Mitgliederzeitschrift des ETN - Steinbach PR
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U n s e r e P a r t n e r<br />
Tierheim in Augenschein, machte sich<br />
ein Bild von der eigenen bislang<br />
demonstrierten Unfähigkeit. Meine<br />
Rathausbesuche wurden zu einer wöchentlichen<br />
Angewohnheit, so lange,<br />
bis man verstand, man wird mich nicht<br />
los. Mein Auftreten wurde ketzerischer.<br />
Meine Argumente wandelten sich. Salud<br />
pública – öffentliche Gesundheit<br />
war das wirkungsvollere Zugpferd,<br />
denn auch hier existiert eine klare, gesetzliche<br />
Vorlage. Der Tourismus erwies<br />
sich als effizienter Wegbereiter,<br />
will der doch keine halbtoten Tiere im<br />
Müll vorfinden, dieses Bild zielt eher<br />
auf den marokkanischen Nachbarn.<br />
Das tut stolzer, spanisch-katalanischer<br />
Gesinnung weh. Die Presse wurde zu<br />
meinem Werkzeug, mit dem ich Politiker<br />
streichelte. Eitelkeit ist ein Faktor,<br />
der, weiß man ihn zu bedienen, hilfreich<br />
ist. Und immer wieder der Druck,<br />
wie blamabel es ist, auf ausländische<br />
38 Respektiere<br />
Hilfe zu bauen, das eigene Problem,<br />
welches doch so klein schien, dass man<br />
es bislang munter missachtete, in den<br />
Griff zu bekommen.<br />
<strong>ETN</strong>-Kastrationsaktionen<br />
als Jobkiller?<br />
Auch das Veterinäramt übte sich im<br />
Errichten von Hindernissen und setzte<br />
mich auf die unbequeme Position zwischen<br />
zwei Stühle. Kastrationsaktionen<br />
durch ausländische Tierärzte, geschickt<br />
und bezahlt (!) vom <strong>ETN</strong>, waren unerwünscht.<br />
Sie nähmen einheimischen<br />
Tierärzten die Arbeit weg. Mein berechtigter<br />
Zweifel, dass wohl kaum eine<br />
streunende Katze einen hiesigen Tierarzt<br />
aufsuche, um ihre Kastration bitte<br />
und im Anschluss auch noch bezahle,<br />
wurde mit der klaren Warnung beantwortet,<br />
handele ich zuwider, müsse ich<br />
mit einer Anzeige rechnen. Meine inte-<br />
ressierte Nachfrage, ob das Veterinäramt<br />
einheimische Kastrationsaktionen<br />
bezahle, wurde schlicht mit „Nein“<br />
beantwortet. Hier tat ich mich schwer,<br />
den Weg zu finden, dementsprechend<br />
energisch verliefen diesbezügliche Telefonate<br />
zwischen Heinz Wiescher und<br />
mir. Abermals lernte ich meine Lektion<br />
und übergab der Gemeinde die Verantwortung,<br />
jene Unlogik mit dem Veterinäramt<br />
zu klären. Schließlich war man<br />
seitens der Gemeinde sehr an den<br />
<strong>ETN</strong>-Aktionen interessiert.<br />
<strong>ETN</strong> & <strong>PR</strong>O GAT i GOS AMPURIA –<br />
ein aussichtsreiches,<br />
südeuropäisches Modell<br />
Nicht zuletzt auch Dank der monatlichen<br />
Subvention seitens <strong>des</strong> <strong>ETN</strong> haben<br />
wir überdies im Tierheim vor Ort darum<br />
gekämpft, einen vorbildlichen<br />
Tierschutz zu präsentieren. Dies und<br />
der freundlich permanente Druck auf<br />
das Rathaus, haben ihre Wirkung nicht<br />
verfehlt. Im Februar 2010, nach drei<br />
Jahren beharrlicher Initiative, ist der<br />
Vertrag unterzeichnet: Die Gemeinde<br />
übernimmt die Kosten der Kastrationen<br />
der Straßenkatzen, sie trägt die Kosten<br />
für vorangehende Tests auf etwaige Seuchenerkrankungen,<br />
sie unterstützt uns<br />
monatlich mit einem guten Betrag und<br />
sie zeigt sich offen für alle geplanten Aktivitäten.<br />
Die Pläne für ein neues Tierheim,<br />
doppelt so groß und mit erhöhtem<br />
Komfort, wurden von der Provinzregierung<br />
genehmigt, die Stadt trägt die<br />
Kosten, das Grundstück ist gekauft. Der<br />
Dienstweg braucht – wie überall, leider<br />
auch in Katalonien – seine Weile, aber<br />
dann ist das Ziel erreicht. Und ich kann<br />
meinen Weg fortsetzen, das Team <strong>ETN</strong><br />
& <strong>PR</strong>O GAT i GOS AMPURIA als Vorzeigemodell<br />
zu nutzen, um umliegende<br />
Städte und Gemeinden für einen politischen,<br />
zukunftsweisenden Tierschutz zu<br />
motivieren.<br />
Susanne Haselhorst<br />
<strong>PR</strong>O GAT i GOS AMPURIA