05.12.2012 Aufrufe

1/2010 IAG-Report - Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung

1/2010 IAG-Report - Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung

1/2010 IAG-Report - Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

1<br />

Neben der Differenzierung nach Funktionen lässt sich eine im Bereich der Evaluationsforschung<br />

etablierte Perspektive der Differenzierung nach Struktur-, Prozess- und Ergebnisebene<br />

(vgl. Donabedian1980), die sich um eine vierte, die Ziel- bzw. kulturelle Ebene erweitern<br />

lässt (vgl. hierzu wie auch zu den damit verbundenen theoretischen Prämissen Schmidt<br />

2008), als Bewertungsmaßstab für die Qualität von Evaluationen einbringen. Die einzelnen<br />

Evaluationsstandards und Qualitätsindikatoren lassen sich den damit beschriebenen Dimensionen<br />

zuordnen. So charakterisiert die Zielebene grundsätzliche Ausrichtungen, die Kultur<br />

der Evaluation und damit verbundene Werte. Mit Blick auf die Standards der Evaluation lassen<br />

sich entsprechend Fairness-Standards zuordnen. Die Strukturebene beschreibt die materiellen<br />

und personellen Voraussetzungen für Evaluationen. Neben einer hinreichenden<br />

Ausstattung sind hiermit insbesondere die notwendigen Kompetenzen sowohl auf Seiten der<br />

Evaluatorinnen und Evaluatoren als auch auf Seiten der Auftraggebenden gemeint, wie sie in<br />

Empfehlungen der DeGEval definiert werden (vgl. DeGEval 2008a und DeGEval 2007). Die<br />

Prozessebene umfasst Standards und Kriterien, die sich auf das Evaluationsverfahren selbst<br />

beziehen und entsprechend sowohl Durchführungs- als auch Genauigkeitsstandards betreffen.<br />

Schließlich lassen sich maßgeblich für die Ergebnisebene zum Einen die Qualität bzw.<br />

der Erklärungsgehalt der Ergebnisse, zum Anderen die Verwendung der Ergebnisse beschreiben.<br />

Entlang der Differenzierungen nach Funktionen der Evaluation und unterschiedlichen Qualitätsebenen<br />

lässt sich nun eine Heuristik entwickeln, die als Orientierung dienen kann, um<br />

Evaluationen zu kategorisieren, wie Abbildung 2 zeigt:<br />

Abbildung 2: Heuristik, um Evaluationen zu kategorisieren<br />

Dieses Raster ist zunächst hilfreich, um z. B. die Relevanz unterschiedlicher Qualitätsebenen<br />

für die Erfüllung der jeweiligen Funktionen zu taxieren. So lässt sich z. B. festhalten,<br />

dass die Klärung von Evaluationszielen in der Regel im Kontext der Entwicklungsfunktion<br />

von Evaluation anderen Prämissen unterliegt als im Kontext einer Kontrollfunktion, unter der<br />

zumeist die Zielqualität extern vorgegeben und nicht zwingend mit allen Akteurgruppen abgestimmt<br />

wird. Dies gestaltet sich unter der Entwicklungsperspektive von Evaluation anders,<br />

<strong>IAG</strong>-<strong>Report</strong> 1/<strong>2010</strong> - 23 -

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!