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YORCKER_121_131

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start27.08.15regieMatteo Garronefilmographie auswahl2004 Körper der Liebe2008 Gomorrha – Reisein das Reich derCamorradrehbuchEdoardo AlbinatiUgo ChitiMatteo GarroneMassimo Gaudiosonach den Erzählungenvon Giambattista Basiledarsteller auswahlSalma HayekVincent CasselToby JoneskameraPeter Suschitzkylänge125 minbei uns in D und OmUDAS MÄRCHEN DER MÄRCHENitalien / frankreich / großbritannien 2015il racconto dei raccontiWas für uns die Gebrüder Grimm sind, ist für die Italiener GiambattistaBasile: Dessen Märchensammlung »Das Pentameron« liegt diesemexzentrischen, bunten, bizarren Film zugrunde.Am Hof des Königs amüsieren Gaukler und Akrobatendie Gesellschaft, allein die Königin ist nichtamüsiert: Alles, was sie will, ist ein Baby, doch umdas zu bekommen, muss ihr Gemahl ein Seeungeheuererlegen, dessen Herz schließlich von einerJungfrau gekocht werden muss. Der Plan gelingt,doch mit ungeahnten Folgen. Ein anderer Königist mehr an seiner Insektensammlung interessiertals am Wunsch seiner Tochter Fenizia, einenGemahl zu finden.Ein weiterer König verbringt seine Zeit amliebsten mit schönen Frauen. Diesmal hat er sichin eine liebreizende Stimme verliebt, doch diegehört der alten, hässlichen Dora. Im Dunkelngibt sie sich dem König hin, dessen Neugier ihmjedoch keine Ruhe lässt: Bei Licht wirkt Doraganz anders und so wird sie kurzerhand aus demSchlossfenster geworfen. Doch das bedeutet indiesem Fall nicht ihren Tod, sondern die Verwandlungin eine schöne, holde Maid.Märchen sind bekanntermaßen moralischeGeschichten, die bei aller Gewalt und Brutalität,die ihnen oft zu eigen sind, im Kern geradezudidaktische Intentionen haben. Man darf davonausgehen, dass genau das Matteo Garrone nachseinem Mafiaepos gomorrha dazu veranlasste,die Erzählungen von Basile zu verfilmen.Wie momentan viele Arthouse-Regisseure,drehte er auf Englisch, was zum einen ermöglichte,mit international bekannten Schauspielernzu arbeiten, die wohl für die Finanzierungunumgänglich waren – was seinem Film aberzum anderen eine zusätzlich künstliche Auraverleiht, die unmittelbar an Pier Paolo Pasolinisdecameron denken lässt. Auch Garrone hältder zeitgenössischen Gesellschaft den Spiegel vorund erzählt auf mal unmittelbare, mal verklausulierteWeise vom Schönheitswahn, von Eitelkeit,von Missgunst und Gier.Wie tief man in die psychologischen Abgründeder Episoden gehen will, bleibt jedem selbst überlassen.Doch auch, wenn man nur die Oberflächevon das märchen der märchen betrachtet,bleibt Matteo Garrones Film ein reicher Bilderbogen,gedreht in prächtigen Kulissen, ausgestattetmit prunkvollen Kleidern, schönen und merkwürdigenGestalten, kurz: ein enorm phantasievollerFilm, der allzu leicht nur als schöner Scheinwahrgenommen wird.mm24

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