S.24 <strong>EOS</strong> HOLDING GESCHÄFTSBERICHT <strong>2007</strong>S.25Publikumsinformation über das Projekt geht weiterDie Informationsveranstaltungen des Jahres 2006wurden <strong>2007</strong> fortgesetzt, am 13. März in Port-Valais und am 29. November in Vouvry. Sie stiessenin beiden Gemeinden auf Anklang und zeugenDie positive Haltungder Bevölkerung in Vouvryund Port-Valais zeugt für diegute Akzeptanz gegenüberdem Vorhabenfür die gute Akzeptanz der Bevölkerung gegenüberdem Vorhaben. Es erschienen drei neue Ausgabendes Informationsmagazins “Chavalon”, die an dieBevölkerung der Region Chablais und die betroffenenZielgruppen verteilt wurden.CO 2 : unrealistische RahmenbedingungenDie erdgasbetriebenen Kombianlagen standen<strong>2007</strong> immer wieder im Zentrum der politischenDiskussionen. Dies führte dazu, dass am 21.Dezember eine Verordnung erlassen wurde, welcheden Anteil der im Ausland kompensierbaren CO 2 -Emissionen auf 30% beschränkt. Dieser Entscheidist angesichts der internationalen Tragweite desProblems nicht nur sinnlos, er gefährdet auch diewirtschaftliche Lebensfähigkeit sämtlicher Gaskraftwerkeund namentlich jenes von Chavalon.Durch die Auferlegung überhöhter Kompensationsmassnahmenverteuert die Schweiz die Gestehungskostender kWh in Chavalon massiv. Diesehaben sich innerhalb von zwölf Monaten praktischverdoppelt. Der Anstieg der Baukosten und dieVerlängerung der Lieferfristen des Kraftwerksbelasten die Rechnung zusätzlich, die letztlich vonderWirtschaft und den Schweizer Haushalten beglichenwerden muss.Die Verordnung räumt aber eine Ausnahmeklauselein, welche die in der Schweiz zu kompensierendenEmissionen auf 50 % senkt. Diese Bewilligungbleibt aber Projekten vorbehalten, die aufgrundnoch zu bestimmender Kriterien als für die Versorgungssicherheitder Schweiz als unerlässlichbetrachtet werden. Dass unsere sichere Stromversorgungmittelfristig gefährdet ist, bedarf keinesBeweises mehr. Für die gesamte Elektrizitätsbrancheund die Politik ist die Notwendigkeitneuer lokaler Produktionseinheiten nunmehr eineTatsache. Trotz allem ist die Zukunft von Chavalonnoch immer unsicher. Damit das Projekt umgesetztwerden kann, muss die Ausnahmeklausel zurGeltung kommen und der Ausstoss des altenDamit das Projekt umgesetztwerden kann, müssen mindestens50 % der Emissionen imAusland kompensiert werdenkönnen, und der Ausstoss desalten Kraftwerks im Jahr 1990ist in die Berechnung der zukompensierenden EmissioneneinzubeziehenKraftwerks im Jahr 1990 in die Berechnung der zukompensierenden Emissionen miteinbezogen werden.Trotzdem muss <strong>EOS</strong> die Bundesbehörden vonder Anwendung dieses im Kyoto-I-Protokoll vorgesehenenRechts überzeugen.Chavalon in Zahlen• 400 MW Leistung verglichenmit 2 x 142 MW im alten Kraftwerk• 2,2 Mrd. kWh Stromerzeugung pro Jahr• dies entspricht dem Stromverbrauchvon 460'000 HaushaltenDas neue Kraftwerk wird ein Drittel mehrStrom liefern als das alte und dabei einDrittel weniger Brennstoff verbrauchen.CLEUSON-DIXENCEÜberblickAm 12. Dezember 2000 barst der verschalteDruckschachtderDruckleitungvonCleuson-Dixence,überwelchedasWasservomStauseeGrandeDixencezum Kraftwerk Bieudron geleitet wird.Nach diesem Unfall reichten die Eigentümer derbeschädigten Anlage (<strong>EOS</strong> und GD) eine Zivilklagegegen das für Lieferung und Montage derVerschalung verantwortliche Baukonsortium einund verlangten eine Entschädigung für dieWiederinstandstellungund den entgangenen Gewinn.Angesichts verschiedener Umstände wurde Anfang2008 eine ausserprozessuale Übereinkunft abgeschlossen.Die einer Vertraulichkeitsklausel unterliegendevereinbarte Entschädigung wurde in derJahresrechnung <strong>2007</strong> erfasst. Das Zivilverfahrenist damit eingestellt.Im Strafverfahren ergingen die Urteile desBezirksgerichts von Hérens und Conthey und desWalliser Kantonsgerichts im August <strong>2007</strong> bzw.Februar 2008. In Anbetracht dieser EntscheidekönntevorBundesgerichtBerufungerhobenwerden.Wiederinstandsetzung des Komplexes Cleuson-DixenceDie Wiederinbetriebnahme der Anlage erfordertdie Erneuerung der gesamten Verschalung derDruckleitung und weitere Arbeiten, d.h. eineGesamtinvestition von rund CHF 365 Mio. ohneBauzinsen. Die dafür nötige Planung und die entsprechendenArbeiten begannen 2004.<strong>2007</strong> konnte die erste Phase der Tiefbauarbeitenunter anderem mit der Konstruktion der Fensterstollenabgeschlossen werden. Bei jedem Fensterstollenwurde eine Plattform eingerichtet und diebestehende Leitung zur Montage neuer Rohrsegmentefreigelegt,wozuübermehrereDutzendMeterjeweilsdasbestehendeRohrentferntwerdenmusste.Der 2006 begonnene Ausbruch des Bypass ging<strong>2007</strong> mit der Bohrung von zwei horizontalen Stollenmit einer Gesamtlänge von 600 m, dem Bau eines16 m hohen und 14 m breiten Hohlraums und desVertikalschachts weiter. Dieser Schacht wurde EndeOktoberfertiggestellt.MitHilfedesBypasskanndieUnfallzone umgangen werden.Die Einrichtung von Baustellen für den Transport,den Zusammenbau und die Montage der Rohrsegmenteerfolgten zwischen Juni und Dezember.DieStahlbauarbeitendesKonsortiums“VATECH–MCE”nahmen im Juli mit dem Beginn der Auskleidung derbestehenden Leitung ihren Anfang. Insgesamt werdenim Schacht 408 Leitungsstücke mit total 1'360Rohrsegmenten von 3 m Länge eingebaut. Die inDeutschland hergestellten und in Österreich bearbeitetenRohrsegmente erreichen Sitten mit demZug, um dann mit Lastwagen oder Seilbahn zu denBauplätzen transportiert zu werden.EswurdeaucheineGesamtüberholungderverschiedenenTeile der Anlage vorgenommen, um bei einerWiederinbetriebnahme deren maximale Verfügbarkeitzu gewährleisten.Das aufgrund seines Umfangs und der SicherheitsmassnahmenaussergewöhnlicheBauprojektliegtimRahmen der Zeit- und Budgetvorgaben.Der Abschluss der ersten Hälfte des Bauprojekts am28. Oktober <strong>2007</strong> wurde mit einem Tag der offenenTür an den drei Fensterstollen gefeiert. Mehr als6'000 Personen nutzten die Gelegenheit undMehr als 6’000 Personen nutztendie Gelegenheit und bewiesendamit das Interesse unddas Vertrauen der lokalenBevölkerung in dieses wichtigeVorhabenbewiesendamitdasInteresseunddasVertrauenderlokalen Bevölkerung in dieses wichtige Vorhaben.2008 gehen die Arbeiten mit der Auskleidung desSchachts, der Kontrolle der Schweissnähte und demBeginn der zweiten Phase der Tiefbauarbeiten weiter.Die Tests für den Einstau sind im Hinblick aufdie Inbetriebnahme Anfang 2010 für Ende 2009vorgesehen.Sobald die Anlage vonCleuson-Dixence wieder inBetrieb ist, entfallen 40% derimWallis installierten Leistungauf den Grande-Dixence-Komplex. Damit wird die Anlagezu einem Eckpfeilerder LandesversorgungSobald die Anlage von Cleuson-Dixence wieder inBetrieb ist, entfallen 40% der imWallis installiertenLeistung auf den Grande-Dixence-Komplex.Damit wird die Anlage zu einem Eckpfeiler derLandesversorgung und bietet einen erheblichenMarktvorteil.Cleuson-Dixence in Zahlen• 1'883 m Bruttofallhöhe• Zusatzleistung von 1’200 MW zurTurbinierung des Wassersder Grande Dixence (derzeit 800 MW)• Druckschacht-Durchmesservon rund 3 m für eine Wassermengevon 75 m 3 / Sek.Instandsetzungsarbeiten in Zahlen• 12'500 Tonnen Stahl• An der Wiederinstandstellung arbeiten200 Personen• Gesamtbudget für die Instandstellung :CHF 365 Mio. ohne BauzinsenVORBEREITUNG DER PRODUKTIONSANLAGENAUF DIE MARKTÖFFNUNGIm Zuge der Marktöffnung muss mehr Regelenergieverfügbar sein, um das ständige Gleichgewicht vonErzeugung und Verbrauch gewährleisten zu können.<strong>EOS</strong> muss also zu jedem Zeitpunkt eine deutlichhöhere Leistung anbieten als bisher. Von denProduktionsanlagen der Gruppe können nur einzelneWerkediese Art Energie liefern, und zwar FMHL,Grande Dixence, Electra-Massa und eventuellSalanfe. Diese <strong>2007</strong> festgelegte Verpflichtungführt zu einer Veränderung in der Bewirtschaftungder betroffenen Kraftwerke.
DAVIDWELCHE ENERGIE FÜR UNSERE KINDER?ZWISCHEN DEN TRÄUMEN VON HEUTE UNDDER REALITÄT VON MORGEN.S.26 <strong>EOS</strong> HOLDING RAPPORT ANNUEL <strong>2007</strong>S.27«WENN ICH 30 BIN, BLEIBT ESIN MEINEM HAUS LÄNGER WARM...»DIE ISOLATION DER HÄUSERHAT SICH IM JAHR 2035VERBESSERT :Elektrizität0 kWh-5 Mio. TonnenCO2Falls die Häuser in der Schweiz 2035 besser isoliertsind, nehmen die CO 2 -Emissionen um 5 Mio. Tonnenab, ohne dass sich der Stromverbrauch erhöht.