05.12.2012 Aufrufe

1/2010 IAG-Report - Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung

1/2010 IAG-Report - Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung

1/2010 IAG-Report - Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

3 Evaluation der Kleinbetriebsbetreuung nach BGV A2<br />

11 Evaluation der BGV A2 bei der BG Transport und<br />

Verkehrswirtschaft<br />

Dr. Andreas Patorra - Berufsgenossenschaft für Transportwirtschaft und Verkehr<br />

(BG Verkehr) &<br />

Marlen Kaufmann - Institut für Arbeit und Gesundheit (<strong>IAG</strong>)<br />

Hintergrund<br />

Die betriebsärztliche und sicherheitstechnische Betreuung ist in jedem Unternehmen, das<br />

Arbeitnehmer beschäftigt, Pflicht. Dies regelt jede Berufsgenossenschaft in der Unfallverhütungsvorschrift<br />

„Betriebsärzte und Fachkräfte für Arbeitssicherheit“ (BGV A2). Die BG Verkehr<br />

hat dafür ein auf die Branchen ausgerichtetes Konzept entwickelt, dessen Wirksamkeit<br />

mit wissenschaftlicher Begleitung durch das Institut für Arbeit und Gesundheit (<strong>IAG</strong>) der<br />

DGUV untersucht wurde.<br />

Die BG Verkehr ist am 01.01.<strong>2010</strong> aus der Fusion der Berufsgenossenschaft für Fahrzeughaltungen<br />

(BGF) und der See-Berufsgenossenschaft (See-BG) entstanden. Die BGV A2 der<br />

See-BG ist bislang noch nicht erlassen. Die Unfallverhütungsvorschrift der ehemaligen Berufsgenossenschaft<br />

für Fahrzeughaltungen wurde 2005 in Kraft gesetzt und ist weiterhin in<br />

deren Zuständigkeitsbereich rechtskräftig. Aus diesem Grund wird die Evaluation getrennt<br />

durchgeführt. Die nachfolgenden Ausführungen beziehen sich daher ausschließlich auf den<br />

Bereich der ehemaligen BGF.<br />

Eine Besonderheit der Branche ist die vergleichsweise große Anzahl kleiner Betriebe mit<br />

einem bis zehn Beschäftigten (ca. 70.000 bis 80.000 Betriebe), mit einer jährlichen „Fluktuation“<br />

von etwa 30.000 Betrieben. Beispiele sind Unternehmen des Güterkraftverkehrs, Taxigewerbe,<br />

Kurier-/Express-/Postdienste oder Fahrschulen. Diese haben oftmals keine feste<br />

Betriebsstätte. Sowohl Unternehmer als auch Beschäftigte sind sehr viel unterwegs, der<br />

ständige Arbeitsplatz befindet sich meistens im Fahrzeug. Die Umsetzung von Arbeitssicherheit<br />

und Gesundheitsschutz stellt daher für die Unternehmer dieser so genannten instationären<br />

Kleinbetriebe eine besondere Herausforderung dar.<br />

Durchführung<br />

Kleinbetriebe der BG Verkehr können seit 2005 bei der betriebsärztlichen und sicherheitstechnischen<br />

Betreuung zwischen der Regelbetreuung und der alternativen Betreuung wählen.<br />

Die Genehmigung der entsprechenden Unfallverhütungsvorschrift „Betriebsärzte und<br />

Fachkräfte für Arbeitssicherheit“ (BGV A2) hing allerdings davon ab, dass die Regelungen<br />

spätestens nach fünf Jahren mit Blick auf ihre Wirksamkeit überprüft werden.<br />

Daher wurde von April bis Juli 2009 eine Befragung von Betrieben zur Umsetzung der BGV<br />

A2 durchgeführt, entsprechend den Vorgaben des Fachausschusses Organisation des Arbeitsschutzes<br />

(FA ORG). Die Evaluation wurde beschränkt auf die Umsetzung der Regelbetreuung<br />

gemäß BGV A2, Anlage 1, d. h. Unternehmen mit maximal zehn Beschäftigten, da<br />

das alternative Betreuungsmodell (Anlage 3) bislang kaum in Anspruch genommen wurde<br />

und eine Bewertung des Modells zum jetzigen Zeitpunkt nicht sinnvoll erschien. Die Stichprobengröße<br />

wurde anhand der Formel für endliche Grundgesamtheiten festgelegt. Bei einer<br />

Grundgesamtheit von etwa 70.000 regelbetreuten Betrieben ergibt sich als erforderliche<br />

Mindestanzahl N=382.<br />

Die Befragung erfolgte per Fragebogen im standardisierten Interview einer Aufsichtsperson<br />

mit dem Unternehmer. Durch diese Vorgehensweise sollte eine hohe Rücklaufquote und<br />

somit die erforderliche Stichprobengröße erreicht werden. Die Auswahl der Betriebe erfolgte<br />

<strong>IAG</strong>-<strong>Report</strong> 1/<strong>2010</strong> - 41 -

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!