„Allein kann ich gar nichts bewegen!“ - Belfor
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Thema: Team. Eine Reportage<br />
Alpinisten im Stahlwerk<br />
Im Einsatz sind wieder viele Experten: unter anderem Ingenieure,<br />
Gerüstbauer, Entsorgungsunternehmen, Klimatechniker,<br />
Alpinisten. Alpinisten? Sie helfen, bei der Sanierung<br />
Zeit zu sparen, weil sie auch ohne Gerüst arbeiten können.<br />
Gerüstbau kostet Zeit, und die ist kostbar, wenn eine laufende<br />
Kranbahn das Zeitfenster für die Sanierung nur einen<br />
Spalt breit öffnet. BELFOR saniert also auf einem Gerüst von<br />
unten, gle<strong>ich</strong>zeitig sind die „Höhenexperten<strong>“</strong> unterm Dach<br />
im Einsatz – am Seil.<br />
Inzwischen hat der Sachverständige Hunderte von Proben<br />
entnommen und im Labor analysiert. Er begleitet die<br />
Sanierung kontinuierl<strong>ich</strong>, nach einzelnen Schritten führt er<br />
Kontrollen durch. Die Ergebnisse sind durchweg negativ, bedeuten<br />
also für den Sanierungsverlauf nur Positives. Auch<br />
die Analysen und Kontrollen durch die Behörden für Arbeitsschutz<br />
und Umweltschutz fallen alle erfreul<strong>ich</strong> aus.<br />
Arbeitstemperatur: hoch. Stimmung: gut.<br />
Der Juli kommt. BELFOR ist immer noch da. Und arbeitet mit<br />
der gle<strong>ich</strong>en Akribie wie vor sieben Monaten. Draußen ist<br />
es heiß, im Stahlwerk aufgrund der Abwärme noch heißer.<br />
Schweres Arbeiten, bei diesen Temperaturen, vor allem in der<br />
Höhe und in voller Schutzausrüstung: mit Anzug, Maske und<br />
Funktionsunterwäsche. Also finden in kurzen Abständen<br />
Pausen statt. An der Schleuse wartet der Nächste. Luftkühler<br />
mit 15.000 Kubikmetern pro Stunde können den schlimmsten<br />
Schweiß trocknen und Temperaturen in geschlossenen<br />
Räumen von über 50 Grad Celsius um mehr als 20 Grad<br />
reduzieren. In den offenen Hallenbere<strong>ich</strong>en gestalten leistungsstarke<br />
Coolspots erträgl<strong>ich</strong>e Temperaturen. Eine der<br />
w<strong>ich</strong>tigsten Arbeitsanweisungen für die Mannschaft ist:<br />
Trinken! Wasser fließt literweise, die Projektleiter verteilen<br />
Mineralstoffe. So mancher spürt seine Grenzen. Currywurst,<br />
Pizza und Döner halten den strapazierten Körper und die<br />
Seele zusammen. Trotz allem: Auch wenn der Einsatz den<br />
Arbeitern alles abfordert – die Stimmung stimmt.<br />
Und das W<strong>ich</strong>tigste: N<strong>ich</strong>t einen einzigen Arbeitsunfall<br />
hat es in der ganzen Zeit gegeben.<br />
Das muss stimmen:<br />
Kompetenz<br />
und Chemie<br />
Im Interview: Sachverständiger<br />
Dr. Heinz Schiffers, Inhaber des<br />
Chemischen Sachverständigen-<br />
büros Dr. H. Schiffers, Aachen,<br />
und M<strong>ich</strong>ael Klatzek, Betriebs-<br />
ingenieur Elektrotechnik und<br />
Projektleiter für die Sanierung<br />
bei HKM (Hüttenwerke<br />
Krupp Mannesmann)<br />
Herr Dr. Schiffers, welche Faktoren<br />
beeinflussen die Arbeit eines Sachverständigen<br />
nach einem Schaden?<br />
Dr. Schiffers: Aus der S<strong>ich</strong>t des Sachverständigen<br />
ist es w<strong>ich</strong>tig, dass dieser<br />
unmittelbar eingeschaltet wird. Je<br />
zeitnaher dies passiert, desto schneller<br />
<strong>kann</strong> das Sanierungsunternehmen die<br />
erforderl<strong>ich</strong>en Maßnahmen ergreifen.<br />
In der Folge ist eine enge Zusammenarbeit<br />
zwischen Sachverständigen, Vers<strong>ich</strong>erer,<br />
Sanierern und Betroffenen<br />
entscheidend.<br />
Was passiert, nachdem der Sachverständige<br />
eingeschaltet wird?<br />
Dr. Schiffers: In allen Bere<strong>ich</strong>en, in denen<br />
eine Kontamination erfolgt ist bzw.<br />
vermutet wird, werden Beprobungen<br />
entnommen und im Labor analysiert.<br />
Der Sachverständige erstellt ein Gutachten,<br />
das Schadstoffbelastungen in<br />
Art und Verteilung erfassst.<br />
Wie gestaltet s<strong>ich</strong> die Zusammenarbeit<br />
von Sachverständigen und Sanierungsunternehmen<br />
beim Sanierungskonzept?