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02 • 2010<br />

Mitarbeiter a 100 Jahre Kochkultur – Geschichte des Hüttenwerkes in Du-Huckingen, Teil 5:<br />

Arbeitskampf – Kampf um Arbeit!<br />

Der fünfte und letzte Teil unserer Serie über<br />

die Geschichte des Hüttenwerks in Duisburg­<br />

Huckingen umspannt im Groben die zurück<br />

liegenden 25 Jahre – eine Zeit des Umbruchs<br />

und der Veränderungen, die so mancher<br />

Mitarbeiter noch selbst mit erlebt hat. Und<br />

sich daher bestens erinnern kann. Doch lesen<br />

Sie selbst.<br />

Am 16. November 1987 trafen sich zum ersten<br />

Mal die Spitzen der drei großen Stahlerzeuger<br />

in Duisburg: Gerhard Cromme von<br />

der Krupp Stahl AG, Heinz Kriwet von der<br />

Thyssen Stahl AG und Wulf­Dietrich Liestmann<br />

von der Mannesmannröhren­Werke<br />

AG. Thema dieses Spitzengesprächs war die<br />

Zukunft der Stahlindustrie in Duisburg.<br />

Eine Region steht Kopf<br />

Schon bald sickerte nach außen, dass das<br />

Hüttenwerk in Rheinhausen geschlossen<br />

werden sollte – die Region stand Kopf.<br />

Streiks, Protestaktionen, Ausarbeitung von<br />

Alternativvorschlägen: Tausende Menschen<br />

engagierten sich, um die Stilllegung des<br />

Hüt tenwerks und den Abbau mehrerer tau­<br />

send Arbeitsplätze zu verhindern. Aus­<br />

Seit 1992 Teil der neuen Hüttenkultur:<br />

die HKM-Zeitschrift<br />

schlag gebend für den Weiterbetrieb der<br />

Stahlerzeugung in Huckingen waren die<br />

dort vorhandenen Rundstranggießanlagen.<br />

Solche Anlagen gab es in Rheinhausen nicht,<br />

sie hätten dort neu gebaut werden müssen.<br />

Ein weiterer Pluspunkt: die damals größte<br />

und modernste Kokerei der Welt. Die Millionen<br />

summen, die Ende der 1970er und An­<br />

fang der 1980er in das Huckinger Hüt ten­<br />

werk investiert worden waren – jetzt machten<br />

sie sich bezahlt.<br />

Hüttenwerke Krupp<br />

Mannes mann GmbH:<br />

„Ein Kind der Not“<br />

Die neue Gesellschaft, kurz: HKM, nahm<br />

zum 1. Januar 1990 ihren Betrieb auf. Beide<br />

Mut tergesellschaften, die Krupp Stahl AG<br />

wie die Mannesmannröhren­Werke AG, wa­<br />

ren daran mit 50 Prozent beteiligt. Parallel<br />

zu den organisatorischen Veränderungen<br />

wur den unter anderem die Gießkapazitäten<br />

im Stahlwerk erhöht und der Hochofen A<br />

neu zugestellt, um für die neuen He raus­<br />

forderungen optimal gerüstet zu sein. Auch<br />

die Belegschaftsplanung spiegelte das Gemein<br />

schaftsprojekt wider: Rund 2.000 Mit­<br />

Ein Puzzle aus vielen Teilen:<br />

die Baustelle von LEEP an der Sinteranlage<br />

arbeiter sollten in den kommenden Jahren<br />

sukzessive aus Rheinhausen über den Rhein<br />

wechseln und in Huckingen einen gleichwertigen<br />

Arbeitsplatz erhalten.<br />

Bereits in der großen Stahlkrise der<br />

ersten Hälfte der 1990er Jahre zeigten sich<br />

die strategischen Vorteile der G e mein­<br />

schafts unternehmung. Zwar sank auch in<br />

Huckingen die Auslastung, aber in der da ­<br />

mals fast alltäglichen Zeitungsdebatte um<br />

die Schließung von Stahlstandorten tauchte<br />

die HKM nicht auf. Und bereits im Sommer<br />

1994 konnte das Hüttenwerk in Huckingen<br />

mit fast 4,5 Millionen Tonnen die höchste<br />

Rohstahlerzeugung in der bisherigen Ge ­<br />

schichte des Standorts verzeichnen.<br />

Neue Leitbilder<br />

Die Integration so vieler neuer Mitarbeiter<br />

konn te nur mit einer neuen Firmenkultur<br />

gelingen: Als Grundlage dafür wurde ein<br />

neues Unternehmensleitbild erarbeitet, das<br />

den Mitarbeitern im Sommer 1992 vorgestellt<br />

wurde. Das heute mit Überzeugung<br />

gebrauchte „Wir bei HKM“ – hier hat es<br />

sei ne Wurzeln. An die Erfahrungen mit der<br />

Ein führung des Unternehmensleitbildes

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