Seite 35
Seite 35
Seite 35
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
24<br />
02 • 2010<br />
Mitarbeiter a 100 Jahre Kochkultur – Geschichte des Hüttenwerkes in Du-Huckingen, Teil 5:<br />
Arbeitskampf – Kampf um Arbeit!<br />
Der fünfte und letzte Teil unserer Serie über<br />
die Geschichte des Hüttenwerks in Duisburg<br />
Huckingen umspannt im Groben die zurück<br />
liegenden 25 Jahre – eine Zeit des Umbruchs<br />
und der Veränderungen, die so mancher<br />
Mitarbeiter noch selbst mit erlebt hat. Und<br />
sich daher bestens erinnern kann. Doch lesen<br />
Sie selbst.<br />
Am 16. November 1987 trafen sich zum ersten<br />
Mal die Spitzen der drei großen Stahlerzeuger<br />
in Duisburg: Gerhard Cromme von<br />
der Krupp Stahl AG, Heinz Kriwet von der<br />
Thyssen Stahl AG und WulfDietrich Liestmann<br />
von der MannesmannröhrenWerke<br />
AG. Thema dieses Spitzengesprächs war die<br />
Zukunft der Stahlindustrie in Duisburg.<br />
Eine Region steht Kopf<br />
Schon bald sickerte nach außen, dass das<br />
Hüttenwerk in Rheinhausen geschlossen<br />
werden sollte – die Region stand Kopf.<br />
Streiks, Protestaktionen, Ausarbeitung von<br />
Alternativvorschlägen: Tausende Menschen<br />
engagierten sich, um die Stilllegung des<br />
Hüt tenwerks und den Abbau mehrerer tau<br />
send Arbeitsplätze zu verhindern. Aus<br />
Seit 1992 Teil der neuen Hüttenkultur:<br />
die HKM-Zeitschrift<br />
schlag gebend für den Weiterbetrieb der<br />
Stahlerzeugung in Huckingen waren die<br />
dort vorhandenen Rundstranggießanlagen.<br />
Solche Anlagen gab es in Rheinhausen nicht,<br />
sie hätten dort neu gebaut werden müssen.<br />
Ein weiterer Pluspunkt: die damals größte<br />
und modernste Kokerei der Welt. Die Millionen<br />
summen, die Ende der 1970er und An<br />
fang der 1980er in das Huckinger Hüt ten<br />
werk investiert worden waren – jetzt machten<br />
sie sich bezahlt.<br />
Hüttenwerke Krupp<br />
Mannes mann GmbH:<br />
„Ein Kind der Not“<br />
Die neue Gesellschaft, kurz: HKM, nahm<br />
zum 1. Januar 1990 ihren Betrieb auf. Beide<br />
Mut tergesellschaften, die Krupp Stahl AG<br />
wie die MannesmannröhrenWerke AG, wa<br />
ren daran mit 50 Prozent beteiligt. Parallel<br />
zu den organisatorischen Veränderungen<br />
wur den unter anderem die Gießkapazitäten<br />
im Stahlwerk erhöht und der Hochofen A<br />
neu zugestellt, um für die neuen He raus<br />
forderungen optimal gerüstet zu sein. Auch<br />
die Belegschaftsplanung spiegelte das Gemein<br />
schaftsprojekt wider: Rund 2.000 Mit<br />
Ein Puzzle aus vielen Teilen:<br />
die Baustelle von LEEP an der Sinteranlage<br />
arbeiter sollten in den kommenden Jahren<br />
sukzessive aus Rheinhausen über den Rhein<br />
wechseln und in Huckingen einen gleichwertigen<br />
Arbeitsplatz erhalten.<br />
Bereits in der großen Stahlkrise der<br />
ersten Hälfte der 1990er Jahre zeigten sich<br />
die strategischen Vorteile der G e mein<br />
schafts unternehmung. Zwar sank auch in<br />
Huckingen die Auslastung, aber in der da <br />
mals fast alltäglichen Zeitungsdebatte um<br />
die Schließung von Stahlstandorten tauchte<br />
die HKM nicht auf. Und bereits im Sommer<br />
1994 konnte das Hüttenwerk in Huckingen<br />
mit fast 4,5 Millionen Tonnen die höchste<br />
Rohstahlerzeugung in der bisherigen Ge <br />
schichte des Standorts verzeichnen.<br />
Neue Leitbilder<br />
Die Integration so vieler neuer Mitarbeiter<br />
konn te nur mit einer neuen Firmenkultur<br />
gelingen: Als Grundlage dafür wurde ein<br />
neues Unternehmensleitbild erarbeitet, das<br />
den Mitarbeitern im Sommer 1992 vorgestellt<br />
wurde. Das heute mit Überzeugung<br />
gebrauchte „Wir bei HKM“ – hier hat es<br />
sei ne Wurzeln. An die Erfahrungen mit der<br />
Ein führung des Unternehmensleitbildes