Im Fokus - ZVO
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ZENTRALVERBAND OBERFLÄCHENTECHNIK<br />
Oberflächentage 2010<br />
in Berlin Seite 10<br />
AiF-Projekt:<br />
Diamantschichten<br />
zum Schleifen Seite 36<br />
Zum Titelbild Seite 34<br />
Ausgabe 5 – November 2010
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Fikara GmbH & Co. KG<br />
Siemensstr. 26-28<br />
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2 <strong>ZVO</strong>report Ausgabe 5 – November 2010
��Über viele Jahrzehnte haben vier Organisationen<br />
maßgeblich die Interessen<br />
der Galvanotechnik vertreten, bevor<br />
in den 1980er-Jahren mit der Arbeitsgemeinschaft<br />
Galvanotechnik (AGG),<br />
später Arbeitsgemeinschaft Galvano-<br />
und Oberflächentechnik (AGO) eine<br />
erste Interessensbündelung zunächst im<br />
Bereich der Öffentlichkeitsarbeit, später<br />
auch im Bereich Umwelt, erfolgte. Doch<br />
mit den weiter steigenden<br />
Anforderungen an die<br />
Branche musste auch die<br />
Interessenvertretung weiter<br />
konzentriert werden,<br />
was 1999 zur Gründung<br />
des Zentralverbandes<br />
Oberflächentechnik e.V. (<strong>ZVO</strong>) als reiner<br />
Dachverband mit ausschließlichen Verbandsmitgliedschaften<br />
führte.<br />
Auch wenn es damals einige Vorbehalte<br />
und Befürchtungen zu überwinden<br />
galt, haben sich die damaligen Entscheidungen<br />
und Maßnahmen in nachdrücklicher<br />
Weise als richtig und zielführend<br />
erwiesen, wie die folgenden Beispiele<br />
zeigen:<br />
� Aktivitäten im Bereich Öffentlichkeitsarbeit<br />
und Kommunikation für die<br />
Oberflächenbranche konnten Schritt<br />
für Schritt in den <strong>ZVO</strong> eingebracht<br />
und dort professionell entwickelt und<br />
gestärkt werden.<br />
� Wichtige Aufgaben in den Bereichen<br />
Technologie, Umwelt und Chemiepolitik<br />
sind inzwischen ebenso gebündelt<br />
in kompetenter Regie des <strong>ZVO</strong>.<br />
� Unter dem Namen „Welt der Oberfläche“<br />
haben sich die vielfältigen<br />
Messe- und Ausstellungsaktivitäten<br />
des <strong>ZVO</strong> inzwischen als Marke etabliert.<br />
� In diesem Jahr wurde an der Technischen<br />
Universität Ilmenau ein Lehrstuhl<br />
mit einer Stiftungsprofessur des<br />
<strong>ZVO</strong> eingerichtet, mit dem unsere<br />
Branche in bemerkenswerter Weise<br />
ihre Präsenz im Hochschulbereich<br />
Neue Strukturen<br />
im <strong>ZVO</strong><br />
»Die Galvanotechnik<br />
sieht sich großen<br />
Veränderungen<br />
ausgesetzt.«<br />
Editorial<br />
verstärkt hat. Erstmalig in Deutschland<br />
geschah dies als Initiative eines mittelständisch<br />
geprägten Verbandes.<br />
Heute, kurz nach Durchschreiten einer<br />
der wohl heftigsten Wirtschaftskrisen,<br />
sieht sich die Galvano- und Oberflächentechnik<br />
neuerlich umfangreichen<br />
Veränderungen ausgesetzt, die auch vor<br />
dem Zentralverband Oberflächentechnik<br />
e.V. nicht halt machen und denen mit<br />
einer noch effizienteren<br />
und eng gefassten Verbandsstruktur<br />
begegnet<br />
werden wird.<br />
Die bisherige Struktur<br />
des <strong>ZVO</strong> als reiner<br />
Dachverband mit verschiedenen<br />
eigenständigen Mitgliedsverbänden<br />
war verbandsintern vielleicht<br />
noch erklärbar, der Kunde jedoch – der<br />
Abnehmer von Oberflächen – rieb sich<br />
ob dieser Struktur vielfach verwundert<br />
die Augen. Mit zunehmender Tendenz<br />
engen in vielen Unternehmen konkrete<br />
Verhaltensregeln den Umgang mit Verbandsmitgliedschaften<br />
und die Mitarbeit<br />
in diesen Verbänden ein. Zudem sind<br />
die Möglichkeiten einer Organisationsstraffung<br />
durch unüberwindbare Hürden<br />
im Vereins-, Steuer- und Handelsrecht<br />
begrenzt, wie wir in mehreren Anläufen<br />
in den Jahren 2005 und 2008 erfahren<br />
mussten. Gleichzeitig war in den letzten<br />
Jahren vielfach der Wunsch feststellbar,<br />
dem <strong>ZVO</strong> direkt als Mitglied anzugehören<br />
– sowohl aus Reihen bisheriger<br />
Mitglieder in den Mitgliedsverbänden als<br />
auch von Unternehmen, die bisher noch<br />
nicht unserer Organisation angehören.<br />
All dies hat den <strong>ZVO</strong>-Vorstand zur<br />
Entscheidung veranlasst, ab 2011 neben<br />
Verbandsmitgliedschaften direkte<br />
Firmen-Einzelmitgliedschaften im Zentralverband<br />
Oberflächentechnik e.V. zu<br />
ermöglichen.<br />
Vor dem Hintergrund dieser sich im<br />
Frühjahr abzeichnenden Entwicklung<br />
hat der Fachverband Qualifizierter Be-<br />
<strong>ZVO</strong>-Hauptgeschäftsführer<br />
Christoph Matheis<br />
schichter e.V. (FQB) am 18. Juni die<br />
sich bietenden Möglichkeiten erkannt<br />
und den eigenen Verband nicht nur in<br />
Frage gestellt, sondern ihn zum 31. Dezember<br />
2010 liquidiert, bei gleichzeitiger<br />
Überführung der Mitglieder als Einzelmitglieder<br />
in den <strong>ZVO</strong>. Künftig werden<br />
alle Firmen-Mitglieder der Wirtschaftsverbände,<br />
ganz gleich, ob als Mitglied in<br />
einem Mitgliedsverband im <strong>ZVO</strong> oder als<br />
<strong>ZVO</strong>-Einzelmitglied, persönliches Stimmrecht<br />
in der <strong>ZVO</strong>-Mitgliederversammlung<br />
erhalten.<br />
Gleichwohl ist sichergestellt, dass die<br />
fachliche und unternehmerische Identität<br />
dort, wo es gewünscht und notwendig<br />
ist, in den Trägerverbänden weiterhin ein<br />
Zuhause hat.<br />
Mit diesem Ausblick und meinem<br />
ganz persönlichen Dank an alle sich<br />
ehrenamtlich einbringenden Mitglieder<br />
und insbesondere an alle Mitarbeiter und<br />
Mitarbeiterinnen in der Geschäftsstelle<br />
wünsche ich Ihnen und Ihren Familien<br />
eine besinnliche Adventszeit, frohe Weihnachten<br />
und ein erfolgreiches, glückliches<br />
und gesundes neues Jahr. �<br />
Ihr<br />
<strong>ZVO</strong>report Ausgabe 5 – November 2010 3
4 <strong>ZVO</strong>report Ausgabe 5 – November 2010
<strong>Im</strong>pressum<br />
<strong>ZVO</strong>report – Zeitschrift des Zentralverbandes<br />
Oberflächentechnik e.V.<br />
Erscheinungsweise: 5 x jährl.<br />
Auflage: 4.300<br />
Herausgeber<br />
Zentralverband Oberflächentechnik e.V. (<strong>ZVO</strong>)<br />
Postfach 10 10 63, D-40710 Hilden<br />
Max-Volmer-Str. 1, D-40724 Hilden<br />
Telefon: 02103/255610<br />
Telefax: 02103/255625<br />
mail@zvo.org<br />
www.zvo.org<br />
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Verantwortlich i.S.d.P.<br />
Christoph Matheis, Hauptgeschäftsführer<br />
Konzeption, Realisation, Anzeigen<br />
Maenken Kommunikation GmbH<br />
Von-der-Wettern-Straße 25, 51149 Köln<br />
Telefon: 02203/3584-0<br />
Telefax: 02203/3584-185<br />
www.maenken.com<br />
Verlag<br />
Maenken Kommunikation GmbH<br />
Inhalt<br />
Inhalt<br />
Editorial 3<br />
Aus den Verbänden 6<br />
<strong>ZVO</strong>: Stiftungsprofessur 6<br />
<strong>ZVO</strong>: Entwurfsleitfaden 8<br />
<strong>ZVO</strong>: Neue Mitglieder 8<br />
DGO: Mitgliederversammlung 9<br />
Titel 10<br />
<strong>ZVO</strong>-Oberflächentage 2010 10<br />
Stimmen zu den Oberflächentagen 12<br />
Bauteilreinigung 14<br />
DGO-Nachwuchspreis 16<br />
Nachwuchstreffen 17<br />
<strong>ZVO</strong>-Oberflächentage 2011 in Düsseldorf 19<br />
<strong>Im</strong> <strong>Fokus</strong> 20<br />
Stuttgarter Automobiltag 2010 20<br />
Ressourceneffizientere Produktionsprozesse in der Oberflächentechnik 22<br />
Gemeinschaftsprojekt von <strong>ZVO</strong> und demea 24<br />
Parts2clean 2010 26<br />
Wissenschaft und Technik 28<br />
Kooperation von DGO und INPLAS 28<br />
Fachaufsatz: Methoden zur Oberflächenverarbeitung 30<br />
13. Werkstofftechnisches Kolloquium 36<br />
AiF-Vorhaben: CVD-Diamantschichten als Abrasivbelag 36<br />
Bezugsquellen 38<br />
Kurz notiert 40<br />
Tipps und Termine 44<br />
Nächste Ausgabe<br />
Januar 2011<br />
Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe<br />
15. Dezember 2010<br />
Der Bezugspreis der Zeitschrift beträgt jährlich 50 Euro<br />
im Inland, 65 Euro im Ausland (inkl. MwSt./Versand).<br />
Für Vereins- und Verbandsmitglieder ist der Bezugspreis<br />
im Mitgliedsbeitrag enthalten. Abdruck unter Quellenangabe<br />
honorarfrei – Beleg erbeten.<br />
<strong>ZVO</strong>report Ausgabe 5 – November 2010 5
Prof. Dr. Andreas Bund wurde an die<br />
TU Ilmenau berufen.<br />
� In seiner Begrüßung hob der <strong>ZVO</strong>-<br />
Vorsitzende Walter Zeschky die Bedeutung<br />
eines engeren Kontakts zwischen<br />
der galvanotechnischen Branche und<br />
Wissenschaft und Forschung hervor.<br />
Nachwuchsförderung und Weiterbildung<br />
sind hier ebenso von Bedeutung wie eine<br />
langfristige technologische Unterstützung<br />
von forschungsintensiven Themen. Von<br />
universitärer Seite bestätigten der Rektor<br />
der TU Ilmenau, Prof. Dr. Peter Scharff,<br />
und der Dekan der Fakultät Elektrotechnik<br />
und Informationstechnik, Prof. Dr. Frank<br />
Berger, die Notwendigkeit des engen<br />
Kontakts und die Chance, die gerade in<br />
Ilmenau damit besteht. Das Land Thüringen,<br />
vertreten von Dr. Jörg Prinzhausen<br />
vom Ministerium für Bildung, Wissenschaft<br />
und Kultur, sieht in der Initiative<br />
eine große Chance für die wirtschaftliche<br />
und wissenschaftliche Entwicklung Thüringens<br />
und der TU Ilmenau, ebenso wie<br />
die der gesamten Wirtschaft. Ähnlich<br />
anerkennend und optimistisch äußerten<br />
sich auch Landrat Dr. Benno Kaufhold<br />
als Vertreter der Stadt Ilmenau und des<br />
Landkreises Ilm und Volkmar Ludewig<br />
von der Industrie- und Handelskammer.<br />
Alle Gratulanten beglückwünschten den<br />
<strong>ZVO</strong> und die TU Ilmenau zu dem mutigen<br />
Schritt, wünschten für den schweren Weg<br />
in der Zukunft viel Glück und Erfolg und<br />
boten ihre Unterstützung bei weiteren<br />
Schritten an.<br />
Führungsstellung zurückerobern<br />
Die Bedeutung der Stiftungsprofessur<br />
für die Oberflächentechnik liege auch<br />
darin, dass die Führungsstellung, die<br />
Deutschland einst auf dem Gebiet der<br />
Elektrochemie und Galvanotechnik hatte,<br />
wieder erworben werden könne, so Dr.<br />
Malte Zimmer als Vertreter der Stifter<br />
in seiner Laudatio. Vermehrt werde die<br />
Querschnittswissenschaft Elektrochemie<br />
6 <strong>ZVO</strong>report Ausgabe 5 – November 2010<br />
Aus den Verbänden<br />
<strong>ZVO</strong>: Stiftungsprofessur<br />
<strong>ZVO</strong> und TU Ilmenau<br />
gehen neue Wege<br />
Zum 1. August 2010 ist Prof. Dr. Andreas Bund als Vertreter des Fachs „Elektrochemie<br />
und Galvanotechnik“ an die TU Ilmenau berufen worden. Der <strong>ZVO</strong> hat<br />
dies durch die Einrichtung der Stiftungsprofessur wesentlich mit ermöglicht. Der<br />
Bedeutung dieser Entwicklung entsprechend, wurde die Stiftungsprofessur am 8.<br />
Oktober 2010 an der TU Ilmenau in festlichem Rahmen vorgestellt – begleitet von<br />
mehr als 70 Vertretern aus Politik, Wissenschaft und Industrie.<br />
wieder als wichtig erkannt, verschiedene<br />
Universitäten dächten über neue Lehrstühle,<br />
die dieses Gebiet vertreten sollen,<br />
nach. Die Einrichtung der Stiftungsprofessur<br />
zeigt, dass die TU Ilmenau und der<br />
<strong>ZVO</strong> dieser Entwicklung voraus sind. Dies<br />
ist umso bedeutender, als die Initiatoren<br />
keine Großunternehmen sind, sondern<br />
viele kleine und mittelständische Unternehmen<br />
einer Schlüsselbranche. Damit<br />
stehen nicht die betriebswirtschaftlichen<br />
Interessen eines Einzelunternehmens im<br />
Vordergrund, sondern der Fortschritt der<br />
gesamten Volkswirtschaft.<br />
Historisch ist die Einrichtung an der TU<br />
Ilmenau nur konsequent. Hier bestehe<br />
eine langjährige Tradition in der elektrochemischen<br />
und galvanotechnischen<br />
Forschung, die als Basis für die weiteren<br />
Arbeiten dienen werde, so Prof. Dr.<br />
Christine Jakob über die Entwicklung<br />
an der TU. Die Elektrochemie habe hier<br />
ihre Bedeutung stets bewahrt, sodass die<br />
Arbeit nahtlos fortgeführt werden könne.<br />
Neuer Studiengang kommt<br />
Die zukünftigen Themen seiner Arbeit<br />
stellte Prof. Bund vor. Neue elektrochemische<br />
Verfahren werden künftig<br />
dringend benötigt, um Elektrofahrzeuge<br />
Feierliche Stimmung<br />
beim Festakt<br />
der Zukunft zu entwickeln. Sie werden<br />
ebenso entscheidend dabei sein, eine<br />
bessere Energiespeicherung durch Batterien<br />
zu erreichen. Auch moderne Beschichtungen<br />
sind aus dem Alltag nicht<br />
mehr wegzudenken. Speziell angepasste,<br />
hochentwickelte Produkte werden heute<br />
in der Fahrzeugindustrie für den Korrosions-<br />
und Verschleißschutz ebenso<br />
benötigt wie in der Elektrotechnik und<br />
Elektronik für Edelmetallkontakte oder<br />
in der Medizintechnik für Geräte mit<br />
funktionellen Oberflächen. Die Breite der<br />
Anwendungen führte zu einem Markt<br />
mit hohen Wachstumsraten, der durch<br />
die technische Entwicklung von neuen<br />
Materialien, deren Veredelungen und<br />
Anpassung an spezielle Anwendungen<br />
in den letzten Jahrzehnten weiter kontinuierlich<br />
gewachsen ist und sicher auch<br />
in Zukunft wachsen wird.<br />
Der an der TU Ilmenau einzurichtende<br />
Masterstudiengang „Elektrochemie und<br />
Galvanotechnik“ wird von der Universität<br />
und dem Zentralverband Oberflächentechnik<br />
gemeinsam getragen und ist<br />
bundesweit einzigartig. Er wird sowohl<br />
Studierenden im Hauptstudium als auch<br />
berufsbegleitend angeboten. �<br />
Dr. Uwe König
<strong>ZVO</strong>report Ausgabe 5 – November 2010 7
8 <strong>ZVO</strong>report Ausgabe 5 – November 2010<br />
Aus den Verbänden<br />
<strong>ZVO</strong>: Entwurfs-Leitfaden<br />
Hilfestellung in Sachen<br />
Sicherheit<br />
Eine nationale und harmonisierte Europäische<br />
Norm für die Sicherheit<br />
von Transportsystemen für vertikale<br />
Galvanikanlagen gibt es bisher nicht.<br />
Ein neuer <strong>ZVO</strong>-Leitfaden soll hier<br />
Hilfestellung bieten.<br />
��Der neue Entwurfs-Leitfaden „Sicherheitsanforderungen<br />
an Transporteinrichtungen<br />
von Galvanik-Anlagen“ des <strong>ZVO</strong><br />
hilft bei der Beurteilung der Konformität<br />
von Transportsystemen für vertikale Galvanikanlagen<br />
mit den „grundlegenden<br />
Sicherheits- und Gesundheitsanforderungen<br />
bei Konzipierung und Bau von<br />
Maschinen und Sicherheitsbauteilen“ der<br />
EG – Maschinenrichtlinie 2006/42/EG.<br />
Der Leitfaden zeigt, ohne verbindlich<br />
zu sein, Maßnahmen zur Erreichung<br />
der Konformität auf. Er bezieht sich auf<br />
zweckdienliche europäische und internationale<br />
Normen. Diese sind als normative<br />
Verweisungen aufgeführt. Weiterhin<br />
sind nationale Normen und Richtlinien<br />
angegeben, die zur Erfüllung der EG-<br />
Maschinenrichtlinie nützlich sind – diese<br />
sind im Anhang aufgelistet.<br />
Transportsysteme im Sinne des Leitfadens<br />
sind Hebe- und Fördereinrichtungen<br />
einer vertikalen Galvanikanlage, die ausschließlich<br />
dem Transport der Ware und<br />
eventuell vorhandenen Anodenträgern<br />
von einer Position zur anderen dienen.<br />
Das Dokument beschreibt alle signifikanten<br />
Gefährdungen, Gefährdungssi-<br />
Neue Mitglieder<br />
tuationen und Gefährdungsereignisse,<br />
die auf diese Transportsysteme zutreffen,<br />
wenn sie bestimmungsgemäß und<br />
entsprechend den vorhersehbaren Bedingungen<br />
des Herstellers verwendet werden.<br />
Der Entwurfs-Leitfaden wird der<br />
Öffentlichkeit zur Prüfung und Stellungnahme<br />
vorgelegt. Er ist ausschließlich im<br />
Internet unter www.fvo.org/Technischer<br />
Ausschuss abrufbar.<br />
Stellungnahmen werden erbeten bis<br />
31. Dezember 2010, vorzugsweise als<br />
Datei per E-Mail an: mail@zvo.org oder<br />
schriftlich an den Zentralverband Oberflächentechnik<br />
e.V., Postfach 101063.<br />
40710 Hilden. ��<br />
��Der <strong>ZVO</strong> konnte in den vergangenen Monaten folgende Neuzugänge begrüßen:<br />
�� DGO: Die AMT Automatisierungstechnik GmbH, Bottrop-Grafenwald ist seit<br />
dem 17. September Mitglied der DGO.<br />
Seit dem 4. Oktober 2010 ist die LCS Life Cycle Simulation GmbH,<br />
Backnang Firmenmitglied in der DGO.<br />
Die ERO GmbH Anlagenbau, Herrnhut, ist seit dem 6. Oktober 2010<br />
Firmenmitglied der DGO.<br />
�� FIT: Die Safety-Kleen Deutschland GmbH, Bad Oeynhausen, ist zum<br />
1. September 2010 dem FIT beigetreten.<br />
Eine nähere Vorstellung finden Sie in einer der folgenden Ausgaben des<br />
<strong>ZVO</strong>report. �
DGO: Mitgliederversammlung<br />
DGO am Scheideweg<br />
Traditionell im Rahmen der Oberflächen-<br />
tage trafen sich die Mitglieder der DGO<br />
am 23. September 2010 zur alljährlichen<br />
Mitgliederversammlung. Neben vielen<br />
inhaltlichen Aspekten stand auch die<br />
Zukunft der DGO selbst im Zentrum der<br />
Aufmerksamkeit.<br />
��Obwohl sich die gesamtwirtschaftliche<br />
Situation gegenüber dem wirtschaftlich<br />
schwierigen Jahr 2009 verbessert hat,<br />
wird es für die DGO immer schwieriger,<br />
den übergreifenden Aufgaben nachzukommen.<br />
Dank der in den letzten Jahren<br />
erwirtschafteten Rücklagen konnten aber<br />
einige Initiativen erfolgreich durchgeführt<br />
werden, etwa die Teilnahme an der Hannover<br />
Messe oder der O&S in Stuttgart.<br />
Auch Basisstrukturen wie der Aufbau<br />
von Datenbanken konnten so verbessert<br />
werden.<br />
Die DGO befindet sich an einem<br />
Scheideweg. Die Schwerpunkt-Aufgaben<br />
können nur aufgrund von immer umfangreicherem<br />
ehrenamtlichem Engagement in<br />
den Gremien erfolgreich bewältigt werden.<br />
Gleichzeitig nimmt die wirtschaftliche<br />
und inhaltliche Bedeutung der zwar sehr<br />
erfolgreichen, aber auch sehr aufwendigen<br />
und schwer planbaren Projektarbeit<br />
weiter zu. In den letzten Jahren wurden<br />
hierfür Mittel fast in gleicher Höhe wie für<br />
die klassischen Arbeitsbereiche der DGO<br />
bewegt. Es ist daher erforderlich, hier neue<br />
Schwerpunkte zu setzen.<br />
Ziele weiter verfolgen<br />
Den ersten Satzungszweck, die Veranstaltung<br />
von Vortrags- und Diskussionstagen<br />
und Lehrgängen haben alle Gremien<br />
2009 und 2010 erfolgreich verwirklicht,<br />
etwa mit dem Berliner Fachseminar, dem<br />
Ulmer Gespräch und dem Leipziger Fach-<br />
Aus den Verbänden<br />
seminar, aber auch mit Workshops und<br />
zahlreichen regionalen Veranstaltungen.<br />
Für den zweiten Schwerpunkt der Arbeit,<br />
die Sicherung der Technologieentwicklung,<br />
wurde die Zusammenarbeit mit<br />
Forschungsinstituten und Hochschulen<br />
verstärkt. Strategische Partnerschaften<br />
erlauben die langfristige Bearbeitung<br />
von relevanten Themen, entwicklungsorientierte<br />
Netzwerke bieten interessierten<br />
Firmen eine Plattform zur Realisierung<br />
von eigenen Projekten.<br />
Die intensive Projektarbeit erhöhte die<br />
Sichtbarkeit nach außen weiter. Gegenüber<br />
der EU sind DGO und <strong>ZVO</strong> über die<br />
Projekte, die Initiative Greenovate und<br />
die nun ausgebaute Interessenvertretung<br />
über die CETS gut vertreten.<br />
Die Sicherung der technologischen<br />
Stellung der Galvanotechnik, und damit<br />
auch der Arbeitsplätze, ist nur durch<br />
ein gemeinsames Engagement möglich.<br />
Vieles erfordert keine zusätzlichen Finanzmittel,<br />
sondern Ideen, Risikobereitschaft<br />
und innovatives Gespür.<br />
Veranstaltungen werden auch in<br />
Zukunft einen Arbeitsschwerpunkt der<br />
DGO bilden. Dabei wird aber verstärkt<br />
zu entscheiden sein, welchen Beitrag die<br />
jeweilige Veranstaltung zur wirtschaftlichen<br />
Situation der DGO liefern kann –<br />
Veranstaltungen müssen kostendeckend<br />
durchgeführt werden. Ergänzend sollen<br />
vermehrt Informationsveranstaltungen<br />
zur Nutzung von Projekten und Fördermaßnahmen<br />
angeboten werden.<br />
2011 werden Vorstand und Geschäftsführung<br />
die definierten Ziele weiter<br />
verfolgen:<br />
� Identifikation, Bewertung und Bearbeitung<br />
wichtiger Zukunftsthemen (z.B.<br />
Energietechnik und Medizintechnik,<br />
Ressourcennutzung) – effektive Nut-<br />
zung und wirtschaftliche Verfügbarkeit<br />
� Verstärkung der Interdisziplinarität<br />
(Kombination mit Plasmatechnik oder<br />
Thermischem Spritzen)<br />
� Fortführung der internationalen Arbeit<br />
� Erstellung von Trendberichten und<br />
Roadmaps<br />
� Anpassung an die geänderten Anforderungen<br />
und Strukturen<br />
Die eingeschlagenen Wege werden in<br />
den nächsten Jahren konsequent weiter-<br />
verfolgt, was aber nur mit Hilfe der Mitglieder<br />
erreicht werden kann. Für dieses<br />
Engagement dankt der Vorstand allen Mitgliedern.<br />
Der Vorstand bittet alle Mitglieder<br />
erneut, die für jeden Einzelnen relevanten<br />
Sachthemen verstärkt in die Gremien der<br />
DGO einzubringen und zu bearbeiten.<br />
Strukturen aktualisieren<br />
2011 wird die DGO ihr 50-jähriges Bestehen<br />
feiern. Der Vorstand nimmt dieses<br />
Jubiläum zum Anlass, die bestehenden<br />
Strukturen und Ziele zu analysieren und<br />
zu aktualisieren. Die Herausforderung<br />
besteht darin, die traditionellen Werte<br />
der DGO zu bewahren, die wirtschaftliche<br />
Basis zu sichern und sich den neuen Anforderungen<br />
zu stellen. Der Vorstand lädt alle<br />
Mitglieder ein, diesen Prozess zu begleiten.<br />
Nach der Vorstellung des Finanzhaushalts<br />
erteilte die Versammlung Vorstand<br />
und Geschäftsführung die Entlastung.<br />
Die Vorstandsmitglieder Peter Fischer,<br />
Dr. Robert Freund und Dr. Heinz Hilgers<br />
wurden in ihren Ämtern bestätigt. Neu in<br />
den Vorstand gewählt wurden Axel Baus<br />
und Dr. Andreas Fath. Den ausscheidenden<br />
Vorstandsmitgliedern Dr. Roland<br />
Böcking und Werner Niggemeier dankte<br />
der Vorsitzende Andreas Möbius herzlich<br />
für ihre Arbeit und ihr Engagement. �<br />
Dr. Uwe König<br />
<strong>ZVO</strong>report Ausgabe 5 – November 2010 9
Die Hauptstadt rief – und alle kamen:<br />
Anlässlich seines zehnjährigen<br />
Bestehens hatte der <strong>ZVO</strong> zu den diesjährigen<br />
Oberflächentagen nach Berlin<br />
geladen. Und 402 Teilnehmer sowie<br />
54 Aussteller fanden sich zu diesem<br />
Branchentreff vom 22. bis 24. September<br />
im Berliner Estrel Hotel ein – nach dem<br />
krisenbedingten Einbruch im Vorjahr eine<br />
erfreuliche Steigerung um 30 Prozent.<br />
� Für den Begrüßungsabend hatte sich<br />
der <strong>ZVO</strong> etwas ganz Besonderes einfallen<br />
lassen: Exklusiv für die Kongressteilnehmer<br />
traten die STARS IN CONCERT auf. In<br />
einer einzigartigen Show präsentierten die<br />
weltbesten Doppelgänger die Hits großer<br />
Stars der Musikgeschichte. Mit viel Schauspieltalent<br />
sowie verblüffender Ähnlichkeit<br />
zu ihren Vorbildern sangen sie live weltbekannte<br />
Songs und präsentierten eine Bühnenshow<br />
der Extraklasse. Das 60-minütige<br />
musikalische Feuerwerk mit Tina Turner,<br />
Boy George, Cher und den Blues Brothers<br />
riss die Gäste förmlich von ihren Stühlen<br />
und rief Beifallsstürme hervor.<br />
Einführungsveranstaltung<br />
Das Schwerpunktthema 2010 „Konstruktion<br />
& Oberfläche – Zusammenspiel<br />
von Geometrie und Applikation zur Fertigung<br />
industrieller Bauteile“ war bereits<br />
im Vorfeld auf großes Interesse gestoßen<br />
und hatte viele Interessierte nach Berlin<br />
gelockt. Die Referate wiesen hohen Praxisbezug<br />
auf und zeigten, wie wichtig es<br />
ist, die Oberflächentechnik und industrielle<br />
Bauteilreinigung frühzeitig in die<br />
Überlegungen von Design, Entwicklung<br />
und Konstruktion einzubeziehen.<br />
In die Thematik stimmte Dr. Tim Hosenfeldt,<br />
INA Schaeffler, ein. Es folgte<br />
eine Kurzvorstellung neuer Produkte der<br />
Galvanotechnik.<br />
<strong>Im</strong> Anschluss wurde das Schwerpunktthema<br />
in vier Vortragsblöcken weiter<br />
behandelt: Konstruktion und Design,<br />
Konstruktionselement Galvanotechnik,<br />
Konstruktion und Kunde sowie Anlagentechnik.<br />
10 <strong>ZVO</strong>report Ausgabe 5 – November 2010<br />
Titel<br />
<strong>ZVO</strong>-Oberflächentage 2010<br />
Konstruktion & Oberfläche im <strong>Fokus</strong> der<br />
Konstruktion und Design<br />
Unter Diskussionsleitung von Jörg Püttbach<br />
warf Jörg Friedrich, CarMen, einen<br />
Blick auf Trends im Interieur- und Exterieur-Design<br />
in der Automobilindustrie.<br />
Das Estrel Hotel bildete einen würdigen Rahmen für die Oberflächentage.<br />
Zukunftsrelevante Entwicklungen bei<br />
Konzeptfahrzeugen und Designstudien<br />
im Zusammenhang mit hochwertigen<br />
metallischen Oberflächen im In- und<br />
Exterior kamen hier ebenso zur Sprache<br />
wie künftige Tendenzen zur Kombination<br />
von metallische Designoberflächen mit<br />
anderen Deko-Elementen.<br />
Über neue Technologien und Anwendungen<br />
aus Sicht der Anwender<br />
referierte anschließend Jörg Püttbach,<br />
BIA Kunststoff- und Galvanotechnik.<br />
Denn um dem Kostendruck der Kunden<br />
standhalten zu können, müssen Hersteller<br />
die Prozesssicherheit erhöhen und<br />
durch innovative Fertigungsprozesse im<br />
Zusammenspiel von Kunststoffspritzguss<br />
und Galvanik die Kosten reduzieren.<br />
„Vom Design zur Bauteilkonstruktion“<br />
lautete das Referat von Stefan Feldmann,<br />
Gerhardi Kunststofftechnik, das die<br />
Herausforderung für die Automobilzuliefererindustrie<br />
durch immer kürzere<br />
Entwicklungszyklen und eine deutlich gestiegene<br />
Variantenvielfalt verdeutlichte.<br />
Auf den Einfluss der Qualität des<br />
Spritzgusswerkzeugs auf die Qualität<br />
des Kunststoffbauteils ging Jörgen Streicher,<br />
Bolta Werke, ein. Den Abschluss<br />
des ersten Schwerpunkt-Blockes bildete
<strong>ZVO</strong>: Dachzeile<br />
Jubiläumsveranstaltung<br />
Head mittel<br />
der Vortrag von Maximilian Wiedenmann,<br />
WAFA Kunststofftechnik, zur<br />
spezifikationsgerechten Galvanisierung<br />
unter Berücksichtigung der Bauteilgeometrie.<br />
Konstruktionselement<br />
Galvanotechnik<br />
Eine Einführung in diesen Vortragsblock<br />
unter Leitung von Helmut Stiegler gab<br />
Rainer Venz, Coventya. Denn wo allein<br />
mit einem Werkstoff die erforderlichen<br />
Eigenschaften nicht mehr erreichbar sind,<br />
kann die Oberflächentechnik unterstützen.<br />
Es schloss sich Jean-Marc Dewilde,<br />
ELSYCA NV, mit dem englischen Beitrag<br />
„Design-for-Electroplating“ an, der<br />
zeigte, dass die dekorative Beschichtung<br />
von einer Simulation im Voraus profitiert.<br />
„Konstruktionen und Oberflächen<br />
– Zwei Welten stoßen aufeinander?!“<br />
lautete der Titel des Beitrags von Hartmut<br />
Zeschky. Gestiegene Anforderungen<br />
an Oberflächen und die Einführung der<br />
Chrom VI-freien Beschichtungssysteme<br />
Gut besucht: Mehr als<br />
400 Teilnehmer kamen zu den<br />
Oberflächentagen.<br />
haben die Abnehmer verunsichert und<br />
bringen die Oberflächenbeschichter häufig<br />
an ihre Grenzen. Um den neuen Anforderungen<br />
gerecht zu werden, müssen<br />
gemeinsam mit dem Kunden Lösungen<br />
gefunden werden.<br />
Konstruktion und Kunde<br />
Unter Diskussionsleitung von Dirk Lorenz<br />
erläuterte Sabine Sengl, Holzapfel<br />
Group, am darauffolgenden Tag in<br />
ihrem Vortrag „Kundenorientierung als<br />
Werkzeug der Produktentwicklung: Von<br />
der Idee zur Umsetzung“, wie wichtig<br />
<strong>ZVO</strong>-Präsident Walter Zeschky (oben),<br />
Stars in Concert (unten)<br />
innovative, kundengerechte Lösungen<br />
für die Kundenbindung sind.<br />
Bernd Schwarzer und Reinhard Teichmann<br />
zeigten in ihrem Beitrag „30 Jahre<br />
Know-how bei der industriellen Beschichtung<br />
von hochsensiblen Bauteilen in der<br />
Automobilindustrie“ anhand aktueller<br />
praktischer Beispiele die kontinuierliche<br />
Entwicklung der Firma Galvanotechnik<br />
Baum auf.<br />
Zum „Funktionselement Schichtdicke<br />
– Steuerung und Wirkung der Metallverteilung<br />
bei galvanischen Prozessen“,<br />
Titel<br />
referierte Holger Sahrhage, Coventya.<br />
Denn eine homogene Metallverteilung<br />
ist nicht nur wirtschaftlich, sondern auch<br />
wichtig für die Funktion der beschichteten<br />
Teile.<br />
<strong>Im</strong> Anschluss sprach Thomas Ebert,<br />
Umicore Galvanotechnik, über dimensionsstabile<br />
Anoden als Hilfsmittel bei der<br />
Beschichtung diverser Bauteilgeometrien<br />
in verschiedenen Elektrolyten und verdeutlichte<br />
anhand von Praxisbeispielen<br />
den engen Zusammenhang zwischen<br />
Beschichtungsergebnis und konstruktiver<br />
Auslegung von Bauteil- und Anodengeometrie.<br />
Anlagentechnik<br />
„Sicherheitsanforderungen für vertikale<br />
galvanotechnische Tauchbeschichtungsanlagen“<br />
lautete der Beitrag von Helmut<br />
Stiegler, GalvaConsult, zum letzten Vortragsblock<br />
des Schwerpunkthemas unter<br />
Leitung von Rainer Venz.<br />
Über Sicherheitstechnik in Galvanikanlagen<br />
und die Aufgaben und<br />
Möglichkeiten einer modernen Steuerungstechnik<br />
sprach Jörg Hehl, HEHL<br />
GALVANOTRONIC. Durch die Einführung<br />
der neuen Maschinenrichtlinie<br />
haben sich die Anforderungen bezüglich<br />
der Sicherheitstechnik stark verändert.<br />
Innovative Sicherheitstechnik in modernen<br />
Galvaniken war das Thema von<br />
Volker Gemarius de Kepper, LPW Anlagen.<br />
Der Vortrag beleuchtete die Möglichkeiten<br />
innovativer Sicherheitstechniken<br />
am Beispiel von Transportwagen.<br />
Nach kurzer Mittagspause schloss sich<br />
Thomas Mark, MUNK, mit dem Vortrag<br />
„Gleichrichtertechnik Energieeffizienz –<br />
eine ganzheitliche Betrachtung in der<br />
Galvanotechnik“ an, bei dem er die<br />
Gleichrichtertechnik aus der Perspektive<br />
der Energieeffizienz betrachtete.<br />
Mit der wirtschaftlichen und sicheren<br />
Filtration gefährlicher Stoffe befasste sich<br />
Ralf Teichmann, DTF Dr. Teichmann. Er<br />
stellte ein Konzept der vollkommen automatisierten<br />
Filtration im geschlossenen<br />
Kreislauf vor, bei der das Bedienpersonal<br />
bei der Reinigung des Filters nicht mehr<br />
mit den Gefahrstoffen in Berührung<br />
kommt.<br />
Fortsetzung auf Seite 12 ���<br />
<strong>ZVO</strong>report Ausgabe 5 – November 2010 11
����Fortsetzung von Seite 11<br />
Abschließend gab Andreas Redaoui,<br />
TopQM-Systems, einen Einblick in Wärmebehandlungs-<br />
und Beschichtungsprozesse<br />
nach den neuen AIAG CQI-<br />
Normen.<br />
Funktionsschichten<br />
Ein weiterer Vortragsblock unter Leitung<br />
von Andreas Schütte, Thomas Lampke<br />
und Malte M. Zimmer nahm sich des<br />
Themas Funktionsschichten an.<br />
Seit einigen Jahren ist die Industrie bestrebt,<br />
Zink-Nickel-Beschichtungen auch<br />
auf Bauteilen einzusetzen, welche nach<br />
der Beschichtung verformt werden und<br />
trotzdem hohe Korrosionsschutzanforderungen<br />
erfüllen müssen. Andreas Smie,<br />
MacDermid, gab einen Einblick in die<br />
Thematik und zeigt die Schwierigkeiten<br />
bei der Herstellung von verformbaren<br />
Zink-Nickel-Schichten in der Praxis auf.<br />
Norbert Sitte, Umicore Galvanotechnik,<br />
stellte einen neuen, patentierten<br />
ammoniak- und chloridfreien Palladium-<br />
Nickel-Elektrolyt vor. Die Vorteile des<br />
Systems sind der Wegfall der Ammoniakbelastung<br />
am Arbeitsplatz, eine einfache<br />
Prozessführung sowie hervorragende<br />
Schichteigenschaften.<br />
Der Einfluss des Elektrolyten und der<br />
Bauteilgeometrie auf die Mikrostruktur<br />
und die makroskopischen Eigenschaften<br />
der Zinkschichten standen bei Jennifa<br />
Baier, Bundesanstalt für Materialforschung-<br />
und prüfung, im Mittelpunkt.<br />
Manuel M. Lohrengel, Heinrich-<br />
Heine-Universität, befasste sich mit orts-<br />
Tim Hosenfeldt, Schaeffler<br />
Technologies GmbH & Co.<br />
KG, Herzogenaurach:<br />
»Ich bin nicht nur als Referent<br />
hier, sondern höre<br />
mir auch Vorträge an,<br />
insbesondere zum Schwerpunktthema<br />
Konstruktion<br />
und Oberfläche sowie zum<br />
Thema CO 2-Reduzierung. Das sind die<br />
ersten Oberflächentage, die ich erlebe,<br />
und mein Eindruck ist positiv: Die Veranstaltung<br />
ist gut besucht und die Leute sind<br />
sehr interessiert, stellen viele Fragen. Man<br />
merkt, es geht nicht nur für die Oberflächentechnik<br />
aufwärts.«<br />
12 <strong>ZVO</strong>report Ausgabe 5 – November 2010<br />
Titel<br />
aufgelösten Untersuchungen technischer<br />
Oberflächen.<br />
Über funktionale DLC-Schichten für<br />
den Einsatz in einer chirurgischen Applikation<br />
sprach Frank Haase, MicroMountains<br />
Applications.<br />
Mit den Möglichkeiten und Grenzen<br />
von Plasmatechnik befasste sich Jörg<br />
Eisenlohr, plasma technology. Er stellte<br />
verschiedene Plasmaprozesse vor, etwa<br />
das Entfetten und Reinigen von Metall,<br />
die Reduktion von Oxiden, die Aktivierung<br />
von Kunststoffen und die Plasmabehandlung<br />
von Fluorpolymeren.<br />
„Mit Hightech gegen Rost und CO 2-<br />
Ausstoß“, lautete der Titel des Vortrags<br />
von Christof Waibel, Holder. Er stellte ein<br />
Verfahren vor, das hochwertigen Korrosionsschutz<br />
mit einer deutlichen Gewichts-<br />
und damit CO 2-Einsparung verbindet.<br />
Mit Verschleißminimierter Warmwalzprozessführung<br />
durch innovative Gießrollenbeschichtung<br />
beschäftigte sich hingegen<br />
Matthias Patzelt, MTV Metallveredelung.<br />
Stefan Lenzer, MacDermid, beendete<br />
den Vortragsblock Funktionsschichten<br />
mit der Vorstellung eines energieeffizienten<br />
Sealingverfahrens für anodisierte<br />
Oberflächen.<br />
Mittelstandsforum<br />
Beim Mittelstandforum unter Leitung<br />
von Martin Bremicker machte Peter Faulhaber,<br />
Struktur Management, mit dem<br />
Vortrag „Turnaround-Chancen 2011 –<br />
Wachstumspfade nicht verpassen!“ den<br />
Auftakt. Er skizzierte, wie Unternehmen<br />
auf den Wachstumskurs gebracht werden<br />
können.<br />
Bernd Jülicher, C+C Krug, beschäftigte<br />
sich im Anschluss mit der Frage: „Mittelständischer<br />
deutscher Tier-N versus<br />
multinationale OEMs – Galvanotechnik<br />
als externer Dienstleister im dritten Glied<br />
oder Partner der Automobilindustrie auf<br />
Augenhöhe?“. Am Beispiel einer für<br />
die großen Automobilhersteller tätigen<br />
Kunststoffgalvanik legte er dar, warum<br />
im Bereich der dekorativen Metallbeschichtung<br />
das unmittelbare Zusammenspiel<br />
zwischen dem OEM und der<br />
Galvanik eine wichtige Rolle spielt.<br />
„Präventive Personal Planung (PPP)“<br />
hieß das Thema von Anke-Andrea<br />
Peiniger, Peiniger Personalberatung.<br />
Denn der demografische Wandel, der<br />
Fachkräftemangel sowie fehlende Qualifikationen<br />
und Kompetenzen werden in<br />
den nächsten Jahren die Handlungs- und<br />
Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen<br />
erheblich belasten.<br />
Korrosionsschutz und<br />
Konversionsschichten<br />
In diesem Vortragsblock unter der Leitung<br />
von Patricia Preikschat und Manuel<br />
M. Lohrengel machte Katrin Söntgerath,<br />
ehemals Zschintzsch, Enthone, mit ih-<br />
Stimmen zu den Oberflächentagen 2010<br />
Manfred Beck,<br />
ERNE surface,<br />
Dällikon/Schweiz:<br />
»Der schweizerische<br />
und der deutsche<br />
Markt sind stark ge-<br />
koppelt, deshalb ver-<br />
folgen wir die Entwicklungen,<br />
halten<br />
den Kontakt zu Lieferpartnern aus<br />
Deutschland. Die Oberflächentage besuche<br />
ich seit mehr als zehn Jahren,<br />
ergänzend nun auch die O&S. Letztere<br />
mehr als Produktschau, erstere unter<br />
wissenschaftlichen Aspekten. Denn Veranstaltungen<br />
in dieser Größe gibt es in<br />
der Schweiz leider nicht.«<br />
Zwischen den Vorträgen bot die<br />
Ausstellung ein Forum für Fachgespräche.<br />
Dr. Markus<br />
Krasemann,<br />
Benteler Tube<br />
Management<br />
GmbH, Paderborn:<br />
»Wir sind unter<br />
anderem im Bereich<br />
Oberflächentechnik<br />
aktiv, und die Oberflächentage<br />
bieten einen Rahmen, der es<br />
erlaubt, schnell und unkompliziert die<br />
richtigen Ansprechpartner zu finden<br />
und gezielt Kontakte zu knüpfen. Es<br />
sind auch viele Fachfirmen, zum Beispiel<br />
Chemikalienanbieter, mit interessanten<br />
Vorträgen hier vertreten.«
em Beitrag „Kobaltfreie Passivierung<br />
für Zinkschichten – Eigenschaften, Anwendung,<br />
Korrosionsschutzwerte“ den<br />
Anfang. Sie beschrieb die Arbeiten zur<br />
Entwicklung einer kobaltfreien Dickschichtpassivierung<br />
auf Basis von Cr(III)-<br />
Verbindungen.<br />
Mit einer verwandten Thematik<br />
beschäftigt sich Andreas Blumenberg,<br />
SurTec, in seinem Vortrag „Cobaltfreie<br />
Passivierungen – Stand der Technik, bisherige<br />
Praxiserfahrungen“.<br />
„Charakterisierung dünner oxidischer<br />
Konversionsschichten“, so lautet das<br />
Thema von Svetlana Satinskaya, SurTec.<br />
Denn neuerdings gibt es auf dem Markt<br />
auch Nanobeschichtungen, die einen<br />
hervorragenden Korrosionsschutz bieten,<br />
jedoch eine Herausforderung für die Charakterisierung<br />
sind.<br />
Jens Müller, Chemopur, gab einen<br />
Einblick in das Thema „Kathodischer<br />
Korrosionsschutz als Innovation für<br />
die Zukunft“. Die von ihm vorgestellte<br />
Zincmicro-Technologie bewirkt einen<br />
wesentlich höheren Korrosionsschutz auf<br />
galvanisch verzinkten Flächen durch eine<br />
Micro-Diffusions-<strong>Im</strong>prägnierung ohne<br />
giftige Stoffe.<br />
Philipp Wachter, Atotech, beschäftigte<br />
sich mit Calciumchloridkorrosion an deko-<br />
Frank Breidenbach,<br />
Dörken MKS-<br />
Systeme, Herdecke:<br />
»An den Oberflächentagen<br />
muss<br />
man einfach teilneh-<br />
men, um auf dem<br />
Laufenden zu bleiben<br />
und nicht außen<br />
vor zu sein. Die Vorträge über die<br />
Anwendung der galvanischen Systeme<br />
waren sehr informativ. Ich habe mich<br />
zudem sehr über das breite Interesse der<br />
Besucher an Zinklamellen-Systemen an<br />
unserem Konferenzstand gefreut.<br />
Ich persönlich finde Berlin als Veranstaltungsort<br />
gut, habe aber auch Stimmen<br />
gehört, die sagen, es sei zu weit ab vom<br />
Schuss.«<br />
rativ verchromten Automobilaußenteilen.<br />
Den Abschluss des Blocks bildete der<br />
Vortrag von Marianne Lerp, TU Ilmenau,<br />
zur Erhöhung der Verschleiß- und Korrosionsbeständigkeit<br />
passivierter verzinkter<br />
Trommelware durch den Einbau von<br />
Hartstoffpartikeln.<br />
Elektrolyteinfluss<br />
Andreas Schütte, HSO, eröffnete den<br />
Vortragsblock zum Thema Elektrolyteinfluss<br />
unter Leitung von Günter Mollath<br />
mit dem Thema „Einsatz von Nickel und<br />
Nickellegierungen in der Lebensmittelund<br />
Trinkwasserindustrie“. Nickel-Phosphor-Schichten<br />
sind seit vielen Jahren<br />
in der Lebensmittelindustrie im Einsatz,<br />
jedoch anders als oftmals geglaubt, sind<br />
die Schichten nicht „lebensmittelecht“.<br />
Andreas Spille-Kohoff, CFX Berlin<br />
Software, stellte in seinem Vortrag „Simulation<br />
von Strömungsverhältnissen<br />
und tertiärer Stromdichteverteilung an<br />
Gestellware“ neue Ergebnisse der dreidimensionalen<br />
Simulation der Anströmung<br />
von 3D-Formteilen an einem Gestell<br />
mittels Venturidüsen und unter Berücksichtigung<br />
der Wasserstoffbildung vor.<br />
Verschiedene Aspekte des Recyclings<br />
von Phosphorsäure und phosphorsäurehaltigen<br />
Prozesslösungen beleuchtete<br />
Beate Scheiffelen, Christ Goema.<br />
Aus der Anwendungstechnik<br />
Den von Prof. Siegfried Steinhäuser<br />
geführten Vortragsblock zur Anwendungstechnik<br />
leitete Dieter Böhme, Analyticon<br />
Instruments, mit einem Vortrag<br />
zur mobile Schichtdicken-Messung ein.<br />
Robbi Braun und<br />
Andreas Edelmann,<br />
Büchner Barella,<br />
Leipzig:<br />
»Als Kooperationspartner des <strong>ZVO</strong> in<br />
Sachen Versicherung ist es ganz klar,<br />
dass wir auf den Oberflächentagen präsent<br />
sind. Für uns ist dies die Plattform,<br />
um neue Entwicklungen in der Branche<br />
frühzeitig zu erkennen und so sicherzustellen,<br />
dass die gemeinsam mit dem<br />
<strong>ZVO</strong> entwickelten Lösungen weiterhin<br />
alle versicherungstechnischen Erfordernisse<br />
berücksichtigen. In diesem Jahr war<br />
für uns insbesondere die Entwicklung im<br />
Umweltrecht von Bedeutung.«<br />
Titel<br />
Den Schwerpunkt bildet dabei die Röntgenfluoreszenz-Analyse<br />
(RFA), eine der<br />
Standard-Methoden zur Schichtdicken-<br />
Messung.<br />
<strong>Im</strong> englischen Vortrag „Industrial Electroforming“<br />
beschäftigte sich Alfred J.<br />
Horstik, STORK VECO, mit Oberflächen<br />
als zweidimensionale Endprodukte.<br />
„Neue Verfahren zur Oberflächenbehandlung<br />
von Edelstahl“ hieß das Thema<br />
des Fachbeitrages von Siegfried Pießlinger-Schweiger,<br />
Poligrat. POLINOX-<br />
Protect-Verfahren wirken nicht auf die<br />
Legierungen von Edelstählen oder deren<br />
Gefüge, sondern auf die Passivschichten.<br />
Unter dieser Prämisse betrachtete er die<br />
Vorgänge und die Möglichkeiten der<br />
Beeinflussung.<br />
Weitere Blöcke nahmen sich der<br />
Industriellen Bauteilreinigung an (siehe<br />
Seite 14). Die Oberflächentage sind<br />
zudem traditionell ein Schaufenster des<br />
wissenschaftlichen Nachwuchses und<br />
dessen Arbeiten auf dem Gebiet der<br />
Oberflächentechnik (siehe Seite 16f).<br />
Tagungsteilnehmer und Aussteller<br />
äußerten sich insgesamt sehr zufrieden<br />
über die geführten Gespräche und den<br />
Tagungsstandort ESTREL Hotel inklusive<br />
der gastronomischen Leistungen. Kritik<br />
fanden lediglich einige wenige Vorträge<br />
aus dem ansonsten von hohem Niveau<br />
geprägten Vortragsprogramm. �<br />
Die nächsten <strong>ZVO</strong>-Oberflächentage<br />
finden vom 21. bis 23. September<br />
2011 in Düsseldorf/Neuss statt.<br />
Dr. Kurt Aßmann,<br />
ORU e.V., Berlin:<br />
»Ich bin jetzt seit fast 50<br />
Jahren in der Branche und<br />
besuche regelmäßig die<br />
Oberflächentage. Denn so<br />
viele Fachleute auf einem<br />
‚Haufen’ findet man sonst<br />
nirgends. Und den diesjährigen Veranstaltungsort<br />
finde ich natürlich perfekt,<br />
da bin ich ganz Lokalpatriot.«<br />
<strong>ZVO</strong>report Ausgabe 5 – November 2010 13
In den vergangenen Jahren ist immer<br />
deutlicher geworden, wie wichtig die<br />
Bauteilsauberkeit für eine einwandfreie<br />
Funktion von Bauteilen ist. In<br />
einem eigenen, vom Fachverband industrielle<br />
Teilereinigung ausgerichteten<br />
Vortragsblock „Bauteilreinigung“ beschäftigten<br />
sich deshalb auch bei den<br />
diesjährigen Oberflächentagen wieder<br />
Experten aus allen Teilen der Republik<br />
mit diesem Thema.<br />
��Die Einflussfaktoren für die Verschmutzung<br />
der Bauteile sind sehr vielfältig und<br />
die Reinigung selbst ist ein sehr komplexer<br />
Vorgang. Daher sollte man versuchen,<br />
den Verschmutzungsgrad während<br />
der Herstellung der Werkstücke so gering<br />
wie möglich zu halten. Ein elementarer<br />
Punkt dabei ist die reinigungsgerechte<br />
Konstruktion. Dr. Tim Richard von der<br />
Technischen Universität in Dortmund,<br />
behandelte dieses Thema mit seinem<br />
Vortrag „Reinigungsgerechte Bauteilkonstruktion“.<br />
Er eröffnete die Vortragsreihe<br />
indem er zeigte, wie Simulation helfen<br />
kann, Reinigungsvorgänge vorab prozesssicher<br />
zu planen und gleichzeitig die<br />
Eignung der Konstruktion für die Reinigung<br />
zu überprüfen.<br />
14 <strong>ZVO</strong>report Ausgabe 5 – November 2010<br />
Titel<br />
<strong>ZVO</strong>-Oberflächentage: Bauteilreinigung<br />
Bauteilsauberkeit wird<br />
immer wichtiger<br />
<strong>Im</strong>mer wieder Neuentwicklungen<br />
Um die Prozesssicherheit der Reinigung<br />
zu gewährleisten, ist es notwendig, die<br />
Vorgänge während der Reinigung zu<br />
überwachen. Daniel Decker von der BvL<br />
Oberflächentechnik GmbH, Emsbüren,<br />
mit seinem Vortrag „Prozessführung<br />
und Überwachung bei Reinigungsvorgängen“<br />
und Jan Filip von der SITA-<br />
Messtechnik GmbH, Dresden, mit seinem<br />
Vortrag „Optimale Prozessführung bei<br />
der industriellen Teilereinigung durch<br />
Kontrolle der Badverschmutzung“ haben<br />
sich der Problematik der Prozesssicherheit<br />
angenommen.<br />
Es wurden Systeme vorgestellt, die in<br />
der Lage sind, den Badzustand im Verfahren<br />
auch online zu messen und zu über-<br />
wachen.<br />
Damit wird<br />
sichergestellt,<br />
dass Probleme in<br />
den Bädern, die zu<br />
mangelnder Reinigungsqualität<br />
führen, rechtzeitig<br />
erkannt werden. Dies versetzt<br />
den Anwender in die Lage,<br />
durch entsprechende Optimierungsmaßnahmen<br />
in der Prozessführung und sinnvolle<br />
Badpflegemaßnahmen wie Badaufbereitung,<br />
Nachdosieren, Badwechsel etc.<br />
die Prozesssicherheit zu gewährleisten.<br />
In der Branche gibt es immer wieder<br />
Ansatzpunkte, Neu- und Weiterentwicklungen<br />
im Reinigungsbereich. Diese<br />
resultieren immer öfter aus öffentlich<br />
geförderten Projekten, aber überwiegend<br />
aus Neuentwicklungen der Hersteller.<br />
Umweltverträgliche Alternative<br />
Frank Weilbeer von ENTHONE GmbH,<br />
Langenfeld, stellt in seinem Vortrag „Energie-<br />
und Ökobilanz von Reinigern mit<br />
biologischer Regenerierung im Vergleich<br />
zu einer konventionellen Reinigung“ ein<br />
System vor, welches auf biologischem<br />
Weg versucht, das Reinigungsproblem zu<br />
lösen. Für die Vorbehandlung in der Galvanik,<br />
Feuerverzinkung etc. ist das Verfahren<br />
schon lange Jahre erfolgreich im<br />
Die Vorträge zur Bauteilreinigung<br />
deckten<br />
ein breites Themenspektrum<br />
ab.<br />
Einsatz. Die Umsetzung<br />
für die Teilereinigung inklusive<br />
der entsprechenden<br />
Prozess- und Anlagentechnik<br />
steht noch aus. Das System bietet<br />
Optimierungsmöglichkeiten unter anderem<br />
bei der Energieeffizienz und der<br />
Abfallminimierung gegenüber der emulgierenden<br />
Reinigung.<br />
Martin Bilz von der Fraunhofer-Allianz<br />
Reinigungstechnik in Berlin, stellte in<br />
seinem Vortrag „Automatisiertes Vorbehandeln<br />
von Kunststoffen mittels<br />
CO 2-Schneestrahlen“ eine ökologische<br />
Alternative zur Vorbehandlung von<br />
Kunststoffoberflächen dar. In seinem<br />
Vortrag stellte er die Wirkmechanismen,<br />
die entsprechende Prozesstechnik und<br />
eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung bei<br />
diesem umweltneutralen Verfahren vor.<br />
Dr. Thomas Dreyer von Weber Ultrasonics<br />
GmbH, Karlsbad-Ittersbach<br />
erläuterte in seinen Vortrag „Präzisionsreinigung<br />
mit hochfrequentem<br />
Ultraschall“, wo Kavitation aufhört und<br />
Mikroströmung anfängt. Dieses Verfahren<br />
ist geeignet, besonders kleine Partikel<br />
werkstückschonend abzureinigen.<br />
Beispiele aus der Praxis der Leiterplatten-<br />
und Waferreinigung rundeten den<br />
Vortrag ab. �<br />
Reiner Grün
<strong>ZVO</strong>report Ausgabe 5 – November 2010 15
Der Vortragsblock „Junge Kollegen“ hat<br />
sich in den 21 Jahren seines Bestehens<br />
zu einem der attraktivsten Tagungsteile<br />
entwickelt. Dies verwundert nicht, da die<br />
Beiträge von hoher Qualität sind und zugleich<br />
einen ausgezeichneten Eindruck<br />
vermitteln, über welche Themen an<br />
den Universitäten und Fachhochschulen<br />
– häufig in Zusammenarbeit mit galvanotechnischen<br />
Fachfirmen – geforscht<br />
wird.<br />
�� Großes Interesse fand die Arbeit<br />
der diesjährigen Preisträgerin des<br />
DGO-Nachwuchsförderpreises Stephanie<br />
Kißling zum Elektropolieren von<br />
im LIGA-Verfahren geformten Nickel-<br />
Mikrostrukturen (siehe Seite 30). Der<br />
Vergleich rein mechanischer Verfahren<br />
und des in der Halbleitertechnik angewandten<br />
chemisch-mechanischen Planarisierens<br />
mit dem Elektropolieren führte<br />
neben einem verbesserten Verständnis<br />
der Prozesse zu allgemein anwendbaren<br />
Prozesskriterien, etwa bezüglich der Kan-<br />
tenverrundungen und erzielbaren Rautiefen<br />
der Mikrostrukturen und zu entsprechenden<br />
Prozessparametern.<br />
Planare Sensoren werden<br />
wichtiger<br />
<strong>Im</strong> biotechnischen und biomedizinischen<br />
Bereich gewinnt der Einsatz von planaren<br />
Sensoren bzw. Sensorarrays im-<br />
mer mehr an Bedeutung. Die galvanische<br />
Abscheidung der pH-sensitiven<br />
Elemente Antimon und Bismut zeigt<br />
hierbei erste gute Erfolge, jedoch ist<br />
vor allem die Langzeitstabilität noch zu<br />
verbessern. Letztlich sollen Sensorarrays<br />
auf einem Keramikchip der Kantenlänge<br />
35 Millimeter für verschiedene Redoxpotenziale,<br />
Ionenkonzentrationen sowie<br />
für den pH-Wert entwickelt werden.<br />
Die Entwicklung smarter Textilien mit<br />
geeigneten elektrischen, sensorischen<br />
und aktorischen Funktionen erfordert<br />
die Metallisierung der Fasern. Während<br />
die Versilberung von Polyamidfasern gut<br />
gelingt, wird jetzt die Verkupferung von<br />
Polyestermaterialien untersucht. Die bei<br />
der stromlosen Verkupferung als Folge<br />
16 <strong>ZVO</strong>report Ausgabe 5 – November 2010<br />
Titel<br />
<strong>ZVO</strong>-Oberflächentage: DGO-Nachwuchspreis<br />
Hohes Niveau bei den<br />
„Jungen Kollegen“<br />
des gleichzeitig entwickelten Wasserstoffs<br />
unterschiedliche Metallschichtdicke<br />
in einem Faserbündel soll durch<br />
Netzmittel verringert werden. Durch<br />
Verringerung der Oberflächenspannung<br />
soll hierbei die Wasserstoffkonzentration<br />
an der Faseroberfläche vermindert werden.<br />
Bei der Auswahl der Netzmittel ist<br />
zu beachten, dass diese natürlich auch<br />
die Metallabscheidung beeinflussen und<br />
somit ein Optimierungsproblem vorliegt.<br />
Daten ökonomisch erfassen<br />
Initialschritte bei der Abscheidung von<br />
ZnNi-Schichten auf Eisen und Stahl<br />
wurden durch Auswertung von <strong>Im</strong>mersionstransienten<br />
ermittelt. Hierbei wird<br />
der Grundmetallstreifen unter Strom aus<br />
dem Elektrolyten gleichmäßig herausgezogen,<br />
wobei die jeweils im Elektrolyten<br />
befindliche Fläche mit einem konstanten<br />
Strom belastet wird. Auf diese Weise<br />
erfasst man die vollständigen Transienten<br />
der ZnNi-Abscheidung in einem<br />
Zeitfenster bis zu 32 Sekunden. Durch<br />
oberflächenanalytische Untersuchung der<br />
Abscheidungen lassen sich kritische Daten<br />
wie Keimzahl und Keimgröße sowie<br />
die weitere Schichtbildung und deren<br />
Beeinflussung etwa durch Inhibitoren<br />
und Glanzbildner ökonomisch erfassen.<br />
Weiterer Forschungsbedarf<br />
Mit speziellen Aspekten der anodischen<br />
Oxidation von Aluminiumwerkstoffen<br />
befassten sich zwei Beiträge. Die guten<br />
Korrosionsschutz- und Adhäsionseigenschaften<br />
der im Chromsäureanodisieren<br />
herstellbaren Schichten sollen aus ökologischen<br />
Gründen mit anderen Verfahrensparametern<br />
erzeugt werden. Hierzu<br />
werden offenporige Schichten durch<br />
Phosphorsäureanodisation hergestellt und<br />
mittels chemischer Nanotechnologie imprägniert.<br />
Dabei werden die Poren der<br />
Oxidschicht durch SiO2-Nanoteilchen in einem Sol-Gel-Prozess gefüllt. Korrosionsversuche<br />
und Adhäsionstests von<br />
Verklebungen zeigen das Potenzial dieser<br />
Technik. Pulververstärkte Aluminium-<br />
Matrix-Komposite (AMCs) besitzen ein<br />
großes Leichtbaupotenzial für Funkti-<br />
Übergabe des Nachwuchspreises an<br />
Stephanie Kißling<br />
onsbauteile. Unbekannt ist bisher die<br />
Auswirkung oberflächentechnischer Verfahren<br />
auf diese Werkstoffe. Untersucht<br />
wurde die Anodisation als Funktion der<br />
Anodisiertemperatur, der Partikelgröße<br />
sowie des Partikelgehaltes der AMCs und<br />
des Einflusses dieser Parameter auf die<br />
Schichteigenschaften. Für einen Gesamtüberblick<br />
zu dieser Thematik ist neben<br />
den vorliegenden Messergebnissen noch<br />
eine Vielzahl weiterer Untersuchungen<br />
erforderlich.<br />
Neue Einsatzbereiche erschließen<br />
Ionische Flüssigkeiten, also Raumtemperatursalzschmelzen,<br />
können der Galvanotechnik<br />
neue Einsatzbereiche, etwa durch<br />
die Abscheidung von Aluminium, Tantal,<br />
Magnesium, Niob und Wolfram sowie<br />
deren Legierungen, erschließen. Bei<br />
Versuchen, die Aluminium-Abscheidung<br />
außerhalb einer geschlossenen Kammer<br />
zu realisieren, wurden die Lösungen<br />
mit vertretbarem Aufwand mithilfe von<br />
Molekularsieben getrocknet, da die<br />
Lösungen sehr empfindlich gegenüber<br />
Wasser sind. Durch zusätzliche Schutzgasdurchströmung<br />
gelang es, Aluminium<br />
außerhalb einer geschlossenen Kammer,<br />
z.B. einer Glove-Box, abzuscheiden.<br />
Durch Zusatz von Nikotinsäure zu der<br />
mit Aluminiumchlorid versetzten Salzschmelze<br />
konnten glänzende Schichten<br />
hergestellt werden. �<br />
Prof. Wolfgang Paatsch
<strong>ZVO</strong>-Oberflächentage: Nachwuchstreffen<br />
Blick hinter die Kulissen<br />
Das jährlich im Rahmen der Oberflä-<br />
gekoppeltes Plasma mit einem quadropol<br />
chentage stattfindende Nachwuchs-<br />
Massenspektrometer (ICP-MS) für die<br />
treffen führte die Teilnehmer in diesem<br />
Ultraspurenanalytik vorgestellt.<br />
Jahr zum internationalen Hauptsitz der<br />
In der Elektrochemischen Abteilung<br />
Atotech Deutschland GmbH in Berlin.<br />
wurde uns auf anschauliche Art und<br />
Weise anhand eines Experiments erklärt,<br />
wie die bessere Beständigkeit von<br />
TriChrome gegenüber CaCl2 zustande<br />
kommt.<br />
�� Dr. Werner Richtering (Manager Research<br />
& Development GMF) begrüßte<br />
unter anderem Nachwuchskräfte aus<br />
Schwäbisch Gmünd, Nürnberg, Solingen<br />
und Aalen. In seinem Begrüßungsvortrag<br />
erläuterte er zunächst die Zusammenhänge<br />
zwischen Total und Atotech – und<br />
zwar von Erdöl bis Galvanotechnik –,<br />
bevor er einen Etappenbericht zum Stand<br />
der grünen Technologien in der Galvanotechnik<br />
gab.<br />
Theorie und Praxis<br />
Der anschließende Rundgang widmete<br />
sich zuerst der 2008 eingeweihten, 64<br />
Meter langen Pilotlinie für die dekorative<br />
Kunststoffmetallisierung, in der<br />
Atotech neue Verfahren zur Produktionsreife<br />
entwickelt und Kunden und Mitarbeiter<br />
aus aller Welt in den letzten Stand<br />
der Technik einführt. Zunächst wurden<br />
Die Teilnehmer des Nachwuchstreffens<br />
die Abläufe theoretisch erläutert und<br />
später an der Anlage praktisch erklärt.<br />
Bei dem Rundgang durch das neue<br />
Laborgebäude erfuhren wir mehr über<br />
neueste Untersuchungsmethoden in den<br />
Bereichen Analytik und Material Science.<br />
Highlights der Abteilung Analytik waren<br />
die Methoden zur Bestimmung von PFOS<br />
in Abwasser und chromhaltigen Elektrolyten<br />
(Beizen/Bäder) im unterem ng/l<br />
Bereich mittels Flüssigchromatographie<br />
(HPLC) gekoppelt mit einem Flugzeitmassenspektrometer.<br />
In der Anorganischen<br />
Abteilung wurde ein induktiv<br />
Titel<br />
Mikroskop hinterlässt Eindruck<br />
Die Abteilung Material Science begeisterte<br />
die Teilnehmer mit der großen<br />
Spannbreite zwischen anwendungsorientierten<br />
Funktionstests und sehr grundlegend<br />
orientierten Messmethoden. Eindruck<br />
hinterließ hier unter anderem das<br />
FIB-SEM („Focussed Ion Beam Scanning<br />
Electron Microscope“), ein Rasterelektronenmikroskop,<br />
das mittels Ionenstrahl<br />
Material abtragen und somit bei der<br />
Fehleranalyse in die Tiefe „blicken“ kann.<br />
Der Besuch war für alle ein interessanter<br />
und zukunftsorientierter Blick<br />
hinter die Kulissen der Galvanotechnik. �<br />
Timm Söntgerath<br />
<strong>ZVO</strong>report Ausgabe 5 – November 2010 17
18 <strong>ZVO</strong>report Ausgabe 5 – November 2010
<strong>ZVO</strong>-Oberflächentage 2011 in Düsseldorf<br />
Call for papers<br />
Der <strong>ZVO</strong> ruft dazu auf, bis 31. Januar<br />
2011 Vorträge zu den insgesamt drei<br />
Schwerpunktthemen der <strong>ZVO</strong>-Oberflä-<br />
chentage 2011, vom 21. bis 23. September<br />
in Düsseldorf, einzureichen.<br />
�� Die Fertigung qualitativ hochwertiger<br />
Bauteile bedingt die enge Zusammenarbeit<br />
zwischen Konstruktion und Oberflächentechnik<br />
inklusive Bauteilreinigung<br />
und Vorbehandlung. <strong>Im</strong>mer wieder ist in<br />
Gesprächen mit Herstellern industrieller<br />
Bauteile feststellbar, dass für die spätere<br />
Bauteilqualität die Bauteiloberfläche, ihre<br />
Anforderungen und Eigenschaften wie<br />
Korrosionsschutz, Verschleißschutz, Reibeigenschaften<br />
oder CO 2-Reduzierung von<br />
entscheidender Bedeutung sind.<br />
Die Schwerpunktthemen der <strong>ZVO</strong>-<br />
Oberflächentage sollen dazu beitragen,<br />
die Oberflächentechnik und die industrielle<br />
Bauteilreinigung frühzeitig in die<br />
Überlegungen von Design, Entwicklung<br />
und Konstruktion einzubeziehen.<br />
Elektrochemie – Innovative<br />
Oberflächen für die<br />
Anforderungen von morgen<br />
Moderne Beschichtungen sind aus dem<br />
Alltag nicht mehr wegzudenken. Speziell<br />
angepasste, hochentwickelte Oberflächensysteme<br />
werden heute in allen Wirt-<br />
schaftszweigen benötigt, allen voran in<br />
der Fahrzeugindustrie, dem Maschinenbau,<br />
der Luft- und Raumfahrttechnik, der<br />
Elektro-, Medizin- oder (Tele)kommunikationstechnik<br />
usw.<br />
Neue elektrochemische Verfahren wer-<br />
den künftig dringend benötigt, um zum<br />
Beispiel die Elektrofahrzeuge der Zukunft<br />
zu entwickeln. Durch elektrochemische<br />
Prozesse<br />
wandeln Brenn-<br />
stoffzellen die<br />
chemische Ener-<br />
gie ihres TreibstoffsWasserstoff<br />
direkt in<br />
elektrischen Strom und sind, da sie lediglich<br />
Wasserdampf freisetzen, ein sauberer<br />
Energiespender. Elektrochemische<br />
Verfahren werden auch entscheidend<br />
dazu beitragen, eine bessere Energiespeicherung<br />
durch Batterien zu erreichen.<br />
Das Schwerpunktthema 2011 wird<br />
die Leistungs- und Innovationskraft der<br />
Elektrochemie deutlich machen.<br />
Ressourceneffiziente<br />
Oberflächentechnik<br />
Ressourceneffizienz ist angesichts knapper<br />
werdender Rohstoffe, steigender<br />
Preise und zunehmenden Umweltbewusstseins<br />
ein zentrales Thema politischen<br />
und wirtschaftlichen Handelns<br />
geworden. Es besitzt zentrale Bedeutung<br />
für die betriebs- und volkswirtschaftliche<br />
Entwicklung. Das Schwerpunktthema soll<br />
aktuelle Entwicklungen insbesondere hinsichtlich<br />
Effizienz und Wirkungsgrad von<br />
Prozessen und die Energieeffizienz für die<br />
Produktionstechnik aufzeigen.<br />
Ressourceneffiziente<br />
Bauteilreinigung<br />
Reinigen hat sich ebenso zum industriellen<br />
Prozessschritt etabliert wie Drehen,<br />
Fräsen oder Beschichten. Die Bedeutung<br />
der industriellen Bauteilreinigung offenbart<br />
sich dennoch vielen Herstellern<br />
erst dann, wenn partikuläre Verunreinigungen<br />
Bauteile ausfallen lassen und<br />
im schlimmsten Fall kostenintensive<br />
Rückrufe zur Folge haben. Daher ist die<br />
frühzeitige Einbeziehung der industriellen<br />
Bauteilreinigung als wertschöpfender<br />
Prozessschritt wichtig. Die Entwicklungen<br />
der Ressourceneffizienz in der industriellen<br />
Bauteilreinigung werden durch<br />
das Schwerpunktthema 2011 fokussiert<br />
dargestellt. �<br />
Nähere Informationen unter<br />
www.oberflaechentage.de/822.html<br />
Titel<br />
<strong>ZVO</strong>report Ausgabe 5 – November 2010 19
20 <strong>ZVO</strong>report Ausgabe 5 – November 2010<br />
<strong>Im</strong> <strong>Fokus</strong><br />
Stuttgarter Automobiltag 2010<br />
Verschiedene Blickwinkel auf die Auto<br />
Der Stuttgarter Automobiltag am<br />
11. November war mit rund 140 Teilnehmern<br />
wieder einmal gut besucht<br />
– angesichts der vielen interessanten<br />
Themen nicht verwunderlich. In den vier<br />
Themenblöcken Design, Anforderungen/<br />
Qualität, Funktion/Umwelt und Kosten<br />
wurde die Oberflächentechnik für die<br />
Automobilindustrie aus verschiedenen<br />
Blickwinkeln betrachtet.<br />
� Nach der Begrüßung durch den DGO-<br />
Bezirksgruppenleiter Axel Baus und den<br />
DGO-Vorsitzenden Prof. Dr. Andreas<br />
Möbius stellte Heiko Viecenz (HSO) im<br />
ersten Vortrag Designtrends und Funktionalität<br />
im Automobilbau vor: Leder,<br />
Holz, Metall und Kunststoff stellen hochwertige<br />
Oberflächen dar. Sie sollen in<br />
puncto Ästhetik und Haptik hochwertig<br />
und beständig sein. Die Galvanotechnik<br />
kann dabei Akzente setzen und Konturen<br />
hervorheben. Die Palette reicht dabei von<br />
Hochglanz bis Edelmatt. Die Nachfrage<br />
nach dunklen Oberflächen steigt. Des<br />
Weiteren verhalten sich, so Viecenz,<br />
mikrorissige Chromschichten besser als<br />
mikroporige bei Belastung durch Streusalzkorrosion<br />
auf CaCl 2 Basis.<br />
Martin Bremer (Daimler AG) gab den<br />
Zuhörern Einblicke in die kreative Arbeit<br />
und die Entscheidungswege, die zur<br />
Entwicklung neuer Designs im Automobilbereich<br />
führen. So haben beispielsweise<br />
Informationen aus Marketing und<br />
Gesellschaftsforschung Einfluss auf die<br />
Entscheidungsfindung. Bremer stellte in<br />
seiner Präsentation das Design-Zentrum<br />
Sindelfingen vor und wies darauf hin,<br />
dass Design aufgrund zunehmender<br />
Globalisierung immer mehr zu einem<br />
internationalen Thema wird. Daher<br />
hat die Daimler AG weltweite Design-<br />
Studios, das neueste in Peking. In den<br />
1950er-Jahren prägte Repräsentation<br />
und Dekoration das Design, gefolgt<br />
von Sachlichkeit in den 1960ern. Die<br />
1970er zeigten Farbigkeit und Mode. <strong>Im</strong><br />
folgenden Jahrzehnt spielte Extrovertiertheit<br />
die entscheidende Rolle. Die 1990er<br />
waren geprägt von Coolness und wieder<br />
zunehmend galvanisierten Metallen im<br />
Sichtbereich. Seit 2005 ist Nachhaltigkeit<br />
maßgebend. Da wir immer mehr Zeit im<br />
Auto verbringen, wird sich das Design<br />
Rund 140 Teilnehmer informierten sich in Stuttgart ...<br />
zukünftig auf eine Gesellschaft einstellen,<br />
die das Auto mehr als Lebensraum, zum<br />
Beispiel zum Essen und Arbeiten nutzt.<br />
Reibungsloser Projektablauf<br />
Das Zeitfenster für eine Verfahrensfreigabe<br />
aus Sicht der Oberflächentechnik<br />
wurde von Rainer Lakner (MacDermid)<br />
aufgezeigt. Anfragen für neue Oberflächen<br />
kommen heute aus aller Welt. Dabei<br />
ist eine Hauptforderung die möglichst<br />
schnelle Markteinführung. Dazu müssen<br />
neue Verfahren selbstverständlich auch<br />
den Anforderungen aktueller Gesetze<br />
und Verordnungen wie ROHS, ELV,<br />
etc. entsprechen. Um einen möglichst<br />
reibungslosen Projektablauf zu erhalten,<br />
wird an verschiedenen Punkten von der<br />
Projektidee bis zur Markteinführung – den<br />
sogenannten Milestones – der aktuelle Status<br />
hinterfragt. Die Entwicklungszeit kann<br />
von einigen Monaten, zum Beispiel bei<br />
Passivierungen, bis hin zu mehreren Jahren<br />
betragen, wie beim Ersatz von Cr (VI).<br />
Der zweite Block wurde von Guido H.<br />
Helm (Daimler AG) mit dem Thema<br />
„Entwicklung innovativer Beschichtungssysteme<br />
im Automobilbau“ eröffnet. Er<br />
erläuterte, dass das Sichtfeld des Kunden<br />
bei Nutzfahrzeugen anders ist als bei<br />
PKWs. Für die Lackierung von Achsen<br />
wurde eine neue UV-Lacktechnologie<br />
eingeführt, die binnen Sekunden aushärtet.<br />
Ein Vorteil liegt darin, dass nicht das<br />
gesamte Bauteil erwärmt werden muss,<br />
sondern lediglich kurzzeitige Bestrahlung<br />
mit UV-Licht zur Aushärtung genügt. Mit<br />
dieser Technologie kann eine einzelne<br />
Lackschicht bis 160 μm in einem Arbeitsgang<br />
ausgehärtet werden.<br />
Gewichtsersparnis spielt<br />
Schlüsselrolle<br />
Die Wichtigkeit der Bauteilreinigung<br />
stellte Dezsö Schilling vor. Demnach<br />
sollte die Reinigung bereits während der<br />
Bauteilplanung berücksichtigt werden.<br />
Bei Tribosystemen wirken Partikel stö
mobilindustrie<br />
rend, Öle hingegen nicht. Um Partikel,<br />
Späne und lose Grate zu entfernen, werden<br />
im Hochdruckverfahren Drücke von<br />
500 bis 600 bar verwendet.<br />
Thomas Hermansson (Volvo Car<br />
Corporation) reiste extra aus Schweden<br />
an, um zum Thema „Fastener surface<br />
treatment with a stable tribology“ zu<br />
referieren. Er hob hervor, dass die Oberflächentechnik<br />
bei der Gewichtsersparnis<br />
von Verbindungselementen eine Schlüsselrolle<br />
einnimmt. Die Anforderungen<br />
dabei sind Korrosionsschutz, Aussehen<br />
und definierte Reibzahlen. Für selbstschneidende<br />
Schrauben hat sich ZnNi als<br />
interessante Oberfläche erwiesen.<br />
Das MOCVD Verfahren zur Abscheidung<br />
von korrosionsschützenden<br />
Al-Schichten wurde von Prof. Dr. Christoph<br />
Strobl vorgestellt. So werden<br />
beispielsweise mit einer 12 bis 16 μm<br />
dicken Schicht ohne Passivierung 900<br />
bis 1.200 Stunden bis zum Auftreten<br />
von Grundmetallkorrosion erreicht. Das<br />
<strong>Im</strong> <strong>Fokus</strong><br />
Verfahren eignet sich zur Beschichtung<br />
von Stückgut und Bandmaterial und ist<br />
für die Behandlung von Problemfällen<br />
gedacht, zum Beispiel für Hochtemperaturanwendungen.<br />
Schokoküsse im Vergleich<br />
In einem lebhaften Vortrag stellte Dr. Tim<br />
Hosenfeldt (Schaeffler Technologies) die<br />
Potenziale von galvanischen und PVD-<br />
Schichtsystemen vor. In Vergleichen von<br />
Schokoküssen und Schokoladentafeln<br />
mit Substrat/Schichtsystemen wurden<br />
Reibung, Verschleiß und andere mechanische<br />
Beanspruchungen bildlich dargestellt.<br />
Reibungsminderung bedeutet im<br />
Automobilbau direkte Reduktion des<br />
CO2-Ausstoßes. Er appellierte an die<br />
Teilnehmer, Oberflächentechnik gezielt<br />
als Konstruktionselement einzusetzen<br />
und damit maßgeschneiderte Oberflächen<br />
für die jeweiligen Anwendungen<br />
einzusetzen.<br />
Joachim Ramisch (Riesmetall) zeigte<br />
in seinem Vortrag auf, welche Quellen<br />
einem Lohngalvaniseur heute zur Verfügung<br />
stehen, um Informationen zur<br />
Globalisierung der Oberflächentechnik zu<br />
erhalten. Die Entwicklung seines eigenen<br />
Unternehmens nahm er als Leitfaden, um<br />
aufzuzeigen, wann welche Informationen<br />
benötigt werden und welche Folgen<br />
daraus resultieren können, wenn man<br />
falsche oder nicht genügend Informationen<br />
zur Verfügung hat.<br />
Elektroautos werden kommen<br />
Die Reduktion von CO2 wurde von Dr.<br />
Uwe König (DGO) thematisiert. Kernaussage<br />
dabei war,<br />
dass CO2-Einsparung direkt durch Einsparung<br />
von Energie erreicht<br />
werden kann und EnergieeinsparungKostenersparnis<br />
bedeutet.<br />
Dies untermauerte er<br />
anhand vieler Beispiele<br />
aus der Praxis.<br />
Wie detailliert Erstmusterprüfberichte<br />
sind, und wie aufwen-<br />
dig ihre Erstellung ist,<br />
um die Erwartungen<br />
und Anforderungen der<br />
Kunden zu erfüllen, zeigte Raphael Trapp<br />
(WHW). Hinweise des Lohnbeschichters,<br />
beispielsweise auf mögliche Beschädigungsgefahr<br />
beim Trommelgalvanisieren,<br />
werden demnach vom Kunden oft<br />
nicht genügend beachtet.<br />
Rainer Venz (Coventya) stellte eine<br />
Marktstudie zur Entwicklung der Elektromobilität<br />
vor. Danach ist es keine Frage<br />
mehr, ob Elektroautos kommen werden,<br />
sondern nur noch wie schnell. Alle OEMs<br />
und die meisten Zulieferer sind aktiv mit<br />
der Entwicklung entsprechender Technologien<br />
beschäftigt. Ziel der Bundesregierung<br />
ist es, bis zum Jahr 2020 eine Million<br />
Elektrofahrzeuge auf deutsche Straßen<br />
zu bringen.<br />
Den Abschlussvortrag hielt Martin<br />
Metzner (IPA Stuttgart) zum Thema<br />
Wertsteigerung und Wertschöpfung<br />
durch Galvanotechnik. Er zeigte auf,<br />
dass durch die richtige Beschichtung von<br />
Werkzeugen die Gesamtkosten reduziert<br />
werden können. Auch die Simulation zu<br />
erwartender Schichtverteilungen bei unterschiedlichen<br />
Stromdichten zeigt, dass<br />
durch die Reduzierung von Stromdichten<br />
in einigen Fällen die Gesamtkosten gesenkt<br />
werden können, auch wenn die Expositionszeiten<br />
sich dadurch verlängern.�<br />
... über den Einsatz der Oberflächentechnik in der<br />
Automobilindustrie<br />
Rainer Venz<br />
<strong>ZVO</strong>report Ausgabe 5 – November 2010 21
22 <strong>ZVO</strong>report Ausgabe 5 – November 2010<br />
<strong>Im</strong> <strong>Fokus</strong><br />
Ressourceneffizientere Produktionsprozesse in<br />
Neues <strong>ZVO</strong>-Ressort<br />
Der <strong>ZVO</strong> befasst sich, ebenso wie viele einzelne Mitglieds-<br />
betriebe, seit langem mit der effektiven Nutzung von<br />
Ressourcen, sei es durch eine verbesserte Rückführung der<br />
Badbestandteile oder durch eine optimierte Nutzung der zugeführten<br />
thermischen oder elektrischen Energie. Auch der<br />
<strong>ZVO</strong>report hat dem Thema in den letzten Ausgaben große<br />
Aufmerksamkeit gewidmet. Der <strong>ZVO</strong>-Vorstand hat jetzt die<br />
Konsequenz aus der wachsenden Bedeutung gezogen und<br />
ein Ressort Ressourceneffizienz gegründet.<br />
��Durch das EU-Projekt REMake und die dadurch etablierte<br />
Zusammenarbeit mit der demea haben die Aktivitäten in Sachen<br />
Ressourceneffizienz innerhalb des <strong>ZVO</strong> an Bedeutung<br />
gewonnen. Praktische Beispiele aus einigen Unternehmen<br />
belegen das Innovationspotenzial der Branche. Gleichzeitig<br />
nimmt die Unterstützung interessierter Betriebe durch öffentliche<br />
Fördermaßnahmen deutlich zu. Zahlreiche öffentliche<br />
Förderprojekte mit Beteiligung der Branche, oder unter ihrer<br />
Federführung, haben die Ressourceneffizienz zum Ziel. Dabei<br />
werden die Inhalte der Förderprojekte häufig sehr theoretischakademisch<br />
dargestellt, sodass der praktische Nutzen für<br />
interessierte Firmen schwierig zu erkennen ist.<br />
<strong>Im</strong> Rahmen des vom <strong>ZVO</strong> koordinierten europäischen<br />
Projekts REMake werden Möglichkeiten zur verbesserten<br />
Nutzung der Potenziale von Energie- und Materialeffizienz<br />
bearbeitet. Durch die Zusammenarbeit mit der Deutschen<br />
Materialeffizienzagentur ergeben sich neue Möglichkeiten zur<br />
Unterstützung der Betriebe der Oberflächentechnik. Da sich<br />
gezeigt hat, dass die wesentliche Herausforderung im direkten<br />
und engen Kontakt zu den interessierten Firmen besteht, hat<br />
der <strong>ZVO</strong>-Vorstand nun ein Ressort Ressourceneffizienz ins<br />
Leben gerufen.<br />
Aufgaben und Ziele des Ressorts<br />
Ziel des Ressorts ist es, die Stellung der Galvanotechnik als<br />
Branche darzustellen, die sich des Themas „Klimaschutz durch<br />
Ressourceneffizienz“ annimmt, ohne politische Beschlüsse abzuwarten.<br />
Die Branchenmitglieder sollen über die Bedeutung<br />
und die Chancen anhand konkreter Beispiele informiert und<br />
aktiv unterstützt werden.<br />
Die Arbeiten werden durch einen Beraterkreis unterstützt,<br />
der die Schnittstelle zur demea durch die dortige Akkreditierung<br />
aktiv besetzt und gemeinsam mit den Firmen die Ziele<br />
des Ressorts umsetzt. Die so entwickelte modellhafte Branchenlösung<br />
wird die demea wiederum darin unterstützen,<br />
interessierte Betriebe auch in anderen Branchen gezielter ansprechen<br />
zu können. Dieser Modellversuch zielt aktuell darauf<br />
ab, Erfahrungen im Umgang mit Gutscheinen (siehe Kasten)<br />
zu gewinnen. Bisherige Erfahrungen lassen erwarten, dass der<br />
wesentlich vereinfachte Zugang durch unbürokratische Gutscheine<br />
mehr Anreize für kleine und mittlere Unternehmen<br />
setzt, Beratungs- oder Forschungsprogramme zu nutzen. Der<br />
administrative Aufwand wird ebenfalls reduziert. <strong>Im</strong> Ergebnis<br />
sollen mehr Unternehmen die Förderangebote nutzen. Ressourceneffizienz<br />
ist angesichts knapper werdender Rohstoffe,
der Oberflächentechnik<br />
Ressourceneffizienz<br />
Die Materialkosten machen einen großen<br />
Teil der Produktionskosten aus.<br />
steigender Preise und zunehmenden<br />
Umweltbewusstseins ein zentrales Thema<br />
politischen und wirtschaftlichen Handelns<br />
geworden. Zahlreiche Programme werden<br />
aufgelegt, um zählbare Fortschritte<br />
in der effizienten Nutzung der verfügbaren<br />
Ressourcen zu erreichen 1 .<br />
Der Produktionsprozess der Galvanotechnik<br />
ist durch viele Reglementierungen<br />
– Gesetzesvorgaben, Qualitätsvorgaben,<br />
chemische Gesetzmäßigkeiten,<br />
Kosten etc. – nach allen Seiten begrenzt.<br />
Nun kommt die Ressourceneffizienz als<br />
eigenständiges Kriterium hinzu. Auch<br />
wenn sie schon früher Teil der betriebswirtschaftlichen<br />
Überlegungen war, er-<br />
hält sie jetzt doch ein neues Gewicht.<br />
Die wesentlichen in der Oberflächentechnik<br />
zu betrachtenden Ressourcen sind<br />
Material, Energie und Personal 2. Unabhängig<br />
von den betrachteten Ressourcen<br />
werden meist drei Hauptbereiche identifiziert,<br />
die als Ansatzpunkte zur Steigerung<br />
der Ressourceneffizienz dienen sollen 3:<br />
<strong>Im</strong> <strong>Fokus</strong><br />
� Produktkonstruktion und -dimensionierung<br />
� Produktionsprozess<br />
� Produktionsumfeld<br />
Produktkonstruktion<br />
und -dimensionierung<br />
Dieser Bereich ist erfahrungsgemäß für<br />
die Galvanotechnik kaum zu beeinflussen.<br />
In aller Regel werden die Betriebe<br />
der Galvanotechnik erst lange nach abgeschlossener<br />
Konstruktionsphase in den<br />
Fertigungsablauf einbezogen.<br />
Andererseits bildet dieser Aspekt stets<br />
eine zentrale Herausforderung, da die<br />
galvanotechnischen Prozesse grundlegend<br />
von den Konstruktionsmerkmalen<br />
beeinflusst werden. Hier wurden in den<br />
letzten Jahrzehnten verschiedentlich<br />
Faktensammlungen erstellt, die Hinweise<br />
auf galvanisiergerechte Eigenschaften<br />
geben sollten. Diese müssen<br />
neu gefasst und auf ihre Auswirkungen<br />
hinsichtlich des Ressourceneinsatzes<br />
beleuchtet werden. Engere Empfehlungen<br />
zu Werkstoffen, mechanischen<br />
Fertigungen, Konstruktionsmerkmalen<br />
und thermischen Vorstufen können<br />
einerseits im Galvanobetrieb und<br />
auch in den Vorfertigungen zu<br />
effizienterem Ressourceneinsatz<br />
führen. Andererseits<br />
könnten Aspekte wie verlängerte<br />
Lebensdauer, verbesserte<br />
Recyclingfähigkeit<br />
und Optimierung der<br />
Variantenanzahl grundsätzlich<br />
zu optimiertem<br />
Rohstoff- und Ressourceneinsatz<br />
führen.<br />
Der Galvanotechnik kann<br />
hier eine zentrale Rolle<br />
zukommen, da sie als Querschnittstechnologie<br />
einen ungewöhnlich<br />
guten Überblick<br />
über die existierenden Produktlösungen<br />
besitzt. Die so erarbeiteten<br />
Empfehlungen werden in den Händen<br />
des <strong>ZVO</strong>-Beraterkreises und der „fachlichen<br />
Erstberater“ der demea große<br />
positive Wirkungen entwickeln könnten.<br />
Produktionsprozess<br />
Die Optimierung des Produktionsprozesses<br />
gehört zum Alltag eines jeden<br />
Produktionsbetriebs. Material- und Energieaufwand<br />
sind ständige Herausforderungen<br />
– gerade für den Galvanobetrieb.<br />
Hier existieren noch immer zahlreiche<br />
Ansatzpunkte, sei es im spezifischen<br />
Energieverbrauch, in optimaler Auslastung,<br />
in Elektrolytvielfalt, betriebsinterner<br />
Logistik etc.<br />
Das Ressort soll hier vor allem drei<br />
Ziele verfolgen: Erstens sollte es die bereits<br />
existierenden Untersuchungen hinsichtlich<br />
der Energieeffizienz in praktische<br />
Maßnahmen umformulieren. Zweitens<br />
sind die Materialeinsätze zumindest der<br />
großvolumigen Beschichtungsverfahren<br />
zu beleuchten, um dort Optimierungen<br />
durch zum Beispiel Vereinheitlichungen,<br />
Technologievergleiche u. Ä. zu ermitteln.<br />
Drittens müssen die Vor- und Nachbehandlungsverfahren<br />
den gleichen Überlegungen<br />
unterzogen werden4. Fortsetzung auf Seite 24 ���<br />
<strong>ZVO</strong>report Ausgabe 5 – November 2010 23
24 <strong>ZVO</strong>report Ausgabe 5 – November 2010<br />
<strong>Im</strong> <strong>Fokus</strong><br />
Gemeinschaftsprojekt von <strong>ZVO</strong> und demea<br />
Gemeinsam zu mehr<br />
Ressourceneffizienz<br />
Ein Projekt, das der <strong>ZVO</strong> gemeinsam<br />
mit der Deutschen Materialeffizienzagentur<br />
demea auf den Weg<br />
gebracht hat, steckt sich hohe Ziele.<br />
Sie lauten: Beschichtungsverfahren<br />
optimieren, Kosten verringern, Aus-<br />
schuss reduzieren, Stoffströme verstehen,<br />
Material effizient einsetzen.<br />
�� Die Oberflächentechnik ist seit<br />
langer Zeit darauf bedacht, die für<br />
Beschichtungen notwendigen Ressourcen<br />
effizient einzusetzen. Steigende<br />
Rohstoff- und Energiepreise,<br />
Anforderungen an die Abwassertechnik<br />
und die Notwendigkeit zur<br />
Verringerung der Ausschussquoten<br />
machen das Thema für alle Beschichtungsbetriebe<br />
interessant.<br />
Während die Arbeitsproduktivität<br />
seit 1960 um das 3,5-Fache gesteigert<br />
wurde, blieb die Materialproduktivität<br />
weit zurück. Technisch ist<br />
innerhalb der nächsten zehn Jahre<br />
eine bis zu 30-prozentige Steigerung<br />
der Materialeffizienz realisierbar – ein<br />
notwendiger Beitrag für den Erhalt<br />
der Wettbewerbsfähigkeit.<br />
Der <strong>ZVO</strong> hat die Bedeutung des<br />
Ressourceneinsatzes entlang der Pro-<br />
duktions- und Lieferkette erkannt.<br />
Der Einsatz von Material, Energie und<br />
Personal sind wesentliche Ressourcen.<br />
Verschiedentlich wurden bereits<br />
Vorgehensweisen empfohlen.<br />
Unterstützung durch den <strong>ZVO</strong><br />
Die Ausschüsse des <strong>ZVO</strong> haben im<br />
Zuge ihrer Arbeit festgestellt, dass<br />
der effektive Einsatz von Material,<br />
und damit der direkte Einfluss auf<br />
die Kosten, von vielen Faktoren abhängig<br />
ist:<br />
1. Materialeinsatz<br />
2. Mitarbeiterqualifizierung<br />
3. Ausschussquote<br />
4. Energieeinsatz<br />
5. Nacharbeit<br />
6. Innerbetriebliche Logistik<br />
7. Rückgewinnung von<br />
Prozesschemikalien<br />
8. Verbesserte Eingangsstoffe<br />
9. Spültechnik<br />
Der <strong>ZVO</strong> hat es sich zur Aufgabe gemacht,<br />
dieses Thema in Zusammenarbeit<br />
mit der demea zu fördern. Der<br />
Vorteil für die Betriebe der Branche ist<br />
eine Vernetzung und Konzentration<br />
auf Lösungen von allgemeiner Bedeutung,<br />
um die Marktposition der Branche<br />
durch einen Wissensvorsprung<br />
zu sichern. Der Beraterpool des <strong>ZVO</strong><br />
steht für die speziellen Ansprüche der<br />
Branche und garantiert gleichzeitig<br />
eine individuelle Beratung.<br />
Realisierung durch<br />
Beratungsgutscheine<br />
Für die Planung und Durchführung<br />
der Optimierungsmaßnahmen neben<br />
dem Tagesgeschäft stehen Ihnen<br />
erfahrene Berater aus dem Netzwerk<br />
von demea und <strong>ZVO</strong> zur Verfügung.<br />
Die Finanzierung erfolgt mit einer<br />
Förderung des Bundeswirtschaftsministeriums,<br />
die bis zu zwei Drittel der<br />
Kosten deckt. <strong>Im</strong> sogenannten „RE-<br />
Make Voucher-Modellversuch“ wird<br />
diese Förderung ganz unbürokratisch<br />
in Form von Gutscheinen vergeben.<br />
Dafür ist keine Antragstellung erforderlich,<br />
nur die Durchführung eines<br />
kurzen Selbst-Checks zur Analyse<br />
Ihres Einsparpotenzials. Und Sie zah-<br />
len selbstverständlich nur Ihren Eigenanteil,<br />
eine Kostenabrechnung ent-<br />
fällt. �<br />
Weitere Informationen geben:<br />
<strong>ZVO</strong>: Dr. Uwe König<br />
Tel.: (02103) 25 56 50<br />
E-Mail: u.koenig@zvo.org<br />
www.zvo.org<br />
demea: Volker Härtwig,<br />
Tel.: (030) 31 00 78-202<br />
E-Mail: haertwig@demea.de<br />
www.demea.de/selbstcheck/<br />
voucher-modellversuch<br />
����Fortsetzung von Seite 23<br />
Hauptthemen werden bei den Betrachtungen<br />
sein:<br />
� Verringerung der Materialeinsätze<br />
� Verringerung von Produktionsrückläufern<br />
� verbesserte Rückgewinnung von Prozesschemikalien<br />
� verbesserte Eingangsstoffe<br />
� optimaler Energieeinsatz<br />
� optimale innerbetriebliche Logistik<br />
� qualifizierte Mitarbeiter sichern eine<br />
Ressourcenoptimierung, indem die<br />
Prozesse sicher und zuverlässig umgesetzt,<br />
Abweichungen schnell erkannt<br />
und optimal beseitigt werden.<br />
Produktionsumfeld<br />
Mit Produktionsumfeld sind Aspekte wie<br />
Transportprozesse, Lagerung, Verpackung,<br />
aber auch Produktionsplanung<br />
(zum Beispiel just-in-time, single-piece<br />
vs. Pufferbildung, optimale Auslastung)<br />
angesprochen.<br />
In diesem Feld ist vermutlich das<br />
größte Potenzial vorhanden, da übergreifende<br />
Maßnahmen innerhalb der<br />
Lieferkette bisher eher zu den Ausnahmen<br />
gehören. Es blieb den Einzelbetrieben<br />
überlassen, sich intern unter dem<br />
Druck der äußeren Gegebenheiten zu<br />
optimieren. Es ist jedoch eine bekannte<br />
Tatsache, dass ein Gesamtsystem wie<br />
eine Lieferkette sein Optimum nicht<br />
durch Optimierung der Einzelprozesse<br />
erreicht. Auch in diesem Themenbereich<br />
kommt der Galvanotechnik eine empfehlende<br />
Rolle zu, die sie mit der Kompetenz<br />
der Querschnittstechnologie auszufüllen<br />
vermag.<br />
Was soll das Ressort leisten?<br />
� Für das Produktionsumfeld und die vom<br />
Kunden beigestellten Produkte können<br />
Empfehlungen ausgesprochen werden.<br />
In welcher Form dies geschieht (Handbuch,<br />
Regelwerk, Merksätze etc.) ist zu<br />
erarbeiten.<br />
� Auf Basis der Empfehlungen können<br />
Regeln für eine ressourcenoptimierte<br />
Fertigung in den galvanischen Betrieben<br />
erarbeitet werden. Diese Empfehlungen<br />
werden einerseits auf den Gegebenheiten<br />
der Lieferkette, andererseits<br />
auf den betriebsinternen Vorgaben<br />
fußen und Alternativen bieten müssen.<br />
� Das Ressort sollte im Rahmen des<br />
<strong>ZVO</strong> zentraler Ansprechpartner für alle<br />
Betriebe und Berater werden, die in<br />
den von ihnen bearbeiteten Produkti-
onsfeldern galvanische Prozesse und<br />
Produkte berücksichtigen müssen.<br />
Die Besonderheiten des galvanischen<br />
Produktionsprozesses wirken sich erfahrungsgemäß<br />
stark auf quantitative<br />
und qualitative Aspekte der Lieferkette<br />
aus. �<br />
Dr. Uwe König<br />
Literaturverzeichnis<br />
1) Studie zur Konzeption eines Programms für die<br />
Steigerung der Materialeffizienz in mittelständischen<br />
Unternehmen (http://www.demea.de/dateien/<br />
fachartikel/studie.pdf)<br />
2) Effiziente Energienutzung in der Galvanotechnik<br />
(http://www.lfu.bayern.de/luft/fachinformationen/<br />
co2_minderung/doc/leitfaden_galvanik.pdf)<br />
3) http://www.demea.de/was-ist-materialeffizienz/<br />
Basisinformationen<br />
4) http://www.demea.de/was-ist-materialeffizienz/<br />
Vortrag%20_DGQ.pdf<br />
<strong>Im</strong> <strong>Fokus</strong><br />
Beteiligung<br />
ist gefragt<br />
Es ist uns allen klar, dass die<br />
Frage der Ressourceneffizienz<br />
zentrale Bedeutung für<br />
die betriebswirtschaftliche und<br />
volkswirtschaftliche Entwicklung<br />
besitzt. <strong>Im</strong> Ressort „Ressourceneffizienz“<br />
des <strong>ZVO</strong> bietet sich<br />
die Möglichkeit, an zentraler Stelle<br />
mitzuwirken und wesentliche Inhalte<br />
zu erarbeiten, die für Politik und<br />
Wirtschaft beispielgebend und wegweisend<br />
werden könnten.<br />
Der <strong>ZVO</strong> ruft dazu auf, sich an<br />
dem Ressort konstruktiv zu beteiligen.<br />
Interessenten richten sich bitte per<br />
E-Mail an die <strong>ZVO</strong>-Geschäftsstelle<br />
mail@zvo.org.<br />
<strong>ZVO</strong>report Ausgabe 5 – November 2010 25
26 <strong>ZVO</strong>report Ausgabe 5 – November 2010<br />
<strong>Im</strong> <strong>Fokus</strong><br />
Investitionsklima<br />
ist zurück<br />
Es wird wieder in Reinigungstechnik investiert – dieses<br />
Fazit konnte ein Großteil der 220 Aussteller der diesjährigen<br />
parts2clean ziehen. Denn die über 4.000 Besucher aus<br />
36 Ländern kamen mit konkreten Aufgabenstellungen und<br />
Orderabsichten auf das Stuttgarter Messegelände.<br />
�� „Die parts2clean 2010 verlief für uns hervorragend. Die<br />
Messe hat gezeigt, dass Projekte, die vor zwei und drei Jahren<br />
im Gespräch waren, dann aber aufgrund der Wirtschaftskrise<br />
ad acta gelegt wurden, jetzt ernsthaft wieder angegangen<br />
werden“, berichtet Willi Schneegaß, Geschäftsführer der ipros<br />
Industrie-Produkte-Service-GmbH. Ähnlich zufrieden zeigte<br />
sich der Großteil 220 teilnehmenden Unternehmen aus 15 Ländern.<br />
Die gute Stimmung wurde auch durch die im Vergleich<br />
zum Vorjahr etwas geringere Besucherzahl nicht beeinträchtigt.<br />
Von den mehr als 4.000 Besuchern, die aus insgesamt 36<br />
Ländern in Europa, Amerika und Asien anreisten, kamen 54,2<br />
Prozent erstmals zur parts2clean. 18,1 Prozent besuchten die<br />
Leitmesse mit der Absicht, zu ordern und 25,3 Prozent, um<br />
Investitionsentscheidungen vorzubereiten.<br />
Der eine oder andere Trend wurde ebenfalls ersichtlich. So<br />
rückt das Thema Restschmutzanforderungen nicht nur in der<br />
Automobilindustrie noch stärker in den <strong>Fokus</strong>, sondern auch<br />
in anderen Branchen wie Maschinenbau, Medizintechnik und<br />
dem Pharmabereich. Stärker gefragt sind auch automatisierte<br />
Lösungen. Temporärer Korrosionsschutz spielt ebenfalls eine<br />
immer wichtigere Rolle. Entsprechend groß war das Interesse<br />
an den Produkten der Aussteller im erweiterten Produktbereich<br />
COROSAVE.<br />
Ein Publikumsmagnet war wieder einmal das Fachforum der<br />
parts2clean. Mit mehr als 1.700 Teilnehmern nutzten an den<br />
drei Messetagen in diesem Jahr so viele Besucher wie noch nie<br />
diese Informationsquelle, um ihr Wissen rund um die industrielle<br />
Bauteil- und Oberflächenreinigung, die Verfahrenstechnik, zur<br />
Restschmutzbestimmung, Badpflege und den Korrosionsschutz<br />
zu vertiefen.<br />
Die nächste parts2clean findet vom 25. bis 27. Oktober 2011<br />
auf dem Stuttgarter Messegelände statt. �<br />
www.parts2clean.de<br />
Internationales Publikum auf der parts2clean<br />
Bild: alle fairXperts
<strong>ZVO</strong>report Ausgabe 5 – November 2010 27
28 <strong>ZVO</strong>report Ausgabe 5 – November 2010<br />
Wissenschaft und Technik<br />
Kooperation von DGO und INPLAS<br />
Ausschuss „Kombinationsschichten“<br />
gegründet<br />
Zusehends können die funktionellen Anforderungen an Beschichtungssysteme<br />
nicht mehr durch eine einzelne Technologie<br />
gewährleistet werden. Die DGO und das Netzwerk INPLAS<br />
(Industrielle Plasma-Oberflächentechnik e.V.) haben deshalb<br />
einen gemeinsamen Fachausschuss gegründet.<br />
��Viele Firmen beschäftigen sich bereits intensiv mit der Kombination<br />
von Beschichtungsverfahren oder haben diese bereits in die<br />
Fertigung integriert. Als Folge wird der Bedarf der Firmen an einer<br />
Bündelung und Systematisierung des Wissens über die Kombinationsschichten<br />
und -verfahren immer größer. Da das Thema<br />
nur interdisziplinär behandelt werden kann haben sich die DGO<br />
und INPLAS entschlossen, einen gemeinsamen Fachausschuss zu<br />
diesem Thema ins Leben zu rufen. Das Gründungstreffen fand<br />
am 9. September 2010 am Fraunhofer IST in Braunschweig mit<br />
23 Mitgliedern aus Forschung und Industrie statt.<br />
Der Gemeinschaftsausschuss, der auch für weitere Organisationen<br />
offen ist, wird zu dem sehr weiten Themenkreis<br />
Informationen sammeln, aufbereiten und Brennpunktthemen<br />
herausarbeiten. Lösungen können auch im Rahmen von Forschungsprojekten<br />
entwickelt werden. Ziel ist es (derzeit) nicht,<br />
die einzelnen Verfahren untereinander zu vergleichen.<br />
Die Kombination von Verfahren der Oberflächentechnik<br />
gewinnt bei der Leistungssteigerung von Produkten immer<br />
mehr an Bedeutung. Dazu gehören Galvanotechnik, Plasma-,<br />
Lackier-, Spritz- und Sol-Gel-Verfahren. Aber auch die Kombination<br />
verschiedener Werkstoffe führt zu weiteren Verbesserungen.<br />
Viele Funktionen sind nur mittels Nutzung verschiedener<br />
Prozesse und Werkstoffe realisierbar. Dabei spielen die<br />
Kosten und die Effektivität der Verfahrenskombinationen eine<br />
wichtige Rolle. Als erste Schwerpunktthemen wird der Fachausschuss<br />
sich folgender Themen annehmen:<br />
� Dekorative Schichten<br />
� Neue Werkstoffe<br />
� Multifunktionen<br />
Die Themen werden bereits intensiv diskutiert. Damit stehen<br />
viele Informationen über Eigenschaften und Herstellungstechniken<br />
zur Verfügung, die zur Weiterentwicklung der Beschichtungsverfahren<br />
benötigt werden.<br />
Aufgrund der großen Bedeutung wird das Berliner Fachseminar<br />
am 27. Januar 2011 unter dem Thema „Kombinationsschichten“<br />
stehen. Interessenten sollten sich diesen Termin<br />
bereits vormerken. � Weitere Informationen:<br />
Dr. A. Dietz, andreas.dietz@ist.fraunhofer.de<br />
oder Dr. U. König, u.koenig@zvo.org<br />
23 Vertreter aus Wissenschaft und Industrie gründeten den<br />
Fachausschuss Kombinationsschichten.
<strong>ZVO</strong>report Ausgabe 5 – November 2010 29
Die Rauheiten von nach dem LIGA-<br />
Verfahren hergestellten Mikrostrukturen<br />
können mit Hilfe verschiedener chemischer<br />
und elektrochemischer Verfahren<br />
signifikant verringert werden. Das ist das<br />
Ergebnis einer Forschungsarbeit, für die<br />
Dipl.-Ing (FH) Stephanie Kißling in diesem<br />
Jahr mit dem DGO-Nachwuchspreis<br />
ausgezeichnet wurde.<br />
Einleitung<br />
�� Ein Verfahren zur Herstellung von<br />
Mikrostrukturen ist das LIGA-Verfahren,<br />
das sich aus den Verfahrensschritten der<br />
Röntgentiefenlithographie, der Galvanoformung<br />
und der Abformung zusammensetzt<br />
[Bec1986]. Die Mikrostrukturen<br />
weisen, neben einer hohen Detailtreue<br />
bedingt durch den Lithographieschritt,<br />
Aspektverhältnisse (Verhältnis von Strukturhöhe<br />
zu kleinster lateraler Abmessung)<br />
auf, die über 100 liegen können<br />
[Men2005; Sai2009]. Für metallische<br />
Mikrostrukturen ergeben sich an den<br />
Seitenwänden Rauheiten, die im unteren<br />
Nanometer-Bereich liegen. Die Rauheiten<br />
an der Oberseite der Strukturen dagegen<br />
können, bedingt durch die Galvanoformung,<br />
durchaus im Bereich von mehreren<br />
Mikrometern liegen.<br />
Zur Verringerung der Rauheiten<br />
werden die Oberflächen der Mikrostrukturen<br />
nach der Galvanoformung mit<br />
Hilfe verschiedener mechanischer Ver-<br />
30 <strong>ZVO</strong>report Ausgabe 5 – November 2010<br />
Wissenschaft und Technik<br />
Fachaufsatz<br />
Methoden zur Oberflächenbearbeitung von<br />
fahren wie Schleifen, a<br />
Läppen, Fräsen oder<br />
Drehen bearbeitet<br />
[Guc1998]. Die Rauheiten<br />
werden reduziert,<br />
aber aufgrund<br />
der auftretenden hohen<br />
Kräfte zwischen<br />
dem Werkzeug und b<br />
den zu bearbeitenden<br />
Oberflächen kann es<br />
vor allem bei Strukturen<br />
mit einem hohen<br />
Aspektverhältnis<br />
zu Ablösungen der<br />
Strukturen vom Substratgrund kommen.<br />
Des Weiteren können sich, bedingt durch<br />
den mechanischen Abtrag, Grate an den<br />
Kanten der Strukturen ausbilden, die<br />
wiederum mithilfe verschiedener Verfahren<br />
wie dem Mikrostrahlen [Hor2006],<br />
der Mikroelektroerosion [Jeo2009] oder<br />
dem Elektropolieren [Kis2010] entfernt<br />
werden müssen.<br />
Deshalb werden in diesem Beitrag<br />
chemische und elektrochemische Verfahren,<br />
die durch die Reduzierung bzw. den<br />
Verzicht von mechanischen Einwirkungen<br />
ein Ablösen der Strukturen vom Substratgrund<br />
bzw. ein Ausbilden von Graten<br />
verhindern sollen, experimentell an LIGA-<br />
Mikrostrukturen (Abb. 1) hinsichtlich<br />
ihrer Nutzbarkeit untersucht. Die 120 μm<br />
hohen Nickel-Mikrostrukturen wurden<br />
c<br />
d<br />
durch das chemisch-mechanische Planarisieren<br />
(CMP), ein Standardverfahren<br />
der Halbleiterindustrie [Li2008], durch<br />
das Plasmapolieren [Tie1984] sowie<br />
das Elektropolieren [Buh2009], beides<br />
Sonderfälle der anodischen Auflösung,<br />
bearbeitet.<br />
Die Charakterisierung der Rauheiten<br />
mithilfe eines Tastschnittgeräts konnte<br />
nicht, wie bei makroskopischen Bauteilen,<br />
nach den in den Normen (DIN 4288 und<br />
DIN 3274) vorgegebenen Werten für die<br />
Mess- und Grenzwellenlänge bestimmt<br />
werden. Dies liegt zum einen an der<br />
durch die geometrischen Abmessungen<br />
der Mikrostrukturen eingeschränkten<br />
Messlänge, zum anderen an der Überlagerung<br />
von Rauheit und Form („Badewanneneffekt“).<br />
Je nach Größe der Mi
Wissenschaft und Technik<br />
galvanogeformten Nickel-Mikrostrukturen<br />
Abb. 2:<br />
Rasterelektronenmikroskop-Aufnahmen,<br />
aufgenommen unter einem Kippwinkel<br />
von 50°, Ausgangszustand nach der galvanischen<br />
Abscheidung (a), nach dem CMP<br />
(b), nach dem Plasmapolieren (c), nach dem<br />
Elektropolieren (d)<br />
krostruktur und verwendeter Messlänge<br />
würde die Formabweichung mehr oder<br />
weniger stark in den Rauheitswert mit<br />
eingehen. Ein Vergleich der Rauheitswerte<br />
unterschiedlich großer Mikrostrukturen<br />
ist in diesem Fall nicht möglich.<br />
Aus diesem Grund musste eine<br />
Methodik entwickelt werden, die es<br />
ermöglicht, Rauheiten unabhängig von<br />
der durch die Galvanoformung bedingte<br />
Formabweichung zu bestimmen. Mithilfe<br />
der aus der Signaltheorie kommenden<br />
spektralen Leistungsdichte (engl. Power<br />
spectral density, PSD) wird ein z.B. durch<br />
ein Tastschnittgerät aufgenommenes<br />
Oberflächenprofil mithilfe der schnellen<br />
Fouriertransformation (FFT) in den Frequenzbereich<br />
transformiert [Els1995].<br />
In Abhängigkeit der jeweiligen (Orts-)<br />
Frequenzen und somit unabhängig von<br />
der Messlänge, kann den niedrigen Ortsfrequenzen<br />
die Formabweichung und<br />
den höheren Ortsfrequenzen die Rauheit<br />
zugeordnet werden. Des Weiteren lässt<br />
sich aus dem Integral der PSD-Kurve<br />
zwischen zwei beliebigen Ortsfrequenzen<br />
der quadratische Rauwert Rq berechnen.<br />
So wurden die Rq-Werte im Rahmen<br />
dieser Arbeit zwischen den Ortsfrequenzen<br />
1,42 und 15 μm-1 bestimmt.<br />
Mit der Wahl dieses Bereichs konnte<br />
ausgeschlossen werden, dass, unabhängig<br />
von den lateralen Ausdehnungen der<br />
Mikrostrukturen, die Formabweichung<br />
mit in die Rauheit eingeht.<br />
Ergebnisse<br />
Nach der Galvanoformung sind die<br />
Oberflächen der Nickelstrukturen wellig<br />
und rau (Abb. 2a). Die Kanten, sowohl<br />
zur Oberfläche hin als auch zum Substratgrund,<br />
sind deutlich rechtwinkelig<br />
ausgeprägt. Um eine bessere Stabili-<br />
Philipp<br />
tät der Mikrostrukturen während des<br />
chemisch-mechanischen Planarisierens<br />
zu erreichen, erfolgte<br />
die Bearbeitung<br />
mit dem die<br />
Strukturen<br />
umgebenden<br />
Resist<br />
PMMA<br />
(Polymethylmethacrylat).<br />
Dieser wurde<br />
nach dem CMP<br />
entfernt. Nach der<br />
Bearbeitung waren die<br />
Oberflächen gleichmäßig<br />
eingeebnet und<br />
stark reflektierend<br />
(Abb. 2b). Durch den<br />
Abb. 1:<br />
Silizium-Substrat<br />
mit den hier<br />
verwendeten<br />
Nickel-Mikroprüfkörpern<br />
geringen mechanischen Anteil der Bearbeitung<br />
erfolgte weder eine Ablösung der<br />
Strukturen vom Substratgrund noch eine<br />
Fortsetzung auf Seite 33 ���<br />
<strong>ZVO</strong>report Ausgabe 5 – November 2010 31
32 <strong>ZVO</strong>report Ausgabe 5 – November 2010
����Fortsetzung von Seite 31<br />
Ausbildung von Graten. Auch die Kanten der Strukturen haben<br />
sich, bedingt durch das während der Bearbeitung vorhandene<br />
PMMA, nicht verändert. Die Kanten der seidenmatt wirkenden<br />
plasmapolierten Mikrostrukturen (Abb. 2c) sind stark verrundet.<br />
Bedingt durch die hohen Temperaturen (> 80°Celsius)<br />
während des Plasmapolierens musste das die Strukturen umgebende<br />
PMMA vor der Bearbeitung entfernt werden, um den<br />
Elektrolyten nicht zu verunreinigen. Das führte ebenfalls zu<br />
einem Abtrag an den Seitenwänden der Strukturen, wodurch<br />
die Maßhaltigkeit um rund 10 Prozent verschlechtert wurde.<br />
Die Oberflächen konnten durch das Plasmapolieren eingeebnet<br />
werden, eine leichte Welligkeit ist aber noch sichtbar.<br />
Nach dem Elektropolieren (Abb. 2d), die Strukturen waren<br />
während Bearbeitung noch von PMMA umgeben, waren die<br />
Oberflächen seidenmatt und leicht reflektierend. Die Rauheiten<br />
auf den Oberflächen konnten reduziert werden. Allerdings ist<br />
durch das Elektropolieren eine leichte Stufenbildung auf der<br />
Oberfläche entstanden. Die Kanten an der Oberseite der Strukturen<br />
wurden, trotz des sie umgebenden PMMAs, verstärkt<br />
abgetragen. Dies führte zu einem Anfasen der Kanten, das bei<br />
erneutem Elektropolieren zu einem Verrunden führen würde.<br />
Sowohl durch das CMP als auch durch das Elektropolieren<br />
konnten die Rq-Werte um circa 90 Prozent sowie durch das<br />
Plasmapolieren um circa 85 Prozent verbessert werden. Eine<br />
gute Planarisierung über das Substrat wurde nur durch das<br />
CMP erhalten.<br />
Zusammenfassung<br />
Mit den hier dargestellten Untersuchungen konnte gezeigt<br />
werden, dass es möglich ist, die Rauheiten von Mikrostrukturen,<br />
hergestellt nach dem LIGA-Verfahren, mit Hilfe verschiedener<br />
chemischer und elektrochemischer Verfahren signifikant<br />
zu verbessern. Die Untersuchungen haben aber auch gezeigt,<br />
dass verschiedene Effekte wie Kantenverrundung oder Stufenbildung<br />
die Funktionalität der Mikrostrukturen ebenso<br />
beeinträchtigen können wie raue Oberflächen. Aus diesem<br />
Grund sollten Mikrostrukturen zukünftig durch das chemischmechanische<br />
Planarisieren bearbeitet werden. �<br />
Dipl.-Ing. (FH) Stephanie Kißling,<br />
Dr. Klaus Bade, Prof. Dr. Volker Saile<br />
Literaturverzeichnis<br />
[Bec1986]: Becker, E. W.; Ehrfeld, W.; Hagmann, P.; Maner, A.; Münchmeyer, D.: Fabrication of<br />
microstructures with high aspect ratios and great structural heights by synchrotron radiation<br />
lithography, galvanoforming, and plastic moulding (LIGA process). In: Microelectronic Engineering<br />
4 (1986), Nr. 1, S. 35-56.<br />
[Buh2009]: Buhlert, Magnus: Elektropolieren. Bad Saulgau: Eugen G. Leuze Verlag, 2009.<br />
[Els1995]: Elson, J. M.; Bennett, J. M.: Calculation of the Power Spectral Density from Surface Profile<br />
Data. In: Applied Optics 34 (1995), Nr. 1, S. 201-208.<br />
[Guc1998]: Guckel, H.: High-aspect-ratio micromachining via deep X-ray lithography. In: Proceedings<br />
of the IEEE 86 (1998), Nr. 8, S. 1586-1593.<br />
[Hor2006]: Horsch, Ch.; Schulze, V.; Löhe, D.: Deburring and surface conditioning of micro milled<br />
structures by micro peening and ultrasonic wet peening. In: Microsystems Technologies 12<br />
(2006), Nr. 7, S. 691-696.<br />
[Jeo2009]: Jeong, Young Hun; HanYoo, Byung; Lee, Han Ul; Min, Byung-Kwon; Cho, Dong-Woo;<br />
Lee, Sang Jo: Deburring microfeatures using micro-EDM. In: Journal of Materials Processing<br />
Technology 209 (2009), Nr. 14, S. 5399-5406.<br />
[Kis2010]: Kissling, S.; Bade, K.; Börner, M; Klymyshyn, D.: Electropolishing as a method for<br />
deburring high aspect ratio nickel RF MEMS. In: Microsystems Technologies 16 (2010), Nr.<br />
8-9, S. 1361-1367<br />
[Li2008]: Li, Yuzhuo: Why CMP? In: Li, Yuzhuo (Hrsg.): Microelectronic Applications of Chemical<br />
Mechanical Planarization. Hoboken (New Jersey): John Wiley & Sons, Inc., 2008, S. 1-24.<br />
[Men2005]: Menz, W.; Mohr, J.; Paul, O.: Mikrosystemtechnik für Ingenieure. Weinheim: Wiley-<br />
VCH, 2005.<br />
[Sai2009]: Saile, Volker: Introduction: LIGA and its Applications. In: Saile, Volker; Wallrabe, Ulrike;<br />
Tabata, Osamu; Korvink, Jan G (Hrsg.): LIGA and its Applications. Weinheim: Wiley-VCH Verlag<br />
GmbH & Co. KGaA, 2009, S. 1-10.<br />
[Tie1984]: Tien, Nguyen D.: Untersuchung anodischer elektrischer Entladungsvorgänge in Elektrolytlösungen<br />
an Eisenwerkstoffen. Chemitz, Universität, Fakultät für Maschineningenieurwesen<br />
(Sektion Chemie und Werkstofftechnik), Diss., 1984.<br />
Wissenschaft und Technik<br />
<strong>ZVO</strong>report Ausgabe 5 – November 2010 33
HEHL GALVANOTRONIC<br />
Zuverlässige Überwachung und Steueru<br />
Seit der Firmengründung durch Jörg A.<br />
Hehl im Jahr 1996 realisiert die HEHL<br />
GALVANOTRONIC Steuerungen mit<br />
individuell konfigurierten Hard- und<br />
Software-Lösungen, die die Anlagen<br />
und Prozesse der Kunden optimieren.<br />
Die Steuerungen werden an Galvanik-<br />
Anlagen, Abwasser-Anlagen und z.B.<br />
auch in der Lagertechnik eingesetzt.<br />
� Neben den bewährten Steuerungskonzepten<br />
für Galvanik-Anlagen mit<br />
starren, einmal festgelegten Abläufen<br />
(GalvanoVisu und GalvanoVisuPlus) und<br />
für Galvanik-Anlagen mit sehr hohem<br />
Präzisionsbedürfnis, die also eine einfache<br />
und freie Ablauf-Programmierung<br />
benötigen (GalvanoVario) hat sich in<br />
den vergangenen drei Jahren auch das<br />
Steuerungskonzept GalvanoVisuAW für<br />
Abwasser-Anlagen am Markt durchgesetzt,<br />
denn den Anlagenbetreibern wird<br />
zunehmend bewusst, dass sie ihre Abwasser-Anlagen<br />
über Jahrzehnte hinweg<br />
stiefmütterlich behandelt haben und hier<br />
inzwischen dringender Modernisierungsbedarf<br />
herrscht.<br />
Steuerung aus dem Meisterbüro<br />
HEHL bringt die Abwasser-Anlagen auf<br />
den modernsten Stand der Mess- und<br />
Regeltechnik, sodass dem Betreiber nach<br />
der Anlagen-Modernisierung eine innovative<br />
und zukunftsorientierte Steuerung<br />
zur Verfügung steht. Durch die übersicht-<br />
34 <strong>ZVO</strong>report Ausgabe 5 – November 2010<br />
liche Visualisierung der gesamten Abwasser-Anlage<br />
mit allen Verrohrungen,<br />
Behältern, Pressen etc. und der Anzeige<br />
aller aktuellen Behandlungszustände hat<br />
der Bediener immer den vollen Überblick<br />
über die Abwasser-Anlage. Über den PC<br />
Dynamische Prozess-Steuerung: HEHL bringt die Abwasser-Anlagen auf den<br />
modernsten Stand der Mess- und Regeltechnik.<br />
an der Anlage, oder einen anderen PC<br />
z.B. im Meisterbüro, kann er die Anlage<br />
kontrollieren und regeln.<br />
Wichtige Zustände, wie Störungen,<br />
Niveauwerte, Grenzwertüberschreitungen<br />
und Bedienerfreigaben, werden<br />
farblich hervorgehoben, damit er sie<br />
schnell wahrnehmen und entsprechend<br />
agieren kann.<br />
So kann er beispielsweise beim Befüllen<br />
der Chargen aus den Vorlagen das<br />
Mischungsverhältnis verändern und die<br />
Abwässer in der Charge für die Behandlung<br />
optimieren – direkt vom PC aus.<br />
Alle Behandlungsschritte laufen automatisch<br />
ab, können aber auch von<br />
Hand ausgelöst werden bzw. von Hand<br />
wiederholt werden, als Einzelschritt oder<br />
als Start für den automatischen Weiterlauf.<br />
Reglerparameter sind über den PC<br />
einzusehen und können von hier aus<br />
Bedarfweise geändert werden, mit den<br />
entsprechenden Bedienerrechten.<br />
Für jedes Behandlungsprogramm können<br />
die Parameter des Titrationsreglers<br />
gesondert definiert werden.
ng von Abwasser-Anlagen<br />
Anlagen-Überwachung<br />
und -Regelung aus dem<br />
Meisterbüro<br />
Für die Endkontrolle kann der Anlagenbetreiber<br />
Hinweise oder Kommentare<br />
hinterlegen, die vom Bediener eingehalten<br />
werden sollen.<br />
Als Nachweis für die Behörden werden<br />
sämtliche Daten und relevanten Parameter,<br />
wie pH-Werte und Durchfluss,<br />
fälschungssicher protokolliert und dokumentiert.<br />
Zusätzlich können diesen Daten<br />
für Auswertungen, z.B. für die Kostenermittlung,<br />
herangezogen werden.<br />
HEHL GALVANOTRONIC – der<br />
moderne Steuerungsbauer mit<br />
dem Know-how für Ihre Zukunft<br />
Die HEHL GALVANOTRONIC investiert<br />
viel in die Weiterentwicklung der verschiedenen<br />
Steuerungskonzepte, um den<br />
Kunden auf die Zukunft ausgerichtete<br />
Produkte anbieten zu können.<br />
So hat das HEHL-Team immer „ein<br />
Ohr am Anlagenbetreiber“, um Bedürfnisse<br />
zu erkennen, aufzunehmen und<br />
Lösungen zu entwickeln.<br />
Eine der jüngeren Weiterentwicklung<br />
ist die Steuerungs-Software GalvanoVi-<br />
Chargen-Behandlung am PC<br />
suPlus. Hiermit erhält der Betreiber von<br />
Anlagen mit starren, einmal festgelegten<br />
Abläufen ein wenig mehr Flexibilität, indem<br />
er spontan – ohne die Unterstützung<br />
von HEHL – bei Bedarf mit dem Galvano-<br />
VisuPlusCreator selber zusätzliche Fahr-<br />
Optionen programmieren kann.<br />
Das Unternehmen kann flexibler auf<br />
Kunden-Anfragen reagieren und somit<br />
sein Angebot erweitern, ohne erst eine<br />
Erweiterung der Anlagen-Steuerung beauftragen<br />
zu müssen.<br />
Auch bei dem Bau der Schaltanlagen<br />
legt Jörg A. Hehl sehr großen Wert auf<br />
den Einsatz modernster Technologien.<br />
Dank guter Lieferanten-Kontakte weiß<br />
HEHL rechtzeitig, welche Neuerungen<br />
auf den Markt kommen oder welche<br />
Bauteile auslaufen werden. Wichtige<br />
Informationen für die Kundenberatung<br />
und für das gesamte Engineering.<br />
Dies ist auch ein wichtiger Aspekt<br />
bei der Planung von Steuerungs-Modernisierungen.<br />
Kundenwunsch ist es<br />
meistens, so viel wie möglich von dem<br />
„Alten“ behalten zu können. Oftmals ist<br />
die technische Weiterentwicklung jedoch<br />
so rasant schnell, dass die Kombination<br />
„alt/neu“ nur noch kurzzeitig funktionieren<br />
wird und es absehbar ist, dass bei<br />
einem zukünftigen Ersatzfall die neuen<br />
Baugruppen nicht mehr mit den alten zu<br />
kombinieren sein werden.<br />
Da ist es dann ratsam, den Blick geschärft<br />
in die Zukunft zu richten und das<br />
eine oder andere noch funktionierende<br />
Bauteil vorausschauend in der Modernisierungsphase<br />
auszutauschen.<br />
Dem Anlagenbetreiber bleiben hierdurch<br />
kostspielige Ausfallszeiten während<br />
des Produktionsbetriebs erspart,<br />
sodass sich die Investition schnell amortisiert.<br />
HEHL GALVANOTRONIC steht für<br />
modernste Steuerungstechnik, individuell<br />
auf Kundenwunsch zugeschnittene<br />
Steuerungs-Software, eigenen Schaltschrankbau,<br />
kompetente und schnelle<br />
Elektro-Montagen und innovative Zubehör-Entwicklungen,<br />
wie z.B. den GalvanoTrommel-Drehwächter<br />
TDW für die<br />
Überwachung der Trommeldrehung im<br />
Produktionsumlauf. �<br />
HEHL GALVANOTRONIC<br />
Merscheider Straße 94<br />
42699 Solingen<br />
Telefon 0212 / 6 45 46 – 0<br />
Info@Hehl-Galvanotronic.de<br />
www.Hehl-Galvanotronic.de<br />
Steuerungs-Software GalvanoVisuAW<br />
<strong>ZVO</strong>report Ausgabe 5 – November 2010 35
36 <strong>ZVO</strong>report Ausgabe 5 – November 2010<br />
Wissenschaft und Technik<br />
13. Werkstofftechnisches Kolloquium der TU Chemnitz<br />
Tagung mit großer Akzeptanz<br />
Bereits zum 13. Mal fand am Institut für<br />
Werkstoffwissenschaft und Werkstofftechnik<br />
der TU Chemnitz das traditionelle<br />
Werkstofftechnische Kolloquium<br />
statt. Bei der werkstoffwissenschaftlichen<br />
Tagung am 30. September und<br />
1. Oktober 2010 wurde in über 80<br />
wissenschaftlichen Vorträgen und Po-<br />
sterbeiträgen über neueste Forschungs-<br />
ergebnisse, innovative Anwendungen<br />
und prozesstechnische Entwicklungen<br />
berichtet.<br />
� Zu den thematischen Schwerpunkten<br />
der diesjährigen Tagung zählten das<br />
thermische Spritzen, das galvanische<br />
Beschichten, das Auftragsschweißen, das<br />
Veredeln von hochfesten Aluminium-<br />
und Composite-Werkstoffen sowie spezielle<br />
Fragen der Oberflächenbehandlung<br />
von Werkstoffen. Die erfreulich hohe<br />
Teilnehmerzahl von 240 Gästen aus dem<br />
In- und Ausland bestätigt erneut die Akzeptanz<br />
dieser Tagung.<br />
Zudem wurden aktuelle Forschungsergebnisse<br />
aus zwei Sonderforschungsbereichen<br />
in Chemnitz und Freiberg<br />
präsentiert:<br />
AiF-Vorhaben 15038 N/1<br />
CVD-Diamantschichten als Abrasivbelag zum Schleifen<br />
Die schleiftechnische Herstellung hoch-<br />
präziser Bauteilkomponenten und Werk-<br />
zeuge aus harten und sprödharten<br />
Materialien für mikroelektronische, optische<br />
oder mechanische Anwendungen<br />
stellt hohe Anforderungen, insbesondere<br />
an die Schleifwerkzeuge. Höchste<br />
Oberflächenqualitäten und geringste<br />
mögliche Randzonenschädigungen<br />
sind nur durch den Einsatz feinstkörniger<br />
Schleifscheiben mit hochharten<br />
Kornwerkstoffen wie Diamant erzielbar.<br />
Probleme bereitet jedoch die Herstellung<br />
konventioneller, feinstkörniger, ein- und<br />
mehrschichtiger Schleifwerkzeuge.<br />
�� <strong>Im</strong> Rahmen dieses Forschungsvorhabens<br />
sollten die technischen und<br />
wirtschaftlichen Potenziale von CVD-<br />
Diamantschichten als Abrasivbelag zum<br />
Schleifen von sprödharten Werkstoffen<br />
untersucht und dargestellt werden. Am<br />
� SFB 692 der TU Chemnitz „Hochfeste<br />
aluminiumbasierte Leichtbauwerkstof-<br />
fe für Sicherheitsbauteile“ und<br />
� SFB 799 „TRIP-Matrix Composite“ der<br />
TU Bergakademie Freiberg.<br />
Prof. Bernhard Wielage und Prof. Horst<br />
Biermann als Sprecher der beiden SFBs<br />
betonen in diesem Zusammenhang<br />
ausdrücklich die gute wissenschaftliche<br />
Zusammenarbeit zwischen den beiden<br />
Universitäten. Einerseits geht es dabei um<br />
die Verbesserung der Festigkeitskennwerte<br />
von Aluminiumlegierungen, andererseits<br />
um das Design von Verbundwerkstoffen<br />
auf der Basis von Fe-ZrO 2.<br />
Auch konnten erste Ergebnisse eines<br />
Forschungsverbundes (PAK 437) „Herstellung,<br />
Eigenschaftsanalyse und Verschleißverhalten<br />
von technischen Ober-<br />
flächen aus mikrostrukturierten, metalli-<br />
schen Werkstoffen und Beschichtungen“<br />
vorgestellt werden.<br />
Zu den weiteren Höhepunkten zählten<br />
sowohl der eindrucksvolle Festvortrag<br />
von Joachim Ramisch über das Projekt<br />
ASCONA als auch die Verleihung der<br />
Preise für die besten Tagungsbeiträge.<br />
Die wissenschaftlichen Beiträge wurden<br />
Fraunhofer IST in Braunschweig wurden die<br />
beschichtungstechnischen Forschungs-<br />
arbeiten durchgeführt. Die schleiftechnischen<br />
Untersuchungen übernahm das<br />
Labor für Mikrozerspanung der Universität<br />
Bremen.<br />
In dem Vorhaben konnten die Einsatz-<br />
fähigkeiten von CVD-diamantbeschichteten<br />
Schleifscheiben mit einem Kornüberstand<br />
von drei bis acht μm zur<br />
Feinbearbeitung von optischem Glas, polykristallinem<br />
Aluminiumoxid und Cermet<br />
in einem Quer-Seiten-Planschleifprozess<br />
nachgewiesen werden. Zudem wurden<br />
im Vergleich zu feinkörnigen, metall- und<br />
kunstharzgebundenen Diamantschleifscheiben<br />
folgende herausragende Merkmale<br />
von CVD-diamantbeschichteten<br />
Schleifwerkzeugen deutlich:<br />
� hohe erreichbare Oberflächenqualität<br />
der bearbeiteten, sprödharten<br />
Werkstückmaterialien (arithmetischer<br />
Die Gastgeber begrüßten ihre Gäste mit<br />
einem Sektempfang.<br />
in einem referierten Tagungsband zusammengefasst,<br />
der unter www.wtk.tuchemnitz.de<br />
bestellt werden kann.<br />
Das Institut für Werkstoffwissenschaft<br />
und Werkstofftechnik lud am 22. und 23.<br />
November 2010 wieder nach Chemnitz<br />
zum jährlich stattfindenden Weiterbildungskurs<br />
„Elektrochemische Schichten<br />
– Herstellung und Charakterisierung“<br />
ein. Interessenten aus der Industrie,<br />
beruflichen Ausbildungsstätten und Forschungseinrichtungen<br />
erhielten mit dem<br />
zweitätigen Fortbildungsprogramm einen<br />
theoretischen und praktischen Einblick in<br />
elektrochemische Prozesse und Verfahren<br />
sowie in Werkstoff- und Oberflächencharakterisierungsmethoden.<br />
�<br />
Mittelwert Sa = 9-12 nm),<br />
� hohe Korn- bzw. Kristallkonzentration<br />
(Schneidendichte, CK‘ < 73.000 mm-<br />
2),<br />
� extrem scharfe Schneidkanten (Kantenradius<br />
r < 20 nm),<br />
� hohe Haftfestigkeit der CVD-Diamantschicht;<br />
Keine Delamination oder<br />
Kornausbrüche bei hohen Prozessleistungen<br />
bzw. Abtragsraten (Qw’ = 0,2<br />
mm 3/(mm·s)),<br />
� 10- bis 20-mal höhere Werkzeugstandzeit<br />
im Vergleich zu konventionellen<br />
Diamantschleifscheiben, (kein<br />
Kornausbruch, lediglich geringfügige<br />
Kornabflachung) sowie<br />
� Wiederherstellung des verschlissenen<br />
Schleifbelags durch Wiederbeschichtung.<br />
�<br />
Dr.-Ing. Jan Gäbler,<br />
Fraunhofer-Institut für Schicht- und<br />
Oberflächentechnik IST
<strong>ZVO</strong>report Ausgabe 5 – November 2010 37
Galvaniseure<br />
38 <strong>ZVO</strong>report Ausgabe 5 – November 2010<br />
Abdeckklebebänder<br />
Bezugsquellen<br />
PPI Adhesive Products GmbH<br />
Postfach 1224<br />
51780 Lindlar<br />
Tel. (0 22 66) 61 37, Fax 77 95<br />
info@ppi-germany.de<br />
www.ppi-germany.de<br />
Abwasseranlagen – Steuerungen<br />
Hehl Galvanotronic<br />
Merscheider Str. 94<br />
42699 Solingen<br />
Tel. (02 12) 6 45 46-0, Fax -100<br />
info@hehl-galvanotronic.de<br />
Edelmetallbäder<br />
Heimerle + Meule GmbH<br />
Dennigstraße 16<br />
75179 Pforzheim<br />
Tel. (0 72 31) 9 40-0, Fax -21 99<br />
Edelmetallbäder<br />
AMI DODUCO GmbH<br />
<strong>Im</strong> Algefäll 12<br />
75181 Pforzheim<br />
Tel. (0 72 31) 602-293, Fax -686<br />
HPSommer@amidoduco.com<br />
www.amidoduco.com<br />
Edelmetall-Rückgewinnung<br />
AMI DODUCO GmbH<br />
<strong>Im</strong> Algefäll 12<br />
75181 Pforzheim<br />
Tel. (0 72 31) 602-482, Fax -686<br />
ANittel@amidoduco.com<br />
www.amidoduco.com<br />
Edelmetall-Rückgewinnung<br />
Heimerle + Meule GmbH<br />
Dennigstraße 16<br />
75107 Pforzheim<br />
Tel. (0 72 31) 9 40-0, Fax -21 99<br />
Edelmetallsalze<br />
Heimerle + Meule GmbH<br />
Dennigstraße 16, 75107 Pforzheim<br />
Tel. (0 72 31) 9 40-0, Fax -21 99<br />
Elektrowärme<br />
Mazurczak Elektrowärme GmbH<br />
Schlachthofstr. 3<br />
91126 Schwabach<br />
Tel. (0 91 22) 985 50<br />
www.rotkappe.de<br />
Galvaniksteuerungen/Schaltschrankbau<br />
Hehl Galvanotronic<br />
Merscheider Str. 94<br />
42699 Solingen<br />
Tel. (02 12) 6 45 46-0, Fax -100<br />
info@hehl-galvanotronic.de<br />
Galvano-Gleichrichtergeräte<br />
BEFELD-SYSTEME GMBH<br />
Lange Wende 2-4<br />
59069 Hamm<br />
Tel. (0 23 81) 93 55 - 0, Fax - 60<br />
info@befeld-systeme.de<br />
www.befeld-systeme.de<br />
Galvano-Gleichrichtergeräte<br />
MUNK GmbH<br />
Gewerbepark 8 + 10<br />
59069 Hamm<br />
Tel. (0 23 85) 74-0, Fax -55<br />
vertrieb@munk.de<br />
www.munk.de<br />
Lohngalvanik<br />
AMI DODUCO GmbH<br />
<strong>Im</strong> Algefäll 12<br />
75181 Pforzheim<br />
Tel. (0 72 31) 602-251, Fax -686<br />
MStahl@amidoduco.com<br />
www.amidoduco.com<br />
Lohngalvanik<br />
Heimerle + Meule GmbH<br />
Dennigstraße 16<br />
75107 Pforzheim<br />
Tel. (0 72 31) 9 40-0, Fax -21 99<br />
Metallveredelung<br />
Heimerle + Meule GmbH<br />
Dennigstraße 16<br />
75107 Pforzheim<br />
Tel. (0 72 31) 9 40-0, Fax -21 99
Metallveredelung<br />
Guggenberger-Aschenauer<br />
Metallveredelungswerk GmbH<br />
Hans-Vogel-Str. 123<br />
90765 Fürth<br />
Tel. (09 11) 99 79-20, Fax -231<br />
Reverse Pulse Plating<br />
BEFELD-SYSTEME GMBH<br />
Lange Wende 2-4<br />
59069 Hamm<br />
Tel. (0 23 81) 93 55 - 0, Fax - 60<br />
info@befeld-systeme.de<br />
www.befeld-systeme.de<br />
Reverse Pulse Plating<br />
MUNK GmbH<br />
Gewerbepark 8 + 10<br />
59069 Hamm<br />
Tel. (0 23 85) 74-0, Fax -55<br />
vertrieb@munk.de<br />
www.munk.de<br />
Strahlmittel<br />
Würth Strahlmittel<br />
Jagstfelder Straße 14<br />
74177 Bad Friedrichshall<br />
Tel. (0 71 36) 98 98-0, Fax 2 54 80<br />
www.eisenwerk-wuerth.de<br />
Bezugsquellen<br />
Graveure<br />
Trockenzentrifugen<br />
Ernst Schnabel e.K.<br />
Industriestraße 6<br />
73650 Winterbach<br />
PF 1204, 73644 Winterbach<br />
Tel. (0 71 81) 7 35 03, Fax 4 38 05<br />
Edelstahlgravuren und Schilder<br />
Stempel für Wiederverkäufer<br />
Stempelspirale<br />
Stempel, Schilder, Werbetechnik<br />
Ludwig-Uhland-Straße 3<br />
35440 Linden<br />
Tel. (0 64 03) 57 77, Fax 92 58 38<br />
www.stempelspirale.de<br />
Gravier-Fräser<br />
Lukas-Erzett<br />
Vereinigte Schleif- und Fräswerk zeugfabriken<br />
GmbH & Co. KG<br />
Ohl 1–3, 51766 Engelskirchen<br />
Tel. (0 22 63) 84-0, Fax 84-300<br />
le@lukas-erzett.com<br />
www.lukas-erzett.com<br />
<strong>ZVO</strong>report Ausgabe 5 – November 2010 39
40 <strong>ZVO</strong>report Ausgabe 5 – November 2010<br />
Kurz notiert<br />
Aktuelle Veröffentlichungen in der Galvanotechnik<br />
Optimierung von Prozessparametern sowie<br />
Praxiserfahrung; Paatsch, W.; Molath, G.; Galvanotechnik,<br />
101 (2010)6, S. 1250-1252, 4 Abb.,<br />
2 Lit.-Hinw.; Deutsch.<br />
Enthaftungsprozesse an Polymer/Metall-Grenzflächen<br />
– vom molekularen Verständnis zu<br />
Selbstheilungsprozessen; Grundmeier, G.; Posner,<br />
R.; Galvanotechnik, 101 (2010)6, S. 1253-<br />
1255, 4 Abb., 16 Lit.-Hinw.; Deutsch.<br />
Substratvorbehandlung für Beschichtungen und<br />
Überzüge; Nakhosteen, C. B.; Galvanotechnik,<br />
101 (2010)6, S. 1256-1269, 5 Abb., 1 Tab., 29<br />
Lit.-Hinw.; Deutsch.<br />
Zur Abscheidung von metallischen Chromschichten<br />
aus Chrom(III)elektrolyten – Teil IV:<br />
Theoretische Ansätze zur Entwicklung eines<br />
funktionsfähigen Chrom(III)elektrolyts zur technischen<br />
Verchromung; Bohnet, J.; Galvanotechnik,<br />
101 (2010)6, S. 1270-1275, 8 Abb., 10<br />
Lit.-Hinw.; Deutsch.<br />
Gold-Kobalt-Hochleistungselektrolyt zur Erzeugung<br />
von Hartgoldschichten – Teil 1; Kurtz, O.;<br />
Barthelmes, J.; Rüther, R.; Danker, M.; Lagorce-<br />
Broc, F.; Bozsa, F.; Brookes, D.; Galvanotechnik,<br />
101 (2010)6, S. 1276-1282, 21 Abb., 6 Tab., 12<br />
Lit.-Hinw.; Deutsch.<br />
Grüne Prozesstechnik bei Dünnschichten mit<br />
Zylinderlasern und Anwendungen in der Photovoltaik;<br />
Du, K.; Galvanotechnik, 101 (2010)6,<br />
S. 1386-1391, 8 Abb., 10 Lit.-Hinw.; Englisch.<br />
Verschleiß-, korrosions- und erosionsbeständige,<br />
dicke PVD-Schichten für automobil- und<br />
luftfahrttechnische Anwendungen; Gabriel, H.;<br />
Galvanotechnik, 101 (2010)6, S. 1398-1401, 9<br />
Abb.; Deutsch.<br />
Transparente leitfähige Elektroden auf Kunststofffolien<br />
– aus Sicht der Forschung; Fahland,<br />
M.; Galvanotechnik, 101 (2010)6, S. 1402-1404,<br />
4 Abb., 1 Lit.-Hinw; Deutsch.<br />
Einsatz von Glasloten zur Erzeugung gasdichter<br />
Fügestellen beim Aufbau von Drucksensoren;<br />
Suhl, M.; Kaloudis, M.; Galvanotechnik, 101<br />
(2010)6, S. 1420-1422, 3 Abb., 8 Lit.-Hinw;<br />
Deutsch.<br />
Umweltsimulation zur Qualitätssicherung bei<br />
Photovoltaikanlagen; Bruderreck, L.; Galvanotechnik,<br />
101 (2010)6, S. 1428-1432, 10 Abb.;<br />
Deutsch.<br />
Chemische Abscheidung von Nickel-Phosphor-<br />
Dispersionsschichten hoher Schichtdicke; Petrova,<br />
M.; Noncheva, Z.; Jakob, C.; Mache, Th.;<br />
Galvanotechnik, 101 (2010)7, S. 1498-1502, 8<br />
Abb., 3 Tab., 4 Lit.-Hinw.; Deutsch.<br />
Gold-Kobalt-Hochleistungselektrolyt zur Erzeugung<br />
von Hartgoldschichten – Teil 2; Kurtz, O.;<br />
Barthelmes, J.; Rüther, R.; Danker, M.; Lagorce-<br />
Broc, F.; Bozsa, F.; Brookes, D.; Galvanotechnik,<br />
101 (2010)7, S. 1503-1508, 18 Abb., 1 Tab., 5<br />
Lit.-Hinw.; Deutsch.<br />
FEM-Charakterisierung von Wärmeeinflusszonen<br />
in Stahl mit geringem Kohlenstoffgehalt<br />
durch Oberflächenbehandlung mit gepulstem<br />
Nd:Glas-Laser; Iordanova, I.; Antonov, V.;<br />
Galvanotechnik, 101 (2010)7, S. 1509-1517, 6<br />
Abb., 4 Tab., 12 Lit.-Hinw.; Englisch.<br />
Nanomaterialien auf dem Weg in neue Anwendungen<br />
– eine Meta-Roadmap; Krauss, O.;<br />
Galvanotechnik, 101 (2010)7, S. 1518-1524;<br />
Deutsch.<br />
Nernst und die wissenschaftlichen Grundlagen<br />
der Galvanotechnik – 90 Jahre Nobelpreis für<br />
Chemie für Walther Hermann Nernst; Unruh, J.<br />
Galvanotechnik, 101 (2010)7, S. 1525-1527, 1<br />
Abb.; Deutsch.<br />
Entwicklung partikelverstärkter, nanostrukturierter<br />
Eisenbasislegierungen für das thermische<br />
Spritzen; Wielage, B.; Pokhmurska, H.;<br />
Rupprecht, C.; Schuberth, S.; Lampke, Th.;<br />
Galvanotechnik, 101 (2010)7, S. 1634-1638, 14<br />
Abb., 3 Tab., 8 Lit.-Hinw.; Deutsch.<br />
Universelle Fixierung von Shim-Formeinsätzen<br />
für die Mikro- und Nanoreplikation auf Basis<br />
von Polymerfolien; Röhrig, M.; Heilig, M.;<br />
Schneider, M.; Kolew, A.; Kaiser, K.; Guttmann,<br />
M.; Galvanotechnik, 101 (2010)7, S. 1646-1653,<br />
13 Abb., 2 Tab., 8 Lit.-Hinw.; Deutsch.<br />
Recycling von ammoniakalischer Kupferätzlösung;<br />
Vengris, T.; Binkien, R.; Galvanotechnik,<br />
101 (2010)7, S. 1656-1659, 2 Abb., 3 Tab., 10<br />
Lit.-Hinw.; Deutsch.<br />
Qualifizierung von Effektbeschichtungen; Fath,<br />
A.; Galvanotechnik, 101 (2010)8, S. 1714-1721,<br />
10 Abb., 5 Tab., 3 Lit.-Hinw.; Deutsch.<br />
Aluminium als Gradientenwerkstoff von grob-<br />
über ultrafeinkörnig bis nanokristallin; Bergmann,<br />
M.; Neugebauer, R.; Nickel, D.; Dietrich,<br />
D.; Lampke, Th.; Galvanotechnik, 101 (2010)8,<br />
S. 1722-1727, 8 Abb., 1 Tab., 9 Lit.-Hinw.;<br />
Deutsch.<br />
Modifizierung von Anodisierschichten auf<br />
Aluminiumwerkstoffen durch chemische Nanotechnologie;<br />
Weidmann, S. K.; Fürbeth, W.;<br />
Yezerska, O.; Sydow, U.; Schneider, M.; Galvanotechnik,<br />
101 (2010)8, S. 1728-1744, 17 Abb.,<br />
59 Lit.-Hinw.; Deutsch.<br />
Aluminiumabscheidung aus haloaluminathaltigen<br />
ionischen Flüssigkeiten; Böck, R.; Galvanotechnik,<br />
101 (2010)8, S. 1745-1757, 7 Abb., 3<br />
Tab., 61 Lit.-Hinw.; Deutsch.<br />
Zur Abscheidung von metallischen Chromschichten<br />
aus Chrom(III)elektrolyten – Teil V:<br />
Säuregrad und Pufferung; Bohnet, J.; Galvanotechnik,<br />
101 (2010)8, S. 1758-1761, 2 Abb., 2<br />
Lit.-Hinw.; Deutsch.<br />
Neue Entwicklungen bei harten Nanocompositschichten<br />
– Teil 1; Musil, J.; Galvanotechnik, 101<br />
(2010)8, S. 1856-1867, 9 Abb., 91 Lit.-Hinw.;<br />
Englisch<br />
Metallisierungsverfahren für die 3D-Integration<br />
in der Mikroelektronik und Mikrosystemtechnik;<br />
Hofmann, L.; Ecke, R.; Schulz, S. E.; Geßner, T.;<br />
Galvanotechnik, 101 (2010)8, S. 1880-1884, 5<br />
Abb., 6 Lit.-Hinw.; Deutsch.<br />
Ökologische Bewertung verschiedener Technologien<br />
zur Reduktion der PFT-Fracht in<br />
Industrieabwässern; Fath, A. Galvanotechnik,<br />
101 (2010)8, S. 1886-1892, 13 Abb., 2 Tab., 4<br />
Lit.-Hinw.; Deutsch.<br />
Calciumchloridkorrosion an dekorativ verchromten<br />
Automobilaußenteilen; Bauer, G.; Donner,<br />
C.; Hartmann, Ph.; Wachter, Ph.; Galvanotechnik,<br />
101 (2010)9, S. 1960-1968, 14 Abb., 4<br />
Tab.; Deutsch.<br />
Erzeugung aktiver Oberflächen für die Herstellung<br />
von geklebten Glaskonstruktionselementen;<br />
Hermannsdörfer, K.; Luhn, R.; Basler, U.;<br />
Galvanotechnik, 101 (2010)9, S. 1969-1971, 3<br />
Abb., 7 Lit.-Hinw.; Deutsch.<br />
Materialeinsparung durch Nanobeschichtung;<br />
Hempelmann, R.; Jung, A.; Natter, A.; Lach, E.;<br />
Galvanotechnik, 101 (2010)9, S. 1972-1976, 5<br />
Abb., 3 Tab., 8 Lit.-Hinw.; Deutsch.<br />
Schutzeigenschaften von Multilayersystemen<br />
auf Basis von Zink und Zinklegierungen in<br />
neutralem Korrosionsmedium; Boshkov, N.;<br />
Kovacheva, D.; Nemska, St.; Galvanotechnik,<br />
101 (2010)9, S. 1977-1987, 11 Abb., 2 Tab., 30<br />
Lit.-Hinw.; Englisch.<br />
Untersuchung des Schwärzungsprozesses von<br />
stromlos abgeschiedenen Nickel-Phosphor-<br />
Schichten und ihren Eigenschaften; Zimmermann,<br />
C.; Beckett, D.; Liu, Y.; Hawthorne, D.;<br />
Steinecker, C.; Galvanotechnik, 101 (2010)9,<br />
S. 1988-1994, 14 Abb., 3 Tab., 5 Lit.-Hinw.;<br />
Deutsch<br />
Röntgenabsorptionsspektroskopie an hyperdotiertem<br />
Silizium für eine hocheffiziente<br />
Photovoltaik; Newmann, B. K.; Sullivan, J. T.;<br />
Buonassisi, T.; Galvanotechnik, 101 (2010)9,<br />
S. 2104-2108, 4 Abb., 1 Tab., 23 Lit.-Hinw.;<br />
Englisch.<br />
Neue Entwicklungen bei harten Nanocompositschichten<br />
– Teil 1; Musil, J.; Galvanotechnik,<br />
101 (2010)9, S. 2116-2121, 4 Abb., 1 Tab., 19<br />
Lit.-Hinw.; Englisch.<br />
Mikrofluidische Einmalbiosensorsysteme auf<br />
Basis akustischer Oberflächenwellen; Rapp,<br />
E.; Länge, K.; Galvanotechnik, 101 (2010)9, S.<br />
2134-2141, 5 Abb., 47 Lit.-Hinw.; Englisch.<br />
Vorsorgender Umweltschutz in der Oberflächentechnik;<br />
Fresner, J.; Galvanotechnik, 101<br />
(2010)9, S. 2144-2141, 23 Lit.-Hinw.; Deutsch.<br />
Elektrochemisches Strukturieren von Oberflächen<br />
mit geschlossenem elektrolytischem Freistrahl;<br />
Schubert, A.; Hackert, M.; Meichsner, G.;<br />
Galvanotechnik, 101 (2010)10, S. 2232-2236, 8<br />
Abb., 1 Tab., 7 Lit.-Hinw.; Deutsch.<br />
Theorie und Praxis der Hullzelle; Allmendinger,<br />
Th.; Galvanotechnik, 101 (2010)10, S. 2237-<br />
2251, 16 Abb., 5 Tab., 5 Lit.-Hinw.; Deutsch.<br />
Mit Korrosionsinhibitoren dotierte Silanschichten<br />
zum Schutz von plasmaanodisiertem Magnesium<br />
und Magnesiumlegierungen; Darwich,<br />
S.; Lampke, T.; Alisch, G.; Dietrich, D.; Galvanotechnik,<br />
101 (2010)10, S. 2252-2254, 6 Abb., 8<br />
Lit.-Hinw.; Deutsch.<br />
Nutzung von nanobasierten Schichtsystemen;<br />
Möbius, A.; Galvanotechnik, 101 (2010)10, S.<br />
2255-2257, 1 Abb.; Deutsch.<br />
Ultradünne Siliziumdioxidschichten auf Silizium:<br />
Grenzflächenoptimierung und -charakterisierung<br />
auf atomarer Skala; Stegemann, B.; Galvanotechnik,<br />
101 (2010)10, S. 2376-2385, 9 Abb., 27<br />
Lit.-Hinw.; Deutsch.<br />
RFID – Theoretische Konzepte und Anwendungsbeispiele;<br />
Fotheringham, G.; Ohnimus,<br />
F.; Maaß, U.; Ndip, I.; Guttowski, St.; Reichl, H.;<br />
Galvanotechnik, 101 (2010)10, S. 2394-2399, 8<br />
Abb., 8 Lit.-Hinw.; Deutsch.<br />
Kollagenfolien: Hier geht es um die Wurst – und<br />
vieles mehr!; Sommer, I.; Kunz, P. M.; Benra, J.;<br />
Ngouffo, St. L.; Link, Ch.; Maser, F.; Galvanotechnik,<br />
101 (2010)10, S. 2408-2414, 12 Abb.,<br />
2 Tab., 9 Lit.-Hinw.; Deutsch.
� Die Stimmung der Unternehmen<br />
bleibt gut, wie der Ifo-Geschäftsklima-<br />
Index dokumentiert. Nicht nur, dass<br />
die Lagebeurteilung fast das Niveau<br />
der Höchststände von 2006 und 2007<br />
erreicht hat. Auch die Erwartungskomponente<br />
für die nächsten sechs Monate<br />
hat nach zweimaligem Rückgang in Folge<br />
überraschend wieder zugelegt. Insgesamt<br />
zeigen sich die Unternehmen relativ<br />
unbeeindruckt von der zu erwartenden<br />
konjunkturellen Abkühlung. Dennoch ist<br />
klar: Die aktuelle wirtschaftliche Dynamik<br />
ist nicht zu halten.<br />
Zu dem insgesamt positiven Bild der<br />
aktuellen Lage passt auch die weiterhin<br />
gute Entwicklung des Arbeitsmarktes.<br />
Erstmals seit dem Wiedervereinigungsboom<br />
waren im Oktober 2010 weniger<br />
als drei Millionen Arbeitslose in Deutschland<br />
registriert, und die Beschäftigung<br />
erreichte im September ein Rekordniveau<br />
von fast 41 Millionen Personen. Der<br />
deutsche Arbeitsmarkt hat sich vom<br />
europäischen Sorgenkind zum Musterschüler<br />
entwickelt. Noch im Jahr 2005<br />
verzeichnete Deutschland eine harmonisierte<br />
Arbeitslosenquote von 10,2<br />
Prozent – fast zwei Prozentpunkte über<br />
dem EU-Durchschnitt. Vonseiten der<br />
EU wurde damals angemahnt, dringend<br />
Keine Lohnsteuerkarte in Papierform mehr<br />
Die Kommunen haben letztmalig für das Jahr 2010 Lohnsteuerkarten<br />
in Papierform verschickt. Denn zukünftig wird<br />
die Lohnsteuerkarte durch ein elektronisches Verfahren<br />
namens ElsterLohn ll ersetzt. Zu diesem Verfahren gehört<br />
die ELStAM-Datenbank (Elektronische LohnSteuerAbzugs-<br />
Merkmale), über die alle bisher auf der Lohnsteuerkarte<br />
ausgewiesenen Besteuerungsmerkmale wie Steuerklasse,<br />
Freibeträge oder die Kirchenzugehörigkeit erfasst werden.<br />
Zur Vornahme des Lohnsteuerabzugs werden die Arbeitgeber<br />
zukünftig beim Bundeszentralamt für Steuern (BZSt)<br />
die relevanten Besteuerungsmerkmale des jeweiligen Beschäftigten<br />
abrufen und in die Lohnkonten übernehmen.<br />
Dafür benötigt der Arbeitgeber die steuerliche Identifikationsnummer<br />
und das Geburtsdatum. Für die Änderung<br />
der Besteuerungsmerkmale bzw. für die Eintragungen auf<br />
Recht und Rat<br />
Kurz notiert<br />
Wirtschaftsbarometer<br />
die strukturellen Arbeitsmarktprobleme<br />
anzugehen. Mit zunehmender Flexibilisierung<br />
des Arbeitsmarktes und moderater<br />
Lohnpolitik gelang seitdem eine<br />
fast stetige Verbesserung der Beschäftigungssituation.<br />
Insbesondere während<br />
der Krise zeigte sich der deutsche<br />
Arbeitsmarkt extrem robust, und auch<br />
aktuell sinkt die Arbeitslosigkeit schneller<br />
als in anderen Ländern, die zum Teil<br />
sogar eine Zunahme der Arbeitslosigkeit<br />
hinnehmen müssen. <strong>Im</strong> September 2010<br />
verzeichnete Deutschland im Euroraum<br />
hinter den Niederlanden, Österreich,<br />
der Lohnsteuerkarte war bisher je<br />
nach Zuständigkeit entweder das<br />
Finanzamt oder die Gemeinde-/<br />
Stadtverwaltung verantwortlich.<br />
Von Vorteil ist es zukünftig,<br />
dass das Finanzamt nun<br />
uneingeschränkt alle Berichtigungen<br />
vornimmt. Das neue<br />
Verfahren wird allerdings erst<br />
schrittweise bis zum Jahr 2012<br />
eingeführt werden. Die Arbeitgeber<br />
können deshalb für das<br />
Lohnsteuerabzugsverfahren<br />
2011 noch nicht auf<br />
die ELStAM-Datenbank<br />
zurückgreifen.<br />
Luxemburg und Malta die niedrigste<br />
Arbeitslosenquote.<br />
Trotz des Erfolges ist nicht zu vernachlässigen,<br />
dass die Arbeitslosenquoten in<br />
UK und den USA in „guten konjunkturellen“<br />
Jahren noch deutlich unter der<br />
aktuellen von Deutschland lagen. Der<br />
erfolgreiche Weg zu mehr Beschäftigung<br />
sollte also fortgesetzt werden. Zudem<br />
profitiert der private Konsum stärker<br />
vom Beschäftigungsanstieg als von Lohnerhöhungen.<br />
Insgesamt zeigt sich die<br />
Realwirtschaft extrem robust. �<br />
Quelle: IKB<br />
(Quelle: Statistisches Bundesamt)<br />
<strong>ZVO</strong>report Ausgabe 5 – November 2010 41
Unternehmensticker<br />
Partikelstempel von CleanControlling<br />
Mit seinem Partikelstempel bietet<br />
CleanControlling ein einfach zu handhabendes<br />
Werkzeug für das zuverlässige<br />
und schnelle Partikelmonitoring<br />
von Bauteilen, Montageumgebungen<br />
und Verpackungen.<br />
Er kann z.B. zur Kontrolle der technischen<br />
Sauberkeit auf der Oberfläche<br />
von geraden bis leicht gekrümmten<br />
Bauteilen, Profilen und Rohren eingesetzt<br />
werden. Ein weiterer Anwendungsbereich<br />
ist die Bestimmung<br />
von Anzahl und Größe der Partikel,<br />
die in Montageprozessen entstehen.<br />
Ebenso lässt sich nach einer eventuell<br />
erfolgten Prozessoptimierung deren Erfolg<br />
kontrollieren. Die Festlegung bzw.<br />
Überprüfung der Reinigungszyklen an<br />
Montagearbeitsplätzen oder Fahrwegen<br />
sind weitere Anwendungsmöglichkeiten<br />
für den Partikelstempel.<br />
Der Partikelstempel ermöglicht<br />
einfaches und sicheres<br />
Partikelmonitoring.<br />
+ + +<br />
Umweltpreis für GAZIMA<br />
Die GAZIMA GmbH Galvanik Zimmermann<br />
wurde im August 2010 mit dem<br />
1. Preis für Umwelt- und Ressourcenschutz<br />
der Handwerkskammer Chemnitz<br />
ausgezeichnet. Prämiert wurden<br />
die Umsetzung von handwerksspezifischen<br />
Umwelt- und Gesundheitsschutzlösungen,<br />
die Durchführung Umwelt<br />
entlastender Maßnahmen sowie<br />
innovative handwerkliche Produkte und<br />
Dienstleistungen, die zum Schutz der<br />
Umwelt beitragen. Besonderer Wert<br />
wurde auf ganzheitliche Lösungen im<br />
Sinne einer nachhaltigen Unternehmenskultur<br />
gelegt.<br />
GAZIMA hat in den vergangenen<br />
Jahren umfassende Maßnahmen zur<br />
Energie- und Materialeffizienz ergriffen<br />
und schrittweise ein umfassendes Umweltschutzkonzept<br />
umgesetzt.<br />
42 <strong>ZVO</strong>report Ausgabe 5 – November 2010<br />
Kurz notiert<br />
Gazima wurde von der HWK Chemnitz<br />
ausgezeichnet.<br />
+ + +<br />
Reichlich Neues bei Raab<br />
Die Raab Stempelsysteme GmbH aus<br />
Oberursel, die bisher von Karin Poppitz,<br />
geborene Raab, und ihrem Mann Jürgen<br />
geführt wurde, hat im Wege einer<br />
Umfirmierung zur Raab GmbH & Co.<br />
KG Sohn Thomas in die Geschäftsleitung<br />
aufgenommen.<br />
Thomas Poppitz hat nach seinem<br />
Wirtschaftsingenieur-Studium Erfahrungen<br />
im Ausland gesammelt und im<br />
elterlichen Betrieb in den 1990er Jahren<br />
die CNC-Graviertechnik eingeführt. Er<br />
will die Feinmechanik weiter ausbauen<br />
und spezifizieren und das Augenmerk<br />
auf Kleinserien und Prototypen legen.<br />
Die stärkere Positionierung im Markt<br />
geht einher mit einem neuen Internetauftritt:<br />
www.raab-gmbh.com.<br />
Neu in der Geschäftsleitung: Thomas<br />
Poppitz (2. v.l.)<br />
+ + +<br />
Rotierendes Heißluft-Trocknungssystem<br />
von MAFAC<br />
Innovative Prozesslösungen für die industrielle<br />
Teilereinigung sind die Spezialität<br />
des Maschinenbauunternehmens<br />
MAFAC. Die Basis hierfür ist die patentierte<br />
Verfahrenstechnologie der gegen-<br />
bzw. gleichläufigen Rotation von Spritzsystem<br />
und Korbaufnahmesystem um<br />
eine horizontale Achse. Auch das neue,<br />
rotierende Heißluft-Trocknungssystem,<br />
folgt dem Verfahrensprinzip der Korb-<br />
Düsen-Rotation für höchste Effizienz.<br />
Das Besondere an der neuen Baugrup-<br />
pe ist die Gestaltung einer kompakten<br />
Luftströmung mit hoher <strong>Im</strong>pulskraft<br />
und homogener Temperaturverteilung<br />
mit gleichzeitiger Strömungsbeaufschlagung<br />
im rotierenden System.<br />
Das rotierende Heißluft-Trocknungssystem<br />
von MAFAC bietet neben einer<br />
deutlichen Reduzierung der Prozesszeiten<br />
auch eine Effizienzverbesserung.<br />
+ + +<br />
m+m Mitglied im President’s Club<br />
Bereits zum dritten Mal qualifizierte sich<br />
die markmann + müller Datensysteme<br />
GmbH für den Microsoft Dynamics<br />
President’s Club.<br />
Nur fünf Prozent der Microsoft<br />
Dynamics Partner weltweit werden<br />
aufgrund ihrer besonderen Leistungen<br />
und ihres Engagements im Bereich<br />
Kundenzufriedenheit, Entwicklungs-<br />
und Projektkompetenz sowie ihres<br />
Geschäftserfolgs und Wachstums mit<br />
dieser Auszeichnung geehrt.<br />
Die Auszeichnung wurde anlässlich<br />
der weltweiten Microsoft-Partner-Konferenz<br />
(WPC) dieses Jahr in Washington<br />
D.C. verliehen.<br />
+ + +<br />
Reinhausen Plasma präsentiert<br />
neues Verfahren<br />
Mit der Plasmadust-Technologie präsentierte<br />
Reinhausen Plasma auf der<br />
K 2010 in Düsseldorf ein innovatives<br />
Verfahren für die direkte Metallisierung<br />
und Beschichtung von Kunststoffen.<br />
Neu: Plasmadust-Technologie von<br />
Rheinhausen Plasma
Zur Schichtabscheidung nutzt das<br />
trockene Verfahren einen kalt-aktiven<br />
Atmosphärendruck-Plasmaerzeuger sowie<br />
anwendungsoptimierte Mikro- und<br />
Nanopulver. Dies spart im Vergleich<br />
zu herkömmlichen Metallisierungs-<br />
und Beschichtungsverfahren nicht nur<br />
zahlreiche Prozessschritte ein, die Beschichtung<br />
erfolgt auch lösemittelfrei,<br />
energiesparend und umweltgerecht.<br />
+ + +<br />
Mit Zeschky mehr Unabhängigkeit<br />
vom Rohstoffmarkt<br />
Die Beschichter-Profis von Zeschky<br />
bieten mit Z-PROTECTION ® Ersatz für<br />
Nickel-Beschichtungen. Der Umgang<br />
mit dem Kostendruck durch Schwankungen<br />
auf den Rohstoffmärkten ist<br />
eine große Herausforderung. Hier greift<br />
die Innovation aus dem Hause Zeschky.<br />
Das Ziel ist das Ersetzen von hochpreisigen<br />
Oberflächen. Dafür bietet das Unternehmen<br />
Z-PROTECTION ®, die Produktlinie<br />
für 1001 kundenindividuelle<br />
Oberflächen. Das Preisniveau lässt sich<br />
dadurch um rund ein Drittel senken,<br />
macht unabhängiger von Preisschwankungen<br />
und sonstigen Unwägbarkeiten<br />
auf dem Rohstoffmarkt.<br />
Ersatz für Nickel mit Z-PROTECTION ©<br />
+ + +<br />
Platzsparende 2-Badtechnik von BvL<br />
Die VDA 19 (Definition für Restschmutzmengen<br />
auf Oberflächen) hält Einzug in<br />
immer mehr Industriebereiche. Schon<br />
geringste Verunreinigungen können zu<br />
Ausfällen der Geräte und Maschinen<br />
führen, da die Spaltmaße immer engeren<br />
Toleranzen genügen müssen. Die<br />
BvL Oberflächentechnik GmbH bietet<br />
in Kürze erstmals die EMS 2-Badtechnik<br />
an. Mit der schon eingeführten EMS<br />
1-Bad-Anlage und der nun folgenden<br />
2-Badtechnik offeriert BvL bei geringem<br />
Platzbedarf eine leistungsstarke und<br />
vielfältig ausbaubare Reinigungstechnik.<br />
Diverse Prozessschritte (Waschen,<br />
Kurz notiert<br />
Spülen, Fluten, Ultraschall, VE-Spülen,<br />
Umluft- oder Vakuum-Trocknen) sind<br />
als Option möglich.<br />
Das pneumatische Front-Tor aus<br />
stabilem Panzerglas erlaubt die Automatisierung<br />
der Beschickung.<br />
Badanlage EMS 2 von BvL<br />
+ + +<br />
Neu von Enthone: TRILYTE ® Dusk<br />
Enthone hat sein neues dreiwertig<br />
Chrom, TRILYTE ® Dusk, in den Markt<br />
eingeführt. Der umweltfreundliche<br />
Prozess scheidet dunkle dekorative<br />
Chromschichten auf glänzenden oder<br />
Perlglanz-Nickelschichten ab – ideal für<br />
eine Vielzahl von dekorativen Anwendungen<br />
im Automobilbereich sowie bei<br />
Wohnaccessoires. Die Abscheidungen<br />
von TRILYTE ® Dusk sind über die normalen<br />
Stromdichten konsistent und<br />
UV-stabil. Das Verfahren ist tolerant<br />
gegenüber Stromunterbrechungen.<br />
Zudem gab Enthones Mutterkonzern<br />
Cookson<br />
Electronics die<br />
Ernennung von<br />
David Crimp<br />
zum Executive<br />
Vice President<br />
Enthone Europa<br />
bekannt.<br />
David Crimp<br />
+ + +<br />
Neues MacDermid-Verfahren<br />
Ein neues Verfahren von MacDermid<br />
aus der NiMac Produktfamilie zur Reduzierung<br />
der Fingerabdruckbeständigkeit<br />
hat in diesem Zusammenhang nach<br />
Unternehmensangaben ausgezeichnete<br />
Ergebnisse erzielt. Die Schichten<br />
werden im Tauchverfahren stromlos<br />
abgeschieden und erzeugen einen<br />
unsichtbaren Film auf der Oberfläche,<br />
der sowohl hydro- als auch lipophobe<br />
Eigenschaften besitzt . Dadurch wird<br />
die Entstehung von Fingerabdrücken<br />
erschwert und gleichzeitig die Reinigung<br />
erleichtert.<br />
SurTec: Reiniger einer neuen<br />
Generation<br />
Boratfrei und flexibel einsetzbar: SurTec<br />
präsentiert seine neuen Reiniger SurTec<br />
147, SurTec 148 und SurTec 149. Dabei<br />
handelt es sich um recyclefähige Flüssigbuilder,<br />
die borat- und silikatfrei sind.<br />
Diese drei neuen Produkte stellen<br />
eine Spezialreihe dar, die, genau abgestimmt<br />
im pH-Wert, die Reinigung des<br />
gesamten Materialspektrums abdecken.<br />
SurTec 147 (pH 8,5) wird beispielsweise<br />
eingesetzt für die Reinigung von Aluminium<br />
und Buntmetallen, SurTec 148<br />
(pH 10-11) für Guss, Stahl, Edelstahl<br />
und Kupfer und SurTec 149 für Stahl,<br />
Edelstahl, Guss und Magnesium.<br />
In Kombination mit geeigneten Reinigungsverstärkern<br />
wie SurTec 089, Sur-<br />
Tec 085 und SurTec 086 stehen somit<br />
Reinigerkombinationen für alle Anwendungsbereiche<br />
(z.B. Tauchen, Spritzen,<br />
Fluten, Ultraschall) zur Verfügung.<br />
WZR: Keramik-Bauteile von der<br />
Idee bis zur Serie<br />
Wenn es um die Entwicklung oder<br />
Optimierung von Produkten aus Technischen<br />
Keramiken geht, wenden sich<br />
Konstrukteure und Ingenieure immer<br />
häufiger an das Werkstoffzentrum<br />
Rheinbach (WZR). Seit der Gründung<br />
im Jahr 1996 hat sich das Unternehmen<br />
auf diesem Gebiet als einer der<br />
führenden Engineering-Dienstleister in<br />
Deutschland etabliert. Mit seinem umfassenden<br />
Leistungsspektrum kann es<br />
heute den gesamten Lebenszyklus eines<br />
Keramik-Bauteils von der Idee bis zur<br />
Serie – und darüber hinaus – begleiten.<br />
Insbesondere für Ingenieure und Konstrukteure,<br />
die nach Werkstoff-Alternativen<br />
suchen, gilt das Unternehmen<br />
als interessante Adresse. Das WZR ist<br />
international tätig und nach DIN ISO<br />
9001 zertifiziert.<br />
Das WZR<br />
ist spezialisiert<br />
auf die<br />
Entwicklung<br />
von Keramik-<br />
Bauteilen.<br />
+ + +<br />
<strong>ZVO</strong>report Ausgabe 5 – November 2010 43
44 <strong>ZVO</strong>report Ausgabe 5 – November 2010<br />
Tipps und Termine<br />
<strong>ZVO</strong>-Veranstaltungskalender<br />
Termin Veranstaltung Ort Kontakt<br />
27.01.2011 Berliner Fachseminar Berlin www.dgo-online.org<br />
15. - 17.02.2011 Grundlagenseminar Projektingenieure Schwäbisch Gmünd www.zvo.org<br />
01.03.2011 <strong>ZVO</strong>-Umweltforum Stuttgart www.zvo.org<br />
03.03.2011 Leipziger Fachseminar Leipzig www.dgo-online.org<br />
10. - 11.03.2011 Fachtagung Industrielle Reinigung München www.fit-online.org<br />
04. - 08.04.2011 WELT DER OBERFLÄCHE 2011 Hannover www.zvo.org<br />
12. - 13.05.2011 33. Ulmer Gespräch Ulm www.dgo-online.org<br />
27. - 28.05.2011 GalvanoGolfCup Idstein www.zvo.org<br />
21.06.2011 Velberter Zinktag Velbert www.dgo-online.org<br />
21. - 23.09.2011 <strong>ZVO</strong>-Oberflächentage 2011 Düsseldorf / Neuss www.zvo.org<br />
13.10.2011 Elektronik-Workshop Berlin www.dgo-online.de<br />
19.10.2011 <strong>ZVO</strong>-Umweltforum Hagen www.zvo.umweltforum.de<br />
25. - 27.10.2011 parts2clean Stuttgart www.fit-online.org<br />
03. - 04.05.2012 34. Ulmer Gespräch Ulm www.dgo-online.org<br />
12. - 14.06.2012 WELT DER OBERFLÄCHE 2012 Stuttgart www.zvo.org<br />
26. - 28.09.2012 <strong>ZVO</strong>-Oberflächentage 2012 Darmstadt www.zvo.org<br />
08.11.2012 Stuttgarter Automobiltag Stuttgart www.dgo-online.org<br />
18. - 20.09.2013 <strong>ZVO</strong>-Oberflächentage 2013 Dresden www.zvo.org<br />
17. - 19.09.2014 <strong>ZVO</strong>-Oberflächentage 2014 Düsseldorf / Neuss www.zvo.org<br />
06.11.2014 Stuttgarter Automobiltag Stuttgart www.dgo-online.org<br />
23. - 25.09.2015 <strong>ZVO</strong>-Oberflächentage 2015 Berlin www.zvo.org<br />
� Das nächste Berliner Fachseminar, das am 27. Januar 2011<br />
bei der Bundesanstalt für Materialforschung (BAM) in Berlin<br />
stattfindet, trägt den Titel: „Kombinationsschichten – Informationen<br />
über Anforderungen und Leistungsfähigkeit“. Die<br />
Veranstaltung beschäftigt sich mit den Potenzialen und Grenzen<br />
von Schichten, die mit Kombinationsverfahren hergestellt<br />
werden. Sie teilt sich in vier Vortragsblöcke: „Stand der Technik<br />
und Schichtcharakterisierung“, Eigenschaften für aktuelle<br />
Anwendungen“, Technologische Weiterentwicklungen“ und<br />
„Herausforderungen für zukünftige Anwendungen“.<br />
Ziel des Fachseminars ist es, mögliche Entwicklungen zu<br />
erkennen und darauf technologisch zu reagieren, um die Leistungsfähigkeit<br />
und das Spektrum der Beschichtungstechnologie<br />
systematisch zu erweitern.<br />
Angesprochen sind alle Entscheidungsträger aus Forschung,<br />
Industrie, Staat und Behörden, die sich mit dem Thema aus-<br />
Berliner Fachseminar<br />
einandersetzen und das Ziel haben, sich über die vielfältigen<br />
Möglichkeiten von Kombinationsschichten zu informieren und<br />
somit das Spektrum der Beschichtungstechnologie erheblich<br />
zu erweitern. �<br />
Informationen und Anmeldung (bis 14. Januar 2011) an<br />
Deutsche Gesellschaft für Galvano- und Oberflächentechnik e.V.<br />
(DGO)<br />
Postfach 10 10 63<br />
D-40710 Hilden<br />
Telefon: 02103 / 25 56 50, Fax: 02103 / 25 56 56<br />
barbara.herrmann@zvo.org<br />
Teilnahmegebühr<br />
Mitglieder von <strong>ZVO</strong>-Verbänden: 250 Euro<br />
Nichtmitglieder: 350 Euro<br />
Studenten / Rentner: 55 Euro
Tipps und Termine<br />
Veranstaltungshinweise<br />
Termine Thema Ausrichter Ort Kontakt<br />
02.-03.12.2010 Werkstoffprüfung 2010 Dt. Ges. f. Materialkunde Neu-Ulm, Edwin-Scharff-Haus www.tagung-werkstoffpruefung.de<br />
09./10.12.2010 2. Internationale Fresenius-Konferenz Akademie Fresenius Frankfurt www.akademie-fresenius.de/1869<br />
30.03.-01.04.2011 18. Symposium Verb.-Werkstoffe Dt. Ges. f. Materialkunde Chemnitz www.dgm.de/verbund<br />
15.-18.05.2011 Hydrogen + Fuel Cells 2011 Can. Hydr.& Fuel Cell Ass. Vancouver, BC, Canada http://www.hfc2011.com<br />
07.-09.06.2011 ECOTRIB 2011 Österr. Tribologische Ges. Wien, Österreich www.oetg.at/ecotrib2011<br />
16.-19.04.2012 10. ISE Spring Meeting Int. Society of Electrochem. Perth, Australia http://www.ise-online.org<br />
23.-25.05.2012 „11th ISE Spring Meeting„ Int. Society of Electrochem. Washington DC, USA http://www.ise-online.org<br />
19.-29.08.2012 „63rd Annual Meeting„ Int. Society of Electrochem. Prag, Tschische Republik http://www.ise-online.org<br />
2012 Interfinish World Congress IUSF Mailand, Italien http://www.iufsf.org<br />
GalvanoGolfCUP 2011<br />
��Für die Golffreunde der Galvanobranche<br />
heißt es im nächsten Jahr: auf in<br />
den Hochtaunus! Vom 27. bis 29.<br />
Mai 2011 findet der alljährlichen GalvanoGolfCup<br />
auf dem Gelände des<br />
Golfclub Taunus-Weilrod e.V. statt.<br />
Hier genießt man abwechslungsreiche<br />
Einlochmöglichkeiten inmitten<br />
einer idyllisch gelegenen Golfanlage,<br />
und auch für das leibliche Wohl wird<br />
bestens gesorgt. Damit die Teilnehmer<br />
den Tag sportlich voll ausschöpfen zu kön-<br />
nen, wurde ein Zimmerkontingent im<br />
nahegelegenen Sporthotel Erbismühle<br />
Weilrod mit hauseigenem Wellnessbereich<br />
reserviert.<br />
Veranstaltet wird der GalvanoGolfCup<br />
diesmal von der Bohncke GmbH, die sich<br />
schon auf Ihre Anmeldung freut. �<br />
Kontakt:<br />
Bohncke GmbH<br />
Auf der Langwies 8, 65510 Hünstetten<br />
Tel.: 61 26 / 93 84-0 Fax: 61 26 / 93 84-75<br />
info@bohncke.de<br />
<strong>ZVO</strong>report Ausgabe 5 – November 2010 45
46 <strong>ZVO</strong>report Ausgabe 5 – November 2010
<strong>ZVO</strong>report Ausgabe 5 – November 2010 47