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1/2010 IAG-Report - Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung

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2 Evaluation von Kampagnen<br />

9 Ebenenmodell zur Evaluation von Kampagnen<br />

Esin Taşkan-Karamürsel - Institut für Arbeit und Gesundheit (<strong>IAG</strong>)<br />

Einleitung<br />

In Deutschland wird nach den ersten beiden Präventionskampagnen „Aktion Sicherer Auftritt“<br />

und „Deine Haut – die wichtigsten 2m2 deines Lebens“ bereits zum dritten Mal von allen<br />

Trägern der gesetzlichen <strong>Unfallversicherung</strong> eine gemeinschaftlich konzipierte Präventionskampagne<br />

„Risiko raus!“ mit dem Themenschwerpunkt „Sicher Fahren und Transportieren“<br />

durchgeführt. In einem Zeitraum von zwei Jahren werden dabei die Präventionsleistungen in<br />

koordinierten Maßnahmenkombinationen und mit verschiedenen Mitteln in einer konkreten<br />

Abfolge oder Vernetzung erbracht, um bei einer oder mehreren festgelegten Zielgruppen<br />

bestimmte Wirkungen mit einem definierten Aufwand, zu erzielen.<br />

Aus der Evaluation der Dachkampagne und den Evaluationen einzelner Trägerkampagnen in<br />

den letzten Jahren konnten an dem Institut für Arbeit und Gesundheit der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesetzliche</strong>n<br />

<strong>Unfallversicherung</strong> (<strong>IAG</strong>) für die Evaluation zukünftiger Kampagnen wichtige Erkenntnisse<br />

gewonnen werden. Sie werden für die Evaluation der neuen Kampagne „Risiko raus!“<br />

nun umgesetzt und im Folgenden berichtet.<br />

Entwicklung der Kampagnenziele<br />

Zunächst einmal wurde deutlich, dass die Ziele der Präventionskampagne frühzeitig formuliert<br />

werden müssen, damit sie in die Evaluation einbezogen werden können. Denn von den<br />

Zielen werden die Indikatoren für die Evaluation abgeleitet. Bei den ersten beiden Kampagnen<br />

wurden die Ziele oft in einem zeitintensiven Prozess bestimmt, bei dem Experten der<br />

gesetzlichen <strong>Unfallversicherung</strong> zu einer Übereinkunft gelangten. So wurden die Ziele explizit<br />

oft erst spät niedergeschrieben. Sie konnten zwar als Vergleichskriterium in die Evaluation<br />

noch einbezogen werden, allerdings zu dem Preis, dass die Ziele nicht mehr auf ihre Messbarkeit<br />

hin überprüft werden konnten. Darüber hinaus blieb nicht immer genug Zeit, um ein<br />

methodisch belastbares Evaluationsdesign zu planen. Eine systematischere Herangehensweise<br />

an die Formulierung von Zielen wurde gefordert. Dem wurde mit Hilfe der iga-Methode<br />

zur Entwicklung von arbeitsweltbezogenen Präventionszielen Rechnung getragen. Bei dieser<br />

Methode wird im ersten Schritt mit einem Rangordnungsverfahren eine systematische Datenanalyse<br />

vorhandener Statistiken der <strong>Unfallversicherung</strong>sträger vorgenommen. Im zweiten<br />

Schritt werden von einem Expertengremium auf Grundlage der Daten die Ziele ausgewählt<br />

und messbare Teilziele abgeleitet. Dieses Vorgehen wurde mit Erfolg auf die Präventionskampagne<br />

„Risiko raus!“ angewandt, sodass die Ziele rechtzeitig vorlagen und die Evaluation<br />

bereits anderthalb Jahre vor Beginn der Kampagne geplant werden konnte.<br />

Zentrale Fragen der Kampagnenevaluation<br />

Für die Evaluation von Präventionskampagnen stehen vorrangig drei zentrale Fragen im<br />

Vordergrund:<br />

1. Was haben die Akteure bzw. Träger an Maßnahmen geplant und durchgeführt?<br />

2. Was haben die Zielgruppen davon mitbekommen?<br />

3. Was kann an dem Prozess der Kampagne verbessert werden?<br />

Bisher wurde insbesondere die zweite und dritte Frage im Hinblick auf bisherige Evaluationen<br />

bemüht. Die grundsätzliche erste Frage, in welchem Umfang, welcher Art von Aktivitäten<br />

und Maßnahmen bei welchen Zielgruppen Verbreitung finden, konnte bei der ersten Kam-<br />

<strong>IAG</strong>-<strong>Report</strong> 1/<strong>2010</strong> - 33 -

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