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Verbandsgericht Spielern) bei der Geschäftsstelle des BTSV als Passstelle auf vorgeschriebenem Formblatt unter Vorlage eines auf die Größe 5,5 (Höhe) x 4,5 (Breite) cm zugeschnittenen Lichtbildes mindestens vierzehn Tage vor dem ersten Einsatz der Spieler zu beantragen. Wer diese Frist nicht einhält, kann sich im Falle von Schwierigkeiten beim Einsatz der Spieler nicht auf ein Verschulden der Passstelle berufen. Der Antrag muss vom Verein und Spieler, bei minderjährigen auch von den/dem gesetzlichen Vertreter unterschrieben sein. Das Lichtbild darf keinen Stempel tragen und muss auf der Rückseite Namen, Vornahmen und Geburtstag des Spielers aufweisen. Es darf a) im Zeitpunkt der Erst-, Neuausstellung oder Lichtbildwechsel nicht älter als ein Jahr, im Übrigen b) bei Jugendlichen nie älter als fünf Jahre, c) bei Männern und Frauen nie älter als fünf Jahre sein. 3.1.2.1.Der Spielerpass ist eine Urkunde. Alle Eintragungen müssen der Wahrheit entsprechen. Mit Ausnahme der Austritts- oder Freigabebescheinigung (LSO 3.7.4.) der Vereine sind im Spielerpass nur Eintragungen zulässig. a) der Passstelle für Personalien und Spielberechtigungen; b) der Spielleitung für Klassenzugehörigkeit, Meisterschaftsteilnahme. 3.1.2.2.Spielerpässe sind nur gültig, wenn die Dauer der Spielberechtigung zeitlich zutreffend durch Stempel im Pass vermerkt ist und wenn sie vom Spieler unterschrieben sind. Die angegebenen Anfangs- und Endjahre (z. B. 1982/1986) gelten als volle Kalenderjahre. ...“ Unter diesen Voraussetzungen ist im Hinblick auf den konkreten Fall Folgendes auszuführen: Der Spielerpass ist Eigentum des Spielers, bleibt aber im Gewahrsam des Vereins. Verantwortlich für die Inhalte des Spielerpasses sind grundsätzlich der Verein und der Spieler. Werden doch die entsprechenden Einträge im Spielerpass nur auf ordnungsgemäßen Antrag hin vorgenommen, wobei hier seitens der Passstelle aufgrund der in der Regel näheren Fachkenntnis auf einen ordnungsgemäßen Antrag hinzuwirken ist. Dies ergibt sich aus der Fürsorgepflicht des Verbandes gegenüber den angeschlossenen Vereinen. Die Landesspielordnung sieht jedoch auch den Fall vor, dass aufgrund eines Verschuldens der Passstelle es 8 zu Schwierigkeiten beim Einsatz kommt. Aus diesem Grunde wurde die Regelung in Ziffer 3.1.2. der LSO geschaffen. Müssen doch Spielerpässe mindestens 14 Tage vor dem ersten Einsatz des Spielers bei der Passstelle beantragt werden. Wer diese Frist nicht einhält, kann sich im Falle von Schwierigkeiten beim Einsatz der Spieler nicht auf ein Verschulden der Passstelle berufen. Vorliegend wurde der Passantrag der Spielerin fristgerecht am 15.09.2010 bei der Geschäftsstelle des BTSV eingereicht, jedoch wurde der Inhalt des Passes versehentlich falsch ausgefüllt und zurückgesandt. Dieser Fehler wurde jedoch weder seitens der Spielerin noch des Vereines, der den Einspruch eingelegt hat, bemerkt. Der Spielerpass entsprach daher nicht der Wahrheit. Es wurde eine falsche Spielberechtigung vermerkt. Die Verwendung des Spielerpasses war damit unberechtigt. 3. In Bezug auf die Verstöße bei unberechtigter Verwendung von Spielerpässen bzw. Verwendung unrichtiger Spielerpässe trifft die Landesspielordnung folgende Regelung: 3.1.6 Nimmt ein Spieler unberechtigt an Wettspielen teil, so sind er und sonstige Schuldigen in Strafe zu nehmen. Als schwerer Verstoß gilt, wenn jemand unter falschem Namen spielt, den Spielerpass fälscht oder sonstige unrichtige Angaben über Alter und Spielberechtigung macht, dazu anstiftet oder Beihilfe leistet. 3.1.6.1.Spiele, an denen ein Spieler unberechtigt mitgewirkt hat, werden für seine Mannschaft als verloren gewertet. ...“ Grundsätzlich ist für den Inhalt eines Spielerpasses der Verein bzw. der Spieler verantwortlich, dies zumal der Spielerpass im Eigentum des Spielers steht und sich im Gewahrsam des Vereins befindet. Denn die Eintragungen im Spielerpass werden nur auf Antrag hin vorgenommen. Verantwortlich für den Inhalt des Spielerpasses ist letztendlich der beantragende Verein, der die Änderung veranlasst. Der Spielerpass ist im Rahmen des Passwesens die entscheidende Urkunde für den Nachweis einer Spielberechtigung. Ein Dritter kann nicht erkennen, ob die Eintragungen dem Antrag entsprechen und somit objektiv richtig sind. Er kann auch nicht erkennen, ob die Eintragungen offensichtlich falsch sind. Im vorliegenden Fall hätte theoretisch auch als Gültigkeitszeitraum 2011/2012 angegeben sein können. Dann wäre die Startberechtigung am 21.09.2011 möglicherweise zutreffend, selbst wenn die Startberechtigung für den Zeitraum 2011/2012 zum Zeitpunkt des Antrages ungewöhnlich wäre.
Vor diesem Hintergrund ist es die Aufgabe des Vereins, der den Pass oder die Änderung beantragt, nach Erhalt des geänderten Passes diesen auf die richtigen Eintragungen hin zu überprüfen. Dies ergibt sich mittelbar aus Ziffer 3.1.2. der Landesspielordnung, wonach Spielerpässe mindestens 14 Tage vor dem ersten Einsatz des Spielers zu beantragen sind. Wer diese Frist nicht einhält, kann sich im Falle von Schwierigkeiten beim Einsatz der Spieler nicht auf ein Verschulden der Passstelle berufen. Die 14-Tagesfrist wäre unnötig, wenn nicht der Verein gehalten wäre, die ordnungsgemäßen Eintragungen aufgrund des Antrags hin zu überprüfen. Selbst wenn die Geschäftsstelle hinsichtlich des Passwesens regelmäßig die sachlich Kompetenz besitzt, können die Vereine nicht davon entbunden werden, zumindest die Eintragung auf deren Richtigkeit im Vergleich zum Antrag hin zu überprüfen. Eine solche Regelung könnte auch satzungsmäßig nicht geänderte werden, weil ansonsten eine unabhängig von den einschlägigen Strafvorschriften eine Rechtsunsicherheit dadurch entsteht, dass falsch ausgefüllte Pässe im Spielablauf kursieren würden, selbst wenn man den Fehler bemerkt hat. Dies ist im Hinblick auf das notwendige Passwesen ein unbefriedigendes Ergebnis. 4. Gleichwohl kann dieses Ergebnis nicht in dieser stringenten Form gelten. Ziff. 3.1.6. und 3.1.6.1. der LSO stellen im Hinblick auf die Teilnahme eines unberechtigten Spielers eine Bestrafungsnorm dar. Dem gesamten Rechtssystem als auch der Landesspielordnung ist immanent, dass eine Bestrafung nur bei Verschulden möglich ist. Hierbei wird man grundsätzlich ein Verschulden des Vereins annehmen müssen, wenn nicht innerhalb der 14-Tagesfrist des Ziffer 3.1.2. ein entsprechender – richtiger – Passantrag bei der Geschäftsstelle des BTSV eingeht. Wird diese Frist nicht gewahrt, ist es die Sache des Vereines, etwaige notwendige Korrekturen, die von der Geschäftsstelle veranlasst oder verursacht werden, so schnell vornehmen zu lassen, dass eine Spielberechtigung des jeweiligen Spielers am beabsichtigten Termin mit einem richtigen Spielerpass möglich ist. Unterstellt doch die LS, dass es bei der Passbearbeitung zu einem Verschulden, dass heißt einem Fehler, kommen kann. Ist jedoch – wie hier im konkreten Fall – die 14- Tagesfrist des 3.1.2. LSO eingehalten, hat der jeweilige Verein nach Erhalt des Passes diesen auf die richtigen Eintragungen hin zu überprüfen. Dies ist unabdingbar, wie in Ziffer 2. dargestellt wurde. Wenn ein Passantrag innerhalb von 14 Tagen gemäß 3.1.2. LSO zur Geschäftsstelle gelangt ist und eine entsprechende Fehlermeldung unverzüglich erfolgt, kann sich der Verbandsgericht Verein auf das Verschulden der Geschäftsstelle berufen. Der Spieler bleibt auch dann spielberechtigt, selbst wenn er den Spielerpass im Hinblick auf die notwendige Korrektur zum beabsichtigten Spieleinsatz nicht vorweisen kann. Voraussetzung ist jedoch eine unverzügliche Meldung des Fehlers bei der Geschäftsstelle. Unverzüglich bedeutet, dass der Verein ohne schuldhaftes Zögern den falschen Passeintrag der Geschäftsstelle melden und den Pass zwecks Korrektur zurücksenden muss. Dies setzt naturbedingt eine sofortige Überprüfung der Passeinträge unter Berücksichtigung des Antrags nach Wiedererhalt des Passes voraus. Hier sind die Vereine gehalten, eine entsprechende Logistik zu schaffen. Diese Aufgabe kann nicht der Verband übernehmen. Im vorliegenden Fall waren die Passeinträge im Pass selbst nicht offensichtlich falsch. Sie wichen jedoch offensichtlich von dem Passantrag ab. Dies hätte dem Verein bei entsprechender Prüfung sofort auffallen müssen. Hier hätte der Verein unverzüglich die Geschäftsstelle über den Fehler beim Passantrag informieren und den Pass zum Zwecke der Korrektur zurücksenden müssen. Dies ist nicht geschehen. Im konkreten Fall wäre im Hinblick auf zukünftige Fälle ein Verschulden anzunehmen. 5. Gleichwohl kann dem Verein im konkreten Fall kein Vorwurf gemacht werden. Dies hängt damit zusammen, dass eine derartige Frage bisher im Verband noch nicht relevant wurde und auch das Verbandsgericht einen solchen Fall – zumindest ersichtlich – noch nicht behandelt hatte. Dem Verein wird man daher in Bezug auf den konkreten Fall im Rahmen des Verschuldens keinen Vorwurf machen können, weil die Voraussetzungen der unverzüglichen Rüge eines falsch ausgestellten Passes sich zwar mittelbar aus der Landesspielordnung im Hinblick auf 3.1.2. ergeben, dies aber bisher noch nicht ausdrücklich entschieden wurde. Dies wird für zukünftige Fälle ab der Veröffentlichung dieser Entscheidung nicht gelten können. 6. Die Entscheidung ist nicht anfechtbar. Verbandsgericht Dr. Andreas Schröder Fritz Unger Ernst Negwer 9
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