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Leserreise nach Herdecke +++Schülerreporter +++ Eis selbst ... - RWE

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www.rwe.com/<strong>nach</strong>barschaft<br />

Nr. 2/2012 rhEiN-Erft-kr<strong>Eis</strong><br />

hier:<br />

Das NachbarschaftsmagaziN<br />

voN rWE PoWEr<br />

gewinnspiel<br />

krEuzWorträtsEl<br />

lösEN – tollE Pr<strong>Eis</strong>E<br />

gEWiNNEN!<br />

� sEitE 26<br />

Raus ins revier<br />

Klettern, radeln, paddeln und noch viel mehr – das geht<br />

draußen im rheinischen Revier. TV-Moderatorin Melanie<br />

Bergner hat es ausprobiert. Lesen Sie mehr ab Seite 6<br />

<strong>+++</strong> <strong>Leserreise</strong> <strong>nach</strong> <strong>Herdecke</strong> <strong>+++</strong> Schülerreporter <strong>+++</strong> <strong>Eis</strong> <strong>selbst</strong> machen <strong>+++</strong>


ansicht<br />

2<br />

Rheinisches<br />

Braunkohlenrevier<br />

heimatgefühl erhalten<br />

Es ist ein gravierender Eingriff des Braunkohlenbergbaus in das Leben der Einwohner im<br />

rheinischen Revier: die Umsiedlung. In den vergangenen rund 70 Jahren siedelten fast<br />

35.000 Menschen um. So wie jetzt die Einwohner von Manheim (Foto), das dem Tagebau<br />

Hambach weicht. Dabei geht es nicht nur um die Frage, wie der Verlust von Häusern oder<br />

Grundstücken entschädigt wird, es geht auch um Werte wie Tradition und Gemeinschaft,<br />

und wie diese erhalten bleiben. Lesen Sie mehr zur Umsiedlung von Manheim ab Seite 18.<br />

info: Das Luftbild gibt es auf www.rwe.com/<strong>nach</strong>barschaft zum Download.<br />

Das NachbarschaftsMagaziN voN rWE PoWEr


Fotos: Klaus Görgen (u. a. Titel), <strong>RWE</strong> Power; Gestaltung Signet: Sara Freiling<br />

die Tagebaue und<br />

Kraftwerke zur<br />

Braunkohlengewinnung<br />

und -verstromung<br />

prägen die<br />

Landschaft im rheinischen<br />

Revier,<br />

darüber gibt es keine zwei Meinungen.<br />

Jedoch sollte man dabei nicht vergessen,<br />

wie attraktiv und lebenswert unsere<br />

Region eigentlich ist. Zahlreiche Biotope,<br />

wie etwa die rekultivierte Sophien-<br />

in diesem heft<br />

hier: bei uns Meldungen und Termine aus der Region seite 4<br />

freizeit seite 6<br />

Zu Wasser und in der Luft: Moderatorin Melanie Bergner erkundet das Revier<br />

hier: im rhein-erft-Kreis Lokale Meldungen und Termine seite 12<br />

hier: speziaL seite 14<br />

<strong>RWE</strong> Power hat Bergheim den Tagebau übergeben – als rekultivierte Fläche<br />

umsieDLung Neue Heimat: So läuft der Umzug der Manheimer seite 18<br />

power-mix Nachrichten aus dem Unternehmen seite 20<br />

schüLerreporter seite 21<br />

Über ihre Projektwoche mit <strong>RWE</strong> Power schreiben Tanja, Xenia und Katja<br />

energiespeicherung So funktioniert ein Pumpspeicherkraftwerk seite 22<br />

menschen von hier: Anne Cecilie Ore trainiert für die Paralympics seite 24<br />

gewinnspieL Kreuzworträtsel lösen und tolle Preise gewinnen seite 26<br />

ausbLicK Tipps: Leckere <strong>Eis</strong>creme <strong>selbst</strong> gemacht seite 27<br />

KontaKt: So erreichen Sie unS<br />

hiER:-REdaKtion<br />

tel: 0800/88 33 830 (kostenlos)<br />

e-mail: hier@rwe.com<br />

www.rwe.com/<strong>nach</strong>barschaft<br />

sie möchten die „hier:“ nicht mehr bekommen?<br />

E-Mail an hier-zustellung@rwe.com genügt.<br />

oder rufen sie an: 0800/88 33 830 (kostenlos)<br />

hier: Nr. 2/2012<br />

höhe, die neue Inde-Aue oder das Peringsmaar<br />

locken Naturliebhaber. Wälder,<br />

Flüsse und Seen, kilometerlange<br />

Wander- und Radwege, historische und<br />

kulturelle Sehenswürdigkeiten oder Aussichtspunkte,<br />

wie der Indemann auf der<br />

Goltsteinkuppe und das neue „Forum<br />

:terra nova“ nahe Elsdorf, bieten Naherholung<br />

im wahrsten Sinne des Wortes –<br />

nämlich direkt vor unserer Haustür.<br />

Warum in die Ferne schweifen, fragen<br />

wir deshalb in unserer Titelgeschichte<br />

<strong>RWE</strong>-KundEnsERvicE:<br />

tel: 0800/888 88 70 (kostenlos)<br />

postfach 10 28 10, 44728 bochum<br />

<strong>RWE</strong>-sERvicEtElEfon<br />

BERgschadEnsBEaRBEitung<br />

tel: 0800/88 22 820, werktags 9–15 uhr<br />

06<br />

12<br />

impressum:<br />

herausgeber: <strong>RWE</strong> Power AG<br />

inhalt<br />

und begleiten TV-Moderatorin Melanie<br />

Bergner auf ihrer Tour durch das Indeland,<br />

das Nordrevier und den Rhein-Erft-Kreis.<br />

Viel Spaß mit der neuen Ausgabe<br />

unseres Nachbarschaftsmagazins „hier:“<br />

Ihr<br />

Dr. Johannes Lambertz, Vorsitzender<br />

des Vorstands der <strong>RWE</strong> Power AG<br />

24<br />

anschrift: Huyssenallee 2, 45128 Essen<br />

Stüttgenweg 2, 50935 Köln<br />

v.i.s.d.P.: Stephanie Schunck, <strong>RWE</strong> Power AG<br />

Redaktion und gestaltung:<br />

<strong>RWE</strong> Power AG / ergo Unternehmenskommunikation<br />

GmbH & Co. KG, Köln<br />

3


voll im Trend<br />

Mobil. Immer mehr Menschen radeln mit Elektrofahrrädern, E-Bikes genannt.<br />

Die flotten Flitzer sind umweltfreundlicher und günstiger als ein Auto, komfortabler<br />

als ein Fahrrad und eignen sich für kurze und mittlere Strecken. E-Biker umfahren locker jeden Stau in der Stadt.<br />

Ein akkubetriebener Elektromotor erleichtert das Pedale-Treten. So sind Menschen jeden Alters mobil – auch bei<br />

Gegenwind. Sie möchten es ausprobieren? <strong>RWE</strong> Deutschland verleiht E-Bikes (Marke: Diamant Ubari Deluxe+).<br />

Info: www.rwe-ebikesontour.de<br />

SpaTenSTich für neue a 44<br />

Garzweiler. Ende Mai setzten Vertreter<br />

des Bundes, des Landes, der betroffenen<br />

Region und der Wirtschaft den<br />

ersten Spatenstich für die A 44n.<br />

Damit haben die Arbeiten für die neue<br />

Autobahn zwischen den Kreuzen Jackerath<br />

und Holz begonnen. Zusammen mit<br />

dem sechsspurigen Ausbau der A 46 zwischen<br />

Wanlo und Holz wird in den kommenden<br />

sechs Jahren eine leistungsfähige<br />

Alternative zur A 61 zwischen Jackerath<br />

und Wanlo geschaffen, die dann dem Tagebau<br />

Garzweiler weichen muss. Die<br />

A 44n ersetzt die alte A 44, die bereits<br />

2006 für den Tagebau zurückgebaut<br />

wurde. Rund 100 Millionen Euro werden<br />

die Bauarbeiten kosten, die fast komplett<br />

<strong>RWE</strong> Power übernimmt.<br />

„Mich freut besonders, dass das Projekt<br />

in der Region auf gute Akzeptanz gestoßen<br />

ist“, sagt <strong>RWE</strong> Power-Chef Dr. Johannes<br />

Lambertz. Ein Grund hierfür sei, dass Er-<br />

4<br />

Tagebau sorgt für<br />

sichere und preiswerteEnergieversorgung:<br />

NRW-<br />

Staatssekretär Dr.<br />

Günther Horzetzky<br />

Spaten raus: Wolfgang Spelthahn (Kreis Düren), Winfried Pudenz (Straßen.NRW),<br />

Günther Horzetzky (Staatssekretär), Johannes Lambertz (<strong>RWE</strong> Power), Enak Ferlemann<br />

(Parlamentarischer Staatssekretär), Norbert Bude (OB Mönchengladbach), Hans Jürgen<br />

Petrauschke (Rhein-Kreis-Neuss), Michael Vogel (Baudezernent Rhein-Erft-Kreis). (v. l.)<br />

wartungen und Anregungen der Anliegerkommunen<br />

bei der Wiederherstellung der<br />

Landschaft und Infrastruktur berücksichtigt<br />

wurden und so ausgewogene Lösungen<br />

erzielt werden konnten. Lambertz<br />

wörtlich: „Dies zeigt: Projekte können im<br />

Konsens realisiert werden, wenn Bereitschaft<br />

zum Dialog besteht und gegenseitige<br />

Interessen ernst genommen werden.“<br />

Wie andere Redner betonte Dr. Günther<br />

Horzetzky, Staatssekretär im Lan-<br />

desministerium für Wirtschaft, Energie,<br />

Bauen, Wohnen und Verkehr, die Wichtigkeit<br />

des Tagebaus für die Energiegewinnung<br />

in Deutschland. Kohle als Energieträger<br />

sei in der Zeit des Übergangs<br />

zu regenerativen Energien unersetzlich.<br />

Die Planungen für den Neubau laufen<br />

seit dem Jahr 2000. Rund 90.000 Fahrzeuge<br />

werden <strong>nach</strong> der aktuellen Prognose<br />

im Jahr 2035 die A 44n nutzen.<br />

Info: www.rwe.com/tagebau-garzweiler<br />

Das NachbarschaftsMagaziN voN rWE PoWEr


Fotos: Jörg Mettlach, Klaus Görgen, <strong>RWE</strong> Deutschland AG, Stadt Düren, Stiftung Schloss Dyck<br />

Termine<br />

Rock IM SpoRtpARk<br />

Bergheim. Hardrock-Fans kommen am<br />

24. und 25. August auf ihre Kosten.<br />

Beim Erftrock Festival im Sportpark<br />

treten unter anderem die Bands Axxis<br />

sowie Tri State Corner auf. Einlass ab<br />

12 Uhr, Beginn: 14:30 Uhr. Tickets im<br />

Vorverkauf: ab 14,40 Euro.<br />

� www.erftrock.de<br />

EchtE kLASSIkER<br />

Jüchen. Während der Classic Days auf<br />

Schloss Dyck vom 3. bis 5. August<br />

können die Besucher Oldtimer bewundern.<br />

Die 80 Hektar große Grünanlage<br />

rund um das Schloss bietet zudem<br />

genug Platz für ein Picknick. Eine Tages-<br />

karte kostet im Vorverkauf 16 Euro,<br />

ermäßigt 12 Euro. Vom 31. August bis<br />

zum 9. September wird das Schloss in<br />

ein anderes Licht getaucht. Zwischen<br />

20 und 24 Uhr zeigt Regisseur Wolfram<br />

Lenssen während der Illumina ein<br />

Zusammenspiel aus Sprache, Musik und<br />

Licht. Eintritt: 10 Euro, ermäßigt 7 Euro.<br />

� www.schloss-dyck-classic-days.de<br />

kIRMES und kIRSchkERnE<br />

düren. Am 28. Juli beginnt die<br />

Annakirmes. Neun Tage lang können<br />

Besucher Achterbahn oder Riesenrad<br />

fahren. Highlights sind u. a. das Kirschkernweitspucken<br />

am 28. Juli und der<br />

Rheinische Abend am 1. August.<br />

� www.annakirmes.de<br />

hier: Nr. 2/2012<br />

forum :Terra nova eröffnet<br />

Elsdorf. In der Begegnungsstätte können sich Besucher über tagebau oder<br />

Rekultivierung informieren – und erleben, wie Braunkohle gewonnen wird.<br />

Ende Mai eröffneten unter anderem NRW-Wirtschaftsminister Harry K. Voigtsberger,<br />

Elsdorfs Bürgermeister Wilfried Effertz, <strong>RWE</strong> Power-Chef Dr. Johannes Lambertz<br />

und der Geschäftsführer der Regionale 2010, Dr. Reimar Molitor, die Begegnungs-<br />

und Informationsstätte Forum :terra nova am Tagebau Hambach.<br />

„Die Verantwortlichen haben einen erlebnisreichen Treffpunkt und Versammlungsort<br />

in einer ganz besonderen Umgebung geschaffen“, sagte Voigtsberger.<br />

Bürgermeister Effertz: „Das futuristische Forum :terra nova wird unser Stadtbild<br />

<strong>nach</strong>haltig bereichern und sicherlich viele Besucher anziehen.“<br />

Das architektonische Konzept entstammt einer Idee des Frechener Architekten<br />

Dirk Lüderwaldt, inspiriert von den Formen und Farben der Umgebung. Und auch<br />

auf effiziente Energieversorgung wurde Wert gelegt. Die Wärmeenergie für das<br />

Gebäude wird dem Sümpfungswasser des Tagebaus entzogen, ein Solardach<br />

sorgt für Strom. <strong>RWE</strong> Power-Chef Lambertz: „Das Forum lässt das sinnvolle Miteinander<br />

von erneuerbaren Energien und heimischer Braunkohle erfahrbar werden.“<br />

Info: www.regionale2010.de, www.gaerten-der-technik.de<br />

zuSammen miTfiebern im schloss<br />

paffendorf. Verfolgen Sie die Spiele der Fußball-Europameisterschaft<br />

beim Public Viewing<br />

im Schloss Paffendorf – und jubeln Sie mit<br />

Lahm, Özil, Klose & Co. Tickets für die Spiele<br />

der deutschen Elf werden jeweils am Tag <strong>nach</strong><br />

den Deutschlandspielen in der Zeit von 18 bis<br />

20 Uhr in der Brasserie vergeben. Die Abgabe<br />

der kostenlosen Karten ist auf vier Tickets pro<br />

Person beschränkt. Kartenvergabe solange der<br />

Vorrat reicht, Reservierungen können nicht berücksichtigt<br />

werden, freie Platzwahl. Die Spiele<br />

ohne deutsche Beteiligung können ohne Eintrittskarten<br />

besucht werden, der Eintritt ist frei.<br />

Info: www.schlosspaffendorf.de<br />

hIER: BEI unS<br />

Hand drauf: NRW-Minister<br />

Harry K. Voigtsberger und<br />

<strong>RWE</strong> Power-Chef Johannes<br />

Lambertz vor dem Begegnungszentrum.<br />

(v. l.)<br />

5


freizeit<br />

Raus ins revier<br />

Sommer: Warum in die Ferne schweifen? Das rheinische Revier steckt voller Ausflugsziele.<br />

Davon hat sich TV-Moderatorin Melanie Bergner auf einer Tour durch Nordrevier, Indeland und<br />

Rhein-Erft-Kreis überzeugt. Es wurde sportlich, abenteuerlich, tierisch, besinnlich – und luftig.<br />

6<br />

Das NachbarschaftsMagaziN voN rWE PoWEr


Ohne Angst, aber mit Kaugummi:<br />

TV-Moderatorin und Co-Pilotin Melanie<br />

Bergner zusammen mit Pilot Dirk Schäfer<br />

im Cockpit einer Skyleader 150.<br />

hier: Nr. 2/2012<br />

igentlich ist Melanie Bergner aus<br />

Köln nie um einen Spruch verlegen.<br />

Doch als die bekannte TV-Moderatorin<br />

das Gelände der Ultraleichtflug<br />

Gemeinschaft Erkelenz e. V. betritt, klopft<br />

ihr das Herz bis zum Hals. Die 37-Jährige<br />

ist mit dem Vorsitzenden Dirk Schäfer,<br />

45, verabredet, auf einen Rundflug über<br />

das Revier. „Angst?“,<br />

für die region<br />

Beim Flug über das rekultivierte Tagebaugelände<br />

Garzweiler sieht man den<br />

„Wald unserer Zukunft“. 2008 pflanzten<br />

dort <strong>RWE</strong>-Power-Azubis 1.000 Bäume –<br />

heimische Laubbaum- und Kulturobstsorten.<br />

Diese sind so angeordnet, dass<br />

in vielleicht 20 Jahren der <strong>RWE</strong>-Schriftzug<br />

von oben zu lesen sein wird.<br />

info: www.rwe.com/rekultivierung<br />

begrüßt Schäfer sie<br />

mit einem herzlichen<br />

Lachen. „Angst nicht –<br />

aber einen Kaugummi<br />

gegen Reiseübelkeit<br />

habe ich schon dabei“,<br />

verrät Melanie. „Nur<br />

um sicherzugehen.“<br />

Als Pilot Schäfer<br />

und Co-Pilotin Melanie<br />

abheben, bleibt<br />

für Angst ohnehin<br />

keine Zeit. Schon ist die Skyleader 150 in<br />

der Luft. „Ich habe gar nichts gemerkt“,<br />

ruft sie Schäfer zu. Der lächelt: „Die<br />

meisten genießen es, wenn sie erst mal<br />

oben sind.“<br />

Rund 900 Meter über der Erde und<br />

200 Stundenkilometer schnell kommt<br />

Melanie aus dem Staunen nicht heraus.<br />

Aus der Luft sieht die Welt so klein und<br />

irgendwie geordnet aus, findet sie.<br />

Grüne und gelbe Felder und sich durch<br />

die Landschaft schlängelnde Straßen bilden<br />

ein buntes Puzzle. Als Orientierung<br />

dienen den Piloten die drei Kraftwerke in<br />

der Nähe des Flugplatzes. Nach einer<br />

guten halben Stunde lenkt Schäfer den<br />

Flieger zurück <strong>nach</strong> Erkelenz. Wieder<br />

festen Boden unter den Füßen, wird Melanie<br />

bereits von Vereinssprecher Andreas<br />

Zierold erwartet. „Na, wie war es?“, fragt<br />

er. „Wahnsinn“, antwortet sie. »<br />

7


» Zierold, der bei der <strong>RWE</strong> Rhein-Ruhr<br />

Netzservice GmbH arbeitet, ist seit Jahren<br />

fasziniert von der Fliegerei. „Ich<br />

hätte nie gedacht, dass mich etwas so<br />

mitreißen kann“, sagt er, „das ist ein<br />

echtes Stück Freiheit.“<br />

Auch auf ihrer nächsten Station wird<br />

Melanie gleich wieder in die Lüfte gehen<br />

– wenngleich nicht ganz so hoch wie<br />

eben: Es geht in den Hochseil-Klettergarten<br />

im Brückenkopf-Park Jülich, wo ihr<br />

eine Kletterstunde mit Trainer Wolfgang<br />

Gerhards bevorsteht.<br />

Gerhards, von Beruf Feuerwehrmann,<br />

ist schon als Kind gerne auf Bäume geklettert.<br />

Mit seiner Begeisterung steckt er<br />

Melanie sofort an. Zunächst gehen die<br />

beiden die Sicherheitsregeln durch. Der<br />

44-Jährige zeigt Melanie auf dem Übungsparcours,<br />

wie man sich mithilfe von<br />

Geschirr und Haken sichert. Jetzt kann es<br />

8<br />

für die region<br />

<strong>RWE</strong> Power ist Partner des Brückenkopf-<br />

Parks und hat dort unter anderem 2011<br />

eine Erlebnis-Spiellandschaft für rund<br />

10.000 Euro gestiftet. Besitzer der <strong>RWE</strong><br />

Card erhalten ermäßigten Eintritt.<br />

info: www.brueckenkopf-park.de<br />

losgehen: Über meterhohe Holzstämme,<br />

Taue und Seile sucht sich Melanie konzentriert<br />

ihren Weg zum Ziel – und hat dann<br />

doch ganz schön Respekt vor der Höhe.<br />

Klettertrainer Gerhards: „Sie hat sich<br />

überwunden, das ist das Wichtigste.“<br />

Wechselspiel zwischen Natur<br />

und industrieller Nutzung<br />

Der Klettergarten ist nur ein Highlight des<br />

Brückenkopf-Parks. Auf dem Gelände,<br />

gebaut für die Landesgartenschau 1998,<br />

laden Themenparks, Ruhezonen, Spielplätze<br />

und ein Zoo mit Ponys, Wildschweinen,<br />

Ziegen und Pfauen zum Verweilen<br />

ein. „Hier kann man ja Tage verbringen,<br />

gerade mit der Familie“, sagt<br />

Melanie, die einen kleinen Sohn hat.<br />

Ab aufs Rad heißt es als Nächstes auf<br />

ihrer Reise. Bei einer Tour um den Blausteinsee<br />

nahe Eschweiler erleben Radfah-<br />

Pfad durch die Baumkronen: hoch oben im<br />

Klettergarten des Brückenkopf-Parks.<br />

rer das Wechselspiel von Natur und industrieller<br />

Nutzung hautnah. Rund um den<br />

Tagebau Inden ist die Landschaft fast<br />

komplett von Menschenhand gestaltet<br />

worden. Das Indeland hat sich in den vergangenen<br />

Jahren zu einem grünen,<br />

abwechslungsreichen Gebiet entwickelt,<br />

das sich zu Fuß, auf dem Rad oder mit Inlineskates<br />

erkunden lässt. Der Blausteinsee<br />

etwa ist infolge des Tagebaus Zukunft-<br />

West entstanden – „auch wenn man das<br />

heute kaum noch erkennt“, sagt Hans<br />

Martin Steins von der Entwicklungsgesellschaft<br />

indeland. Aus der Landschaft, die<br />

der Tagebau <strong>nach</strong> der Auskohlung 1994<br />

hinterließ, entstand ein Naherholungsgebiet,<br />

„das viele Menschen von nah und<br />

fern anzieht.“ Das Panorama lässt sich am<br />

besten vom Indemann aus überblicken,<br />

dem 36 Meter hohen Wahrzeichen auf der<br />

Goltsteinkuppe.<br />

Das NachbarschaftsMagaziN voN rWE PoWEr<br />

Fotos: Klaus Görgen


Fahrradtour am Blausteinsee: früher<br />

Tagebau, heute Naherholungsgebiet.<br />

für die region<br />

Der Blausteinsee markiert die Lage des<br />

ehemaligen Tagebaus Zukunft-West.<br />

Heute kann man dort tauchen, segeln,<br />

surfen und schwimmen. Die Seebühne<br />

bietet Platz für fast tausend Besucher.<br />

Rund um den See ist ein bis zu 130<br />

Meter breiter Grüngürtel entstanden.<br />

info: www.indeland.de<br />

Erfrischendes Vergnügen:<br />

Kajakfahren auf der Erft.<br />

freizeit<br />

Vom Blausteinsee geht es <strong>nach</strong> Bergheim<br />

– jetzt ist Paddeln angesagt, auf der<br />

Erft. Melanie trifft Dominik Kopitzke von<br />

Sport und Spass Event. Er und sein Vater<br />

Wilfried Kopitzke organisieren Kajakfahrten.<br />

„Das ist für jeden etwas“, sagt er. Ob<br />

Klassen- und Betriebsausflüge oder Junggesellenabschiede,<br />

Kajaken und Rafting<br />

verspricht Wasserspaß pur. Die Erft ist<br />

zwar kein reißender<br />

für die region<br />

Sümpfungswasser aus dem Tagebau<br />

Hambach macht aus der Erft einen wasserreichen<br />

Fluss. In die Renaturierung<br />

stecken Erftverband, NRW und <strong>RWE</strong><br />

Power rund 70 Millionen Euro. <strong>RWE</strong><br />

Power investiert jährlich mehrere Millionen<br />

Euro in die Wasserqualität, etwa das<br />

Anreichern des Wassers mit Sauerstoff.<br />

Fluss, aber auch kein<br />

harmloses Bächlein. Mit<br />

Schwimmweste ausgerüstet,<br />

paddelt Melanie<br />

flussabwärts Richtung<br />

Rhein, zurück flussaufwärts<br />

ist es anstrengender.<br />

„Erfrischend“, sagt<br />

Melanie und lächelt<br />

erschöpft, als sie wieder<br />

am Ufer ankommt. »<br />

hier: Nr. 2/2012 9


» Nachdem sie geflogen, geklettert,<br />

geradelt und gepaddelt ist, hat sich die<br />

Moderatorin eine Verschnaufpause verdient.<br />

Den Imbiss zur Stärkung gönnt sie<br />

sich in der Brasserie Schloss Paffendorf.<br />

Dort setzen Chefin Anke Dorfmüller und<br />

ihr Team auf frische, regionale Produkte<br />

und Gemütlichkeit. Bei einem Clubsandwich<br />

und einem Glas Wasser kehren die<br />

Kräfte langsam zurück. Melanie genießt<br />

das historische Ambiente.<br />

Ihre nächste Verabredung wird tierisch.<br />

Im „Schneckenhaus“, dem Umweltzentrum<br />

in Grevenbroich, werden ver-<br />

letzte oder hilflose Wildtiere aufgepäppelt.<br />

Wenige Tage alte Eichhörnchen,<br />

Frischlinge und Jungfüchse sind dort zu<br />

Gast – und Waschbär-Babys. Melanie darf<br />

sogar eines auf den Arm nehmen. „Die<br />

sind ja süß. Das wäre etwas für meinen<br />

Sohn“, sagt sie zu Norbert Wolf, 55. Der<br />

Umweltschutzbeauftragte der Stadt Gre-<br />

10<br />

für die region<br />

Das von einem Wassergraben umgebene<br />

Schloss Paffendorf wurde im<br />

16. Jahrhundert erbaut. Als sich der<br />

Tagebau Fortuna-Garsdorf den zum<br />

Schloss gehörenden Ländereien<br />

näherte, verkaufte 1958 die damalige<br />

Eigentümerin den Besitz an eine Vorgängergesellschaft<br />

von <strong>RWE</strong> Power.<br />

info: www.rwe.com/paffendorf<br />

Sooo süß: Melanie und ihre tierische Verabredung,<br />

ein acht Wochen altes Waschbär-Baby.<br />

Pause in der Brasserie: Bei einem Clubsandwich im<br />

historischen Ambiente kehren die Kräfte zurück.<br />

Schneckenhaus: Im Umweltzentrum in Greven-<br />

broich werden hilflose Wildtiere aufgepäppelt.<br />

Das NachbarschaftsMagaziN voN rWE PoWEr


Fotos: Klaus Görgen, <strong>RWE</strong> Power<br />

Oase für Spaziergänger und Jogger:<br />

Naherholungsgebiet Marienfeld mit Papsthügel.<br />

tipps für draussen: Mit rWe poWer unterWegs<br />

hier: Nr. 2/2012<br />

wanDern: Ob Indeaue, Peeringsmaar, Sophienhöhe und<br />

Speedway in Hambach oder Erholungsgebiet Kaster – das rheinische<br />

Braunkohlenrevier bietet viel Platz zum Spazierengehen<br />

oder Wandern. Kartenmaterial und Infos erhalten Sie bei<br />

der kostenlosen Service-Hotline von <strong>RWE</strong> Power.<br />

info: 0800/88 33 830, besucher.rwepower@rwe.com<br />

informieren: Anschaulich und spannend dokumentieren die<br />

Infozentren Niederaußem und Weisweiler Themen und Fakten<br />

rund um Braunkohle. Kostenlose Touren durch die Tagebaue und<br />

Kraftwerke bietet der Besucherdienst für angemeldete Gruppen<br />

an. Am 2. und 30.9. finden Bustouren ohne Anmeldung statt.<br />

info: www.rwe.com/besichtigungen<br />

fahren: Wer mit dem Rad oder dem Auto die 37 Kilometer<br />

und neun Stationen der „Straße der Energie“ zurücklegt, lernt die<br />

vielseitige Energielandschaft an der Erft kennen. Start ist am<br />

Schloss Paffendorf, die Strecke führt unter anderem am Innovationszentrum<br />

Kohle oder dem Tagebau Hambach entlang.<br />

info: www.rhein-erft-kreis.de, www.rhein-kreis-neuss.de<br />

erholen: Spaziergänger, Skater und Radler können auf insgesamt<br />

40 Kilometern Wander- und Radweg den rekultivierten<br />

Tagebau Bergheim samt Bethlehemer Höhe und Gipfelkreuz<br />

erkunden. Das Naherholungsgebiet wurde gerade erst von<br />

<strong>RWE</strong> Power an die Kreisstadt zurückgegeben.<br />

info: Wanderkarte unter: 0800/88 33 830<br />

freizeit<br />

für die region<br />

Marienfeld: Das frühere Abbaugebiet<br />

wurde ab 1986 rekultiviert. Eine mehr<br />

als 100 Hektar große Fläche haben Flora<br />

und Fauna wieder für sich eingenommen.<br />

Vier Infotafeln erinnern an umgesiedelte<br />

Ortschaften. <strong>RWE</strong> war ein<br />

Sponsor des Weltjugendtages 2005 und<br />

versorgte die Pilger mit Strom.<br />

venbroich zeigt ihr noch viele andere<br />

Tiere und Pflanzen. „Viele Menschen können<br />

ja kaum noch ein Geißblatt von einem<br />

Rosenkohl unterscheiden“, sagt er mit<br />

einem Augenzwinkern, „bei uns kommen<br />

sie wieder in Berührung mit der Natur.“<br />

Auch Melanie gesteht, dass sie einiges<br />

gelernt hat, bevor sie sich verabschiedet.<br />

Auf der letzten Etappe wird es besinnlich:<br />

Das Naherholungsgebiet Marienfeld<br />

in Kerpen, <strong>nach</strong> jahrzehntelangem Braunkohlenabbau<br />

rekultiviert, ist heute eine<br />

Oase für Spaziergänger, Jogger und Radfahrer.<br />

Die Ortsgruppe Kerpen des Eifelvereins<br />

bietet dort Touren an. Unvergessen<br />

sei der Abschlussgottesdienst mit<br />

Papst Benedikt XVI. zum Weltjugendtag<br />

2005, erzählt Wanderführer Jakob<br />

Richartz. Auch Melanie kann sich der<br />

Atmosphäre des Ortes mit dem Papsthügel<br />

nicht entziehen. „Der ideale Abschluss<br />

einer aufregenden Reise.“<br />

Eines weiß Melanie jedenfalls jetzt<br />

schon: „Hier fahre ich wieder hin.“ «<br />

Den film zur tour finden Sie unter:<br />

www.rwe.com/<strong>nach</strong>barschaft<br />

11


Bunt statt grau<br />

Aktiv im Alter. Das Netzwerk 55plus<br />

in Kerpen ist Anlaufstelle für aktive<br />

Senioren, die sich austauschen und<br />

etwas unternehmen möchten.<br />

„Heute kennen sich Nachbarn oft gar<br />

nicht richtig. Man grüßt sich, weiß aber<br />

nichts vom anderen. Das ist gerade für ältere<br />

Menschen ein Problem“, sagt Birgit<br />

Große-Wächter, 51. Obwohl sie noch so<br />

viel Energie haben, stünden Rentner<br />

häufig auf dem Abstellgleis.<br />

Um das zu ändern, hat die Sozialarbeiterin<br />

der Stadt Kerpen im Frühjahr<br />

2008 mit Senioren das <strong>nach</strong>barschaftliche<br />

Netzwerk 55plus ins Leben gerufen.<br />

Malen, Musizieren, Kochen, Kegeln,<br />

Fotografieren, Filme drehen, Reisen,<br />

1 12<br />

Radfahren und vieles mehr steht auf<br />

dem Programm. Den Senioren wird nie<br />

langweilig. Große-Wächter: „Wir wollen,<br />

dass sich ältere Menschen austauschen,<br />

weiterbilden und etwas unternehmen.“<br />

Zunächst mit 26 Engagierten gestartet,<br />

wuchs die Anzahl der Teilnehmer<br />

schnell an. Heute sind 130 Menschen<br />

im Netzwerk aktiv und treffen sich in Kerpen,<br />

Horrem sowie Brüggen. Regelmäßig<br />

kommen sie zusammen und besprechen<br />

Termine und Aktionen. Eine Webseite<br />

hält alle auf dem Laufenden.<br />

Große-Wächter: „Jeder ist für jeden da,<br />

alle bringen Ideen ein und es entstehen<br />

oder verändern sich Gruppen. Das hält<br />

das Netzwerk lebendig.“<br />

Mathe für Macher<br />

Hürth. Mathematik ist langweilig?<br />

Denkste! Im Frühjahr<br />

begeisterte die Aktion „Mathe<br />

mit Power“ die Schüler der GemeinschaftshauptschuleKendenich<br />

(Foto), und das drei Monate<br />

lang. Mit viel Spaß, Engagement<br />

und ungewöhnlichen<br />

Ideen erlebten die jungen<br />

Hürther Mathe mal ganz anders.<br />

Und praktisch: So bauten<br />

sie etwa Häusermodelle maßstabsgetreu<br />

<strong>nach</strong> oder konstruierten<br />

einen Fußball aus Metall.<br />

Farbenfroh: Das Netzwerk<br />

55plus bietet<br />

auch Malkurse an.<br />

So legte die Gruppe „gemeinsam<br />

gärtnern“ mit Schülern der Martinusschule<br />

einen Kräutergarten auf dem<br />

Schulhof an. „Die Kinder staunten, was<br />

unsere Senioren über das Gärtnern wissen“,<br />

erzählt Große-Wächter. „Eine tolle<br />

Erfahrung für alle.“ Ein anderes Mal unternahm<br />

eine Gruppe mit Lokalpolitikern<br />

einen Spaziergang durch Kerpen-<br />

Mödrath, um auf Hindernisse und Stolpersteine<br />

für ältere Menschen hinzuweisen.<br />

„Solche Aktionen zeigen, wie<br />

wichtig eine gute Nachbarschaft ist.“<br />

INfo: www.kerpen-55plus.de<br />

Birgit Große-Wächter: 02237/581 45<br />

Treffen: Jeden ersten Donnerstag im<br />

Monat, Bistro im Rathaus Kerpen.<br />

Professor Heinrich Hemme von<br />

der FH Aachen stand den<br />

Schülern mit Rat und Tat zur<br />

Seite. Unterstützt wurde die<br />

Aktion vom <strong>RWE</strong> Power-Ausbildungszentrum<br />

in Frechen-<br />

Grefrath. Die Botschaft ist klar:<br />

Mathe spielt eine zentrale Rolle<br />

für Technik, Wirtschaft und<br />

auch im Alltag. Und, ganz<br />

wichtig: für die Berufswahl.<br />

INfo: www.ghs-kendenich.de<br />

www.rwe.com/ausbildung<br />

Das NachbarschaftsMagaziN voN rWE PoWEr


Fotos: Kavpersaz, Klaus Görgen, Phillip Packheiser, <strong>RWE</strong> Power, Sandra Klein<br />

terMine<br />

VAter-KIND-ZelteN<br />

Kerpen. Ein Zeltlager für Väter und<br />

ihre Kinder samt Schatzsuche und<br />

Lagerfeuer organisiert der Vater-Kind-<br />

Kreis Kerpen. Wann: am 11. und 12.<br />

August. Beginn: Samstag 14 Uhr.<br />

Ende: Sonntag 12 Uhr. Treffpunkt:<br />

Parkplatz Gymnasium Europaschule.<br />

Die Teilnahme ist kostenlos.<br />

� www.vater-kind-kerpen.de<br />

ANAtolIScHe KläNGe<br />

Pulheim. Am 18. August ertönen beim<br />

Sommer-Open-Air anatolische Klänge,<br />

angereichert mit kurdischen und<br />

armenischen Einflüssen. Mit traditionellenInstrumenten<br />

wie der<br />

Hirtenflöte<br />

beeindruckt<br />

das Quartett<br />

Kavpersaz ab<br />

19:30 Uhr im<br />

Kultur- und<br />

Medienzentrum. Der Eintritt ist frei.<br />

� www.kavpersaz.com<br />

WIrrKlIcHKeIt<br />

Pulheim. Am 29. August sorgt das<br />

Comedy-Duo Ulan & Bator mit seinem<br />

Programm „Wirrklichkeit“ im Kultur- und<br />

Medienzentrum für gute Stimmung.<br />

Das Publikum<br />

erwartet ein Mix<br />

aus Comedy,<br />

Kabarett und<br />

Improvisationstheater.<br />

Beginn<br />

der Show ist um<br />

20 Uhr. Eintritt:<br />

15 Euro, ermäßigt 12 Euro.<br />

� www.ulanundbator.de<br />

NAcHtSPort<br />

Bergheim. Jeweils von 22 bis 4 Uhr<br />

Sport treiben können Jugendliche ab<br />

14 Jahren am 29. Juni in der Dreifachhalle<br />

Brieystraße, am 10. August in der<br />

Mehrzweckhalle Graf-Beißel-Platz und<br />

am 14. September in der Sporthalle Am<br />

Wierichskamp. Saubere Schuhe mitbringen.<br />

Ohne Anmeldung, Eintritt frei.<br />

� www.erfttal-basketball.de<br />

hier: Nr. 2/2012<br />

Mit viel Spaß dabei: Pfadfinder des Stammes „Glück-auf“.<br />

HIer: Im rHeIN-erft-KreIS<br />

DPSG StAmm GlücK-Auf Neu-BotteNBroIcH<br />

»Uns ist es wichtig, das kulturelle Leben in der Gemeinde am<br />

Leben zu halten. Deshalb arbeiten wir mit regionalen Verei-<br />

nen zusammen und organisieren gemeinsam Feste. Wir unterstützen,<br />

wo wir können – sowohl materiell als auch mit<br />

unserem Pfadfinder-Wissen. So verleihen wir etwa mobile<br />

Feuerstellen, sogenannte Feuerschalen, und helfen beim<br />

Auf- und Abbau.«<br />

Marco Hermsen, Leiter Pfadfindergruppe<br />

mItGlIeDer: circa 60 GeGrüNDet: 1974<br />

BeSoNDereS: Der Pfadfinderstamm „Glück-auf“ organisiert<br />

Sommerlager, dieses Jahr in Westernohe.<br />

INfo: www.neubottenbroich.de<br />

MINt-entdecker<br />

MElDEN siE<br />

sich bEi uNs!<br />

Wir stellen<br />

lokale Vereine und<br />

Projekte Vor:<br />

� hier@rWe.com<br />

Pulheim. Was ist ein Klopfofon, und warum dreht sich eine Solarmühle? Beim MINT-<br />

Tag (MINT: Mathe, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) im April in der Arthur-<br />

Koepchen-Schule entdeckten Realschüler, Eltern und Geschwister naturwissenschaftliche<br />

Phänomene auf eigene Faust (Foto). „Selbst ausprobieren war die Devise“, sagt<br />

Dr. Christian Forkel. „So begeistern wir die Schülerinnen und Schüler für Naturwissenschaften.“<br />

Der Leiter der<br />

Wasserwirtschaft bei <strong>RWE</strong><br />

Power baute vier Wochen<br />

lang mit der Physik AG der<br />

Schule und zwei LehrkräftenExperimentierstationen<br />

auf. Die Kosten für<br />

das Material übernahm<br />

sein Arbeitgeber im Rahmen<br />

der Initiative <strong>RWE</strong><br />

Companius.<br />

INfo: www.arthurkoepchen-realschule.de<br />

www.rwecompanius.com<br />

13


<strong>RWE</strong> feierte mit<br />

Herzlichen Glückwunsch: Auf dem Höhepunkt des Bergheimer Jubiläumsjahres war <strong>RWE</strong><br />

mittendrin – mit der <strong>RWE</strong>-Bühne am Rathaus, im historischen Festzug und als Hauptsponsor<br />

im Hintergrund. Das Unternehmen bleibt der Kreisstadt auch <strong>nach</strong> dem Ende des Tagebaus<br />

auf Bergheimer Boden ganz eng verbunden. Schließlich liegen dort dicke Wurzeln von <strong>RWE</strong>.<br />

Um mehr über die zu erfahren, muss man mittlerweile in das neueröffnete, moderne Museum<br />

„Bergheimat“ gehen. Denn die Bagger sind längst fort: Sie haben zwischen Bergheim und<br />

dem Außemer Raum ein attraktives Naherholungsgebiet hinterlassen.<br />

ie Geschichte aufleben ließen unter<br />

anderen rund 25 <strong>RWE</strong>-Bergleute,<br />

die in traditionelle Uniformen<br />

gekleidet am – leider verregneten –<br />

großen Festzug am 3. Juni teilnahmen.<br />

Einer von ihnen war Manfred Coenen, der<br />

das Archiv bei <strong>RWE</strong> Power leitet. Den<br />

Bergheimern die Stadtgeschichte nahe zu<br />

bringen und Hand in Hand mit anderen<br />

Vereinen zu arbeiten, „das hat mir gefallen“,<br />

so der gebürtige Oberaußemer. Lutz<br />

Kunde, Direktor des Tagebaus Garzweiler,<br />

ging auch mit: „In der Region ist der Tagebau<br />

nicht wegzudenken. Wir alle sind mit<br />

Leben für die Braunkohle: die <strong>RWE</strong>-Bergleute im Bergheimer Festzug.<br />

der Bergbaugeschichte eng verbunden.“<br />

Der pensionierte <strong>RWE</strong>-ler Albert Dingler<br />

aus Kerpen-Sindorf ergänzt: „Einmal Bergmann,<br />

immer Bergmann. Wir leben von,<br />

und damit auch für die Braunkohle; wir<br />

sind hier, um dies zu zeigen.“<br />

INFO: www.bergheim-700.de<br />

Oben: Albert Dingler, Lutz Kunde und<br />

Manfred Coenen von <strong>RWE</strong> Power (v. l.)<br />

Unten: Nicht nur die Einwohner von Bergheim<br />

trotzten dem Regen und feierten<br />

das 700-jährige Jubiläum ihrer Stadt –<br />

unter anderem mit einer bunten Parade<br />

und einem Mittelaltermarkt.


Fotos: Klaus Görgen, Robert Langen, Stadt Bergheim<br />

Unbekanntes Land ERkundEn<br />

Rekultivierung. Vor zehn Jahren zogen die letzten Bagger aus dem Tagebau<br />

Bergheim ab. Nun gab <strong>RWE</strong> Power den Einwohnern der Stadt das Gelände<br />

offiziell zurück – als rekultivierte Fläche für Landwirtschaft und Naherholung.<br />

s freut mich, eine intakte Bergbaufolgelandschaft<br />

zu übergeben“,<br />

sagte Dr. Dieter Gärtner, Spartenleiter<br />

Tagebaue bei <strong>RWE</strong> Power. Das Unternehmen<br />

hat mit einer Feierstunde im Mai<br />

offiziell den rekultivierten Tagebau Bergheim<br />

an die Einwohner der Kreisstadt zurückgegeben.<br />

Vor rund 250 Gästen überreichten<br />

Gärtner und sein Kollege, Veredelungsleiter<br />

Dr. Klaus Müller, symbolisch ein<br />

stadtmUseUm<br />

GEstERn, heute, morgen<br />

Bergheimat. Ende Mai war es endlich soweit. Aus der Idee, ein<br />

geschichtliches Museum in Bergheim zu errichten, wurde Wirklichkeit.<br />

Pünktlich zum 700. Jubiläum der Stadt öffnete die „Bergheimat“<br />

ihre Pforten – ein lebendiger Treffpunkt für Jung und Alt. In dem<br />

modernen Heimatmuseum im Gebäude der ehemaligen<br />

Druckerei Doepgen lernen Touristen, Bürger und Gäste die Meilensteine<br />

der Historie Bergheims kennen und entdecken in diversen Ausstellungen<br />

sowie bei Aktionen, Vorträgen und Kursen neue Facetten<br />

der Stadt. Dabei geht es nicht nur um das „Gestern“; das Museum informiert<br />

auch über das „Heute“ und Projekte der Stadtentwicklung<br />

von „morgen“. Möglich wurde das alles auch durch die zahlreichen<br />

engagierten Helfer des Vereins „Museum der Stadt Bergheim“, die<br />

das ehrgeizige Projekt jahrelang mit viel Energie umgesetzt haben.<br />

INFO: www.museum-stadt-bergheim.de<br />

Wo? Hauptstraße 61, 50126 Bergheim. Geöffnet: freitags 14 bis 16 Uhr,<br />

samstags 11 bis 13 Uhr, sonntags 14 bis 16 Uhr.<br />

hier: Nr. 2/2012<br />

Brikett und historische Dokumente an<br />

Maria Pfordt. Die Bergheimer Bürgermeisterin<br />

hatte allen Grund zur Freude: „Mit<br />

dem Abschluss der Rekultivierungsarbeiten<br />

steht den Bürgern ein attraktives Naherholungsgebiet<br />

zur Verfügung.“<br />

Auf einem Drittel des 640 Hektar großen<br />

Geländes wird Wald entstehen, zwei<br />

Drittel werden landwirtschaftlich genutzt.<br />

Im Mittelpunkt steht die Bethlehe-<br />

Macht Stadtgeschichte erlebbar:<br />

das neue Heimatmuseum „Bergheimat“.<br />

hIER: SPEzIaL<br />

Links: Segnung des Gipfelkreuzes.<br />

Unten: Dr. Dieter Gärtner, <strong>RWE</strong> Power, und<br />

Maria Pfordt, Bürgermeisterin Bergheim.<br />

mer Höhe mit Gipfelkreuz. Ein 40 Kilometer<br />

langes Wander- und Radwegenetz verbindet<br />

das Gebiet mit den Biotopen<br />

Hasenwinkel, Steinbusch und Schlenderhaner<br />

Höhe; Infotafeln geben Auskunft<br />

über die Bergbau-Ära.<br />

Begleitet von einem Bergmannslied<br />

des Steigerchors Garzweiler machten sich<br />

die Gäste <strong>nach</strong> der Feier auf den Weg zur<br />

Segnung des Gipfelkreuzes. Dort luden<br />

die Pfarrer der umliegenden Orte im Rahmen<br />

eines ökumenischen Gottesdienstes<br />

ein, das „terra incognita“, das unbekannte<br />

Land, zu erkunden.<br />

15


hier: Spezial<br />

kurzes wichtiges kapitel<br />

BergBau: 1854 begann im Feld „Giersbergs Fortuna“ zwischen Oberaußem und Quadrath<br />

die gewerbliche Braunkohlengewinnung im Bergheimer Raum. 2002 endete sie mit der letzten<br />

Tonne Braunkohle aus dem Tagebau Bergheim, in dem nur 18 Jahre gefördert wurde.<br />

er Tagebau Bergheim wurde Anfang<br />

1984 aufgeschlossen, wie<br />

es in der Fachsprache der Bergleute<br />

heißt. Mit nur 6,7 Quadratkilometern<br />

Betriebsfläche war er der kleinste<br />

von <strong>RWE</strong> Power. Die neue Grube sollte B-<br />

Kohle liefern: eine besonders schwefel-<br />

vor 1900<br />

Loren-Entladung auf dem Wipperboden<br />

der Brikettfabrik Beißelsgrube.<br />

16<br />

arme mit 1-A-Qualität für die Veredlung.<br />

Bereits Ende Juli 1984 lieferte der Tagebau<br />

Bergheim die erste Braunkohle.<br />

Ende 1988 erreichte die Kohlegewinnung<br />

die sogenannte Tiefe Scholle im<br />

Südwesten des Feldes. Die geologischen<br />

Besonderheiten dieses Abschnitts verur-<br />

1901<br />

Freiliegender Kohlestoß in der Grube<br />

Fortuna bei Oberaußem.<br />

Das alte Braunkohlenkraftwerk<br />

Fortuna. Es wurde<br />

1988 abgerissen, weil<br />

darunter Kohle lag.<br />

sachten unvorhersehbare starke Bodenbewegungen,<br />

die 1990/91 zu einer ganzen<br />

Reihe von Bergschäden führten.<br />

Die damalige <strong>RWE</strong> Rheinbraun reagierte<br />

prompt: Die Abbaulinie wurde<br />

um 300 Meter zurückverlegt, der Kohleabbau<br />

in der Tiefen Scholle sogar zeit-<br />

1955<br />

1957<br />

Schaufelradbagger 255 auf dem Montageplatz<br />

bei Auenheim, der erste dieser Art.<br />

Das NachbarschaftsMagaziN voN rWE PoWEr


Fotos: Klaus Görgen, <strong>RWE</strong> Power<br />

weise eingestellt. Um weitere Bodenbewegungen<br />

zu vermeiden, wurden 18 Millionen<br />

Tonnen Kohle im Boden belassen<br />

– in etwa die Förderleistung eines ganzen<br />

Jahres. Außerdem wurde 1991 vorzeitig<br />

mit der Innenkippe begonnen, was<br />

die Entwicklung beruhigte.<br />

<strong>RWE</strong> beseitigte die Gebäudeschäden.<br />

Herausragendes Beispiel für diese<br />

Anstrengungen ist die Sankt-Remigius-<br />

Kirche, die in mehrjähriger Arbeit saniert<br />

und mit fortschrittlicher Technik gesichert<br />

wurde. Seitdem ruht ein Teil der<br />

Kirche schwingungsgedämpft auf dicken<br />

Federpaketen im Keller.<br />

Bergheim bleibt ein zentraler<br />

Standort für <strong>RWE</strong> Power<br />

Anderes musste dagegen weichen: zum<br />

Beispiel die einst als Bergarbeitersiedlung<br />

gegründete Ortschaft Fortuna und<br />

das gleichnamige Kraftwerk. Der Ort<br />

siedelte Ende der 70er-Jahre um. Das<br />

Kraftwerk wurde 1988 abgerissen, der<br />

Wasserturm von Fortuna 1989 gesprengt.<br />

Der Tagebau Bergheim lieferte 2002<br />

die letzte Tonne Braunkohle. Damit endete<br />

die 100-jährige Geschichte der industriellen<br />

Braunkohlengewinnung auf<br />

dem heutigen Bergheimer Stadtgebiet.<br />

2009 war die Grube wieder verfüllt, 2011<br />

war die Rekultivierung abgeschlossen.<br />

Dennoch bleibt die Kreisstadt ein zentraler<br />

Standort der Energiegewinnung mit<br />

Braunkohle: Die Betriebe von <strong>RWE</strong> Power<br />

mit Sitz in Bergheim, unter ihnen das<br />

Kraftwerk Niederaußem und die Fabrik<br />

Fortuna-Nord, sichern auch künftig innerhalb<br />

der Stadtgrenzen mehrere Tausend<br />

Arbeits- und Ausbildungsplätze.<br />

Fortuna-Garsdorf, einst weltgrößte Grube,<br />

ein Vorgänger des Tagebaus Bergheim.<br />

hier: Nr. 2/2012<br />

„verloren und gewonnen“<br />

Bergheim. Bergbauingenieur Theo potes, 80, aus Quadrath-ichendorf hat<br />

den Braunkohlenbergbau in seiner heimatstadt von 1949 bis 1993 beruflich<br />

begleitet – als Tagebauplaner bei der damaligen rheinbraun.<br />

Können Sie sich an ein besonders<br />

dramatisches Ereignis erinnern?<br />

potes: Ja, das war im Oktober<br />

1973, als der Schaufelradbagger<br />

262 im Tagebau Fortuna-<br />

Garsdorf auf einer Tonschicht<br />

abrutschte und beinahe umgekippt<br />

wäre. Er stand schief<br />

und stützte sich zum Glück mit<br />

dem Schaufelradausleger an<br />

der Böschung ab. Niemand ist<br />

zu Schaden gekommen. Doch<br />

es hat bis Mai 1974 gedauert,<br />

bis wir den Bagger wieder<br />

flottbekommen haben.<br />

Bergheim hat durch den Bergbau<br />

eine Menge mitgemacht …<br />

... und einiges auch verloren. Der Steinbusch,<br />

wo ich als Kind oft gespielt<br />

habe, wurde abgebaggert. Das war natürlich<br />

schade. Früher hörten wir die<br />

Eimerkettenbagger quietschen. Und<br />

die Wäsche wurde nicht rausgehängt,<br />

wenn der Wind den Kohlenstaub herantrug.<br />

Das Wort „Immissionsschutz“<br />

hat man damals nicht gekannt.<br />

Welche Bilanz ziehen Sie persönlich?<br />

Die Arbeit im Bergbau hat Spaß gemacht,<br />

auch wegen der Kameradschaft,<br />

und sie wurde gut bezahlt.<br />

1980 1982 1983<br />

Der 261 bei Kenten, Baggertransport von<br />

Frechen <strong>nach</strong> Frimmersdorf.<br />

„Die Arbeit im Bergbau hat Spaß gemacht“:<br />

Zeitzeuge Theo Potes, ehemaliger Tagebauplaner.<br />

Meine Heimatstadt Bergheim hat durch<br />

die Braunkohle auch gewonnen. Die<br />

Stadt wäre ohne diese Industrie sehr<br />

dörflich geblieben. Wenn man heute<br />

auf der Fischbachhöhe, der Wiedenfelder<br />

Höhe oder der neuen Bethlehemer<br />

Höhe steht, kann man sehen, was aus<br />

so einem riesigen Loch wird: ein herrliches<br />

Gelände, wo man stundenlang<br />

spazieren gehen kann. Die Tagebaue<br />

haben eine tolle Rekultivierung hinterlassen.<br />

Da bin ich auch stolz drauf und<br />

erzähle gerne meinen Freunden bei unseren<br />

Radtouren, wie die Landschaft<br />

früher ausgesehen hat. Bergheim ist<br />

eine attraktive Stadt und reich an Grün.<br />

Abraumgewinnung vor der Hohen Scholle<br />

im Tagebau Bergheim.<br />

17


Alte und neue Wurzeln<br />

AbbAu: Die Braunkohle ist im deutschen Energiemix auf lange Sicht unverzichtbar. Für die<br />

Tagebaue mussten seit dem Krieg rund 50 Ortschaften im rheinischen Braunkohlenrevier<br />

umgesiedelt werden – ein schwieriger Eingriff in das Leben Tausender Menschen.<br />

und 100 Millionen Tonnen Braunkohle<br />

werden in den Tagebauen<br />

Garzweiler, Hambach und Inden<br />

jährlich gefördert. Sie sichern derzeit rund<br />

zwölf Prozent der deutschen Stromversorgung.<br />

Dieser Beitrag ist nicht nur eine respektable<br />

Leistung der Bergleute und Ingenieure,<br />

sondern auch Tausenden von Bürgern<br />

zu verdanken, die bisher wegen der<br />

Braunkohlengewinnung umsiedelten.<br />

Die lockeren Erdschichten über den<br />

Flözen lassen nur den Abbau über Tage zu.<br />

In der Regel ziehen die Bürger an einen wenige<br />

Kilometer entfernten Standort außerhalb<br />

des Abbaufeldes. Den haben sie sich<br />

<strong>nach</strong> gründlicher Suche und Abwägung<br />

gemeinsam ausgewählt. Dort errichten sie<br />

mit ihrer jeweiligen Entschädigungssumme<br />

nicht nur neue Häuser, sondern lassen<br />

ihren neuen Ort entstehen: Der sieht<br />

für Außenstehende anfangs wie eine<br />

Baustelle aus und dann wie eine attraktive<br />

Neubausiedlung. Für die<br />

Bürger ist Umsiedlung kein Umzug<br />

von A <strong>nach</strong> B, sondern ein Gemeinschaftswerk,<br />

aus dem ein<br />

vitaler Ort heranwächst.<br />

Die Beteiligten – die jeweilige Gemeinde,<br />

die Bezirksregierung Köln, der Bürgerbeirat<br />

der Umsiedler und <strong>RWE</strong> Power – tun<br />

eine Menge, den rund zehnjährigen Übergang<br />

zu unterstützen. „Wir versuchen gemeinsam,<br />

die Belastungen für die einzelne<br />

Familie wie für die Dorfgemeinschaft so<br />

gering wie möglich zu halten“, sagt Erik<br />

Schöddert, Leiter der Umsiedlungsabteilung<br />

bei <strong>RWE</strong> Power. „Es geht darum, die<br />

örtliche Identität und die Traditionen möglichst<br />

ungebrochen mit an den neuen Ort<br />

zu nehmen und dort weiterzuentwickeln.“<br />

Für viele bietet der Neuanfang Chancen.<br />

Schöddert: „Durch den steigenden Altersschnitt<br />

und den Wandel in der Arbeitswelt<br />

verändert sich die Gesellschaft, verän-<br />

dern sich die Orte – auch ohne Umsiedlung.“<br />

Das kann die jeweilige Gemeinde bei der<br />

Planung des neuen Ortsteils berücksichtigen.<br />

Auch deshalb unterscheiden sich die<br />

Umsiedlungsorte von den Straßendörfern,<br />

die dem Tagebau weichen mussten.<br />

Ein anderes Chancenfeld ist die Energieversorgung.<br />

„Bereits heute lassen wir<br />

Fachleute bei allen Umsiedlungen neue<br />

Energiekonzepte planen“, so Schöddert.<br />

„Diese stellen wir dann der Gemeinde und<br />

den Umsiedlern vor – da sind sehr innovative<br />

Ansätze möglich.“<br />

INFO: Wie Umsiedlungen ablaufen und<br />

warum sie gelingen, erfahren Sie unter<br />

www.rwe.com/umsiedlung<br />

18 Das NachbarschaftsMagaziN voN rWE PoWEr


Fotos: iStockphoto, Klaus Görgen, Marco und Claudia Jakobs / www.dickbusch.de<br />

„Für soziAlen frieden sorgen“<br />

Kerpen. Wilhelm lambertz begleitet als Vorsitzender des Bürgerbeirats von<br />

Manheim die Umsiedlung des Ortes aktiv und kritisch. Im Interview spricht er<br />

über die Zusammenarbeit mit RWe Power und die nächsten wichtigen schritte.<br />

Herr Lambertz, welche Aufgabe hat der<br />

Bürgerbeirat von Manheim?<br />

lambertz: Wir setzen uns für die Bürger<br />

und ihre Interessen ein und versuchen, die<br />

Umsiedlung für sie so verträglich wie möglich<br />

zu gestalten. Dabei ist es enorm wich-<br />

Fast Alle Wünsche erfüllt<br />

Kerpen-Manheim. Der 1. April 2012 war für die Bewohner von<br />

Manheim in zweierlei Hinsicht ein besonderer Tag: Die ersten Umsiedler<br />

erhielten von Bürgermeisterin Marlies Siegburg die Baugenehmigung<br />

in Manheim-neu. Für den alten Ort jedoch markiert<br />

das Datum den Anfang vom Ende. Spätestens 2022 werden dort<br />

die Bagger des Tagebaus Hambach Braunkohle abbauen. Bis dahin<br />

sind die Umsiedlung und der Rückbau von Manheim abgeschlossen,<br />

und viele der rund 1.700 Betroffenen werden ihre Häuser im<br />

neuen Ort zwischen Kerpen und Blatzheim bezogen haben.<br />

Die ersten Bauvorhaben laufen bereits. „Insgesamt standen rund<br />

470 Grundstücke zur Verfügung“, sagt Jiri Reinhardt von <strong>RWE</strong><br />

Power. „Fast alle haben ihr Wunschgrundstück erhalten.“ Die Umsiedler<br />

könnten die neuen Häuser individuell gestalten, so Reinhardt.<br />

Momentan entsteht auch das Straßen- und Wegenetz von<br />

Manheim-neu und wird im Grundausbau 2013 fertiggestellt sein.<br />

hier: Nr. 2/2012<br />

den in der Mehrzahl als auskömmlich und<br />

korrekt angesehen. Anders sieht das bei<br />

den Entschädigungen für Vermieter aus.<br />

Diese sind nicht ausreichend und damit<br />

nicht akzeptabel. Hier klafft real eine zu<br />

große Lücke.<br />

»Jetzt beginnt de facto ein neues Leben in<br />

einem neuen Ort, dessen Konturen im Detail<br />

noch nicht sichtbar sind.«<br />

Wilhelm Lambertz, Vorsitzender des Bürgerbeirats von Manheim<br />

tig, die Interessen der Stadt Kerpen, des<br />

Regierungspräsidenten und von <strong>RWE</strong> Power<br />

zu beachten.<br />

Welche Reaktionen bekommen Sie von<br />

den betroffenen Menschen?<br />

Sehr unterschiedliche. Die Entschädigungen<br />

für Eigentümer privater Gebäude wer-<br />

Wie beurteilen Sie den bisherigen Verlauf<br />

der Umsiedlung?<br />

Größtenteils läuft es zufriedenstellend, obwohl<br />

die verschiedenen Interessen aller Beteiligten<br />

oft ziemlich konträr laufen.<br />

Wie läuft aus Ihrer Sicht die Zusammenarbeit<br />

mit <strong>RWE</strong> Power?<br />

UMsIedlUNg<br />

Gemessen an den Aufgaben sehr gut.<br />

Dabei muss man wissen, dass die Verhandlungspartner<br />

bei der Umsiedlung die<br />

Stadt und <strong>RWE</strong> Power sind. Uns beschleicht<br />

manchmal der Eindruck, mal für<br />

die eine, mal für die andere Seite unbequem<br />

zu sein.<br />

Was sind für Sie die nächsten Schritte?<br />

Nach dem Verkauf der Häuser sollte man so<br />

schnell wie möglich für sozialen Frieden<br />

und sicheres Wohnen sorgen, sowohl am<br />

neuen als auch am alten Standort. Unser<br />

Ziel bleibt es zudem, die Entschädigungsregelung<br />

für die Vermieter zu ändern.<br />

Am 1. April begann die Umsiedlung<br />

von Manheim. Wie haben Sie diesen<br />

Tag erlebt?<br />

Es war ein Tag voller Emotionen. Jetzt beginnt<br />

de facto ein neues Leben in einem<br />

neuen Ort, dessen Konturen im Detail noch<br />

nicht sichtbar sind und dessen Dimensionen<br />

man sich auch noch nicht vorstellen<br />

kann. Wir hoffen aber, dass sich die Menschen<br />

möglichst schnell in Manheim-neu<br />

einleben.<br />

Gemischte Gefühle: Anfang April wanderten die Einwohner von<br />

Manheim in Richtung zukünftige Heimat – <strong>nach</strong> Manheim-neu.<br />

19


power-mIx<br />

feinstaubwerte<br />

sinken deutlich<br />

Hambach. Die Feinstaubwerte in der Region Niederzier im Kreis Düren sind immer<br />

noch zu hoch. <strong>RWE</strong> Power konnte aber die Belastung durch den Tagebau Hambach<br />

deutlich reduzieren – etwa um das Doppelte im Vergleich zu 2004. Laut einer aktuellen<br />

Studie des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz gehen über 80 Prozent<br />

des Feinstaubaufkommens auf das Konto der regionalen Hintergrundbelastung,<br />

Verkehr und Industrie. Der Anteil des Tagebaus ist somit auf 20 Prozent gesunken. Eine<br />

Messstation in Niederzier verzeichnete 2011 an 46 Tagen überschrittene Höchstwerte,<br />

zulässig sind 35. „Wir freuen uns über den Erfolg und werden weiterhin Maßnahmen<br />

ergreifen, um die Belastungen durch den Tagebau zu verringern“, so Heinz-Michael<br />

Erken, Leiter der Abteilung Umwelt- und Immissionsschutz. So werden etwa Schaufelräder<br />

beregnet, Böden mit Sprühnebel feucht gehalten oder Bänder mit Düsen gereinigt.<br />

Bis Juli wollen Gemeinden, Umweltverbände und <strong>RWE</strong> Power unter Federführung<br />

der Bezirksregierung in Köln einen Luftreinhalteplan für Hambach entwickeln.<br />

Info: Die <strong>RWE</strong> Power-Infobroschüre „7 Fragen zum Thema Feinstaub“ sowie weitere<br />

Informationen finden Sie unter: www.rwe.com/feinstaub<br />

20<br />

kraft-Wärme-kopplung<br />

vulkangestein speichert wärme<br />

Niederaußem. Wie lassen sich Kraft-<br />

Wärme-Kopplungsanlagen (KWK) noch<br />

effizienter betreiben? Mit Vulkangestein,<br />

könnte die Antwort lauten. Ob<br />

und wie das geht, erforschen Fachleute<br />

im Innovationszentrum Niederaußem.<br />

KWK gewinnen in einem Schritt<br />

thermische und mechanische Energie –<br />

Wärme und Kraft, die wiederum in<br />

Strom umgewandelt wird. Das ist energiesparend<br />

und umweltschonend. Experten<br />

tüfteln nun daran, Strom und<br />

Wärme aus KWK voneinander zu trennen.<br />

Denn diese haben zwar einen hohen<br />

Wirkungsgrad, doch Strom- und<br />

Experten und Steine: Dr. Peter Moser und<br />

Knut Stahl, <strong>RWE</strong> Power, mit Susan Manke<br />

von Paul Wurth Refractory & Engineering.<br />

freundlicher<br />

service bei<br />

bergschäden<br />

Umfrage. Wer <strong>RWE</strong> Power wegen eines<br />

möglichen Bergschadens anspricht, wird<br />

kundenfreundlich betreut. Dieses Zeugnis<br />

haben den Kölner Fachleuten rund 500<br />

Bürger ausgestellt, die an einer von <strong>RWE</strong><br />

Power beauftragten Umfrage des Marktforschungsunternehmens<br />

GfK Trustmark<br />

teilgenommen haben. Die Umfrage hatte<br />

mit fast 40 Prozent eine selten hohe<br />

Rücklaufquote. Die Ansprechpartner<br />

seien gut erreichbar, die Annahme der<br />

Schadensmeldung funktioniere reibungslos.<br />

Bürger, deren Gebäude repariert<br />

werden mussten, lobten, dass sich<br />

die <strong>RWE</strong>-Fachleute in allen Phasen des<br />

Schadensabwicklungsprozesses ausreichend<br />

Zeit nahmen und freundlich auftraten.<br />

Viele sind zufrieden mit den Ergebnissen,<br />

wenige beklagten sich über<br />

die Schadensersatzleistung. „Noch verbessern<br />

lässt sich die Allgemeinverständlichkeit<br />

unserer Gutachten und der<br />

Infos zur Thematik“, so Abteilungsleiter<br />

Werner Schaefer. „Die Fachsprache muss<br />

noch klarer übersetzt werden.“<br />

Info: www.rwe.com/bergschaeden<br />

Wärmeproduktion hängen zusammen.<br />

Häufig produzieren KWK also Strom,<br />

obwohl gar keiner benötigt wird.<br />

Mögliche Lösung: Die Wärme wird<br />

gespeichert. Das heiße Abgas wird in einen<br />

Speicher mit Tausenden Steinen gegeben.<br />

Diese heizen sich auf und halten<br />

die Wärme – wird die benötigt, ist sie<br />

verfügbar. Getestet wird nun, ob und<br />

welche Natursteine geeignet sind. Derzeit<br />

prüfen die Experten Vulkangesteine,<br />

etwa 16 Tonnen kommen dafür<br />

zum Einsatz. 2,1 Millionen Euro haben<br />

die an dem Projekt beteiligten Unternehmen<br />

bisher investiert.<br />

Das NachbarschaftsMagaziN voN rWE PoWEr<br />

Fotos: Klaus Görgen, <strong>RWE</strong> Power


„spannender ausflug“<br />

schülEr-<br />

rEPortEr<br />

auf tour<br />

Während einer Projektwoche im<br />

April haben wir von den Mitarbeitern<br />

des Kraftwerks Weisweiler viel<br />

zum Thema Energie gelernt. Das<br />

Team von <strong>RWE</strong> Power sprach mit<br />

uns auch über Ausbildung und unsere<br />

Traumberufe. Manchen Schülern<br />

boten sie sogar einen Praktikumsplatz<br />

an. Am vorletzten Tag<br />

haben wir einen spannenden Ausflug<br />

zum Tagebau Inden und in das<br />

Kraftwerk in Weisweiler<br />

unternommen.<br />

Der Tagebau Inden<br />

hat uns gut gefallen, wir<br />

waren sehr überrascht<br />

von dem gigantischen<br />

Bagger, in dessen<br />

Schaufeln sogar ein<br />

Smart reinpasst. Diese<br />

Größen kann man sich<br />

kaum vorstellen wenn<br />

man es nicht mit eige-<br />

nen Augen sieht. Der<br />

Bagger braucht mindestens<br />

200 Meter<br />

hier: Nr. 2/2012<br />

Ihr geht zur Schule und interessiert euch für Themen rund<br />

um energie? Dann schreibt es auf und schickt euren Text<br />

an hier@rwe.com. wir bringen euch in die „hier:“, das<br />

Nachbarschaftsmagazin von rwe power. So wie Tanja<br />

ehrlich, xenia Bergrath und Katja mertens von der europaschule<br />

Herzogenrath. Lest hier den Bericht der drei<br />

Schülerreporter innen:<br />

Beeindruckt: Katja<br />

Mertens, Xenia Bergrath<br />

und Tanja Ehrlich.<br />

Gigantisch: In jede der Schaufeln des Braunkohlenbaggers im Tagebau<br />

Inden passt ein Smart. Die Neuntklässler konnten es kaum glauben.<br />

ScHüLerreporTer<br />

Zu Besuch: Kraftwerksleiter Gerhard<br />

Hofmann empfängt die neunte Klasse<br />

der Europaschule Herzogenrath.<br />

Platz, um sich einmal zu drehen. Im Tagebau<br />

Inden sind fünf Bagger in Betrieb. Ein<br />

Bagger wird von vier Personen bedient<br />

und darf aus Sicherheitsgründen nicht<br />

ohne eine Begleitperson in Betrieb sein.<br />

Damit keine Unfälle passieren, sind an<br />

jedem Fließband Netze angebracht, um<br />

die Gefahr zu verringern, dass Kohle<br />

hinunterfällt.<br />

Der Tagebau wird jedes Jahr um<br />

300 Meter erweitert, 2030 wird er stillgelegt.<br />

80 Prozent der Braunkohlenflächen<br />

waren früher Ackerland, das<br />

dann <strong>nach</strong> sieben Jahren wieder neu<br />

angelegt werden muss.<br />

Die Straßen im Tagebau werden<br />

rund um die Uhr bewässert, damit<br />

sich nicht zu viel Staub bildet. Die Anlage<br />

ist mit einer 10.000-Volt-Stromleitung<br />

verbunden. Ein Bagger muss<br />

immer laufen. Wenn etwas kaputtgeht,<br />

muss es so schnell<br />

wie möglich repariert werden.<br />

Das darf höchstens vier Tage<br />

dauern, am fünften wird es<br />

ernst. Die Braunkohle muss immer<br />

über die Bänder fließen.<br />

Die Woche hat uns sehr gut<br />

gefallen!<br />

Info: www.rwe.com/kraftwerkweisweiler,www.rwe.com/tagebau-inden,www.europaschuleherzogenrath.de<br />

21


EnErgiEspEichErung<br />

Akkus fürs stromnetz<br />

WAsserkrAft: Es gibt viele Wege, Energie zu gewinnen. Wie man diese jedoch im großen<br />

Maßstab speichern kann, ist eine der wichtigsten Fragen der Energiewende. Pumpspeicherkraftwerke,<br />

wie das von <strong>RWE</strong> Power in <strong>Herdecke</strong> an der Ruhr, sind eine Möglichkeit.<br />

umpspeicherkraftwerke speichern<br />

über den Umweg Wasser Energie.<br />

Kurzfristig können sie genau dann<br />

Strom ins Netz einspeisen, wenn die<br />

Nachfrage am höchsten ist. Sie gleichen<br />

so die Schwankungen durch regenerative<br />

Energien wie etwa Windkraftanlagen<br />

aus. Und das geht wie folgt.<br />

Aufbau: Pumpspeicherkraftwerke liegen<br />

auf Hängen oder Hügeln an aufgestauten<br />

Gewässern. Auf dem Hang befindet<br />

sich ein meist künstlich angelegtes<br />

Speicherbecken, genannt Oberbecken.<br />

Unten im See liegt das Unterbecken. Verbunden<br />

sind die beiden Becken durch<br />

lange meterdicke Rohre, durch die das<br />

Wasser <strong>nach</strong> oben gepumpt oder <strong>nach</strong><br />

unten geleitet wird. Das eigentliche<br />

22<br />

LEsErr<strong>Eis</strong>E<br />

Nach<br />

hErDEckE<br />

Idyllische „Batterie“: das Pump-<br />

speicherkraftwerk <strong>Herdecke</strong>.<br />

Kraftwerk mit Turbine, Stromgenerator<br />

und Pumpe befindet sich am Fuß des<br />

Hanges.<br />

<strong>RWE</strong> Power lädt 40 Leserinnen und Leser auf eine eintägige Fahrt zum<br />

Hengsteysee ein. Erleben Sie das Pumpspeicherkraftwerk <strong>Herdecke</strong> von<br />

<strong>RWE</strong> Power bei einer Führung hautnah.<br />

Wann: am 27. September. Abfahrt 9:30 Uhr am Schloss Paffendorf.<br />

Schicken Sie einfach eine E-Mail mit dem Stichwort „<strong>Leserreise</strong>“ und ihren<br />

ausführlichen Kontaktdaten bis zum 31. Juli per E-Mail an: hier@rwe.com.<br />

Die Teilnehmer samt maximal einer Begleitperson werden wegen der Platzbeschränkung<br />

per Los ermittelt.<br />

Viel Glück!<br />

idee: Ist der Strombedarf gering – etwa<br />

<strong>nach</strong>ts – oder wird gerade viel Strom aus<br />

Windkraft- oder Solaranlagen ins Netz<br />

eingespeist, strömt Wasser aus dem Unterbecken<br />

mittels leistungsstarker Pumpen<br />

in das Oberbecken. Dort wird es gesammelt.<br />

Bei Bedarf, etwa wenn die<br />

Strom<strong>nach</strong>frage stark ansteigt, wird das<br />

Wasser per Knopfdruck durch das Rohr<br />

vom Ober- ins Unterbecken gespült und<br />

treibt dabei eine Turbine an. Die ist an<br />

einen Generator gekoppelt, der wiederum<br />

Strom erzeugt. Dieser wird dann ins<br />

Netz eingespeist.<br />

stärken: Ein Pumpspeicherkraftwerk<br />

funktioniert wie eine Batterie. Je <strong>nach</strong><br />

Bedarf wird es aufgeladen oder angezapft.<br />

So kann das Stromnetz im Not-<br />

Das NachbarschaftsMagaziN voN rWE PoWEr


Fotos: <strong>RWE</strong> Power<br />

fall, also auch, wenn andere Kraftwerke<br />

ausfallen, versorgt werden. Innerhalb<br />

weniger Minuten kann ein Pumpspeicherkraftwerk<br />

ein stark belastetes<br />

Stromnetz stabilisieren. Der Wirkungsgrad<br />

liegt etwa zwischen 70 und 80<br />

Prozent. Das bedeutet: Nur ungefähr<br />

ein Viertel der aufgewendeten Energie<br />

geht verloren.<br />

schwächen: Pumpspeicherkraftwerke<br />

können nicht an jedem See gebaut<br />

werden. Man benötigt steile Hänge an<br />

den Ufern, um eine gewisse Fallhöhe<br />

zu erreichen. Kritiker bemängeln außerdem,<br />

dass beispielsweise nicht klar<br />

sei, welche Auswirkungen die schwankenden<br />

Wasserstände im See auf die<br />

Fische haben.<br />

hier: Nr. 2/2012<br />

23


Menschen von hieR:<br />

gehör und gespür<br />

reiten: Anne Cecilie Ore aus Bergheim gehört zu den besten Dressurreiterinnen der<br />

Welt. Die gebürtige Norwegerin holte schon Medaillen bei den Paralympics in Atlanta<br />

und Sydney. Nun fährt die blinde Reiterin zu den Spielen <strong>nach</strong> London.<br />

Diese Geschichte handelt davon, was<br />

möglich ist, wenn man sein Schicksal in die<br />

eigene Hand nimmt.<br />

Anne Cecilie Ore kommt vor 34 Jahren<br />

in Oslo zur Welt. Sie hat „Grünen<br />

Star“, eine angeborene Augenkrankheit.<br />

Mit 14 erblindet sie vollständig,<br />

trotz zahlreicher Operationen.<br />

So lange sie noch sehen kann, geht sie,<br />

wie viele Mädchen ihres Alters, zum Reiten.<br />

Doch bei ihr ist es keine Laune; Pferde sind<br />

ihr Leben, sie liebt die stolzen Tiere – und<br />

mistet trotz Allergie und Asthma den Stall<br />

aus, um ihre Reitstunden zu finanzieren.<br />

24<br />

Kurz <strong>nach</strong>dem Ore das Augenlicht verliert,<br />

beginnt sie, ihr Gehör zu trainieren.<br />

Die Teenagerin ist überzeugt, sie kann<br />

durch Hören ein Pferd lenken. Das Reiten<br />

aufgeben? Kam nie infrage. „Im Sattel zu<br />

sitzen gibt mir ein Gefühl von Freiheit, auf<br />

das ich nicht verzichten kann und will.“<br />

Sie lernt „mit Echo zu reiten“, wie sie sagt.<br />

Und es klingt unglaublich, wenn Ore das<br />

erklärt. „Pferde machen beim Laufen<br />

Geräusche, die von der Bande zurückschallen.<br />

Die höre ich.“ Ore entwickelt mit<br />

der Zeit ein Gefühl für die Reitbahn. Die ist<br />

überall auf der Welt entweder 40 oder<br />

60 Meter lang und immer 20 Meter breit.<br />

„Die Abmessungen helfen mir. Ich zähle<br />

die Schritte meines Pferdes und weiß, wo<br />

wir sind.“ Gehör und Gespür werden zu<br />

ihren Augen.<br />

Tatsächlich schafft sie es, ihren Traum<br />

vom Dressurreiten zu verwirklichen. Und<br />

wie: 1996 holt Ore bei den paralympischen<br />

Spielen in Atlanta zweimal Gold.<br />

Drei Jahre später gewinnt sie bei der WM<br />

für behinderte Reiter in Dänemark Gold<br />

und Silber. Besser geht es nicht. Da tritt<br />

vor zwölf Jahren Lillian Grepne in das Leben<br />

der damals 22-Jährigen. Die norwegische<br />

Grand-Prix-Reiterin wird Ore ab nun<br />

trainieren. „Ich wollte beweisen, dass<br />

Das NachbarschaftsMagaziN voN rWE PoWEr


Fotos: Klaus Görgen<br />

Perfekte Beinarbeit: Anne Cecilie Ore und<br />

Ballantine trainieren für die Paralympics.<br />

Anne auch bei Turnieren für nicht behinderte<br />

Menschen ganz oben mitreiten<br />

kann“, so Grepne, 52. „Das war das Beste,<br />

was mir passieren konnte“, ergänzt Ore.<br />

Von nun an nimmt sie erfolgreich bei sogenannten<br />

Regelturnieren teil.<br />

Grepne und Ore denken sich ein Koordinatensystem<br />

für die Reitbahn aus. Während<br />

des Ritts ruft Grepne in einem bestimmten<br />

Rhythmus Buchstaben über den<br />

Platz. Ore lenkt entsprechend ihr Pferd.<br />

Einfühlsam, aber konsequent, so führt die<br />

Trainerin ihre Schülerin zu weiteren Erfolgen.<br />

2000 bei den Paralympics in Sydney<br />

holt Ore unter anderem zweimal Silber.<br />

Nach Sydney beginnt Ore eine Ausbildung<br />

als Physiotherapeutin, die sie 2003<br />

an der Hochschule Oslo abschließt. Kurz<br />

darauf zieht sie für ein Klinikjahr <strong>nach</strong><br />

Deutschland und folgt so ihrer Trainerin.<br />

Beide entscheiden sich für das rheinische<br />

Braunkohlenrevier. „Die Trainingsbedin-<br />

hier: Nr. 2/2012<br />

Fotos: Christine Blödtner-Piske, Klaus Görgen<br />

Streicheleinheiten: Nach dem Training<br />

holt sich Ballantine die Belohnung ab.<br />

gungen hier sind fantastisch“, sagt Ore.<br />

„Die Leute sind begeistert vom Pferdesport.<br />

Das genieße ich.“ Bis heute sind sie<br />

geblieben. Ore arbeitet im Maria-Hilf-<br />

Krankenhaus in Bergheim, Grepne ist<br />

hauptberuflich als Trainerin tätig.<br />

Der sportliche Höhenflug hält an. Bei<br />

der WM in Belgien 2003 wird Ore als „bester<br />

blinder Reiter der Welt“ ausgezeichnet.<br />

Doch dem Karrierehighlight folgen<br />

Rückschläge. Verbandsquerelen verhindern<br />

die Teilnahme bei den Spielen in<br />

Athen 2004. Vier Jahre später verletzt<br />

sich ihr damaliges Pferd zwei Tage vor der<br />

Abreise <strong>nach</strong> Peking. „Eine harte Zeit“,<br />

Eingespieltes Team mit großem Ziel:<br />

Anne Cecilie Ore und Lillian Grepne.<br />

gibt Ore zu. „Aber ich denke immer positiv.<br />

Die Menschen um mich herum geben<br />

mir Kraft.“<br />

2011 ist Ore wieder oben. Sie gewinnt<br />

im nordischen Championat in Dänemark<br />

zweimal Gold auf Hockey’s Son vom<br />

Gestüt Windberg aus Viersen. Mit diesem<br />

Pferd und mit Ballantine, dem Pferd ihrer<br />

Trainerin, wird sie im August <strong>nach</strong> London<br />

zu den Paralympics fahren. Das Ende der<br />

Geschichte ist also noch offen. Ihren<br />

Traum vom erneuten paralympischen<br />

Gold gibt Ore jedenfalls nicht auf.<br />

inFo: www.ac-ore.com<br />

25


gewinnspiel<br />

rätsel lösen – tolle preise gewinnen!<br />

Senden Sie das Lösungswort sowie Ihren Namen und Ihre Anschrift an: hier@rwe.com oder per Post an die <strong>RWE</strong> Power AG, Informationszentrum<br />

Schloss Paffendorf, Burggasse, 50126 Bergheim. einsendeschluss ist der 31. Juli 2012. Viel Glück!<br />

1. preis: ein Luxus-Familienzelt für vier bis<br />

sechs Personen (Jack Wolfskin)<br />

Fluss<br />

durch<br />

München<br />

betreut<br />

<strong>RWE</strong> Power<br />

im rhein.<br />

Revier<br />

ugs.:<br />

hervorragend<br />

falscher<br />

Weg (in<br />

die ...<br />

gehen)<br />

Abk.:<br />

elektron.<br />

Berichterstattung<br />

beiliegend,<br />

in der<br />

Anlage<br />

Speisefett<br />

Musikübungsstück<br />

Abk.:<br />

Hauptuntersuchung<br />

„Innovation“ lautete die Lösung des Preisrätsels der letzten „hier:“ (Ausgabe 1/2012). Gewonnen haben Käthe Schlarbaum aus Jülich (1. Preis, Fahrrad), Gertrud Neunzig aus<br />

Rommerskirchen (2. Preis, GPS-Navigationsgerät) und Jutta Konrad aus Grevenbroich (3. Preis, Radtasche und Fahrradschloss). Herzlichen Glückwunsch!<br />

Teilnahmeberechtigt an den Gewinnspielen in diesem Heft sind alle Personen, die das 18. Lebensjahr vollendet haben, die keine Mitarbeiter von ergo Kommunikation, nicht mit<br />

der Organisation der Gewinnspiele betraut oder mit solchen Personen verwandt sind. Die Namen der Gewinner werden in der nächsten Ausgabe dieses Magazins veröffentlicht.<br />

Zur Abwicklung der Preise erhält ergo die Kontaktdaten der Gewinner. Die Gewinne können von den Abbildungen abweichen. Der ordentliche Rechtsweg wird ausgeschlossen.<br />

26<br />

Fanatiker<br />

Abraumhalde<br />

bei<br />

Tagebau<br />

Hambach<br />

lösungswort:<br />

Reifeprüfung<br />

(Kw.)<br />

Abk.:<br />

Rundfunk<br />

Berlin-<br />

Brandenb.<br />

Behälter,<br />

Hülle<br />

7<br />

1<br />

11<br />

HauptstadtÖsterreichs<br />

Metall-,<br />

Steinschneider<br />

männliches<br />

Pferd<br />

Sieger<br />

im Wettkampf<br />

Abk.:<br />

Teilzahlung<br />

bereitwillig<br />

zeitlos,<br />

immer<br />

2<br />

9<br />

bevor<br />

Infozentrum<br />

<strong>RWE</strong><br />

Power:<br />

Schloss …<br />

Bootszubehör<br />

3<br />

4<br />

2. preis: zwei Luftmatratzen von Exped<br />

und zwei Schlafsäcke von meru<br />

unnötig<br />

längere<br />

Strecke<br />

Zeichen<br />

für<br />

Thulium<br />

Ort bei<br />

Zwolle,<br />

in Gelderland<br />

(NL)<br />

2<br />

Weissagung<br />

13<br />

InterkommunalesKompetenzareal<br />

5<br />

8<br />

Nährmutter<br />

Fluss in<br />

Peru<br />

Kfz-Z.<br />

Griechenland<br />

erlernte<br />

Arbeit<br />

Kf.: Nachfolger<br />

Bruder<br />

des Romulus<br />

Kranteil<br />

6<br />

schriftl.<br />

Botschaft<br />

per Handy<br />

(Abk.)<br />

Gästebetreuerin<br />

erster<br />

Bartwuchs<br />

7<br />

5<br />

Zeichen<br />

für<br />

Tantal<br />

gewöhnlicherWochentag<br />

österr.:<br />

Meerrettich<br />

8<br />

3<br />

freundlich<br />

Stammmutter,Vorfahrin<br />

Pflanzenklettertrieb<br />

Gebäudeveränderung<br />

Aggregatzustand<br />

des<br />

Wassers<br />

9<br />

3. preis: ein Schlauchboot und Doppelpaddel<br />

von Sevylor<br />

Norne<br />

der<br />

Zukunft<br />

10<br />

4<br />

flacher<br />

Strandsee<br />

Schluss<br />

Abk.:<br />

Sekunde<br />

Abk.:<br />

Konto<br />

Ungeziefer<br />

Freude,<br />

Genuss<br />

Fluss<br />

durch<br />

Innsbruck<br />

11<br />

10<br />

Zeichen<br />

für Radon<br />

Kurzf. f. d.<br />

Trabant (Auto)<br />

12<br />

13<br />

14<br />

14<br />

12<br />

Das NachbarschaftsMagaziN voN rWE PoWEr<br />

1<br />

Aufgussgetränk<br />

Abk.:<br />

oder<br />

stramm<br />

gespannt<br />

6<br />

positive<br />

Elektrode<br />

englisch:<br />

Lied<br />

Plattfisch<br />

®<br />

svd1713.1-1<br />

Fotos: Christine Blödtner-Piske, Sevylor, globetrotter.de, Exped AG, Jack Wolfskin, thinkstock


Fruchtig oder cremig<br />

ausblick<br />

eiscreme: Vincenzo Di Rago, 50, ist <strong>Eis</strong>konditormeister im <strong>Eis</strong>café Di Rago aus Bergheim.<br />

Die Rezepte und Zutaten hat er von seinem Onkel aus Italien, der ihn in die Geheimnisse<br />

der <strong>Eis</strong>herstellung eingeweiht hat. Tipps für leckeres Milcheis zum Selbermachen.<br />

so gelingt ihnen eis zu hause:<br />

vincenzos sommereis-trends:<br />

1. Für circa 1 Liter Milcheis brauchen Sie etwa einen Liter Milch und 240 bis 270 Gramm<br />

Zucker, 250 Gramm Sahne, dazu eine Frucht oder gutes Kakaopulver. Je <strong>nach</strong>dem,<br />

welchen Geschmack Sie mögen. Verwenden Sie immer frische und hochwertige<br />

Produkte. Sie werden es schmecken!<br />

2. Nehmen Sie für Milcheis keine sauren Früchte, das verträgt sich nicht mit der Milch.<br />

3. Wenn Sie keine <strong>Eis</strong>maschine haben, dann geben Sie alle Zutaten zusammen in eine<br />

Schüssel, schön rühren und dann die Masse gefrieren lassen. Wer es cremig mag,<br />

sollte während des Gefrierens immer wieder umrühren. Das <strong>Eis</strong> sollte bei etwa<br />

minus 18 Grad Celsius gefrieren.<br />

4. Den besten Geschmack entfaltet leicht angetaute <strong>Eis</strong>creme. Nehmen Sie 20 Minuten<br />

vor dem Verzehr das <strong>Eis</strong> aus der Truhe. Buon appetito!<br />

5. Und Vincenzos wichtigster Tipp: Selbst gemachtes <strong>Eis</strong> schmeckt nie so gut wie die<br />

<strong>Eis</strong>creme vom Italiener!<br />

hier: Nr. 2/2012<br />

»Fruchtiges <strong>Eis</strong>, etwa mit Melonengeschmack, ist der Renner<br />

in diesem Jahr. Kinder stehen wie immer auf Schlumpfeis,<br />

Vanilleeis mit blauer Farbe. Die klassischen <strong>Eis</strong>sorten Vanille,<br />

Erdbeere und Schokolade sind zeitlos. Die werden noch in<br />

hundert Jahren beliebt sein. Ich habe dieses Jahr Joghurteis<br />

mit <strong>selbst</strong>gemachter Himbeersoße im Angebot. Und ganz neu:<br />

lactosefreies <strong>Eis</strong> für Allergiker. Der Sommer kann kommen.«<br />

27


www.wirsindkolping.de<br />

2012 tausend<br />

x Gemeinschaft<br />

265.000 Mädchen, Jungen,<br />

Frauen und Männer sind schon<br />

KOLPING. Du fehlst!<br />

Hier<br />

fehlst<br />

Du!<br />

Aus Kerpen in die Welt –<br />

der Verbandsgründer des<br />

Kolpingwerkes, Adolph Kolping,<br />

wurde 1813 in Kerpen geboren.

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