Holz besteht jede Prüfung - Mikado
Holz besteht jede Prüfung - Mikado
Holz besteht jede Prüfung - Mikado
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
11.2009<br />
November<br />
ISSN 0944-5749<br />
12,80 C=<br />
mikado web award 2009<br />
Websites auf<br />
dem Laufsteg<br />
Existenzgründer<br />
Die 12 Gebote<br />
Alpenresort<br />
Zauber der Zeder<br />
Organ von<br />
Organ der Europäischen<br />
Vereinigung des <strong>Holz</strong>baus<br />
Unternehmermagazin für <strong>Holz</strong>bau und Ausbau<br />
Bauphysik<br />
<strong>Holz</strong> <strong>besteht</strong> <strong>jede</strong> <strong>Prüfung</strong>
Editorial<br />
Christoph Maria Dauner,<br />
Chefredakteur mikado<br />
Vorstellung trifft Realität<br />
Stell Dir vor, es ist Wirtschaftskrise und die Zimmerer machen nicht mit. Der abgewandelte<br />
1980er-Sponti-Spruch scheint die aktuelle Auftragslage der <strong>Holz</strong>bauer ganz gut zu treffen.<br />
Zwar spricht Ullrich Huth, Vorsitzender von <strong>Holz</strong>bau Deutschland, beim Neubau nach<br />
wie vor von einem „nahezu ruhenden Geschäft“, doch die Nachfrage nach Sanierungs-<br />
und Modernisierungsmaßnahmen gleicht dies mehr als aus:<br />
80 Prozent der Mitgliedsbetriebe von <strong>Holz</strong>bau Deutschland<br />
stufen ihre Auftragslage als „sehr gut“ bzw. „gut“ ein, so eine<br />
aktuelle Umfrage.<br />
Stell Dir vor, es ist Wirtschaftskrise und die Zulieferindustrie<br />
macht mit. Dann tritt genau das ein, was zurzeit in Gesprächen<br />
mit <strong>Holz</strong>bauern zu hören ist: Engpässe, Lieferschwierigkeiten,<br />
Wartezeiten. Ob Dämmstoffhersteller oder Dachziegler – am<br />
Mitmachen und gewinnen:<br />
Wählen Sie die<br />
<strong>Holz</strong>bau-Website des Jahres!<br />
Jahresanfang auf der BAU 2009 in München noch positiv gestimmt, ließen sie sich von der<br />
Krisenangst anstecken. Jetzt beweisen ihnen die <strong>Holz</strong>bauer mit vollen Auftragsbüchern, dass<br />
es sich die Bauherren nicht leisten wollen, auf kleiner Flamme zu kochen. Denn gerade<br />
die energetische Sanierung ist eine Investition, die sich rasch auszahlt. Die historisch<br />
niedrigen Geldmarktzinsen bieten den Menschen darüber hinaus wenig Anreiz, Gelder<br />
auf Sparbüchern oder Tagesgeld zu parken. Selbst 80-Jährige entschließen sich aktuell zur<br />
energetischen Sanierung ihrer Immobilie, wie mir ein Zimmerer kürzlich im persönlichen<br />
Gespräch erzählte.<br />
Stell Dir vor, es ist Sanierungsboom und die Zimmerer machen mit. Das, liebe Leser, sollten<br />
Sie sich nicht nur vorstellen, denn die Nachfrage ist da – also holen Sie Ihre Kunden ab.<br />
Tipps, wie Sie bei den Bauherren punkten, finden Sie ab Seite 38.<br />
Ihr<br />
www.mikado-online.de 3
4<br />
mikado 11.2009 Inhalt<br />
<strong>Holz</strong>bau hat Bauphysik fest im Griff<br />
Dass der <strong>Holz</strong>bau mehrgeschossig sein kann, ist kein Geheimnis.<br />
Egal, ob bei der Nachverdichtung in der Großstadt<br />
oder bei einem Schülerwohnheim etwas außerhalb, <strong>Holz</strong><br />
geht immer – solange sich Planer und Ausführende in der<br />
Bauphysik an die Spielregeln halten. Seite 14<br />
Thema des Monats: Bauphysik<br />
14 | Schülerwohnheim<br />
Lego stand Pate für das Modulcontainerkonzept der<br />
MH Modul <strong>Holz</strong> GmbH. In Rehau baute das Unternehmen<br />
aus <strong>Holz</strong>containern ein mehrgeschossiges<br />
Schülerwohnheim.<br />
18 | Mini House<br />
Für Baulücken und Restflächen in Innenstädten<br />
hat ein Forschungsprojekt das Minimum Impact<br />
House entwickelt. Der erste Prototyp steht in<br />
Frankfurt und gehört zu den Gewinnern des Wettbewerbs<br />
„Effizienzhaus 2009“.<br />
22 | Software<br />
Weil die Softwareprogramme für <strong>Holz</strong>bau-<br />
Konstruktionen und für EnEV-Berechnungen von<br />
verschiedenen Herstellern stammen, waren sie<br />
bisher nicht kompatibel. Jetzt gibt es eine erste<br />
Schnittstelle, die die Datenübergabe erlaubt.<br />
Ingenieurholzbau<br />
25 | Industriebau<br />
Der Hallenanbau der Pabst <strong>Holz</strong>industrie im<br />
österreichischen Zeltweg zeigt, dass der Ingenieurholzbau<br />
auch mit großen Lasten umgehen kann.<br />
Man muss nur die richtige Konstruktion finden.<br />
mikado 11.2009<br />
KLAUS-REINER KLEBE<br />
Alter Schuppen neu inszeniert<br />
30 Jahre lang war der ehemalige Güterschuppen am<br />
Bahnhof von Meckenbeuren ungenutzt. Nach langen<br />
Diskussionen über Sinn, Zukunft und Finanzierung<br />
dient der Schuppen heute als Veranstaltungshalle und<br />
ist ein Schmuckstück der Gemeinde. Seite 30<br />
Sanierung und Ausbau<br />
30 | Umbau<br />
30 Jahre lang war der ehemalige Güterschuppen<br />
am Bahnhof von Meckenbeuren ungenutzt.<br />
Heute ist er neu inszeniert und als stark frequentiertes<br />
Veranstaltungszentrum zu einem Schmuckstück<br />
der Gemeinde geworden.<br />
Details im Griff<br />
35 | Brandschutz<br />
Fassaden aus <strong>Holz</strong> sind bei mehrgeschossigen<br />
Gebäuden noch selten zu finden. Neben den<br />
Problemen mit der baurechtlichen Zulässigkeit gibt<br />
es bislang noch zu wenig praktische Erfahrungen<br />
in der brandsicheren Ausführung von<br />
<strong>Holz</strong>fassaden. Planer für vorbeugenden Brandschutz<br />
empfehlen Brandschürzen.<br />
Management<br />
38 | Marketing<br />
Existenzgründungen oder das Platzieren neuer<br />
Produkte im Markt können zu traumhaften<br />
Ergebnissen führen oder mit einem Schuldenberg<br />
enden. Viele Stolpersteine liegen im Bereich<br />
Marketing. Dass das nicht sein muss, zeigt mikado-<br />
Autor Hans-Jürgen Borchardt.<br />
WOLFRAM JANZER
Der Zauber der Taiga erobert Tirol<br />
Schon als Tatiana Maksimova die Entscheidung traf,<br />
ein neues Hotel in der Osttiroler Gemeinde Hopfgarten<br />
zu errichten, stand der Name fest: „Zedern Klang“<br />
sollte das Haus heißen, in Erinnerung an die Bäume<br />
in der Taiga, der Heimat der Bauherrin. Seite 62<br />
<strong>Holz</strong>bau und Forschung<br />
51 | Feldstudie<br />
Kaum eine andere <strong>Holz</strong>bauweise diskutieren Fachkreise<br />
so kontrovers wie den Blockbau.<br />
Eine Felduntersuchung an 20 Objekten<br />
ergab wertvolle Fakten zu Dauerhaftigkeit und<br />
Risikopotenzialen.<br />
Zimmermeisterdach<br />
54 | Anwendungstechnik<br />
Je flacher das Dach ist, desto höher sind<br />
die Anforderungen an das Dachdeckungsmaterial.<br />
Für moderne Tondachziegel sind Dachneigungen<br />
bis zu 10° kein Problem, wenn Design,<br />
technische Ausstattung und Oberfläche für die<br />
erforderliche Regen- und Windeintragssicherheit<br />
stimmen.<br />
<strong>Holz</strong>welten<br />
62 | Ferienhotel<br />
Sie ist die Königin der Taiga. Nach wissenschaftlichen<br />
Untersuchungen ist die Zeder so ziemlich für<br />
alles und für <strong>jede</strong>n gut. In Hopfgarten im Osttiroler<br />
Defereggental verlieh der sagenumwobene Baum<br />
einem Hotel seinen Namen: „Zedern Klang“ ist ein<br />
Ferienhotel der besonderen Art.<br />
HOTEL ZEDERN KLANG<br />
Rubriken<br />
mikado web award 2009<br />
Zum vierten Mal küren die mikado-<br />
Leser den besten Web-Auftritt der<br />
<strong>Holz</strong>baubranche. Zu gewinnen gibt<br />
es drei mal ein Wochenende im<br />
<strong>Holz</strong>hotel. Seite 6<br />
3 | Editorial<br />
8 | Kurz und bündig<br />
34 | Bücher<br />
37 | Ihr gutes Recht<br />
42 | Produkte<br />
50 | Tipps und Termine<br />
50 | Verband aktuell<br />
56 | Branchenführer<br />
58 | Landesbeirat <strong>Holz</strong> Bayern<br />
59 | Unternehmen<br />
61 | Inserentenverzeichnis<br />
66 | Vorschau/Impressum<br />
Titel: Klaus-<br />
Reiner Klebe;<br />
james steidl,<br />
iStockphoto.com;<br />
Hotel Zedern<br />
Klang<br />
Bild Downloadkasten:<br />
Bart Claeys,<br />
iStockphoto.com<br />
Ein Magazin der<br />
WEKA MEDIA<br />
GmbH & Co. KG<br />
www.mikado-online.de 5
6<br />
Gewinnen Sie ein<br />
Ihre Stimme zählt!<br />
Sie können nur gewinnen: mikado verlost 3 x 2 Übernachtungen im<br />
Doppelzimmer inkl. Frühstück in den Tiroler Wellness-Hotels<br />
Rosa Alpina und Zedern Klang – Luxus und Entspannung ganz in <strong>Holz</strong>!<br />
Beurteilen Sie die Webauftritte<br />
nach den Kriterien<br />
▸ Design und Nutzen<br />
▸ Inhalt und Übersichtlichkeit<br />
Abstimmen können Sie im Internet<br />
unter www.mikado-online.de.<br />
Dort finden Sie auch die detaillierten<br />
Bedingungen.<br />
Zedern Klang<br />
Die Besitzerin ließ alle Inneneinrichtungen<br />
des Hauses aus Zirbelholz erstellen.<br />
So umgibt <strong>Holz</strong> die Gäste vom<br />
Boden bis zur Decke: Sie laufen auf<br />
<strong>Holz</strong>dielen, schlafen im <strong>Holz</strong>bett und<br />
lagern ihre Wäsche in <strong>Holz</strong>schränken.<br />
Im Foyer ließ die Bauherrin sogar<br />
<strong>Holz</strong> in Kunstharz gießen und stellte<br />
dessen gestalterische Elemente heraus<br />
(siehe Seite 62).<br />
mikado 11.2009<br />
Rosa Alpina<br />
Das 1850 gegründete Hotel & Spa<br />
Rosa Alpina in St. Kassian ist ein renommierter<br />
Familienbetrieb, geführt<br />
von Paolo Pizzinini. Sein Restaurant<br />
bekam zwei Michelinsterne verliehen.<br />
Das hauseigene Spa unter der Leitung<br />
seiner Ehefrau Daniela Steiner verwöhnt<br />
die Gäste mit Pool, Finnischer<br />
Sauna und Dampfbad. Es besticht darüber<br />
hinaus durch eine hauseigene<br />
Schönheitsfarm, die auch außerhalb<br />
des Hotels einen hervorragenden Ruf<br />
genießt (siehe mikado 10.2009).<br />
Die Wahl läuft so:<br />
▸ Unter allen Homepages, die wir<br />
Ihnen in diesem Booklet vorstellen,<br />
finden Sie Ihren persönlichen<br />
Favoriten<br />
◂ Hotel Rosa<br />
Alpina:<br />
Außen klassisch<br />
alpin …<br />
▸ Sie senden Ihre Entscheidung an<br />
die Redaktion<br />
▸ Die Homepage mit den meisten<br />
Stimmen gewinnt den mikadoweb-award<br />
▸ Jeder Einsender, der den mikadoweb-award-Gewinner<br />
gewählt<br />
hat, kann gewinnen<br />
Wichtig: Jeder Teilnehmer kann nur<br />
EINE Homepage vorschlagen.<br />
Abstimmen und gewinnen kann<br />
<strong>jede</strong>r – bis auf alle Mitarbeiter der<br />
WEKA MEDIA GmbH & Co. KG und<br />
deren Angehörige.<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Teilnahmeschluss ist:<br />
Montag, 25. November 2009. ▪<br />
▾ … innen stylish<br />
und mit<br />
modernem Flair
exklusives Wochenende!<br />
▴ Die Zeder im<br />
Logo<br />
verspricht von<br />
außen …<br />
▸ … was das<br />
Interieur<br />
hält: Wellness<br />
in <strong>Holz</strong><br />
Anklicken<br />
Abstimmen<br />
Gewinnen<br />
www.mikado-online.de<br />
Mit freundlicher<br />
Unterstützung von<br />
www.mikado-online.de 7
WWW.SOLARDECATHLON.COM<br />
mikado-Interview<br />
8<br />
kurz & bündig<br />
Die richtigen Signale führen zum Erfolg<br />
Der Lebensstil und das Kaufverhalten der Menschen haben sich<br />
in den letzten Jahrzehnten verändert. Marketingstrategien sind<br />
heute in fast allen Branchen von entscheidender Bedeutung.<br />
mikado befragte den Kommunikationsexperten Stefan Theßenvitz<br />
nach der Bedeutung für <strong>Holz</strong>bauunternehmen.<br />
mikado: Herr Theßenvitz, wie<br />
wichtig ist heute für ein <strong>Holz</strong>bauunternehmen<br />
eine durchdachte<br />
Marketingstrategie?<br />
Stefan Theßenvitz: Das Lebenselixier<br />
eines Betriebs sind seine<br />
Kunden. Ohne Kunden ist alles<br />
nichts, da nützt auch keine knallharte<br />
Kostenstrategie. Die Kunden<br />
sind der Dreh- und Angelpunkt<br />
allen unternehmerischen<br />
Handelns, alles andere leitet<br />
sich daraus ab. Marketing bedeutet<br />
„auf den Markt gehen“:<br />
alle eigenen Aktivitäten auf den<br />
Kunden ausrichten. Letztlich<br />
schaffen nur Marketing und Innovation<br />
Mehrwert, der Rest sind<br />
Kosten. Wer keine durchdachte<br />
Marketingstrategie betreibt, der<br />
löst eine Fahrkarte ins Blaue.<br />
Er überlässt dem Zufall, wo die<br />
Reise hingeht. Dabei muss es<br />
umgekehrt laufen. Die Marketingstrategie<br />
ist der Kern <strong>jede</strong>s<br />
erfolgreichen Betriebs.<br />
Solar Decathlon<br />
Welche Rolle spielt dabei der Internetauftritt?<br />
Das Internet ist heute für <strong>jede</strong>s<br />
Unternehmen das Leitmedium<br />
Nr. 1. Ohne eine Website<br />
existiert es praktisch nicht, einfach<br />
weil <strong>jede</strong>r davon ausgeht,<br />
dass es eine hat. Wichtig ist immer,<br />
sich klar zu sein, dass das<br />
eigene Image nicht teilbar ist.<br />
Angenommen, ein Betrieb leistet<br />
zwar hervorragende Arbeit,<br />
aber seine Website ist so lala,<br />
was glauben Sie, denkt ein Online-Besucher?<br />
Bestimmt nicht:<br />
„Die haben so viel Arbeit, dass<br />
sie gar nicht dazu kommen, sich<br />
professionell und zeitgemäß zu<br />
präsentieren!“<br />
Sind nicht Kundenzufriedenheit<br />
und Weiterempfehlungen entscheidend?<br />
Auch, aber nicht nur. Es gibt zwei<br />
erfolgreiche Wege, neue Kunden<br />
zu gewinnen: Weiterempfehlung<br />
Darmstadt ist Weltmeister<br />
Auch 2009 gewinnt der Beitrag der TU Darmstadt den renommierten<br />
„Solar Decathlon“ – zum zweiten Mal hintereinander.<br />
An der vom amerikanischen Energieministerium ausgelobten<br />
„Solarhaus-Weltmeisterschaft“ nahmen 20 Teams amerikanischer<br />
und europäischer Universitäten<br />
teil. In Washington<br />
D.C. mussten sich die Gebäude<br />
zehn <strong>Prüfung</strong>en unterziehen.<br />
www.solardecathlon.de<br />
www.solardecathlon.org<br />
So sehen Sieger aus: das<br />
◂<br />
deutsche Team nach dem Sieg<br />
mikado 11.2009<br />
und Internet. Beide wachsen nun<br />
immer mehr zusammen. Die Bedeutung<br />
des Internets wird in Zukunft<br />
noch stark steigen. Es entwickelt<br />
sich immer mehr zum<br />
sozialen Netz. Was zählt, ist Interaktion<br />
und Erfahrungsaustausch.<br />
Diese Aspekte verknüpfen<br />
erfolgreiche Betriebe mit<br />
Relevanz, denn sie haben ihren<br />
Kunden und Interessenten Wichtiges<br />
zu sagen.<br />
Welche Ästhetik ist für ein <strong>Holz</strong>bauunternehmen<br />
die richtige?<br />
Es gibt keine allgemeingültige<br />
Regel für Ästhetik – außer vielleicht<br />
in der Form, dass man im-<br />
mer mit der Zeit gehen sollte,<br />
um nicht mit der Zeit zu gehen.<br />
Alle großen Marken dieser Welt<br />
sind von Beginn an immer sofort<br />
erkennbar, und zwar einfach<br />
aus dem Grund, weil sie<br />
sich beständig gewandelt haben.<br />
Die konkrete Gestaltung ist<br />
nichts Fertiges und Starres, das<br />
sich ein Unternehmen von außen<br />
überstülpen lässt, sondern<br />
immer visueller Ausdruck des<br />
eigenen Selbstverständnisses,<br />
einer lebendigen Unternehmens-<br />
philosophie.<br />
Aber muss denn nicht der Wurm<br />
dem Fisch und nicht dem Angler<br />
schmecken?<br />
Selbstverständlich. Jeder Betrieb<br />
muss sich klar sein, dass<br />
er nicht alle Menschen gleich-<br />
zeitig ansprechen kann. Die<br />
Menschen lassen sich in Gruppen<br />
Gleichgesinnter gliedern,<br />
in sog. „Milieus“. Jedes dieser<br />
„Ohne einen Internetauftritt existiert<br />
ein Unternehmen praktisch nicht.“<br />
Förderprogramm<br />
Messe sucht gute Ideen<br />
Milieus pflegt einen eigenen<br />
Lebensstil und grenzt sich durch<br />
Design sichtbar von anderen Milieus<br />
ab. Design drückt eine Haltung<br />
aus und signalisiert Werte<br />
und Vorstellungen vom Wünschenswerten.<br />
Das bedeutet,<br />
dass sich <strong>jede</strong>r Betrieb grund-<br />
Das handwerkliche Geschick ist da,<br />
der Kopf voll mit guten Ideen, aber<br />
das Geld für einen Messeauftritt fehlt. Für<br />
junge und innovative Unternehmen nahm<br />
das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle<br />
(BAFA) die „Dach+<strong>Holz</strong> International<br />
2010“ in ihr Messeprogramm auf. Davon profitieren<br />
können Betriebe, die nicht älter als zehn Jahre<br />
sind, weniger als 50 Mitarbeiter beschäftigen und<br />
unter zehn Millionen Euro Umsatz pro Jahr erwirtschaften.<br />
www.bafa.de → Wirtschaftsförderung
FISCHERHAUS<br />
legend darüber klar<br />
werden muss, welche<br />
Milieus er ansprechen<br />
will, um dann entsprechend<br />
milieuspezifisch<br />
zu kommunizieren.<br />
Für den Betrieb geht<br />
es darum, dass ihn<br />
die richtigen Interessenten<br />
als Gleichgesinnten<br />
erkennen.<br />
kurz & bündig<br />
Es kommt also vor allem auf Konsequenz<br />
an?<br />
Genau. Ein Unternehmer muss<br />
sich entscheiden, für wen er wert-<br />
voll sein will, und dann den eingeschlagenen<br />
Weg konsequent<br />
gehen. Das heißt: sorgfältig auf<br />
alle Signale achten, die er aussendet.<br />
Die müssen stimmig sein.<br />
Von Paul Watzlawick stammt<br />
der berühmte Satz: „Wir können<br />
nicht nicht kommunizieren“. Ein<br />
potenzieller Kunde nimmt alle<br />
Signale wahr und interpretiert<br />
sie unbewusst. Deswegen muss<br />
ein Betrieb immer so kommunizieren,<br />
wie ihn ein potenzieller<br />
Kunde wahrnehmen soll.<br />
Herr Theßenvitz, vielen Dank für<br />
das Gespräch.<br />
<strong>Holz</strong>fertighaus<br />
▴ Stefan Theßenvitz<br />
empfiehlt<br />
Unternehmen, sich<br />
auf eine<br />
Kundengruppe<br />
zu konzentrieren<br />
und diese<br />
dann konsequent zu<br />
bewerben<br />
Kubus gewinnt den Cube<br />
Den „Golden Cube 2010“ – die renommierteste Auszeichnung<br />
des deutschen <strong>Holz</strong>fertigbaus – gewann ein<br />
neues Einfamilienhaus im Passivhaus-Standard des bayerischen<br />
Unternehmens Fischer-<br />
Haus. Ein Musterhaus des zukunftsweisenden<br />
Gebäudes steht<br />
seit Mai 2009 in der mittelfränkischen<br />
Stadt Fürth.<br />
www.fischerhaus.de<br />
◂ Dieses <strong>Holz</strong>-Passivhaus im<br />
klassischen Bauhausstil<br />
gewann den Golden Cube 2010<br />
Windkraftanlagen<br />
Neuer Leuchtturm fürs <strong>Holz</strong><br />
Windkraftanlagen aus<br />
<strong>Holz</strong> entwickelte das<br />
Start-up-Unternehmen „TimberTower“.<br />
Die Vorteile gegenüber<br />
ihren Vorbildern aus Stahl:<br />
mehr Stabilität, mehr Sicherheit,<br />
weniger Geräuschemissionen,<br />
längere Lebensdauer und ein 20<br />
bis 30 Prozent niedrigerer Preis.<br />
Demnächst entsteht in Hannover<br />
ein erster Prototyp. Turmhöhen<br />
von 70 bis 160 Metern und<br />
Leistungen von ein bis vier Megawatt<br />
sind geplant. Das Bauprinzip:<br />
mehreckiger Grundriss,<br />
außen eine Kunststoffschicht,<br />
innen ein <strong>Holz</strong>rahmen und 30 cm<br />
dicke Brettsperrholzplatten. Zusammengesetzt<br />
werden die vorgefertigten Elemente<br />
in nur zwei Tagen am Standort. Für ihre Idee<br />
und planerische Leistung erhielten die drei<br />
Jungunternehmer beim Schweighofer Prize 2009<br />
eine Auszeichnung. www.timbertower.de<br />
Deubau 2010<br />
Krise bleibt draußen<br />
▴ Windkraftanlagen<br />
aus <strong>Holz</strong><br />
sollen eine<br />
Höhe bis 160<br />
Meter erreichen<br />
Rund 700 Aussteller warten auf die Besucher der Messe<br />
„Deubau“, die vom 12. bis 16. Januar 2010 in Essen stattfindet<br />
– trotz schwieriger Wirtschaftslage so viele wie beim<br />
letzten Mal im Jahr 2008. Zwölf Hallen informieren über Neuheiten,<br />
Produkte und Dienstleistungen der Baubranche. Einen<br />
besonderen Schwerpunkt legt die Messe 2010 erneut auf<br />
die Ausbauthemen „Renovierung und Modernisierung im Bestand“.<br />
Die Veranstalter rechnen mit rund 80 000 Besuchern<br />
aus dem In- und Ausland. www.deubau.de<br />
▴ Die Deubau 2010 findet wieder in den Hallen der Messe Essen statt<br />
www.mikado-online.de 9
10<br />
<strong>Holz</strong>baupreis 2009<br />
kurz & bündig<br />
Oberösterreich zeigt Klasse<br />
▴ Das neue Wertstoffsammelzentrum Grieskirchen<br />
gewann bei den öffentlichen Bauten<br />
Unter den 93 zum 4. Oberösterreichischen<br />
<strong>Holz</strong>baupreis 2009 eingereichten Bauprojekten<br />
zeichnete die Jury jeweils die besten in<br />
den Kategorien „Wohnungsbauten“, „Gewerbebauten“,<br />
„Öffentliche Bauten“, „Landwirtschaftliche<br />
Bauten“ und „Umbauten“ aus. Zusätzlich vergab<br />
sie auch noch mehrere Anerkennungen und<br />
Sonderpreise. Ästhetik, Baukonstruktion, Energieeffizienz<br />
und Funktionalität waren die vier zentralen<br />
Bewertungskriterien. Die feierliche Preisverleihung<br />
fand am 11. September 2009 im Welser<br />
Messezentrum statt. Detaillierte Informationen<br />
über alle ausgezeichneten Arbeiten sind auf einer<br />
eigenen Wettbewerbswebsite zu finden.<br />
www.holzbaupreis-ooe.at<br />
▴ Ein Sonderpreis „Mischbauweise“ ging an das<br />
Schulzentrum in Taufkirchen<br />
mikado 11.2009<br />
WOLF ARCHITEKTUR<br />
MICHAEL PALFI<br />
JUHR ARCHITEKTURBÜRO<br />
Der Herausgeber nennt<br />
sich „Agentur für Forschung<br />
und Abenteuer“. Dahinter<br />
verbirgt sich der Illustrator<br />
Gottfried Müller.<br />
„Schwermut und Abenteuer<br />
des Hausbaus“ heißt seine<br />
Serie mit 24 Zeichnungen<br />
skurriler Bauwerke verschrobener<br />
Bauherren. Obwohl alle<br />
seiner Fantasie entsprangen,<br />
wirken sie doch real und erinnern<br />
vom Stil an alte Dokumente.<br />
Müller zeigt sich<br />
hier auch als geistreicher Er-<br />
zähler und Meister des schwarzen Humors. Die Drucke sind in<br />
einer Mappe erhältlich, die Originale vom 19. November bis zum<br />
17. Dezember 2009 im Freiburger Architekturforum ausgestellt.<br />
www.agentur-fa.de ı www.architekturforum-freiburg.de<br />
Nachhaltigkeitszertifizierung<br />
Auf der Immobilienmesse<br />
„Expo Real“<br />
verlieh die Deutsche Gesellschaft<br />
für Nachhaltiges<br />
Bauen (DGNB) am<br />
6. Oktober 2009 über 30<br />
Gütesiegel. In der zum<br />
ersten Mal vergebenen<br />
Kategorie „Industriebauten“<br />
erhielt eine<br />
<strong>Holz</strong>halle mit einer Gesamtnote<br />
von 1,4 das<br />
begehrte Gold: die Pro-<br />
Ausstellung<br />
Schwermut und Abenteuer<br />
▴ Die seltsame Form dieses alten Fachwerkhauses<br />
resultiert aus einer über<br />
200 Jahre andauernden Familienfede<br />
Gold für <strong>Holz</strong><br />
▴ Die Produktionsanlage von Sanha Kaimer bei<br />
Dresden erhielt das Gütesiegel in Gold<br />
duktionsanlage des Edelstahlfitting-Herstellers Sanha Kaimer in<br />
Großharthau bei Dresden. Geplant hat das 3250 m 2 große und<br />
2 Mio. Euro teuere Gebäude „Juhr Architekturbüro für Industriebau<br />
und Gesamtplanung“<br />
aus Wuppertal,<br />
ausgeführt<br />
hat es Pletschacher<br />
<strong>Holz</strong>bau aus dem<br />
bayerischen Dasing.<br />
www.dgnb.de<br />
Werner Sobek (l.)<br />
◂<br />
ehrt das Büro Juhr<br />
GOTTFRIED MÜLLER<br />
JUHR ARCHITEKTURBÜRO
BUNDESVERBAND DEUTSCHER FERTIGBAU E.V.<br />
kurz & bündig<br />
Marktforschung<br />
<strong>Holz</strong>branche legt zu<br />
Die Baugenehmigungszahlen bei Eigenheimen gingen von Januar<br />
bis Juli 2009 zwar um 6,6 Prozent zurück, trotzdem steigerten<br />
die <strong>Holz</strong>-Fertigbauunternehmen die Zahl ihrer verkauften Häuser um<br />
7,6 und ihre Umsätze um 4,6 Prozent. Eine positive Grundstimmung<br />
spiegelt sich auch in der Herbstumfrage des Bundesverbands Deutscher<br />
Fertigbau e.V. (BDF) wider: 90 Prozent der Unternehmen gehen<br />
von einer gleichbleibenden oder sogar besseren Marktentwicklung<br />
aus. Ihre Fertigungsanlagen sind bereits für das nächste halbe Jahr<br />
ausgelastet. Die positiven<br />
Zahlen begründet<br />
der Verband mit der<br />
energiesparenden Bauweise,<br />
die bei den Kunden<br />
sehr gut ankommt.<br />
Mit 23,7 Prozent ist der<br />
Marktanteil in Baden-<br />
Württemberg beson-<br />
▴ Haas Fertigbau: Haus „Optima“<br />
ders hoch.<br />
www.bdf-ev.de →<br />
Presse/Aktuelles<br />
������������������������������������<br />
������������������������������������������������������������<br />
����������������������������������������������������������������������<br />
������������������������������������������������������������ ��������������<br />
Online-Datenbank<br />
<strong>Holz</strong>brückenbau vernetzt sich<br />
Eine neue Informationsplattform<br />
über<br />
<strong>Holz</strong>brücken schaltete<br />
das „forum holzbau“<br />
online. Die Seite<br />
bietet einen Überblick<br />
zu Bauprojekten, Forschung<br />
und Entwicklung<br />
sowie weiterführender<br />
Literatur. Das<br />
Branchenregister ermöglicht,<br />
sich zu Produkten<br />
und Dienstleistungen<br />
zu informieren<br />
und eigene zu präsentieren.<br />
An der Ausführung von <strong>Holz</strong>brücken beteiligte<br />
Unternehmen können ihre Projekte aufschalten<br />
lassen. www.forum-holzbruecken.com<br />
���������������������<br />
���������������������������������������������<br />
����������������������������������������<br />
������������������������������������<br />
�������������������������������������������<br />
�����������������������������������������<br />
���������������������������������<br />
������ ������� ������� �������� ������� ���������<br />
�������� �� ������� ���������� ��������<br />
www.mikado-online.de 11<br />
�����<br />
�����������<br />
����<br />
��������������<br />
����������<br />
�������������������������������������������������
12<br />
Hotelprojekt<br />
kurz & bündig<br />
Luxus aus Stein und <strong>Holz</strong><br />
An der Silvretta-Hochalpenstraße im Vorarlberger<br />
Montafon-Tal soll für 17 Mio. Euro eine<br />
4-Sterne-plus-Hotelanlage mit rund 130 Zimmern,<br />
Restaurants, Bars, Wellnesslandschaft, Konferenzräumen<br />
und Kinderspielbereich entstehen. Den<br />
geladenen Wettbewerb gewann das Innsbrucker<br />
Büro „ATP Architekten und Ingenieure“. Wie in<br />
traditionellen Gebäuden sind die Sockelgeschosse<br />
aus örtlichen Steinen errichtet. Darüber ruhen<br />
zwei große hölzerne Kuben und machen das Gebäude<br />
zu einem markanten und weithin sichtbaren<br />
Monument zeitgenössischer Baukunst.<br />
www.atp.ag → Projekte → Wettbewerbe<br />
Buchloe<br />
Fassadensanierung macht Schule<br />
Die Realschule im schwäbischen Buchloe nutzte die Sommerferien,<br />
um die Fassade ihres 29 Jahre alten Sichtbetongebäudes<br />
gründlich modernisieren zu lassen. Der Energiebedarf sank dadurch<br />
von 126 kWh/(m2a) auf 23 kWh/(m2a). Der Heizwärmebedarf erreicht<br />
mit 16,5 kWh/(m2a) fast Passiv-hausstandard.<br />
Großformatige <strong>Holz</strong>rahmenelementeermöglichten<br />
die Sanierung von<br />
2227 m2 Fassade in einer<br />
kurzen Zeitspanne von nur<br />
sechs Wochen. Die Baumaßnahmen<br />
dienten auch<br />
der Wissenschaft: Sie sind<br />
Teil des internationalen<br />
Mit Großelementen aus <strong>Holz</strong> dauerte<br />
▴<br />
die Fassadensanierung nur sechs Wochen<br />
Forschungsprojekts „TES<br />
EnergyFacade“, das die<br />
Möglichkeiten des großelementigen<strong>Holz</strong>rahmenbaus<br />
für die energetische<br />
Fassadensanierung untersucht und weiterentwickelt. Für die Planung<br />
der Schulmodernisierung ist das Büro „e3 architekten“ aus Marktoberdorf<br />
verantwortlich, für die Umsetzung das Allgäuer <strong>Holz</strong>bauunternehmen<br />
Anton Ambros.<br />
www.tesenergyfacade.com ı www.ambros-haus.de<br />
ANTON AMBROS GMBH<br />
mikado 11.2009<br />
VELUX DEUTSCHLAND GMBH / MICHAEL HEINRICH<br />
◂ Zwei große<br />
<strong>Holz</strong>kuben bilden<br />
die markante<br />
Gestalt des Hotels<br />
Architekturwettbewerb<br />
▾ Auch im Inneren<br />
dominiert <strong>Holz</strong><br />
die Atmosphäre<br />
Licht, Luft und Raum<br />
Zum fünften Mal lobte Hersteller Velux nun seinen<br />
Architekturwettbewerb aus. Er sucht realisierte Bauprojekte,<br />
die sich durch hohe Entwurfsqualität auszeichnen<br />
und durch die Integration seiner Dachflächenfenster<br />
eine hohe Raum- und Aufenthaltsqualität besitzen.<br />
Teilnehmen können alle Gebäude, von kleinen Eingriffen<br />
im Bestand bis zu komplexen Neubauten, vom<br />
Wohnungs- bis zum Gewerbebau. Neben einer Fachjury<br />
stimmt auch das Publikum<br />
ab: Im Anschluss<br />
an eine Vorauswahl von<br />
fünf Bauprojekten wählen<br />
die Leser der Zeitschrift<br />
„house and more“ die endgültigen<br />
drei Preisträger<br />
aus. Einsendeschluss ist der<br />
14. Dezember 2009.<br />
www.velux.de/<br />
architektur/aw2010<br />
ATP ARCHITEKTEN UND INGENIEURE<br />
◂ Siegerprojekt des<br />
Velux-Wettbewerbs 2009:<br />
Badezimmer eines<br />
Penthouse über Münchens<br />
Dächern
kurz & bündig<br />
Oft wissen Hausbesitzer noch zu wenig über die Nutzungsmöglichkeiten<br />
der Solarenergie, dabei sinken die Preise<br />
für Fotovoltaikanlagen und die Investition ist momentan so<br />
günstig wie noch nie. Deshalb gibt es nun ein neues Online-<br />
Angebot: den Energiesparratgeber „SolardachCheck“. Er ermittelt<br />
in fünf einfachen Schritten, ob sich das eigene Dach<br />
für eine Fotovoltaikanlage eignet und wie sich die Installation<br />
rechnet. Mit einfachen Abfragen und grafischen Hilfsmitteln<br />
wird neben Dachneigung und -ausrichtung auch die<br />
Verschattung des Daches berücksichtigt. Der Nutzer kann direkt<br />
am Bildschirm alle wesentlichen Merkmale ganz einfach<br />
selbst zusammentragen. www.klima-sucht-schutz.de<br />
▴ Wie sich die Investition in ein Solardach lohnt, erfahren<br />
Interessenten beim „SolardachCheck“ in fünf einfachen Schritten<br />
Frage des Monats<br />
Beratungsportal<br />
Gewissheit in fünf Schritten<br />
Die neuen Energiestandards KfW-Effizienzhaus 100, 70<br />
und 55 (relative Werte) haben die lange Zeit gültigen<br />
Energiestandards KfW 60 und 40 (absolute Werte) abgelöst.<br />
Ist das sinnvoll?<br />
A) Ja, denn mit der nächsten EnEV-Verschärfung wäre<br />
KfW 60 sowieso nicht mehr erlaubt.<br />
B) Nein, denn die relativen Werte führen mit der nächsten<br />
EnEV-Verschärfung zu völliger Verwirrung.<br />
C) Ich halte die Änderungen für völlig unverständlich<br />
und bin jetzt schon total verwirrt.<br />
Stimmen Sie ab im Internet: www.mikado-online.de<br />
Zu laut ???<br />
ISOCELL Zellulosedämmung<br />
bietet beste Schalldämmwerte<br />
durch die fugenlose Hohlraumdämmung und<br />
den hohen Strömungswiderstand. Fordern Sie die<br />
neuen Schallprüfungen von Passivhauswänden an!<br />
WWW.ISOCELL.AT<br />
www.mikado-online.de 13
Thema des Monats Bauphysik<br />
Schülerwohnheim<br />
Lego stand Pate<br />
Lego stand Pate für das Modulcontainerkonzept der MH Modul<br />
<strong>Holz</strong> GmbH. In Rehau baute das Unternehmen aus komplett eingerichteten<br />
<strong>Holz</strong>containern ein mehrgeschossiges Schülerwohnheim.<br />
14 mikado 11.2009
◂ Einfach und<br />
effektiv wie Lego:<br />
Die vier<br />
oberen Geschosse<br />
bestehen aus<br />
56 Raummodulen,<br />
die ohne<br />
Stahl miteinander<br />
verbunden sind<br />
Die Schüler<br />
▸<br />
speisen in der<br />
Mensa im<br />
Erdgeschoss. Das<br />
Erdgeschoss<br />
haben die <strong>Holz</strong>-<br />
bauer<br />
konventionall in<br />
<strong>Holz</strong>skelett-<br />
bau errichtet<br />
Mit Lego Häuser bauen kann <strong>jede</strong>r<br />
Dreijährige: „Warum bauen<br />
wir Erwachsenen so kompliziert,<br />
wenn das Lego-Konzept doch so einfach<br />
ist?“ So oder ähnlich müssen die<br />
kreativen Köpfe der MH Modul <strong>Holz</strong><br />
GmbH gedacht haben, als sie ihre<br />
Ideen zur modularen Systembauweise<br />
formulierten. Ihr Traum war ein<br />
System aus Raumzellen, die inklusive<br />
Innenausstattung in der Werkstatt<br />
gefertigt und auf der Baustelle nur<br />
noch zusammengesetzt werden.<br />
Traumschloss für Schüler<br />
„Solch ein Konzept ist für ein Wohnheim<br />
mit vielen identischen Einheiten<br />
geradezu ideal“, meint Geschäftsführer<br />
Axel Wolf. Entsprechend erfreut<br />
war er, als er den Auftrag erhielt, das<br />
Schülerwohnheim Rehau zu errichten<br />
und dabei die Modulcontainerbauweise<br />
einzusetzen.<br />
Zwei Betten, zwei Schreibtische,<br />
zwei Regale, ein Schrank und eine<br />
Nasszelle mit Dusche, Waschbecken<br />
und Toilette: So sieht das Innenleben<br />
der Module aus. 56 dieser Einheiten<br />
verteilen sich in zwei Reihen mit jeweils<br />
sieben Containern über vier Geschosse.<br />
Flurbrückenkonstruktionen<br />
zwischen den Containerreihen erschließen<br />
die Ebenen. In Stützen integrierte<br />
Schächte nehmen die Haustechnikleitungen<br />
auf.<br />
Die vertikale Erschließung des Gebäudes<br />
erfolgt über zwei Treppenhäuser,<br />
die außen an den Giebelseiten angedockt<br />
sind. Im Haupttreppenhaus<br />
Thema des Monats Bauphysik<br />
findet neben der Treppe noch ein<br />
Fahrstuhl Platz.<br />
Gespeist wird in der Mensa im<br />
Erdgeschoss. Auch die Küche sowie<br />
ein Büro- und Anmeldungsraum,<br />
ein Aufenthaltsraum mit angrenzender<br />
Teeküche und ein behindertengerechtes<br />
Zimmer finden in dieser<br />
Ebene Platz. Sie ist im Gegensatz zu<br />
den oberen Geschossen ein Skelettbau,<br />
wobei die Containermodule das<br />
Achsraster vorgeben.<br />
Nur der Keller ist in Stahlbetonbauweise<br />
errichtet. Alle anderen Ebenen<br />
sind – ebenso wie die Treppenhäuser<br />
inklusive Fahrstuhlschacht<br />
– komplett aus <strong>Holz</strong> gebaut.<br />
Im Erdgeschoss konventionell<br />
Das Erdgeschoss ist noch auf ganz<br />
konventionelle Weise mit 10 cm dicken<br />
<strong>Holz</strong>ständern als Stützen gebaut.<br />
Die Außenfassaden auf der<br />
Nord- und der Südseite sind komplett<br />
verglast und stützen sich auf<br />
Pfosten aus Eichenholz mit Rähm-<br />
und Schwellhölzern. Die westliche<br />
und die östlichen Giebelfront gründen<br />
jeweils auf einem Skelett aus<br />
12er KVH-Ständern.<br />
Lego verbindet<br />
Eine <strong>Holz</strong>balkendecke trennt die erste<br />
Ebene von den in Modulbauweise<br />
erstellten Stockwerken. Jedes Modul<br />
wurde im Werk als komplette Box mit<br />
vier Außenwänden, Boden und Decke<br />
gefertigt. Die vier Ecken der Module<br />
www.mikado-online.de 15
estimmen als L-Profile ausgebildete<br />
Stützen, die unten jeweils einige<br />
Zentimeter aus dem Raum herausragen<br />
und oben um dasselbe Maß<br />
verkürzt sind. „Damit gleiten sie genauso<br />
formschlüssig ineinander wie<br />
Legosteine“, erklärt Wolf.<br />
Die zum Nachbarcontainer ausgerichteten<br />
Trennwände basieren<br />
auf 8 cm dickem Ständerwerk, das<br />
zwischen den Hölzern gedämmt ist.<br />
Auf diesem Ständerwerk sind beidseitig<br />
18 mm <strong>Holz</strong>werkstoffplatten<br />
montiert. Auf der Innenseite schließt<br />
eine weitere Wandebene aus 12,5 mm<br />
Gipskartonplatten an. Die zum Bad<br />
und zum im Flur eingebauten Schrank<br />
gerichteten Wände sind auf beiden<br />
Seiten lediglich mit 18 mm Gipskartonplatten<br />
bekleidet. Die zum eigentlichen<br />
Flur zeigenden Wände nutzen<br />
12 cm dickes Ständerwerk, das auf<br />
Thema des Monats Bauphysik<br />
16 mikado 11.2009<br />
beiden Seiten mit 18 mm <strong>Holz</strong>werkstoffplatten<br />
und 12,5 mm Gipskartonplatten<br />
beplankt ist.<br />
Das Ständerwerk der Außenwände<br />
ist 16 cm dick und in den Zwischenräumen<br />
isoliert. Auch diese<br />
Konstruktion wurde beidseitig mit<br />
18 mm <strong>Holz</strong>werkstoffplatten bekleidet<br />
und innen nochmals mit 12,5 mm<br />
Gipskartonplatten beplankt. Auf der<br />
Außenseite folgt stattdessen eine<br />
Schicht aus 2 x 16 cm Lattung, die<br />
in den Zwischenräumen ebenfalls<br />
vollflächig gedämmt ist. Fassadenbahnen<br />
und eine abschließende Lage<br />
aus auf Luft gesetzter Bretterschalung<br />
komplettieren den Aufbau. Für<br />
die Schalung wählte die MH Modul<br />
<strong>Holz</strong> GmbH thermobehandelte Kiefernbretter.<br />
Die widerstandsfähig gemachten<br />
Hölzer wurden nochmals<br />
mit Dünnschichtlasur gestrichen, um<br />
Bett und<br />
◂<br />
Dusche, WC und<br />
Handtuch-<br />
stange, Schränke<br />
und Duschab-<br />
trennung, Schreib-<br />
tisch und Türen –<br />
so vollständig<br />
kamen die<br />
Container bereits<br />
an der<br />
Baustelle an<br />
◂ Binnen sechs<br />
Tagen war der<br />
Baukörper<br />
komplett<br />
aufgestellt. Ein<br />
Kran hob den<br />
Aufzugschacht in<br />
den Rohbau ein<br />
▸ Den Abschluss<br />
des Projekts<br />
bildeten die<br />
Fassadenarbeiten<br />
und der Bau der<br />
Treppenhäuser<br />
der natürlichen Vergrauung des <strong>Holz</strong>es<br />
vorzugreifen.<br />
Für die Böden der Raummodule<br />
verwendeten die <strong>Holz</strong>bauer im Vakuumpressbett<br />
verleimte Kreuzlagenholzplatten,<br />
die von unten an die<br />
Wände gehängt werden. „Wir sind im<br />
Besitz der großen Leimgenehmigung<br />
und produzieren daher die Kreuzlagenholzplatten<br />
selbst“, betont Wolf.<br />
20 mm Trittschalldämmung aus <strong>Holz</strong>weichfaserplatten,<br />
10 mm Spanplatten<br />
und 20 mm Eichendielen vervollständigen<br />
den Bodenaufbau. Bei<br />
den Decken arbeiteten die <strong>Holz</strong>bauer<br />
stattdessen mit <strong>Holz</strong>balkenkonstruktionen,<br />
die sie oben mit <strong>Holz</strong>werkstoffplatten<br />
beplanken und unten mit<br />
Gipskartonplatten bekleideten.<br />
Entsprechend den bereits vorhandenen<br />
gedämmten Containerdecken<br />
musste das Dach des Schülerwohnheims<br />
nur noch komplettiert werden.<br />
Dazu schraubten die Zimmerer<br />
Brettschichtholzkeile auf die Container,<br />
verlegten darauf Sparrenpfetten<br />
und komplettierten den Aufbau mit<br />
25 mm <strong>Holz</strong>werkstoffplatten und einer<br />
letzten Schicht aus Kunststoffdachbahnen.<br />
Auch der Brandschutz spielt mit<br />
Aufgrund der hochwertigen Dämmung<br />
entspricht das Schülerwohnheim<br />
in puncto Wärmeschutz dem
Thema des Monats<br />
KfW-40-Standard. Die zweischaligen<br />
Aufbauten von Boden und Decke respektive<br />
der Trennwände zwischen<br />
den Zimmern der Schüler gewähren<br />
darüber hinaus hervorragende<br />
Schallschutzwerte. Die einzelnen<br />
Module sind durch Elastomerlager<br />
voneinander entkoppelt.<br />
Beim Brandschutz profitiert das<br />
Gebäude von der in der BayBO 2008<br />
dokumentierten Vorschrift, dass Gebäude,<br />
deren Fertigfußboden im<br />
obersten Geschoss nicht höher als<br />
13 m oberhalb des Geländes liegt, in<br />
F60-B ausgeführt werden dürfen. Das<br />
verbaute <strong>Holz</strong> muss mit nicht brennbaren<br />
Baustoffen verkleidet werden.<br />
Wird es nicht entsprechend verkleidet,<br />
kann nach einem Brandschutzgutachten<br />
mit Kompensationsmaßnahmen<br />
derselbe Standard erreicht<br />
werden. „Wir haben uns aus optischer<br />
und wirtschaftlicher Sicht für<br />
die Kompensationsmaßnahmen entschieden“,<br />
erzählt Wolf. Das im Schülerwohnheim<br />
umgesetzte Konzept<br />
beinhaltet zwei unabhängige Fluchtwege<br />
über beide Treppenhäuser, eine<br />
Außenfassade, die ohne Hohlräume<br />
zwischen Außenwand und <strong>Holz</strong>schalung<br />
ausgeführt wurde, und einen<br />
Rettungsweg, der in zwei Richtungen<br />
geradlinig verläuft. Zudem gibt es<br />
eine flächendeckende automatische<br />
Brandmelde- und Alarmierungsanlage<br />
über Sockelsirenen.<br />
Zwei Betten,<br />
▸<br />
zwei<br />
Schreibtische,<br />
zwei Regale,<br />
ein Schrank und<br />
eine Nass-<br />
zelle: So sieht das<br />
Innenleben<br />
der Module aus<br />
◂ Beim Brandschutz<br />
setzten die<br />
<strong>Holz</strong>bauer<br />
unter anderem<br />
auf zwei<br />
unabhängige<br />
Fluchtwege<br />
über beide<br />
Treppenhäuser<br />
KLAUS-REINER KLEBE<br />
Dank einer weiteren vom <strong>Holz</strong>bauunternehmen<br />
eingeführten Idee<br />
kann das Gebäude auf störende Heiz-<br />
Downloadtipp:<br />
Grundrisse, Schnitte und Details<br />
zu diesem Beitrag stehen für<br />
Abonnenten kostenlos zum<br />
Download bereit: www.mikadoonline.de<br />
→ Downloadpaket<br />
körper verzichten. Die Handwerker<br />
frästen stattdessen Schläuche in die<br />
in den Decken verbauten Gipsplatten<br />
ein. Sie werden je nach Außentemperatur<br />
mit Warm- oder Kaltwasser<br />
durchspült. Dadurch werden die Zimmer<br />
geheizt oder gekühlt.<br />
Das Dach wächst mit<br />
Bett und Dusche, WC und Handtuchstange,<br />
Schränke und Duschabtrennung,<br />
Schreibtisch und Türen – so<br />
komplett wurden die Container bereits<br />
im Werk ausgestattet. „Lediglich<br />
auf die Fassade haben wir in diesem<br />
Fall verzichtet, da der Neubau nur<br />
wenige Meter von unserem Betrieb<br />
entfernt ist. Statt sie an die Module zu<br />
montieren, haben wir die Außenhaut<br />
daher auf der Baustelle fertiggestellt“,<br />
informiert der Geschäftsführer. Die<br />
Dachelemente mit provisorischer<br />
Dachabdichtung wurden bereits beim<br />
ersten Geschoss montiert und wuchsen<br />
Stockwerk für Stockwerk mit den<br />
Containern. „Damit waren wir sicher,<br />
dass das Gebäude nachts ordentlich<br />
abgedichtet war“, fügt Wolf hinzu.<br />
Binnen sechs Tagen war der Baukörper<br />
komplett aufgestellt. Bevor<br />
die endgültige Dachdeckung montiert<br />
wurde, hob ein Kran die Flursäulen<br />
in den Rohbau, sodass die Böden<br />
der Flure eingezogen werden konnten.<br />
Den Abschluss des Projekts bildeten<br />
die Fassadenarbeiten und der<br />
Bau der Treppenhäuser.<br />
„Sechs Tage Bauzeit auf der Baustelle<br />
für ein viergeschossiges Gebäude<br />
– inklusive Einrichtung –, das<br />
kann sich sehen lassen“, freut sich<br />
Wolf über den Ablauf des Projekts.<br />
Christine Ryll, München ▪<br />
Steckbrief<br />
Bauvorhaben:<br />
Neubau eines Schülerwohnheims<br />
in Rehau<br />
Bauweise:<br />
Ein Geschoss in <strong>Holz</strong>rahmenbau<br />
und vier Geschosse in modularer<br />
<strong>Holz</strong>bauweise<br />
Bauzeit:<br />
Oktober 2008 bis August 2009<br />
Baukosten:<br />
3 Mio. Euro<br />
Nutzfläche: 2200 m²<br />
Umbauter Raum: 8000 m³<br />
Bauherr:<br />
Optimal Immobilien GmbH<br />
D-41366 Schwalmtal<br />
Architekt:<br />
Architekturbüro Bayreuther<br />
D-95188 Issigau<br />
www.architekt-bayreuther.de<br />
Generalunternehmer:<br />
MH Modul <strong>Holz</strong><br />
Niederlassung Rehau<br />
D-95111 Rehau<br />
www.modulholz.de<br />
www.mikado-online.de 17
Thema des Monats Bauphysik<br />
Minihaus<br />
Meister der Baulücke<br />
Um das Potenzial von Baulücken und Restflächen für Wohngebäude in den Innen-<br />
städten zu nutzen, hat ein Forschungsprojekt das Minimum Impact House entwickelt. Der<br />
erste Prototyp steht in Frankfurt und gehört zu den Gewinnern des „Effizienzhaus 2009“.<br />
18 mikado 11.2009<br />
Das Minimum<br />
▴<br />
Impact<br />
House in Frankfurt<br />
gehört zu<br />
den Gewinnern<br />
des<br />
Wettbewerbs<br />
„Effizienz-<br />
haus 2009“
Nachhaltiges Bauen zielt auf einen<br />
schonenden Umgang mit<br />
Ressourcen für den gesamten Lebenszyklus<br />
eines Gebäudes ab, also bei<br />
Bau, Nutzung und Rückbau. Es ist<br />
ein ganzheitlicher Ansatz, der ökologische,<br />
wirtschaftliche, gesellschaftliche<br />
und kulturelle Gegebenheiten<br />
mit in die Planung einbezieht.<br />
Diesem Thema hat sich das Frankfurter<br />
Architekturbüro „Drexler Guinand<br />
Jauslin“ gemeinsam mit der<br />
TU Darmstadt – Fachgebiet Entwerfen<br />
und Energieeffizientes Bauen –<br />
zwei Jahre lang gewidmet, und zwar<br />
in einem von der Deutschen Bundesstiftung<br />
Umwelt geförderten Forschungsprojekt.<br />
Ziel war es, einen<br />
Prototyp für nachhaltiges Bauen in<br />
der Stadt zu entwerfen und dabei Planungsmethoden<br />
und -instrumente zu<br />
entwickeln, mit denen sich die energetische<br />
Bilanz von Wohngebäuden<br />
optimieren lässt. Herausgekommen<br />
ist das „Minimum Impact House“,<br />
auch Minihaus genannt. Das <strong>Holz</strong>gebäude<br />
hält seinen ökologischen Fußabdruck<br />
äußerst klein.<br />
Baulücken mit großem Potenzial<br />
Das Minihaus steht in Frankfurt auf<br />
einem Grundstück von nur 29 m². Die<br />
Restfläche in Tortenstückform war in<br />
den 1960er-Jahren durch eine veränderte<br />
Straßenführung entstanden und<br />
blieb 40 Jahre lang unbebaut. Das<br />
Thema des Monats Bauphysik<br />
▸ Ein mehrgeschossiger<br />
<strong>Holz</strong>tafelbau<br />
macht aus 29 m²<br />
Grundfläche<br />
155 m² Nutzfläche<br />
◂▾ Große<br />
Fensterflächen<br />
nach Süden<br />
und verglaste<br />
Deckendurchbrüche<br />
lassen die<br />
Räume großzügig<br />
erscheinen<br />
Interesse des Projekts lag auch darin,<br />
das Potenzial solcher innerstädtischen<br />
Nischen zu erschließen – dazu<br />
zählen Toreinfahrten und Hinterhöfe<br />
ebenso wie schmale Baulücken.<br />
Die Nachfrage nach Wohnraum<br />
in der Stadt ist groß und wird künftig<br />
noch weiter zunehmen, Baugrund<br />
aber ist knapp. Der Baulückenatlas<br />
der Stadt Frankfurt zeigt mit rund<br />
650 solcher „Restflächen“ das Potenzial,<br />
das Bauwillige durch Minihäuser<br />
in der Stadt nutzen könnten.<br />
Wenig Grundfläche<br />
für viel Nutzfläche<br />
Der Prototyp des Minihauses ist ein<br />
schmaler, viergeschossiger <strong>Holz</strong>tafelbau<br />
mit massivem Sockelgeschoss<br />
und kleiner Dachterrasse. Die Planer<br />
haben sich aus Gründen der Nachhaltigkeit,<br />
wegen des geringeren<br />
Gewichts und des hohen Vorfertigungsgrads<br />
der Bauteile für die <strong>Holz</strong>bauweise<br />
entschieden. Letzteres verkürzt<br />
die Bauzeiten, verringert die<br />
Baukosten und mindert die Beeinträchtigung<br />
der Anwohner. Außerdem<br />
sind vorgefertigte <strong>Holz</strong>tafel-Elemente<br />
in engen Baulücken und bei<br />
schwieriger Erschließung einfacher<br />
zu handhaben.<br />
Die 29 m² Baugrund wurden auf<br />
ansehnliche 155 m² Nutzfläche vervielfacht.<br />
Ob zum Wohnen oder Arbeiten<br />
– alle Räume sind so konzipiert,<br />
dass sie sich unterschiedlichen<br />
Nutzerbedürfnissen flexibel anpassen<br />
können. Aufgrund der geringen<br />
www.mikado-online.de 19
ca. 2,15 m<br />
Thema des Monats Bauphysik<br />
4. OG: Schlafen/Gast (Dachterrasse)<br />
3. OG: Wohnen und Schlafen<br />
2. OG: Küche und Essen<br />
1. OG: Büro<br />
EG für Laden oder Büro<br />
ca. 10,15 m<br />
ca. 4,55 m ca. 5,60 m<br />
20 mikado 11.2009<br />
ca. 4,62 m<br />
Grundriss 3. OG<br />
Grundriss 4. OG<br />
Grundriss 2. OG<br />
Grundriss 3. OG<br />
Grundriss EG<br />
Grundriss 4. OG<br />
Grundriss 2. OG<br />
Grundriss 1. OG<br />
Grundriss 3. OG<br />
Grundriss EG<br />
Grundriss 4. OG<br />
Grundfläche entwickelt das Minihaus<br />
seine Qualitäten in der Vertikalen.<br />
Verglaste Decken- und Wanddurchbrüche<br />
schaffen vielfältige Blickbeziehungen<br />
zwischen den Geschossen<br />
und lassen die Räume großzügig erscheinen.<br />
Die Gebäudehülle <strong>besteht</strong> aus<br />
33,50 cm dicken <strong>Holz</strong>tafelbauwänden<br />
und Fenstern aus Dreifach-Wärmeschutzverglasung<br />
mit Argonfüllung<br />
(U-Wert: 0,5 W/(m²K)). Die<br />
25 cm dick ausgedämmten <strong>Holz</strong>rähme<br />
erhielten raumseitig eine doppelte<br />
Beplankung aus Gipsfaserplatten<br />
(2 x 1,25 cm) und auf der Außenseite<br />
eine 6 cm dicke Weichfaserplatte<br />
mit einer vorgehängten hinterlüfteten<br />
Fassade. So erreichen sie einen<br />
U-Wert von 0,129 W/(m²K).<br />
Brandschutz für Mehrgeschosser<br />
Ein mehrgeschossiger <strong>Holz</strong>bau ist in<br />
deutschen Städten bislang ein richtungsweisendes<br />
Novum. Denn obwohl<br />
der mehrgeschossige Wohnungsbau<br />
in <strong>Holz</strong> dank neuer<br />
gesetzlicher Grundlagen seit 2004<br />
brandschutztechnisch möglich ist,<br />
gibt es ihn nur selten. Ein Grund dafür<br />
ist wohl die Erfüllung der gesetzlichen<br />
Anforderungen an den konstruktiven<br />
Brandschutz in der neu<br />
eingeführten Gebäudeklasse 4 (Gebäude<br />
bis zu 13 m Höhe): Nach der<br />
Novellierung der Musterbauordnung<br />
(MBO) und in Verbindung mit der M-<br />
HFH<strong>Holz</strong>R (Muster-Richtlinie über<br />
brandschutztechnische Anforderungen<br />
an hochfeuerhemmende Bauteile<br />
in <strong>Holz</strong>bauweise) müssen <strong>Holz</strong>bauteile<br />
durch Bekleidungen entsprechend<br />
eingekapselt werden.<br />
Beim Prototyp erfüllen die Planer<br />
die Anforderungen mit einer zweilagigen<br />
Brandschutzbekleidung in<br />
Form der schon erwähnten doppelten<br />
Beplankung aus Gipsfaserplatten<br />
sowie durch weitere Maßnahmen<br />
im Brandschutzkonzept wie funkvernetzte<br />
Brandmelder und Feuerlöscher.<br />
„In diesem Gebäude-Prototyp<br />
wurden alle derzeit verfügbaren<br />
und kostengünstigen Technologien<br />
intelligent eingesetzt“, erklärt<br />
Hans Drexler das Energiekonzept.
DREXLER GUINAND JAUSLIN ARCHITEKTEN GMBH<br />
Die Energiebilanz des Gebäudes<br />
entspricht dem Standard eines Passivhauses.<br />
Alle Fensterflächen sind<br />
optimal auf Licht- und Wärmeeinstrahlung<br />
hin orientiert.<br />
Eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung<br />
schafft ein angenehmes<br />
Raumklima bei niedrigem<br />
Gästezimmer<br />
Badezimmer<br />
Küche<br />
Badezimmer<br />
Thema des Monats Bauphysik<br />
Anordnung der Haustechnik im „Schachtprinzip“:<br />
Alle Nass- und Technikbereiche liegen übereinander<br />
◂ Vorgefertigte<br />
<strong>Holz</strong>tafelbau-<br />
Elemente sind<br />
schnell montiert,<br />
brauchen kaum<br />
Baustelleneinrichtungen<br />
und<br />
Lagerflächen:<br />
alles Vorteile im<br />
innerstädtischen<br />
Bereich<br />
Dachgarten<br />
Energieverbrauch. Zugeheizt werden<br />
kann mit einer Luftwasserwärmepumpe,<br />
die mit 100 Prozent regenerativem<br />
Ökostrom betrieben wird<br />
und die Wärme über eine konventionelle<br />
Fußbodenheizung verteilt.<br />
Zwei Sonnenkollektoren decken den<br />
Warmwasserbedarf.<br />
Energieoptimiert<br />
Für die Haustechnik wurde im Minihaus<br />
ein einfaches Schachtprinzip<br />
umgesetzt. Die Vertikalität des Gebäudes<br />
bietet sich an, um alle Nass-<br />
und Technikbereiche übereinander an<br />
einem durchgehenden Schacht anzuordnen,<br />
an dessen unterem Ende<br />
die Heizungs- und Lüftungszentrale<br />
liegt.<br />
Anbau verhilft zu sehr<br />
günstigem A/V-Verhältnis<br />
Ein energieeffizientes Gebäude sollte<br />
möglichst kompakt gebaut sein und<br />
ein günstiges Verhältnis von Hüllfläche<br />
zu Volumen (A/V-Verhältnis)<br />
aufweisen. Zwar hat der schmale,<br />
hohe Baukörper des Minihauses eine<br />
vergleichsweise große Hüllfläche, die<br />
jedoch durch den Anbau an das Bestandsgebäude<br />
wieder erheblich reduziert<br />
wird.<br />
Fassade als Aushängeschild<br />
Die Fassade des Minihauses sollte<br />
Ausdruck sein für das nachhaltige<br />
Bauen und den Einsatz von <strong>Holz</strong><br />
im mehrgeschossigen Wohnungsbau.<br />
Eine <strong>Holz</strong>fassade aus Vollholz<br />
oder Mehrschichtplatten lag daher<br />
zunächst nahe, wurde dann aber<br />
wieder verworfen, da die natürliche<br />
Vergrauung des <strong>Holz</strong>es an zentraler<br />
Stelle im Innstadtbereich als<br />
nicht werbewirksam erkannt wurde.<br />
Für den Prototypen sollte eine<br />
Konstruktion gewählt werden, deren<br />
optische Eigenschaften sich auch<br />
auf lange Sicht nicht verändern. Die<br />
Planer entschieden sich deshalb für<br />
eine Phenolharzplatte mit <strong>Holz</strong>furnier,<br />
versiegelt mit einer UV-beständigen<br />
Beschichtung. Das <strong>Holz</strong> darunter<br />
soll auf Dauer konserviert<br />
bleiben.<br />
Prototyp hat überzeugt<br />
Das Minihaus erhielt bereits mehrere<br />
Auszeichnungen. Beim Architekturpreis<br />
„Vorbildliche Bauten im Land<br />
Hessen 2008“ und beim „Hessischen<br />
<strong>Holz</strong>baupreis 2008“ erhielt es jeweils<br />
eine Anerkennung. Im Wettbewerb<br />
„Effizienzhaus 2009“, den das Bundesministerium<br />
für Verkehr, Bau und<br />
Stadtentwicklung und die Deutsche<br />
Energie-Agentur (dena) ausgelobt<br />
hat, wurde es als einer von 18 Siegern<br />
prämiert.<br />
Nun geht der Prototyp in die zweite<br />
Phase: Das nächste Minihaus wird<br />
bereits geplant. Und wieder ist es eine<br />
unansehnliche Baulücke, die aufgewertet<br />
werden soll.<br />
Dipl.-Ing. (FH) Susanne Jacob-Freitag,<br />
Karlsruhe ▪<br />
Weitere Infos gibt es im Netz<br />
unter www.dgj.ch/press/dgj071.<br />
Steckbrief<br />
Bauvorhaben:<br />
Minimum Impact House in<br />
Frankfurt-Sachsenhausen<br />
Bauweise: <strong>Holz</strong>tafelbau<br />
Energiestandard: Passivhaus<br />
Bauzeit: Mai 2007 bis April 2008<br />
Baukosten: 300 000 Euro<br />
(inkl. MwSt. + Ausbau)<br />
Nutzfläche: 155 m²<br />
Umbauter Raum: 660 m³<br />
Bauherr:<br />
Hans Drexler ı D-60594 Frankfurt<br />
Planer/Architekt/Haustechnik/<br />
Bauleitung:<br />
Drexler Guinand Jauslin<br />
Architekten GmbH<br />
D-60594 Frankfurt a.M.<br />
www.dgj.eu<br />
Wissenschaftliche Begleitung:<br />
Fachgebiet Entwerfen und<br />
Energieeffizientes Bauen<br />
TU Darmstadt<br />
Prof. Manfred Hegger<br />
D-64287 Darmstadt<br />
Statik:<br />
Wameling Ingenieure GmbH<br />
D-63073 Offenbach<br />
<strong>Holz</strong>bauer:<br />
Fachwerk ı Patrick Ungermann<br />
D-63589 Linsengericht<br />
www.mikado-online.de 21
Thema des Monats Bauphysik<br />
Software<br />
Vom CAD zum Energieausweis<br />
Weil Programme für <strong>Holz</strong>bau-Konstruktionen und für EnEV-Berechnungen<br />
von verschiedenen Herstellern stammen, waren sie bisher nicht kompatibel. Seit<br />
Kurzem gibt es eine Schnittstelle, die die Datenübergabe erlaubt.<br />
22 mikado 11.2009<br />
Das mit<br />
▴<br />
CAD konstruierte<br />
Gebäude<br />
lässt sich nun<br />
auch<br />
bauphysikalisch<br />
berechnen
Mit dem Inkrafttreten der neuen<br />
Energieeinsparverordnung<br />
(EnEV 2009) haben sich nicht nur<br />
die Anforderungen an die Gesamtenergieeffizienz<br />
deutlich verschärft,<br />
sondern auch die Berechnungsverfahren<br />
geändert. Betroffen sind nicht<br />
nur Neubauten, sondern auch Bestandsgebäude<br />
bei Veränderung,<br />
Ausbau und Erweiterung – sowohl<br />
im Wohn- als auch im Nicht-Wohnbau.<br />
Mit Bleistift und Taschenrechner<br />
sind die Berechnungen nicht mehr<br />
bewältigbar.<br />
Deshalb gibt es auf dem Markt<br />
schon zahlreiche Softwareprogramme.<br />
Die setzen allerdings vollständige<br />
Informationen zur thermischen<br />
Hülle voraus: den U-Wert für Wände,<br />
Decken und Dachflächen, die Neigung<br />
und die Ausrichtung, außerdem<br />
die Position und Größe von Fenstern<br />
und Türen. In einem weiteren Schritt<br />
schreibt das Berechnungsverfahren<br />
vor, die Hüllfläche wieder zu zerlegen:<br />
in Bereiche, die durch die dahinter<br />
stattfindende Nutzung definiert<br />
sind. Denn unterschiedliche Nutzungen<br />
besitzen auch einen unterschiedlichen<br />
Heizwärmebedarf.<br />
Nun bestehen Wände natürlich so<br />
gut wie nie aus einem einzigen Material,<br />
sondern aus einer Folge von<br />
Schichten unterschiedlicher Materialien.<br />
Deshalb ist die Berechnung des<br />
U-Werts meist aufwendig. Besonders<br />
beim <strong>Holz</strong>rahmenbau, wo innerhalb<br />
einer Schicht verschiedene Materialien<br />
nebeneinander liegen: <strong>Holz</strong>profile<br />
und Wärmedämmung.<br />
Früher gab es dafür eigene Berechnungsmethoden,<br />
die den U-<br />
Wert grob aus den Einzelwerten im<br />
Gefach und im Bereich des <strong>Holz</strong>querschnittes<br />
ermittelten. Die sind<br />
nicht mehr zulässig. Die DIN EN ISO<br />
6946 schreibt nun ein kompliziertes<br />
Berechnungsverfahren vor, das<br />
nur noch mit einer entsprechenden<br />
Software wirtschaftlich durchführbar<br />
ist. Das Problem war bisher, dass<br />
die Daten der CAD-Programme nicht<br />
für die EnEV-Berechnungen nutzbar<br />
waren. Das ändert sich jetzt aber.<br />
Als erster Softwarehersteller brachte<br />
Dietrich‘s im Jahr 2009 eine auf<br />
den <strong>Holz</strong>bau zugeschnittene Lösung<br />
auf den Markt.<br />
Thema des Monats Bauphysik<br />
▸ Um den U-Wert<br />
eines Bauteils<br />
berechnen<br />
zu können,<br />
muss dessen Aufbau<br />
genau<br />
definiert sein<br />
▸ In einer Datenbank<br />
sind<br />
alle gängigen<br />
Baustoffe<br />
mit ihrem U-Wert<br />
eingepflegt<br />
Ändert sich der<br />
▸<br />
Wandauf-<br />
bau, passen sich<br />
die Glaser-<br />
diagramme<br />
automatisch an<br />
www.mikado-online.de 23
CAD-Software errechnet<br />
die U-Werte<br />
Das Programm errechnet die U-Werte<br />
der einzelnen Bauteile bei der Definition<br />
von Wand-, Dach- und Deckenaufbauten<br />
automatisch. Jede Schicht<br />
erhält über eine „Lagenidentnummer“<br />
Materialeigenschaften zugewiesen.<br />
Ein Pulldown-Menü bietet alle<br />
gängigen Baustoffe zur Auswahl an.<br />
Die sind mit einer integrierten Datenbank<br />
mit bauphysikalischen Kennwerten<br />
verknüpft.<br />
Jedes Bauteil ist in bis zu vier<br />
Schichtbereiche unterteilbar, für die<br />
die Materialien und ihr prozentualer<br />
Anteil an der Gesamtfläche eingegeben<br />
wird. Der U-Wert und das<br />
Glaserdiagramm errechnen sich nach<br />
dem vorgeschriebenen Verfahren. Bei<br />
späteren Veränderungen von Anteil,<br />
Material und Schichtdicke passt das<br />
Programm das Ergebnis automatisch<br />
an. So kann ein Planer zwischen der<br />
Konstruktion und den energetischen<br />
Eigenschaften seiner Bauteile hin und<br />
her springen, sie überprüfen, verbessern<br />
und dokumentieren.<br />
Für die energetischen Berechnungen<br />
sind außerdem die genaue Himmelsrichtung<br />
der Wände und die Neigung<br />
der Dachflächen relevant, da<br />
die EnEV auch die passiven Solargewinne<br />
berücksichtigt. Wenn das<br />
Thema des Monats Bauphysik<br />
24 mikado 11.2009<br />
CAD-Modell erstellt ist, braucht das<br />
Programm nur noch eine Himmelsrichtung<br />
als Winkelangabe und errechnet<br />
alles andere selbstständig.<br />
EnEV-Software braucht zonierte<br />
Hüllfläche<br />
Zusätzlich zum Schichtaufbau und<br />
zur Ausrichtung will die EnEV für <strong>jede</strong>s<br />
Bauteil die genaue Funktion wissen:<br />
Dach, Wand, Decke, Abseitenwand,<br />
Kellerwand und Sohle.<br />
Bei Wohngebäuden unterscheidet<br />
die EnEV nur zwischen beheizten<br />
und unbeheizten Räumen. Bei Nicht-<br />
Wohngebäuden gibt es eine feinere<br />
Unterscheidung: nach Raumnutzung,<br />
Raumtemperatur und der technischen<br />
Ausrüstung mit Beleuchtung, Lüftung<br />
und Kühlung. Der Aufwand für<br />
die Erfassung und Berechnung von<br />
Nicht-Wohngebäuden kann deshalb<br />
gegenüber Wohngebäuden ein Vielfaches<br />
betragen.<br />
Ist die thermische Hüllfläche in<br />
einzelne Zonen zerlegt, wird sie als<br />
idealisierte, unendlich dünne Schicht<br />
auf die Außenseite des Gebäudes projiziert.<br />
In diesem Arbeitsschritt liegen<br />
normalerweise der größte Arbeitsaufwand<br />
und die größte Fehlerquelle.<br />
Die Software nimmt dem Planer<br />
auf relativ simple Art und Weise einen<br />
Großteil der Arbeit ab.<br />
Das CAD-Pro-<br />
◂<br />
gramm<br />
errechnet<br />
die thermische<br />
Hülle. Ein<br />
externes Pro-<br />
gramm errechnet<br />
daraus die<br />
Energiebilanz<br />
Am Ende überprüft die CAD-<br />
Software sämtliche Bauteile, ob ihr<br />
Aufbau korrekt ist. Dann ermittelt<br />
sie die Systemgrenzen der Zonen<br />
nach DIN ISO 13789, zerlegt die Bauteile<br />
in entsprechende Flächen und<br />
vereint sie zu einer thermischen Hüllfläche.<br />
Besonders im Nicht-Wohnbau<br />
treten oft komplexe Situationen auf,<br />
die die Software aber auf der Grundlage<br />
des Gebäudemodells analysiert<br />
und löst. Sie stellt die ermittelten<br />
Grenzen und Flächen zur Kontrolle<br />
grafisch dar und ermöglicht, sie separat<br />
ein- und auszublenden.<br />
Am Ende übergibt sie die Daten an<br />
die Berechnungsprogramme für Energiebilanzen.<br />
Momentan funktioniert<br />
das allerdings noch ausschließlich<br />
mit der Software „EnEV-Pro 2009“<br />
des Herstellers Visionworld. Weitere<br />
Schnittstellen zu anderen Programmen<br />
sind aber in Arbeit und stellen<br />
wohl schon in wenigen Jahren eine<br />
Selbstverständlichkeit dar.<br />
Dipl.-Ing. (FH) Markus Brunn,<br />
Neubiberg / gh ▪<br />
Steckbrief<br />
Softwareprodukte:<br />
Dietrich’s 3D-CAD/CAM<br />
Version 8.xx<br />
Visionworld EnEV-Pro 2009<br />
Systemvoraussetzungen:<br />
Betriebssysteme:<br />
Windows 2000/XP/Vista<br />
Arbeitsspeicher:<br />
512 MB (mindestens)<br />
2 GB (empfehlenswert)<br />
Grafikkarte:<br />
64 MB (mindestens)<br />
128 MB (empfehlenswert)<br />
Bildschirm:<br />
17 Zoll / 1024 x 768 Bildpunkte<br />
(mindestens)<br />
24 Zoll / 1680 x 1050 Bildpunkte<br />
(empfehlenswert)<br />
Hersteller:<br />
Dietrich’s AG<br />
D-85573 Neubiberg<br />
http://enev.dietrichs.com<br />
Visionworld GmbH<br />
D-20354 Hamburg<br />
www.enev.net
Ingenieurholzbau<br />
Industriebau<br />
Halle mit starker Mitte<br />
Der Hallenanbau der Pabst <strong>Holz</strong>industrie im österreichischen Zeltweg zeigt,<br />
dass der moderne Ingenieurholzbau ganz mühelos mit<br />
großen Lasten umgehen kann. Man muss nur die richtige Konstruktion finden.<br />
Am Westrand von Zeltweg liegt<br />
neben dem <strong>Holz</strong>innovationszentrum<br />
(HIZ) des <strong>Holz</strong>cluster Steiermark<br />
der Produktionsstandort der<br />
Pabst <strong>Holz</strong>industrie. Hier wird seit<br />
mehr als 60 Jahren heimisches Rundholz<br />
zu hochwertigen Produkten verarbeitet.<br />
Auch die Fertigung und der<br />
Abbund von BS-<strong>Holz</strong>-Trägern jeglicher<br />
Ausformung finden hier statt.<br />
Um künftig auch großformatige<br />
Sonderformen wie Satteldach-,<br />
Fischbauch- oder S-Träger bis zu<br />
36 m Länge, 2,6 m Bauteilhöhe<br />
und 4 m Stichhöhe herstellen und<br />
Zeichnung der Fachwerkträgerkonstruktion<br />
bearbeiten zu können, hat Pabst im<br />
Frühjahr 2009 mit der Erweiterung<br />
einer der bestehenden Hallen begonnen.<br />
Die dafür verwendeten BS-<strong>Holz</strong>-<br />
Querschnitte stammen aus eigener<br />
Produktion.<br />
Starkes Rückgrat:<br />
Alles hängt an der Mittelachse<br />
Die Gebäudemaße des Hallenanbaus<br />
betragen 70 m in der Länge und<br />
etwa 52 m in der Breite. Die Traufhöhe<br />
liegt bei ungefähr 11 m. Das<br />
Dachtragwerk bilden Fachwerk- und<br />
▴ Ansicht der<br />
Fachwerkträgerkonstruktion,<br />
des sog.<br />
„Rückgrats“<br />
Fischbauchträger aus BS-<strong>Holz</strong>, die<br />
auf eingespannten Stahlbetonstützen<br />
liegen.<br />
Kernstück der neuen Halle ist das<br />
Rückgrat, bestehend aus einer etwa<br />
5,5 m hohen Fachwerkträgerkonstruktion<br />
in der Mittelachse. Sie spannt<br />
mit 20 m, 30 m und wiederum 20 m<br />
über drei Felder.<br />
Eine besondere Herausforderung<br />
lag in der Ausführung der Tragkonstruktion<br />
des mittleren Feldes, da<br />
sie extrem hohe Lasten aufzunehmen<br />
hat, aber stützenfrei sein sollte.<br />
Hier kommen von beiden Seiten<br />
www.mikado-online.de 25<br />
KURT POCK<br />
WOLF SySTEMBAU
Ingenieurholzbau<br />
im Abstand von 5 m die Fischbauchträger<br />
der Dachkonstruktion mit einer<br />
Spannweite von 25,50 m an, und<br />
gleichzeitig muss das Tragwerk die<br />
beidseitig angeschlossene Kranbahn<br />
für je zwei Kräne mit einer maximalen<br />
Hubkraft von 8 t aufnehmen.<br />
Fachwerkkonstruktion ermöglicht<br />
geschickte Lastverteilung<br />
Die Tragwerksplaner fanden für diese<br />
knifflige Aufgabe folgende Gesamtlösung:<br />
getrennte Anordnung<br />
der Fachwerk- und Kranbahnträger<br />
in den Endfeldern zur unabhängigen<br />
Einleitung von Dach- und Kranbahnlasten<br />
in die Stützen sowie ein doppeltes<br />
Fachwerk im mittleren Feld<br />
zur Aufnahme der Gesamtlasten aus<br />
Dach und Kranbahn.<br />
Hallenquerschnitt<br />
26 mikado 11.2009<br />
Im Detail heißt das: Fachwerkträger<br />
mit Stahlzugdiagonalen überspannen<br />
die Endfelder. Parallel daneben<br />
sind auf beiden Seiten Vollwandträger<br />
(b/h = 24 x 150 cm) angeordnet,<br />
die über Stahlprofile an die End- und<br />
Mittelstützen anschließen und die<br />
Kranbahn tragen. Die Lasten daraus<br />
werden direkt und unabhängig vom<br />
Fachwerkträger in die Stützen eingeleitet,<br />
während die Fachwerke selbst<br />
lediglich die Dachlasten aus diesem<br />
Bereich aufzunehmen haben.<br />
Da die Kranbahn im mittleren<br />
Feld direkt an den Fachwerkpfosten<br />
anschließt und entsprechend große<br />
Lasten in die Konstruktion einträgt,<br />
kamen die Tragwerksplaner auf die<br />
Idee, anstelle eines einzelnen, sehr<br />
groß dimensionierten Fachwerkes<br />
eine geteilte Fachwerkkonstruktion<br />
▴ Die neue<br />
Produktionshalle<br />
von Pabst am<br />
Standort Zeltweg<br />
zeigt sich<br />
sehr schlicht.<br />
Innen wartet<br />
sie mit optimalen<br />
Bedingungen<br />
zur Herstellung<br />
von Sonderträgern<br />
aus BS-<br />
<strong>Holz</strong> auf<br />
WOLF SySTEMBAU<br />
zu wählen und sie auf Abstand zu<br />
stellen. Das hat neben der einfacheren<br />
Herstellung und Montage vor allem<br />
den Vorteil, dass die Momente,<br />
die aus der exzentrischen Anordnung<br />
der Kranbahnen neben den Fachwerken<br />
entstehen, besser aufgenommen<br />
werden können.<br />
Das doppelte Fachwerk mit Stahlzugdiagonalen<br />
nimmt Auflagerkräfte<br />
aus den Dach- und Kranlasten von<br />
bis zu 5670 kN auf. Damit dürfte das<br />
Lastniveau dieses Fachwerkes höher<br />
liegen als bei einem vergleichbaren<br />
Straßenbrückenträger.<br />
Planung und Abbund genau<br />
aufeinander abgestimmt<br />
Der Abbund der in den Fachwerkknoten<br />
anzuschließenden Bauteilenden<br />
stellte für das ausführende<br />
<strong>Holz</strong>bauunternehmen Wolf Systembau<br />
im österreichischen Scharnstein<br />
eine echte Herausforderung dar. Die<br />
Planer nahmen deshalb bei der Knotenausbildung<br />
auch Rücksicht auf<br />
die vorhandenen Abbundmöglichkeiten,<br />
weshalb es ausschließlich zweischnittige<br />
Verbindungen gibt.<br />
Eine Aufgabe für sich bestand in<br />
der Ausformung der zwei zentralen<br />
Stahlbetonpfeiler: Sie müssen Auflager<br />
sowohl für die Einzelfachwerke<br />
und Vollwandträger aus den Endfeldern<br />
sein, als auch für das doppelte<br />
Fachwerk des Mittelfeldes und<br />
KURT POCK
Ingenieurholzbau<br />
Letzteres gleichzeitig als Gabellager<br />
stabilisieren.<br />
Die Stützen reichen daher bis in<br />
die Höhe der Fachwerkobergurte,<br />
sind aber ab Höhe der Fachwerkuntergurte<br />
um Vieles dünner.<br />
Die Stahlbeton-„Stifte“ sichern das<br />
Doppelfachwerk gegen Kippen.<br />
Gebrauchstauglichkeit:<br />
Verformung streng begrenzt<br />
Maßgebend für die Dimensionierung<br />
der Fachwerkkonstruktion war der<br />
Gebrauchstauglichkeitsnachweis. Er<br />
sieht bei solchen Tragwerken eine<br />
strenge Begrenzung der Verformungen<br />
vor, um die bei Portalkränen geforderte<br />
hohe Genauigkeit zu erfüllen.<br />
Deshalb durfte die maximale<br />
Verformung in vertikaler Richtung<br />
l/600 und in horizontaler Richtung<br />
5 mm nicht überschreiten.<br />
Daraus ergaben sich für das Doppelfachwerk<br />
folgende Querschnitte:<br />
Ober- und Untergurte sind jeweils<br />
80 cm hoch, oben 32 cm und unten<br />
40 cm breit (BS16/1). Die Ober- und<br />
Untergurte der Endfeld-Fachwerke<br />
weisen mit b/h von 40 cm x 36 cm<br />
im Vergleich dazu nur etwa den halben<br />
Querschnitt auf.<br />
Die Dimensionierung der Zugdiagonalen<br />
(Zugstabsystem aus Stahlqualität<br />
S460) erfolgte abgestuft von<br />
76 mm außen über 60 mm bis hin zu<br />
36 mm in der Mitte.<br />
Längsverband<br />
Längsverband im Dach parallel neben<br />
dem Doppelfachwerk nimmt Brems- und<br />
Abtriebskräfte aus der Kranbahn auf<br />
KURT POCK<br />
▸ Die drei Träger<br />
aus den<br />
kurzen Feldern<br />
schließen<br />
an speziell ausgeformteStahlbetonmittelpfeiler<br />
mit<br />
zwei seitlich<br />
aufgebrachtenStahlauflagerteilen<br />
an<br />
▸ Gleichzeitig<br />
bilden<br />
die Pfeiler die<br />
Auflager<br />
für das doppelte<br />
Fachwerk<br />
des Mittelfeldes<br />
▸ Blick in die<br />
Halle:<br />
Die Kräne stehen<br />
bereit für<br />
die Produktion der<br />
Sonderträger<br />
www.mikado-online.de 27<br />
KURT POCK KURT POCK<br />
KURT POCK
KURT POCK<br />
KURT POCK<br />
KURT POCK<br />
Ingenieurholzbau<br />
28 mikado 11.2009<br />
◂ Ausgeführter<br />
Anschluss<br />
Fischbauträger an<br />
20-m-Fachwerk<br />
◂ Der Anschluss<br />
der Dachträger an<br />
das doppelte<br />
Fachwerk wird<br />
analog zu dem an<br />
das einfache<br />
Fachwerk<br />
hergestellt<br />
◂ Die Gebäudemaße<br />
des<br />
Hallenanbaus<br />
betragen<br />
70 m in der Länge<br />
und etwa<br />
52 m in der Breite.<br />
Die Traufhöhe<br />
liegt bei ungefähr<br />
11 m<br />
Skizze<br />
Detailskizze des Anschlusses Fischbauchträger<br />
an ein 20-m-Fachwerk: Die über die<br />
verlängerten Stahlschenkel aufgelegten<br />
Dachträger sind Einfeldträger. Sie dürfen<br />
daher auf dem Fachwerkobergurt nur<br />
unverbunden gestoßen werden<br />
Zentrische Lasteinleitung für<br />
einfachere Anschlüsse<br />
Das Hauptaugenmerk bei der Auflagerung<br />
der 16 und 18 cm dicken<br />
Fischbauchträger legten die Konstrukteure<br />
auf die zentrische Einleitung<br />
der Kräfte aus den Dachlasten<br />
in die Fachwerkobergurte.<br />
Dafür wurde ein spezielles, einer<br />
Z-Form ähnliches Stahlanschlussteil<br />
mit eingeschlitztem Blech entwickelt.<br />
Der obere Schenkel, ein aus<br />
Stahlplatten verschweißter „Kastenquerschnitt“,<br />
fungiert dabei als eine<br />
biegesteife Verlängerung des Dachträgers,<br />
über den er auf dem Fachwerkobergurt<br />
lose aufgelegt wurde<br />
(gelenkiger Anschluss am Ende des<br />
Einfeldträgers).<br />
Im unteren Bereich liegen die Träger<br />
auf einer Pressplatte auf Stahlwinkeln<br />
auf. Den Anschluss übernehmen<br />
eingeschlitzte Stahlbleche<br />
und Stabdübel. Auf diese Weise entsteht<br />
ein biegesteifer Anschluss zur<br />
Aufnahme des Versatzmoments: Es<br />
ergibt sich aus der versetzten Einleitung<br />
der resultierenden Auflagerkraft<br />
des Trägers in der Mitte der unteren<br />
Pressplatte zur Systemachse des<br />
Fachwerkbinders.<br />
Als Verbindungsmittel kamen<br />
selbstschneidende Stabdübel SFS<br />
WS-T 7/173 zum Einsatz. Die Verbindungen<br />
sorgen für eine optimale<br />
Kombination aus Kraft- und Formschluss,<br />
was bei dieser Halle ganz<br />
KURT POCK
Ingenieurholzbau<br />
besonders wichtig war. Nach demselben<br />
Prinzip schließen die Fischbauchträger<br />
auch an die Doppelfachwerke<br />
an.<br />
Die Knotenverbindungen erforderten<br />
17,9 Tonnen meist verdeckt liegende<br />
Stahlanschlüsse und 1,3 Tonnen<br />
Stabdübel.<br />
Aussteifungsverbände<br />
für Kranlasten<br />
Die Stabilisierung der Halle übernehmen<br />
drei Querverbände und ein<br />
Längsverband entlang des 30 m langen<br />
Mittelfeldes.<br />
Der Längsverband hat vor allem<br />
die Aufgabe, Bremskräfte aufzunehmen<br />
bzw. Abtriebskräfte abzufangen,<br />
die aus der einseitigen Kranlast<br />
auf das mächtige Doppelfachwerk<br />
wirken.<br />
Zu guter Letzt bildet perforiertes<br />
Trapezblech mit Schallschluckstreifen<br />
die Dacheindeckung, gefolgt von<br />
20 cm Wärmedämmung und einer<br />
PVC-Dachfolie.<br />
Ein 3 m breiter Lichtfirst bringt<br />
neben der künstlichen Beleuchtung<br />
auch Tageslicht in die Halle.<br />
Hohe Lasten sind für den<br />
Ingenieurholzbau kein Problem<br />
Der Hallenanbau wirkt trotz seines<br />
zentralen „Rückgrats“ klar strukturiert<br />
und wohlproportioniert.<br />
Der Hallenanbau der Firma Pabst<br />
<strong>Holz</strong>industrie im österreichischen<br />
Zeltweg dient damit als gutes Beispiel<br />
für die Einsatzmöglichkeiten<br />
von Ingenieurholzkonstruktionen<br />
selbst bei sehr hohen Lasten. Auch<br />
wirtschaftlich hatte der <strong>Holz</strong>bau bei<br />
dieser Industriehalle alle Vorteile auf<br />
seiner Seite.<br />
Dipl.-Ing. (FH) Susanne Jacob-Freitag,<br />
Karlsruhe ▪<br />
Steckbrief<br />
Bauvorhaben:<br />
Hallenanbau der Pabst<br />
<strong>Holz</strong>industrie in A-Zeltweg<br />
Bauzeit: März bis Juni 2009<br />
Baukosten: 1,4 Mio. Euro<br />
Nutzfläche: 3834 m²<br />
Umbauter Raum: 44 090 m³<br />
Bauherr:<br />
Johann Pabst <strong>Holz</strong>industrie<br />
GmbH ı A-8740 Zeltweg<br />
www.pabst-holz.com<br />
Tragwerksplaner<br />
(Fachwerke und Stahlbetonstützen):<br />
Dipl.-Ing. Kurt Pock und<br />
Dipl.-Ing. Gerolf Urban<br />
A-9800 Spittal a.d. Drau<br />
www.holz-tragwerk.at<br />
Planer und <strong>Holz</strong>bauer:<br />
Wolf Systembau Gesellschaft<br />
m.b.H. ı A-4644 Scharnstein<br />
www.wolfsystem.at<br />
www.mikado-online.de 29
Sanierung und Ausbau<br />
Umbau<br />
Neu inszeniert<br />
30 Jahre lang war der ehemalige Güterschuppen am Bahnhof<br />
von Meckenbeuren ungenutzt. Heute ist er völlig neu<br />
inszeniert und zu einem Schmuckstück der Gemeinde geworden.<br />
Das alte Zeug will doch keiner<br />
mehr. Abreißen sollte man das<br />
Teil. Etwas Neues wäre doch viel<br />
günstiger. Geldverschwendung.“ So<br />
oder ähnlich hörten sich die Stimmen<br />
an, die die Handwerker der Zimmerei<br />
Hartmann vernahmen, als sie<br />
einen maroden Anbau an einem alten<br />
Güterschuppen am Bahnhof Meckenbeuren<br />
zurückbauten. Der Güterschuppen<br />
selbst sollte erhalten und<br />
zu einem Kulturschuppen umgebaut<br />
werden. 30 Jahre lang war das 1877<br />
gezimmerte Bauwerk nicht mehr genutzt<br />
worden. 30 Jahre, in denen es<br />
statt Gütern höchstens Mäusen als<br />
30 mikado 11.2009<br />
Unterschlupf diente. „Und ab und zu<br />
ein paar Obdachlosen, deren Nachlass<br />
– Bierflaschen und alte Schlafsäcke<br />
– später unterhalb des Bretterbodens<br />
gefunden werden sollte“, schmunzelt<br />
Zimmermeister Christof Hartmann,<br />
Geschäftsführer des <strong>Holz</strong>baubetriebs<br />
Christof Hartmann. In diesen 30 Jahren<br />
war der einst in qualitativ hochwertiger<br />
traditioneller Handwerkskunst<br />
errichtete Schuppen zu einer<br />
nutzlosen Immobilie geworden. Die<br />
Fassade war verwittert, das Dach<br />
an manchen Stellen leck geworden.<br />
Mehrfach war Wasser eingedrungen<br />
und hatte das Gebälk durchfeuchtet.<br />
▴ Aus dem alten<br />
Güterschuppen<br />
am<br />
Bahnhof<br />
in Meckenbeuren<br />
ist ein<br />
schmuckes<br />
Veranstaltungszentrum<br />
geworden<br />
Und dennoch hatte nichts die bodenständige<br />
Würde des historischen Gebäudes<br />
zerstören können.<br />
Entscheidungsphase: Zehn Jahre<br />
Die Gemeinde Meckenbeuren erwarb<br />
vor rund zehn Jahren die Bahngebäude<br />
am Bahnhofsquartier und<br />
nahm den Güterschuppen in das Sanierungsprogramm<br />
mit auf. Doch<br />
die Frage, was mit dem historischen<br />
Bauwerk passieren sollte, konnte damals<br />
noch keiner beantworten. Eine<br />
ganze Dekade lang diskutierten Gemeinderäte<br />
und Bevölkerung über<br />
WOLFRAM JANZER
Sanierung und Ausbau<br />
den Sinn, die Zukunft und die Finanzierung<br />
einer Umgestaltung. Während<br />
es die Gegner einer Sanierung<br />
allerdings bei Worten beließen, gründeten<br />
einige Befürworter kurzerhand<br />
einen Förderverein. Mit Spenden-<br />
geldern kauften sie einen Güterwaggon<br />
und stellten ihn vor den Schuppen,<br />
um ihn als Bistro zu nutzen.<br />
Gleichzeitig schlugen sie vor, den historischen<br />
Baukörper als Veranstaltungshalle<br />
zu nutzen, und setzten es<br />
durch, dass das auskragende Dach<br />
mit Glas verlängert wurde, sodass<br />
zwischen Waggon und Güterschuppen<br />
ein Foyer entstand. Im unrenovierten,<br />
ungedämmten und ungeheizten<br />
Schuppen feierte derweil<br />
Kleinkunst Erfolge. Die Ansturm auf<br />
die provisorische Veranstaltungshalle<br />
war überwältigend, so sehr, dass immer<br />
mehr Personen von einer Renovierung<br />
überzeugt werden konnten.<br />
Mit dem Architekturbüro Jauss &<br />
Gaupp Architekten BDA fanden die<br />
Befürworter der Sanierung zudem einen<br />
Planer, der Erfahrung mit historischen<br />
Bauten hat. Mit der Zimmerei<br />
Christof Hartmann fanden sie einen<br />
Betrieb, der alte Handwerkskunst<br />
schätzt und Mittel und Wege fand,<br />
um sie zu erhalten. Zum Glück waren<br />
die Tragkonstruktion des Schuppens<br />
ebenso wie die Fassaden in einem<br />
guten Zustand. Ausnahmen bildeten<br />
lediglich die Stellen, an denen Wasser<br />
eingedrungen war. Hier mussten<br />
die Zimmerer verrottete Hölzer ausbauen<br />
und die Konstruktion ergänzen<br />
beziehungsweise erneuern. Ein<br />
Anbau hingegen war in einem so desolaten<br />
Zustand, dass er abgerissen<br />
werden musste.<br />
„Warum nicht den Rest auch?“,<br />
bäumten sich da nicht wenige Gegner<br />
noch einmal gegen die Renovierungsmaßnahme<br />
auf. „Zu diesem<br />
Zeitpunkt war der vom Gemeinderat<br />
bestimmte technische Ausschuss,<br />
der die Baumaßnahmen alle<br />
vier Wochen begutachtete, noch mit<br />
kritischen Stimmen versehen“, erinnert<br />
sich Hartmann. Die wurden<br />
auch nicht leiser, als die Bauarbeiter<br />
feststellten, dass das mit <strong>Holz</strong>dielen<br />
beplankte <strong>Holz</strong>gebälk des rund<br />
80 cm oberhalb des Geländeniveaus<br />
angeordneten Fußbodens Pilzbefall<br />
aufwies. Damit musste die ursprüngliche<br />
Idee, nur die <strong>Holz</strong>konstruktion<br />
zu verstärken, ad acta gelegt werden.<br />
Und schließlich musste auch noch<br />
das im letzten Jahrhundert mit asbestbelasteten<br />
Eternitplatten gedeckte<br />
Dach zurückgebaut werden.<br />
Grundriss<br />
Hinterbühne Bühne<br />
▴ Die alten Toröffnungen<br />
durften<br />
bleiben.<br />
Die Handwerker<br />
arbeiteten<br />
die originalen<br />
Tore auf<br />
Stahlträger verstärken die<br />
Konstruktion<br />
Lediglich die innere Schalung durfte<br />
bleiben. Auf dieser Basis bauten die<br />
Zimmerer die Dachdeckung wieder<br />
auf. Sie zogen Dampfbremsfolie ein,<br />
verlegten im Anschluss 6/25 cm dicke<br />
<strong>Holz</strong>bohlen und dämmten die Zwischenräume<br />
mit 240 mm dicken Mineralfasermatten.<br />
Eine Unterspannbahn<br />
schützt den neuen Aufbau vor<br />
Feuchtigkeit. Lattung und Konterlattung<br />
dienen als Unterkonstruktion<br />
für die abschließende Deckung aus<br />
anthrazitfarbenen Rechteckschindeln.<br />
Statt der ursprünglichen <strong>Holz</strong>konstruktion<br />
des Bodens erhielt das<br />
Gebäude eine neue Ziegelbalkendecke.<br />
Der neue Bodenaufbau mit<br />
Dämmung und eingefärbtem Estrich<br />
konnte auf dieser neuen Konstruktion<br />
aufgebaut werden. Der darunter<br />
liegende 80 cm hohe Hohlraum<br />
nimmt alle Installationen auf. Den<br />
maroden Anbau ersetzt inzwischen<br />
ein neuer Trakt in Massivbauweise<br />
mit hinterlüfteter <strong>Holz</strong>verschalung.<br />
„Und mit <strong>jede</strong>m neuen Arbeitsschritt,<br />
sprich bei <strong>jede</strong>r neuen Visite<br />
des technischen Ausschusses, wurden<br />
die Kontrolleure immer zuversichtlicher“,<br />
lächelt Hartmann. Als dann<br />
auch noch die Außenwände statisch<br />
und dämmtechnisch ertüchtigt<br />
www.mikado-online.de 31<br />
A<br />
A<br />
WOLFRAM JANZER<br />
Foyer<br />
Bistro<br />
JAUSS UND GAUPP, FRIEDRICHSHAFEN
Sanierung und Ausbau<br />
worden waren, hellten sich ihre Mienen<br />
gänzlich auf.<br />
„Wir haben die <strong>Holz</strong>konstruktion<br />
durch den Statiker neu berechnen<br />
lassen. Dabei haben wir festgestellt,<br />
dass sich die alten Bohlen<br />
kaum verformt hatten – und das,<br />
obwohl sie 120 Jahre lang direkt an<br />
einem viel befahrenen Eisenbahngleis<br />
gestanden hatten“, lobt Tobias<br />
Gaupp, Geschäftsführer von Jauss &<br />
Gaupp Architekten, die Qualität der<br />
ursprünglichen Konstruktion. Aufgrund<br />
der höheren heutigen Sicherheitsansprüche<br />
ließ er trotzdem zusätzliche<br />
Stahlträger einziehen, die<br />
die gesamte Konstruktion aussteifen.<br />
„Sie verschwinden aber im Fassadenaufbau<br />
und sind komplett unsichtbar“,<br />
versichert Hartmann. Von innen<br />
sichtbar geblieben sind hingegen<br />
▴ Zum Glück war<br />
nur an wenigen<br />
Stellen Wasser in<br />
die Konstruktion<br />
eingedrungen<br />
▸ Am Dach bauten<br />
die Zimmerer<br />
auf der bestehenden<br />
inneren<br />
Schalung die Dachdeckung<br />
wieder auf<br />
▾ Die alten Bohlen<br />
hatten sich<br />
kaum verformt,<br />
obwohl sie<br />
120 Jahre lang an<br />
einem<br />
stark befahrenen<br />
Eisenbahngleis<br />
gestanden hatten<br />
Die alten asbest-<br />
▸<br />
belasteten<br />
Eternitplatten<br />
wurden<br />
ausrangiert<br />
32 mikado 11.2009<br />
die alte <strong>Holz</strong>fachwerkkonstruktion<br />
sowie die alte <strong>Holz</strong>verschalung. Die<br />
historischen Bauteile wurden mit einer<br />
<strong>Holz</strong>lasur behandelt, die die unterschiedlichen<br />
Farbtöne egalisiert,<br />
und darüber hinaus mit einem Brandschutzanstrich<br />
versehen. Der restliche<br />
Aufbau der Fassade ist neu: Dampfbremsfolie,<br />
16 cm starkes Konstruktionsvollholz,<br />
dessen Zwischenräume<br />
mit 16 cm dicken Mineralfasermatten<br />
gedämmt wurden, Winddichtbahn als<br />
Hintergrund für die Außenhaut und<br />
schließlich 6 cm breite Schalung aus<br />
sibirischem Lärchenholz.<br />
Alt und unbezahlbar<br />
„Angesichts dieser behutsamen Sanierung<br />
konnte der Raumeindruck<br />
des historischen Gebäudes durch<br />
eine neue Lichtkonzeption und zusätzliche<br />
Bauteile in einer modernen<br />
Architektursprache enorm verbessert<br />
werden“, betont der Architekt. Der<br />
neu inszenierte Schuppen mit dem<br />
Namen „Kultur am Gleis 1“ bietet ein<br />
ideales Ambiente für kulturelle Veranstaltungen<br />
aller Art. Das Repertoire<br />
reicht von Ausstellungen über<br />
Versammlungen bis hin zu Tanzveranstaltungen.<br />
Eine fest eingebaute<br />
Bühne und Regieebenen machen<br />
es möglich, dass auch Musikgruppen<br />
und Künstler in den Räumen<br />
auftreten können. Der neue Anbau<br />
dient als Hinterbühne und Umkleide<br />
– und schützt den Saal darüber<br />
hinaus vor dem Lärm der vorbeifahrenden<br />
Züge. Im neuen Kellergeschoss<br />
unter dem Anbau ist Platz<br />
für die Künstlergarderoben. Auch
BILDER DIESER DOPPELSEITE: JAUSS UND GAUPP, FRIEDRICHSHAFEN<br />
Sanierung und Ausbau<br />
moderne Sanitäranlagen wurden<br />
im Zuge der Sanierung eingebaut,<br />
Rauchabzugsöffnungen in Form von<br />
Lichtschächten in die Dachfläche integriert<br />
und die Haustechnik erneuert.<br />
Vor der neuen Revisionsöffnung<br />
der Technikzentrale hängen die alten,<br />
aufgearbeiteten Fenster als zu<br />
öffnende Verkleidung. Erschlossen<br />
wird der Kulturschuppen mit seinen<br />
220 Sitzplätzen direkt über den<br />
Bahnsteig. Das Foyer liegt im Zwischentrakt<br />
zwischen Saal und Güterwaggon.<br />
Letzterer ist immer noch<br />
im Besitz des Fördervereins. Er wurde<br />
von den Mitgliedern in Eigenregie<br />
ausgebaut und in das Objekt integriert.<br />
Die ursprünglichen Toröffnungen<br />
des Schuppens durften ebenfalls bleiben.<br />
Die Handwerker versahen sie<br />
Schnitt<br />
lediglich mit neuen Glas-Aluminium-Elementen<br />
und arbeiteten die<br />
alten Tore restauratorisch auf. Die<br />
Beschläge wurden – kurz vor dem<br />
letzten Weihnachtsfest – demontiert<br />
und zwischengelagert, um nach den<br />
Feiertagen sandgestrahlt und dann<br />
wieder eingebaut zu werden. „Dabei<br />
haben wir die Erfahrung gemacht,<br />
dass altes Zeug doch sehr begehrt<br />
ist“, schmunzelt Hartmann. „Als wir<br />
mit den Arbeiten beginnen wollten,<br />
waren die Beschläge plötzlich nicht<br />
mehr auffindbar. Irgendjemand hatte<br />
sie mitgenommen.“<br />
Das kann dem inzwischen in Betrieb<br />
genommenen neuen Kulturschuppen<br />
zum Glück nicht passieren.<br />
Doch dass es das Beste war, das<br />
Gebäude zu erhalten, darüber sind<br />
sich inzwischen alle einig, betont<br />
◂ Das neue Dach<br />
trägt eine<br />
Deckung aus<br />
anthrazitfarbenenRechteckschindeln<br />
▸ Der „Kultur<br />
am Gleis 1“ steht<br />
nichts mehr<br />
im Wege. Auch<br />
der Waggon<br />
des Fördervereins<br />
hat seinen<br />
Platz gefunden<br />
Hartmann: „Auch wenn ein Neubau<br />
das Gleiche gekostet hätte, das Flair,<br />
das wir in dem Altbau haben, hätten<br />
wir damit nicht generieren können.<br />
Und das ist einfach unbezahlbar.“<br />
Christine Ryll, München ▪<br />
Steckbrief<br />
Bauvorhaben:<br />
Umbau und Modernisierung<br />
eines Güterschuppens in<br />
ein Veranstaltungsgebäude,<br />
D-88074 Meckenbeuren<br />
Bauweise:<br />
<strong>Holz</strong>fachwerkgebäude mit<br />
Verschalung<br />
Bauzeit:<br />
Februar 2008 bis Februar 2009<br />
Baukosten:<br />
1,8 Mio. Euro<br />
Nutzfläche:<br />
720 m²<br />
Umbauter Raum:<br />
4635 m³<br />
Bauherr:<br />
Gemeinde Meckenbeuren<br />
D-88074 Meckenbeuren<br />
Architekten:<br />
Architekturbüro Jauss und<br />
Gaupp Architekten BDA<br />
D-88046 Friedrichshafen<br />
www.architekten-jauss-gaupp.de<br />
<strong>Holz</strong>bau:<br />
Christof Hartmann<br />
D-88074 Meckenbeuren<br />
www.hartmann-holzbau.de<br />
www.mikado-online.de 33
Bücher<br />
Manfred Hegger / Isabell Schäfer<br />
Grüne Häuser<br />
Einfamilienhäuser – nachhaltig,<br />
ökologisch, energieeffizient<br />
Callwey, München<br />
1. Auflage ı September 2009<br />
159 Seiten ı 29 x 22 cm<br />
60 Euro<br />
ISBN: 978-3-7667-1809-9<br />
Dieser Ratgeber informiert<br />
umfassend über die aktuellen<br />
gesetzlichen Regelungen<br />
und zeigt, welche Möglichkeiten<br />
existieren, den Energieverbrauch<br />
zu senken, und welche<br />
Rolle künftig erneuerbare<br />
Energien spielen. Die Bandbreite<br />
der Themen reicht von der bautechnischen<br />
Verbesserung der<br />
Energieeffizienz über Solarenergie,<br />
<strong>Holz</strong>pellets, Wärme-<br />
Klaus Kempe<br />
<strong>Holz</strong>schädlinge<br />
Vermeiden. Erkennen. Bekämpfen<br />
Huss-Medien, Berlin<br />
4., überarbeitete Auflage<br />
Mai 2009<br />
182 Seiten ı 30 x 21 cm<br />
50 Euro<br />
ISBN: 978-3-345-00935-8<br />
pumpen, Biogas und Fernwärme<br />
bis hin zu den staatlichen Förderprogrammen.<br />
Auf der CD-<br />
ROM befinden sich ein Excel-<br />
Tool „Instandhaltungsplaner“,<br />
Musterbriefe an Mieter, Checklisten<br />
für den Einsatz alternativer<br />
Energien, ein Glossar, das<br />
Erneuerbare-Energien-Wärme-<br />
Gesetz (EEWärmeG) und die<br />
neue Energieeinsparverordnung<br />
(EnEV 2009). ▪<br />
34 mikado 11.2009<br />
Das Autorenduo – beide anerkannte<br />
Experten auf dem<br />
Gebiet des nachhaltigen Bauens<br />
– stellte eine Dokumentation<br />
über Einfamilienhäuser zusammen,<br />
die sowohl ökologisch<br />
als auch gestalterisch vorbildlich<br />
sind. In ihrem Buch präsentieren<br />
sie 30 Bauprojekte<br />
aus Deutschland, Österreich<br />
und der Schweiz mit professi-<br />
H. J. Krolkiewicz /<br />
G. Hopfensperger / H. Spöth<br />
Energiekosten<br />
für Gebäude senken<br />
mit CD-ROM<br />
Haufe, Freiburg<br />
1. Auflage ı April 2009<br />
342 Seiten ı 21 x 15 cm<br />
40 Euro<br />
ISBN: 978-3-448-09352-0<br />
Das Fachbuch behandelt<br />
allgemeinverständlich das<br />
Problem der Zerstörung von<br />
<strong>Holz</strong>konstruktionen durch Pilze<br />
und Insekten. Es illustriert dies<br />
ausführlich mit zahlreichen bebilderten<br />
Beispielen. Ziel ist,<br />
dem Fachmann eine gründliche<br />
Kenntnis zur angemessenen<br />
Bekämpfung der biotischen Zerstörer<br />
zu vermitteln. Es ist ein<br />
Nachschlagewerk für Architek-<br />
Statik ist unsere Stärke<br />
Feuerwiderstand REI 30, 60 und 90<br />
LIGNATUR AG<br />
CH-9104 Waldstatt<br />
www.lignatur.ch<br />
Tel. +41 (0)71 353 04 10<br />
Fax +41 (0)71 353 04 11<br />
info@lignatur.ch<br />
onellen Fotos, Plänen, Texten<br />
und den wichtigsten Fakten.<br />
Es berücksichtigt dabei die für<br />
die Nachhaltigkeit eines Hauses<br />
entscheidenden Kriterien. Eine<br />
ausführliche Einleitung sowie<br />
Interviews mit Werner Sobek<br />
und Hermann Kaufmann komplettieren<br />
das Buch und machen<br />
es zu einem wichtigen Werk im<br />
Einfamilienhausbereich. ▪<br />
ten, Bauingenieure und Zimmerer.<br />
Bei seinen Ausführungen<br />
bezieht sich der Autor auf die<br />
neue DIN 68800, deren Teil 4<br />
in Deutschland die Bekämpfung<br />
von Pilzen und tierischen <strong>Holz</strong>schädlingen<br />
regelt. Die Empfehlungen<br />
gelten als anerkannte<br />
Regeln der Technik. Außerdem<br />
fließen die Erfahrungen seiner<br />
langjährigen gutachterlichen<br />
Praxis mit ein. ▪<br />
LIGNATUR Decken- und Dachelemente haben hervorragende<br />
statische Eigenschaften bei geringem Eigengewicht und minimaler<br />
Höhe. Sie wollen mehr wissen? Wir beraten Sie gerne.
Details im Griff November 2009<br />
Brandschutz<br />
<strong>Holz</strong>fassaden brauchen Brandschürzen<br />
Brandfall<br />
Am 21. April 2005 brannten in Berlin-Weißensee<br />
in einem siebengeschossigen<br />
Gebäude vier Wohnungen<br />
von der zweiten bis zur fünften Etage.<br />
Vor den Fenstern stand die komplette<br />
Fassade in Flammen. Zwei Menschen<br />
kamen ums Leben, drei wurden<br />
verletzt. Zehn Personen konnten sich<br />
über Schiebe- und Drehleitern oder<br />
mittels Fluchthauben retten.<br />
Fassaden aus <strong>Holz</strong> sind bei mehrgeschossigen Gebäuden selten.<br />
Neben Problemen mit der baurechtlichen Zulässigkeit gibt es auch<br />
noch wenig praktische Erfahrungen in der brandsicheren Ausführung.<br />
Besonders kritisch war, dass die<br />
Wohnungen teilweise nur Fenster an<br />
der Brandfassade besaßen und das<br />
Treppenhaus stark verrauchte.<br />
Es handelt sich zwar um einen<br />
Massivbau, doch aus dem Fassaden-<br />
aufbau lassen sich Schlüsse zu<br />
Brandgefahren bei mehrgeschossigen<br />
<strong>Holz</strong>bauten ableiten. Neben der<br />
Oberfläche birgt vor allem auch die<br />
Hinterlüftung Gefahren.<br />
Auf einen Blick<br />
Objekt Mehrgeschossiges Gebäude mit <strong>Holz</strong>fassade<br />
Schadensbild Im Brandfall schnelles Ausbreiten des Brandes<br />
über die gesamte Fassade<br />
Schadensursache Brennbare Außenhaut und Unterkonstruktion;<br />
Hinterlüftung mit Kamineffekt<br />
Schadensvorbeugung<br />
Einbau von horizontal durchlaufenden Brandschürzen<br />
in <strong>jede</strong>m Geschoss<br />
◂ Originalaufnahme<br />
der<br />
Berliner<br />
Feuerwehr:<br />
Nur neun Minuten<br />
nach Brandbeginn<br />
stand<br />
die ganze<br />
Fassade<br />
in Flammen<br />
Objekt<br />
Das betroffene Wohn- und Geschäftshaus<br />
ist Teil einer Wohnanlage<br />
aus neun durch Brandwände getrennten<br />
Häusern, die 1995 bis 1996<br />
entstanden. Die tragende Fassadenkonstruktion<br />
<strong>besteht</strong> aus Stahlbeton,<br />
allerdings abweichend von der<br />
ursprünglichen Planung aus wirtschaftlichen<br />
Gründen mit einer „verlorenen<br />
Schalung“ aus 25 mm dicken<br />
Spanplatten der Baustoffklasse<br />
B2 „normal entflammbar“ errichtet.<br />
Die Treppenraum- und Brandwände<br />
besaßen zementgebundene <strong>Holz</strong>faserplatten.<br />
Im Rahmen von Zustimmungen im<br />
Einzelfall nach § 20 bzw. § 21 Bauordnung<br />
Berlin (BauOBln) konnte für<br />
das Gebäude – um Unebenheiten der<br />
Rohbaufassade auszugleichen – eine<br />
normal entflammbare Unterkonstruktion<br />
(Baustoffklasse B2) verwendet<br />
werden, obwohl die BauOBln hier<br />
schwer entflammbare Baustoffe (B1)<br />
forderte. Zusammen mit Brandsperren<br />
aus nicht brennbaren Mineraldämmfaserplatten,<br />
die 50 cm breit<br />
umlaufend an den Fensterpfeilen im<br />
2. und 4. OG anzuordnen waren, stufte<br />
eine mit der Begutachtung beauftragte<br />
Materialprüfungsanstalt die<br />
Konstruktion als unbedenklich ein.<br />
Brandursache<br />
Ein Fernsehgerät implodierte in einer<br />
Wohnung im 2. Obergeschoss<br />
und setzte das Wohnzimmer in Flammen.<br />
Begünstigt durch die mangelhafte<br />
Ausbildung der Gebäudefassade<br />
konnte sich der Brand so schnell<br />
ausbreiten, dass die Feuerwehr bei ihrem<br />
Eintreffen – nur neun Minuten<br />
www.mikado-online.de 35<br />
BERLINER FEUERWEHR
nach der Alarmierung – bereits einen<br />
Vollbrand über fünf Geschosse der<br />
Fassade (ca. 400 m²) vorfand.<br />
Das Feuer, das mit einer Temperatur<br />
von bis zu 900 ˚C aus dem Fenster<br />
des Brandraumes schlug, konnte<br />
sich über den ungeschützten Sturz<br />
in den durch die Hart-PVC-Schienen<br />
gebildeten Luftraum ausbreiten. Dort<br />
setzte es die vorhandenen brennbaren<br />
Materialien (Spanplatte, PVC-<br />
Schiene und Polystyrol-Dämmung)<br />
in Brand und verbreitete sich schnell<br />
über die gesamte Fassade.<br />
Die Konstruktion der Brandfassade<br />
ist ähnlich wie eine <strong>Holz</strong>fassade<br />
ausgebildet. Auf einer brennbaren<br />
Bekleidung – <strong>Holz</strong> oder <strong>Holz</strong>werkstoffe<br />
– sind brennbare Leisten oder<br />
Schienen zur Hinterlüftung aufgebracht,<br />
an denen wiederum eine normal<br />
oder schwer entflammbare Außenkonstruktion<br />
befestigt ist.<br />
Ein Brand kann sich hier einmal<br />
über die brennbare Außenhaut, aber<br />
auch besonders gut und ggf. unbemerkt<br />
über die Hinterlüftung ausbreiten.<br />
Die Hinterlüftung bietet zudem<br />
eine Art „Kamineffekt“, der bei dem<br />
hier geschilderten Brand zu einem<br />
Flammeninferno führte.<br />
Obgleich derartige Fassadenkonstruktionen<br />
in <strong>Holz</strong> gemäß § 28 Musterbauordnung<br />
(MBO) von 2002 nur<br />
für Gebäude der Gebäudeklassen 1<br />
bis 3 (max. Höhe des obersten Fußbodens<br />
≤ 7 m) zulässig sind, gehen<br />
die Wünsche vieler Bauherren, Ar-<br />
36<br />
Details im Griff November 2009<br />
Fassadenkonstruktion des Brandschadens: Stahlbeton mit verlorener Schalung Hinterlüftete Fassade mit horizontaler Blechschürze<br />
Außenputz (Unterputz/Textilglas/Oberputz)<br />
Dämmung (Polystyrol-Hartschaum Baustoffklasse B1)<br />
vertikale Schienen (Hart-PVC Baustoffklasse B2)<br />
Halteschienen horizontal (Hart-PVC) Abstand 50 cm<br />
Spanplatte außen (verlorene Schalung)<br />
Stahlbeton<br />
Spanplatte innen (verlorene Schalung)<br />
chitekten und <strong>Holz</strong>bauunternehmen<br />
dahin, derartige Konstruktionen auch<br />
bei mehrgeschossigen Häusern in Innenstädten<br />
einzusetzen. Die Gründe<br />
dafür sind vielfältig:<br />
▸ Ästhetik<br />
▸ Ökobilanz<br />
▸ Energieeffizienz<br />
▸ regionale Verfügbarkeit<br />
▸ geringes Gewicht<br />
▸ kurze Bauzeit<br />
Bei derartigen Baumaßnahmen,<br />
die bisher nur auf Basis von Ausnahmeregelungen<br />
und Kompensationen<br />
im Bereich der Anlagentechnik möglich<br />
sind, müssen selbstverständlich<br />
die im Baurecht verankerten Ziele des<br />
Brandschutzes gewährleistet sein.<br />
Maßnahmen zum vorbeugenden<br />
Brandschutz<br />
Bezüglich des Brandüberschlags<br />
auf andere Geschosse haben sich in<br />
Labor- und Naturbrandversuchen bei<br />
<strong>Holz</strong>bauten Brandschürzen bewährt.<br />
Bei richtigem Einbau unterbrechen<br />
sie wirksam die Hinterlüftung und damit<br />
auch die Brandausbreitung zwischen<br />
hinterer und vorderer Fassa-<br />
denkonstruktion.<br />
Als vorkragende Brandsperren,<br />
die durchgängig in einer Höhe um<br />
das Gebäude laufen (Bauchbinden),<br />
verhindern sie auch die vertikale<br />
geschossübergreifende Brandausbreitung<br />
auf der Außenfläche der<br />
Fassade. Bei <strong>Holz</strong>außenwandbekleidungen<br />
sind sie in mehrgeschossigen<br />
mikado 11.2009<br />
Stahlblech, kein Aluminium<br />
Dicke = 1,5 mm<br />
für freie Auskragung ≤ 160 mm<br />
Dicke = 2,0 mm<br />
für freie Auskragung > 160 mm<br />
Befestigung mit Stahlschrauben<br />
Gebäuden in <strong>jede</strong>m Geschoss einzubauen.<br />
Sie können im Bereich der Geschossdecke,<br />
der Fensterbänke oder<br />
der Fensterstürze angeordnet werden.<br />
Als Material eignen sich Blech (Stahl,<br />
kein Aluminium), mineralische Produkte<br />
(z.B. zementgebundene Spanplatten)<br />
oder <strong>Holz</strong> (nicht brennbar,<br />
abgedeckt oder frei).<br />
Die vorgeschlagenen Lösungen<br />
erfüllen zwar die bauaufsichtlichen<br />
Anforderungen an Fassaden mehrgeschossiger<br />
Gebäude nicht, aufgrund<br />
der vorliegenden Brandversuche, ihrer<br />
wissenschaftlichen Auswertung<br />
und auf der Grundlage von schutzzielorientiertenBrandschutzkonzepten<br />
sind <strong>Holz</strong>fassaden aber trotzdem<br />
auch in diesem Bereich genehmigungsfähig<br />
und ausführbar.<br />
Planung und Brandschutz müssen<br />
bei solchen Fassaden frühzeitig aufeinander<br />
abgestimmt werden. Idealerweise<br />
wird von Anfang an ein<br />
Fachplaner für den vorbeugenden<br />
Brandschutz in die Planung des Bauvorhabens<br />
einbezogen.<br />
Reinhard Eberl-Pacan, Architekt und Planer<br />
für vorbeugenden Brandschutz, Berlin ▪<br />
Downloadtipp:<br />
Die Langfassung dieses Schadensfalls<br />
steht für mikado-Abonnenten<br />
kostenlos zum Download bereit:<br />
www.mikado-online.de<br />
→ Arbeitshilfen
Dem Inhaber einer Zimmerei mit<br />
15 Arbeitnehmern „platzt der<br />
Kragen“. Nachdem ein langjähriger<br />
Mitarbeiter die letzten Monate schon<br />
fünfmal zu spät zur Arbeit erschienen<br />
war, ist er auch heute wieder unpünktlich.<br />
Seine Kolonne steht auf<br />
der Baustelle und muss auf ihn warten.<br />
Als er eine halbe Stunde nach<br />
Arbeitsbeginn eintrifft, kündigt ihm<br />
der Arbeitgeber wutentbrannt – und<br />
fragt anschließend bei seinem Verband<br />
an, ob die Kündigung auch<br />
wirksam ist.<br />
Vor dem Kündigen muss der<br />
Arbeitgeber abmahnen<br />
Bei allen verhaltensbedingten Kündigungen<br />
gilt der arbeitsrechtliche<br />
Grundsatz: Vorher muss der Arbeitgeber<br />
grundsätzlich eine einschlägige<br />
Abmahnung als milderes Mittel<br />
aussprechen. Deren Inhalt ergibt sich<br />
aus ihren drei Funktionen:<br />
(1) Hinweisfunktion<br />
Die Abmahnung soll den Arbeitnehmer<br />
auf die Pflichtwidrigkeit seines<br />
Verhaltens hinweisen und dieses präzise<br />
beschreiben – mit Datum, Zeit<br />
und ggf. Ortsangabe.<br />
(2) Androhungsfunktion<br />
Die Abmahnung soll dem Arbeitnehmer<br />
eindringlich vor Augen führen,<br />
dass der Arbeitgeber nicht bereit ist,<br />
ein vertragswidriges Verhalten länger<br />
hinzunehmen, und dass er im Wiederholungsfall<br />
das Arbeitsverhältnis<br />
beenden wird.<br />
(3) Dokumentationsfunktion<br />
Die Abmahnung dokumentiert den<br />
Pflichtverstoß und die darauf begründete<br />
Rüge. Deshalb ist sie schriftlich<br />
zu erteilen und dann zur Personalakte<br />
zu nehmen.<br />
Management Ihr gutes Recht<br />
Abmahnungen<br />
Spontane Kündigung ist unzulässig<br />
Verletzt ein Arbeitnehmer wiederholt seine Vertragspflicht, muss ihn der<br />
Arbeitgeber zunächst einmal abmahnen und ihm dabei klar und unmissverständlich<br />
ankündigen, dass ein neuerlicher Verstoß zur Kündigung führt.<br />
Ohne vorherige Abmahnung ist<br />
die Kündigung unwirksam<br />
In unserem eingangs beschriebenen<br />
Fall ist die spontane Kündigung unwirksam,<br />
weil der Arbeitgeber die<br />
Unpünktlichkeit seines Arbeitnehmers<br />
vorher niemals abgemahnt<br />
hatte.<br />
Der Arbeitgeber sollte aber nicht<br />
zu viele Abmahnungen wegen gleichartiger<br />
Pflichtverletzungen aussprechen,<br />
denn das schwächt wiederum<br />
die Warnfunktion erheblich. Wenn<br />
das aber doch der Fall ist, muss er den<br />
Abmahnungstext vor dem Ausspruch<br />
einer Kündigung besonders eindringlich<br />
formulieren, um dem Arbeitnehmer<br />
klarzumachen, dass die nächste<br />
Pflichtverletzung zur Kündigung<br />
führen wird. Die Überschrift sollte<br />
deshalb „Letztmalige Abmahnung“<br />
lauten.<br />
Die Frage, ob bei einer weiteren<br />
Vertragsverletzung dem Arbeitnehmer<br />
gekündigt werden kann oder ob<br />
noch eine weitere Abmahnung erforderlich<br />
ist, hängt letztlich aber<br />
auch von der Art, von der Schwere<br />
und den zeitlichen Abständen der<br />
Verstöße ab.<br />
Auf die richtige Formulierung<br />
kommt es an<br />
Der Arbeitgeber muss also zunächst<br />
eine entsprechende Abmahnung formulieren,<br />
die bei einer Verspätung<br />
beispielsweise so lauten kann:<br />
„Abmahnung – Sehr geehrter Herr<br />
…, leider mussten wir feststellen, dass<br />
Sie am 20.10.2009 durch folgendes<br />
Verhalten Ihre arbeitsvertraglichen<br />
Verpflichtungen verletzt haben: Sie<br />
erschienen an diesem Tag zum wiederholten<br />
Male ohne triftigen Grund<br />
zu spät zur Arbeit, nämlich erst um<br />
7:30 Uhr statt um 7:00 Uhr. Mit<br />
„Das beanstandete Verhalten ist präzise zu<br />
beschreiben – mit Datum, Zeit und Ortsangabe.“<br />
Autor<br />
diesem Verhalten haben Sie Ihre arbeitsvertraglichen<br />
Pflichten verletzt.<br />
Wir können das nicht weiter hinnehmen<br />
und fordern Sie hiermit auf, das<br />
beanstandete Fehlverhalten zukünftig<br />
zu unterlassen und sich vertragsgemäß<br />
zu verhalten. Wir weisen Sie<br />
darauf hin, dass Sie im Wiederholungsfall<br />
mit einer Kündigung des<br />
Arbeitsverhältnisses rechnen müssen.<br />
Mit freundlichen Grüßen …“<br />
Unterhalb seiner Unterschrift sollte<br />
der Arbeitgeber auch gleich eine<br />
Zeile für die Gegenzeichnung seines<br />
Arbeitnehmers mit Ort und Datum<br />
vorsehen und darüber den Satz<br />
„Das Abmahnungsschreiben vom<br />
20.10.2009 habe ich am 22.10.2009<br />
erhalten“ schreiben.<br />
Ulf Mosenthin ist Rechtsanwalt und<br />
seit 1990 beim Verband Baugewerblicher<br />
Unternehmer Niedersachsen<br />
e.V. tätig. Er leitet dort die Abteilung<br />
„Arbeits- und Sozialrecht“.<br />
www.mikado-online.de 37
38<br />
Management<br />
Existenzgründung<br />
Das Marketing A-B-C<br />
Traumhaftes Betriebsergebnis oder Schuldenberg – bei<br />
Existenzgründern liegt beides oft dicht zusammen. Für<br />
den richtigen Weg brauchen die jungen Unternehmer eine<br />
klare Orientierung, besonders im Bereich Marketing.<br />
JAMES STEIDL, ISTOCKPHOTO.COM<br />
mikado 11.2009
Management<br />
Existenz-<br />
◂<br />
gründungsberater<br />
der Hand-<br />
werkskammern<br />
haben viele<br />
Tipps auf Lager,<br />
wie Hand-<br />
werker ihre Ideen<br />
erfolgreich<br />
an den Mann<br />
bringen<br />
Jemand hat eine Idee und glaubt<br />
fest daran, sie mit einer eigenen<br />
Firma erfolgreich umsetzen zu können.<br />
Jetzt überlegt er das Für und Wider.<br />
Die Überlegungen enden leider<br />
viel zu häufig damit, Bedingungen<br />
und Verhältnisse durch die rosarote<br />
Brille zu sehen. Existenzgründer interpretieren<br />
die Fakten häufig zu positiv,<br />
ohne sie akribisch in allen Details<br />
zu hinterfragen und kritisch zu<br />
prüfen. Aufgrund mangelnder Sorgfalt<br />
enden – laut Statistik – rund 60 %<br />
aller Existenzgründungen über kurz<br />
oder lang in einer Insolvenz.<br />
Am besten diskutiert der Existenzgründer<br />
seine Idee mit möglichst<br />
vielen kompetenten Personen, einschließlich<br />
der Existenzgründungsberater<br />
in den Handwerkskammern.<br />
So lange, wie er über das Thema diskutieren<br />
kann, ohne dass konkrete<br />
Vorstellungen bestehen, kann er<br />
auch die Chancen und Schwierigkeiten<br />
offen durchdenken. Existenzgründer<br />
können nie genug kostenloses<br />
Know-how bekommen. Experten<br />
empfehlen, wenigstens ein Existenzgründungsseminar<br />
zu besuchen, um<br />
die gesamte Problematik kennenzulernen.<br />
Meine Zielgruppe,<br />
die unbekannten Wesen?<br />
Der Wurm muss dem Fisch schmecken<br />
und nicht dem Angler! Jungunternehmer<br />
gehen häufig davon<br />
aus, dass der Markt ihre Idee oder<br />
ihr Angebot begeistert aufnehmen<br />
wird. Doch nur wer seine (zukünftigen)<br />
Kunden von vornherein mit in<br />
seine Überlegungen einbezieht, hat<br />
eine Chance, erfolgreich zu bestehen.<br />
Hier helfen Kundenbefragungen zu<br />
Idee und Angebot, z.B. ob der Kunde<br />
bereit ist, den Anbieter zu wechseln,<br />
wenn er das neue Produkt bzw.<br />
die neue Dienstleistung zum Preis<br />
von … Euro erwerben könnte. Um<br />
den Geschäftsansatz weiter zu verbessern,<br />
ist die Frage hilfreich, was<br />
das Angebot noch enthalten muss,<br />
damit der Kunde den Anbieter wechseln<br />
würde.<br />
Neben der konkreten Bedarfs-<br />
ermittlung bieten sich Fragen nach<br />
möglichen Ergänzungen an, wie z.B.<br />
www.mikado-online.de 39
40<br />
Management<br />
Service, Garantie, Beratung, Schnelligkeit<br />
oder Einsatzbereitschaft. Viele<br />
Kunden haben konkrete Vorstellungen,<br />
was das optimale Angebot für<br />
sie enthalten muss. Diesen Informationspool<br />
können Unternehmer dann<br />
anzapfen.<br />
Sieben wichtige Punkte<br />
Wer eine Firma gründen oder ein<br />
neues Produkt am Markt platzieren<br />
will, sollte sein Marketing sorgfältig<br />
planen und sich mit allen möglichen<br />
Szenarien auseinandersetzen.<br />
Attraktives Angebot<br />
Bevor überlegt und gerechnet wird,<br />
muss klar sein, ob der Markt das<br />
Produkt wünscht oder mindestens<br />
braucht. Dieses Wissen gewinnt man<br />
durch Befragung Wer fragt, erfährt<br />
schnell und direkt, ob das neue Angebot<br />
attraktiv ist und ob es Nachfrage<br />
auslöst.<br />
Kundennutzen definieren<br />
Nur wenige Existenzgründer sind in<br />
der Lage, den Vorteil, mit dem sie<br />
erfolgreich Kunden gewinnen wollen,<br />
in einem (kurzen) Satz zu formulieren.<br />
Das ist sehr wichtig, um<br />
Werbebotschaft verständlich und<br />
überzeugend zu formulieren. So kann<br />
man sich eindeutig positionieren und<br />
ist nicht nur einer von vielen.<br />
Wissen um Markt<br />
und zukünftige Wettbewerber<br />
Die Kenntnis des Marktes und der<br />
Mitbewerber ist die Voraussetzung<br />
dafür, die Unterschiede zum eigenen<br />
Angebot klar und überzeugend<br />
zu entwickeln und darzustellen. Nur<br />
mikado 11.2009<br />
◂ Erfolgreiche<br />
Unternehmer<br />
sehen sich den<br />
Markt genau<br />
an, um ihr<br />
Potenzial richtig<br />
einschätzen<br />
zu können<br />
Jeder<br />
▾<br />
Unternehmer<br />
sollte die<br />
Vorteile seiner<br />
Produkte in<br />
einem kurzen Satz<br />
formulieren<br />
können<br />
wer seine Wettbewerber kennt, kann<br />
seine eigene Wettbewerbsfähigkeit<br />
korrekt einschätzen.<br />
Strategie für die<br />
Reaktion des Wettbewerbs<br />
Wichtig ist es, die Reaktionen der<br />
Wettbewerber einzuplanen, damit sie<br />
den jungen Unternehmer nicht völlig<br />
überraschend treffen.<br />
Er sollte mögliche Reaktionen<br />
durchdenken, um sofort mit geeigneten<br />
Gegenmaßnahmen reagieren<br />
zu können.<br />
Marktpotenzial einschätzen<br />
Voller Euphorie unterstellen viele<br />
Existenzgründer, dass der Markt bzw.<br />
das Marktpotenzial für das neue Angebot<br />
ausreichend groß ist.<br />
Sie arbeiten mit Hypothesen und<br />
Annahmen, die häufig nicht der Realität<br />
entsprechen. Für eine realistische<br />
Einschätzung helfen folgende<br />
Fragen:<br />
▸ Wie hoch wird der Durchschnittsumsatz<br />
pro Kunde sein?<br />
▸ Wie viele Kunden müssen pro<br />
Monat/pro Woche oder pro Tag<br />
bestellen bzw. kaufen?<br />
▸ Wie viele Interessenten müssen<br />
pro Monat/pro Woche oder pro<br />
Tag gewonnen werden, damit die<br />
gewünschte Kundenzahl erreicht<br />
wird? (Achtung: Nicht <strong>jede</strong>r Interessent<br />
kauft oder bestellt!)<br />
▸ Gibt es in dem vorgesehenen<br />
Einzugsgebiet genug mögliche
Management<br />
Kunden, die ihren Anbieter<br />
wechseln könnten?<br />
Die letzte Frage ist besonders<br />
wichtig. Da heute das Angebot größer<br />
ist als die Nachfrage, löst <strong>jede</strong>r<br />
neue Markteintritt einen Verdrängungswettbewerb<br />
aus.<br />
Wenn die Wettbewerber Kunden<br />
verlieren, werden sie nicht tatenlos<br />
zusehen.<br />
Jede Idee ist anders<br />
Zu den Themen Existenzgründung, Marketing,<br />
Werbung und PR gibt es massenweise<br />
Literatur. Die Grundaussage ist<br />
immer gleich: An einem oder mehreren<br />
Beispielen wird dargestellt, wie einfach<br />
es ist, eine Geschäftsidee erfolgreich zu<br />
realisieren. Alles wird einfach, so logisch<br />
und überzeugend beschrieben, dass bei<br />
den Lesern der Eindruck entsteht: Das<br />
kann ich auch! Doch dem ist nicht so,<br />
denn <strong>jede</strong> Geschäftsidee hat ihre eigenen<br />
Bedingungen. Hier die zwölf wichtigsten:<br />
Die Person/en<br />
Mentalität, Charakter, Denkweise,<br />
Reaktion, soziale Kompetenz, Ausdauer,<br />
Kontakt- und Überzeugungsfähigkeit sind<br />
personengebunden. Jede Person interpretiert<br />
die bestehenden Bedingungen und<br />
Möglichkeiten unterschiedlich und kommt<br />
zu anderen Ergebnissen.<br />
Die Idee<br />
Der „Erfinder“ hat zu seiner Idee eine<br />
andere Einstellung als der Nachahmer. Er<br />
ist überzeugt und setzt sie durch. Außerdem<br />
ist er in einer anderen Situation. Der<br />
Erfinder hat es einerseits schwerer, aber<br />
andererseits einen entscheidenden Vorteil,<br />
den Nachahmer nicht nutzen können:<br />
Die Medien berichten über ihn. Das ist<br />
kostenlose Werbung.<br />
Die Kenntnisse<br />
Wer eine neue Idee, ein neues Angebot<br />
realisiert, hat sich vorher sehr lange und<br />
intensiv mit dem Thema und den damit<br />
verbundenen Problemen beschäftigt.<br />
Nachfolgende laufen Gefahr, die Probleme<br />
zu übersehen oder sie nicht in vollem Umfang<br />
zu erkennen. Der Erste besitzt in der<br />
Regel ein deutlich größeres Wissen und<br />
kann es auch entsprechend nutzen.<br />
Die Umfeldbedingungen<br />
Die Umfeldbedingungen werden in<br />
den einschlägigen Ratgebern selten<br />
untersucht, obwohl sie oft einen entscheidenden<br />
Einfluss haben. Wurde der<br />
Finanzielle Mittel für die Werbung<br />
Neue Unternehmen sind auf dem<br />
Markt nicht bekannt. Um das zu ändern,<br />
muss in der Anfangsphase überdurchschnittlich<br />
viel Geld für Werbung<br />
und PR eingesetzt werden.<br />
Kreative Ideen<br />
Jetzt ist Kreativität gefragt. Jeder<br />
Existenzgründer, der etwas Neues zu<br />
Initiator von der Frau oder der Familie<br />
unterstützt? Welche Hilfen und Unterstützungen<br />
hat er erhalten? Haben ihm kompetente<br />
Freunde oder Bekannte geholfen?<br />
Wie groß war sein Startkapital?<br />
Das Engagement<br />
Wer etwas Neues entwickelt oder etwas<br />
Bestehendes deutlich verbessert, ist von<br />
der Richtigkeit seiner Zielsetzung und<br />
seiner Arbeit überzeugt. Nachahmer<br />
glauben auch an die Geschäftsidee,<br />
sind aber persönlich nicht so involviert.<br />
Der Erfinder hat sich lange und intensiv<br />
mit allen Details auseinandergesetzt<br />
und – wie man so sagt – sein „Herzblut“<br />
eingebracht.<br />
Das Einzugs- bzw. Verbreitungsgebiet<br />
Ein besonders häufiger Fehler ist, dass<br />
nicht ausreichend geprüft wird, ob das<br />
vorhandene Marktpotenzial im voraussichtlichen<br />
Einzugs- bzw. Verbreitungsgebiet<br />
für das eigene Angebot groß genug<br />
ist. Ein Ladengeschäft für Naturfußbodenbeläge<br />
benötigt ein wesentlich größeres<br />
Einzugsgebiet als ein Universal-Dienstleister<br />
für Haus- und Gartenarbeiten.<br />
Der Standort<br />
Der Standort entscheidet oft über den<br />
Erfolg einer Existenzgründung. Anbieter,<br />
die eine hohe Kundenfrequenz benötigen,<br />
siedeln sich in einer zentralen oder<br />
verkehrsgünstigen Lage an. Bei Anbietern,<br />
die zu ihren Kunden kommen, ist die<br />
Lage im Prinzip unwichtig. Spezialisten,<br />
die innerhalb einer Region ein monopolartiges<br />
Angebot haben, können sich auch<br />
außerhalb der Zentren ansiedeln.<br />
Ein weiterer Punkt ist die Verkehrslage.<br />
Unternehmen, die sich an stark frequentierten<br />
Straßen ansiedeln, haben<br />
den Vorteil, dass sie täglich tausende<br />
Kontakte zu den Passanten und Verkehrsteilnehmern<br />
haben, weil ihre Werbung,<br />
ihr Angebot wahrgenommen wird. Sie<br />
erreichen innerhalb kurzer Zeit eine hohe<br />
bieten hat, muss sich überlegen, wie<br />
er sein neues Angebot so darstellt,<br />
dass die Presse über ihn berichtet.<br />
Vor allem bei der der PR-Planung<br />
kommt es darauf an, anders als andere<br />
zu sein.<br />
Wer weiß, was ihn am Markt erwartet,<br />
kann entsprechend planen<br />
und die Bedingungen für sich optimieren.<br />
Hans-Jürgen Borchardt, E-Denia ▪<br />
Bekanntheit, ohne finanzielle Mittel für<br />
Werbung aufwenden zu müssen.<br />
Die Wettbewerber<br />
Selten kann man ohne Wettbewerber<br />
arbeiten. Da Wettbewerb aber Kampf<br />
um die Kunden heißt, sollte man seine<br />
Gegner kennen. Wer seine Gegner nicht<br />
kennt und sein eigenes Angebot nicht<br />
so gestaltet, dass er sich als die bessere<br />
Alternative präsentiert, muss über den<br />
Preis verkaufen. Der Wettbewerb über<br />
den Preis ist die denkbar schlechteste<br />
Lösung. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis<br />
es irgendjemand billiger macht.<br />
Die Marktbedingungen<br />
Die Marktbedingungen können von Region<br />
zu Region sehr verschieden sein. Was<br />
in Berlin richtig ist, gilt nicht automatisch<br />
auch für Regensburg oder Wilhelmshaven.<br />
Die Kaufkraft, das Kaufverhalten,<br />
die Verbrauchergewohnheiten, die regionalen<br />
Gepflogenheiten sind im Regelfall<br />
anders und können die Geschäftsidee<br />
mehr oder weniger stark beeinflussen.<br />
Die Startbedingungen<br />
Oft haben erfolgreiche Unternehmensgründer<br />
schon im Vorfeld Zusagen<br />
oder Verträge mit Abnehmern, die eine<br />
bestimmte Grundauslastung garantieren.<br />
Wer nicht eine ausreichend lange<br />
Anlaufzeit einplant, dem geht oft „die<br />
Puste“ aus.<br />
Der Neuigkeitscharakter<br />
Nachahmer haben den Vorteil Neuigkeit<br />
nur begrenzt. Eine Möglichkeit, die Pioniervorteile<br />
zu nutzen, <strong>besteht</strong> darin, das<br />
Angebot weiterzuentwickeln.<br />
Die finanziellen Mittel<br />
Jeder sollte sich <strong>jede</strong>r ausschließlich<br />
auf seinen tatsächlichen Finanzbedarf<br />
konzentrieren. Auf keinen Fall darf es<br />
„gerade so reichen“. Wer keine ausreichenden<br />
Reserven einplant, kommt beim<br />
ersten nicht geplanten Zwischenfall in<br />
Schwierigkeiten.<br />
www.mikado-online.de 41
Der innovative Balkon<br />
– innen im Mauerwerk<br />
liegende Stahlhülse<br />
– außen einen eingescho benen<br />
Leimholzkragbalken mit Metallabdeckung<br />
– darauf einen <strong>Holz</strong>belag mit<br />
Aussengeländer<br />
Tel: 08541/6554 | Fax: 2514<br />
Fa.Piske@t-online.de<br />
www.piske-innovationen.de<br />
���������������������<br />
berechenbar<br />
Kriterien mit dem BDZ vereinbart<br />
immer ohne Keilzinkenverbindungen,<br />
daher universell einsetzbar<br />
�������������������������������<br />
��������������������<br />
���������������������<br />
ORIGINAL<br />
EICHEN-HOLZNÄGEL<br />
EICHEN-RUNDSTÄBE<br />
Auf den Nagel kommt es<br />
an, wenn es die optimale<br />
Verbindung sein soll!<br />
Keine mühsame Einzelanfertigung.<br />
Wir fertigen in Serie in verschiedenen<br />
Größen und Formen aus massivem<br />
Eichenholz.<br />
42<br />
<strong>Holz</strong>nagelproduktion<br />
Osterfeldstr.1 · 49326 Melle<br />
Tel.:054 29/92 90-0<br />
Fax: 054 29/92 90-50<br />
E-Mail: info@holznaegel.de<br />
Internet: www.holznaegel.de<br />
Verbindung<br />
Schrauben genügt<br />
▴ Eine lange Senkkopfschraube<br />
und einige Vollgewindeschrauben<br />
reichen aus, um Koppelpfetten<br />
sicher miteinander zu verbinden<br />
Würth entwickelte eine neue Verbindungsmethode<br />
für Koppelpfetten, die<br />
den sog. „Einhängeeffekt“ nach der<br />
neuen DIN 1052 nutzt. Einzudrehen<br />
sind nur eine Scheibenkopfschraube<br />
und je nach Belastung zwei bis<br />
sechs Vollgewindeschrauben – jeweils<br />
rechtwinklig zur Sparrenpfette.<br />
Vorbohrung und Ausfräsungen<br />
sowie Setz- oder Klemmwerkzeuge<br />
sind damit überflüssig.<br />
Adolf Würth GmbH & Co. KG<br />
D-74650 Künzelsau<br />
Telefon 0 79 40/15-0<br />
www.wuerth.de<br />
mikado 11.2009<br />
Produkte<br />
Infrarotkamera<br />
Spürhunde und Sparfüchse<br />
Das Bau-Sperrholz „Finnforest Spruce protect“<br />
ist mit einem besonderen <strong>Holz</strong>schutzmittel imprägniert:<br />
Den nach DIN 68800 bzw. 68705-3 geforderten<br />
Pilzschutz übernimmt das bauaufsichtlich<br />
zugelassene <strong>Holz</strong>schutzmittel Boracol 10 Rh,<br />
das tief ins Sperrholz<br />
eindringt. Der<br />
neue <strong>Holz</strong>werkstoff<br />
ist außerdem gegen<br />
Schimmel behandelt,<br />
sodass die Platten<br />
für viele problematische<br />
Aufgaben<br />
bei Bau und Renovierung<br />
einsetzbar sind:<br />
bei Dächern über<br />
und Decken unter<br />
unbeheizten Räu-<br />
men, Dachüberständen<br />
und Räumen mit<br />
langfristig sehr hoher<br />
Kamerahersteller Flir stellte die neue Infrarotkamera „i7“ vor. Sie<br />
verbindet eine Infrarotauflösung von 120 x 120 Pixel mit einem<br />
auf 25° × 25° erhöhten Sichtfeld und einer Genauigkeit von ±2 %.<br />
Diese Kombination ermöglicht das einfache und schnelle Erkennen<br />
von mangelhafter Dämmung, Problemen bei Heiz-, Belüftungs- und<br />
Klimasystemen, Wärmelecks und zahlreichen anderen Problemen<br />
an Gebäuden. Für umfassende Analysen am Auftragsort stehen<br />
drei verschiedene Messmodi zur Verfügung: Punkt (mittig), Bereich<br />
(Min./Max.) und Isotherm (oberhalb/unterhalb).<br />
FLIR Systems GmbH Germany ı D-60437 Frankfurt am Main<br />
Telefon 0 69/9 50 09 00 ı www.flir.de<br />
▸ Die Flir i7 ist eine Weiterentwicklung der Kamera i5.<br />
Sie macht die Arbeit mit moderner<br />
Infrarottechnologie ab 2995 Euro (zzgl. MwSt.)möglich<br />
Bau-Sperrholz<br />
Feuchtgebiete ohne Pilze<br />
▴ Für Bereiche mit hoher Feuchtebelastung<br />
ist der<br />
neue <strong>Holz</strong>werkstoff „Spruce<br />
protect“ mit vorbeugendem<br />
Pilzschutz konzipiert<br />
relativer Luftfeuchtigkeit. Den <strong>Holz</strong>werkstoff<br />
gibt es in den Standardformaten 2500 x 1250<br />
und 2500 x 625 mm und in Stärken von 15, 18,<br />
21, 24, 27 und 30 mm mit stumpfen Kanten oder<br />
mit Nut und Feder.<br />
Finnforest Deutschland ı D-28237 Bremen<br />
Telefon 04 21/6 91 17 75 ı www.finnforest.de
Verbindung<br />
Produkte<br />
<strong>Holz</strong> bleibt unter sich<br />
<strong>Holz</strong>hausbauer Murr entwickelte ein<br />
Massivholzwandsystem mit neuartiger<br />
Verbindungstechnik. Um das Naturprodukt<br />
<strong>Holz</strong> nicht mit Leim oder Metall<br />
zu versetzen, kommt eine „Schraube<br />
aus <strong>Holz</strong>“ zum Einsatz. Ein spezieller<br />
Bohrmaschineneinsatz ermöglicht, mit<br />
Gewinde versehene <strong>Holz</strong>stifte in vorgebohrte<br />
Löcher zu schrauben. Das Massivholzwandsystem<br />
<strong>besteht</strong> aus beliebig<br />
vielen Schichten <strong>Holz</strong>, die diese<br />
Schraube verbindet.<br />
Hans Murr ı D-86633 Neuburg/Donau<br />
Telefon 0 84 31/4 77 60 ı www.murr.de<br />
Montageanlage<br />
Rechte Winkel für alle Größen<br />
Mit der All-in-One-Montageanlage<br />
„tectofix 3000“ lassen sich<br />
<strong>Holz</strong>balken für die Vorfertigung<br />
von Dach-, Wand- und Deckenelementen<br />
absolut rechtwinklig<br />
anlegen und aufspannen. Auf<br />
zwei parallel verlegten Lagen<br />
von Stahlträgern, die über Kreuz<br />
angeordnet sind und ein Raster<br />
bilden, liegen Pfosten und Riegel<br />
wie auf einem überdimensionalen<br />
Arbeitstisch exakt lotrecht<br />
Brandenburg·16816 Neuruppin<br />
Philipp-Oehmigke-Str.2·Fax 03391/5196-33 � 03391/5196-0<br />
Sachsen-Anhalt·06386 Elsnigk<br />
Scheudersche Straße 11·Fax 03 49 73/283-33 � 03 49 73/283-0<br />
NRW·50858 Köln<br />
Ackerwinde 28·Fax 02 21/55405822 � 02 21 / 554 0580<br />
www.opitz-holzbau.de·www.opitz-solar.de<br />
▴ Die neu entwickelte „Schraube<br />
aus <strong>Holz</strong>“ verbindet<br />
Hölzer ohne Leim und Metall<br />
nach Planvorgabe. Haltevorrichtungen<br />
fixieren sie so, dass sie<br />
sich nicht mehr verschieben. Die<br />
Anlage wird auf dem Boden der<br />
Werkhalle montiert, ist modular<br />
aufgebaut und rundum erweiterbar.<br />
So lassen sich <strong>Holz</strong>bau-Elemente<br />
<strong>jede</strong>r Größe vorfertigen.<br />
Bauer <strong>Holz</strong>bau GmbH<br />
D-74582 Gerabronn<br />
Telefon 0 79 52/9 25 90 24<br />
www.bauer-holzbau.de<br />
MDF-Platte<br />
Brandschutz in Schwarz<br />
Mit der „Topan MDF black FR“ brachte Glunz eine<br />
schwer entflammbare Variante seiner schwarz<br />
durchgefärbten MDF-Platten auf den Markt. Kombiniert<br />
mit einem 2-Komponenten-Acryl-Mehrschichtlack<br />
erfüllt das Produkt hohe Brandschutz-<br />
Standards, ist nach DIN EN 13501-1 zertifiziert<br />
und genügt auch einem hohen Designanspruch.<br />
Lieferbar sind Stärken von 10 bis 25 mm.<br />
Glunz AG ı D-49716 Meppen<br />
Telefon 0 59 31/4 05-0 ı www.glunz.de<br />
Wärmedämmung<br />
Recycling zum Energiesparen<br />
Mit neuen Glasswool-Produkten der Wärmeleitfähigkeit<br />
=0,032 antwortet Hersteller Ursa auf die gestiegenen Anforderungen<br />
der EnEV 2009. Durch verbesserte Spannkraft<br />
sind zweilagige Ausführungen ohne Durchhängen möglich.<br />
Hergestellt sind sie aus Rohstoffen, die in der Natur<br />
nahezu unbegrenzt vorkommen, und aus Altglas.<br />
Lieferbar sind sie als Spannfilz<br />
„SF 032 PLUS“ in 100 bis<br />
160 mm, als Untersparrenfilz<br />
„USF 032 PLUS“ in 60 mm<br />
und als Dämmfilz „DF 032-h“<br />
in 100 bis 160 mm Dicke.<br />
Ursa Deutschland GmbH<br />
D-04158 Leipzig<br />
Telefon: 03 41/52 11-100<br />
www.ursa.de<br />
▸ Altglas lässt sich zu<br />
einer guten<br />
Dämmung verarbeiten<br />
Sonnendynamisches Bauen · Industrieller <strong>Holz</strong>bau undSolarsysteme<br />
Firmenchef Martin Opitz Perfektion ausder OpitzZukunftsfabrik Opitz Solar Kompaktsysteme Individuell konstruierte Hausbausätze Opitz Dachkonstruktionen<br />
www.mikado-online.de 43
44<br />
mikado 11.2009<br />
Produkte<br />
Dämmplatten<br />
Nicht von Pappe<br />
Einen neuartigen ökologischen Dämmstoff meldete<br />
ein Startup-Unternehmen zum Patent an<br />
und brachte ihn nun auf den Markt. Längs- und<br />
querverklebte Wellplatten ergeben ein Element,<br />
das in Sachen Formstabilität, Wärmedämmung,<br />
Druckfestigkeit, Schalldämmung und Brandschutz<br />
gute Eigenschaften aufweist. Der Rohstoff<br />
Zellulose ist nachwachsend und zu 100 %<br />
recycelbar. Da vorhandene Anlagen der Verpackungsindustrie<br />
zum Einsatz kommen, sind<br />
die Produkte relativ kostengünstig herstellbar.<br />
Durch Verklebung mit Span-, Furnier- und<br />
Mehrschichtplatten sind zudem leistungsfähige<br />
Verbundelemente möglich.<br />
Z+B Verbundelement KG<br />
D-97705 Waldfenster<br />
Telefon 0 97 34/14 29<br />
www.verbundelement-kg.de<br />
▴ Längs- und querverklebte Wellplatten<br />
ergeben ein leistungsfähiges Dämmmaterial<br />
Bodentreppen<br />
Siegel gegen Schönrechner<br />
Wellhöfer bietet wärmegedämmte Bodentreppen<br />
an, die von einem unabhängigen Institut geprüft<br />
sind. Im sog. „Heizkastenverfahren“ wird dabei<br />
über einen Zeitraum von zwei Wochen der tatsächliche<br />
Wärmedurchgang der kompletten Bodentreppe<br />
ermittelt. Fehlt das Prüfsiegel, ist es möglich,<br />
dass lediglich für eine ideale Stelle des Deckels der<br />
U-Wert ausgerechnet und angegeben ist.<br />
Wellhöfer Treppen GmbH & Co. KG<br />
D-97084 Würzburg<br />
Telefon 09 31/6 14 05-0<br />
www.wellhoefer.de<br />
Spannbahnen<br />
Klöbt von beiden Seiten<br />
Zwei Klebestreifen im Überdeckungsbereich sorgen<br />
▴<br />
für ein dichtes Verkleben der<br />
Unterdeck- und der Unterspannbahnen<br />
Klöber führt für seine Unterdeck- und Unterspannbahnen<br />
der Permo-Produktlinie eine innovative<br />
Verklebetechnik ein. So sind diese<br />
Produkte nun mit zwei Klebestreifen im Überdeckungsbereich<br />
ausgerüstet und mit dem Namenszusatz<br />
SK² gekennzeichnet. Ein besonderer<br />
Vorteil ist die zügige und sichere Verarbeitung<br />
auf der Baustelle. Das „Kleber-auf-Kleber-System“<br />
verbessert die winddichte Verklebung.<br />
Eine kraftschlüssige Verbindung erfordert so<br />
einen geringeren Anpressdruck und die Verbindung<br />
ist auch unter Baustellenbedingungen<br />
verlässlich. Beide Klebestreifen sind mit einer<br />
Releasefolie ausgestattet, die die Klebestellen<br />
bei Transport und Verarbeitung schützt.<br />
Klöber GmbH & Co. KG<br />
D-58256 Ennepetal<br />
Telefon 0 23 33/98 77-0 ı www.kloeber.biz
Produkte<br />
Gipsfaser-Platte<br />
Wände für Lüftungsmuffel<br />
▴ Die Plattenoberfläche reinigt die Raumluft<br />
von gesundheitschädlichen Stoffen<br />
Die neue Gipsfaser-Platte<br />
„Fermacell greenline“<br />
reduziert und neutralisiert<br />
über eine spezielle<br />
werksseitige Beschichtung<br />
schädliche Stoffe<br />
oder unangenehme Gerüche<br />
aus der Raumluft.<br />
Ihre Herstellung erfolgt<br />
in einem umweltfreundlichen<br />
Verfahren auf der<br />
Basis von natürlichen<br />
Materialien. Die Ober-<br />
flächen nehmen in der Raumluft enthaltene gesundheitsschädliche<br />
Stoffe wie Aldehyde und Ketone auf und binden sie dauerhaft.<br />
Diese Wirkung bestätigte das unabhängige eco-Institut<br />
in Köln. Sie ist langjährig aktiv, auch unter Endbeschichtungen,<br />
wie z.B. unter Anstrichen.<br />
Fermacell GmbH<br />
D-47119 Duisburg ı Telefon 08 00/5 23 56 65<br />
www.fermacell.de<br />
Konstruktionsvollholz<br />
Präzision spart Material<br />
Ruser bietet mit seinem „Exakter“ ein genormtes, güteüberwachtes<br />
technisch getrocknetes Konstruktionsvollholz<br />
(KVH) an. Er fertigt es individuell nach Liste bis zu einem<br />
Querschnitt von 160 x 280 mm, stückgenau kommissioniert,<br />
ohne<br />
Verschnitt bis<br />
zu 14 m lang,<br />
auf Wunsch<br />
millimetergenau<br />
gekappt,<br />
<strong>jede</strong>s Bauteil<br />
mit Stirnseitenerkennung<br />
und Paketzet-<br />
▴ In 60 verschiedenen Querschnitten bis 160 x 280 mm tel. 60 Quer-<br />
liefert Ruser sein Konstruktionsvollholz (KVH) aus schnitte sind<br />
in der Regel<br />
innerhalb einer Woche nach Bestellung verfügbar. Im<br />
Gegensatz zur herkömmlichen Herstellung aus Stangenware<br />
oder Systemlängen gibt es bei Ruser bis zu 20 Prozent<br />
weniger Verschnitt.<br />
<strong>Holz</strong> Ruser GmbH & Co. KG<br />
D-24619 Bornhöved<br />
Telefon 0 43 23/9 05-0<br />
www.exakter-kvh.de<br />
WDVS für<br />
<strong>Holz</strong>fertig-<br />
und <strong>Holz</strong>rahmenbauten<br />
WDVS auf<br />
<strong>Holz</strong>lattung zur<br />
Mauerwerkssanierung<br />
WDVS zur<br />
Innenwanddämmung<br />
WDVS zur<br />
Direktmontage<br />
auf Mauerwerksfassaden<br />
INTHERMO GmbH<br />
Roßdörfer Str. 50<br />
Tel. 0 61 54/71-16 69<br />
D-64372 Ober-Ramstadt Fax 0 61 54/71- 408<br />
Wir geben <strong>Holz</strong> eine neue Dimension<br />
BS-<strong>Holz</strong>bauteile für den Ingenieurholzbau<br />
Gerade und gekrümmte Träger bis 60 m Länge<br />
Bögen, keilgezinkte Rahmen und Sonderformen, CNC-Abbund<br />
Gerades Brettschichtholz aus dem Expressprogramm<br />
Alle Querschnitte bis 1 m Höhe und 18 m Länge<br />
Just-in-time-Lieferung frei Haus<br />
Auf Wunsch abgebunden als montagefertiger Bausatz<br />
W. u. J. Derix GmbH & Co · Dam 63<br />
41372 Niederkrüchten · info@derix.de<br />
Tel 02163/89880 · Fax 02163/898887<br />
Internet: www.derix.de<br />
VIERFALT STATT<br />
EINFALT!<br />
INTHERMO hat ein<br />
WDV-System für <strong>jede</strong>s Haus.<br />
In <strong>jede</strong>m Fall dabei:<br />
Top-Beratung. Faire Preise. Erstklassige<br />
Qualität. Und immer eine prickelnde<br />
Idee, wenn Sie rund ums Dämmen und<br />
Verputzen Fragen haben.<br />
Rufen Sie uns an: 06154/71-16 69.<br />
Ihr INTHERMO Fachberater informiert<br />
Sie gerne näher.<br />
INTHERMO. So dämmt man am Bau!<br />
info@inthermo.de<br />
www.inthermo.de<br />
Industriestr. 24·49492 Westerkappeln<br />
Tel 05456/93 03 0 · Fax 05456/93 03 30<br />
E-Mail: info@poppensieker-derix.de<br />
Internet: www.poppensieker-derix.de<br />
Eine Auswahl unserer Referenzen finden Sie hier: www.derix.de<br />
Die ganze Bandbreite des <strong>Holz</strong>leimbaus<br />
www.mikado-online.de 45
Lausige Dampfsperre??<br />
www.energieundbau.de<br />
DAS Portal für<br />
� News / Fachartikel<br />
& Fachbeiträge<br />
� Baupreis-Datenbank<br />
� Planer-Datenbank<br />
�<br />
Energieeffi ziente<br />
Projekte u.v.m<br />
EnEV<br />
Erneuerbare Energien<br />
Altbausanierung<br />
Gebäudetechnik
�������������<br />
������ �������� ���� ����� ��������<br />
���������������������������������������������������������������������<br />
������������������ ��������������������� �������������������<br />
�������������������������������������������������������������<br />
Vorgefertigte Wand-, Dach-, Decken- und<br />
Gaubenelemente<br />
in allen Varianten mit U-Zeichen inklusiv Arbeitsvorbereitung<br />
liefert – schnell - preiswert<br />
73084 Salach – Tel. 07162/8420<br />
info@holzbau-moser.de<br />
09634 Hirschfeld – Tel. 035242/62349<br />
hirschfeld@holzbau-moser.de<br />
Lohnabbund und Massiv-<strong>Holz</strong>-Mauer<br />
aus Sachsen<br />
Abbundzentrum Dahlen GmbH &Co. KG<br />
-Massiv<br />
Gewerbestrasse 3 - Ökologisch, ohne Leim<br />
04774 Dahlen -Gesund und Behaglich<br />
Tel.: +49 (0) 34361 - 532 52 -Schnell<br />
Fax: +49 (0) 34361 - 532 53 -Ökonomisch<br />
-Freies Bauen<br />
Internet: www.abbund-dahlen.de; E-Mail: info@abbund-dahlen.de<br />
Hochleistungs-Bandsäge<br />
für Industrie, Handwerk und Gewerbe<br />
GS- und CEgeprüft<br />
In verschiedenen<br />
Ausführungen<br />
und Größen<br />
lieferbar.<br />
Fahrbar!<br />
Vogtmann-Bandsägen<br />
Max Boll Hersteller<br />
Vertrieb<br />
Schärfdienst<br />
Maschinen- und Stahlbau GmbH+Co GmbH KG<br />
Neue Straße 3 · D-79585 Steinen<br />
Telefon 0 76 27/5 10 · Telefax 0 76 27/5 20<br />
www.boll-maschinenbau.de<br />
E-Mail: Boll_GmbH@t-online.de<br />
������<br />
�������������<br />
���������������������<br />
Kragarm- und Palettenregale<br />
alle Größen – Hallen –<br />
Paletten und Container von:<br />
Layher Bautechnik GmbH<br />
89079 Ulm, Boschstraße 8<br />
Tel. 0731/4006-0, Fax. 0731/4006-100<br />
www.layher-bautechnik.de<br />
Klima fördern.<br />
Bonus für meine<br />
Zukunft!<br />
Macher mit Herz heute –<br />
mehr Vorbild denn je.<br />
���������<br />
�����������������������������������<br />
������������������������������� ������������������������<br />
�������� ����������������� ������������������������<br />
�������������������<br />
��������������������
MESSE FRANKFURT / WIEHAG<br />
Fortbildung<br />
15. Internationales <strong>Holz</strong>bau-Forum (IHF)<br />
Aus der Praxis – für die Praxis<br />
Wirtschaft, Markt, Ökologie, Energieeffizienz, Architektur, Tragwerke und<br />
Realisierung – darum dreht sich vom 2. bis 4. Dezember 2009 der größte europäische<br />
<strong>Holz</strong>baukongress in Garmisch-Partenkirchen.<br />
Das Garmisch-Partenkirchener<br />
Congress Centrum ist auch 2009<br />
wieder Austragungsort des dreitägigen<br />
Internationalen <strong>Holz</strong>bau-Forums<br />
(IHF). Wie letztes Jahr erwarten<br />
die Veranstalter weit über 1000<br />
Teilnehmer in der Alpenmetropole.<br />
Mehr als 60 Vorträge namhafter Referenten<br />
aus Forschung und Praxis<br />
informieren ausführlich über aktuelle<br />
und künftige Entwicklungen im<br />
<strong>Holz</strong>bau.<br />
Die ganze Breite des <strong>Holz</strong>baus<br />
Die Auftaktveranstaltung am Mittwochvormittag<br />
beschäftigt sich mit<br />
den Themen „Nachhaltigkeit, Ökologie<br />
und Zertifikate“ sowie der<br />
„Zukunft gemeinsamer <strong>Holz</strong>absatzförderung<br />
in Deutschland“. Nach-<br />
mittags geht’s dann weiter mit diesmal<br />
vier zeitgleich stattfindenden Prolog-<br />
Blöcken:<br />
48 mikado 11.2009<br />
▸ Architektur-Forum „Kultiviertes<br />
Bauen“<br />
▸ Fertighaus-Forum „Marktanalyse<br />
und Marktchancen“<br />
▸ <strong>Holz</strong>hausbau-Forum „Ökonomische<br />
Mehrwerte des nachhaltigen<br />
Bauens“<br />
▸ Verbindungstechnik-Forum<br />
„Schrauben und Kleben im <strong>Holz</strong>bau“<br />
Was die vier Prologe am Mittwoch<br />
als Einzelthema aufgreifen, vertiefen<br />
dann am Donnerstag und Freitag die<br />
sieben Themenblöcke des sog. „Kernforums“.<br />
Das internationale Veranstaltergremium<br />
unter der Federführung<br />
der Berner Fachhochschule Biel und<br />
der Hochschule Rosenheim präsentiert<br />
dabei hochkarätige Experten aus verschiedenen<br />
Ländern. Die Teilnehmer<br />
erhaltsen ein Update ihres Wissensstands<br />
zu folgenden Themen:<br />
▸ <strong>Holz</strong>umfeld: Die globale Krisenbewältigung<br />
und ihre Chancen<br />
◂ Die Frankfurter<br />
Messehalle 11<br />
von Hascher Jehle<br />
Architektur<br />
besitzt über 116 m<br />
gespannte<br />
Fachwerkträger.<br />
Alfons Brunauer<br />
stellt das<br />
spektakuläre<br />
Bauprojekt vor<br />
Das IHF-<br />
▸<br />
Programm bietet<br />
auch 2009<br />
eine große Palette<br />
spannender<br />
Vortragsthemen<br />
▸ <strong>Holz</strong>tragwerke: Organische<br />
Freiformflächen und ausgewählte<br />
internationale Großprojekte<br />
▸ Situation des <strong>Holz</strong>baus in<br />
Schweden<br />
▸ <strong>Holz</strong>brückenbau und Erlebnisstege<br />
▸ Energieeffizientes Bauen<br />
mit <strong>Holz</strong><br />
▸ Urbaner <strong>Holz</strong>bau: Forschung<br />
begleitet Realisierung<br />
Kein Fortschritt ohne Pioniere<br />
Auch in diesem Jahr dient das IHF<br />
als Rahmen, um Persönlichkeiten<br />
zu ehren, die sich große Verdienste<br />
bei der Entwicklung des Bauens mit<br />
<strong>Holz</strong> erworben haben. In einer Feierstunde<br />
erfahren Kommerzialrat Reinhold<br />
Mosser (Mosser <strong>Holz</strong>industrie,<br />
A-Randegg) und Prof. Dr. Peter Glos<br />
(TU München) eine angemessene<br />
Würdigung ihres Lebenswerks. ▪<br />
Ausführliche Infos zum Programm<br />
und zur Anmeldung gibt es im<br />
Internet: www.forum-holzbau.com<br />
→ Veranstaltungen
Fortbildung<br />
Vortragsprogramm des Kernforums<br />
Donnerstag, 3. Dezember 2009<br />
<strong>Holz</strong>umfeld: Strukturveränderungen – Krisen und ihre Chancen<br />
Moderation: Prof. Uwe Germerott, BFH Biel, CH-Biel<br />
▸ Die Welt nach der Krise: Was bleibt – was kommt?<br />
(Kai Gramke, Prognos, CH-Basel)<br />
▸ Green Building – Einflüsse aufs Planen und Bauen<br />
(Dr. Michael Bauer, Dress & Sommer Building Technologies,<br />
D-Stuttgart)<br />
<strong>Holz</strong>tragwerke: Freiformflächen – Konstruieren und Bauen<br />
in organischen Formen<br />
Moderation: Prof. Dr. Claus Wagner, Hochschule Rosenheim,<br />
D-Rosenheim<br />
▸ Bionische Architektur mit <strong>Holz</strong> – unsere Chance!<br />
(Hermann Blumer, SJB.Kempter.Fitze, CH-Herisau)<br />
▸ Toskana Therme (Mathias Hofmann, Hess-Wohnwerk,<br />
D-Kleineheubach)<br />
▸ Freiformen in <strong>Holz</strong> – Golfresort in Südkorea / Therme für<br />
ein 5-Sterne-Hotel in Bad Ragaz (Richard Jussel, Blumer-<br />
Lehmann, CH-Gossau)<br />
▸ Pompidou Metz – die Umsetzung (Jean de Gastines,<br />
Shigeru Ban Architects Europe and Jean de Gastines, F-Paris)<br />
<strong>Holz</strong>tragwerke: Ausgewählte<br />
internationale Objekte mit Ausstrahlung<br />
Moderation: Prof. Dr. Frank Lam, UBC Vancouver, CAN-<br />
Vancouver<br />
▸ Ästhetik pur – <strong>Holz</strong>bau und Fassade der Herbert Art Gallery<br />
(Marcus Fischer, Finnforest Merk, D-Aichach)<br />
▸ <strong>Holz</strong> statt Stahl – vier Fußballstadien in Quebéc<br />
(Eric Karsh, Equilibrium Consulting, CAN-Vancouver)<br />
▸ Freizeit- und Schwimmzentrum „Les Thermes“ (Heinrich<br />
Werner Ochs, Ochs GmbH, D-Kirchberg; Axel Christmann,<br />
Hermann & Valentin et Associes, LUX-Remerschen)<br />
▸ Messehalle 11 Frankfurt am Main<br />
(Alfons Brunauer, Wiehag, A-Altheim)<br />
Freitag, 4. Dezember 2009<br />
Block A<br />
Gastland Schweden<br />
Moderation: Tobias Schauerte, Växjö University, S-Växjö<br />
▸ Schwedischer <strong>Holz</strong>bau von 1994 bis 2008 (Niclas Svensson,<br />
Sveriges Träbyggnadskansli, S-Stockholm)<br />
▸ Realisierte <strong>Holz</strong>bauobjekte der letzten Jahre aus<br />
architektonischer Sicht (Prof. Magnus Silfverhielm,<br />
AIX arkitekter AB, S-Stockholm)<br />
▸ Industrieller <strong>Holz</strong>bau<br />
(Prof. Lars Stehn, Lulea Tekniska Universitet, S-Lulea)<br />
▸ Herausforderungen im <strong>Holz</strong>bau<br />
(Prof. Charlotte Bengtsson, SP Trätek, S-Boras)<br />
▸ Limnologen-Potpourri – Praktische Erfahrungen mit<br />
achtgeschossigen <strong>Holz</strong>häusern<br />
(Prof. Erik Serrano, Växjö Universitet, S-Växjö)<br />
▸ Zukunftsstrategie – <strong>Holz</strong>stadt 2012<br />
(Prof. Erland Ullstad, Växjö kommun, S-Växjö; Niclas<br />
Svensson, Sveriges Träbyggnadskansli, S-Stockholm)<br />
Block B<br />
Brücken und Erlebnissteige<br />
Moderation: Prof. Michael<br />
Flach, Universität Innsbruck,<br />
A-Innsbruck<br />
▸ Bestandsanalyse<br />
von <strong>Holz</strong>brücken mit<br />
zerstörungsfreien und<br />
zerstörungsarmen<br />
Prüfverfahren (Dr. Andreas<br />
Hasenstab, Remmers<br />
Fachplanung, D-Löningen)<br />
▸ Fußgängerbrücke Oloron St.<br />
Marie (Jean-François Blassel, RFR-Paris, F-Paris)<br />
▸ Blockverleimte Brücken für die Bundesgartenschau<br />
(Prof. Dr. Johann Pravida, HS Rosenheim, D-Rosenheim)<br />
▸ Eine Brücke für den Drachenkönig in Buthan<br />
(Wolfram Kübler, Walt + Garmarini, CH-Zürich)<br />
▸ Wipfelwanderweg Almfrische Rachau<br />
(Wolfgang Wild, Almholz Vertriebs-GmbH, A-Fladnitz)<br />
▸ Hochmoorerlebnispfad im Wilden Kaiser<br />
(Dr. Christian Stöffler, FS1-ZT GmbH, A-Innsbruck)<br />
Block C<br />
Energieeffizientes Bauen<br />
Moderation: Prof. Andreas Müller, BFH Biel, CH-Biel<br />
▸ Gebäudeformbeiwert als Indikator für den Heizenergiebedarf<br />
(Prof. Kimmo Lylykangas, TU Helsinki, SF-Helsinki)<br />
▸ Von der Energieschleuder zum Nullenergiehaus – zwei<br />
aktuelle Beispiele (Beat Kämpfen, Kämpfen für Architektur,<br />
CH-Zürich)<br />
▸ eco2building – Energieeffizienz und Ökonomie in <strong>Holz</strong> für<br />
Industrie und Gewerbe (Prof. Dr. Claus Kahlert,<br />
ebök Institut für Effizienzforschung, D-Tübingen)<br />
▸ Energieflüsse und gesunde Innenraumluft im<br />
Plusenergiehaus – gemessene Werte<br />
(Werner Setz, Setz Architektur, CH-Rupperswil)<br />
▸ Energieeffiziente Gebäudehülle in <strong>Holz</strong> – Neubau des<br />
Headquarters der Salon AG (Prof. Dr.-Ing. M. Norbert Fisch,<br />
IGS TU Braunschweig, D-Braunschweig)<br />
Epilog<br />
Urbaner <strong>Holz</strong>bau – Forschung<br />
begleitet Realisierung<br />
Moderation: Prof. Wolfgang Winter, TU Wien, A-Wien<br />
▸ Brandschutztechnische Lösungen für den vielgeschossigen<br />
<strong>Holz</strong>wohnbau (Martin Teibinger, <strong>Holz</strong>forschung Austria,<br />
A-Wien)<br />
▸ Unterdrückung der Schall-Längsleitung im Massivholzbau<br />
(Franz Dolezal, <strong>Holz</strong>forschung Austria, A-Wien)<br />
▸ Wege der Planung beim urbanen <strong>Holz</strong>-Wohnbau (Johannes<br />
Kaufmann, Johannes Kaufmann Architektur, A-Dornbirn)<br />
▸ Schul- und Bürobauten in der Steiermark am Beispiel<br />
Wildon, Mayer-Melnhof und Kindergarten Leoben<br />
(Werner Nussmüller, Nussmüller Architekten, A-Graz)<br />
www.mikado-online.de 49<br />
MIKADO
Fortbildung<br />
Tipps und Termine<br />
Kassel<br />
Seminar Flexible Preisbildung<br />
Aufträge mit hart kalkulierten Preisen entscheiden über möglichen<br />
Gewinn oder Verlust eines Unternehmens. Der harte Wettbewerb<br />
fordert immer neue Tiefstpreise. Das Seminar zeigt,<br />
wie Handwerker erfolgreich Preisober- und Preisuntergrenzen<br />
ermitteln. Die Referenten erläutern mit Beispielen aus dem<br />
Arbeitsalltag, wie sich die Ermittlung der Preise unmittelbar auf<br />
das Ergebnis auswirkt. Praktische Übungen helfen, das erlernte<br />
Wissen sofort im eigenen Betrieb anzuwenden.<br />
Veranstaltungsort: Kassel ı Termin: 27. November 2009<br />
Teilnahmegebühr: 299 Euro<br />
Informationen: www.weka-akademie.de → Handwerk<br />
Kassel<br />
Gesellenschulung Dämmtechnik<br />
Um die Ausführungskompetenz zu erhöhen und Fehler bei der<br />
Anwendung zu vermeiden, veranstaltet die „Fördergemeinschaft<br />
<strong>Holz</strong>bau und Ausbau“ eine Gesellenschulung zur „Fachkraft<br />
Dämmtechnik <strong>Holz</strong>bau, Ausbau & Modernisierung“. Die eine<br />
Hälfte der insgesamt 26 Stunden sind Praxisübungen für die<br />
fachgerechte Ausführung von Anschlüssen, Durchdringungen<br />
und Fugen. Die andere Hälfte befasst sich mit Fachtheorie.<br />
Veranstaltungsort: Kassel ı Termin: 19. bis 21. November 2009<br />
Teilnahmegebühr: 195 Euro (Innungsbetriebe) / 255 Euro<br />
Infos: www.fg-holzbau.de<br />
Frankfurt/M. ı Hamburg ı Berlin ı Stuttgart ı München<br />
Baufachtagung Perfekte Gebäudehülle<br />
Das effiziente und reibungslose Zusammenarbeiten<br />
der unterschiedlichen Gewerke<br />
steht auch bei der 14. Baufachtagung<br />
im Mittelpunkt. Die Referenten<br />
aus verschiedenen Unternehmen zeigen<br />
innovative Dienstleistungen, Werkzeuge<br />
und Softwareprodukte. Die Vorträge<br />
drehen sich um die EnEV 2009, den Gebäudeumbau<br />
in Passivhausstandard, den<br />
Einsatz erneuerbarer Energien, die Umnutzung<br />
von Wohnungen sowie Schall-<br />
und Brandschutz.<br />
Veranstaltungsort: Hamburg ı Termin: 16. November 2009<br />
Veranstaltungsort: Berlin ı Termin: 18. November 2009<br />
Veranstaltungsort: Stuttgart ı Termin: 1. Dezember 2009<br />
Veranstaltungsort: München ı Termin: 3. Dezember 2009<br />
Teilnahmegebühr: 95 Euro ı Infos: www.baufachtagung.de<br />
50 mikado 11.2009<br />
Darmstadt<br />
Fernlehrgänge zum Energieberater<br />
Verschiedene Fernlehrgänge für Energieberater<br />
mit zertifiziertem Abschluss<br />
bietet die TU Darmstadt an. Die Teilnehmer<br />
lernen mit einem multimedialen<br />
Trainingssystem ort- und zeitunabhängig.<br />
Jeder bestimmt Start,<br />
Lernzeiten und Lerntempo selbst.<br />
Fragen beantwortet ein Tutorenteam.<br />
Einzige Präsenzveranstaltung ist die<br />
Abschlussprüfung.<br />
Veranstaltungsort: zu Hause / im Büro<br />
Termin: <strong>jede</strong>rzeit möglich<br />
<strong>Prüfung</strong>sort: Darmstadt ı Teilnahmegebühr: 1790 Euro<br />
Infos: www.energieberater-ausbildung.de<br />
Hamburg<br />
Tag der <strong>Holz</strong>wirtschaft<br />
Um „<strong>Holz</strong>technolgie zwischen<br />
Grundlagenforschung, Industrie-<br />
nähe und Politikberatung“ dreht<br />
sich das wissenschaftliche Symposium<br />
mit hochkarätigen Referenten.<br />
Veranstaltungsort: Hamburg<br />
Termin: 13. November 2009<br />
Teilnahmegebühr: Vorträge kostenfrei,<br />
Abendprogramm 45 Euro<br />
Infos: www.holzwirtschaft.org/<br />
tagderholzwirtschaft<br />
Heilbronn ı St. Johann ı Wismar ı Brilon<br />
Seminar DIN 1052 effizient anwenden<br />
Zweitägige Seminare bietet der österreichische <strong>Holz</strong>werkstoffhersteller<br />
Egger an. Der erste Tag befasst sich mit der neuen<br />
DIN 1052:2008-12, der zweite mit der Entwicklung erfolgreicher<br />
Verkaufsstrategien vom Erstgespräch bis zur Kundenbindung.<br />
Veranstaltungsort: Heilbronn<br />
Termin: 27. und 28. November 2009<br />
Veranstaltungsort: St. Johann/Tirol<br />
Termin: 15. und 16. Januar 2010<br />
Veranstaltungsort: Wismar<br />
Termin: 19. und 20. Februar 2010<br />
Veranstaltungsort: Brilon<br />
Termin: 26. und 27. Februar 2010<br />
Teilnahmegebühr: 149 Euro ı Infos: www.egger.com/holzbau
<strong>Holz</strong>bau & Forschung<br />
Feldstudie<br />
Dauerhaftigkeit von Blockhäusern<br />
Kaum eine andere <strong>Holz</strong>bauweise diskutieren Fachkreise so kontrovers wie<br />
den Blockbau. Eine Felduntersuchung an 20 Objekten<br />
ergab wertvolle Fakten zu den Themen Dauerhaftigkeit und Risikopotenziale.<br />
Blockbalken sind im Gegensatz<br />
zu Bauteilen mit wasserabweisenden<br />
Bekleidungen in vielen Fällen<br />
direkt der Witterung ausgesetzt.<br />
Erschwerend kommt hinzu, dass die<br />
Konstruktionen oft 1000 bis 1500 lfm<br />
Außenfugen und zahlreiche Hirnholzflächen<br />
aufweisen – etwa bei<br />
den Eckverkämmungen.<br />
Bisherige Regelungen des baulichen<br />
<strong>Holz</strong>schutzes in DIN 68800-2<br />
(<strong>Holz</strong>schutz: Vorbeugende bauliche<br />
Maßnahmen im Hochbau) sahen<br />
in solchen Fällen (Gebrauchsbzw.<br />
Nutzungsklasse 3) prinzipiell<br />
die Anwendung eines vorbeugenden<br />
chemischen <strong>Holz</strong>schutzes nach DIN<br />
68800-3 (<strong>Holz</strong>schutz: vorbeugender<br />
Schutz von <strong>Holz</strong> mit <strong>Holz</strong>schutzmitteln)<br />
vor. Dabei werden Blockhäuser<br />
– nicht zuletzt aus gesundheitlichen<br />
Erwägungen – seit jeher ohne<br />
chemischen <strong>Holz</strong>schutz errichtet. Einer<br />
Vielzahl dauerhafter Blockbauten<br />
stehen einzelne Gebäude mit vorzeitigem<br />
Versagen gegenüber.<br />
Im Auftrag der Gütegemeinschaft<br />
Blockhausbau e.V. führte Josef<br />
Egle mit Unterstützung von Baudirektor<br />
i.R. Borimir Radovic eine<br />
Felduntersuchung zu Dauerhaftigkeit<br />
und Risikopotenzialen von Blockbauten<br />
durch.<br />
Zwanzig Blockhäuser<br />
unter der Lupe<br />
Für die Untersuchungen wählten die<br />
<strong>Holz</strong>bauspezialisten 20 Wohngebäude<br />
im Alter zwischen 10 und 150<br />
Jahren in Regionen unterschiedlicher<br />
Höhe und Schlagregenbeanspruchung<br />
in Deutschland und in<br />
der Schweiz aus. 14 Objekte waren<br />
in Fichte, vier in Kiefer und je eines<br />
www.mikado-online.de 51
<strong>Holz</strong>bau & Forschung<br />
◂ Bild 1: Nach<br />
teilweiser<br />
Entfernung von<br />
Riesel tritt<br />
ein weitgehend<br />
zerstörter<br />
Schwellenbalken<br />
hervor<br />
(Bj. 1989)<br />
◂ Bild 2:<br />
Strukturelle<br />
Schädigungen<br />
Unterzug/<br />
Balkonträger<br />
und Aufdopplung<br />
(Bj. 1983)<br />
◂ Bild 3:<br />
Geringfügiger<br />
Befall<br />
durch holzabbauende<br />
Pilze an Hirnholzflächen<br />
und<br />
Schwindrissen im<br />
Schwellenbereich<br />
(Bj. 1967)<br />
◂ Bild 4:<br />
Oberflächiger<br />
Pilzbefall.<br />
Die Schwelle liegt<br />
direkt auf Steinplatten<br />
(Bj. 1965)<br />
Bild 5: Erhöhte<br />
▸<br />
Auswasch-<br />
beanspruchung,<br />
keine<br />
Schädigung der<br />
Schwellenbalken<br />
(LA, Bj. 1930)<br />
52 mikado 11.2009<br />
in Lärche und Douglasie gebaut. Ein<br />
Gebäude war in Rundstammbauweise,<br />
die anderen in Vierkantkonstruktion,<br />
davon 16-mal einschalig,<br />
zweimal zweischalig und einmal in<br />
Senkrechtbauweise.<br />
Knackpunkte überprüfen<br />
Vorrangig erstreckten sich die Untersuchungen<br />
und Messungen auf die<br />
bewitterten Gebäudeseiten, insbesondere<br />
Schwellen, Eckverkämmungen,<br />
Fenster, Türen, Balkenlängsstöße und<br />
weitere Anschlüsse.<br />
Neben einer detaillierten Erfassung<br />
des baulichen Zustands und<br />
<strong>Holz</strong>feuchtemessungen prüften die<br />
Experten die Blockbalken auf einen<br />
Befall durch holzabbauende Pilze<br />
oder Insekten.<br />
Bei allen Gebäuden waren die<br />
Schwellenhölzer in der gleichen<br />
<strong>Holz</strong>art wie die weiteren Wandbalken<br />
ausgeführt. Ausgehend von<br />
Baukonstruktion, Altersklasse und<br />
Schwindfugen wurden anscheinend<br />
fünf Objekte lufttrocken verarbeitet,<br />
die übrigen waren technisch getrocknet.<br />
Alle zwanzig Gebäude waren mit<br />
„üblichen“ Dachüberständen ausgeführt<br />
(Traufe ca. 80 – 150 cm, Giebel<br />
ca. 100 – 200 cm).<br />
Bei der Hälfte der Gebäude war an<br />
mindestens einer Außenwand Brennholz<br />
unter Dach gelagert. Ein weiteres<br />
Gebäude befindet sich etwa<br />
200 m vom Rundholzplatz eines Sägewerkes<br />
entfernt, ein anderes ca.<br />
500 m von einem landwirtschaftlichen<br />
Anwesen mit dokumentiertem<br />
Hausbockbefall.<br />
Die wichtigsten<br />
Untersuchungsergebnisse<br />
1. Befall durch holzabbauende Pilze<br />
Fünf der zwanzig Objekte waren<br />
durch holzabbauende Pilze in ganz<br />
unterschiedlicher Intensität befallen:<br />
Zwei Schwellenbalken bei einem<br />
Garagenanbau zur Westseite<br />
hatten holzabbauende Pilze<br />
(Blättlinge) weitgehend zerstört.<br />
Die Balken mit einer Dicke von<br />
90 mm hatten über einen Zeitraum<br />
von etwa zehn Jahren direkten<br />
Erdkontakt. Zusätzlich zu<br />
holzabbauenden Pilzen zeigten<br />
sich hier auch Fraßgänge von tierischen<br />
<strong>Holz</strong>schädlingen (Bild 1).<br />
Fortgeschrittene Schädigungen<br />
durch holzabbauende Pilze zeigten<br />
sich weiterhin an einem als Balkonträger<br />
verlängerten Deckenunterzug<br />
einschließlich einer darüber<br />
befindlichen Aufdopplung<br />
(Bild 2). Der Unterzug besaß wegen<br />
statischer Überlastung ein leichtes<br />
Gefälle zur Innenseite. Die baulichen<br />
Anschlüsse zwischen Unterzug,<br />
Aufdopplung und den Balkonbohlen<br />
waren durch Laubreste<br />
stark verschmutzt. Die Balkon-<br />
bodenbretter waren an der schadhaften<br />
Stelle mit einem stumpfen<br />
Längsstoß ausgeführt.<br />
Bei zwei Objekten mit markanten<br />
Schwindrissen im Vorkopfbereich<br />
stellten die Prüfer im Schwellenbereich<br />
geringfügige Störungen<br />
durch holzabbauende Pilze fest<br />
(Bilder 3 und 4).<br />
Eine punktuelle oberflächige<br />
Schädigung durch holzabbauende<br />
Pilze zeigte sich hinter einem<br />
Blumenkasten an einem Wochenendhaus.<br />
Vermutlich infolge<br />
Schlagregen und Ausspülung lagerte<br />
Blumenerde direkt an einem<br />
Blockbalken an. Der <strong>Holz</strong>feuchtegehalt<br />
betrug an dieser Stelle<br />
mehr als 30 %. Etwa 20 cm entfernt<br />
am gleichen Balken waren<br />
es etwa 14 %.<br />
2. Befall tierische <strong>Holz</strong>schädlinge<br />
Ein zwischenzeitlich abgestorbener<br />
Insektenbefall durch Anobien<br />
und Hausbock war bei einem historischen<br />
Blockbau (ca. 150 Jahre)<br />
gegeben.
<strong>Holz</strong>bau & Forschung<br />
Mit Ausnahme der dargestellten<br />
Schwellenbalken mit etwa zehnjährigem<br />
Erdkontakt konnte an<br />
keinem weiteren Objekt mit offenkundiger<br />
technischer Trocknung<br />
ein Befall durch tierische <strong>Holz</strong>schädlinge<br />
festgestellt werden. Erhöhte<br />
Risikopotenziale wie angelagertes<br />
Brennholz, unmittelbare<br />
Nähe zu einem Rundholzplatz bzw.<br />
zu einem dokumentierten Hausbockbefall<br />
blieben ohne Auswirkungen.<br />
3. Spritzwasserschutz<br />
Die Bodenfreiheit der tragenden<br />
<strong>Holz</strong>konstruktion im Schwellenbereich<br />
lag überwiegend zwischen 0<br />
und 15 cm. Die <strong>Holz</strong>oberflächen in<br />
Bodennähe zeigten bei allen Gebäuden<br />
an den Wetterseiten erhöhte<br />
Auswaschbeanspruchungen,<br />
jedoch keine Schädigungen. Gleiches<br />
gilt für diverse senkrechte<br />
<strong>Holz</strong>stützen (Bild 6).<br />
4. Längsstöße Blockbalken<br />
Etwa zwei Drittel der untersuchten<br />
Gebäude hatten auch an der Wetterseite<br />
Längsstöße in den Blockaußenwänden<br />
mit Fugen von ca.<br />
0 – 3 mm. Die Stöße waren stumpf<br />
mit innen liegenden vertikalen Absperrungen<br />
(z.B. Fremdfedern oder<br />
Zapfenverbindungen). Ein Schädlingsbefall<br />
lag hier bei keinem der<br />
untersuchten Objekte vor.<br />
5. Sperrbahnen im Schwellenbereich<br />
Bei etwa der Hälfte der Objekte<br />
war zwischen Unterbau und <strong>Holz</strong>konstruktion<br />
keine Sperrbahn zu<br />
erkennen. Der <strong>Holz</strong>feuchtegehalt<br />
im Schwellenbereich aller Objekte<br />
wurde auf den witterungsbeanspruchten<br />
Gebäudeseiten mit<br />
14 bis 20 % ermittelt. Strukturelle<br />
Schädigungen waren (mit Ausnahme<br />
der erwähnten Schwellenbalken<br />
mit jahrelangem Erdkontakt)<br />
nicht feststellbar.<br />
6. <strong>Holz</strong>verfärbende Pilze<br />
An allen 20 Objekten konnten<br />
holzverfärbende Pilze (diverse<br />
Schimmelpilzgattungen) in unterschiedlicher<br />
Intensität, dabei<br />
ohne Auswirkungen auf die Festigkeit<br />
des <strong>Holz</strong>es, ausgemacht<br />
werden (Bilder 7 – 9). Intakte, ausreichend<br />
diffusionsoffene Anstriche<br />
sind offensichtlich in der Lage,<br />
die Ansiedlung solcher Pilzgattungen<br />
zu reduzieren, gänzlich vermeiden<br />
können sie sie nicht. Überwiegend<br />
waren die untersuchten<br />
Objekte mit einem intakten Lasuranstrich<br />
versehen, vier Gebäude<br />
waren unbehandelt.<br />
Anforderungen an<br />
dauerhafte Blockbauten<br />
Fachgerecht errichtete Blockhäuser<br />
sind von großer Dauerhaftigkeit.<br />
Sie weisen auch bei direkter Bewitterung<br />
eine hohe Resistenz gegen<br />
pflanzliche und tierische <strong>Holz</strong>schädlinge<br />
auf.<br />
Rascher, ungehinderter Wasserablauf<br />
in Verbindung mit rissarmen<br />
<strong>Holz</strong>sortimenten sind allgemeine<br />
Anforderungen des Blockbaues und<br />
konnten bei der vorliegenden Untersuchungen<br />
bestätigt werden.<br />
Feuchteanreicherungen bei horizontalen<br />
Nut-Feder-Verbindungen,<br />
Eckverkämmungen, Hirnholzflächen<br />
und Längsstößen führen aufgrund<br />
◂ Bild 6:<br />
Auswaschbeanspruchung<br />
<strong>Holz</strong>stütze<br />
mit Bodenabstand<br />
8 cm, keine<br />
Schädigung<br />
(Bj. 1992)<br />
▸ Bild 7:<br />
<strong>Holz</strong>verfärbende<br />
Pilze an der<br />
Wetterseite,<br />
Über-Eck-Lagerung<br />
von Brenn holz<br />
(Bj. 1987)<br />
◂ Bild 8:<br />
Feuchtespuren und<br />
holzverfärbende<br />
Pilze am Übergang<br />
Streichsparren-<br />
Giebelwand infolge<br />
Tauwasser<br />
(Bj. 1992)<br />
Bild 9:<br />
▸<br />
Schimmelpilz<br />
in der Umgebung<br />
eines<br />
Balkonhandlaufs<br />
(Bj. 1992)<br />
der Sorptionsfähigkeit von Massivholz<br />
zu keinen Schädigungen. Erdkontakt,<br />
aber auch Feuchtenester in<br />
Verbindung mit Schmutzablagerungen<br />
stellen ein beachtliches Risikopotenzial<br />
dar. Ein Insektenbefall bei<br />
technisch getrockneten Blockwänden<br />
ist nicht zu erwarten.<br />
Die wesentlichen Ergebnisse dieser<br />
Felduntersuchung fanden u. a. Berücksichtigung<br />
in der Überarbeitung<br />
der RAL-Güterichtlinien Blockhausbau<br />
RAL GZ 402 und in Stellungnahmen<br />
zur aktuellen Neufassung<br />
der DIN 68800-2 (Vorbeugende bauliche<br />
Maßnahmen).<br />
Josef Egle, Übersee ▪<br />
Josef Egle arbeitet als IHK-<br />
Sachverständiger für <strong>Holz</strong>hausbau.<br />
Das Unternehmen EGLE<br />
ENGINEERING ist eine amtlich<br />
anerkannte Überwachungs- und<br />
Zertifizierungsstelle für beidseitig<br />
bekleidete <strong>Holz</strong>tafelelemente und<br />
Fremdüberwachungsstelle für die<br />
Gütegemeinschaft Blockhausbau<br />
e.V. www.egle-engineering.de<br />
www.mikado-online.de 53
Grundsätzlich gilt: Jedes Bedachungsmaterial<br />
hat eine bestimmte<br />
Regeldachneigung. Der Begriff<br />
aus dem Regelwerk ist definiert<br />
als „… die unterste Dachneigungsgrenze,<br />
bei der sich in der Praxis<br />
eine Dachdeckung als regensicher erwiesen<br />
hat.“ Die ist meist den Angaben<br />
und Richtlinien der jeweiligen<br />
Hersteller zu entnehmen. Bei einem<br />
Biber ist die Regeldachneigung von<br />
30° notwendig, da er über keinerlei<br />
Verfalzung verfügt und nur über die<br />
Doppelüberdeckung und den Halbverband<br />
seine Regeneintragsicherheit<br />
erlangt. Auch für klassische<br />
Doppelmuldenfalz- und Reformziegel<br />
gilt eine Regeldachneigung von<br />
Zimmermeisterdach Anwendungstechnik<br />
Anwendungstechnik<br />
Flach geneigt hat’s in sich<br />
Je flacher das Dach, desto höher die Anforderungen an das Deckungsmaterial.<br />
Dachneigungen bis zu 10° sind für moderne Tondachziegel problemlos, vorausgesetzt,<br />
Design, Ausstattung und Oberfläche unterstützen Regen- und Windeintragssicherheit.<br />
54 mikado 11.2009<br />
30°, für Flachdachziegel liegt sie bei<br />
22°. Doch damit kommt man in der<br />
Praxis heute nicht mehr weit. In den<br />
1990er-Jahren hat sich bei den klassischen<br />
Flachdachziegel ein großer<br />
Entwicklungssprung vollzogen. Damit<br />
erweitern heute die innovativen<br />
Verfalzungstechniken den Spielraum<br />
des Dachdeckers und des Architekten<br />
erheblich.<br />
Zusätzliche Maßnahmen<br />
Laut Regelwerk des Deutschen Dachdeckerhandwerks<br />
sind Zusatzmaßnahmen<br />
erforderlich, wenn<br />
▸ die Dachneigung die Regeldachneigung<br />
unterschreitet<br />
Flach geneigtes<br />
▴<br />
Dach,<br />
eingedeckt mit<br />
„Premion“<br />
„Nuance“ von<br />
Creaton<br />
in Schieferton<br />
engobiert<br />
▸ das Dach konstruktive Besonderheiten<br />
(wie z.B. Fledermausgauben<br />
oder Tonnendächer) aufweist<br />
▸ das Dachgeschoss als Wohnraum<br />
genutzt wird<br />
▸ klimatische Verhältnisse dies<br />
notwendig machen (wie z.B. die<br />
exponierte Wetterlage des<br />
Gebäudes an der Küste oder in<br />
Schneeregionen)<br />
▸ der Bebauungsplan nur sehr<br />
flache Dachneigungen zulässt<br />
Wenn einer oder mehrere dieser<br />
Punkte zum Tragen kommen, ist<br />
eine Unterspannung, eine überlappte<br />
oder verfalzte Unterdeckung, eine<br />
verschweißte oder verklebte Unterdeckung,<br />
ein regensicheres oder im
Extremfall auch ein wasserdichtes<br />
Unterdach auszuführen. Die Regeneintragsicherheit<br />
muss dann im Ergebnis<br />
der gesamte Dachaufbau und<br />
nicht mehr die Dacheindeckung allein<br />
gewährleisten.<br />
Regeln und Herstellerangaben<br />
Die Dacheindeckung muss aber nicht<br />
immer strikt nach dem Regelwerk –<br />
also den „anerkannten Regeln der<br />
Technik“ – erfolgen, sondern kann<br />
auch nach den Herstellerangaben –<br />
also dem Stand der Technik – ausgeführt<br />
werden. Entscheidend hierfür<br />
ist die gemeinsame Abstimmung mit<br />
dem Bauherrn.<br />
Ein Rechenbeispiel soll den Kostenvorteil<br />
einer Ausführung nach dem<br />
Stand der Technik verdeutlichen: Für<br />
einen großen Supermarkt mit einer<br />
Zimmermeisterdach Anwendungstechnik<br />
Gesamtdachfläche von 1000 m² ist<br />
die Verwendung eines Flachdachziegels<br />
ausgeschrieben, da die Dachneigung<br />
nur 14° beträgt. Das Gebäude<br />
ist in einer exponierten Lage erbaut<br />
und verfügt zudem über sehr lange<br />
Sparren. Gemäß dem Regelwerk<br />
würde hier die Regeldachneigung des<br />
Flachdachziegels um 8° unterschritten<br />
werden und es gäbe zudem drei<br />
weitere erhöhte Anforderungen. Es<br />
müsste also ein wasserdichtes Unterdach<br />
ausgeführt werden.<br />
Als geschätztes bundesdeutsches<br />
Mittel dürfte der Quadratmeterpreis<br />
bei einem wasserdichten Unterdach<br />
um die 12 Euro liegen. Bei 1000 m²<br />
ergäbe das in der Summe Gesamtkosten<br />
von 12 000 Euro.<br />
Würde der Verarbeiter hier nun beispielsweise<br />
nach den Creaton-Herstellerangaben<br />
einen Flachdachziegel<br />
Zusatzmaßnahmen bei Unterschreiten der Regeldachneigung<br />
Dachneigung<br />
≥ Regeldachneigung<br />
(RDN)<br />
keine weitere erhöhte<br />
Anforderung<br />
◂▴ Bei Creaton<br />
liefen langjährige<br />
Studien<br />
zur <strong>Prüfung</strong> der<br />
Regen-<br />
eintragsicherheit<br />
unter<br />
Dauerbelastung<br />
▸ Zusatzmaßnahme:<br />
Unterdeckung<br />
mit der Creaton-<br />
Polypropylen-<br />
Bahn „Trio“<br />
Erhöhte Anforderung<br />
Nutzung – Konstruktion – klimatische Verhältnisse<br />
eine weitere erhöhte<br />
Anforderung<br />
zwei weitere erhöhte<br />
Anforderungen<br />
verarbeiten, würde für dieses Bauvorhaben<br />
eine Unterspannung völlig<br />
ausreichen. Der Preis dafür liegt bei<br />
ca. 4 Euro / je m² und für die Gesamtfläche<br />
4000 Euro. Für den Bauherrn<br />
also eine Ersparnis von 8000 Euro.<br />
Malte Petersen, Leiter Anwendungstechnik<br />
bei der Creaton AG in Wertingen ▪<br />
drei weitere erhöhte<br />
Anforderungen<br />
– Unterspannung Unterspannung überlappte oder verfalzte<br />
Unterdeckung<br />
≥ (RDN – 6°) Unterspannung Unterspannung überlappte oder verfalzte<br />
Unterdeckung<br />
≥ (RDN – 10°) regensicheres<br />
Unterdach<br />
< (RDN – 10°) regensicheres<br />
Unterdach<br />
regensicheres<br />
Unterdach<br />
wasserdichtes<br />
Unterdach<br />
regensicheres<br />
Unterdach<br />
wasserdichtes<br />
Unterdach<br />
verschweißte oder<br />
verklebte Unterdeckung<br />
wasserdichtes<br />
Unterdach<br />
wasserdichtes<br />
Unterdach<br />
www.mikado-online.de 55<br />
FOTOS: CREATON / HS
Baustoffe<br />
Abdichtungen<br />
Absturzsicherung<br />
Brettschichtholz<br />
Qualitätsprodukte für<br />
Handel & Handwerk<br />
HAAS-Massivholzplatte<br />
HAAS <strong>Holz</strong>produkte GmbH<br />
Industriestraße 8<br />
D-84326 Falkenberg<br />
Telefon 08727/18-585<br />
Telefax 08727/18-554<br />
info@haas-holzindustrie.com<br />
www.haas-holzindustrie.com<br />
mikado <strong>Holz</strong>bau-Branchenführer<br />
Dämmstoffe<br />
���������������<br />
�����������������<br />
������������������������<br />
��������������������������<br />
�����������<br />
������������������������<br />
����������������������<br />
�������������������<br />
Schweizer <strong>Holz</strong>faserplatten.<br />
Baustoffe der Natur.<br />
PAVATEX GmbH<br />
Wangener Strasse 58<br />
D-88299 Leutkirch<br />
Telefon +49 (0)7561 9855-0<br />
Telefax +49 (0)7561 9855-30<br />
www.pavatex.de<br />
<strong>Holz</strong>dübelelemente<br />
56 mikado 11.2009<br />
Betriebsmittel<br />
Lager<br />
Kragarm-Regale<br />
Neu und gebraucht<br />
Tel.: 08064-91 84 • Fax -91 86<br />
Singer Regale & Hallenbau, 83075 Au<br />
www.regale-singer.de<br />
Paletten-Regale<br />
Montage-/Transporthilfen<br />
������������������������<br />
��������������<br />
����������������������<br />
�����������<br />
���������������<br />
��������������� �����<br />
�������������������<br />
����������������������<br />
��������������������������<br />
�����������������������<br />
Hubert Nowack | Hebetechnik<br />
Neckartal 101<br />
78628 Rottweil<br />
Tel.: 0741/ 5 70 10<br />
www.robor-plus.de<br />
info@robor-plus.de<br />
<strong>Holz</strong>träger<br />
60% leichter als Vollholz · bis zu 20m Spannweite<br />
Nagelplattenbinder<br />
Nagelplattenkonstruktionen<br />
�<br />
Nahezu <strong>jede</strong><br />
architektonische<br />
Form realisierbar!<br />
KERSCHBAUM<br />
HAUS<br />
Triebweg 3, Buchheim<br />
91593 Burgbernheim<br />
Tel.: (09847) 97 97-0 www.kerschbaum-haus.de<br />
Werkzeuge<br />
��������������������������������<br />
��������������������������������<br />
�������������������������������������<br />
�������������������������������<br />
�������������������<br />
��������������������������������<br />
������������������������������������<br />
Plattenträger, Türheber,<br />
Kantenzwingen, Uni-Zwingen,<br />
Korpuszwingen, Gehrungszwingen,<br />
Balkenzüge, Pressenputzer<br />
Schwaiger GmbH<br />
A-6130 Schwaz, Fiecht-Au 32<br />
Tel. +43(0)5242-71235, Fax-DW 5<br />
www.iq-tools.at<br />
Dienstleistung<br />
Abbund
Partner des Handwerks<br />
für Lohn-Abbund und<br />
<strong>Holz</strong>elementbau<br />
Bei der Talmühle 3<br />
78052 VS-Tannheim<br />
Tel. 07705/92 99 0 · Fax 07705/92 99 15<br />
e-mail:<br />
riegger@-Schwarzwald-Abbund.de<br />
www.Schwarzwald-Abbund.de<br />
EDV<br />
�����������������������<br />
���<br />
�<br />
���������������������������������<br />
��������������������������������<br />
�<br />
����������������������������������<br />
�<br />
������� �����������������<br />
��� �����������������<br />
����������������<br />
�<br />
mikado <strong>Holz</strong>bau-Branchenführer<br />
w a ph software.eu Alpha-Software GmbH<br />
Kapellenweg 4<br />
88339 Bad Waldsee<br />
Fon: +49-7524-48644<br />
ww<br />
Fax: +49-7524-48660<br />
Alphaschift@gmx.de . l a-<br />
.com<br />
www.mikado-online.de<br />
Grafische und numerische<br />
Informationstechniken<br />
■ GranIT GmbH<br />
Kreuzem 2<br />
D-72762 Reutlingen<br />
Tel. +49(0)7121/3492-0<br />
www.granit.de<br />
���<br />
EINZIGARTIG.<br />
WIE IHRE<br />
AUFGABEN.<br />
KOMPLETT-<br />
LÖSUNGEN<br />
FÜR DEN<br />
HAUSBAU<br />
CAD / CAM<br />
�����������������������������������<br />
����������������������������������<br />
���������������������������<br />
����������������������������<br />
����������������������������������������<br />
����������������<br />
���������������������������������<br />
Untertal 37<br />
77978 Schuttertal<br />
Tel: 0 78 23 / 20 55<br />
Fax: 0 78 23 / 55 93<br />
obert@laerchenholz.de<br />
Fassade<br />
Einheimisches<br />
Lärchenholz für<br />
Hausverschalung<br />
• Top-Rauteschalung<br />
verschiedene Maße<br />
• Außenschalungen<br />
• Wetterkeilschalung<br />
roh + gehobelt<br />
• Fußboden<br />
Lärche + Douglasie<br />
• Dielen, Kantholz<br />
• Bauholz nach Liste<br />
www.laerchenholz.de<br />
www.laerchenholz-falter.de<br />
Hersteller für Profi lholz<br />
aus europäischer, alpiner<br />
und sibirischer Lärche.<br />
seit 1919<br />
Unternehmermagazin<br />
Hier könnte Ihre<br />
Anzeige stehen<br />
Tel.: +49 82 33.23-71 35<br />
Fax: +49 82 33.23-71 11<br />
E-Mail:<br />
Amelia.Perez-Moya@weka.de<br />
<strong>Holz</strong>bau<br />
KLH Massivholzplatten<br />
für Decke, Dach und Wand<br />
Z-9.1-482<br />
Tel. (0 82 94) 80 24 07 • Fax. (0 82 94) 80 24 08<br />
www.aba-holz.de<br />
Treppen<br />
������������������������<br />
���������������������������������������������������<br />
�����������������������������������������������<br />
��������������������������������������������<br />
Wählen Sie aus den<br />
Rubriken<br />
Baustoffe<br />
Bauteile/-systeme<br />
Betriebsmittel<br />
Dienstleistungen<br />
Fassade<br />
Haustechnik<br />
<strong>Holz</strong>bau<br />
Trockenbau<br />
Ich möchte bei meinen Kunden immer präsent sein<br />
und nutze die Möglichkeit des Eintrages.<br />
Bestellung unter 0 82 33.23-71 35 oder per Fax -71 11<br />
oder per E-Mail: Amelia.Perez-Moya@weka.de<br />
❑ Eintrag 45 x 30 mm 55,– € pro Ausgabe<br />
❑ Eintrag 45 x 40 mm 75,– € pro Ausgabe<br />
❑ Eintrag 45 x 50 mm 90,– € pro Ausgabe<br />
❑ Weitere Formate und Rubriken auf Anfrage<br />
Bezugszeitraum mindestens 12 aufeinander folgende Ausgaben<br />
57
Landesbeirat <strong>Holz</strong><br />
<strong>Holz</strong>bautag Oberland<br />
<strong>Holz</strong>bau punktet auch in den Kommunen<br />
Zum dritten Mal informierte der Regionale <strong>Holz</strong>bautag Oberland über Anwendungs-<br />
beispiele für <strong>Holz</strong>bau und <strong>Holz</strong>energie in Kommunen. Gut 120 Teilnehmer trafen sich am<br />
18. September 2009 in Irschenberg.<br />
Praxisbewährte Referenten sind<br />
in der Lage, die Zuhörer mitzureißen.<br />
In seiner Einführung spannte<br />
Forstdirektor Ully Schweizer (Amt für<br />
Ernährung, Landwirtschaft und Forsten<br />
(AELF) Miesbach den Bogen von<br />
der Notwendigkeit der naturgemäßen<br />
Waldbewirtschaftung zur nutzungsgerechten<br />
<strong>Holz</strong>verwendung.<br />
Darauf kommt es an<br />
Landrat Gebhard Kaiser (Oberallgäu)<br />
stellte Leitprojekte zu <strong>Holz</strong>bau, Biomasse<br />
und Abfallwirtschaft aus dem<br />
Oberallgäu vor und plauderte dabei<br />
aus einer mehr als 30-jährigen<br />
Praxis kommunaler Entscheidungsprozesse.<br />
Architekt Erwin Keck (Ochsenhausen)<br />
fokussierte in seinen Ausführungen<br />
auf den Passivhausstandard und<br />
referierte am Beispiel eines Zweckbaus<br />
auch über die wirtschaftlichen<br />
Vorteile der <strong>Holz</strong>bauweise.<br />
◂ Ully Schweizer:<br />
„Nur was<br />
die Bauherren<br />
vorgeben,<br />
können geeignete<br />
Architekten<br />
auch umsetzen“<br />
▸ Gebhard Kaiser:<br />
„Gestaltungswille,<br />
Vernetzung<br />
mit anderen<br />
Fachgebieten und<br />
die Qualität<br />
der Architekten<br />
sind die<br />
Erfolgsfaktoren<br />
für mehr<br />
<strong>Holz</strong>verwendung“<br />
▸▸ Erwin Keck:<br />
„Passiv-<br />
haus-Standard<br />
rechnet<br />
sich auch im<br />
Zweckbau“<br />
58 mikado 11.2009<br />
Darüber sollten wir nachdenken<br />
Entgegen der Programmankündigung<br />
begrüßte der stellvertretende<br />
Landrat die Anwesenden. Sowohl der<br />
Bundestagsabgeordnete einer großen<br />
Volkspartei sowie der Wirtschaftsförderer<br />
des Landkreises Miesbach verließen<br />
die Veranstaltung vorzeitig.<br />
Das hatte sicherlich seine Gründe,<br />
lässt aber unter Umständen falsche<br />
Schlüsse zu. Die Referate lieferten<br />
<strong>jede</strong> Menge Know-how für Entwicklungen<br />
vor Ort. Der Bedarf an Lösungen,<br />
die bei den Referaten vorgestellt<br />
wurden, ist groß. Wer ist nun gefordert,<br />
den nächsten Schritt zu tun?<br />
Die Akteure der Forst- und <strong>Holz</strong>wirtschaft<br />
sind gut beraten, genauso souverän<br />
wie ihr gemeinsamer Rohstoff<br />
aufzutreten und das Konzept nicht<br />
aus der Hand zu geben.<br />
Die 120 Teilnehmer setzten sich<br />
aus Kreis- und Gemeindevertretern<br />
sowie Fachplanern zusammen. Die<br />
weiteren Teilnehmer rekrutierten sich<br />
aus Kreisen der Waldbesitzervereinigungen<br />
(WBV) <strong>Holz</strong>kirchen und<br />
Wolfratshausen sowie der Schreiner-<br />
und Zimmerer-Innungen Miesbach/<br />
Bad Tölz-Wolfratshausen.<br />
Das sollten wir ausbauen<br />
Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft<br />
und Forsten (AELF) Miesbach<br />
organisierte die Veranstaltung mit<br />
Unterstützung durch die WBV <strong>Holz</strong>kirchen<br />
und den <strong>Holz</strong>baufachberater<br />
Anselm von Huene. Durch die wechselnden<br />
Tagungsorte Bad Tölz und<br />
Miesbach halbiert sich der ehrenamtliche<br />
Aufwand. Jedoch wird erst<br />
durch die Mitarbeit von AELF und<br />
<strong>Holz</strong>baufachberatung die Kugel rund.<br />
Das verleitet natürlich dazu, sich im<br />
Vorfeld einer Veranstaltung zurückzulehnen,<br />
weil es eben „Hauptamtliche“<br />
gibt. Das funktioniert aber nur<br />
kurzfristig. Alexander Kirst, München ▪<br />
ROBERT NöRR
Unternehmen<br />
▴ Der neue Verwaltungsbau bindet rund 197 t CO2<br />
Glunz<br />
Geschenke helfen Wettbewerbern<br />
Glunz sponserte das Team der Technischen Universität<br />
Darmstadt bei seiner Teilnahme am internationalen Hochschulwettbewerb<br />
„Solar Decathlon“ (Solarer Zehnkampf)<br />
2009. Das Team Germany erhielt für seine Einreichung dekorative<br />
und konstruktive <strong>Holz</strong>werkstoffe aus Meppen. Das<br />
über 40-köpfige Team hat in seinem Beitrag „surPLUShome“<br />
160 m² Topan MDF Colour, 500 m² Agepan OSB und 200 m²<br />
Agepan Cell verbaut. Ziel des diesjährigen Wettbewerbs war<br />
es, ein energieautarkes Gebäude für das Wohnen im Jahre<br />
2015 zu entwerfen. Weltweit entwickelten 20 Universitäten<br />
Modelle für zukunftsfähige, nachhaltige Wohnformen und<br />
präsentierten sie im Oktober in Washington.<br />
Glunz AG ı D-49716 Meppen ı www.sonae.glunz.de<br />
<strong>Holz</strong>bau Taglieber<br />
Bürogebäude spart Energie<br />
<strong>Holz</strong>bau Taglieber lud am 3. und 4. Oktober<br />
2009 zur Einweihung seines neuen Bürogebäudes<br />
an den Firmensitz in Öttingen ein. Rund<br />
350 Gäste ließen sich da nicht zweimal bitten.<br />
Der frisch gewählte Bundestagsabgeordnete<br />
Ulrich Lange überzeugte sich ebenso wie<br />
der CSU-Fraktionsführer im Bayerischen Landtag,<br />
Georg Schmid, von der ganzheitlichen Gebäudekonzeption.<br />
Mit dem Verwaltungsbau<br />
beweist Geschäftsführer Erwin Taglieber anschaulich,<br />
wie ästhetisch Zimmerer heute klimafreundliche<br />
Gebäude gestalten, präsentieren und natürlich auch<br />
verkaufen können. Mit der Expansion hat das Unternehmen 29 neue<br />
Arbeitsplätze geschaffen.<br />
<strong>Holz</strong>bau Taglieber GmbH ı D-86732 Oettingen ı www.taglieber.de<br />
▴ Glunz unterstützt das deutsche Team beim Solar Decathlon 2009<br />
▴ Gastgeber<br />
Erwin Taglieber<br />
(links) im<br />
Gespräch mit<br />
Alexander Gumpp<br />
www.mikado-online.de 59
60<br />
Unternehmen<br />
Knauf hat eine neue Vertriebsorganisation geschaffen,<br />
die Wohnbaugesellschaften, Generalunternehmer und<br />
Projektentwickler künftig durch persönliche Ansprechpartner<br />
beraten wird. Das Team begleitet seine Kunden<br />
über den gesamten Lebenszyklus der Immobilie. in<br />
der Planungsphase steht das Team mit dem kompletten<br />
Know-how zur Seite. Während der Ausführung ist die<br />
Mannschaft Ansprechpartner und leistet Hilfe bei Ausschreibungen<br />
und der Auswahl von Fachunternehmen.<br />
Rheinzink GmbH & Co. KG<br />
Zwei Stars in Datteln<br />
Rund 350 Gäste und zwei Stars trafen sich am 29. September<br />
2009 im rheinischen Datteln: Architekt Daniel Libeskind<br />
und der Prototyp seiner Villa in <strong>Holz</strong>bauweise (siehe mikado<br />
9/09). Der Planer selbst<br />
eröffnete die in nachhaltiger<br />
<strong>Holz</strong>bauweise<br />
errichtete Villa. Sie ist<br />
weltweit auf maximal<br />
30 Exemplare limitiert.<br />
Das Projekt überzeugt<br />
mit Ästhetik, innovativer<br />
Energietechnik und<br />
hochwertigen Baumaterialien.<br />
Die OSB-Platten<br />
von Egger und die<br />
Metallspezialisten von<br />
▴ Ulrich Grillo, Daniel Libeskind und<br />
Rheinzink sorgten für<br />
Matthias Eisfeld bei der Eröffnung in Datteln eine gelungene Fassadengestaltung.<br />
Rund<br />
2 Mio. Euro ließen sich die Zinkblechexperten die rund<br />
320 m² Wohnfläche kosten, um sie am Dattelner Stammsitz<br />
als Empfangs- und Besprechungsräume zu nutzen.<br />
Rheinzink GmbH & Co. KG ı D-45711 Datteln ı www.rheinzink.de<br />
Egger <strong>Holz</strong>werkstoffe ı D-59929 Brilon ı www.egger.de<br />
mikado 11.2009<br />
Knauf<br />
Händchenhalten für Häuslebauer<br />
◂◂ Ganzheitliche Beratung<br />
für die Wohnungswirtschaft<br />
(v.l.n.r.): Thomas Thode,<br />
Klaus-Peter-Rumsch, Klaus<br />
Salhoff, Ralf Lehmann,<br />
Andreas Schlicht, Wilfried<br />
Schmitt, Willi Schürrle,<br />
Stefan Vogt<br />
◂ Der Bereich <strong>Holz</strong>bau<br />
im Marktmanagement liegt jetzt<br />
in den Händen<br />
von Kerstin Schöneberger<br />
Produkthaftung und Konstruktionen mit Prüfzeugnissen<br />
bieten Sicherheit in der Gewährleistungsphase.<br />
Auch sonst dreht sich das Personalkarussell in Simbach:<br />
Kerstin Schöneberger betreut ab sofort den Bereich <strong>Holz</strong>bau<br />
im Marktmanagement. Die Expertin im Fachgebiet<br />
Modernisierung und Energieeffizienz hat in Würzburg<br />
Architektur studiert und ist bereits seit mehreren Jahren<br />
im Unternehmen tätig.<br />
Knauf Gips KG ı D-97346 Iphofen ı www.knauf.de<br />
Erlus<br />
Stiftung für Zivilcourage<br />
Freunde und Weggefährten von Dominik Brunner sowie<br />
die Erlus AG haben die „Dominik Brunner Stiftung<br />
für Zivilcourage“ gegründet. Mit dem Andenken<br />
an den Verstorbenen sei die Verpflichtung verbunden,<br />
dessen Zivilcourage zu würdigen und nicht zu vergessen.<br />
„Wir wollen – ganz im Sinne von Dominik<br />
Brunner – den Worten auch Taten folgen lassen und<br />
haben deswegen die Dominik Brunner Stiftung für<br />
Zivilcourage ins Leben gerufen“, erklärt Aufsichtsratsvorsitzender<br />
Claus Girnghuber. Die Stiftung soll<br />
in Zukunft Menschen und deren Angehörigen helfen,<br />
die wegen ihres selbstlosen Handelns gesundheitlich<br />
oder finanziell in Not geraten sind. Ein Spendenkonto<br />
für die Stiftung wurde bei der Sparkasse Landshut<br />
eingerichtet, die Treuhandschaft hierfür unterliegt der<br />
Erlus AG. Die Schirmherrschaft soll zukünftig eine<br />
angesehene Persönlichkeit des gesellschaftlichen Lebens<br />
übernehmen.<br />
ERLUS Aktiengesellschaft<br />
D-84088 Neufahrn ı www.erlus.com
Dietrich’s AG<br />
Unternehmen<br />
Anstoßen auf zehn Jahre AG<br />
▴ Vorstandsvorsitzender<br />
Uwe Emmer<br />
Opitz<br />
Lob vom Landeschef<br />
Rund 400 Gäste kamen,<br />
um beim ersten Zukunftstag<br />
von Opitz Vorträge<br />
zu den Themen Energie<br />
und Umwelt zu hören.<br />
Firmenchef Martin Opitz<br />
war besonders erfreut,<br />
dass der Ministerpräsident<br />
des Landes Brandenburg,<br />
Matthias Platzeck,<br />
ein Grußwort an die Teilnehmer<br />
sprach. Der betonte<br />
die zukünftige Bedeutung langfristig sicherer,<br />
klimaverträglicher und bezahlbarer Energieversorgung<br />
und hob den Gastgeber dabei als positives<br />
Beispiel hervor. Im Anschluss an seine Rede<br />
zeichnete der Ministerpräsident zehn Unternehmen<br />
aus, die sich durch besonders CO 2 -sparendes Einkaufs-<br />
und Bauverhalten hervortaten. Die Aktion<br />
ist eine Initiative des Neuruppiner Unternehmens<br />
für vorbildliches Handeln.<br />
Opitz <strong>Holz</strong>bau/Opitz Solar<br />
D-16816 Neuruppin<br />
www.opitz-holzbau.de<br />
▴ Ministerpräsident<br />
Matthias<br />
Platzeck (l.) und<br />
Martin Opitz sind<br />
sich einig:<br />
Der klimaverträglichen<br />
und<br />
bezahlbaren<br />
Energieversorgung<br />
gehört<br />
die Zukunft<br />
Der <strong>Holz</strong>bau-Software-Hersteller<br />
Dietrich’s feiert 2009<br />
sein zehnjähriges AG-Bestehen.<br />
Aus diesem Anlass haben<br />
sich Ende September die<br />
Mitarbeiter der Dietrich’s AG<br />
und ihre Familien zusammengefunden,<br />
um bei Livemusik<br />
und mediterranem Buffet<br />
anzustoßen. Dipl.-Ing. Uwe<br />
Emmer, Vorstandsvorsitzender<br />
der Dietrich’s AG, erklärte:<br />
„Ohne den Einsatz unserer<br />
Mitarbeiter wäre die Dietrich’s<br />
AG nicht so erfolgreich.“ Aus<br />
der ersten Idee von Zimmermeister Josef Dietrich 1982 hat<br />
sich ein erfolgreiches Softwareunternehmen entwickelt. Das<br />
Ziel der Umfirmierung in die Aktiengesellschaft war es, die<br />
Mitarbeiter am eigenen Unternehmen zu beteiligen.<br />
Dietrich’s AG D-85579 ı Neubiberg ı www.dietrichs.com<br />
HECO-TOPIX ® -CC<br />
Das perfekte <strong>Holz</strong>verbindungsmittel<br />
mit Zug für den Ingenieur-<strong>Holz</strong>bau<br />
Inserenten<br />
HECO-Schrauben GmbH &Co.KG<br />
Dr.-Kurt-Steim-Straße 28<br />
D-78713 Schramberg<br />
Telefon: +49 (0)74 22 /989-0<br />
E-Mail: info@heco-schrauben.de<br />
A<br />
Abbundzentrum, Dahlen 47<br />
Auwärter, Waldershof<br />
B<br />
61<br />
Bachl, Röhrbach U2<br />
Boll, Steinen 47<br />
Bruckamp, Lübecke<br />
D<br />
47<br />
Dieckmann, Melle 42<br />
Dölker, Horb<br />
E<br />
easy-step,<br />
47<br />
Schwabmünchen<br />
F<br />
44<br />
Frick, Türkheim<br />
H<br />
65<br />
Heco, Schramberg 61<br />
Hofatex, Slowakei<br />
I<br />
11<br />
Inthermo, Ober-Ramstadt 45<br />
Isocell, A-Neumarkt 13<br />
Zieht aufgrund unterschiedlicher Gewindesteigungen<br />
beimVerschrauben<br />
die zu verbindendenTeile zusammen<br />
Dank HECO-TOPIX ® -Spitze und -Zylinderkopf<br />
sind auch kleine Schraubabstände<br />
ohne Aufspalten zu realisieren<br />
Bemessungsnachweise über<br />
HECO ® -Bemessungssoftware HCS<br />
Allgemein bauaufsichtlich<br />
zugelassen, Z-9.1-665<br />
L<br />
Layher, Ulm 52<br />
Lignatur, Ch-Waldstatt<br />
M<br />
34<br />
MH-Massivholz, Altenstadt 42<br />
Monier, Oberursel U4<br />
Moser, Salach<br />
N<br />
47<br />
Nelskamp, Schermbeck<br />
O<br />
29<br />
Opitz, Köln 43<br />
Ossenberg, Altena<br />
P<br />
42<br />
Piske, Vilshofen 42<br />
Pongratz, Bogen 47<br />
Poppensieker+Derix<br />
S<br />
45<br />
Suttner, Haselbach<br />
W<br />
47<br />
Weihele, Görisried 47<br />
WEKA, Kissing 46, U3,<br />
Wiese, Meschede<br />
Gesamtbeilage<br />
47<br />
www.mikado-online.de 61
<strong>Holz</strong>welten Ferienhotel<br />
62<br />
mikado 11.2009
▸ Das Logo des Hotels<br />
spiegelt den Namen „Zedern Klang“<br />
wider. Bei Nacht<br />
strahlt es über dem Eingang<br />
weithin sichtbar<br />
Von den insgesamt<br />
▸<br />
48 Hotelzimmern sind nun 27 aus<br />
<strong>Holz</strong>. Bei den Gästen<br />
sind die am beliebtesten, obwohl<br />
etwas teurer<br />
Sie ist die Königin der Taiga, bisweilen uralt und gut für alles<br />
und für <strong>jede</strong>n: die sibirische Zeder. In Hopfgarten im<br />
Osttiroler Defereggental verlieh sie einem Hotel ihren Namen.<br />
www.mikado-online.de 63
<strong>Holz</strong>welten Ferienhotel<br />
Nach 500 Jahren, so geht die Sage<br />
in Sibirien, entwickelt sie eine<br />
Stimme. Dann bringt sie ihre über<br />
Jahrhunderte angesammelte Kraft mit<br />
unverwechselbarem Klang zum Ausdruck.<br />
Die Rede ist von der Königin<br />
der Taiga: der Zeder. Die Geschichte<br />
dieses Baums ist in ganz Russland<br />
bekannt. Sie steht im Mittelpunkt unzähliger<br />
Sagen. Ihre Früchte gelten<br />
als Heilmittel gegen Bluthochdruck,<br />
Herzinfarkt, Magengeschwüre, Hautallergien,<br />
Leberzirrhose und vieles<br />
mehr. Ihre Widerstandsfähigkeit ist<br />
gigantisch, ihre Lebenserwartung fast<br />
biblisch. Sie übersteht Minustemperaturen<br />
von bis zu 60 Grad Celsius<br />
und ein Alter bis zu 800 Jahren.<br />
<strong>Holz</strong> zunächst vor allem der<br />
Bauzeit zuliebe<br />
Schon als Tatiana Maksimova die<br />
Entscheidung traf, ein neues Hotel<br />
in der Osttiroler Gemeinde Hopfgarten<br />
zu errichten, stand der Name fest:<br />
„Zedern Klang“ sollte das Haus heißen,<br />
in Erinnerung an die singenden<br />
Bäume in ihrer Heimat. Aus <strong>Holz</strong><br />
sollte das Gebäude trotzdem nicht bestehen.<br />
Die Hotelbesitzerin befürchtete<br />
Schallschutzprobleme und wollte<br />
den Erfolg ihres Bauvorhabens nicht<br />
gefährden.<br />
Dass sie es trotzdem wagte, verdankt<br />
das Projekt der Architektengemeinschaft<br />
Lienz, die die extrem<br />
enge Terminvorgabe für die Bauzeit<br />
64<br />
Gewinnspiel<br />
mikado 11.2009<br />
nicht gefährden wollte. Maurer-<br />
arbeiten im Außenbereich sind in den<br />
strengen Wintern Osttirols ohnehin<br />
nur unter erschwerten Bedingungen<br />
oder gar nicht möglich. Das Grundstück,<br />
auf dem das Gebäude steht,<br />
liegt zudem von November bis Februar<br />
weitgehend im Schatten. Damit<br />
war die Wahrscheinlichkeit einer<br />
Zwangspause sehr groß.<br />
„Daher ging Frau Maksimova auf<br />
den Vorschlag der Planer ein, einen<br />
Teil der anstelle einer alten Pension<br />
geplanten Immobilie in <strong>Holz</strong> zu errichten“,<br />
erklärt Gregor Fehlmann,<br />
Technischer Leiter von <strong>Holz</strong>bau Hofer,<br />
dem Zimmereibetrieb, der den<br />
Bau dann ausführen durfte. Sein<br />
Spektrum reicht von Einfamilienhäusern<br />
bis hin zu Hallen. Hotelbauten<br />
gehören seit geraumer Zeit ebenfalls<br />
dazu – und nehmen inzwischen einen<br />
immer größeren Raum ein.<br />
mikado-Leser können ein Wochenende<br />
im Hotel Zedern Klang<br />
gewinnen. In den Lostopf kommen<br />
alle, die beim mikado web<br />
award 2009 mitmachen und die<br />
beste Website der <strong>Holz</strong>baubranche<br />
wählen. Ausführliche Informationen<br />
dazu gibt es in diesem<br />
Heft auf den Seiten 6 bis 7.<br />
48 Zimmer, davon fünf Suiten,<br />
zwei Restaurants, eine Lobbybar, eine<br />
Kristallbar, eine Zirbenstube mit Kamin,<br />
ein Weinkeller, Räumlichkeiten<br />
für Seminare, ein Fitnessraum und<br />
Kinderspielmöglichkeiten – das Angebot<br />
des „Zedern Klang“ richtet sich<br />
sowohl an Geschäftsreisende als auch<br />
an Kurz- und Langzeiturlauber. Ein<br />
im Hotel integriertes Spa-Zentrum<br />
mit Hallenbad und diversen Sprudeln,<br />
Freibecken, russischer Sauna,<br />
Zedernfass, Kräuterbad, Dampfbad,<br />
Eisbrunnen, Mentholdusche, Wärmebank,<br />
Ruheraum mit Gradierwerk,<br />
Frischwasserbecken im Freien, Liegewiese<br />
und Solarium-Sonnenwiese<br />
machen es zudem für Wellnesskuren<br />
interessant.<br />
Am Hang Beton, im<br />
Schwimmbad <strong>Holz</strong><br />
Die Architektur des Neubaus spiegelt<br />
die Umgebung, die regionaltypische<br />
Bauweise und moderne Elemente<br />
wider. <strong>Holz</strong> von in der Umgebung<br />
wachsenden Bäumen, großzügige<br />
Glasfronten und direkt aus dem<br />
Defereggental gelieferter Naturstein<br />
schaffen eine ruhige, entspannende<br />
Atmosphäre im Haus. Weil der L-förmige<br />
Baukörper in einen Hang gebaut<br />
ist, ist rund die Hälfte des Gebäudes<br />
in Massivbauweise errichtet.<br />
Die beiden Untergeschosse wurden<br />
komplett betoniert, die vier oberirdischen<br />
zum Teil.
<strong>Holz</strong>welten Ferienhotel<br />
27 Zimmer bestehen aus <strong>Holz</strong>.<br />
Auch ihre eigene zweigeschossige<br />
Wohnung im Hotel ließ die Bauherrin<br />
aus diesem Material errichten. Außerdem<br />
basieren sämtliche Balkon-<br />
vorbauten auf einer Konstruktion<br />
aus Brettschichtholz in Lärche. Die<br />
ist statisch so ausgeklügelt, dass sie<br />
das komplette Vordach auf der Südseite<br />
trägt. Und sogar das hauseigene<br />
Schwimmbad gründet auf einer fächerförmigen<br />
<strong>Holz</strong>konstruktion.<br />
Sämtliche Stützen und auch das<br />
Dach sind komplett aus Brettschichtholz<br />
errichtet. Niro-Stahlteile garantieren,<br />
dass die Stützenfüße unfreiwillige<br />
Bäder schadlos überstehen.<br />
Ansonsten beließ es <strong>Holz</strong>bau Hofer<br />
bei einem farblosen Anstrich, um die<br />
Konstruktion gegen Dreck, Staub und<br />
Feuchtigkeit zu schützen.<br />
Eine zweischalige Konstruktion<br />
aus Brettsperrholz-Elementen garantiert<br />
gute Schallschutzwerte zwischen<br />
den einzelnen Hotelzimmern. Auf<br />
eine 11,2 cm dicke Brettsperrholz-<br />
Wand folgen 4,5 cm Mineralwolle,<br />
die wiederum an ein 14,3 cm dickes<br />
Brettsperrholz-Element grenzt. „Weil<br />
die Sichtoberfläche aus <strong>Holz</strong> <strong>besteht</strong><br />
– genauer gesagt aus Fichtenholz –,<br />
war bei der Montage extreme Sorgfalt<br />
nötig“, erklärt Fehlmann. Dementsprechend<br />
fertigte der Zimmereibetrieb<br />
die Elemente inklusive der<br />
technischen Installationen wie Elektroleitungen<br />
im Werk vor. „Schließlich<br />
ist <strong>jede</strong> nachträgliche Bohrung sichtbar.<br />
Da darf man kein Risiko eingehen“,<br />
gesteht der Technische Leiter.<br />
Die Außenwände setzen sich aus<br />
12,2 cm starken Brettsperrholz-Elementen<br />
zusammen, die mit Vollwärmeschutz<br />
bekleidet und verputzt<br />
wurden. Die 20 cm dicke Decke baut<br />
ebenfalls auf Brettsperrholz-Elemente.<br />
16,3 cm dicke Brettsperrholz-Elemente<br />
fungieren darüber hinaus als<br />
Dachelemente und sind in diesem<br />
Bereich bereits schräg montiert, sodass<br />
die Raumhöhe in den betreffenden<br />
Zimmern ansteigt. 0,4 cm Bitumenbahnen<br />
als Dampfsperre, 16 cm<br />
Steinwolle und eine dreilagige Alpinbahn<br />
schließen den Dachaufbau ab.<br />
Inneneinrichtung setzt<br />
konsequent auf <strong>Holz</strong><br />
In Einklang mit der Architektur ließ<br />
die Hotelbesitzerin auch alle Inneneinrichtungen<br />
des Hauses aus Zirbelholz<br />
erstellen, sodass die Gäste vom<br />
Boden bis zur Decke mit dem <strong>Holz</strong><br />
umgeben sind. Sie laufen auf <strong>Holz</strong>dielen,<br />
schlafen im <strong>Holz</strong>bett und lagern<br />
ihre Wäsche in <strong>Holz</strong>schränken.<br />
Im Foyer ließ die Bauherrin sogar<br />
<strong>Holz</strong> in Kunstharz gießen und stellt<br />
das als gestalterische Objekte aus.<br />
Insgesamt 800 m 3 <strong>Holz</strong> wurden<br />
so im vergangenen Jahr im „Zedern<br />
Klang“ verbaut, bevor das Haus am<br />
20. Dezember 2008 seine Türen für<br />
Gäste öffnete. Seither ist das Hotel<br />
Das großzügige<br />
▴<br />
Foyer spielt<br />
mit dem Motiv<br />
„<strong>Holz</strong>“ und<br />
bietet eine warme<br />
und zugleich<br />
elegante<br />
Athmosphäre<br />
belegt. Ohne Pause. „Das Interessante<br />
dabei ist“, lächelt Fehlmann,<br />
„dass die <strong>Holz</strong>zimmer besser ausgebucht<br />
sind als die aus Beton. Und das,<br />
obwohl sie ein ganzes Stück teurer<br />
sind.“ Christine Ryll, München ▪<br />
Steckbrief<br />
Bauprojekt:<br />
Neubau Spa-Hotel „Zedern<br />
Klang“<br />
A-9961 Hopfgarten (Osttirol)<br />
Bauweise:<br />
Massivholz<br />
Bauzeit:<br />
August 2007 bis Dezember 2008<br />
Baukosten:<br />
11 Mio. Euro<br />
Nutzfläche:<br />
5948 m2 Umbauter Raum:<br />
26 382 m3 Bauherrin:<br />
Tatiana Maksimova<br />
A-9961 Hopfgarten (Osttirol)<br />
www.zedern-klang.com<br />
Architekturbüro:<br />
Architektengemeinschaft Lienz<br />
A-9900 Lienz<br />
www.architektengemeinschaft.at<br />
<strong>Holz</strong>bauuntenehmen:<br />
<strong>Holz</strong>bau Hofer GmbH<br />
A-9990 Nußdorf-Debant<br />
www.holzbau-hofer.at<br />
www.mikado-online.de 65<br />
HOTEL ZEDERN KLANG
JöRG PFÄFFINGER<br />
MICHAEL KELLER<br />
Außerdem<br />
Mobil:<br />
Nutzfahrzeuge für <strong>Holz</strong>bauunternehmer<br />
Impressum<br />
66<br />
Vorschau mikado 12.2009 erscheint am 3. Dezember 2009<br />
Offizielles Organ von <strong>Holz</strong>bau Deutschland<br />
Bund Deutscher Zimmermeister im Zentralverband des Deutschen<br />
Baugewerbes e.V. (ZDB), Berlin, Offizielles Organ der<br />
Europäischen Vereinigung des <strong>Holz</strong>baus (E.V.H.), Luxemburg<br />
Verlag:<br />
WEKA MEDIA GmbH & Co. KG ı Römerstraße 4 ı 86438 Kissing<br />
Telefon +49 82 33.23-0 ı www.weka.de ı www.mikado-online.de<br />
Diese Anschrift gilt auch für folgende Personen und<br />
Gesellschaften, sofern nicht anderslautend:<br />
Herausgeber:<br />
WEKA MEDIA GmbH & Co. KG<br />
Gesellschafter der WEKA MEDIA GmbH & Co. KG<br />
sind als Kommanditistin:<br />
WEKA MEDIA Business Information GmbH & Co. KG<br />
und als Komplementärin:<br />
WEKA MEDIA Beteiligungs-GmbH<br />
Geschäftsführer:<br />
Mirko Meurer ı Dr. Heinz Weinheimer<br />
Zeitschriftenleitung Bauhandwerk:<br />
Christoph Maria Dauner<br />
Chefredakteur:<br />
Dipl.-Betriebsw. (FH) Christoph M. Dauner (cm) (verantw.)<br />
Christoph.Dauner@weka.de<br />
Redaktion:<br />
Dipl.-Ing. (FH) Claudia Vielweib (cv) (CvD)<br />
Claudia.Vielweib@weka.de<br />
Dipl.-Ing. Günther Hartmann (gh) ı Guenther.Hartmann@weka.de<br />
Thema des Monats<br />
Internationaler <strong>Holz</strong>bau<br />
Der in den deutschsprachigen Ländern praktizierte <strong>Holz</strong>bau<br />
entwickelt sich immer mehr zum Exportschlager. Je nach<br />
Bauaufgabe spielt <strong>Holz</strong> dabei zwei seiner Vorteile gekonnt<br />
aus: die präzise Vorfertigung von Großelementen und die<br />
schnelle Montage. Die Eroberung ausländischer Märkte zeigt<br />
aber auch deutlich: <strong>Holz</strong> setzt sich nur dann durch, wenn<br />
die Qualität hochwertig ist. mikado stellt beispielhaft einige<br />
Bauprojekte und Unternehmenskonzepte vor.<br />
Architektur<br />
Wohnhaus in Vorarlberg<br />
Um die imposante Bergkulisse<br />
genießen zu können, erhielt der<br />
Baukörper eines Einfamilien-<br />
hauses mehrere Einschnitte, die<br />
ihn wie eine Skulptur erscheinen<br />
lassen. Diesen Eindruck verstärkt<br />
eine einheitliche Bekleidung mit<br />
den in der Region traditionsreichen<br />
<strong>Holz</strong>schindeln aus Weißtanne.<br />
Trotz zerklüfteter Form und großer<br />
Fenster erreicht der <strong>Holz</strong>rahmenbau<br />
fast Passivhausstandard.<br />
Redaktionsbeirat:<br />
Bernard Gualdi ı Dipl.-Ing. Ekkehard Fritz ı<br />
RA Michael Hafner ı Dipl.-Betriebsw. Joachim Hörrmann ı<br />
RA Alexander Habla ı Dipl.-Ing. Rainer Kabelitz-Ciré ı<br />
Dipl.-Ing. Matthias Krauss ı Matthias Link ı<br />
Dipl.-Designer Jochen Wenzel<br />
Anzeigen:<br />
WEKA MEDIA GmbH & Co. KG<br />
Römerstraße 4 ı 86438 Kissing<br />
Fax +49 82 33.23 71 11 ı Ihre.Werbung@weka.de<br />
Anzeigendisposition:<br />
Amelia Pérez-Moya<br />
Telefon +49 82 33.23 71 35<br />
Amelia.Perez-Moya@weka.de<br />
Verlagsrepräsentantin:<br />
Henriette Stoll-Loof ı Telefon +49 81 43.93 15 10<br />
Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 17/2009<br />
Aboverwaltung:<br />
Telefon +49 82 33.23 40 40 ı Fax +49 82 33.23 72 30<br />
service.handwerk@weka.de<br />
Abonnementpreis:<br />
11 Ausgaben (Inland): 98,00 €<br />
11 Ausgaben Studenten/<br />
Meisterschüler: 75,00 €<br />
Einzelheft: 12,80 €<br />
Produktion:<br />
Helmut Göhl (verantw.) ı Silke Schwer<br />
mikado 11.2009<br />
Ingenieurholzbau<br />
Fachwerkbrücke in Frankreich<br />
In der malerischen Kleinstadt Oloron Ste. Marie am Fuße<br />
der südfranzösischen Pyrenäen stehen zwei Brückenbauwerke,<br />
die an Leichtigkeit kaum zu übertreffen sind. Bei<br />
der Konzeption gab es schon früh einen konstruktiven<br />
Dialog zwischen den Planern und einem auf <strong>Holz</strong>brückenbau<br />
spezialisierten Unternehmen aus Deutschland.<br />
Konzeptionslayout, Grafik und Satz:<br />
Popp Media Service ı Herrenbachstraße 17 ı 86161 Augsburg<br />
Lithografie:<br />
high end dtp-service ı Lothar Hellmuth<br />
Druck:<br />
Firmengruppe APPL ı sellier druck GmbH<br />
Angerstraße 54 ı 85354 Freising<br />
ISSN<br />
0944-5749<br />
Erscheinungsweise:<br />
11 Ausgaben jährlich<br />
WEKA ist bemüht, ihre Produkte jeweils nach neuesten<br />
Erkenntnissen zu erstellen. Die inhaltliche Richtigkeit und<br />
Fehlerfreiheit wird ausdrücklich nicht zugesichert. Bei<br />
Nichtlieferung durch höhere Gewalt, Streik oder Aussperrung<br />
<strong>besteht</strong> kein Anspruch auf Ersatz. Zum Abdruck angenommene<br />
Beiträge und Abbildungen gehen im Rahmen der gesetzlichen<br />
Bestimmungen in das Veröffentlichungs- und Verbreitungsrecht<br />
des Verlags über. Für unaufgefordert eingesandte Beiträge<br />
übernehmen Verlag und Redaktion keine Gewähr. Namentlich<br />
ausgewiesene Beiträge liegen in der Verantwortlichkeit des<br />
Autors. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge<br />
und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jeglicher<br />
Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit ausdrücklicher<br />
schriftlicher Genehmigung des Verlags und mit Quellenangabe<br />
gestattet. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine<br />
Verwertung ohne Einwilligung des Verlags strafbar.<br />
Redaktionelle Änderungen vorbehalten.<br />
SCHAFFITZEL
������������������<br />
������������������������������<br />
��������������<br />
www.meistertipp.de präsentiert Ihnen das erste Informations-<br />
Portal mit täglich aktuellen News speziell für das Bauhandwerk.<br />
Halten Sie sich durch tagesaktuelle Nachrichten über<br />
alles Wichtige aus der Branche auf dem Laufenden.<br />
Profi tipps für die berufl iche Praxis, die sofortige<br />
telefonische Rechtsauskunft, managementorientierte<br />
Fachinformationen und viele weitere Rubriken<br />
runden das Angebot ab.<br />
Zusätzlich können Sie durch integrierte<br />
Upload- und Downloadfunktionen ganz<br />
einfach an unserem breiten interaktiven<br />
Angebot teilnehmen.<br />
www.meistertipp.de – überzeugen Sie sich.<br />
�����������������<br />
��������������<br />
���������������<br />
�����������������<br />
����������������������<br />
���������<br />
��������������������������������<br />
��������������������������
Beschlossene Sache ist die<br />
Umbenennung des „Bund<br />
Deutscher Zimmermeister“ in<br />
„<strong>Holz</strong>bau Deutschland – Bund<br />
Deutscher Zimmermeister im<br />
Zentralverband des Deutschen<br />
Baugewerbes“. Die Fachversammlung<br />
verabschiedete das<br />
„Gestaltungshandbuch <strong>Holz</strong>bau<br />
Deutschland“ und ermunterte<br />
die Landesverbände, die Gestaltungsrichtlinie<br />
zu übernehmen,<br />
um mit einem starken und bundeseinheitlichenErscheinungsbild<br />
aufzutreten. Pünktlich zum<br />
Starttermin für den neuen Namen<br />
am 22. September 2009 waren<br />
die Fahnen mit dem neuen<br />
Corporate Design fertig. Helmut<br />
Klumb, Vorsitzender des Verbandes<br />
Hessischer Zimmermeister<br />
e.V., nahm gleich eine Fahne<br />
mit, um sie zum Hessischen Verbandstag<br />
eine Woche später zu<br />
hissen. Auch beim Landesholzbautag<br />
Baden-Württemberg am<br />
26. September wehte die neue<br />
Fahne im Wind.<br />
VERBAND AKTUELL<br />
Fachversammlung<br />
Drei Entscheidungen und ein Neuer<br />
Ein neu gewähltes Mitglied und drei Beschlüsse waren das Resultat der<br />
Fachversammlung des Bundes Deutscher Zimmermeister, heute <strong>Holz</strong>bau Deutschland,<br />
am 15. September 2009 in Fulda.<br />
◂ Die Fahnen mit dem neuen<br />
Corporate Design<br />
von <strong>Holz</strong>bau Deutschland<br />
<strong>Holz</strong>bau Deutschland<br />
stürmt das Internet<br />
www.holzbau-deutschland.de<br />
ist seit dem 22. September 2009<br />
die neue Startseite des Berufsverbandes.<br />
Sie informiert über<br />
den neuen Namen und das neue<br />
Erscheinungsbild. Der bisherige<br />
Internetauftritt wird optisch,<br />
technisch und inhaltlich erneuert.<br />
Ziel ist es, das Informationsangebot<br />
weiter auszubauen und<br />
noch mehr Nutzen zu bieten.<br />
Offensive<br />
Aufstiegsqualifizierung<br />
Die Fachversammlung entschied<br />
über das Gesamtkonzept des Arbeitskreises<br />
Bildung. Sie stimmte<br />
den Eckpunkten der „Offensive<br />
Aufstiegsqualifizierung“ zu.<br />
Damit wird das Ziel verfolgt, die<br />
Meisterausbildung zu stärken.<br />
Die Eckpunkte lauten:<br />
▸ verbandseigene Qualifikationen<br />
etablieren<br />
▸ eine Anerkennung von<br />
Meisterschulen<br />
▸ Erstellung einer Aufgabensammlung<br />
für die Meisterprüfung<br />
und<br />
▸ Unterstützung der Meisterschüler<br />
und -schulen<br />
Exzellenzmedaille gewonnen<br />
Als „wichtig für die Berufsförderung<br />
und eine große Chance<br />
für die Auszubildenden“ bezeichnete<br />
die Fachversammlung<br />
Organ von <strong>Holz</strong>bau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister<br />
die Berufsmeisterschaften. Der<br />
Erfolg von Thomas Schleicher<br />
gab ihr Recht: Das Mitglied<br />
der deutschen Zimmerer-<br />
Nationalmannschaft konnte bei<br />
der Weltmeisterschaft der Berufe<br />
„WorldSkills 2009“ Anfang<br />
September in Calgary die Exzellenzmedaille<br />
erringen. Mehr<br />
Informationen über die Zimmerer-Nationalmannschaft<br />
gibt es<br />
Olaf Korr ist neu im Vorstand<br />
◂ „Die Offensive Aufstiegsfortbildung<br />
soll die Meisterausbildung<br />
stärken“, sagte Karl Hoffmeister,<br />
Vorsitzender des Ausschusses Ausund<br />
Weiterbildung<br />
unter www.zimmerer-nationalmannschaft.de<br />
Unterstützung für<br />
Plattform Forst und <strong>Holz</strong><br />
Die Fachversammlung entschied<br />
sich dafür, die Plattform Forst<br />
und <strong>Holz</strong> finanziell zu unterstützen.<br />
Mit dem Geld werden<br />
die vorhandenen Schriften und<br />
Fachinformationen aus dem Bestand<br />
des <strong>Holz</strong>absatzfonds herausgelöst<br />
und den Mitgliedern<br />
von <strong>Holz</strong>bau Deutschland zur<br />
Verfügung gestellt.<br />
Dach und <strong>Holz</strong> 2010<br />
Das Programm für die Dach +<br />
<strong>Holz</strong> 2010 in Köln steht. <strong>Holz</strong>bau<br />
Deutschland richtet wie gehabt<br />
parallel zur Messe den Deutschen<br />
<strong>Holz</strong>bautag aus. cv ▪<br />
◂ Olaf Korr aus Aachen ist der Neue<br />
im Vorstand von <strong>Holz</strong>bau Deutschland<br />
Einstimmig wählte die Fachversammlung<br />
Olaf Korr in den Vorstand von<br />
<strong>Holz</strong>bau Deutschland. Er tritt die<br />
Nachfolge von Ulrich Hamacher an.<br />
Der Diplom-Ingenieur aus Aachen<br />
führt den Betrieb Barthel Korr GmbH<br />
mit 25 Mitarbeiten bereits in der<br />
dritten Generation. Korr hat sich dem<br />
schlüsselfertigen <strong>Holz</strong>hausbau mit einer Schreinerei für den<br />
hochwertigen Innenausbau verschrieben.<br />
I
VERBAND AKTUELL AUS DEN LANDESVERBÄNDEN<br />
Verband Hessischer Zimmermeister e.V.<br />
Der Verband auf dem Prüfstand<br />
Vor dem Kongresszentrum<br />
im nordhessischen<br />
Bad Sooden-Allendorf flatterte<br />
schon die neue <strong>Holz</strong>bau-<br />
Deutschland-Fahne – fünf Tage<br />
vor ihrer offiziellen Präsentation<br />
in Köln. Aber nicht nur hier demonstrierte<br />
der Verband Hessischer<br />
Zimmermeister e.V. (VHZ)<br />
Zukunftsorientierung: Gleich zu<br />
Beginn seines 60. Verbandstags<br />
präsentierte er den rund 100 Anwesenden<br />
das Ergebnis einer<br />
kurz vorher fertig gewordenen<br />
Untersuchung über die Zufriedenheit<br />
seiner Mitglieder – ein<br />
deutliches Signal von Veränderungsbereitschaft.<br />
II<br />
Um das Verhältnis der Mitglieder zu ihrem Verband, um Technik, um Normen und<br />
um Recht drehte sich der Verbandstag der Hessischen Zimmermeister<br />
mit dem Kasseler <strong>Holz</strong>baukongress on tour am 18. und 19. September 2009.<br />
Mitglieder bewerten<br />
Verbandsarbeit<br />
Verantwortlich für die Untersuchung<br />
war das Institut „forum!<br />
Marktforschung“, das schon für<br />
zahlreiche Verbände anderer<br />
Branchen tätig ist und das Ergebnis<br />
deshalb zuverlässig einordnen<br />
und deuten kann.<br />
Bei der Imageanalyse schnitt<br />
der VHZ am besten in den Kategorien<br />
„Glaubwürdigkeit“,<br />
„Fairness“ und „Sympathische<br />
Ausstrahlung“ ab. Bei „Erfolg“,<br />
„Flexibilität“ und „Mitgliederorientiertheit“<br />
zeigten sich Defizite.<br />
Bei den Leistungen waren<br />
die Befragten mit der Beratung,<br />
mikado 11.2009<br />
Information und Fortbildung<br />
zufrieden, unzufrieden dagegen<br />
mit dem Mitgliedsbeitrag und<br />
der Interessenvertretung.<br />
Die Gesamtzufriedenheit entsprach<br />
dann jedoch genau dem<br />
Durchschnitt der vom Institut<br />
bisher untersuchten Verbände.<br />
Kein Grund zur Beunruhigung<br />
also, dafür aber ein repräsentativ<br />
gestütztes Bild, wo künftig<br />
Prioritäten zu setzen sind.<br />
Die emotionale Mitgliederbindung<br />
ist im Vergleich zu<br />
anderen Verbänden etwas geringer.<br />
Ursache dafür ist vor allem<br />
die Unzufriedenheit mit einigen<br />
Verbandsleistungen. Diese<br />
Die neue <strong>Holz</strong>bau-Deutschland-<br />
◂<br />
Fahne flatterte<br />
vor dem Kongressgebäude<br />
haben mit 73 % eine ungewöhnlich<br />
hohe Bedeutung im Vergleich<br />
zum Image mit nur 27 %.<br />
Das mag angesichts der langen<br />
und lebendigen Zimmerer-<br />
tradition überraschen, zeigt<br />
aber, dass die <strong>Holz</strong>baubranche<br />
heute unternehmerisch und erfolgsorientiert<br />
denkt. Für den<br />
Verband sind konkrete Leistungen<br />
natürlich viel zielgerichteter<br />
und schneller verbesserbar<br />
als ein Image.<br />
Strategien der<br />
Stehaufmännchen<br />
Um Emotionen ging es auch<br />
beim Vortrag von Ralph Goldschmidt:<br />
Er erläuterte, warum<br />
manche Menschen bei Rückschlägen<br />
resignieren, andere<br />
jedoch gestärkt daraus hervor-<br />
gehen. Entscheidend ist die<br />
Persönlichkeitsstruktur. Deshalb<br />
sollte sich ein Unternehmer<br />
nicht nur auf seine „Ergebnisse“<br />
konzentrieren, sondern<br />
auch auf den „Ergebnislieferanten“:<br />
auf sich selbst.<br />
Die psychische Widerstandsfähigkeit<br />
zur erfolgreichen Bewältigung<br />
von Misserfolgen ist<br />
erlernbar und trainierbar. Goldschmidt<br />
betonte aber, dass es<br />
nicht um effektive Durchhalteparolen<br />
geht, sondern um ein<br />
bewusstes Gestalten des eigenen<br />
Lebens, sodass es Krisen abfedert<br />
und Kraft spendet.
Für die sieben zentrale Lebensbereiche<br />
„Beziehungen“,<br />
„Gesundheit“, „Beruf“, „Finanzen“,<br />
„Lebensphilosophie“,<br />
„Freizeit“ und „Wohnen“ erläuterte<br />
er, auf was es ankommt,<br />
was förderlich ist und was nicht.<br />
Wie im Beruf auch geht es hier<br />
darum, Ziele zu formulieren und<br />
umzusetzen. Dafür muss man<br />
sieben Handlungskompetenzen<br />
trainieren und stärken: Selbstbewusstsein,Selbstverantwortung,<br />
Selbstakzeptanz, Selbstmotivation,<br />
Selbstkontrolle,<br />
Selbstorganisation und Beziehungen.<br />
Bei seinen pointierten und<br />
humorvollen Ausführungen erwies<br />
sich Goldschmidt, der sich<br />
selbst „Experte für Leistungskraft<br />
& Lebensglück“ nennt,<br />
auch als großer Unterhaltungskünstler,<br />
bei dem die Zeit wie<br />
im Flug vergeht, aber auch viele<br />
nützliche Ideen und Anregungen<br />
im Gedächtnis hängen<br />
bleiben.<br />
Technik, Normen und Recht<br />
wandeln sich<br />
Der „6. Kasseler <strong>Holz</strong>baukongress<br />
on tour“ fand am zweiten<br />
Tag statt. Mit „Nichts ist so<br />
beständig wie der Wandel“ war<br />
die Veranstaltung treffend betitelt,<br />
denn fünf der sechs Vorträge<br />
drehten sich um Neuerungen<br />
in der Technik und in<br />
VERBAND AKTUELL AUS DEN LANDESVERBÄNDEN<br />
der Normung. Und auch in der<br />
Rechtsprechung, Thema des<br />
sechsten Vortrags, hat sich in<br />
letzter Zeit einiges verändert.<br />
Den Anfang machte Wolfgang<br />
Bürkner vom Hersteller „SFS intec“.<br />
Er berichtete über die neuen<br />
Möglichkeiten, mit Voll-<br />
und Doppelgewindeschrauben<br />
preisgünstige und trotzdem leistungsfähige<br />
<strong>Holz</strong>verbindungen<br />
herzustellen. Der Markt bietet<br />
hier eine große Produktpalette<br />
verschiedener Hersteller an,<br />
wobei sich die Schrauben bei<br />
Kopfform, Gewinde und Spitzenform<br />
oft stark unterscheiden.<br />
Auch die zulässigen Kräfte sind<br />
sehr verschieden. Der Handwerker<br />
muss deshalb die bautechnischen<br />
Zulassungen detailliert<br />
kennen.<br />
Einblicke in die neue DIN<br />
18203-3:2008 für Bauteile<br />
aus <strong>Holz</strong> und <strong>Holz</strong>werkstoffen<br />
gab Dieter Kuhlenkamp vom<br />
Bund Deutscher Zimmermeister<br />
(BDZ). „Millimeter, die Geld<br />
kosten“ nannte er seinen Vortrag,<br />
der die Neudefinitionen<br />
zulässiger Maßabweichungen –<br />
wie Toleranzen inzwischen heißen<br />
– erläuterte. Als Arbeitshilfen<br />
zur besseren Orientierung<br />
in diesem Zahlendschungel hat<br />
der BDZ für seine Mitglieder gedruckte<br />
Merkblätter herausgegeben<br />
und ein Internet-Portal<br />
eingerichtet.<br />
Die Auswertung der Mitgliederumfrage zeigte deutlich, wo die<br />
▴<br />
nächsten Jahre die Schwerpunkte in der Verbandsarbeit zu legen sind<br />
mikado-Interview<br />
Wissen, wo man genau steht<br />
Mit der Durchführung einer detaillierten Untersuchung<br />
zur Mitgliederzufriedenheit betrat der Verband Hessischer<br />
Zimmermeister (VHZ) Neuland in der <strong>Holz</strong>baubranche.<br />
mikado befragte dazu dessen Vorsitzenden Helmut Klumb.<br />
mikado: Herr Klumb, warum<br />
ließen Sie die Mitgliederumfrage<br />
durchführen?<br />
Helmut Klumb: Unsere beiden<br />
Geschäftsführer, Thorsten Burmeister<br />
und Helmhard Neuenhagen,<br />
kamen mit der Idee auf<br />
uns zu. Wir haben sie in einer<br />
Vorstandssitzung diskutiert und<br />
waren am Ende alle überzeugt,<br />
dass das zum Einstieg der neuen<br />
Geschäftsführung genau das<br />
Richtige ist. Sie gibt uns wesentlich<br />
mehr Klarheit, wo wir<br />
momentan stehen und wo es<br />
Handlungsbedarf gibt.<br />
Hat sich der Aufwand gelohnt?<br />
Ja, denn nun wissen wir ganz<br />
genau, wo unsere Stärken und<br />
unsere Schwächen liegen. Und<br />
für unsere Mitglieder war es ein<br />
deutliches Signal, dass sie der<br />
Verband sehr ernst nimmt und<br />
seine Arbeit künftig noch mehr<br />
an ihren Bedürfnissen orientierten<br />
möchte.<br />
Was war für Sie bei der Präsentation<br />
der Ergebnisse die größte<br />
Überraschung?<br />
Eigentlich gab es keine Überraschung.<br />
Wir wussten schon vorher<br />
ungefähr, wo Knackpunkte<br />
liegen. Aber das sind eben<br />
immer nur Einzelmeinungen,<br />
noch dazu in einem anderen<br />
Kontext abgegeben. Deshalb<br />
ist es schwierig zu beurteilen,<br />
ob das die tatsächliche Stimmungslage<br />
ist oder nicht. Jetzt<br />
haben wir das aber durch ein<br />
unabhängiges und hochprofessionell<br />
arbeitendes Institut bestätigt<br />
bekommen.<br />
▴ VHZ-Vorsitzender Helmut Klumb<br />
will die Schwächen seines<br />
Verbands entschlossen angehen<br />
Ein großer Kritikpunkt waren<br />
die Mitgliedsbeiträge.<br />
Das halte ich vor allem für ein<br />
Kommunikationsproblem. Wir<br />
müssen unseren Mitgliedern<br />
künftig klarer darstellen, welche<br />
Leistungen sie für ihre Beiträge<br />
erhalten und welche wir<br />
tatsächlich anbieten. Viele gehen<br />
scheinbar in der Hektik des<br />
Alltags etwas unter und sind<br />
gar nicht richtig bekannt.<br />
Wie geht es nun weiter?<br />
Wir setzen uns demnächst mit<br />
dem Institut zusammen, um<br />
die Untersuchung gründlich<br />
zu analysieren und eine Prioritätenliste<br />
zu erstellen. Die<br />
nehmen wir dann in Angriff.<br />
In zwei bis drei Jahren lassen<br />
wir dann wieder eine Umfrage<br />
durchführen, um zu sehen, ob<br />
die Maßnahmen gegriffen haben<br />
und sich das Meinungsbild<br />
verändert hat.<br />
Herr Klumb, herzlichen Dank<br />
für das Gespräch!<br />
III
VERBAND AKTUELL AUS DEN LANDESVERBÄNDEN<br />
▴ Ralph Goldschmidt erläuterte anhand zweier Geldscheine, die er zerknüllte<br />
und zerstampfte, die Mechanismen des eigenen Selbstwertgefühls<br />
Die <strong>Holz</strong>baulegende Borimir<br />
Radovic berichte über <strong>Holz</strong>schutz<br />
und den Entwurf zur DIN<br />
68800. Er begann dabei mit einem<br />
Rückblick in eine Vergangenheit,<br />
wo der Glaube „überall<br />
wo <strong>Holz</strong> sei, arbeiten Pilze und<br />
Insekten“ dazu führte, dass dem<br />
chemischen <strong>Holz</strong>schutz eine unangemessene<br />
Bedeutung zukam.<br />
Dass dies nicht zutrifft, ist inzwischen<br />
wissenschaftlich bewiesen.<br />
<strong>Holz</strong>zerstörende Pilze<br />
bilden sich ab einer <strong>Holz</strong>feuchte<br />
von 30 %, und die stellt sich<br />
bei 20 °C erst ab einer dauer-<br />
haften Luftfeuchte von fast<br />
100 % ein. Auf diese Tatsache<br />
reagieren die neuen Normen<br />
IV<br />
nun endlich und verankern den<br />
baulichen <strong>Holz</strong>schutz angemessen:<br />
Wenn <strong>Holz</strong> nicht ungeschützt<br />
dem Regen ausgesetzt<br />
ist, braucht es keinen chemischen<br />
<strong>Holz</strong>schutz mehr.<br />
Mit Luftdichtheit befasste sich<br />
der Bauphysik-Sachverständige<br />
Robert Borsch-Laaks gleich in<br />
zwei Vorträgen: Von der Zulässigkeit<br />
von Schwachstellen<br />
bei der Luftdichtheit im Rahmen<br />
der DIN 4108-7 handelte<br />
der erste, von Feuchtemanagement<br />
bei Flachdächern der zweite.<br />
Das Problem ist nicht die Diffusion,<br />
sondern die Konvektion<br />
an falsch geplanten oder falsch<br />
ausgeführten Detailpunkten. Sie<br />
„Millimeter, die Geld kosten“ nannte Dieter Kuhlenkamp vom BDZ<br />
▴<br />
seinen Vortrag über Maßabweichungen nach der neuen DIN 18203-3:2008<br />
mikado 11.2009<br />
▴ Die Landessiegerin im Zimmererhandwerk Rebekka Lieb (Mitte) und ihren<br />
Ausbilder Leo Lintl (links) ehrte Helmut Klumb beim Zunftabend<br />
kann das 10- bis 100-Fache an<br />
Feuchtigkeit in die Konstruktion<br />
eindringen lassen. Damit<br />
werden alle bauphysikalischen<br />
Berechnungen hinfällig. Zu verhindern<br />
ist das nur durch große<br />
Sorgfalt. Borsch-Laaks zeigte,<br />
wie’s richtig gemacht wird.<br />
Den richtigen Umgang mit<br />
Mängelrügen erläuterte Rechtsanwalt<br />
Wolfgang Rathgen<br />
kompetent, wortgewaltig und<br />
humorvoll. Er schilderte, welche<br />
Fehler Handwerker häufig<br />
begehen und wie sie diese künftig<br />
zum eigenen Vorteil vermeiden.<br />
Bis hin zu Musterbriefen<br />
reichten seine praxisnahen<br />
und handlungsorientierten Rat-<br />
schläge. Wichtig vor allem auch<br />
deshalb, weil durch aktuelle<br />
Rechtsprechungen das BGB gegenüber<br />
der VOB an Bedeutung<br />
gewann.<br />
Die rund 200 Teilnehmer kamen<br />
an diesem Tag voll auf ihre<br />
Kosten. Nachlesen können sie die<br />
zahlreichen Informationen der<br />
hochkarätigen Vorträge in einem<br />
140 Seiten starken Handout. Der<br />
„7. Kasseler <strong>Holz</strong>baukongress on<br />
tour“ findet zusammen mit dem<br />
61. VHZ-Verbandstag 2010 in<br />
Darmstadt statt. gh ▪<br />
Mehr Fotos des VHZ-<br />
Verbandstags stehen auf:<br />
www.mikado-online.de →<br />
Bildergalerie<br />
▴ Über holzzerstörende Pilze und Insekten sowie chemischen und konstruktiven<br />
<strong>Holz</strong>schutz in der neuen DIN 68800 berichtete Borimir Radovic<br />
MIKADO
VERBAND AKTUELL AUS DEN LANDESVERBÄNDEN<br />
Zimmerer-Innung Schwalm-Eder<br />
Klasse Ergebnisse bei der Ausbildung<br />
▴ André Ludwig, Alexander Bätz und Kevin Kurzrock erhielten ihren<br />
Gesellenbrief (vorne v.l.n.r.). Es gratulierten Vorstandsmitglied<br />
und Zimmermeister Harald Schenk und Geschäftsführer Jürgen Altenhof<br />
Organ von <strong>Holz</strong>bau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister<br />
Auf der gemeinsamen Freisprechungsfeier<br />
in Bad<br />
Sooden-Allendorf erhielten 22<br />
neue Zimmerer aus den Zimmerer-Innungen<br />
in Nordhessen<br />
ihren Gesellenbrief. Seit<br />
2006 veranstalten die Zimmerer-Innungen<br />
Schwalm-Eder,<br />
Hersfeld-Rotenburg, Kassel,<br />
Werra-Meißner-Kreis und Waldeck-Frankenberg<br />
die Gesellenfreisprechungsfeier<br />
gemeinsam.<br />
Turnusmäßig wechselt der Ort<br />
für die Gesellenfreisprechungsfeier<br />
<strong>jede</strong>s Jahr von einer Innung<br />
zur nächsten. In diesem<br />
Jahr war die Zimmerer-Innung<br />
Werra-Meißner-Kreis der<br />
Gastgeber. Obermeister Werner<br />
Jäschke von der Zimmerer-Innung<br />
Werra-Meißner-Kreis lobte<br />
die hervorragenden Leistungen<br />
der angehenden Gesellen.<br />
Landesinnungsverband des Bayerischen Zimmererhandwerks<br />
Meisterhafte Zimmereien<br />
▴ Über 62 ausgezeichnete <strong>Holz</strong>baubetriebe<br />
konnte sich Peter Aicher,<br />
Präsident im Landesinnungsverband<br />
des Bayerischen Zimmererhandwerks,<br />
auf der Innungsversammlung<br />
in Rosenheim freuen<br />
Die Meisterhaft-Sterne von<br />
Eins bis Fünf sind nicht<br />
im Vorbeigehen zu erwerben.<br />
Die Mitgliedsbetriebe der Zimmererinnung<br />
müssen dafür eine<br />
ganze Reihe von Qualifikationsmaßnahmen<br />
nachweisen“, unterstrich<br />
der Obermeister und<br />
Präsident im Landesinnungsverband<br />
des Bayerischen Zimmererhandwerks,<br />
Peter Aicher, anlässlich<br />
der Mitgliederversammlung<br />
der Rosenheimer Zimmerinnung<br />
im September 2009. Aicher erkannte<br />
in „Meisterhaft – Bauen<br />
mit Meisterqualität“ eine<br />
effektive Reaktion auf die Aufgaben,<br />
die mit der novellierten<br />
ZIMMERERINNUNG SCHWALM-EDER<br />
Handwerksordnung (HWO) auf<br />
das Zimmerhandwerk zugekommen<br />
sind.<br />
Seit Mai 2009 steht Peter Aicher<br />
als Präsident an der Spitze<br />
der bayerischen <strong>Holz</strong>bauverbände.<br />
Nach Abschluss der<br />
Meisterschule übernahm Peter<br />
Aicher 1984 den elterlichen Betrieb<br />
in Halfing. Bis heute hat<br />
er diesen zu einem führenden<br />
<strong>Holz</strong>bauunternehmen der Region<br />
mit nunmehr 30 Beschäftigten<br />
ausgebaut. Ungeachtet<br />
dessen versteht sich sein Unternehmen<br />
nach wie vor als Familienbetrieb,<br />
dessen Entwicklung<br />
auf Innovation, Ausbildung und<br />
„Heute ist der lang ersehnte Tag,<br />
der die Ausbildungszeit beendet,<br />
aber nicht das Lernen, denn dies<br />
muss man sein Leben lang“, so<br />
Jäschke.<br />
Für die Zimmerer-Innung<br />
Schwalm-Eder gratulierten Vorstandsmitglied<br />
Harald Schenk<br />
aus Schlierbach und Geschäftsführer<br />
Jürgen Altenhof. In weiteren<br />
Grußworten überbrachten<br />
Landrat Stefan Reuß, der<br />
stellvertretende Landesinnungsmeister<br />
Friedrich Brauner und<br />
Stefan Fross von der VR-Bank<br />
Werra-Meißner-Kreis die Glückwünsche<br />
an die jungen Handwerksgesellen<br />
und die Gäste.<br />
Als Jahrgangsbeste erhielt<br />
Rebekka Lieb aus Witzenhausen<br />
eine Auszeichnung, sie hatte<br />
die Gesellenprüfung mit sehr<br />
gutem Ergebnis absolviert. ▪<br />
Wertschätzung beruht. Seit<br />
Übernahme des elterlichen Betriebs<br />
engagiert sich Aicher zudem<br />
in der Zimmerer-Innung<br />
Rosenheim, die er seit 1995 als<br />
Obermeister anführt.<br />
Für Aicher ist die Qualifikation<br />
„Meisterhaft“ eine wichtige<br />
Orientierungsmarke für die potenziellen<br />
Bauherren. „Wir Innungsbetriebe<br />
müssen für Vertrauen<br />
und Sicherheit stehen“,<br />
sagte Aicher bei der Innungsversammlung.<br />
Er freute sich daher<br />
besonders, dass er 62 Mitgliedsbetriebe<br />
mit dem Zertifikat<br />
– drei, vier und fünf Sterne –<br />
auszeichnen konnte. ▪<br />
V
VI<br />
VERBAND AKTUELL AUS DEN LANDESVERBÄNDEN<br />
Verband des Zimmerer- und <strong>Holz</strong>baugewerbes Baden-Württemberg<br />
Sonnige Aussichten<br />
Als vollen Erfolg konnten Veranstalter den diesjährigen Landesholzbautag am<br />
26. September 2009 verbuchen. Bei strahlendem Spätsommerwetter lag Rottweil<br />
fest in Zimmererhand: Überall waren <strong>Holz</strong>bauer in Kluft zu sehen.<br />
▴ Zimmererklatsch auf dem Münsterplatz: An die 100 <strong>Holz</strong>bauer in Kluft<br />
boten ein schönes und eindrucksvolles Bild<br />
Der Wettergott meinte es<br />
gut mit den Zimmerern<br />
und <strong>Holz</strong>bauern Baden-Württembergs:<br />
Bei strahlendem<br />
Sonnenschein trafen sich am<br />
26. September 2009 gut 360 von<br />
ihnen zum Zimmerertreff auf<br />
dem Münsterplatz in Rottweil.<br />
Zimmererbier, Zimmererklatsch<br />
und Zimmererkluft<br />
Der Auftakt zum Landesholzbautag<br />
war nicht zu übersehen:<br />
Viele Einwohner der Stadt<br />
der Badischen Fasnet blieben<br />
nach ihren Samstagseinkäufen<br />
stehen und staunen, was es alles<br />
zu sehen gab: Zimmererbier,<br />
Zimmererklatsch und vor allem<br />
Zimmerer in Zimmererkluft, so<br />
weit das Auge reichte.<br />
Besonders gut punktete die<br />
Verlosung von fünf robusten<br />
Spielhäusern aus <strong>Holz</strong> unter<br />
den Kindergärten aus der Region:<br />
Die Kindergärten, die mit<br />
den meisten Kindern vor Ort auf<br />
dem Münsterplatz waren, konnten<br />
sich über die Klettergeräte<br />
freuen. Eines der Häuser ging als<br />
Geschenk an einen Kindergarten<br />
im italienischen L´Aquila,<br />
einer von vier Partnerstädten<br />
Rottweils.<br />
<strong>Holz</strong> ist gut und tut gut<br />
Josef Schlosser, Präsident des<br />
Verbandes des Zimmerer- und<br />
<strong>Holz</strong>baugewerbes Baden-Württemberg,<br />
begrüßte die Teilnehmer:<br />
„Der Begriff Nachhaltigkeit<br />
▸ Zahlreiche Denkanstöße<br />
gab Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen<br />
den Zuhörern mit auf den Weg<br />
mikado 11.2009<br />
MIKADO<br />
▴ Bei der Anreise verbrauchten die<br />
Zimmerer so wenig CO wie möglich<br />
2<br />
hat seinen Ursprung in der Forstwirtschaft“,<br />
sagte er. Der <strong>Holz</strong>bau<br />
leiste ein besonders großen<br />
Beitrag zur Nachhaltigkeit, denn<br />
<strong>Holz</strong> ist gut und <strong>Holz</strong> tut gut.<br />
MIKADO<br />
Zimmerer sind<br />
Klimaschützer Nummer 1<br />
„Mit dem Baustoff <strong>Holz</strong> lassen<br />
sich die Konjunkturpakete<br />
der Regierung schnell und kostengünstig<br />
umsetzen“, ist sich<br />
Schlosser sicher. Seiner Meinung<br />
nach sind Zimmerer die<br />
Klimaschützer Nummer 1. Der<br />
<strong>Holz</strong>bau stelle sich der Verantwortung<br />
mit innovativen,<br />
preisgünstigen, gesunden und<br />
umweltfreundlichen Konstruktionen.<br />
Das Bauen mit <strong>Holz</strong>werkstoffen<br />
ist Umweltschutz.<br />
In Baden-Württemberg liege<br />
die <strong>Holz</strong>bauquote bei 23,9 %,<br />
so hoch wie sonst nirgends in<br />
Deutschland. Der Bundesdurchschnitt<br />
liege bei 14,7 %. Das<br />
Zimmererhandwerk leiste also<br />
einen großen Beitrag zu eben<br />
den Zielen, die die Politik gegenwärtig<br />
propagiere.<br />
„Das leistet unser Handwerk<br />
aber teilweise unter unzumutbaren<br />
Rahmenbedingungen“,<br />
MACKOWIACK
prangerte Schlosser an, „seit Jahren<br />
werden unseren Betrieben Erleichterungen<br />
bei den Bürokratielasten, bei<br />
den Abgabelasten oder bei der Sicherung<br />
von Forderungen in Aussicht<br />
gestellt.“<br />
Schlosser fordert mehr Mut<br />
von der Regierung<br />
„Die steuerlichen Anreize für legale<br />
Arbeiten, wie z.B. den Steuerbonus<br />
für Handwerkerleistungen oder<br />
die Umstellungen auf die Ist-Versteuerung,<br />
sind zwar ein guter Ansatz,<br />
sollten aber mutiger ausgestaltet<br />
werden“, verlangte Schlosser. „Seit<br />
Jahren fordern wir einen reduzierten<br />
Mehtrwertsteuersatz auf Bauleistungen<br />
sowie verbesserte Abschreibungsmöglichkeiten,<br />
um auch dem<br />
Neubau wieder neue Impulse geben<br />
zu können und um die Schwarzarbeit<br />
am Bau einzudämmen. Was<br />
andere Ländern erfolgreich umgesetzt<br />
haben, kann bei uns nicht völlig<br />
falsch sein“, mahnte er. Ein großes<br />
Ärgernis für die kleinen Betriebe<br />
VERBAND AKTUELL AUS DEN LANDESVERBÄNDEN<br />
MIKADO<br />
◂ Präsident Josef<br />
Schlosser<br />
eröffnete den<br />
Zimmerer-Treff<br />
auf dem<br />
Münsterplatz<br />
▸ Ullrich Huth,<br />
Vorsitzender<br />
<strong>Holz</strong>bau<br />
Deutschland<br />
▸▸ Klaus-Dieter<br />
Rapp,<br />
Obermeister der<br />
Innung Rottweil<br />
▾ Zum Festabend<br />
lud Matthias<br />
Krauss (r.) in die<br />
„heiligen“<br />
Werkhallen von<br />
Mafell. Als<br />
Dankeschön gab`s<br />
einen Timmy<br />
vom Präsidenten<br />
▸ Volker Kauder,<br />
Vorsitzender der<br />
CDU/CSU-<br />
Fraktion, nutzte<br />
einen Tag vor<br />
der Bundestagswahl<br />
die<br />
Gelegenheit, die<br />
Zimmerer in<br />
seinem Wahlkreis<br />
zu begrüßen<br />
Organ von <strong>Holz</strong>bau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister<br />
MACKOWIACK<br />
sei die Vorverlegung der Sozialversicherungsbeiträge.<br />
Dieses „Monstrum“<br />
müsse so schnell wie möglich<br />
rückgängig gemacht werden.<br />
Seinen Dank richtete Schlosser unter<br />
anderem an die Landesregierung<br />
für die konsequenten Bemühungen<br />
um eine vermehrte Verwendung des<br />
Baustoffs <strong>Holz</strong>.<br />
Positive Aussichten<br />
Auf der nachmittäglichen Veranstaltung<br />
in der Rottweiler Stadthalle stellte<br />
Schlosser das Konjunkturbarometer<br />
2009 vor. An der Konjunkturumfrage<br />
des Verbandes beteiligten sich mehr<br />
als 200 Betriebe. Bewerteten noch im<br />
März diesen Jahres 12,8 % ihre allgemeine<br />
Auftragslage als „top“, waren<br />
es im September sogar 35,6 %. Beim<br />
öffentlichen Bauen war festzustellen,<br />
dass das Konjunkturpaket II bei den<br />
Zimmerern in Baden-Württemberg<br />
ankommt. Die Nachfrage im <strong>Holz</strong>hausbau<br />
sei stabil, der Wohnungsbau<br />
habe jedoch nachgelassen. Dafür<br />
ziehe die energetische Sanierung an.<br />
MIKADO<br />
„Hier ist ganz klar unser Markt“, bestätigte<br />
Schlosser den Trrend. 63,1 %<br />
der Befragten sind mit den Preisen,<br />
die sie erzielen können, zufrieden. Die<br />
Zahlungsmoral, in der Regel ein Zeichen<br />
für Qualität und optimale Abwicklung,<br />
beurteilen die Zimmereiunternehmen<br />
in Baden-Württemberg<br />
als gut. Bei der Entwicklung der gesamtbetrieblichen<br />
Aussichten ist Optimismus<br />
pur angesagt: 12,5 % beurteilen<br />
ihre Situation als „top“, 70,6 %<br />
als „ok“. Die Mitarbeiterzahlen bleiben<br />
konstant, die Ausbildungsbereitschaft<br />
liegt bei 61,3 % mit „sicher<br />
ja“, 25 % bei „eventuell ja“, 11,2 %<br />
bei „eher nein“ und 2,5 % bei „sicher<br />
nein“. Schlosser warnte vor Fachkräftemangel<br />
und bat seine Kollegen,<br />
noch mehr auszubilden. „Es wird die<br />
Zeit kommen, da haben wir Aufträge,<br />
aber keine Facharbeiter mehr“,<br />
sagte Schlosser. Der Auftragsbestand<br />
liegt bei 9,67 Wochen. Augenscheinlich<br />
meint es nicht nur der Wettergott<br />
gut mit den Zimmerern in Baden-Württemberg.<br />
cv ▪<br />
VII<br />
MIKADO MIKADO
Innenstadt Düsseldorf: Unweit<br />
der Königsallee, inmitten<br />
von Banken, Versicherungen<br />
und großen Medienhäusern, hat<br />
die systaic AG ihren Firmensitz.<br />
Es weht ein wenig der Hauch<br />
der „new economy“ durch die<br />
Räumlichkeiten. Doch damit hat<br />
systaic nichts zu tun. Das im<br />
Jahr 2004 gegründete Unternehmen<br />
entwickelt am Düsseldorfer<br />
Standort ebenso handfeste<br />
wie innovative Produkte rund<br />
ums Dach und versteht sich damit<br />
als enger Partner des „Bedachungshandwerks“<br />
– wie es im<br />
VIII<br />
VERBAND AKTUELL VERBÄNDE & VEREINIGUNGEN<br />
Leistungspartner des Zimmererhandwerks<br />
Neuer Partner nutzt die Energie am Dach<br />
Die systaic AG gehört seit Kurzem zu den Leistungspartnern des Zimmererhand-<br />
werks. Die systaic-Energiedachsysteme bieten zukunftsweisende Lösungen<br />
für das Dach inklusive einer eigenständigen Energieversorgung für das Gebäude an.<br />
Geschäftsbericht für das Jahr<br />
2008 heißt. „Aus diesem Grund<br />
haben wir uns auch entschieden,<br />
Leistungspartner zu werden“,<br />
erklärte Michael Pack,<br />
Vorsitzender des Vorstandes<br />
der systaic AG, bei einer Unternehmensvorstellung<br />
in Düsseldorf.<br />
„Denn mit unseren innovativen<br />
Dachlösungen sehen wir<br />
uns als eine hervorragende Ergänzung<br />
der Produktpalette der<br />
Leistungspartner des Zimmererhandwerks.“<br />
Vor fast zehn Jahren<br />
hat sich dieser Zusammenschluss<br />
namhafter Hersteller von<br />
mikado 11.2009<br />
SySTAIC AG<br />
Baustoffen, -elementen sowie<br />
Zimmereimaschinen mit dem<br />
Verband <strong>Holz</strong>bau Deutschland<br />
– Bund Deutscher Zimmermeister<br />
gegründet und unterstützt<br />
die Innungsbetriebe in der Verbandsorganisation<br />
von <strong>Holz</strong>bau<br />
Deutschland durch schlagkräftige<br />
Maßnahmen im Bereich Marketing<br />
und Bildung.<br />
Die systaic AG bietet mit ihren<br />
Energiedachsystemen ein<br />
Konzept zur eigenständigen<br />
Energieversorgung von Gebäuden<br />
an. Der vielfach in der <strong>Holz</strong>baubranche<br />
verwendeten Aussage<br />
„vom Schutzdach zum<br />
Nutzdach“ hat sich systaic vollständig<br />
angenommen und eine<br />
Lösung entwickelt, welche die<br />
klassischen Dachziegel gänzlich<br />
ersetzt.<br />
Im Jahr 2007 kam das Energiedach<br />
nach dreijähriger Entwicklungsarbeit<br />
auf den Markt<br />
und fügt sich heute als Solarenergielösung<br />
optisch ansprechend<br />
in den Neubau oder bei<br />
einer Dachsanierung ein. „Wir<br />
haben unser Energiedach als<br />
Komplettdach konzipiert, es ist<br />
eine stilvolle und sich selbst<br />
amortisierende Alternative zu<br />
herkömmlichen Dachmaterialien“,<br />
so Vorstandsvorsitzender<br />
Michael Pack. systaic hat<br />
die Solargeneratoren als sichtbaren<br />
Bestandteil des Gebäudes<br />
konzipiert. Als Bauelement<br />
übernimmt die Fotovoltaik-<br />
Applikation konstruktive Aufgaben<br />
und ermöglicht dem Zimmerer<br />
durch das Prinzip von<br />
„Click & Connect ohne Kabel“<br />
eine einfache Handhabung und<br />
schnelle Montage.<br />
Mit einem gewissen Stolz berichtet<br />
Michael Pack von den<br />
bisherigen Erfolgen. Aufgrund<br />
des gelungenen Designs, aber<br />
auch wegen seiner Effizienz und<br />
baulichen Vorteile hat das Dach<br />
zahlreiche Architektur- und Innovationspreise<br />
eingeheimst.<br />
Und auch in der Praxis hat sich<br />
das Dach bewährt.<br />
Anzeichen für weitere Erfolge<br />
sind bereits vorhanden. systaic<br />
lässt mit der Forschungsarbeit<br />
nicht nach. Neueste Komponente<br />
im Energiedach ist die Zuführung<br />
der fotovoltaischen Abluft<br />
in ein Wärmepumpensystem,<br />
um es für die Raumwärme und<br />
das Warmwasser zu nutzen. Und<br />
so lautet die Rechnung, wie viele<br />
systaic-Energieeinheiten auf<br />
das Dach eines Zwei-Personen-<br />
Haushaltes müssen: 33 Stück.<br />
Dann sind die Bewohner unabhängig<br />
von fossilen Brennstoffen<br />
mit Wärme und Elektrizität<br />
versorgt. In Zeiten des<br />
Klimawandels wird diese Art<br />
der Nachhaltigkeit auch beim<br />
Bau stetig steigen. systaic ist<br />
mit dem eigenen Produktionsstandort<br />
im bayerischen Landsberg<br />
bestens für die Nachfrage<br />
gerüstet. www.systaic.de ▪