Berufliche Bildung Hamburg
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n REgIoNalES & ÜBERREgIoNalES<br />
Auf Einladung von KMK-Präsident Ties<br />
Rabe verständigten sich am 31.01.2012<br />
die Kultusminister- und Wirtschaftsministerkonferenz<br />
der Länder, Bundesregierung,<br />
Sozialpartner und Wirtschaftsverbände<br />
auf einen gemeinsamen Weg zur<br />
Umsetzung des „Deutschen Qualitätsrahmens<br />
für lebenslanges Lernen“ (DQR) im<br />
Europäischen Qualitätsrahmen (EQR).<br />
Damit soll der hohen Qualität und<br />
Gleich wertigkeit von allgemeiner und beruflicher<br />
<strong>Bildung</strong> im deutschen <strong>Bildung</strong>ssystem<br />
im europäischen Kontext angemessen<br />
Rechnung getragen werden. Rabe: „Ich<br />
bin sehr froh, dass es uns gelungen ist, die<br />
Einführung des Deutschen Qualitätsrahmens<br />
nicht ins Stocken geraten zu lassen,<br />
weil er für den Bereich der beruflichen<br />
<strong>Bildung</strong> von besonderer Bedeutung ist.“<br />
Auch Friedrich Hubert Esser, Präsident des<br />
Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB),<br />
bewertete die Vereinbarung als „wichtigen<br />
Meilenstein“: „Dies ist ein entscheidender<br />
Reformschritt auf dem Weg in ein integ-<br />
Zum einjährigen Bestehen des <strong>Bildung</strong>sund<br />
Teilhabepakets (BuT) haben Sozialsenator<br />
Detlef Scheele und Schulsenator Ties<br />
Rabe am 29. März 2012 eine positive Bilanz<br />
gezogen. Immer mehr Kinder, Jugendliche<br />
und junge Erwachsene, deren Eltern Transferleistungen<br />
beziehen, nehmen das vielfältige<br />
Angebot des <strong>Bildung</strong>s- und Teilhabepakets<br />
wahr – Tendenz weiter steigend.<br />
Das Verfahren für bedürftige Familien<br />
in <strong>Hamburg</strong> ist unbürokratisch und kommt<br />
ohne Gutscheine und fast ohne Amtsgänge<br />
aus. Auch Schülerinnen und Schüler<br />
berufsbildender Schulen, die Transferleistungen<br />
wie zum Beispiel Hartz IV erhalten,<br />
haben Anspruch auf Unterstützung<br />
bei der Schülerbeförderung, dem Mittagessen,<br />
Ausflügen und Klassenreisen sowie<br />
36 <strong>Berufliche</strong> <strong>Bildung</strong> <strong>Hamburg</strong> Nr. 1 · 2012<br />
deutscher Qualitätsrahmen<br />
Einigung um zuordnung<br />
riertes <strong>Bildung</strong>ssystem. Künftig wird der<br />
Meister und Techniker mit dem Bachelor<br />
auf einer Niveaustufe des DQR stehen.“<br />
Für das BIBB und die berufliche <strong>Bildung</strong>,<br />
so Esser, komme es jetzt darauf an, die Inhalte<br />
der künftigen Aus- und Fortbildungsregelungen<br />
konsequent in der „Logik des<br />
DQR“ auf eine Kompetenzorientierung<br />
auszurichten und den entsprechenden Niveaustufen<br />
zuzuordnen.<br />
Die gemeinsame Position der Bundesregierung,<br />
Kultusminister- und Wirtschaftsministerkonferenz<br />
der Länder,<br />
Bun desregierung, Sozialpartner und Wirtschaftsverbände<br />
und des BIBB lautet im<br />
Einzelnen:<br />
Die berufliche Erstausbildung wird zunächst<br />
auf Niveau 3 (zweijährige Ausbildungen)<br />
und auf Niveau 4 (drei- und<br />
dreieinhalbjährige Ausbildungen) zugeordnet.<br />
Bereits im Konsens wurde die Bewertung<br />
zu Niveau 6 getroffen (u.a. Bachelor,<br />
Fachschule, Meister).<br />
<strong>Bildung</strong>s- und teilhabepaket kommt gut an<br />
Senator Scheele und Senator Rabe ziehen<br />
eine positive Jahresbilanz<br />
der Lernförderung. <strong>Hamburg</strong> geht dabei<br />
noch über das bundesweite Angebot hinaus<br />
und erweitert den Kreis der Geförderten<br />
um sogenannte <strong>Hamburg</strong>er Leistungsberechtigte.<br />
Leistungen bei berufsbildenden Schülerinnen<br />
und Schüler sind im Schwerpunkt<br />
Schülerfahrgeld bzw. eine kostenlose<br />
HVV-Karte. Ein Mittagessen wird zurzeit<br />
nur an fünf Schulen angeboten. Die Anzahl<br />
der geförderten Klassenreisen bzw.<br />
Tagesausflüge hat sich seit der Einführung<br />
des BuT nicht erhöht. Lernförderung erhalten<br />
an den HIBB-Schulen bisher nur<br />
die jenigen, die nach dem Bundesgesetz<br />
förderberechtigt sind, mit Ausnahme jener,<br />
die einen Rechtsstatus nach § 3 Asylbewerberleistungsgesetz<br />
besitzen.<br />
Von einer Zuordnung allgemeinbildender<br />
Schulabschlüsse zum DQR wird<br />
vorerst abgesehen. In der Vereinbarung<br />
steht hierzu: „Da die gegenseitige Anerkennung<br />
von Schulabschlüssen im europäischen<br />
und internationalen Rahmen<br />
durch völkerrechtliche Staatsverträge<br />
geregelt ist, entstehen damit für Schülerinnen<br />
und Schüler keinerlei Benachteiligungen.“<br />
Mit dem Ziel einer zeitnahen Referenzierung<br />
an den EQR sollen noch ausstehende<br />
Zuordnungen im Arbeitskreis<br />
DQR zeitnah erfolgen.<br />
Nach einem Zeitraum von 5 Jahren werden<br />
unter Maßgabe der Gleichwertigkeit<br />
von allgemeiner und beruflicher <strong>Bildung</strong><br />
alle Zuordnungen neu beraten. Grundlage<br />
hierfür sind kompetenzorientierte<br />
Ausbildungsordnungen der beruflichen<br />
Erstausbildung und kompetenzorientierte<br />
<strong>Bildung</strong>sstandards der allgemeinbildenden<br />
Schulen. Weiterhin sollen hierfür weitere<br />
Entwicklungen auf europäischer Ebene<br />
berücksichtigt und ggf. Höherstufungen<br />
geprüft werden.<br />
Angela Homfeld<br />
(HIBB)<br />
Die Schulen sind abhängig von den angebotenen<br />
<strong>Bildung</strong>sgängen unterschiedlich<br />
betroffen, das Engagement insbesondere<br />
der Schulbüros aber sehr groß. In<br />
verschiedenen Informationsveranstaltungen<br />
und durch Handreichungen sind die<br />
Kolleginnen und Kollegen auf die neue<br />
Aufgabe vorbereitet worden. Lehrerinnen<br />
und Lehrer, die auf Fördermöglichkeiten<br />
angesprochen werden, sollten mit ihrer<br />
Schulleitung und dem Schulbüro Kontakt<br />
aufnehmen, damit die Berechtigung geklärt<br />
werden kann.<br />
WEItERE INFoS<br />
Thomas Schlüter<br />
(HIBB)<br />
Sharepoint der BSB unter dem Stichwort<br />
„<strong>Hamburg</strong>er <strong>Bildung</strong>spaket“ oder von<br />
thomas Schlüter in der HIBB-zentrale,<br />
E-Mail: thomas.Schlueter@bsb.hamburg.de