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ARBEITSBERICHT No. 5 Nachfrageorientierte ... - Effekte

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<strong>Effekte</strong> von nationalen Förderprogrammen<br />

der beruflichen Weiterbildung für Unternehmen<br />

und Beschäftigte im deutschsprachigen Raum<br />

Abbildung 2: <strong>Nachfrageorientierte</strong> Finanzierung nach Balzer (2001)<br />

Quelle: Balzer 2001, S. 20<br />

Zentraler Punkt der Unterscheidung ist, über wen die öffentlichen Gelder letztlich verteilt werden. (vgl. Balzer<br />

2001, S. 18f.) Bei einer staatlichen Angebotsförderung fließen die finanziellen Mittel unmittelbar den Anbietern<br />

von Weiterbildung zu, damit diese ihre Angebote vorhalten können. Die Subventionierung ermöglicht niedrige<br />

Preise (bis hin zu kostenloser Teilnahme) und kann so die Nachfrage auf spezielle Angebote lenken. (vgl. Balzer<br />

2001, S. 19; Hummelsheim 2010, S. 23; Expertenkommission 2002, S. 142) Angebotsförderung kann institutionenbezogen<br />

oder projektbezogen erfolgen. In Deutschland etwa bekommen die Anbieter über die Weiterbildungsgesetze<br />

eine institutionelle Förderung, welche v. a. Personal- und Angebots-/Unterrichtskosten bezuschusst.<br />

In der nachfragorientierten Finanzierung werden dagegen direkt die potenziellen Nutzer von Weiterbildung mit<br />

Kaufkraft ausgestattet. So sollen die weiterbildungsinteressierten Individuen und Unternehmen in ihrer Eigenverantwortung<br />

gestärkt werden. (vgl. Hummelsheim 2010, 24; Expertenkommission 2002, 17) Sie sollen finanziell<br />

in die Lage versetzt werden (durch Geld oder geldwertes Äquivalent), für ihren Bedarf möglichst passende<br />

Weiterbildung nachzufragen. Darüber wird das Weiterbildungsangebot – so die Annahme – positiv beeinflusst<br />

im Hinblick auf Qualität, Wettbewerbsfähigkeit und Passgenauigkeit. (vgl. Balzer 2001, 20) Aktuell werden vor<br />

allem Bildungsgutscheine diskutiert und seit 2003 auf Bundes- wie auch auf Länderebene verstärkt eingeführt<br />

(jüngstes Beispiel: Thüringer Bildungsscheck). Aber auch Darlehen oder etwa Stipendien fallen unter diese Kategorie.<br />

Bei Bezeichnungen wie Angebots- oder Nachfrageförderung muss jedoch immer im Auge behalten<br />

werden, dass es in der gesamten Weiterbildung (immer schon) einen Finanzierungsmix gab und gibt. Die öffentliche<br />

Ko-Finanzierung dient zwar als Grundfinanzierung, ist allerdings nur in wenigen Bereichen kostendeckend.<br />

(vgl. Käpplinger 2011b)<br />

Etwas anders gelagert sind in dieser Systematik Anreizsysteme. Mit diesen wird die Teilnahme an Weiterbildung<br />

indirekt gefördert, etwa dadurch, dass Weiterbildungskosten als Werbungskosten steuerlich abgesetzt werden<br />

können. Balzer zählt dazu auch Einarbeitungs-/Eingliederungszuschüsse, deren primäres Ziel die Einstellung<br />

schwer vermittelbarer Arbeitssuchender ist. Dabei wird vor allem die Phase der notwendigen Qualifizierung<br />

unterstützt. Auch Fonds fallen bei Balzer unter Anreizsysteme. (vgl. Balzer 2001, S. 21)<br />

Abbildung 3: Anreizsysteme nach Balzer (2001)<br />

Quelle: Balzer 2001, 21<br />

Hummelsheim (2010) stellt im Anschluss an Balzer eine Systematisierung vor, die ebenfalls zunächst grundsätzlich<br />

Angebots- und Nachfrageorientierung unterscheidet. Sowohl auf der Angebots- als auch auf der Nachfrageseite<br />

wird dann zwischen direkter und indirekter Förderung unterschieden, wobei indirekte Förderung jeweils<br />

ausschließlich Steuererleichterungen meint. Auf der Seite der direkten Nachfrageförderung finden sich<br />

dann Stipendien, Darlehen, Zuschüsse, Prämien und Gutscheine.<br />

Erik Haberzeth, Claudia Kulmus, Monika Stanik – Arbeitsbericht <strong>No</strong>. 5 10

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