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Pioniere | Vor 15 Jahren begann im Landkreis Soltau das Biogas ...

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TITELTHEMA<br />

Es beginnt mit einer Meldung<br />

der Landwirtschaftskammer<br />

in Lüneburg: in<br />

einem Rundschreiben kündigt<br />

die Kammer <strong>im</strong> Sommer 1995<br />

an, <strong>das</strong>s die Bundesregierung in<br />

Bonn ab August erstmals den<br />

Bau von Behältern für die <strong>Biogas</strong>erzeugung<br />

fördert. Das Rundschreiben<br />

geht auch bei der<br />

Landberatung in <strong>Soltau</strong> in Nie-<br />

Mitte der Achtziger Jahre produzierten<br />

in Bayern 50 Landwirtschaftsbetriebe<br />

<strong>Biogas</strong>. Viele<br />

dieser ersten Pilotanlagen liefen<br />

nur wenige Jahre. Die Anlage<br />

von Peter Meitinger <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong><br />

Aichach-Friedberg liefert noch<br />

heute nachhaltiges <strong>Biogas</strong>.<br />

Gut fürs Dorf<br />

Rückblick: 1982 betreibt der damals<br />

26-Jährige einen Schweinemastbetrieb<br />

mit 49 ha Fläche.<br />

Für <strong>das</strong> Thema <strong>Biogas</strong> interessiert<br />

sich Meitinger zu diesem<br />

Zeitpunkt bereits seit mehreren<br />

<strong>Jahren</strong>. Nicht Gewinnaussichten<br />

befeuern seine Neugier, sondern<br />

konkrete Ideen, wie er seine<br />

Betriebsabläufe verbessern<br />

30 | joule 5.2010<br />

dersachsen ein. Es kommt auf<br />

den Tisch von Manfred Dannenfeld,<br />

seinerzeit Chef der Landberatung.<br />

„Be<strong>im</strong> Lesen der Meldung fiel<br />

Dannenfeld auf, <strong>das</strong>s die Regierung<br />

keine <strong>Vor</strong>gaben machte,<br />

wie groß die Gärfläche max<strong>im</strong>al<br />

sein sollte”, sagt Hinrich<br />

Prigge, der Nachfolger Dannenfelds.<br />

„Es war nur angegeben,<br />

kann: Erstens soll die vergärte<br />

Gülle eine pflanzenverträglichere<br />

Düngung ermöglichen. Zweitens<br />

will Meitinger seinen Nachbarn<br />

entgegenkommen: In seinem<br />

Dorf führt er den einzigen Vollerwerbsbetrieb<br />

mit intensiver<br />

Viehhaltung. Wenn er die Frischgülle<br />

auf den Acker bringt, beschweren<br />

sich die Bewohner<br />

über den Gestank. Das soll sich<br />

mit vergärter Gülle ändern. Drittens<br />

will er Stall, Haus und Herd<br />

mit <strong>Biogas</strong> versorgen. Wie ernst<br />

Peter Meitinger den Bau einer <strong>Biogas</strong>anlage<br />

realisieren will, zeigt<br />

sich bereits auf seiner Hochzeit:<br />

Zu dieser wünscht er sich einen<br />

Gasherd – den er auch bekommt<br />

und der bis heute mit <strong>Biogas</strong><br />

Töpfe erwärmt.<br />

<strong>das</strong>s man 200 DM pro m 3 Gärfläche<br />

bekam.” Denn tatsächlich<br />

kostet es damals nur 80 DM, einen<br />

m 3 Gärfläche neu zu bauen,<br />

sagt Prigge. Das heißt, wer<br />

die staatliche Förderung in Anspruch<br />

n<strong>im</strong>mt, bekommt nicht<br />

nur die echten Baukosten erstattet,<br />

sondern noch 120 DM pro m 3<br />

zusätzlich. <strong>15</strong> Jahre später lässt<br />

sich nicht mehr klären, wie und<br />

Nach längerer Bauphase mit<br />

Unterstützung der Bayerischen<br />

Landesanstalt für Landtechnik<br />

n<strong>im</strong>mt er seine eigene <strong>Biogas</strong>anlage<br />

1982 endlich in Betrieb.<br />

Insgesamt investiert er 70.000<br />

warum damals die Regierung<br />

mehr Geld zur Verfügung stellt<br />

als nötig. Im Ministerium in Berlin<br />

gebe es heute keine Mitarbeiter<br />

mehr, die damals mit den<br />

Details befasst waren, sagt ein<br />

Sprecher des Landwirtschaftsministeriums.<br />

Für die Abwicklung<br />

der Anträge und die Bewilligung<br />

des Geldes war <strong>das</strong> Bundesamt<br />

für Wirtschaft zuständig, sagt er.<br />

„Die <strong>Biogas</strong>anlage passt genau in unseren Betrieb“<br />

Foto: Rouven Zietz<br />

1<br />

DM. Das Finanzamt erstattet ihm<br />

5.000 DM als Investitionszulage.<br />

Er entscheidet sich zunächst für<br />

ein exotisches Konzept:<br />

Ein 60 m 3 Stahlbehälter, der als<br />

Gärraum fungiert, schw<strong>im</strong>mt wie

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