Berufliche Bildung Hamburg
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Positive zwischenbilanz<br />
zum Stand der Reform der <strong>Berufliche</strong>n<br />
<strong>Bildung</strong> <strong>Hamburg</strong><br />
Ziel der Bemühungen ist es, den Zugang<br />
für bildungsbenachteiligte Jugendliche<br />
in die Berufsausbildung zu erleichtern<br />
und die Durchlässigkeit zu höheren<br />
<strong>Bildung</strong>sabschlüssen zu verbessern. Auf<br />
diese Herausforderungen geben die in<br />
Pilotprojekten erprobten und im Februar<br />
2011 beschlossenen Reformmaßnahmen<br />
(Drucksache 19/8472) konkrete und umfassende<br />
Antworten. Die ersten Ergebnisse<br />
bestätigen den eingeschlagenen Weg.<br />
Das gilt im Übrigen auch für den Blick<br />
„nach innen“: Die externe Evaluation<br />
durch die Prognos AG bescheinigt dem<br />
Landesbetrieb, dass „die Gründung des<br />
HIBB den Boden für eine Verbesserung<br />
der Ergebnisqualität an Schulen bereitet<br />
hat“ (siehe ausführlich bbh 01/2011). Das<br />
HIBB kann insgesamt eine positive Bilanz<br />
von im Schuljahr 2010/11 durchgeführten<br />
Pilotprojekten ziehen. Dort, wo die Ergebnisse<br />
nicht befriedigend waren, wurden<br />
wertvolle Erkenntnisse für die Weiterentwicklung<br />
gewonnen.<br />
Einführung einer systematischen und<br />
frühzeitigen Berufsorientierung<br />
Von grundlegender Bedeutung für einen<br />
verbesserten Übergang von der allgemeinbildenden<br />
Schule in die Ausbildung ist eine<br />
frühzeitige und systematische Berufs- und<br />
Studienorientierung (BO/SO) in den allgemeinbildenden<br />
Schulen. Die Schülerinnen<br />
und Schüler sollen hierdurch früher und<br />
besser als bisher ihre eigenen Stärken und<br />
Schwächen erkennen und realistische Berufsziele<br />
entwickeln – und dieses mit Unterstützung<br />
und Beratung ab Klasse 8. Die<br />
Suche nach dem richtigen Beruf beginnt<br />
also deutlich vor dem Erwerb des allgemeinbildenden<br />
Schulabschlusses, damit<br />
der Übergang frühzeitig vorbereitet werden<br />
kann.<br />
Das Projekt zur Erprobung der zuvor<br />
entwickelten Rahmenvorgaben für die<br />
BO/SO wurde im Schuljahr 2010/11 unter<br />
Beteiligung aller Stadtteilschulen (StS)<br />
in den Abschlussklassen (Jahrgangsstufe<br />
9 und 10) und in sechs Stadtteilschulen<br />
auch in Jahrgangsstufe 8 durchgeführt. Im<br />
Ergebnis konnten für die BO/SO an allen<br />
StS schulinterne Arbeitsstrukturen vervollständigt<br />
bzw. aufgebaut und deren Stellenwert<br />
erhöht werden. Die Kooperation<br />
von Stadtteilschulen und berufsbildenden<br />
Schulen wurde verbindlich hergestellt. Im<br />
Umfang von 28 Stellen wurden Lehrkräfte<br />
der berufsbildenden Schulen an den StS für<br />
die BO/SO eingesetzt und die Zusammenarbeit<br />
mit der Berufsberatung der Agentur<br />
für Arbeit <strong>Hamburg</strong> intensiviert. Schulen<br />
und die Berufsberatung der Agentur für<br />
Arbeit bewerten die engere Verzahnung<br />
der Angebote der Berufsberatung mit den<br />
Rahmenvorgaben positiv und planen für<br />
ScHWERPUNKt n<br />
Für das HIBB stand das Jahr 2011 im zeichen der von der Bürgerschaft einstimmig beschlossenen „Maßnahmen<br />
zur Umsetzung der Reform der <strong>Berufliche</strong>n <strong>Bildung</strong> in <strong>Hamburg</strong>“ und dem abschlussbericht der Prognos ag nach<br />
der eineinhalbjährigen Evaluation. Soviel vorweg: 2011 war für uns ein gutes Jahr …<br />
das Schuljahr 2011/12 unter anderem den<br />
Abschluss individueller Kooperationsvereinbarungen<br />
zwischen den Schulen und der<br />
jeweils zuständigen Berufsberatungsfachkraft.<br />
Insgesamt wurden von den Schulen<br />
20.000 Berufs- und Studienwegepläne abgefordert.<br />
Für die Weiterentwicklung der BO/SO<br />
und deren flächendeckende Einführung<br />
zum 1. August 2011 wurden Erkenntnisse<br />
unter anderem in folgenden Bereichen gewonnen:<br />
Die Standards für Einsatzorte und Aufgaben<br />
der eingesetzten Lehrkräfte der<br />
berufsbildenden Schulen sowie die<br />
Kooperationsvereinbarungen zwischen<br />
den Stadtteilschulen und den berufsbildenden<br />
Schulen müssen noch konkreter<br />
gefasst werden.<br />
Die Standards und Aufgabenwahrnehmung<br />
der BO/SO bedürfen zum Teil<br />
noch der Weiterentwicklung.<br />
Nr. 1 · 2012 <strong>Berufliche</strong> <strong>Bildung</strong> <strong>Hamburg</strong> 19<br />
Foto: Michael Koltmeier