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Konfirmandenzeit und Konfirmation - Vandenhoeck & Ruprecht

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Wir erleben Spaß bei geselligen Aktionen wie Schwimmbad, Kino, Eis- oder Pizzaessen.<br />

Wir nutzen ein kulturelles Angebot: das Konzert eines christlichen Liedermachers,<br />

eine erlebnisorientierte Ausstellung, besichtigen Kirchenfenster von<br />

Marc Chagall.<br />

Wir erleben andere Formen des Gottesdienstes oder Christseins, besuchen einen<br />

Go-Special-Gottesdienst oder ein Kloster.<br />

Wir orientieren uns über die soziale Arbeit der Kirche, fahren zur Sozialstation, zur<br />

Suchtberatung oder in eine diakonische Einrichtung. Wir beschäftigen uns mit elementaren<br />

Lebenssituationen – besuchen eine Frauenärztin, eine Hebamme oder<br />

die Geburtsstation in einem (katholischen) Krankenhaus; wir begeben uns in ein<br />

traditionelles oder ein ganz unkonventionelles Bestattungsinstitut.<br />

Diese Exkursionen hinterlassen nachhaltige Eindrücke. Wir kamen zu der Erkenntnis:<br />

Aktionen <strong>und</strong> Besuche stärken nicht nur die Gruppe, sondern erweitern auch<br />

den individuellen Horizont. Persönliche Begegnungen <strong>und</strong> biografische Geschichten<br />

ermöglichen neue Erfahrungen, geben Anstöße zur Auseinandersetzung mit<br />

religiösen Dimensionen.<br />

Religion wahrnehmen, deuten, gestalten<br />

Heinz-Günter Beutler-Lotz, <strong>Konfirmandenzeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Konfirmation</strong><br />

Auch in volkskirchlichen Zusammenhängen sind die meisten Eltern <strong>und</strong> Kinder<br />

nicht mehr sehr bewandert in religiösen <strong>und</strong> christlichen Belangen <strong>und</strong> neigen<br />

deshalb zur Sprachlosigkeit. Aber jeder Mensch braucht Orientierung, braucht<br />

weltanschauliche Gr<strong>und</strong>lagen, braucht Visionen. Und wohl jeder Mensch entwickelt<br />

Muster, mit denen der seine Erfahrungen deutet, an denen er sein Leben<br />

ausrichtet <strong>und</strong> mit denen er es gestaltet. Diese Alltagstheorien tragen oft religiösen<br />

Charakter. Was wir im gesamten religionspädagogischen Bereich, aber insbesondere<br />

in der gemeindlichen Gruppenarbeit neu lernen müssen, ist die Wiederentdeckung<br />

der Religion im eigenen Leben. Es gilt, die Sinne zu öffnen, das<br />

Sehen <strong>und</strong> Hören mit dem Herzen zu üben, Sprachmöglichkeiten aufzuzeigen,<br />

die Naturerfahrungen <strong>und</strong> Lebenserfahrungen religiös deuten: Schöpfung pur –<br />

Leben pur.<br />

Nicht mehr Wissen ist angesagt, sondern mehr Wahrnehmung <strong>und</strong> Deutung.<br />

Die Fülle des Wissens macht uns schon vergesslich genug.<br />

© 2011, <strong>Vandenhoeck</strong> & <strong>Ruprecht</strong> GmbH & Co. KG, Göttingen<br />

ISBN Print: 978-3-525-63011-2 — ISBN E-Book: 978-3-647-63011-3<br />

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