NEWS - Ärztekammer Oberösterreich
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aktuEllE MElduNgEN dES MoNatS PrÄSidENt<br />
Zeitbestätigungen für arbeitgeber „Wo Spital drauf-<br />
In letzter Zeit häufen sich die Beschwerden von niedergelassenen<br />
ÄrztInnen, dass die Arbeitgeber minutengenaue Bestätigungen<br />
über die Dauer des Ordinationsbesuchs verlangen. Dabei wird<br />
nun auch der exakte Zeitpunkt des Steckens der e-card auf der<br />
Bestätigung von den Arbeitgebern gefordert. Dies stellt die Ordinationen,<br />
insbesondere jene, die PatientInnen auch ohne vorherige<br />
Terminvereinbarung behandeln, vor eine organisatorische<br />
Herausforderung. Bekanntlich gehen PatientInnen während der<br />
Wartezeit noch einmal weg um beispielsweise private Erledigungen<br />
vorzunehmen. Weiters kommt es bei der Ausstellung der Bestätigungen<br />
immer wieder zu Diskussionen, wenn PatienInnen<br />
behaupten, bereits früher als beobachtet in der Ordination anwesend<br />
gewesen zu sein. Wir haben die Wirtschaftskammer bereits<br />
darüber informiert, dass eine der damit verbundene zusätzliche<br />
Dokumentationsaufwand in die Peisgestaltung derartiger Bestätigungen<br />
(die derzeit kostenfrei sind) einfließen wird. ■<br />
24. November:<br />
Weihnachtsmarkt in der <strong>Ärztekammer</strong><br />
© bilderbox<br />
Keine Zeit zum Keksebacken?<br />
Dann kommen sie am 24. November in die <strong>Ärztekammer</strong>!<br />
Auch heuer veranstalten die MitarbeiterInnen des Kammerbüros<br />
wieder ihren traditionellen Weihnachtsmarkt. Verkauft<br />
werden neben selbstgebackenen Keksen jede Menge Weihnachtsdekoration,<br />
Schmuck, Adventkränze etc… und natürlich<br />
gibt es auch wieder Bratwürstel und Punsch. Highlight ist<br />
um 18:30 Uhr die amerikanische Versteigerung eines Bildes,<br />
das Monika Woutschuk für diesen Zweck spendet. Wer in<br />
der <strong>Ärztekammer</strong> Freunde treffen, gemeinsam Punsch trinken<br />
und erste Weihnachtseinkäufe machten möchte: Termin<br />
vormerken!<br />
Wer Selbstfabriziertes verkaufen möchte, bitte bei Monika Woutschuk<br />
anmelden: 0732 77 83 71 330.<br />
Weihnachtsmarkt in der <strong>Ärztekammer</strong> für OÖ: am Donnerstag,<br />
24. November, 12:00 – 19:00. Der Reinerlös aus dem<br />
Verkauf sowie der Gesamterlös aus der Versteigerung werden<br />
heuer dem Kinderhilfswerk gespendet. ■<br />
steht, muss Spital<br />
drin sein“,<br />
forderte Spitalsärzte-Kurienobmann<br />
Dr. Harald Mayer in einer Aussendung<br />
der ÖÄK im Oktober. Die KAKuG-<br />
Novelle legalisiere einen Etikettenschwindel.<br />
Die Kurie sei bereit, konstruktiv<br />
am KaKuG mitzuarbeiten, um so einen Mindeststandard<br />
für die Versorgung der Patienten zu wahren. Gleichzeitig solle so<br />
Betrug am Patienten verhindert werden. „Derzeit läuft die Novellierung<br />
auf einen Etikettenschwindel hinaus. De facto sollen ja<br />
Abteilungen geschlossen werden und so auch medizinische Leistungen<br />
nur noch sporadisch angeboten werden. Das gefährdet die<br />
medizinische Versorgung der Bevölkerung", kritisierte Mayer. ■<br />
Zu gast im orF-Studiotalk<br />
Laut einer aktuellen GISDAT-Umfrage unter mehr als 12.000<br />
<strong>Oberösterreich</strong>erInnen zu Themen wie Gesundheit, Sicherheit, Arbeit,<br />
Nahversorgung, Freizeit etc. blicken die Menschen in unserem<br />
Bundesland optimistisch in die Zukunft. Auch den Gesundheitsbereich<br />
beurteilen sie überwiegend positiv. Die Umfrage war Thema in<br />
einer hochkarätig besetzten Talkrunde im ORF-Landesstudio <strong>Oberösterreich</strong>,<br />
zu der auch Dr. Peter Niedermoser, Präsident der <strong>Ärztekammer</strong><br />
für OÖ, geladen war. Er machte dabei auf einen Wermutstropfen<br />
aufmerksam: den drohenden Ärztemangel, denn aufgrund<br />
der Altersstruktur werden in Europa bis 2020 geschätzte 230.000<br />
niedergelassene ÄrztInnen fehlen. Um das zu verhindern forderte<br />
Dr. Niedermoser vor dem ORF-Publikum eine Weiterentwicklung<br />
der Ausbildung für JungmedizinerInnen: „Wenn Turnusärztinnen<br />
und –ärzte einen Teil ihrer Ausbildung in einer allgemeinmedizinischen<br />
Praxis absolvieren, werden sie sehen, dass Hausarzt ein schöner<br />
Beruf ist. Wenn sie ausschließlich im Krankenhaus arbeiten,<br />
werden sie hingegen weniger geneigt sein, auf dem Land eine Praxis<br />
zu gründen. Wir brauchen Anreize, um jungen Ärzten den niedergelassenen<br />
Dienst in den Regionen schmackhaft zu machen.“ ■<br />
Dr. Peter Niedermoser kommentiert die GISDAT-Studie<br />
Dieser Artikel ist auch auf www.aekooe.or.at unter der Rubrik Präsidentenbrief abrufbar.<br />
Prioritäten setzen<br />
laut einer studie der eu werden im Jahr 2020 in europa 230 000 Ärztinnen und<br />
Ärzte fehlen. auch jetzt ist der Wettbewerb um die Kolleginnen und Kollegen<br />
schon voll entbrannt. circa fünfundsiebzig Jobangebote aus ganz europa alle<br />
vierzehn tage in der Österreichischen Ärztezeitung zeigen das. Was machen<br />
unsere träger?<br />
Sie scheinen auf ein Wunder zu hoffen.<br />
Auf das Wunder dass die Kolleginnen<br />
und Kollegen trotz schlechter<br />
werdender Arbeitsbedingungen,<br />
durchgehender Arbeitszeiten über<br />
25 Stunden und keiner Bewegung in<br />
den Gehaltsverhandlungen im Lande<br />
bleiben. Das Wunder wird aber nicht<br />
eintreten, den Meisten reicht es. Es ist<br />
Zeit, dass die verantwortlichen Krankenhausmanager<br />
endlich einmal Geld<br />
in die Hand nehmen, um die Abwanderung<br />
in andere Bundesländer<br />
oder ins Ausland zu stoppen, sonst<br />
haben wir bald die ultimative Spitalsreform,<br />
nämlich Krankenhäuser<br />
ohne ausreichende Ärzte und das sind<br />
Pflegeheime. Es bedarf einer Verbesserung<br />
des Grundgehaltes und es ist<br />
eine leistungsgerechte Bezahlung der<br />
Nachtdienste längst überfällig. Die<br />
Belastungen im Nachtdienst haben<br />
die letzten Jahre deutlich zugenommen.<br />
Die Patienten fordern zu jeder<br />
Tages und Nachtzeit unseren vollen<br />
Einsatz, denn das Anspruchsdenken<br />
der Bevölkerung ist deutlich gestiegen.<br />
Ruhephasen im Nachtdienst<br />
sind längst passé. Das Klischeebild<br />
von Kaffee trinkenden Kollegen, die<br />
im Nachtdienst durchschlafen, gibt’s<br />
schon lange nicht mehr. Liebe Trägervertreter,<br />
natürlich habt ihr durch die<br />
Reform viel um die Ohren, wenn sich<br />
aber bei den Gehaltsverhandlungen<br />
nichts rührt, werden die Ohren noch<br />
mehr zum Glühen kommen.<br />
Neben einer leistungsgerechten Bezahlung<br />
sind auch andere Faktoren<br />
wichtig, die Kolleginnen und Kollegen<br />
das Arbeiten im Krankenhaus<br />
schmackhaft machen, wie die Ar-<br />
beit von Dr. Notburga Krahwinkler<br />
(siehe Seite 10) zeigt. Es gibt da ein<br />
schönes Papier zum Bürokratieabbau<br />
in der Gespag, das nach meinem Eindruck<br />
ein Papiertiger geblieben ist,<br />
denn die Zettelwirtschaft ist nicht<br />
weniger geworden. Es scheint den<br />
Verantwortlichen immer noch nicht<br />
klar zu sein, dass hier ärztliche Ressourcen<br />
vergeudet werden, dass das<br />
die Ärzte demotiviert. Im Turnusärztebereich<br />
scheinen manche den Ernst<br />
der Lage bereits erkannt zu haben und<br />
es kommt zur Verlagerungen von für<br />
die Ärzte nicht relevanten Tätigkeiten<br />
an andere Berufsgruppen im Spital.<br />
Dieser Weg muss auf allen Ebenen<br />
fortgeführt werden.<br />
ressourcen im<br />
niedergelassenen bereich<br />
Im Rahmen der Gesundheitsreform<br />
wird es sicherlich zu einer Verschiebung<br />
der Leistungen in den niedergelassenen<br />
Bereich kommen, auch wenn<br />
das von der Politik und vor allem von<br />
den Kassen immer wieder bestritten<br />
wird. Wenn Ambulanzen sich auf ihr<br />
im Krankenanstaltengesetz festgelegtes<br />
Kerngeschäft beschränken - und<br />
das wird um das Kostendämpfungspotential<br />
zu erreichen notwendig sein -<br />
werden die Patienten von den niedergelassenen<br />
Kassenärzten zu behandeln<br />
sein. Vielleicht werden manche<br />
den Arztbesuch lassen, weil’s eh nicht<br />
unbedingt notwendig war, manche<br />
werden einen Wahlarzt aufsuchen.<br />
Dass die Arbeit im extramuralen Bereich<br />
in Zukunft zunehmen wird, ist<br />
aber absehbar.<br />
oÖ ÄrZtE November oktober 2011 » Seite 44 oÖ ÄrZtE November oktober 2011 » Seite 55<br />
Präsident Dr. Peter Niedermoser<br />
Hier werden wir über kurz oder lang<br />
neue Kassenstellen brauchen. Man<br />
sollte auch das Thema Limits überdenken<br />
und mehr Modelle à la Kirchdorf<br />
(Seite 22) zulassen und umsetzen.<br />
Ich bin mir sicher, dass wir die Effizienzpotenziale<br />
bereits alle gehoben haben.<br />
Es wird Zeit, dass die öffentliche<br />
Hand endlich Prioritäten setzt. Denn<br />
wir haben unsere Steuergelder nicht<br />
bezahlt, um Karawankentunnels zu<br />
bauen, alle zwei Jahre Banken zu retten<br />
oder Inserate zu schalten, die uns<br />
erzählen, wie gut Politiker arbeiten. ■<br />
Ihr Präsident Dr. Peter Niedermoser<br />
Linz, im Oktober 2011