Hausgeschichte Eisenberg - Burgenmuseum Eisenberg eV
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6. Hs.- Nr. 74 (früher 72), Doser, „Bichelschuster, Bichler“<br />
1598 gehörte dieses Bauerngut einem Baltus Steiger. 82 Der Eintrag im damaligen<br />
Grundbuch lautet:<br />
Baltus Staÿger, zue Dollden, gibt Järlich Aus seinem guett, Ann gelt, Ain guldin, sechs<br />
metzen haber, Unnd Ain Cloben Flachs<br />
Geld: 1 fl<br />
Korn: 6 Metzen Haber<br />
Flachs: 1 Kloben<br />
Schon im Grundbuch der Herrschaft <strong>Eisenberg</strong> von 1600 hat das Anwesen einen<br />
neuen Beständer: Martin Böck. Auch er besitzt ein ganzes Bauerngut, das allerdings<br />
– aus der Höhe der Abgaben zu schließen – das kleinste in Unterdolden war.<br />
Baltuß Staiger [überschrieben mit: Martin Beckh] daselbst hatt auch ain Heüßlin /und Hoff<br />
darbeÿ ain Paindellin darine ain /Früegärttlin, mer an Wißmöder die hindere /Halden ain<br />
Tagwerckh zwischen Heüß Beckhen und /Martin Enzensperg, an der vorderen Halden<br />
/zwischen Martin Enzensperg und Moriz Schradi /zwaÿ Tagwerckh sambt dem Holz. Mer /an<br />
Eckhern das Knobeleckherlin sambt dem /Krauttgartten darbey zwischen Michell Harding<br />
/und Moriz Schradin, mer ain Eckherlin den /Priel zwischen Hans und Heuß Beckhen, mer<br />
/ain Eckherlin uff dem Heldellen zwischen /Moriz Schradin und Heüß Beckh, mer ain<br />
/Eckherlin am hinder Esch zwischen Michell /Harding beederseits, thuet in allem ander/halb<br />
Jauchart Ackhers. Mer im Paigen /ain Fleckh Mads, thuet ain halb Viertell /zwischen Hanns<br />
Beckh und der gemainen Vichwaid. /Item ain Dannholz uffm Zell Bechlen an Moriz /Schradin<br />
und Michell Harding gelegen ongeuer ain Viertel. /Item in der Vichwaid ain gemainen Thail,<br />
hatt /diß alles bestandtsweÿs inn. 83<br />
Martin Böck erbte zusammen mit Georg Graf [Hs.- Nr. 70] und Georg Erhart [Hs.- Nr.<br />
71] je ein Drittel von „Moritzen Gut“, das sich südlich der Hs.-Nrn. 70 und 71 befand<br />
und das schon 1647 öd lag. (s. „Jakeler“)<br />
Im Urbar von 1647 werden nur vier Höfe in Dolden erwähnt [Hs.-Nrn. 69, 70, 71, 73].<br />
und indirekt das öd liegende Moritzgut. Außerdem ist festgehalten, daß alle Doldener<br />
zusammen für „Georg Waibels Gütle“ 1 fl bezahlen. Man muß daher vermuten, daß<br />
Georg Waibel ein ehemaliger Beständer des Anwesens war. In den Pfarrmatrikeln<br />
taucht er aber offenbar nicht auf. Der Ausdruck „Gütle“ läßt den Schluß zu, daß das<br />
ohnehin bescheidene Anwesen noch kleiner geworden ist.<br />
82 Teilungsbrief, 1598<br />
83 Grundbuch, 1600<br />
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