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B B - Lindauer Psychotherapiewochen

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Programm<br />

Programmübersicht Sonntag, 24. April 2011<br />

24. - 29. April 2011 Trotz allem: Familie<br />

Warum „trotz allem“? Eine Familie wird doch nach wie vor als Lebensform von fast allen ge-<br />

wünscht! Immerhin sagen 93% der jüngeren Erwachsenen bei einer Befragung, dass sie gerne eine<br />

Familie gründen würden. Die Sehnsucht nach einer Familie scheint ungebrochen, doch lässt sich der<br />

Traum auch realisieren? Es spricht einiges dafür, dass Familien nicht nur aus traditionellen Gründen<br />

gegründet werden, sondern weil Menschen sich nach einer Familie sehnen, da sie ihre eigenen<br />

Beziehungen immer brüchiger und instabiler erleben. Und die Beziehungen zwischen den Partnern<br />

und in der Familie werden auch objektiv gesehen instabiler. Die Scheidungsraten, die Zahl der Fort-<br />

setzungsfamilien und die Zahl der Alleinerziehenden belegen dies. Unsere Gesellschaft ermöglicht<br />

viele Optionen. Die Pluralität der Lebensformen und die gewünschte Flexibilisierung des Menschen<br />

tragen dazu bei, die Lebensentwürfe zu individuieren und das Zusammenleben nach Wahl zu ge-<br />

stalten. Dies hat Konsequenzen: in Fortsetzungs- und Stieffamilien werden Elternschaft und Part-<br />

nerschaft getrennt. Und dennoch: wir lassen uns auf die Familie ein und wir suchen sie.<br />

Die Familie gilt als Hort der Sicherheit und Privatheit. Wenn die gesellschaftliche Wirklichkeit als<br />

kalt, unberechenbar und instabil erlebt wird, sucht man umso mehr in seiner familiären Umgebung<br />

Liebe, Halt, Intimität und Regression. Die gelebte Familie entspricht meistens nicht dem phantasier-<br />

ten Familienbild. Auch auf dieser inneren Bühne gibt es den Spannungsbogen zwischen Wunsch<br />

und Wirklichkeit.<br />

Von diesen Konflikten erfahren PsychotherapeutInnen dann, wenn die PatientInnen über ihre Her-<br />

kunftsfamilie, ihre „innere Familie“, erzählen und von ihren Wünschen an die jetzige eigene Fa-<br />

milie berichten. Oft tradieren sich diese bewußten und unbewußten Konflikte über Generationen<br />

hinweg, spezifische Ehekonflikte der Eltern wiederholen sich in den Partnerschaften der Kinder.<br />

Probleme und Konflikte in der Partnerschaft und in der Familie sind ein häufiger Anlass zur Konsul-<br />

tation. Es ist dann zu prüfen ob diese Konflikte in der Einzelpsychotherapie oder in einer Paar- bzw.<br />

Familientherapie bearbeitet werden sollten. Zur Veränderung der Beziehungen und der Interaktion<br />

in einer Familie wurden inzwischen viele Methoden und Techniken in der Familientherapie entwi-<br />

ckelt. Die systemischen Techniken werden inzwischen auch in den anderen psychotherapeutischen<br />

Verfahren genutzt. Die Paar- und Familientherapie hat sich im Spektrum der Psychotherapie be-<br />

währt. Wir wollen in dieser Woche sowohl die aktuelle Bedeutung der Familie wie dieses gewach-<br />

sene Spektrum therapeutischer Interventionsmöglichkeiten vorstellen und mit Ihnen diskutieren.<br />

18.30 Begrüßung und Eröffnung der Tagung - Inselhalle<br />

Rudolf Kost<br />

Petra Meier to Bernd-Seidl<br />

Verena Kast<br />

anschließend Eröffnungsvortrag<br />

Manfred Cierpka Trotz allem: Familie<br />

. Vorsitzender der Vereinigung für psychotherapeutische Fort- und<br />

Weiterbildung e.V.<br />

Oberbürgermeisterin der Stadt Lindau<br />

Wissenschaftliche Leitung der <strong>Lindauer</strong> <strong>Psychotherapiewochen</strong>

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