TAXInach dem Roman von KAREN DUVEROSALIE THOMASSPETER DINKLAGESTIPE ERCEG ROBERT STADLOBERANTOINE MONOT, JR. ÖZGÜR KARADENIZTOBIAS SCHENKE und als Gast ARMIN ROHDEDER SPIEGEL- BESTSELLERAB 20. AUGUST IM KINOPREMIERE AM MI., 19. AUGUST UM 20.30 UHR IMFILMTHEATER AM FRIEDRICHSHAINOPENAIR-PREVIEW AM MI., 19. AUGUST UM 21.15 UHR IM SOMMERKINOKULTURFORUM AM POTSDAMER PLATZin Anwesenheit von Rosalie Thomass, Karen Duve, Kerstin Ahlrichsund weiteren Gästenweitere Infos unter www.yorck.dewww.taxi-film.de /KarenDuvesTaxi
COCONUT HEROdeutschland / kanada 2015start13.08.15regieFlorian Cossenfilmographie2010 Das Lied in mirdrehbuchElena von SauckendarstellerAlex OzerovBea SantosKrista BridgesSebastian SchipperkameraBrendan SteacymusikMatthias Kleinlänge97 minEin deutscher Indie-Film, der in einem zeitlosen Kaff in den unendlichenWald-Weiten Kanadas spielt, kann das gutgehen? Ja, ja und nochmalsja – und Sebastian Schipper macht auch mit.Mit dieser Flinte am Kopf kann eigentlich nichtsschiefgehen. Der Zimmerboden ist sorgfältig miteiner Plastikplane geschützt, die Todesanzeigein der Zeitung ist aufgegeben, im Abschiedsbriefwird die Mutter noch einmal erinnert, dieFische zu füttern – und Abschuss. Doch die Wegedes Herrn sind unergründlich und Mike Tysonwacht wieder auf. Nicht im ersehnten Himmel,sondern im tristen Krankenhaus. Und er ist auchjetzt nicht der Boxer, sondern der schmale, sechzehnjährigeSonderling in irgendeinem isoliertenkanadischen Waldnest, genervt von gehässigenMitschülern, von der frustrierten Mutter, vomLeben an sich.Ganz reibungslos geht es beim heimlichenSterben natürlich nicht zuDoch Rettung naht in Form eines ärztlichenBefundes in Folge der Schussverletzung: einTumor im Hinterkopf, der ohne Operation zumbaldigen Ende führen soll. Niemals wurde einesolche Nachricht glücklicher aufgenommen. Daszukünftige Ableben beflügelt unmittelbar. Diehässlichen Mitschüler verprügelt Mike gleich maltysonwürdig, beim örtlichen Bestatter orientierter sich in Fragen Sarg und Begräbnisstätten undklaut im nächsten Sägewerk die Bretter, mit denener seine letzte Kiste zusammennagelt. Ganz reibungslosgeht es beim heimlichen Sterben natürlichnicht zu. Erst taucht der verschollene, von derMutter gehasste Vater wieder auf, dann lernt erbeim lebensbejahenden Bändertanzkurs die ebenfallshöchst eigene Tanzlehrerin Miranda kennen.Nein, keine Sorge, Florian Cossen ärgert unsauch in der Folge keineswegs mit peinlichenLiebes- und Familienklischees. Schon mit dembizarren Selbstmordversuch haben Regisseur undDrehbuchautorin eher den Ton von harold undmaude aufgenommen, spazieren leichtfüßig aufder Grenzlinie zwischen melancholischer Klugheitund hintergründigem Humor. Vor allem aberbleiben sie gegenüber ihren Figuren einfühlsamund lassen sie trotz diverser Gelegenheiten niezur Karikatur verkommen. Die bis in die kleinsteNebenrolle wunderbar besetzte Schauspielerriege– allen voran Alex Ozerov und Bea Santos – danktes mit ganz großem, kleinem Kino, das zutiefstanrührt und immer wieder überrascht.Der fabelhafte Soundtrack tut ein Übriges, umcoconut hero schwerstens unter Kultverdachtzu stellen.ll19