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Clio - Ulrike Rebstock

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Der Bauchschnitt wird meistens 6-10 cm lang waagerecht<br />

über dem Venushaar gesetzt. Als OP-Instrument kommt hier<br />

neben den o.g. auch das Skalpell zum Einsatz. Für sehr große,<br />

schwer zugängliche oder viele Myome ist er trotz längerer<br />

Heilungsdauer durch den großen Schnitt die Methode der<br />

Wahl. Die operierende Person kann besser sehen und hantie-<br />

ren und die OP-Dauer und die Narkosezeit sind kürzer.<br />

Operative Myomverkleinerung/Transarterielle<br />

Embolisation<br />

Der Eingriff wird unter örtlicher Betäubung mit Durchleuch-<br />

tung (Röntgenstrahlen) von RadiologInnen durchgeführt.<br />

Über einen kleinen Schnitt wird ein Katheter in die Leisten-<br />

arterie geführt, um Kunststoffkügelchen in Sandkorngröße<br />

zu den Gefäßen zu bringen, die das Myom mit Blut ver-<br />

sorgen. Sie verstopfen dort die Blutzufuhr. Das Myom wird<br />

nicht mehr versorgt und wird im Laufe von Monaten kleiner.<br />

Die hierbei auftretenden starken Schmerzen werden mit Me-<br />

dikamenten behoben. Dieser Eingriff ist nicht geeignet für<br />

Myome mit Stiel oder wenn sie größer als 10 cm sind und für<br />

Frauen, die vielleicht noch schwanger werden wollen. Mögli-<br />

che Nachteile: Kunststoffkugeln wandern an andere Ort im<br />

Körper, z.B den Eierstock; die Menstruation bleibt für immer<br />

aus nach der OP. Mögliche Vorteile: Eine Gebärmutterentfer-<br />

nung kann vermieden werden. Die Embolisation wird in den<br />

Medien in der jüngsten Zeit sehr bekannt gemacht. In der<br />

Praxis wird sie bei Myomen bisher nicht so häufig angewen-<br />

det. Es gibt noch keine Langzeituntersuchungen.<br />

Gebärmutterschleimhautentfernung<br />

Oft sind nicht die Myome das eigentliche Problem, sondern<br />

die starken und langen Blutungen sowie deren Auswirkun-<br />

gen. Eventuell kann die hysteroskopische Endometriumab-<br />

lation angewandt werden. Genaueres hierzu finden Sie im<br />

Artikel zur Endometriumablation in dieser <strong>Clio</strong>.<br />

Gebärmutterentfernung/Hysterektomie<br />

Sie ist meist nicht nötig. Informieren Sie sich ausführlich,<br />

ob diese OP wirklich unvermeidbar ist, falls sie Ihnen nahe<br />

gelegt wird. Eine Gebärmutterentfernung ist dann am wenig-<br />

sten problematisch, wenn eine Frau für sich stimmig zu der<br />

Überzeugung gelangt, dass diese OP richtig und notwendig<br />

ist. Die Gebärmutter kann durch die Vagina, laparoskopisch<br />

oder mittels Bauchschnitt herausgenommen werden (s.o.).<br />

Bei der vaginalen OP wird immer die gesamte Gebärmutter<br />

mit allen Bändern entfernt. Bei den beiden anderen Metho-<br />

den kann der Gebärmutterhals, also das untere Drittel der<br />

Gebärmutter, mit den dortigen Bändern und Nerven erhalten<br />

bleiben, die Vagina und die Stabilität des Beckenbodens<br />

werden dadurch weniger beeinträchtigt (suprazervikale Hys-<br />

terektomie). Mögliche Auswirkungen der Gebärmutterentfer-<br />

nung können sein: Darm- oder Blasenprobleme, Schmerzen,<br />

hormonelle Schwierigkeiten, Ausbleiben des Eisprungs, frü-<br />

heres Einsetzen der Wechseljahre mit etwaigen Folgen, sexu-<br />

elle und psychische Schwierigkeiten.<br />

Wenn Sie die Diagnose Myom(e) bekommen, haben Sie genü-<br />

gend Zeit, sich in Ruhe zu informieren und zu entscheiden,<br />

welchen Weg Sie gehen wollen.<br />

Karin Schönig<br />

Sie ist Psychologin und langjährige Mitarbeiterin des FGZ<br />

München.<br />

clio nr: 57/2003 11

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