AMANDINEWELCHE ENERGIE FÜR UNSERE KINDER?ZWISCHEN DEN TRÄUMEN VON HEUTE UNDDER REALITÄT VON MORGEN.S.04 <strong>EOS</strong> HOLDING GESCHÄFTSBERICHT <strong>2007</strong>S.05«WENN ICH 30 BIN,WÄRMT DIE ERDE MEIN HAUS...»BIS 2035 HABEN DIE HEUTIGENHEIZUNGEN WÄRMEPUMPEN,HOLZHEIZUNGEN ODER THER-MISCHEN SOLARANLAGENPLATZ GEMACHT.Elektrizität+9 Mrd. kWhFalls bis ins Jahr 2035 dieheutigen Heizungen mitWärmepumpen, Holzheizungenoder thermischenSolaranlagenersetztwerden,würden die CO 2 -Emissionenpro Jahr um 22,5 Mio. Tonnenreduziert, und der Stromverbrauchwürde um 9 Mrd. kWhansteigen.-22,5 Mio. TonnenCO2
2. VORWORT DESVERWALTUNGSRATSPRÄSIDENTENS.06 <strong>EOS</strong> HOLDING GESCHÄFTSBERICHT <strong>2007</strong>S.07Die hervorragenden Ergebnisse von <strong>EOS</strong> im Jahr <strong>2007</strong> beweisen erneut, wierichtig und effizient die seit sechs Jahren verfolgte Strategie der Gruppe ist.Dank ihr kann <strong>EOS</strong> selbstbewusst in eine Zukunft schreiten, die von ehrgeizigenund manchmal widersprüchlichen Zielen im Zusammenhang mit Stromverknappungund Klimaerwärmung und schliesslich der Liberalisierung derMärkte geprägt ist. <strong>EOS</strong> ist davon überzeugt, dass Elektrizität in Zukunft eineentscheidende Rolle spielen wird und hat deshalb <strong>2007</strong> an ihrer Strategie festgehalten,die langfristig eine sichere, wettbewerbsfähige und verantwortungsvolleVersorgung der Westschweiz anstrebt.Das Jahr 2006 war in der Schweiz und weltweit voneiner unvergleichlich heftigen Debatte überEnergiefragen gekennzeichnet. Sie spielte sich vordem Hintergrund des Kampfes gegen die durchTreibhausgase ausgelöste Klimaerwärmung und dersich aufgrund einer stetig steigenden Nachfrageundeinesmittel-bislangfristigsinkendenAngebotsabzeichnenden Stromverknappung ab. In unseremLand machten die Diskussionen und Programme mitLösungsvorschlägen zu diesen Problemen immerwieder Schlagzeilen.SCHWEIZERISCHE ENERGIEPOLITIK:EINE STRATEGIE MIT VIER PFEILERNDie Strategie des Bundesratesstützt sich auf vier Achsen :Energieeffizienz, neueerneuerbare Energien,Grosskraftwerke und Energie-Aussenpolitik<strong>2007</strong> überdachte der Bundesrat die schweizerischeEnergiepolitikneu, wobei die Probleme der sicherenVersorgungunddesKlimaseinewichtigeRollespielten.Die verabschiedete Strategie stützt sich aufvier Hauptachsen: Energieeffizienz, neue erneuerbareEnergien, Grosskraftwerke und Energie-Aussenpolitik. Bis ins Jahr 2020 muss die Schweizihre Treibhausgasemissionen im Vergleich zu1990 um mindestens 20 % und bis 2050 um 50 %reduzieren, d.h. um 1,5% jährlich. Mit dem Kauf vonZertifikaten im Ausland könnte bis 2020 gar eineVerringerung von 30 % erreicht werden. UnserLand strebt zwischen 2010 und 2020 auch eineBeschränkung der Zunahme des Stromverbrauchsauf 5 % an. Gleichzeitig soll sich der Anteil neuererneuerbarer Energien im Gesamtenergieverbrauchum 50 % erhöhen.Wie diese Ziele erreicht werden können gilt es nochzu bestimmen. Der zu Beginn 2008 vom Bundesratverabschiedete Katalog umfasst 22 stimulierendeMassnahmen, von denen 15 auf die Energieeffizienz(1. Säule) und 7 auf erneuerbare Energien entfallen.Ein erster Aktionsplan sieht insbesondere Massnahmenim Bausektor, im Bereich der Mobilität, beiden elektrischen Geräten und beim Technologietransfervor.BeiderFörderungerneuerbarerEnergienschlägt der Bundesrat Anreize zur Umrüstung vonFernheizungen zur Nutzung grüner anstatt fossilerEnergien vor, zum Ersatz traditioneller Öl- oderGasheizungen durch Wärmepumpen, den Bau vonSolarzellen sowie im weiteren zur Entwicklung derForschung, der Ausbildung oder den TechnologietransferindiesemBereich.DerKatalogenthältinteressanteVorschläge,gehtaberkaumaufdiekonkreteUmsetzung, den Zeitplan und die Finanzierungdieser Massnahmen ein.Auch wenn man davon ausgeht, dass diese ehrgeizigenZieleerreichtwerden, reichen dieBegrenzungder Zunahme des Stromverbrauchs (1. Säule) und dieErhöhung des Anteils neuer erneuerbarer Energienam Gesamtenergiemix (2. Säule) nicht aus, um diesichabzeichnendeSpannezwischenStromverbrauchund -erzeugung abzudecken. Um sie wettzumachenistdieSchweizauftraditionelleKraftwerke(3.Säule),die grosse Energievolumen produzieren, und aufStromimporte (4. Säule) angewiesen. Der BundesratDie Begrenzung der Zunahmedes Stromverbrauchs und dieEntwicklung neuer erneuerbarerEnergien genügen nicht,um die sich abzeichnendeDifferenz zwischen Stromverbrauchund Stromerzeugungauszugleichenunterstützt den Ersatz und den Bau von Kernkraftwerken,befürwortet aber auch erdgasbetriebeneKombianlagen als Übergangslösung. Angesichts derwirtschaftlichen Hindernisse, die der Umsetzungdieser Projekte in der Schweiz jedoch in den Weggelegt wurden, müssen wir feststellen, dass die auferlegtenRahmenbedingungen der verabschiedetenStrategie nicht entsprechen.VISIONEN DER BRANCHE : DIVERSIFIZIERTEINVESTITIONEN IN HÖHE VON CHF 30 MRD. BIS 2035ZUR KOMPENSATION DER STROMKNAPPHEITAuch die Vertreter der Elektrizitätsbranchebemühten sich, Umweltanliegen und Stromversorgungin Einklang zu bringen; sie legten konkreteVorschläge vor. Im März <strong>2007</strong> präsentierte swisselectricihre langfristigen Perspektiven für dieStromversorgung der Schweiz. In Übereinstimmungmit der Energiepolitik des Bundes stütztDie Zahlen sprechen eine deutlicheSprache: Bis 2035 beträgtdas Stromdefizit zwischen25 und 30 Mrd. kWhsich dieser Ansatz ebenfalls auf die vier vomBundesrat definierten Säulen. Auch wenn voneiner nunmehr stabilen Verbrauchssteigerung von0.5 % pro Jahr ausgegangen wird (verglichen mit2 % pro Jahr in den vergangenen zehn Jahren),hilft dies wenig : 2035 wird das Stromdefizitgemäss den Prognosen von swisselectric zwischen25 und 30 Mrd. kWh betragen. Um die Lücke zwischenVerbrauch und Erzeugung zu schliessen,ist die Strombranche dazu bereit, einen Betragvon 30 Mrd. CHF zu investieren. Aufgrund ihrerstarken finanziellen Basis und der vorteilhaftenStellung an den europäischen Märkten wird <strong>EOS</strong>sich bis 2013 mit Investitionen in der Schweiz undin Europa in Höhe von rund 900 Mio. CHF ander sicheren Stromversorgung unseres Landesbeteiligen.DIE VISION VON <strong>EOS</strong> : STROM, EINE MÖGLICHEANTWORT AUF DIE KLIMAERWÄRMUNGFür <strong>EOS</strong> wird Elektrizität in der Zukunft bei derStabilisierung der Treibhausgasemissionen undsomit auch beim Klimaschutz eine zentrale Rollespielen. Strom ist eine Alternative für die wichtigstenVerursacher von CO 2 -Emissionen in unseremLand : Heizungen und Transport. Mehrere derFür <strong>EOS</strong> spielt Elektrizität einezentrale Rolle bei derStabilisierung der Treibhausgasemissionenund somit auchbeim Klimaschutzvon Bundesrat Moritz Leuenberger und seinemDepartement vorgeschlagenen Massnahmen zurSteigerung der Energieeffizienz empfehlen einenTechnologietransfer von fossiler Energie zu Strom.Zu den viel versprechenden Beispielen gehören derErsatz traditioneller Heizungen durch Wärmepumpen,der Wechsel vom Individualverkehr zumöffentlichen Verkehr oder die Entwicklung vonPlug-in-Elektrofahrzeugen. Allerdings wird gleichzeitigder Stromverbrauch trotz des Gewinns fürdas Klima weiter ansteigen.Zur selben Zeit ist die Entwicklung neuer regenerativerEnergien wie Wind- oder Sonnenenergieauf die Unterstützung durch die traditionelleStromerzeugung angewiesen. In der Tat muss diewegen Mangels anWind oder Sonne unregelmässiganfallende Stromerzeugung dieser neuen Technologienkompensiert werden.Auch die optimistischsten Szenarien des Bundesamtsfür Umwelt für den Stromverbrauch dernächsten 30 Jahre gehen von einem zwar begrenzten,aber doch stetigen Verbrauchsanstieg aus.Auch wenn wir den jährlichen Verbrauchszuwachsvon 2 % auf 0,5 % senken, beträgt die Zunahmebis 2035 insgesamt 14 %, was beinahe 9 Mrd. kWhentspricht.DIE STRATEGIE VON <strong>EOS</strong> : EIN DIVERSIFIZIERTER,WETTBEWERBSFÄHIGER UND VERANTWORTUNGS-VOLLER ENERGIEMIXErdgasbetriebene Kombikraftwerke : eine unumgänglicheAlternativeIn diesem Zusammenhang hat die sichere Stromversorgungder Schweiz eine doppelte Bedeutung :wirtschaftlich und klimatisch. Will unser Landdas erzeugte Volumen und die eingesetztenEnergieträger im Griff haben, muss es denProduktionsmix in erster Linie im Inland entwickeln.Infolge des allgemeinen Produktionsdefizitswird es immer schwieriger, an den europäischenMärkten langfristige Lieferverträgeabzuschliessen. Die an diesen Märkten angebotenenoder gehandelten kWh werden beinaheausschliesslich mit Gas oder Kohle erzeugt. <strong>EOS</strong>weiss das aus eigener Erfahrung, da es ihr <strong>2007</strong>gelungen ist, mit der RWE-Gruppe einen langfristigenEnergieaustauschvertrag abzuschliessen.Diese Transaktion hinterlässt jedoch einenbitteren Nachgeschmack. Wie wir wissen war<strong>EOS</strong> aufgrund unzureichender Garantien für denBau des Kraftwerks Chavalon gezwungen, mitKohle erzeugten Strom zu kaufen. Und Kohlestösst zwei bis drei Mal mehr CO 2 aus als Erdgas.Die Bundesverordnung vom Dezember <strong>2007</strong> überdie Kompensation von CO 2 -Emissionen zwingtuns jedoch zu diesen Lösungen. Gemäss diesemDie Bundesverordnung vomDezember <strong>2007</strong> über dieKompensation von CO 2 -Emissionen zwingt uns jedochzu diesen LösungenText müssen Emissionen zu 70 % in der Schweizund 30 % im Ausland kompensiert werden,wodurch Projekte für erdgasbetriebene Kombianlagenin unserem Land wirtschaftlich nichtmehr tragbar sind.Wasserkraft : ein zentrales Element im Energiemix<strong>EOS</strong> hat <strong>2007</strong> auch in anderen Sektoren Projektezur Erweiterung ihrer Produktionsskapazitätlanciert, namentlich im Bereich Wasserkraft.Das Vorhaben, die Leistung der Anlagen derFORCES MOTRICES HONGRIN-LÉMAN (FMHL), andenen <strong>EOS</strong> mit 39.31 % beteiligt ist (der Restwird von ihren Aktionären gehalten), um 75 % zusteigern, erlaubt die Erzeugung zusätzlicherRegelenergie, die zum Ausgleich des Verbrauchsgebraucht wird. Diese Art der Energieproduktionwird in Zukunft infolge der europaweiten Entwicklungneuer regenerativer Energien immerwichtiger, schwankt doch deren Erzeugungsvolumenwegen der Abhängigkeit vom Wetterständig. Der Ausbau der Wasserkraftanlage vonFMHL könnte bereits 2008 öffentlich aufgelegtwerden.Weitere Wasserkraftprojekte, das eigentlicheKerngeschäft von <strong>EOS</strong>, werden 2008 in derSchweiz sowie in Frankreich in Angriff genommen,wo die Gruppe sich zu einer Investition indie Kleinwasserkraft entschlossen hat. Der imFebruar abgeschlossene Erwerb einer Beteiligungvon 35.5 % an der Gesellschaft SERHY erlaubt <strong>EOS</strong>die Realisierung zahlreicher Vorhaben mit neuenregenerativen Energien, namentlich in der Kleinwasserkraft,derWind- und Sonnenenergie sowieder Biomasse.Die Instandsetzungsarbeiten an der Druckleitungvon Cleuson-Dixence gingen <strong>2007</strong> weiter ; dieWiederinbetriebnahme der Anlage ist für dasJahr 2010 geplant.