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Empfänger zu vermitteln, haben sich weltweitzahlreiche Organisationen gegründet, die eineKnochenmarkspenderdatei betreiben. DieStefan-Morsch-Stiftung ist die älteste Knochenmark-bzw. StammzellspenderdateiDeutschlands und nach dem Sohn der StiftungsgründerHiltrud und Emil Morsch benannt.Er war der erste Europäer, dem Knochenmarkeines nicht verwandten Spendersübertragen wurde. In den Folgejahren gründetensich aus vielen privaten Initiativen insgesamt27 weitere Organisationen in ganzDeutschland. Die meisten davon arbeiten jedochnur regional. Die Stefan-Morsch-Stiftungist hingegen bundesweit tätig und hat inden vergangenen Jahrzehnten immer wiederInitiativen angestoßen, um dem Ziel näher zukommen, Menschen mit Leukämie zu helfen.Eine davon war die Gründung des ZKRD, umdie Suche nach passenden Spendern in denverschiedenen Dateien zu effektivieren. Rund28.000 Suchanfragen aus dem In- und Auslandwerden jedes Jahr im ZKRD bearbeitet.So kann für weit über 80 Prozent der Patientenein geeigneter Spender gefunden werden,meist schon innerhalb von ein bis zweiMonaten.Wie funktioniert eine Stammzellspende?Geeignet für eine Stammzellspende sindgrundsätzlich alle Personen zwischen 18 und61 Jahren. Spender, die sich registrieren lassenmöchten, können sich bei den Spenderdatenbankeninformieren und eine Typisierung derGewebemerkmale vornehmen lassen. Diegängigste Methode hierfür ist ein Abstrich derMundschleimhaut. Bei einer Übereinstimmungder sogenannten HLA-Merkmale vonSpender und Patient findet zunächst einegründliche medizinische Untersuchung statt.Erst dann können Blutstammzellen gespendetwerden. Für den Vorgang gibt es unter anderemdie Möglichkeiten der peripherenStammzelltransplantation sowie der Entnahmeaus dem Knochenmark. Bei rund 82 Prozentder Spender werden die Blutstammzellenaus dem peripheren Blut entnommen.Eine Knochenmarktransplantation fand lediglichbei circa 1.200 Spendern statt.Periphere StammzelltransplantationBei dem am häufigsten eingesetzten Verfahrenwird dem Spender zunächst ein Wachstumsfaktorverabreicht, um die Bildung derStammzellen so zu erhöhen, dass sie in dieBlutbahn übertreten. Der Spender bekommtzwei venöse Zugänge gelegt. Durch einentritt Blut heraus, die Stammzellen werden herausgelöst,durch den zweiten Zugang fließtdas Blut wieder in den Körper zurück.Durch das verabreichte Medikament tretenbeim Spender oft mehr oder weniger starkausgeprägte grippeähnliche Symptome auf.Wird es abgesetzt, verschwinden diese Anzeichenaber schnell wieder.KnochenmarktransplantationBei bestimmten Krankheiten und in bestimmtenStadien der Krankheit wird die Knochenmarktransplantationerbeten. Circa 1 Liter Knochenmark-Blutgemischwird dem Spenderunter Vollnarkose aus dem Beckenknochenentnommen.Leichte Schmerzen und Bewegungseinschränkungensowie Hämatome im Bereichder Einstichstellen können mögliche Nebenwirkungenfür den Knochenmarkspendersein. Auch eine vorübergehende Übelkeitkann, bedingt durch die Vollnarkose, vorkommen.Es besteht nur ein sehr geringes Risiko,dass es durch die Narkose oder durch dasPunktieren des Knochenmarkraumes zu ernstenKomplikationen kommt.Gesunde Stammzellen für denPatientenDie gewonnenen gesunden Stammzellenwerden dem Patienten intravenös übertragen.Allerdings erst, wenn das eigene krankeKnochenmark mit Bestrahlung und/oder Chemotherapiezerstört wurde. Das, was vom altenKnochenmark übrig bleibt, wird dannvom neuen Immunsystem zerstört. Nach etwazehn Tagen beginnt die Produktion der Blutzellen.Nach der Transplantation gilt für denPatienten höchste Ansteckungsgefahr. DasImmunsystem entspricht nach der Spendedemjenigen eines Säuglings, und erst nach einigenJahren sind die Abwehrkräfte wieder sowie bei einem gesunden Erwachsenen vorhanden.19

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