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Untitled - Babylon Kino

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Sie haben in Kraiburg am Inn und Umgebung gedreht. Wie sind Sie auf diese Orte<br />

gekommen?<br />

Die Ecke kenne ich noch von früher. Ich hab in einer Band gespielt und da sind wir auch<br />

öfters in einer alten Wirtschaft unweit von Kraiburg aufgetreten. Ich mag diesen Ort und die<br />

Gegend drum herum, weil sie eine wilde, ungeschleckte Schönheit hat. In Kraiburg is nix tot<br />

renoviert und der Ort is an manchen Ecken wie aus der Zeit gefallen, was unserer 80er<br />

Geschichte zusätzlich entgegen kommt. Dort merkt man auch, dass Niederbayern nicht weit<br />

ist und die Menschen gern für sich leben. Und mit sich. Und weniger, wie im lieblichen<br />

Münchner Süden oder im Chiemgau, für die Touristen.<br />

Welche Filme, welche Regisseure inspirieren Sie? Welche Filme schauen Sie sich selbst gerne<br />

an?<br />

Ich mag alle Filme von Jim Jarmusch sehr gern. Zu meinen Favoriten gehört auch Aki<br />

Kaurismäki, vor allem „Tatjana“ mag ich wahnsinnig gerne. Mei, Kubrick, Truffaut, oder die<br />

frühen Filme von Detlev Buck, Andreas Dresen...manches von Tim Burton, „Big Fish“. zum<br />

Beispiel, ein wunderbar anrührender Film über das Geschichtenerzählen. Aber auch die ein<br />

oder andere Folge von Dietls „Münchner Geschichten“ oder Bogners „Irgendwie und Sowieso“<br />

mag ich sehr. Da gibt es Szenen, wie etwa der Ritt durchs Tal des Todes auf der<br />

Leopoldstraße, über die ich in der Erinnerung immer lachen muss. Oder wie sie beim Franz<br />

Bogner den Bus durch die Unterführung quetschen und dann lakonisch feststellen, „wos so a<br />

paar Zentimeter oft ausmachen“ – großartig.<br />

Der Roman „Bellboy“ von Jess Jochimsen hat Sie für Ihr Drehbuch inspiriert. Was hat sie an<br />

dem Buch interessiert? Wie frei sind Sie mit der Geschichte umgegangen?<br />

Sehr frei. Ich sollte zunächst aus dem Roman ein Drehbuch machen, hab dann beim Arbeiten<br />

aber bald gemerkt, dass da etwas sehr Eigenes draus wird, das mit dem Roman nur noch<br />

wenig zu tun hat. Schließlich habe ich mich mit Jess Jochimsen, dem Romanautor, getroffen<br />

und wir haben uns auf Anhieb gut verstanden. Ich habe ihm das Drehbuch gegeben, er hat es<br />

gut gefunden und nun ist WAS WEG IS, IS WEG eben inspiriert vom Roman, und das ist doch<br />

eine schöne Lösung. Später waren wir zusammen essen, ich habe mir sein Kabarett-Programm<br />

angesehen und nun spielt er in meinem Film den Aktivisten Rudi.<br />

Sie haben eine Reihe hochkarätiger bayerischer Schauspieler engagieren können, aber auch<br />

neue <strong>Kino</strong>-Gesichter wie Marie Leuenberger und Musiker Mathias Kellner sind mit von der<br />

Partie. Wie haben Sie sie davon überzeugt, bei Ihrem Film mitzumachen?<br />

Maximilian Brückner kenne ich von „Räuber Kneißl“. Als ich ihn angerufen und gesagt hab,<br />

dass ich jetzt meinen eigenen Film mache, war er sofort dabei. Allerdings wollte er keinen<br />

total Lieben und Braven spielen, weil er das andauernd macht. Deshalb spielt er jetzt den<br />

Hansi, den Mann mit dem großen Telefon, und Florian, sein Bruder im Film wie im Leben,<br />

spielt den Lukas, unseren Weltenretter. Wir haben sogar noch einen dritten Brückner-Bruder<br />

dabei: Xaver hat einen kleinen Auftritt als Elektriker. Und auch die beiden, die ihre Eltern<br />

spielen, sind in Wirklichkeit verheiratet. Johanna Bittenbinder und Heinz-Josef Braun sind<br />

schon seit 30 Jahren ein Paar. Marie Leuenberger kenn ich vom Theater her. Wir waren eine<br />

Zeit lang zusammen am „Resi“ engagiert. Für das <strong>Kino</strong> ist sie eine Entdeckung. Ich freu mich<br />

WAS WEG IS, IS WEG<br />

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