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F 6 Die Raumfalle - Zubrod-net

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Nun möchte Ibsen gern einen Einsatz in der Galaxis aus eigener Erfahrung kennen lernen,um Stoff für einen neuen Roman zu sammeln.“McLane: „So, Stoff für einen Roman sammeln, ausgerech<strong>net</strong> bei mir an Bord, ausgerech<strong>net</strong> beimir! Nicht genug damit, dass man mich schickt, Sporen zu sammeln, nein, ich soll auchnoch Stoff für einen Roman sammeln! Kommt doch gar nicht in Frage! Der soll sich einAbonnement für zwölf Marsumkreisungen kaufen, Geld wird er ja hoffentlich haben!“Spring-Brauner: „Er möchte was erleben!“McLane: „Hhm ...“Spring-Brauner: „Und irgend jemand muss ihm gesagt haben, dass er da bei ihnen am bestenaufgehoben ist. Sie sind ein berühmter Mann, McLane!“McLane: „Für Sie immer noch Commander! Und wenn ich nicht will, wenn ich mich weigere?“Wamsler: „Das können sie, das ist ihr Recht! Tun Sie's, wenn sie mich in eine peinliche Situationbringen wollen!“McLane: „Wenn ich das meinen Leuten mitteile, gibt es ein Schlachtfest an Bord!“Startbasis 104Basis: „Basis 104 Start 12 27 Orion acht. Bitte Stufe vier! Countdown minus 320. Cyrus 29! BitteWarteraum 9 beziehen. Landefreigabe in etwas 12 Minuten!“Atan: „Das kann nicht sein Ernst sein!“McLane: „Hast du je erlebt, dass der OB Witze macht?“Mario: „Uns bleibt auch nichts erspart!“Atan: „Pie-Po. Ich sage euch, er ist der größte Spinner des Jahrhunderts. In seinen Romanenbeherrschen die Menschen den Raumzeitsprung!“Hasso: „Also, eins steht fest, wenn er in meinen Maschinenraum kommt, schlage ich ihm denSchädel ein!“Helga: „Nun wartet doch erst mal ab, Kinder, vielleicht ist er ganz <strong>net</strong>t!“Atan: „Ganz <strong>net</strong>t, ein Zukunftsdichter! Das nenne ich Optimismus!“Tamara: „Ich finde das unerhört! Man hätte zumindest den Geheimdienst verständigen müssen!“Mario: „Also, wenn das alles ist, was sie stört!“McLane: „Wir starten in fünf Minuten. Bist du mit dem Computer soweit?“Atan: „Ja, erste Anflugphase ist programmiert!“Hasso: „Ah, dann nichts wie los, Cliff. Worauf warten wir denn noch?“McLane: „Wir starten pünktlich. Und wenn der große Dichter nicht da ist, starten wir ohne ihn.“Atan: „Vielleicht dichtet er noch über ...“Ibsen: „Keine Sorge, Astrogator Shubashi. Gerade fertig geworden. Hier das erste Exemplar meinesneuen Romans. Sozusagen noch druckfeucht. Ich wollte es mitbringen. Daher meineVerspätung. Hätten Sie's gern mit oder ohne Widmung? Pieter-Paul Ibsen meldet sich anBord.“McLane: „Ihr Gepäck?“Ibsen: „Ist bereits auf Kabine neun, die sie mir visiomündlich angewiesen haben.“McLane: „Sie waren schon in ihrer Kabine? Woher kennen sie sich an Bord aus?“Ibsen: „Oh, ich habe mich auf diesen Einsatz gründlich vorbereitet. Und dabei natürlich auch denSchiffsgrundriss studiert.“McLane: „Ich denke, an Schiffsgrundrisse der Raumstreitkräfte kommt man ohne den GSD nichtran!“Tamara: „<strong>Die</strong> Beziehungen des Herrn Ibsen scheinen mannigfaltig zu sein!“McLane: „Dann werde ich sie mit meiner Besatzung bekannt machen, Herr Ibsen.“Ibsen: „Och, nennen sie mich ruhig Pie-Po, das tun sie ja in meiner Abwesenheit sowieso!“McLane: „Das ist Leutnant Jagellovsk vom GSD ....“Ibsen: „Sie brauchen mir ihre Leute nicht vorzustellen, Major, ich kenne die Mannschaft. Auszahllosen Berichten und Visioübertragungen. Ich habe mich genau informiert.“


Mario: „Wenn sie alles so genau studiert haben, Herr Pie-Po, ja? Warum fliegen sie dann überhauptmit. Sie wissen doch schon alles.“Ibsen: „Theoretisch ja, aber in der Praxis denke ich, haben sie mir einiges voraus.“McLane: „Dann wollen wir abfahren, wenn's ihnen recht ist. Stationen besetzen.“Hasso: „Wird gemacht!“McLane: „Kontrollcenter ein. Leitstrahl auf Anfangskoordinaten. Orion an Basis 104. Wir sindstartklar!“Basis: „Basis 104 an Raumschiff Orion 8. Ab Countdown minus 1 Kommando für VollautomatikStart an sie! 104 übergibt Kontrolle an Erdaußenstation 3!“McLane: „Verstanden, Basis 104. Danke“Ibsen: „Und wo darf ich mich setzen?“McLane: „Leutnant Jagellovsk, machen sie für die Person des Schriftstellers Ibsens besondereSicherheitsmaßnahmen geltend?“Tamara: „Sie sind der Chef.“McLane: „Freut mich, dass sie das endlich eingesehen haben! Nehmen sie vorläufig SigbjörnsensPlatz.“Ibsen: „Sigbjörnsens?“McLane: „Ja, sie haben sich ja gründlich vorbereitet.“Ibsen: „Ja.“McLane: „Start normal. Empfange Leitstrahl von EAS 104. Ende.“Ibsen: „Sind sie eigentlich zufrieden mit ihm?“McLane: „Ja, warum nicht!“Ibsen: „Na, in zehn bis fünfzehn Jahren wird er zum Alteisen gehören. Man wird dann Steuerungender Kraftanlage, den Antriebsmechanismus sowie die Kursberechnung in einem einzigenComputerblock vereint haben.“McLane: „Ja, sie müssen das ja wissen!“Ibsen: „Ganz zwangsläufig wird die Technik diese Entwicklung nehmen. Übrigens habe ich dasgenauso in meinem Roman »Durchbruch zum Hitzepol« schon vor vier Jahren beschrieben.Ja, ich darf mich wohl jetzt entschuldigen, ich möchte mich gern etwas frisch machen!“Atan: „Arroganter Schnösel!“Helga: „Dumm ist er nicht, Kinder.“McLane: „Das hat ja auch niemand behauptet!“Tamara: „Ich finde ihn sehr amüsant!“Helga: „Reizender Kerl.“McLane: „<strong>Die</strong> beiden Damen sind hier völlig überflüssig, bis wir das Zielgebiet erreicht haben.“Mario: „Oh, wie sich weiblicher Geschmack so verirren kann!“McLane: „Ha, das habe ich mir neulich auch gedacht, als ich dich mit zwei bildhübschen Mädchenim Starlight Casino gesehen habe!“Mario: „Also bitte Cliff, nur keinen Neid, ja?“Helga: „Ich stelle es mir großartig vor, solche Geschichten erfinden zu können.“Ibsen: „Meistens ist es eine furchtbare Schinderei!“Tamara: „Na, das dürfte doch bei Ihrer Phantasie nicht all zu schwierig sein!“Ibsen: „Ich glaube, sie haben eine etwas zu romantische Vorstellung vom Romanschreiben!“Tamara: „Das glaube ich nicht.“Ibsen: „Das meiste daran ist ziemlich harte Arbeit. Genau wie bei Ihnen auch. Man stellt sich dieWeltraumfahrt als ein aufregendes Abenteuer vor, aber in der Realität ist es dann, von Ihrerreizenden Gesellschaft abgesehen, ziemlich eintönig.“Mario: „Oh, eintönig. Hat man Worte! Cliff, lass dir doch etwas einfallen, wie wir diesemLackaffen die Reise etwas angenehmer gestalten können!“McLane: „Ich werde den Teufel tun! Das hat in unserem Sündenregister gerade noch gefehlt, dasswir uns mit dem Schwiegersohn eines Ministers anlegen!“


Büro WamslerMinister: „Im Vertrauen gesagt, General, es hat zuhause eine Szene gegeben vor dem Start. MeineTochter wollte Ibsen nicht weglassen. Sie wissen ja, wie Frauen sind. Sie malen sich weißGott welche Abenteuer und Gefahren aus.“Wamsler: „Der Einsatz ist völlig ungefährlich, Herr Minister!“Spring-Brauner: „Völlig!“Minister: „Es sind ja wohl auch zwei weibliche Besatzungsmitglieder an Bord?“Wamsler: „Sie können ganz unbesorgt sein, Herr Minister, Leutnant Legrelle ist, wenn ich rechtinformiert bin, permanent verliebt in McLane, heimlich natürlich, und Tamara Jagellovsk,nun, da gibt es bei der Orion-Besatzung erhebliche Zweifel, ob sie überhaupt eine Frau istund nicht ein sehr appetitlich aussehender E-Roboter!“Minister: „Sagen sie, wäre es möglich, eine Lichtspruchverbindung zur Orion herzustellen? Es wäreeine Beruhigung für meine Tochter, wenn ich zuhause sagen kann, ich habe mit Peter Paulgesprochen!“Spring-Brauner: „Das ist im Moment leider nicht möglich, Herr Minister. Der Lichtspruchverkehrzur Orion ist gestört.“Minister: „Gestört? Seit wann?“Spring-Brauner: „Seit gestern nacht. EAS 1 hat die Verbindung verloren.“Minister: „Aber das ist ja, das ist ja entsetzlich. Was soll ich denn meiner Tochter sagen?“Wamsler: „Wir vermuten wandernde Störfelder, Herr Minister, völlig harmlos. Das kommt immerwieder einmal vor!“Minister: „Ich bitte sie, mich auf dem laufenden zu halten. Hoffentlich haben sie die Verbindungbald wieder hergestellt. Ich komme sonst in eine unangenehme Situation. Ich kann mir nichtvorstellen, dass sie mir das antun wollen!“Auf der OrionMcLane: „Na, immer noch nichts?“Atan: „Nein, Cliff, wie abgeschnitten.“McLane: „Das müssen kosmische Störfelder sein! Na, ist mir auch recht. Kommandant anBordbuch. Wiederholte Versuche, über Lichtspruch Kontakt zu TRAV herzustellen,erfolglos. Wir nähern uns dem Zielgebiet, wir gehen auf Sporenfang. Ende. Ist alles klar?Wir saugen die Meteoritenstaubwolke mag<strong>net</strong>isch ein. Wenn wir Glück haben, kriegen wirdamit so viel Lichtdrucksporen in unsere Bleikammern, dass das Forschungsamt ein Jahrbeschäftigt ist.“Ibsen: „Commander?“McLane: „Mm.“Ibsen: „Darf ich was fragen?“McLane: „Ja, alles Meister!“Ibsen: „Da unten liegt ein Asteroid, 20.000 km vom Umbriel entfernt.“McLane: „Ich weiß, und?“Ibsen: „Warum machen sie sich die ungeheure Arbeit mit dieser Meteoritenstaubwolke, um kleineTeilchen anzusaugen und Proben an Bord zu nehmen?“McLane: „Weil man Lichtdrucksporen nicht wie Schmetterlinge fangen kann, verehrter Meister!“Ibsen: „ Ein einziger Brocken Gestein von diesem Asteroiden da unten erspart ihnen tagelangeArbeit, wenn sie ihn an Bord holen.“McLane: „Da haben sie gar nicht so unrecht. Ja, da ist was dran.“Ibsen: „Freut mich, dass ich hier etwas nützlich sein kann. So fällt es mir nicht so schwer, eine Bittezu äußern.“McLane: „Eine Bitte.“Ibsen: „Ja, so etwas wie einen Herzenswunsch.“McLane: „Oh, das tut mir leid, aber die beiden Damen sind leider im Augenblick unabkömmlich!“


Ibsen: „Oh, das weiß ich Commander. Nein, ich möchte sie bitten, mir einmal im Leben eine Lancetanzuvertrauen.“McLane: „Sie sind wohl verrückt geworden!“Ibsen: „Oh bitte, ich habe vor vier Wochen einen Kurs für Lancet Automatikflug mit Auszeichnungbestanden!“McLane: „Das mag ja alles sein, aber das ist doch alles reine Theorie. Auf einem Trainingsleitstrahlinnerhalb der Atmosphäre kann jeder rumhopsen.“Ibsen: „Commander, sie wissen ganz genau, dass das prinzipiell dasselbe ist. Mir geht es nur umdas Gefühl, im Raum zu fliegen.“McLane: „Oh, sie mit ihren Gefühlen.“Ibsen: „Ich bitte sie herzlich, mir diesen Wunsch zu erfüllen. Ich wünsche es mir zum Geburtstag.Ich werde übermorgen vierzig.“Mario: „Happy birthday to you ...“McLane: „Und sie können mit so einem Ding wirklich umgehen?“Ibsen: „Ach, Commander, in meinen Büchern gehören diese Dinger längst zum alten Eisen!“McLane: „In ihren Büchern, da können sich die Menschen ja auch schon entmaterialisieren.“Ibsen: „Lassen sie mich den kleinen Hopser zu dem Asteroiden machen. Wenn sie wollen, sprecheich ein paar Worte auf Bordbuch, dass ich den Start mutwillig und entgegen ihrerAnweisung gemacht habe.“McLane: „Also gut, Leutnant de Monti wird sie begleiten.“Ibsen: „Nein, Commander, bitte lassen sie mich ohne Begleitung fliegen.“McLane: „Das kann ich doch nicht verantworten!“Ibsen: „Allein, völlig allein ein Stück durchs All zu fliegen, ohne Aufpasser, das ist mein Traum!“McLane: „Romantisch ist er auch noch.“Helga: „Ich finde, das muss nicht unbedingt ein Nachteil sein!“McLane: „Leutnant Legrelle, ihre Aufgabe an Bord ist die Raumüberwachung. <strong>Die</strong> Beurteilung vonmännlichem Charme wollen sie sich bitte für ihre Freizeit aufbewahren.“Ibsen: „Bitte, Commander, machen sie mir die Freude. Es ist doch völlig ungefährlich.“McLane: „Also gut, mei<strong>net</strong>wegen, damit sie endlich Ruhe geben. Aber ich habe sie gewarnt: Es istihr eigenes Risiko!“Ibsen: „Ich danke ihnen herzlich. Vielen Dank!“McLane: „Mario, Lancet 1 startklar. Abschusskammer 1 fertig zum Start!“Mario: „Ja, Ciff!“McLane: „Raumüberwachung fertig für Lancet 1!“Tamara: „Auf die Idee, dass sie mich als verantwortlichen GSD Offizier fragen müssten, sind siewohl nicht gekommen?“McLane: „Was sie betrifft, so habe ich, seit Herr Ibsen an Bord ist, meine eigenen Ideen.“Tamara: „Was soll das heißen?“McLane: „Das soll heißen, dass sie ... Ach was, ich nehme diese Bemerkung mit dem Ausdruck desBedauerns zurück. Ihre privaten Gefühle gehen mich ja wirklich nichts an!“Mario: „Lancet 1 fertig zum Start!“McLane: „Gut Mario, dann ab damit. Gute Reise, Herr Ibsen!“Ibsen: „Vielen Dank, Commander, herzlichen Dank!“Tamara: „Sie hätten ihn nicht fliegen lassen dürfen.“McLane: „Aber ich bitte sie, es ist völlig ungefährlich. Er fliegt auf einem Leitstrahl, von dem ernicht wegkommt.“Ibsen: „Hallo Commander, ich muss sagen, ich bin etwas enttäuscht. Sie haben mich auf einenLeitstrahl gesetzt, auf dem die Lancet auch unbemannt fliegen würde. Halten sie mich dochfür keinen Säugling. Ich schalte jetzt die Automatik ab und übernehme selbst dieSteuerung!“McLane: „Das lassen sie gefälligst bleiben, hören sie Ibsen. Haben sie mich verstanden?“Ibsen: „Ich bleibe auf Kurs, keine Sorge.“


Atan: „Er weicht ab, er weicht vom Kurs ab!“McLane: „<strong>Die</strong>ser Idiot! Ibsen, was machen sie, halten sie den Kurs!“Atan: „Wenn er so weiter fliegt, landet er in drei Minuten auf dem Umbrielmond.“Mario: „Ah, das ist ein gemütliches Plätzchen.“McLane: „Ibsen, hören sie mich?“Ibsen: „Ich höre sie, Commander. Das Ding, das sie mir anvertraut haben, ist ein bisschen bockig,ich komme vom Kurs ab. Aber ich weiß nicht, woran das liegt. Haben sie mich noch in derOrtung? Hallo, McLane, hören sie mich? Erbitte Kurskorrektur.“McLane: „Hallo Ibsen, ich höre sie nicht mehr. Hören sie mich?“Atan: „Ich habe ihn nicht mehr in der Ortung, Cliff“McLane: „<strong>Die</strong> Funkverbindung ist auch abgerissen.“Mario: „Oder er schämt sich so, dass er kein Wort mehr sagt“Tamara: „Ich weiß nicht, wer sich hier am meisten schämen müsste!“Atan: „Nach meinen Berechnungen muss er jetzt auf dem Umbrielmond landen.“Tamara: „Ist das gefährlich?“McLane: „Nein, nur öde. Ein verlassener, trostloser Schutthaufen. Ich habe nicht die geringste Lust,dort zu landen und diesen Besserwisser rauszuholen.“Tamara: „Warum der sich nur nicht meldet!“Mario: „Hmh, der wird mit dem Landemanöver zu tun haben“Ibsen: „Pieter-Paul Ibsen an Bord Lancet 1. Ich rufe Orion. Commander McLane, bitte melden!Pieter-Paul Ibsen spricht auf Lancet Bordregistrator. Bin aus mir unerklärlichen Gründenvom Kurs abgekommen und habe auf einem mir unbekannten Asteroiden aufgesetzt.Kursabweichung 12 Grad. Ich versuche Rückstart zur Orion. Pieter-Paul Ibsen anBordregistrator. Startversuch missglückt. Antrieb scheint normal zu arbeiten. Aber etwashält mich am Boden fest. Ich versuche es mit der Notstartanlage. Da nach wie vor keineVerbindung zur Orion, spreche ich weiter auf Bordregistrator. Auch Startversuch mitNotstartanlage misslungen. Der Asteroid, auf dem ich mich befinde, weist laut Druck- undSauerstoffmesser erdähnliche Bedingungen auf. Ich steige aus, um Bodenbeschaffenheit zuuntersuchen, da vermutlich darin die Ursache der Startschwierigkeiten liegt. Ende. Wer sindsie? Was wollen Sie? Was machen Sie? Sind sie wahnsinnig? Wer sind sie überhaupt?“An Bord der OrionMario: „Ich wette, der Kerl will uns nur einen Schreck einjagen!“Helga: „Ich glaube nicht, dass Ibsen eine so kindliche Mentalität hat wie du!“Mario: „Also sage ein Wort gegen den Dichter und Helga verteidigt ihn wie eine Löwin ihrJunges!“Atan: „Er muss ihren Mutterinstinkt geweckt haben!“Mario: „Ha, merkwürdig, und dabei wird er morgen vierzig!“McLane: „Hört endlich auf, euch wie eifersüchtige Pennäler zu benehmen! Es wird schon einenGrund haben, wenn er sich nicht meldet.“Tamara: „Überwältigend logisch gedacht Major, aber welchen Grund?“McLane: „Orion acht ruft Ibsen. Ibsen, melden sie sich. Ibsen!!!!“Verwaltungszentrale MuraTourenne: „Und wo steht die Orion?“Ibsen: „In der Nähe vom Umbriel. <strong>Die</strong> genaue Position weiß ich nicht.“Tourenne: „Wenn sie lügen, geht es ihnen schlecht! Wie viel Mann sind an Bord?“Ibsen: „Außer mir noch sechs.“Tourenne: „Unter welchem Kommando?“Ibsen: „Unter Major McLane.“Tourenne: „McLane, der früher bei den schnellen Kampfverbänden war?“Ibsen: „Ja. Aber was wollen sie?“


Tourenne: „Antworten sie mir auf meine Fragen! Ist die Orion ein Großraumschiff?“Ibsen: „Ja“Tourenne: „Typ?“Ibsen: „Alpha drei mit intergalaktischer Sonderausrüstung.“Tourenne: „Das ist gut. Das ist sehr gut. Sie werden jetzt mit der Orion sprechen. Sie werden MajorMcLane sagen, dass sie mit ihrer Lancet wegen eines Steuerungsdefekts auf Mura gelandetsind!“Ibsen: „Was ist Mura?“Tourenne: „Sie werden McLane sagen, dass sie aus eigener Kraft nicht mehr rückstarten können.Sie werden ihn bitten, hier zu landen, und sie an Bord zu nehmen. Haben sie dasverstanden? Ob sie das verstanden haben!! LOS! Sind sie bereit zu sprechen? Ihrintelligenter, wertvoller Schriftstellerkopf befindet sich genau in der Mitte zweiernadelfeiner Omnikronstrahlen, hübsch heiß, nicht wahr? Dabei sind wir respektvoller Weisenoch 15 mm von ihrer Haut weg. Aber das kann sich ändern!“Ibsen: „Ich spreche mit McLane. Ich sage, was sie wollen.“Tourenne: „Gut, sehr gut. Ich brauche wohl nicht mehr darauf hinzuweisen, was passiert, wenn sieversuchen sollten, ihn zu warnen.“An Bord der OrionMcLane: „Ibsen, melden Sie sich.“Tamara: „Es hat keinen Sinn mehr, zu warten.“McLane: „Es muss ihm bei der Landung etwas passiert sein. Wir müssen ihn holen. Atan,Kursänderung Umbrielmond. Hasso, Antrieb plus 10.“Hasso: „Wohl oder übel, plus zehn.“Helga: „Cliff, da läuft ein Lichtspruch. Kanal drei.“Ibsen: „Pieter-Paul Ibsen ruft Orion acht. Commander McLane, bitte melden!“McLane: „Endlich Ibsen. Was ist los mit ihnen?“Ibsen: „Ich musste auf Mura landen. Raumsektor N 72 918.“McLane: „Was zum Teufel machen sie auf Mura? Nach unseren Berechnungen müssten sie aufdem Umbrielmond gelandet sein!“Ibsen: „Steuerungsdefekt. Sie müssen mich holen, Major!“McLane: „Sind sie verletzt? Sie sprechen so merkwürdig? Stimmt irgend was nicht? Ibsen, was istlos. Von wo sprechen Sie überhaupt?“Ibsen: „Ich bin in der Verwaltungszentrale der Kolonie.“McLane: „Ist sonst alles in Ordnung?“Ibsen: „Es ist alles in Ordnung, Commander. Ende.“Tourenne: „Brav gemacht, Ibsen. Jetzt können wir ihnen auch ein Päuschen gönnen!“McLane: „Tamara?“Tamara: „Ja?“McLane: „Es tut mir leid, wenn ich sie bei ihrer Lektüre störe, aber ich möchte etwas mit ihnenbesprechen.“Tamara: „Bitte?“McLane: „Es ist eine ganz ehrliche, unpolemische Frage. Bitte, schauen sie in ihren GSDVorschriften nach. Darf ich Mura anfliegen, oder nicht?“Tamara: „Da brauche ich gar nicht erst nachzuschauen. Auf Mura darf außer den Organen desSicherheitsdienstes und den Versorgungsschiffen niemand landen, es sei denn er hatSondervollmacht von höchster Stelle. Es ist also ganz klar, ich muss ihnen die Landungverbieten.“McLane: „Gut, das wollte ich nur wissen!“Tamara: „Andererseits reißt mir aber mein Chef höchstpersönlich den Kopf ab, wenn wir ohneIbsen zurückkommen. Und sie haben dann auch nichts zu lachen!“McLane: „So ... Was ordnen sie also an?“


Tamara: „Ich weiß, Sie würden Ibsen gar zu gerne hier auf Mura zurücklassen und warten, bis ihndas nächste Versorgungsschiff so vielleicht in einem halben Jahr mal wieder mitzurücknimmt.“McLane: „Was ich will, steht gar nicht zur Debatte. Es kommt nur darauf an, was sie anordnen!“Tamara: „Also wissen sie, manchmal könnte ich Ihnen wirklich den Ko...“McLane: „Bitte, Bitte, es macht mir nicht das geringste aus!“Tamara: „Also schön. Landen sie auf Mura, ich nehm's auf meine Kappe!“McLane: „Tatsächlich? Darf ich mal?“Tamara: „Bitte!“McLane: „Atan, Kurs Mura, Landung vorbereiten.“Atan: „Kurs Mura.“McLane: „Ist die Sehnsucht nach dem Dichter so groß?“Tamara: „Noch weitere Fragen?“McLane: „Ja, sagen sie, unsereiner kennt Mura ja nur vom Hörensagen. Ist es wirklich so schlimm?Man erzählt sich, es wäre etwas ähnliches wie anno dazumal Sibirien?“Tamara: „Nun, es ist nicht gerade eine idyllische Gegend. Aber es geht den Leuten gut, sie könnensich frei bewegen, und sie haben sogar eine Art Selbstverwaltung. Das ganze ist eigentlichrecht human.“McLane: „Sie finden es human, wenn man Menschen lebenslänglich von der Erde verbannt?!“Tamara: „Früher hat man sie lebenslänglich in Zuchthäuser gesperrt oder sogar umgebracht.“McLane: „Das heißt also, es sind richtige Verbrecher!“Tamara: „Nein, nicht kriminelle im landläufigen Sinne. Es sind eher unerwünschte Personen. Essind eine ganze Reihe ehemaliger Berühmtheiten unter ihnen.“McLane: „Na also, dann passt Herr Ibsen doch glänzend dorthin. Na, a ist er berühmt und b ist erunerwünscht!“Atan: „Cliff, was ist jetzt? Wir nähern uns der Eintauchelipse von Mura.“McLane: „Fertigmachen zur Landung. Ich komme! Pie-Po wartet! Abstand?“Atan: „Fünftausend“McLane: „Resonanzkontakt herstellen.“Mario: „Resonanzkontakt!“McLane: „Antrieb weg.“Hasso: „Ist weg!“McLane: „Bitte Meldung, wenn Zielkoordinaten erreicht.“Atan: „Kommt über Computer.“McLane: „Kommandant an Maschine. Volle Verzögerung.“Hasso: „Relative Geschwindigkeit null.“McLane: „Landekissen fluten.“Mario: „Ist geflutet!“McLane: „Landeschacht ausfahren. Besatzung fertig zum Aussteigen! Atan und Helga, ihr bleibt alsBordwache hier. <strong>Die</strong> anderen gehen unverzüglich von Bord.“Helga: „Cliff, es will uns jemand sprechen!“Tourenne: „Verwaltungszentrale Mura ruft Commander McLane. Hören sie mich?“McLane: „Ja, ich höre.“Tourenne: „Bitte schalten sie ihr Außenbordvisiophon ein.“McLane: „Aber Ibsen, um Gottes willen, was ...“Tourenne: „Major McLane, sie sehen, in welcher Lage sich ihr Besatzungsmitglied befindet.Verlassen sie jetzt mit ihrer Mannschaft unbewaff<strong>net</strong> und einer nach dem anderen dasSchiff. Beim geringsten Widerstandsversuch wird ihr Freund Ibsen zerglühen wie einStreichholzkopf. Haben sie verstanden?“McLane: „Was soll dieser verdammte ...“Tourenne: „Keine Diskussion. Und versuchen sie nicht, jemanden an Bord zurück zulassen. Wirwissen genau, wie viele Leute sie sind. Los jetzt!“


McLane: „Kommandant an Besatzung. Einzeln und ohne Waffen aussteigen.“Atan: „Aber Cliff.“McLane: „Kein Widerstand.“Auf MuraWache: „Los, raus. Schneller. Tempo, Tempo! Hier rein! Stop! Da rein! Stehen bleiben!“Hasso: „Cliff, sie wollen uns trennen. Ihr Schweine, ihr verdammten Schweine.“McLane: „Lass sie machen, Hasso. Es hat keinen Sinn.“Wache: „Los, da rein!“Tourenne: „Willkommen auf Mura, Commander McLane.“McLane: „Was hat das alles zu bedeuten? Wer sind sie?“Tourenne: „Bitte nehmen sie doch Platz. Ihr Freund Ibsen hat eben ein paar unangenehme Stundenauf diesem Stuhl verbracht, aber ich hoffe zuversichtlich, das wird bei Ihnen nicht nötigsein. Sie stehen im Ruf eines intelligenten Mannes.“McLane: „Wer sind sie? Was gibt ihnen das Recht, mich und meine Besatzung hier ...“Tourenne: „Eins nach dem anderen, Commander. Jedenfalls, ich darf sagen, ich freue mich , siehier begrüßen zu können.“McLane: „Lassen sie diesen Unsinn. Was ist hier los. Ist das alles ein schlechter Scherz? Ich denke,Mura ist eine ...“Tourenne: „Ein Exil, Herr Major, sprechen sie es ruhig aus. Eine Kolonie von Verbannten, vonAusgestoßenen. Sie haben völlig recht. Noch, aber nicht mehr lange.“McLane: „Wie kommen sie in den Besitz von Waffen?“Tourenne: „Eine kluge Frage, Commander. Das war tatsächlich der schwierigste Punkt des Plans.Wir haben Jahre gebraucht, bis wir eine weiche Stelle bei den irdischen Behörden gefundenhatten, aber eines Tages hatten wir sie. Ein kleiner Abteilungsleiter im Ausrüstungsamt fürintergalaktische Versorgung. Er war bestechlich. Mit Euphorin-Tabletten fing es an. Als wirdann Waffen anforderten, wollte er aussteigen, aber da hatten wir ihn schon fest in derHand. Ein Wort von uns, und er wäre auch auf Mura geschickt worden.“McLane: „Den Kerl werd' ich mir greifen.“Tourenne: „Kaum, Major McLane. Sie sind doch wohl nicht so naiv, anzunehmen, dass sie jemalswieder auf die Erde zurückkehren.“McLane: „Wenn sie es wagen, uns hier festzuhalten ...“Tourenne: „Das wäre kein Wagnis. Ein Wagnis wäre es, sie wieder freizulassen. Und das Risikogehe ich bestimmt nicht ein.“McLane: „Was haben Sie vor?“Tourenne: „Heute ist ein großer Tag. Für Mura ein historisches Ereignis. Wir haben lange aufdiesen Tag gewartet, Major, lange und geduldig. Und ich halte es für eine besondere Gunstdes Schicksals, dass ausgerech<strong>net</strong> sie uns in die Falle gegangen sind.“McLane: „Was wollen sie von mir?“Tourenne: „<strong>Die</strong> Orion natürlich. Es war nicht leicht, meinen Leuten klarzumachen, dass es keinenSinn hat, das nächste, beste Versorgungsschiff zu kapern, das zu uns kommt, wir durftenerst zupacken, wenn uns der Zufall ein modernes Großraumschiff in die Hände spielt. Wirmussten warten, warten. Und warten ist schwer auf Mura, aber es hat sich gelohnt, denndass es gerade die Orion sein würde, das habe selbst ich nicht zu hoffen gewagt.“McLane: „Wozu brauchen sie die Orion?“Tourenne: „Wir wollen verreisen, Major, auf Nimmer wiedersehen. Bald wird Mura nur noch dassein, was es war, bevor die Erde auf die humane Idee, hier unerwünschte Mitmenschenanzusiedeln. Ein bedeutungsloses Sandkorn in der Wüste des Alls.“McLane: „Und wo wollen sie hin?“Tourenne: „<strong>Die</strong> Erde will uns nicht mehr. Vielleicht legt man woanders Wert auf uns.“McLane: „Sie wollen zu ... Nein, das kann doch nicht sein.“


Tourenne: „Warum nicht? Ich weiß, für sie und ihresgleichen sind außerirdische LebewesenBestien, widerliche Tiere, Frogs nennt ihr sie. Wir auf Mura haben da anders denkengelernt. Wir hassen euch, so wie ihr sie hasst.“McLane: „Sie wollen zu den Frogs? Das ist doch nicht wahr, sie müssen verrückt sein.“Tourenne: „Man hat auf der Erde schon einmal behauptet, ich wäre verrückt. Aber man hat sichgetäuscht, man hat sich sehr getäuscht.“McLane: „Sie heißen ... Tourenne, nicht wahr? Sie sind ...“Tourenne: „Ah, schmeichelhaft, dass es ihnen einfällt. Ja, McLane, ich war einmal ein berühmterMann. Meine Versuche mit Lähmungsstrahlen waren eine Sensation.“McLane: „Ja, mit diesen Versuchen haben Sie das Leben von Tausenden von Menschen skrupellosaufs Spiel gesetzt und deshalb sind sie hier.“Tourenne: „Ja, kaltgestellt, vergessen auf einem öden Stern dahin vegetierend wie ein Aussätziger,und warum? Nur weil meine Begriffe von Ethik sich mit denen des Durchschnitts nichtvertrugen. <strong>Die</strong> Erde hatte kein Interesse für meine Lähmungsstrahlen. Nun gut. Sie wird sichaber dafür interessieren müssen, wenn die anderen sie haben. Nur ist es dann zu spät.“McLane: „Sie wollen den Exoterristen diese furchtbare Waffe in die Hände spielen, wissen sie, wassie da sagen?“Tourenne: „Ich weiß es ganz genau. Man schickt mich eben nicht ungestraft in die Wüste!“McLane: „Aber sie sind doch trotz allem noch ein Mensch. Sie können doch nicht den Untergangihrer, ihrer Rasse wünschen.“Tourenne: „Hier auf Mura hat niemand einen Grund, ihn nicht zu wünschen.McLane: „Man hätte sie unschädlich machen sollen.“Tourenne: „Ha, ha, ein frommer Wunsch. Ich werde ihn erwidern, Commander. Allerdings mitgrößerem Effekt.“McLane: „Was soll das heißen?“Tourenne: „Das wissen sie ganz genau. Ich habe keine Wahl, Commander. Dabei kann ich nichteinmal sagen, dass ich sie gern eliminieren. Sie sind ein fähiger Mann. Sie könnten mir eineMenge helfen. Aber sie sind auch eine Art Held. Sie und ihre Besatzung sind Idole. UndIdole sind gefährlich. Sie würden immer versuchen, gegen mich zu arbeiten. Und deshalbmüssen sie weg. Ja, es ist tragisch. Sie werden das Opfer ihres eigenen Ruhms.“McLane: „Sie brauchen uns nicht zu töten. Warum lassen sie uns nicht einfach hier zurück?“Tourenne: „Dafür wissen sie zuviel. <strong>Die</strong> Erde braucht nicht vorzeitig zu erfahren, dass ichsozusagen bei der Konkurrenz bin.“McLane: „Warum haben sie mir's dann erzählt?“Tourenne: „Das war, wenn sie so wollen, ein kleines privates Vergnügen, das ich mir gönnenwollte. Das Entsetzen auf ihrem Gesicht hat mich für vieles entschädigt.“McLane: „Sie Schwein sie!“Tourenne: „Verscherzen sie sich nur nicht mein Wohlwollen. Ich habe vor, Ihnen einenschmerzlosen Tod zu gönnen. Aber ich kann es mir auch noch anders überlegen.“Büro WamslerMinister: „Das wagen sie, mir zu sagen? Sechs Tage nichts von der Orion gehört?“Wamsler: „Ist es ihnen lieber, dass ich sie anlüge?“Minister: „Und was soll ich meiner Tochter sagen?“Wamsler: „Das ist ihr Problem. Mein Problem ist, dass ich keine Verbindung mit der Orion habe.“Spring-Brauner: „<strong>Die</strong> kosmischen Störfelder ...“Wamsler: „Ach, bleiben sie mir doch mit ihren Störfeldern vom Hals! <strong>Die</strong> sind längst weitergewandert! Nein, nein, es muss etwas anderes sein.“Minister: „General, es ist unverzeihlich, dass sie meinen Schwiegersohn ausgerech<strong>net</strong> McLanemitgegeben haben.“Wamsler: „Das war doch nicht meine Idee. Er wollte ja unbedingt mit McLane. Und mit keinemanderen.“


Minister: „Aber sie hätten es besser wissen müssen. Sie kennen doch diesen McLane.“Wamsler: „Ja, ich kenne ihn. Er ist mein bester Mann.“Minister: „Na, das wird sich ja herausstellen!“Tamara und Helga in der ZelleTamara: „Also ich weiß nicht. Ich habe das Gefühl, die wollen nicht uns, die wollen das Schiff.“Helga: „Aber wieso?“Tamara: „Weil Ibsen mir so was zugeflüstert hat, als sie ihn an uns vorbeigeführt haben.“Helga: „Wissen sie, was ich zuerst gedacht habe, als sie uns schnappten?“Tamara: „Wahrscheinlich das selbe wie ich im ersten Moment. Strafkolonie, Frauenmangel. Siehaben aus Ibsen irgendwie rausgekriegt, dass zwei Frauen an Bord der Orion sind, und aufdie haben sie es abgesehen.“Helga: „Das scheint Gott sei Dank nicht der Fall zu sein. Haben sie gesehen, wie sie uns angeschauthaben. <strong>Die</strong> beiden, die uns von den Männern trennten?“Tamara: „Ja, und mir lief’s kalt über den Rücken.“Helga: „Der eine tat mir fast ein bisschen leid. Ein so junger Kerl und sitzt hier auf Mura.“Tamara: „Nicht mehr lange, wie ich den Fall sehe. <strong>Die</strong> wollen abhauen, und zwar mit der Orion.“Helga: „Moment mal, wenn sie die Orion brauchen, dann kann man sie mit der Orion erpressen,oder nicht?“Tamara: „Ja schon, aber wie?“Helga: „Hasso und Mario sind im Nebenraum. Wir müssen ...“Wache: „Verhalten sie sich ruhig!“Helga: „Ich habe ihnen was wichtiges mitzuteilen.“Wache: „Was haben sie schon mitzuteilen“Helga: „Für sie allerhand Neues, junger Mann.“Wache: „Lassen sie mich in Ruhe. Vorlaute Weiber mögen wir hier nicht.“Helga: „Sind sie hier alle so unhöflich zu Damen?“Wache: „Damen gibt's hier nicht!“Helga: „Bin ich keine Dame?“Wache: „Was wollen sie? Sie halten mich auf. Ich bin auf dem Kontrollgang. Wenn sie keine Ruhegeben, kriegen sie eine Ladung mit dem Paralyser.“Helga: „Besorgen sie das selbst?“Wache: „Sie sind ne Type. Fast schade um sie.“Helga: „Wieso schade?“Wache: „Weil es bald aus ist mit ihnen.“Helga: „Mit allen?“Wache: „Klar.“Helga: „Haben sie denn alle?“Wache: „Was soll das heißen?“Helga: „Das wollte ich Ihnen ja gerade mitteilen. Meine Kollegin ist nämlich ausgerissen. Ichdachte, sie legen vielleicht ein gutes Wort für mich ein, wenn ich es Ihnen sage.“Wache: „Was ...“Tamara: „Keine Bewegung, sonst knallts, und das ist mein Ernst! Wir haben nichts zu verlieren,verstanden. Wie viele Leute sind draußen im Gang?“Wache: „Im Augenblick niemand.“Tamara: „Können sie die Nachbarzelle öffnen? Raus! Aufschließen.“Helga: „Hasso, Atan!“Tamara: „Los rein.“Helga: „Wir müssen versuchen, an Bord zu kommen.“Tamara: „Hier, nehmen Sie die Waffe. Der Kerl soll uns helfen.“Mario: „Aber was sollen wir ...?“Helga: „Sie haben das Schiff“


Mario: „Kapiert!“Hasso „So, mein Junge, und wenn du nur einen Mucks machst, bist du auf jeden Fall früher imHimmel als wir. Los, ab.“Mario: „Kommt!“Tourenne und McLaneTourenne: „Ich muss sagen, Commander McLane, unsere kleine Plauderei macht mir Spaß. Sie sindder letzte Vertreter der Erde, der mir in meinem Leben zu Gesicht kommt. Und ich habeGlück gehabt, hätte ja auch ein dümmeres Exemplar sein können. Und ich hasseDummheit.“McLane: „Dann müssen sie sich selbst hassen.“Tourenne: „So, auf der Erde hat man mir zwar hinreichend genug Gelegenheit gegeben, michschlecht zu finden, aber dumm, das ist mir neu.“McLane: „Jedenfalls ist es richtig. Sie haben einen bis ins kleinste ausgetüftelten Planausgearbeitet, und das wichtigste vergessen.“Tourenne: „Ach, inwiefern?“McLane: „Wie wollen sie denn ein Raumschiff wie die Orion ohne geschultes Personal insOperationsgebiet der Frogs bringen?“Tourenne: „Aber mein Bester, sie haben ja überhaupt keine Ahnung, wie viel Spezialisten sich aufMura befinden, die darauf brennen, wieder ein Raumschiff bedienen zu können.“McLane: „Und wann haben diese Spezialisten zum letzten Mal ein Großraumschiff geflogen?“Tourenne: „Mein bester Mann kam vor drei Jahren hierher. Hat seinen Astrogator aus Eifersucht inden Phosphorsumpf auf Daniel gestoßen.“McLane: „Vor drei Jahren! Wenn sie den Mann heute auf die Orion schicken, ist er verloren wieein Kind. Das ist, wie wenn sie einem Schauspieler, der einmal einen Arzt gespielt hat,sagen, er soll einen Luftröhrenschnitt machen.“Tourenne: „Wollen sie mich bluffen?“McLane: „Ach, ich will gar nichts. Ich habe nichts mehr zu verlieren, das weiß ich. Und wenn siemich in den Himmel befördern, dann werde ich von dort aus mit Vergnügen zusehen, wieihr Spezialist sie und ihre ganze Bande in den nächsten Meteoriten rammt.“Tourenne: „Hat sich denn wirklich so viel verändert?“McLane: „Wir haben zum Beispiel vollkommen neuartige Antriebe. Unsere Steuerung wurdewenige Tage vor unserem letzten Start ausgewechselt.“Tourenne: „ Das ist doch Schwindel!“McLane: „Regen sie sich doch nicht auf, sie werden es doch selbst erleben!“Tourenne: „Ich bin auf dem laufenden. Ich habe mich genauestens informiert.“McLane: „Sie wissen genau so gut wie ich, dass sich die Entwicklung von drei Jahren nichtüberspringen lässt. Geben sie es doch auf Tourenne. Sie können mich zwar umbringen, aberimponieren, können sie mir nicht. Sie sind beschränkt.“Tourenne: „Das werden sie mir büßen. <strong>Die</strong>se Beleidigung werden sie mir büßen.“McLane: „Ich weiß nicht, ob die Frogs so etwas wie Humor besitzen, wenn ja, werden sie viel Spaßan ihnen haben. Nur schade, dass sie nie dort hin kommen werden, sie lächerlicher, giftiger,alter Mann!“Tourenne: „Los, macht ihn heiß! Wir können auch so miteinander sprechen, McLane. Glauben siedoch nicht, dass ich gegen arrogante Schnösel wie sie etwa wehrlos bin. Näher die Strahlen!Es ist dunkel, McLane. Ich kann sie sehen, ganz genau. Ich sehe die Angst auf ihremGesicht. Und sie machen genau so eine jämmerliche Figur wie vorhin dieser lächerlicheWeltraumphantast. Ja, McLane, das ist das Ende eine Heldenlebens. Angst. Geben sie zu,dass sie Angst haben, sagen sie, dass sie Angst haben! Glauben sie ja nicht, dass sie aufeinmal tot sind. Es geht ganz langsam, so langsam, wie ich will. Sagen sie jetzt, dass sieAngst haben!“McLane: „Ja, Angst vor einem lächerlichen, giftigen, alten Mann!“


Tourenne: „Los, brennt ihn!“Stimme: „ALARM! Vier Orion Leute sind ausgebrochen. Sie haben Hendrik mitgenommen. Er hatsich von den Mädchen übertölpeln lassen.“Tourenne: „Halt! Nun, gut, McLane. <strong>Die</strong> Leistung erkenne ich an. Sie haben Konversation gemachtund haben dabei Zeit gewinnen wollen, damit ihre Leute etwas drehen konnten. Nur fürchteich, es wird ihnen verdammt wenig nutzen, im Gegenteil, es bringt mich sogar auf eine guteIdee. Vielleicht haben sie recht. Vielleicht brauche ich sie und ihre Besatzung, bis wir dortsind. Aber einen brauche ich ganz bestimmt nicht, ihren utopischen Dichter, und der wirdjetzt daran glauben, als Abschreckung gegen künftige Einfälle ihrer Besatzung. Und so wirdjedes Mal, wenn etwas gegen mein Interesse geschieht, einer ihrer Besatzung dran glauben,abgestuft nach dem Grade seiner Entbehrlichkeit. <strong>Die</strong> zweite, McLane, wird die GSD-Beamtin sein, die dritte das andere Mädchen und so fort, und ganz am Schluss sie. Haltensie diese Maßnahme auch für lächerlich? Holt diesen Lyriker aus der Zelle und bringt ihnher.“An Bord der OrionTamara: „Was ist mit dem Wächter?“Hasso: „Der liegt im Kälteschlaf.“Mario: „Das ist sehr gut, der ist als Zeuge wichtig. <strong>Die</strong> Geschichte glaubt uns ja sonst kein Mensch.Los Hasso, Alarmstart vorbereiten.“Hasso: „Bist du verrückt? Ich starte nicht ohne die anderen.“Mario: „Aber das ist doch unsere einzige Chance. Wenn die merken, dass wir abgehauen sind,werden sie nichts mehr wagen, weil sie wissen, dass dann binnen kurzem die erste taktischeRaumflotte nach Mura startet.“Hasso: „Das riskier ich nicht. <strong>Die</strong> sind imstande, und bringen Cliff und Ibsen noch um aus lauterHass.“MuraTourenne: „Mein lieber McLane. Ich bitte sie, sich den nun folgenden Vorgang genauestensanzusehen. Ein Mensch stirbt. Nun, das ist nichts Neues für sie, das haben sie in ihrerRaumfahrerpraxis sicher notgedrungen des öfteren gesehen. Trotzdem bitte ich sie um ihreAufmerksamkeit. Ich glaube nicht, dass ich sie langweile. Sie sehen quasi ihren eigenenTod. Eine genaue, vorweggenommene Kopie ihres Todes. Mit anderen Worten, sie erlebenzwei mal ihren Tod. Wer kann das schon. Irgend ein Dichter hat einmal gesagt, der Menscherlebt im Tod erst sein eigentliches Leben. Wenn man es so nimmt, McLane, schenke ichihnen zwei mal das Leben. Sind sie mir wenigstens dankbar?“McLane: „Unendlich. Und wenn ich jemals hier heraus komme, ersäufe ich sie in einemSwimmingpool voll Gin, so langsam, dass Ibsen Tod dagegen ein Gnadenakt sein wird.“Tourenne: „Eine schöne Idee. Schade, dass sie nicht dazu kommen werden. Los jetzt!“Lautsprecherstimme: „Außen eins an Chef. Lichtspruch von Bord der Orion. Leiste 3.“Hasso: „Ich möchte den Oberlumpen sprechen. Das Chefschwein, den Hauptgangster. Melden siesich.“Mario: „Warum melden sie sich nicht?“Hasso: „Sie sind das größte Schwein auf Mura, geben sie es zu!“Mario: „Denn sonst geht einiges schief.“Hasso: „Wir sind an Bord der Orion!“Tourenne: „Was wollen sie?“Hasso: „Ich habe das gesamte Schiff bis zur Überpulsion mit Energie geladen. Wissen sie, was dasheißt?“Tourenne: „Reden sie, was haben sie vor? In kürzester Frist sind meine Leute ...“Hasso: „Ich lasse die Energie frei, wenn nicht die gesamte Orion Besatzung innerhalb von fünfzehnMinuten an Bord ist. Unversehrt und vollzählig. Auch Ibsen. Haben sie verstanden?“


Tourenne: „Hören sie, meine Leute ...“Hasso: „Ich höre nicht. In fünfzehn Minuten fliegt die Orion und mit ihr die gesamte Kolonie in dieLuft. Und meine Uhr geht auf die Sekunde genau.“Tourenne: „Wir haben einen Sperrkreis um die Orion gezogen. Wir können sie in kürzester ...“Mario: „Sie können gar nichts. Wir sprengen in genau fünfzehn Minuten, wenn nicht die gesamteBesatzung an Bord ist. Ende.“Tourenne: „Mir scheint, sie haben gewonnen, McLane. Gehen sie, gehen sie und nehmen sie ihreMannschaft mit.“McLane: „Wollen sie im Ernst behaupten, dass wir frei sind?“Tourenne: „Ich habe umdisponiert. Vielleicht begreifen sie mich später. Gehen sie. Ich bürge ihnendafür, dass ihre ganze Mannschaft wohlbehalten an Bord kommt.“OrionMario: „Eins verstehe ich nicht, warum haben sie das Schiff nicht bewacht?“Hasso: „Weil sie nicht damit gerech<strong>net</strong> haben, dass wir Ihnen entwischen, nehme ich an. Noch vierMinuten.“Mario: „Sie kommen. Wir haben es geschafft.“Alle: „Cliff!“Tamara: „Was ist mit Ibsen?“Cliff: „Kümmern sie sich um ihn! Jeder an seinen Platz. Wir müssen weg, bevor sie es sich andersüberlegen. Fertig machen zum Alarmstart.“Hasso: „Fertig!“Mario: „Rücksturz zur Erde programmiert.“McLane: „Dann los Hasso.“Hasso: „Auf geht's! Alarmstart!“Mario: „Cliff, was ist das?“McLane: „Hasso, was ist mit dem Antrieb?“Hasso: „Ich versteh das nicht. Der Antrieb ist völlig normal.“Atan: „Aber wieso kommen wir dann nicht weg?“Ibsen: „Es ist genau dasselbe, wie bei mir. Ich habe zwei Startversuche gemacht und kam nichtweg.“McLane: „Hasso, Alarmstart plus schlafende Energie.“Hasso: „Was? Ein Start mit der schlafenden Energiereserve ist doch Irrsinn.“McLane: „Wir müssen es riskieren.“Helga: „Cliff, schau dir das mal an!“Atan: „Da ist ein elektromag<strong>net</strong>isches Kraftfeld draußen um uns herum.“Hasso: „Cliff, wir verlieren Energie. Das Mag<strong>net</strong>feld leitet unsere Energie mit unheimlicherGeschwindigkeit ab.“McLane: „Mario, in den Kampfstand. Kontrolliere die Armierungsenergie. Es ist unheimlich, derWandler gibt volle Leistung, aber sie fließt einfach weg. Hasso wir versuchen noch einenStart.“Hasso: „Überleg dir das gut, Cliff. <strong>Die</strong> Energie reicht kaum noch für einen Alarmstart. Wenn derauch missglückt, dann kommen wir nie mehr von hier weg.“Mario: „Cliff, auch die Armierungsenergie fließt ab.“Ibsen: „McLane, wir sitzen in einer Raumschifffalle. Je mehr Energie wir aufwenden, umwegzukommen, desto stärker lädt sich das Abschirmfeld auf.“McLane: „Ja, so ähnlich ist es und deshalb hat uns Tourenne auch so bereitwillig an Bordgelassen.“Atan: „Da gibt es nur eins. Aussteigen und die eletromag<strong>net</strong>ische Quelle suchen.“McLane: „Und du glaubst, die lassen uns nach Herzenslust suchen?“Helga: „Cliff, ein Gespräch auf Visio drei.“


Tourenne: „Hallo, McLane, wie geht's? Wollen sie nicht noch einen Startversuch unternehmen?Nein? Das ist auch vernünftig, denn es wäre völlig sinnlos. Ich hoffe, sie würdigen dietechnische Leistung, die in dieser Falle steckt. Sie sehen, meine Spezialisten sind gar nichtso rückständig, wie sie glauben.“McLane: „Was soll diese sinnlose Quälerei, sie Sadist. Warum lassen sie uns erst an Bord gehen,wenn sie uns dann doch wieder hier festhalten.“Tourenne: „Ich konnte doch nicht zulassen, dass dieser ungehobelte Flegel von Ingenieur dieschöne Orion in die Luft jagt! Und jetzt seien sie vernünftig, McLane. Ich schlage ihnen einGeschäft vor. Sie lassen ein Team meiner Leute an Bord und zeigen ihnen dort die neuentechnischen Einrichtungen. Dafür garantiere ich ihnen und ihrer Besatzung das Leben. Wirlassen euch hier zurück, wenn wir verreisen.“McLane: „Und woher soll ich wissen, dass sie Wort halten?“Tourenne: „Na, das müssen sie schon glauben, etwas anderes bleibt ihnen nicht.“Tamara: „Sagen sie ja, wir haben keine Wahl.“McLane: „Schicken sie ihre Leute.“Tourenne: „Ausgezeich<strong>net</strong>, wir kommen. Ach übrigens, machen sie sich doch nicht die Mühe, nachihren Waffen zu suchen, die haben wir.“Hasso: „Aber die haben wir.“Mario: „Daran hat das Schwein nicht gedacht.“McLane: „Und das bricht ihm das Genick. Passt auf, wir müssen ihn von den anderen trennen. Ichversuche das, wenn ich ihm den Kampfstand zeige.“Atan: „Nein Cliff, nimm den Fahrstuhl, den können wir blockieren.“McLane: „Ja, du hast recht. Ich werde sehen, dass ich mit ihm allein in den Fahrstuhl kommen, unddann heize ich ihm so lange ein, bis er den Befehl gibt, die Falle zu öffnen.“Tamara: „Das geht, wenn er nicht zu viele Wächter mitbringt.“Helga: „Er denkt doch, wir sind völlig unbewaff<strong>net</strong>.“Mario: „Es ist unsere letzte Chance.“Helga: „Da sind sie!“McLane: „Gib das Ding her.“Tourenne: „Hallo, McLane, wir kommen jetzt. Und keine Dummheiten, im Gegensatz zu ihnensind wir bewaff<strong>net</strong>.“Mario: „Es hat geklappt, Cliff, er denkt nicht mehr daran.“McLane: „Abwarten und erst auf mein Zeichen.“Tourenne: „So mein Freund. Wer hat denn nun die Waffe, die ihr vorhin geklaut habt?“McLane: „Was für eine Waffe?“Tourenne: „Reden sie keinen Unsinn. Für wie dumm halten sie mich eigentlich? Ich habe dieseWaffe keinen Augenblick vergessen. Also los, wer hat sie? Wenn sie es nicht sagen, dannlass ich sie alle bis auf die Haut ausziehen, ihren Damen dürfte das sehr unangenehm sein.Na, also, dann könnten wir ja jetzt mit der Demonstration beginnen. Bitte, CommanderMcLane.“Wache: „Los, weg hier!“McLane: „Es ist wohl am besten, ich führe ihnen einfach einen normalen Start vor, dann sehen siealle Funktionen. Wer ist ihr Astrogator?“Mura-Mann: „Das bin ich.“McLane: „Dann gehen sie am besten dorthin und beobachten sie die Arbeit am Computer.“Tourenne: „Sie gehen in den Maschinenraum.“Dritter Mura Mann: „Und mir zeigen sie die Steuerautomatik.“McLane: „Haben sie auch irgendwelche Sonderwünsche?“Tourenne: „Ja, ich bleibe bei ihnen, wenn sie nicht dagegen haben, um ihnen auf die Finger zuschauen.“McLane: „Bitte Startpositionen besetzen!“Hasso: „Startpositionen besetzen!“


McLane: „Übrigens, mein Kompliment, Tourenne. <strong>Die</strong> Energieglocke, die sie das über unsaufgebaut haben, ist ein Meisterstück. Was hat sie eigentlich für einen Durchmesser?“Tourenne: „Wieso wollen sie denn das wissen?“McLane: „Ich möchte ihnen einen Start vorführen und das Schiff kurz vor dem Scheitelpunkt derGlocke abfangen. Dann können sie am besten feststellen, wie genau unsere Steuerautomatikfunktioniert.“Tourenne: „Ist das interessant für dich, Joe?“Dritter Mann: „Natürlich, Chef“Tourenne: „<strong>Die</strong> Glocke hat einen Durchmesser von 580 m, Scheitelhöhe 860 m.“McLane: „Atan, berechne Anflugswinkel Scheitelpunkt.“Atan: „Anflugswinkel?“Tourenne: „Tun sie, was ihnen gesagt wird. Glauben sie nicht, sie könnten hier passivenWiderstand leisten.“Dritter Mann: „Wozu brauchen sie den Anflugwinkel?“McLane: „Für den Kraftfeldausgleich. Ibsen, haben sie in ihrem künstlerischen Höhenflug niemalsvon der Idee des Kräfteaustausches profitiert?“Ibsen: „Ja, in einem Buch von mir ...“Tourenne: „Ach, kein Gerede. Jetzt führen sie den Start durch.“McLane: „Programmierung klar?“Atan: „Klar.“McLane: „Kommandant an Maschine, Startbereitschaft. Bei Countdown minus fünf volleBeschleunigung auf L 1.“Dritter Mann: „Was heißt L 1?“McLane: „Lichtteilchenbeschleuniger. Mein Gott, mit diesen Spezialisten werden sie aber nichtweit kommen, Tourenne.“Tourenne: „Deswegen haben wir ja sie engagiert. Los jetzt!“McLane: „Kommandant an Kampfstand.“Mario: „Ja?“McLane: „Was stehst du denn noch hier rum?“Mario: „Ja, ich ...“McLane: „Geh auf deine Startposition.“Tourenne: „Halt! Wohin gehen sie?“Mario: „In den Kampfstand.“Tourenne: „Wieso?“McLane: „Bei Großraumschiffen dieses Typs ist die erste Beschleunigungsphase enorm kritisch.Wir überwachen deshalb den Energieverbrauch mit zwei voneinander unabhängigenKontrollsystemen. Und deshalb muss der Kampfstand, in dem die Armierungsenergiekontrolliert wird, besetzt sein.“Tourenne: „Gut, du gehst mit, damit er nicht auf dumme Ideen kommt.“McLane: „Hasso, ist alles klar?“Hasso: „Alles klar, startbereit!“McLane: „Mario, Countdown für Start!“Tourenne: „Wieso, ich denke der Countdown für den Start erfolgt hier, durch den Computer.“McLane: „Geben sie genau acht. Sie werden es sofort begreifen.“Mario: „6, 5, 4, 3, 2, 1, 0“Tourenne: „Was soll das, McLane? Was machen sie da?“McLane: „Wenn sie mich jetzt umbringen lassen, begehen sie Selbstmord. Hasso, schlafende weg!Mario, alle Absorber ein!“Tamara: „Cliff!“McLane: „Atan, Vorsicht! Mit den besten Empfehlungen von der Orion. Los, Atan, in denKampfstand, hilf Mario! Ich gehe in den Maschinenraum!“Hasso: „Cliff! Nicht mehr nötig! Mein Baby schläft bereits!“


McLane: „Passt auf die Kerle auf!“Mario: „Na, wenn sie die Schriftstellerei genau so gut beherrschen, werden sie es noch weitbringen, mein lieber Ibsen.“McLane: „So, ab mit dem Kleinen in die Kälteschlafkammer. Jetzt haben wir uns, glaube ich, einenschönen großen Whisky verdient. Und dann ab nach Hause. Und eure Leitung, bis ihrbegriffen habt, was ich will. Ich hatte eine Todesangst, Tourenne merkt etwas, wenn ichnoch deutlicher werde.“Mario: „Ich finde, wir haben sehr schnell kapiert.“Tamara: „Wenn ich ehrlich sein soll, ich hab es bis jetzt noch nicht begriffen.“Ibsen: „Aber meine Beste, das war doch ganz naheliegend. Wenn wir die Lancet bis zur ...“Hasso: „Überpulsion.“Ibsen: „Mit Energie laden und sie in einem Winkel von achtzig Grad gegen den Scheitelpunkt derGlocke jagen, entsteht dort ein nebeneinander von Kraftfeldern, die sich gegenseitigneutralisieren. Für einen Augenblick klafft die Raumschifffalle auf und in diesem Moment,ssst... Eine großartige Idee!“McLane: „Ja, nur leider nicht von ihnen.“Ibsen: „Wieso, ach so ja natürlich. Aber sie wäre würdig, von mir zu sein. Und ich werde sie auchtatsächlich in meinem nächsten Buch verwenden. Falls sie nichts dagegen haben, heißt das.“McLane: „Oh, wenn sie mich an den Tantiemen beteiligen.“Atan: „Ich fürchte, er wird ganz jemand anderen beteiligen.“Tamara: „Oh ja, das fürchte ich auch.“Ibsen: „Das ist eine geniale Idee. Der Held in meinem nächsten Roman wird die <strong>Raumfalle</strong> genauso sprengen wie wir.“Hasso: „Ich denke, Science Fiction ist, was es noch nicht gibt. Aber diese <strong>Raumfalle</strong> hat es dochGott verdammt noch mal gegeben. Ich denke, sie sind Zukunftsschreiber.“Ibsen: „Hoho, nicht mehr. Ich schreibe nur noch über euch. Ihr seid ja viel aufregender als dieZukunft. Prost“Hasso: „Ein Raumfahrerschicksal.“Tamara: „Bitte, bitte nicht. Hört mal einen Moment zu. Commander, ich glaube, wir sollten unsjetzt endlich bei TRAV melden. Wir sind immerhin sieben Tage überfällig.“Wamslers BüroSpring-Brauner: „Es besteht immer noch kein Grund zur Beunruhigung, Herr Minister.“Minister: „Das erzählen sie mir seit sieben Tagen. Ich möchte endlich eine konkrete Antwort. Wasist mit der Orion los?“Wamsler: „Ich bin kein Hellseher, Herr Minister. Aber wenn es sie beruhigt, McLane war schoneinmal 17 Tage überfällig. Und am 18. hat sich quietschfidel gemeldet und gefragt, wie esmeinem Blutdruck geht.“Minister: „Ein witziger Mensch. Sagen sie, stimmt es eigentlich, dass er ziemlich stark der Flaschezuspricht?“Wamsler: „Sie meinen, ob es säuft? Nun er verträgt einen ziemlichen Stiefel.“Minister: „Das also auch noch.“Wamsler: „Ja, ja.“Minister: „Vertrauen meinen Schwiegersohn einem Alkoholiker an. Wenn das meine Tochtererfährt.“Wamsler: „Unbesorgt. An Bord besteht während des Einsatzes striktes Alkoholverbot.“Ordonnanzleutnant: „General, General, die Orion meldet sich.“McLane: „Orion 8 unter Commander McLane meldet sich aus Sektor 15A/78/18. Wir befinden unsauf dem Rücksturz zur Erde.“Wamsler: „McLane! Wo haben sie gesteckt. Wir sind in größter Sorge.“McLane: „Wir hatten einen kleinen Aufenthalt auf Mura.“Wamsler: „Was treiben sie auf Mura? Ihre Order war doch ...“


McLane: „General, es wird sie interessieren. Ich mache einen hübschen, kleinen Bericht.“Minister: „McLane, wie geht es meinem Schwiegersohn?“McLane: „Als ich ihn zuletzt sah, ging es ihm ganz gut.“Minister: „Was heißt das, als sie ihn zuletzt sahen? Ich möchte ihn sofort sprechen.“McLane: „Das geht nicht.“Minister: „Wieso geht das nicht? Ich bestehe darauf!“McLane: „Er liegt in seiner Kabine.“Minister: „Ist er krank?“McLane: „Nein, nein. Stockbesoffen. Ende.“

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