Pioniere | Vor 15 Jahren begann im Landkreis Soltau das Biogas ...
Pioniere | Vor 15 Jahren begann im Landkreis Soltau das Biogas ...
Pioniere | Vor 15 Jahren begann im Landkreis Soltau das Biogas ...
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1. Die 500kW-<strong>Biogas</strong>anlage von<br />
Heinrich Weseloh liegt <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Soltau</strong><br />
2. Weseloh beschickt seine Anlage<br />
unter anderem mit Getreide<br />
Dort heißt es, man habe 1995 und 1996<br />
den Bau von insgesamt 170 <strong>Biogas</strong>anlagen<br />
finanziert und dafür umgerechnet rund 4<br />
Mio. € ausgegeben. Ein kleiner Teil davon<br />
wird nach <strong>Soltau</strong> überwiesen.<br />
Denn dort ist Manfred Dannenfeld der<br />
Gedanke gekommen, <strong>das</strong>s man mit dem<br />
zusätzlichen Geld einen Teil der Baukosten<br />
abdecken könnte, um eine <strong>Biogas</strong>anlage<br />
zu bauen, sagt Prigge. Dannenfeld ruft eine<br />
Versammlung ein und stellt die Idee zur<br />
eine Flasche in einem beheizten Wasserbad.<br />
Der Wasserbehälter ist aus Beton und<br />
innen mit einer dicken Folie ausgekleidet.<br />
Ein 0,5 PS starker Motor dreht den Behälter<br />
und mischt die Gülle. Doch schon kurz<br />
nach den ersten Betriebsstunden stellen<br />
Meitinger und seine Helfer fest, <strong>das</strong>s die<br />
eingesetzte Folie <strong>im</strong> Wasserbad dem massiven<br />
Gewicht nicht standhält. Das Becken<br />
ist undicht. Alle Versuche, die Folie dauerhaft<br />
abzudichten, scheitern.<br />
Drei Jahre später beginnen Meitinger und<br />
Landtechnik-Mitarbeiter, die Anlage zu<br />
sanieren. Der Stahltank wird nun am Boden<br />
befestigt. Die Heizungsrohre sind jetzt<br />
direkt <strong>im</strong> Gärbehälter eingebaut. Ein Gebläsebrenner<br />
und Ofen, überhalb der Anlage,<br />
beheizen <strong>das</strong> Substrat auf 35 Grad.<br />
Ein Güllequirl, mit einem 10 PS-Motor,<br />
Gezeigt: Landwirt Peter Meitinger<br />
vor seiner <strong>Biogas</strong>anlage, die er 1982<br />
in Betrieb genommen hat.<br />
Diskussion. 20 Landwirte erklären sich bereit,<br />
eine Baugruppe zu bilden; bald darauf<br />
beginnen die nötigen Planungen und <strong>Vor</strong>bereitungen.<br />
Initiator und Kopf der Gruppe<br />
ist Landwirt Hans-Hermann Jacobs.<br />
Jacobs geht seit <strong>Jahren</strong> die Idee <strong>im</strong> Kopf<br />
rum, auf seinem Hof <strong>Biogas</strong> zu produzieren.<br />
Ende der achtziger Jahre hat er zu ersten<br />
Mal eine Anlage gesehen, bei einem<br />
Bekannten.<br />
Erste Möglichkeit für Landwirte<br />
Seitdem lässt ihn <strong>das</strong> Thema nicht mehr los.<br />
Weil die Rahmenbedingungen nicht st<strong>im</strong>men,<br />
n<strong>im</strong>mt er von einer eigenen Anlage<br />
zunächst Abstand. 1990 erlässt die Bundesregierung<br />
dann <strong>das</strong> sogenannte Strom-<br />
rührt die Gülle nun alle drei Tage. Zusätzlich<br />
baut <strong>das</strong> <strong>Biogas</strong>team noch einen 450<br />
m 3 großen Nachgärraum. Insgesamt investiert<br />
Meitinger nochmals 50.000 DM.<br />
Einfach, aber sinnvoll<br />
2<br />
Durch die Hanglage des Schweinestalls<br />
lässt Landwirt Meitinger in einem Kanal bis<br />
heute die Gülle ohne Pumpe alle drei Tage<br />
in den Gärbehälter fliessen. Täglich erzeugt<br />
die Anlage 60 m 3 Gas. Für <strong>das</strong> Beheizen der<br />
Anlage braucht Meitinger <strong>15</strong> m 3 . 12 Gasstrahler<br />
benötigen für den Schweinestall<br />
25 m 3 <strong>Biogas</strong>. Der Rest sind für <strong>das</strong> Wohnhaus<br />
und die Küche best<strong>im</strong>mt. „Die Anlage<br />
passt genau zu unserem Betrieb. Denn wir<br />
denken schon <strong>im</strong>mer in geschlossenen<br />
Betriebsabläufen. Um <strong>das</strong> zu erreichen,<br />
ist mir ein einfaches System am liebsten,<br />
sagt <strong>Biogas</strong>-Pionier Peter Meitinger und<br />
blickt zufrieden auf seine Anlage, die seit<br />
24 <strong>Jahren</strong> ohne Unterbrechung aus Gülle<br />
Gas macht. Rouven Zietz<br />
<strong>Biogas</strong><br />
joule 5.2010 | 31