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Holz besteht jede Prüfung - Mikado

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11.2009<br />

November<br />

ISSN 0944-5749<br />

12,80 C=<br />

mikado web award 2009<br />

Websites auf<br />

dem Laufsteg<br />

Existenzgründer<br />

Die 12 Gebote<br />

Alpenresort<br />

Zauber der Zeder<br />

Organ von<br />

Organ der Europäischen<br />

Vereinigung des <strong>Holz</strong>baus<br />

Unternehmermagazin für <strong>Holz</strong>bau und Ausbau<br />

Bauphysik<br />

<strong>Holz</strong> <strong>besteht</strong> <strong>jede</strong> <strong>Prüfung</strong>


Editorial<br />

Christoph Maria Dauner,<br />

Chefredakteur mikado<br />

Vorstellung trifft Realität<br />

Stell Dir vor, es ist Wirtschaftskrise und die Zimmerer machen nicht mit. Der abgewandelte<br />

1980er-Sponti-Spruch scheint die aktuelle Auftragslage der <strong>Holz</strong>bauer ganz gut zu treffen.<br />

Zwar spricht Ullrich Huth, Vorsitzender von <strong>Holz</strong>bau Deutschland, beim Neubau nach<br />

wie vor von einem „nahezu ruhenden Geschäft“, doch die Nachfrage nach Sanierungs-<br />

und Modernisierungsmaßnahmen gleicht dies mehr als aus:<br />

80 Prozent der Mitgliedsbetriebe von <strong>Holz</strong>bau Deutschland<br />

stufen ihre Auftragslage als „sehr gut“ bzw. „gut“ ein, so eine<br />

aktuelle Umfrage.<br />

Stell Dir vor, es ist Wirtschaftskrise und die Zulieferindustrie<br />

macht mit. Dann tritt genau das ein, was zurzeit in Gesprächen<br />

mit <strong>Holz</strong>bauern zu hören ist: Engpässe, Lieferschwierigkeiten,<br />

Wartezeiten. Ob Dämmstoffhersteller oder Dachziegler – am<br />

Mitmachen und gewinnen:<br />

Wählen Sie die<br />

<strong>Holz</strong>bau-Website des Jahres!<br />

Jahresanfang auf der BAU 2009 in München noch positiv gestimmt, ließen sie sich von der<br />

Krisenangst anstecken. Jetzt beweisen ihnen die <strong>Holz</strong>bauer mit vollen Auftragsbüchern, dass<br />

es sich die Bauherren nicht leisten wollen, auf kleiner Flamme zu kochen. Denn gerade<br />

die energetische Sanierung ist eine Investition, die sich rasch auszahlt. Die historisch<br />

niedrigen Geldmarktzinsen bieten den Menschen darüber hinaus wenig Anreiz, Gelder<br />

auf Sparbüchern oder Tagesgeld zu parken. Selbst 80-Jährige entschließen sich aktuell zur<br />

energetischen Sanierung ihrer Immobilie, wie mir ein Zimmerer kürzlich im persönlichen<br />

Gespräch erzählte.<br />

Stell Dir vor, es ist Sanierungsboom und die Zimmerer machen mit. Das, liebe Leser, sollten<br />

Sie sich nicht nur vorstellen, denn die Nachfrage ist da – also holen Sie Ihre Kunden ab.<br />

Tipps, wie Sie bei den Bauherren punkten, finden Sie ab Seite 38.<br />

Ihr<br />

www.mikado-online.de 3


4<br />

mikado 11.2009 Inhalt<br />

<strong>Holz</strong>bau hat Bauphysik fest im Griff<br />

Dass der <strong>Holz</strong>bau mehrgeschossig sein kann, ist kein Geheimnis.<br />

Egal, ob bei der Nachverdichtung in der Großstadt<br />

oder bei einem Schülerwohnheim etwas außerhalb, <strong>Holz</strong><br />

geht immer – solange sich Planer und Ausführende in der<br />

Bauphysik an die Spielregeln halten. Seite 14<br />

Thema des Monats: Bauphysik<br />

14 | Schülerwohnheim<br />

Lego stand Pate für das Modulcontainerkonzept der<br />

MH Modul <strong>Holz</strong> GmbH. In Rehau baute das Unternehmen<br />

aus <strong>Holz</strong>containern ein mehrgeschossiges<br />

Schülerwohnheim.<br />

18 | Mini House<br />

Für Baulücken und Restflächen in Innenstädten<br />

hat ein Forschungsprojekt das Minimum Impact<br />

House entwickelt. Der erste Prototyp steht in<br />

Frankfurt und gehört zu den Gewinnern des Wettbewerbs<br />

„Effizienzhaus 2009“.<br />

22 | Software<br />

Weil die Softwareprogramme für <strong>Holz</strong>bau-<br />

Konstruktionen und für EnEV-Berechnungen von<br />

verschiedenen Herstellern stammen, waren sie<br />

bisher nicht kompatibel. Jetzt gibt es eine erste<br />

Schnittstelle, die die Datenübergabe erlaubt.<br />

Ingenieurholzbau<br />

25 | Industriebau<br />

Der Hallenanbau der Pabst <strong>Holz</strong>industrie im<br />

österreichischen Zeltweg zeigt, dass der Ingenieurholzbau<br />

auch mit großen Lasten umgehen kann.<br />

Man muss nur die richtige Konstruktion finden.<br />

mikado 11.2009<br />

KLAUS-REINER KLEBE<br />

Alter Schuppen neu inszeniert<br />

30 Jahre lang war der ehemalige Güterschuppen am<br />

Bahnhof von Meckenbeuren ungenutzt. Nach langen<br />

Diskussionen über Sinn, Zukunft und Finanzierung<br />

dient der Schuppen heute als Veranstaltungshalle und<br />

ist ein Schmuckstück der Gemeinde. Seite 30<br />

Sanierung und Ausbau<br />

30 | Umbau<br />

30 Jahre lang war der ehemalige Güterschuppen<br />

am Bahnhof von Meckenbeuren ungenutzt.<br />

Heute ist er neu inszeniert und als stark frequentiertes<br />

Veranstaltungszentrum zu einem Schmuckstück<br />

der Gemeinde geworden.<br />

Details im Griff<br />

35 | Brandschutz<br />

Fassaden aus <strong>Holz</strong> sind bei mehrgeschossigen<br />

Gebäuden noch selten zu finden. Neben den<br />

Problemen mit der baurechtlichen Zulässigkeit gibt<br />

es bislang noch zu wenig praktische Erfahrungen<br />

in der brandsicheren Ausführung von<br />

<strong>Holz</strong>fassaden. Planer für vorbeugenden Brandschutz<br />

empfehlen Brandschürzen.<br />

Management<br />

38 | Marketing<br />

Existenzgründungen oder das Platzieren neuer<br />

Produkte im Markt können zu traumhaften<br />

Ergebnissen führen oder mit einem Schuldenberg<br />

enden. Viele Stolpersteine liegen im Bereich<br />

Marketing. Dass das nicht sein muss, zeigt mikado-<br />

Autor Hans-Jürgen Borchardt.<br />

WOLFRAM JANZER


Der Zauber der Taiga erobert Tirol<br />

Schon als Tatiana Maksimova die Entscheidung traf,<br />

ein neues Hotel in der Osttiroler Gemeinde Hopfgarten<br />

zu errichten, stand der Name fest: „Zedern Klang“<br />

sollte das Haus heißen, in Erinnerung an die Bäume<br />

in der Taiga, der Heimat der Bauherrin. Seite 62<br />

<strong>Holz</strong>bau und Forschung<br />

51 | Feldstudie<br />

Kaum eine andere <strong>Holz</strong>bauweise diskutieren Fachkreise<br />

so kontrovers wie den Blockbau.<br />

Eine Felduntersuchung an 20 Objekten<br />

ergab wertvolle Fakten zu Dauerhaftigkeit und<br />

Risikopotenzialen.<br />

Zimmermeisterdach<br />

54 | Anwendungstechnik<br />

Je flacher das Dach ist, desto höher sind<br />

die Anforderungen an das Dachdeckungsmaterial.<br />

Für moderne Tondachziegel sind Dachneigungen<br />

bis zu 10° kein Problem, wenn Design,<br />

technische Ausstattung und Oberfläche für die<br />

erforderliche Regen- und Windeintragssicherheit<br />

stimmen.<br />

<strong>Holz</strong>welten<br />

62 | Ferienhotel<br />

Sie ist die Königin der Taiga. Nach wissenschaftlichen<br />

Untersuchungen ist die Zeder so ziemlich für<br />

alles und für <strong>jede</strong>n gut. In Hopfgarten im Osttiroler<br />

Defereggental verlieh der sagenumwobene Baum<br />

einem Hotel seinen Namen: „Zedern Klang“ ist ein<br />

Ferienhotel der besonderen Art.<br />

HOTEL ZEDERN KLANG<br />

Rubriken<br />

mikado web award 2009<br />

Zum vierten Mal küren die mikado-<br />

Leser den besten Web-Auftritt der<br />

<strong>Holz</strong>baubranche. Zu gewinnen gibt<br />

es drei mal ein Wochenende im<br />

<strong>Holz</strong>hotel. Seite 6<br />

3 | Editorial<br />

8 | Kurz und bündig<br />

34 | Bücher<br />

37 | Ihr gutes Recht<br />

42 | Produkte<br />

50 | Tipps und Termine<br />

50 | Verband aktuell<br />

56 | Branchenführer<br />

58 | Landesbeirat <strong>Holz</strong> Bayern<br />

59 | Unternehmen<br />

61 | Inserentenverzeichnis<br />

66 | Vorschau/Impressum<br />

Titel: Klaus-<br />

Reiner Klebe;<br />

james steidl,<br />

iStockphoto.com;<br />

Hotel Zedern<br />

Klang<br />

Bild Downloadkasten:<br />

Bart Claeys,<br />

iStockphoto.com<br />

Ein Magazin der<br />

WEKA MEDIA<br />

GmbH & Co. KG<br />

www.mikado-online.de 5


6<br />

Gewinnen Sie ein<br />

Ihre Stimme zählt!<br />

Sie können nur gewinnen: mikado verlost 3 x 2 Übernachtungen im<br />

Doppelzimmer inkl. Frühstück in den Tiroler Wellness-Hotels<br />

Rosa Alpina und Zedern Klang – Luxus und Entspannung ganz in <strong>Holz</strong>!<br />

Beurteilen Sie die Webauftritte<br />

nach den Kriterien<br />

▸ Design und Nutzen<br />

▸ Inhalt und Übersichtlichkeit<br />

Abstimmen können Sie im Internet<br />

unter www.mikado-online.de.<br />

Dort finden Sie auch die detaillierten<br />

Bedingungen.<br />

Zedern Klang<br />

Die Besitzerin ließ alle Inneneinrichtungen<br />

des Hauses aus Zirbelholz erstellen.<br />

So umgibt <strong>Holz</strong> die Gäste vom<br />

Boden bis zur Decke: Sie laufen auf<br />

<strong>Holz</strong>dielen, schlafen im <strong>Holz</strong>bett und<br />

lagern ihre Wäsche in <strong>Holz</strong>schränken.<br />

Im Foyer ließ die Bauherrin sogar<br />

<strong>Holz</strong> in Kunstharz gießen und stellte<br />

dessen gestalterische Elemente heraus<br />

(siehe Seite 62).<br />

mikado 11.2009<br />

Rosa Alpina<br />

Das 1850 gegründete Hotel & Spa<br />

Rosa Alpina in St. Kassian ist ein renommierter<br />

Familienbetrieb, geführt<br />

von Paolo Pizzinini. Sein Restaurant<br />

bekam zwei Michelinsterne verliehen.<br />

Das hauseigene Spa unter der Leitung<br />

seiner Ehefrau Daniela Steiner verwöhnt<br />

die Gäste mit Pool, Finnischer<br />

Sauna und Dampfbad. Es besticht darüber<br />

hinaus durch eine hauseigene<br />

Schönheitsfarm, die auch außerhalb<br />

des Hotels einen hervorragenden Ruf<br />

genießt (siehe mikado 10.2009).<br />

Die Wahl läuft so:<br />

▸ Unter allen Homepages, die wir<br />

Ihnen in diesem Booklet vorstellen,<br />

finden Sie Ihren persönlichen<br />

Favoriten<br />

◂ Hotel Rosa<br />

Alpina:<br />

Außen klassisch<br />

alpin …<br />

▸ Sie senden Ihre Entscheidung an<br />

die Redaktion<br />

▸ Die Homepage mit den meisten<br />

Stimmen gewinnt den mikadoweb-award<br />

▸ Jeder Einsender, der den mikadoweb-award-Gewinner<br />

gewählt<br />

hat, kann gewinnen<br />

Wichtig: Jeder Teilnehmer kann nur<br />

EINE Homepage vorschlagen.<br />

Abstimmen und gewinnen kann<br />

<strong>jede</strong>r – bis auf alle Mitarbeiter der<br />

WEKA MEDIA GmbH & Co. KG und<br />

deren Angehörige.<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Teilnahmeschluss ist:<br />

Montag, 25. November 2009. ▪<br />

▾ … innen stylish<br />

und mit<br />

modernem Flair


exklusives Wochenende!<br />

▴ Die Zeder im<br />

Logo<br />

verspricht von<br />

außen …<br />

▸ … was das<br />

Interieur<br />

hält: Wellness<br />

in <strong>Holz</strong><br />

Anklicken<br />

Abstimmen<br />

Gewinnen<br />

www.mikado-online.de<br />

Mit freundlicher<br />

Unterstützung von<br />

www.mikado-online.de 7


WWW.SOLARDECATHLON.COM<br />

mikado-Interview<br />

8<br />

kurz & bündig<br />

Die richtigen Signale führen zum Erfolg<br />

Der Lebensstil und das Kaufverhalten der Menschen haben sich<br />

in den letzten Jahrzehnten verändert. Marketingstrategien sind<br />

heute in fast allen Branchen von entscheidender Bedeutung.<br />

mikado befragte den Kommunikationsexperten Stefan Theßenvitz<br />

nach der Bedeutung für <strong>Holz</strong>bauunternehmen.<br />

mikado: Herr Theßenvitz, wie<br />

wichtig ist heute für ein <strong>Holz</strong>bauunternehmen<br />

eine durchdachte<br />

Marketingstrategie?<br />

Stefan Theßenvitz: Das Lebenselixier<br />

eines Betriebs sind seine<br />

Kunden. Ohne Kunden ist alles<br />

nichts, da nützt auch keine knallharte<br />

Kostenstrategie. Die Kunden<br />

sind der Dreh- und Angelpunkt<br />

allen unternehmerischen<br />

Handelns, alles andere leitet<br />

sich daraus ab. Marketing bedeutet<br />

„auf den Markt gehen“:<br />

alle eigenen Aktivitäten auf den<br />

Kunden ausrichten. Letztlich<br />

schaffen nur Marketing und Innovation<br />

Mehrwert, der Rest sind<br />

Kosten. Wer keine durchdachte<br />

Marketingstrategie betreibt, der<br />

löst eine Fahrkarte ins Blaue.<br />

Er überlässt dem Zufall, wo die<br />

Reise hingeht. Dabei muss es<br />

umgekehrt laufen. Die Marketingstrategie<br />

ist der Kern <strong>jede</strong>s<br />

erfolgreichen Betriebs.<br />

Solar Decathlon<br />

Welche Rolle spielt dabei der Internetauftritt?<br />

Das Internet ist heute für <strong>jede</strong>s<br />

Unternehmen das Leitmedium<br />

Nr. 1. Ohne eine Website<br />

existiert es praktisch nicht, einfach<br />

weil <strong>jede</strong>r davon ausgeht,<br />

dass es eine hat. Wichtig ist immer,<br />

sich klar zu sein, dass das<br />

eigene Image nicht teilbar ist.<br />

Angenommen, ein Betrieb leistet<br />

zwar hervorragende Arbeit,<br />

aber seine Website ist so lala,<br />

was glauben Sie, denkt ein Online-Besucher?<br />

Bestimmt nicht:<br />

„Die haben so viel Arbeit, dass<br />

sie gar nicht dazu kommen, sich<br />

professionell und zeitgemäß zu<br />

präsentieren!“<br />

Sind nicht Kundenzufriedenheit<br />

und Weiterempfehlungen entscheidend?<br />

Auch, aber nicht nur. Es gibt zwei<br />

erfolgreiche Wege, neue Kunden<br />

zu gewinnen: Weiterempfehlung<br />

Darmstadt ist Weltmeister<br />

Auch 2009 gewinnt der Beitrag der TU Darmstadt den renommierten<br />

„Solar Decathlon“ – zum zweiten Mal hintereinander.<br />

An der vom amerikanischen Energieministerium ausgelobten<br />

„Solarhaus-Weltmeisterschaft“ nahmen 20 Teams amerikanischer<br />

und europäischer Universitäten<br />

teil. In Washington<br />

D.C. mussten sich die Gebäude<br />

zehn <strong>Prüfung</strong>en unterziehen.<br />

www.solardecathlon.de<br />

www.solardecathlon.org<br />

So sehen Sieger aus: das<br />

◂<br />

deutsche Team nach dem Sieg<br />

mikado 11.2009<br />

und Internet. Beide wachsen nun<br />

immer mehr zusammen. Die Bedeutung<br />

des Internets wird in Zukunft<br />

noch stark steigen. Es entwickelt<br />

sich immer mehr zum<br />

sozialen Netz. Was zählt, ist Interaktion<br />

und Erfahrungsaustausch.<br />

Diese Aspekte verknüpfen<br />

erfolgreiche Betriebe mit<br />

Relevanz, denn sie haben ihren<br />

Kunden und Interessenten Wichtiges<br />

zu sagen.<br />

Welche Ästhetik ist für ein <strong>Holz</strong>bauunternehmen<br />

die richtige?<br />

Es gibt keine allgemeingültige<br />

Regel für Ästhetik – außer vielleicht<br />

in der Form, dass man im-<br />

mer mit der Zeit gehen sollte,<br />

um nicht mit der Zeit zu gehen.<br />

Alle großen Marken dieser Welt<br />

sind von Beginn an immer sofort<br />

erkennbar, und zwar einfach<br />

aus dem Grund, weil sie<br />

sich beständig gewandelt haben.<br />

Die konkrete Gestaltung ist<br />

nichts Fertiges und Starres, das<br />

sich ein Unternehmen von außen<br />

überstülpen lässt, sondern<br />

immer visueller Ausdruck des<br />

eigenen Selbstverständnisses,<br />

einer lebendigen Unternehmens-<br />

philosophie.<br />

Aber muss denn nicht der Wurm<br />

dem Fisch und nicht dem Angler<br />

schmecken?<br />

Selbstverständlich. Jeder Betrieb<br />

muss sich klar sein, dass<br />

er nicht alle Menschen gleich-<br />

zeitig ansprechen kann. Die<br />

Menschen lassen sich in Gruppen<br />

Gleichgesinnter gliedern,<br />

in sog. „Milieus“. Jedes dieser<br />

„Ohne einen Internetauftritt existiert<br />

ein Unternehmen praktisch nicht.“<br />

Förderprogramm<br />

Messe sucht gute Ideen<br />

Milieus pflegt einen eigenen<br />

Lebensstil und grenzt sich durch<br />

Design sichtbar von anderen Milieus<br />

ab. Design drückt eine Haltung<br />

aus und signalisiert Werte<br />

und Vorstellungen vom Wünschenswerten.<br />

Das bedeutet,<br />

dass sich <strong>jede</strong>r Betrieb grund-<br />

Das handwerkliche Geschick ist da,<br />

der Kopf voll mit guten Ideen, aber<br />

das Geld für einen Messeauftritt fehlt. Für<br />

junge und innovative Unternehmen nahm<br />

das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle<br />

(BAFA) die „Dach+<strong>Holz</strong> International<br />

2010“ in ihr Messeprogramm auf. Davon profitieren<br />

können Betriebe, die nicht älter als zehn Jahre<br />

sind, weniger als 50 Mitarbeiter beschäftigen und<br />

unter zehn Millionen Euro Umsatz pro Jahr erwirtschaften.<br />

www.bafa.de → Wirtschaftsförderung


FISCHERHAUS<br />

legend darüber klar<br />

werden muss, welche<br />

Milieus er ansprechen<br />

will, um dann entsprechend<br />

milieuspezifisch<br />

zu kommunizieren.<br />

Für den Betrieb geht<br />

es darum, dass ihn<br />

die richtigen Interessenten<br />

als Gleichgesinnten<br />

erkennen.<br />

kurz & bündig<br />

Es kommt also vor allem auf Konsequenz<br />

an?<br />

Genau. Ein Unternehmer muss<br />

sich entscheiden, für wen er wert-<br />

voll sein will, und dann den eingeschlagenen<br />

Weg konsequent<br />

gehen. Das heißt: sorgfältig auf<br />

alle Signale achten, die er aussendet.<br />

Die müssen stimmig sein.<br />

Von Paul Watzlawick stammt<br />

der berühmte Satz: „Wir können<br />

nicht nicht kommunizieren“. Ein<br />

potenzieller Kunde nimmt alle<br />

Signale wahr und interpretiert<br />

sie unbewusst. Deswegen muss<br />

ein Betrieb immer so kommunizieren,<br />

wie ihn ein potenzieller<br />

Kunde wahrnehmen soll.<br />

Herr Theßenvitz, vielen Dank für<br />

das Gespräch.<br />

<strong>Holz</strong>fertighaus<br />

▴ Stefan Theßenvitz<br />

empfiehlt<br />

Unternehmen, sich<br />

auf eine<br />

Kundengruppe<br />

zu konzentrieren<br />

und diese<br />

dann konsequent zu<br />

bewerben<br />

Kubus gewinnt den Cube<br />

Den „Golden Cube 2010“ – die renommierteste Auszeichnung<br />

des deutschen <strong>Holz</strong>fertigbaus – gewann ein<br />

neues Einfamilienhaus im Passivhaus-Standard des bayerischen<br />

Unternehmens Fischer-<br />

Haus. Ein Musterhaus des zukunftsweisenden<br />

Gebäudes steht<br />

seit Mai 2009 in der mittelfränkischen<br />

Stadt Fürth.<br />

www.fischerhaus.de<br />

◂ Dieses <strong>Holz</strong>-Passivhaus im<br />

klassischen Bauhausstil<br />

gewann den Golden Cube 2010<br />

Windkraftanlagen<br />

Neuer Leuchtturm fürs <strong>Holz</strong><br />

Windkraftanlagen aus<br />

<strong>Holz</strong> entwickelte das<br />

Start-up-Unternehmen „TimberTower“.<br />

Die Vorteile gegenüber<br />

ihren Vorbildern aus Stahl:<br />

mehr Stabilität, mehr Sicherheit,<br />

weniger Geräuschemissionen,<br />

längere Lebensdauer und ein 20<br />

bis 30 Prozent niedrigerer Preis.<br />

Demnächst entsteht in Hannover<br />

ein erster Prototyp. Turmhöhen<br />

von 70 bis 160 Metern und<br />

Leistungen von ein bis vier Megawatt<br />

sind geplant. Das Bauprinzip:<br />

mehreckiger Grundriss,<br />

außen eine Kunststoffschicht,<br />

innen ein <strong>Holz</strong>rahmen und 30 cm<br />

dicke Brettsperrholzplatten. Zusammengesetzt<br />

werden die vorgefertigten Elemente<br />

in nur zwei Tagen am Standort. Für ihre Idee<br />

und planerische Leistung erhielten die drei<br />

Jungunternehmer beim Schweighofer Prize 2009<br />

eine Auszeichnung. www.timbertower.de<br />

Deubau 2010<br />

Krise bleibt draußen<br />

▴ Windkraftanlagen<br />

aus <strong>Holz</strong><br />

sollen eine<br />

Höhe bis 160<br />

Meter erreichen<br />

Rund 700 Aussteller warten auf die Besucher der Messe<br />

„Deubau“, die vom 12. bis 16. Januar 2010 in Essen stattfindet<br />

– trotz schwieriger Wirtschaftslage so viele wie beim<br />

letzten Mal im Jahr 2008. Zwölf Hallen informieren über Neuheiten,<br />

Produkte und Dienstleistungen der Baubranche. Einen<br />

besonderen Schwerpunkt legt die Messe 2010 erneut auf<br />

die Ausbauthemen „Renovierung und Modernisierung im Bestand“.<br />

Die Veranstalter rechnen mit rund 80 000 Besuchern<br />

aus dem In- und Ausland. www.deubau.de<br />

▴ Die Deubau 2010 findet wieder in den Hallen der Messe Essen statt<br />

www.mikado-online.de 9


10<br />

<strong>Holz</strong>baupreis 2009<br />

kurz & bündig<br />

Oberösterreich zeigt Klasse<br />

▴ Das neue Wertstoffsammelzentrum Grieskirchen<br />

gewann bei den öffentlichen Bauten<br />

Unter den 93 zum 4. Oberösterreichischen<br />

<strong>Holz</strong>baupreis 2009 eingereichten Bauprojekten<br />

zeichnete die Jury jeweils die besten in<br />

den Kategorien „Wohnungsbauten“, „Gewerbebauten“,<br />

„Öffentliche Bauten“, „Landwirtschaftliche<br />

Bauten“ und „Umbauten“ aus. Zusätzlich vergab<br />

sie auch noch mehrere Anerkennungen und<br />

Sonderpreise. Ästhetik, Baukonstruktion, Energieeffizienz<br />

und Funktionalität waren die vier zentralen<br />

Bewertungskriterien. Die feierliche Preisverleihung<br />

fand am 11. September 2009 im Welser<br />

Messezentrum statt. Detaillierte Informationen<br />

über alle ausgezeichneten Arbeiten sind auf einer<br />

eigenen Wettbewerbswebsite zu finden.<br />

www.holzbaupreis-ooe.at<br />

▴ Ein Sonderpreis „Mischbauweise“ ging an das<br />

Schulzentrum in Taufkirchen<br />

mikado 11.2009<br />

WOLF ARCHITEKTUR<br />

MICHAEL PALFI<br />

JUHR ARCHITEKTURBÜRO<br />

Der Herausgeber nennt<br />

sich „Agentur für Forschung<br />

und Abenteuer“. Dahinter<br />

verbirgt sich der Illustrator<br />

Gottfried Müller.<br />

„Schwermut und Abenteuer<br />

des Hausbaus“ heißt seine<br />

Serie mit 24 Zeichnungen<br />

skurriler Bauwerke verschrobener<br />

Bauherren. Obwohl alle<br />

seiner Fantasie entsprangen,<br />

wirken sie doch real und erinnern<br />

vom Stil an alte Dokumente.<br />

Müller zeigt sich<br />

hier auch als geistreicher Er-<br />

zähler und Meister des schwarzen Humors. Die Drucke sind in<br />

einer Mappe erhältlich, die Originale vom 19. November bis zum<br />

17. Dezember 2009 im Freiburger Architekturforum ausgestellt.<br />

www.agentur-fa.de ı www.architekturforum-freiburg.de<br />

Nachhaltigkeitszertifizierung<br />

Auf der Immobilienmesse<br />

„Expo Real“<br />

verlieh die Deutsche Gesellschaft<br />

für Nachhaltiges<br />

Bauen (DGNB) am<br />

6. Oktober 2009 über 30<br />

Gütesiegel. In der zum<br />

ersten Mal vergebenen<br />

Kategorie „Industriebauten“<br />

erhielt eine<br />

<strong>Holz</strong>halle mit einer Gesamtnote<br />

von 1,4 das<br />

begehrte Gold: die Pro-<br />

Ausstellung<br />

Schwermut und Abenteuer<br />

▴ Die seltsame Form dieses alten Fachwerkhauses<br />

resultiert aus einer über<br />

200 Jahre andauernden Familienfede<br />

Gold für <strong>Holz</strong><br />

▴ Die Produktionsanlage von Sanha Kaimer bei<br />

Dresden erhielt das Gütesiegel in Gold<br />

duktionsanlage des Edelstahlfitting-Herstellers Sanha Kaimer in<br />

Großharthau bei Dresden. Geplant hat das 3250 m 2 große und<br />

2 Mio. Euro teuere Gebäude „Juhr Architekturbüro für Industriebau<br />

und Gesamtplanung“<br />

aus Wuppertal,<br />

ausgeführt<br />

hat es Pletschacher<br />

<strong>Holz</strong>bau aus dem<br />

bayerischen Dasing.<br />

www.dgnb.de<br />

Werner Sobek (l.)<br />

◂<br />

ehrt das Büro Juhr<br />

GOTTFRIED MÜLLER<br />

JUHR ARCHITEKTURBÜRO


BUNDESVERBAND DEUTSCHER FERTIGBAU E.V.<br />

kurz & bündig<br />

Marktforschung<br />

<strong>Holz</strong>branche legt zu<br />

Die Baugenehmigungszahlen bei Eigenheimen gingen von Januar<br />

bis Juli 2009 zwar um 6,6 Prozent zurück, trotzdem steigerten<br />

die <strong>Holz</strong>-Fertigbauunternehmen die Zahl ihrer verkauften Häuser um<br />

7,6 und ihre Umsätze um 4,6 Prozent. Eine positive Grundstimmung<br />

spiegelt sich auch in der Herbstumfrage des Bundesverbands Deutscher<br />

Fertigbau e.V. (BDF) wider: 90 Prozent der Unternehmen gehen<br />

von einer gleichbleibenden oder sogar besseren Marktentwicklung<br />

aus. Ihre Fertigungsanlagen sind bereits für das nächste halbe Jahr<br />

ausgelastet. Die positiven<br />

Zahlen begründet<br />

der Verband mit der<br />

energiesparenden Bauweise,<br />

die bei den Kunden<br />

sehr gut ankommt.<br />

Mit 23,7 Prozent ist der<br />

Marktanteil in Baden-<br />

Württemberg beson-<br />

▴ Haas Fertigbau: Haus „Optima“<br />

ders hoch.<br />

www.bdf-ev.de →<br />

Presse/Aktuelles<br />

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Online-Datenbank<br />

<strong>Holz</strong>brückenbau vernetzt sich<br />

Eine neue Informationsplattform<br />

über<br />

<strong>Holz</strong>brücken schaltete<br />

das „forum holzbau“<br />

online. Die Seite<br />

bietet einen Überblick<br />

zu Bauprojekten, Forschung<br />

und Entwicklung<br />

sowie weiterführender<br />

Literatur. Das<br />

Branchenregister ermöglicht,<br />

sich zu Produkten<br />

und Dienstleistungen<br />

zu informieren<br />

und eigene zu präsentieren.<br />

An der Ausführung von <strong>Holz</strong>brücken beteiligte<br />

Unternehmen können ihre Projekte aufschalten<br />

lassen. www.forum-holzbruecken.com<br />

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12<br />

Hotelprojekt<br />

kurz & bündig<br />

Luxus aus Stein und <strong>Holz</strong><br />

An der Silvretta-Hochalpenstraße im Vorarlberger<br />

Montafon-Tal soll für 17 Mio. Euro eine<br />

4-Sterne-plus-Hotelanlage mit rund 130 Zimmern,<br />

Restaurants, Bars, Wellnesslandschaft, Konferenzräumen<br />

und Kinderspielbereich entstehen. Den<br />

geladenen Wettbewerb gewann das Innsbrucker<br />

Büro „ATP Architekten und Ingenieure“. Wie in<br />

traditionellen Gebäuden sind die Sockelgeschosse<br />

aus örtlichen Steinen errichtet. Darüber ruhen<br />

zwei große hölzerne Kuben und machen das Gebäude<br />

zu einem markanten und weithin sichtbaren<br />

Monument zeitgenössischer Baukunst.<br />

www.atp.ag → Projekte → Wettbewerbe<br />

Buchloe<br />

Fassadensanierung macht Schule<br />

Die Realschule im schwäbischen Buchloe nutzte die Sommerferien,<br />

um die Fassade ihres 29 Jahre alten Sichtbetongebäudes<br />

gründlich modernisieren zu lassen. Der Energiebedarf sank dadurch<br />

von 126 kWh/(m2a) auf 23 kWh/(m2a). Der Heizwärmebedarf erreicht<br />

mit 16,5 kWh/(m2a) fast Passiv-hausstandard.<br />

Großformatige <strong>Holz</strong>rahmenelementeermöglichten<br />

die Sanierung von<br />

2227 m2 Fassade in einer<br />

kurzen Zeitspanne von nur<br />

sechs Wochen. Die Baumaßnahmen<br />

dienten auch<br />

der Wissenschaft: Sie sind<br />

Teil des internationalen<br />

Mit Großelementen aus <strong>Holz</strong> dauerte<br />

▴<br />

die Fassadensanierung nur sechs Wochen<br />

Forschungsprojekts „TES<br />

EnergyFacade“, das die<br />

Möglichkeiten des großelementigen<strong>Holz</strong>rahmenbaus<br />

für die energetische<br />

Fassadensanierung untersucht und weiterentwickelt. Für die Planung<br />

der Schulmodernisierung ist das Büro „e3 architekten“ aus Marktoberdorf<br />

verantwortlich, für die Umsetzung das Allgäuer <strong>Holz</strong>bauunternehmen<br />

Anton Ambros.<br />

www.tesenergyfacade.com ı www.ambros-haus.de<br />

ANTON AMBROS GMBH<br />

mikado 11.2009<br />

VELUX DEUTSCHLAND GMBH / MICHAEL HEINRICH<br />

◂ Zwei große<br />

<strong>Holz</strong>kuben bilden<br />

die markante<br />

Gestalt des Hotels<br />

Architekturwettbewerb<br />

▾ Auch im Inneren<br />

dominiert <strong>Holz</strong><br />

die Atmosphäre<br />

Licht, Luft und Raum<br />

Zum fünften Mal lobte Hersteller Velux nun seinen<br />

Architekturwettbewerb aus. Er sucht realisierte Bauprojekte,<br />

die sich durch hohe Entwurfsqualität auszeichnen<br />

und durch die Integration seiner Dachflächenfenster<br />

eine hohe Raum- und Aufenthaltsqualität besitzen.<br />

Teilnehmen können alle Gebäude, von kleinen Eingriffen<br />

im Bestand bis zu komplexen Neubauten, vom<br />

Wohnungs- bis zum Gewerbebau. Neben einer Fachjury<br />

stimmt auch das Publikum<br />

ab: Im Anschluss<br />

an eine Vorauswahl von<br />

fünf Bauprojekten wählen<br />

die Leser der Zeitschrift<br />

„house and more“ die endgültigen<br />

drei Preisträger<br />

aus. Einsendeschluss ist der<br />

14. Dezember 2009.<br />

www.velux.de/<br />

architektur/aw2010<br />

ATP ARCHITEKTEN UND INGENIEURE<br />

◂ Siegerprojekt des<br />

Velux-Wettbewerbs 2009:<br />

Badezimmer eines<br />

Penthouse über Münchens<br />

Dächern


kurz & bündig<br />

Oft wissen Hausbesitzer noch zu wenig über die Nutzungsmöglichkeiten<br />

der Solarenergie, dabei sinken die Preise<br />

für Fotovoltaikanlagen und die Investition ist momentan so<br />

günstig wie noch nie. Deshalb gibt es nun ein neues Online-<br />

Angebot: den Energiesparratgeber „SolardachCheck“. Er ermittelt<br />

in fünf einfachen Schritten, ob sich das eigene Dach<br />

für eine Fotovoltaikanlage eignet und wie sich die Installation<br />

rechnet. Mit einfachen Abfragen und grafischen Hilfsmitteln<br />

wird neben Dachneigung und -ausrichtung auch die<br />

Verschattung des Daches berücksichtigt. Der Nutzer kann direkt<br />

am Bildschirm alle wesentlichen Merkmale ganz einfach<br />

selbst zusammentragen. www.klima-sucht-schutz.de<br />

▴ Wie sich die Investition in ein Solardach lohnt, erfahren<br />

Interessenten beim „SolardachCheck“ in fünf einfachen Schritten<br />

Frage des Monats<br />

Beratungsportal<br />

Gewissheit in fünf Schritten<br />

Die neuen Energiestandards KfW-Effizienzhaus 100, 70<br />

und 55 (relative Werte) haben die lange Zeit gültigen<br />

Energiestandards KfW 60 und 40 (absolute Werte) abgelöst.<br />

Ist das sinnvoll?<br />

A) Ja, denn mit der nächsten EnEV-Verschärfung wäre<br />

KfW 60 sowieso nicht mehr erlaubt.<br />

B) Nein, denn die relativen Werte führen mit der nächsten<br />

EnEV-Verschärfung zu völliger Verwirrung.<br />

C) Ich halte die Änderungen für völlig unverständlich<br />

und bin jetzt schon total verwirrt.<br />

Stimmen Sie ab im Internet: www.mikado-online.de<br />

Zu laut ???<br />

ISOCELL Zellulosedämmung<br />

bietet beste Schalldämmwerte<br />

durch die fugenlose Hohlraumdämmung und<br />

den hohen Strömungswiderstand. Fordern Sie die<br />

neuen Schallprüfungen von Passivhauswänden an!<br />

WWW.ISOCELL.AT<br />

www.mikado-online.de 13


Thema des Monats Bauphysik<br />

Schülerwohnheim<br />

Lego stand Pate<br />

Lego stand Pate für das Modulcontainerkonzept der MH Modul<br />

<strong>Holz</strong> GmbH. In Rehau baute das Unternehmen aus komplett eingerichteten<br />

<strong>Holz</strong>containern ein mehrgeschossiges Schülerwohnheim.<br />

14 mikado 11.2009


◂ Einfach und<br />

effektiv wie Lego:<br />

Die vier<br />

oberen Geschosse<br />

bestehen aus<br />

56 Raummodulen,<br />

die ohne<br />

Stahl miteinander<br />

verbunden sind<br />

Die Schüler<br />

▸<br />

speisen in der<br />

Mensa im<br />

Erdgeschoss. Das<br />

Erdgeschoss<br />

haben die <strong>Holz</strong>-<br />

bauer<br />

konventionall in<br />

<strong>Holz</strong>skelett-<br />

bau errichtet<br />

Mit Lego Häuser bauen kann <strong>jede</strong>r<br />

Dreijährige: „Warum bauen<br />

wir Erwachsenen so kompliziert,<br />

wenn das Lego-Konzept doch so einfach<br />

ist?“ So oder ähnlich müssen die<br />

kreativen Köpfe der MH Modul <strong>Holz</strong><br />

GmbH gedacht haben, als sie ihre<br />

Ideen zur modularen Systembauweise<br />

formulierten. Ihr Traum war ein<br />

System aus Raumzellen, die inklusive<br />

Innenausstattung in der Werkstatt<br />

gefertigt und auf der Baustelle nur<br />

noch zusammengesetzt werden.<br />

Traumschloss für Schüler<br />

„Solch ein Konzept ist für ein Wohnheim<br />

mit vielen identischen Einheiten<br />

geradezu ideal“, meint Geschäftsführer<br />

Axel Wolf. Entsprechend erfreut<br />

war er, als er den Auftrag erhielt, das<br />

Schülerwohnheim Rehau zu errichten<br />

und dabei die Modulcontainerbauweise<br />

einzusetzen.<br />

Zwei Betten, zwei Schreibtische,<br />

zwei Regale, ein Schrank und eine<br />

Nasszelle mit Dusche, Waschbecken<br />

und Toilette: So sieht das Innenleben<br />

der Module aus. 56 dieser Einheiten<br />

verteilen sich in zwei Reihen mit jeweils<br />

sieben Containern über vier Geschosse.<br />

Flurbrückenkonstruktionen<br />

zwischen den Containerreihen erschließen<br />

die Ebenen. In Stützen integrierte<br />

Schächte nehmen die Haustechnikleitungen<br />

auf.<br />

Die vertikale Erschließung des Gebäudes<br />

erfolgt über zwei Treppenhäuser,<br />

die außen an den Giebelseiten angedockt<br />

sind. Im Haupttreppenhaus<br />

Thema des Monats Bauphysik<br />

findet neben der Treppe noch ein<br />

Fahrstuhl Platz.<br />

Gespeist wird in der Mensa im<br />

Erdgeschoss. Auch die Küche sowie<br />

ein Büro- und Anmeldungsraum,<br />

ein Aufenthaltsraum mit angrenzender<br />

Teeküche und ein behindertengerechtes<br />

Zimmer finden in dieser<br />

Ebene Platz. Sie ist im Gegensatz zu<br />

den oberen Geschossen ein Skelettbau,<br />

wobei die Containermodule das<br />

Achsraster vorgeben.<br />

Nur der Keller ist in Stahlbetonbauweise<br />

errichtet. Alle anderen Ebenen<br />

sind – ebenso wie die Treppenhäuser<br />

inklusive Fahrstuhlschacht<br />

– komplett aus <strong>Holz</strong> gebaut.<br />

Im Erdgeschoss konventionell<br />

Das Erdgeschoss ist noch auf ganz<br />

konventionelle Weise mit 10 cm dicken<br />

<strong>Holz</strong>ständern als Stützen gebaut.<br />

Die Außenfassaden auf der<br />

Nord- und der Südseite sind komplett<br />

verglast und stützen sich auf<br />

Pfosten aus Eichenholz mit Rähm-<br />

und Schwellhölzern. Die westliche<br />

und die östlichen Giebelfront gründen<br />

jeweils auf einem Skelett aus<br />

12er KVH-Ständern.<br />

Lego verbindet<br />

Eine <strong>Holz</strong>balkendecke trennt die erste<br />

Ebene von den in Modulbauweise<br />

erstellten Stockwerken. Jedes Modul<br />

wurde im Werk als komplette Box mit<br />

vier Außenwänden, Boden und Decke<br />

gefertigt. Die vier Ecken der Module<br />

www.mikado-online.de 15


estimmen als L-Profile ausgebildete<br />

Stützen, die unten jeweils einige<br />

Zentimeter aus dem Raum herausragen<br />

und oben um dasselbe Maß<br />

verkürzt sind. „Damit gleiten sie genauso<br />

formschlüssig ineinander wie<br />

Legosteine“, erklärt Wolf.<br />

Die zum Nachbarcontainer ausgerichteten<br />

Trennwände basieren<br />

auf 8 cm dickem Ständerwerk, das<br />

zwischen den Hölzern gedämmt ist.<br />

Auf diesem Ständerwerk sind beidseitig<br />

18 mm <strong>Holz</strong>werkstoffplatten<br />

montiert. Auf der Innenseite schließt<br />

eine weitere Wandebene aus 12,5 mm<br />

Gipskartonplatten an. Die zum Bad<br />

und zum im Flur eingebauten Schrank<br />

gerichteten Wände sind auf beiden<br />

Seiten lediglich mit 18 mm Gipskartonplatten<br />

bekleidet. Die zum eigentlichen<br />

Flur zeigenden Wände nutzen<br />

12 cm dickes Ständerwerk, das auf<br />

Thema des Monats Bauphysik<br />

16 mikado 11.2009<br />

beiden Seiten mit 18 mm <strong>Holz</strong>werkstoffplatten<br />

und 12,5 mm Gipskartonplatten<br />

beplankt ist.<br />

Das Ständerwerk der Außenwände<br />

ist 16 cm dick und in den Zwischenräumen<br />

isoliert. Auch diese<br />

Konstruktion wurde beidseitig mit<br />

18 mm <strong>Holz</strong>werkstoffplatten bekleidet<br />

und innen nochmals mit 12,5 mm<br />

Gipskartonplatten beplankt. Auf der<br />

Außenseite folgt stattdessen eine<br />

Schicht aus 2 x 16 cm Lattung, die<br />

in den Zwischenräumen ebenfalls<br />

vollflächig gedämmt ist. Fassadenbahnen<br />

und eine abschließende Lage<br />

aus auf Luft gesetzter Bretterschalung<br />

komplettieren den Aufbau. Für<br />

die Schalung wählte die MH Modul<br />

<strong>Holz</strong> GmbH thermobehandelte Kiefernbretter.<br />

Die widerstandsfähig gemachten<br />

Hölzer wurden nochmals<br />

mit Dünnschichtlasur gestrichen, um<br />

Bett und<br />

◂<br />

Dusche, WC und<br />

Handtuch-<br />

stange, Schränke<br />

und Duschab-<br />

trennung, Schreib-<br />

tisch und Türen –<br />

so vollständig<br />

kamen die<br />

Container bereits<br />

an der<br />

Baustelle an<br />

◂ Binnen sechs<br />

Tagen war der<br />

Baukörper<br />

komplett<br />

aufgestellt. Ein<br />

Kran hob den<br />

Aufzugschacht in<br />

den Rohbau ein<br />

▸ Den Abschluss<br />

des Projekts<br />

bildeten die<br />

Fassadenarbeiten<br />

und der Bau der<br />

Treppenhäuser<br />

der natürlichen Vergrauung des <strong>Holz</strong>es<br />

vorzugreifen.<br />

Für die Böden der Raummodule<br />

verwendeten die <strong>Holz</strong>bauer im Vakuumpressbett<br />

verleimte Kreuzlagenholzplatten,<br />

die von unten an die<br />

Wände gehängt werden. „Wir sind im<br />

Besitz der großen Leimgenehmigung<br />

und produzieren daher die Kreuzlagenholzplatten<br />

selbst“, betont Wolf.<br />

20 mm Trittschalldämmung aus <strong>Holz</strong>weichfaserplatten,<br />

10 mm Spanplatten<br />

und 20 mm Eichendielen vervollständigen<br />

den Bodenaufbau. Bei<br />

den Decken arbeiteten die <strong>Holz</strong>bauer<br />

stattdessen mit <strong>Holz</strong>balkenkonstruktionen,<br />

die sie oben mit <strong>Holz</strong>werkstoffplatten<br />

beplanken und unten mit<br />

Gipskartonplatten bekleideten.<br />

Entsprechend den bereits vorhandenen<br />

gedämmten Containerdecken<br />

musste das Dach des Schülerwohnheims<br />

nur noch komplettiert werden.<br />

Dazu schraubten die Zimmerer<br />

Brettschichtholzkeile auf die Container,<br />

verlegten darauf Sparrenpfetten<br />

und komplettierten den Aufbau mit<br />

25 mm <strong>Holz</strong>werkstoffplatten und einer<br />

letzten Schicht aus Kunststoffdachbahnen.<br />

Auch der Brandschutz spielt mit<br />

Aufgrund der hochwertigen Dämmung<br />

entspricht das Schülerwohnheim<br />

in puncto Wärmeschutz dem


Thema des Monats<br />

KfW-40-Standard. Die zweischaligen<br />

Aufbauten von Boden und Decke respektive<br />

der Trennwände zwischen<br />

den Zimmern der Schüler gewähren<br />

darüber hinaus hervorragende<br />

Schallschutzwerte. Die einzelnen<br />

Module sind durch Elastomerlager<br />

voneinander entkoppelt.<br />

Beim Brandschutz profitiert das<br />

Gebäude von der in der BayBO 2008<br />

dokumentierten Vorschrift, dass Gebäude,<br />

deren Fertigfußboden im<br />

obersten Geschoss nicht höher als<br />

13 m oberhalb des Geländes liegt, in<br />

F60-B ausgeführt werden dürfen. Das<br />

verbaute <strong>Holz</strong> muss mit nicht brennbaren<br />

Baustoffen verkleidet werden.<br />

Wird es nicht entsprechend verkleidet,<br />

kann nach einem Brandschutzgutachten<br />

mit Kompensationsmaßnahmen<br />

derselbe Standard erreicht<br />

werden. „Wir haben uns aus optischer<br />

und wirtschaftlicher Sicht für<br />

die Kompensationsmaßnahmen entschieden“,<br />

erzählt Wolf. Das im Schülerwohnheim<br />

umgesetzte Konzept<br />

beinhaltet zwei unabhängige Fluchtwege<br />

über beide Treppenhäuser, eine<br />

Außenfassade, die ohne Hohlräume<br />

zwischen Außenwand und <strong>Holz</strong>schalung<br />

ausgeführt wurde, und einen<br />

Rettungsweg, der in zwei Richtungen<br />

geradlinig verläuft. Zudem gibt es<br />

eine flächendeckende automatische<br />

Brandmelde- und Alarmierungsanlage<br />

über Sockelsirenen.<br />

Zwei Betten,<br />

▸<br />

zwei<br />

Schreibtische,<br />

zwei Regale,<br />

ein Schrank und<br />

eine Nass-<br />

zelle: So sieht das<br />

Innenleben<br />

der Module aus<br />

◂ Beim Brandschutz<br />

setzten die<br />

<strong>Holz</strong>bauer<br />

unter anderem<br />

auf zwei<br />

unabhängige<br />

Fluchtwege<br />

über beide<br />

Treppenhäuser<br />

KLAUS-REINER KLEBE<br />

Dank einer weiteren vom <strong>Holz</strong>bauunternehmen<br />

eingeführten Idee<br />

kann das Gebäude auf störende Heiz-<br />

Downloadtipp:<br />

Grundrisse, Schnitte und Details<br />

zu diesem Beitrag stehen für<br />

Abonnenten kostenlos zum<br />

Download bereit: www.mikadoonline.de<br />

→ Downloadpaket<br />

körper verzichten. Die Handwerker<br />

frästen stattdessen Schläuche in die<br />

in den Decken verbauten Gipsplatten<br />

ein. Sie werden je nach Außentemperatur<br />

mit Warm- oder Kaltwasser<br />

durchspült. Dadurch werden die Zimmer<br />

geheizt oder gekühlt.<br />

Das Dach wächst mit<br />

Bett und Dusche, WC und Handtuchstange,<br />

Schränke und Duschabtrennung,<br />

Schreibtisch und Türen – so<br />

komplett wurden die Container bereits<br />

im Werk ausgestattet. „Lediglich<br />

auf die Fassade haben wir in diesem<br />

Fall verzichtet, da der Neubau nur<br />

wenige Meter von unserem Betrieb<br />

entfernt ist. Statt sie an die Module zu<br />

montieren, haben wir die Außenhaut<br />

daher auf der Baustelle fertiggestellt“,<br />

informiert der Geschäftsführer. Die<br />

Dachelemente mit provisorischer<br />

Dachabdichtung wurden bereits beim<br />

ersten Geschoss montiert und wuchsen<br />

Stockwerk für Stockwerk mit den<br />

Containern. „Damit waren wir sicher,<br />

dass das Gebäude nachts ordentlich<br />

abgedichtet war“, fügt Wolf hinzu.<br />

Binnen sechs Tagen war der Baukörper<br />

komplett aufgestellt. Bevor<br />

die endgültige Dachdeckung montiert<br />

wurde, hob ein Kran die Flursäulen<br />

in den Rohbau, sodass die Böden<br />

der Flure eingezogen werden konnten.<br />

Den Abschluss des Projekts bildeten<br />

die Fassadenarbeiten und der<br />

Bau der Treppenhäuser.<br />

„Sechs Tage Bauzeit auf der Baustelle<br />

für ein viergeschossiges Gebäude<br />

– inklusive Einrichtung –, das<br />

kann sich sehen lassen“, freut sich<br />

Wolf über den Ablauf des Projekts.<br />

Christine Ryll, München ▪<br />

Steckbrief<br />

Bauvorhaben:<br />

Neubau eines Schülerwohnheims<br />

in Rehau<br />

Bauweise:<br />

Ein Geschoss in <strong>Holz</strong>rahmenbau<br />

und vier Geschosse in modularer<br />

<strong>Holz</strong>bauweise<br />

Bauzeit:<br />

Oktober 2008 bis August 2009<br />

Baukosten:<br />

3 Mio. Euro<br />

Nutzfläche: 2200 m²<br />

Umbauter Raum: 8000 m³<br />

Bauherr:<br />

Optimal Immobilien GmbH<br />

D-41366 Schwalmtal<br />

Architekt:<br />

Architekturbüro Bayreuther<br />

D-95188 Issigau<br />

www.architekt-bayreuther.de<br />

Generalunternehmer:<br />

MH Modul <strong>Holz</strong><br />

Niederlassung Rehau<br />

D-95111 Rehau<br />

www.modulholz.de<br />

www.mikado-online.de 17


Thema des Monats Bauphysik<br />

Minihaus<br />

Meister der Baulücke<br />

Um das Potenzial von Baulücken und Restflächen für Wohngebäude in den Innen-<br />

städten zu nutzen, hat ein Forschungsprojekt das Minimum Impact House entwickelt. Der<br />

erste Prototyp steht in Frankfurt und gehört zu den Gewinnern des „Effizienzhaus 2009“.<br />

18 mikado 11.2009<br />

Das Minimum<br />

▴<br />

Impact<br />

House in Frankfurt<br />

gehört zu<br />

den Gewinnern<br />

des<br />

Wettbewerbs<br />

„Effizienz-<br />

haus 2009“


Nachhaltiges Bauen zielt auf einen<br />

schonenden Umgang mit<br />

Ressourcen für den gesamten Lebenszyklus<br />

eines Gebäudes ab, also bei<br />

Bau, Nutzung und Rückbau. Es ist<br />

ein ganzheitlicher Ansatz, der ökologische,<br />

wirtschaftliche, gesellschaftliche<br />

und kulturelle Gegebenheiten<br />

mit in die Planung einbezieht.<br />

Diesem Thema hat sich das Frankfurter<br />

Architekturbüro „Drexler Guinand<br />

Jauslin“ gemeinsam mit der<br />

TU Darmstadt – Fachgebiet Entwerfen<br />

und Energieeffizientes Bauen –<br />

zwei Jahre lang gewidmet, und zwar<br />

in einem von der Deutschen Bundesstiftung<br />

Umwelt geförderten Forschungsprojekt.<br />

Ziel war es, einen<br />

Prototyp für nachhaltiges Bauen in<br />

der Stadt zu entwerfen und dabei Planungsmethoden<br />

und -instrumente zu<br />

entwickeln, mit denen sich die energetische<br />

Bilanz von Wohngebäuden<br />

optimieren lässt. Herausgekommen<br />

ist das „Minimum Impact House“,<br />

auch Minihaus genannt. Das <strong>Holz</strong>gebäude<br />

hält seinen ökologischen Fußabdruck<br />

äußerst klein.<br />

Baulücken mit großem Potenzial<br />

Das Minihaus steht in Frankfurt auf<br />

einem Grundstück von nur 29 m². Die<br />

Restfläche in Tortenstückform war in<br />

den 1960er-Jahren durch eine veränderte<br />

Straßenführung entstanden und<br />

blieb 40 Jahre lang unbebaut. Das<br />

Thema des Monats Bauphysik<br />

▸ Ein mehrgeschossiger<br />

<strong>Holz</strong>tafelbau<br />

macht aus 29 m²<br />

Grundfläche<br />

155 m² Nutzfläche<br />

◂▾ Große<br />

Fensterflächen<br />

nach Süden<br />

und verglaste<br />

Deckendurchbrüche<br />

lassen die<br />

Räume großzügig<br />

erscheinen<br />

Interesse des Projekts lag auch darin,<br />

das Potenzial solcher innerstädtischen<br />

Nischen zu erschließen – dazu<br />

zählen Toreinfahrten und Hinterhöfe<br />

ebenso wie schmale Baulücken.<br />

Die Nachfrage nach Wohnraum<br />

in der Stadt ist groß und wird künftig<br />

noch weiter zunehmen, Baugrund<br />

aber ist knapp. Der Baulückenatlas<br />

der Stadt Frankfurt zeigt mit rund<br />

650 solcher „Restflächen“ das Potenzial,<br />

das Bauwillige durch Minihäuser<br />

in der Stadt nutzen könnten.<br />

Wenig Grundfläche<br />

für viel Nutzfläche<br />

Der Prototyp des Minihauses ist ein<br />

schmaler, viergeschossiger <strong>Holz</strong>tafelbau<br />

mit massivem Sockelgeschoss<br />

und kleiner Dachterrasse. Die Planer<br />

haben sich aus Gründen der Nachhaltigkeit,<br />

wegen des geringeren<br />

Gewichts und des hohen Vorfertigungsgrads<br />

der Bauteile für die <strong>Holz</strong>bauweise<br />

entschieden. Letzteres verkürzt<br />

die Bauzeiten, verringert die<br />

Baukosten und mindert die Beeinträchtigung<br />

der Anwohner. Außerdem<br />

sind vorgefertigte <strong>Holz</strong>tafel-Elemente<br />

in engen Baulücken und bei<br />

schwieriger Erschließung einfacher<br />

zu handhaben.<br />

Die 29 m² Baugrund wurden auf<br />

ansehnliche 155 m² Nutzfläche vervielfacht.<br />

Ob zum Wohnen oder Arbeiten<br />

– alle Räume sind so konzipiert,<br />

dass sie sich unterschiedlichen<br />

Nutzerbedürfnissen flexibel anpassen<br />

können. Aufgrund der geringen<br />

www.mikado-online.de 19


ca. 2,15 m<br />

Thema des Monats Bauphysik<br />

4. OG: Schlafen/Gast (Dachterrasse)<br />

3. OG: Wohnen und Schlafen<br />

2. OG: Küche und Essen<br />

1. OG: Büro<br />

EG für Laden oder Büro<br />

ca. 10,15 m<br />

ca. 4,55 m ca. 5,60 m<br />

20 mikado 11.2009<br />

ca. 4,62 m<br />

Grundriss 3. OG<br />

Grundriss 4. OG<br />

Grundriss 2. OG<br />

Grundriss 3. OG<br />

Grundriss EG<br />

Grundriss 4. OG<br />

Grundriss 2. OG<br />

Grundriss 1. OG<br />

Grundriss 3. OG<br />

Grundriss EG<br />

Grundriss 4. OG<br />

Grundfläche entwickelt das Minihaus<br />

seine Qualitäten in der Vertikalen.<br />

Verglaste Decken- und Wanddurchbrüche<br />

schaffen vielfältige Blickbeziehungen<br />

zwischen den Geschossen<br />

und lassen die Räume großzügig erscheinen.<br />

Die Gebäudehülle <strong>besteht</strong> aus<br />

33,50 cm dicken <strong>Holz</strong>tafelbauwänden<br />

und Fenstern aus Dreifach-Wärmeschutzverglasung<br />

mit Argonfüllung<br />

(U-Wert: 0,5 W/(m²K)). Die<br />

25 cm dick ausgedämmten <strong>Holz</strong>rähme<br />

erhielten raumseitig eine doppelte<br />

Beplankung aus Gipsfaserplatten<br />

(2 x 1,25 cm) und auf der Außenseite<br />

eine 6 cm dicke Weichfaserplatte<br />

mit einer vorgehängten hinterlüfteten<br />

Fassade. So erreichen sie einen<br />

U-Wert von 0,129 W/(m²K).<br />

Brandschutz für Mehrgeschosser<br />

Ein mehrgeschossiger <strong>Holz</strong>bau ist in<br />

deutschen Städten bislang ein richtungsweisendes<br />

Novum. Denn obwohl<br />

der mehrgeschossige Wohnungsbau<br />

in <strong>Holz</strong> dank neuer<br />

gesetzlicher Grundlagen seit 2004<br />

brandschutztechnisch möglich ist,<br />

gibt es ihn nur selten. Ein Grund dafür<br />

ist wohl die Erfüllung der gesetzlichen<br />

Anforderungen an den konstruktiven<br />

Brandschutz in der neu<br />

eingeführten Gebäudeklasse 4 (Gebäude<br />

bis zu 13 m Höhe): Nach der<br />

Novellierung der Musterbauordnung<br />

(MBO) und in Verbindung mit der M-<br />

HFH<strong>Holz</strong>R (Muster-Richtlinie über<br />

brandschutztechnische Anforderungen<br />

an hochfeuerhemmende Bauteile<br />

in <strong>Holz</strong>bauweise) müssen <strong>Holz</strong>bauteile<br />

durch Bekleidungen entsprechend<br />

eingekapselt werden.<br />

Beim Prototyp erfüllen die Planer<br />

die Anforderungen mit einer zweilagigen<br />

Brandschutzbekleidung in<br />

Form der schon erwähnten doppelten<br />

Beplankung aus Gipsfaserplatten<br />

sowie durch weitere Maßnahmen<br />

im Brandschutzkonzept wie funkvernetzte<br />

Brandmelder und Feuerlöscher.<br />

„In diesem Gebäude-Prototyp<br />

wurden alle derzeit verfügbaren<br />

und kostengünstigen Technologien<br />

intelligent eingesetzt“, erklärt<br />

Hans Drexler das Energiekonzept.


DREXLER GUINAND JAUSLIN ARCHITEKTEN GMBH<br />

Die Energiebilanz des Gebäudes<br />

entspricht dem Standard eines Passivhauses.<br />

Alle Fensterflächen sind<br />

optimal auf Licht- und Wärmeeinstrahlung<br />

hin orientiert.<br />

Eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung<br />

schafft ein angenehmes<br />

Raumklima bei niedrigem<br />

Gästezimmer<br />

Badezimmer<br />

Küche<br />

Badezimmer<br />

Thema des Monats Bauphysik<br />

Anordnung der Haustechnik im „Schachtprinzip“:<br />

Alle Nass- und Technikbereiche liegen übereinander<br />

◂ Vorgefertigte<br />

<strong>Holz</strong>tafelbau-<br />

Elemente sind<br />

schnell montiert,<br />

brauchen kaum<br />

Baustelleneinrichtungen<br />

und<br />

Lagerflächen:<br />

alles Vorteile im<br />

innerstädtischen<br />

Bereich<br />

Dachgarten<br />

Energieverbrauch. Zugeheizt werden<br />

kann mit einer Luftwasserwärmepumpe,<br />

die mit 100 Prozent regenerativem<br />

Ökostrom betrieben wird<br />

und die Wärme über eine konventionelle<br />

Fußbodenheizung verteilt.<br />

Zwei Sonnenkollektoren decken den<br />

Warmwasserbedarf.<br />

Energieoptimiert<br />

Für die Haustechnik wurde im Minihaus<br />

ein einfaches Schachtprinzip<br />

umgesetzt. Die Vertikalität des Gebäudes<br />

bietet sich an, um alle Nass-<br />

und Technikbereiche übereinander an<br />

einem durchgehenden Schacht anzuordnen,<br />

an dessen unterem Ende<br />

die Heizungs- und Lüftungszentrale<br />

liegt.<br />

Anbau verhilft zu sehr<br />

günstigem A/V-Verhältnis<br />

Ein energieeffizientes Gebäude sollte<br />

möglichst kompakt gebaut sein und<br />

ein günstiges Verhältnis von Hüllfläche<br />

zu Volumen (A/V-Verhältnis)<br />

aufweisen. Zwar hat der schmale,<br />

hohe Baukörper des Minihauses eine<br />

vergleichsweise große Hüllfläche, die<br />

jedoch durch den Anbau an das Bestandsgebäude<br />

wieder erheblich reduziert<br />

wird.<br />

Fassade als Aushängeschild<br />

Die Fassade des Minihauses sollte<br />

Ausdruck sein für das nachhaltige<br />

Bauen und den Einsatz von <strong>Holz</strong><br />

im mehrgeschossigen Wohnungsbau.<br />

Eine <strong>Holz</strong>fassade aus Vollholz<br />

oder Mehrschichtplatten lag daher<br />

zunächst nahe, wurde dann aber<br />

wieder verworfen, da die natürliche<br />

Vergrauung des <strong>Holz</strong>es an zentraler<br />

Stelle im Innstadtbereich als<br />

nicht werbewirksam erkannt wurde.<br />

Für den Prototypen sollte eine<br />

Konstruktion gewählt werden, deren<br />

optische Eigenschaften sich auch<br />

auf lange Sicht nicht verändern. Die<br />

Planer entschieden sich deshalb für<br />

eine Phenolharzplatte mit <strong>Holz</strong>furnier,<br />

versiegelt mit einer UV-beständigen<br />

Beschichtung. Das <strong>Holz</strong> darunter<br />

soll auf Dauer konserviert<br />

bleiben.<br />

Prototyp hat überzeugt<br />

Das Minihaus erhielt bereits mehrere<br />

Auszeichnungen. Beim Architekturpreis<br />

„Vorbildliche Bauten im Land<br />

Hessen 2008“ und beim „Hessischen<br />

<strong>Holz</strong>baupreis 2008“ erhielt es jeweils<br />

eine Anerkennung. Im Wettbewerb<br />

„Effizienzhaus 2009“, den das Bundesministerium<br />

für Verkehr, Bau und<br />

Stadtentwicklung und die Deutsche<br />

Energie-Agentur (dena) ausgelobt<br />

hat, wurde es als einer von 18 Siegern<br />

prämiert.<br />

Nun geht der Prototyp in die zweite<br />

Phase: Das nächste Minihaus wird<br />

bereits geplant. Und wieder ist es eine<br />

unansehnliche Baulücke, die aufgewertet<br />

werden soll.<br />

Dipl.-Ing. (FH) Susanne Jacob-Freitag,<br />

Karlsruhe ▪<br />

Weitere Infos gibt es im Netz<br />

unter www.dgj.ch/press/dgj071.<br />

Steckbrief<br />

Bauvorhaben:<br />

Minimum Impact House in<br />

Frankfurt-Sachsenhausen<br />

Bauweise: <strong>Holz</strong>tafelbau<br />

Energiestandard: Passivhaus<br />

Bauzeit: Mai 2007 bis April 2008<br />

Baukosten: 300 000 Euro<br />

(inkl. MwSt. + Ausbau)<br />

Nutzfläche: 155 m²<br />

Umbauter Raum: 660 m³<br />

Bauherr:<br />

Hans Drexler ı D-60594 Frankfurt<br />

Planer/Architekt/Haustechnik/<br />

Bauleitung:<br />

Drexler Guinand Jauslin<br />

Architekten GmbH<br />

D-60594 Frankfurt a.M.<br />

www.dgj.eu<br />

Wissenschaftliche Begleitung:<br />

Fachgebiet Entwerfen und<br />

Energieeffizientes Bauen<br />

TU Darmstadt<br />

Prof. Manfred Hegger<br />

D-64287 Darmstadt<br />

Statik:<br />

Wameling Ingenieure GmbH<br />

D-63073 Offenbach<br />

<strong>Holz</strong>bauer:<br />

Fachwerk ı Patrick Ungermann<br />

D-63589 Linsengericht<br />

www.mikado-online.de 21


Thema des Monats Bauphysik<br />

Software<br />

Vom CAD zum Energieausweis<br />

Weil Programme für <strong>Holz</strong>bau-Konstruktionen und für EnEV-Berechnungen<br />

von verschiedenen Herstellern stammen, waren sie bisher nicht kompatibel. Seit<br />

Kurzem gibt es eine Schnittstelle, die die Datenübergabe erlaubt.<br />

22 mikado 11.2009<br />

Das mit<br />

▴<br />

CAD konstruierte<br />

Gebäude<br />

lässt sich nun<br />

auch<br />

bauphysikalisch<br />

berechnen


Mit dem Inkrafttreten der neuen<br />

Energieeinsparverordnung<br />

(EnEV 2009) haben sich nicht nur<br />

die Anforderungen an die Gesamtenergieeffizienz<br />

deutlich verschärft,<br />

sondern auch die Berechnungsverfahren<br />

geändert. Betroffen sind nicht<br />

nur Neubauten, sondern auch Bestandsgebäude<br />

bei Veränderung,<br />

Ausbau und Erweiterung – sowohl<br />

im Wohn- als auch im Nicht-Wohnbau.<br />

Mit Bleistift und Taschenrechner<br />

sind die Berechnungen nicht mehr<br />

bewältigbar.<br />

Deshalb gibt es auf dem Markt<br />

schon zahlreiche Softwareprogramme.<br />

Die setzen allerdings vollständige<br />

Informationen zur thermischen<br />

Hülle voraus: den U-Wert für Wände,<br />

Decken und Dachflächen, die Neigung<br />

und die Ausrichtung, außerdem<br />

die Position und Größe von Fenstern<br />

und Türen. In einem weiteren Schritt<br />

schreibt das Berechnungsverfahren<br />

vor, die Hüllfläche wieder zu zerlegen:<br />

in Bereiche, die durch die dahinter<br />

stattfindende Nutzung definiert<br />

sind. Denn unterschiedliche Nutzungen<br />

besitzen auch einen unterschiedlichen<br />

Heizwärmebedarf.<br />

Nun bestehen Wände natürlich so<br />

gut wie nie aus einem einzigen Material,<br />

sondern aus einer Folge von<br />

Schichten unterschiedlicher Materialien.<br />

Deshalb ist die Berechnung des<br />

U-Werts meist aufwendig. Besonders<br />

beim <strong>Holz</strong>rahmenbau, wo innerhalb<br />

einer Schicht verschiedene Materialien<br />

nebeneinander liegen: <strong>Holz</strong>profile<br />

und Wärmedämmung.<br />

Früher gab es dafür eigene Berechnungsmethoden,<br />

die den U-<br />

Wert grob aus den Einzelwerten im<br />

Gefach und im Bereich des <strong>Holz</strong>querschnittes<br />

ermittelten. Die sind<br />

nicht mehr zulässig. Die DIN EN ISO<br />

6946 schreibt nun ein kompliziertes<br />

Berechnungsverfahren vor, das<br />

nur noch mit einer entsprechenden<br />

Software wirtschaftlich durchführbar<br />

ist. Das Problem war bisher, dass<br />

die Daten der CAD-Programme nicht<br />

für die EnEV-Berechnungen nutzbar<br />

waren. Das ändert sich jetzt aber.<br />

Als erster Softwarehersteller brachte<br />

Dietrich‘s im Jahr 2009 eine auf<br />

den <strong>Holz</strong>bau zugeschnittene Lösung<br />

auf den Markt.<br />

Thema des Monats Bauphysik<br />

▸ Um den U-Wert<br />

eines Bauteils<br />

berechnen<br />

zu können,<br />

muss dessen Aufbau<br />

genau<br />

definiert sein<br />

▸ In einer Datenbank<br />

sind<br />

alle gängigen<br />

Baustoffe<br />

mit ihrem U-Wert<br />

eingepflegt<br />

Ändert sich der<br />

▸<br />

Wandauf-<br />

bau, passen sich<br />

die Glaser-<br />

diagramme<br />

automatisch an<br />

www.mikado-online.de 23


CAD-Software errechnet<br />

die U-Werte<br />

Das Programm errechnet die U-Werte<br />

der einzelnen Bauteile bei der Definition<br />

von Wand-, Dach- und Deckenaufbauten<br />

automatisch. Jede Schicht<br />

erhält über eine „Lagenidentnummer“<br />

Materialeigenschaften zugewiesen.<br />

Ein Pulldown-Menü bietet alle<br />

gängigen Baustoffe zur Auswahl an.<br />

Die sind mit einer integrierten Datenbank<br />

mit bauphysikalischen Kennwerten<br />

verknüpft.<br />

Jedes Bauteil ist in bis zu vier<br />

Schichtbereiche unterteilbar, für die<br />

die Materialien und ihr prozentualer<br />

Anteil an der Gesamtfläche eingegeben<br />

wird. Der U-Wert und das<br />

Glaserdiagramm errechnen sich nach<br />

dem vorgeschriebenen Verfahren. Bei<br />

späteren Veränderungen von Anteil,<br />

Material und Schichtdicke passt das<br />

Programm das Ergebnis automatisch<br />

an. So kann ein Planer zwischen der<br />

Konstruktion und den energetischen<br />

Eigenschaften seiner Bauteile hin und<br />

her springen, sie überprüfen, verbessern<br />

und dokumentieren.<br />

Für die energetischen Berechnungen<br />

sind außerdem die genaue Himmelsrichtung<br />

der Wände und die Neigung<br />

der Dachflächen relevant, da<br />

die EnEV auch die passiven Solargewinne<br />

berücksichtigt. Wenn das<br />

Thema des Monats Bauphysik<br />

24 mikado 11.2009<br />

CAD-Modell erstellt ist, braucht das<br />

Programm nur noch eine Himmelsrichtung<br />

als Winkelangabe und errechnet<br />

alles andere selbstständig.<br />

EnEV-Software braucht zonierte<br />

Hüllfläche<br />

Zusätzlich zum Schichtaufbau und<br />

zur Ausrichtung will die EnEV für <strong>jede</strong>s<br />

Bauteil die genaue Funktion wissen:<br />

Dach, Wand, Decke, Abseitenwand,<br />

Kellerwand und Sohle.<br />

Bei Wohngebäuden unterscheidet<br />

die EnEV nur zwischen beheizten<br />

und unbeheizten Räumen. Bei Nicht-<br />

Wohngebäuden gibt es eine feinere<br />

Unterscheidung: nach Raumnutzung,<br />

Raumtemperatur und der technischen<br />

Ausrüstung mit Beleuchtung, Lüftung<br />

und Kühlung. Der Aufwand für<br />

die Erfassung und Berechnung von<br />

Nicht-Wohngebäuden kann deshalb<br />

gegenüber Wohngebäuden ein Vielfaches<br />

betragen.<br />

Ist die thermische Hüllfläche in<br />

einzelne Zonen zerlegt, wird sie als<br />

idealisierte, unendlich dünne Schicht<br />

auf die Außenseite des Gebäudes projiziert.<br />

In diesem Arbeitsschritt liegen<br />

normalerweise der größte Arbeitsaufwand<br />

und die größte Fehlerquelle.<br />

Die Software nimmt dem Planer<br />

auf relativ simple Art und Weise einen<br />

Großteil der Arbeit ab.<br />

Das CAD-Pro-<br />

◂<br />

gramm<br />

errechnet<br />

die thermische<br />

Hülle. Ein<br />

externes Pro-<br />

gramm errechnet<br />

daraus die<br />

Energiebilanz<br />

Am Ende überprüft die CAD-<br />

Software sämtliche Bauteile, ob ihr<br />

Aufbau korrekt ist. Dann ermittelt<br />

sie die Systemgrenzen der Zonen<br />

nach DIN ISO 13789, zerlegt die Bauteile<br />

in entsprechende Flächen und<br />

vereint sie zu einer thermischen Hüllfläche.<br />

Besonders im Nicht-Wohnbau<br />

treten oft komplexe Situationen auf,<br />

die die Software aber auf der Grundlage<br />

des Gebäudemodells analysiert<br />

und löst. Sie stellt die ermittelten<br />

Grenzen und Flächen zur Kontrolle<br />

grafisch dar und ermöglicht, sie separat<br />

ein- und auszublenden.<br />

Am Ende übergibt sie die Daten an<br />

die Berechnungsprogramme für Energiebilanzen.<br />

Momentan funktioniert<br />

das allerdings noch ausschließlich<br />

mit der Software „EnEV-Pro 2009“<br />

des Herstellers Visionworld. Weitere<br />

Schnittstellen zu anderen Programmen<br />

sind aber in Arbeit und stellen<br />

wohl schon in wenigen Jahren eine<br />

Selbstverständlichkeit dar.<br />

Dipl.-Ing. (FH) Markus Brunn,<br />

Neubiberg / gh ▪<br />

Steckbrief<br />

Softwareprodukte:<br />

Dietrich’s 3D-CAD/CAM<br />

Version 8.xx<br />

Visionworld EnEV-Pro 2009<br />

Systemvoraussetzungen:<br />

Betriebssysteme:<br />

Windows 2000/XP/Vista<br />

Arbeitsspeicher:<br />

512 MB (mindestens)<br />

2 GB (empfehlenswert)<br />

Grafikkarte:<br />

64 MB (mindestens)<br />

128 MB (empfehlenswert)<br />

Bildschirm:<br />

17 Zoll / 1024 x 768 Bildpunkte<br />

(mindestens)<br />

24 Zoll / 1680 x 1050 Bildpunkte<br />

(empfehlenswert)<br />

Hersteller:<br />

Dietrich’s AG<br />

D-85573 Neubiberg<br />

http://enev.dietrichs.com<br />

Visionworld GmbH<br />

D-20354 Hamburg<br />

www.enev.net


Ingenieurholzbau<br />

Industriebau<br />

Halle mit starker Mitte<br />

Der Hallenanbau der Pabst <strong>Holz</strong>industrie im österreichischen Zeltweg zeigt,<br />

dass der moderne Ingenieurholzbau ganz mühelos mit<br />

großen Lasten umgehen kann. Man muss nur die richtige Konstruktion finden.<br />

Am Westrand von Zeltweg liegt<br />

neben dem <strong>Holz</strong>innovationszentrum<br />

(HIZ) des <strong>Holz</strong>cluster Steiermark<br />

der Produktionsstandort der<br />

Pabst <strong>Holz</strong>industrie. Hier wird seit<br />

mehr als 60 Jahren heimisches Rundholz<br />

zu hochwertigen Produkten verarbeitet.<br />

Auch die Fertigung und der<br />

Abbund von BS-<strong>Holz</strong>-Trägern jeglicher<br />

Ausformung finden hier statt.<br />

Um künftig auch großformatige<br />

Sonderformen wie Satteldach-,<br />

Fischbauch- oder S-Träger bis zu<br />

36 m Länge, 2,6 m Bauteilhöhe<br />

und 4 m Stichhöhe herstellen und<br />

Zeichnung der Fachwerkträgerkonstruktion<br />

bearbeiten zu können, hat Pabst im<br />

Frühjahr 2009 mit der Erweiterung<br />

einer der bestehenden Hallen begonnen.<br />

Die dafür verwendeten BS-<strong>Holz</strong>-<br />

Querschnitte stammen aus eigener<br />

Produktion.<br />

Starkes Rückgrat:<br />

Alles hängt an der Mittelachse<br />

Die Gebäudemaße des Hallenanbaus<br />

betragen 70 m in der Länge und<br />

etwa 52 m in der Breite. Die Traufhöhe<br />

liegt bei ungefähr 11 m. Das<br />

Dachtragwerk bilden Fachwerk- und<br />

▴ Ansicht der<br />

Fachwerkträgerkonstruktion,<br />

des sog.<br />

„Rückgrats“<br />

Fischbauchträger aus BS-<strong>Holz</strong>, die<br />

auf eingespannten Stahlbetonstützen<br />

liegen.<br />

Kernstück der neuen Halle ist das<br />

Rückgrat, bestehend aus einer etwa<br />

5,5 m hohen Fachwerkträgerkonstruktion<br />

in der Mittelachse. Sie spannt<br />

mit 20 m, 30 m und wiederum 20 m<br />

über drei Felder.<br />

Eine besondere Herausforderung<br />

lag in der Ausführung der Tragkonstruktion<br />

des mittleren Feldes, da<br />

sie extrem hohe Lasten aufzunehmen<br />

hat, aber stützenfrei sein sollte.<br />

Hier kommen von beiden Seiten<br />

www.mikado-online.de 25<br />

KURT POCK<br />

WOLF SySTEMBAU


Ingenieurholzbau<br />

im Abstand von 5 m die Fischbauchträger<br />

der Dachkonstruktion mit einer<br />

Spannweite von 25,50 m an, und<br />

gleichzeitig muss das Tragwerk die<br />

beidseitig angeschlossene Kranbahn<br />

für je zwei Kräne mit einer maximalen<br />

Hubkraft von 8 t aufnehmen.<br />

Fachwerkkonstruktion ermöglicht<br />

geschickte Lastverteilung<br />

Die Tragwerksplaner fanden für diese<br />

knifflige Aufgabe folgende Gesamtlösung:<br />

getrennte Anordnung<br />

der Fachwerk- und Kranbahnträger<br />

in den Endfeldern zur unabhängigen<br />

Einleitung von Dach- und Kranbahnlasten<br />

in die Stützen sowie ein doppeltes<br />

Fachwerk im mittleren Feld<br />

zur Aufnahme der Gesamtlasten aus<br />

Dach und Kranbahn.<br />

Hallenquerschnitt<br />

26 mikado 11.2009<br />

Im Detail heißt das: Fachwerkträger<br />

mit Stahlzugdiagonalen überspannen<br />

die Endfelder. Parallel daneben<br />

sind auf beiden Seiten Vollwandträger<br />

(b/h = 24 x 150 cm) angeordnet,<br />

die über Stahlprofile an die End- und<br />

Mittelstützen anschließen und die<br />

Kranbahn tragen. Die Lasten daraus<br />

werden direkt und unabhängig vom<br />

Fachwerkträger in die Stützen eingeleitet,<br />

während die Fachwerke selbst<br />

lediglich die Dachlasten aus diesem<br />

Bereich aufzunehmen haben.<br />

Da die Kranbahn im mittleren<br />

Feld direkt an den Fachwerkpfosten<br />

anschließt und entsprechend große<br />

Lasten in die Konstruktion einträgt,<br />

kamen die Tragwerksplaner auf die<br />

Idee, anstelle eines einzelnen, sehr<br />

groß dimensionierten Fachwerkes<br />

eine geteilte Fachwerkkonstruktion<br />

▴ Die neue<br />

Produktionshalle<br />

von Pabst am<br />

Standort Zeltweg<br />

zeigt sich<br />

sehr schlicht.<br />

Innen wartet<br />

sie mit optimalen<br />

Bedingungen<br />

zur Herstellung<br />

von Sonderträgern<br />

aus BS-<br />

<strong>Holz</strong> auf<br />

WOLF SySTEMBAU<br />

zu wählen und sie auf Abstand zu<br />

stellen. Das hat neben der einfacheren<br />

Herstellung und Montage vor allem<br />

den Vorteil, dass die Momente,<br />

die aus der exzentrischen Anordnung<br />

der Kranbahnen neben den Fachwerken<br />

entstehen, besser aufgenommen<br />

werden können.<br />

Das doppelte Fachwerk mit Stahlzugdiagonalen<br />

nimmt Auflagerkräfte<br />

aus den Dach- und Kranlasten von<br />

bis zu 5670 kN auf. Damit dürfte das<br />

Lastniveau dieses Fachwerkes höher<br />

liegen als bei einem vergleichbaren<br />

Straßenbrückenträger.<br />

Planung und Abbund genau<br />

aufeinander abgestimmt<br />

Der Abbund der in den Fachwerkknoten<br />

anzuschließenden Bauteilenden<br />

stellte für das ausführende<br />

<strong>Holz</strong>bauunternehmen Wolf Systembau<br />

im österreichischen Scharnstein<br />

eine echte Herausforderung dar. Die<br />

Planer nahmen deshalb bei der Knotenausbildung<br />

auch Rücksicht auf<br />

die vorhandenen Abbundmöglichkeiten,<br />

weshalb es ausschließlich zweischnittige<br />

Verbindungen gibt.<br />

Eine Aufgabe für sich bestand in<br />

der Ausformung der zwei zentralen<br />

Stahlbetonpfeiler: Sie müssen Auflager<br />

sowohl für die Einzelfachwerke<br />

und Vollwandträger aus den Endfeldern<br />

sein, als auch für das doppelte<br />

Fachwerk des Mittelfeldes und<br />

KURT POCK


Ingenieurholzbau<br />

Letzteres gleichzeitig als Gabellager<br />

stabilisieren.<br />

Die Stützen reichen daher bis in<br />

die Höhe der Fachwerkobergurte,<br />

sind aber ab Höhe der Fachwerkuntergurte<br />

um Vieles dünner.<br />

Die Stahlbeton-„Stifte“ sichern das<br />

Doppelfachwerk gegen Kippen.<br />

Gebrauchstauglichkeit:<br />

Verformung streng begrenzt<br />

Maßgebend für die Dimensionierung<br />

der Fachwerkkonstruktion war der<br />

Gebrauchstauglichkeitsnachweis. Er<br />

sieht bei solchen Tragwerken eine<br />

strenge Begrenzung der Verformungen<br />

vor, um die bei Portalkränen geforderte<br />

hohe Genauigkeit zu erfüllen.<br />

Deshalb durfte die maximale<br />

Verformung in vertikaler Richtung<br />

l/600 und in horizontaler Richtung<br />

5 mm nicht überschreiten.<br />

Daraus ergaben sich für das Doppelfachwerk<br />

folgende Querschnitte:<br />

Ober- und Untergurte sind jeweils<br />

80 cm hoch, oben 32 cm und unten<br />

40 cm breit (BS16/1). Die Ober- und<br />

Untergurte der Endfeld-Fachwerke<br />

weisen mit b/h von 40 cm x 36 cm<br />

im Vergleich dazu nur etwa den halben<br />

Querschnitt auf.<br />

Die Dimensionierung der Zugdiagonalen<br />

(Zugstabsystem aus Stahlqualität<br />

S460) erfolgte abgestuft von<br />

76 mm außen über 60 mm bis hin zu<br />

36 mm in der Mitte.<br />

Längsverband<br />

Längsverband im Dach parallel neben<br />

dem Doppelfachwerk nimmt Brems- und<br />

Abtriebskräfte aus der Kranbahn auf<br />

KURT POCK<br />

▸ Die drei Träger<br />

aus den<br />

kurzen Feldern<br />

schließen<br />

an speziell ausgeformteStahlbetonmittelpfeiler<br />

mit<br />

zwei seitlich<br />

aufgebrachtenStahlauflagerteilen<br />

an<br />

▸ Gleichzeitig<br />

bilden<br />

die Pfeiler die<br />

Auflager<br />

für das doppelte<br />

Fachwerk<br />

des Mittelfeldes<br />

▸ Blick in die<br />

Halle:<br />

Die Kräne stehen<br />

bereit für<br />

die Produktion der<br />

Sonderträger<br />

www.mikado-online.de 27<br />

KURT POCK KURT POCK<br />

KURT POCK


KURT POCK<br />

KURT POCK<br />

KURT POCK<br />

Ingenieurholzbau<br />

28 mikado 11.2009<br />

◂ Ausgeführter<br />

Anschluss<br />

Fischbauträger an<br />

20-m-Fachwerk<br />

◂ Der Anschluss<br />

der Dachträger an<br />

das doppelte<br />

Fachwerk wird<br />

analog zu dem an<br />

das einfache<br />

Fachwerk<br />

hergestellt<br />

◂ Die Gebäudemaße<br />

des<br />

Hallenanbaus<br />

betragen<br />

70 m in der Länge<br />

und etwa<br />

52 m in der Breite.<br />

Die Traufhöhe<br />

liegt bei ungefähr<br />

11 m<br />

Skizze<br />

Detailskizze des Anschlusses Fischbauchträger<br />

an ein 20-m-Fachwerk: Die über die<br />

verlängerten Stahlschenkel aufgelegten<br />

Dachträger sind Einfeldträger. Sie dürfen<br />

daher auf dem Fachwerkobergurt nur<br />

unverbunden gestoßen werden<br />

Zentrische Lasteinleitung für<br />

einfachere Anschlüsse<br />

Das Hauptaugenmerk bei der Auflagerung<br />

der 16 und 18 cm dicken<br />

Fischbauchträger legten die Konstrukteure<br />

auf die zentrische Einleitung<br />

der Kräfte aus den Dachlasten<br />

in die Fachwerkobergurte.<br />

Dafür wurde ein spezielles, einer<br />

Z-Form ähnliches Stahlanschlussteil<br />

mit eingeschlitztem Blech entwickelt.<br />

Der obere Schenkel, ein aus<br />

Stahlplatten verschweißter „Kastenquerschnitt“,<br />

fungiert dabei als eine<br />

biegesteife Verlängerung des Dachträgers,<br />

über den er auf dem Fachwerkobergurt<br />

lose aufgelegt wurde<br />

(gelenkiger Anschluss am Ende des<br />

Einfeldträgers).<br />

Im unteren Bereich liegen die Träger<br />

auf einer Pressplatte auf Stahlwinkeln<br />

auf. Den Anschluss übernehmen<br />

eingeschlitzte Stahlbleche<br />

und Stabdübel. Auf diese Weise entsteht<br />

ein biegesteifer Anschluss zur<br />

Aufnahme des Versatzmoments: Es<br />

ergibt sich aus der versetzten Einleitung<br />

der resultierenden Auflagerkraft<br />

des Trägers in der Mitte der unteren<br />

Pressplatte zur Systemachse des<br />

Fachwerkbinders.<br />

Als Verbindungsmittel kamen<br />

selbstschneidende Stabdübel SFS<br />

WS-T 7/173 zum Einsatz. Die Verbindungen<br />

sorgen für eine optimale<br />

Kombination aus Kraft- und Formschluss,<br />

was bei dieser Halle ganz<br />

KURT POCK


Ingenieurholzbau<br />

besonders wichtig war. Nach demselben<br />

Prinzip schließen die Fischbauchträger<br />

auch an die Doppelfachwerke<br />

an.<br />

Die Knotenverbindungen erforderten<br />

17,9 Tonnen meist verdeckt liegende<br />

Stahlanschlüsse und 1,3 Tonnen<br />

Stabdübel.<br />

Aussteifungsverbände<br />

für Kranlasten<br />

Die Stabilisierung der Halle übernehmen<br />

drei Querverbände und ein<br />

Längsverband entlang des 30 m langen<br />

Mittelfeldes.<br />

Der Längsverband hat vor allem<br />

die Aufgabe, Bremskräfte aufzunehmen<br />

bzw. Abtriebskräfte abzufangen,<br />

die aus der einseitigen Kranlast<br />

auf das mächtige Doppelfachwerk<br />

wirken.<br />

Zu guter Letzt bildet perforiertes<br />

Trapezblech mit Schallschluckstreifen<br />

die Dacheindeckung, gefolgt von<br />

20 cm Wärmedämmung und einer<br />

PVC-Dachfolie.<br />

Ein 3 m breiter Lichtfirst bringt<br />

neben der künstlichen Beleuchtung<br />

auch Tageslicht in die Halle.<br />

Hohe Lasten sind für den<br />

Ingenieurholzbau kein Problem<br />

Der Hallenanbau wirkt trotz seines<br />

zentralen „Rückgrats“ klar strukturiert<br />

und wohlproportioniert.<br />

Der Hallenanbau der Firma Pabst<br />

<strong>Holz</strong>industrie im österreichischen<br />

Zeltweg dient damit als gutes Beispiel<br />

für die Einsatzmöglichkeiten<br />

von Ingenieurholzkonstruktionen<br />

selbst bei sehr hohen Lasten. Auch<br />

wirtschaftlich hatte der <strong>Holz</strong>bau bei<br />

dieser Industriehalle alle Vorteile auf<br />

seiner Seite.<br />

Dipl.-Ing. (FH) Susanne Jacob-Freitag,<br />

Karlsruhe ▪<br />

Steckbrief<br />

Bauvorhaben:<br />

Hallenanbau der Pabst<br />

<strong>Holz</strong>industrie in A-Zeltweg<br />

Bauzeit: März bis Juni 2009<br />

Baukosten: 1,4 Mio. Euro<br />

Nutzfläche: 3834 m²<br />

Umbauter Raum: 44 090 m³<br />

Bauherr:<br />

Johann Pabst <strong>Holz</strong>industrie<br />

GmbH ı A-8740 Zeltweg<br />

www.pabst-holz.com<br />

Tragwerksplaner<br />

(Fachwerke und Stahlbetonstützen):<br />

Dipl.-Ing. Kurt Pock und<br />

Dipl.-Ing. Gerolf Urban<br />

A-9800 Spittal a.d. Drau<br />

www.holz-tragwerk.at<br />

Planer und <strong>Holz</strong>bauer:<br />

Wolf Systembau Gesellschaft<br />

m.b.H. ı A-4644 Scharnstein<br />

www.wolfsystem.at<br />

www.mikado-online.de 29


Sanierung und Ausbau<br />

Umbau<br />

Neu inszeniert<br />

30 Jahre lang war der ehemalige Güterschuppen am Bahnhof<br />

von Meckenbeuren ungenutzt. Heute ist er völlig neu<br />

inszeniert und zu einem Schmuckstück der Gemeinde geworden.<br />

Das alte Zeug will doch keiner<br />

mehr. Abreißen sollte man das<br />

Teil. Etwas Neues wäre doch viel<br />

günstiger. Geldverschwendung.“ So<br />

oder ähnlich hörten sich die Stimmen<br />

an, die die Handwerker der Zimmerei<br />

Hartmann vernahmen, als sie<br />

einen maroden Anbau an einem alten<br />

Güterschuppen am Bahnhof Meckenbeuren<br />

zurückbauten. Der Güterschuppen<br />

selbst sollte erhalten und<br />

zu einem Kulturschuppen umgebaut<br />

werden. 30 Jahre lang war das 1877<br />

gezimmerte Bauwerk nicht mehr genutzt<br />

worden. 30 Jahre, in denen es<br />

statt Gütern höchstens Mäusen als<br />

30 mikado 11.2009<br />

Unterschlupf diente. „Und ab und zu<br />

ein paar Obdachlosen, deren Nachlass<br />

– Bierflaschen und alte Schlafsäcke<br />

– später unterhalb des Bretterbodens<br />

gefunden werden sollte“, schmunzelt<br />

Zimmermeister Christof Hartmann,<br />

Geschäftsführer des <strong>Holz</strong>baubetriebs<br />

Christof Hartmann. In diesen 30 Jahren<br />

war der einst in qualitativ hochwertiger<br />

traditioneller Handwerkskunst<br />

errichtete Schuppen zu einer<br />

nutzlosen Immobilie geworden. Die<br />

Fassade war verwittert, das Dach<br />

an manchen Stellen leck geworden.<br />

Mehrfach war Wasser eingedrungen<br />

und hatte das Gebälk durchfeuchtet.<br />

▴ Aus dem alten<br />

Güterschuppen<br />

am<br />

Bahnhof<br />

in Meckenbeuren<br />

ist ein<br />

schmuckes<br />

Veranstaltungszentrum<br />

geworden<br />

Und dennoch hatte nichts die bodenständige<br />

Würde des historischen Gebäudes<br />

zerstören können.<br />

Entscheidungsphase: Zehn Jahre<br />

Die Gemeinde Meckenbeuren erwarb<br />

vor rund zehn Jahren die Bahngebäude<br />

am Bahnhofsquartier und<br />

nahm den Güterschuppen in das Sanierungsprogramm<br />

mit auf. Doch<br />

die Frage, was mit dem historischen<br />

Bauwerk passieren sollte, konnte damals<br />

noch keiner beantworten. Eine<br />

ganze Dekade lang diskutierten Gemeinderäte<br />

und Bevölkerung über<br />

WOLFRAM JANZER


Sanierung und Ausbau<br />

den Sinn, die Zukunft und die Finanzierung<br />

einer Umgestaltung. Während<br />

es die Gegner einer Sanierung<br />

allerdings bei Worten beließen, gründeten<br />

einige Befürworter kurzerhand<br />

einen Förderverein. Mit Spenden-<br />

geldern kauften sie einen Güterwaggon<br />

und stellten ihn vor den Schuppen,<br />

um ihn als Bistro zu nutzen.<br />

Gleichzeitig schlugen sie vor, den historischen<br />

Baukörper als Veranstaltungshalle<br />

zu nutzen, und setzten es<br />

durch, dass das auskragende Dach<br />

mit Glas verlängert wurde, sodass<br />

zwischen Waggon und Güterschuppen<br />

ein Foyer entstand. Im unrenovierten,<br />

ungedämmten und ungeheizten<br />

Schuppen feierte derweil<br />

Kleinkunst Erfolge. Die Ansturm auf<br />

die provisorische Veranstaltungshalle<br />

war überwältigend, so sehr, dass immer<br />

mehr Personen von einer Renovierung<br />

überzeugt werden konnten.<br />

Mit dem Architekturbüro Jauss &<br />

Gaupp Architekten BDA fanden die<br />

Befürworter der Sanierung zudem einen<br />

Planer, der Erfahrung mit historischen<br />

Bauten hat. Mit der Zimmerei<br />

Christof Hartmann fanden sie einen<br />

Betrieb, der alte Handwerkskunst<br />

schätzt und Mittel und Wege fand,<br />

um sie zu erhalten. Zum Glück waren<br />

die Tragkonstruktion des Schuppens<br />

ebenso wie die Fassaden in einem<br />

guten Zustand. Ausnahmen bildeten<br />

lediglich die Stellen, an denen Wasser<br />

eingedrungen war. Hier mussten<br />

die Zimmerer verrottete Hölzer ausbauen<br />

und die Konstruktion ergänzen<br />

beziehungsweise erneuern. Ein<br />

Anbau hingegen war in einem so desolaten<br />

Zustand, dass er abgerissen<br />

werden musste.<br />

„Warum nicht den Rest auch?“,<br />

bäumten sich da nicht wenige Gegner<br />

noch einmal gegen die Renovierungsmaßnahme<br />

auf. „Zu diesem<br />

Zeitpunkt war der vom Gemeinderat<br />

bestimmte technische Ausschuss,<br />

der die Baumaßnahmen alle<br />

vier Wochen begutachtete, noch mit<br />

kritischen Stimmen versehen“, erinnert<br />

sich Hartmann. Die wurden<br />

auch nicht leiser, als die Bauarbeiter<br />

feststellten, dass das mit <strong>Holz</strong>dielen<br />

beplankte <strong>Holz</strong>gebälk des rund<br />

80 cm oberhalb des Geländeniveaus<br />

angeordneten Fußbodens Pilzbefall<br />

aufwies. Damit musste die ursprüngliche<br />

Idee, nur die <strong>Holz</strong>konstruktion<br />

zu verstärken, ad acta gelegt werden.<br />

Und schließlich musste auch noch<br />

das im letzten Jahrhundert mit asbestbelasteten<br />

Eternitplatten gedeckte<br />

Dach zurückgebaut werden.<br />

Grundriss<br />

Hinterbühne Bühne<br />

▴ Die alten Toröffnungen<br />

durften<br />

bleiben.<br />

Die Handwerker<br />

arbeiteten<br />

die originalen<br />

Tore auf<br />

Stahlträger verstärken die<br />

Konstruktion<br />

Lediglich die innere Schalung durfte<br />

bleiben. Auf dieser Basis bauten die<br />

Zimmerer die Dachdeckung wieder<br />

auf. Sie zogen Dampfbremsfolie ein,<br />

verlegten im Anschluss 6/25 cm dicke<br />

<strong>Holz</strong>bohlen und dämmten die Zwischenräume<br />

mit 240 mm dicken Mineralfasermatten.<br />

Eine Unterspannbahn<br />

schützt den neuen Aufbau vor<br />

Feuchtigkeit. Lattung und Konterlattung<br />

dienen als Unterkonstruktion<br />

für die abschließende Deckung aus<br />

anthrazitfarbenen Rechteckschindeln.<br />

Statt der ursprünglichen <strong>Holz</strong>konstruktion<br />

des Bodens erhielt das<br />

Gebäude eine neue Ziegelbalkendecke.<br />

Der neue Bodenaufbau mit<br />

Dämmung und eingefärbtem Estrich<br />

konnte auf dieser neuen Konstruktion<br />

aufgebaut werden. Der darunter<br />

liegende 80 cm hohe Hohlraum<br />

nimmt alle Installationen auf. Den<br />

maroden Anbau ersetzt inzwischen<br />

ein neuer Trakt in Massivbauweise<br />

mit hinterlüfteter <strong>Holz</strong>verschalung.<br />

„Und mit <strong>jede</strong>m neuen Arbeitsschritt,<br />

sprich bei <strong>jede</strong>r neuen Visite<br />

des technischen Ausschusses, wurden<br />

die Kontrolleure immer zuversichtlicher“,<br />

lächelt Hartmann. Als dann<br />

auch noch die Außenwände statisch<br />

und dämmtechnisch ertüchtigt<br />

www.mikado-online.de 31<br />

A<br />

A<br />

WOLFRAM JANZER<br />

Foyer<br />

Bistro<br />

JAUSS UND GAUPP, FRIEDRICHSHAFEN


Sanierung und Ausbau<br />

worden waren, hellten sich ihre Mienen<br />

gänzlich auf.<br />

„Wir haben die <strong>Holz</strong>konstruktion<br />

durch den Statiker neu berechnen<br />

lassen. Dabei haben wir festgestellt,<br />

dass sich die alten Bohlen<br />

kaum verformt hatten – und das,<br />

obwohl sie 120 Jahre lang direkt an<br />

einem viel befahrenen Eisenbahngleis<br />

gestanden hatten“, lobt Tobias<br />

Gaupp, Geschäftsführer von Jauss &<br />

Gaupp Architekten, die Qualität der<br />

ursprünglichen Konstruktion. Aufgrund<br />

der höheren heutigen Sicherheitsansprüche<br />

ließ er trotzdem zusätzliche<br />

Stahlträger einziehen, die<br />

die gesamte Konstruktion aussteifen.<br />

„Sie verschwinden aber im Fassadenaufbau<br />

und sind komplett unsichtbar“,<br />

versichert Hartmann. Von innen<br />

sichtbar geblieben sind hingegen<br />

▴ Zum Glück war<br />

nur an wenigen<br />

Stellen Wasser in<br />

die Konstruktion<br />

eingedrungen<br />

▸ Am Dach bauten<br />

die Zimmerer<br />

auf der bestehenden<br />

inneren<br />

Schalung die Dachdeckung<br />

wieder auf<br />

▾ Die alten Bohlen<br />

hatten sich<br />

kaum verformt,<br />

obwohl sie<br />

120 Jahre lang an<br />

einem<br />

stark befahrenen<br />

Eisenbahngleis<br />

gestanden hatten<br />

Die alten asbest-<br />

▸<br />

belasteten<br />

Eternitplatten<br />

wurden<br />

ausrangiert<br />

32 mikado 11.2009<br />

die alte <strong>Holz</strong>fachwerkkonstruktion<br />

sowie die alte <strong>Holz</strong>verschalung. Die<br />

historischen Bauteile wurden mit einer<br />

<strong>Holz</strong>lasur behandelt, die die unterschiedlichen<br />

Farbtöne egalisiert,<br />

und darüber hinaus mit einem Brandschutzanstrich<br />

versehen. Der restliche<br />

Aufbau der Fassade ist neu: Dampfbremsfolie,<br />

16 cm starkes Konstruktionsvollholz,<br />

dessen Zwischenräume<br />

mit 16 cm dicken Mineralfasermatten<br />

gedämmt wurden, Winddichtbahn als<br />

Hintergrund für die Außenhaut und<br />

schließlich 6 cm breite Schalung aus<br />

sibirischem Lärchenholz.<br />

Alt und unbezahlbar<br />

„Angesichts dieser behutsamen Sanierung<br />

konnte der Raumeindruck<br />

des historischen Gebäudes durch<br />

eine neue Lichtkonzeption und zusätzliche<br />

Bauteile in einer modernen<br />

Architektursprache enorm verbessert<br />

werden“, betont der Architekt. Der<br />

neu inszenierte Schuppen mit dem<br />

Namen „Kultur am Gleis 1“ bietet ein<br />

ideales Ambiente für kulturelle Veranstaltungen<br />

aller Art. Das Repertoire<br />

reicht von Ausstellungen über<br />

Versammlungen bis hin zu Tanzveranstaltungen.<br />

Eine fest eingebaute<br />

Bühne und Regieebenen machen<br />

es möglich, dass auch Musikgruppen<br />

und Künstler in den Räumen<br />

auftreten können. Der neue Anbau<br />

dient als Hinterbühne und Umkleide<br />

– und schützt den Saal darüber<br />

hinaus vor dem Lärm der vorbeifahrenden<br />

Züge. Im neuen Kellergeschoss<br />

unter dem Anbau ist Platz<br />

für die Künstlergarderoben. Auch


BILDER DIESER DOPPELSEITE: JAUSS UND GAUPP, FRIEDRICHSHAFEN<br />

Sanierung und Ausbau<br />

moderne Sanitäranlagen wurden<br />

im Zuge der Sanierung eingebaut,<br />

Rauchabzugsöffnungen in Form von<br />

Lichtschächten in die Dachfläche integriert<br />

und die Haustechnik erneuert.<br />

Vor der neuen Revisionsöffnung<br />

der Technikzentrale hängen die alten,<br />

aufgearbeiteten Fenster als zu<br />

öffnende Verkleidung. Erschlossen<br />

wird der Kulturschuppen mit seinen<br />

220 Sitzplätzen direkt über den<br />

Bahnsteig. Das Foyer liegt im Zwischentrakt<br />

zwischen Saal und Güterwaggon.<br />

Letzterer ist immer noch<br />

im Besitz des Fördervereins. Er wurde<br />

von den Mitgliedern in Eigenregie<br />

ausgebaut und in das Objekt integriert.<br />

Die ursprünglichen Toröffnungen<br />

des Schuppens durften ebenfalls bleiben.<br />

Die Handwerker versahen sie<br />

Schnitt<br />

lediglich mit neuen Glas-Aluminium-Elementen<br />

und arbeiteten die<br />

alten Tore restauratorisch auf. Die<br />

Beschläge wurden – kurz vor dem<br />

letzten Weihnachtsfest – demontiert<br />

und zwischengelagert, um nach den<br />

Feiertagen sandgestrahlt und dann<br />

wieder eingebaut zu werden. „Dabei<br />

haben wir die Erfahrung gemacht,<br />

dass altes Zeug doch sehr begehrt<br />

ist“, schmunzelt Hartmann. „Als wir<br />

mit den Arbeiten beginnen wollten,<br />

waren die Beschläge plötzlich nicht<br />

mehr auffindbar. Irgendjemand hatte<br />

sie mitgenommen.“<br />

Das kann dem inzwischen in Betrieb<br />

genommenen neuen Kulturschuppen<br />

zum Glück nicht passieren.<br />

Doch dass es das Beste war, das<br />

Gebäude zu erhalten, darüber sind<br />

sich inzwischen alle einig, betont<br />

◂ Das neue Dach<br />

trägt eine<br />

Deckung aus<br />

anthrazitfarbenenRechteckschindeln<br />

▸ Der „Kultur<br />

am Gleis 1“ steht<br />

nichts mehr<br />

im Wege. Auch<br />

der Waggon<br />

des Fördervereins<br />

hat seinen<br />

Platz gefunden<br />

Hartmann: „Auch wenn ein Neubau<br />

das Gleiche gekostet hätte, das Flair,<br />

das wir in dem Altbau haben, hätten<br />

wir damit nicht generieren können.<br />

Und das ist einfach unbezahlbar.“<br />

Christine Ryll, München ▪<br />

Steckbrief<br />

Bauvorhaben:<br />

Umbau und Modernisierung<br />

eines Güterschuppens in<br />

ein Veranstaltungsgebäude,<br />

D-88074 Meckenbeuren<br />

Bauweise:<br />

<strong>Holz</strong>fachwerkgebäude mit<br />

Verschalung<br />

Bauzeit:<br />

Februar 2008 bis Februar 2009<br />

Baukosten:<br />

1,8 Mio. Euro<br />

Nutzfläche:<br />

720 m²<br />

Umbauter Raum:<br />

4635 m³<br />

Bauherr:<br />

Gemeinde Meckenbeuren<br />

D-88074 Meckenbeuren<br />

Architekten:<br />

Architekturbüro Jauss und<br />

Gaupp Architekten BDA<br />

D-88046 Friedrichshafen<br />

www.architekten-jauss-gaupp.de<br />

<strong>Holz</strong>bau:<br />

Christof Hartmann<br />

D-88074 Meckenbeuren<br />

www.hartmann-holzbau.de<br />

www.mikado-online.de 33


Bücher<br />

Manfred Hegger / Isabell Schäfer<br />

Grüne Häuser<br />

Einfamilienhäuser – nachhaltig,<br />

ökologisch, energieeffizient<br />

Callwey, München<br />

1. Auflage ı September 2009<br />

159 Seiten ı 29 x 22 cm<br />

60 Euro<br />

ISBN: 978-3-7667-1809-9<br />

Dieser Ratgeber informiert<br />

umfassend über die aktuellen<br />

gesetzlichen Regelungen<br />

und zeigt, welche Möglichkeiten<br />

existieren, den Energieverbrauch<br />

zu senken, und welche<br />

Rolle künftig erneuerbare<br />

Energien spielen. Die Bandbreite<br />

der Themen reicht von der bautechnischen<br />

Verbesserung der<br />

Energieeffizienz über Solarenergie,<br />

<strong>Holz</strong>pellets, Wärme-<br />

Klaus Kempe<br />

<strong>Holz</strong>schädlinge<br />

Vermeiden. Erkennen. Bekämpfen<br />

Huss-Medien, Berlin<br />

4., überarbeitete Auflage<br />

Mai 2009<br />

182 Seiten ı 30 x 21 cm<br />

50 Euro<br />

ISBN: 978-3-345-00935-8<br />

pumpen, Biogas und Fernwärme<br />

bis hin zu den staatlichen Förderprogrammen.<br />

Auf der CD-<br />

ROM befinden sich ein Excel-<br />

Tool „Instandhaltungsplaner“,<br />

Musterbriefe an Mieter, Checklisten<br />

für den Einsatz alternativer<br />

Energien, ein Glossar, das<br />

Erneuerbare-Energien-Wärme-<br />

Gesetz (EEWärmeG) und die<br />

neue Energieeinsparverordnung<br />

(EnEV 2009). ▪<br />

34 mikado 11.2009<br />

Das Autorenduo – beide anerkannte<br />

Experten auf dem<br />

Gebiet des nachhaltigen Bauens<br />

– stellte eine Dokumentation<br />

über Einfamilienhäuser zusammen,<br />

die sowohl ökologisch<br />

als auch gestalterisch vorbildlich<br />

sind. In ihrem Buch präsentieren<br />

sie 30 Bauprojekte<br />

aus Deutschland, Österreich<br />

und der Schweiz mit professi-<br />

H. J. Krolkiewicz /<br />

G. Hopfensperger / H. Spöth<br />

Energiekosten<br />

für Gebäude senken<br />

mit CD-ROM<br />

Haufe, Freiburg<br />

1. Auflage ı April 2009<br />

342 Seiten ı 21 x 15 cm<br />

40 Euro<br />

ISBN: 978-3-448-09352-0<br />

Das Fachbuch behandelt<br />

allgemeinverständlich das<br />

Problem der Zerstörung von<br />

<strong>Holz</strong>konstruktionen durch Pilze<br />

und Insekten. Es illustriert dies<br />

ausführlich mit zahlreichen bebilderten<br />

Beispielen. Ziel ist,<br />

dem Fachmann eine gründliche<br />

Kenntnis zur angemessenen<br />

Bekämpfung der biotischen Zerstörer<br />

zu vermitteln. Es ist ein<br />

Nachschlagewerk für Architek-<br />

Statik ist unsere Stärke<br />

Feuerwiderstand REI 30, 60 und 90<br />

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CH-9104 Waldstatt<br />

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Tel. +41 (0)71 353 04 10<br />

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onellen Fotos, Plänen, Texten<br />

und den wichtigsten Fakten.<br />

Es berücksichtigt dabei die für<br />

die Nachhaltigkeit eines Hauses<br />

entscheidenden Kriterien. Eine<br />

ausführliche Einleitung sowie<br />

Interviews mit Werner Sobek<br />

und Hermann Kaufmann komplettieren<br />

das Buch und machen<br />

es zu einem wichtigen Werk im<br />

Einfamilienhausbereich. ▪<br />

ten, Bauingenieure und Zimmerer.<br />

Bei seinen Ausführungen<br />

bezieht sich der Autor auf die<br />

neue DIN 68800, deren Teil 4<br />

in Deutschland die Bekämpfung<br />

von Pilzen und tierischen <strong>Holz</strong>schädlingen<br />

regelt. Die Empfehlungen<br />

gelten als anerkannte<br />

Regeln der Technik. Außerdem<br />

fließen die Erfahrungen seiner<br />

langjährigen gutachterlichen<br />

Praxis mit ein. ▪<br />

LIGNATUR Decken- und Dachelemente haben hervorragende<br />

statische Eigenschaften bei geringem Eigengewicht und minimaler<br />

Höhe. Sie wollen mehr wissen? Wir beraten Sie gerne.


Details im Griff November 2009<br />

Brandschutz<br />

<strong>Holz</strong>fassaden brauchen Brandschürzen<br />

Brandfall<br />

Am 21. April 2005 brannten in Berlin-Weißensee<br />

in einem siebengeschossigen<br />

Gebäude vier Wohnungen<br />

von der zweiten bis zur fünften Etage.<br />

Vor den Fenstern stand die komplette<br />

Fassade in Flammen. Zwei Menschen<br />

kamen ums Leben, drei wurden<br />

verletzt. Zehn Personen konnten sich<br />

über Schiebe- und Drehleitern oder<br />

mittels Fluchthauben retten.<br />

Fassaden aus <strong>Holz</strong> sind bei mehrgeschossigen Gebäuden selten.<br />

Neben Problemen mit der baurechtlichen Zulässigkeit gibt es auch<br />

noch wenig praktische Erfahrungen in der brandsicheren Ausführung.<br />

Besonders kritisch war, dass die<br />

Wohnungen teilweise nur Fenster an<br />

der Brandfassade besaßen und das<br />

Treppenhaus stark verrauchte.<br />

Es handelt sich zwar um einen<br />

Massivbau, doch aus dem Fassaden-<br />

aufbau lassen sich Schlüsse zu<br />

Brandgefahren bei mehrgeschossigen<br />

<strong>Holz</strong>bauten ableiten. Neben der<br />

Oberfläche birgt vor allem auch die<br />

Hinterlüftung Gefahren.<br />

Auf einen Blick<br />

Objekt Mehrgeschossiges Gebäude mit <strong>Holz</strong>fassade<br />

Schadensbild Im Brandfall schnelles Ausbreiten des Brandes<br />

über die gesamte Fassade<br />

Schadensursache Brennbare Außenhaut und Unterkonstruktion;<br />

Hinterlüftung mit Kamineffekt<br />

Schadensvorbeugung<br />

Einbau von horizontal durchlaufenden Brandschürzen<br />

in <strong>jede</strong>m Geschoss<br />

◂ Originalaufnahme<br />

der<br />

Berliner<br />

Feuerwehr:<br />

Nur neun Minuten<br />

nach Brandbeginn<br />

stand<br />

die ganze<br />

Fassade<br />

in Flammen<br />

Objekt<br />

Das betroffene Wohn- und Geschäftshaus<br />

ist Teil einer Wohnanlage<br />

aus neun durch Brandwände getrennten<br />

Häusern, die 1995 bis 1996<br />

entstanden. Die tragende Fassadenkonstruktion<br />

<strong>besteht</strong> aus Stahlbeton,<br />

allerdings abweichend von der<br />

ursprünglichen Planung aus wirtschaftlichen<br />

Gründen mit einer „verlorenen<br />

Schalung“ aus 25 mm dicken<br />

Spanplatten der Baustoffklasse<br />

B2 „normal entflammbar“ errichtet.<br />

Die Treppenraum- und Brandwände<br />

besaßen zementgebundene <strong>Holz</strong>faserplatten.<br />

Im Rahmen von Zustimmungen im<br />

Einzelfall nach § 20 bzw. § 21 Bauordnung<br />

Berlin (BauOBln) konnte für<br />

das Gebäude – um Unebenheiten der<br />

Rohbaufassade auszugleichen – eine<br />

normal entflammbare Unterkonstruktion<br />

(Baustoffklasse B2) verwendet<br />

werden, obwohl die BauOBln hier<br />

schwer entflammbare Baustoffe (B1)<br />

forderte. Zusammen mit Brandsperren<br />

aus nicht brennbaren Mineraldämmfaserplatten,<br />

die 50 cm breit<br />

umlaufend an den Fensterpfeilen im<br />

2. und 4. OG anzuordnen waren, stufte<br />

eine mit der Begutachtung beauftragte<br />

Materialprüfungsanstalt die<br />

Konstruktion als unbedenklich ein.<br />

Brandursache<br />

Ein Fernsehgerät implodierte in einer<br />

Wohnung im 2. Obergeschoss<br />

und setzte das Wohnzimmer in Flammen.<br />

Begünstigt durch die mangelhafte<br />

Ausbildung der Gebäudefassade<br />

konnte sich der Brand so schnell<br />

ausbreiten, dass die Feuerwehr bei ihrem<br />

Eintreffen – nur neun Minuten<br />

www.mikado-online.de 35<br />

BERLINER FEUERWEHR


nach der Alarmierung – bereits einen<br />

Vollbrand über fünf Geschosse der<br />

Fassade (ca. 400 m²) vorfand.<br />

Das Feuer, das mit einer Temperatur<br />

von bis zu 900 ˚C aus dem Fenster<br />

des Brandraumes schlug, konnte<br />

sich über den ungeschützten Sturz<br />

in den durch die Hart-PVC-Schienen<br />

gebildeten Luftraum ausbreiten. Dort<br />

setzte es die vorhandenen brennbaren<br />

Materialien (Spanplatte, PVC-<br />

Schiene und Polystyrol-Dämmung)<br />

in Brand und verbreitete sich schnell<br />

über die gesamte Fassade.<br />

Die Konstruktion der Brandfassade<br />

ist ähnlich wie eine <strong>Holz</strong>fassade<br />

ausgebildet. Auf einer brennbaren<br />

Bekleidung – <strong>Holz</strong> oder <strong>Holz</strong>werkstoffe<br />

– sind brennbare Leisten oder<br />

Schienen zur Hinterlüftung aufgebracht,<br />

an denen wiederum eine normal<br />

oder schwer entflammbare Außenkonstruktion<br />

befestigt ist.<br />

Ein Brand kann sich hier einmal<br />

über die brennbare Außenhaut, aber<br />

auch besonders gut und ggf. unbemerkt<br />

über die Hinterlüftung ausbreiten.<br />

Die Hinterlüftung bietet zudem<br />

eine Art „Kamineffekt“, der bei dem<br />

hier geschilderten Brand zu einem<br />

Flammeninferno führte.<br />

Obgleich derartige Fassadenkonstruktionen<br />

in <strong>Holz</strong> gemäß § 28 Musterbauordnung<br />

(MBO) von 2002 nur<br />

für Gebäude der Gebäudeklassen 1<br />

bis 3 (max. Höhe des obersten Fußbodens<br />

≤ 7 m) zulässig sind, gehen<br />

die Wünsche vieler Bauherren, Ar-<br />

36<br />

Details im Griff November 2009<br />

Fassadenkonstruktion des Brandschadens: Stahlbeton mit verlorener Schalung Hinterlüftete Fassade mit horizontaler Blechschürze<br />

Außenputz (Unterputz/Textilglas/Oberputz)<br />

Dämmung (Polystyrol-Hartschaum Baustoffklasse B1)<br />

vertikale Schienen (Hart-PVC Baustoffklasse B2)<br />

Halteschienen horizontal (Hart-PVC) Abstand 50 cm<br />

Spanplatte außen (verlorene Schalung)<br />

Stahlbeton<br />

Spanplatte innen (verlorene Schalung)<br />

chitekten und <strong>Holz</strong>bauunternehmen<br />

dahin, derartige Konstruktionen auch<br />

bei mehrgeschossigen Häusern in Innenstädten<br />

einzusetzen. Die Gründe<br />

dafür sind vielfältig:<br />

▸ Ästhetik<br />

▸ Ökobilanz<br />

▸ Energieeffizienz<br />

▸ regionale Verfügbarkeit<br />

▸ geringes Gewicht<br />

▸ kurze Bauzeit<br />

Bei derartigen Baumaßnahmen,<br />

die bisher nur auf Basis von Ausnahmeregelungen<br />

und Kompensationen<br />

im Bereich der Anlagentechnik möglich<br />

sind, müssen selbstverständlich<br />

die im Baurecht verankerten Ziele des<br />

Brandschutzes gewährleistet sein.<br />

Maßnahmen zum vorbeugenden<br />

Brandschutz<br />

Bezüglich des Brandüberschlags<br />

auf andere Geschosse haben sich in<br />

Labor- und Naturbrandversuchen bei<br />

<strong>Holz</strong>bauten Brandschürzen bewährt.<br />

Bei richtigem Einbau unterbrechen<br />

sie wirksam die Hinterlüftung und damit<br />

auch die Brandausbreitung zwischen<br />

hinterer und vorderer Fassa-<br />

denkonstruktion.<br />

Als vorkragende Brandsperren,<br />

die durchgängig in einer Höhe um<br />

das Gebäude laufen (Bauchbinden),<br />

verhindern sie auch die vertikale<br />

geschossübergreifende Brandausbreitung<br />

auf der Außenfläche der<br />

Fassade. Bei <strong>Holz</strong>außenwandbekleidungen<br />

sind sie in mehrgeschossigen<br />

mikado 11.2009<br />

Stahlblech, kein Aluminium<br />

Dicke = 1,5 mm<br />

für freie Auskragung ≤ 160 mm<br />

Dicke = 2,0 mm<br />

für freie Auskragung > 160 mm<br />

Befestigung mit Stahlschrauben<br />

Gebäuden in <strong>jede</strong>m Geschoss einzubauen.<br />

Sie können im Bereich der Geschossdecke,<br />

der Fensterbänke oder<br />

der Fensterstürze angeordnet werden.<br />

Als Material eignen sich Blech (Stahl,<br />

kein Aluminium), mineralische Produkte<br />

(z.B. zementgebundene Spanplatten)<br />

oder <strong>Holz</strong> (nicht brennbar,<br />

abgedeckt oder frei).<br />

Die vorgeschlagenen Lösungen<br />

erfüllen zwar die bauaufsichtlichen<br />

Anforderungen an Fassaden mehrgeschossiger<br />

Gebäude nicht, aufgrund<br />

der vorliegenden Brandversuche, ihrer<br />

wissenschaftlichen Auswertung<br />

und auf der Grundlage von schutzzielorientiertenBrandschutzkonzepten<br />

sind <strong>Holz</strong>fassaden aber trotzdem<br />

auch in diesem Bereich genehmigungsfähig<br />

und ausführbar.<br />

Planung und Brandschutz müssen<br />

bei solchen Fassaden frühzeitig aufeinander<br />

abgestimmt werden. Idealerweise<br />

wird von Anfang an ein<br />

Fachplaner für den vorbeugenden<br />

Brandschutz in die Planung des Bauvorhabens<br />

einbezogen.<br />

Reinhard Eberl-Pacan, Architekt und Planer<br />

für vorbeugenden Brandschutz, Berlin ▪<br />

Downloadtipp:<br />

Die Langfassung dieses Schadensfalls<br />

steht für mikado-Abonnenten<br />

kostenlos zum Download bereit:<br />

www.mikado-online.de<br />

→ Arbeitshilfen


Dem Inhaber einer Zimmerei mit<br />

15 Arbeitnehmern „platzt der<br />

Kragen“. Nachdem ein langjähriger<br />

Mitarbeiter die letzten Monate schon<br />

fünfmal zu spät zur Arbeit erschienen<br />

war, ist er auch heute wieder unpünktlich.<br />

Seine Kolonne steht auf<br />

der Baustelle und muss auf ihn warten.<br />

Als er eine halbe Stunde nach<br />

Arbeitsbeginn eintrifft, kündigt ihm<br />

der Arbeitgeber wutentbrannt – und<br />

fragt anschließend bei seinem Verband<br />

an, ob die Kündigung auch<br />

wirksam ist.<br />

Vor dem Kündigen muss der<br />

Arbeitgeber abmahnen<br />

Bei allen verhaltensbedingten Kündigungen<br />

gilt der arbeitsrechtliche<br />

Grundsatz: Vorher muss der Arbeitgeber<br />

grundsätzlich eine einschlägige<br />

Abmahnung als milderes Mittel<br />

aussprechen. Deren Inhalt ergibt sich<br />

aus ihren drei Funktionen:<br />

(1) Hinweisfunktion<br />

Die Abmahnung soll den Arbeitnehmer<br />

auf die Pflichtwidrigkeit seines<br />

Verhaltens hinweisen und dieses präzise<br />

beschreiben – mit Datum, Zeit<br />

und ggf. Ortsangabe.<br />

(2) Androhungsfunktion<br />

Die Abmahnung soll dem Arbeitnehmer<br />

eindringlich vor Augen führen,<br />

dass der Arbeitgeber nicht bereit ist,<br />

ein vertragswidriges Verhalten länger<br />

hinzunehmen, und dass er im Wiederholungsfall<br />

das Arbeitsverhältnis<br />

beenden wird.<br />

(3) Dokumentationsfunktion<br />

Die Abmahnung dokumentiert den<br />

Pflichtverstoß und die darauf begründete<br />

Rüge. Deshalb ist sie schriftlich<br />

zu erteilen und dann zur Personalakte<br />

zu nehmen.<br />

Management Ihr gutes Recht<br />

Abmahnungen<br />

Spontane Kündigung ist unzulässig<br />

Verletzt ein Arbeitnehmer wiederholt seine Vertragspflicht, muss ihn der<br />

Arbeitgeber zunächst einmal abmahnen und ihm dabei klar und unmissverständlich<br />

ankündigen, dass ein neuerlicher Verstoß zur Kündigung führt.<br />

Ohne vorherige Abmahnung ist<br />

die Kündigung unwirksam<br />

In unserem eingangs beschriebenen<br />

Fall ist die spontane Kündigung unwirksam,<br />

weil der Arbeitgeber die<br />

Unpünktlichkeit seines Arbeitnehmers<br />

vorher niemals abgemahnt<br />

hatte.<br />

Der Arbeitgeber sollte aber nicht<br />

zu viele Abmahnungen wegen gleichartiger<br />

Pflichtverletzungen aussprechen,<br />

denn das schwächt wiederum<br />

die Warnfunktion erheblich. Wenn<br />

das aber doch der Fall ist, muss er den<br />

Abmahnungstext vor dem Ausspruch<br />

einer Kündigung besonders eindringlich<br />

formulieren, um dem Arbeitnehmer<br />

klarzumachen, dass die nächste<br />

Pflichtverletzung zur Kündigung<br />

führen wird. Die Überschrift sollte<br />

deshalb „Letztmalige Abmahnung“<br />

lauten.<br />

Die Frage, ob bei einer weiteren<br />

Vertragsverletzung dem Arbeitnehmer<br />

gekündigt werden kann oder ob<br />

noch eine weitere Abmahnung erforderlich<br />

ist, hängt letztlich aber<br />

auch von der Art, von der Schwere<br />

und den zeitlichen Abständen der<br />

Verstöße ab.<br />

Auf die richtige Formulierung<br />

kommt es an<br />

Der Arbeitgeber muss also zunächst<br />

eine entsprechende Abmahnung formulieren,<br />

die bei einer Verspätung<br />

beispielsweise so lauten kann:<br />

„Abmahnung – Sehr geehrter Herr<br />

…, leider mussten wir feststellen, dass<br />

Sie am 20.10.2009 durch folgendes<br />

Verhalten Ihre arbeitsvertraglichen<br />

Verpflichtungen verletzt haben: Sie<br />

erschienen an diesem Tag zum wiederholten<br />

Male ohne triftigen Grund<br />

zu spät zur Arbeit, nämlich erst um<br />

7:30 Uhr statt um 7:00 Uhr. Mit<br />

„Das beanstandete Verhalten ist präzise zu<br />

beschreiben – mit Datum, Zeit und Ortsangabe.“<br />

Autor<br />

diesem Verhalten haben Sie Ihre arbeitsvertraglichen<br />

Pflichten verletzt.<br />

Wir können das nicht weiter hinnehmen<br />

und fordern Sie hiermit auf, das<br />

beanstandete Fehlverhalten zukünftig<br />

zu unterlassen und sich vertragsgemäß<br />

zu verhalten. Wir weisen Sie<br />

darauf hin, dass Sie im Wiederholungsfall<br />

mit einer Kündigung des<br />

Arbeitsverhältnisses rechnen müssen.<br />

Mit freundlichen Grüßen …“<br />

Unterhalb seiner Unterschrift sollte<br />

der Arbeitgeber auch gleich eine<br />

Zeile für die Gegenzeichnung seines<br />

Arbeitnehmers mit Ort und Datum<br />

vorsehen und darüber den Satz<br />

„Das Abmahnungsschreiben vom<br />

20.10.2009 habe ich am 22.10.2009<br />

erhalten“ schreiben.<br />

Ulf Mosenthin ist Rechtsanwalt und<br />

seit 1990 beim Verband Baugewerblicher<br />

Unternehmer Niedersachsen<br />

e.V. tätig. Er leitet dort die Abteilung<br />

„Arbeits- und Sozialrecht“.<br />

www.mikado-online.de 37


38<br />

Management<br />

Existenzgründung<br />

Das Marketing A-B-C<br />

Traumhaftes Betriebsergebnis oder Schuldenberg – bei<br />

Existenzgründern liegt beides oft dicht zusammen. Für<br />

den richtigen Weg brauchen die jungen Unternehmer eine<br />

klare Orientierung, besonders im Bereich Marketing.<br />

JAMES STEIDL, ISTOCKPHOTO.COM<br />

mikado 11.2009


Management<br />

Existenz-<br />

◂<br />

gründungsberater<br />

der Hand-<br />

werkskammern<br />

haben viele<br />

Tipps auf Lager,<br />

wie Hand-<br />

werker ihre Ideen<br />

erfolgreich<br />

an den Mann<br />

bringen<br />

Jemand hat eine Idee und glaubt<br />

fest daran, sie mit einer eigenen<br />

Firma erfolgreich umsetzen zu können.<br />

Jetzt überlegt er das Für und Wider.<br />

Die Überlegungen enden leider<br />

viel zu häufig damit, Bedingungen<br />

und Verhältnisse durch die rosarote<br />

Brille zu sehen. Existenzgründer interpretieren<br />

die Fakten häufig zu positiv,<br />

ohne sie akribisch in allen Details<br />

zu hinterfragen und kritisch zu<br />

prüfen. Aufgrund mangelnder Sorgfalt<br />

enden – laut Statistik – rund 60 %<br />

aller Existenzgründungen über kurz<br />

oder lang in einer Insolvenz.<br />

Am besten diskutiert der Existenzgründer<br />

seine Idee mit möglichst<br />

vielen kompetenten Personen, einschließlich<br />

der Existenzgründungsberater<br />

in den Handwerkskammern.<br />

So lange, wie er über das Thema diskutieren<br />

kann, ohne dass konkrete<br />

Vorstellungen bestehen, kann er<br />

auch die Chancen und Schwierigkeiten<br />

offen durchdenken. Existenzgründer<br />

können nie genug kostenloses<br />

Know-how bekommen. Experten<br />

empfehlen, wenigstens ein Existenzgründungsseminar<br />

zu besuchen, um<br />

die gesamte Problematik kennenzulernen.<br />

Meine Zielgruppe,<br />

die unbekannten Wesen?<br />

Der Wurm muss dem Fisch schmecken<br />

und nicht dem Angler! Jungunternehmer<br />

gehen häufig davon<br />

aus, dass der Markt ihre Idee oder<br />

ihr Angebot begeistert aufnehmen<br />

wird. Doch nur wer seine (zukünftigen)<br />

Kunden von vornherein mit in<br />

seine Überlegungen einbezieht, hat<br />

eine Chance, erfolgreich zu bestehen.<br />

Hier helfen Kundenbefragungen zu<br />

Idee und Angebot, z.B. ob der Kunde<br />

bereit ist, den Anbieter zu wechseln,<br />

wenn er das neue Produkt bzw.<br />

die neue Dienstleistung zum Preis<br />

von … Euro erwerben könnte. Um<br />

den Geschäftsansatz weiter zu verbessern,<br />

ist die Frage hilfreich, was<br />

das Angebot noch enthalten muss,<br />

damit der Kunde den Anbieter wechseln<br />

würde.<br />

Neben der konkreten Bedarfs-<br />

ermittlung bieten sich Fragen nach<br />

möglichen Ergänzungen an, wie z.B.<br />

www.mikado-online.de 39


40<br />

Management<br />

Service, Garantie, Beratung, Schnelligkeit<br />

oder Einsatzbereitschaft. Viele<br />

Kunden haben konkrete Vorstellungen,<br />

was das optimale Angebot für<br />

sie enthalten muss. Diesen Informationspool<br />

können Unternehmer dann<br />

anzapfen.<br />

Sieben wichtige Punkte<br />

Wer eine Firma gründen oder ein<br />

neues Produkt am Markt platzieren<br />

will, sollte sein Marketing sorgfältig<br />

planen und sich mit allen möglichen<br />

Szenarien auseinandersetzen.<br />

Attraktives Angebot<br />

Bevor überlegt und gerechnet wird,<br />

muss klar sein, ob der Markt das<br />

Produkt wünscht oder mindestens<br />

braucht. Dieses Wissen gewinnt man<br />

durch Befragung Wer fragt, erfährt<br />

schnell und direkt, ob das neue Angebot<br />

attraktiv ist und ob es Nachfrage<br />

auslöst.<br />

Kundennutzen definieren<br />

Nur wenige Existenzgründer sind in<br />

der Lage, den Vorteil, mit dem sie<br />

erfolgreich Kunden gewinnen wollen,<br />

in einem (kurzen) Satz zu formulieren.<br />

Das ist sehr wichtig, um<br />

Werbebotschaft verständlich und<br />

überzeugend zu formulieren. So kann<br />

man sich eindeutig positionieren und<br />

ist nicht nur einer von vielen.<br />

Wissen um Markt<br />

und zukünftige Wettbewerber<br />

Die Kenntnis des Marktes und der<br />

Mitbewerber ist die Voraussetzung<br />

dafür, die Unterschiede zum eigenen<br />

Angebot klar und überzeugend<br />

zu entwickeln und darzustellen. Nur<br />

mikado 11.2009<br />

◂ Erfolgreiche<br />

Unternehmer<br />

sehen sich den<br />

Markt genau<br />

an, um ihr<br />

Potenzial richtig<br />

einschätzen<br />

zu können<br />

Jeder<br />

▾<br />

Unternehmer<br />

sollte die<br />

Vorteile seiner<br />

Produkte in<br />

einem kurzen Satz<br />

formulieren<br />

können<br />

wer seine Wettbewerber kennt, kann<br />

seine eigene Wettbewerbsfähigkeit<br />

korrekt einschätzen.<br />

Strategie für die<br />

Reaktion des Wettbewerbs<br />

Wichtig ist es, die Reaktionen der<br />

Wettbewerber einzuplanen, damit sie<br />

den jungen Unternehmer nicht völlig<br />

überraschend treffen.<br />

Er sollte mögliche Reaktionen<br />

durchdenken, um sofort mit geeigneten<br />

Gegenmaßnahmen reagieren<br />

zu können.<br />

Marktpotenzial einschätzen<br />

Voller Euphorie unterstellen viele<br />

Existenzgründer, dass der Markt bzw.<br />

das Marktpotenzial für das neue Angebot<br />

ausreichend groß ist.<br />

Sie arbeiten mit Hypothesen und<br />

Annahmen, die häufig nicht der Realität<br />

entsprechen. Für eine realistische<br />

Einschätzung helfen folgende<br />

Fragen:<br />

▸ Wie hoch wird der Durchschnittsumsatz<br />

pro Kunde sein?<br />

▸ Wie viele Kunden müssen pro<br />

Monat/pro Woche oder pro Tag<br />

bestellen bzw. kaufen?<br />

▸ Wie viele Interessenten müssen<br />

pro Monat/pro Woche oder pro<br />

Tag gewonnen werden, damit die<br />

gewünschte Kundenzahl erreicht<br />

wird? (Achtung: Nicht <strong>jede</strong>r Interessent<br />

kauft oder bestellt!)<br />

▸ Gibt es in dem vorgesehenen<br />

Einzugsgebiet genug mögliche


Management<br />

Kunden, die ihren Anbieter<br />

wechseln könnten?<br />

Die letzte Frage ist besonders<br />

wichtig. Da heute das Angebot größer<br />

ist als die Nachfrage, löst <strong>jede</strong>r<br />

neue Markteintritt einen Verdrängungswettbewerb<br />

aus.<br />

Wenn die Wettbewerber Kunden<br />

verlieren, werden sie nicht tatenlos<br />

zusehen.<br />

Jede Idee ist anders<br />

Zu den Themen Existenzgründung, Marketing,<br />

Werbung und PR gibt es massenweise<br />

Literatur. Die Grundaussage ist<br />

immer gleich: An einem oder mehreren<br />

Beispielen wird dargestellt, wie einfach<br />

es ist, eine Geschäftsidee erfolgreich zu<br />

realisieren. Alles wird einfach, so logisch<br />

und überzeugend beschrieben, dass bei<br />

den Lesern der Eindruck entsteht: Das<br />

kann ich auch! Doch dem ist nicht so,<br />

denn <strong>jede</strong> Geschäftsidee hat ihre eigenen<br />

Bedingungen. Hier die zwölf wichtigsten:<br />

Die Person/en<br />

Mentalität, Charakter, Denkweise,<br />

Reaktion, soziale Kompetenz, Ausdauer,<br />

Kontakt- und Überzeugungsfähigkeit sind<br />

personengebunden. Jede Person interpretiert<br />

die bestehenden Bedingungen und<br />

Möglichkeiten unterschiedlich und kommt<br />

zu anderen Ergebnissen.<br />

Die Idee<br />

Der „Erfinder“ hat zu seiner Idee eine<br />

andere Einstellung als der Nachahmer. Er<br />

ist überzeugt und setzt sie durch. Außerdem<br />

ist er in einer anderen Situation. Der<br />

Erfinder hat es einerseits schwerer, aber<br />

andererseits einen entscheidenden Vorteil,<br />

den Nachahmer nicht nutzen können:<br />

Die Medien berichten über ihn. Das ist<br />

kostenlose Werbung.<br />

Die Kenntnisse<br />

Wer eine neue Idee, ein neues Angebot<br />

realisiert, hat sich vorher sehr lange und<br />

intensiv mit dem Thema und den damit<br />

verbundenen Problemen beschäftigt.<br />

Nachfolgende laufen Gefahr, die Probleme<br />

zu übersehen oder sie nicht in vollem Umfang<br />

zu erkennen. Der Erste besitzt in der<br />

Regel ein deutlich größeres Wissen und<br />

kann es auch entsprechend nutzen.<br />

Die Umfeldbedingungen<br />

Die Umfeldbedingungen werden in<br />

den einschlägigen Ratgebern selten<br />

untersucht, obwohl sie oft einen entscheidenden<br />

Einfluss haben. Wurde der<br />

Finanzielle Mittel für die Werbung<br />

Neue Unternehmen sind auf dem<br />

Markt nicht bekannt. Um das zu ändern,<br />

muss in der Anfangsphase überdurchschnittlich<br />

viel Geld für Werbung<br />

und PR eingesetzt werden.<br />

Kreative Ideen<br />

Jetzt ist Kreativität gefragt. Jeder<br />

Existenzgründer, der etwas Neues zu<br />

Initiator von der Frau oder der Familie<br />

unterstützt? Welche Hilfen und Unterstützungen<br />

hat er erhalten? Haben ihm kompetente<br />

Freunde oder Bekannte geholfen?<br />

Wie groß war sein Startkapital?<br />

Das Engagement<br />

Wer etwas Neues entwickelt oder etwas<br />

Bestehendes deutlich verbessert, ist von<br />

der Richtigkeit seiner Zielsetzung und<br />

seiner Arbeit überzeugt. Nachahmer<br />

glauben auch an die Geschäftsidee,<br />

sind aber persönlich nicht so involviert.<br />

Der Erfinder hat sich lange und intensiv<br />

mit allen Details auseinandergesetzt<br />

und – wie man so sagt – sein „Herzblut“<br />

eingebracht.<br />

Das Einzugs- bzw. Verbreitungsgebiet<br />

Ein besonders häufiger Fehler ist, dass<br />

nicht ausreichend geprüft wird, ob das<br />

vorhandene Marktpotenzial im voraussichtlichen<br />

Einzugs- bzw. Verbreitungsgebiet<br />

für das eigene Angebot groß genug<br />

ist. Ein Ladengeschäft für Naturfußbodenbeläge<br />

benötigt ein wesentlich größeres<br />

Einzugsgebiet als ein Universal-Dienstleister<br />

für Haus- und Gartenarbeiten.<br />

Der Standort<br />

Der Standort entscheidet oft über den<br />

Erfolg einer Existenzgründung. Anbieter,<br />

die eine hohe Kundenfrequenz benötigen,<br />

siedeln sich in einer zentralen oder<br />

verkehrsgünstigen Lage an. Bei Anbietern,<br />

die zu ihren Kunden kommen, ist die<br />

Lage im Prinzip unwichtig. Spezialisten,<br />

die innerhalb einer Region ein monopolartiges<br />

Angebot haben, können sich auch<br />

außerhalb der Zentren ansiedeln.<br />

Ein weiterer Punkt ist die Verkehrslage.<br />

Unternehmen, die sich an stark frequentierten<br />

Straßen ansiedeln, haben<br />

den Vorteil, dass sie täglich tausende<br />

Kontakte zu den Passanten und Verkehrsteilnehmern<br />

haben, weil ihre Werbung,<br />

ihr Angebot wahrgenommen wird. Sie<br />

erreichen innerhalb kurzer Zeit eine hohe<br />

bieten hat, muss sich überlegen, wie<br />

er sein neues Angebot so darstellt,<br />

dass die Presse über ihn berichtet.<br />

Vor allem bei der der PR-Planung<br />

kommt es darauf an, anders als andere<br />

zu sein.<br />

Wer weiß, was ihn am Markt erwartet,<br />

kann entsprechend planen<br />

und die Bedingungen für sich optimieren.<br />

Hans-Jürgen Borchardt, E-Denia ▪<br />

Bekanntheit, ohne finanzielle Mittel für<br />

Werbung aufwenden zu müssen.<br />

Die Wettbewerber<br />

Selten kann man ohne Wettbewerber<br />

arbeiten. Da Wettbewerb aber Kampf<br />

um die Kunden heißt, sollte man seine<br />

Gegner kennen. Wer seine Gegner nicht<br />

kennt und sein eigenes Angebot nicht<br />

so gestaltet, dass er sich als die bessere<br />

Alternative präsentiert, muss über den<br />

Preis verkaufen. Der Wettbewerb über<br />

den Preis ist die denkbar schlechteste<br />

Lösung. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis<br />

es irgendjemand billiger macht.<br />

Die Marktbedingungen<br />

Die Marktbedingungen können von Region<br />

zu Region sehr verschieden sein. Was<br />

in Berlin richtig ist, gilt nicht automatisch<br />

auch für Regensburg oder Wilhelmshaven.<br />

Die Kaufkraft, das Kaufverhalten,<br />

die Verbrauchergewohnheiten, die regionalen<br />

Gepflogenheiten sind im Regelfall<br />

anders und können die Geschäftsidee<br />

mehr oder weniger stark beeinflussen.<br />

Die Startbedingungen<br />

Oft haben erfolgreiche Unternehmensgründer<br />

schon im Vorfeld Zusagen<br />

oder Verträge mit Abnehmern, die eine<br />

bestimmte Grundauslastung garantieren.<br />

Wer nicht eine ausreichend lange<br />

Anlaufzeit einplant, dem geht oft „die<br />

Puste“ aus.<br />

Der Neuigkeitscharakter<br />

Nachahmer haben den Vorteil Neuigkeit<br />

nur begrenzt. Eine Möglichkeit, die Pioniervorteile<br />

zu nutzen, <strong>besteht</strong> darin, das<br />

Angebot weiterzuentwickeln.<br />

Die finanziellen Mittel<br />

Jeder sollte sich <strong>jede</strong>r ausschließlich<br />

auf seinen tatsächlichen Finanzbedarf<br />

konzentrieren. Auf keinen Fall darf es<br />

„gerade so reichen“. Wer keine ausreichenden<br />

Reserven einplant, kommt beim<br />

ersten nicht geplanten Zwischenfall in<br />

Schwierigkeiten.<br />

www.mikado-online.de 41


Der innovative Balkon<br />

– innen im Mauerwerk<br />

liegende Stahlhülse<br />

– außen einen eingescho benen<br />

Leimholzkragbalken mit Metallabdeckung<br />

– darauf einen <strong>Holz</strong>belag mit<br />

Aussengeländer<br />

Tel: 08541/6554 | Fax: 2514<br />

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www.piske-innovationen.de<br />

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berechenbar<br />

Kriterien mit dem BDZ vereinbart<br />

immer ohne Keilzinkenverbindungen,<br />

daher universell einsetzbar<br />

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ORIGINAL<br />

EICHEN-HOLZNÄGEL<br />

EICHEN-RUNDSTÄBE<br />

Auf den Nagel kommt es<br />

an, wenn es die optimale<br />

Verbindung sein soll!<br />

Keine mühsame Einzelanfertigung.<br />

Wir fertigen in Serie in verschiedenen<br />

Größen und Formen aus massivem<br />

Eichenholz.<br />

42<br />

<strong>Holz</strong>nagelproduktion<br />

Osterfeldstr.1 · 49326 Melle<br />

Tel.:054 29/92 90-0<br />

Fax: 054 29/92 90-50<br />

E-Mail: info@holznaegel.de<br />

Internet: www.holznaegel.de<br />

Verbindung<br />

Schrauben genügt<br />

▴ Eine lange Senkkopfschraube<br />

und einige Vollgewindeschrauben<br />

reichen aus, um Koppelpfetten<br />

sicher miteinander zu verbinden<br />

Würth entwickelte eine neue Verbindungsmethode<br />

für Koppelpfetten, die<br />

den sog. „Einhängeeffekt“ nach der<br />

neuen DIN 1052 nutzt. Einzudrehen<br />

sind nur eine Scheibenkopfschraube<br />

und je nach Belastung zwei bis<br />

sechs Vollgewindeschrauben – jeweils<br />

rechtwinklig zur Sparrenpfette.<br />

Vorbohrung und Ausfräsungen<br />

sowie Setz- oder Klemmwerkzeuge<br />

sind damit überflüssig.<br />

Adolf Würth GmbH & Co. KG<br />

D-74650 Künzelsau<br />

Telefon 0 79 40/15-0<br />

www.wuerth.de<br />

mikado 11.2009<br />

Produkte<br />

Infrarotkamera<br />

Spürhunde und Sparfüchse<br />

Das Bau-Sperrholz „Finnforest Spruce protect“<br />

ist mit einem besonderen <strong>Holz</strong>schutzmittel imprägniert:<br />

Den nach DIN 68800 bzw. 68705-3 geforderten<br />

Pilzschutz übernimmt das bauaufsichtlich<br />

zugelassene <strong>Holz</strong>schutzmittel Boracol 10 Rh,<br />

das tief ins Sperrholz<br />

eindringt. Der<br />

neue <strong>Holz</strong>werkstoff<br />

ist außerdem gegen<br />

Schimmel behandelt,<br />

sodass die Platten<br />

für viele problematische<br />

Aufgaben<br />

bei Bau und Renovierung<br />

einsetzbar sind:<br />

bei Dächern über<br />

und Decken unter<br />

unbeheizten Räu-<br />

men, Dachüberständen<br />

und Räumen mit<br />

langfristig sehr hoher<br />

Kamerahersteller Flir stellte die neue Infrarotkamera „i7“ vor. Sie<br />

verbindet eine Infrarotauflösung von 120 x 120 Pixel mit einem<br />

auf 25° × 25° erhöhten Sichtfeld und einer Genauigkeit von ±2 %.<br />

Diese Kombination ermöglicht das einfache und schnelle Erkennen<br />

von mangelhafter Dämmung, Problemen bei Heiz-, Belüftungs- und<br />

Klimasystemen, Wärmelecks und zahlreichen anderen Problemen<br />

an Gebäuden. Für umfassende Analysen am Auftragsort stehen<br />

drei verschiedene Messmodi zur Verfügung: Punkt (mittig), Bereich<br />

(Min./Max.) und Isotherm (oberhalb/unterhalb).<br />

FLIR Systems GmbH Germany ı D-60437 Frankfurt am Main<br />

Telefon 0 69/9 50 09 00 ı www.flir.de<br />

▸ Die Flir i7 ist eine Weiterentwicklung der Kamera i5.<br />

Sie macht die Arbeit mit moderner<br />

Infrarottechnologie ab 2995 Euro (zzgl. MwSt.)möglich<br />

Bau-Sperrholz<br />

Feuchtgebiete ohne Pilze<br />

▴ Für Bereiche mit hoher Feuchtebelastung<br />

ist der<br />

neue <strong>Holz</strong>werkstoff „Spruce<br />

protect“ mit vorbeugendem<br />

Pilzschutz konzipiert<br />

relativer Luftfeuchtigkeit. Den <strong>Holz</strong>werkstoff<br />

gibt es in den Standardformaten 2500 x 1250<br />

und 2500 x 625 mm und in Stärken von 15, 18,<br />

21, 24, 27 und 30 mm mit stumpfen Kanten oder<br />

mit Nut und Feder.<br />

Finnforest Deutschland ı D-28237 Bremen<br />

Telefon 04 21/6 91 17 75 ı www.finnforest.de


Verbindung<br />

Produkte<br />

<strong>Holz</strong> bleibt unter sich<br />

<strong>Holz</strong>hausbauer Murr entwickelte ein<br />

Massivholzwandsystem mit neuartiger<br />

Verbindungstechnik. Um das Naturprodukt<br />

<strong>Holz</strong> nicht mit Leim oder Metall<br />

zu versetzen, kommt eine „Schraube<br />

aus <strong>Holz</strong>“ zum Einsatz. Ein spezieller<br />

Bohrmaschineneinsatz ermöglicht, mit<br />

Gewinde versehene <strong>Holz</strong>stifte in vorgebohrte<br />

Löcher zu schrauben. Das Massivholzwandsystem<br />

<strong>besteht</strong> aus beliebig<br />

vielen Schichten <strong>Holz</strong>, die diese<br />

Schraube verbindet.<br />

Hans Murr ı D-86633 Neuburg/Donau<br />

Telefon 0 84 31/4 77 60 ı www.murr.de<br />

Montageanlage<br />

Rechte Winkel für alle Größen<br />

Mit der All-in-One-Montageanlage<br />

„tectofix 3000“ lassen sich<br />

<strong>Holz</strong>balken für die Vorfertigung<br />

von Dach-, Wand- und Deckenelementen<br />

absolut rechtwinklig<br />

anlegen und aufspannen. Auf<br />

zwei parallel verlegten Lagen<br />

von Stahlträgern, die über Kreuz<br />

angeordnet sind und ein Raster<br />

bilden, liegen Pfosten und Riegel<br />

wie auf einem überdimensionalen<br />

Arbeitstisch exakt lotrecht<br />

Brandenburg·16816 Neuruppin<br />

Philipp-Oehmigke-Str.2·Fax 03391/5196-33 � 03391/5196-0<br />

Sachsen-Anhalt·06386 Elsnigk<br />

Scheudersche Straße 11·Fax 03 49 73/283-33 � 03 49 73/283-0<br />

NRW·50858 Köln<br />

Ackerwinde 28·Fax 02 21/55405822 � 02 21 / 554 0580<br />

www.opitz-holzbau.de·www.opitz-solar.de<br />

▴ Die neu entwickelte „Schraube<br />

aus <strong>Holz</strong>“ verbindet<br />

Hölzer ohne Leim und Metall<br />

nach Planvorgabe. Haltevorrichtungen<br />

fixieren sie so, dass sie<br />

sich nicht mehr verschieben. Die<br />

Anlage wird auf dem Boden der<br />

Werkhalle montiert, ist modular<br />

aufgebaut und rundum erweiterbar.<br />

So lassen sich <strong>Holz</strong>bau-Elemente<br />

<strong>jede</strong>r Größe vorfertigen.<br />

Bauer <strong>Holz</strong>bau GmbH<br />

D-74582 Gerabronn<br />

Telefon 0 79 52/9 25 90 24<br />

www.bauer-holzbau.de<br />

MDF-Platte<br />

Brandschutz in Schwarz<br />

Mit der „Topan MDF black FR“ brachte Glunz eine<br />

schwer entflammbare Variante seiner schwarz<br />

durchgefärbten MDF-Platten auf den Markt. Kombiniert<br />

mit einem 2-Komponenten-Acryl-Mehrschichtlack<br />

erfüllt das Produkt hohe Brandschutz-<br />

Standards, ist nach DIN EN 13501-1 zertifiziert<br />

und genügt auch einem hohen Designanspruch.<br />

Lieferbar sind Stärken von 10 bis 25 mm.<br />

Glunz AG ı D-49716 Meppen<br />

Telefon 0 59 31/4 05-0 ı www.glunz.de<br />

Wärmedämmung<br />

Recycling zum Energiesparen<br />

Mit neuen Glasswool-Produkten der Wärmeleitfähigkeit<br />

=0,032 antwortet Hersteller Ursa auf die gestiegenen Anforderungen<br />

der EnEV 2009. Durch verbesserte Spannkraft<br />

sind zweilagige Ausführungen ohne Durchhängen möglich.<br />

Hergestellt sind sie aus Rohstoffen, die in der Natur<br />

nahezu unbegrenzt vorkommen, und aus Altglas.<br />

Lieferbar sind sie als Spannfilz<br />

„SF 032 PLUS“ in 100 bis<br />

160 mm, als Untersparrenfilz<br />

„USF 032 PLUS“ in 60 mm<br />

und als Dämmfilz „DF 032-h“<br />

in 100 bis 160 mm Dicke.<br />

Ursa Deutschland GmbH<br />

D-04158 Leipzig<br />

Telefon: 03 41/52 11-100<br />

www.ursa.de<br />

▸ Altglas lässt sich zu<br />

einer guten<br />

Dämmung verarbeiten<br />

Sonnendynamisches Bauen · Industrieller <strong>Holz</strong>bau undSolarsysteme<br />

Firmenchef Martin Opitz Perfektion ausder OpitzZukunftsfabrik Opitz Solar Kompaktsysteme Individuell konstruierte Hausbausätze Opitz Dachkonstruktionen<br />

www.mikado-online.de 43


44<br />

mikado 11.2009<br />

Produkte<br />

Dämmplatten<br />

Nicht von Pappe<br />

Einen neuartigen ökologischen Dämmstoff meldete<br />

ein Startup-Unternehmen zum Patent an<br />

und brachte ihn nun auf den Markt. Längs- und<br />

querverklebte Wellplatten ergeben ein Element,<br />

das in Sachen Formstabilität, Wärmedämmung,<br />

Druckfestigkeit, Schalldämmung und Brandschutz<br />

gute Eigenschaften aufweist. Der Rohstoff<br />

Zellulose ist nachwachsend und zu 100 %<br />

recycelbar. Da vorhandene Anlagen der Verpackungsindustrie<br />

zum Einsatz kommen, sind<br />

die Produkte relativ kostengünstig herstellbar.<br />

Durch Verklebung mit Span-, Furnier- und<br />

Mehrschichtplatten sind zudem leistungsfähige<br />

Verbundelemente möglich.<br />

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an, die von einem unabhängigen Institut geprüft<br />

sind. Im sog. „Heizkastenverfahren“ wird dabei<br />

über einen Zeitraum von zwei Wochen der tatsächliche<br />

Wärmedurchgang der kompletten Bodentreppe<br />

ermittelt. Fehlt das Prüfsiegel, ist es möglich,<br />

dass lediglich für eine ideale Stelle des Deckels der<br />

U-Wert ausgerechnet und angegeben ist.<br />

Wellhöfer Treppen GmbH & Co. KG<br />

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Telefon 09 31/6 14 05-0<br />

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Spannbahnen<br />

Klöbt von beiden Seiten<br />

Zwei Klebestreifen im Überdeckungsbereich sorgen<br />

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für ein dichtes Verkleben der<br />

Unterdeck- und der Unterspannbahnen<br />

Klöber führt für seine Unterdeck- und Unterspannbahnen<br />

der Permo-Produktlinie eine innovative<br />

Verklebetechnik ein. So sind diese<br />

Produkte nun mit zwei Klebestreifen im Überdeckungsbereich<br />

ausgerüstet und mit dem Namenszusatz<br />

SK² gekennzeichnet. Ein besonderer<br />

Vorteil ist die zügige und sichere Verarbeitung<br />

auf der Baustelle. Das „Kleber-auf-Kleber-System“<br />

verbessert die winddichte Verklebung.<br />

Eine kraftschlüssige Verbindung erfordert so<br />

einen geringeren Anpressdruck und die Verbindung<br />

ist auch unter Baustellenbedingungen<br />

verlässlich. Beide Klebestreifen sind mit einer<br />

Releasefolie ausgestattet, die die Klebestellen<br />

bei Transport und Verarbeitung schützt.<br />

Klöber GmbH & Co. KG<br />

D-58256 Ennepetal<br />

Telefon 0 23 33/98 77-0 ı www.kloeber.biz


Produkte<br />

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Wände für Lüftungsmuffel<br />

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von gesundheitschädlichen Stoffen<br />

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aus der Raumluft.<br />

Ihre Herstellung erfolgt<br />

in einem umweltfreundlichen<br />

Verfahren auf der<br />

Basis von natürlichen<br />

Materialien. Die Ober-<br />

flächen nehmen in der Raumluft enthaltene gesundheitsschädliche<br />

Stoffe wie Aldehyde und Ketone auf und binden sie dauerhaft.<br />

Diese Wirkung bestätigte das unabhängige eco-Institut<br />

in Köln. Sie ist langjährig aktiv, auch unter Endbeschichtungen,<br />

wie z.B. unter Anstrichen.<br />

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in der Regel<br />

innerhalb einer Woche nach Bestellung verfügbar. Im<br />

Gegensatz zur herkömmlichen Herstellung aus Stangenware<br />

oder Systemlängen gibt es bei Ruser bis zu 20 Prozent<br />

weniger Verschnitt.<br />

<strong>Holz</strong> Ruser GmbH & Co. KG<br />

D-24619 Bornhöved<br />

Telefon 0 43 23/9 05-0<br />

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MESSE FRANKFURT / WIEHAG<br />

Fortbildung<br />

15. Internationales <strong>Holz</strong>bau-Forum (IHF)<br />

Aus der Praxis – für die Praxis<br />

Wirtschaft, Markt, Ökologie, Energieeffizienz, Architektur, Tragwerke und<br />

Realisierung – darum dreht sich vom 2. bis 4. Dezember 2009 der größte europäische<br />

<strong>Holz</strong>baukongress in Garmisch-Partenkirchen.<br />

Das Garmisch-Partenkirchener<br />

Congress Centrum ist auch 2009<br />

wieder Austragungsort des dreitägigen<br />

Internationalen <strong>Holz</strong>bau-Forums<br />

(IHF). Wie letztes Jahr erwarten<br />

die Veranstalter weit über 1000<br />

Teilnehmer in der Alpenmetropole.<br />

Mehr als 60 Vorträge namhafter Referenten<br />

aus Forschung und Praxis<br />

informieren ausführlich über aktuelle<br />

und künftige Entwicklungen im<br />

<strong>Holz</strong>bau.<br />

Die ganze Breite des <strong>Holz</strong>baus<br />

Die Auftaktveranstaltung am Mittwochvormittag<br />

beschäftigt sich mit<br />

den Themen „Nachhaltigkeit, Ökologie<br />

und Zertifikate“ sowie der<br />

„Zukunft gemeinsamer <strong>Holz</strong>absatzförderung<br />

in Deutschland“. Nach-<br />

mittags geht’s dann weiter mit diesmal<br />

vier zeitgleich stattfindenden Prolog-<br />

Blöcken:<br />

48 mikado 11.2009<br />

▸ Architektur-Forum „Kultiviertes<br />

Bauen“<br />

▸ Fertighaus-Forum „Marktanalyse<br />

und Marktchancen“<br />

▸ <strong>Holz</strong>hausbau-Forum „Ökonomische<br />

Mehrwerte des nachhaltigen<br />

Bauens“<br />

▸ Verbindungstechnik-Forum<br />

„Schrauben und Kleben im <strong>Holz</strong>bau“<br />

Was die vier Prologe am Mittwoch<br />

als Einzelthema aufgreifen, vertiefen<br />

dann am Donnerstag und Freitag die<br />

sieben Themenblöcke des sog. „Kernforums“.<br />

Das internationale Veranstaltergremium<br />

unter der Federführung<br />

der Berner Fachhochschule Biel und<br />

der Hochschule Rosenheim präsentiert<br />

dabei hochkarätige Experten aus verschiedenen<br />

Ländern. Die Teilnehmer<br />

erhaltsen ein Update ihres Wissensstands<br />

zu folgenden Themen:<br />

▸ <strong>Holz</strong>umfeld: Die globale Krisenbewältigung<br />

und ihre Chancen<br />

◂ Die Frankfurter<br />

Messehalle 11<br />

von Hascher Jehle<br />

Architektur<br />

besitzt über 116 m<br />

gespannte<br />

Fachwerkträger.<br />

Alfons Brunauer<br />

stellt das<br />

spektakuläre<br />

Bauprojekt vor<br />

Das IHF-<br />

▸<br />

Programm bietet<br />

auch 2009<br />

eine große Palette<br />

spannender<br />

Vortragsthemen<br />

▸ <strong>Holz</strong>tragwerke: Organische<br />

Freiformflächen und ausgewählte<br />

internationale Großprojekte<br />

▸ Situation des <strong>Holz</strong>baus in<br />

Schweden<br />

▸ <strong>Holz</strong>brückenbau und Erlebnisstege<br />

▸ Energieeffizientes Bauen<br />

mit <strong>Holz</strong><br />

▸ Urbaner <strong>Holz</strong>bau: Forschung<br />

begleitet Realisierung<br />

Kein Fortschritt ohne Pioniere<br />

Auch in diesem Jahr dient das IHF<br />

als Rahmen, um Persönlichkeiten<br />

zu ehren, die sich große Verdienste<br />

bei der Entwicklung des Bauens mit<br />

<strong>Holz</strong> erworben haben. In einer Feierstunde<br />

erfahren Kommerzialrat Reinhold<br />

Mosser (Mosser <strong>Holz</strong>industrie,<br />

A-Randegg) und Prof. Dr. Peter Glos<br />

(TU München) eine angemessene<br />

Würdigung ihres Lebenswerks. ▪<br />

Ausführliche Infos zum Programm<br />

und zur Anmeldung gibt es im<br />

Internet: www.forum-holzbau.com<br />

→ Veranstaltungen


Fortbildung<br />

Vortragsprogramm des Kernforums<br />

Donnerstag, 3. Dezember 2009<br />

<strong>Holz</strong>umfeld: Strukturveränderungen – Krisen und ihre Chancen<br />

Moderation: Prof. Uwe Germerott, BFH Biel, CH-Biel<br />

▸ Die Welt nach der Krise: Was bleibt – was kommt?<br />

(Kai Gramke, Prognos, CH-Basel)<br />

▸ Green Building – Einflüsse aufs Planen und Bauen<br />

(Dr. Michael Bauer, Dress & Sommer Building Technologies,<br />

D-Stuttgart)<br />

<strong>Holz</strong>tragwerke: Freiformflächen – Konstruieren und Bauen<br />

in organischen Formen<br />

Moderation: Prof. Dr. Claus Wagner, Hochschule Rosenheim,<br />

D-Rosenheim<br />

▸ Bionische Architektur mit <strong>Holz</strong> – unsere Chance!<br />

(Hermann Blumer, SJB.Kempter.Fitze, CH-Herisau)<br />

▸ Toskana Therme (Mathias Hofmann, Hess-Wohnwerk,<br />

D-Kleineheubach)<br />

▸ Freiformen in <strong>Holz</strong> – Golfresort in Südkorea / Therme für<br />

ein 5-Sterne-Hotel in Bad Ragaz (Richard Jussel, Blumer-<br />

Lehmann, CH-Gossau)<br />

▸ Pompidou Metz – die Umsetzung (Jean de Gastines,<br />

Shigeru Ban Architects Europe and Jean de Gastines, F-Paris)<br />

<strong>Holz</strong>tragwerke: Ausgewählte<br />

internationale Objekte mit Ausstrahlung<br />

Moderation: Prof. Dr. Frank Lam, UBC Vancouver, CAN-<br />

Vancouver<br />

▸ Ästhetik pur – <strong>Holz</strong>bau und Fassade der Herbert Art Gallery<br />

(Marcus Fischer, Finnforest Merk, D-Aichach)<br />

▸ <strong>Holz</strong> statt Stahl – vier Fußballstadien in Quebéc<br />

(Eric Karsh, Equilibrium Consulting, CAN-Vancouver)<br />

▸ Freizeit- und Schwimmzentrum „Les Thermes“ (Heinrich<br />

Werner Ochs, Ochs GmbH, D-Kirchberg; Axel Christmann,<br />

Hermann & Valentin et Associes, LUX-Remerschen)<br />

▸ Messehalle 11 Frankfurt am Main<br />

(Alfons Brunauer, Wiehag, A-Altheim)<br />

Freitag, 4. Dezember 2009<br />

Block A<br />

Gastland Schweden<br />

Moderation: Tobias Schauerte, Växjö University, S-Växjö<br />

▸ Schwedischer <strong>Holz</strong>bau von 1994 bis 2008 (Niclas Svensson,<br />

Sveriges Träbyggnadskansli, S-Stockholm)<br />

▸ Realisierte <strong>Holz</strong>bauobjekte der letzten Jahre aus<br />

architektonischer Sicht (Prof. Magnus Silfverhielm,<br />

AIX arkitekter AB, S-Stockholm)<br />

▸ Industrieller <strong>Holz</strong>bau<br />

(Prof. Lars Stehn, Lulea Tekniska Universitet, S-Lulea)<br />

▸ Herausforderungen im <strong>Holz</strong>bau<br />

(Prof. Charlotte Bengtsson, SP Trätek, S-Boras)<br />

▸ Limnologen-Potpourri – Praktische Erfahrungen mit<br />

achtgeschossigen <strong>Holz</strong>häusern<br />

(Prof. Erik Serrano, Växjö Universitet, S-Växjö)<br />

▸ Zukunftsstrategie – <strong>Holz</strong>stadt 2012<br />

(Prof. Erland Ullstad, Växjö kommun, S-Växjö; Niclas<br />

Svensson, Sveriges Träbyggnadskansli, S-Stockholm)<br />

Block B<br />

Brücken und Erlebnissteige<br />

Moderation: Prof. Michael<br />

Flach, Universität Innsbruck,<br />

A-Innsbruck<br />

▸ Bestandsanalyse<br />

von <strong>Holz</strong>brücken mit<br />

zerstörungsfreien und<br />

zerstörungsarmen<br />

Prüfverfahren (Dr. Andreas<br />

Hasenstab, Remmers<br />

Fachplanung, D-Löningen)<br />

▸ Fußgängerbrücke Oloron St.<br />

Marie (Jean-François Blassel, RFR-Paris, F-Paris)<br />

▸ Blockverleimte Brücken für die Bundesgartenschau<br />

(Prof. Dr. Johann Pravida, HS Rosenheim, D-Rosenheim)<br />

▸ Eine Brücke für den Drachenkönig in Buthan<br />

(Wolfram Kübler, Walt + Garmarini, CH-Zürich)<br />

▸ Wipfelwanderweg Almfrische Rachau<br />

(Wolfgang Wild, Almholz Vertriebs-GmbH, A-Fladnitz)<br />

▸ Hochmoorerlebnispfad im Wilden Kaiser<br />

(Dr. Christian Stöffler, FS1-ZT GmbH, A-Innsbruck)<br />

Block C<br />

Energieeffizientes Bauen<br />

Moderation: Prof. Andreas Müller, BFH Biel, CH-Biel<br />

▸ Gebäudeformbeiwert als Indikator für den Heizenergiebedarf<br />

(Prof. Kimmo Lylykangas, TU Helsinki, SF-Helsinki)<br />

▸ Von der Energieschleuder zum Nullenergiehaus – zwei<br />

aktuelle Beispiele (Beat Kämpfen, Kämpfen für Architektur,<br />

CH-Zürich)<br />

▸ eco2building – Energieeffizienz und Ökonomie in <strong>Holz</strong> für<br />

Industrie und Gewerbe (Prof. Dr. Claus Kahlert,<br />

ebök Institut für Effizienzforschung, D-Tübingen)<br />

▸ Energieflüsse und gesunde Innenraumluft im<br />

Plusenergiehaus – gemessene Werte<br />

(Werner Setz, Setz Architektur, CH-Rupperswil)<br />

▸ Energieeffiziente Gebäudehülle in <strong>Holz</strong> – Neubau des<br />

Headquarters der Salon AG (Prof. Dr.-Ing. M. Norbert Fisch,<br />

IGS TU Braunschweig, D-Braunschweig)<br />

Epilog<br />

Urbaner <strong>Holz</strong>bau – Forschung<br />

begleitet Realisierung<br />

Moderation: Prof. Wolfgang Winter, TU Wien, A-Wien<br />

▸ Brandschutztechnische Lösungen für den vielgeschossigen<br />

<strong>Holz</strong>wohnbau (Martin Teibinger, <strong>Holz</strong>forschung Austria,<br />

A-Wien)<br />

▸ Unterdrückung der Schall-Längsleitung im Massivholzbau<br />

(Franz Dolezal, <strong>Holz</strong>forschung Austria, A-Wien)<br />

▸ Wege der Planung beim urbanen <strong>Holz</strong>-Wohnbau (Johannes<br />

Kaufmann, Johannes Kaufmann Architektur, A-Dornbirn)<br />

▸ Schul- und Bürobauten in der Steiermark am Beispiel<br />

Wildon, Mayer-Melnhof und Kindergarten Leoben<br />

(Werner Nussmüller, Nussmüller Architekten, A-Graz)<br />

www.mikado-online.de 49<br />

MIKADO


Fortbildung<br />

Tipps und Termine<br />

Kassel<br />

Seminar Flexible Preisbildung<br />

Aufträge mit hart kalkulierten Preisen entscheiden über möglichen<br />

Gewinn oder Verlust eines Unternehmens. Der harte Wettbewerb<br />

fordert immer neue Tiefstpreise. Das Seminar zeigt,<br />

wie Handwerker erfolgreich Preisober- und Preisuntergrenzen<br />

ermitteln. Die Referenten erläutern mit Beispielen aus dem<br />

Arbeitsalltag, wie sich die Ermittlung der Preise unmittelbar auf<br />

das Ergebnis auswirkt. Praktische Übungen helfen, das erlernte<br />

Wissen sofort im eigenen Betrieb anzuwenden.<br />

Veranstaltungsort: Kassel ı Termin: 27. November 2009<br />

Teilnahmegebühr: 299 Euro<br />

Informationen: www.weka-akademie.de → Handwerk<br />

Kassel<br />

Gesellenschulung Dämmtechnik<br />

Um die Ausführungskompetenz zu erhöhen und Fehler bei der<br />

Anwendung zu vermeiden, veranstaltet die „Fördergemeinschaft<br />

<strong>Holz</strong>bau und Ausbau“ eine Gesellenschulung zur „Fachkraft<br />

Dämmtechnik <strong>Holz</strong>bau, Ausbau & Modernisierung“. Die eine<br />

Hälfte der insgesamt 26 Stunden sind Praxisübungen für die<br />

fachgerechte Ausführung von Anschlüssen, Durchdringungen<br />

und Fugen. Die andere Hälfte befasst sich mit Fachtheorie.<br />

Veranstaltungsort: Kassel ı Termin: 19. bis 21. November 2009<br />

Teilnahmegebühr: 195 Euro (Innungsbetriebe) / 255 Euro<br />

Infos: www.fg-holzbau.de<br />

Frankfurt/M. ı Hamburg ı Berlin ı Stuttgart ı München<br />

Baufachtagung Perfekte Gebäudehülle<br />

Das effiziente und reibungslose Zusammenarbeiten<br />

der unterschiedlichen Gewerke<br />

steht auch bei der 14. Baufachtagung<br />

im Mittelpunkt. Die Referenten<br />

aus verschiedenen Unternehmen zeigen<br />

innovative Dienstleistungen, Werkzeuge<br />

und Softwareprodukte. Die Vorträge<br />

drehen sich um die EnEV 2009, den Gebäudeumbau<br />

in Passivhausstandard, den<br />

Einsatz erneuerbarer Energien, die Umnutzung<br />

von Wohnungen sowie Schall-<br />

und Brandschutz.<br />

Veranstaltungsort: Hamburg ı Termin: 16. November 2009<br />

Veranstaltungsort: Berlin ı Termin: 18. November 2009<br />

Veranstaltungsort: Stuttgart ı Termin: 1. Dezember 2009<br />

Veranstaltungsort: München ı Termin: 3. Dezember 2009<br />

Teilnahmegebühr: 95 Euro ı Infos: www.baufachtagung.de<br />

50 mikado 11.2009<br />

Darmstadt<br />

Fernlehrgänge zum Energieberater<br />

Verschiedene Fernlehrgänge für Energieberater<br />

mit zertifiziertem Abschluss<br />

bietet die TU Darmstadt an. Die Teilnehmer<br />

lernen mit einem multimedialen<br />

Trainingssystem ort- und zeitunabhängig.<br />

Jeder bestimmt Start,<br />

Lernzeiten und Lerntempo selbst.<br />

Fragen beantwortet ein Tutorenteam.<br />

Einzige Präsenzveranstaltung ist die<br />

Abschlussprüfung.<br />

Veranstaltungsort: zu Hause / im Büro<br />

Termin: <strong>jede</strong>rzeit möglich<br />

<strong>Prüfung</strong>sort: Darmstadt ı Teilnahmegebühr: 1790 Euro<br />

Infos: www.energieberater-ausbildung.de<br />

Hamburg<br />

Tag der <strong>Holz</strong>wirtschaft<br />

Um „<strong>Holz</strong>technolgie zwischen<br />

Grundlagenforschung, Industrie-<br />

nähe und Politikberatung“ dreht<br />

sich das wissenschaftliche Symposium<br />

mit hochkarätigen Referenten.<br />

Veranstaltungsort: Hamburg<br />

Termin: 13. November 2009<br />

Teilnahmegebühr: Vorträge kostenfrei,<br />

Abendprogramm 45 Euro<br />

Infos: www.holzwirtschaft.org/<br />

tagderholzwirtschaft<br />

Heilbronn ı St. Johann ı Wismar ı Brilon<br />

Seminar DIN 1052 effizient anwenden<br />

Zweitägige Seminare bietet der österreichische <strong>Holz</strong>werkstoffhersteller<br />

Egger an. Der erste Tag befasst sich mit der neuen<br />

DIN 1052:2008-12, der zweite mit der Entwicklung erfolgreicher<br />

Verkaufsstrategien vom Erstgespräch bis zur Kundenbindung.<br />

Veranstaltungsort: Heilbronn<br />

Termin: 27. und 28. November 2009<br />

Veranstaltungsort: St. Johann/Tirol<br />

Termin: 15. und 16. Januar 2010<br />

Veranstaltungsort: Wismar<br />

Termin: 19. und 20. Februar 2010<br />

Veranstaltungsort: Brilon<br />

Termin: 26. und 27. Februar 2010<br />

Teilnahmegebühr: 149 Euro ı Infos: www.egger.com/holzbau


<strong>Holz</strong>bau & Forschung<br />

Feldstudie<br />

Dauerhaftigkeit von Blockhäusern<br />

Kaum eine andere <strong>Holz</strong>bauweise diskutieren Fachkreise so kontrovers wie<br />

den Blockbau. Eine Felduntersuchung an 20 Objekten<br />

ergab wertvolle Fakten zu den Themen Dauerhaftigkeit und Risikopotenziale.<br />

Blockbalken sind im Gegensatz<br />

zu Bauteilen mit wasserabweisenden<br />

Bekleidungen in vielen Fällen<br />

direkt der Witterung ausgesetzt.<br />

Erschwerend kommt hinzu, dass die<br />

Konstruktionen oft 1000 bis 1500 lfm<br />

Außenfugen und zahlreiche Hirnholzflächen<br />

aufweisen – etwa bei<br />

den Eckverkämmungen.<br />

Bisherige Regelungen des baulichen<br />

<strong>Holz</strong>schutzes in DIN 68800-2<br />

(<strong>Holz</strong>schutz: Vorbeugende bauliche<br />

Maßnahmen im Hochbau) sahen<br />

in solchen Fällen (Gebrauchsbzw.<br />

Nutzungsklasse 3) prinzipiell<br />

die Anwendung eines vorbeugenden<br />

chemischen <strong>Holz</strong>schutzes nach DIN<br />

68800-3 (<strong>Holz</strong>schutz: vorbeugender<br />

Schutz von <strong>Holz</strong> mit <strong>Holz</strong>schutzmitteln)<br />

vor. Dabei werden Blockhäuser<br />

– nicht zuletzt aus gesundheitlichen<br />

Erwägungen – seit jeher ohne<br />

chemischen <strong>Holz</strong>schutz errichtet. Einer<br />

Vielzahl dauerhafter Blockbauten<br />

stehen einzelne Gebäude mit vorzeitigem<br />

Versagen gegenüber.<br />

Im Auftrag der Gütegemeinschaft<br />

Blockhausbau e.V. führte Josef<br />

Egle mit Unterstützung von Baudirektor<br />

i.R. Borimir Radovic eine<br />

Felduntersuchung zu Dauerhaftigkeit<br />

und Risikopotenzialen von Blockbauten<br />

durch.<br />

Zwanzig Blockhäuser<br />

unter der Lupe<br />

Für die Untersuchungen wählten die<br />

<strong>Holz</strong>bauspezialisten 20 Wohngebäude<br />

im Alter zwischen 10 und 150<br />

Jahren in Regionen unterschiedlicher<br />

Höhe und Schlagregenbeanspruchung<br />

in Deutschland und in<br />

der Schweiz aus. 14 Objekte waren<br />

in Fichte, vier in Kiefer und je eines<br />

www.mikado-online.de 51


<strong>Holz</strong>bau & Forschung<br />

◂ Bild 1: Nach<br />

teilweiser<br />

Entfernung von<br />

Riesel tritt<br />

ein weitgehend<br />

zerstörter<br />

Schwellenbalken<br />

hervor<br />

(Bj. 1989)<br />

◂ Bild 2:<br />

Strukturelle<br />

Schädigungen<br />

Unterzug/<br />

Balkonträger<br />

und Aufdopplung<br />

(Bj. 1983)<br />

◂ Bild 3:<br />

Geringfügiger<br />

Befall<br />

durch holzabbauende<br />

Pilze an Hirnholzflächen<br />

und<br />

Schwindrissen im<br />

Schwellenbereich<br />

(Bj. 1967)<br />

◂ Bild 4:<br />

Oberflächiger<br />

Pilzbefall.<br />

Die Schwelle liegt<br />

direkt auf Steinplatten<br />

(Bj. 1965)<br />

Bild 5: Erhöhte<br />

▸<br />

Auswasch-<br />

beanspruchung,<br />

keine<br />

Schädigung der<br />

Schwellenbalken<br />

(LA, Bj. 1930)<br />

52 mikado 11.2009<br />

in Lärche und Douglasie gebaut. Ein<br />

Gebäude war in Rundstammbauweise,<br />

die anderen in Vierkantkonstruktion,<br />

davon 16-mal einschalig,<br />

zweimal zweischalig und einmal in<br />

Senkrechtbauweise.<br />

Knackpunkte überprüfen<br />

Vorrangig erstreckten sich die Untersuchungen<br />

und Messungen auf die<br />

bewitterten Gebäudeseiten, insbesondere<br />

Schwellen, Eckverkämmungen,<br />

Fenster, Türen, Balkenlängsstöße und<br />

weitere Anschlüsse.<br />

Neben einer detaillierten Erfassung<br />

des baulichen Zustands und<br />

<strong>Holz</strong>feuchtemessungen prüften die<br />

Experten die Blockbalken auf einen<br />

Befall durch holzabbauende Pilze<br />

oder Insekten.<br />

Bei allen Gebäuden waren die<br />

Schwellenhölzer in der gleichen<br />

<strong>Holz</strong>art wie die weiteren Wandbalken<br />

ausgeführt. Ausgehend von<br />

Baukonstruktion, Altersklasse und<br />

Schwindfugen wurden anscheinend<br />

fünf Objekte lufttrocken verarbeitet,<br />

die übrigen waren technisch getrocknet.<br />

Alle zwanzig Gebäude waren mit<br />

„üblichen“ Dachüberständen ausgeführt<br />

(Traufe ca. 80 – 150 cm, Giebel<br />

ca. 100 – 200 cm).<br />

Bei der Hälfte der Gebäude war an<br />

mindestens einer Außenwand Brennholz<br />

unter Dach gelagert. Ein weiteres<br />

Gebäude befindet sich etwa<br />

200 m vom Rundholzplatz eines Sägewerkes<br />

entfernt, ein anderes ca.<br />

500 m von einem landwirtschaftlichen<br />

Anwesen mit dokumentiertem<br />

Hausbockbefall.<br />

Die wichtigsten<br />

Untersuchungsergebnisse<br />

1. Befall durch holzabbauende Pilze<br />

Fünf der zwanzig Objekte waren<br />

durch holzabbauende Pilze in ganz<br />

unterschiedlicher Intensität befallen:<br />

Zwei Schwellenbalken bei einem<br />

Garagenanbau zur Westseite<br />

hatten holzabbauende Pilze<br />

(Blättlinge) weitgehend zerstört.<br />

Die Balken mit einer Dicke von<br />

90 mm hatten über einen Zeitraum<br />

von etwa zehn Jahren direkten<br />

Erdkontakt. Zusätzlich zu<br />

holzabbauenden Pilzen zeigten<br />

sich hier auch Fraßgänge von tierischen<br />

<strong>Holz</strong>schädlingen (Bild 1).<br />

Fortgeschrittene Schädigungen<br />

durch holzabbauende Pilze zeigten<br />

sich weiterhin an einem als Balkonträger<br />

verlängerten Deckenunterzug<br />

einschließlich einer darüber<br />

befindlichen Aufdopplung<br />

(Bild 2). Der Unterzug besaß wegen<br />

statischer Überlastung ein leichtes<br />

Gefälle zur Innenseite. Die baulichen<br />

Anschlüsse zwischen Unterzug,<br />

Aufdopplung und den Balkonbohlen<br />

waren durch Laubreste<br />

stark verschmutzt. Die Balkon-<br />

bodenbretter waren an der schadhaften<br />

Stelle mit einem stumpfen<br />

Längsstoß ausgeführt.<br />

Bei zwei Objekten mit markanten<br />

Schwindrissen im Vorkopfbereich<br />

stellten die Prüfer im Schwellenbereich<br />

geringfügige Störungen<br />

durch holzabbauende Pilze fest<br />

(Bilder 3 und 4).<br />

Eine punktuelle oberflächige<br />

Schädigung durch holzabbauende<br />

Pilze zeigte sich hinter einem<br />

Blumenkasten an einem Wochenendhaus.<br />

Vermutlich infolge<br />

Schlagregen und Ausspülung lagerte<br />

Blumenerde direkt an einem<br />

Blockbalken an. Der <strong>Holz</strong>feuchtegehalt<br />

betrug an dieser Stelle<br />

mehr als 30 %. Etwa 20 cm entfernt<br />

am gleichen Balken waren<br />

es etwa 14 %.<br />

2. Befall tierische <strong>Holz</strong>schädlinge<br />

Ein zwischenzeitlich abgestorbener<br />

Insektenbefall durch Anobien<br />

und Hausbock war bei einem historischen<br />

Blockbau (ca. 150 Jahre)<br />

gegeben.


<strong>Holz</strong>bau & Forschung<br />

Mit Ausnahme der dargestellten<br />

Schwellenbalken mit etwa zehnjährigem<br />

Erdkontakt konnte an<br />

keinem weiteren Objekt mit offenkundiger<br />

technischer Trocknung<br />

ein Befall durch tierische <strong>Holz</strong>schädlinge<br />

festgestellt werden. Erhöhte<br />

Risikopotenziale wie angelagertes<br />

Brennholz, unmittelbare<br />

Nähe zu einem Rundholzplatz bzw.<br />

zu einem dokumentierten Hausbockbefall<br />

blieben ohne Auswirkungen.<br />

3. Spritzwasserschutz<br />

Die Bodenfreiheit der tragenden<br />

<strong>Holz</strong>konstruktion im Schwellenbereich<br />

lag überwiegend zwischen 0<br />

und 15 cm. Die <strong>Holz</strong>oberflächen in<br />

Bodennähe zeigten bei allen Gebäuden<br />

an den Wetterseiten erhöhte<br />

Auswaschbeanspruchungen,<br />

jedoch keine Schädigungen. Gleiches<br />

gilt für diverse senkrechte<br />

<strong>Holz</strong>stützen (Bild 6).<br />

4. Längsstöße Blockbalken<br />

Etwa zwei Drittel der untersuchten<br />

Gebäude hatten auch an der Wetterseite<br />

Längsstöße in den Blockaußenwänden<br />

mit Fugen von ca.<br />

0 – 3 mm. Die Stöße waren stumpf<br />

mit innen liegenden vertikalen Absperrungen<br />

(z.B. Fremdfedern oder<br />

Zapfenverbindungen). Ein Schädlingsbefall<br />

lag hier bei keinem der<br />

untersuchten Objekte vor.<br />

5. Sperrbahnen im Schwellenbereich<br />

Bei etwa der Hälfte der Objekte<br />

war zwischen Unterbau und <strong>Holz</strong>konstruktion<br />

keine Sperrbahn zu<br />

erkennen. Der <strong>Holz</strong>feuchtegehalt<br />

im Schwellenbereich aller Objekte<br />

wurde auf den witterungsbeanspruchten<br />

Gebäudeseiten mit<br />

14 bis 20 % ermittelt. Strukturelle<br />

Schädigungen waren (mit Ausnahme<br />

der erwähnten Schwellenbalken<br />

mit jahrelangem Erdkontakt)<br />

nicht feststellbar.<br />

6. <strong>Holz</strong>verfärbende Pilze<br />

An allen 20 Objekten konnten<br />

holzverfärbende Pilze (diverse<br />

Schimmelpilzgattungen) in unterschiedlicher<br />

Intensität, dabei<br />

ohne Auswirkungen auf die Festigkeit<br />

des <strong>Holz</strong>es, ausgemacht<br />

werden (Bilder 7 – 9). Intakte, ausreichend<br />

diffusionsoffene Anstriche<br />

sind offensichtlich in der Lage,<br />

die Ansiedlung solcher Pilzgattungen<br />

zu reduzieren, gänzlich vermeiden<br />

können sie sie nicht. Überwiegend<br />

waren die untersuchten<br />

Objekte mit einem intakten Lasuranstrich<br />

versehen, vier Gebäude<br />

waren unbehandelt.<br />

Anforderungen an<br />

dauerhafte Blockbauten<br />

Fachgerecht errichtete Blockhäuser<br />

sind von großer Dauerhaftigkeit.<br />

Sie weisen auch bei direkter Bewitterung<br />

eine hohe Resistenz gegen<br />

pflanzliche und tierische <strong>Holz</strong>schädlinge<br />

auf.<br />

Rascher, ungehinderter Wasserablauf<br />

in Verbindung mit rissarmen<br />

<strong>Holz</strong>sortimenten sind allgemeine<br />

Anforderungen des Blockbaues und<br />

konnten bei der vorliegenden Untersuchungen<br />

bestätigt werden.<br />

Feuchteanreicherungen bei horizontalen<br />

Nut-Feder-Verbindungen,<br />

Eckverkämmungen, Hirnholzflächen<br />

und Längsstößen führen aufgrund<br />

◂ Bild 6:<br />

Auswaschbeanspruchung<br />

<strong>Holz</strong>stütze<br />

mit Bodenabstand<br />

8 cm, keine<br />

Schädigung<br />

(Bj. 1992)<br />

▸ Bild 7:<br />

<strong>Holz</strong>verfärbende<br />

Pilze an der<br />

Wetterseite,<br />

Über-Eck-Lagerung<br />

von Brenn holz<br />

(Bj. 1987)<br />

◂ Bild 8:<br />

Feuchtespuren und<br />

holzverfärbende<br />

Pilze am Übergang<br />

Streichsparren-<br />

Giebelwand infolge<br />

Tauwasser<br />

(Bj. 1992)<br />

Bild 9:<br />

▸<br />

Schimmelpilz<br />

in der Umgebung<br />

eines<br />

Balkonhandlaufs<br />

(Bj. 1992)<br />

der Sorptionsfähigkeit von Massivholz<br />

zu keinen Schädigungen. Erdkontakt,<br />

aber auch Feuchtenester in<br />

Verbindung mit Schmutzablagerungen<br />

stellen ein beachtliches Risikopotenzial<br />

dar. Ein Insektenbefall bei<br />

technisch getrockneten Blockwänden<br />

ist nicht zu erwarten.<br />

Die wesentlichen Ergebnisse dieser<br />

Felduntersuchung fanden u. a. Berücksichtigung<br />

in der Überarbeitung<br />

der RAL-Güterichtlinien Blockhausbau<br />

RAL GZ 402 und in Stellungnahmen<br />

zur aktuellen Neufassung<br />

der DIN 68800-2 (Vorbeugende bauliche<br />

Maßnahmen).<br />

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Grundsätzlich gilt: Jedes Bedachungsmaterial<br />

hat eine bestimmte<br />

Regeldachneigung. Der Begriff<br />

aus dem Regelwerk ist definiert<br />

als „… die unterste Dachneigungsgrenze,<br />

bei der sich in der Praxis<br />

eine Dachdeckung als regensicher erwiesen<br />

hat.“ Die ist meist den Angaben<br />

und Richtlinien der jeweiligen<br />

Hersteller zu entnehmen. Bei einem<br />

Biber ist die Regeldachneigung von<br />

30° notwendig, da er über keinerlei<br />

Verfalzung verfügt und nur über die<br />

Doppelüberdeckung und den Halbverband<br />

seine Regeneintragsicherheit<br />

erlangt. Auch für klassische<br />

Doppelmuldenfalz- und Reformziegel<br />

gilt eine Regeldachneigung von<br />

Zimmermeisterdach Anwendungstechnik<br />

Anwendungstechnik<br />

Flach geneigt hat’s in sich<br />

Je flacher das Dach, desto höher die Anforderungen an das Deckungsmaterial.<br />

Dachneigungen bis zu 10° sind für moderne Tondachziegel problemlos, vorausgesetzt,<br />

Design, Ausstattung und Oberfläche unterstützen Regen- und Windeintragssicherheit.<br />

54 mikado 11.2009<br />

30°, für Flachdachziegel liegt sie bei<br />

22°. Doch damit kommt man in der<br />

Praxis heute nicht mehr weit. In den<br />

1990er-Jahren hat sich bei den klassischen<br />

Flachdachziegel ein großer<br />

Entwicklungssprung vollzogen. Damit<br />

erweitern heute die innovativen<br />

Verfalzungstechniken den Spielraum<br />

des Dachdeckers und des Architekten<br />

erheblich.<br />

Zusätzliche Maßnahmen<br />

Laut Regelwerk des Deutschen Dachdeckerhandwerks<br />

sind Zusatzmaßnahmen<br />

erforderlich, wenn<br />

▸ die Dachneigung die Regeldachneigung<br />

unterschreitet<br />

Flach geneigtes<br />

▴<br />

Dach,<br />

eingedeckt mit<br />

„Premion“<br />

„Nuance“ von<br />

Creaton<br />

in Schieferton<br />

engobiert<br />

▸ das Dach konstruktive Besonderheiten<br />

(wie z.B. Fledermausgauben<br />

oder Tonnendächer) aufweist<br />

▸ das Dachgeschoss als Wohnraum<br />

genutzt wird<br />

▸ klimatische Verhältnisse dies<br />

notwendig machen (wie z.B. die<br />

exponierte Wetterlage des<br />

Gebäudes an der Küste oder in<br />

Schneeregionen)<br />

▸ der Bebauungsplan nur sehr<br />

flache Dachneigungen zulässt<br />

Wenn einer oder mehrere dieser<br />

Punkte zum Tragen kommen, ist<br />

eine Unterspannung, eine überlappte<br />

oder verfalzte Unterdeckung, eine<br />

verschweißte oder verklebte Unterdeckung,<br />

ein regensicheres oder im


Extremfall auch ein wasserdichtes<br />

Unterdach auszuführen. Die Regeneintragsicherheit<br />

muss dann im Ergebnis<br />

der gesamte Dachaufbau und<br />

nicht mehr die Dacheindeckung allein<br />

gewährleisten.<br />

Regeln und Herstellerangaben<br />

Die Dacheindeckung muss aber nicht<br />

immer strikt nach dem Regelwerk –<br />

also den „anerkannten Regeln der<br />

Technik“ – erfolgen, sondern kann<br />

auch nach den Herstellerangaben –<br />

also dem Stand der Technik – ausgeführt<br />

werden. Entscheidend hierfür<br />

ist die gemeinsame Abstimmung mit<br />

dem Bauherrn.<br />

Ein Rechenbeispiel soll den Kostenvorteil<br />

einer Ausführung nach dem<br />

Stand der Technik verdeutlichen: Für<br />

einen großen Supermarkt mit einer<br />

Zimmermeisterdach Anwendungstechnik<br />

Gesamtdachfläche von 1000 m² ist<br />

die Verwendung eines Flachdachziegels<br />

ausgeschrieben, da die Dachneigung<br />

nur 14° beträgt. Das Gebäude<br />

ist in einer exponierten Lage erbaut<br />

und verfügt zudem über sehr lange<br />

Sparren. Gemäß dem Regelwerk<br />

würde hier die Regeldachneigung des<br />

Flachdachziegels um 8° unterschritten<br />

werden und es gäbe zudem drei<br />

weitere erhöhte Anforderungen. Es<br />

müsste also ein wasserdichtes Unterdach<br />

ausgeführt werden.<br />

Als geschätztes bundesdeutsches<br />

Mittel dürfte der Quadratmeterpreis<br />

bei einem wasserdichten Unterdach<br />

um die 12 Euro liegen. Bei 1000 m²<br />

ergäbe das in der Summe Gesamtkosten<br />

von 12 000 Euro.<br />

Würde der Verarbeiter hier nun beispielsweise<br />

nach den Creaton-Herstellerangaben<br />

einen Flachdachziegel<br />

Zusatzmaßnahmen bei Unterschreiten der Regeldachneigung<br />

Dachneigung<br />

≥ Regeldachneigung<br />

(RDN)<br />

keine weitere erhöhte<br />

Anforderung<br />

◂▴ Bei Creaton<br />

liefen langjährige<br />

Studien<br />

zur <strong>Prüfung</strong> der<br />

Regen-<br />

eintragsicherheit<br />

unter<br />

Dauerbelastung<br />

▸ Zusatzmaßnahme:<br />

Unterdeckung<br />

mit der Creaton-<br />

Polypropylen-<br />

Bahn „Trio“<br />

Erhöhte Anforderung<br />

Nutzung – Konstruktion – klimatische Verhältnisse<br />

eine weitere erhöhte<br />

Anforderung<br />

zwei weitere erhöhte<br />

Anforderungen<br />

verarbeiten, würde für dieses Bauvorhaben<br />

eine Unterspannung völlig<br />

ausreichen. Der Preis dafür liegt bei<br />

ca. 4 Euro / je m² und für die Gesamtfläche<br />

4000 Euro. Für den Bauherrn<br />

also eine Ersparnis von 8000 Euro.<br />

Malte Petersen, Leiter Anwendungstechnik<br />

bei der Creaton AG in Wertingen ▪<br />

drei weitere erhöhte<br />

Anforderungen<br />

– Unterspannung Unterspannung überlappte oder verfalzte<br />

Unterdeckung<br />

≥ (RDN – 6°) Unterspannung Unterspannung überlappte oder verfalzte<br />

Unterdeckung<br />

≥ (RDN – 10°) regensicheres<br />

Unterdach<br />

< (RDN – 10°) regensicheres<br />

Unterdach<br />

regensicheres<br />

Unterdach<br />

wasserdichtes<br />

Unterdach<br />

regensicheres<br />

Unterdach<br />

wasserdichtes<br />

Unterdach<br />

verschweißte oder<br />

verklebte Unterdeckung<br />

wasserdichtes<br />

Unterdach<br />

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57


Landesbeirat <strong>Holz</strong><br />

<strong>Holz</strong>bautag Oberland<br />

<strong>Holz</strong>bau punktet auch in den Kommunen<br />

Zum dritten Mal informierte der Regionale <strong>Holz</strong>bautag Oberland über Anwendungs-<br />

beispiele für <strong>Holz</strong>bau und <strong>Holz</strong>energie in Kommunen. Gut 120 Teilnehmer trafen sich am<br />

18. September 2009 in Irschenberg.<br />

Praxisbewährte Referenten sind<br />

in der Lage, die Zuhörer mitzureißen.<br />

In seiner Einführung spannte<br />

Forstdirektor Ully Schweizer (Amt für<br />

Ernährung, Landwirtschaft und Forsten<br />

(AELF) Miesbach den Bogen von<br />

der Notwendigkeit der naturgemäßen<br />

Waldbewirtschaftung zur nutzungsgerechten<br />

<strong>Holz</strong>verwendung.<br />

Darauf kommt es an<br />

Landrat Gebhard Kaiser (Oberallgäu)<br />

stellte Leitprojekte zu <strong>Holz</strong>bau, Biomasse<br />

und Abfallwirtschaft aus dem<br />

Oberallgäu vor und plauderte dabei<br />

aus einer mehr als 30-jährigen<br />

Praxis kommunaler Entscheidungsprozesse.<br />

Architekt Erwin Keck (Ochsenhausen)<br />

fokussierte in seinen Ausführungen<br />

auf den Passivhausstandard und<br />

referierte am Beispiel eines Zweckbaus<br />

auch über die wirtschaftlichen<br />

Vorteile der <strong>Holz</strong>bauweise.<br />

◂ Ully Schweizer:<br />

„Nur was<br />

die Bauherren<br />

vorgeben,<br />

können geeignete<br />

Architekten<br />

auch umsetzen“<br />

▸ Gebhard Kaiser:<br />

„Gestaltungswille,<br />

Vernetzung<br />

mit anderen<br />

Fachgebieten und<br />

die Qualität<br />

der Architekten<br />

sind die<br />

Erfolgsfaktoren<br />

für mehr<br />

<strong>Holz</strong>verwendung“<br />

▸▸ Erwin Keck:<br />

„Passiv-<br />

haus-Standard<br />

rechnet<br />

sich auch im<br />

Zweckbau“<br />

58 mikado 11.2009<br />

Darüber sollten wir nachdenken<br />

Entgegen der Programmankündigung<br />

begrüßte der stellvertretende<br />

Landrat die Anwesenden. Sowohl der<br />

Bundestagsabgeordnete einer großen<br />

Volkspartei sowie der Wirtschaftsförderer<br />

des Landkreises Miesbach verließen<br />

die Veranstaltung vorzeitig.<br />

Das hatte sicherlich seine Gründe,<br />

lässt aber unter Umständen falsche<br />

Schlüsse zu. Die Referate lieferten<br />

<strong>jede</strong> Menge Know-how für Entwicklungen<br />

vor Ort. Der Bedarf an Lösungen,<br />

die bei den Referaten vorgestellt<br />

wurden, ist groß. Wer ist nun gefordert,<br />

den nächsten Schritt zu tun?<br />

Die Akteure der Forst- und <strong>Holz</strong>wirtschaft<br />

sind gut beraten, genauso souverän<br />

wie ihr gemeinsamer Rohstoff<br />

aufzutreten und das Konzept nicht<br />

aus der Hand zu geben.<br />

Die 120 Teilnehmer setzten sich<br />

aus Kreis- und Gemeindevertretern<br />

sowie Fachplanern zusammen. Die<br />

weiteren Teilnehmer rekrutierten sich<br />

aus Kreisen der Waldbesitzervereinigungen<br />

(WBV) <strong>Holz</strong>kirchen und<br />

Wolfratshausen sowie der Schreiner-<br />

und Zimmerer-Innungen Miesbach/<br />

Bad Tölz-Wolfratshausen.<br />

Das sollten wir ausbauen<br />

Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft<br />

und Forsten (AELF) Miesbach<br />

organisierte die Veranstaltung mit<br />

Unterstützung durch die WBV <strong>Holz</strong>kirchen<br />

und den <strong>Holz</strong>baufachberater<br />

Anselm von Huene. Durch die wechselnden<br />

Tagungsorte Bad Tölz und<br />

Miesbach halbiert sich der ehrenamtliche<br />

Aufwand. Jedoch wird erst<br />

durch die Mitarbeit von AELF und<br />

<strong>Holz</strong>baufachberatung die Kugel rund.<br />

Das verleitet natürlich dazu, sich im<br />

Vorfeld einer Veranstaltung zurückzulehnen,<br />

weil es eben „Hauptamtliche“<br />

gibt. Das funktioniert aber nur<br />

kurzfristig. Alexander Kirst, München ▪<br />

ROBERT NöRR


Unternehmen<br />

▴ Der neue Verwaltungsbau bindet rund 197 t CO2<br />

Glunz<br />

Geschenke helfen Wettbewerbern<br />

Glunz sponserte das Team der Technischen Universität<br />

Darmstadt bei seiner Teilnahme am internationalen Hochschulwettbewerb<br />

„Solar Decathlon“ (Solarer Zehnkampf)<br />

2009. Das Team Germany erhielt für seine Einreichung dekorative<br />

und konstruktive <strong>Holz</strong>werkstoffe aus Meppen. Das<br />

über 40-köpfige Team hat in seinem Beitrag „surPLUShome“<br />

160 m² Topan MDF Colour, 500 m² Agepan OSB und 200 m²<br />

Agepan Cell verbaut. Ziel des diesjährigen Wettbewerbs war<br />

es, ein energieautarkes Gebäude für das Wohnen im Jahre<br />

2015 zu entwerfen. Weltweit entwickelten 20 Universitäten<br />

Modelle für zukunftsfähige, nachhaltige Wohnformen und<br />

präsentierten sie im Oktober in Washington.<br />

Glunz AG ı D-49716 Meppen ı www.sonae.glunz.de<br />

<strong>Holz</strong>bau Taglieber<br />

Bürogebäude spart Energie<br />

<strong>Holz</strong>bau Taglieber lud am 3. und 4. Oktober<br />

2009 zur Einweihung seines neuen Bürogebäudes<br />

an den Firmensitz in Öttingen ein. Rund<br />

350 Gäste ließen sich da nicht zweimal bitten.<br />

Der frisch gewählte Bundestagsabgeordnete<br />

Ulrich Lange überzeugte sich ebenso wie<br />

der CSU-Fraktionsführer im Bayerischen Landtag,<br />

Georg Schmid, von der ganzheitlichen Gebäudekonzeption.<br />

Mit dem Verwaltungsbau<br />

beweist Geschäftsführer Erwin Taglieber anschaulich,<br />

wie ästhetisch Zimmerer heute klimafreundliche<br />

Gebäude gestalten, präsentieren und natürlich auch<br />

verkaufen können. Mit der Expansion hat das Unternehmen 29 neue<br />

Arbeitsplätze geschaffen.<br />

<strong>Holz</strong>bau Taglieber GmbH ı D-86732 Oettingen ı www.taglieber.de<br />

▴ Glunz unterstützt das deutsche Team beim Solar Decathlon 2009<br />

▴ Gastgeber<br />

Erwin Taglieber<br />

(links) im<br />

Gespräch mit<br />

Alexander Gumpp<br />

www.mikado-online.de 59


60<br />

Unternehmen<br />

Knauf hat eine neue Vertriebsorganisation geschaffen,<br />

die Wohnbaugesellschaften, Generalunternehmer und<br />

Projektentwickler künftig durch persönliche Ansprechpartner<br />

beraten wird. Das Team begleitet seine Kunden<br />

über den gesamten Lebenszyklus der Immobilie. in<br />

der Planungsphase steht das Team mit dem kompletten<br />

Know-how zur Seite. Während der Ausführung ist die<br />

Mannschaft Ansprechpartner und leistet Hilfe bei Ausschreibungen<br />

und der Auswahl von Fachunternehmen.<br />

Rheinzink GmbH & Co. KG<br />

Zwei Stars in Datteln<br />

Rund 350 Gäste und zwei Stars trafen sich am 29. September<br />

2009 im rheinischen Datteln: Architekt Daniel Libeskind<br />

und der Prototyp seiner Villa in <strong>Holz</strong>bauweise (siehe mikado<br />

9/09). Der Planer selbst<br />

eröffnete die in nachhaltiger<br />

<strong>Holz</strong>bauweise<br />

errichtete Villa. Sie ist<br />

weltweit auf maximal<br />

30 Exemplare limitiert.<br />

Das Projekt überzeugt<br />

mit Ästhetik, innovativer<br />

Energietechnik und<br />

hochwertigen Baumaterialien.<br />

Die OSB-Platten<br />

von Egger und die<br />

Metallspezialisten von<br />

▴ Ulrich Grillo, Daniel Libeskind und<br />

Rheinzink sorgten für<br />

Matthias Eisfeld bei der Eröffnung in Datteln eine gelungene Fassadengestaltung.<br />

Rund<br />

2 Mio. Euro ließen sich die Zinkblechexperten die rund<br />

320 m² Wohnfläche kosten, um sie am Dattelner Stammsitz<br />

als Empfangs- und Besprechungsräume zu nutzen.<br />

Rheinzink GmbH & Co. KG ı D-45711 Datteln ı www.rheinzink.de<br />

Egger <strong>Holz</strong>werkstoffe ı D-59929 Brilon ı www.egger.de<br />

mikado 11.2009<br />

Knauf<br />

Händchenhalten für Häuslebauer<br />

◂◂ Ganzheitliche Beratung<br />

für die Wohnungswirtschaft<br />

(v.l.n.r.): Thomas Thode,<br />

Klaus-Peter-Rumsch, Klaus<br />

Salhoff, Ralf Lehmann,<br />

Andreas Schlicht, Wilfried<br />

Schmitt, Willi Schürrle,<br />

Stefan Vogt<br />

◂ Der Bereich <strong>Holz</strong>bau<br />

im Marktmanagement liegt jetzt<br />

in den Händen<br />

von Kerstin Schöneberger<br />

Produkthaftung und Konstruktionen mit Prüfzeugnissen<br />

bieten Sicherheit in der Gewährleistungsphase.<br />

Auch sonst dreht sich das Personalkarussell in Simbach:<br />

Kerstin Schöneberger betreut ab sofort den Bereich <strong>Holz</strong>bau<br />

im Marktmanagement. Die Expertin im Fachgebiet<br />

Modernisierung und Energieeffizienz hat in Würzburg<br />

Architektur studiert und ist bereits seit mehreren Jahren<br />

im Unternehmen tätig.<br />

Knauf Gips KG ı D-97346 Iphofen ı www.knauf.de<br />

Erlus<br />

Stiftung für Zivilcourage<br />

Freunde und Weggefährten von Dominik Brunner sowie<br />

die Erlus AG haben die „Dominik Brunner Stiftung<br />

für Zivilcourage“ gegründet. Mit dem Andenken<br />

an den Verstorbenen sei die Verpflichtung verbunden,<br />

dessen Zivilcourage zu würdigen und nicht zu vergessen.<br />

„Wir wollen – ganz im Sinne von Dominik<br />

Brunner – den Worten auch Taten folgen lassen und<br />

haben deswegen die Dominik Brunner Stiftung für<br />

Zivilcourage ins Leben gerufen“, erklärt Aufsichtsratsvorsitzender<br />

Claus Girnghuber. Die Stiftung soll<br />

in Zukunft Menschen und deren Angehörigen helfen,<br />

die wegen ihres selbstlosen Handelns gesundheitlich<br />

oder finanziell in Not geraten sind. Ein Spendenkonto<br />

für die Stiftung wurde bei der Sparkasse Landshut<br />

eingerichtet, die Treuhandschaft hierfür unterliegt der<br />

Erlus AG. Die Schirmherrschaft soll zukünftig eine<br />

angesehene Persönlichkeit des gesellschaftlichen Lebens<br />

übernehmen.<br />

ERLUS Aktiengesellschaft<br />

D-84088 Neufahrn ı www.erlus.com


Dietrich’s AG<br />

Unternehmen<br />

Anstoßen auf zehn Jahre AG<br />

▴ Vorstandsvorsitzender<br />

Uwe Emmer<br />

Opitz<br />

Lob vom Landeschef<br />

Rund 400 Gäste kamen,<br />

um beim ersten Zukunftstag<br />

von Opitz Vorträge<br />

zu den Themen Energie<br />

und Umwelt zu hören.<br />

Firmenchef Martin Opitz<br />

war besonders erfreut,<br />

dass der Ministerpräsident<br />

des Landes Brandenburg,<br />

Matthias Platzeck,<br />

ein Grußwort an die Teilnehmer<br />

sprach. Der betonte<br />

die zukünftige Bedeutung langfristig sicherer,<br />

klimaverträglicher und bezahlbarer Energieversorgung<br />

und hob den Gastgeber dabei als positives<br />

Beispiel hervor. Im Anschluss an seine Rede<br />

zeichnete der Ministerpräsident zehn Unternehmen<br />

aus, die sich durch besonders CO 2 -sparendes Einkaufs-<br />

und Bauverhalten hervortaten. Die Aktion<br />

ist eine Initiative des Neuruppiner Unternehmens<br />

für vorbildliches Handeln.<br />

Opitz <strong>Holz</strong>bau/Opitz Solar<br />

D-16816 Neuruppin<br />

www.opitz-holzbau.de<br />

▴ Ministerpräsident<br />

Matthias<br />

Platzeck (l.) und<br />

Martin Opitz sind<br />

sich einig:<br />

Der klimaverträglichen<br />

und<br />

bezahlbaren<br />

Energieversorgung<br />

gehört<br />

die Zukunft<br />

Der <strong>Holz</strong>bau-Software-Hersteller<br />

Dietrich’s feiert 2009<br />

sein zehnjähriges AG-Bestehen.<br />

Aus diesem Anlass haben<br />

sich Ende September die<br />

Mitarbeiter der Dietrich’s AG<br />

und ihre Familien zusammengefunden,<br />

um bei Livemusik<br />

und mediterranem Buffet<br />

anzustoßen. Dipl.-Ing. Uwe<br />

Emmer, Vorstandsvorsitzender<br />

der Dietrich’s AG, erklärte:<br />

„Ohne den Einsatz unserer<br />

Mitarbeiter wäre die Dietrich’s<br />

AG nicht so erfolgreich.“ Aus<br />

der ersten Idee von Zimmermeister Josef Dietrich 1982 hat<br />

sich ein erfolgreiches Softwareunternehmen entwickelt. Das<br />

Ziel der Umfirmierung in die Aktiengesellschaft war es, die<br />

Mitarbeiter am eigenen Unternehmen zu beteiligen.<br />

Dietrich’s AG D-85579 ı Neubiberg ı www.dietrichs.com<br />

HECO-TOPIX ® -CC<br />

Das perfekte <strong>Holz</strong>verbindungsmittel<br />

mit Zug für den Ingenieur-<strong>Holz</strong>bau<br />

Inserenten<br />

HECO-Schrauben GmbH &Co.KG<br />

Dr.-Kurt-Steim-Straße 28<br />

D-78713 Schramberg<br />

Telefon: +49 (0)74 22 /989-0<br />

E-Mail: info@heco-schrauben.de<br />

A<br />

Abbundzentrum, Dahlen 47<br />

Auwärter, Waldershof<br />

B<br />

61<br />

Bachl, Röhrbach U2<br />

Boll, Steinen 47<br />

Bruckamp, Lübecke<br />

D<br />

47<br />

Dieckmann, Melle 42<br />

Dölker, Horb<br />

E<br />

easy-step,<br />

47<br />

Schwabmünchen<br />

F<br />

44<br />

Frick, Türkheim<br />

H<br />

65<br />

Heco, Schramberg 61<br />

Hofatex, Slowakei<br />

I<br />

11<br />

Inthermo, Ober-Ramstadt 45<br />

Isocell, A-Neumarkt 13<br />

Zieht aufgrund unterschiedlicher Gewindesteigungen<br />

beimVerschrauben<br />

die zu verbindendenTeile zusammen<br />

Dank HECO-TOPIX ® -Spitze und -Zylinderkopf<br />

sind auch kleine Schraubabstände<br />

ohne Aufspalten zu realisieren<br />

Bemessungsnachweise über<br />

HECO ® -Bemessungssoftware HCS<br />

Allgemein bauaufsichtlich<br />

zugelassen, Z-9.1-665<br />

L<br />

Layher, Ulm 52<br />

Lignatur, Ch-Waldstatt<br />

M<br />

34<br />

MH-Massivholz, Altenstadt 42<br />

Monier, Oberursel U4<br />

Moser, Salach<br />

N<br />

47<br />

Nelskamp, Schermbeck<br />

O<br />

29<br />

Opitz, Köln 43<br />

Ossenberg, Altena<br />

P<br />

42<br />

Piske, Vilshofen 42<br />

Pongratz, Bogen 47<br />

Poppensieker+Derix<br />

S<br />

45<br />

Suttner, Haselbach<br />

W<br />

47<br />

Weihele, Görisried 47<br />

WEKA, Kissing 46, U3,<br />

Wiese, Meschede<br />

Gesamtbeilage<br />

47<br />

www.mikado-online.de 61


<strong>Holz</strong>welten Ferienhotel<br />

62<br />

mikado 11.2009


▸ Das Logo des Hotels<br />

spiegelt den Namen „Zedern Klang“<br />

wider. Bei Nacht<br />

strahlt es über dem Eingang<br />

weithin sichtbar<br />

Von den insgesamt<br />

▸<br />

48 Hotelzimmern sind nun 27 aus<br />

<strong>Holz</strong>. Bei den Gästen<br />

sind die am beliebtesten, obwohl<br />

etwas teurer<br />

Sie ist die Königin der Taiga, bisweilen uralt und gut für alles<br />

und für <strong>jede</strong>n: die sibirische Zeder. In Hopfgarten im<br />

Osttiroler Defereggental verlieh sie einem Hotel ihren Namen.<br />

www.mikado-online.de 63


<strong>Holz</strong>welten Ferienhotel<br />

Nach 500 Jahren, so geht die Sage<br />

in Sibirien, entwickelt sie eine<br />

Stimme. Dann bringt sie ihre über<br />

Jahrhunderte angesammelte Kraft mit<br />

unverwechselbarem Klang zum Ausdruck.<br />

Die Rede ist von der Königin<br />

der Taiga: der Zeder. Die Geschichte<br />

dieses Baums ist in ganz Russland<br />

bekannt. Sie steht im Mittelpunkt unzähliger<br />

Sagen. Ihre Früchte gelten<br />

als Heilmittel gegen Bluthochdruck,<br />

Herzinfarkt, Magengeschwüre, Hautallergien,<br />

Leberzirrhose und vieles<br />

mehr. Ihre Widerstandsfähigkeit ist<br />

gigantisch, ihre Lebenserwartung fast<br />

biblisch. Sie übersteht Minustemperaturen<br />

von bis zu 60 Grad Celsius<br />

und ein Alter bis zu 800 Jahren.<br />

<strong>Holz</strong> zunächst vor allem der<br />

Bauzeit zuliebe<br />

Schon als Tatiana Maksimova die<br />

Entscheidung traf, ein neues Hotel<br />

in der Osttiroler Gemeinde Hopfgarten<br />

zu errichten, stand der Name fest:<br />

„Zedern Klang“ sollte das Haus heißen,<br />

in Erinnerung an die singenden<br />

Bäume in ihrer Heimat. Aus <strong>Holz</strong><br />

sollte das Gebäude trotzdem nicht bestehen.<br />

Die Hotelbesitzerin befürchtete<br />

Schallschutzprobleme und wollte<br />

den Erfolg ihres Bauvorhabens nicht<br />

gefährden.<br />

Dass sie es trotzdem wagte, verdankt<br />

das Projekt der Architektengemeinschaft<br />

Lienz, die die extrem<br />

enge Terminvorgabe für die Bauzeit<br />

64<br />

Gewinnspiel<br />

mikado 11.2009<br />

nicht gefährden wollte. Maurer-<br />

arbeiten im Außenbereich sind in den<br />

strengen Wintern Osttirols ohnehin<br />

nur unter erschwerten Bedingungen<br />

oder gar nicht möglich. Das Grundstück,<br />

auf dem das Gebäude steht,<br />

liegt zudem von November bis Februar<br />

weitgehend im Schatten. Damit<br />

war die Wahrscheinlichkeit einer<br />

Zwangspause sehr groß.<br />

„Daher ging Frau Maksimova auf<br />

den Vorschlag der Planer ein, einen<br />

Teil der anstelle einer alten Pension<br />

geplanten Immobilie in <strong>Holz</strong> zu errichten“,<br />

erklärt Gregor Fehlmann,<br />

Technischer Leiter von <strong>Holz</strong>bau Hofer,<br />

dem Zimmereibetrieb, der den<br />

Bau dann ausführen durfte. Sein<br />

Spektrum reicht von Einfamilienhäusern<br />

bis hin zu Hallen. Hotelbauten<br />

gehören seit geraumer Zeit ebenfalls<br />

dazu – und nehmen inzwischen einen<br />

immer größeren Raum ein.<br />

mikado-Leser können ein Wochenende<br />

im Hotel Zedern Klang<br />

gewinnen. In den Lostopf kommen<br />

alle, die beim mikado web<br />

award 2009 mitmachen und die<br />

beste Website der <strong>Holz</strong>baubranche<br />

wählen. Ausführliche Informationen<br />

dazu gibt es in diesem<br />

Heft auf den Seiten 6 bis 7.<br />

48 Zimmer, davon fünf Suiten,<br />

zwei Restaurants, eine Lobbybar, eine<br />

Kristallbar, eine Zirbenstube mit Kamin,<br />

ein Weinkeller, Räumlichkeiten<br />

für Seminare, ein Fitnessraum und<br />

Kinderspielmöglichkeiten – das Angebot<br />

des „Zedern Klang“ richtet sich<br />

sowohl an Geschäftsreisende als auch<br />

an Kurz- und Langzeiturlauber. Ein<br />

im Hotel integriertes Spa-Zentrum<br />

mit Hallenbad und diversen Sprudeln,<br />

Freibecken, russischer Sauna,<br />

Zedernfass, Kräuterbad, Dampfbad,<br />

Eisbrunnen, Mentholdusche, Wärmebank,<br />

Ruheraum mit Gradierwerk,<br />

Frischwasserbecken im Freien, Liegewiese<br />

und Solarium-Sonnenwiese<br />

machen es zudem für Wellnesskuren<br />

interessant.<br />

Am Hang Beton, im<br />

Schwimmbad <strong>Holz</strong><br />

Die Architektur des Neubaus spiegelt<br />

die Umgebung, die regionaltypische<br />

Bauweise und moderne Elemente<br />

wider. <strong>Holz</strong> von in der Umgebung<br />

wachsenden Bäumen, großzügige<br />

Glasfronten und direkt aus dem<br />

Defereggental gelieferter Naturstein<br />

schaffen eine ruhige, entspannende<br />

Atmosphäre im Haus. Weil der L-förmige<br />

Baukörper in einen Hang gebaut<br />

ist, ist rund die Hälfte des Gebäudes<br />

in Massivbauweise errichtet.<br />

Die beiden Untergeschosse wurden<br />

komplett betoniert, die vier oberirdischen<br />

zum Teil.


<strong>Holz</strong>welten Ferienhotel<br />

27 Zimmer bestehen aus <strong>Holz</strong>.<br />

Auch ihre eigene zweigeschossige<br />

Wohnung im Hotel ließ die Bauherrin<br />

aus diesem Material errichten. Außerdem<br />

basieren sämtliche Balkon-<br />

vorbauten auf einer Konstruktion<br />

aus Brettschichtholz in Lärche. Die<br />

ist statisch so ausgeklügelt, dass sie<br />

das komplette Vordach auf der Südseite<br />

trägt. Und sogar das hauseigene<br />

Schwimmbad gründet auf einer fächerförmigen<br />

<strong>Holz</strong>konstruktion.<br />

Sämtliche Stützen und auch das<br />

Dach sind komplett aus Brettschichtholz<br />

errichtet. Niro-Stahlteile garantieren,<br />

dass die Stützenfüße unfreiwillige<br />

Bäder schadlos überstehen.<br />

Ansonsten beließ es <strong>Holz</strong>bau Hofer<br />

bei einem farblosen Anstrich, um die<br />

Konstruktion gegen Dreck, Staub und<br />

Feuchtigkeit zu schützen.<br />

Eine zweischalige Konstruktion<br />

aus Brettsperrholz-Elementen garantiert<br />

gute Schallschutzwerte zwischen<br />

den einzelnen Hotelzimmern. Auf<br />

eine 11,2 cm dicke Brettsperrholz-<br />

Wand folgen 4,5 cm Mineralwolle,<br />

die wiederum an ein 14,3 cm dickes<br />

Brettsperrholz-Element grenzt. „Weil<br />

die Sichtoberfläche aus <strong>Holz</strong> <strong>besteht</strong><br />

– genauer gesagt aus Fichtenholz –,<br />

war bei der Montage extreme Sorgfalt<br />

nötig“, erklärt Fehlmann. Dementsprechend<br />

fertigte der Zimmereibetrieb<br />

die Elemente inklusive der<br />

technischen Installationen wie Elektroleitungen<br />

im Werk vor. „Schließlich<br />

ist <strong>jede</strong> nachträgliche Bohrung sichtbar.<br />

Da darf man kein Risiko eingehen“,<br />

gesteht der Technische Leiter.<br />

Die Außenwände setzen sich aus<br />

12,2 cm starken Brettsperrholz-Elementen<br />

zusammen, die mit Vollwärmeschutz<br />

bekleidet und verputzt<br />

wurden. Die 20 cm dicke Decke baut<br />

ebenfalls auf Brettsperrholz-Elemente.<br />

16,3 cm dicke Brettsperrholz-Elemente<br />

fungieren darüber hinaus als<br />

Dachelemente und sind in diesem<br />

Bereich bereits schräg montiert, sodass<br />

die Raumhöhe in den betreffenden<br />

Zimmern ansteigt. 0,4 cm Bitumenbahnen<br />

als Dampfsperre, 16 cm<br />

Steinwolle und eine dreilagige Alpinbahn<br />

schließen den Dachaufbau ab.<br />

Inneneinrichtung setzt<br />

konsequent auf <strong>Holz</strong><br />

In Einklang mit der Architektur ließ<br />

die Hotelbesitzerin auch alle Inneneinrichtungen<br />

des Hauses aus Zirbelholz<br />

erstellen, sodass die Gäste vom<br />

Boden bis zur Decke mit dem <strong>Holz</strong><br />

umgeben sind. Sie laufen auf <strong>Holz</strong>dielen,<br />

schlafen im <strong>Holz</strong>bett und lagern<br />

ihre Wäsche in <strong>Holz</strong>schränken.<br />

Im Foyer ließ die Bauherrin sogar<br />

<strong>Holz</strong> in Kunstharz gießen und stellt<br />

das als gestalterische Objekte aus.<br />

Insgesamt 800 m 3 <strong>Holz</strong> wurden<br />

so im vergangenen Jahr im „Zedern<br />

Klang“ verbaut, bevor das Haus am<br />

20. Dezember 2008 seine Türen für<br />

Gäste öffnete. Seither ist das Hotel<br />

Das großzügige<br />

▴<br />

Foyer spielt<br />

mit dem Motiv<br />

„<strong>Holz</strong>“ und<br />

bietet eine warme<br />

und zugleich<br />

elegante<br />

Athmosphäre<br />

belegt. Ohne Pause. „Das Interessante<br />

dabei ist“, lächelt Fehlmann,<br />

„dass die <strong>Holz</strong>zimmer besser ausgebucht<br />

sind als die aus Beton. Und das,<br />

obwohl sie ein ganzes Stück teurer<br />

sind.“ Christine Ryll, München ▪<br />

Steckbrief<br />

Bauprojekt:<br />

Neubau Spa-Hotel „Zedern<br />

Klang“<br />

A-9961 Hopfgarten (Osttirol)<br />

Bauweise:<br />

Massivholz<br />

Bauzeit:<br />

August 2007 bis Dezember 2008<br />

Baukosten:<br />

11 Mio. Euro<br />

Nutzfläche:<br />

5948 m2 Umbauter Raum:<br />

26 382 m3 Bauherrin:<br />

Tatiana Maksimova<br />

A-9961 Hopfgarten (Osttirol)<br />

www.zedern-klang.com<br />

Architekturbüro:<br />

Architektengemeinschaft Lienz<br />

A-9900 Lienz<br />

www.architektengemeinschaft.at<br />

<strong>Holz</strong>bauuntenehmen:<br />

<strong>Holz</strong>bau Hofer GmbH<br />

A-9990 Nußdorf-Debant<br />

www.holzbau-hofer.at<br />

www.mikado-online.de 65<br />

HOTEL ZEDERN KLANG


JöRG PFÄFFINGER<br />

MICHAEL KELLER<br />

Außerdem<br />

Mobil:<br />

Nutzfahrzeuge für <strong>Holz</strong>bauunternehmer<br />

Impressum<br />

66<br />

Vorschau mikado 12.2009 erscheint am 3. Dezember 2009<br />

Offizielles Organ von <strong>Holz</strong>bau Deutschland<br />

Bund Deutscher Zimmermeister im Zentralverband des Deutschen<br />

Baugewerbes e.V. (ZDB), Berlin, Offizielles Organ der<br />

Europäischen Vereinigung des <strong>Holz</strong>baus (E.V.H.), Luxemburg<br />

Verlag:<br />

WEKA MEDIA GmbH & Co. KG ı Römerstraße 4 ı 86438 Kissing<br />

Telefon +49 82 33.23-0 ı www.weka.de ı www.mikado-online.de<br />

Diese Anschrift gilt auch für folgende Personen und<br />

Gesellschaften, sofern nicht anderslautend:<br />

Herausgeber:<br />

WEKA MEDIA GmbH & Co. KG<br />

Gesellschafter der WEKA MEDIA GmbH & Co. KG<br />

sind als Kommanditistin:<br />

WEKA MEDIA Business Information GmbH & Co. KG<br />

und als Komplementärin:<br />

WEKA MEDIA Beteiligungs-GmbH<br />

Geschäftsführer:<br />

Mirko Meurer ı Dr. Heinz Weinheimer<br />

Zeitschriftenleitung Bauhandwerk:<br />

Christoph Maria Dauner<br />

Chefredakteur:<br />

Dipl.-Betriebsw. (FH) Christoph M. Dauner (cm) (verantw.)<br />

Christoph.Dauner@weka.de<br />

Redaktion:<br />

Dipl.-Ing. (FH) Claudia Vielweib (cv) (CvD)<br />

Claudia.Vielweib@weka.de<br />

Dipl.-Ing. Günther Hartmann (gh) ı Guenther.Hartmann@weka.de<br />

Thema des Monats<br />

Internationaler <strong>Holz</strong>bau<br />

Der in den deutschsprachigen Ländern praktizierte <strong>Holz</strong>bau<br />

entwickelt sich immer mehr zum Exportschlager. Je nach<br />

Bauaufgabe spielt <strong>Holz</strong> dabei zwei seiner Vorteile gekonnt<br />

aus: die präzise Vorfertigung von Großelementen und die<br />

schnelle Montage. Die Eroberung ausländischer Märkte zeigt<br />

aber auch deutlich: <strong>Holz</strong> setzt sich nur dann durch, wenn<br />

die Qualität hochwertig ist. mikado stellt beispielhaft einige<br />

Bauprojekte und Unternehmenskonzepte vor.<br />

Architektur<br />

Wohnhaus in Vorarlberg<br />

Um die imposante Bergkulisse<br />

genießen zu können, erhielt der<br />

Baukörper eines Einfamilien-<br />

hauses mehrere Einschnitte, die<br />

ihn wie eine Skulptur erscheinen<br />

lassen. Diesen Eindruck verstärkt<br />

eine einheitliche Bekleidung mit<br />

den in der Region traditionsreichen<br />

<strong>Holz</strong>schindeln aus Weißtanne.<br />

Trotz zerklüfteter Form und großer<br />

Fenster erreicht der <strong>Holz</strong>rahmenbau<br />

fast Passivhausstandard.<br />

Redaktionsbeirat:<br />

Bernard Gualdi ı Dipl.-Ing. Ekkehard Fritz ı<br />

RA Michael Hafner ı Dipl.-Betriebsw. Joachim Hörrmann ı<br />

RA Alexander Habla ı Dipl.-Ing. Rainer Kabelitz-Ciré ı<br />

Dipl.-Ing. Matthias Krauss ı Matthias Link ı<br />

Dipl.-Designer Jochen Wenzel<br />

Anzeigen:<br />

WEKA MEDIA GmbH & Co. KG<br />

Römerstraße 4 ı 86438 Kissing<br />

Fax +49 82 33.23 71 11 ı Ihre.Werbung@weka.de<br />

Anzeigendisposition:<br />

Amelia Pérez-Moya<br />

Telefon +49 82 33.23 71 35<br />

Amelia.Perez-Moya@weka.de<br />

Verlagsrepräsentantin:<br />

Henriette Stoll-Loof ı Telefon +49 81 43.93 15 10<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 17/2009<br />

Aboverwaltung:<br />

Telefon +49 82 33.23 40 40 ı Fax +49 82 33.23 72 30<br />

service.handwerk@weka.de<br />

Abonnementpreis:<br />

11 Ausgaben (Inland): 98,00 €<br />

11 Ausgaben Studenten/<br />

Meisterschüler: 75,00 €<br />

Einzelheft: 12,80 €<br />

Produktion:<br />

Helmut Göhl (verantw.) ı Silke Schwer<br />

mikado 11.2009<br />

Ingenieurholzbau<br />

Fachwerkbrücke in Frankreich<br />

In der malerischen Kleinstadt Oloron Ste. Marie am Fuße<br />

der südfranzösischen Pyrenäen stehen zwei Brückenbauwerke,<br />

die an Leichtigkeit kaum zu übertreffen sind. Bei<br />

der Konzeption gab es schon früh einen konstruktiven<br />

Dialog zwischen den Planern und einem auf <strong>Holz</strong>brückenbau<br />

spezialisierten Unternehmen aus Deutschland.<br />

Konzeptionslayout, Grafik und Satz:<br />

Popp Media Service ı Herrenbachstraße 17 ı 86161 Augsburg<br />

Lithografie:<br />

high end dtp-service ı Lothar Hellmuth<br />

Druck:<br />

Firmengruppe APPL ı sellier druck GmbH<br />

Angerstraße 54 ı 85354 Freising<br />

ISSN<br />

0944-5749<br />

Erscheinungsweise:<br />

11 Ausgaben jährlich<br />

WEKA ist bemüht, ihre Produkte jeweils nach neuesten<br />

Erkenntnissen zu erstellen. Die inhaltliche Richtigkeit und<br />

Fehlerfreiheit wird ausdrücklich nicht zugesichert. Bei<br />

Nichtlieferung durch höhere Gewalt, Streik oder Aussperrung<br />

<strong>besteht</strong> kein Anspruch auf Ersatz. Zum Abdruck angenommene<br />

Beiträge und Abbildungen gehen im Rahmen der gesetzlichen<br />

Bestimmungen in das Veröffentlichungs- und Verbreitungsrecht<br />

des Verlags über. Für unaufgefordert eingesandte Beiträge<br />

übernehmen Verlag und Redaktion keine Gewähr. Namentlich<br />

ausgewiesene Beiträge liegen in der Verantwortlichkeit des<br />

Autors. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge<br />

und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jeglicher<br />

Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit ausdrücklicher<br />

schriftlicher Genehmigung des Verlags und mit Quellenangabe<br />

gestattet. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine<br />

Verwertung ohne Einwilligung des Verlags strafbar.<br />

Redaktionelle Änderungen vorbehalten.<br />

SCHAFFITZEL


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Beschlossene Sache ist die<br />

Umbenennung des „Bund<br />

Deutscher Zimmermeister“ in<br />

„<strong>Holz</strong>bau Deutschland – Bund<br />

Deutscher Zimmermeister im<br />

Zentralverband des Deutschen<br />

Baugewerbes“. Die Fachversammlung<br />

verabschiedete das<br />

„Gestaltungshandbuch <strong>Holz</strong>bau<br />

Deutschland“ und ermunterte<br />

die Landesverbände, die Gestaltungsrichtlinie<br />

zu übernehmen,<br />

um mit einem starken und bundeseinheitlichenErscheinungsbild<br />

aufzutreten. Pünktlich zum<br />

Starttermin für den neuen Namen<br />

am 22. September 2009 waren<br />

die Fahnen mit dem neuen<br />

Corporate Design fertig. Helmut<br />

Klumb, Vorsitzender des Verbandes<br />

Hessischer Zimmermeister<br />

e.V., nahm gleich eine Fahne<br />

mit, um sie zum Hessischen Verbandstag<br />

eine Woche später zu<br />

hissen. Auch beim Landesholzbautag<br />

Baden-Württemberg am<br />

26. September wehte die neue<br />

Fahne im Wind.<br />

VERBAND AKTUELL<br />

Fachversammlung<br />

Drei Entscheidungen und ein Neuer<br />

Ein neu gewähltes Mitglied und drei Beschlüsse waren das Resultat der<br />

Fachversammlung des Bundes Deutscher Zimmermeister, heute <strong>Holz</strong>bau Deutschland,<br />

am 15. September 2009 in Fulda.<br />

◂ Die Fahnen mit dem neuen<br />

Corporate Design<br />

von <strong>Holz</strong>bau Deutschland<br />

<strong>Holz</strong>bau Deutschland<br />

stürmt das Internet<br />

www.holzbau-deutschland.de<br />

ist seit dem 22. September 2009<br />

die neue Startseite des Berufsverbandes.<br />

Sie informiert über<br />

den neuen Namen und das neue<br />

Erscheinungsbild. Der bisherige<br />

Internetauftritt wird optisch,<br />

technisch und inhaltlich erneuert.<br />

Ziel ist es, das Informationsangebot<br />

weiter auszubauen und<br />

noch mehr Nutzen zu bieten.<br />

Offensive<br />

Aufstiegsqualifizierung<br />

Die Fachversammlung entschied<br />

über das Gesamtkonzept des Arbeitskreises<br />

Bildung. Sie stimmte<br />

den Eckpunkten der „Offensive<br />

Aufstiegsqualifizierung“ zu.<br />

Damit wird das Ziel verfolgt, die<br />

Meisterausbildung zu stärken.<br />

Die Eckpunkte lauten:<br />

▸ verbandseigene Qualifikationen<br />

etablieren<br />

▸ eine Anerkennung von<br />

Meisterschulen<br />

▸ Erstellung einer Aufgabensammlung<br />

für die Meisterprüfung<br />

und<br />

▸ Unterstützung der Meisterschüler<br />

und -schulen<br />

Exzellenzmedaille gewonnen<br />

Als „wichtig für die Berufsförderung<br />

und eine große Chance<br />

für die Auszubildenden“ bezeichnete<br />

die Fachversammlung<br />

Organ von <strong>Holz</strong>bau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister<br />

die Berufsmeisterschaften. Der<br />

Erfolg von Thomas Schleicher<br />

gab ihr Recht: Das Mitglied<br />

der deutschen Zimmerer-<br />

Nationalmannschaft konnte bei<br />

der Weltmeisterschaft der Berufe<br />

„WorldSkills 2009“ Anfang<br />

September in Calgary die Exzellenzmedaille<br />

erringen. Mehr<br />

Informationen über die Zimmerer-Nationalmannschaft<br />

gibt es<br />

Olaf Korr ist neu im Vorstand<br />

◂ „Die Offensive Aufstiegsfortbildung<br />

soll die Meisterausbildung<br />

stärken“, sagte Karl Hoffmeister,<br />

Vorsitzender des Ausschusses Ausund<br />

Weiterbildung<br />

unter www.zimmerer-nationalmannschaft.de<br />

Unterstützung für<br />

Plattform Forst und <strong>Holz</strong><br />

Die Fachversammlung entschied<br />

sich dafür, die Plattform Forst<br />

und <strong>Holz</strong> finanziell zu unterstützen.<br />

Mit dem Geld werden<br />

die vorhandenen Schriften und<br />

Fachinformationen aus dem Bestand<br />

des <strong>Holz</strong>absatzfonds herausgelöst<br />

und den Mitgliedern<br />

von <strong>Holz</strong>bau Deutschland zur<br />

Verfügung gestellt.<br />

Dach und <strong>Holz</strong> 2010<br />

Das Programm für die Dach +<br />

<strong>Holz</strong> 2010 in Köln steht. <strong>Holz</strong>bau<br />

Deutschland richtet wie gehabt<br />

parallel zur Messe den Deutschen<br />

<strong>Holz</strong>bautag aus. cv ▪<br />

◂ Olaf Korr aus Aachen ist der Neue<br />

im Vorstand von <strong>Holz</strong>bau Deutschland<br />

Einstimmig wählte die Fachversammlung<br />

Olaf Korr in den Vorstand von<br />

<strong>Holz</strong>bau Deutschland. Er tritt die<br />

Nachfolge von Ulrich Hamacher an.<br />

Der Diplom-Ingenieur aus Aachen<br />

führt den Betrieb Barthel Korr GmbH<br />

mit 25 Mitarbeiten bereits in der<br />

dritten Generation. Korr hat sich dem<br />

schlüsselfertigen <strong>Holz</strong>hausbau mit einer Schreinerei für den<br />

hochwertigen Innenausbau verschrieben.<br />

I


VERBAND AKTUELL AUS DEN LANDESVERBÄNDEN<br />

Verband Hessischer Zimmermeister e.V.<br />

Der Verband auf dem Prüfstand<br />

Vor dem Kongresszentrum<br />

im nordhessischen<br />

Bad Sooden-Allendorf flatterte<br />

schon die neue <strong>Holz</strong>bau-<br />

Deutschland-Fahne – fünf Tage<br />

vor ihrer offiziellen Präsentation<br />

in Köln. Aber nicht nur hier demonstrierte<br />

der Verband Hessischer<br />

Zimmermeister e.V. (VHZ)<br />

Zukunftsorientierung: Gleich zu<br />

Beginn seines 60. Verbandstags<br />

präsentierte er den rund 100 Anwesenden<br />

das Ergebnis einer<br />

kurz vorher fertig gewordenen<br />

Untersuchung über die Zufriedenheit<br />

seiner Mitglieder – ein<br />

deutliches Signal von Veränderungsbereitschaft.<br />

II<br />

Um das Verhältnis der Mitglieder zu ihrem Verband, um Technik, um Normen und<br />

um Recht drehte sich der Verbandstag der Hessischen Zimmermeister<br />

mit dem Kasseler <strong>Holz</strong>baukongress on tour am 18. und 19. September 2009.<br />

Mitglieder bewerten<br />

Verbandsarbeit<br />

Verantwortlich für die Untersuchung<br />

war das Institut „forum!<br />

Marktforschung“, das schon für<br />

zahlreiche Verbände anderer<br />

Branchen tätig ist und das Ergebnis<br />

deshalb zuverlässig einordnen<br />

und deuten kann.<br />

Bei der Imageanalyse schnitt<br />

der VHZ am besten in den Kategorien<br />

„Glaubwürdigkeit“,<br />

„Fairness“ und „Sympathische<br />

Ausstrahlung“ ab. Bei „Erfolg“,<br />

„Flexibilität“ und „Mitgliederorientiertheit“<br />

zeigten sich Defizite.<br />

Bei den Leistungen waren<br />

die Befragten mit der Beratung,<br />

mikado 11.2009<br />

Information und Fortbildung<br />

zufrieden, unzufrieden dagegen<br />

mit dem Mitgliedsbeitrag und<br />

der Interessenvertretung.<br />

Die Gesamtzufriedenheit entsprach<br />

dann jedoch genau dem<br />

Durchschnitt der vom Institut<br />

bisher untersuchten Verbände.<br />

Kein Grund zur Beunruhigung<br />

also, dafür aber ein repräsentativ<br />

gestütztes Bild, wo künftig<br />

Prioritäten zu setzen sind.<br />

Die emotionale Mitgliederbindung<br />

ist im Vergleich zu<br />

anderen Verbänden etwas geringer.<br />

Ursache dafür ist vor allem<br />

die Unzufriedenheit mit einigen<br />

Verbandsleistungen. Diese<br />

Die neue <strong>Holz</strong>bau-Deutschland-<br />

◂<br />

Fahne flatterte<br />

vor dem Kongressgebäude<br />

haben mit 73 % eine ungewöhnlich<br />

hohe Bedeutung im Vergleich<br />

zum Image mit nur 27 %.<br />

Das mag angesichts der langen<br />

und lebendigen Zimmerer-<br />

tradition überraschen, zeigt<br />

aber, dass die <strong>Holz</strong>baubranche<br />

heute unternehmerisch und erfolgsorientiert<br />

denkt. Für den<br />

Verband sind konkrete Leistungen<br />

natürlich viel zielgerichteter<br />

und schneller verbesserbar<br />

als ein Image.<br />

Strategien der<br />

Stehaufmännchen<br />

Um Emotionen ging es auch<br />

beim Vortrag von Ralph Goldschmidt:<br />

Er erläuterte, warum<br />

manche Menschen bei Rückschlägen<br />

resignieren, andere<br />

jedoch gestärkt daraus hervor-<br />

gehen. Entscheidend ist die<br />

Persönlichkeitsstruktur. Deshalb<br />

sollte sich ein Unternehmer<br />

nicht nur auf seine „Ergebnisse“<br />

konzentrieren, sondern<br />

auch auf den „Ergebnislieferanten“:<br />

auf sich selbst.<br />

Die psychische Widerstandsfähigkeit<br />

zur erfolgreichen Bewältigung<br />

von Misserfolgen ist<br />

erlernbar und trainierbar. Goldschmidt<br />

betonte aber, dass es<br />

nicht um effektive Durchhalteparolen<br />

geht, sondern um ein<br />

bewusstes Gestalten des eigenen<br />

Lebens, sodass es Krisen abfedert<br />

und Kraft spendet.


Für die sieben zentrale Lebensbereiche<br />

„Beziehungen“,<br />

„Gesundheit“, „Beruf“, „Finanzen“,<br />

„Lebensphilosophie“,<br />

„Freizeit“ und „Wohnen“ erläuterte<br />

er, auf was es ankommt,<br />

was förderlich ist und was nicht.<br />

Wie im Beruf auch geht es hier<br />

darum, Ziele zu formulieren und<br />

umzusetzen. Dafür muss man<br />

sieben Handlungskompetenzen<br />

trainieren und stärken: Selbstbewusstsein,Selbstverantwortung,<br />

Selbstakzeptanz, Selbstmotivation,<br />

Selbstkontrolle,<br />

Selbstorganisation und Beziehungen.<br />

Bei seinen pointierten und<br />

humorvollen Ausführungen erwies<br />

sich Goldschmidt, der sich<br />

selbst „Experte für Leistungskraft<br />

& Lebensglück“ nennt,<br />

auch als großer Unterhaltungskünstler,<br />

bei dem die Zeit wie<br />

im Flug vergeht, aber auch viele<br />

nützliche Ideen und Anregungen<br />

im Gedächtnis hängen<br />

bleiben.<br />

Technik, Normen und Recht<br />

wandeln sich<br />

Der „6. Kasseler <strong>Holz</strong>baukongress<br />

on tour“ fand am zweiten<br />

Tag statt. Mit „Nichts ist so<br />

beständig wie der Wandel“ war<br />

die Veranstaltung treffend betitelt,<br />

denn fünf der sechs Vorträge<br />

drehten sich um Neuerungen<br />

in der Technik und in<br />

VERBAND AKTUELL AUS DEN LANDESVERBÄNDEN<br />

der Normung. Und auch in der<br />

Rechtsprechung, Thema des<br />

sechsten Vortrags, hat sich in<br />

letzter Zeit einiges verändert.<br />

Den Anfang machte Wolfgang<br />

Bürkner vom Hersteller „SFS intec“.<br />

Er berichtete über die neuen<br />

Möglichkeiten, mit Voll-<br />

und Doppelgewindeschrauben<br />

preisgünstige und trotzdem leistungsfähige<br />

<strong>Holz</strong>verbindungen<br />

herzustellen. Der Markt bietet<br />

hier eine große Produktpalette<br />

verschiedener Hersteller an,<br />

wobei sich die Schrauben bei<br />

Kopfform, Gewinde und Spitzenform<br />

oft stark unterscheiden.<br />

Auch die zulässigen Kräfte sind<br />

sehr verschieden. Der Handwerker<br />

muss deshalb die bautechnischen<br />

Zulassungen detailliert<br />

kennen.<br />

Einblicke in die neue DIN<br />

18203-3:2008 für Bauteile<br />

aus <strong>Holz</strong> und <strong>Holz</strong>werkstoffen<br />

gab Dieter Kuhlenkamp vom<br />

Bund Deutscher Zimmermeister<br />

(BDZ). „Millimeter, die Geld<br />

kosten“ nannte er seinen Vortrag,<br />

der die Neudefinitionen<br />

zulässiger Maßabweichungen –<br />

wie Toleranzen inzwischen heißen<br />

– erläuterte. Als Arbeitshilfen<br />

zur besseren Orientierung<br />

in diesem Zahlendschungel hat<br />

der BDZ für seine Mitglieder gedruckte<br />

Merkblätter herausgegeben<br />

und ein Internet-Portal<br />

eingerichtet.<br />

Die Auswertung der Mitgliederumfrage zeigte deutlich, wo die<br />

▴<br />

nächsten Jahre die Schwerpunkte in der Verbandsarbeit zu legen sind<br />

mikado-Interview<br />

Wissen, wo man genau steht<br />

Mit der Durchführung einer detaillierten Untersuchung<br />

zur Mitgliederzufriedenheit betrat der Verband Hessischer<br />

Zimmermeister (VHZ) Neuland in der <strong>Holz</strong>baubranche.<br />

mikado befragte dazu dessen Vorsitzenden Helmut Klumb.<br />

mikado: Herr Klumb, warum<br />

ließen Sie die Mitgliederumfrage<br />

durchführen?<br />

Helmut Klumb: Unsere beiden<br />

Geschäftsführer, Thorsten Burmeister<br />

und Helmhard Neuenhagen,<br />

kamen mit der Idee auf<br />

uns zu. Wir haben sie in einer<br />

Vorstandssitzung diskutiert und<br />

waren am Ende alle überzeugt,<br />

dass das zum Einstieg der neuen<br />

Geschäftsführung genau das<br />

Richtige ist. Sie gibt uns wesentlich<br />

mehr Klarheit, wo wir<br />

momentan stehen und wo es<br />

Handlungsbedarf gibt.<br />

Hat sich der Aufwand gelohnt?<br />

Ja, denn nun wissen wir ganz<br />

genau, wo unsere Stärken und<br />

unsere Schwächen liegen. Und<br />

für unsere Mitglieder war es ein<br />

deutliches Signal, dass sie der<br />

Verband sehr ernst nimmt und<br />

seine Arbeit künftig noch mehr<br />

an ihren Bedürfnissen orientierten<br />

möchte.<br />

Was war für Sie bei der Präsentation<br />

der Ergebnisse die größte<br />

Überraschung?<br />

Eigentlich gab es keine Überraschung.<br />

Wir wussten schon vorher<br />

ungefähr, wo Knackpunkte<br />

liegen. Aber das sind eben<br />

immer nur Einzelmeinungen,<br />

noch dazu in einem anderen<br />

Kontext abgegeben. Deshalb<br />

ist es schwierig zu beurteilen,<br />

ob das die tatsächliche Stimmungslage<br />

ist oder nicht. Jetzt<br />

haben wir das aber durch ein<br />

unabhängiges und hochprofessionell<br />

arbeitendes Institut bestätigt<br />

bekommen.<br />

▴ VHZ-Vorsitzender Helmut Klumb<br />

will die Schwächen seines<br />

Verbands entschlossen angehen<br />

Ein großer Kritikpunkt waren<br />

die Mitgliedsbeiträge.<br />

Das halte ich vor allem für ein<br />

Kommunikationsproblem. Wir<br />

müssen unseren Mitgliedern<br />

künftig klarer darstellen, welche<br />

Leistungen sie für ihre Beiträge<br />

erhalten und welche wir<br />

tatsächlich anbieten. Viele gehen<br />

scheinbar in der Hektik des<br />

Alltags etwas unter und sind<br />

gar nicht richtig bekannt.<br />

Wie geht es nun weiter?<br />

Wir setzen uns demnächst mit<br />

dem Institut zusammen, um<br />

die Untersuchung gründlich<br />

zu analysieren und eine Prioritätenliste<br />

zu erstellen. Die<br />

nehmen wir dann in Angriff.<br />

In zwei bis drei Jahren lassen<br />

wir dann wieder eine Umfrage<br />

durchführen, um zu sehen, ob<br />

die Maßnahmen gegriffen haben<br />

und sich das Meinungsbild<br />

verändert hat.<br />

Herr Klumb, herzlichen Dank<br />

für das Gespräch!<br />

III


VERBAND AKTUELL AUS DEN LANDESVERBÄNDEN<br />

▴ Ralph Goldschmidt erläuterte anhand zweier Geldscheine, die er zerknüllte<br />

und zerstampfte, die Mechanismen des eigenen Selbstwertgefühls<br />

Die <strong>Holz</strong>baulegende Borimir<br />

Radovic berichte über <strong>Holz</strong>schutz<br />

und den Entwurf zur DIN<br />

68800. Er begann dabei mit einem<br />

Rückblick in eine Vergangenheit,<br />

wo der Glaube „überall<br />

wo <strong>Holz</strong> sei, arbeiten Pilze und<br />

Insekten“ dazu führte, dass dem<br />

chemischen <strong>Holz</strong>schutz eine unangemessene<br />

Bedeutung zukam.<br />

Dass dies nicht zutrifft, ist inzwischen<br />

wissenschaftlich bewiesen.<br />

<strong>Holz</strong>zerstörende Pilze<br />

bilden sich ab einer <strong>Holz</strong>feuchte<br />

von 30 %, und die stellt sich<br />

bei 20 °C erst ab einer dauer-<br />

haften Luftfeuchte von fast<br />

100 % ein. Auf diese Tatsache<br />

reagieren die neuen Normen<br />

IV<br />

nun endlich und verankern den<br />

baulichen <strong>Holz</strong>schutz angemessen:<br />

Wenn <strong>Holz</strong> nicht ungeschützt<br />

dem Regen ausgesetzt<br />

ist, braucht es keinen chemischen<br />

<strong>Holz</strong>schutz mehr.<br />

Mit Luftdichtheit befasste sich<br />

der Bauphysik-Sachverständige<br />

Robert Borsch-Laaks gleich in<br />

zwei Vorträgen: Von der Zulässigkeit<br />

von Schwachstellen<br />

bei der Luftdichtheit im Rahmen<br />

der DIN 4108-7 handelte<br />

der erste, von Feuchtemanagement<br />

bei Flachdächern der zweite.<br />

Das Problem ist nicht die Diffusion,<br />

sondern die Konvektion<br />

an falsch geplanten oder falsch<br />

ausgeführten Detailpunkten. Sie<br />

„Millimeter, die Geld kosten“ nannte Dieter Kuhlenkamp vom BDZ<br />

▴<br />

seinen Vortrag über Maßabweichungen nach der neuen DIN 18203-3:2008<br />

mikado 11.2009<br />

▴ Die Landessiegerin im Zimmererhandwerk Rebekka Lieb (Mitte) und ihren<br />

Ausbilder Leo Lintl (links) ehrte Helmut Klumb beim Zunftabend<br />

kann das 10- bis 100-Fache an<br />

Feuchtigkeit in die Konstruktion<br />

eindringen lassen. Damit<br />

werden alle bauphysikalischen<br />

Berechnungen hinfällig. Zu verhindern<br />

ist das nur durch große<br />

Sorgfalt. Borsch-Laaks zeigte,<br />

wie’s richtig gemacht wird.<br />

Den richtigen Umgang mit<br />

Mängelrügen erläuterte Rechtsanwalt<br />

Wolfgang Rathgen<br />

kompetent, wortgewaltig und<br />

humorvoll. Er schilderte, welche<br />

Fehler Handwerker häufig<br />

begehen und wie sie diese künftig<br />

zum eigenen Vorteil vermeiden.<br />

Bis hin zu Musterbriefen<br />

reichten seine praxisnahen<br />

und handlungsorientierten Rat-<br />

schläge. Wichtig vor allem auch<br />

deshalb, weil durch aktuelle<br />

Rechtsprechungen das BGB gegenüber<br />

der VOB an Bedeutung<br />

gewann.<br />

Die rund 200 Teilnehmer kamen<br />

an diesem Tag voll auf ihre<br />

Kosten. Nachlesen können sie die<br />

zahlreichen Informationen der<br />

hochkarätigen Vorträge in einem<br />

140 Seiten starken Handout. Der<br />

„7. Kasseler <strong>Holz</strong>baukongress on<br />

tour“ findet zusammen mit dem<br />

61. VHZ-Verbandstag 2010 in<br />

Darmstadt statt. gh ▪<br />

Mehr Fotos des VHZ-<br />

Verbandstags stehen auf:<br />

www.mikado-online.de →<br />

Bildergalerie<br />

▴ Über holzzerstörende Pilze und Insekten sowie chemischen und konstruktiven<br />

<strong>Holz</strong>schutz in der neuen DIN 68800 berichtete Borimir Radovic<br />

MIKADO


VERBAND AKTUELL AUS DEN LANDESVERBÄNDEN<br />

Zimmerer-Innung Schwalm-Eder<br />

Klasse Ergebnisse bei der Ausbildung<br />

▴ André Ludwig, Alexander Bätz und Kevin Kurzrock erhielten ihren<br />

Gesellenbrief (vorne v.l.n.r.). Es gratulierten Vorstandsmitglied<br />

und Zimmermeister Harald Schenk und Geschäftsführer Jürgen Altenhof<br />

Organ von <strong>Holz</strong>bau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister<br />

Auf der gemeinsamen Freisprechungsfeier<br />

in Bad<br />

Sooden-Allendorf erhielten 22<br />

neue Zimmerer aus den Zimmerer-Innungen<br />

in Nordhessen<br />

ihren Gesellenbrief. Seit<br />

2006 veranstalten die Zimmerer-Innungen<br />

Schwalm-Eder,<br />

Hersfeld-Rotenburg, Kassel,<br />

Werra-Meißner-Kreis und Waldeck-Frankenberg<br />

die Gesellenfreisprechungsfeier<br />

gemeinsam.<br />

Turnusmäßig wechselt der Ort<br />

für die Gesellenfreisprechungsfeier<br />

<strong>jede</strong>s Jahr von einer Innung<br />

zur nächsten. In diesem<br />

Jahr war die Zimmerer-Innung<br />

Werra-Meißner-Kreis der<br />

Gastgeber. Obermeister Werner<br />

Jäschke von der Zimmerer-Innung<br />

Werra-Meißner-Kreis lobte<br />

die hervorragenden Leistungen<br />

der angehenden Gesellen.<br />

Landesinnungsverband des Bayerischen Zimmererhandwerks<br />

Meisterhafte Zimmereien<br />

▴ Über 62 ausgezeichnete <strong>Holz</strong>baubetriebe<br />

konnte sich Peter Aicher,<br />

Präsident im Landesinnungsverband<br />

des Bayerischen Zimmererhandwerks,<br />

auf der Innungsversammlung<br />

in Rosenheim freuen<br />

Die Meisterhaft-Sterne von<br />

Eins bis Fünf sind nicht<br />

im Vorbeigehen zu erwerben.<br />

Die Mitgliedsbetriebe der Zimmererinnung<br />

müssen dafür eine<br />

ganze Reihe von Qualifikationsmaßnahmen<br />

nachweisen“, unterstrich<br />

der Obermeister und<br />

Präsident im Landesinnungsverband<br />

des Bayerischen Zimmererhandwerks,<br />

Peter Aicher, anlässlich<br />

der Mitgliederversammlung<br />

der Rosenheimer Zimmerinnung<br />

im September 2009. Aicher erkannte<br />

in „Meisterhaft – Bauen<br />

mit Meisterqualität“ eine<br />

effektive Reaktion auf die Aufgaben,<br />

die mit der novellierten<br />

ZIMMERERINNUNG SCHWALM-EDER<br />

Handwerksordnung (HWO) auf<br />

das Zimmerhandwerk zugekommen<br />

sind.<br />

Seit Mai 2009 steht Peter Aicher<br />

als Präsident an der Spitze<br />

der bayerischen <strong>Holz</strong>bauverbände.<br />

Nach Abschluss der<br />

Meisterschule übernahm Peter<br />

Aicher 1984 den elterlichen Betrieb<br />

in Halfing. Bis heute hat<br />

er diesen zu einem führenden<br />

<strong>Holz</strong>bauunternehmen der Region<br />

mit nunmehr 30 Beschäftigten<br />

ausgebaut. Ungeachtet<br />

dessen versteht sich sein Unternehmen<br />

nach wie vor als Familienbetrieb,<br />

dessen Entwicklung<br />

auf Innovation, Ausbildung und<br />

„Heute ist der lang ersehnte Tag,<br />

der die Ausbildungszeit beendet,<br />

aber nicht das Lernen, denn dies<br />

muss man sein Leben lang“, so<br />

Jäschke.<br />

Für die Zimmerer-Innung<br />

Schwalm-Eder gratulierten Vorstandsmitglied<br />

Harald Schenk<br />

aus Schlierbach und Geschäftsführer<br />

Jürgen Altenhof. In weiteren<br />

Grußworten überbrachten<br />

Landrat Stefan Reuß, der<br />

stellvertretende Landesinnungsmeister<br />

Friedrich Brauner und<br />

Stefan Fross von der VR-Bank<br />

Werra-Meißner-Kreis die Glückwünsche<br />

an die jungen Handwerksgesellen<br />

und die Gäste.<br />

Als Jahrgangsbeste erhielt<br />

Rebekka Lieb aus Witzenhausen<br />

eine Auszeichnung, sie hatte<br />

die Gesellenprüfung mit sehr<br />

gutem Ergebnis absolviert. ▪<br />

Wertschätzung beruht. Seit<br />

Übernahme des elterlichen Betriebs<br />

engagiert sich Aicher zudem<br />

in der Zimmerer-Innung<br />

Rosenheim, die er seit 1995 als<br />

Obermeister anführt.<br />

Für Aicher ist die Qualifikation<br />

„Meisterhaft“ eine wichtige<br />

Orientierungsmarke für die potenziellen<br />

Bauherren. „Wir Innungsbetriebe<br />

müssen für Vertrauen<br />

und Sicherheit stehen“,<br />

sagte Aicher bei der Innungsversammlung.<br />

Er freute sich daher<br />

besonders, dass er 62 Mitgliedsbetriebe<br />

mit dem Zertifikat<br />

– drei, vier und fünf Sterne –<br />

auszeichnen konnte. ▪<br />

V


VI<br />

VERBAND AKTUELL AUS DEN LANDESVERBÄNDEN<br />

Verband des Zimmerer- und <strong>Holz</strong>baugewerbes Baden-Württemberg<br />

Sonnige Aussichten<br />

Als vollen Erfolg konnten Veranstalter den diesjährigen Landesholzbautag am<br />

26. September 2009 verbuchen. Bei strahlendem Spätsommerwetter lag Rottweil<br />

fest in Zimmererhand: Überall waren <strong>Holz</strong>bauer in Kluft zu sehen.<br />

▴ Zimmererklatsch auf dem Münsterplatz: An die 100 <strong>Holz</strong>bauer in Kluft<br />

boten ein schönes und eindrucksvolles Bild<br />

Der Wettergott meinte es<br />

gut mit den Zimmerern<br />

und <strong>Holz</strong>bauern Baden-Württembergs:<br />

Bei strahlendem<br />

Sonnenschein trafen sich am<br />

26. September 2009 gut 360 von<br />

ihnen zum Zimmerertreff auf<br />

dem Münsterplatz in Rottweil.<br />

Zimmererbier, Zimmererklatsch<br />

und Zimmererkluft<br />

Der Auftakt zum Landesholzbautag<br />

war nicht zu übersehen:<br />

Viele Einwohner der Stadt<br />

der Badischen Fasnet blieben<br />

nach ihren Samstagseinkäufen<br />

stehen und staunen, was es alles<br />

zu sehen gab: Zimmererbier,<br />

Zimmererklatsch und vor allem<br />

Zimmerer in Zimmererkluft, so<br />

weit das Auge reichte.<br />

Besonders gut punktete die<br />

Verlosung von fünf robusten<br />

Spielhäusern aus <strong>Holz</strong> unter<br />

den Kindergärten aus der Region:<br />

Die Kindergärten, die mit<br />

den meisten Kindern vor Ort auf<br />

dem Münsterplatz waren, konnten<br />

sich über die Klettergeräte<br />

freuen. Eines der Häuser ging als<br />

Geschenk an einen Kindergarten<br />

im italienischen L´Aquila,<br />

einer von vier Partnerstädten<br />

Rottweils.<br />

<strong>Holz</strong> ist gut und tut gut<br />

Josef Schlosser, Präsident des<br />

Verbandes des Zimmerer- und<br />

<strong>Holz</strong>baugewerbes Baden-Württemberg,<br />

begrüßte die Teilnehmer:<br />

„Der Begriff Nachhaltigkeit<br />

▸ Zahlreiche Denkanstöße<br />

gab Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen<br />

den Zuhörern mit auf den Weg<br />

mikado 11.2009<br />

MIKADO<br />

▴ Bei der Anreise verbrauchten die<br />

Zimmerer so wenig CO wie möglich<br />

2<br />

hat seinen Ursprung in der Forstwirtschaft“,<br />

sagte er. Der <strong>Holz</strong>bau<br />

leiste ein besonders großen<br />

Beitrag zur Nachhaltigkeit, denn<br />

<strong>Holz</strong> ist gut und <strong>Holz</strong> tut gut.<br />

MIKADO<br />

Zimmerer sind<br />

Klimaschützer Nummer 1<br />

„Mit dem Baustoff <strong>Holz</strong> lassen<br />

sich die Konjunkturpakete<br />

der Regierung schnell und kostengünstig<br />

umsetzen“, ist sich<br />

Schlosser sicher. Seiner Meinung<br />

nach sind Zimmerer die<br />

Klimaschützer Nummer 1. Der<br />

<strong>Holz</strong>bau stelle sich der Verantwortung<br />

mit innovativen,<br />

preisgünstigen, gesunden und<br />

umweltfreundlichen Konstruktionen.<br />

Das Bauen mit <strong>Holz</strong>werkstoffen<br />

ist Umweltschutz.<br />

In Baden-Württemberg liege<br />

die <strong>Holz</strong>bauquote bei 23,9 %,<br />

so hoch wie sonst nirgends in<br />

Deutschland. Der Bundesdurchschnitt<br />

liege bei 14,7 %. Das<br />

Zimmererhandwerk leiste also<br />

einen großen Beitrag zu eben<br />

den Zielen, die die Politik gegenwärtig<br />

propagiere.<br />

„Das leistet unser Handwerk<br />

aber teilweise unter unzumutbaren<br />

Rahmenbedingungen“,<br />

MACKOWIACK


prangerte Schlosser an, „seit Jahren<br />

werden unseren Betrieben Erleichterungen<br />

bei den Bürokratielasten, bei<br />

den Abgabelasten oder bei der Sicherung<br />

von Forderungen in Aussicht<br />

gestellt.“<br />

Schlosser fordert mehr Mut<br />

von der Regierung<br />

„Die steuerlichen Anreize für legale<br />

Arbeiten, wie z.B. den Steuerbonus<br />

für Handwerkerleistungen oder<br />

die Umstellungen auf die Ist-Versteuerung,<br />

sind zwar ein guter Ansatz,<br />

sollten aber mutiger ausgestaltet<br />

werden“, verlangte Schlosser. „Seit<br />

Jahren fordern wir einen reduzierten<br />

Mehtrwertsteuersatz auf Bauleistungen<br />

sowie verbesserte Abschreibungsmöglichkeiten,<br />

um auch dem<br />

Neubau wieder neue Impulse geben<br />

zu können und um die Schwarzarbeit<br />

am Bau einzudämmen. Was<br />

andere Ländern erfolgreich umgesetzt<br />

haben, kann bei uns nicht völlig<br />

falsch sein“, mahnte er. Ein großes<br />

Ärgernis für die kleinen Betriebe<br />

VERBAND AKTUELL AUS DEN LANDESVERBÄNDEN<br />

MIKADO<br />

◂ Präsident Josef<br />

Schlosser<br />

eröffnete den<br />

Zimmerer-Treff<br />

auf dem<br />

Münsterplatz<br />

▸ Ullrich Huth,<br />

Vorsitzender<br />

<strong>Holz</strong>bau<br />

Deutschland<br />

▸▸ Klaus-Dieter<br />

Rapp,<br />

Obermeister der<br />

Innung Rottweil<br />

▾ Zum Festabend<br />

lud Matthias<br />

Krauss (r.) in die<br />

„heiligen“<br />

Werkhallen von<br />

Mafell. Als<br />

Dankeschön gab`s<br />

einen Timmy<br />

vom Präsidenten<br />

▸ Volker Kauder,<br />

Vorsitzender der<br />

CDU/CSU-<br />

Fraktion, nutzte<br />

einen Tag vor<br />

der Bundestagswahl<br />

die<br />

Gelegenheit, die<br />

Zimmerer in<br />

seinem Wahlkreis<br />

zu begrüßen<br />

Organ von <strong>Holz</strong>bau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister<br />

MACKOWIACK<br />

sei die Vorverlegung der Sozialversicherungsbeiträge.<br />

Dieses „Monstrum“<br />

müsse so schnell wie möglich<br />

rückgängig gemacht werden.<br />

Seinen Dank richtete Schlosser unter<br />

anderem an die Landesregierung<br />

für die konsequenten Bemühungen<br />

um eine vermehrte Verwendung des<br />

Baustoffs <strong>Holz</strong>.<br />

Positive Aussichten<br />

Auf der nachmittäglichen Veranstaltung<br />

in der Rottweiler Stadthalle stellte<br />

Schlosser das Konjunkturbarometer<br />

2009 vor. An der Konjunkturumfrage<br />

des Verbandes beteiligten sich mehr<br />

als 200 Betriebe. Bewerteten noch im<br />

März diesen Jahres 12,8 % ihre allgemeine<br />

Auftragslage als „top“, waren<br />

es im September sogar 35,6 %. Beim<br />

öffentlichen Bauen war festzustellen,<br />

dass das Konjunkturpaket II bei den<br />

Zimmerern in Baden-Württemberg<br />

ankommt. Die Nachfrage im <strong>Holz</strong>hausbau<br />

sei stabil, der Wohnungsbau<br />

habe jedoch nachgelassen. Dafür<br />

ziehe die energetische Sanierung an.<br />

MIKADO<br />

„Hier ist ganz klar unser Markt“, bestätigte<br />

Schlosser den Trrend. 63,1 %<br />

der Befragten sind mit den Preisen,<br />

die sie erzielen können, zufrieden. Die<br />

Zahlungsmoral, in der Regel ein Zeichen<br />

für Qualität und optimale Abwicklung,<br />

beurteilen die Zimmereiunternehmen<br />

in Baden-Württemberg<br />

als gut. Bei der Entwicklung der gesamtbetrieblichen<br />

Aussichten ist Optimismus<br />

pur angesagt: 12,5 % beurteilen<br />

ihre Situation als „top“, 70,6 %<br />

als „ok“. Die Mitarbeiterzahlen bleiben<br />

konstant, die Ausbildungsbereitschaft<br />

liegt bei 61,3 % mit „sicher<br />

ja“, 25 % bei „eventuell ja“, 11,2 %<br />

bei „eher nein“ und 2,5 % bei „sicher<br />

nein“. Schlosser warnte vor Fachkräftemangel<br />

und bat seine Kollegen,<br />

noch mehr auszubilden. „Es wird die<br />

Zeit kommen, da haben wir Aufträge,<br />

aber keine Facharbeiter mehr“,<br />

sagte Schlosser. Der Auftragsbestand<br />

liegt bei 9,67 Wochen. Augenscheinlich<br />

meint es nicht nur der Wettergott<br />

gut mit den Zimmerern in Baden-Württemberg.<br />

cv ▪<br />

VII<br />

MIKADO MIKADO


Innenstadt Düsseldorf: Unweit<br />

der Königsallee, inmitten<br />

von Banken, Versicherungen<br />

und großen Medienhäusern, hat<br />

die systaic AG ihren Firmensitz.<br />

Es weht ein wenig der Hauch<br />

der „new economy“ durch die<br />

Räumlichkeiten. Doch damit hat<br />

systaic nichts zu tun. Das im<br />

Jahr 2004 gegründete Unternehmen<br />

entwickelt am Düsseldorfer<br />

Standort ebenso handfeste<br />

wie innovative Produkte rund<br />

ums Dach und versteht sich damit<br />

als enger Partner des „Bedachungshandwerks“<br />

– wie es im<br />

VIII<br />

VERBAND AKTUELL VERBÄNDE & VEREINIGUNGEN<br />

Leistungspartner des Zimmererhandwerks<br />

Neuer Partner nutzt die Energie am Dach<br />

Die systaic AG gehört seit Kurzem zu den Leistungspartnern des Zimmererhand-<br />

werks. Die systaic-Energiedachsysteme bieten zukunftsweisende Lösungen<br />

für das Dach inklusive einer eigenständigen Energieversorgung für das Gebäude an.<br />

Geschäftsbericht für das Jahr<br />

2008 heißt. „Aus diesem Grund<br />

haben wir uns auch entschieden,<br />

Leistungspartner zu werden“,<br />

erklärte Michael Pack,<br />

Vorsitzender des Vorstandes<br />

der systaic AG, bei einer Unternehmensvorstellung<br />

in Düsseldorf.<br />

„Denn mit unseren innovativen<br />

Dachlösungen sehen wir<br />

uns als eine hervorragende Ergänzung<br />

der Produktpalette der<br />

Leistungspartner des Zimmererhandwerks.“<br />

Vor fast zehn Jahren<br />

hat sich dieser Zusammenschluss<br />

namhafter Hersteller von<br />

mikado 11.2009<br />

SySTAIC AG<br />

Baustoffen, -elementen sowie<br />

Zimmereimaschinen mit dem<br />

Verband <strong>Holz</strong>bau Deutschland<br />

– Bund Deutscher Zimmermeister<br />

gegründet und unterstützt<br />

die Innungsbetriebe in der Verbandsorganisation<br />

von <strong>Holz</strong>bau<br />

Deutschland durch schlagkräftige<br />

Maßnahmen im Bereich Marketing<br />

und Bildung.<br />

Die systaic AG bietet mit ihren<br />

Energiedachsystemen ein<br />

Konzept zur eigenständigen<br />

Energieversorgung von Gebäuden<br />

an. Der vielfach in der <strong>Holz</strong>baubranche<br />

verwendeten Aussage<br />

„vom Schutzdach zum<br />

Nutzdach“ hat sich systaic vollständig<br />

angenommen und eine<br />

Lösung entwickelt, welche die<br />

klassischen Dachziegel gänzlich<br />

ersetzt.<br />

Im Jahr 2007 kam das Energiedach<br />

nach dreijähriger Entwicklungsarbeit<br />

auf den Markt<br />

und fügt sich heute als Solarenergielösung<br />

optisch ansprechend<br />

in den Neubau oder bei<br />

einer Dachsanierung ein. „Wir<br />

haben unser Energiedach als<br />

Komplettdach konzipiert, es ist<br />

eine stilvolle und sich selbst<br />

amortisierende Alternative zu<br />

herkömmlichen Dachmaterialien“,<br />

so Vorstandsvorsitzender<br />

Michael Pack. systaic hat<br />

die Solargeneratoren als sichtbaren<br />

Bestandteil des Gebäudes<br />

konzipiert. Als Bauelement<br />

übernimmt die Fotovoltaik-<br />

Applikation konstruktive Aufgaben<br />

und ermöglicht dem Zimmerer<br />

durch das Prinzip von<br />

„Click & Connect ohne Kabel“<br />

eine einfache Handhabung und<br />

schnelle Montage.<br />

Mit einem gewissen Stolz berichtet<br />

Michael Pack von den<br />

bisherigen Erfolgen. Aufgrund<br />

des gelungenen Designs, aber<br />

auch wegen seiner Effizienz und<br />

baulichen Vorteile hat das Dach<br />

zahlreiche Architektur- und Innovationspreise<br />

eingeheimst.<br />

Und auch in der Praxis hat sich<br />

das Dach bewährt.<br />

Anzeichen für weitere Erfolge<br />

sind bereits vorhanden. systaic<br />

lässt mit der Forschungsarbeit<br />

nicht nach. Neueste Komponente<br />

im Energiedach ist die Zuführung<br />

der fotovoltaischen Abluft<br />

in ein Wärmepumpensystem,<br />

um es für die Raumwärme und<br />

das Warmwasser zu nutzen. Und<br />

so lautet die Rechnung, wie viele<br />

systaic-Energieeinheiten auf<br />

das Dach eines Zwei-Personen-<br />

Haushaltes müssen: 33 Stück.<br />

Dann sind die Bewohner unabhängig<br />

von fossilen Brennstoffen<br />

mit Wärme und Elektrizität<br />

versorgt. In Zeiten des<br />

Klimawandels wird diese Art<br />

der Nachhaltigkeit auch beim<br />

Bau stetig steigen. systaic ist<br />

mit dem eigenen Produktionsstandort<br />

im bayerischen Landsberg<br />

bestens für die Nachfrage<br />

gerüstet. www.systaic.de ▪

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