlicher als Bären) und ich lerne, wie man Feuer macht ohne
Feuerzeug oder Streichhölzer, nur mit Holz und Rinde und einem Messer. Das kann hier
JEDER. Logisch, dass mein Stein auch in die Natur kommt, mitten ins Panorama in den
Nationalpark – an einer Stelle, die wir mit einem Helicopter erreichen, nachdem wir über
einen gigantischen Eissee geflogen sind. Vermutlich wird er hier vor allem Elche, Bären,
Dickhornschafe und Wölfe kennen lernen und vielleicht freundet er sich ja auch mit einem
Gletscher an. Zeit genug hätte er.
Constanze Kleis, Frankfurt/Main
2005
Kanada
Caribou Island
Ich habe in Canada, genauer auf Nova Scotia einen Stein positioniert. Dazu muss ich sagen, ich bin
mit dem Rad unterwegs gewesen und habe wunderschöne Landschaften gesehen und alles in allem
eine wunderbare Reise gemacht. Ich war sehr sehr glücklich und deshalb ist die Ablage und der
gewählte Ort für den Stein auch eine sehr persönliche Angelegenheit.Ich hoffe, dass das dem
Ganzen keinen Abbruch tut. Jedenfalls liegt er am letzten Ort meines Aufenthalts auf dieser Insel.
Am letzten wunderschönen Aussichtspunkt, der sich mir bot. Mit "Blick" auf einen wunderschönen
See und im Rücken hat er gewissermassen das Meer. So sah auch ich die Insel meistens. Wasser
rechts und links meines Wegs. Und sonst nur Landschaften und nichts weiter. Weite und Ruhe und
Schönheit. Auf der Karte siehst du, dass der Ort Caribou Island heisst.
Ramona Hering, Berlin
2004
Kanada
Saint John´s
Gefunden und gelandet
3.7.06
Augenstein in St. Johns auf Neufundland gelandet auf einer Skulptur von
Luben Boykov.
Die Wikinger fanden Newfoundland um 1000 n.Chr. An ihrem Siedlungsplatz hat
Luben Boykov seine große Bronzeskulptur Meeting of two Worlds errichet.
1497 landete John Cabot in der
östlichsten Provinz von Canada und nannte das neu gefundene Land newe
founde islande.
Luben Boykov aus Bulgarien
(www.culpturebyLuben.com) fand 1990
politisches Asyl in Neufundland, als das russische Flugzeug auf dem Weg
nach Cuba in Gander auftankte.
Im Flughafen von St. Johns steht Luben Boykovs Skulptur Embrace, die an die
vielen Tausend Menschen erinnert, die nach der Katastrophe am 11. September
2001 auf den Flughäfen von Neufundland und Labrador Zuflucht fanden,
nachdem alle amerikanischen Flughäfen gesperrt waren.
Barbara Beisinghoff, Dreieich
2006
Kanada
Summit Lake 67° 42´ 27,0´´ N, 136° 27´ 05,6´´ W
Einst war der Rat River Handelsroute. Indianer und Pelzhändler schleppten ihre Lastenkanus im vorletzten
Jahrhundert stromauf, bugsierten sie stromab. Und Anfang der 1930er Jahre wurden hier zum ersten Mal in der
Geschichte Flugzeuge zur Menschenjagd eingesetzt - die kanadische Polizei fahndete nach dem "Mad Trapper of the
Rat River", nach Albert Johnson, der scheinbar grundlos zwei Polizisten erschossen hatte. Im Februar 1932 narrte er
Tagelang auf seiner spektakulären Flucht durch die Richardson Mountains seine Jäger. Noch heute kennt die
Geschichte jeder am Mackenzie River.Seit Jahrzehnten herrscht hier unberührte Wildnis, nur selten nimmt jemand die
Strapazen auf sich und versucht auf diesem Weg, vom Mackenzie River aus den Yukon zu erreichen. Nach 150km
stromauf bleibt vom Rat River nicht mehr als ein kleiner Waldbach. Verbarrikadiert von unzähligen Biberdämmen,
Treibholz, Erlen windet er sich durch die ebene Tundra des McDougall Passes. Kleine Seen liegen auf der Paßhöhe,
umringt von tausendfünfhunderter Gipfeln, schnee- und eisfrei Ende Anfang Juli. Einen Namen trägt kaum einer.
Ein winziger Graben am Westende des Summit Lake, dem größten dieser Seen, bildet den Beginn des Yukon-
Wassersystems. Dort ging die Reise meiner Boten - und des anderen Augensteins - am 12. Juli weiter. Doch tags
zuvor holten sie mich ans Licht und paddelten mit mir von ihrem Lager zum Südufer des Sees. Sie erklommen die
mittlere von drei felsigen Rippen. Über Geröll und Flechtenteppiche, auf die wahrscheinlich noch nie ein Mensch
seinen Fuß gesetzt hatte, ging es etwa fünfzehn Meter hinauf zum Fuß einer kleinen
Erle, die sich im unteren Teil der Felsrippe festkrallt. Auf einem Felsvorsprung vor der Erle wurde ich abgelegt. Was
eine atemberaubende Wildnis! Mein Blick schweift über den Summit Lake. Sonnenaufgänge lassen für Minuten
dämonenhafte Gesichter auf Bergen und ihren Spiegelbildern erscheinen. Zwei-, dreimal im Jahr landet vor mir unten
auf dem See ein
Wasserflugzeug und bringt Paddler, die den anstrengenden Aufstieg über den Rat River umgehen. Die einzigen
Menschen, die ich hier sehe. Jetzt, am 31. Januar 2009, dominiert Weiß meine Welt : Ob heruntergerollt oder nicht,
ich liege sicher unter einer schützenden Schneeschicht und warte auf den nächsten Sommer. Und auf Flechten, die
mich in den nächsten Jahren überziehen werden.
Siglinde Fischer und Walter Steinberg, Möttau
2008
Kanada
Toronto
Toronto, 18.01.2004
Hallo Volker, anbei ein Foto von Deinem Stein.
Ursprünglich wollte ich Deinen Stein im CN-Tower in einer Höhe von über 400 m ablegen, aber mein Partner in
Toronto hat wegen der extremen Sicherheitsbedingungen davon abgeraten.
Daher habe ich den Stein am 18.1.04 während meiner letzten Geschäftsreise in einem der besten und ältesten
Steakhäuser von Toronto, Ontario beim Gästebuch abgelegt. Der Inhaber George F. Goutzioulis hat nun den
Augenstein im „Conclave Room“ auf den Kaminsims gelegt. Dort soll er George´s Gäste beim Essen zuschauen.
Ich hoffe, Deinem Stein gefällt es dort.
Eric Schrade, Frankfurt/Main
2004
Kap Verde
Sal
Sal, Kapverden ( Febr. 2004)
Meinen Augenstein habe ich dem Revolutionär und Befreiungskämpfer Amilcar Cabral
auf die Patronentasche geheftet. Ihm zu Ehren steht ein Denkmal am internationalen
Flughafen der kapverdischen Insel Sal. Jetzt schaut er in martialischer Pose auf die
eintreffenden Touristen, die sich hoffentlich von der grandiosen Landschaft und den
freundlichen Menschen beeindrucken lassen.
Solvejg Wilhelm, Frankfurt/Main
2004
Kap Verde
Praia/ Sao Tiago
Maria-Paz de la Usada, Madrid
2003
Kasachstan
Aksoran
Wo liegt der Stein?
Der Stein liegt auf dem Gipfel des Berges Aksoran. Die Koordinaten des Ablageortes sind 48° 25'
25,4'' N, 75° 28’ 17,5'' O und 1.565m Höhe.
Der Aksoran ist der höchste Berg des Karkaraly Massivs, welches wiederum der höchste Teil der
mittelgebirgsartigen Kasachischen Schwelle ist. Die Kasachische Schwelle ist UNESCO Weltnaturerbe
und zieht sich in West-Ost-Richtung durch den Teil der kasachischen Steppe, der Sary Arka
(„Gelber Rücken“) genannt wird. Die Sary Arka gilt als das Kernland bzw. Ursprungsgebiet der
Kasachen.
Was „sieht“ der Stein?
Das Ziel meines Kasachstan-Urlaubes war es, Steppe zu erleben – insbesondere den Gelben Rücken.
Da der Aksoran ungefähr im Mittelpunkt des Gelben Rückens, auf jeden Fall aber sein höchster Punkt
ist, habe ich ihn als Ablageort für den Stein ausgewählt. Bei guter Sicht – also anders als zum
Zeitpunkt der Fotos – kann er die gelbe Steppe sehen. Bei schlechter Sicht sieht er immerhin die
Steppenberge.
Der Stein liegt in der und schaut auf die Mitte von dem, was für mich Kasachstan ausmacht. Und laut
Bergführer haben meine Begleitung und ich dabei sogar die deutsche Erstbesteigung des Aksoran
gemacht.
Michael Herzog, Darmstadt
2009
Kasachstan
Almaty
In Kasachstan gibt es so gut wie
keine regulären Taxis.
Ich komme gerade aus dem
vermutlich schlechtesten Kunstmuseum
heraus, als mich auch
schon ein selbsternannter Taxifahrer
auf russisch anspricht.
Von der Rezeption des Hotels
habe ich einen Zettel in der Hand
worauf zu lesen ist, dass ich zum
Markt möchte. Wir handeln den
Preis aus, der jeweilige Vorschlag
wird auf dem Handy angezeigt.
Für 600 (3,30 €) fahre ich 40 Minuten
durch die Stadt. Sofort und
spontan wird mir klar, hier in
diesem Taxi muß der Stein liegen,
hier bekommt er die Stadt
zu sehen. Ich hole den Stein raus und lege ihn vor die Frontscheibe. Der Taxifahrer schaut mich erstaunt an.
Versuche ihm zu erklären, was es mit dem Stein auf sich hat. Aber alle Bemühungen sind umsonst. Er versteht
gar nichts von alledem, was ich wiederum auch verstehe.
Am Markt angekommen, möchte ich noch ein Foto vom Taxifahrer mit dem Stein machen. Er lässt sich darauf
ein, bleibt weiterhin erstaunt aber freundlich.
Den Stein möchte er mir wiedergeben, aber ich lege ihn wieder an seinen Platz vor der Frontscheibe und versuche
ihm zu erklären, dass dieser nun seinen Platz in seinem Auto gefunden hat.
Ein Lächeln im ganzen Gesicht, nicht ganz zu deuten...
3.2.09
Birgitte Harries, Dreieich
2009
Kasachstan
Fernstraße Almaty-Bishkek
Was sieht der Stein?
Der Stein sieht schwarz!
Er liegt in der Nacht, auf der Fernstrasse Bishkek - Almaty, in einer Baustelle, eventuell ist
jetzt schon eine Teerschicht drüber. Spätere Ausgrabungen werden über das fremdartige Auge
rätseln, das so gar nicht in die Landschaft passt!
Katarina Greifeld, Frankfurt/Main
2004
Katar
az Zubara
Matthias Ohnemüller, Doha
2010
...unseren traditionellen Neujahrsausflug in
den Norden des Landes haben wir dazu
benutzt, dem Stein einen würdigen Platz zu
geben. Er liegt nun in Al Zubara, der
früheren Hauptstadt des Landes. Das Auge
blickt von einem der verfallenen Wehrtürme
auf das Meer, in Richtung des Nachbarn
Bahrain.
Kenia
Mara Buffalo Camp
Die Masai Mara ist eines der bekanntesten und schönsten Schutzgebiete Kenias. Der Name des 1540 m ² großen
Nationalreserve weist aus, daß hier das berühmte Nomadenvolk der Masai zu Hause ist. Sie gelten bei den
Europäern als Inbegriff der stolzen, furchtlosen „edlen Wilden“.
Aber kein anderes Beispiel als die Masai-Kämpfer, die Moran, verdeutlichen krasser, in welchem Dilemma sich
die Masai-Gesellschaft befindet. Die Institution der Krieger ist überflüssig geworden und droht zu einer reinen
Touristenattraktion zu verkommen
Deshalb hatten wir auch kein gutes Gefühl mit unserem ursprünglichen Plan, beim Besuch in einem Masai-Dorf
den Augenstein zurückzulassen.
Wir nahmen ihn mit zum legendären Mara-River, an dem in 1676 m Höhe das Mara Buffalo Camp liegt. Dort
haben wir am 20.10.2006, 12.50 Uhr für den Stein auf einem Felsen am buschbestandenen Flußlauf einen
heimlichen Ausguck gefunden.
Hier sieht er jeden Morgen bei Sonnenaufgang gegen
6.00 Uhr die Hippos satt und müde die Uferböschung
hinab in den Fluß tauchen, wo sie bis zum
Sonnenuntergang im Wasser vor sich hindösen und
meist nur mit Nüstern, Augen und Ohren an der
Wasseroberfläche zu sehen sind.
Barbara und Rainer Hejlik, Erfurt
2006
Nach Sonnenuntergang gegen 18.00 Uhr beobachtet
er, wie die 4 t schweren Flußpferde ans Ufer steigen,
wo sie Nacht für Nacht auf Nahrungssuche sind und je
ihre 60 kg Grünzeug fressen.
Kirgistan
Bishkek
Was sieht der Stein?
Der Stein sieht in das Zentrum von Bishkek, der Hauptstadt Kirgistans und darüber hinaus in
die Berge des Altai-Gebirges. Davor erheben sich zwei blau leuchtende Kuppeln, Dächer
zweier Geschäftshäuser, während rechts am Rand das Staatstheater mit den Kolonaden prangt.
Im Staatstheater werden heute nur noch wenige Aufführungen gezeigt. Daneben gibt es noch
die Oper, das Puppentheater und einige Museen, die alle trotz fehlender Finanzen am Leben
gehalten werden - sehr lobenswert - , was in anderen armen Ländern nicht unbedingt so
passiert.
Aber auch der Blick in die entgegengresetzte Richtung ist interessant - wenn auch ohne Foto:
In Bishkek findet man eines der nur noch wenig im öffentlichen Raum gezeigten Lenin-
Denkmäler, hoch erhobenen Armes in die Zukunft (??) weisend, neben vielen anderen mehr
zeitgenössischen Skulpturen aus der Zeit der nun zwölf Jahre dauernden Unabhängigkeit.
Dazwischen Rosenbeete und Wasserspiele....
Katarina Greifeld, Frankfurt/Main
2004
Kiribati
Betio
Liebe Leute,
der Gruss in Kiribati (sprich Kiribas) lautet MAURI.
Das bedeutet so viel wie HALLO. Ich bin die Nummer
4 im Suedsee-Paket 2006. . Seit 1999 zaehlt
Kiribati zu den Vereinten Nationen. Zu Kiribati gehoeren
noch die Phoenix-Inseln und ganz im Osten
die Line-Gruppe mit Christmas-Island, in den
spaeten 5oer und fruehen 60er Jahren Atombombentestgebiet
der Briten und Amerikaner. Kiribati -
mit etwa 60 000 Bewohnern - erstreckt sich im Zentralpazifik
fast 3900 Kilometer entlang des Aequators.
Ausser dem steigenden Meeresspiegel das
groesste Problem: die Ueberbevoelkerung auf dem
Tarawa-Atoll (41 000 Menschen). Deshalb foedert die
Regierung die Umsiedlung vor allem auf die oestlichen
Line-Inseln. Vor zehn Jahren habe es hier noch
ziemlich schlimm ausgesehen, sagt mein Medium. Ein
Grossteil der Bevoelkerung hat kein Klo mit Wasserspuelung.
Deshalb begeben sich viele Menschen
regelmaessig in die Lagune, um kleine und grosse
Geschaefte zu erledigen.
Ueber den Atollrand von Sued-Tarawa zieht sich eine
35 Kilometer lange Strasse, die im Suedwesten ueber
einen Damm bis zu dem Inselchen Betio fuehrt. Auf
der ganzen Strecke sind viele Minibusse auf Achse,
die nach Zuruf Leute am Wegesrand auflesen.
Ich haben mit meinem Medium das Atoll erkundet.
Bilder sind unter anderen in der Unterkunft (im
Homestay), im Hafen, in den kirchenreichen Siedlungen
und dann am Damm von Betio entstanden.
Dort rosten zwei alte japanische Geschuetze vor sich
hin, die an die Schlacht von Tarawa erinnern. Am 20. November 1943 hatten mehere tausend US-Marines mit
der Stuermung von Betio begonnen.
Nach mehreren Tagen besiegten sie
die Japaner. Die Schlacht um Tarawa
ging als eine der blutigsten in die
Geschichte des Pazifikkriegs ein.
4500 Japaner und 1113 Marines
kamen ums Leben. 2290 Amerikaner
wurden verletzt. Ausserdem
gab es ungezaehlte Opfer unter der
Zivilbevoelkerung.
An einer der Kanonen am Suedostzipfel
von Betio habe ich am 6.
Dezember um 14.30 Uhr meinen
endgueltigen Platz gefunden. Ich will
hier gegen Krieg, Gewalt und fuer
Frieden, Menschenrechte und so
weiter demonstrieren. Ich schaue
suedlich auf den offenen Ozean.
Euer Atibu
Martin Feldmann, Frankfurt/Main
2006
Kolumbien
Santa Fe de Bogotá
Marlen Simon, Santa Fe de Bogotá
2004
Kolumbien
Santa Fe de Bogotá
Bogota - Hauptstadt von Columbien liegt auf einem Hochplateau in 2600 Meter Höhe.
Die Stadt ist vor allem laut und steht jeden Tag erneut vor einem Verkehrskollaps.
Beeindruckend für mich war vor allem das Goldmuseum und der Aussichtspunkt Monserrate.
Wo liegt der Stein:
Den Stein habe ich am 23.02.2006 an die Mauer einer Wallfahrtskirche auf dem Berg
Monserrate gelegt. Der Berg misst 3190 Meter. Eine Seilbahn brachte mich auf den Gipfel.
Es gibt auch einen Fussweg nach oben. Allerdings, so sagte man mir, ist dies der sicherste
Weg Opfer eines Überfalls zu werden.
Was sieht der Stein:
Von hier aus hat der Stein einen fantastischen Blick über Bogota.
Antje Mertens, Niederdorfelden
2006
á
Komoren
Laka Lodge, Parc Marin/Mohéli
Die Fotos wurden am Strand der Laka Lodge im Parc Marin (der sich an der Südspitze
der komorischen Insel Mohéli befindet) an exponierter Stelle aufgenommen.
Hans-Dieter Stell, Antananarivo
2010
Kongo, Demokratische Republik
Kimbeimbe
Reinhard Hansen, Neuendettelsau
2006
Der Stein liegt im Südosten der
Demokratischen Republik Kongo,
im Dorf Kimbeimbe bei
Lubumbashi.
Am 28.2.06 habe ich ihn vor der
katholischen Dispensaire
(Gesundheitsstation) abgelegt. Von
dort kann er die Gesundheitsstation
sehen mit all den vielen Menschen,
die dort Hilfe erwarten. Von bis zu
60 km kommen sie meist zu Fuß hier
her.
Im Gegensatz zu den
Krankenhäusern der Stadt
Lubumbashi wird Hilfe hier fast
kostenlos angeboten. So können es
sich die Menschen, die völlig
verarmt im an sich reichen Kongo
leben, wenigstens leisten, bei
Krankheit Hilfe zu erfahren.
Die surrealistische Gewitterwolke ist
längst weitergezogen. Was sich aber
über dem Kongo zusammenbraut,
bleibt ungewiß:
Frieden nach den Wahlen und eine
sonnige Zukunft?
Oder eine neue Runde des Krieges,
der schon so viel Leid besonders
über Frauen und Kinder gebracht hat
und schon vier Millionen Menschen
das Leben gekostet hat!
Kongo, Demokratische Republik
Kimpese
Der Stein liegt unter dem Mangobaum, hinter meinem Haus, ich habe heimlich
gebuddelt. Und das gemalte Auge sieht diese schöne Aussicht, die ich auch
so liebe, mein täglicher Blick in die Ferne.
Herzlichen Gruß von Marianne Hövermann
P.S. Ich bin in der Demokratischen Republik Kongo, dort, wo im Osten immer
noch Krieg ist. Ich bin im Westen, hier ist es friedlich. Ehemals Zaire,
mit der Hauptstadt Kinshasa, deshalb auch gerne kongo-Kinshasa genannt.
Früher war's " Belgisch Kongo". Brazzaville liegt Kinshasa gleich gegenüber,
am anderen Ufer des großen Flusses, des Kongo, man hat kleinen Grenzverkehr
mittels der Fähre und gute Beziehungen zur Volksrepublik Kongo,
ehemals französische Kolonie. Die deutsche Botschaft in Kinshasa ist auch
für Brazzaville zuständig.
Marianne Hövermann, Kimpese
2005
Kongo, Demokratische Republik
Shabunda
Der Stein schaut aus dem Gartenzaun
des besten Gästehauses in
Shabunda auf die Straße.
Weil es keine Straße nach Shabunda
gibt, auch keine Wasserversorgung
und keinen Strom, sind die Menschen
wenigstens durch das Flugzeug
mit der Außenwelt verbunden.
Das Ticket dafür können sich allerdings
nur die wenigsten leisten. Wer nur sprechen muss, kann seit einigen Monaten
immerhin telefonieren. Telefone und Karten gibt es in
solchen Läden.
Wer reisen
muss, so wie
diese drei
Frauen, geht zu
Fuß. Die drei
sind, um an
einem Frauenseminar
der
evang.-luth.
Kirche im
Kongo teilzunehmen,
300
km zu Fuß marschiert. Jetzt tauschen sie sich aus und iskutieren,
wie sie ihre Situation und die ihrer Familien verbessern können.
Die meisten der Frauen in Shabunda haben am eigenen Körper
schrecklichste Gewalt erlebt. Sie wollen nur noch eins:
FRIEDEN!
Im Krankenhaus werden nur Basisdienste
angeboten. Was der Stein sieht, aber aus
Respekt vor der Menschenwürde nicht als
Foto zu sehen ist, sind die leerem Augen der
vom Krieg traumatisierten Menschen. Diese
Augen mußten solche Schrecknisse mit
anschauen, dass sie sich seitdem weigern zu
sehen. Langsam wird es friedlicher in
Shabunda. Nach den Wahlen im Kongo vom
Jahr 2006 hoffen die Menschen in Shabunda
darauf, dass sie jetzt in Frieden und Freude leben können. Auch wenn die Zeichen schon wieder auf Krieg
stehen: Am Tag der Frauen machen sie bei einer großen Demonstration in Shabunda deutlich: Wir wollen
Frieden und Gerechtigkeit!
Reinhard Hansen, Neuendettelsau
2007
Kongo, Republik
Vorort von Brazzaville
Marianne Harries, Mainz
2008
...anbei ein paar Bilder vom Stein
im Kongo. Diesmal ist es nicht so
spektakulär: Der Stein liegt am
Ufer des Kongo-Flusses, in einem
Vorort südlich von Brazzaville.
Auf der gegenüberliegenden Seite
des Flusses sieht man Kinshasa,
die Hauptstadt des "anderen"
Kongo. Kinshasa hat ca. 7
Millionen Einwohner, Brazzaville
über 1 Million, aber davon sieht
man nicht viel, und dahinter
erstreckt sich auch fast
unbewohnter Urwald. Der Kongo
ist der drittlängste Fluss der Erde
(nach Amazonas und Nil).
Korea, Nord
Pjöngjang
Sehr geehrtger Herr Steinbacher,
vielen Dank für Ihren Brief vom 14. September und das Angebot, bei Ihrem interessanten
Projekt mitzumachen! Die Botschaft wird sich bemühen, einen geeigneten Platz für den Stein
zu finden, ihn aber voraussichtlich erst im kommenden Frühjahr dort auslegen können. Ich
überlege derzeit, ob man ihn in einem alten buddhistischen Tempel 200 km nördlich von
Pjöngjang deponieren könnte, aber vielleicht fällt uns auch noch ein symbolträchtigerer Ort
ein.
Wir werden Ihnen zu gegebener Zeit eine Nachricht und ein Foto schicken.
Mit besten Grüssen
Doris Hertrampf
Botschafterin
Sehr geehrte Frau Hertrampf,
vor einem dreiviertel Jahr erhielten Sie von mir einen sogenannten "AugenStein", der Teil
eines weltumspannenden Kunstinstallation ist.
Sie hatten mir damals angeboten, den Stein an einem bestimmten Platz in Nordkorea
abzulegen.
Gerne hätte ich von Ihnen gewußt, ob das inzwischen geschehen ist und ob Sie darüber einige
Information und eventuell Fotos haben.
Sollte es Ihnen nicht möglich sein, an dem Projekt teilzunehmen, geben Sie mir doch bitte
Bescheid, damit ich Sie aus der Liste herausnehmen kann.
Aber auch in diesem Fall möchte ich Sie bitten, den Stein einfach in Nordkorea zu lassen.
Ich würde mich sehr freuen von Ihnen zu hören und
verbleibe mit freundlichen Grüßen um die halbe Welt
Volker Steinbacher
Sehr geehrter Herr Steinbacher,
vielen Dank für Ihre Email an Frau Hertrampf. Sie ist inzwischen turnusgemäß an einen
anderen Posten versetzt worden.
Ich bedaure, Ihnen mitteilen zu müssen, daß es uns aus einer Reihe von Gründen nicht
möglich ist, an Ihrem Projekt teilzunehmen. Trotzdem will ich Ihnen mitteilen, daß wir Ihr
Vorhaben für sehr unterstützenswert erachten.
Ich wünsche Ihnen bei Ihren "AugenSteinen" weit mehr Erfolg las er Ihnen hier zuteil wurde.
Mit freundlichen Grüßen
Klaus Wendelberger
Geschäftsträger
----- Original Message -----
From:
To: ".PJOE L Hertrampf, Doris"
Sent: Thursday, July 07, 2005 4:00 AM
Subject: Re: Nordkorea / Ihr Schreiben vom 14.09.2004
Sehr geehrter Herr Wendelberger,
mit Bedauern habe ich Ihre Email zur Kenntnis genommen.
Obwohl ich die Gründe für Ihre Absage nicht kenne, möchte ich anfragen, wo denn der Stein
nun geblieben ist?
Befindet er sich noch in Nordkorea oder hat Frau Hertrampf ihn mitgenommen? Sollte er sich
noch in der Botschaft befinden, meine Bitte:
Schicken Sie ihn nicht zurück, sondern lassen Sie ihn bitte im Land. In einer gewissen
Hinsicht spielt es für das Kunstprojekt nur eine untergeordnete Rolle, wo der Stein sich
konkret befindet. Auch wenn er auf eine Müllhalde wandert, ist er abgelegt. Vielleicht
finden Sie aber auch jemanden, der den Stein irgendwo ablegen möchte.
Es würde mich freuen, wenn ich in dieser Sache noch mal von Ihnen hören
könnte und verbleibe mit besten Grüßen nach Pjöngyang
Volker Steinbacher
Sehr geehrter Herr Steinbacher,
Ihr Bedauern kann ich gut verstehen.
Da der Stein sich noch immer im Schreibtisch der Botschafterin befindet, können wir ihn bei
nächster Gelegenheit in der Stadt an einem nicht zu prominenten Ort (die hier allpräsenten
Sicherheitsdienste könnten sich dann dafür interessieren) ablegen. Ich hoffe, diese
Nachricht ist in Ihrem Sinne.
Mit freundlichen Grüßen
Klaus Wendelberger
----- Original Message -----
From:
To: ".PJOE L Wendelberger, Klaus Harald"
Sent: Thursday, July 21, 2005 7:56 PM
Subject: Re: Nordkorea / Ihr Schreiben vom 14.09.2004
Doris Hertrampf und Klaus Wendelberger, Pjöngjang
2004
Korea, Nord
Pjöngjang
Alles geschieht in Nordkorea unter den Augen des Großen Führers. Und alles ist ein Anlass, IHM zu huldigen.
In der Hauptstadt Pyongyang legen Hochzeitsgesellschaften Kim Il Sung, dem Ewigen Präsidenten, Blumen zu
Füßen. Im Hintergrund der Kratersee des Mount Paektu, des heiligen Berges der Nordkoreaner, wo der Sage
nach SEIN Sohn, Kim Jong Il, geboren wurde.
Es hat lange gedauert, aber was sind ein paar Monate im versteinerten Nordkorea? An meinem letzten Tag in
Nordkorea hat es noch geklappt: Der Stein ist zu Füßen des Großen Führers niedergelegt.
Alois Sander, Essen
2009
Korea, Süd
Seoul
Im Innenstadtbereich von Seoul gibt
es überraschender weise etliche
ziemlich steile Hügel (fast schon
Berge), die sich ziemlich übergangslos
aus der Masse der Wohnblocks erheben.
Man kommt dann innerhalb von
vielleicht 200 Höhenmetern aus neuzeitlichen
Hochhäusern und breiten
Strassen zu kleinen Hütten und steilen,
engen Gassen und dann weiter zu
schmalen Pfaden durch einen Wald aus
verwachsenen Nadelbäumen und schroffen
Felsen.
Der Blick nach oben geht auf eine
fast Zen-Garten mäßige Atmosphäre,
die einen völlig vergessen lässt,
daß man sich in einer asiatischen
Großstadt befindet.
Nahe dem Gipfel eines dieser Hügel liegt der Stein eingeschmiegt in die Kuhle
eines wesentlich größeren Steinblocks, inmitten dieser friedlich abgeschiedenen
Umgebung.
Was sieht der Stein:
Der Stein sieht aus seiner kleinen Oase der Ruhe herunter über das kleine Wald-
gebiet zu den Wohnblocks und der Hektik des städtischen Seoul. Leider war an den
Tagen meines Aufenthaltes in Seoul starker Wind, der Sandstaub und Abgase aus den
chinesischen Schwerindustriegebieten über die Stadt geblasen hat; daher der Dunst
über den Bildern.
Elmar Heimes, Geisig
2004
Korea, Süd
Seoul
My story:
German Publishing House fired me after working more than for 10 years. I
decided to spend my holiday far a way from Poland. On my trip to Fareast
I found information about the Korean King Sejon used metal movable type
in year 1403. It surprises me, because I was thinking Gutenberg was the
first, who made it first.
Anna Kommarnicka, Warschau
2007
Kosovo (umstritten)
Amselfeld
Der Stein liegt auf dem Amselfeld vor Priština und schaut er auf die Braunkohlekraftwerke
Kosovo A und Kosovo B, die sich in der Nähe der Gemeinde Obilić
befinden.
Der Beitrag wurde vom Teilnehmer zurückgezogen.
N.N., Priština
2008
Kroatien
zwischen Moscenice und Brsed
Der Stein befindet sich in Kroatien, an der
Küste Istriens.
Der Stein beobachtet die Inselwelt vor der
Küste.
Der Stein ist so ausgerichtet, dass er vom
Zentrum der Altstadt Neu-Isenburgs weg
(d.h. radial nach außen) blickt.
Da jede Erfahrung erst im Kontext der in der
Vergangenheit gemachten Erfahrungen Sinn
bekommt, erhält der Stein die Möglichkeit,
einen begrenzten Blick auf seine Herkunft zu
werfen (gemeint ist jedoch nicht die
physikalische Herkunft des Steines aus
Mirabel/Frankreich).
Realisiert ist dieses joycesche „retrospective
arrangement“ durch einen Taschenspiegel, der
die Richtung zum Zentrum der Altstadt von
Neu-Isenburg abbildet.
Jürgen Womser-Schütz und Kerstin Schütz, Neu-Isenburg und Höchst/Odenwald
2005
Kuba
Havanna
Im April 2006 besuchten wir Cuba. Es ist ein wunderschönes,
interessantes und reizvolles Land. Es waren für uns
unvergessliche Tage.
Wir beteiligten uns sehr gern am Projekt „Wege der Steine“
von Herrn Volker Steinbacher.
Bisher lag noch kein Stein in Cuba. Darum haben wir uns für
den geschichtsträchtigen Platz der Revolution in Havanna
entschieden.
Im „Rücken“ von dem Stein ist das Innenministerium
mit dem stilisierten Antlitz von
Ernesto „Che“ Guevara und dem Schriftzug
„Für immer der Sieg“.
Karin und Norbert Kliks, Berlin
2006
Der Stein liegt an einem Lichtmast mitten auf
dem Platz der Revolution in Havanna.
Das ist der Versammlungsplatz schlechthin,
riesengroß, aber auch ziemlich öde!
Der Stein „schaut“ auf das moderne José-
Marti-Museum. José Marti gilt als
„intellektueller“ Vater der Revolution. Er
wird als Nationalheld sehr verehrt.
Hinter dem Gebäude befindet sich der
Palacio de la Revolucion, der
Regierungspalast. Das sind Arbeitsräume
der kubanischen Regierung.
Kuwait
Kuwait-Stadt
Viel Zeit habe ich nicht, da ich nur knappe 24 Stunden in Kuwait verbringe. Den Stein trage
ich bei mir wie ein Teil, welches mir gehört, wissend, daß es nie meines war und auch in
herannahender Zukunft nicht mehr sein wird.
Ich verlasse mit ganz und gar auf meine Intuition. Das ich den „richtigen“ Platz finden werde,
auch unter einem gewissen Zeitdruck, dessen bin ich mir sicher.
Schließlich ist es auch nicht das erste Mal, daß mich einer dieser Augen auf eine Reise
begleitet...
Ich suche einen ruhigen Platz am Kliff der Meeresbucht der Hotelanlage. Schon nach kurzer
Zeit treibt es mich aus meinem sehr bequemen Liegestuhl. Da befindet sicheine Mauer mit
Treppe, die auf eine kleine Plattform führt. Die Mauer, welche gebogen ist, zeigt in drei
Himmelsrichtungen und hat keinen ersichtlichen Nutzen.
Gewissermaßen ein unvollendetes Kunstwerk.
Beim Nähertreten endlich eine Einbuchtung, da, mitten in der Mauer!
Der Stein mit dem Auge paßt wie ein Puzzleteil auf das die Mauer gewartet hat, direkt in die
Einbuchtung.
Kaum ersichtlich und doch spürbar sitzt das Auge in der Mauer.
Nun macht die Mauer einen Sinn! Ein Kunstwerk ist entstanden.
Birgitte Harries, Dreieich
2006
Impressum:
© 2011
Volker Steinbacher
und Gerald Wingertszahn
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bei den Autoren
Herausgeber:
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